Geburtshilfe in der Notfallmedizin · Plazenta praevia 20 . Insertio velamentosa 21 . Vorzeitige...
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Geburtshilfe in der Notfallmedizin
Dr. med. Maurice Kaufmann Facharzt für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin
Facharzt für Geburtshilfe und Gynäkologie
Klinikum Ludwigshafen/Rhein
11. März 2017
Häufigkeit von gynäkologisch-geburtshilflichen Notfällen im
Rettungsdienst
Hälfte der Menschheit sind Frauen trotzdem sind spezifisch weibliche Erkrankungen im RD selten genaue Anzahl Geburten im Rettungsdienst nur schwer schätzbar (ungenaue Erfassung im Meldewesen)
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Geburtshilfe
Überleben des Kindes erst ab 24.SSW (Schwangerschaftswoche) Grund: Lungenreife Verantwortung für zwei Patienten ! Im Zweifel für die Mutter ! 3
Geburtshilfe
Wichtig im RD ist die Kenntnis von:
Schwangerschaftswoche Einling/Mehrling Lage (Kopf-, Beckenend- oder Querlage) Plazenta praevia?
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Mutterpass
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Kindslage Gewicht der Mutter
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Kindslage Lage Plazenta
Geburtshilfe
Anamnese: Wehen? Seit wann? Welcher Abstand? Blasensprung? Blutung?
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Geburtshilfe
Untersuchung: Fundusstand (1.Leopoldhandgriff) Vulvainspektion Keine vaginale Untersuchung außer bei Nabelschnurvorfall
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Uterusgröße - Fundusstand
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Auswahl der Zielklinik Das Kind ist in utero noch relativ sicher, deshalb vor allem bei drohender Frühgeburt (v.a. < 29. SSW) auch gering längere Transportwege in Perinatalzentrum wagen
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Erkrankungen in Spätschwangerschaft
Vena-Cava-Kompressionssyndrom Hypertensive Erkrankungen/Eklampsie Blutungen Diabetes 15
Vena-Cava-Kompressionssyndrom
Kompression der Vena Cava in Rückenlage -> verminderter Rückfluss des Blutes zum Herzen -> Orthostase/Schwindel Therapie (Links-) Seitenlage
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Bluthochdruck / Eklampsie
Bluthochdruck Ödeme Proteinurie HELLP-Syndrom (Leberwerte) Oberbauchschmerzen Parästhesien Krämpfe
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Bluthochdruck/Eklampsie
Medikamente:
Senkung RR erst bei >200/120 (Nifedipin, Urapidil) Ziel-RR: 160/100
Ggf Mg 1g iv in 5min Cave: Atemdepression Antidot: Kalciumglukonat (10ml 10%)
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Blutungen in Spätschwangerschaft
Schmerzhaft: Vorzeitige Plazentalösung Uterusruptur Schmerzlos: Plazenta praevia Insertio velamentosa
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Plazenta praevia
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Insertio velamentosa
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Vorzeitige Wehen, drohende Frühgeburt
Wehen/Geburt vor vollendeter 37.SSW Regelmässige Wehen: Mindestens 5-20x/h (bis 3x/10min) UND Eröffnung des Muttermundes (im RD nicht beurteilbar)
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Wehenhemmung bis Ende 34.Woche
Fenoterol (Partusisten) 3-5μg alle 2-3min Partusisten intrapartal® 0,025mg/1ml auflösen auf 10ml NaCl, d.h. 2,5μg/ml Fenoterol (Berotec): 2 Hub alle 5min Berodual (Fenoterol/Ipatropiumbromid) NW: Tachykardie, ggf. Lungenödem
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Blasensprung
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Fruchtblase beim Hund, man sieht die Pfote
Schwallartig oder langsam Klare Flüssigkeit Meist geruchlos Selten grünlich (Abgang von kind- lichem Stuhlgang Menge: 500ml-ca 1500/2000ml
Nabelschnurvorfall
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Linksseitenlage Beckenhochlagerung Knie-Ellenbogenlage Wehenhemmung Manuelle Dekompression (bis Sectio !)
Spontangeburt
Phasen: Eröffnungsperiode
Pressperiode / Austreibungsperiode
Plazentaperiode / Nachgeburtsperiode
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Eröffnungsperiode
Regelmäßige Wehentätigkeit mit Eröffnung des Muttermundes Blasensprung „Zeichnen“ (Schleim- oder Blutabgang) Dauer: ca 8-12 Stunden (!)
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Vorbereitung zur Geburt
Ruhe ausstrahlen Warme Umgebung i.v.-Zugang Geburtsbesteck (Kompressen, Klemme, Schere) Tücher und Folie 28
Entbindungsbesteck
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Wichtig: Nabelklemmen (mind. 2 Stück) Schere Tupfer/Kompressen dünner Sauger Alufolie/Klarsichtfolie
Pressperiode
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Einschneiden des Kopfes Geburt ist nicht mehr aufhaltbar !
Versorgung des Kindes
Vor Auskühlung schützen Ggf auf Bauch der Mutter legen Ggf sofort abnabeln Auskultation (HF ~ 100bpm) Absaugen selten erforderlich !
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Abnabeln
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Klemme ca. 10cm ab Baby
Geburtskomplikationen
Lageanamolien: Beckenend- Quer- oder Fußlage
Schulterdystokie
Nabelschnurumschlingung
Ausgedehnter Dammriss
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Beckenendlage
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Schulterdystokie
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Schulterdystokie
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McRoberts-Manöver 1. Austrecken der Beine 2. Beugung der Bein in
Hüfte 3. Kein Druck auf Fundus !
Nachgeburt
Ggf Gabe von 3iE Oxytocin i.v. Plazenta folgt nach ca. 20-30min In Plastiktüte packen und mitnehmen
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Nachgeburt – verstärkte Blutung
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Crede-Handgriff Bimanuelle Kompression
Fritsche-Lagerung
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Alles einpacken und ab zum
Geburtsmeldung
Geburtsort ist Geburt des Kindes (nicht der Plazenta)
Quelle: Gesellschaft für außerklinische Geburtshilfe
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Fragen ?
APGAR-Score
Wird nach 1, 5 und 10 Minuten vergeben
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0 Punkte 1 Punkt 2 Punkte Aussehen Blass-blau Stamm rosig,
Extremitäten blau rosig
Puls fehlt < 100/min > 100/min Gesichtsreaktion fehlt reduziert Husten, Schreien Aktivität schlaff reduziert aktive
Bewegungen Respiration keine unregelmäßig regelmäßig
Blutungen in Spätschwangerschaft
Weitere Massnahmen Beckenhochlagerung Wehenhemmung (im Zweifel Verzicht!) Keine Wehenhemmung bei vorzeitiger Lösung Falls kindliche Teile zu sehen sofortige Entbindung anstreben
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Lagerung der Schwangeren
Vena-Cava-Kompressionssyndrom Lagerung, wenn möglich, in Linksseitenlage Aber nur, wenn die Mutter dies toleriert
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Eröffnungsperiode
Transport in Klinik Mutterpass ! Inspektion Vulva Vor allem bei Blasensprung nicht aufstehen (cave: Nabelschnurvorfall) Linksseitenlage Ggf Vorbereitung zur Geburt 47
Häufigkeit von Einsatzindikationen
Untersuchung von 1639 Einsätzen bei Lübeck Quelle: Ocker et al, Anästh Intensivmed 2006;47:124-132
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pädiatrisch/gynäkologisch 3%psychiatrisch5,5%traumatologisch23,2%internistisch/neurologisch 68,3%
Diabetes in Schwangerschaft
Häufigste Erkrankung in Schwangerschaft: 2-8% aller Schwangeren Durch steigenden Insulinbedarf in Schwangerschaft eher Hyperglykämien
wenige Tage vor Entbindung aber sinkender Insulinbedarf, dann evtl. Hypogklykämien
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Unfälle in Schwangerschaft
Mutter hat Vorrang ! Narkose – falls erforderlich Thiopental Wenig Ketamin (Uteruskontraktion!) Sedativa (Benzo, Opioid) Atemdepression Kind
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Reanimation in Schwangerschaft
Nach üblichen Leitlinien Not-Kaiserschnitt anstreben -> Reanimation bis Erreichen der Zielklinik
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