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ULMER ECHO Gefangenenmagazin aus der JVA Düsseldorf Ulmer Höh’ Ulmer Echo 2/2007 Neubau Neubau in in o o d d e e r r Ratingen Ratingen S S i i c c h h e e r r h h e e i i t t M M e e n n s s c c h h l l i i c c h h k k e e i i t t ? ?

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ULMERECHO

Gefangenenmagazin aus der JVA Düsseldorf Ulmer Höh’

Ulmer Echo 2/2007

NeubauNeubau

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RatingenRatingen

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Impressum

Liebe Leserinnen undLeser des ULMER ECHO,

wer in Düsseldorf-Rath vonder Theodorstraße aus nachNorden mit der OberhausenerStraße die A 44 überquert,steht direkt hinter der Brückevor einem Fabrikgelände zurlinken Hand und einer großen

Brache hinter einer Mauer zur rechten. Sackgasse,die Straße ist hier zu Ende. Links entlang der Auto-bahn reihen sich idyllische Biotope an einem Spa-zierweg. Und rechts, auf der Fläche einer ehemali-gen belgischen Kaserne, wird ab 2008 die JVADüsseldorf neu gebaut: nach langem Gezerre istauch über den Ort, der bereits jenseits der Stadt-grenze in Ratingen liegt, entschieden. Wir beschäf-tigen uns (im Schwerpunkt dieses Heftes) erstmalsausführlicher mit diesem Bauprojekt, das im Herbst2010 fertiggestellt sein soll. Das tun wir erstmals.Wir werden das fortsetzen, wenn wir ab nächstesJahr weitere, konkretere Fakten wissen.

Unsere AbonenntInnen erhalten mit dieser Ausgabeeine Sonderausgabe zugeschickt: „Gitterleben –Alltag im Vollzug” ist überarbeitet, ergänzt undvöllig neu aufgemacht endlich wieder erschienen.Herzliche Einladung auch dazu, für diese Ausgabezu werben. Wir schicken sie gerne zu: an Neugieri-ge ebenso wie an Engagierte. Nutzen Sie dieseMöglichkeit, Menschen eine Auseinadersetzungmit der Gefängniswirklichkeit zu ermöglichen. Siefinden die Sonderausgabe im Internet u.a. als PDF,was es leicht macht, auch einzelne Seiten und Arti-kel auszudrucken.

Unsere Homepage im Internet verdient auch dar-über hinaus Beachtung! Hier finden Sie nicht nurkomplett die Hefte von inzwischen elf (!) Jahrgän-gen. Neu stehen Ihnen die Ausgaben der letztenJahre jetzt auch als PDF zur Verfügung: oft sehensie im Netz besser aus als gedruckt, u.a. wegen derfarbigen Bilder. Weiter stehen im Netz unsere ein-zigartigen Ratgeber für Neuinhaftierte (in 4 Spra-chen, jetzt auch in Türkisch); auch sie sind jetzt alsPDF dort zu finden. Schauen Sie mal rein – auchdie weiteren Bestandteile sind lohnend!

Freude beim Lesen und ein gesegnetes Weihnachts-fest wünscht Euch und Ihnen

ULMER ECHOGefangenenmagazin aus der JVA Düsseldorf

– seit 1975 –

33.Jahrgang. Ausgabe 2/2007Schwerpunkt: Neubau der JVA Düsseldorf

Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich:P. Wolfgang Sieffert OPRedaktion dieser AusgabeOliver C. [oc]; Alex B. [ab]Wolfgang Sieffert [ws]Titelgestaltung[ab/ws]Unser Titelbild: Düsseldorf Rath, Theodorstr.Der Blick geht zum Dome; von hier sind es 800 mzum Bauplatz in Ratingen, hier zweigt die Oberhaus-ener Straße ab. Fotomontage ist das Sackgassenschildder Oberhausener Str. [Foto: ws]

Layout[ws/ab/oc]

Auflage2.500 Exemplare

DruckEigendruck auf Risograph RN 2000 EP

AnschriftULMER ECHOUlmenstraße 95, 40476 Düsseldorf

[email protected]

ULMER ECHO im Internetwww.ulmerecho.de (mit Archiv, Fotos u.v.a.m.)

TrägerKatholischer Gefängnisverein Düsseldorf e.V.

Auskünfte0211/9486-230 oder -348

FinanzierungDas ULMER ECHO finanziert sich ausschließlich ausSpenden und wird kostenlos abgegeben. Ohne Spenden kein ULMER ECHO.

Spendenbitte an: Kath. Gefängnisverein,Postbank Köln; BLZ 370 100 50Kto.-Nr. 74558-506, Vermerk: ULMER ECHO

Nachdruck erwünscht!Unter Angabe der Quelle und gegen Zusendungzweier Belegexemplare ist Nachdruck ausdrücklichgestattet.

Der Herausgeber

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3Ulmer Echo 2/2007 Inhalt

Neubau der JVA Düsseldorf

Die JVA Düsseldorf wird in Ratingen neu gebaut . . . . . . . . 6Glosse: Wege und Umwege nach Ratingen . . . . . . . . . . . . . 7Letzter Umzug war Aachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Interview mit Hermann-Josef Brungs zum Neubau . . . . . . . 8Fragen an Inhafierte:„Was wünscht Ihr Euch für den Neubau der Ulm?” . . . . . . 11

Infos zum Neubau derJVA Düsseldorf ........ ab Seite 6

Wünsche und BefürchtungenGefangener .......... ab Seite 11

Kunst im Knast - Fotos undGedichte ........... ab Seite 16

Interview mit dem Kaufmann derUlm ..................... ab Seite 21

Themen

Aufruf zur öffentlichen Diskussion – Orientierungspunktedes Arbeitskreises kritischer Strafvollzug . . . . . . . . . . . . . 12Die Bundesländer müssen den Jugendstrafvollzug neu regeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Knast Kunst Kalender 2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Ulmer Höh’ intern

„Kunst im Knast” - Die Einladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Begeisterte Reaktionen von draußen und drinnen . . . . . . . . 17„Wir wollen B-Zellen-Verbringungen vermeiden!” . . . . . . 20Darf es auch mal Klassik sein? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Interview mit dem neuen Kaufmann der Ulm . . . . . . . . . . . 21Seelsorge verändert die Knast-Atmosphäre . . . . . . . . . . . . 23Familientage für Inhaftierte mit Kindern . . . . . . . . . . . . . . 23Bücherei wird zum Medienzentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Sport in der Ulmer Höh: wie bekomme ich einen Platz . . . 26Leserbriefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

Kurz notiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

Pressespiegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

Hinweise / Ratgeber

Sportplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38Einkaufstermine 2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39Beratungsstelle Gefangenenfürsorge . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40Freiabonnements für Gefangene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41Medienzentrum: neue DVDs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42Gruppenangebote und Ansprechpartner . . . . . . . . . . . . . . . 44Preisrätsel / Bildrätsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

Weihnachten

Frohe Weihnachten! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Weihnachtsprogramm: Gottesdienste undVeranstaltungen im Männer- und Jugendhaus . . . . . . . . . . . 5

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ULMER ECHO 2/20074 Weihnachten auf der Ulm

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eenn uunsserren Leesseernn

&eeiinneenn gguutteenn SSttaarrtt iinnss JJaahhrr

2008

Noel bayraminz kutlu olsunglad jul

Vesel BÙûiBon Natale

merry ChristmasFeliz Navidad

glÊdelig julalegre Natal

bon noelRadestan BÚûic

boldog, kellemes kar�csonyi ¸nnepeket!voor Kertavond

veselÈ v�noce

Ihre & EureULMER ECHO-Redaktion

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5ULMER ECHO 2/2007 Weihnachten auf der Ulm

Weihnachtsprogramm 2007 auf der UlmNachfolgend erhaltet Ihr einen Überblick über Veranstaltungen, Umschluss und Gottesdienstzeiten Weihnachten 2007

und Sylvester. Selbstverständlich findet an jedem Tag auch die Freistunde statt. Neben den Gottesdiensten und den „Steh-parties” sind die zusätzlichen Umschlusszeiten nach den sonst üblichen Verschlusszeiten (15 Uhr) mit der Gestellung vonzusätzlichem Personal verbunden.

Wir danken denen, die zu diesen Zeiten zusätzlichen Dienst schieben!

ErwachsenenvollzugMontag, 24.12.2007 (Heiliger Abend)Um 9.00 Uhr „Christmette” in der Kirche. Anschließend verteilen die Hausarbeiter für jeden Inhaf-tierten eine kleine Gabe des Kath. Gefängnisverein (Kalen-der, Kuli, Kerze) auf die Zellen. Besonderer Umschluss: im Anschluss an die Abendessen-ausgabe (ca. 15 Uhr) wird auf Wunsch bis zum Rück-schluss (gegen 20 Uhr) Umschluss innerhalb der Abteilun-gen gewährt.

Dienstag, 25.12.2007 (1. Weihnachtstag)Um 9.00 Uhr katholische Weihnachtsmesse in der Kirche.Nach dem Mittagessen (bis 14.45 Uhr) „Stehparty” für dieAbteilungen 1 bis 6 in der Kirche (Kath. Gefängnisverein).Kein besonderer Umschluss.

Mittwoch, 26.12.2007 (2. Weihnachtstag)Um 10 Uhr (bis zum Mittagessen) „Stehparty” für dieAbteilungen 7 bis 13 und E-Flügel in der Kirche (Evang.Gefangenenfürsorgeverein)Besonderer Umschluss: im Anschluss an die Abendessen-ausgabe (ca.15 Uhr) wird auf Wunsch bis zum Rück-schluss (gegen 20 Uhr) Umschluss innerhalb der Abteilun-gen gewährt.

Donnerstag, 27.12. bis Sonntag, 30.12.2007:alle Abläufe wie an normalen Tagen.

Montag, 31.12.2007 (Sylvester)Um 9.00 Uhr katholischer Jahresabschlussgottesdienst inder Kirche. Besonderer Umschluss: im Anschluss an die Abendessen-ausgabe (ca. 15 Uhr) wird auf Wunsch bis zum Rück-schluss (gegen 20 Uhr) Umschluss innerhalb der Abteilun-gen gewährt.

Dienstag, 01.01.2008 (Neujahr)Keine besonderen Veranstaltungen.Besonderer Umschluss: im Anschluss an die Abendessen-ausgabe (ca. 15 Uhr) wird auf Wunsch bis zum Rück-schluss (gegen 20 Uhr) Umschluss innerhalb der Abteilun-gen gewährt.

Jugendhaus

Montag, 24.12.2007 (Heiliger Abend)10 bis 12 Uhr für eine, 13 bis 15 Uhr für die andere Hälfte des Hauses:Weihnachtsfeiern mit Gästen von draußen.

Dienstag, 25.12.2007 (1. Weihnachtstag) undMittwoch, 26.12.2007 (2. Weihnachtstag)jeweils drei Gottesdienste

PaketmarkeWer draußen keine/keinen hat, die oder der ihm einWeihnachtspaket schickt, kann seine Weihnachtspa-ketmarke dem

Katholischen Gefängnisvereingeben und bekommt dafür eine Gabe.Dieses Angebot gilt nur an Weihnachten und nur fürdie Weihnachtspaketmarke, nicht für andere! Weihn-achten läuft eine Spendenaktion, die das möglichmacht.

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ULMER ECHO 2/20076 Schwerpunkt: Neubau Ratingen

Die JVA Düsseldorf wird in Ratingen neu gebautEinige Fakten zu den Planungen

Von Wolfgang Sieffert OP, Alex B. und Olli C.

Der Grundriss wird einem Hähneln: zwei lange Striche

links und rechts, die in der Mitte durcheinen kürzeren verbunden sind. Dereine Strich ist das Gebäude für die U-Haft, der andere das der Strafhaft.Beide werden ebenso wie der Verbin-dungstrakt jeweils 4 Stockwerke hochsein. In jedem Stock liegen zwei Abtei-lungen: eine geht vom Verbindungs-trakt aus nach „oben”, die anderenach „unten”. 4 Stockwerke à2 Abteilungen macht 8Abteilungen U-Haft;genausogroß die Straf-haft, macht insgesamt 16Abteilungen im JVA-Neubau in Ratingen. ProAbteilung gibt es in derRegel etwas mehr als 50Haftplätze, die meisten inEinzelzellen.

Um’s Zellengebäudeherum

Die Hafthäuser sind umgeben vongetrennten kleinen Freistundenhöfen.Zwischen Hafthaus und Außenpfortewird der Besucherbereich liegen. Hin-ter dem Hafthaus gibt es einen großenMehrzweckraum; die Kapelle für gut70 Personen lässt sich mit dem Mehr-zweckraum verbinden. Der bekommtauch Bühne, Toiletten. Rechts nebenden H-förmigen Zellentrakten werdenWerkhallen, Küche, Sportbereich undSportplatz liegen. Vielleicht könnenwir in der nächsten Ausgabe einenGrundriss bringen, falls so etwas öff-fentlich gemacht wird.

Das Aussehen der ZellenNormal wird ein Haftraum für eine

Person sein, etwas größer als die Zel-len auf der Ulm: hier durchschnittlich8 qm groß, werden sie im Neubau 10qm erhalten. Waschbecken und WCwerden in einer Nasszelle ohne Tür lie-gen, der Wasserhahn wird über einenSensor bedient und geht nach kurzemIntervall aus. Ob es Warmwasser gibt,

konnte uns noch nicht endgültig gesagtwerden: falls nicht, wäre das schadeund für den Fall, dass auf den Zellenwie bisher auch gespült werden muss,eine Sauerei.

Gegessen wir auf den Zellen. Obdas Essen in Menagen mit normiertenPortionen kommt, ist noch unklar.Dann würden alle gleich viel bekom-

men, aber starkeEsser müs-

sten dann leichtbeim Arzt Zusatzkost (Nudeln, Kartof-feln) verschrieben bekommen.

Unklar ist auch noch, ob sich dieHeizung regulieren lässt (in Aachenneu ist das so) und ob sich das Fensteröffnen lässt. Es gibt humane Stimmen,die sich dafür einsetzen, dass ein Fen-sterteil zu öffnen ist, der dann auchFeinvergitterung erhält, während derandere Teil verschlossen ist, aber dafürnur mit dem dicken Gitter versehenwird, also mehr Durchblick bietet undLicht rein lässt.

Ob es Wechselsprechanlagen gebenwird, konnte uns noch nicht gesagtweden. Erfahrungshgemäß führendiese Apparate dazu, dass noch weni-ger Kontakt stattfindet zwischenAbteilungsdienst und Inhaftierten.

Teeküche und mehr HygieneAuf jeder Abteilung wird es je

einen Kammerraum für die saubereund für die schmutzige Wäsche geben.Geduscht wird auf der Abteilung inEinzelduschkabinen, so dass das hof-

fentlich flexibler läuft als auf der Ulm.Jede Abteilung wird einen eigenenFreizeitraum haben und eine eigeneTeeküche. Ob es möglich ist, auf derAbteilung irgendwo Tischtennis zuspielen, konnte uns keiner sagen. Inder Teeküche können Gefangen wohlnicht richtig kochen.

Nicht nur Beton statt Backsteinwird den Neubau von unserem aus den1890er Jahren radikal unterscheiden.

Die Atmosphäre wirdauch deswegen völliganders sein, weil jedeAbteilung ein eigenesgeschlossenes Stok-kwerk sein wird: vorbeimit den innen offenenTrakten, die so viel mit-bekommen ließen vonanderen Abteilungen.

Die neue ist Ersatzfür mehrere JVAen

Der Neubau in Ratingen soll nichtnur die Ulmer Höh’ ersetzen, sondernauch die beiden kleinen Untersu-chungsgefängnisse in Oberhausen undDuisburg-Zentrum (die größere Haupt-anstalt in Duisburg Hamborn bleibtbestehen). Aber die genauen Zustän-digkeiten sind noch nicht klar, wech-seln auch immer wieder mal.

Neue Anstalt zu klein?845 Haftplätze reichen gerade mal,

die dann verlorenen Plätze zu ersetzen.Es ist also im Grunde nicht ersichtlich,wie die schon jetzt vorhandene Über-belegung zukünftiog vermieden wer-den könnte. Die Planer müssen sich dieFrage gefallen lassen, ob nicht an derWirklichkeit vorbei geplant wurde.

Neubau am Ende der WeltWo wird sie denn eigentlich

gebaut? Nach allem Gerangel der letz-ten Jahre liegt der Ort für den Neubauauf Ratinger Gelände, ist aber nur vonDüsseldorf aus zu erreichen: von derTheodorstraße in Düsseldorf-Rath (an

Der Stadtplan-Aus-schnitt zeigt die

neue JVA im Nie-mandsland zwi-schen Düsseldorfund Ratingen.

Die Oberhause-ner Strasse ist

eine Sackgasse:hoffentlich kein

Symbol ...

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7ULMER ECHO 2/2007 Schwerpunkt: Neubau Ratingen

Wege und Umwege nach RatingenEine Glosse nicht ohne Bitterkeit von Wolfgang Sieffert OP

Nicht nur in der Frage des Standor-tes für den Neubau hat es Umwegegegeben. Als vor Jahren Zeitungenwieder einmal über die angeblichmarode Bausubstanz der Ulm räsonier-ten, bekam ich einen Brief mit einemRP-Artikel aus den frühen 60er Jahren.Tenor: das Gebäude der Ulmer Höh’sei nicht sanierungsfähig. Die letzten45 Jahre zeigen, dass schon damalsgelogen wurde. Mein Eindruck ist,dass es in unseren Tagen durchausmöglich ist, die Ulmer Höh’ mit einemangemessenen Kostenaufwand zumodernisieren und mit, sagen wir mal,der Hälfte der Summe für den RatingerNeubau etwas Besseres zustande brin-gen als z.B. den von Rissen durchzo-gene Gelsenkirchener Neubau.

Diese Diskussion ist nun leider vor-bei, nicht zuletzt dank der Stadtspitzeund den ihr zuschreibenden Blättern.

Etwas anderes ist ebenfalls raus ausder Diskussion und hier sage ich: Gottsei Dank! Privatisierung war das Stich-

wort eines Justizministers, dessenName mir, wahrscheinlich wegenerwiesener Fähigkeit, leider geradeentfallen ist. Konkreter: ein Knastneu-bau in Public-Private-Partnership oderkurz PPP war die Sehnsucht diesesMenschen. Mindestens 20% der Arbeitin seinem neuen Traumknast sollte pri-vatwirtschaftlich organisiert werden,sprich z.B. durch mies bezahlte undwenig qualifizierte Wachdienste. Kir-chen, Gewerkschaft und Verfassungs-rechtler waren dagegen, aber es mun-kelt, er habe am Ende keinen Investorgefunden. Kaum messbar, wievielEnergie und Zeit hier Beschäftigtervergeudet wurde! Und die Beratungs-firma, deren junge allwissende Anzug-träger sich hier herumtrieben, hat sichsicher ordentlich was auf die Handgeben lassen.

Die jetzige Landesregierung hatsich klar anders positioniert. Aber auchsie muss noch zeigen, wie ernst es istmit Menschlichkeit imVollzug!

Der letzte Umzug in NRW war die Aachener U-Haft

Wir fragten Norbert Scholl-Grootjans,Seelsorger in der Aachener U-Haft, die2004 aus einem Altbau in 280 Neu-bauplätze auf gemeinsamem Geländemit der Strafhaft gezogen ist. Das warder letzte Umzug einer JVA in NRW.

Was ist der größte Vorteil derneuen Anstalt? „Die saubereren Zellenund dass der ganze Bau heller ist.“

Was sehen Sie als wichtigstenNachteil? „Wir sind jetzt in einemHochsicherheitsknast, die Zellenhaben Rufanlagen, viel Videoüberwa-chung und weniger Kontakt unterein-ander nicht nur für die Gefangenen,auch für die Bediensteten. Die Atmo-sphäre ist viel weniger familiär. Frü-her wurde im Sommer die Freistundeoft verlängert, die Zellentüren konntenbei Hitze mal für Durchzug offen blei-ben. Das geht jetzt nicht mehr. DerTrend bei denen, die hier arbeiten undbei Inhaftierten, die Aachen-Alt nochkennen: die würden gerne wiederzurück.“

der z.B. der ISS Dome liegt, in demdie DEG Eishockey spielt) schiebt sichdie Oberhausener Straße als Sackgassegen Norden über die A 44 hinweg.Direkt dahinter ist sie zu Ende. Gera-deaus liegt das Gelände einer Anlagen-baufirma, rechts soll der JVA-Neubauentstehen.

Kein Anschluss mit dem BusRiesenproblem bei dieser Lage: der

Anschluss mit öffentlichem nahver-kehr. Während Besuchende die UlmerHöh’ direkt mit einer Bahnlinie vomDüseldorfer Hauptbahnhof erreichenkonnten, ist völlig unklar, wie das fürRatingen laufen soll: von der nächstenHaltestelle auf der Theoderstraße müs-sten mehrere hundert Meter über eineAutobahnbrücke gelaufen werden: mitWäschesäcken eine Zumutung, fürGehbehinderte unmöglich.

Sicherheit,die einsammacht!

Sicherheit undTechnik dominie-ren den Neubau:außen werdenMauer, Zaun,Video, Stachel-draht und elektro-nische Siche-rungssysteme zei-gen, dass an dieserStelle nichts Men-schenmöglichesoder technisch Machbares übersehenwird.

Wie wird es in anderen Bereichensein? Ob wenigstens ähnliche Auf-merksamkeit an den Tag gelegt wird,wenn es um die Funktionalität alltäg-licher Abläufe geht, die Ermöglichungvon möglichst viel Besuch, Kontakt,Freizeit und Sport? Und wird es wirk-lich mehr Arbeit in der neuen JVA

geben, ohne die die Inhaftierten ihreTage nur vergammeln können? Eins istjetzt schon klar: der nüchterne Bau unddas Gestaltungsprinzip der Trennung,die abgeschotteten Abteilungen undFreistundenhöfen – all das wird Kon-takte erschweren und macht zunächstdiesen Eindruck: baulich siegt Sicher-heit über Menschlichkeit. Vielleichtkönnen Menschen das ändern?

Der JVA-Bauplatz hinter der A 44: Baube-ginn 2008, der Umzug soll 2010 stattfinden

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ULMER ECHO 2/20078 Schwerpunkt: Neubau Ratingen

Interview mit Hermann-Josef Brungs zum Neubau

Hermann-Josef Brungs arbeitetschon über 30 Jahre als

Bediensteter im Allgemeinen Voll-zugsdienst (AVD) der JVA Düsseldorf.Seit 2004 ist er Vorsitzender des Per-sonalrates.

UE: Herr Brungs, 2010 soll dieJVA Düsseldorf in einen Neubau inRatingen umziehen. Ist der Perso-nalrat bei den Planungen einbezo-gen worden?

Brungs: Wir wurden gut infor-miert, was in der Planung läuft undhaben auch an Sitzungen teilgenom-men. Im Januar 2008 werden beiunserer Personalversammlung dieKonzepte und Baupläne präsentiert,die inzwischen in vielen Bereichen alsabgeschlossen betrachtet werden kön-nen.

UE: Wie stellen Sie sich den Umzugvor?

Brungs: Nicht problematisch. Dawerden ein paar Busse da sein, die dieInhaftierten in mehreren Durchgängenrüberfahren und dann gehen die aufihre neuen Zellen.

„Der Neubau hat kaum mehr Haft-plätze als die bisherigen Anstalten.“

UE: Die Ulmer Höh’ hat 520, derNeubau wird mit 845 erheblich mehrHaftplätze haben. Wird es genugBedienstete geben?

Brungs: Das ist noch schwer zusagen. Ich kenne die genauen Perso-nalberechnungen nicht und mancherÜberwachungsaufwand soll ja durchTechnik übernommen werden.Momentan werden eine ganze ReiheFrauen und Männer für den AVD aus-gebildet. Von denen sollen welche indie Jugendanstalt, die in Wuppertal-Ronsdorf neu entsteht, aber da werdensicher auch ein paar „alte Hasen“ beisein müssen. Was sich auch noch her-ausstellen muss, ist, welche Bedienste-ten aus Oberhausen und Duisburg-Mitte mit nach Ratingen kommen.

UE: Die Vollzugsanstalten Ober-

hausen und Duisburg-Mitte sollengeschlossen werden, wenn Ratingen„ans Netz“ geht. Halten Sie es fürmöglich, dass unsere Ulm oder eine

der kleinen Anstalten am Ende dochweiter bestehen?

Brungs: Es gibt ja Beispiele. Gel-senkirchen sollte Essen ersetzen, dochder alte Essener Bau ist immer noch inBetrieb. In Aachen war es für einigeJahre so, dass der alte Knast noch wei-ter lief. Persönlich glaube ich zwarkaum, dass die Ulmer Höh’ weiterleben wird, da steht zu viel politischerDruck gegen. Aber ich vermute, dasseine der beiden kleinen Anstalten, viel-leicht Oberhausen, weiter betriebenwird.

UE: Wieso?Brungs: Der Neubau hat ja kaum

mehr Haftplätze. Oberhausen, Duis-burg und Düsseldorf haben jetztzusammen auch etwa 845. Mir scheintdaher eine Überbelegung unvermeid-bar, denn die Inhaftiertenzahlen stei-gen in NRW und unsere Anstalt istjetzt schon meist deutlich überbelegt.Ich habe die Befürchtung, dass inRatingen die Belegungszahl von vor-neherein überschritten wird. Wenn dasso sein sollte, ist das eine schlechtePlanung.

UE: Sie denken, dass die Entwik-klung die Planungen überholt?

Brungs: Dass Ratingen überbelegtstartet, ist zu befürchten, und dannwerden wir auch im Neubau eine

große Zahl Notgemeinschaften aufEinzelzellen haben. Und ich halte esfür gut möglich, dass dann entschiedenwird, eine der beiden kleinen Anstalten

weiter bestehen zu lassen. Daswürde ein bisschen Luft schaffen,aber auch wieder Personalengpässeerzeugen.

„Die Zellen werden etwas größersein als auf der Ulm.“

UE: Wie werden Zellen undAbteilungen in Ratingen aussehen?

Brungs: Sowohl für die Untersu-chungs- wie für die Strafhaft sindjeweils 8 Abteilungen mit gut 50Inhaftierten vorgesehen. Pro Abtei-lung wird es zwei größere Zellen

geben und die große Mehrheit wird inEinzelzellen untergebracht sein.Geduscht wird auf der Abteilung, dagibt es dann mehrere Einzelduschräu-me. Außerdem hat jede Abteilung zweiKammerräume für frische undgebrauchte Wäsche, einen Freizei-traum und eine Teeküche.

UE: Wie groß wird so eine Einzel-zelle sein?

Brungs: Mit 10 Quadratmeternwerden die Einzelzellen etwas größersein als unsere hier, die ja um die 8 qmFläche haben.

UE: Was wird sich auf den Zellennoch ändern?

Brungs: Ich weiß da auch nichtalles. Es gibt einen abgetrenntenBereich für WC und Waschbecken, deraber nicht durch eine Tür zu schließenist. Das Mobiliar wird fest eingebautsein, so dass für die BedienstetenÜbersichtlichkeit und Kontrollierbar-keit besser gewährleistet sind.

Betten an die Wände gehängt?Warmes Wasser?

Fenster aufzumachen?

UE: Werden da wie in Rohrbach,der neuen rheinland-pfälzischenAnstalt, die Betten in die Wände einge-hängt? Ein Gefangener, der schon dortwar, erzählte, er habe jede Bewegung

Personalratsvorsitzender:Hermann-Josef Brungs

„“

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9ULMER ECHO 2/2007 Schwerpunkt: Neubau Ratingen

seines Nachbarn im Bett durchdie Wand miterlebt.

Brungs: Das kann ich nichtmit Sicherheit sagen.

UE: Wissen Sie, ob dieInhaftierten Warmwasser aufden Zellen haben und ihre Hei-zung selbst regulieren können?

Brungs: Da bin ich über-fragt. Ich hoffe für die Inhaf-tierten mal, dass wenigstens dieFenster zu öffnen sind.

UE: Die Abteilungen in Ratingenwerden z.T. erheblich größer sein alshier ...

Brungs: Ja, hier haben ja vieleAbteilungen nicht mal 40 und keinehat 50 Inhaftierte.

„Abteilungen werden größer sein.“

UE: Und wie viel Personal gibt esdann für die Abteilungen?

Brungs: Wie bisher nureine Person pro Abteilung.Es soll aber besondereBedienstete geben, die z.B.die Zuführungen zumBesuch übernehmen.

UE: Ist das ein Problem:mehr Inhaftierte für denAbteilungsdienst?

Brungs: Natürlich ist esdas. 50 oder sogar 55 Inhaf-tierte auf einen Bediensteten– und außerdem wird ja die Büroarbeitimmer mehr z.B. durch die zunehmen-den Dokumentationspflichten.

UE: Kennen dann die Abteilungs-beamten „ihre“ Inhaftierten noch?

Brungs: Das wird nochschwieriger. Wenn Bedienstetedie Kandidaten ihrer Abteilungkennen und mit denen im Kon-takt sind, ist das ja ein wichtigerBeitrag zu Menschlichkeit undauch zur Resozialisierung. Zeit zum Reden nimmt auch viel

Druck raus und ist Suizidverhütung.Kontakt ist nicht zuletzt ein wichtiges,vielleicht das wichtigste Elementder Sicherheit in einem Gefängnis,wenn ich z.B. weiß, dass bei einemGefangenen die Freundin schonacht Wochen nicht mehr beimBesuch war.

UE: In vielen neuen Vollzugs-

anstalten gibt es Wechselsprechanla-gen zwischen den Zellen und denAbteilungsbüros. Die sind ja nichtunumstritten, vermindern ja eher denpersönlichen Kontakt.

Brungs: Ich weiß nicht, wie das ent-

schieden wird. Mit Wechselsprechan-

„Kontakt ist vielleicht das wichtigsteElement der Sicherheit.“

lagen geht zwischen Mensch undMensch was verloren, dadurch gehtaber auch Sicherheit verloren. Derdirekte Kontakt ist entscheidend und

die Kollegen müssen jetzt schon vielam Computer erledigen. Wenn ichentscheiden müsste, gäbe es keineWechselsprechanlagen. Als Bedien-steter muss ich doch „am Mann“sein und wissen, was mit den Leutenlos ist. Natürlich ist das bequemer,wenn einer „auf die Ampel geht“und ich drück’ auf den Knopf undfrag’, was los ist. Aber da geht Kon-takt verloren und, ich sag’s nochmal, das bedeutet nicht nur einenVerlust an Menschlichkeit, das ver-

mindert auch die Sicherheit.

„Meines Wissens nach kein Wohngruppenvollzug.“

UE: Wird es Wohngruppenvollzuggeben?

Brungs: Das ist meines Wissensnicht vorgesehen. Die Zellen sollenauch auf allen Abteilungen gleichsein, also auch für die Zugangsab-teilung, die es dort mit Sicherheitauch geben wird. Die AOA (Absti-nenzorientierte Abteilung zur Vor-bereitung Inhaftierter auf Drogen-therapien; Anm. d. Red.) soll wohlauch weiter bestehen, aber Genaue-

res kann ich dazu nicht sagen.

UE: Wird sich der Bau in Ratingenvon dem jetzigen sehr stark unterschei-den?

Brungs: Ja. Da ist zum einen ein

Vier Impressionenvom Bauplatz der zukünftigenJVA Düsseldorf in Ratingen

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ULMER ECHO 2/200710 Schwerpunkt: Neubau Ratingen

völlig anderer Grundriss. Die bau-lichen Gegebenheiten werden so sein,dass die Inhaftierten viel stärker alshier getrennt sein werden. Da ist zumeinen die vorgesehene strikte Tren-nung zwischen dem Strafhaftbereich

„Mehr Trennung, weniger Kontakt –auch für die Bediensteten.“

und dem für Untersuchungsgefangene.Darüber hinaus ist die ganze Anlageso, dass Gefangene auf ihren Wegen indie Freistunde usw. so wenig wie mög-lich mit anderen Inhaftierten in Kon-takt kommen.

„Aus Sicherheitsgründen gehen Kontakt und

Menschlichkeit verloren.“

UE: Das wird Gefangenen nichtschmecken ...

Brungs: Für alteingesessene Inhaf-tierte wird das eine schwierige Umstel-lung. Die sehen hier ja schätzungs-weise 30 andere auf dem Flur, wennsie zum Besuch oder zum Sani müs-sen. Das wird es nicht mehr geben.Damit geht aus Sicherheitsgründenauch viel Kontakt und Menschlichkeitverloren. Auch die Bediensteten wer-den weniger Kontakt haben, unterein-ander und zu den Gefangenen.

UE: Also nicht nur ein neues, son-dern ein ganz anderes Gefängnis?

Brungs: Im Grunde werden wir dreiKnäste in einem haben: U-Haft, Straf-haft und den verstärkt gesichertenBereich (meist „Hochsicherheit“genannt; Anm. d. Red.). Außerdemsind die Abteilungen untereinanderstärker getrennt und auch die Wegez.B. zur Arbeit. Die Arbeiter werdenmittags im Bereich der Arbeitsstättengemeinsam essen, was ich für die

e r f r e u l i c hfinde. DerGrund dafürist aber, dassdie dann ein-mal wenigerdurch denganzen Baugelotst wer-den müssen

und die Kontrollierbarkeit erleichtertist.

„Steril, viel Beton.“

UE: Wie wird sichdie Atmosphäre verän-dern?

Brungs: Ein Back-steinbau wie die Ulm hatAtmosphäre. Der Neu-bau wird steril sein, vielBeton.

UE: Beton, langeGänge: wird das nicht sehr laut?

Brungs: Das kann gut sein.

UE: Wie steht es um die Besuchs-möglichkeiten?

Brungs: Es wird für die Strafhäft-linge große Sammelbesuchsräumegeben. Meines Wissens nach sollendort Inhaftierte auf der einen und dieBesucher auf der anderen Seite einerArt durchgehender Theke sitzen, damitdie Besucher nichts unkontrolliertübergeben können.

UE: Gibt es Langzeitbesuchsräume?Brungs: Ich glaube, die sind vorge-

sehen.

„Kein Kartentelefon für U-Gefangene“

UE: Wird es endlich die Möglich-keit geben, dass Inhaftierte wie inanderen Anstalten über Kartentelefonetelefonieren können: überwachbar,aber ohne bei den oft überlastetenBediensteten betteln zu müssen?

Brungs: Für die Untersuchungsge-fangenen wird es das sicher nichtgeben. In der Strafhaft wäre das auchvorteilhaft fürs Personal. Ich hoffedaher, dass das kommt.

Hoffentlich mehr Arbeit.

UE: Welche Vorteile wird die neueAnstalt für Inhaftierte bringen?

Brungs: Zum einen wird es hygie-nischer sein. Zum anderen werdenbaulich Verbesserungen ermöglicht:Freizeitmöglichkeiten, sicher mehrSport. Vor allem hoffe ich, dass durchdie neuen Werkhallen und -räumemehr Arbeitsplätze für die Inhaftiertenreingeholt werden können. Es gibt jakaum was Schlimmeres, als währendder Haft nur auf der Zelle abzuhängen.

UE: Wie geht es Ihnen persönlichim Blick auf den in drei Jahren anste-henden Umzug?

Brungs: Ich bin froh um den Neu-bau, weil hier inzwischen leider vielesverhudelt ist. Aber hier kenne ich alles.2010 werde ich 34 Jahre in der UlmerHöh’ Dienst gemacht haben, da ent-steht auch Wehmut. Die jungen Frauenund Männer im AVD werden in dieneue Technik und auch in die neuenStrukturen leichter reinwachsen.

„Mehr Personal und Kontakt wäreviel wichtiger als die bauliche und

technische Sicherheit.“

UE: Abschließende Frage: wird derNeubau eher Resozialisierung undMenschlichkeit fördern oder ist Sicher-heit der dominante Gedanke?

Brungs: Ich finde das schwer zusagen. Da ist viel Trennung, viel Tech-nik. Aber Sicherheit entsteht meinerMeinung nach mehr durch Humanitätund persönlichen Kontakt als durchTechnik. Mehr Personal, mehr Kon-takt, mehr Aktivitäten im Bau, all daswäre noch viel wichtiger als die bauli-che und technische Sicherheit.

UE: Wir danken für das Gespräch!

Markante Unterschiede schonim Luftbild: Aachen/Alt ...

... und Aachen/Neu

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11ULMER ECHO 2/2007 Schwerpunkt: Neubau Ratingen

„Was wünscht Ihr Euch für den Neubau der Ulm?”Auch Befürchtungen: die Antworten von Inhaftierten sind sehr unterschiedlich

Wünsche ...

Einen nutzbaren Gemein-schaftsraum in jeder Abteilung

mit Kochmöglichkeit und Kühl-schrank!

Telefonzellen, Kartentelefonefür uns Knackis.

23 Stunden täglich eingeschlossen sein

Wasserhahnnicht regulierbar

Fenster, die nicht geöffnet wer-den können; keine Heizungsregulie-

rung auf den Zellen

Mindestens zwei Freistundenan jedem Tag.

Mehr Möglichkeiten imFreien, z.B.nach der Arbeit von

vier bis sieben Uhr freien Zugangzu einem Hof.

Ein Fenster auf normalerHöhe, Blick nach draußen!

Genug Arbeitsplätze für alleGefangene.

Freie Bewegungsmöglichkeitauf den Abteilungen, statt 23Stunden eingesperrt zu sein

Langzeitbesuchsräume

Mehr Sportmöglichkeiten,sowie ein etwas breiteres Sport-angebot, wie Basketball, Ringen,Trampolinspringen, Badminton,

Reck, Barren, Ringe und bestenfallseinen Pool zum Schwimmen.

Freier Zugang zu Duschenauf den Abteilungen

Eine Tischtennisplatte injeder Abteilung

Freistundenhöfe mit Natur:Büschen und Pflanzen

Regelmäßiger Umschlussoder besser Aufschluss

Zellen mit abgetrennten Toiletten

Mindestens 10 Quadratmeterpro Gefangener

Einen Laden für frischeSachen und Backwaren

Computer und Spielekonsolensollen erlaubt sein

Internetzugang im Gemein-schaftsraum, zumindest für alle

Strafgefangenen

Triste Gestaltung der Flure undRäume; Farblosigkeit

Nichtals Mensch, sondern als Objekt

wahrgenommen werden

Nochkleinere Freistundenhöfe

Nochmehr Entmenschlichung durch Iso-

lation

NurBeton, statt Holz und Pflanzen

Besuchs-räume mit Trennscheiben, kein

Kuss, keine Umarmung

LauteFlure, Hellhörigkeit der Zellen

Beton,Zäune, Kameras, Stacheldraht,

Mauern

Nochdenaturierteres Essen

Kon-takt zu Beamten nur über Wechsel-

sprechanlagenKaum

noch Kontakt zu anderen Gefangenen

... undBefürchtungen

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ULMER ECHO 2/200712 Themen: Arbeitskreis kritischer Strafvollzug

Aufrufzur öffentlichen Diskussion der neuen Strafvollzugsgesetze in den Bundesländern

Mit der Föderalismusreform ist der Strafvollzug in die Zuständigkeit der Bundesländer gefallen. Gegenwärtigwerden länderspezifische Strafvollzugsgesetze entwickelt. Erste Gesetzesentwürfe liegen bereits vor bzw. sindschon im Abstimmungsverfahren. In der Diskussion um die Föderalismusreform hatten die meisten Expertendie Sorge geäußert, es werde aus populistischen und finanzpolitischen Gründen zu einer Rückentwicklung derReformansätze der letzten drei Jahrzehnte kommen: weg vom Ziel der Resozialisierung (Behandlungsvollzug)zurück zu Prinzipien der Härte und Isolation (Verwahrvollzug). Die Befürchtungen scheinen sich zu bewahrhei-ten. Das Paradigma ist nicht mehr der Behandlungsvollzug mit der deutlichen Priorität der Resozialisierung(soziale Eingliederung der Gefangenen durch Erziehung, soziale Trainings, Weiterbildung und Integration in dieArbeitswelt), sondern der Verwahrvollzug (Reduzierung der Resozialisierungsbestrebungen mit der Folgeweiterhin hoher Rückfallquoten, Steigerung der Kriminalität und der Erhöhung der Unsicherheit der Gesell-schaft). Diesen Paradigmenwechsel haben wir beispielhaft am niedersächsischen Gesetzesentwurf illustriert,in anderen Entwürfen sieht es tendenziell ähnlich aus. Hinsichtlich der gegenwärtigen Reform der Gesetze zumJugendstrafvollzug, die bis Ende des Jahres verabschiedet sein müssen und zum Teil schon verabschiedetsind, ist eine solche Tendenz ebenfalls zu beobachten: „Die Aussichten für den Jugendstrafvollzug sind gleich-bleibend katastrophal.” (Süddeutsche Zeitung vom 15./ 16. September 2007)

Wir rufen daher die Öffentlichkeit und die parlamentarischen Entscheidungsträger dringend dazu auf, diesenIrrweg zu stoppen. Überall da, wo der Resozialisierungsgedanke vernachlässigt wird, steigt logischer Weise dieZahl der Rückfälle, werden die Gefängnisse voller und teurer, steigt die Gewalt {Beispiel Siegburg), ist dieöffentliche Sicherheit in Gefahr. Der Billigknast mit der Reduzierung des Personals ist in Wahrheit die teurereLösung. Bereits jetzt ist der Strafvollzug, wie die hohen Rückfallquoten (bis zu 80%) zeigen, ganz und gar unef-fektiv. Jährlich werden Milliarden von Steuergeldern in den Sand gesetzt, weil der Resozialisierungsgedankenur halbherzig durchgeführt wird. Es ist absurd, eine solche sachwidrige und unsoziale Tendenz noch weiter zuverstärken, um mit archaischen Rachegedanken und einer sie anheizenden Boulevardpresse Wählerstimmun-gen zu mobilisieren. Vielmehr tut eine rationale Aufklärung not: Nur die Resozialisierung bringt Sicherheitund Effektivität, sie ist nicht von ungefähr Verfassungsgebot.

Die neue Situation eröffnet somit die Chance, den Strafvollzug in Deutschland qualitativ auf ein besseresNiveau zu heben. Wir möchten mit den Orientierungspunkten (s. Anlage) Anregungen für die öffentlicheDiskussion geben. Die zentralen Fragen für eine solche Diskussion sind:

Bleibt das Resozialisierungsgebot oberstes Ziel des Strafvollzugs?Bleibt der „offene Vollzug” als Regelvollzug das Ziel?Dient das Leben im Strafvollzug der Einübung sozialer Kompetenz (Wohngruppenvollzug, reale Mitbestim-mung, Weiterbildung, Differenzierung des Freizeitangebots, sinnvolle, allen zugängliche Arbeitsbedingungen}?Werden die psychischen Defizite vieler Gefangener hinreichend durch Betreuung und Therapie aufgefangen?Wird die Stellung sozialtherapeutischer Abteilungen bzw. Anstalten gestärkt?Wird die Rechtssicherheit gegenüber der unbefriedigenden gegenwärtigen Situation verbessert?Wird die Kommunikation nach draußen hinreichend gefördert?Ist eine wirkliche und praktikable Vernetzung aller am Strafvollzug beteiligten Instanzen vorgesehen?Tritt an die Stelle der Abschottung des Strafvollzugs gegenüber der Öffentlichkeit endlich ein höheres Maß anTransparenz? Sind unabhängige Strafvollzugsbeauftragte („Ombudsmann/ -frau”) vorgesehen?

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13ULMER ECHO 2/2007 Themen: Arbeitskreis kritischer Strafvollzug

Wiederholt hat das Bundesverfassungsgericht darauf hingewiesen, dass den Gefangenen, so sehr sie sichschuldig gemacht haben und zu Recht bestraft werden, die Chance auf Besserung zusteht. Eine solcheHaltung ist ein Ergebnis der christlichhumanistischen Entwicklung des Abendlandes und Bestandteil derinternationalen Menschenrechte. Wir sollten dies nicht zu sorglos über Bord werfen. Erst im Behand-lungsvollzug kommen die Prinzipien des Rechts, der Humanität, der Effektivität und der Sicherheiternsthaft zur Geltung.

Hier einige der Orientierungspunkte:

Der „Offene Vollzug” als gesetzlicher Regel-vollzug

Dem obersten Ziel des Strafvollzugs dient daheram ehesten der „Offene Vollzug”. Er muss wie imehemaligen Strafvollzugsgesetz der Regelvollzugbleiben, auch wenn seine Umsetzung bisher nurhalbherzig betrieben wurde. Im Offenen Strafvoll-zug erhalten Inhaftierte eine Chance, Mängelihrer Persönlichkeit aufzuarbeiten und zu behe-ben, soziale Schwächen abzubauen. Stärken zustabilisieren sowie berufliche Fähigkeiten zuerweitern in einem Trainingsfeld, das dem Lebenin Freiheit angenähert ist. Im „offenen Vollzug” hatder Inhaftierte die Chance, in eigener Initiativeund Verantwortung die Gestaltung seines Lebensin und nach der Haft zu organisieren und bestim-men. Der „geschlossene Vollzug" untergräbt dasAnliegen nach Entwicklung der individuellen undsozialen Entwicklung des Gefangenen. Er istsozial-feindlich, demoralisierend, aggressionsför-dernd, demotivierend und entwürdigend und pro-duziert statistisch nachweisbar hohe Rückfallquo-ten und eine neue Kriminalität. Damit verfehlt der„geschlossene Vollzug” auch das Ziel von mehrSicherheit, während der „offene Vollzug" diesemZiel dient, da persönlich stabilisierte und sozialverantwortliche Menschen eher willens und in derLage sind, ein straffreies Leben zu führen.

Durchführung der Haft innerhalb von Wohn-gruppen

Die Durchführung der Haft innerhalb von Wohn-gruppen ist für die Entfaltung der Persönlichkeit,das Erlernen eigenverantwortlichen Handelns,die Entwicklung und Stabilisierung sozialen Ver-

haltens sowie die Gestaltung eines gedeihlichenLebens in Gemeinschaft ein sinnvolles und ziel-orientiertes Trainingsfeld. Der Wohngruppenvoll-zug ist deshalb als Regelfall der Unterbringunggesetzlich zu verankern. Die Wohngruppen sollendie Größe von zwölf Personen nicht überschrei-ten. Für den Wohngruppenvollzug ist ein praktika-bles und verlässliches Konzept für alle Beteiligtenund Betroffenen erforderlich. Die Umsetzung desKonzeptes und die Gestaltung des Lebens ineiner Wohngruppe soll so weit wie möglich in derVerantwortung der Bewohner liegen. Vorausset-zung ist die Bereitschaft zur Mitarbeit seitens derInhaftierten. Die Bewohner des Wohngruppen-vollzugs werden von menschlich fähigem undfachlich qualifiziertem Personal dauerhaft undbeständig begleitet und betreut, das mit pädago-gischer und psychologischer Zusatzausbildungausgestattet ist.

Verbindung zur Welt außerhalb des Strafvoll-zugs

Die Verbindung zur Welt außerhalb des Strafvoll-zugs ist durch Besuche, Briefe, Telefongesprächeund Internet-Kontakte zu erhalten, zu fördern undumfassend zu ermöglichen. Dazu gehört auch dieHerausgabe unzensierter Gefangenenzeitungen.Um das soziale Umfeld zu stützen und zu erhal-ten, sind partnerschaftliche und familiäre Bindun-gen vorrangig durch Langzeitbesuche, Ehesemi-nare, soziale Trainings und andere therapeuti-sche Veranstaltungen zu pflegen. Die zeitlicheBegrenzung für monatliche Besuche sollte flexi-bel gehandhabt werden. Vier Stunden im Monat(bisher nur eine!) sind das Mindestmaß.

Es wird Zeit, dass endlich eine öffentliche Diskussion darüber beginnt!

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ULMER ECHO 2/200714 Themen: Reform im Jugendstrafvollzug

Der Befehl an die Politik wareindeutig und kam von ganz

oben: für den Jugendstrafvollzug ist ei-ne eigene gesetzliche Grundlage zuschaffen, entschied das Bundesverfas-sungsgericht im Mai 2006. Zudemsetzten die Karlsruher Richter die auf-grund der Föderalismusreform neuzuständigen Länderparlamente unterZeitdruck. Allerhöchsten bis Ende2007 sei der derzeitige gesetzloseZustand noch hinnehmbar. Dann müs-ste es verbindliche Rechte für die rund7000 jungen Gefangenen (14 bis 24Jahre) in Deutschland geben.

Angefacht wurde die Diskussionzusätzlich durch den Mord an einem20-jährigen Häftling durch drei Mitin-sassen in der nord-rhein-westfälischenJustizvollzugsanstalt Siegburg.

Ab Januar 2008 wird es in allenBundesländern spezielle Therapiean-gebote für gewaltbereite jugendlicheBefangene geben.

Mitarbeit und Vergünstigungen„Wir wollen fördern, aber auch for-

dern”, sagt der baden-württembergi-sche Justizminister Ulrich Goll (FDP).Don gilt bereits seit dem 1. August die-ses Jahres das neue Landesjugendstraf-vollzugsgesetz: Wir haben die Thera-piemöglichkeiten ausgebaut. Zudemhaben jugendliche Gefangene jetzt dasRecht auf Arbeit und schulische oderberufliche Ausbildung”, erläutert Goll.Parallel dazu wird von den Jugend-lichen aber auch mehr Mitarbeit einge-fordert, die im Gegenzug mit Vergün-stigungen, wie zum Beispiel unüber-wachten Ausgängen, belohnt werden.

Besonders umfangreich sind dieVeränderungen in Nordrhein-Westfa-len: So baut das Land eine neueJugendstrafanstalt in Wuppertal mitrund 500 Haftplätzen, die voraus-sichtlich ab dem Jahr 2009 genutztwerden kann Bereits jetzt stehen imJugendarrest, wo kurze Freiheitsstra-fen vollstreckt werden, über 60 neueHaftplätze zur Verfügung. Zudem wer-den 450 neue Stellen geschaffen.Zudem wird es in allen fünf nordrhein-westfälischen Jugendhaftanstalten

künftig spezielle Therapieangebote fürgewaltbereite Gefangene geben. Paral-lel dazu will NRW an einer weitgehen-den Öffnung des Vollzuges festhalten.Das neue Jugendstrafvollzugsgesetz inNRW erlaubt zudem einen mehrtägi-gen Aufenthalt außerhalb der Gefäng-nismauern, wenn dies zum Beispiel füreine Ausbildungsmaßnahme erforder-lich ist.

Im Ergebnis ist es möglich, dass derverurteilte Straftäter in einem Lehr-lingsheim wohnt und diese Zeit aufseine Haft angerechnet bekommt „Wirwollen Gefangene, bei denen wedereine Flucht noch erneute Straftaten zubefürchten sind, nicht wegschließen,sondern möglichst schnell wieder indie Gesellschaft integrieren”, sagt Her-manski.

Andere, konservativ regierte Län-der (Bayern, Niedersachsen, Hamburgund Hessen) haben dagegen den Vor-rang der weitgehend geschlossenenUnterbringung ausdrücklich in ihrneues Land hineingeschrieben. Um indiesen Ländern in den offenen Vollzug

Neustart in SichtweiteReform: Die Bundesländer müssen den Jugendstrafvollzug neu regeln

Die Vorbereitung auf ein Leben danach steht im Zentrum

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Themen: Reform im Jugendstrafvollzug 15ULMER ECHO 2/2007

zu kommen, m�ssen die Gefangenendaher besondere Voraussetzungenerf�llen, wie zum Beispiel eine gefest-igte Pers�nlichkeit (Hessen) oder einenachgewiesene Drogenabstinenz(Hamburg).

So ist hingegen in Hamburg undBayern ein Vollzug in offenen Formenau�erhalb der Haftanstalten �berhauptnicht vorgesehen: �Wir k�nnen nurgezielt auf Gefangene einwirken, diesich in der Haftanstalt befinden�, ver-teidigt der Hamburger Justizsenator

Carsten L�demann (CDU) sein Kon-zept. Er favorisiert grunds�tzlich einenAusbau der Behandlungsm�glichkei-ten innerhalb der Gef�ngnismauern.

Verschiedene KonzepteIm Ergebnis wird sich der Jugend-

strafvollzug in Deutschland in denn�chsten Jahren stark auseinander ent-wickeln, was von Landespolitikernaber nicht als Nachteil gesehen wird:�Die Kritiker haben einen Wettbewerbder Sch�bigkeit unter den Bundesl�n-

dern vermutet, wir verzeichnen abereinen Wettbewerb der Konzepte�, sagtder hessische Justizminister J�rgenBanzer (CDU).

Quelle: Das Parlament – Nr.47 –19.11.2007

Knast Kunst Kalender 2008fünfte Ausgabe des Kalenders aus der Diözese Aachen

Herausgegeben von kath. Gef�ngnisseelsorgerInnenDer Kalender kostet € 6,- (ab 10 Stück € 5,- je Exemplar)

Die Versandkosten betragen � 4,- unabh�ngig von der bestellten AnzahlBestellungen

im Internet unter skmkrefeld.de; per e-mail: straff�[email protected] telefonisch unter 02151 84 12 21

Für Überweisungen und Spenden nutzen Sie bitte folgendes Konto:F�rderverein Straff�lligenhilfe, Krefeld

PAX - Bank, Aachen - Konto-Nr.: 1 015 044 019 - BLZ: 391 601 91

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ULMER ECHO 2/200716 Ulmer Höh´ intern

K u n s t i m K n a s tSamstag den 10. November 2007 in der Kirche der JVA Düsseldorf

Anschließend haben Sie die Möglichkeit ältere und neue Kunstwerke – u.a. von ehemaligen Inhaftierten undMitgliedern der hausinternen Kunstgruppen unter Leitung von Frau Linnemeyer und Frau Suckau – anzu-schauen und ggf. zu kaufen. Sie können mit inhaftierten Künstlern ins Gespräch kommen. Außerdem wirdein kleiner Imbiss gereicht. Ende der Veranstaltung gegen 13.30 Uhr.

Zu „Kunst im Knast” kamen am 10. Novemberviele Menschen von drinnen und drau�en in derKirche der Ulmer H�h� zusammen. So sah die

Einladung f�r die Leute von drau�en aus:

Um 11 Uhr beginnt die Veranstaltung mit einermusikalisch-lliterarischen Matineeunter Beteiligung von Brigida Brett-schneider (Cello) und den Musikern

der Hausband.

Einlass in die JVA ab 10 Uhr.

Bitte unbedingt gültigen Personalausweis oder Reise-

pass mitbringen.

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17ULMER ECHO 2/2007 Ulmer Höh´ intern

Zu dem Event „Kunst im Knast“kamen viele Besucher von

außerhalb in die Kirche der Ulm, dieals Ausstellungsraum diente. Gezeigtwurde eine große Zahl sehr unter-schiedlicher Bilder und Werke, die vonInhaftierten der JVA geschaffen wur-den. Viele Gemälde entstanden in derKunstgruppe von Petra Suckau, dieehrenamtlich beim kath. Gefängnisver-ein mitarbeitet und schon seit Langemauf der Ulm’ ein Angebot für künstle-risch interessierte Inhaftierte macht.Für die malenden und zeichnendenInsassen ist die Kunstgruppe eine derwirklich sinnvollen Beschäftigungen.

Zu einem eindrucksvollen Halb-rund vor dem Altar fügten sich zweiMeter hohe Schattenrisse, die 2006 inder Gruppe von Frau Linnemeier ent-standen. Links und rechts entlang derFenster präsentierten sich die kleinerenBilder der Künstler, von denen vieledie Problematik Knast thematisieren.

In einer Matinee wurden Gedichtevon Inhaftierten vorgetragen und Bri-gida Brettschneider, eine von draußeneingeladene profilierte Musikerin,spielte klassische Stücke auf ihrem

Cello. Die Hausband gab ihr Bestesdazu: erstaunlich gekonnte leise Klän-ge von Reimund, Arne und Achim.

Gegen Mittag gab es für alle beleg-te Brötchen und Getränke. Es wurdenauch einige Werke verkauft, wovon dieHälfte an den Künstler ging und dieandere für Materialausgaben derKunstgruppe. Den ca. 200 Teilneh-

menden gefiel die Ausstellung „Kunstim Knast“ sehr gut, denen von drinnenvor allem auch das gleichberechtigteMiteinander.

Auf den folgenden Seiten könnt ihreinige Fotos und Gedichte der Ausstel-lung sehen, im Internet sind sie alle zusehen! [ab/ws]

Begeisterte Reaktionen von draußen und drinnenBei „Kunst im Knast” trafen sich Inhaftierte und Leute von draußen auf Augenhöhe

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ULMER ECHO 2/200718 Ulmer Höh´ intern

In der Matinee wurden mehrereTexte gelesen: Gedichte von

Petrus Ceelen und aus Publikationendes Ingeborg-Drewitz-Literaturpreises

für Gefangene vorgetragen. Einigedokumentieren wir hier.

Die Matinee zur Ausstellung wurde von mehrerenklassischen Stücken auf dem Cello begleitet: Dank an Frau Brigida

Brettschneider für tolle Musik!

Aus: Petrus CeelenEingeschlossen ausgeschlossen

Die Mauer

Ich hinacht Meter hoch:

ich habe viel zu verbergen.

Ich bin stark gebaut:

ich muß viel ertragen.

Ich binein Sicherheilsrisiko:

Tag und Nacht werde ich bewacht.

Ich binzugedeckt

mit Stacheldraht:das tut weh.

Ich solldie Gefährdeten

schützenvor den Gefährlichen.

Ich solldie Guten

trennenvon den Bösen.

Ich weißDass die Menschen hinter mir

Nicht so schlecht sindWie ihr Ruf.

Ich weiß,dass die Menschen vor mir

nicht besser sindals die Gefangenen

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19ULMER ECHO 2/2007 Ulmer Höh´ intern

Ingeborg-Drewitz-Literaturpreis für Gefangene1989 Risse im Fegefeuer: Jack Unterweger

Führung durchs Gefängniszuerst werden diegitterlosen neubautengezeigtund diese bautenlächeln wie die freiheitdann werden arbeitsbetriebegezeigtund dort wird programmiertgearbeitetdann führen sie die besucherdurch den zellenbau unzählige gitter stehen offendie sonst versperrt sinddie flure funkelnwie polierte schönheitweil sie vorbereitet wurdenendlich werdenausgewählte –häftlinge gezeigtund die nicken zustimmungum den mund ein lächelnnur die augen bleibenerloschenin ihnen bleibt die lügeverliererindie besucher verlassen zufrieden lächelnddie vergitterte weltan augenerinnern sie sich nicht

Ingeborg-Drewitz-Literaturpreisfür Gefangene 2005

Nichts beginnt. Nichts passiert. Nichts endet

Helmut Pammler

Passiv

Du wirst verhaftet,du wirst verurteilt,

sie kleiden dich ein,die Zelle wird dir zugewiesen,

zum Arzt wirst du vorgeführtdein Geld wird verwaltet,

deine Wäsche wird gewaschen,dein Essen wird gekocht.

zum Duschen wirst du geholt,deine Post wird zensiert,

deine Zelle gefilzt,dein Leben verwaltet,dein Urin kontrolliert,

deine Fingerabdrücke werden gespeichert,deine Gene analysiert...

Am Ende wirst du vor die Tür gesetztZur Aktiviät verdammt.

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ULMER ECHO 2/200720 Ulmer Höh´ intern

Herr Soodt ist als LAV in derUlmer Höh' und ihren Zweig-

anstalten verantwortlicher Chef vonca. 250 Bediensteten des AllgemeinenVollzugsdienstes. Die Redaktion hatteGelegenheit, ihn zum Thema B-Zellezu befragen - auch, weil unsereBerichterstattung in der letzten Ausga-be gerade bei Bediensteten nicht nurZustimmung gefunden hat.

UE: Wie oft gelangen Inhaftierte indie B-Zelle?

Soodt: Im laufenden Jahr hatten wirbis zum heutigen Tag (22.11.07) insge-samt 69 Verbringungen in die Beruhi-gungszelle.

UE: B-Zelle ist nicht gleich B-Zelle. Wie viele von den 69 wurden inder B-Zelle gefesselt?

Soodt: Das war dieses Jahr vier Malder Fall. Wir wissen das genau, weilalle diese Fälle der Anwendungunmittelbaren Zwanges akribischdokumentiert werden.

UE: Mal ganz praktisch: wann undwarum wird ein Gefangener in die B-Zelle gebracht?

Soodt: Generell nur dann, wenn nurdurch diese Maßnahme eine Selbstge-fährdung oder die Gefährdung vonanderen Personen vermieden werdenkann.

UE: 69 Aufenthalte in der B-Zelle.Ist die Zahl im Vergleich zu anderenJahren hoch oder niedrig?

Soodt: Ich möchte zunächst erwäh-nen, dass die Zahl 69 nicht bedeutet,

dass es sich um 69 Personen handelt.Wir waren dieses Jahr mehrfachgezwungen, ein und denselben zweioder dreimal in die B-Zelle zu verbrin-gen.

Im Vergleich bleibt die Zahl überdie Jahre mit leichten Schwankungenin etwa gleich. Mir sind das zu vieleGefangene und wir suchen hier immernach Möglichkeiten anderer, weniger

einschneidender Maßnah-men.

UE: Was können Sie,was kann die Anstalt denntun?

Soodt: Am Wichtigstenund Effektivsten scheintmir zu sein, dass wir früh-zeitig mitbekommen,wenn es bei einem Inhaf-tierten schief läuft undetwas unternehmen, bevorder Betreffende ausflippt.Wenn er zu einem

bestimmten Kollegen Vertrauen hatoder zu einem Psychologen oder Seel-sorger, dann ist es das Beste, da ganzschnell einen Kontakt herzustellen. Oftkann ein Gespräch oder auch eineInformation von den AngehörigenSchlimmes verhindern.

UE: Aber nicht immer?Soodt: Nein, nicht immer. Oft geht

es auch sehr schnell oder wir bekom-men nichts mit. Aber wenn dann z.B.ein Inhaftierter aus innerer Not,Aggression oder Verzweiflung seineZelle verbarrikadiert oder sie garanzündet oder unter wasser setzt, dannwollen wir hier im Haus Möglichkei-ten schaffen, dass wir ihn nicht schondeswegen in die B-Zelle schaffen müs-sen.

UE: Ist das denn in diesen Fällenüberhaupt nötig?

Soodt: Wir haben da bisher keineandere Chance. Feuer gefährdet ja alleanderen hier im Haus, da müssen wirganz schnell und energisch reagieren.Aber auch, wenn jemand immer wie-der seinen Haftraum unter Wasser

setzt, können wir das nicht zulassen.Das verursacht nicht nur bauliche Zer-störungen, sondern bindet ungemeinPersonal: da müssen Bedienstete zudem Betreffenden, andere nehmen dieInhaftierten auf den Fluren unter Ver-schluss. Solche Vorkommnisse führenimmer wieder dazu, dass Veranstaltun-gen oder der Umschluss ausfallen. Dasind ja alle anderen Inhaftierten mitbetroffen und werden benachteiligt.Wenn sich ein Gefangener so verhältund nicht einsichtig ist, dann musstenwir den bisher in die B-Zelle bringen.

UE: Und das wollen Sie ändern?Soodt: Ja. Wir haben ganz konkret

die Einrichtung von Zellen geplant, indenen das Mobiliar baulich fest veran-kert ist. Da kann nichts mehr zerstörtoder angezündet werden. Außerdemlässt sich das Wasser von außen abstel-len: wir hatten ja wirklich mal jemand,der kam x Mal in die B-Zelle, weil erimmer wieder alles unter Wasser setz-te. Das wäre mit einer solchen Zellenicht nötig.

UE: Geplant ist ja noch nichtgebaut. Wann wird es diese Räume, ichnenne sie mal „B-Zellen-Vermeidungs-Zellen", geben?

Soodt: Sie kommen auf jeden Fall,ich hoffe auf eine Fertigstellung nochin diesem Jahr. Wir müssen jede Mög-lichkeit nutzen, um die B-Zelle zu ver-meiden.

UE: Wir danken Ihnen für dasGespräch!

Wir zitieren zu dieser Thematik aucheine Stimme aus der hiesigen Beam-

tenschaft, die anonym bleiben möchte:„Ich schließe aus, dass es heute nochvorkommt, dass jemand willkürlich in

die B-Zelle geschmissen wird. Das liegt nicht nur an besserer Ausbil-

dung und so weiter. Das liegt auchdaran, dass wir Bedienstete heute

ganz anderen Kontrollmechanismenunterliegen."

„Wir wollen B-Zellen-Verbringungen vermeiden!”Bauliche Veränderungen sollen helfen

LAV Soodt

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21ULMER ECHO 2/2007 Ulmer Höh´ intern

Darf es auch mal Klassik sein?Zwei Studenten der Musikhochschule musizierten für Inhaftierte

Vermittelt von der Yehudi-Menuhin-Stiftung traten am

23. Oktober zwei Studenten derMusikhochschule Düsseldorf in derUlmer Höh’ auf. Die jungen Studentenstammen aus der Ukraine und studie-ren schon länger in Düsseldorf. Einerder beiden spielt Akkordeon, währendder andere abwechselnd auf seiner A-oder B-Klarinette blies.

Die Gefangenen bekamen Stückevon berühmten Komponisten wieBach, Scarlatti, Mozart und Vivaldi zuhören. Unsere Ohren konnten auch einlängeres, virtuoses Solo des Akkorde-onspielers bestaunen. Die Stimmungin der Kirche war gut. Besucht wurdedieses abendliche Konzert von unge-fähr 20 Häftlingen. Am Ende wurdenzu den klassischen Stücken noch ein

paar osteuropäische und russische Lie-der sowie ein Walzer vorgetragen.Dem Applaus nach schien dieser ein-stündige musikalische Ausflug zugefallen. Einige hätten sich bestimmtüber eine weitere Stunde gefreut. DieStudenten bekamen durch das Konzerteinen guten Eindruck von den Gefan-genen.

[ab/ws]

„Die meisten Gefangenen sind mit Ihnen zufrieden!”ULMER ECHO und GMV befragten den neuen Kaufmann auf der Ulmer Höh’

GMV: Seit Anfang des Jahres füh-ren sie nunmehr den Gefangenenein-kauf in der JVA Düsseldorf durch. Wirmöchten gerne ein Resümee für beideSeiten ziehen. Betonen möchten wir andieser Stelle, dass die meisten Insassenmit dem Einkauf und ihren Preisenzufrieden sind. Es gab jedoch in derVergangenheit immer wieder Kleinig-keiten, die zur Unzufriedenheit beige-tragen haben. Was werden sie inZukunft tun um auch diese zufrieden zustellen?

De Haan: Es ist richtig, dass wirLieferschwierigkeiten bei einzelnenProdukten hatten. Uns ist ein Lieferantfür Olivenöl und Tomatenprodukteausgefallen und wir wollten unserenKunden hier keine Alternativen mitüberhöhten Preisen anbieten. Hierkonnten wir den Bedarf kurzfristignicht decken und haben nunmehr eineentsprechende Alternative gefunden.

ULMER ECHO: Aus den Medienbekommen wir die Preissteigerungenim Lebensmittelhandel mit und bekom-men diese auch hier zu spüren. Ist einEnde dieser Steigerungen in Sicht?

De Haan: In den Medien war in denletzten Wochen nur von steigendenPreisen bei Milchprodukten die Rede.Da jedoch die Rohstoffpreise fastüberall gestiegen sind, mussten wirhier auch neue Preise einführen. Sosind zum Beispiel aufgrund der gestie-gen Preise für Getreide unsere Preise

für die Nudeln gestiegen. Aber auchdie Preise für Schokolade und alleswas mit Milch produziert wird, muss-

ten wir die Preiserhöhungen an unsereKunden weitergeben. Ich habe bei denersten Preiserhöhungen bei einemTreffen mit der GMV und der Leitungder JVA meine Einkaufspreise offendargelegt und die einzelnen Preiserhö-hungen aufgrund von meinen Ein-kaufspreisen begründen können. Abermittlerweile hat eine Konsolidierung

im Handel stattgefunden und die Prei-se haben ihren Zenith erreicht.

GMV: Welche Erfahrungen habensie bisher mit dem Einkauf in der JVAgemacht und welche Unterschiede gibtes zum normalen Ladenlokal?

De Haan: Ich bin seit 20 Jahren ineiner anderen Anstalt als Kaufmanntätig und kann entsprechend von einerErfahrung mit dieser Einkaufsformsprechen. Sie sind hier von den Lei-stungen eines einzelnen Kaufmannsabhängig und ich betrachte die einzel-nen Kunden der JVA wie die Kundenin meinem Laden. Deshalb möchte ich

Kaufmann De Haan

„Rohstoff- und Energiepreise sind gestiegen”

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ULMER ECHO 2/200722 Ulmer Höh´ intern

ihnen keine Produkte zumuten, mitdenen ich selbst unzufrieden wäre. Ausdiesem Grunde kann ich manchmalkein frisches Obst und Gemüse liefern,da ich diese bei Ankunft einer Quali-tätskontrolle unterziehe und minder-wertige Ware erst gar nicht annehme,um diese ihnen erst gar nicht zuzumu-ten. Aber wir konnten uns in den ver-gangenen Monaten auf die Bedürfnisseund die Mengen der JVA einstellenund unsere Lieferanten entsprechendanweisen.

Bahnstreik: Tabak hängt festGMV: Wir bekommen hier in letzter

Zeit den Streik der Deutschen Bahnmit. Gibt es Auswirkungen auf denHandel, speziell für die Lebensmittel-industrie und unsere Lieferungen?

De Haan: Natürlich hat der Lebens-mittelhandel Transporte kurzfristig aufdie Strasse verlegt, doch am Mittwochsollte neuer Tabak angeliefert werdenund aufgrund des Streikes der Bahnkam die Lieferung erst gar nicht an.Die Ware hängt im Rangierlager derDeutschen Bundesbahn in Duisburgfest. So mussten wir kurzfristig umdi-sponieren und selbst Tabak kaufen, umdiesen hier anliefern zu können.

ULMER ECHO: Wie kalkulieren dennsie ihre Preise?

De Haan: Wir legen bei der Preis-gestaltung Wert auf die Mischkalkula-tion. Das bedeutet, dass wir im Som-mer zum Beispiel die Tomaten etwasteurer verkaufen als im normalen Han-del, um diese in den Wintermonatenbilliger anzubieten. Außerdem sind diePreise bei den frischen Produkten vonden Tagespreisen abhängig. Dewegenwerden die Tomaten, die in der Ein-kaufsliste mit 2,49 € angegeben sind,jetzt gerade für 1,99 € verkauft, weilich sie auch billiger bekommen haben.Aufgrund dieser Kalkulation könnenSie die Tomaten im Winter und imSommer zu einem durchschnittlichenPreis zu erwerben.

ULMER ECHO: Welche Gründe gibtes, wenn gewisse Produkte nicht gelie-fert werden können?

De Haan: Es kann sein, dass ichzum Beispiel schlechte Ware bekom-me, die ich dann nicht nehme und danndie Zeit nicht mehr reicht, sie beieinem anderen Händler zu beziehen.Ebenfalls kommen immer wieder Lie-ferengpässe seitens der Lieferantenhinzu. Auch kann es hin und wiedervorkommen, dass ein bestimmtes Pro-dukt so oft bestellt wurde, dass es ebenvergriffen ist.

Am meisten gefragt: ThunfischULMER ECHO: WELCHE PRODUKTE

SIND am meisten gefragt?De Haan: Der Stückzahl zufolge ist

das in dieser Reihenfolge „Thunfisch

in Öl“, Nudeln, Mineralwasser, Eisteemit Pfirsichgeschmack und Zucker.Der Geldmenge nach ist Tabak anerster Stelle.

GMV: Welcher Aufwand steht hin-ter einem Einkauf und wie läuft dasganze bei ihnen ab?

De Haan: Sie geben ihre Einkaufs-bestellungen am Donnerstag bei ihremBeamten ab und ich hole diese gegenMittag hier persönlich ab. Zwei Mitar-beiter geben diese Bestellungen nocham gleichen Tag in den Computer einund am Donnerstag und Freitag wer-

den die Waren durch 11 Mitarbeiterzusammengestellt. Dabei legen wirWert auf eine doppelte Kontrolle derWaren. Freitagabend werden diesedann anschließend in 3 LKWs, die wirjedes Mal anmieten müssen, verladen.Und samstags liefern wir die Warendann zu ihnen. Am Sonntag erstellenwir die Abrechnung und bringen diesewieder persönlich zur JVA, da ihreKonten für den Zeitraum des Einkaufsgesperrt sind, damit diese schnell wie-der freigegeben werden.

Ulmer Echo: Welche Kosten kom-men für einen Einkauf auf Sie zu?

De Haan: Zuerst sind das die zwei

bis drei LKW’s die wir mieten, um dieWaren von Kleve in die JVA Düssel-dorf zu bringen. Dann kommt der Spritdazu, welcher durch die allgemeinenPreiserhöhungen seit Anfang des Jah-res die Kosten um ca. 30 weitere Eurosteigen lies.

GMV und ULMER ECHO: Wir dan-ken Ihnen für das Interview und wün-schen Ihnen einen schönen Tag.

Das Team unseres Kaufmanns

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23ULMER ECHO 2/2007 Ulmer Höh´ intern

Seelsorge verändert die Knast-Atmosphäre Gottesdienst ist nur eine von vielen Aufgaben der Seelsorger

Jeden Sonntagmorgen um neunUhr können alle Gefangenen der

Ulm am Gottesdienst teilnehmen,meist einer katholischen Messe,manchmal kommen zu evangelischenGottesdiensten auch Gruppen vondraußen. Hinzu kommen mehrmals imMonat werktags abends Gruppenmes-sen. Zum regulären Sonntagsgottes-dienst kommen zwischen 80 und 150Gefangene verschiedenster Kulturenzusammen.

Einmal wurde das „Vater Unser“ invielen Sprachen von Gefangenen vor-getragen. Ein anderes mal wurdenThemen wie Wasser, Krieg und Geldbehandelt. Immer werden Punkte desGefängnisalltags angesprochen, z.B.die Frage „Wieso gibt es nichts Schö-nes im Knast?“ erörtert. Der Gottes-dienst wird mit Liedern des über 20-köpfigen Gefängnischors untermalt.Es kommt auch vor, dass ein HäftlingKlavier spielt oder ein Orgelstück.Sonntags wird in der Kirche der Ulmsehr darauf geachtet, dass die Gefange-nen nach Abteilungen getrennt ihrePlätze einnehmen. Für viele Häftlinge

ist die Kirche eine beliebte Abwechs-lung zum trüben Knastalltag. Im Grup-pengottesdienst nehmen alle 20 bis 30Gefangenen aktiv teil, wobei zusam-

men gesungen wird und die Euchari-stie in einem Kreis statt findet.

Für die Seelsorger ist die Knastar-beit ziemlich anstrengend, oft liegen

stapelweise Anträge auf ihren Tischen,worin Häftlinge um alles Mögliche bit-ten. Die Seelsorger sind auch inZweiganstalten aktiv und draußen ineinigen Bereichen eingespannt. Siebegleiten auch einzelne Gefangenenach der Haft.

Der Seelsorger unterliegt derSchweigepflicht und stellt für vieleGefangene den einzigen offenen undunbefangenen Ansprechpartner dar,denn er schreibt keine Beurteilungenund Bemerkungen in die Akte desGefangnen, welche wiederum Konse-quenzen für den Inhaftierten habenkann. Genau aus diesem Grund sindSeelsorger so unentbehrlich im Knast.

Hin und wieder kümmern sich dieKirchenleute auch um Kulturveranstal-tungen und einer leitet die Rockband.Außerdem halten sie Gruppen, es gibtdie Weihnachtsaktion, die Seelsorgerreden auch mit Bediensteten und Lei-tung. Alles das verändert die Atmo-sphäre und bringt manch kleines Lichtin den Knast.

[ab]

Familientage für Inhaftierte mit Kindern„Während dieses Tages habe ich vergessen, dass ich im Knast bin”

Zum zweiten Mal in diesem Jahrlaufen die Familientage seit

Anfang November wieder in den gro-ßen Räumen der Besuchsabteilung.Sechs Paare mit 14 Kinder von 3Wochen bis 17 Jahren nehmen daranteil. Wie in den letzten Jahren auch fin-den die Familientage an fünf Monta-gen statt, davon drei Gruppengesprä-che für die Paare und zwei Veranstal-tungstage mit den Kindern. An diesenTagen wird zu bestimmten Themengemalt und gebastelt, wobei die Kinderbestimmen, was gemacht wird. Z.B.werden Tiermasken für jedes Fami-lienmitglied gebastelt, und die Kinderbestimmen: Papa ist der Elefant,Mama die Katze usw. In der Pause undam Ende eines solchen Tages gibtes was zu Essen und Trinken, die ein-

zelnen Familie spielen, sprechen, tunendlich mal wieder etwas zusammen.

Die Resonanz nach dem ersten Ver-anstaltungstag war ausgesprochenpositiv Zitat eines Teilnehmers (dasswir in den vergangenen Jahren schonöfter gehör haben): „Während diesesTages habe ich ganz vergessen, dassich im Knast bin Es war, als ob ich mitmeiner Familie ,draußen’ zusammen.”Die einzige Kritik, die uns mitgeteiltwurde, war einmal, dass die Veranstal-tungen zu kurz sind und dann solltensie viel öfter, am Besten das ganzeJahr über stattfinden. Eine bessereKritik können wir uns gar nicht wün-schen, möchten dies aber auch zurück-geben: Die Gruppe läuft „super”.

[Gisela Ruwwe/oc]

Metall-kreuz vor

der Kircheder Ulmer

Höh’

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ULMER ECHO 2/200724 Ulmer Höh´ intern

Bücherei wird zum MedienzentrumNeu imProgramm DVDs und Hörbücher

von Büchereiarbeiter U.A.

Ihr habt es mittlerweile alle mit-bekommen: die Bücherei ist nun

aufgrund des erweiterten Angebots in„Medienzentrum der JVA” umbenanntworden. Wir bieten jetzt nicht nurBücher und CDs, sondern mittlerweileauch DVDs an und ab Dezember ste-hen auch noch Hörbücher zur Ausleihezur Verfügung. Als weitere Neuerungkönnt ihr ab sofort jetzt zweimal (!)pro Woche Medien tauschen.

Hinweise zum TauschDer Medientausch findet auf fol-

genden Abteilungen montags und don-nerstags statt.

Abt. Abt. Abt.Montag 1+2 5+6 9+10Donnerstag 1+2 5+6 9+10

Der Medientausch findet auf fol-genden Abteilungen dienstags undfreitags statt.

Abt. Abt. Abt.Dienstag 3+4 7+8 11+12

&E-FlügelFreitag 3+4 7+8 11+12

&E-Flügel

Ihr könnt an beiden Tagen diekompletten Medien tauschen.DVDs werden nur für 3 Werktageausgeliehen. Hörbücher und CDskönnen 1 Woche lang ausgelie-hen, jedoch auch vorher anTauschtagen der jeweiligen Abtei-lung getauscht werden. CDs,DVDs und Hörbücher könnennicht verlängert werden. BeiBüchern bleibt es bei der altenRegelung: sie können getauschtund auch verlängert werden.

Der neue DVD-KatalogDieser Katalog wurde alphabe-

tisch nach den Regisseuren sor-tiert. Und so kann es vorkommen,dass bei mehrteiligen Filme, ver-schiedene Regisseure genanntsind. Als Beispiel: Beverly HillsCop [Teil 1] Regie : Brest, Mar-

tin; Beverly Hills Cop [Teil 2], Regie :Scott, Toni; Beverly Hills Cop [Teil 3]Regie : Landis, John

Somit stehen diese Filme im Kata-log an drei verschiedenen Stellen. DasGleiche gilt u.a. auch für die Harry-Potter-Reihe und andere mehrteiligeFilme. Es lohnt sich somit, den ganzenKatalog zu durchforsten. Es ist fürjeden Geschmack etwas dabei. Damitwir eure Wünsche bei der Ausleiheberücksichtigen können, bitten wireuch, den Katalog auszuleihen undmindestens 30 Titel auf die Wunschli-ste zu setzen.

Vielfalt an SprachenBei der Auswahl der neu ange-

schafften Filme auf DVD haben wirauch an unsere ausländischen Inhaf-tierten gedacht und speziell Mehrspra-chenfilme mit Untertiteln erworben(siehe Katalog).

Hinweise zu HörbüchernDamit ihr bei Gesprächen über

Bücher mitsprechen könnt haben wirbesonders für die „Lesefaulen” jetztauch eine größere Zahl von Hörbü-

chern im Angebot. Hörbücher mitmehreren CDs gibt es ab sofort inBoxen, wobei nur die Gesamtbox-Nr.gebucht wird. Selbst die Beschädigungoder der Verlust einer CD in der Boxführt zur Abrechnung des Gesamt-buchpreises.

Jetzt mehrere KatalogeDamit ihr nicht einen riesigen

Gesamtkatalog wälzen müsst, gibt esneben dem Buchkatalog einen CD-,einen DVD- und einen Hörbuchkata-log. Für die Nutzung aller Medien bit-ten wir, uns Wunschlisten auszufüllen.

Eine Auswahl der DVDs könnt ihrunter Schwarezes Brett Medienzen-trum hier im ULMER ECHO finden.

Und jetzt wünschen wir euch vielSpaß bei der Auswahl und hinterherbei der Nutzung unserer neuen undalten Medienangebote!

Blick in die Bücherei

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25ULMER ECHO 2/2007 Ulmer Höh´ intern

In vier Sprachen! ULMER ECHO-Ratgeber für Neu-Inhaftierte„Was Tun?” „How&who?“ „Que faire?“ „Ne Yapmali?“

Unser Ratgeber „Inhaftiert – Was tun?“ ist ständig verfügbar und wird laufend aktualisiert.Dieser Wegweiser für Inhaftierte gibt Auskunft über Regelungen und die tägliche Routine in derUlmer Höh’. -Fragen Sie bitte Ihren Abteilungsbeamten danach oder schreiben Sie einen Antragan Pater Wolfgang bzw. an das ULMER ECHO!

The ULMER ECHO proudly presents the corrosponding English edition named „Arrested – How& Who?“. This little manual gives lot of information about regulations and daily routine in theUlmer Höh’ to all inmates. Please ask your section-warden for a copy or write an application eit-her to father Wolfgang or to the ULMER ECHO respectively!

L’ULMER ECHO est heureux de vous présenter la version française de la brochure „Détenu – Quefaire?“. Cette brochure vous donne, à vous qui êtes détenu, des renseignements sur le réglementet la routine quotidienne dans la Ulmer Höh’. Demandez en exemplaire au surveillant de votreétage ou encore par écrit (Antrag) au Père Wolfgang voire á l’ULMER ECHO

ULMER ECHO olarak hazirladigimiz „Tutuklu - ne yapmali?“ isimli brosürümüz devamli olarakaktüalize ediliyor ve sizlerin kullanimi icin ücretsiz hazir bulunduruluyor. Bu brosür buradabulundugunuz süre icerisinde sizlere cesitli bilgilerin yanisira Ulmer Höh’de kaldiginiz sürecteyardimci bir klavuz görevi üstlenmektedir. Bu klavuzu bulundugunuz kat gardiyanin’dan, PaterWolfgang’a bir dilekce yazarak veya dogrudan ULMER ECHO’dan temin edebilirsiniz.

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ULMER ECHO 2/200726 Ulmer Höh´ intern

Begehrt: Sport in der Ulmer Höh’Wie komme ich an einen Platz in einer Sport-Gruppe?

Alle Klagen: die einen, Inhaftierte, jammern, weil sie auf einen Platz in einer Sportgruppe warten undnicht wissen, woran sie sind. Die anderen, Sportbeamte, schimpfen, wenn sie zum x-ten Mal einenAntrag für einen Inhaftierten bearbeiten, der längst in ihrer Warteliste geführt wird: Arbeit für die Katz.Das ULMER ECHO fragte und zeigt, wie’s läuft.

1. Antrag schreibenund beim Abteilungsdienst abgeben

Abteilungsbeamtin/beamter prüft, ob U-Gefangene die notwen-dige richterliche Genehmigung haben;

gibt den Antrag für die hausinterne Genehmigung an denBereichsleiter (die ist für U- und Strafgefangene notwendig).

Bereichsleiter gibt den Antrag an Sportbeamte.

2. Sportbeamte tragen einjeweils freitags und montags werden die eingegangenen Anträ-

ge bearbeitet.Wenn freie Plätze: Betreffende werden in die Liste eingetragen

und erhalten sofort einen Platz. Gruppe voll: Betreffende werden in die entsprechende Warteliste eingetragen.

3. Jeden Dienstag: Verteilung der neuen SportkartenImmer am Dienstag geben die Sportbeamten die Sportkarten an den Abteilungsdienst. Ihr erhaltet

Eure Sportkarte also dienstags von Euren Abteilungsbeamten.

4. Mitteilung über die Aufnahme auf die WartelisteWenn in einer Gruppe zur Zeit kein Platz ist, wird die Aufnahme auf die Warteliste auf dem

Antrag vermerkt.Der Antrag geht zurück an Deine Abteilung; die Bediensteten eröffnen Dir, dass du auf der Warte-

liste stehst (und demzufolge zunächst noch keine Sportkarte bekommst).

Fragen an die SportbeamtenUE: Wann fliegt jemand aus einer Sportgruppe raus?

JJüürrggeenn GGlleeiiss:: Wer zweimal hintereinander fehlt, fliegt raus. Aber nur,wenn er unentschuldigt fehlt. Ganz wichtig also: wer krank ist oderbeim Besuch, muss sich vom Abteilungsdienst im Computer eintra-

gen lassen, damit wir Bescheid wissen.

UE: Kann ich an mehreren Sport-gruppen teilnehmen?UUddoo vvaann ddeerr LLoooo:: Klar. Maximalsind drei Gruppen möglich. Aber Vorfahrthaben die, die noch an keiner Sportgruppeteilnehmen. Die ziehen wir vor, auch wennwelche schon länger warten, die schon ineiner Gruppe sind.

UE: Welche Sportgruppen sind die Begehr-testen und wo gibt es eher freie Plätze?

JJöörrgg KKiieeffeerr:: Das kommt auf die Jahreszeit an. Im Sommer ist die Wartelistebeim Fitness kürzer, weil alle an die frische Luft wollen. Jetzt im Novembergibt’s beim Fitness eine Wartezeit, aber durch das miese Wetter haben wir

zur Zeit beim Laufen und beim Fußball freie Plätze.

Bitte nur einen Antrag!

Auf einem Antrag können mehrereGruppen gewünscht werden: z.B.Fußball, Laufen, Fitness ...

Weitere Anträge zwecklos

Ihr könnt Euch selbst ausrechnen,wann Ihr eine Antwort bekommt.Nur, wenn sich 2 Wochen gar nichtstut, solltet Ihr mal beim Abteilungs-dienst nachfragen oder einen neuenAntrag schreiben. Dann ist wasschief gelaufen (soll eigentlich nichtvorkommen ;-).

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27ULMER ECHO 2/2007 Leserbriefe

betrifft: KomplimentLiebe Redaktion, allen Mitstreitern

beim Ulmer Echo ein dickes Kompli-ment, hohes Lob, herzliches Danke fürden Schwerpunkt der letzten beidenExemplare „Alltag im Knast“ Klassegemacht! Zum richtigen Zeitpunkt!Herzliche Grüße

Josef P. ,Köln

betrifft:Lob für Kunst im Knast

Am Samstag; den 10.11.07 warenwir als BesucherInnen in der Ausstel-lung Kunst im Knast und möchtenIhnen allen unser aufrichtiges Lob fürdiese gelungene Ausstellung ausspre-

chen!Neben den von persönlichen Enga-

gement und z.T. von professionellemKönnen zeugenden Kunstwerken hatuns sowohl der ungewöhnliche Aus-stellungsort wie auch das Rahmenpro-gramm mit den zu Herzen gehendenTexten und den musikalischen Darbie-tungen sehr gut gefallen.

Besonderer Dank gebührt nebenden Organisatoren, die diese Ausstel-lung möglich gemacht haben, auch denKursleitern, den ausstellenden Künst-lern, den Musikern, den anwesendenHäftlingen und den Beamten der JVA.

Wir waren tief bewegt über dieFreundlichkeit und Offenheit der Häft-

linge, die das persönliche Gespräch mituns Fremden gesucht haben und dan-ken Ihnen an dieser stelle für das unsentgegengebrachte Vertrauen!

In der Hoffnung, dass es in Zukunftnoch weitere Veranstaltungen dieserund anderer Art geben wird, die dazudienen, die Türen zwischen Drinnenund Draußen für kurze Zeit zu öffnen,Grüssen wir sie alle herzlich.

[Drei Frauen, vb]

betrifft:Gratulation zum Layout

Gratuliere der Redaktion zur neuenAusgabe! Als das neue Echo in meinerPost war, wollte ich nur mal kurz rein

Richtigstellung Zum Leserbrief „Weihnachtspakete

der niederländischen Botschaft”in UE 1/07 S. 43

Der Inhalt des Leserbriefes bringtdurch den genannten Beamten inMisskredit und stimmt nicht mit derWahrheit überein. Ich möchte die Dar-stellung richtig stellen, da ich für dieseWeihnachtsfeier mit verantwortlichund auch dabei war. Neben der Klei-nigkeit, dass die Pakete nicht von derniederländischen Botschaft sondernvom Konsulat kamen, entspricht esnicht der Tatsache, dass der Beamtealleine die Pakete geöffnet hat. Nachder Nachricht des Konsulates, dasssich in den Paketen verderblicheLebensmittel befinden, haben derBeamte und ich nach gemeinsamerÜberlegung ein Paket geöffnet. Dieshatte zum Ziel nach dem Verfallsda-tum dieser Ware zu sehen und ob die-ser über den Termin der Weihnachts-feier läge oder nicht. Wäre dies derFall gewesen, hätten wir die Pakete

sofort an die entsprechenden Inhaftier-ten verteilt. Dieses traf nicht zu und sohaben wir diese Ware in meinen Kühl-schrank gelagert und zur Weihnachts-feier wieder herausgenommen und siemit den anderen, nicht verderblichenDingen in eine Tüte gepackt, diejedem niederländischen Inhaftiertenbei der Weihnachtsfeier überreichtwurde. Um das Öffnen der Weihnacht-spakete von Konsulaten zu vermeiden,haben wir ihnen in einem Schreibenmitgeteilt von verderblicher WareAbstand zu nehmen.

[Frau Hagedorn,Kath. Gefängnisverein]

Inzwischen erreichte uns dazufolgender Leserbrief:

In diesem Artikel wird geschrieben,dass die verderblichen Sachen in denMüll geworfen worden sind. Wir kön-nen sagen, dass alle Lebensmittel nochin Ordnung gewesen sind, und dasswir davon nichts weggeworfen haben.Was in diesem Artikel steht, ist nicht

wahr. Wir möchten darauf hinweisen,dass der betreffende Beamte sehr guteArbeit gemacht hat. Vielen Dank.

[Zwei Inhaftierte, vb]

Anmerkung der RedaktionDie Redaktion hat sich bei dem

betreffenden Beamten entschuldigt!Auch wenn die Leserbriefe in unseremGefangenenmagazin freie Meinungs-äußerung ermöglichen sollen, hätte siehier aufmerksamer sein oder besserrecherchieren müssen. So ist es leiderdazu gekommen, dass Unwahrheitengedruckt in Umlauf gekommen sind.Die Inhalte der Weihnachtspakete desNiederländischen Generalkonsulatessind in vollem Umfang an die betref-fenden Inhaftierten ausgegeben wor-den. Auch gibt es keinen deutschenBeamten, der seine Abmachungennicht einhält, wie es der Leserbriefsuggeriert. Diese Darstellung wurdeuns auch von bei der entsprechendenWeihnachtsfeier anwesenden Inhaf-tierten bestätigt.

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ULMER ECHO 2/200728 Leserbriefe

schauen, weil ich gar keine Zeit hatte –schwupps, war eine halbe Stunde rum.Neben dem Inhalt möchte ich vorallem mal das interessante Layoutloben: auch mal größere Fotos, hierund da eine Auflockerung wie die run-den Kästen. Drucktechnisch habt Ihrnatürlich eine Grenze durch EureDruckmaschine, aber deren Möglich-keiten reizt Ihr voll aus. Macht weiterso!

W.Z., Grafiker, Kaarst

betrifft:Kranke sind arm dran

Ich finde es sehr fragwür-dig, wenn ich ein bis zweiStunden in einem verrauch-ten unbeheizten Raum warte,um dem hiesigen Arzt vorge-führt zu werden. Der bemühtsich sodann um eine Blitzdi-agnose (Zeitbedarf: untereiner Minute!), um mir dannParacetamol oder anderesinnlose Tabletten zu ver-schreiben. Wieso untersuchtmich der Arzt nicht in Ruhe,um herauszufinden, waswirklich los ist? Ich kann mirdas nur so erklären, dassunter 90 Prozent Simulantendie 10 Prozent wirklichKranken nicht auffallen.

Leider geht es vielenGefangenen, die – manchevon ihnen dringend – ärztli-che Hilfe bräuchten, ebenso;da bin ich längst nicht dereinzige! Wir alle hoffen aufunsere natürliche Selbsthei-lung, um diesen Alptraumhier zu überleben. Auf jeden Fall kannich zwar den von den Simulantengelangweilten Arzt verstehen; leiderentsteht so jedoch für die, die einenArzt brauchen, eine unzumutbare Situ-ation. Es wäre das Allermindeste, denInhaftierten den Kauf von Medika-menten und Naturheilmitteln zuermöglichen, die nicht verschreibungs-pflichtig sind! Dass selbst eine so ein-fache und humane Sache nicht mög-lich ist, richtet großen Schaden an.

[vb]

betrifft: Therapie statt FolterVernünftige Menschen sollten wis-

sen, dass Straffälligen nur über denWeg der Therapie mit viel Liebe undMenschlichkeit geholfen werden kann.Ein wichtiges Ziel sollte dem Neuauf-bau und der Verstärkung der sozialenIdentifikation gewidmet werden.Durch tägliche gemeinschaftlicheTätigkeiten sollten Gefangene dieMöglichkeit haben, zusammen mit

anderen einen Garten zu bestellen,Essen zu kochen, ihre Wäsche zuwaschen und ihre sozialen Kontakteauch mit Hilfe eines Telefons undInternet zu pflegen. Einen Menschen23 Stunden einzusperren, wird in ihmVerbitterung, Verzweiflung und Wut-gefühle auslösen.

Wer glaubt, Menschen so auf einverantwortungsbewusstes Leben vor-zubereiten, irrt zutiefst. Der Freiheits-entzug an sich ist schon heftige Strafeund wirkt sich auf Menschen vielfältig

schädlich aus. Jeder der schon einmalim Gefängnis war, sieht die Not unddas Leid und die daraus resultierendeGewalt und Entmutigung. Falls über-haupt noch das Interesse besteht Straf-fälligen zu helfen, wäre es wichtig,dass die Verantwortlichen schleunigstumdenken und mittelalterliche sadisti-sche Touren in menschliche therapeu-tische Maßnahmen transformieren.Angesichts der überfüllten Gefäng-

nisse ist an gutemWillen dazu zu zwei-feln: vielerorts vege-tieren zwei Mann inEinzel-Zellen, sogen-nanten Notgemein-schaften über Jahredahin.

[vb]

betrifft:Zu wenig Essen

Fast jeden zweitenTag kommt es vor,dass wir Essensträgerzu wenig Essen ausder Küche bekommen.Dieses führt jedes Malzu heftigen Diskussio-nen mit den Knackis.Fast jeder beschwertsich über zu kleinePortionen! Jedochmüssen wir als Haus-arbeiter mit der Kost-menge für alle aus-kommen. Oft siehtman auf den erstenBlick, dass das Essennicht reichen wird.Daher bitten wir die

Küche um mehr Kost und bekommendie Antwort: „Wir haben nichts mehr!“Somit müssen wir als Hausarbeiteröfter auf unser Essen verzichten. Wiewär’s, wenn wir die Küchenleute maldas Essen verteilen lassen ...

Bekommt die Küche nicht genugGeld, um ausreichend Essen zukochen? Es wäre dringend notwendig,dieses Problem abzuschaffen. Danke

[vb]

Sch re ib t uns !

Das Ulmer Echo ist froh, Leserbriefe drucken zu können.Dank an alle, die uns schreiben – und uns damit eine Viel-

falt an Meinungen und eine Menge Einblicke in konkretesKnastleben ermöglichen!

Die Redaktion ist sehr interessiert, Eure Standpunkte undErfahrungen ins Heft und ins Internet zu bringen. Wie Ihr seht,veröffentlichen wir auch kleine Leserbriefe ab, auch pointierteoder parteiische Botschaften nach drinnen und draußen – solan-ge es nicht um Straftatbestände und Beleidigungen geht. Wirsind dankbar auch über Kritik am ULMER ECHO, egal ob zueinem einzelnen Artikel oder insgesamt. Wir finden: Leserbrie-fe machen unser ECHO bunt und den Knast anschaulich.

Wir publizieren aber nicht nur, was uns Inhaftierte schrei-ben: auch was uns von Bediensteten, Angehörigen oder ande-ren Leuten von draußen erreicht, kommt ins Blatt!

Bitte benutzt denroten Briefkasten auf

dem Spiegel

und die LeserInnen draußen:

[email protected]!

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29ULMER ECHO 2/2007 Leserbriefe

betrifft: Vergebliches Wartenauf Psychologen

Seid Ihr mutig? Dann druckt maldiese Erfahrung, aber bitte erst, wennich nicht mehr auf der Ulm bin undmeine Einweisung in Hagen hinter mirhabe. Ohne jemand zu nahe zu treten:ich hätte sonst doch gewisse Befürch-tungen.

Das Ding ist, dass ich als Sexualtä-ter verurteilt wurde; ob ich schuldigoder unschuldig bin, tut hier nichts zurSache. Jedenfalls ist es mit meinemDelikt ja wichtig Kontakt zum Psycho-logen zu haben und das ist auch so vor-gesehen. Im September 2006 hatte ichalso nach meinem Urteil ein Gesprächmit einem Anstaltspsycholo-gen. Ich fand auch, dass dasein gutes Gespräch war. DerPsychologe hat mich umeinige Unterlagen zu meinemFall gebeten. Die habe ichihm eine Woche später beieinem zweiten kurzenGespräch gegeben. Er sagte,er wolle sie sich ansehen undwürde sich dann wieder beimir melden. Das war wiegesagt alles im September2006.

In den Wochen danachhabe ich den Herrn mehrmalsauf dem Flur getroffen undnachgefragt, bis es mirirgendwann zu blöd wurde,immer hingehalten zu wer-den.

Nach mehreren Monatenvergeblichen Wartens stand ich ziem-lich auf dem Schlauch, auch weil ichmeine Unterlagen nicht hatte. Ich habealso gebeten, mir wenigstens meineUnterlagen zurückzugeben, u.a. wardas mein Urteil. Auch das geschahnicht. Inzwischen machte ich mir auchziemliche Sorgen, wie es mit mirweitergeht. Ich brauchte psychologi-sche Hilfe. Außerdem fragte ich mich,ob nicht später während meiner Haft-zeit jemand sagt: “Warum haben siekeinen Kontakt zum psychologischenDienst gesucht?”

Im Februar 2007 schrieb ich dahereinen Antrag an einen anderen Psycho-logen. Der suchte mich auch gut zwei

Wochen später kurz auf. Er fragte nachmeinem Anliegen und wir wechseltenein paar Sätze. Dann sagte er, er würdesich wieder bei mir melden, wenn er inmeine Akte geschaut habe.

Danach habe ich auch von diesemHerrn nichts mehr gehört. Ich möchtenoch betonen, dass ich bis im April2007 ohne meine Unterlagen blieb undenthaltemich ansonsten jeden Kom-mentares, der mir auf der Zunge liegt.Aber die Sache spricht wohl für sich.Ich gehe jetzt in die Einweisung nachHagen und hoffe, dass diese Erlebnissemal Eingang ins ULMER ECHO finden.

Anmerkung der Redaktion: Namenvon uns rausgenommen. [vb]

betrifft: Vergebliches Wartenauf Briefmarken

Hallo, Leute in der Redaktion! Ichschreibe Euch aus dem Offenen, nach-dem ich die Ulm Gott sei Dank hintermir habe.

Im April war ich 10 Tage bei Euchauf der Zugangsabteilung, wie nachder Verhaftung üblich mit vielen Sor-gen und wenig Unterstützung. Vorallem hatte ich keine Briefmarken,musste mich aber dringend bei einigenLeuten melden. Telefonieren ist jaauch nicht, Ihr kennt das ja.

Also fragte ich einen Beamten undder bestätigte mir, dass es richtig ist,

was in Eurem Ratgeber „Was tun”steht und mir einige Briefmarkenzustehen. Mit der Zusage, er würde siemir bringen, verschloss er meine Tür.Nichts geschah. Am nächsten Tag batich einen anderen Beamten und erhieltwieder das Versprechen, er würde mirdie Briefmarken bringen. Wieder tatsich nichts, nachdem die Tür ver-schlossen war. Dann fragte ich immernoch freundlich die Beamtin im Spät-dienst und auch sie sperrte mit derZusage zu, sie würde mir Briefmarkenbringen. Als ich sie bei der Abendessensausgabe danach fragte, sagte siefreundlich „Entschuldigung, das habeich vergessen. ich komme gleich noch

einmal.” Die Türe zu und nichtsgeschah. Auch den Beamten, den ichdas erste Mal gefragt habe, sah ich amnächsten Tag noch einmal und sprachihn an. Wieder das so oft gehörte Ver-sprechen, aber keine Briefmarken.Nach vier oder fünf Tagen „schnappte”ich mir einen Beamten und sagte sehrenergisch: „Sie gehen jetzt bitte nichtweg.” Der Mann staunte nicht schlechtüber meine Worte. Dann sagte ich:„Bitte, bitte geben Sie mir Briefmar-ken!” und erzählte ihm die Story. DerMann hatte Erbarmen und endlichkonnte ich meine Briefe schreiben. ...

[vb]

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ULMER ECHO 2/200730 Kurz notiert

NRW plantHandy-Störsender

für Gefängnisse

Es fehlen Räumeund Personal im

Strafvollzug

Mit dem Einbau von Handy-Stör-sendern will die Landesregierung denMobilfunkverkehr in Gefängnissenlahmlegen. Noch vor Jahresende solldie Gesetzesänderung auf den Weggebracht werden, um das verboteneTelefonieren in allen 37 Haftanstaltenin NRW zu unterbinden. Trotz Verbotswürden immer wieder Handys inGefängnisse geschmuggelt, mit denendie Häftlinge aus den Zellen herausihre kriminellen Geschäfte weiterhinorganisierten oder Fluchtversucheplanten. Die Störung von Funkwellenist laut Justizministerium derzeit nochgrundsätzlich untersagt. Seit der Föde-ralismusreform dürfen die Länderjedoch selbst Ausnahmen beschließen.

Quelle: RP 27.11.2007

Sinn des Strafvollzugs ist die Reso-zialisierung des Straftäters. Dasscheint die überwiegende Mehrheit derBevölkerung verdrängt zu haben.Dazu braucht man räumliche und per-sonelle Vorraussetzungen, sonst kannman dieses Ziel nicht erreichen.

Gerhard Eizenhammer, DüsseldorfLeserbrief in:WZ 12.11.2007

Straffällige gehörenzur GesellschaftDie schlimme Entwicklung in vie-

len Anstalten wird seit vielen Jahrenvon Insidern bemängelt, und niemandvon ihnen ist über die heutige Situationüberrascht. Einzig die Akzeptanz derBürger kann die Politik legitimieren,Strafvollzug besser auszustatten undden Rückgang der Behandlungsange-bote zu stoppen. straffällige Menschengehören zu unserer Gesellschaft. Wirhaben die Verantwortung, zu schützenund zu bestrafen.

Michael Heinze, WuppertalLeserbrief in: WZ 12.11.2007

Anklage gegen kri-minellen V-MannDie Staatsanwaltschaft Bielefeld

hat Anklage gegen einen kriminellenSpitzel des Verfassungsschutzes erho-ben. Der 27-Jährige müsse sich wegenDrogenhandels und Verstoßes gegendas Waffengesetz verantworten, sagteBielefelds Oberstaatsanwalt ReinhardBaumgart am Dienstag. Ein V-Mann-Führer des Verfassungsschutzes sollden kriminellen Informanten vor derPolizei gewarnt haben, um seine Quel-le in der rechten Szene zu erhalten.

Quelle: FR 28.11.2007

LKA zählt zu wenigrechte Straftaten

Das Landeskriminalamt (LKA)Sachsen-Anhalt hat durch eine verän-derte Zählweise im ersten Halbjahr2007 weit weniger rechte Straftatenausgewiesen. Das LKA hatte begon-nen, eindeutig rechtsextremistischmotivierte Straftaten, deren Täter nichtbekannt sind, als politisch uneindeutigeinzuordnen, erklärte ein Sprecher desInnenministeriums. Dadurch war de-ren Zahl im ersten Halbjahr 2007 imVergleich zum Vorjahreszeitraum umrund die Hälfte auf 462 zurückgegan-gen. Innenminister Holger Hövelmann(SPD) habe erst vor rund drei Wochendavon erfahren und sofort eine Rück-kehr zur alten Zählweise angeordnet.

Quelle: FR 28.11.2007

Über 1.600Berufsabschlüsse

hinter Gittern

Über 1.600 Strafgefangene haben2006 in NRW einen Abschluss in derberuflichen Aus- oder Weiterbildungerreicht. 3.735 Gefangene befandensich 2006 in Aus- oder Weiterbildung.

Rund zwei Drittel der Erwachsenenund fast neun von zehn jugendlichenGefangenen besaßen bei ihrem Haftan-tritt keine abgeschlossene beruflicheQualifikation. „Geeignete Gefangenesollen in der Haft eine solide berufli-che Qualifikation erhalten. Die Chan-ce, die ihnen der Strafvollzug damitbietet, ist eine Chance, ihr Leben neuanzugehen.”, sagte NRW-Justizmini-sterin Müller-Piepenkötter.

Quelle: Lotse Nr. 51 - 10..2007Anm. d. Red.: Gute Sache, aber

Zehntausende wurden im gleichen Jahrohne Qualifikation entlassen.

2,24 Mio. Häftlin-ge in den USA

Die Zahl der Gefangenen in denUSA – ohnehin bereits die höchsteweltweit – ist weiter gestiegen. Mitte2006 saßen rund 2,24 Millionen Men-schen in US-Gefängnissen ein.

Im Schnitt saß damit Mitte vergan-genen Jahres einer von 133 US Ameri-kanern im Gefängnis, während bei-spielsweise in Frankreich nur jeder1000. Bürger eine Haftstrafe verbüßt.Binnen eines Jahrzehnts stieg die Zahlder US-Häftlinge damit um rund 40%.

Die Gefängnisse der Bundesstaatenmit bis zu 114 % überbelegt, die natio-nalen Strafanstalten sogar zu 134 %.Neun von zehn Gefangenen männlich;Afro-Amerikaner machten 37 % derHäftlinge aus, obwohl sie nur einenAnteil von 7 % an der Gesamtbevöl-kerung haben.

Quelle: Lotse Nr. 51 - 10..2007

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31ULMER ECHO 2/2007 Kurz notiert

Der UN-Ausschuss gegen Folterwendet sich gegen den Gebrauch soge-nannter Taser (Elektroschockwaffen)bei der Polizei.

Protestmärsche und eine hitzigeDebatte über den Polizeigebrauch vonElektroschockwaffen begleiteten inKanada zahlreiche offizielle Untersu-chungen zu Todesfällen nach dem Ein-satz sogenannter Taser. Kürzlich warabermals ein Kanadier ums Lebengekommen.

Knipstroms Tod ist der vierteTodesfall seit dem Einsatz gegen einenpolnischen Immigranten.

Auch in den USA häufen sich injüngster Zeit Todesfälle nach dem Ein-satz von Tasern.

Unterstützung erhielten Menschenund Bürgerrechtsorganisationen, diesich besorgt über die Verwendung von

Tasern äußern, vom UN-Ausschussgegen Folter. Der UN-Ausschuss weistdarauf hin, dass der Taser-Einsatzextreme Schmerzen verursache und inmanchen Fällen zum Tod geführt habe.Das hätten mehrere Untersuchungenbestätigt. Amnesty International

schreibt in einem Bericht von 2006, inmindestens 23 von 150 Todesfällen,die sich seit 2001 nach dem Einsatzvon Tasern in den Vereinigten Staatenereignet hätten, seien die Stromstößeursächlich für den Tod der Opfergewesen. Quelle: FAZ 27.11.2007

Jetzt in Kanada:Todesfall nachTaser-Einsatz

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ULMER ECHO im Internet

60 Jahre Tischgemeinschaft Pastor Jääsch der Düsseldorfer Jonges: benannt nachdem ersten Gefängnisseelsorger machten sich die Jonges stark für Haftentlasse-ne, spendeten 1.250 €, von denen der Kath. Gefängnisverein Kühlschränke kau-fen konnte. Auf unserem Foto: Tischbaas Bernd Henning (r) und Gerd Maubach.

Jonges: 1.250 Euro für Übergangswohnung

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Pressespiegel

JVA Die Ulmer Höh´ hat das Projekt „Kunst im Knast”ins Leben gerufen, bei dem sich Inhaftierte künstle-

risch betätigen können.„Gewalt, Selbstmord, Überbelegung der Zellen - die

meisten Menschen verbinden mit Gefängnissen natürlichnur Negatives”, sagt Reiner Spiegel, der Geschäftsführerdes Katholischen Gefängnis Vereins. „Dass die Inhaftiertennormale Menschen mit normalen Bedürfnissen und Ta-lenten sind, wird häufig vergessen.” Darum unterstützt erdas Projekt „Kunst im Knast” der Justizvollzugsanstalt. DieInhaftierten habenüber ein Jahr langgemalt, Musikstückeeinstudiert undschließlich amSamstag auf einerFeier in der Kircheder Ulmer Höh’ prä-sentiert - eine Mög-lichkeit, den engenGefängnismauern zuentkommen.

Häftling DennisG. beschreibt seinenLebensalltag so:„Seit sechs Monatenbin ich in der UlmerHöh’ wegen Steuerhinterziehung. Ich kann nichts selbstbestimmen - weder was ich esse, noch wann ich aufstehenmöchte oder wohin ich gehe. Es ist ein Stückchen Freiheit,die mir die Malgruppe ermöglicht. Denn ich kann malen,was ich möchte.”

Ungefähr zehn Inhaftierte haben bei „Kunst im Knast”mitgemacht. Die Bilder heißen „Die Liebe”, „Heimat”,„Der neue Mensch” oder „Weinende Frau”.

Die meisten Bilder handeln von Liebe, Familie und Ein-samkeit Petra Suckau vom Katholischen Gefängnisvereinhat die Kunstgruppe begleitet: „Die Männer waren immermit Ernst und Eifer dabei - Kunst ist eine Möglichkeit, sichzu entfalten. Die meisten Bilder handeln von Liebe, derTrennung von der Familie und Einsamkeit. Die Inhaftiertenkönnen so ihre Gefühle darstellen, die sie sonst mit Worten-nicht ausdrücken können.”

Günter Mocek, der Freizeitkoordinator der JVA, über-wacht die samstägliche Feier. Keiner der 200 Gäste darfohne Personalausweis in die Kirche. Und niemand darf die

vergitterte Kirche verlassen, ohne ihm Bescheid zu sagen.Mocek: „Zur Zeit haben wir etwa 550 Inhaftierte, die in 300Zellen leben, eine Zelle ist acht Quadratmeter groß. Dasbedeutet Doppelbelegung und Zwangsgemeinschaft. Klar,dass es da zu Streitereien kommt.”

Die fehlende Privatsphäre wird in den Bildern themati-siert: „Depression, Aggression, Feindseligkeit” steht nebeneinem Bild, das den Umriss eines erhängten Inhaftiertenzeigt. Kunst heißt hier auch: Verarbeitung des Alltags.

Spiegel sagt: „Wir wollen, dass die Straffälligen wiedernormal in dieGesellschaft inte-griert werden, nach-dem sie ihre Strafeabgesessen haben.Doch dafür müssensie selbst feststellen,wer sie sind und wassie wollen. Der Wegüber die Kunstbedeutet somit, einStück des Selbstfestzulegen. Unddas macht dasM e n s c h - S e i nschließlich aus.

ZIELE: Der Inhaftierte soll „unterstützt werden, in sozi-aler Verantwortung ein Leben ohne Straftaten zu führen”.Er soll nicht als „unverbesserlicher Straftäter” gesehen wer-den. Der Verein begleitet und betreut die Menschen, die inder JVA Düsseldorf und ihren Zweiganstalten einsitzen.

SCHWERPUNKTE: Wesentliche Elemente der Verein-sarbeit sind Gespräche und Gruppenarbeiten mit den Inhaf-tierten und ihren Familienmitgliedern sowie die Ausbildungvon ehrenamtlichen Betreuern. Außerdem bietet der VereinEntlassungsvorbereitung und Hilfe bei der Wohnungs- undArbeitssuche an.

Aus WZ 12.11.2007

Ein Stück Freiheit im Gefängnis!Von Frauke Konzak

ULMER ECHO 2/200732

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33Ulmer Echo 2/2007 Pressespiegel

Inhaftierte der „Ulmer Höh’“ haben das Malen für sichentdeckt. Der Katholische Gefängnisverein stellt eini-

ge Bilder, die in Kursen entstanden sind, aus. Besucherzeigten sich am Wochenende beeindruckt.

Milera T. erinnert sich noch genau daran, wie er zumalen begann: „Ein Mitgefangener erzählte mir von derMalgruppe, und dannbin ich eben hingegan-gen.” Was als Ausflugaus dem Gefängnisall-tag begann, ist für denInhaftierten der Justiz-v o l l z u g s a n s t a l tUlmenstraße zu einemLebensinhalt gewor-den. Wenn er erst maldraußen ist, sagt er,wird er auf jeden Falleine Kunstschule besu-chen, vielleicht Kari-katurist werden. „Ichzeichne in meinerZelle jeden Tag mitBleistiften und Bunt-stiften”, sagt er übersich selbst.

Am Samstag gabsich die JVA Ulmen-straße, nicht nur vonden Inhaftierten„Ulmer Höh’”genannt,

„Ich kann auf die Weise für eine Weile derRealität entfliehen”

ungewöhnlich offen. Zur Veranstaltung „Kunst imKnast” hatte der Katholische Gefängnisverein auch Be-sucher von außerhalb eingeladen. Die Gefängniskapellefungierte dabei als Ausstellungsraum, der Altar war mit Pla-katwänden verdeckt, auf denen Gefangene ihren Alltag alsSchattenriss festgehalten hatten. Ringsum hingen Gemälde,die die verschiedenen Kunstgruppen gestaltet hatten.

Petra Suckau leitet seit anderthalb Jahren eine der dreiKunstgruppen, und sie ist begeistert von der gemeinsamenArbeit. „Die Atmosphäre ist super, die Männer sind sehrmotiviert und malen sehr detailliert”, findet die Pädagogin,die sonst mit Schulkindern arbeitet. Im Gefängnis arbeitetsie ehrenamtlich für den Gefängnis verein. „Die ehrenamt-lichen Mitarbeiter werden sehr gut begleitet und auf die

Arbeit mit Inhaftierten vorbereitet”, lobt sie die Arbeit desVereins. Sie selbst wollte von vornherein einen Kunstkursusanbieten. „Kunst war immer ein Teil von mir’’, sagt PetraSuckau, „und das möchte ich weitergehen.”

Auch Patrick F. stellte seine Bilder aus. „Ich habe schonals Kind gerne gemalt, zum Beispiel Autos.” Diesem Sujet

ist er treu geblieben, er hält auf seinen Bildern gerne alteamerikanische Modelle fest. „Ich kann auf die Weise füreine Weile der Realität entfliehen”, erklärt er seine Motiva-tion.

Den Besuchern jedenfalls imponierte die künstlerischeArbeit der Inhaftierten, „Bist du gut!”, wurde Petra Suckauetwa von einer Freundin gelobt, die gerade erfahren hatte,dass fast alle Gemälde aus ihrer Malgruppe stammten. „Achwas”, erwiderte Petra Suckau bescheiden, „die Männer sindgut.”

Aus RP 12.11.2007

Was Kunst im Knast bewegtVON DANIEL MULLER

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ULMER ECHO 2/200734 Pressespiegel

Nachdem die Stadt Ratingen offiziell dem Bau einerneuen Justizvollzugsanstalt auf ihrem Gebiet zuge-

stimmt hat, beginnt die Diskussion um Planung für das bis-herige Gefängnis-Gelände. Statt Zellen demnächst Woh-nungen?

Düsseldorfs berühmtes Gefängnis Ulmer Höh’: in nichtallzu ferner Zeit eine der feinsten Wohnadressen? „Daskann ich mir sehr gut vorstellen, die Lage boomt”, sagt Im-mobilienunternehmer Wulff Aengevelt. „Super”, meintauch Marcel Abel von Jones LangLaSalle, der sich wieAengevelt sofort an Vorbilder in Schweden, England undMecklenburg-Vor-pommern erinnert.Dort wandeln indenkmalgeschütz-ten Gemäuern gut-betuchte Hotelgä-ste auf den Spurenfrüherer Gefäng-nis-Insassen. Dawill sich Alexan-der Fils, der Pla-nungsexperte derCDU - Fraktion,lieber an die bis-her diskutiertenVorgaben halten:Wohnen habePriorität. Undwenn die alte Bau-substanz es her-gibt, könne auchdarüber nachge-dacht werden, sie in die Planung eines solchen Projekteseinzubeziehen.

Lang gehegter WunschNach einem Jahre währenden Nachbarschaftsstreit hat

Ratingen einer neuen Justizvollzugsanstalt so die offizielleBezeichnung - auf seinem Stadtgebiet formell zugestimmt.Für die Stadt Düsseldorf bedeutet dies, dass sie das Gelän-de an der Ulmenstraße endlich als Wohngebiet verplanenkann - ein lang gehegter Wunsch nach den Vorbildern Tan-nenstraße / Roßstraße und ehemaliges Rheinmetallgelände.Hier wie dort entstehen Wohnungen und attraktive Büros inzum Teil denkmalgeschürten ehemaligen Kasernen undIndustriegebäuden. Die einzelnen Objekte werden denInvestoren „aus den Fingern gerissen” (Abel).

Die Ulmer Höh’ gehört zum Stadtteil Derendorf. „UndDerendorf steht für Wohnen, individuelle Büro Kultur undwitzige Gastronomie, wie sie im Hafen nicht schöner seinkann. Ein solches Projekt passe deshalb gut in diesen Stadt-

teil. Es sei stadtnah und liege „auf dieser Rheinseite”,Zudem müssten sich potenzielle Projektentwickler nach derBrüsseler Direktive, Grundstücke ab einer bestimmtenGröße europaweit auszuschreiben, verstärkt Gedanken da-rüber machen, was in Düsseldorf an Flüchen ohne größereUmstände für sie noch übrig bleibe.

Viele denken schon intensiv über das „potenzielle Filet-stück” nach. So auch Wulff Aengevelt: Die Lage in guterreichbarer Entfernung zu Rossstrasse / Tannenstraße unddem wachsenden Bürostandort Kennedydamm bietet Vor-teile von unschätzbarem Wert. „Von der Wohnung zu Fuß

ins Büro und insRestaurant, das istdas Besondere amattraktiven Lebenin der Stadt.” Mitden DenkfabrikenGrey an der Roß-straße und Media-com auf demR h e i n m e t a l l -Gelände entsteheeine neue Kreativ-meile, prophezeitAengevelt. Wassagt Gregor Bonin,der zuständigeS t a d t p l a n e r ?„Unser Ziel sindW o h n u n g e n .Inwieweit wirdabei die UlmerHöh’ einbeziehen

können, müssen wir intensiv untersuchen.“ Im übrigen gebees noch keinen Bebauungsplan, und das Gelände gehöredem Land.

2010 ist Schluss Das Gefängnis Ausgelegt ist die Ulmer Höh’ für 550 bis 560 Straf-

gefangene. Der seit langem geplante Neubau soll Platz fürmindestens 800 Untersuchungs- und Strafgefangene bieten.

Der Zeitplan 2010 soll das alte und marode Gefängnis geräumt wer-

den, nächstes Jahr beginnt der Bau der neuen Haftanstalt inRatingen.

Aus RP 26.09.2007

Ulmer Höh’ eine feine Adresse?VON MATTHIAS RÖSCHER

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35Ulmer Echo 2/2007 Pressespiegel

STRAFVOLLZUG Ein Experte warnt vor einem dra-stischen Sparkurs. Ein Jahr nach dem Foltermord

Siegburg hagelt es Kritik.Düsseldorf. Der Kriminologe Frank Neubacher hat die

Bundesländer davor gewarnt, .in der Ausstattung derGefängnisse zu sparen. Die Zahl der Strafgefangenen seibundesweit von rund 46000 im Jahr 1995 auf einen histori-schen Höchststand von 64 512 (Stand: März 2006) gestie-gen. Dabei sei die Kriminalität in den letzten Jahren sogarzurückgegangen. Die Zahl der Gefangenen nehme wegender „harschen Kriminalpolitik” zu.

Statt nach härteren und längeren Strafen zu rufen, müssedie Überbelegung im geschlossenen Vollzug abgebaut wer-den. Es sei doch paradox, dass gleichzeitig im offenen Voll-zug vielerorts Kapazitäten frei seien - einer Vollzugsform,die doch nachweislich Subkultur und Gewalt reduziere. DieÜberbelegung hat Folgen: „Das Gefängnis ist ein gefähr-licher Ort”, sagt Neubacher, der als Professor für Strafrechtund Kriminologie an der Universität Jena lehrt,

Fast 100 Häftlinge nähmen sich jedes Jahr in den deut-schen Gefängnissen das Leben. Und bei der Gewalt gegenMithäftlinge bleibe vieles im Dunkeln, weil die meistenTaten gegenüber den Justizbediensteten nicht angezeigtwürden. Keiner wolle als „Zinker” gelten, auch aus Angst,bei Anzeige eines Übergriffs weitere Angriffe befürchten zumüssen. Neubacher; „Vor allem Verurteilte, die neu imGefängnis sind, stehen gehörig unter Druck, sich der Insas-

sensubkultur anzupassen, da sie, wenn sie nicht stark genugsind, Gefahr laufen, von anderen Gefangenen ,eingepasst zuwerden. Die Gewalt in den Gefängnissen konterkarieredabei auch das Ziel, die Häftlinge auf ein Leben in Freiheitvorzubereiten Neubacher: „Wenn Gefangene subkulturelleVerhaltensweisen in einem Prozess der Anpassung und dessozialen I.ernens übernehmen, dann ist es auch das Gefäng-nis selbst, das diese neuen Werte und Verhaltensweisenerzeugt.”

Ein Jahr nach dem Foltermord in der Jugendstrafvoll-zugsanstalt Siegburg forderte die NKW-SPD erneut denRücktritt von Landesjustizministerin Roswitha Müller-Pie-penkötter (CDU). Sie habe trotz interner Warnungen nichtsgegen die Gewalt und die Überbelegung in Siegburg getan.

GEWALT IN HAFTSTUDIE 2005 wurden 681 Gewaltdelikte in NRW-

Gefängnissen gemeldet. Experten gehen jedoch von einerhohen Dunkelziffer aus, weil vieles nicht angezeigt wird.Überproportional viel Gewalt wird im Jugendvollzug regi-striert. Die Studie finden Sie unter dem Suchwort „Gewaltunter Gefangenen” bei www.justiz-nrw.de

Aus WZ 10.11.2007

Gefängnisse platzen aus allen NähtenVon Peter Kurz und Frank Uferkamp

Angeln im GefängnisJustizskandal in Berlin: Häftlinge handeln mit Handys und Drogen

Berlin - Es ist ein offenes Geheimnis, dass es in Ber-lins größtem Jugendgefängnis, der überfüllten

Jugend Strafanstalt Plötzensee, fast jede Droge zu kaufengibt. Neu aber ist, dass die Behörden seit Monaten zuschau-en, wenn nachts Dealer kommen und Drogenpakete, Ana-bolika und Handys im großen Stil über die Mauern derStrafanstalt werfen. Die Lieferungen werden per Mobiltele-fon bestellt und von den Insassen der unteren Gefäng-nisetagen mit selbstgebastelten Angeln aus dem Hofgefischt. Durch „Pendeln” an langen Schnüren beförderndie Häftlingen sie dann - unübersehbar für jeden Beobach-ter von einem Zellenfenster zum nächsten. Die Polizeibestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht desARD-Magazins Kontraste, nun ist Berlins JustizsenatorinGisela von der Aue (SPD) in Erklärungsnot.

In den letzten 18 Monaten ist es wegen solcher „unzuläs-siger Kontaktaufnahmen” zu 28 Anzeigen wegen Ord-nungswidrigkeiten gekommen, sagte ein Polizeisprecher.

Die Beamten stünden „in ständigem Informationsaus-tausch“ mit der Anstaltsleitung, die jedoch „keine Möglich-keit sieht, diese Kontaktaufnahme wirksam zu verhindern”Ein Kriminalbeamter soll einen Bericht über die skandalö-sen Zustände verfasst haben, der „zuständigen Stellen derJustiz” vorliege. Sein Vorschlag, mit baulichen und organi-satorischen Änderungen den florierenden Drogenhandel zubeenden, hat wohl wenig Eindruck gemacht.

Die Opposition im Berliner Abgeordnetenhaus sprichtnun vom größten Justizskandal seit Jahren, die Justizsenato-rin dagegen von verzerrenden Darstellungen. Es sei längstbekannt, dass Gegenstände über die Anstaltsmauer gewor-fen würden. Dem werde „seit jeher mit einem Bündel vonMaßnahmen entgegengewirkt”. Ende Oktober sollen Spezi-algitter an einige Zellen geschraubt werden. Ob das hilft, isteine andere Frage.

Aus WZ 25.09.2007

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ULMER ECHO 2/200736

Sicherheit des Strafvollzugs - diese Frage verkürzendie Öffentlichkeit, die Medien und die Politik oft-

mals recht einseitig. Sie bemessen diese Sicherheit an derZahl von Ausbrüchen, also an der Sicherung des Vollzugsnach außen. Die Sicherheit nach innen - die der Gefangenenund der Bediensteten - kommt dagegen zu kurz. Der Sieg-burger Foltermord an einem Häftling durch Mithäftlinge hatdie Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für diese Fragegeweckt. Doch es droht die Gefahr, dass wir uns wiederabwenden. Dass wir die überbelegten Gefängnisse achsel-zuckend als eine Selbstverständlichkeit hinnehmen.

Für diese Haltung gibt es eine gute Erklärung. Uns fälltes schwer, Straftäter auch als Opfer wahrzunehmen. Schnellkommt einem da in den Sinn: Verbrecher haben doch keineBehandlung mit Samthandschuhen verdient. Strafe mussweh tun.

Ja klar, Strafe soll ja auch weh tun. Doch Strafe in unse-rem Rechtsstaat besteht im Freiheitsentzug, nicht in einerzusätzlichen Bedrohung, der sich der Häftling zu stellenhat. Doch wenn die Bürger und ihnen folgend die Politikimmer härtere Strafen einfordern, wenn dann die Gefäng-

nisse überbelegt sind, wenn es nicht genügend Personalgibt, das sich um die Nöte bedrohter Häftlinge kümmert,dann steigt eben auch die Gefahr von Übergriffen.

Das ist nicht mein Problem, mag der eine oder anderesagen. Mehr und besser ausgebildetes Personal kostet dochnur Steuergeld. Der Bürger, der dieses Geld sparen will,sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, dass er danicht nur auf dem Rücken der Strafgefangenen spart. Wenndas Gefängnis dazu beiträgt, dass die Insassen verrohen,dass sie Gewalt als einzige Durchsetzungsmöglichkeitsehen, dann bedeutet das auch: Das hier Erfahrene undGelernte werden sie auch nach der Haftentlassung nichtablegen.

Da schließt sich dann der Kreis, warum die Sicherheitder Gefängnisse nach innen auch eine Frage der Sicherheitnach außen - also unser aller Angelegenheit - ist. Nicht reso-zialisierte, zusätzlich verrohte Straftäter können nach ihrerHaftentlassung auch dem Bürger über den Weg laufen, dergegenüber den beschriebenen Problemen gleichgültig ist.Spätestens dann ist es aber sehr wohl auch sein Problem.

Aus WZ 10.11.2007

Volle Gefängnisse sind nicht nur ein Problem der HäftlingeWas hinter Gittern passiert, geht alle an

von Peter Kurz [email protected]

Pressespiegel

Verdacht: Richter wegen „Vor-Urteil“ befangen

Mit einem handfesten Skandal geriet gestern derProzess gegen vier mutmaßliche Schutzgeld-Er-

presser vor dem Landgericht ins Straucheln. Im Vorbeige-hen am Richtertisch hatten Verteidiger und der Staatsanwaltam 27. Prozesstag ein detailliert formuliertes und schriftlichausgedrucktes „Vor-Urteil” der 4. Großen Strafkammer ent-deckt. Obwohl die Verhandlung bis mindestens Oktoberdauern soll, war darin nach Angaben der Verteidigung undder Staatsanwaltschaft schon der Schuldspruch gegen einenAngeklagten enthalten, der seine Unschuld beteuert. Gegeneinen anderen Angeklagten war bereits eine konkrete Strafeeingetragen, nämlich vier Jahre Haft.

„Papiere lagen offen da”Das Landgericht sprach später von einem „Urteilsfrag-

ment”, die Staatsanwaltschaft von einem „Urteilsentwurf”.Die Verteidiger des bisher bestreitenden Angeklagtenbefürchten jetzt aber die Befangenheit von zwei der dreiBerufsrichter.

„Die oben liegende Seite 2“ des am Richtertisch entdek-kten Papierstapels „entsprach optisch dem üblichen Schuld-spruch in einem fertigen Urteil, einschließlich der Paragra-fen-Aufzählung und dem Strafmaß in einem der Fälle”, so

Strafverteidiger Michael Kaps. Seine Mit VerteidigerinManuela Lützenkirchen betonte, dass die Anwälte und derStaatsanwalt nicht in den Gerichtsaufzeichnungen blätternmussten, sondern zufällig darauf gestoßen seien: „DiePapiere lagen offen da und fielen ins Auge”.

Nach Angaben des Landgerichts haben die Richterbereits Stellungnahmen zu dem Vorgang abgegeben. Überderen Inhalt wurde nichts bekannt. Die Stellungnahmen sol-len nun den Anwälten zugeteilt werden. Erst danach wirdeine andere Strafkammer über den Befangenheits-Antragentscheiden.

In dem Prozess, der wegen der besonderen Brisanz zeit-weise im Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichtsgeführt worden war, wird vier Angeklagten bandenmäßigeSchutzgelderpressung von Landsleuten vorgeworfen. Einerder Angeklagten wurde gestern bereits auf freien Fußgesetzt. Muss das Verfahren wegen des schriftlichenUrteilsentwurfs demnächst neu aufgerollt werden, wärenauch die Haftbefehle in dieser Sache gegen die übrigen dreiAngeklagten wohl kaum zu halten.

Aus RP 01.08.2007

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37Ulmer Echo 2/2007

Manches ist im Gefängnis nicht anders, als im Restder Gesellschaft. Dazu zählen auch die unter-

schiedlichen Bedürfnisse von lugendlichen und Erwachse-nen. Dies ist der entscheidende Grund, dass in den 16 neu-en Ländergesetzen für junge Gefangene (14 bis 24 Jahre)künftig andere Regeln gelten als im Erwachsenenvollzug.Zudem unterscheiden sich auch die Vorstellungen der Lan-desjustizministerien. Zwar erarbeiteten neun Bundesländereinen gemeinsamen Gesetzentwurf. Die übrigen siebenJustizministerien gingen jedoch ihre eigenen Wege. ImErgebnis gibt es in einzelnen Bereichen deutliche Unter-schiede bei den Haftbedingungen, unter anderem bei derUnterbringung der Gefangenen und den Besuchsregelun-gen.

Unterbringung der GefangenenAlle neuen Ländergesetze schreiben vor, dass die Ge-

fangenen in Wohngruppen unterzubringen sind. Es wirdsomit künftig im Jugendvollzug keine langen Gefängnisflu-re und große unüberschaubare Abteilungen mehr geben. Beider Größe der Wohngruppen gibt es allerdings erheblicheUnterschiede: Hessen geht von acht Gefangenen aus, Sach-sen von maximal zwölf und Hamburg von höchstens 15Insassen pro Wohngruppe. Einig Bundesländer, wie zum

Beispiel Nieder Sachsen, machen keine konkreten Angabenzur Gruppengröße. East alle Länder schreiben zudem vor,dass die Gefangenen während der Ruhezeiten in Einzelzel-len unter zubringen sind. In Niedersachsen sowie Bayernhandelt es sich jedoch nur um eine Soll-Bestimmung, mitder Folge, dass eine Einzelunterbringung zumindest nichtzwingend ist.

BesucheIn allen Bundesländern wird es künftig eine Mindestbe-

suchsdauer von vier Stunden im Monat geben. Der säch-sisch Gesetzesentwurf räumt Familienangehörigen sogarzwei Stunden zusätzlich ein. Bei den Langzeitbesuchen sinddie Regelungen hingegen sehr unterschiedlich. So willNiedersachsen solche unüberwachten Kontakte über mehre-re Stunden nur gewähren, wenn vom Besucher ein positiverEinfluss auf den Jugendlichen zu erwarten ist. VieleBundesländer sehen besondere Besuchszeiten vor, wenn derjunge Gefangene bereits Vater ist, in anderen Gesetzentwür-fen, wie zum Beispiel in Hamburg, sind Langzeitbesucheüberhaupt nicht vorgesehen.

Aus Parlament – Nr.47 - 19.11.2007

Föderales GefängnislebenLÄNDERGESETZE Wie Haftbedingungen sich unterscheiden

ULMER ECHO

Sonderausgabe2007

GitterlebenAlltag im Knast

auch im Internetals PDF unter

www.ulmerecho.de

Pressespiegel

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ULMER ECHO 2/200738 Schwarzes Brett: Sportplan

Montag

8.00 Uhr Volleyball 1

B–Hof

10.00 Uhr Fitness 12

Sportraum Abt. 2

13.00 Uhr Fitness 1

Sportraum Abt. 213.00 Uhr Fußball JH

Jugendhaus

14.15 Uhr Fitness JH

Jugendhaus

15.30 Uhr Fußball CK 2

Laufgruppe CK 2

18.00 Uhr Fitness 13

Sportraum Abt. 2

Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag

8.00 UhrFußball/Laufg. 3

B–Hof

8.00 Uhr Fitness 7

Sportraum Abt. 2

8.00 Uhr Fußball 2

Laufgruppe 2B–Hof

8.00 Uhr Fußball 1

Laufgruppe 1B–Hof

8.00 Uhr Fußball 4

B–Hof

Fitness 10Sportraum 2

10.00 UhrFitness 2

Sportraum Abt. 2

10.00 UhrAusdauer

Sportraum AK

10.00 UhrFitness 4

Sportraum Abt. 2

10.00 UhrFitness 11

Sportraum Abt. 2

10.00 Uhr Fußball

Jugendhaus

10.00 UhrTherapie/Reha

Sportraum AK.

13.00 Uhr Fußball JHJugendhaus

13.00 UhrNeueinsteiger

Sportraum Abt. 213.00 Uhr

Therapie/Reha1Sportraum AK

13.00 Uhr Fitness 9Sportraum Abt. 2

13.00 Uhr Fitness JH

Jugendhaus13.00 Uhr

Fußball/ HM 1B–Hof

13.00 Uhr Fußball JH

Jugendhaus

13.00 Uhr Fitness JH

Jugendhaus

13.00 UhrNeueinsteiger CSportraum AK

15.30 Uhr Fußball HM 2

B-Hof

15.30 Uhr Fitness 3

Sportraum Abt.2

15.30 Uhr Volleyball.Arb

15.30 Uhr Fußball CK1

Laufgruppe CK1B–Hof

15.30 UhrVolleyball HM

18.00 UhrFitness 5

Sportraum Abt. 2

18.00 Uhr Fitness 6

Sportraum Abt.2

18.00 UhrAusdauer Arb.

Sportraum AK.

18.00 Uhr Gymn.-Arbeiter-Sportraum AK

18.00 Uhr Fitness 8

Sportraum Abt. 2

Kein Sport6.30 Uhr B-Hof Frühsport AoA

6.30 Uhr B-Hof Frühsport AoA

6.30 Uhr B-Hof Frühsport AoA

6.30 Uhr B-Hof Frühsport AoA

Samsta

gskein

Sport

Sonnta

gskein

Sport

SportplanGültig von Oktober 2007 bis April 2008!Der Sportplan wird immer wieder aktualisiert!Bitte beachtet die Aushänge in euren Abteilungen!

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39ULMER ECHO 2/2007 Infos/Schwarzes Brett

->Bitte beachten Sie, dass in der Einkaufswoche ab mittwochs aus buchungstechnischen Gründen keine Ein-zahlungen möglich sind! Vor dem Einkaufs-Samstag sind die Konten Mittwoch bis Freitag gesperrt.->Please notice that for technical reasons no payments to your account can be accepted three days before shopping-saturdays! In shopping-weeks the account is closed from wednesday to friday.

->Per favore, considera che ai giorni della spesa e al giorno precedente, no si può fare un vesamento!

->Prosze wziasc pod u wage, ze w dzien przed zakupami i w dzien zakupow z powodu ksiegowo - technicznych przyczynwplaty nie sa juz mozliwe!

->Por favor tenganse en cuenta que un dia antes de las compras, no se puede hacer ni recibir pagos a favor de su cuen-ta par motivos technicos y administrativos!

->Kayit teknigi bakimindan mümkün olmadigi için, lütfen alisveris günlerinde ve ondan bir gün önce, hesabiniza Parayatiril-mamasina dikkat ediniz!

->S'il vous plaît, considérez vous que vous ne pouvez pas verser a votre compte au jour d'achat et au jour précédent parceque passer une ecriture n'est pas possible.

->Houdt u alstublieft rekening mee dat vanwege technische omstandigheden geen betalingen1 ten gunste van Uw reke-ning geboekt kunnen worden, op koopdagen en ook niet een dag van te voren.

Einkaufstermine 2008Shopping-Dates – Alis-veris tarihleri – Dias de Compras

Inkoopdatum – Termini della spesa – Jour d'Achat – Terminy zakupòw

09. bis 12. Januar06. bis 09. Februar

12. bis 15. März09. bis 12. April14. bis 17. Mai11. bis 14. Juni09. bis 12. Juli

13. bis 16. August10. bis 13. September

08. bis 11. Oktober12. bis 15. November10. bis 13. Dezember

23. bis 26. Januar20. bis 23. Februar

26. bis 29. März23. bis 26. April28. bis 31. Mai25. bis 28. Juni23. bis 26. Juli

27. bis 30. August24. bis 27. September22. bis 25. Oktober

26. bis 29. November17. bis 20. Dezember

Evangelische Beratungsstelle in der JVA DüsseldorfEhe-, Familien- und Lebensberatung

Haft bedeutet seelische Belastung für alle Betroffenen. Oft gibt es Konflikte in der Beziehung oder in derFamilie. Wenn Sie an einer Klärung Ihrer Fragen und Probleme arbeiten wollen – zusammen mit Ihrer Partne-rin oder allein, dann können Sie sich zur Beratung anmelden.

Beraterin: Ulrike WewerEhe- und Lebensberaterin

Kontaktaufnahme:per Antrag an die evangelische Seelsorger Pastor Steinhard oder Pfarrer Grimm

oder per Telefon: 0211/9486-228/226

Mittwochs werden die Einkaufsscheine ausgegeben.Donnerstag werden die Einkaufsscheine eingesammelt.

Am Samstag darauf werden die Tüten an die Inhaftierten verteilt.Von Mittwoch bis Samstag sind die Konten gesperrt!

19. bis 22. Dezember 2007

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ULMER ECHO 2/200740

Beziehungsprobleme?Familien-Zoff?

Mit uns können Sie darüber reden!Die Kath. Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle bietet

Ihnen in der JVA Düsseldorf psychologische Hilfe an.

Kath. Beratungsstellefür Ehe-, Familien- und Lebensfragen

Klosterstr. 86, 40211 DüsseldorfTel. 0211/179337-0, Fax -29

Email [email protected]

Infos/Schwarzes Brett

Beratungsstelle GefangenenfürsorgeKaiserswerther Str. 286, 40474 Düsseldorf; Telefon: 0211 / 44 42 00, 0211 / 94 86 -227, -230 oder -231

Anlauf- und Beratungsstelle für Haftentlassenesowie für Angehörige Inhaftierter und Haftentlassener

Träger: Evang. Gefangenenfürsorgeverein e.V. und kath. Gefängnisverein e.V., Düsseldorf

Wann? Montag 9 – 12 Uhr Dirk KonzakDienstag 9 – 12 Uhr Gisela Ruwwe

Wer? Mittwoch 9 – 12 Uhr Monika Hagedorn; 14 – 20 Uhr Gisela RuwweDonnerstag 9 – 12 Uhr Dirk KonzakFreitag 9 – 12 Uhr Dirk Konzak oder Gisela Ruwwe (monatl. abwechselnd)

(Andere Termine nach telefonischer Vereinbarung)

Die MitarbeiterInnen der Beratungsstelle sind auch in der JVA Düsseldorf zu erreichen:Evangelischer Gefangenenfürsorgeverein: Dirk Konzak 0211 / 9486-227Katholischer Gefängnisverein: Anne-Marie Klopp 0211 / 9486-309; Gisela Ruwwe -231;

Monika Hagedorn 0211 / 9486-230; Klaus Heidkamp -302.

Die zuständigen Seelsorger sind ebenfalls in der Justizvollzugsanstalt zu erreichen:Pfarrer Reiner Spiegel (kath.) 0211 / 9486-229 oder -354; Pastor Rainer Steinhard (evgl.) 9486-228;Pater Wolfgang Sieffert OP (kath.) 9486-348; Pfarrer Kay Grimm (evgl.) 9486-226

Worum kann’s gehen?Beratung und Hilfe für Familienangehörige; Sicherung des Lebensunterhaltes, wenn Sie nach der Entlassungohne Einkommen sind; Vermittlung von Übergangswohnmöglichkeiten; Hilfe bei Wohnungs- und Arbeitssuche;Unterstützung beim Umgang mit Behörden; Beratung bei der Regulierung von Schulden; Gespräche über (fami-liäre o.a.) Konflikte und Probleme wie Alkohol/Drogen; evtl. auch Vermittlung von Hilfsmöglichkeiten an Ihremzukünftigen Wohnort.

Raum für FrauenEhefrauen, Partnerinnen und Mütter Inhaftierter treffen sich zum Frauentreff unregelmäßig mittwochs in derBeratungsstelle. Der Frauentreff bietet die Möglichkeit, durch Erfahrungsaustausch, fachliche Beratung undGeselligkeit die Konsequenzen der Inhaftierung eines Angehörigen, die damit verbundenen finanziellen Proble-me und die vielfältigen Sorgen des Alltags besser zu überblicken, leichter Lösungen zu finden. Kinder könnenmitgebracht werden! Info und Termine – auch für Einzelgespräche:Frau Budschun Tel. 0211 / 130 87-243; Frau Gisela Ruwwe 0211 / 9486-231.

Anträge an den Kath. Sozialdienst

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41ULMER ECHO 2/2007

Freiabonnements für Gefangene e.V.Unter der unten angegebenen Adresse könnt Ihr Euch um kostenlose Abos für Zeitungen und Zeit-schriften bewerben. Achtung: für praktisch alle Medien gibt es Wartezeiten! Wir geben Euch dieaktuellen Infos von „Freiabonnements für Gefangene” an.Ta g e s z e i t u n g e n : Wa r t e z e i t c a . :Berliner Zeitung .................................................................................................................................................................................... 2 Jahredie tageszeitung (taz) ............................................................................................................................................................................. keine WartezeitFrankfurter Allgemeine Zeitung ........................................................................................................................................................... 1/4 JahrFrankfurter Rundschau ......................................................................................................................................................................... 1/2 Jahrjunge Welt ............................................................................................................................................................................................. 3 MonateNeues Deutschland ............................................................................................................................................................................... keine WartezeitSüddeutsche Zeitung ............................................................................................................................................................................. 1 Jahr

Wo c h e n z e i t s c h r i f t e n :Der Spiegel ............................................................................................................................................................................................ 3 1/2 JahreDie Zeit ................................................................................................................................................................................................. 2 JahreFocus ..................................................................................................................................................................................................... 4 JahreFreitag ................................................................................................................................................................................................... 1/2 JahrJungle World ......................................................................................................................................................................................... 2 JahreRheinische Merkur ............................................................................................................................................................................... 2 1/2 Jahre

S t a d t m a g a z i n e :Journal Frankfurt (2x monatlich, mit TV-Programm, Belieferung 1 Jahr) .......................................................................................... 3 JahreSiegessäule (monatlich, Berlins schwullesbisches Stadtmagazin/Veranstaltungstips) ........................................................................ 1/4 JahrZitty Berlin (2x monatlich, mit TV-Programm) ................................................................................................................................... 3 Jahre

Fremdsprachige Zeitungen nur für nicht Deutsch sprechende Gefangene !(Keine Kombination mit deutschsprachigen Titeln - außer mit taz und Neues Deutschland)Al Hawadess (arabisch, wöchentlich) .................................................................................................................................................. 3 JahreEuropa express (russisch, wöchentlich) ............................................................................................................................................... 3 JahreJeune Afrique (französisch, wöchentlich) ............................................................................................................................................ 1/2 JahreMilliyet (türkisch, täglich) .................................................................................................................................................................... 2 JahrePoliyka (polnisch, wöchentlich) ........................................................................................................................................................... 1 JahrRusskij Berlin (russisch, wöchentlich) ................................................................................................................................................. 2 JahreThe Guardian Weekly (englisch, wöchentlich, Belieferung 1 Jahr) .................................................................................................... 1 JahrS o n s t i g e :a&k analyse & kritik (monatlich, Politikzeitschrift) ............................................................................................................................ 1 1/2 JahreBlätter für deutsche u. internationale Politik (monatlich, Politikzeitschrift) ....................................................................................... 1 1/2 JahreContraste (monatlich, Zeitung für Selbstorganisation) ........................................................................................................................ 1 Jahrder überblick (vierteljährlich, internat, themen, unbefristete Belieferung) .......................................................................................... keine WartezeitDirekte Aktion (Alternative Gewerkschaftszeitung, zweimonatlich, Belieferung 1 Jahr) .................................................................. 1 JahrDr. med Mabuse (zweimonatlich, Medizinthemen, Belieferung 1 Jahr) ............................................................................................. 1 1/2 JahrEmma (zweimonatlich, Frauenzeitschrift, Belieferung 1 Jahr) ........................................................................................................... 1/4 JahrGraswurzelrevolution (anarchist./gewaltfreie politische Themen, 10x im Jahr) ................................................................................. 1 JahrGreenpeace (zweimonatlich, Umwelt + Politikthemen, Belieferung 1 Jahr) ...................................................................................... 3/4 JahrInternationale Politik (deutsch monatl., englisch 1/4-jährlich, russisch zweimonatlich) .................................................................... 3/4 Jahrkicker (2x wöchentlich, Sport) ............................................................................................................................................................. 4 Jahrekonkret (Politmagazin monatlich) ........................................................................................................................................................ 1/4 JahrLettre International (vierteljährlich, Literatur/Kultur in dt., ital., span., rumän., ungar., dänisch) ...................................................... 1 JahrNeue Energie (Monatsmagazin für erneuerbare Energien) .................................................................................................................. 3 1/2 JahreTitanic (monatlich, Satire, Belieferung 1 Jahr) .................................................................................................................................... 1 1/2 Jahre

W i c h t i g1. Genehmigung für Zeitungen/Zeitschriften nicht vergessen (falls erforderlich)2. Da die Vermittlung von Spenden und der Unterstützung von Verlagen abhängig ist, kann jeder Gefangene in der Regel nur eine Tageszeitungund eine Zeitschrift gleichzeitig beziehen.3. Wenn nicht anders angegeben, beträgt der Belieferungszeitraum 1/2 Jahr.4. Am Wichtigsten: bitte melden Sie sich mindestens halbjährlich unaufgefordert bei:

Anschrift des VereinsFreiabonnements für Gefangene e.V.

Köpenicker Str. 17510997 Berlin

Infos/Schwarzes Brett

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ULMER ECHO 2/200742 Schwarzes Brett: Medienzentrum

Das Neueste aus unserem MedienzentrumEine Auswahl von Top-Filmen!

Monster der Tiefe Im Reich der Urzeit Verzeichnis - Nr: 7681/07

Nigel Marvel und Jasper James erforschen die sieben gefährlichsten Meere aller Zeiten undmachen uns mit der prähistorischen Unterwasserwelt bekannt. Marven taucht tief in die Vergan-genheit ein und schwimmt mit ungewöhnlichen Meerestieren um die Wette. Durch seine Augenerhalten wir Einblicke in die Unterwasserwelt und lernen die seltsamen, faszinierenden Geschöp-fe kennen, die dort zu Hause sind. Vielfach sind sie größer und aggressiver als die Dinosaurier.Sprache: dt.

Eine unbequeme Wahrheit Verzeichnis - Nr: 7661/07

Der ehemalige Vizepräsident der USA, AI Gore, präsentiert den Dokumentarfilm des Jahres,der uns zwingt, die Augen zu öffnen und einen Blick auf die Zukunft unseres Planeten undunserer Gesellschaft zu werfen. Der Film räumt auf mit Mythen und Missverständnissen undüberbringt die klare Botschaft: Die globale Erwärmung ist eine echte und gegenwärtigeGefahr. Aufgrund dieser Dokumentation bekam AI Gore 2007 den Friedensnobelpreis.Sprache: dt, eng. / Untertitel: dt, dan, eng, fin, ndl, nor, swe,tur.

Der Weltraum Verzeichnis - Nr: 7736/07

Schaut man hinauf in den Himmel sieht man Milllionen von Sternen funkeln. Aber was gibt esnoch alles da draussen? Kommen Sie mit auf eine Reise tief ins Weltall und finden Sie es her-aus! Eine erstklassige BBC Dokumentation, die Ihnen das Universum ein Stückchen näher brin-gen wird. Außerdem ist dieser Film kosmischen Killern auf der Spur, die unser Leben auf derErde ständig bedrohen: Kometen, Asteroiden und Schwarze Löcher: Wo befinden sich diese, undist unser Planet in akuter Gefahr?Sprache: dt.

Reich und Republik [Teil 2]Deutsche Geschichte von 1933 bis 1945 Verzeichnis - Nr: 7690/07

Der Dreiteiler zeigt wichtige politische Ereignisse der Zeit, aber auch das alltägliche Leben,Kunst und Kultur, Sport, Persönlichkeiten, Wirtschaft und Wissenschaft. Dokumentiert werdenin dieser Folge: Das Dritte Reich -Die Verführung 1933 - 1945 / Das Dritte Reich - Das wahreGesicht 1938 - 1945 / Das Dritte Reich - Der Totale Krieg 1940- 1945.Sprache: dt. Genre: Dokumentation

Genre: Dokumentation

Genre: Dokumentation

Genre: Dokumentation

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43ULMER ECHO 2/2007

In der Modewelt gehört man dazu oder nicht - oder doch? Andy macht sich nicht vielaus Mode und bewirbt sich eher zufällig als Assistentin der renommierten New YorkerModezeitschrift "Runway". Sie setzt sich durch und bekommt den Job, für den sie sichirgendwann doch umstylen lässt und immer mehr ihr Privatleben aufgibt. Für ihre Che-fin, eine eisige und blasierte Endfünfzigerin, gibt es ein reales Vorbild: Die Chefredak-teurin der amerikanischen Vogue. (Darsteller: Meryl Streep, Anne Hathaway, StanleyTucci)Sprache: dt, eng. / Untertitel: dt, eng, tür.

Schwarzes Brett: Medienzentrum

Der Teufel trägt Prada Verzeichnis - Nr: 7655/07

Tagträumer Larry [Ben Stiller] beginnt als Nachtwächter im Naturhistorischen Museum.Doch statt eines gemütlichen Jobs erwartet ihn die größte Herausforderung seinesLebens. Die Exponate, darunter ausgestorbene Tiere, Neandertaler, Gladiatoren, Cow-boys und das gigantische Skelett eines T-Rex, erwachen zum Leben und machen sichauf, das Museum zu verwüsten. Larry weiß, dass er seinen Job los ist, wenn es ihm nichtgelingt, die groteske Armee zu stoppen, und auch sein Sohn wäre einmal mehr ent-täuscht..Sprache: dt, eng / Untertitel:dt, eng, tür

Nachts im Museum Verzeichnis - Nr: 7477/07

In einer Bank hat sich ein Geiselnehmer [Clive Owen] verschanzt und prahlt damit, dasser das perfekte Verbrechen begehen würde. Für Detective Frazier [Denzel Washington]entwickelt sich aus dem Routinefall auch schnell ein extrem ungewöhnliches Ereignis,in dem ihm lediglich die Rolle eines Statisten zugedach zu sein scheint. Die Verhand-lung übernimmt schon bald eine ganz besondere Expertin [Jodie Foster], die mit einemhöchst seltsamen Angebot daherkommt.Sprache: dt, eng. / Untertitel: dt, eng.

Inside man Verzeichnis - Nr: 7720/07

Easy Rider Verzeichnis - Nr: 7367/07

Stirb langsam Verzeichnis - Nr: 7800/07

Gegen Ende der 60er-Jahre: Zwei Biker wollen sich mit dem Verkauf von Drogen einLeben in Freiheit erkaufen. Um ihre Ware ganz im Süden der USA verscherbeln zu kön-nen, fahren sie einmal quer durchs Land. Sie erleben die verschiedensten Facettenmenschlichen Verhaltens, von offener Liberalität bis zu engstirniger, ja faschistoiderDumpfheit, der sie am Ende auch zum Opfer fallen. [Darstelller = Peter Fonda, DennisHopper, Jack Nicholson]Sprache: dt, eng, fra, ita, spa. / Untertitel: cze, dan, dt, eng, fin, fra, gre, heb, hin, hun,ita, isl, ndl, nor, pol, por, spa, swe, tur.

Eine Gruppe von Hackern um Thomas Gabriel [Timothy Olyphant] hat sich den 4. Juliausgesucht, um Amerika den tödlichen ultimativen Schlag zu verpassen. Das Computer-und Kommunikationsnetz, von dem die gesamte Wirtschaft der USA abhängt, soll amUnabhängigkeitstag ausgeschaltet werden. John McCIane [Bruce Willis], ist wieder ein-mal zur falschen Zeit am falschen Ort und stellt sich mit dem Hacker-Greenhorn MattFarrell [Justin Long] dem Hightech-Terror. Als auch noch seine Tochter als Geiselgenommen wird, läuft McCIane zur Hochform auf.Sprachen: dt, eng / Untertitel: dt, eng, tur

Genre: Komödie

Genre: Komödie

Genre: Krimi / Thriller

Genre: Abenteuer

Genre: Action

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ULMER ECHO 2/200744 Infos/Schwarzes Brett

M i t t w o c h

D o n n e r s t a g

F r e i t a g

M o n t a g

G r u p p e n a n g e b o t eWochenplan

A n t r a g a n :

A n t r a g a n :

A n t r a g a n :

A n t r a g a n :

A n t r a g a n :

A n t r a g a n :S a m s t a g

A n t r a g a n :S o n n t a g

10:00 Uhr Glückspielsucht / nach Absprache Frau Kreutzjans FZR 1215:00 Uhr Soziales Training Frau Plaßmann Abtlg. 1315:30 Uhr Tischtennis A+ B + C-Flügel / n. Absprache Herr Mocek FZR 4/7/1217:45 Uhr Deutsch für Ausländer 2 OL Biermann Abtlg. 618:00 Uhr Gitarrengruppe Herr Mocek wechselnd18:00 Uhr Schach / nach Absprache Herr Mocek wechselnd18:00 Uhr Afrikanische Gruppe, Pfarrer Joseph E. Arthur Herr Pfarrer Spiegel FZR 12

D i e n s t a g10.45 Uhr Spanische Betreuung, Herr Muñoz Frau Hagedorn FZR 1213.00 Uhr Alkoholkrankenberatung, Herr Schüler Herr Eßer FZR 1217.45 Uhr PC-Kurs I (im PC-Raum) OL Biermann Abtlg. 618:00 Uhr Ulmer Runde Herr Pick o. Herr Konzak FZR 1218.00 Uhr Türkische Gebetsgruppe; 14tägig Herr Rukaj FZR 7

17.45 Uhr PC-Kurs II (im PC-Raum) OL Biermann Abtlg. 618.00 Uhr Kunstgruppe Frau Suckau Herr Mocek FZR 418.00 Uhr Anonyme Alkoholiker Herr Abend Frau Kreutzjans FZR 318.00 Uhr Dart-Gruppe Herr Mocek FZR 12

15.00 Uhr Berufstraining Herr Konzak Abtlg. 617.45 Uhr PC-Kurs III (im PC-Raum) OL Biermann Abtlg. 618.00 Uhr Türk. Gesprächsgruppe; Hr. Akbaba; 14tägig Frau Hagedorn FZR 1218.00 Uhr Gitarrengruppe Herr Mocek wechselnd18.00 Uhr Kontaktgruppe Scheideweg; jeder 1.+3. Do Herr Mocek FZR 4

R a u m :

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R a u m :15.30 Uhr Tischtennis A + B-Flügel Herr Mocek FZR 415:45 Uhr Deutsch für Ausländer 1 OL Biermann Abtlg. 618.00 Uhr Tischtennis A + B-Flügel Herr Mocek FZR 1218.00 Uhr NA (narcotics anonymous) 14tägig Frau Kreutzjans FZR 7

09.45 Uhr Yoga I / bis ca. 11.45 Uhr Herr Mocek FZR 412.30 Uhr Kirchenchor; Frau Lichtschlag Pfarrer Spiegel Kirche

09.00 Uhr Katholische Heilige Messe Kein Antrag! Kirche8.30 bis 8.45 Uhr auf Ampel gehen

R a u m :

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45ULMER ECHO 2/2007

Wegweiser für HaftentlasseneDie wichtige Informationsbroschüre

ist aktualisiert erschienen!Zu erhalten beim Kath. Gefängnisverein und im

Internet unter www.gefaengnisverein.deN

eu!

Infos/Schwarzes Brett

W e i t e r e A n g e b o t eGruppen und Hilfen

Ansprechpartner,Antrag an:

Termine nach Absprache;bitte auf Aushänge achten!

Frau Klopp Begleitung französischsprachiger Gefangener

Herr Rukaj Ausländerbeauftragter, Kontaktperson für Konsulate

Frau Ruwwe SchuldenberatungÜbergangswohnungen

Frau Hagedorn Anträge für türkische, spanische, griechische, italienische Gruppeund für den Rabbiner

Beratung von AngehörigenSchuldenregulierung

Herr Heidkamp Vermittlung ehrenamtlicher Begleitungen

Pfr. Spiegel + P. Wolfgang Gruppenmesse: mehrmals im Monat Beichte (confessions)Soziales Seminar: gelegentlich (mit Gästen von „draußen”)

Pfarrer Spiegel Kirchengruppe „Glaube und Leben”Litauische Gruppe & Gottesdienst, Pfr. VaitiekunasPolnische Gruppe & Gottesdienst, P. Marian Gerus + P. Janusz KusekRussisch-orthodoxe Gruppe & Gottesdienst, Pfr. PenkovRumänisch-orthodoxe Seelsorge, Pfr. Miron (auf Anfrage)Rumänisch-katholische Seelsorge, Pfr. Caitar (auf Anfrage)Serbisch-orthod. Gruppe & Gottesdienst, Pfr. Radmilovic + RankovicKroatische Seelsorge, Pfr. Josip Kurovic (auf Anfrage)Portugiesische Seelsorge, P. Fraga TeixeiraKontakt zur Neuapostolischen Kirche, Pfr. Gerhard Dubke + Pfr Selle.Kontakt zur Aids-Hilfe, Frau Angelika RhouzzalKontakt zur Seelsorge anderer Konfessionen und Religionen

Pater Wolfgang RockbandGefangenenmagazin ULMER ECHOVerleih akustischer Gitarren

Herr Gamber/Frau Ruwwe Familientage für deutschsprechende Inhaftierte mit Kindern

Herr Mocek (Freizeitkoordinator) Gefangenenmitverantwortung GMV (Briefkasten auf dem Spiegel)

Anstaltsbeirat Sprechstunden siehe Aushang; Briefkasten auf dem Spiegel

Bedienstete & Herr Konzak Weitere Angebote speziell für AOA/Abteilung 9. Bitte dort erfragen!

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Kreuzworträtsel:

RRäättsseellsseeiittee

PPrreeiissee ffüürr jjeeddeess RRäättsseell:: 1. Preis: 200g Kaffee; 2. Preis: 2 Pack Tabak; 3. Preis: 1 Pack Tabak

Vorname und Name: ............................................................................... Abt/Zellennummer: ........ / ........Werfen Sie diesen Coupon bitte ausgefüllt bis zum 6.1.2008 in den roten Briefkasten des ULMER ECHO’s auf dem Spiegel.Insassen des Jugendhauses geben den Lösungscoupon bitte zur Weiterleitung an Pfarrer Spiegel. Teilnehmen können ausorganisatorischen Gründen nur Inhaftierte des Männerhauses und des Jugendhauses der Ulmer Höh’. Bei Abgabe vonmehr als einer Rätsellösung wird der Teilnehmer disqualifiziert.

1 2 3 4 5 6 7

Zahl der Körper: Zahl der Köpfe:

Bilderrätsel: Wie viele Kinder sind auf derAbbildung rechts zu sehen? – Es gibt zwei Mög-lichkeiten! Beide Lösungen eintragen!