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Geflüchtete Menschen in EverswinkelFlüchtlingssituation in Everswinkel 2017Informationsbroschüre für Bürgerinnen und Bürger

Mit freundlicher Unterstützung von

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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

nur wenige Menschen in Alverskirchen und Everswinkel haben noch persönliche Erinnerungen an die Zeit von Flucht und Vertreibung am Ende des 2. Weltkrieges. Dass damals auch in unsere Gemeinde Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten kamen, die sich bisweilen mühsam integrieren mussten, ist fast vergessen. Vom Zuzug der Ostvertriebenen zeugt allerdings noch heute die evangelische Kirche am Pattkamp, die die vornehmlich protestantischen Menschen in ihrem Viertel mit eigener Hände Arbeit errichtet haben. Ansonsten waren in den letzten Jahren Migration und Integration in Everswinkel kein großes Thema.

2015 reichten die Schrecken weit entfernter Kriege auf einmal wieder bis zu uns, als innerhalb weniger Monate fünfmal so viel Menschen zu uns kamen wie sonst in einem ganzen Jahr – auf der Suche nach Schutz, in der Hoffnung auf ein bisschen Frieden, vielleicht auf eine Perspektive.

Wer sind diese Menschen, die als Flüchtlinge zu uns kommen? Woher kommen sie und warum? Wer darf dauerhaft bleiben und wer nicht? Einige von uns haben nicht gezögert, sofort zu helfen. Andere sind skeptisch geblieben oder sind besorgt. Wir möchten mit dieser Broschüre helfen, Fragen zu klären, Zusammenhänge zu beschreiben und auch um Verständnis zu werben. Damit aus den Fremden Nachbarn werden.

Sicher: Integration kostet Zeit und Kraft, auf beiden Seiten. Das lässt sich nicht leugnen. Aber sie gelingt am besten in vergleichsweise kleinen über-schaubaren und gut funktionierenden Gemeinwesen – wie eben hier bei uns in unserer Gemeinde Everswinkel.

Sebastian Seidel - Bürgermeister

S. 2 Grußwort Bürgermeister Sebastian Seidel

S. 4 EIN FLUCHTWEG AUS SYRIEN NACH EVERSWINKEL - Bericht einer syrischen Familie

S. 10 ZUWEISUNG VON FLÜCHTLINGEN IM ASYLVERFAHREN

S. 12 INTEGRATION POINT - Unterstützer vor Ort

S. 14 ZAHLEN UND FAKTEN - Wohnsituation und Lebensunterhalt S. 18 Sechs junge Männer aus Eritrea in Alverskirchen

S. 22 Hohe Spendenbereitschaft der Bevölkerung

S. 26 DAS NEUE LEBEN IN EVERSWINKEL - Erfahrungsbericht

Unterstützer vor Ort - Flüchtlingsinitiative Everswinkel (FI-Everswinkel) Ansprechpartner: Alexander Bogucki, Hilke Sandner, Thomas Wetterkamp Haus der Generationen, Nordstraße 39, 48351 Everswinkel Tel.: 02582 80-04 AB (Mo-Do 14:00 -21:30 Uhr, Fr 14:00 - 19:00 Uhr)E-Mail: info@hot-everswinkel.deWeb: www.fi-everswinkel.deSpendenkonto: „Flüchtlingsinitiative Everswinkel-Alverskirchen“IBAN: DE78 4005 0150 0002 0012 20 Spendenquittungen werden gerne auf Anfrage ausgestellt.

Inhalt

4Gestaltung: Laura Heming; das Portrait ist entstanden im Zuge der Ausstellung des Caritasverbandes im Kreisdekanat Warendorf e.V. „Portraits als Spiegel des Lebens“ gefördert durch:

EIN FLUCHTWEG AUS SYRIEN NACH EVERSWINKEL - Bericht einer syrischen Familie

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EIN FLUCHTWEG AUS SYRIEN BIS NACH DEUTSCHLAND - Leidensweg einer Familie

Ein normales Leben in der Heimat Syrien Bis 2011 hatte die Familie ein schönes Leben in der Stadt Deir ez-Zor. Sie besaß zwei Häuser, ein Auto und Land. Die Eltern hatten ein gutes Einkommen, denn die Mutter unterrichtete Arabisch und Englisch und der Vater arbeitete als Agrar-Ingenieur. Die fünf Kinder besuchten unterschied-liche Schulen.

Das andere Leben in der Heimat SyrienObwohl der Krieg auch in ihre Gegend kam, versuchten sie zunächst im Land zu bleiben. Sie suchten Schutz in Aleppo, Al Rakka und Damaskus. Nach einiger Zeit hatten sie Sehnsucht nach ihrem Zuhause und gingen wieder nach Deir ez-Zor zurück. Aber sie mussten ihr eigenes Haus brennen sehen und bekamen alle Unterschlupf beim Bruder der Frau. Das Leben war ein ständiger Alptraum für alle, aus dem man leider nicht erwachen durfte. Wasser gab es nur im Zentrum vom Deutschen Roten Kreuz, wo man es in Flaschen oder Kanister abfüllen musste. Fehlender Strom war das nächste große Problem. Wenn man Glück hatte, gab es zwei Stunden Strom pro Tag. Die Versorgung mit dem Notwendigsten, wie z.B. Brot, war sehr schwierig und immer bestand Lebensgefahr. Bevor die Menschen sich Brot holen konnten, kamen Soldaten von Bashar al-Assad mit dem LKW und nahmen sehr viele Brote für die Soldaten weg. Übrig blieb für die vielen hungrigen Menschen nicht viel und einige bekamen nichts. Für ihr Brot musste die ganze Familie abwechselnd über sechs Stunden anstehen. Es war teuer und alt und wurde einem manchmal sogar von Kriminellen wieder abgenommen.

Jeden Tag mussten die fünf Kinder ertragen, dass Menschen auf der Straße willkürlich gequält und ermordet wurden. Es war sogar der 16- jährige Freund des einen Sohnes, der auf dem gemeinsamen Schulweg geschlagen und erschossen worden war. Die Angst der Eltern um ihre Kinder war unvorstellbar groß. Man wurde bestraft, wenn man „bestimmten Leuten“ zur Hilfe kam, und deswegen wurde der Vater zwei-mal für einige Tage und Wochen ins Gefängnis gesteckt. Danach wurde ihm sogar damit gedroht, dass man das nächste Mal auch seine Söhne einsperren würde, denn Sippenhaft war alltäglich. Dieses Leben in Angst

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und im gewaltvollen Chaos des Krieges wollten die Eltern ihren Kindern nicht länger zumuten, weil es unerträglich und ohne Hoffnung auf eine normale Zukunft war.

Kein Leben mehr in der Heimat SyrienDie Familie beschloss, nach Jordanien zu gehen, denn dort lebten schon die Großmutter und der Bruder des Mannes, ein Zahnarzt, seit einem Jahr. Weil der Zahnarzt die „falschen Leute“ behandelt hatte, musste er fliehen, um dem Gefängnis zu entgehen.An der Grenze gab es jedoch Probleme. Es wurden immer nur kleine Gruppen herüber gelassen, die jeweils willkürlich ausgewählt wurden. So saß die Familie drei Tage auf ihren Koffern, ohne Essen und Trinken, bis sie zufällig zu denen gehörte, die aus der großen Gruppe heraus gewählt wurde. Endlich konnten sie ihr Kommen bei der Oma anmelden, die glücklich war, ihre Enkelkinder wieder zu sehen. Neun Monate konnten alle zusammen dort leben.

Der Weg in ein neues LebenDer Abschied war aber nur aufgeschoben. Da die Heimat verloren war, plante der Vater nun alleine den Weg nach Europa zu gehen und Mutter, Ehefrau und Kinder legal nachzuholen. Er flog von Jordanien in die Türkei und fuhr von Istanbul nach Izmir, wo er drei Tage blieb. Von dort sollte es in einem ca. neun Meter langen Schlepper-Boot mit 40 Erwachsenen und zwei Kindern zur Insel Lesbos, in die Hauptstadt Mytilini gehen.

Aber erst nach drei Anläufen kam der Vater mit einem Boot aus der Türkei heraus. Beim ersten Mal wurde er mit anderen von der türkischen Polizei am hellen Tag verjagt. Daraufhin versteckte sich die Gruppe im Gebüsch und versuchte nachts noch einmal mit einem Boot zu flüchten. Aber die Polizei holte sie auf dem Meer ein und schickte das Boot zurück. Beim letzten Versuch verfolgte sie das Polizeiboot wieder, ein Polizist schoss zuerst in die Luft und dann ein Loch ins Boot. Als die Polizisten plötzlich abdrehten, weil sie ein anderes Boot entdeckt hatten und verfolgten, nutzte die Gruppe ihre Chance und fuhr mit dem Boot weiter. Obwohl pausenlos Wasser ausgeschöpft werden musste, erreichten alle die Insel Lesbos in Griechenland.

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Der Weg durch EuropaAuf Lesbos ging es von Mytilini aus zu Fuß weiter zu einer zentralen Flücht-lingsunterkunft. Nur weil der Vater dort erkrankte, durfte er mit den alten Menschen in einem kleinen Bus nach Athen zur Fähre fahren, sonst hätte er wie die anderen laufen müssen. Eine Woche blieb er in Athen und fuhr dann mit dem Zug nach Thessaloniki, wo er sechs Tage blieb. Anschließend brachte ein Schlepper ihn mit vier anderen Personen in einem kleinen Auto nach Mazedonien zum Hotel „Alhaarra“. Dort war der Treffpunkt für Flücht-linge direkt neben einer Tankstelle. Somit konnte man notwendige Dinge kaufen und auch für einen halben Dollar das Handy aufladen.

An der mazedonischen Grenze wurden viele Personen von der mazedo-nischen Polizei zurück geschickt. Der Vater konnte sich mit einer kleinen Gruppe unter einer Brücke verstecken. Eine Stunde später ergab sich die Chance, sich zu Fuß unter eine Gruppe von 300 Flüchtlingen zu mischen. Polizisten, die sich ihnen in den Weg stellten, konnten nicht alle aufhalten und so gelang es dem Vater mit einigen anderen zu Fuß weiter zu kommen. Die Personen, die ohne Schlepper unterwegs waren, wurden häufig über-fallen. Ihnen wurden Handys und Geld entrissen.

17 Stunden dauerte der Fußmarsch durch Mazedonien und dann erhielt der Vater einen Anruf vom Schlepper, dass an einem bestimmten Punkt ein Auto auf ihn warte. Er stieg dort in der Nacht mit 50 anderen Personen in einem LKW, der zum Bahnhof Belgrad in Serbien fuhr. Von dort ging es zu Fuß an die ungarische Grenze. Ein Schlepper brachte den Vater und vier weitere Personen mit einem Auto nach Wien in Österreich. Mit dem Zug ging es in Richtung Deutschland und mit sehr großer Anspannung fuhr der Vater auf die Grenze zu. Als die Kontrolleure kamen, saß der Vater mit seiner Kappe auf dem Kopf und einer schwarzen Tasche wie ein Geschäfts-reisender im Abteil und las in einer deutschen Zeitung. Er wurde nicht überprüft und fuhr weiter bis Dortmund. Bis hierher hatte seine Flucht einen Monat und drei Tage gedauert.

Das Leben in NRWIn Dortmund ließ sich der Vater von einem Taxifahrer zu dem Flücht-lings-Camp fahren. Dort musste er seinen Fingerabdruck abgeben und den Ausweis zeigen. Anschließend wurde er für sieben Tage nach Duisburg in eine „Zentrale Unterbringungseinrichtung“ (ZUE) in einem alten Kranken-

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haus geschickt. Von dort aus erfolgte die Zuweisung nach Everswinkel im Juni 2015 noch vor dem offiziellen Asylantrag. 11 Monate musste er auf das Interview warten und bekam dann subsidiären Schutz für ein Jahr.

Der Weg zurück zu einem FamilienlebenDer Vater hatte gehofft, seinen Asylantrag in Deutschland schnell stellen zu können, um schon bald seine Familie nachholen zu können. Aber da auch nach acht Monaten von Seiten der Bundesbehörde nichts passiert war, verwarf der Vater seinen Plan, die Familie im Zuge der Familienzu-sammenführung legal nachzuholen. Er schickte seine Familie auf denselben illegalen Weg, den er schon durchgemacht hatte. Ursprünglich sollte sich die Mutter mit Kindern und kranker Oma auf den Weg machen. Aber die über 80-jährige war nicht bereit, den langen Weg nach Europa mitzugehen, da sie sehr schlecht zu Fuß war und auch nicht unterwegs an irgendeinem Ort sterben wollte.

Nur mit dem, was jeder auf dem Leibe tragen konnte, und einer größeren Handtasche begann der ebenfalls nicht ungefährliche Weg von Mutter und Kindern. Er endete vorerst in Passau, wo alle registriert wurden und man ihre Pässe einbehielt. Dort gab die Frau direkt an, dass ihr Mann in Everswinkel lebe und auf die Bearbeitung seines Asylverfahrens warte.Der Vater meldete ebenfalls direkt die Ankunft seiner Familie in Passau an und dennoch mussten Mutter und Kinder noch die Stationen Düsseldorf, Unna und Hamm durchlaufen. Ein erstes Wiedersehen gab es mit dem Vater nur für zwei Stunden in Düsseldorf, über Nacht bleiben durfte er nicht. Obwohl alle schon in Deutschland waren, war die Familie erst nach fast zwei Monaten in Everswinkel vereint.

Das neue Leben in EverswinkelZunächst lebte die siebenköpfige Familie noch in einer Zweizimmer- Wohnung, bis nach vier Monaten ein größeres Quartier bezogen werden konnte, in dem auch ein Zimmer und ein Rollstuhl für die Oma zur Ver-fügung standen. Mittlerweile war sie allein in Jordanien, da der Sohn in Schweden arbeitete, und sollte endlich legal nach Deutschland geholt werden. Aber ihr Tod hat alle Entscheidungen abgenommen.

Die ganze Familie ist Deutschland sehr dankbar. Wenn man sie fragt, ob sie zurück in die Heimat möchte, steht die Antwort nicht fest. Man muss schauen, was von der Heimat übrig ist und ob es eine Zukunft dort geben

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kann. Aufgrund dieser Ungewissheit versucht die Familie mit viel Einsatz sich gut zu integrieren, um auch auf Dauer wieder ein normales Leben, diesmal in Deutschland, führen zu dürfen.

von Maria Mettelem und Maria Tiessen

Integration und Teilhabe in Vereinen und Institutionen

Sachstandsbericht

In den vergangenen Wochen und Monaten sind sehr viele Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern nach Everswinkel gekommen. Lag die Zahl der Flüchtlinge in den Jahren 2010 bis 2014 bei max. 38 Personen im Jahr, so wurden im Jahr 2015 insgesamt 224 Flüchtlinge der Gemeinde Everswinkel zugewiesen. 2016 waren es 41 Personen inklusive auch der Personen, die im Rahmen der Familienzusammenführung zuzogen. Im Jahr 2017 sind bisher 5 Personen unserer Gemeinde zugewiesen worden.

Quelle der Grafik: Stadt Dortmund

SACHSTANDBERICHT - Wie erfolgt die Zuweisung von Flüchtlingen nach Everswinkel?

Verfahren zur Unterbringung von Asylbewerbern

Rund 60 Mio.weltweit Bund

Land

Kommune Unterbringung in den Kommunen

Vorübergehende Unterbringung in Landeseinrichtungen

Zuweisung durch Land

ZUE EAE

Flüchtlinge

ein Teil

Stand September 2015

Vorübergehende Unterbringung in Zentralen Unterbringungseinricht- ungen (ZUE) und Notunterkünften

Registrierung in den Erstaufnahme-einrichtungen (EAE) - Dortmund, Bad Berleburg, Bielefeld, Burbach, Unna

Zugang nach Deutschland

Zuweisung durch Bund

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Wie erfolgt die Zuweisung von Flüchtlingen nach Everswinkel?

Es gibt zwei verschiedene Verfahren von der Einreise nach Deutschland bis zur Zuweisung nach Everswinkel:

a) Die Zuweisung von Flüchtlingen im Asylverfahren erfolgt wie in dem Schaubild links. Die Gemeinde Everswinkel ist verpflichtet Flüchtlinge nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz (FlüAG) aufzunehmen, unterzu-bringen und den Lebensunterhalt sicherzustellen. Die Anzahl der in NRW aufzunehmenden Flüchtlinge richtet sich nach dem sog. Königsteiner Schlüssel. So ist das Land NRW beispielsweise verpflichtet ca. 21 % der in Deutschland ankommenden Flüchtlinge aufzunehmen.

In NRW kümmert sich die Bezirksregierung Arnsberg zentral um die Zu-weisung von Flüchtlingen in die Kommunen. Diese müssen die Flüchtlinge nach dem Königsteiner Schlüssel aufnehmen. Grundlage des Verteilungs-schlüssels ist die Bevölkerungszahl (90 %) und die Fläche der Kommune (10 %). Hiernach hat die Gemeinde Everswinkel ca. je 1.500 Flüchtlinge in NRW einen Flüchtling aufzunehmen.

b) Darüber hinaus werden Flüchtlinge seit Dezember 2016 auch nach der neuen Ausländer-Wohnsitzregelungsverordnung (AWoV) auf die Kommu-nen in NRW verteilt. Hierbei handelt es sich um bereits anerkannte Flücht-linge, welche noch in Landeseinrichtungen wohnen (ZUE oder EAE).

Neben der Bevölkerungszahl und der Fläche der Kommune wird hierbei auch die Integrationsfähigkeit der Orte anhand einiger weiterer Parameter berücksichtigt (Arbeitslosigkeit, Mietpreisbremse, osteuropäische Zuwanderung).

Die Kommunen in NRW sind verpflichtet, die so zugewiesenen Personen aufzunehmen und mit Wohnraum zu versorgen. Die Zuweisung der Menschen erfolgt wiederum über die Bezirksregierung Arnsberg zentral für das Land NRW. Grundsätzlich sind seit dem 06.08.2016 alle anerkannten Flüchtlinge verpflichtet, für 3 Jahre in der zugewiesenen Kommune zu verbleiben. Hierdurch soll der Integrationsprozess gefördert werden. Die Sicherstellung des Lebensunterhaltes erfolgt über die Gewährung von Arbeitslosengeld II, Hilfe zum Lebensunterhalt oder über die Grundsicherung.

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Die Integration der Flüchtlinge ist eine große Aufgabe, welche durch verschiedene Unterstützer vor Ort wahrgenommen wird:

Flüchtlingsinitiative Everswinkel (FI) Kontakt: Haus der Generationen, Nordstraße, 39, Everswinkel; Tel. 02582/8004Ansprechp.: Alexander Bogucki (Sozialarbeiter), Hilke Sandner, Thomas WetterkampOffener Treff der FI jeden letzten Freitag im Monat ab 16.00 Uhr im HdG Everswinkel

• Patenschaften für Flüchtlinge (FI)• Dolmetscher (FI)• Kirchen (Pfarrer Döhner und Pfarrer Hagedorn)• Kleiderkammer (15.00-18.00 Uhr jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat)• Sozialamt (Gemeindeverwaltung)• Integration in Bildung: Alle Kindertageseinrichtungen• Schule: Grundschulen und weiterführende Schulen • Integration in Sprache: VHS, Netzwerk Beruf und Bildung, FI • Integration in Arbeit: Integration Point (Frau Bensaida/Herr Hempelmann/Herr Won-

ning)• Nähkurs für Frauen (FI)• Gemeinnützige Arbeit: Sozialamt (Frau Goldstein) • Integration im Alltag: Radfahrkursus (Fit ab 50), Integration in Sport (SC DJK und DJK

RW), freiwillige Feuerwehr, kath. Bücherei, BOE, und viele andere

INTEGRATION POINT - Unterstützer vor Ort

v.l.n.r.: Salma Bensaida (IP), Jutta Drilling-Kleihauer (IP), Jürgen Wonning (IP), Friedhelm Hempelmann (IP) mit Teilnehmern des Programmes

Neue Gäste sind

immer willkommen!

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Integration Point (I-Point)

Der I-Point ist ein Modellprojekt für Everswinkel. Ziel ist eine schnelle Erfassung der Talente der Flüchtlinge, sowie eine schrittweise Integration in Arbeit. Dafür arbeiten die Agentur für Arbeit Münster/Ahlen, das Jobcenter des Kreises Warendorf, die Ausländerbehörde des Kreises Warendorf sowie das Sozialamt der Gemeinde Everswinkel eng zusammen.

Dieses geschieht zuerst durch den wichtigsten Schritt zur beruflichen Integration, nämlich durch den Erwerb von Sprachkenntnissen. Die Teilnehmer werden Kursen zugewiesen, die sowohl Ehrenamtler als auch auswärtige Bildungsträger durchführen. Vorrangiges Ziel dieser Kurse ist die Alphabetisierung sowie der Erwerb von Sprachkenntnissen bis zum Sprachniveau B, da hierdurch ein Minimum an Ausbildungsfähigkeit gegeben ist.

Parallel dazu werden in den verschiedensten Berufen bereits Praktika vermittelt, die Aufschluss über eine spätere Berufsausbildung geben könnten.

Hier sei als positives Beispiel der Weg von Mahmoud Falful genannt, der über ein Praktikum in der Küche des Gasthauses Diepenbrock sowie gleichzeitig den Erwerb entsprechender Sprachkenntnisse kurz vor der Möglichkeit einer Anstellung steht.

Ebenso hilft der I-Point bei der Integration in Kita und Schule sowie bei der Teilhabe an Sport, Musik, Kultur, u.ä. im Ort.Um diese Ziele zu erreichen, haben im I-Point bereits über 150 Interviews, Beratungen, Gespräche und Vermittlungen von Flüchtlingen mit Bleibeperspektive bis zum jetzigen Zeitpunkt stattgefunden.

von Friedhelm Hempelmann

Neue Gäste sind

immer willkommen!

SACHSTANDBERICHT - Zahlen und Fakten

Aus welchen Herkunftsländern stammen die Flüchtlinge in Everswinkel?

Zum Stichtag 01.03.2017 lebten in Everswinkel insgesamt 229 Flüchtlinge aus 19 Ländern. Der Anteil von Menschen mit einer hohen Bleibeperspektive (Eritrea, Irak, Iran und Syrien) betrug 69 %.

Kostenerstattung des Landes NRW

Das Land NRW beteiligt sich an den Kosten für die Flüchtlingsbetreuung und Unterbringung, den Krankenkosten und den Leistungen zum Lebensunter-halt. Im Jahr 2016 betrug die Landespauschale für Everswinkel rund 6.280 € je Flüchtling. Ab 2017 ist mit rund 10.400 € je Flüchtling zu rechnen.

Land Anzahl Personen Anteil in %

Afghanistan 15 7%Albanien 18 8%Bangladesch 4 2%Eritrea 7 3%Ghana 7 3%Indien 7 3%Irak 35 16%Mongolei 5 2%Pakistan 6 3%Russische Föderation 3 1%Serbien 2 1%Syrien 113 50% Sonstige (Algerien, 7 3%Bosnien, China, Iran, Mali, Marokko, Tadschikistan) Gesamt 229 100%

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Leistungen zum Lebensunterhalt

Die Flüchtlinge erhalten Leistungen nach dem Asylbewerberleistungs- gesetz (AsylbLG) um den Lebensunterhalt zu finanzieren. Die Höhe der Leistungen liegt unterhalb des Sozialhilfeniveaus (SGB II und SGB XII).Ein Vergleich der Leistungen im Überblick:

Unter bestimmten Voraussetzungen erhöhen sich die Leistungen für die Flüchtlinge nach 15 Monaten auf SGB XII Niveau.

Krankenversorgung

Flüchtlinge erhalten zur Behandlung akuter Erkrankungen und Schmerz- zustände die erforderliche ärztliche und zahnärztliche Behandlung einschließlich der Versorgung mit Arznei- und Verbandsmitteln sowie sonstige Leistungen zur Genesung, zur Verbesserung oder zur Linderung von Krankheiten. Außerdem werden die notwendigen Schutzimpfungen übernommen. Zahnersatz wird grundsätzlich nicht übernommen, es sei denn, dass es im Einzelfall medizinische Gründe gibt, die unaufschieb-bar sind. Werdenden Müttern und Wöchnerinnen werden ärztliche und pflegerische Hilfe und Betreuung, Hebammenhilfe, Arznei-, Verband- und Heilmittel gewährt.

Haftpflichtversicherung

Die Gemeinde Everswinkel hat für die Flüchtlinge eine Haftpflicht- versicherung abgeschlossen. Die Flüchtlinge übernehmen in der Regel freiwillig die Kosten von max. 4 € pro Monat.

SGB XII AsylbLG

Für eine alleinstehende Person 409,00 € 354,00 € Für zwei Erwachsene 368,00 € 318,00 € Für jeden weiteren Erwachsenen 327,00 € 284,00 € Für Kinder zwischen 15. und 18. LJ. 311,00 € 276,00 € Für Kinder zwischen 7. und 14. LJ 291,00 € 242,00 € Für Kinder bis 6 LJ. 237,00 € 214,00 €

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BEISPIEL FLÜCHTLINGSUNTERKUNFT IN EVERSWINKEL Gemeinschaftsküche für bis zu 16 Personen Gemeinschaftszimmer (je nach Zimmergröße für 2- 8 Personen)

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Unterbringung in der Gemeinde Everswinkel

Die Flüchtlinge in Everswinkel leben in der Regel zunächst in einer Über-gangseinrichtung. Personen mit einer hohen Bleibeperspektive sollen möglichst zeitnah in Wohnungen in Alverskirchen und Everswinkel ziehen, um eine gute Integration auch in Nachbarschaften zu ermöglichen.In Everswinkel gibt es drei Übergangseinrichtungen mit insgesamt 109 Plätzen. Zudem wird derzeit noch ein Übergangsheim an der Bahnhof- straße bzw. am Pattkamp für ca. 50 Personen gebaut.

Des Weiteren wohnen 147 Flüchtlinge in 36 Wohnungen in Alverskirchen und Everswinkel. Hierbei handelt es sich vorwiegend um Familien, aber auch um Wohngemeinschaften. Bei der Anmietung von privatem Wohn-raum gilt, dass die Kosten sozialhilferechtlich angemessen sind. Die Miete liegt aktuell bei 5,20 € bis 5,90 € je qm. Nur für kleine Wohnun-gen und Apartments bis 50 qm werden bis zu 6,80 je qm übernommen. Da nicht alle Flüchtlinge schnell eine eigene Wohnung finden, hat sich die Gemeinde weiterhin um die Wohnungssituation für diese Menschen zu kümmern.

Ausstattung Übergangsheim:Jeder Flüchtling im Übergangsheim verfügt über ein Bett und einen Kleiderschrank in einem Mehrpersonenzimmer. Die eingerichtete Küche ist als Gemeinschaftsküche für mehrere Zimmer zu nutzen. Jeder Flücht-ling erhält daneben ein Hausratpaket. In einer Aktion der Verbundschule wurden gebrauchte Hausratgegenstände (Teller, Tassen etc.) gesammelt. Sie werden jetzt den Flüchtlingen als Willkommenspaket überreicht. Außerdem verfügt jede Wohnung im Übergangsheim über Gemeinschafts-bäder.

Ausstattung Wohnung:Die angemieteten Wohnungen verfügen über eine zweckmäßige Einrich-tung. Die Grundausstattung umfasst u.a. Betten, Schränke, Tische und Stühle und die notwendigsten Küchenutensilien. Wenn kein gebrauchtes Mobiliar zur Verfügung steht, werden günstige Möbel erworben.

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INTEGRATION IN ALVERSKIRCHEN -Wie geht das?

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SECHS JUNGE MÄNNER AUS ERITREA LEBEN JETZT IN ALVERSKIRCHEN

Seit November 2015 sind sechs eritreische junge Männer im Alter von 20 bis 26 Jahren und eine junge Frau in Alverskirchen ansässig.

Ansässig, was heißt das?Ein 91-jähriger hatte sein Haus verkauft, und der neue Eigentümer hat es an die Gemeinde Everswinkel vermietet, die dies ihrerseits den Eritreern zur Verfügung stellte.

Da waren sie jetzt, geflüchtet aus einem diktatorischen Regime, abenteuerlich und gefährlich über Äthiopien, Sudan und Libyen mit Schlepperbooten nach Italien gefahren und schließlich in Deutschland gelandet. Sie mussten ihre Familien zurücklassen, um hier ein neues Leben zu beginnen.

Wie war und ist der Anfang?Mit großem Eifer versuchten sie sich in dieser für sie so fremden Welt zurecht zu finden:Haus herrichten, Sprachkurse in Everswinkel besuchen, Kochen und Waschen lernen, Fahrrad fahren üben, deutsche Verkehrsregeln aufnehmen und umsetzen. Und - das Allerwichtigste und zugleich Aller-schwierigste - mehrseitige Anträge für ihren Aufenthalt in Deutschland in deutscher Sprache ausfüllen und den entsprechenden Behörden zuleiten; ein Ding der Unmöglichkeit ohne fremde Hilfe.

So entschieden wir, Dagmar und Winfried Schwarthoff, uns, den Eritreern zu helfen und ihnen den Einstieg in die neue Welt zu erleichtern. Viele Besuche und Gespräche waren und sind immer noch nötig, um die jungen Männer auf eine geänderte Zukunft vorzubereiten.

In der praktischen Alltagshilfe bekamen wir große Unterstützung durch Heinrich Schwermann, der nahezu täglich dort auftaucht, um den Flücht-lingen die Zeitung zu bringen, Fahrräder zu reparieren, sie auf einen Bauernhof mitzunehmen und viele andere Dinge des alltäglichen Lebens zu vermitteln und mit ihnen einzuüben.

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Für die medizinische Betreuung und für zum Teil dringend und regelmäßig notwendige Behandlungen steht der aus Eritrea stammende Arzt, Herr Bairu, der in Everswinkel praktiziert, zur Verfügung.Nicht unerwähnt bleiben darf aber auch die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Everswinkel, bei der sich der Amtsleiter, Herr Stohldreier, und sein Team stets offen und aktiv zeigen.

Und die „Jungs“, wie wir sie nennen, wie geht es ihnen jetzt nach einem Jahr in Alverskirchen?Auffallend ist ihre Bescheidenheit, ihre Lernbereitschaft, alles anzupacken, was notwendig ist, sich an deutsche Verhältnisse anzupassen, und die Bereitschaft, mit ihren seelischen Nöten (Familie in Eritrea, Verarbeitung der schrecklichen Fluchterlebnisse) fertig zu werden.

Die praktische Integration ist auf einem guten Weg: Einer der „Jungs“ ist bei der Deula in Warendorf zur praktischen Tätigkeit im Gärtnerberuf, zwei von ihnen befinden sich bei der Kreishandwerkerschaft für die Berufe Maurer und Schlosser, und drei weitere besuchen in Münster Sprachlehrgänge, um die Qualifikation für eine Ausbildung zu erhalten.

Eines darf nicht unerwähnt bleiben:Die Ehefrau eines der sechs „Jungs“ ist nach anderthalbjähriger Suche und langer Fluchtodyssee in Frankreich aufgetaucht und konnte zu ihrem Mann nach Alverskirchen geholt werden. Dabei hat die Gemeinde Everswinkel und die Verteilerstelle des Bundesamtes für Flüchtlinge in Arnsberg eine schnelle und unbürokratische Rolle gespielt, um der Neuangekommenen ein Bleibe-recht bei ihrem Mann zu ermöglichen.

Alles geht seinen Weg in der Hoffnung, dass diese jungen Männer, die vieles in ihrer Heimat zurücklassen mssten, hier in unserem Land eine gute und dauerhafte Existenz finden werden. Wir bemühen uns, ihnen dabei zu helfen.

von Dagmar und Winfried Schwarthoff

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AUSSERGEWÖHNLICH HOHE SPENDENBEREITSCHAFT DER BEVÖLKERUNG

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Ein Wort zu den Spenden für „Flüchtlinge in Everswinkel“

Von Anfang an (Sommer 2015) war die Spendenbereitschaft der Be- völkerung außergewöhnlich groß. Nicht nur aus beiden Ortsteilen, sondern auch aus der weiteren Umgebung wurde gespendet; so z. B. Möbel, Geschirr, Wäsche, Kleidung, Gardinen, Nähmaschinen, Fahrräder und Geldspenden.

Zu den Nähmaschinen:Insgesamt erhielt die Flüchtlingsinitiative fünf funktionsfähige Näh- maschinen. Die Schneider unter den geflüchteten Menschen bieten im katholischen Pfarrheim ihre Dienste an, wenn nach dem Einkauf in der Kleiderkammer kleine Änderungen an Kleidungsstücken notwendig sind. Im Sinne von „Hilfe zur Selbsthilfe“ treffen sich interessierte Frauen, um unter ehrenamtlicher, fachkundiger Anleitung das Nähen mit der Maschine zu erlernen. Inzwischen fertigen einige von ihnen in ihrer Unterkunft mit geliehenen Nähmaschinen selbstständig Kleidungsstücke für ihre Kinder an.

Zu den Fahrrädern:Insgesamt wurden der Flüchtlingsinitiative bis jetzt über 100 Räder übergeben, von denen allerdings einige nur als Ersatzteillager verwendet werden konnten. Bei Übergabe an die geflüchteten Menschen und ihre Kinder wurde sehr schnell deutlich, dass Fahrtüchtigkeit und Verkehrs- regeln erlernt werden mussten. Diese Aktion übernahmen die Mitglieder der „Fit ab 50“ - Gruppe. Warnwesten, Helme und eine Werkzeug-Grund-ausstattung wurden ebenfalls gespendet.Zur Zeit besteht noch vereinzelt Bedarf an verkehrssicheren, fahrbereiten Rädern in kleinen Rahmengrößen.

Zu den Geldspenden:Geldspenden sind immer sehr willkommen und ein sehr wichtiger Bestandteil der ehrenamtlichen Arbeit für Flüchtlinge. Sie werden für Einzelmaßnahmen (Dreirad für einen Gehbehinderten) sowie für größere Gemeinschaftsvorhaben wie einen Zoobesuch verwendet.Die Sprachausbildung erfordert auch immer wieder außergewöhnliche Aufwendungen für Lehr- und Lernmittel, um die Arbeit unserer ehrenamtli-chen Sprachlehrer zu unterstützen.Das „Spendenkonto Flüchtlingsinitiative“ wird durch die Gemeindekasse Everswinkel geführt, aber über Anträge für Ausgaben entscheidet ein

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vierköpfiger Spendenbeirat, gebildet aus den Reihen der ehrenamtlichen Helfer. In Einzelfällen wird auch im Plenum der monatlichen Versammlung der Flüchtlingsinitiative beraten und entschieden. Der Beirat berichtet der Versammlung monatlich über die Einnahmen und Ausgaben. Allen Spendern für Geld- und Sachspenden sei hiermit noch einmal ausdrücklich gedankt!

von Dorette und Volker Leopold

Spendenübergabe der Kleiderkammer der katholischen

Kirchengemeinde Everswinkel an die Flüchtlingsinitiative.

SPENDEN FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG gerne auf das Spendenkonto: Gemeinde EverswinkelStichwort: "Flüchtlingsinitiative Everswinkel-Alverskirchen"IBAN: DE78 4005 0150 0002 0012 20 (Sparkasse Münsterland Ost)Spendenquittungen werden gerne auf Anfrage ausgestellt.

SACHSPENDEN Kontakt: Hilke Sandner/Thomas Wetterkamp Haus der Generationen, Nordstraße 39, 48351 Everswinkel Tel.: 02582 / 80-04 AB (MO-DO von 14 -21:30 Uhr, FR von 14 - 19 Uhr)E-Mail: info@hot-everswinkel.de

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SPENDEN FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG gerne auf das Spendenkonto: Gemeinde EverswinkelStichwort: "Flüchtlingsinitiative Everswinkel-Alverskirchen"IBAN: DE78 4005 0150 0002 0012 20 (Sparkasse Münsterland Ost)Spendenquittungen werden gerne auf Anfrage ausgestellt.

SACHSPENDEN Kontakt: Hilke Sandner/Thomas Wetterkamp Haus der Generationen, Nordstraße 39, 48351 Everswinkel Tel.: 02582 / 80-04 AB (MO-DO von 14 -21:30 Uhr, FR von 14 - 19 Uhr)E-Mail: info@hot-everswinkel.de

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DAS NEUE LEBEN IN EVERSWINKEL- Brief aus der neuen HeimatIntegration und Teilhabe im Alltag

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Brief von Heba A. (25, Technische Zeichnerin aus Aleppo), die mit ihrer Familie von Syrien u.a. über Ungarn nach Deutschland geflüchtet ist und seit ca. 1,5 Jahren in Everswinkel lebt.

Liebe Bushra,

ich hatte versprochen, dir eine ausführliche E-Mail zu schreiben, sobald ich die Zeit dazu finde. In Deutschland ist natürlich vieles anders als in Syrien: Zunächst stell‘ Dir vor, dass Züge und Busse in der Regel pünktlich nach einem festen Fahrplan fahren (!) - nicht einfach nur so wie bei uns: irgendwann kommt mal einer und hält an. Ausserdem findest Du hier auch Frauen am Steuer von LKWs und Bussen, das hat uns zunächst sehr überrascht.Kannst du dir vorstellen, wie lustig es war, als ich das erste Mal probiert habe, Fahrrad zu fahren? Ich bin mindestens dreimal hingefallen, obwohl zwei Männer versucht haben, mir zu helfen und das Fahrrad zu halten...aber ich werde besser!Wie du weißt, hatten wir, als wir in Deutschland angekommen sind, Angst vor Unvorhersehbarem und Unbekanntem. Dieses Gefühl war aber sofort weg, weil die Leute sehr aufrichtig, sympathisch und hilfsbereit sind - sogar die Polizei. Vor allem das habe ich nicht erwartet, weil du von unseren Erfahrungen mit der Polizei in Ungarn weißt.Einkaufen war anfänglich sprachlich bedingt kompliziert: Wir mussten z.B. auf die Inhaltsstoffe achten, um Lebensmittel ohne Alkohol oder Anteil von Schweinefleisch auswählen zu können. Aber mit der Hilfe der Mitarbeiter im Supermarkt und durch Nachfragen haben wir es geschafft (auf Englisch und mit Körpersprache natürlich). Jetzt lernen wir Deutsch. Es ist keine einfache Sprache, genauso wie Arabisch (kompliziert und viele Ausnahmen!). Wir mögen die deutsche Sprache. Auch Ayham, er geht hier in den Kindergarten, mag sie - jetzt sogar mehr als Arabisch.Bemerkenswert ist hier auch das Wetter: Wir haben im Juni angefangen, die Winterkleidung wegzuräumen und die Sommersachen herauszu- holen. Dann dauerte der Sommer eine Woche! Das war ungewohnt: ein Tag Sommer und am nächsten Winter, aber so ist das hier.Zum Schluss möchte ich dir noch sagen, dass wir uns hier sehr wohl- fühlen, weil wir deutsche Freunde haben, die wie eine zweite Familie sind. Sie beraten und helfen uns bei allen Fragen.

Bis demnächst, meine Liebe,Gruß Hebavon Heba Abdah

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Ansprechpartner Gemeinde EverswinkelThomas Stohldreier Tel.: 02582 88-117 Stephanie Goldstein Tel.: 02582 88-116 Bärbel Speckmann Tel.: 02582 88-114 Melina Stanke Tel.: 02582 88-718 Alexander Bogucki Tel.: 02582 80-04 (HdG)

Haus der GenerationenHilke Sandner,Alexander Bogucki, Thomas Wetterkamp Tel.: 02582 80-04 AB

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Das Rathaus ist geöffnet Mo - Fr 08.00 - 12.30 Uhr Mo 14.00 - 18.00 UhrMi + Do 14.00 - 16.00 Uhr

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v.l.n.r.: Bärbel Speckmann, André Krahn, Stephanie Goldstein, Thomas Stohldreier, Melina Stanke, Alexander Bogucki

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