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JUN JUL 18 GEIST ESOTERIK WISSEN Im Drüben fischen Freizeit ENDLESS GRIND Those kids’ll be alright WIRKLICH WAHR: ALLES SHOW Fake News und andere Wahrheiten FüR STADTKULTUR SCHLACHTHOF THEMA Halbzeitwissen Freizeit

Transcript of GEIST ESoTErIk WISSEN - schlachthof: bremen€¦ · ThE MA 4 5 InTer VIeW: GuDrun GoLDMann Herr...

Foto Marco care / Greenpeace

JUNJUL18

GEISTESoTErIk

WISSENIm Drüben fischen

F r e i z e i t

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F ü r S T a d T k u l T u r

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T H e M a

H a L b z e I T

F r e I z e I T

K u L T u r G u T

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Geist Esoterik WissenIm rahmen der Naturgesetze ist vieles möglich | Gudrun GoldmannDas Geheimnis der Zahlen | Barbara BocksDie Welt unaufgeklärter machen, als sie ist | Martin Steinertkontakt mit dem kosmos | Gudrun Goldmannkunst mit Strahlen | Jan-Paul Koopmann

Listener’s Corner | Jan-Paul Koopmann›Wirklich Wahr‹ Alles Show? | Projekt | Workshops | Kurzfilmwettbewerb | Podiumsdiskussion

Juni JuliEndless Grind | Whirlschool | open-Air-kino | The Lillingtons / ray rocket | Dr. Mark Benecke

inhalt

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V o n L e n a S t u c k e n s c h m i d tAlles kopfsache!

F ü r S T a D T K u L T u r

editorial

H e r a u S G e b e r Visit Foto: MarIna LILIenTHaL / arT oF LIFe GaLerIe

EiN magaziNMAChT STADTkuLTur

Bei dem 7. und 8. ICMA International Creative Media Award wurde das Z-Magazin für das grafische Konzept und für die Covergestaltung mit den Awards of Excellence ausgezeichnet.

VerteilerIn für Walle und Findorff gesucht. Das Z-Magazin wird dort in Kneipen, Cafes und Läden ausgelegt. InteressentInnen können sich melden unter: [email protected]

Menschen, die dem Tod sehr nahe waren, berichten manchmal, dass sie sich selbst

und die ganze Szenerie von oben gesehen hätten. Sie haben dann das Gefühl,

dass nicht viel gefehlt hat und sie wären nicht wieder in ihren Körper zurückgekehrt.

Ein beeindruckendes Erlebnis, das sie nachhaltig erschüttert. Doch was machen

englische Wissenschaftler? Sie legen Gegenstände von oben auf die Zimmerlampe,

die von unten nicht zu sehen sind, und fragen ihre Patienten nach solchen Nahtod-

Erfahrungen, was sie dort auf der Lampe gesehen haben. Das konnte dann niemand

beantworten. Esoterischer Mumpitz also? Was passiert in solchen Situationen in

unserem Kopf? Antworten finden sich bei Arvid Leyh, einem Journalisten, der sich

intensiv mit dem Gehirn beschäftigt hat. Wir haben ihm dazu ein paar Fragen

gestellt.

Die hatten wir auch an Margret Henke, die Channeling als Dienstleistung

anbietet. Sie arbeitet als Medium und nimmt Kontakt zu anderen Existenzen auf.

Vieles an dieser Arbeit ist weniger esoterisch, als es erstmal klingt, aber dran

glauben muss man am Ende schon. Unsere Autorin Barbara Bocks hingegen wurde

in ihrem Glauben etwas erschüttert, als sie sich einem Selbstversuch aussetzte und

zu einer Numerologie-Beratung ging. Ob man nun kopfschüttelnd aus einer solchen

Beratung kommt oder sich zum Spaß die Karten legen lässt, man sollte die Esoterik

nicht einfach als spinnerte Lebenshilfe abtun, die ansonsten keine Wirkung hat.

Doch genau die hat sie. Als Geheimwissenschaft hat sie über die Jahrhunderte

schon immer Menschen angezogen und denen ging es nicht um einen Partyspaß.

Auch dazu finden es einen Beitrag in diesem Heft.

Gudrun Goldmann (Chefredakteurin)

G E S u C h T:

AuS’MhAuS

Music Camp for kids

Nach den ersten sehr erfolgreichen Music Camps for Kids bietet der Schlachthof in Kooperation mit dem Jugendkul- turzentrum ›Die Friese‹ nun erneut ein solches Camp an. In den Sommerferien vom 9.–14. Juli können Musikbegeisterte im Alter von 11 bis 13 Jahren an verschiedenen Workshops teilnehmen. Das Camp richtet sich sowohl an Jugendliche als auch an bereits bestehende Bands, mit oder ohne musikalische Vorerfahrung. Sechs Tage lang können sich die Kids an Instrumenten ausprobieren, in Bands zusammenfin-den und gemeinsam Musik machen. Profi-Musiker proben gemeinsam mit ihnen Gesang, Schlagzeug, Gitarre und Bass. Zusammen werden Songs einstudiert, die am letzten Tag bei einem Konzert Freunden und Familien präsentiert werden. Die Teilnahme ist kostenlos, für Verpflegung ist gesorgt. Anmeldungen bis zum 15. Juni 2018 an [email protected], Stichwort: Feriencamp!Infos: Bettina Geile und Hannah Wörpel, Tel.: 0421/37775-14

Gesangsworkshop für Frauen

Manche singen gerne, laut und viel, andere eher leise und nur, wenn es keiner hören kann. Kann ich singen? Was kann meine Stimme? Wer sich diese Fragen stellt, ist für diesen Workshop genau die Richtige! Einfach mal trauen und unter professioneller Anleitung losträllern. Mit Susanna Janke steht den Teilnehmerinnen eine ausgebil-dete Sängerin und Logopädin zur Seite, die viel von Musik und Stimmbildung versteht und die Schüchternheit aus der Stimme vertreiben wird. Gemeinsam mit dem Musiker Timo Warkus wird dann auch an einem eigenen Song gearbeitet oder gleich ein Ohrwurm produziert. Am Freitagabend geht es mit einer Einführung los und am Samstag und Sonntag findet das Gesangstraining statt.Der Workshop ist für Frauen ab 18 Jahren und findet vom 10.–12. August im Kulturzentrum Schlachthof statt. Kosten: � 50,– inkl. MittagessenAnmeldung: [email protected]: [email protected]

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I n T e r V I e W : G u D r u n G o L D M a n n

Herr Leyh, zur Esoterik zählte man vor nicht allzu langer Zeit auch Yoga, Meditation und Entspannungstechniken. Inzwischen hat sich das geändert. Warum?Meditationstechniken haben tatsächlich einen beeindruckenden Imagewandel erlebt – vom Voodoo zum wissenschaftlich abgesegneten Allheilmittel in nur 25 Jahren! Das hat meiner Ansicht nach zwei Gründe: Zum einen hatten Forscher wie Richard Davidson keine Angst, sich auf ihren Bauch zu verlassen, ihrem Herzen zu folgen und dabei ihren guten wissenschaft-lichen Ruf zu riskieren. Davidson positionierte sich damals besonders gewagt, denn er arbeitete mit dem Dalai Lama – näher kam die Wissenschaft der Religion in den letzten 100 Jahren nicht. Der zweite Grund sind wohl die immer genaueren, immer günstigeren Methoden, die uns seit zwei Jahrzehnten Einblicke in das Gehirn ermöglichen, wie es sie vorher schlicht nicht gab. Das sorgte für einen Boom in der Hirnforschung – eben auch in eher neuropsychologischen Ecken. Schwierig wird es in der Diskussion ja immer, wenn Menschen eigene Erlebnisse oder Erfahrungen vorweisen können, wie zum Beispiel bei Nahtod-Erfahrungen. Sei es bei einem Unfall oder im Krankenhaus, die Betroffenen berichten, dass sie die ganze Szenerie von oben betrachtet hätten – und sind oft nachhaltig erschüttert von diesem Erlebnis. Was passiert da im Kopf?Zuerst mal muss man sagen, dass gute Wissenschaft zu solchen Grenzerfahrungen nichts Belastbares sagen kann, denn als meta-physische Erfahrung verschließen sie sich der wissen-schaftlichen Untersuchung. Diesseits von Hollywood mit seinem Film ›Flatliners‹ kämen entsprechende Studien nie durch die Ethikkommission.

Arvid Leyh ist Wissenschaftsjournalist und hat die Internetseite ›dasgehirn.info‹ mitbegründet. Dort versuchen er und seine KollegInnen, den Kosmos im Kopf zu erklären und das Gewirr im Gehirn ver-ständlich darzustellen. Gedächtnis, Wahrnehmung, Emotionen, freier Wille – das komplexeste Organ des Menschen fasziniert Experten wie Laien glei-chermaßen. Während die einen davon ausgehen, dass es nur eine Frage der Zeit und der Methoden sei, bis die letzten Rätsel gelöst sind, meinen an-dere, dass sich eben nicht alles wissenschaftlich erklären ließe. Das grenzt manchmal an den Bereich des Esoterischen, doch die Grenze ist in Bewegung. Auch damit hat sich Leyh auseinandergesetzt.

›Im Rahmen der Naturgesetze ist vieles möglich‹

wahrscheinlichsten Antwort, um das Theoriegebäude der Existenz einer höheren Wesenheit mit all ihren Widersprüchen zu vermeiden. Und solche nüchternen Antworten sind natürlich nur ein lahmes Erklärungsvehikel angesichts des Wunders, das der erlebt, der überlebt. Die Erfahrung brennt sich ins Gedächtnis, denn die Emotionen schlagen hoch. Gleichzeitig wollen sie erklärt werden. Wer nach einem Schlaganfall aufgrund eines Neglects (neurologische Störung, d. Red.) sein eigenes Bein nicht mehr als zu sich zugehörig empfindet, hält es für ein fremdes Bein, da kann der Arzt noch so viele Argumente bringen. Und auch ganz ohne Krankheit machen wir es bei der Welterklärung nicht viel anders – die Sozialpsychologie ist voll wilder Erkenntnisse darüber, wie wir uns die Welt zurechtdenken. Was wir gut finden, stimmt immer, was wir für wahr halten, wird unsere Realität. Das ist ein ganz tiefer, unbewusster Mechanismus der Psyche, den Sie sogar bei Tauben finden. Was natürlich auch für meine skeptische Psyche gilt, jetzt, hier, in diesem Moment.Etwas anders verhält es sich bei der Geistheilung. Da kennen die Menschen meist nur jemanden, der jemanden kennt, der das erlebt hat. Gibt es da seriöse Quellen für erfolgreiche Behandlungen und wie funktioniert das?Soweit ich weiß, gibt es keine Studien zu Geistheilungen. Es gab andere, in denen eine doch recht große Zahl an Gläubigen verschiedener Religionen im Doppelblindversuch für die Genesung bestimmter Patienten beteten. Das führte zu nichts.

Doch Nahtod-Erfahrungen scheinen gar nicht so selten vor- zukommen und immerhin gibt es Menschen, die man befragen kann. Laut einer belgischen Studie in Frontiers in Human Neuroscience von 2017 berichten sie von einem Gefühl des Friedens (80 %), dem Sehen eines hellen Lichtes (69 %), der Begegnung mit Leuten oder Wesenheiten (64 %), außerkörper-lichen Erfahrungen (22 %) und einigem mehr – in wechselnder Reihenfolge.

Das ist wenig erstaunlich – wer eine solche Erfahrung gemacht hat, für den ist sie emotional bedeutsam, denn Emotionen sind vor allem Bewertungen, daher vergessen wir nie unseren ersten Kuss. Am Rande des Todes zu stehen, diesen Terror, die Angst ums eigene Überleben zu fühlen, ist wohl noch bedeutsamer und brennt sich ins Gedächtnis. Die Hirnchemie überschlägt sich und Zeit verliert jede Dimension.Wesenheiten und außerkörperliche Erfahrungen – lässt sich das überhaupt naturwissenschaftlich erklären?Es gibt ausgebildete Wissenschaftler, die das versuchen. Am bekanntesten ist wohl der amerikanische Psychiater Raymond Moody, der schon in den 1970ern den Begriff Nahtod-Erfah-rung geprägt hat. In jüngster Zeit war es der Neurochirurg Eben Alexander, der mit seinem Buch für Aufsehen sorgte und wissenschaftliche Beweise für ein Leben nach dem Tod versprach. Allerdings war der einzige Satz, der ansatzweise wissenschaftlich klang, ein Zitat von Moody.

Gehen wir das mal anders an: Erinnern Sie sich noch an das letzte Mal, als Sie schwimmen waren? Stellen Sie sich die Situation genau vor. Wie sehen Sie sich? Wie der 2005 verstorbene Hirnforscher Detlef Bernhard Linke schreibt, sehen sich die meisten Menschen von außen, sozusagen vom Rande des Pools. Nur wenige sehen das Wasser direkt vor der Nase. Womöglich sind unsere biographischen Erinnerungen tatsächlich eher in der dritten Person angelegt. Ähnliches könnte passieren, wenn wir am Rande des Todes stehen und später davon berichten. Zumal wir unbewusst viel mehr Informationen aufnehmen, als wir bewusst mitbekommen – Gespräche unter Ärzten, zum Bespiel.

Ähnlich irdisch lassen sich auch Situationen denken, wenn das Leben kurz vor seinem möglichen Ende blitzartig an uns vorüberzieht. So etwas erleben selten die Menschen, die im Bett und absehbar sterben, sondern vielmehr Menschen in plötzlichen Gefahrensituationen. Womöglich durchsucht das Gehirn nur im Schnelldurchlauf seinen biographischen Erfahrungsschatz nach passenden Lösungen.

Doch beide Erklärungsansätze folgen natürlich Ochkhams Rasiermesser: Sie suchen nach der naheliegendsten,

Auch hier kann kein Wissenschaftler der Welt eine höhere Macht ausschließen. Doch diese Macht scheint so launenhaft wie das Horoskop in der Fernsehzeitung, und es gibt eine viel einfachere Erklärung: die Placebos. Ähnlich wie die Meditation waren Placebos lange Zeit eher negativ konnotiert – dass sie bei einem Patienten wirken, musste bedeuten, dass der sich seine Krankheit nur eingebildet hat. Doch Placebo ist kein Schimpfwort mehr, es ist heute vielmehr ein anerkannter Weg der Therapie, bei dem die biochemischen Mechanismen im Gehirn auch teil- weise gut bekannt sind.Es heißt, dass wir nur einen Bruchteil unserer Gehirnkapazität nutzen. Wenn das so ist, kann man dann davon ausgehen, dass wir noch zu ganz anderen Dingen fähig wären, wenn wir das ganze Gehirn nutzen könnten? Manche Esoteriker behaupten ja, dass sie genau das tun und dadurch Zugang zu anderen Sphären haben.Diese bekannten Einstein’schen zehn Prozent sind leider einer dieser Gehirnmythen. In unserem Gehirn gibt es keine Nerven-zelle, die faul in der Hängematte läge – im Gegenteil, da ist unendlich viel zu tun. Für uns als ›Bewohner‹ unseres Gehirns sind Gedanken, Ideen, Gefühle oder auch nur die einfachste Bewegung so normal, dass uns der Aufwand und das Wunder unserer neuronalen Ausstattung gar nicht bewusst wird.

Doch innerhalb dieser Ausstattung ist so Vieles möglich: Mönche, die zehn Jahre lang meditierend in der Höhle sitzen, erzielen bei Aufmerksamkeitstests unglaubliche Ergebnisse. Professionelle Pianisten erreichen eine Motorik, die nicht zu fassen ist – diese rasante Transformation von gelesenen Noten in präzise Fingerbewegungen ist faszinierend. Tatsächlich sind Pianisten beliebte Objekte der Hirnforschung geworden. Oder nehmen Sie die professionellen (menschlichen, d. Red) ›Lügen-detektoren‹ an manchen Flughäfen: Mit einer erstaunlichen Trefferquote filtern sie Menschen heraus, die etwas zu verbergen haben. Der Preis für diese Fähigkeit ist allerdings hoch, oft waren solche Menschen in der Kindheit mit sprunghaften, prügelnden Eltern konfrontiert und haben gelernt, auf die leiseste emotionale Regung zu achten. So haben sie überlebt. Mit Telepathie hat das nichts zu tun.

Die Welt ist voller Wunder und es wird noch wundersamer, wenn Sie in die Psychiatrie schauen. Schizophrene zum Beispiel ›hören Stimmen‹, weil sie einige Gedanken, die sie im Kopf haben, nicht als ihre eigenen wahrnehmen. Die einzig logische subjektive Erklärung für Betroffene ist, dass solche Gedanken Stimmen von außen sind, denn das Gehirn sucht immer nach logischen Antworten.

Schaut man sich diese Zusammenhänge an wird die Existenz von anderen Sphären eher unwahrscheinlich und zu einer komplizierten metaphysischen Erklärung, wo eine einfache schon ausreicht. Die ist zwar nach wie vor völlig erstaunlich, hat aber diesseits der Naturgesetze Bestand.

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9as Sortiment ist ein bisschen wie bei IKEA, also wie das Erdgeschoss dort, nur speziell für Esoteriker. Anstatt Servietten, Plastikdosen und Lampen aus Papier gibt es hier Räucherstäbchen, Engelsfiguren und Bücher zu allen möglichen und unmöglichen spirituellen Themen. Ich habe dort vor Jahren meine Klangschale gekauft. Ähnlich bunt wie das Sortiment

ist auch das Beratungsprogramm des Ladens im Unterge-schoss unter anderem mit Familienaufstellungen mit Steinen oder auch der Numerologieberatung.

Was das ist? Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Ich denke, es geht um Zahlen und hat wohl einen spirituellen Kontext, vielleicht ähnlich wie Astrologie?! Da geht es ja auch um das Geburtsdatum und so weiter. Wikipedia versteht unter Zahlensymbolik ›die Zuweisung von Bedeutungen an einzelne Zahlen der Zahlenkombinationen, wobei die Zahlen eine symbolische Funktion erhalten, die über ihre mathematische Funktion hinausverweisen‹. Aha, alles klar also. Es gibt ja einige spirituelle Theorien, die besagen, dass jeder Mensch an einem bestimmten Tag auf der Welt reinkarniert. Aber so recht glaube ich nicht daran, auch wenn mein Sternzeichen wirklich ziemlich gut zu mir passt. Ich bleibe also eher skeptisch. ›Die Lehre zur Numerologie stammt aus der Kabbala-Mystik‹, sagt Barathi, bei der ich eine halbstündige Beratung gebucht habe, zu Beginn der Session.

Wer eine Wahrsagerin mit schwerer Kutte und dicker Warze auf der Nase mit Kristallkugel erwartet, wird enttäuscht. Vielleicht habe auch nur ich das erwartet. Mir gegenüber sitzt eine blonde Frau an einem Glastisch, Karstadt-Tüte und Handtasche in der einen Ecke, einen Zettel mit Stift in der Hand. Anfangs soll ich mein Geburtsdatum und meinen Namen notieren.

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Ideologie. Die Dinge sind nicht, was sie scheinen, die Welt nämlich ist nach geheimen Gesetzen strukturiert, und wer das erkennt, gehört schon fast in den Kreis der Auserwählten oder steht zumindest in Verbindung mit ihnen. Ditfurth in einem Interview in der Talkshow von Markus Lanz: ›Die Oben-und-Unten-Ordnung bleibt erhalten, soziale Frage, Elend, Ausbeutung werden überhaupt nicht thematisiert. Es gibt den Guru da oben, das sind die Besonderen, und dann die Unteren.‹

So sind die Denkstrukturen, die die Unterteilung der Mensch-heit in unterschiedliche Gruppen mit unterschiedlichem Wert eher nahelegen als verhindern, immer präsent und müssen nur noch entsprechend besetzt werden. Das kann man dann sehr konkret in Verbindung bringen mit gegenwärtigen politischen Bewegungen: ›Wenn Sie Esoterik mit geheimem Wissen übersetzen, dann gibt es die Gemeinsamkeit zu den Reichsbürgern, aber auch zur rechtsextremistischen Szene, dass dort gedacht wird, es gibt eine historische Entwicklung, die hat nur ein bestimmtes Ziel‹, sagt Michael Hüllen, stellvertretender Referatsleiter für Öffentlichkeits-arbeit und Verfassungsschutz durch Aufklärung beim brandenbur-gischen Innenministerium im Interview mit dem Deutschlandfunk. Es sind empirisch große Überschneidungen zwischen rechtem und esoterischem Denken festzustellen (aber eben auch keine Zwangsläufigkeit). Wer das eine mit sich herumträgt, neigt oft auch zum anderen.

So weit die Experten. Wer die These überprüfen will, kann in seinem eigenen Umfeld die Probe aufs Exempel machen. Und zum Beispiel jemanden im Bekannten- oder Freundeskreis, der gerne und in vollem Ernst mit Tarot-Karten und Heilwässerchen hantiert, fragen, was er zum Beispiel von Israel hält. Wo die Welt von geheimen Kräften regiert sein soll, ist der Antisemitismus nicht weit. Und ich werde nie vergessen, wie eine ansonsten gutartige Anthroposophin mir nach dem zweiten Glas Wein ohne Arg erklären wollte, dass die Juden selbst am Holocaust schuld seien. Schließlich passiere nichts auf der Welt beziehungsweise im Universum ohne Grund.

Meine Vermutung: Wenn so viele Menschen ihr Leben als fremdbestimmt wahrnehmen, dann deswegen, weil das Leben im Spätkapitalismus tatsächlich fremdbestimmt ist. Nur dass die Kräfte, die hier wirken, durchaus rational beschreibbar sind. Und die Diagnose, die man dieser Welt stellt, ist argumentativ begründbar und damit auch diskutierbar. Das macht mehr Arbeit als der Glaube an Heilwässerchen oder Karma. Dafür kann es dazu beitragen, weniger ausbeutbar und untertanenhaft zu sein, als man es bislang war. Es ist die Anstrengung wert.

Nachdem sie sich mein Geburtsdatum einige Zeit angeschaut hat, kommt sie zu dem Schluss, dass ich vor großen biografischen Veränderungen stehe, die noch in diesem Jahr auf mich zukommen. So weit, so unspektakulär. Mitten in den Dreißigern ändert sich doch dauernd alles Mögliche, Jahr für Jahr und das nicht nur bei mir, auch bei allen Gleichaltrigen, die ich kenne.

Dann sprechen wir über meine Talente und Fähigkeiten, welche Aufgabe ich für dieses Leben habe und was mich dabei blockiert. An dem Punkt hat sie meine volle Aufmerksamkeit und ich merke einen plötzlichen stechenden Kopfschmerz, wie in dem Moment, in dem man merkt, dass man die Geldbörse verloren hat. Denn sie trifft mit ihrer Analyse ziemlich genau ins Schwarze. Nahezu alle Punkte, die sie anspricht, kommen mir nur allzu bekannt vor und zwar seit Jahren, die guten wie die schlechten. Mehr wird an dieser Stelle zu den Einzelheiten natürlich nicht verraten. Ich sitze ja hier nicht in einem Bewerbungsgespräch. Wie im Flug ist die halbe Stunde dann auch schon um.

Ich bin immer noch ziemlich perplex, dass sich jemand, den ich noch nie gesehen habe, nur anhand meines Geburtsdatums so gut ein Bild meiner Person zusammenreimen kann. Ich habe natürlich auch kurz überlegt, was man über meine Person im Internet recherchieren kann. Aber gerade in sozialen Netzwerken gibt es noch nicht einmal eine wirklich aktuelle Frisur von mir, geschweige denn einen öffentlichen Post, höchstens ein paar Standard-Ge-burtstagswünsche hier und da.

Als ich die kleine Wendeltreppe wieder hoch in den Steinreich-Laden und auf die Straße gehe, werde ich fast von einem der Junkies, die in der Nähe der Sielwall-Kreuzung rumlaufen, umge-rannt. Gerade fühle ich mich ähnlich wie er, ein bisschen benom-men. Was ich aus dem Gespräch mitnehme, werde ich mir mal in Ruhe überlegen, aber bestimmt nicht mehr heute.

Samstag, 15 uhr, gleich geht es los mit meiner ersten Numerologie-Beratung im ›Steinreich‹ im Viertel. Ich mag den laden und die atmosphäre dort. der Boden ist mit Grasplat-ten, die sonst manchmal auf Balkonen rum- liegen, ausgelegt. Es gibt mehrere kleine Springbrunnen und leise Musik im hinter-grund, eine willkommene abwechslung zur lauten Sielwall-kreuzung nebenan.

DAS GEhEIMNIS dEr zahLEN

M a r T I n S T e I n e r T

b a r b a r a b o c K S

ir leben in einer Demokratie, wir dürfen, bis auf Weiteres, machen, was wir wollen. Rauchen und Saufen beispielsweise, obwohl

es schädlich ist, und solange wir nicht Auto fahren, ist das nicht untersagt und unsere Sache. Wer glauben möchte, dass ein Wasser, das vom TV-Pfarrer Jürgen Fliege gesegnet worden ist, es wert ist, dass man für eine Flasche einen höheren Preis zahlt als für ein Glas Mineralwasser im Restaurant – der darf das gerne glauben. Der Markt soll sich in einer Marktwirtschaft selbst regulieren.

Um so wichtiger ist, sich klarzumachen, dass im nach wie vor boomenden Feld der Esoterik ein reaktionäres Potenzial steckt, das, wenn die Produkte und Ideen auch verschroben wirken, alles andere als lustig ist. Man muss es nicht über einen Kamm scheren; nicht jede gelegte Tarot-Karte ist Zeichen von Unheil, sie kann auch schlicht spielerisch-prakti-sche Lebenshilfe sein. Waldorfpädagogik kennt einige schöne Ansätze, für die es die explizit rassistische Lehre Rudolf Steiners gar nicht braucht. Und es mag sogar Leute geben, denen wweine von Bert Hellingers Familienaufstellungen tatsächlich klarer geworden sind. Es empfiehlt sich also zu differenzieren zwischen dem individuellen Nutzen, den der Glaube an die Kraft bestimmter Objekte und Praktiken hat, und einem Grundproblem, das in das esoterische Denken generell eingelassen ist. Grundproblem meint hier: das Potenzial der Esoterik, die Welt zu einem unaufgeklärteren Ort zu machen.

Es empfiehlt sich, von der basalen Definition der Esoterik auszugehen: religiöse, mystische oder philosophische Riten und Objekte, Ideen und Gebräuche, die nur Eingeweihten zugänglich sind. Jutta Ditfurth, Autorin des Standardwerks ›Entspannt in die Barbarei. Esoterik, (Öko-)Faschismus und Biozentrismus‹ formuliert seit Jahren eine scharfe Kritik esoterischen Denkens. Dessen Kern liegt demnach zum einen in dem Glauben, dass man nicht nur Zugang zu einem geheimen Wissen, sondern mit diesem Wissen auch Anschluss an eine geheime Elite gefunden hätte. Zum anderen gibt es die Karma-Idee, die im Wesentlichen darauf hinausläuft, dass man an seinem Schicksal selbst schuld ist.

Beides findet sich in Spuren auch noch im eher harm-losen Glauben an die Heilkraft von (im Zweifelsfall nicht billigen) Steinen. Wenn man von der Idee Geheimwissen und Karma ausgeht, kann man verstehen, warum das esoterische Denken so anfällig ist für Verschwörungstheorien und elitäre

wdie Idee, es gäbe so etwas wie ein geheimes, den Eliten vorbehaltenes Wissen, hat ein großes reaktionäres Potenzial. die anfälligkeit des esoterischen denkens für antisemitismus und Verschwörungstheorie ist enorm.

DIE WELT uNAuFGEkLärTEr MAChEN, aLs siE ist

Ein Selbstversuch

Foto: MarIna LILIenTHaL

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Man braucht den spirituellen Künstler*innen und ihrer Galerie keinen Irrationalismus nachzuweisen – den gibt es in der bürgerlichen Gesellschaft ohnehin an allen Ecken und Enden, in der herkömmlichen Kunst ohnehin. Die Frage ist eher eine andere: Nämlich, wofür es dieses Label überhaupt braucht und ob damit nicht letztlich nur ein Unbehagen mit den Wider-sprüchen der Kunst ausgehebelt wird, das ihren eigentlichen Wert ausmacht. Diese Kunst ist safe, hat keine negativen Inhalte, soll gut tun – ja, selbst in den Seminaren passt Sierig auf, dass sich keine finsteren Gurus einschleichen, die Leute konfrontieren könnten mit Sachen, die ihnen nicht behagen. Damit hält er einem die Rattenfänger vom Leib, das ist in seiner Szene gut und wichtig – nur leider bleibt damit auch eine Menge von dem auf der Strecke, womit Kunst einen wirklich aufrütteln kann. Wenn man sie nur lässt.

den Namen haben sie geändert, um den Menschen künftig weni-ger angst zu machen. denn das klang für viele schon hart nach Sekte: ›Galerie für Spirituelle kunst‹. oder doch mindestens ein bisschen piefig, irgendwo zwischen Scientology, heilkristallen und holzperlenkette. an der Fassade prangt der Name noch, aber auf den Visitenkarten steht bereits der neue – in freundlichem rosa: ›art of life Galerie‹. Freundlich ist auch der Galerist, Maximilian Sierig, und natürlich hat er vollstes Verständnis für die Sorgen, Nöte und Vorbehalte der Bremer.

kuNST mit strahLEN

inen offenen Begegnungsraum wünscht er sich, wo man über sowas reden kann – und wo die positiven Energien frei strömen. Er spricht überhaupt recht viel von Energien. Die machen für ihn auch den Unterschied aus zwischen herkömmlicher und spiritueller Kunst. Dass sich zum Beispiel seine derzeit ausgestellte Künstlerin A. V. Müller im Stil unübersehbar an Van Gogh orientiert, ist ihm weit weniger wichtig als ihre Intention: Schöpferische Seelen-kräfte mobilisieren und einladen zum Blick aufs innere

Selbst. Hier: abstrakte Traumlandschaften in dick aufgetragenen satten Farben.

Sierigs ›Art of Life Galerie‹ ist die einzige in Deutschland, die ausdrücklich auf spirituelle Kunst spezialisiert ist. Überraschend ist daran eigentlich nur, dass das tatsächlich eine Nische ist. Denn die Schnittmenge von Kunst, Esoterik, Religion und Anthroposophie ist gewaltig. Sierig hat in mittlerweile neun Ausstellungen über 60 Künstler*innen präsentiert und über 120 Veranstaltungen in seiner Galerie durchgeführt.

Und es geht noch weiter: Die Geschichte der modernen Kunst ist von Anfang an durchzogen von irrationalen Momenten: Fidus’ (alias Hugo Höppener) Nakedei-Germanen im Lichtmeer etwa hingen in den 1920er Jahren in den progressiven Wohnstuben, Schluss war damit erst, als seine Versuche, sich bei den Nazis anzubiedern nicht auf die erhoffte Gegenliebe stießen. Oder ganz ähnlich: Bernhard Hoetger, der den arisch-germanischen Firlefanz der Böttcherstraße entwarf. Ganz zu schweigen von Künstler- propheten wie Karl Wilhelm Diefenbach, der zwar zwischenzeitlich in Vergessenheit geriet, aber doch großen Einfluss auf Proto- Hippies und die Kunst der Moderne hatte.

Überhaupt lässt sich ja mit einigem Recht fragen, wo eigentlich der Unterschied sein soll zwischen der Entrückung im völlig weltlichen Kunstgenuss (ja, das gibt’s) und der Bestrahlung durch positive Energie. Für Siering ist die Sache klar: Bei den Spirituellen liegt es an der Intention und an ihrem Fortschritt im Transformati-onsprozess, wie er sagt. Und an den positiven Inhalten. Denn große Kunst, die ihn ja auch interessiert, die macht wegen ihrer politischen Themen und der vielen Künstler*innen eigenen Unzufriedenheit mit der Welt ja nicht nur ein bisschen schlechte Laune, sondern kann einen eben auch energetisch aus der Bahn werfen.

A.V. Müllers abstrakte Arbeiten sind zwar in freundlichen Farben gemalt, lassen aber durchaus auch bedrohliche Deutungen zu. Genauso die nebenan hängenden Schwebebilder von Neeharika Hossain. Anknüpfend an Träume sollen sie den psychischen Urzustand des Fliegens abbilden – hätten darum aber auch schon Betrachter*innen abgestoßen, die sich mit ihrer eigenen Höhen-angst konfrontiert sahen. Das ist nur deshalb kein Problem, weil spirituelle Kunst so einen doppelten Boden für ihre Rezipient*innen hat: Wem das Bild nicht gut tut, sagt Sierig, der werde sofort abgestoßen und bekomme die Energien gar nicht erst ab.

Waren Sie während Ihrer Zeit im Krankenhaus auch schon an esoteri-schen Themen interessiert?Nein, das ist erst durch die Auseinandersetzung mit Reiki entstanden. Bei einem Seminar mit einem englischen Therapeuten wurde mein Herzens-wunsch erfüllt: Er erzählte, dass es eine Methode gibt, die Kapazität der Gehirnleistung zu verbessern, indem man 3D-Bilder betrachtet. Ich habe ihm gesagt, dass ich das nicht tun kann, weil mir ein Teil meiner Sehfähigkeit fehlt. Er hat mich dann angeschaut und mir gesagt: ›Das braucht zehn Minuten und dann kannst du wieder sehen.‹Haben Sie ihm geglaubt?Ich war erst mal sehr erstaunt, hab es aber nicht gleich gemacht. Ich brauchte Zeit, mich damit auseinanderzusetzen. Vier Wochen später gab er ein weiteres Seminar und da wollte ich seine Hilfe in Anspruch nehmen. Er hat dann die Hände aufgelegt – und so etwas habe ich noch nie erlebt – es war enorm entspannt in mir und ganz hell. Ich habe mich wohl gefühlt und ich hörte, wie er sagte: ›Du musst bereit sein auch die Veränderung, die es braucht, umzusetzen.‹ Und dem habe ich ganz ehrlich zugestimmt. Als ich dann wieder die Augen öffnete, habe ich sofort gemerkt, dass der verlorene Teil der Sehkraft wieder da war. Das hat mich so berührt, ich war so dankbar, dass in mir der tiefe Wunsch entstanden ist, anderen Menschen auch eine solche Hilfe anbieten zu können.Dieses Erlebnis bedeutet ja eine Zäsur in Ihrem Leben: Sie sind Krankenschwester, arbeiten also nach wissenschaftlichen Erkenntnissen und Vorgaben, und wenden sich dann einer ganz anderen Welt zu. Ich möchte Sie bitten, Ihre Heilung zweimal zu erklären, einmal als Krankenschwester und einmal als Medium.Als Krankenschwester gehe ich davon aus, dass der Schock aufgehoben worden ist, denn der ist nicht richtig bearbeitet worden. Als Krankenschwester weiß ich auch, dass Nervenzel-len, die zerstört wurden, irreparabel sind. Also waren bei mir die Nervenzellen nicht zerstört, sondern durch den Schock nicht arbeitsfähig. Als Medium sehe ich, dass der tiefe Wunsch nach Heilung der Auslöser war und die Bereitschaft, die Situation anzunehmen – so unangenehm sie auch immer wieder war. Jede Ablehnung oder Anstrengung, unbedingt den Zustand verändern zu wollen, hätte keinen Erfolg gehabt. Weil das dann das ganze Körpersystem unter Stress und Anspannung setzt und damit ist keine Veränderung möglich.Es brauchte also eine tiefe Entspannung?Ja, und die Einsicht, dass ich durch mein starkes Pflichtbe-wusstsein dazu beigetragen hatte, dass die Situation entstehen konnte. Ich habe mir damals zu wenig Auszeiten genommen. Wie war dann der nächste Schritt?

Ich habe ein Seminar von einem Medium besucht, wo es die Möglichkeit gab, sich ausbilden zu lassen. Das habe ich gemacht und dann geübt. Das Werkzeug ist, alles zur Ruhe kommen lassen zu können, alle Vorstellungen, Erwartungen, alle Bewertungen und Beurteilungen aufzugeben, in einer inneren Ruhe präsent zu sein. Dann erhalte ich für mein Gegenüber innere Bilder oder Informatio-nen, die ich weitergebe. Keine Bewertung, kein Urteil.Das heißt, dass Sie mit jeder Person arbeiten können, oder?Inzwischen geht das. Früher war es schwierig. Aber es gibt dafür eine unsichtbare Unterstützung. Wenn Sie diesen Weg beschreiten, dann begegnen Ihnen zu Anfang auch die Menschen, denen Sie behilflich sein können. Und wenn Sie bereit sind, sich immer wieder auseinanderzusetzen: Warum ist mir der eigentlich unsympathisch? Warum fällt es mir schwer mit dieser oder jener Person ins Gespräch zu kommen? Warum wäre es die Katastrophe, wenn der Mensch zu mir in die Beratung wollte? Dann wird für einen selber klar, welche eigenen Verhinderungen oder vorgefertigten Beurteilun-gen da zugrunde liegen.Können Sie mir beschreiben, was während einer Sitzung passiert?In dem Moment, wo die innere Zentrierung vorhanden ist, spüre ich, dass sich mein Energiefeld verändert, meine Wahrnehmung verändert sich, bedingungslose Annahme erfüllt meine Aufmerk-samkeit und ich trete in Kontakt mit einem anderen Bewusstsein, dass dann meine Fähigkeit zu sprechen nutzt, um Informationen zu übermitteln.Woher kommt das, was Sie übermitteln, woher kommen die Worte?Das sind Informationen aus diesem freien Bewusstsein.Das heißt Sie sprechen, ohne darüber nachzudenken?Ganz genau. Ich habe entweder ein inneres Bild, so wie das im Traum manchmal ist, da haben wir ja auch Bilder, ohne dass wir unseren Verstand einschalten. Oder es ist ein innerer Satz, der auftaucht, den ich dann ausspreche. Wie ist es für Sie in dieser Realität mit dem täglichen Leben umzugehen?Das ist eine wichtige Grundlage, denn um eine solche Tätigkeit mit Verantwortungsbewusstsein auszuüben muss die notwendige Erdung da sein. Fehlt die, dann kommen sie irgendwann an den Punkt, dass sie die alltäglichen Dinge nicht mehr umsetzen können. Es gibt Menschen, die sich durch Meditation so weit aus dieser irdischen Realität entfernen, dass sie dazu nicht mehr in der Lage sind. Es ist wichtig, dass ich hier mit beiden Füßen auf der Erde stehe, sonst bin ich für die Menschen unerreichbar

Margret henke ist gelernte kinderkrankenschwester und hat 15 Jahre in der ambulanz der universitäts- klinik Münster gearbeitet. Mit 24 Jahren erlitt sie einen Schlaganfall, von dem eine Sehbeeinträchtigung zu-rückblieb, die sie sehr einschränkte. als sie gemeinsam mit ihrem Mann ihre Ernährung umstellte, ergaben sich neue kontakte und sie begannen, sich für neue Themen zu interessieren und Workshops zu besuchen. über reiki kamen sie mit Esoterik in kontakt, inzwi-schen arbeitet sie seit 1994 als Medium.

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Foto: MarINa lIlIENtHal

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Wenn auf der Beerdigung das erste Wort gesprochen wird, ist ihr schlimmster Moment längst vorbei: dieser erste Ton der Orgel nämlich, der noch so seicht sein kann und trotzdem zuverlässig ins Mark fährt. Und das weiß auch Anna von Hausswolff, die zwar auf diesem Hölleninstrument – vor allem aber mit den Emotionen ihres Publikums zu spielen weiß. Dass diese Musik, obwohl es kaum so klingt, stets als Metal rezipiert wird (Doom- oder Funeralpop sind die gängigen Chiffren), liegt jedenfalls viel mehr an diesem brachialen Zugriff auf das Gefühl, als an den gelegentlichen und selbst dann noch dezenten Metalriffs ihrer Band.

Das gilt verschärft für ihr aktuelles Album ›Dead Magic‹, auch wenn die harten Passagen hier sogar noch seltener aufscheinen als beim Vorgänger. Sie gehen auf und unter in verschachtelten, ewig langen Songs und setzen gerade darum entschiedene Akzente. Das ist eben kein Metal plus Orgel, sondern ein komplexes Soundkonstrukt, das seine Genremarker nur da setzt, wo sie wirklich wirken.

So erinnern von Hausswolffs Kompositionen an bekannte Doomdrone-Gewalt, mehr als dass sie tatsächlich nachhaltig körperlich würden. Überraschend ist das übrigens auch personell nicht: Für die Produktion verantwortlich ist Randall Dunn, der sich als Techni-ker und Denker für Genre-Größen wie Earth, Sunn o))) oder Boris mitverantwortlich zeigt. Und was Dunn und Anna von Hausswolff auf ›Dead Magic‹ aus der Pfeifenorgel der Marmorkirche von Kopenhagen rausholen, ist schlichtweg gewaltig. Schon das Kopfkino der Aufnahmesession ist toll: tonnenweise in die Kirche geschlepptes Equipment.

Und um Bilder geht es von Hausswolff eh, wenn sie an den Tasten und Registern sitzt: Wie ›rasiermesserscharfe Töne aus dem Dom auf sie zuschossen‹, hat sie kürzlich dem us-amerikanischen Online-Magazin ›New Noise‹ erzählt – wie das ›kristallisierte Monster‹ Soundcluster bildet und ein Eigenleben entwickelt, dem selbst die Musikerin offenbar hilflos gegenübersteht.

Eine Demutsgeste, klar. Und die zieht sich bis in ihre Texte, die wie die Musik einen direkten Zugriff auf das Unbewusste der Zuhörer*innen schaffen, wo sie langsam einsickern. Der Opener ›The Truth, the Glow, the Fall‹ entfaltet, folkloristisch durchsetzt einen Flickenteppich aus Naturbildern, Verlust und magischer Erfahrung – und kreist dabei um einen immer nur fast greifbaren Zustand tiefer Traurigkeit. Melodisch fängt es an, über stimmliche Brüche in Kreisch- und Krächzmomenten werden die Texte schließ-lich zu leisen Echos im zunehmend instrumentaleren Bombast. Daran endet auch die abschließende Ballade nichts – das Misstrauen gegenüber der Zärtlichkeit sitzt längst viel zu tief.

›Dead Magic‹ ist dicht, engmaschig komponiert, schöpft weitreichend aus von Hauss-wolffs früher entwickelten Positionen und fügt selbst die eingängigen Momente (von denen es so wenige gar nicht gibt) in einen Zusammenhang, der fordernd ist. ›Dead Magic‹ ist ein abgründiges Rätsel, das man auch beim vierzigsten Hören noch nicht zu lösen wagt.

Anna von Hausswolff: Dead Magic (City Slang)

J a n - Pau l K o o p m a n n

In trügerischer Traurigkeit

LIsTener’scorner Wie aus gut unterrichteten kreisen verlautet, nimmt die

Medienwerkstatt Schlachthof mit ›WIrklICH WaHr: alles Show!?‹ das Erstarken nationalistischer, antidemo-kratischer Haltungen sowie die aktuellen diskussionen über Populismus, Fake News und Vertrauensverluste zum ausgangspunkt für ein generationenübergreifendes Medienprojekt: Mit künstlerischen Mitteln soll der umgang mit Wahrheiten, privaten und politischen taktiken der vorsätzlichen täuschungen sowie Gegen-strategien untersucht werden.

Auftakt: running Mic – expeditionGibt es rosafarbene Elefanten? Pizza in Reimform? Wirk- lich wahr?! Die Teilnehmer*innen des Poetry Slam Work- shops nehmen uns mit auf einen ›Running Mic‹. Und die Künstler*innen Riccardo Castagnola, Levin Handschuh und Sofia Korcinskaja veranstalten eine Expedition ins Unbekannte. Als Katastrophentouristen erfahren wir auf den Überresten der ehemaligen Schlachtereianlagen zunächst die Geschichte deren Niedergangs. In der Ver- bindung von Licht, Musik und Dunkelheit erleben wir in der Performance ›Angstgesellschaft: Die Gesellschaft der Schweine‹, wie das Unbekannte zu einer physischen Kraft zu werden scheint.

Sa. 16.6., 19.30 Uhr // Ort: Kulturzentrum Schlachthof, Kesselhalle

KurzfilmwettbewerbDas Medium Film eignet sich vielleicht im besonderen Maße um über Wahrheit zu spekulieren, zu fabulieren, Wahrheiten zu behaupten oder die Fantasie spielen zu lassen. Die glaubwürdigste Dokumentation kann sich als reine Fiktion erweisen und die frei erfundene Geschichte doch viel Wahres enthalten. Bei diesem Kurzfilmwett-bewerb ist alles erlaubt. Gesucht werden schöne Lügen, halbe Wahrheiten, subjektive Fakten, Geschichten über die eigene Realität und die wirkliche Wahrheit. Die einzige Bedingung: Der Film darf nicht länger als 3:30 Minuten sein. Teilnehmen können Menschen jeden Alters, filminter-

essierte Amateure, Profis und Neugierige. Kostenfreie Unterstützung bekommen sie durch die Medienwerk-statt und von Radio Weser.TV. Eine unabhängige Jury wählt aus allen Einreichungen die besten drei Filme aus. Der 1. Preis ist mit � 750,– dotiert, der 2. mit

� 500,–, der 3. mit � 250,–. Auftakt: Sa. 16.6., 19.30 Uhr // Einsende-schluss: Mo. 13.8. // Premieren und Preis-verleihung: Fr. 31.8., 20 Uhr // Ort: Kultur- zentrum Schlachthof

Kurzfilm-Workshop: Die Wahrheit 24 mal pro sekundeWas zu beweisen wäre?! Deshalb geht es in diesem Workshop um die Kunst des filmischen Erzählens. Bei der gemeinsamen Produktion eines Kurzfilms werden die Teilnehmer*innen mit einer eigenen Geschichte der Wahrheit auf den Grund gehen. Sie werden Filme-macher*innen und Darsteller*innen sein – die Zu-schauer*innen vielleicht täuschen, verwirren, oder provozieren – wir werden es sehen. Der Film wird beim Premierenabend des Kurzfilmwettbewerbs gezeigt.

Der fünftägige Workshop ist für Jugendliche und ältere Erwachsene // Workshopleitung: Susan Keiper // Termine: Mo. 2.7. bis Fr. 6.7., 10.30 bis 16.30 Uhr, mit Mittagessen // Anmeldeschluss: Mo. 18.6. // Teilnahme-gebühren: � 60,– bis 150,– nach Selbsteinschätzung // Ort: Kulturzentrum Schlachthof

Workshop: Lügen und Wahrheiten im netzMit dem Internet haben sich die Möglichkeiten der Kommunikation grundlegend verändert. Jede*r kann Sender sein und potentiell die ganze Welt erreichen. Aber zivilgesellschaftliche Regeln müssen sich im digitalen Raum erst noch etablieren. In dem Workshop behandeln wir die Themen Fake News und Hate Speech: Welchen Inhalten im Netz kann man vertrauen? Woran lassen sich Fake News erkennen und was sind die Intenti-onen? Was verbirgt sich eigentlich hinter ›Lügenpresse‹?

Workshopleitung: Barbara Westhof, Lina Thee // Termine: Fr. 8.6., 19 bis 21 Uhr und Sa 9.6., 14 bis 20 Uhr // Teilnahmegebühren: � 40,– bis 100,– nach Selbsteinschätzung // Ort: Kulturzentrum Schlachthof

Foto-Workshop: ein Bild wird wahr!Bilder zwischen Dokumentation und Manipulation. Zeigen uns Fotos wie es wirklich war oder sollten wir die Glaubwürdigkeit von Fotos in Frage stellen? Was bedeutet es, wenn wir nicht mehr zwischen Wirklichkeit und Fiktion unterscheiden können? Der Workshop geht diesen Fragen in Theorie und Praxis auf den Grund. Die Teilnehmer*innen entwickeln eigene Projekte zum Thema, die sie im Rahmen einer Ausstellung präsen-tieren.

Der fünftägige Workshop für Menschen ab 16 Jahren findet vom 30.7. bis 3.8., jeweils von 10 bis 15 Uhr statt. Anmeldeschluss ist der 13.7. Teilnahmegebühren: � 60,– bis 120,– (nach Selbsteinschätzung).

Ort: Gleishalle, Am Güterbahnhof // Teamerinnen: Andrea Stücke, Christina Kühn

Kontakt und Anmeldung: [email protected], 0421/3777533

›W i r k l i c h Wa h r ‹ A l l e s S h ow ?

Populismus, Fake news und Vertrauensverluste

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Der Geburtsort war ein Swimming Pool und trotz-dem war es keine Wassergeburt: In den tro-ckengelegten Pools ihrer Heimatstadt Dog-town, Venice entwickelten die Surfer Stacy Peralta, der spätere Skateboard-Weltmeister Tony Alva und Jay Adams die seit den Sechzigerjahren beliebte Trendsportart Skateboarding weiter. Was auf den Wellen funktionierte, wurde nun auf das Rollbrett übertra-gen – was bis dahin vor allem Freizeit-sport war, transformierte sich zu einer der langlebigsten Subkulturen, die wir haben.

Eine der Subkulturen, die zur Verschöne-rung der Welt ungemein beigetragen hat und eine Schule fürs Leben nicht zuletzt. ›You learn to do a skate-board trick, how many times do you gotta get something wrong til you get it right?‹, hat es der Stand-up-Comedian Jerry Seinfeld auf den Punkt gebracht: ›You hurt yourself, and you learn to do that trick, now you got a life lesson. Every time I see those skateboard kids, I think ‚those kids’ll be alright.‘‹ Und der Skateboarder und Schauspieler Bam Margera ergänzt: ›Skateboarding teaches you how to take a fall properly. If you try to kickflip down some stairs, it might take you thirty tries – and you just learn how to take a tum-ble out of it without getting hurt.‹

Beim 22. Endless Grind wird der alten Schule des Skate-boarding gehuldigt. Von 12 bis 21 Uhr finden vier

Contests statt: Pool, Street, Weit- und Hoch-sprung. Zusätzlich wird der Longest (Endless)

Grind im Pool prämiert. Wichtig ist: Es sollen die klassischen Tricks vorgeführt werden; und es kommt nicht auf den Schwierig-keitsgrad an, sondern auf den Style. Wer auf alten Boards fährt und in entsprechen-den Klamotten gekleidet ist, hat gute Aus-sichten auf einen Preis. Dazu werden alte

Platten mit Surf-, Punk- und Hardcoresongs aufgelegt.

Und es spielt, wie in jedem Jahr, eine von uns sehr geschätzte Band. Auf dem diesjährigen End-

less Grind ist es das Rabble Rousers Acoustic Duo mit Bill Collins (MDC) und Elf (Slime). Beides sind Punklegenden,

deren Musik gerade einen zweiten Frühling erlebt und genau so relevant wirken wie zu ihren Hochzeiten. Es ist zu erwarten, dass das, was die beiden in ihren Hausbands an enormer Energie zu-standebringen, auch mit akustischen Gitarren nichts an Durch-schlagskraft verliert.

Martin Steinert

➟ Vorplatz, ab 12 Uhr // Eintritt frei

22. endless Grind 07 JUL SA / / S c h l ac h t h o fR a b b l e R o u s e R s a c o u s t i c D u o

m i t b i l l c o l l i n s ( m D c ) u n D e l f ( s l i m e )

Ein weiterer Ausflug in das bezaubernde Alltagsuniversum des Herrn Leh-mann, auch wenn der in diesem Film nicht mehr auftaucht: Karl Schmidt (Charly Hübner) hat so einiges mitgemacht. Saufen in Kreuzberg, Stahlskulp-turen zusammenschrauben, dann der Absturz als erstes Techno-Drogen-Opfer. Zurück aus der Therapie wird er von seinen alten Freunden als Fah-rer für die Magical Mystery Tour angeheuert – ›was für die Seele‹, meint der Tourveranstalter Ferdi (Detlev Buck mit schlimmer Frisur). Weniger aus alter Verbundenheit, sondern aus ganz pragmatischen Gründen: Er ist der einzige, der nüchtern bleiben muss. Sven Regener hat das Drehbuch zu diesem komischen und lakonischen Film geschrieben und wieder einmal gezeigt, dass er im Banalen und Wurstigen große Schönheit und Wahrheit freizulegen vermag. ›Das ist alles irgendwie großartig‹, sagt Karl. ›Aber auch großartig blöd.‹ Wie das Leben eben auch. Martin Steinert

➟ Arena, 21 Uhr // Tickets: AK € 5,–

Magical Mystery open- aiR-Kino

Es hat funktioniert, es wird immer funktionieren, 1976, 2018 und für alle Zeiten: Punk, drei Akkorde, euphorische Gitarren, zuckersüße Pop-Melodi-en, aber eben aufgeraut. Die Ramones haben mit ihrem Debüt den Blue-print vorgelegt. The Lilingtons sind auf den ersten Blick eine von hunderten Bands, die den Ball aufgenommen haben. Nach dem zweiten aber wird klar, der Ball wird hier nicht einfach weitergespielt, er wird virtuos übers ganze Feld gedribbelt, und dann unaufhaltbar, mit einem einzigartigen Fallrückzie-her im Tor versenkt. Das aktuelle Album ›Stella Sapiente‹ (Fat Wreckords) ist eine Ansammlung von perfekten Power-Pop-Hymnen. Als Support spielt Ray Rocket, Sänger der Skatepunks von Teenage Bottlerocket, akustische Versionen der Songs seiner früheren Band und Solosachen.

hanS aSt

➟ Magazinkeller, 20 Uhr //

Tickets: VVK € 5,– (zzgl. Gebühren) / AK: € 18,–

the lillingtons / ray rocket p u n K - p o w e R - p o p - H y m n e n

01 JUN Fr / / S c h l ac h t h o f

Seit 1997 greift das Bremer Tanzwerk die Begeisterung von Kindern und Jugendlichen an Bewegung und tänzerischer Gestaltung auf. ›Tanz macht Schule‹, das heißt: 140 Schüler*innen zwischen acht und achtzehn Jahren tanzen, schlüpfen in verschiedene Figuren, improvisieren und wachsen über sich hinaus. Sechs Schulklassen aller Altersstufen haben in den letz-ten vier Monaten an dem Projekt teilgenommen, jetzt wird auf die Bühne gebracht, was sie sich angeeignet haben – Techniken aus Tanz und Theater. Bei Whirlschool geht es darum, ein neues Körpergefühl zu entwickeln und kreatives Potenzial zu entfalten. Gemeinsam mit Choreograf*innen haben die Schüler*innen ein Tanzstück eingeübt, das sie auf der großen Bühne des Schlachthofs aufführen. Präsentiert vom tanzwerk bremen und dem Fachverband für Theater in der Schule Bremen e.V.

Martin Steinert

➟ Kesselhalle, 11 und 18 Uhr // Tickets: AK € 5,–

Whirlschool 2018 t a n z m a c H t s c H u l e

28 JUN DO / / S c h l ac h t h o f

Dr. Mark Benecke s e R i e n m o R D›Es wird weder eklig noch gruselig‹, behauptet Dr. Mark Benecke. Und das stimmt, erstaunlicherweise. Benecke redet über seine Arbeit als Kriminal-biologe, doch das erklärt nicht, warum seine Lesungen so schnell restlos ausverkauft sind. Vielleicht liegt es daran: Dr. Benecke hat eine Weise, über den Tod und das, was auf ihn folgt, zu sprechen, in der sich Wissen, Nüch-ternheit und Klarheit verbinden. Der Skandal, der der Tod uns ist, relativiert sich, es ist halt so. Es ist alles Natur und je mehr man weiß, desto klarer wird es. Maden zum Beispiel ›sind aufrechte, coole, vernünftige Gegenüber. Sie sind wichtige, schöne, informative, biologisch sinnvolle Lebewesen. Sie helfen uns, die Liegezeiten von Leichen zu bestimmen‹. Ob er sich selbst vor gar nichts ekelt? Doch: ›vor Leberwurst und überhaupt allen Sorten Hackfleisch‹.

hanS aSt

➟ Kesselhalle, 19.30 Uhr // ausverkauft

14 JUN DO / / S c h l ac h t h o f

H i g H l i g H t

02 JUN SA / / S c h l ac h t h o f

AUSVERKAUFT!

J u n i | J u l i 2 0 1 8 schlachthof

Ray Rocket 14/06

Magical Mystery02/06

fr 01

sa 02

so 03

fr&sa 08&09

Do 14

fr 15

sa 16

so 24

Do 28

sa 30

Angstgesellschaft #2: in the Mouth of Fire

| impro-lesung | Kesselhalle, 20 Uhr

Wirklich wahr: Alles Show!?

| Kurzfilm-workshop: Die wahrheit 24 mal pro sekunde

| Magazinboden, 10.30 Uhr bis 16.30 Uhr

22. endless Grind | old school skateboard session

| Vorplatz, ab 11 Uhr

so 01

mo–fr 02–06

sa 07

Whirlschool 2018 | tanz macht schule

| Kesselhalle, 11 Uhr und 18 Uhr

Magical Mystery oder: Die rückkehr des Karl Schmidt

| open-air-Kino | Arena, 21 Uhr

Die Schneekönigin | tanztheater | Kesselhalle, 11 Uhr und 15 Uhr

Wirklich wahr: Alles Show!?

| workshop: ›lügen und wahrheiten im netz‹

| Magazinboden, 19 bis 21 Uhr (Fr) und 14 bis 21 Uhr (Sa)

the Lillingtons & ray rocket | Konzert | Magazinkeller, 20 Uhr

ein impuls bewegt! | tanz-performance | Kesselhalle, 19 Uhr

Wirklich wahr: Alles Show!? | workshop: Running mic –

expedition | Kesselhalle, 19.30 Uhr

Swan – Hair – Story | präsentiert von der tanzhalle

(nina beinssen) Kesselhalle, 17 Uhr

Dr. Mark Benecke | serienmord | Kesselhalle, 19.30 Uhr

Angstgesellschaft #2: in the Mouth of Fire | impro-lesung

| Kesselhalle, 20 Uhr

J u n i

J u l i

07/07Rabble Rousers Acoustic Duo

Herausgeber : Kulturzentrum Schlachthof, Findorffstraße 51, 28215 Bremen, Büro: Mo–Fr: 10–19 Uhr, Fon: 0421/37 7750, Fax: 3777511, [email protected], www.schlachthof-bremen.de redakt ion : Gudrun Goldmann (V.i.S.d.P.), Jörg Möhlenkamp, Benjamin Moldenhauer, Marlis Schuldt Graf ische Gesta l tung : Jörg Möhlenkamp, Marlis Schuldt Beiträge : Hans Ast, Barbara Bocks, Jan-Paul Koopmann, Martin Steinert F o t o s / i l l u s t r a t i o n : Marina Lilienthal (Titel, Terminal von Kwarolina Halatek), Lena Stuckenschmidt (Kulturgut), Marc Gärtner, Johannes Görgens, Patrick Houdek, Marina Lilienthal, Allison Michael Orenstein, Clara Schoebel, Hakan Sonakalan, Julia Tham, Andrin Winteler, Frank Wimmer Nament l ich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Druck : Girzig & Gottschalk

// i M p r e S S u M

z-Magazin

Schlachthof

Schlachthof

AUSVERKAUFT!

AUSSTELLUNG VERLÄNGERT

Di ab 19 Uhr: Eintritt frei!

bis 5.8.18Di 10 – 21 UhrMi bis Sa 10 – 17 UhrSo 10 – 18 Uhrwww.bremennach68.de

Verein von Freunden des Focke- Museums e.V.

Conrad Naber Stiftung

Noch mehr Kulturin der Stadt

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