Gelassenheit bedeutet auch Entschleunigung€¦ · Netzwerkes POLIS gestellt. Die Amtsblattserie...

8
2 Dresdner Amtsblatt www.dresden.de 40|2010 Donnerstag, 7. Oktober VERKEHRSENTWICKLUNG Die Landeshauptstadt Dresden verfolgt mit der Erarbeitung des Verkehrsentwicklungsplanes (VEP) 2025 das Ziel, die Weichen für den Verkehr für den Zeitraum bis 2025 und darüber hinaus zu stellen. Der VEP wird in den Rahmen europäischer Zusam- menarbeit und insbesondere in den Kontext des europäischen Netzwerkes POLIS gestellt. Die Amtsblattserie stellt die Mit- glieder des wissenschaftlichen Beirates, ihre Arbeit mit ihren Zielen vor. In der ersten Folge beantwortet Prof. Dr.-Ing. Gerd- Axel Ahrens vom Lehrstuhl für Verkehrs- und Infrastrukturpla- nung der TU Dresden die Fragen der Redaktion. Was bewog Sie, im Wissenschaft- lichen Beirat für die Erarbeitung des VEP mitzuarbeiten? Forschen und Lehren in Dresden bedeuten für mich, auch meiner neuen Heimatstadt zu dienen. Dazu suchen wir den fachlichen Kontakt zu den örtlichen Stellen, nutzen die Stadt und Region gern als Modellgebiet für Studienauf- gaben. Mit der Hauptabteilung Mobilität hat mein Lehrstuhl in den letzten Jahren sehr erfolgreich ein EU-Projekt und ein umfangreiches Forschungsprojekt für den Bun- desminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung umgesetzt. Welches sind für Sie die beson- deren Anforderungen an diesen VEP bis 2025? Besondere Anforderungen beste- hen darin, Kenntnisse und Ver- ständnis von Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit zu den Verkehrsproblemen zu mehren. Vor diesem Hintergrund geht es nicht um das „Entweder oder“, z.B. Mobilität oder Umwelt/Gesundheit/ Wohnzufriedenheit, sondern um das „Sowohl als auch“, nämlich um die Sicherung der Mobilität bei gleichzeitiger Senkung der Si- cherheits- und Umweltrisiken und der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben. Bis 2025 wird der Verkehr in Dresden nicht grundsätzlich zu än- dern sein. Bestandsorientiert geht es darum, die wertvolle Verkehrs- infrastruktur zu erhalten und nicht verfallen und veralten zu lassen. Das Netz der Straßen gehört auf den Prüfstand. Es ist hierarchisch zu strukturieren. Auf nur 20 Pro- zent der Netzlänge, den Verkehrs- und Hauptverkehrsstraßen, wird 80 Prozent der Verkehrsleistung gebündelt. Die Verkehrsstraßen sind gezielt so zu verbessern, dass vor allem der notwendige Kfz-Ver- kehr, der Wirtschafts-, Berufs- und Einkaufsverkehr, leistungsgerecht und sicher abgewickelt wird. Die meisten Wege in Dresden sind kürzer als fünf Kilometer und die meisten Wege dienen der Freizeit oder dem Einkaufen. Gerade für diese Wege gibt es intelligente und effektive Alternativen zum Auto. Wir brauchen den ÖPNV und möglichst viele Fahrradfahrer, vor allem um die Luftschadstoffe im Zaum zu halten, den CO 2 -Ausstoß des Verkehrs zu mindern und um den Wirtschaftsverkehr flüssig zu halten. Besondere Herausforderung ist und bleibt die Verkehrssicher- heit, die mit der Entschärfung von Unfallschwerpunkten und einer Entschleunigung des Verkehrs an kritischen Stellen einhergehen muss. Auf welche Fragen wollen Sie spe- ziell eine Antwort finden? Es gibt keine Einzelfrage und kein Patentrezept, mit dem sich alle Probleme lösen lassen. Zu entwickeln ist ein Bündel vieler Einzelbausteine, die sich nach und nach zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Wichtig für den VEP und für Dresden ist dabei, dass es gelingt, eine innovative Leitmaß- nahme zu entwickeln, so dass ganz Deutschland und Europa auf Dres- den schauen. Ich denke da an ganz neue Mobilitätsdienstleis-tungen, über die Touristen und Nutzer der Stadt berichten und über die die Bürger sich freuen würden. Vor meinen Augen entsteht ein neues System eines noch besseren Dresd- ner öffentlichen Verkehrs, zu dem auch öffentliche Fahrräder/Pedelecs und öffentliche elektrische Autos gehören. Wenn Sie sich etwas für Dresdens Verkehr wünschen könnten, was wäre das? Mehr Gelassenheit! Mehr Gelassen- heit würde auch Entschleunigung und weniger Unfälle bedeuten, vor allem aber mehr Partnerschaft und mehr Miteinander. Wir sind gleichzeitig Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV-Nutzer und Au- tofahrer. Da sollten wir uns doch verstehen und uns nicht künstlich „feindlichen“ Lagern zuordnen las- sen. Wir sind keine bewusstseins- gespaltenen Verkehrsteilnehmer, sondern Menschen, die mal mit dem Auto, mal mit Bus oder Bahn, mal mit dem Fahrrad und immer auch zu Fuß unterwegs sind. Mehr Rücksicht und eine andere „Verkehrskultur“ wäre mein drin- gendster Wunsch. Viele Schilder und hässliche Einbauten wären dann gar nicht mehr erforderlich. Außerdem wünsche ich mir so wenig Schilder, Zäune und Verbote wie möglich – aber nicht zu Lasten der Verkehrssicherheit! Gelassenheit bedeutet auch Entschleunigung Der Verkehrsentwicklungsplan 2025 und seine Akteure (1) Dabei. Prof. Dr.-Ing. Gerd-Axel Ahrens vom Lehrstuhl für Verkehrs- und Infrastruktur- planung der TU Dresden befasst sich mit Mobilitätsforschung, Verkehrsplanungs- prozessen/integrierte Raum- und Verkehrs- planung auf örtlicher und regionaler Ebene. Er studierte Bauingenieurwesen, Städtebau und Verkehr an der TU Braunschweig und der Carnegie Mellon University in Pitts- burgh, USA. Nach mehreren beruflichen Stationen war er unter anderem Mitarbeiter im Umweltbundesamt Berlin und Abtei- lungsleiter beim Verkehr der Freien und Hansestadt Bremen. Seit 2000 ist er an der TU Dresden tätig und dort seit 2007 als ge- schäftsführender Direktor des Instituts für Verkehrsplanung und Straßenverkehr. Foto: privat Zu den Aufgaben des wissenschaft- lichen Beirates des Verkehrsent- wicklungsplanes 2025 gehören: die Formulierung der Aufgaben- stellung aus (verkehrs-)wissen- schaftlicher Sicht sowie die Empfehlungen zu Bearbei- tungsmethodik und die Einbringung moderner fach- licher Erkenntnisse in den VEP. Sprecher ist Prof. Dr.-Ing. Gerd-Axel Ahrens (TU Dresden, Lehrstuhl für Verkehrs- und Infrastrukturpla- nung). Die Mitglieder sind: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus J. Beck- mann, Deutsches Institut für Urba- nistik, Berlin Prof. Dr. Dr. h. c. Bernhard Müller, Leibnitz-Institut für öko- logische Raumentwicklung Prof. Dr.-Ing. Bernard Bäker, TU Dresden, Institut für Automobil- technik Prof. Dr.-Ing. Udo J. Becker, TU Dresden, Lehrstuhl für Verkehrs- ökologie Univ.-Prof. Dr.-Ing. Reinhold Maier, TU Dresden Institut für Verkehrsplanung und Straßen- verkehr Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Lippold, TU Dresden Institut für Verkehrsplanung und Straßen- verkehr Prof. Dr.-Ing. Jürgen Krimmling, TU Dresden Institut für Verkehrs- telematik Prof. Dr. Franz Pesch, Pesch & Partner, Architekten Stadtplaner GbR, Stuttgart. Wissenschaftlicher Beirat VEP 2025 Die Podiumsdiskussion für das Projekt Verkehrsentwicklungsplan 2025plus (VEP2025plus) findet am Dienstag, 12. Oktober, von 18 bis 20 Uhr im Plenarsaal des Rathauses, Rathausplatz 1, statt. Folgende Schwerpunkte stehen dabei zur Diskussion: Was ist unter kommunaler Verkehrsentwick- lungsplanung zu verstehen? Was will die Verkehrsentwicklungs- planung erreichen und welches sind ihre wichtigsten Bausteine? In welchen Schritten und in wel- chem Zeitraum erfolgt die Bear- beitung bzw. die Entwicklung des VEP2025plus? Was sind in Dresden die zentralen Herausforderungen, denen sich die Verkehrsentwick- lungsplanung stellen muss? Außerdem diskutiert werden die wichtigsten Ziele der zukünftigen Verkehrsentwicklung. VEP 2025plus wird vorgestellt

Transcript of Gelassenheit bedeutet auch Entschleunigung€¦ · Netzwerkes POLIS gestellt. Die Amtsblattserie...

Page 1: Gelassenheit bedeutet auch Entschleunigung€¦ · Netzwerkes POLIS gestellt. Die Amtsblattserie stellt die Mit-glieder des wissenschaftlichen Beirates, ihre Arbeit mit ihren Zielen

2

Dresdner Amtsblattwww.dresden.de

40|2010Donnerstag, 7. OktoberV E R K E H R S E N T W I C K L U N G

Die Landeshauptstadt Dresden verfolgt mit der Erarbeitung des Verkehrsentwicklungsplanes (VEP) 2025 das Ziel, die Weichen für den Verkehr für den Zeitraum bis 2025 und darüber hinaus zu stellen. Der VEP wird in den Rahmen europäischer Zusam-menarbeit und insbesondere in den Kontext des europäischen Netzwerkes POLIS gestellt. Die Amtsblattserie stellt die Mit-glieder des wissenschaftlichen Beirates, ihre Arbeit mit ihren Zielen vor. In der ersten Folge beantwortet Prof. Dr.-Ing. Gerd-Axel Ahrens vom Lehrstuhl für Verkehrs- und Infrastrukturpla-nung der TU Dresden die Fragen der Redaktion.Was bewog Sie, im Wissenschaft-lichen Beirat für die Erarbeitung des VEP mitzuarbeiten?Forschen und Lehren in Dresden bedeuten für mich, auch meiner neuen Heimatstadt zu dienen. Dazu suchen wir den fachlichen Kontakt zu den örtlichen Stellen, nutzen die Stadt und Region gern als Modellgebiet für Studienauf-gaben. Mit der Hauptabteilung Mobilität hat mein Lehrstuhl in den letzten Jahren sehr erfolgreich ein EU-Projekt und ein umfangreiches Forschungsprojekt für den Bun-desminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung umgesetzt. Welches sind für Sie die beson-deren Anforderungen an diesen VEP bis 2025?Besondere Anforderungen beste-hen darin, Kenntnisse und Ver-ständnis von Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit zu den Verkehrsproblemen zu mehren. Vor diesem Hintergrund geht es nicht um das „Entweder oder“, z.B. Mobilität oder Umwelt/Gesundheit/

Wohnzufriedenheit, sondern um das „Sowohl als auch“, nämlich um die Sicherung der Mobilität bei gleichzeitiger Senkung der Si-cherheits- und Umweltrisiken und der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben.

Bis 2025 wird der Verkehr in Dresden nicht grundsätzlich zu än-dern sein. Bestandsorientiert geht es darum, die wertvolle Verkehrs-infrastruktur zu erhalten und nicht verfallen und veralten zu lassen. Das Netz der Straßen gehört auf den Prüfstand. Es ist hierarchisch zu strukturieren. Auf nur 20 Pro-zent der Netzlänge, den Verkehrs- und Hauptverkehrsstraßen, wird 80 Prozent der Verkehrsleistung gebündelt. Die Verkehrsstraßen sind gezielt so zu verbessern, dass vor allem der notwendige Kfz-Ver-kehr, der Wirtschafts-, Berufs- und Einkaufsverkehr, leistungsgerecht und sicher abgewickelt wird. Die meisten Wege in Dresden sind kürzer als fünf Kilometer und die meisten Wege dienen der Freizeit oder dem Einkaufen. Gerade für diese Wege gibt es intelligente und effektive Alternativen zum Auto. Wir brauchen den ÖPNV und möglichst viele Fahrradfahrer, vor allem um die Luftschadstoffe im Zaum zu halten, den CO2-Ausstoß des Verkehrs zu mindern und um den Wirtschaftsverkehr flüssig zu halten. Besondere Herausforderung ist und bleibt die Verkehrssicher-heit, die mit der Entschärfung von Unfallschwerpunkten und einer Entschleunigung des Verkehrs an kritischen Stellen einhergehen muss. Auf welche Fragen wollen Sie spe-ziell eine Antwort finden?Es gibt keine Einzelfrage und kein Patentrezept, mit dem sich

alle Probleme lösen lassen. Zu entwickeln ist ein Bündel vieler Einzelbausteine, die sich nach und nach zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Wichtig für den VEP und für Dresden ist dabei, dass es gelingt, eine innovative Leitmaß-nahme zu entwickeln, so dass ganz Deutschland und Europa auf Dres-den schauen. Ich denke da an ganz neue Mobilitätsdienstleis-tungen, über die Touristen und Nutzer der Stadt berichten und über die die Bürger sich freuen würden. Vor meinen Augen entsteht ein neues System eines noch besseren Dresd-ner öffentlichen Verkehrs, zu dem auch öffentliche Fahrräder/Pedelecs und öffentliche elektrische Autos gehören.Wenn Sie sich etwas für Dresdens Verkehr wünschen könnten, was wäre das?Mehr Gelassenheit! Mehr Gelassen-heit würde auch Entschleunigung und weniger Unfälle bedeuten, vor allem aber mehr Partnerschaft und mehr Miteinander.

Wir sind gleichzeitig Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV-Nutzer und Au-tofahrer. Da sollten wir uns doch verstehen und uns nicht künstlich „feindlichen“ Lagern zuordnen las-sen. Wir sind keine bewusstseins-gespaltenen Verkehrsteilnehmer, sondern Menschen, die mal mit dem Auto, mal mit Bus oder Bahn, mal mit dem Fahrrad und immer auch zu Fuß unterwegs sind. Mehr Rücksicht und eine andere „Verkehrskultur“ wäre mein drin-gendster Wunsch. Viele Schilder und hässliche Einbauten wären dann gar nicht mehr erforderlich. Außerdem wünsche ich mir so wenig Schilder, Zäune und Verbote wie möglich – aber nicht zu Lasten der Verkehrssicherheit!

Gelassenheit bedeutet auch EntschleunigungDer Verkehrsentwicklungsplan 2025 und seine Akteure (1)

Dabei. Prof. Dr.-Ing. Gerd-Axel Ahrens vom Lehrstuhl für Verkehrs- und Infrastruktur-planung der TU Dresden befasst sich mit Mobilitätsforschung, Verkehrsplanungs-prozessen/integrierte Raum- und Verkehrs-planung auf örtlicher und regionaler Ebene. Er studierte Bauingenieurwesen, Städtebau und Verkehr an der TU Braunschweig und der Carnegie Mellon University in Pitts-burgh, USA. Nach mehreren beruflichen Stationen war er unter anderem Mitarbeiter im Umweltbundesamt Berlin und Abtei-lungsleiter beim Verkehr der Freien und Hansestadt Bremen. Seit 2000 ist er an der TU Dresden tätig und dort seit 2007 als ge-schäftsführender Direktor des Instituts für Verkehrsplanung und Straßenverkehr. Foto: privat

Zu den Aufgaben des wissenschaft-lichen Beirates des Verkehrsent-wicklungsplanes 2025 gehören:

die Formulierung der Aufgaben-■■stellung aus (verkehrs-)wissen-schaftlicher Sicht sowie

die Empfehlungen zu Bearbei-■■tungsmethodik und

die Einbringung moderner fach-■■licher Erkenntnisse in den VEP. Sprecher ist Prof. Dr.-Ing. Gerd-Axel Ahrens (TU Dresden, Lehrstuhl für Verkehrs- und Infrastrukturpla-nung). Die Mitglieder sind:

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus J. Beck-■■mann, Deutsches Institut für Urba-nistik, Berlin

Prof. Dr. Dr. h. c. Bernhard ■■Müller, Leibnitz-Institut für öko-logische Raumentwicklung

Prof. Dr.-Ing. Bernard Bäker, TU ■■Dresden, Institut für Automobil-technik

Prof. Dr.-Ing. Udo J. Becker, TU ■■Dresden, Lehrstuhl für Verkehrs-ökologie

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Reinhold ■■Maier, TU Dresden Institut für Verkehrsplanung und Straßen-verkehr

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian ■■Lippold, TU Dresden Institut für Verkehrsplanung und Straßen-verkehr

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Krimmling, ■■TU Dresden Institut für Verkehrs-telematik

Prof. Dr. Franz Pesch, Pesch & ■■Partner, Architekten Stadtplaner GbR, Stuttgart.

Wissenschaftlicher Beirat VEP 2025

Die Podiumsdiskussion für das Projekt Verkehrsentwicklungsplan 2025plus (VEP2025plus) findet am Dienstag, 12. Oktober, von 18 bis 20 Uhr im Plenarsaal des Rathauses, Rathausplatz 1, statt.

Folgende Schwerpunkte stehen dabei zur Diskussion: Was ist unter kommunaler Verkehrsentwick-lungsplanung zu verstehen? Was will die Verkehrsentwicklungs-planung erreichen und welches sind ihre wichtigsten Bausteine? In welchen Schritten und in wel-chem Zeitraum erfolgt die Bear-beitung bzw. die Entwicklung des VEP2025plus? Was sind in Dresden die zentralen Herausforderungen, denen sich die Verkehrsentwick-lungsplanung stellen muss?

Außerdem diskutiert werden die wichtigsten Ziele der zukünftigen Verkehrsentwicklung.

VEP 2025plus wird vorgestellt

Page 2: Gelassenheit bedeutet auch Entschleunigung€¦ · Netzwerkes POLIS gestellt. Die Amtsblattserie stellt die Mit-glieder des wissenschaftlichen Beirates, ihre Arbeit mit ihren Zielen

2

Dresdner Amtsblattwww.dresden.de

41|2010Donnerstag, 14. Oktober

Die ersten Verkehrsprognosedaten für das Jahr 2025 liegen vor. Dafür war eine umfangreiche Analyse und Überprüfung der Zahlen in den letzten Wochen notwendig.

Das Verkehrsmodell Dresden 2025 ist ein wichtiges Werkzeug für Einzelprognosen bei Bau- und Verkehrsvorhaben in Dresden. In den nächsten Wochen arbeitet das Stadtplanungsamt die Verkehrspro-gnosezahlen in die laufenden Planverfahren ein. Danach sind erst weitere Auswertungen zur generel-len Entwicklung des Verkehrs und eine vergleichende Betrachtung mit der Verkehrsprognose 2020 möglich. Nach einer ersten vor-sichtigen Schätzung auf Grundlage dieser prognostizierten Daten, die beispielsweise Einwohnerzahlen, Altersstrukturen und Arbeitsplätze berücksichtigen, wird sich die städ-tische Verkehrsbelastung geringfü-gig steigern.

Jetzt liegen Vergleichszahlen Prognose 2025 zu 2020 bzw. zum gegenwärtigen Stand für die Königs-brücker Straße Süd und die Dresdner Elbebrücken vor. Die Gegenüberstel-lungen sind in den rechts stehenden Darstellungen erkennbar.

V E R K E H R S E N T W I C K L U N G

Die Mobilität wird sich bald dramatisch verändernDer Verkehrsentwicklungsplan 2025 und seine Akteure (2)

Die Landeshauptstadt Dresden verfolgt mit der Erarbeitung des Verkehrsentwicklungsplanes (VEP) 2025 das Ziel, die Weichen für den Verkehr für den Zeitraum bis 2025 und darüber hinaus zu stellen. Der VEP wird in den Rahmen europäischer Zusam-menarbeit und insbesondere in den Kontext des europäischen Netzwerkes POLIS gestellt. Die Amtsblattserie stellt die Mit-glieder des wissenschaftlichen Beirates, ihre Arbeit mit ihren Zielen vor. In der zweiten Folge beantwortet Prof. Dr.-Ing. Udo Jürgen Becker vom Lehrstuhl für Verkehrsökologie der TU Dresden die Fragen der Redaktion.

Was bewog Sie, im wissenschaft-lichen Beirat für die Erarbeitung des VEP mitzuarbeiten?Ich wurde gefragt, ob ich dazu bereit wäre. Natürlich konnte ich dann als Mitglied der örtlichen Universität nicht „Nein“ sagen. Welches sind für Sie die beson-

deren Anforderungen an diesen VEP bis 2025?Die Mobilität wird sich in den näch-sten Jahren dramatisch ändern. Aus vielen Gründen: Wir alle wollen aber die Stadt mobil halten, auch dann, wenn sich die Bedingungen ändern. Dafür müssen wir heute Lösungen suchen und umsetzen!Auf welche Frage wollen Sie spe-ziell eine Antwort finden?Wer in Dresden, welche Einwoh-nergruppe und vor allem wo, können nicht alle grundlegenden

Mobilitätsbedürfnisse abgedeckt werden: heute nicht, zukünftig nicht? Dort muss die Stadt dann aktiv werden.

Wenn Sie sich etwas für Dresdens Verkehr wünschen könnten, was wäre das?Mehr ruhiges Diskutieren und mehr Verständnis für Zusammen-hänge: Im Dresdner Verkehr müs-sen immer noch zu viele Schlach-ten ausgefochten werden, aber das hilft niemandem.

Dabei. Prof. Dr.-Ing Udo Jürgen Becker vom Lehrstuhl für Verkehrsökologie der TU Dresden befasst sich u. a. mit der nach-haltigen Verkehrsentwicklung, Lärm- und Abgasemissionen sowie mit Messungen von Mobilität. Er war Projektleiter im Be-reich Verkehr in Basel, Lehrbeauftragter für Verkehrsökonomie am Wirtschaftswis-senschaftlichen Zentrum der Uni Basel sowie Mitglied im Nachhaltigkeitsbeirat des Landes Brandenburg. Prof. Udo Jürgen Becker ist Vorsitzender der Kommission Umwelt der TU Dresden. Foto: privat

In Kürze öffnen sich weitere Dresd-ner Einbahnstraßen für Radfahrer. So dürfen sie zukünftig in beiden Richtungen unterwegs sein: im Stadtzentrum an der Straße Am Hauptbahnhof zwischen Wiener Platz und Bayrischer Straße und in Löbtau auf der Schillingstraße zwischen Gröbelstraße und Tha-randter Straße. Auf dem Weg zum Hauptbahnhof können Radfahrer dann von der Prager Straße oder der Reitbahnstraße kommend bequem die Bayrische Straße erreichen und weiter in die Südvorstadt und zur Technischen Universität gelangen. Auch in Löbtau erhöht sich punktu-ell die Sicherheit für Radfahrer. Sie können nun die stark frequentierte Kesselsdorfer Straße umfahren. In Dresden wurden 23 Einbahn-straßenabschnitte für Radfahrer geöffnet.

Einbahnstraßen öffnen sich für Radfahrer

Zu den Aufgaben des wissenschaft-lichen Beirates des Verkehrsent-wicklungsplanes 2025 gehören:

die Formulierung der Aufgaben-■■stellung aus (verkehrs-)wissen-schaftlicher Sicht sowie

die Empfehlungen zu Bearbei-■■tungsmethodik und

die Einbringung moderner fach-■■licher Erkenntnisse in den VEP. Sprecher ist Prof. Dr.-Ing. Gerd-Axel Ahrens, TU Dresden, Lehrstuhl für Verkehrs- und Infrastrukturplanung.Die Mitglieder sind:

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus J. Beck-■■mann, Deutsches Institut für Urba-nistik, Berlin

Prof. Dr. Dr. h. c. Bernhard Mül-■■ler, Leibnitz-Institut für ökologische Raumentwicklung

Prof. Dr.-Ing. Bernard Bäker, TU ■■Dresden, Institut für Automobil-technik

Prof. Dr.-Ing. Udo J. Becker, TU ■■Dresden, Lehrstuhl für Verkehrs-ökologie

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Reinhold ■■Maier, TU Dresden Institut für Verkehrsplanung und Straßen-verkehr

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian ■■Lippold, TU Dresden Institut für Verkehrsplanung und Straßen-verkehr

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Krimmling, ■■TU Dresden Institut für Verkehrs-telematik

Prof. Dr. Franz Pesch, Pesch & ■■Partner, Architekten Stadtplaner GbR, Stuttgart.

Wissenschaftlicher Beirat des VEP 2025

Verkehrsmodell für Verkehrsprognose 2025 ist einsatzbereit

Durchschnittlicher täglicher Verkehr in Kfz/24 Stunden■■Die Änderungen in den Verkehrsbelastungen der Dresdner Elbebrücken sind nicht mit der gesamtstädtischen Verkehrsentwicklung in den einzel-nen Betrachtungszeiträumen gleich zu setzen. Dazu bedarf es gesonderter Untersuchungen. Ergebnisse dazu liegen noch nicht vor.

Brücke Zählung 2009 Prognose 2020 Prognose 2025Flügelwegbrücke 42 500 42 000 45 000

Marienbrücke 33 500 31 000 34 500

Augustusbrücke 6 500 6 500 7 500

Carolabrücke 45 000 42 500 41 000

Albertbrücke 38 000 29 000 30 000

Waldschlößchenbrücke 0 44 000 44 500

Loschwitzer Brücke („Blaues Wunder“) 32 500 27 000 30 000

Summe 198 000 222 000 232 500

Vergleich der Verkehrsprognosen Königsbrücker Straße SüdAbschnitt Prognose 2020 vom

21.02.2008 (Planfeststellung)Prognose 2025

vom 07.09.2010Änderung 2025

Stauffenbergallee bis Tannenstraße

18 600 19 100 +500

Tannenstraße bis Bischofsweg

18 900 … 19 300 21 100 … 21 600 +2 200 …+2 300

Bischofsweg bis Louisenstraße

16 300 … 17 700 16 900 … 18 000 +300 … +600

Louisenstraße bis Katharinenstraße

19 600 19 100 -500

Katharinenstraße bis Albertplatz

20 700 … 21 800 20 100 … 21 200 -600

Page 3: Gelassenheit bedeutet auch Entschleunigung€¦ · Netzwerkes POLIS gestellt. Die Amtsblattserie stellt die Mit-glieder des wissenschaftlichen Beirates, ihre Arbeit mit ihren Zielen

2

Dresdner Amtsblattwww.dresden.de

42|2010Donnerstag, 21. OktoberV E R K E H R S E N T W I C K L U N G

Gibt es eine zukunftsfähige Mobilitätskultur?Der Verkehrsentwicklungsplan 2025 und seine Akteure (3)

Die Landeshauptstadt Dresden verfolgt mit der Erarbeitung des Verkehrsentwicklungsplanes (VEP) 2025 das Ziel, die Weichen für den Verkehr für den Zeitraum bis 2025 und darüber hinaus zu stellen. Der VEP wird in den Rahmen europäischer Zusam-menarbeit und insbesondere in den Kontext des europäischen Netzwerkes POLIS gestellt. Die Amtsblattserie stellt die Mit-glieder des wissenschaftlichen Beirates, ihre Arbeit mit ihren Zielen vor. In der dritten Folge beantwortet Prof. Dr.-Ing. Klaus J. Beckmann vom Deutschen In-stitut für Urbanistik GmbH (Difu) die Fragen der Redaktion.Was bewog Sie, im Wissenschaft-lichen Beirat für die Erarbeitung des VEP mitzuarbeiten?Mit meinen vielfältigen For-schungstätigkeiten im engeren und weiteren Bereich der Verkehrs-entwicklungsplanung hoffe ich, wichtige Beiträge zur Erarbeitung des Verkehrsentwicklungsplans Dresden einbringen zu können. Die Forschungen haben eine prak-tische Umsetzung in verschiedenen Projekten und Tätigkeiten erfahren – beispielsweise die Erarbeitung des Verkehrsentwicklungsplans Braunschweig in meinem Dezer-nat während meiner Tätigkeit in Braunschweig, die Moderation des Prozesses Verkehrsentwicklungs-planung in der Landeshauptstadt Düsseldorf, die Bearbeitung des Verkehrsentwicklungsplans der Stadt München in Arbeitsgemein-schaft mit Karlsruhe und Aachen.Welches sind für Sie die beson-deren Anforderungen an diesem VEP 2025?Besondere Anforderungen liegen schon heute, vor allem aber zukünf-tig in veränderten Rahmenbedin-gungen und Vorgaben für die Ver-kehrsentwicklung in Städten und

Ballungsräumen. Dies sind insbe-sondere Rahmenbedingungen der demografischen Veränderungen, der Anforderungen an Klimaschutz und Klimafolgenbewältigung, der Anforderungen an Energieeffizienz und kohlenstoffarme Verkehre, der Schwäche der kommunalen Haushalte, der Erfordernisse einer Erhaltung und Erneuerung von Verkehrsinfrastrukturen.

Besondere Anforderungen beste-hen hinsichtlich der Entwicklung einer zukunftsfähigen Mobilitäts-kultur – beispielsweise auch unter Einsatz von Elektrofahrzeugen, un-ter einer verstärkter Orientierung an Fahrzeugbenutzung und weni-ger an Fahrzeugbesitz. Dies muss im regionalen Zusammenhang und durch angepasste Stadt- und Verkehrsentwicklung geschehen.Auf welche Fragen wollen Sie speziell Antwort finden?

Wie kann die Teilhabe und Teil-■■nahme der Bürger durch Mobilität gesichert werden – bei erhöhter Energieeffizienz, reduziertem Ein-satz fossiler Energieträger?

Wie können die notwendigen ■■wirtschaftlichen Austauschprozesse (Wirtschafts- und Güterverkehr) en-ergieeffizient und stadtverträglich gesichert werden?

Wie können durch Weiterent-■■wicklung und Umgestaltung des

Verkehrssystems in Dresden die Stadtqualität verbessert werden?

Wie ist die Mobilität im Nahr-■■aum („Quartier“) zu sichern und zu fördern?

Durch welche Maßnahmen ■■kann eine zukunftsfähige Mobili-tätskultur gefördert werden?Wenn Sie sich etwas für Dresdens Verkehr wünschen könnten, was wäre das?Für den Erarbeitungsprozess des VEP wünsche ich mir eine offene und vertrauensvolle Kooperation aller Akteure, die für einen zukunftsfä-higen Verkehr in Dresden „Verant-wortung“ übernehmen und eigene Interessen in die Gesamtinteressen für die Stadt Dresden einordnen.

Dabei sollten die Möglichkeiten „multimodalen“ Verkehrsverhal-tens erweitert und von den Bür-gern ausgeschöpft werden. Über mögliche Handlungsstrategien und Maßnahmen sollte vorur-teilsfrei und „ohne Scheuklap-pen“ diskutiert und entschieden werden. Gemeinsames Ziel sollte eine zukunftsfähige Verkehrs- und Siedlungs-/Stadtentwicklung sein. Dazu müssen die Chancen des Fuß-gänger- und Fahrradverkehrs wie auch eines differenzierten öffent-lichen Verkehrs ausgeschöpft, die Notwendigkeiten des motorisierten Individualverkehrs und Güter-/Wirtschaftsverkehrs berücksichtigt werden.

Ein weiterer Akteur. Prof. Dr.-Ing. Klaus J. Beckmann ist seit 2006 wissenschaft-licher Direktor und Geschäftsführer des Deutschen Institutes für Urbanistik GmbH. Er befasst sich unter anderem mit Verkehrs-entwicklungsplanung/-konzepte, integrier-ter Stadt- und Verkehrsentwicklung, Mobili-tätsmanagement sowie dem Elektroverkehr. Er war am Institut für Stadtbauwesen der TU Braunschweig tätig und Professor an der TU Karlsruhe, außerdem auch Institutsleiter in Aachen. Foto: privat

Brücke und linkselbische ■■Straßenanschlüsse An der Altstädter Vorlandbrücke verschweißen die Bauarbeiter die Hauptträger miteinander und stabilisieren sie durch Querträger. Sie werden durch Kragträger für die späteren Rad- und Gehwege ergänzt. Das vierte V-Stützen-paar wird voraussichtlich in der kommenden Woche aufgestellt. Danach folgen weitere Haupt-träger. Am Ufer erfolgen Tief-bauarbeiten zur Herstellung der Verschub-Bahn, die später zum Einschwimmen des Stromfeldes dient. Außerdem bewehren die Arbeiter die Köpfe der Bohr-pfähle am Elbufer und schalen diese ein.

Tunnelbau und Straßenan-■■schlüsseAuf der Stauffenbergallee wird die Bohrpfahlwand für die spä-tere Tunnelrampe gebohrt und die Bodenplatte für das Segment 35 betoniert. Auf der Waldschlöß-chenstraße laufen die Vorberei-tungen für den Straßenbau von der Arndtstraße bis zur Radeber-ger Straße. Im Nebentunnel Ost stehen Arbeiten an den Notgeh-wegen und der Vorsatzschale zur Rampe auf dem Programm. Im Nebentunnel West wird das zwei-te Segment geschalt und bewehrt. Im Tunnelbetriebsgebäude entste-hen weitere Innenwände.

Verkehrshinweise ■■Das Käthe-Kollwitz-Ufer und die Bautzner Straße sind zweispurig befahrbar. Die Waldschlößchen-straße ist auch für Anlieger nicht durchgehend befahrbar. Wegen der Montagearbeiten musste der Elberadweg auf der Altstädter Seite verlegt werden. Die Umgehungs-strecke ist ausgeschildert. Die Beachtung der Beschilderung der relativ weiträumigen Umleitung wird dringend empfohlen. Seit dem 15. Oktober ist auf dem Käthe-Kollwitz-Ufer, an der Einmündung Schubertstraße, eine zusätzliche Baustellenampel in Betrieb, um den Radfahrern das Überqueren der Straße zu erleichtern.

Hinweis ■■Der Baufortschritt an der Brücke lässt sich über die Webcam ver-folgen. Außer einem aktuellen Bild kann man über den Button „Archiv“ auch die Bauzustände rückwirkend ab Januar 2009 abrufen:

www.wsb-info.de/aktuell.html

Bauarbeiten an der Waldschlößchenbrücke

Am 12. Oktober fand eine Podi-umsdiskussion zum Verkehrsent-wicklungsplan (VEP 2025plus) im Plenarsaal des Dresdner Neuen Rathauses statt. Im Fokus der Dis-kussion standen folgende Schwer-punkte: Kommunale Verkehrsent-wicklungsplanung – ihre Ziele, Bausteine, der Zeitrahmen und die Herausforderungen. Die Ver-anstaltung war geprägt von einer

sachlichen Diskussion und weitge-hendem Konsens zu den Zielen der zukünftigen Verkehrsentwicklung. Es wurde u. a. herausgestellt, dass Verkehr eine dienende Funktion hat, er dient der Sicherung der Mobilität der Bürger und der Wirt-schaft. Der VEP ist als Rahmenplan zu verstehen, als Grundlage für den Erhalt der Mobilität – bezahlbar, sicher und umweltschonend.

Die Podiumsteilnehmer bekräf-tigten, dass dies nur mit einem vernetzten intelligenten Stadt-verkehrssystem erreicht werden kann, dass innovative Lösungen implementiert. Dafür soll mit dem VEP 2025plus für Dresden ein trag-fähiges Konzept entwickelt werden – partnerschaftlich mit Beteili-gung der Öffentlichkeit in einem kontinuierlichen Prozess.

Podiumsdiskussion zum VEP 2025plus

Page 4: Gelassenheit bedeutet auch Entschleunigung€¦ · Netzwerkes POLIS gestellt. Die Amtsblattserie stellt die Mit-glieder des wissenschaftlichen Beirates, ihre Arbeit mit ihren Zielen

2

Dresdner Amtsblattwww.dresden.de

43|2010Donnerstag, 28. OktoberV E R K E H R S E N T W I C K L U N G

Verkehrssicherheit muss an Bedeutung gewinnenDer Verkehrsentwicklungsplan 2025 und seine Akteure (4)

Die Landeshauptstadt Dresden verfolgt mit der Erarbeitung des Verkehrsentwicklungsplanes (VEP) 2025 das Ziel, die Weichen für den Verkehr für den Zeitraum bis 2025 und darüber hinaus zu stellen. Der VEP wird in den Rahmen europäischer Zusam-menarbeit und insbesondere in den Kontext des europäischen Netzwerkes POLIS gestellt. Die Amtsblattserie stellt die Mit-glieder des wissenschaftlichen Beirates, ihre Arbeit mit ihren Zielen vor. In der vierten Folge beantwortet Prof. Dr.-Ing. Rein-hold Maier von der TU Dresden, Fakultät Verkehrswissenschaften die Fragen der Redaktion.

Was bewog Sie im Wissenschaft-lichen Beirat für die Erarbeitung des VEP mitzuarbeiten?Das offensichtliche Missverhältnis von Straßenraumangeboten für die unterschiedlichen Verkehrsarten (Kfz-Verkehr, Fußgänger- und Rad-verkehr, öffentlicher Verkehr) auf vielen Dresdner Straßen bewog mich, im wissenschaftlichen Beirat mitzuarbeiten.Welches sind für Sie die beson-

deren Anforderungen an diesen VEP bis 2025?Die besonderen Anforderungen für mich sind die Berücksichtigung der nichtmotorisierten Verkehrs-teilnehmer und ihrer Sicherheits-ansprüche.Auf welche Frage wollen Sie spe-ziell eine Antwort finden?Wichtig für mich sind Antworten auf die Frage: Wie kann die Ver-kehrssicherheit ihrer Bedeutung entsprechend angemessen bei

Verkehrsplanungsprojekten Be-rücksichtigung finden?Wenn Sie sich etwas für Dresdens Verkehr wünschen könnten, was wäre das?Ich wünsche mir eine bessere Struktur der Verkehrswege-Ka-tegorien für die verschiedenen Verkehrsarten, das heißt ein klar erkennbar abgestuftes Netz für den Autoverkehr, ebenso für den Radverkehr und den öffentlichen Personenverkehr.

Im Interview. Prof. Dr.-Ing Reinhold Maier arbeitet am Lehrstuhl Straßenverkehrs-technik im Institut für Verkehrsplanung und Straßenverkehr an der TU Dresden. Nach seinem Studium und der Promotion an der Universität Karlsruhe wirkte er bei Groß-projekten zur Untersuchung der Wirkung flächenhafter Verkehrsberuhigung und der sicheren Gestaltung von Ortsdurchfahrten mit. Er stand Städten und Straßenbauver-waltungen in Fragen der Verkehrssicherheit beratend zur Seite und arbeitete bei der Beratungsstelle für Schadensverhütung. Seine Hauptarbeitsfelder an der TU Dresden sind unter anderem die Entwicklung von Verfahren zur Bemessung von innerstäd-tischen Verkehrsanlagen sowie die Analyse der Verkehrssicherheit. Foto: privat

Auf Antrag der Stadt Dresden ver-längerte der Fördermittelgeber die Laufzeit des Sanierungsverfahrens in Dresden-Plauen bis Ende 2011. Somit haben die Hauseigentü-mer noch bis zum 30. November die Möglichkeit, eine vorzeitige Ablösung des Ausgleichsbetrages schriftlich zu vereinbaren. Das Stadtplanungsamt informierte in Bürgerversammlungen die Grund-stückseigentümer im September und Oktober 2009 in Plauen über dieses Verfahren. Der Ausgleichs-betrag ist ein Beitrag, der nach Baugesetzbuch (BauGB) Paragraf 154 von der Landeshauptstadt Dresden erhoben werden kann. Er betrifft ausschließlich die Boden-werterhöhungen, die durch die öf-fentlichen Sanierungsmaßnahmen entstanden sind.

StadtplanungsamtAbteilung Stadterneuerung Heinz Sydow World Trade CenterFreiberger Straße 395. Etage, Zimmer 5331Telefon (03 51) 4 88 36 50hsydow@dresden

Ausgleichsbetrag kann vorzeitig abgelöst werden

Aufgrund der tageslichtärmeren Jahreszeit und der fehlenden Stra-ßenbeleuchtung findet der Wo-chenmarkt an der Lingnerallee vom 5. November bis zum 25. März 2011 nur noch von 8 bis 16 Uhr statt. Infolge des Buß- und Bettages wird der Wochenmarkt auf dem Münchner Platz vom 17. November auf den 16. November vorverlegt. Darüber hinaus fallen die Wochen-markttage des Lingnermarktes am 24. Dezember und 31. Dezember ersatzlos aus.

Öffnungszeiten der Wochenmärkte verändert

Was ist bei Hochwasser zu beach-ten? Wo gibt es Informationen und Hilfe? Wie können Anrainer von Fließgewässern Vorsorge treffen? Über diese und weitere Fragen in-formiert ein städtischer Handzettel, der jetzt aktualisiert in den Dresd-ner Bürgerbüros, Ortsämtern und Rathäusern ausliegt. Die Bürgerin-formation wird kostenlos abgege-ben. Weitere Informationen zum Thema stehen im Internet unter www.dresden.de/hochwasser.

Handzettel informiert zum Thema Hochwasser

Brücke und linkselbische Stra-■■ßenanschlüsse An der Altstädter Vorlandbrücke montieren die Bauarbeiter wei-terhin die Haupt-, Quer und Krag-träger. Das vierte V-Stützenpaares wird voraussichtlich in dieser Woche aufgestellt. Noch laufen die Vorbereitungsarbeiten dafür. Danach folgen weitere Hauptträger. Am Ufer erfolgen Tiefbauarbeiten zur Herstellung der Verschub-Bahn, die später zum Einschwimmen des Stromfeldes dient. Zurzeit entsteht dafür eine Erdrampe. Außerdem bewehren die Arbeiter die Köpfe der Bohrpfähle am Elbufer und schalen diese ein. Der letzte Hilfs-pfeiler entsteht. Dafür wird mit der Ramme der Spundbohlenkasten eingebracht.

Tunnelbau und Straßenan-■■schlüsseAuf der Stauffenbergallee wird die Bohrpfahlwand für die spätere Tun-nelrampe gebohrt und die Wände sowie die Decke des Segmentes 34 entstehen. Außerdem schalen und bewehren die Bauarbeiter die

Bodenplatte des Segmentes 36. Auf der Waldschlößchenstraße stellen die Arbeiter die Hausanschlüsse von der Arndtstraße bis zur Bautz-ner Straße her, bis zur Radeberger Straße verlegen sie die Fernwärme-leitungen. Im Nebentunnel Ost ste-hen Arbeiten an den Notgehwegen an. Im Nebentunnel West wird das zweite Segment geschalt und be-wehrt. Im Tunnelbetriebsgebäude entstehen weitere Innenwände.

Verkehrshinweise ■■Die Waldschlößchenstraße ist auch für Anlieger nicht durchgehend befahrbar. Wegen der Montage-arbeiten musste der Elberadweg auf der Altstädter Seite verlegt werden. Die Umgehungsstrecke ist ausgeschildert. Die Beachtung der Beschilderung der relativ weiträu-migen Umleitung wird dringend empfohlen. Seit dem 15. Oktober ist auf der Käthe-Kollwitz-Straße, an der Einmündung Schubertstraße, eine zusätzliche Baustellenampel in Betrieb, um den Radfahrern das Überqueren der Straße zu erleichtern.

Bau an der Waldschlößchenbrücke

SICHERHEITSSERVICEOlaf BägerFeinmechanikermeisterSchließanlagenZylinderschlösserMechanische SicherheitseinrichtungenTüröffnung, Schlüsseldienst

Altnaußlitz 6 � 0351-4 15 04 1001159 Dresden www.baeger-sicherheit.de

www.wsb-info.de/aktuell.html

Page 5: Gelassenheit bedeutet auch Entschleunigung€¦ · Netzwerkes POLIS gestellt. Die Amtsblattserie stellt die Mit-glieder des wissenschaftlichen Beirates, ihre Arbeit mit ihren Zielen

2

Dresdner Amtsblattwww.dresden.de

44|2010Donnerstag, 4. NovemberV E R K E H R S E N T W I C K L U N G

Mobilitätskonzepte gehören in die StadtplanungDer Verkehrsentwicklungsplan 2025 und seine Akteure (5)

Die Landeshauptstadt Dresden verfolgt mit der Erarbeitung des Verkehrsentwicklungsplanes (VEP) 2025 das Ziel, die Weichen für den Verkehr für den Zeitraum bis 2025 und darüber hinaus zu stellen. Der VEP wird in den Rah-men europäischer Zusammen-arbeit und insbesondere in den Kontext des europäischen Netz-werkes POLIS gestellt. Die Amts-blattserie stellt die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates, ihre Arbeit mit ihren Zielen vor. In der fünften Folge beantwor-tet Prof. Dr.-Ing. Bernard Bäker von der TU Dresden, Fakultät Verkehrswissenschaften, Institut für Automobiltechnik Dresden, Lehrstuhl Fahrzeugmechatronik, die Fragen der Redaktion.Was bewog Sie, im wissenschaft-lichen Beirat für die Erarbeitung des VEP mitzuarbeiten?Die Stadt Dresden gehört für mich zu den größten und auch interes-santesten Städten Deutschlands. Die Technische Universität Dresden mit der Fakultät Verkehrswissen-schaften, die in Deutschland in dieser Konstellation einmalig ist, bietet erstklassige Synergien.

Diese neuesten wissenschaft-lichen Ansätze einer Verkehrspla-nung der Zukunft beinhaltet auch, vorhandene und neue Mobilitäts-konzepte bei aktuellen Fragestel-lungen der Dresdner Stadtplanung einfließen zu lassen.Welches sind für Sie die beson-deren Anforderungen an diesen VEP bis 2025+?Wir erleben sowohl technisch als auch gesellschaftlich momentan einen starken Umbruch. Dies äu-ßert sich neben der Demographie in einer emissionsbezogenen und energiebehafteten nationalen wie internationalen Diskussion. Das Aufsetzen einer tragfähigen Ver-kehrsentwicklungsplanung mit

einer langfristigen Nachhaltigkeit ist daher gerade jetzt eine extrem große Herausforderung. Überlagert wird dies durch die besondere Lage und Situation Dresdens, die sich eben nicht nur durch die Elbe und Nebenflüsse auszeichnet, sondern auch durch eine im bundesweiten Trend zu sehende extrem dyna-mische Entwicklung.Auf welche Frage wollen Sie spe-ziell eine Antwort finden?Es drängen sich aufgrund unter-schiedlicher Begründungen neue Mobilitätskonzepte für die Zukunft auf. Ein Stichwort wäre in diesem Zusammenhang das Thema der Elektromobilität. Losgelöst von dieser sehr speziellen Sparte einer Fahrzeugausprägung, wird eine vermehrte Elektrifizierung der Fort-bewegung im Innenstadtbereich moderner Städte zu verzeichnen sein, dem eine Verkehrsentwick-

lungsplanung der Zukunft gerecht werden muss. Dieses Themenfeld steht daher neben einigen anderen bei meinen Beiträgen im VEP2025+ im Vordergrund.Wenn Sie sich etwas für den Dresdner Verkehr wünschen könnten, was wäre das?Ich kann nur etwa seit den letzten fünf Jahren über intensive Erfah-rungen im Dresdner Stadtverkehr berichten. Meine Erfahrungen sind an vielen Stellen positiv, aber es gibt auch negative Erlebnisse. Ich persönlich bin der Meinung, dass die Elbsituation an vielen Stellen verkehrstechnisch nicht günstig aufgeplant ist, was sich an dieser Stelle spätestens bei Reparaturar-beiten an Brücken oder größeren Kreuzungen zeigt.

Des Weiteren wird in vielen Bereichen sehr zügig gefahren und Verkehrshinweise nicht immer be-achtet, was ein Gefahrenpotenzial für alle Verkehrsteilnehmer in sich trägt. Hier könnten neue Ansätze einer Verkehrsplanung und inno-vative Lösungen einer Steuerung helfen.

Beiratsmitglied. Prof. Dr.-Ing. Bernard Bäker arbeitet am Lehrstuhl Fahrzeugme-chatronik am Institut für Automobiltechnik Dresden der TU Dresden. Nach seinem Stu-dium an der TU Braunschweig promovierte er bei der Volkswagen AG in Wolfsburg und war außerdem Mitarbeiter der Daimler AG in Stutgart und in den USA. Seit sechs Jahren ist Dr.-Ing. Bernard Bäker Professor an der Technischen Universität Dresden.Sein Hauptarbeitsfeld ist die Forschung energieeffizienter Mobilität. Außerdem be-schäftigt er sich mit Energiemanagement, vorausschauenden Fahrzeugbetriebsstra-tegien, elektrischer Energiespeicherung sowie der Diagnose und Elektrik-Architektur im Kraftfahrzeug. Foto: privat

Ein Gehweg muss bei Bedarf unter Umständen in einer größeren Brei-te als in der bisher immer zitierten Breite von 1,50 Meter geräumt und gestreut werden. Dieser Fall trifft auch zu, wenn Bushaltestellen vor-handen sind. Diese Haltestellenbe-reiche sind ebenfalls zu beräumen und zu streuen.

Schnee, der zusammengescho-ben wird, gehört keinesfalls auf die Fahrbahn. Straßenabläufe, Hy-dranten, Gas- und Wasserschieber müssen freigelegt und frei gehalten werden. Die Winterdienstanlie-gerpflichten sind wochentags von 7 Uhr bis 20 Uhr und sonn- und feiertags von 9 Uhr bis 20 Uhr wahr-zunehmen. Dabei ist es unwesent-lich, ob die Landeshauptstadt auf öffentlichen Gehwegen ebenfalls Winterdienstleistungen ausführt. Die Verpflichtung für den Anlieger besteht in jedem Fall. In Fußgänger-zonen genügen angemessen breite Streifen in der Mitte und am Rand mit mehreren Querverbindungen.

Die Kommunen sind befugt und verpf lichtet, die Einhaltung der Winterdienstanliegerpflichten zu kontrollieren. Säumige Anlieger werden angehalten, ihren Pflichten nachzukommen, gegebenenfalls un-ter Androhung einer Geldbuße.

Die Anliegerpflichten sind in der Winterdienstanliegersatzung der Landeshauptstadt Dresden geregelt. Sie wurde in der gültigen Fassung auf der Grundlage des Sächsischen Straßengesetzes (SächsStrG) am 7. Dezember 2001 vom Stadtrat beschlossen und im Amtsblatt vom 13. Dezember 2001 veröffentlicht. In der Satzung sind die Anlieger-pflichten bei Schneefall und Glätte auf öffentlichen Straßen, Gehwe-gen, Treppen und Fahrbahnen ohne Gehweg geregelt.

www.dresden.de/satzungenStichwort „Winterdienst“

Anliegerpflichten bei Eis, Glätte und Schnee

Im Auftrag des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft bauen und sanieren Bauarbeiter den Spielbe-reich in Langebrück an der Georg-Kühne-Straße.

Auf diesem Spielplatz befindet sich in einem Hang eine zwölf Meter lange Edelstahlrutsche. Die Fallhöhe von 2,30 Meter bzw. die Befestigung unter der Rutsche ent-spricht nicht mehr der geltenden

DIN-Vorschrift. Die Rutsche muss nun in ihrer Lage erhalten werden, wird jedoch parallel Richtung Erd-boden abgesenkt. Darüber hinaus stellen die Arbeiter einen neuen Einstiegsturm auf, weil Kontrol-len ergaben, dass die Stützen im Bodenbereich marode waren. Das alte große Spielgerät wird durch ein neues kleines ersetzt. Auf der rechten Seite des Rutschenaus-

laufes gibt es für die Kinder dann eine neue Doppelschaukel.

Als Fertigstellungstermin ist der 10. Dezember vorgesehen. Sollte es die Witterung zulassen, werden in diesem Jahr auch noch die Pflanzen gesetzt. Für die Planung und die Neubau- und Sanierungsarbeiten werden 53 000 Euro aus dem Kon-junkturpaket II und aus Eigenmit-teln aufgewendet.

Spielplatz in Langebrück wird ausgebautBei der nächsten Sonnabendakade-mie geht es um Verletzungen des Sprunggelenkes. Die Veranstaltung findet statt am 6. November, 10 Uhr im Festsaal des Marcolini-Palais, Friedrichstraße 41. Dr. Mirko Ko-the, Oberarzt der Klinik für Unfall-, Wiederherstellungs- und Hand-chirurgie spricht über individuell angepasste Therapien und darüber wie Spätfolgen vermieden werden können. Der Eintritt ist frei.

Verletzungen des Sprunggelenkes

Page 6: Gelassenheit bedeutet auch Entschleunigung€¦ · Netzwerkes POLIS gestellt. Die Amtsblattserie stellt die Mit-glieder des wissenschaftlichen Beirates, ihre Arbeit mit ihren Zielen

2

Dresdner Amtsblattwww.dresden.de

45|2010Donnerstag, 11. NovemberB A U A R B E I T E N

Die Landeshauptstadt Dresden verfolgt mit der Erarbeitung des Verkehrsentwicklungsplanes (VEP) 2025 das Ziel, die Weichen für den Verkehr für den Zeitraum bis 2025 und darüber hinaus zu stellen. Der VEP wird in den Rah-men europäischer Zusammen-arbeit und insbesondere in den Kontext des europäischen Netz-werkes POLIS gestellt. Die Amts-blattserie stellt die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates, ihre Arbeit und ihre Ziele vor. In der sechsten Folge beantwortet Prof. Dr.-Ing. Jürgen Krimmling vom Institut für Verkehrstelematik, Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ der TU Dresden die Fragen der Redaktion.Was bewog Sie, im wissenschaft-lichen Beirat für die Erarbeitung des VEP mitzuarbeiten?Im VEP 2025 werden entschei-dende Weichen für die Zukunft des Verkehrs und damit der Mobilität in der Dresden gestellt. Es ist für mich eine Ehre und zugleich eine Herausforderung, diesen richtungs-weisenden Weg wissenschaftlich begleiten zu dürfen.Welches sind für Sie die beson-deren Anforderungen an diesen VEP bis 2025?

Wesentliche Anforderung ist einer-seits die Sicherung der Nachhaltig-keit der Verkehrsprojekte in der Landeshauptstadt Dresden. Aber auch die Fortschreibung bzw. Weiterentwicklung der Verkehrs-infrastruktur Dresdens im Span-nungsfeld zwischen Umweltver-träglichkeit und Wirtschaftlichkeit müssen im Verkehrsentwicklungs-plan berücksichtigt werden. Außer-

dem gehört die effektive Nutzung der vorhandenen Infrastruktur durch den weiteren Einsatz der Verkehrstelematik hinein.Auf welche Frage wollen sie spe-ziell eine Antwort finden?Wie werden innovative Techniken und Technologien zur umwelt-verträglichen mobilitätsgerechten Verkehrsgestaltung im Prognoseho-rizont beitragen?Wenn Sie sich etwas für Dresdens Verkehr wünschen könnten, was wäre das?Ich wünsche mir einen Konsens zwischen den verschiedenen Inte-ressenlagen und Verkehrsträgern hier insbesondere der motorisierte Individualverkehr, ÖPNV, Rad- und Fußgängerverkehr.

Verkehrsprojekte müssen nachhaltig gesichert werdenDer Verkehrsentwicklungsplan 2025 und seine Akteure (6)

Aktiv im wissenschaftlichen Beirat. Prof. Dr. Jürgen Krimmling arbeitet am Lehrstuhl für Verkehrsleitsysteme und -prozess-automatisierung am Institut für Verkehrs-telematik. Seine Hauptarbeitsfelder dort sind die Fahrerassistenzsysteme und die Verkehrssteuerung. Vor seiner Professor an der TU Dresden war Jürgen Krimmling beim Zentralen Forschungsinstitut für Ver-kehrswesen, bei der Siemens AG sowie im Ingenieurbüro Schlothauer & Wauer. Foto: Technische Universität Dresden

Zum Tag des Passivhauses am Freitag, 12. November, können Interessierte an einer Führung durch die 62. Grundschule „Friedrich Schiller“, Pill-nitzer Landstraße 38, um 15 Uhr oder wahlweise 16 Uhr teilnehmen.

Die Stadt Dresden verpflichtete sich, zur Minderung der CO2-Emissio-nen beizutragen und hat dazu 1998 ein Rahmenprogramm aufgestellt. Ein Punkt darin ist die Senkung des Energieverbrauches der kommu-nalen Gebäude. Deshalb wurde der

Neubau der 62. Grundschule „Fried-rich Schiller“ mit der integrierten Sporthalle als Passivhaus errichtet.

Das Gebäude ist sehr kompakt gestaltet, die Außenhülle ist hoch-dämmend und weitgehend luftdicht. Die Außenwände haben eine 30 Zentimeter starke Dämmung aus Mineralwolleplatten erhalten. Um einen geringen Strombedarf für die Beleuchtung zu erreichen, versorgt ein geschwungenes Lichtlenkele-ment in der Decke das Foyer indirekt

mit Tageslicht. Die Klassenzimmer erhalten nach Erfordernis automa-tisch Licht. Über den Sensor regeln sich auch die Heizung und Lüftung der Räume.

Im Winter können die Fenster geschlossen bleiben, es gibt keine Wärmeverluste beim Lüften über die Fenster, da das gesamte Haus über zentrale Lüftungsanlagen mit effektiver Wärmerückgewinnung versorgt wird. Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe produziert die rest-liche benötigte Wärme. Dazu wird Grundwasser aus einem Brunnen genutzt. Der berechnete End-Ener-giebedarf (Strom) beträgt 32,9 kWh/m² im Jahr.

Die zuwendungsfähigen Anteile des Schulgebäudes beziffern sich mit 80 Prozent aus Fördermitteln des EFRE-Fonds, die der Freifläche und Sporthalle ebenfalls mit 80 Prozent aus Landesfördermitteln.

62. Grundschule präsentiert sich als PassivhausSchulneubau. Baustart war im April 2009, die Übergabe erfolgte im August 2010.

Foto: Hochbauamt

Brücke und linkselbische Stra-■■ßenanschlüsse In dieser Woche beginnen Baggerar-beiten, die für das Einschwimmen des Stromfeldes erforderlich sind. Das Ausbaggern zur Vertiefung der Elbe dauert voraussichtlich drei Wochen und erfolgt von einem Ponton aus. Im Uferbereich gehen die Tief- und Ingenieurbauarbei-ten für die Herstellung der Ver-schubbahn zum Einschwimmen des Stromfeldes weiter. Aus einer Trägerkonstruktion ergibt sich die Gleitfläche zum Verschieben des Stromfeldes. Auch die Türme für das Anheben desselben werden auf-gebaut. Ebenfalls in Vorbereitung des Verschubes werden auf der Neustädter Elbseite die Ständer für die spätere Auflagerung des Strom-feldes auf die Hilfspfeiler errichtet. An den Vorlandbrücken beider Ufer setzen sich die Montage- und Kor-rosionsschutzarbeiten fort.

Tunnelbau und Straßenan-■■schlüsse Das Segment 35 ist betoniert und die Schal- und Bewehrungsarbeiten für Segment 36 werden fortgeführt. Auf der Waldschlößchenstraße zwischen Arndtstraße und Rade-berger Straße wurde das Fernwär-mesystem umgebunden, so dass die Straßenbauarbeiten fortgesetzt werden können. Im Nebentunnel Ost laufen Straßenbauarbeiten einschließlich der Asphaltierung des Tunnels. Am Nebentunnel West wurde das zweite Segment betoniert. Die Schal- und Beweh-rungsarbeiten für das nächste Segment und das Betonieren der Decke am Tunnelbetriebsgebäude werden vorbereitet.

Verkehrshinweise ■■Das Käthe-Kollwitz-Ufer und die Bautzner Straße sind zweispurig be-fahrbar. Die Waldschlößchenstraße ist auch für Anlieger nicht durch-gehend befahrbar. Auf Grund der Montagearbeiten an der Altstädter Vorlandbrücke ist für den Elberad-weg auf der Altstädter Seite eine Umgehungsstrecke ausgeschildert. Die Beachtung der Beschilderung der relativ weiträumigen Umlei-tung wird dringend empfohlen, da der unmittelbare Baubereich nicht mehr passiert werden kann. Auf der Neustädter Seite muss aus technologischen Gründen der Oberkiesweg gesperrt werden. Die Anbindung des Elberadweges zur Bautzner Straße wird über den Erlenweg geführt, der in den letzten Tagen für den Radverkehr hergerichtet wurde.

Bauarbeiten an der Waldschlößchenbrücke

Page 7: Gelassenheit bedeutet auch Entschleunigung€¦ · Netzwerkes POLIS gestellt. Die Amtsblattserie stellt die Mit-glieder des wissenschaftlichen Beirates, ihre Arbeit mit ihren Zielen

2

Dresdner Amtsblattwww.dresden.de

46|2010Freitag, 19. NovemberV E R K E H R S E N T W I C K L U N G

Offene und sozial gerechte MobilitätDer Verkehrsentwicklungsplan 2025 und seine Akteure (7)

Die Landeshauptstadt Dresden verfolgt mit der Erarbeitung des Verkehrsentwicklungsplanes (VEP) 2025 das Ziel, die Weichen für den Verkehr für den Zeitraum bis 2025 und darüber hinaus zu stellen. Der VEP wird in den Rahmen europäischer Zusam-menarbeit und insbesondere in den Kontext des europäischen Netzwerkes POLIS gestellt. Die Amtsblattserie stellt die Mit-glieder des wissenschaftlichen Beirates, ihre Arbeit und ihre Ziele vor. In der siebten Folge beantwortet Prof. Dr.-Ing. Franz Pesch vom Städtebau-Institut der Universität Stuttgart die Fragen der Redaktion.Was bewog Sie, im wissenschaft-lichen Beirat für die Erarbeitung des VEP mitzuarbeiten?Am Verkehrsentwicklungskonzept Dresden arbeite ich gerne mit, weil ich einen Beitrag für ein zukunfts-orientiertes Mobilitätskonzept leisten möchte.Welches sind für Sie die beson-deren Anforderungen an diesen VEP bis 2025?Neben Weichenstellungen für ei-nen klima- und umweltgerechten Stadtverkehr geht es im VEP 2025 vor allem um offene und sozial gerechte Mobilität.Auf welche Frage wollen sie spe-ziell eine Antwort finden?Kann durch integrierte Konzepte städtebauliche Atmosphäre zurück gewonnen werden?Wenn Sie sich etwas für Dresdens Verkehr wünschen könnten, was wäre das?

Ein autofreies Terrassenufer im Bereich der Altstadt ist überfällig. Ich wünsche mir, dass dies ohne Verschlechterung der Erreichbar-keit, auch im Wirtschaftsverkehr, verwirklicht werden kann.

Beiratsmitglied. Prof. Dr.-Ing. Franz Pesch arbeitet im Städtebau-Institut der Univer-sität Stuttgart. Sein Tätigkeitsfeld ist der nachhaltige Städtebau, der städtebauliche Entwurf, die Innenstadtentwicklung sowie das Wohnen in der Stadt. Er ist Gründer des Büros Pesch und Partner mit Stand-orten in Herdecke und Stuttgart. Prof. Franz Pesch erarbeitete Stadtentwicklungs- und Innenstadtkonzepte unter anderem für die Städte Göttingen, Stuttgart, Oldenburg und Dresden. Foto: privat

Am 11. November besuchte der Ministerpräsident der deutschspra-chigen Gemeinschaft Belgiens, Karl-Heinz Lambertz, die Oberbürger-meisterin Helma Orosz. Während seines Aufenthaltes trug er sich in das Gästebuch der Stadt ein. Foto: Barbara Knifka

Ministerpräsident zu Besuch in Dresden

Noch bis zum 20. November sanie-ren Bauarbeiter die Straßendecke der Pillnitzer Landstraße in Höhe Winzerstraße. Auf einem Abschnitt von rund 100 Metern Länge er-neuern Arbeiter auf der gesamten Fahrbahnbreite den Asphalt, da sich dort Risse und Ausbrüche gebildet hatten. Darüber hinaus werden die bestehenden Mängel an der Ober-f lächenentwässerung der Straße behoben, um die Pfützenbildung an der Bushaltestelle abzustellen. Der Verkehr kann während der Bauarbeiten nur mit Ampelregelung halbseitig an der Baustelle vorbei-geführt werden. Die Zufahrtsmög-lichkeiten für Anlieger sind ein-geschränkt. Für die im Baubereich liegenden Bushaltestellen wurden Ersatzhaltestellen eingerichtet. Die Baukosten betragen insgesamt rund 29 000 Euro.

Deckensanierung der Pillnitzer Landstraße

Bis Ende April 2011 dauern die Arbeiten zum Bau von Hochwas-serschutzanlagen im Ostragehege. In dieser Zeit ist der Elberadweg zwischen der Eissporthalle und der Pieschener Allee gesperrt. Eine Umleitung führt über den Verbin-dungsweg zwischen den Sportstät-ten und dem Parkplatz P 3 an der Pieschener Allee.

Sperrung des Elberadweges an der Pieschener Allee

Brücke und linkselbische Stra-■■ßenanschlüsseAm Altstädter Ufer gehen die Tief- und Ingenieurbauarbeiten für die Herstellung der Verschubbahn zum Einschwimmen des Stromfeldes weiter. Aus einer Trägerkonstruk-tion ergibt sich die Gleitfläche zum Verschieben des Stromfeldes. Diese entsteht an der Pontonanlegestelle. Auch mit dem Bau der Türme für das Anheben des Stromfeldes begin-nen die Arbeiter in dieser Woche. Seit letzter Woche erfolgt das Aus-baggern zur Vertiefung der Elbe. Es dauert voraussichtlich drei Wochen und erfolgt von einem Ponton aus. Vor Beginn des Ausbaggerns eines jeden neuen Abschnitts wird der Flussgrund vom Bagger oberflächlich verwirbelt, damit ansässige Lebe-wesen durch die vorhandene Fluss-strömung abdriften können. Diese Methode entspricht den Vorgaben aus der Planfeststellung. Außerdem verschweißen die Bauarbeiter an der Altstädter Vorlandbrücke die auf-gelegten Hauptträger miteinander und befestigen die Kragträger für die späteren Rad- und Gehwege.

Tunnelbau und Straßenan-■■schlüsse Auf der Stauffenbergallee gehen die Schal- und Bewehrungsarbeiten für Segment 36 weiter und die Anschlüs-se der Bohrpfähle für die spätere Fahrbahn werden freigelegt. Auf der Waldschlößchenstraße zwischen Arndtstraße und Radeberger Straße wurde die Fahrbahn asphaltiert. Im Nebentunnel Ost laufen Straßen-bauarbeiten einschließlich der As-phaltierung des Tunnels. Am Neben-tunnel West stehen die Schal- und Bewehrungsarbeiten für das nächste Segment an und das Betonieren der Decke am Tunnelbetriebsgebäude wird vorbereitet.

Verkehrshinweise■■Das Käthe-Kollwitz-Ufer und die Bautzner Straße sind zweispurig be-fahrbar. Die Waldschlößchenstraße ist auch für Anlieger nicht durch-gehend befahrbar. Aufgrund der Montagearbeiten an der Altstädter Vorlandbrücke ist für den Elberad-weg auf der Altstädter Seite eine Umgehungsstrecke ausgeschildert. Die Beachtung der Beschilderung der relativ weiträumigen Umlei-tung wird dringend empfohlen, da der unmittelbare Baubereich nicht mehr passiert werden kann. Auf der Neustädter Seite muss aus techno-logischen Gründen der Oberkiesweg gesperrt werden. Die Anbindung des Elberadweges zur Bautzner Straße wird über den Erlenweg geführt.

Bauarbeiten an der Waldschlößchenbrücke

Page 8: Gelassenheit bedeutet auch Entschleunigung€¦ · Netzwerkes POLIS gestellt. Die Amtsblattserie stellt die Mit-glieder des wissenschaftlichen Beirates, ihre Arbeit mit ihren Zielen

2

Dresdner Amtsblattwww.dresden.de

47|2010Donnerstag, 25. NovemberV E R K E H R S E N T W I C K L U N G

Dresden – Stadt der kurzen WegeDer Verkehrsentwicklungsplan 2025 und seine Akteure (Ende)

Die Landeshauptstadt Dresden verfolgt mit der Erarbeitung des Verkehrsentwicklungsplanes (VEP) 2025 das Ziel, die Weichen für den Verkehr für den Zeitraum bis 2025 und darüber hinaus zu stellen. Der VEP wird in den Rah-men europäischer Zusammen-arbeit und insbesondere in den Kontext des europäischen Netz-werkes POLIS gestellt. Die Amts-blattserie stellt die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates, ihre Arbeit und ihre Ziele vor. In der letzten Folge beantwortet Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Müller vom Leibniz-Insitut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) die Fra-gen der Redaktion.Was bewog Sie, im wissenschaft-lichen Beirat für die Erarbeitung des VEP mitzuarbeiten?Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit den Möglichkeiten und Perspektiven einer dauerhaft umweltgerechten Entwicklung von Städten und Regionen. Der VEP ist ein wichtiges Instrument, diese zu erreichen.Welches sind für Sie die beson-deren Anforderungen an diesen VEP bis 2025?Die Anforderungen sind meines Erachtens sehr hoch. Wer heute einen VEP erstellt, muss Maßstäbe setzen wollen, Maßstäbe im Hin-blick auf eine möglichst optimale und umweltverträgliche Mobili-tät der Bürgerinnen und Bürger. Dresden hat durch seine Rolle im europäischen Netzwerk POLIS hervorragende Voraussetzungen, in dieser Hinsicht eine führende Rolle zu spielen.Auf welche Frage wollen sie spe-ziell eine Antwort finden?Die Frage lautet: „Wie können wir Dresden zu einer Stadt machen, in der die Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung mit einer klugen Stadtentwicklungspolitik verbun-den werden?“ Das bedeutet: Wir brauchen die „Stadt der kurzen Wege“, eine kompakte Stadt, die

für die Menschen attraktiv ist und in der sie gerne leben. Wenn Sie sich etwas für Dresdens Verkehr wünschen könnten, was wäre das?Ich habe drei Wünsche. Erstens: Weniger rückwärtsgewandte Dis-kussionen um den Verkehr in der Stadt und mehr kluge Ideen, wie die Mobilitätsbedürfnisse der Men-schen befriedigt werden können, ohne gleich mehr Autoverkehr zu erzeugen. Zweitens: Mehr Entschei-dungen, die auf aktuellen Grund-lagen und belastbaren Prognosen über zukünftige Entwicklungen beruhen. Und drittens: Mehr Mut zu innovativen und unkonven-tionellen Lösungen. Und dann noch ein Sonderwunsch: Dresden braucht unbedingt ein geschlos-senes, attraktives und sicheres Rad-wegenetz – und zwar sofort.

Beiratsmitglied. Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Müller arbeitet seit 1997 im Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung. Seine bisherigen beruflichen Stationen waren die Universität Hannover, die Deutsche Ge-sellschaft für Technische Zusammenarbeit sowie die TU Dresden. Er beschäftigt sich mit der ökologischen Raumentwicklung, der nachhaltigen Stadt- und Regional-entwicklung sowie der interkommunalen Zusammenarbeit. Foto: privat

Heute und morgen, 25. und 26. No-vember findet in der Messe Dresden die Jahreskonferenz des europä-ischen Netzwerkes POLIS statt. Über 200 Teilnehmer beispielsweise aus Großbritannien, Frankreich, Schweden, Italien, Tschechien, den Niederlanden und Russland werden zu der internationalen Konferenz erwartet: Spezialisten für Mobilität, Stadt- und Regionalverkehr, Ver-kehrsmanagement, Güterverkehr und Straßenverkehrssicherheit aus Politik, Verwaltung, Verkehrs-unternehmen, Wissenschaft und Wirtschaft. Im Netzwerk POLIS arbeiten rund 70 Städte und Re-gionen, ÖPNV-Unternehmen, Ver-kehrs- und Mobilitätsbehörden sowie Forschungsinstitute aus 17 europäischen Ländern zusammen für bessere Verkehrslösungen. Die Landeshauptstadt Dresden ist seit 2004 Mitglied und hat in diesem Jahr die Präsidentschaft von POLIS inne.

POLIS-Konferenz tagt in der Messe Dresden

Bis voraussichtlich 27. November wird die verschlissene Fahrbahnde-cke der Straße An der Prießnitzaue zwischen der Wendeanlage in Höhe Hausnummer 19 und der Einmün-dung der Straße Zum Hutbergblick (Höhe Hausnummer 11) instandge-setzt. Während der Arbeiten muss die Straße abschnittweise voll gesperrt werden. Die Umleitung ist ausgewiesen. Die Arbeiten kosten rund 60 000 Euro.

Neuer Asphalt für Straße An der Prießnitzaue

Bis zum 21. Dezember sanieren Arbeiter eine Stützmauer an der Ulrichstraße in Loschwitz, rund 50 Meter oberhalb der Einmündung der Wuttkestraße. Deshalb ist bis zum 10. Dezember die Straße halbseitig und der Fußweg voll gesperrt. Eine Ampel regelt den Autoverkehr. Aufgrund von Witte-rungseinflüssen gibt es in der etwa 20 Meter langen Stützmauer Aus-bauchungen sowie ausgebrochene und lose Steine. Hinter der Mauer hatten sich Hohlstellen gebildet. Die Mauer wird nun wieder stabi-lisiert. Eine Abdichtung sorgt dafür, dass künftig kein Wasser mehr ein-dringt. Außerdem ersetzt ein neues Geländer das bisherige. Die Kosten betragen rund 30 000 Euro.

Sanierung einer Mauer an der Ulrichstraße

Bis 27. November und vom 29. No-vember bis 1. Dezember werden im Tunnel Wiener Platz Reparaturen an der Löschwasserleitung ausge-führt. Die Arbeiten erfolgen jeweils von 20 bis 5 Uhr.

Reparaturen im Tunnel Wiener Platz

Mitarbeiter des Straßen- und Tief-bauamtes rüsteten vorhandene Fußgängerampeln mit Induktions-schleifen in den Nebenrichtungen nach. Dies betrifft die Kreuzungen Meißner Landstraße/Am Urnenfeld sowie Dresdner Straße/Grüner Weg in Cossebaude. Das bedeutet, dass Autos sowie andere Nebenstraßen durch diese Lichtsignalanlagen erfasst werden, was dann wiede-rum zu einer Rotschaltung für den Verkehr der Bundesstraße B 6 führt. Dies ist identisch mit einer norma-len Fußgängerampel. Damit kön-nen nun die Verkehrsteilnehmer aus den Nebenstraßen die Bundes-straße sicher queren oder auf diese einbiegen. Die Kosten für beide Anlagen betrugen 14 000 Euro.

Ohne Wartezeiten auf die B 6 kommen

Bauarbeiter gestalten den Koitzsch-graben in Strehlen, Leubnitz-Neuo-stra und Reick in einem ersten Ab-schnitt naturnah um. Durch einen vielfach gewundenen Bachlauf mit flachen Ufern sowie gewässer- und standorttypischer Bepf lanzung wird die Entwicklung einer grö-ßeren Artenvielfalt im Gewässer gefördert. Zudem werden durch ingenieurbiologische Bauweisen die Ufer stabilisiert und langfristig geschützt. Damit verbessert sich der ökologische Gewässerzustand gemäß der Europäischen Wasser-rahmenrichtlinie wesentlich.

Durch einen begleitenden Weg erleben Besucher den Koitzsch-graben vielseitig. Durch die Ar-beiten wird auch der notwendige Hochwasserschutz sichergestellt. Die Mitarbeiter beseitigen den zwei Meter hohen Absturz an der Einmündung des Tornaer Abzugs-grabens in den Koitzschgraben und bilden die Einmündung als Rampe von 25 Meter Länge aus. Am jetzigen Einmündeknick des Tornaer Abzuggrabens entsteht ein größerer Bogen und das Tosbecken wird entsprechend rückverlegt. Die Kosten betragen 385 000 Euro.

Koitzschgraben wird naturnah umgestaltet

Bauarbeiter stellten kürzlich den Platz um die Schillerlinde wieder her. Anlässlich des 250. Geburts-tages des Dichters schenkten der Beirat des SchillerGartens gemein-sam mit anderen im vorigen Jahr der Stadt eine Linde und eine Bank. Durch unvorsichtige Autofahrer wurden die Stadtmöbel jedoch

schon bald stark beschädigt und mussten demontiert werden. Dank der Spendenbereitschaft des Brü-ckenschlag e. V. und des Beirates vom SchillerGarten konnten nun Kunststoffpoller erstmals in Dres-den eingesetzt werden. Die Liefer-firma Schütz-Baustoff aus Krefeld spendete ebenfalls einen Poller.

Schiller-Linde erwartet Besucher