gemeinsam an einem Ort, anstelle ge Die Ent wicklung ... · lese er erst Mal eine Biografie von...

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K omponist und Trompeter Frederik Köster, 37, gestaltet seit einigen Jahren in unterschiedlichen Formationen die Jazzsze ne in Köln und darüber hinaus mit. Seine aktuellen Ensembles sind das nach ihm benannte Quartett mit Einflüssen von Rock und elektronischer Musik, sowie .. Die Ver- wandlung" mit stärkerer Orientierung an der Kl angwelt des Modern Jazz . Der Musiker durfte sich bereits über unterschiedliche Aus- zeichnungen freuen, darunter mehrere als Soli st. Sie verwandeln sich wieder. Im September veröffent- lichte Frederik Kösters Ensemble .. Die Verwand lung" sein zweites Album unter dem Titel .. Tension/Re- lease". Mit von der Partie: Sebastian Sterna l an Piano und Fender Rhodes, Joscha Oetz am Kontrabass und Jonas Burgwinkel am Sch lagzeug. Sänger Tobias Christi ist bei der Vertonung eines James- Joyce-Ge- dichtes zu Gast. Wie beim Debüt und den bisher drei Alben des bereits 2003 gegründeten Frederik Köster Quartetts stammen die Stücke alle aus der Feder des Trompeters. Der Abso lvent in Jazztrompete und Kom- position der Hochsc hule für Musik und Tanz ln so- wie der Schu lmusik in Det mold ist seit 2007 an der Hochschule Osnabrück als Professor für Jazztrompete tätig, seit 2010 auch in H annover. Für se ine Arbeit als Musiker sammelte er in den vergangenen J ahren reichlich Preise. So wurde er unter anderem als bester Solist beim belgischen Jazz Hoei laart International Contest 2006 sowie dem Neuen Deutschen Jazzpreis 2009 geehrt, wo zudem auch das nach ihm benannte Quartett eine Auszeichnung erhielt. 201 0 folgten der ECHO J azz als Instrumentalist des Jahres in der Kate- gorie Blechblasinstrumente sowie der WDR Jazzpreis in der Kategor ie Improvisat ion, 2013 sch li li ch der Westfalen Jazzpreis. Für den roten Faden des aktuellen Albums sieht er un- terschi ed liche Anknüpfungspunkte. "Das Thema Tensi- on und Release kommt in der Musik oft vor. Gerade im Jazz werden häufig Noten gespielt, die sich dann auflösen. Das Titelstück des Albums besteht aus zwei gegensätzlichen Teilen, einem melodiösen und einem spannungsgeladenen. Beim Hören wurde mir be- wusst, dass im Grunde das ganze Leben so ist. Als Ge- genpol gehört zur Spannung immer die Entspannung, es is t wie bei Yin und Yang. " Die Idee ließ sich durch das gesamte Repertoire weiterführen. "Mir fiel auf, dass diese Gegensätze in allen anderen Stücken eben- falls auftauchen. Gerade auch bei ,Shiva: wo das Yin 16 Jazz Podium 1 011 5 zum Yang aber anders gestaltet ist. Dort geht es nicht um Rubato oder Akzente, sondern mehr um Harmonie bzw. Melodie sowie Rhythmus." Schließlich bezog Kö- s ter einmal mehr literari sche Anregungen ein. Nicht umsonst berichtet der Musiker, er se i ein beflissener Leser. Ist schon das E nsemble selbst nach einer Ge- sch ichte von F ranz Kafka benannt, las er hrend der Entstehungszeit des ersten Albums insbesondere Wer- ke von Haruki Murakami . Bei der aktuellen CD lag der Schwe rpunkt gerade auf einem anderen Autoren. " Literatur war auch dieses Mal eine lnspirationsquel- le. Das Stück ,Shiva ' beispiel sweise ist ins piriert durch den Roman ,Zi rkuskind' von lohn lrving, der in Indien im früheren Bombay spielt. Darin thematisiert lrving die gegensätzlichen Seiten von Dingen über die indi- sche Gottheit Shiva, die in der indischen Trinität Gott der Zerstörung ist, außerhalb der Trinität zugleich aber auch Gott der Erneuerung. Das brachte mich darauf, dass Zerstörung zugleich immer der Anfang von Ver- änderung ist, von etwas Neuem. " Gerade eben habe er nun lrv ings " in einer Person" zu Ende gelesen und suche derzeit einen neuen Roman . Zwischenzeit lich lese er erst Ma l eine Biografie von H erbie Hancock. Als Klammer der Einspielung wäh l te ster eine Wid - mung für Kenny Wheeler, neben Chet Baker und To- masz Stanko eines seiner wichtigsten Vorbi lder. Kurz vor seinem Tod habe er den Musiker noch bei einer Konzertreise nach London besuchen können. Das sei für ihn gewese n, als habe er Mil es Da vis kennenge- lernt "Die Begegnung mit Kenny Wheeler war zwar unspektakulär, für mich aber etwas Besonderes. Seine Musik war immer eine wichtige lnspirationsquelle, ich habe sie schon als Student jahrelang gehört. Ich habe ihm auf dem aktuellen Album zwei Stücke gewidmet, ,Opening' und ,Ciosing'. Auf seinem Album ,Music For Large And Sma/1 Ensembles' gibt es eine BigBand Sui- te mit solchen Parts, die kompositorisch ganz ähnlich strukturiert sind." Zum Sound von .. Ten sion/Release" tragen auch elektroni sche Effekte bei. Er habe davon, so der Trompeter, etwas mehr eingebracht als beim vorherigen Album, doch es bli ebe dennoch re ic hl ich Raum für akustische Klänge. Die Nachbearbeitung halte er gerne sc hmal. " Ich war schon immer ein gro- ßer Fan davon, alles so live wie möglich aufzuneh- men, mit so wenig Overdubs wie möglich. Selbst wenn ich Elektronik einsetze , passiert das unmittelbar in dem Moment." Mit dem ästhetischen Klangcharak- ter der Aufze ichnung zeigt sich der Musiker sehr zu- frieden. Sie habe wohl auch damit zu tun, dass das recht überschaubare Ensemble im enormen Kammer- mus iksaa l des Deutschlandfunks aufnahm. Das zudem geme insam an einem Ort, anstelle ge- tren n ter Aufnahmeräume. " Die Ent- wicklung geht derzeit immer mehr in die Richtung, dass alle Musiker in ei- nem Raum zusammen Einspielungen machen. Das finde ich gut. D ann ist eher mal ein einzelner Ton falsch, aber dafür hat man die Energie des ganzen Ensembles in dieser Aufnahme. " Köster erprobte sich vor einiger Zeit auch in einer nach ihm benannten 20-köpfigen Besetzung, mit der er or- chestrale Or iginalkompositionen und Ar rangements auf die Bühne brachte. Das habe ihm F reude gemacht, sei aber eine Mammutaufgabe gewesen, die er nun bei anderen umso mehr anerkenne. "Ich finde es fantastisch, wie Leute eine ganze Big Band langfristig am Laufen halten. Es fordert viel Einsatz, allein die ganze Logistik und Organisa- tion. Dann muss man ständig versu- chen, Sponsoren zu gewinnen, um Auf- tritte spielen zu können. Ich fand das unglaublich anstrengend, auf Dauer hätte ich das nicht geschafft. " Der Trompeter trat in zahlreichen Koopera- tionen sowohl als Mitspieler als auch Solist auf, etwa bei den Big Bands von WDR und hr sowie in Zusammenarbeit mit Musikern wie Albert Mangelsdorff, Niels Klein , Ack van Rooyen, Jane Monheit und Nils Petter Molva:r. · Das, bekundet er, habe immer gegensätzliche Seiten. "Es ist einerseits großartig, als Solist eingeladen zu werden. Aber ständig nur bei ganz unterschiedlichen Bands und Orchestern herumgereicht zu werden, wie es manchmal in der Klassik ist, wäre nicht so mein Fall. " Da halte er es sc hon bevorzugt mit kleiner en Formationen. "Im Grunde bin ich ein Ensembletyp. Ich mag es, mit meiner Band einen eigenen Sound ent- wickeln zu können. Insofern ist ,Die Verwandlung' für mich genau die richtige Besetzung. Auf eine Art bin ich dort Solist, zugleich aber Teil eines Quartetts. " in den vergangenen Jahren war der Trompeter schon mit seinem ersten eigenen Ensemble oft für größere T ouren internationa l unterwegs, in sbesondere in Süd- amer ika. Hier erwies sich das Goethe Institut als hilf- re icher Sponsor. Sein persön l iches Highl ight fäl lt dem Musiker sofort ein. "Von den Konzertreisen, die wir über das Goethe Institut gemacht haben, war die im Quartett nach Mexiko mit Abstand die beste. Das war unsere erste große Tournee, wir w aren auf CD-Re- lease-Tour, und die Band war richtig gut eingespielt. Wir hatten zehn Konzerte und einige Workshop s. Überall, wo wir hinkamen, wurden wir sehr herzlich empfangen. Das letzte Konzert spielten wir in Mexiko City vor 7.000 Leuten. Wenn ich heute mit dem einen oder anderen der Musiker spreche, die dabei waren, sind sich alle einig, das war der Wahnsinn. " Im Inland setzt s ich Köster zusammen mit Kollegen aus der Re - gio n Köln dafür ein, dem zeitgenössischen Jazz vor Ort mehr Raum zu geben. Das Kollektiv KLAENG habe sich seit der Gründung 2009 posit iv entwickelt. Das in itiierte Fes tiva l wuchs innerhalb eines Jahres von zwei auf drei Tage, vor drei Jahren kam ein eintägiges Sommerfestiva l hinzu . Als Förderer wurden Kultusmi - nisterium und Landesmusikrat NRW gewonnen, als Medienpartner der WDR . Um dem Andrang zu en t- sprechen, zog die Veranstaltung 2014 vom Club Sub- way in das Belgisehe Haus. Ebenfalls neu: das Label Klaeng Records. Schon dieses Jahr durfte sich Gitarrist Tob ias Hoffmann mit einer Veröffentlichung über ei- nen ECHO Jazz freuen . Indes geht die Entwicklung we iter. "Ga nz neu gibt es jetzt eine Reihe mit vier Konzerten pro Jahr im Stadtgarten. Es sind Doppel- konzerte, oft mit regionalen Bands, und mit sehr un- terschiedlichen Besetzungen von Klassik bis kammer- musikalischem Jazz. " Text: Christina Bauer Foto: Manfred Rinderspac her

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Page 1: gemeinsam an einem Ort, anstelle ge Die Ent wicklung ... · lese er erst Mal eine Biografie von Herbie Hancock. Als Klammer der Einspielung wählte Köster eine Wid mung für Kenny

Komponist und Trompeter Frederik Köster, 37, gestaltet seit einigen Jahren in unterschiedlichen Formationen die

Jazzszene in Köln und darüber hinaus mit. Seine aktuellen Ensembles sind das nach ihm benannte Quartett mit Einflüssen von Rock und elektronischer Musik, sowie .. Die Ver­wandlung" mit stärkerer Orientierung an der Klangwelt des Modern Jazz. Der Musiker durfte sich bereits über unterschiedliche Aus­zeichnungen freuen, darunter mehrere als Solist.

Sie verwandeln sich wieder. Im September veröffent­lichte Frederik Kösters Ensemble .. Die Verwandlung" sein zweites Album unter dem Titel .. Tension/Re­lease". Mit von der Partie: Sebastian Sternal an Piano und Fender Rhodes, Joscha Oetz am Kontrabass und Jonas Burgwinkel am Schlagzeug. Sänger Tobias Christi ist bei der Vertonung eines James-Joyce-Ge­dichtes zu Gast. Wie beim Debüt und den bisher drei Alben des bereits 2003 gegründeten Frederik Köster Quartetts stammen die Stücke alle aus der Feder des Trompeters. Der Abso lvent in Jazztrompete und Kom­position der Hochschule für Musik und Tanz Köln so­wie der Schulmusik in Detmold ist seit 2007 an der Hochschule Osnabrück als Professor für Jazztrompete tätig, seit 2010 auch in Hannover. Für se ine Arbeit als Musiker sammelte er in den vergangenen Jahren reichlich Preise. So wurde er unter anderem als bester Solist beim belgischen Jazz Hoei laart International Contest 2006 sowie dem Neuen Deutschen Jazzpreis 2009 geehrt, wo zudem auch das nach ihm benannte Quartett eine Auszeichnung erhielt. 201 0 folgten der ECHO Jazz als Instrumentalist des Jahres in der Kate­gorie Blechblasinstrumente sowie der WDR Jazzpreis in der Kategorie Improvisation, 2013 sch ließ li ch der Westfalen Jazzpreis.

Für den roten Faden des aktuellen Albums sieht er un­terschied liche Anknüpfungspunkte. "Das Thema Tensi­on und Release kommt in der Musik oft vor. Gerade im Jazz werden häufig Noten gespielt, die sich dann auflösen. Das Titelstück des Albums besteht aus zwei gegensätzlichen Teilen, einem melodiösen und einem spannungsgeladenen. Beim Hören wurde mir be­wusst, dass im Grunde das ganze Leben so ist. Als Ge­genpol gehört zur Spannung immer die Entspannung, es ist wie bei Yin und Yang. " Die Idee ließ sich durch das gesamte Repertoire weiterführen. "Mir fiel auf, dass diese Gegensätze in allen anderen Stücken eben­falls auftauchen. Gerade auch bei ,Shiva: wo das Yin

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zum Yang aber anders gestaltet ist. Dort geht es nicht um Rubato oder Akzente, sondern mehr um Harmonie bzw. Melodie sowie Rhythmus." Schließlich bezog Kö­ster einmal mehr literarische Anregungen ein. Nicht umsonst berichtet der Musiker, er se i ein beflissener Leser. Ist schon das Ensemble selbst nach einer Ge­sch ichte von Franz Kafka benannt, las er während der Entstehungszeit des ersten Albums insbesondere Wer­ke von Haruki Murakami . Bei der aktuellen CD lag der Schwerpunkt gerade auf einem anderen Autoren. "Literatur war auch dieses Mal eine lnspirationsquel­le. Das Stück ,Shiva ' beispielsweise ist inspiriert durch den Roman ,Zirkuskind' von lohn lrving, der in Indien im früheren Bombay spielt. Darin thematisiert lrving die gegensätzlichen Seiten von Dingen über die indi­sche Gottheit Shiva, die in der indischen Trinität Gott der Zerstörung ist, außerhalb der Trinität zugleich aber auch Gott der Erneuerung. Das brachte mich darauf, dass Zerstörung zugleich immer der Anfang von Ver­änderung ist, von etwas Neuem. " Gerade eben habe er nun lrv ings " in einer Person" zu Ende gelesen und suche derzeit einen neuen Roman . Zwischenzeitlich lese er erst Mal eine Biografie von Herbie Hancock.

Als Klammer der Einspielung wählte Köster eine Wid­mung für Kenny Wheeler, neben Chet Baker und To­masz Stanko eines seiner wichtigsten Vorbi lder. Kurz vor seinem Tod habe er den Musiker noch bei einer Konzertreise nach London besuchen können. Das sei für ihn gewesen, als habe er Miles Davis kennenge­lernt "Die Begegnung mit Kenny Wheeler war zwar unspektakulär, für mich aber etwas Besonderes. Seine Musik war immer eine wichtige lnspirationsquelle, ich habe sie schon als Student jahrelang gehört. Ich habe ihm auf dem aktuellen Album zwei Stücke gewidmet, ,Opening' und ,Ciosing'. Auf seinem Album ,Music For Large And Sma/1 Ensembles' gibt es eine BigBand Sui­te mit solchen Parts, die kompositorisch ganz ähnlich strukturiert sind." Zum Sound von .. Tension/Release" tragen auch elektronische Effekte bei. Er habe davon, so der Trompeter, etwas mehr eingebracht als beim vorherigen Album, doch es bliebe dennoch reichl ich Raum für akustische Klänge. Die Nachbearbeitung halte er gerne schmal. "Ich war schon immer ein gro­ßer Fan davon, alles so live wie möglich aufzuneh­men, mit so wenig Overdubs wie möglich. Selbst wenn ich Elektronik einsetze, passiert das unmittelbar in dem Moment." Mit dem ästhetischen Klangcharak­ter der Aufzeichnung zeigt sich der Musiker sehr zu­frieden. Sie habe wohl auch damit zu tun, dass das recht überschaubare Ensemble im enormen Kammer­musiksaal des Deutschlandfunks aufnahm. Das zudem

gemeinsam an einem Ort, anstelle ge­trennter Aufnahmeräume. "Die Ent­wicklung geht derzeit immer mehr in die Richtung, dass alle Musiker in ei­nem Raum zusammen Einspielungen machen. Das finde ich gut. Dann ist eher mal ein einzelner Ton falsch, aber dafür hat man die Energie des ganzen Ensembles in dieser Aufnahme. "

Köster erprobte sich vor einiger Zeit auch in einer nach ihm benannten 20-köpfigen Besetzung, mit der er or­chestrale Originalkompositionen und Arrangements auf die Bühne brachte. Das habe ihm Freude gemacht, sei aber eine Mammutaufgabe gewesen, die er nun bei anderen umso mehr anerkenne. "Ich finde es fantastisch, wie Leute eine ganze Big Band langfristig am Laufen halten. Es fordert viel Einsatz, allein die ganze Logistik und Organisa­tion. Dann muss man ständig versu­chen, Sponsoren zu gewinnen, um Auf­tritte spielen zu können. Ich fand das unglaublich anstrengend, auf Dauer hätte ich das nicht geschafft. " Der Trompeter trat in zahlreichen Koopera­tionen sowohl als Mitspieler als auch Solist auf, etwa bei den Big Bands von WDR und hr sowie in Zusammenarbeit

mit Musikern wie Albert Mangelsdorff, Niels Klein, Ack van Rooyen, Jane Monheit und Nils Petter Molva:r. · Das, bekundet er, habe immer gegensätzliche Seiten. "Es ist einerseits großartig, als Solist eingeladen zu werden. Aber ständig nur bei ganz unterschiedlichen Bands und Orchestern herumgereicht zu werden, wie es manchmal in der Klassik ist, wäre nicht so mein Fall. " Da halte er es schon bevorzugt mit kleineren Formationen. "Im Grunde bin ich ein Ensembletyp. Ich mag es, mit meiner Band einen eigenen Sound ent­wickeln zu können. Insofern ist ,Die Verwandlung' für mich genau die richtige Besetzung. Auf eine Art bin ich dort Solist, zugleich aber Teil eines Quartetts. "

in den vergangenen Jahren war der Trompeter schon mit seinem ersten eigenen Ensemble oft für größere Touren international unterwegs, insbesondere in Süd­amerika. Hier erwies sich das Goethe Institut als hilf­re icher Sponsor. Sein persönliches Highl ight fäl lt dem Musiker sofort ein. "Von den Konzertreisen, die wir über das Goethe Institut gemacht haben, war die im Quartett nach Mexiko mit Abstand die beste. Das war unsere erste große Tournee, wir waren auf CD-Re­lease-Tour, und die Band war richtig gut eingespielt. Wir hatten zehn Konzerte und einige Workshops. Überall, wo wir hinkamen, wurden wir sehr herzlich empfangen. Das letzte Konzert spielten wir in Mexiko City vor 7.000 Leuten. Wenn ich heute mit dem einen oder anderen der Musiker spreche, die dabei waren, sind sich alle einig, das war der Wahnsinn. " Im Inland setzt sich Köster zusammen mit Kollegen aus der Re­gion Köln dafür ein, dem zeitgenössischen Jazz vor Ort mehr Raum zu geben. Das Kollektiv KLAENG habe sich seit der Gründung 2009 posit iv entwickelt. Das in itiierte Festiva l wuchs innerhalb eines Jahres von zwei auf drei Tage, vor drei Jahren kam ein eintägiges Sommerfestiva l hinzu. Als Förderer wurden Kultusmi­nisterium und Landesmusikrat NRW gewonnen, als Medienpartner der WDR. Um dem Andrang zu ent­sprechen, zog die Veranstaltung 2014 vom Club Sub­way in das Belgisehe Haus. Ebenfalls neu: das Label Klaeng Records. Schon dieses Jahr durfte sich Gitarrist Tob ias Hoffmann mit einer Veröffentlichung über ei­nen ECHO Jazz freuen. Indes geht die Entwicklung weiter. "Ganz neu gibt es jetzt eine Reihe mit vier Konzerten pro Jahr im Stadtgarten. Es sind Doppel­konzerte, oft mit regionalen Bands, und mit sehr un­terschiedlichen Besetzungen von Klassik bis kammer­musikalischem Jazz. "

Text: Christina Bauer Foto: Manfred Rinderspacher