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Prof. Marcel Fratzscher, Präsi- dent des Instituts für Wirtschafts- forschung (DIW) im Handelsblatt- Kommentar zum „Grexit“ Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung für Selbsthilfe und Subsidiarität ZITIERT 5. Jahrgang, Nr. 5/15 Juli/August/September | 0,90 EUR In der Urlaubszeit hat das Heiraten Hochsaison. Die Freunde haben Zeit, die Temperaturen laden zur Party ein – da fällt das Ja-Wort umso leichter. Bleibt eigentlich nur noch die Frage nach dem Hochzeitssong. Die hat der Streaming- dienst Spotify nun beantwortet. Die zehn beliebtesten sind: ZEHN & EINS 1. All of Me John Legend 2. Marry You Bruno Mars 3. Thinking Out Loud Ed Sheeran 4. A Thousand Years Christina Perri 5. Ho Hey The Lumineers 6. Marry Me Train 7. Lucky Jason Mraz, Colbie Caillat 8. You Are the Best Thing Ray LaMontagne 9. I'm Yours Jason Mraz 10. Home Edward Sharpe & The Magnetic Zeros Und noch eins: Der meistgestreamte Künstler weltweit ist übrigens Ed Shee- ran – vor allem, wenn es um Ent- spannen und Einschlafen geht. Die erfolgreichste singende Mutter ist Beyoncé, gefolgt von Shakira und Adele. Dieter Hawlan/shutterstock.com dpa dpa Finanzen Wohnriester: Was von Vorurteilen übrig bleibt C Seite 2 Bonn. Die Gründerszene ändert sich: Während in Deutschland 2014 aber- mals die Anzahl der freiberuflichen Existenzgründungen stieg, sanken die Gründungen im gewerblichen Bereich weiter. Insgesamt wagten im vergange- nen Jahr 81.100 Personen den Schritt einer freiberuflichen Existenzgrün- dung, 1.700 Personen mehr als im Jahr zuvor. Auch für das laufende Jahr rech- net das Institut für Mittelstandsfor- schung (IFM) Bonn damit, dass sich der gegenläufige Trend im Gewerbe und bei den freien Berufen fortsetzen wird. MELDUNG Mehr Freiberufler „Wir Deutschen haben häufig die falsche Wahr- nehmung, was gut für Europa ist, sei schlecht für Deutschland.“ „Bargeld wird wichtigste Zahlungsart bleiben.“ Carl-Ludwig Thiele, Bundesbank-Vorstand Der heimliche Star der Expo Eine deutsche Erfindung begeistert die Besucher auf der Weltausstellung in Mailand Seite 3 dpa Deutscher Pavillon Expo 2015/ B. Handke Marcel Fratzscher Die Deutschen lieben Bargeld įAbschaffung von Scheinen und Münzen findet keine Mehrheit Vorstoß des Wirtschaftsweisen Prof. Bofinger, das Bargeld abzu- schaffen, stößt auf Kritik Umfrage: Fast drei von vier Deut- schen sind überzeugt, dass Bar- geld sicherer ist als Kartenzahlung Bargeld ist das „Zahlungsmittel Nummer 1“ in Deutschland Frankfurt/Main. Das Brötchen mit der Girocard bezahlen, die Zeitung mit dem Smartphone? Die große Mehrheit der Deutschen hält davon nichts. Sie wollen bei ihren Einkäufen auch in Zu- kunft nicht auf Bares verzichten. Das geht aus einer jüngst veröffentlichten Studie des Meinungsforschungsinsti- tuts YouGov hervor. Demnach würden es drei von vier Befragten (74 Prozent) ablehnen, wenn in Deutschland der Annahmezwang für Bargeld wegfallen würde. In Dänemark ist genau das ge- plant: Dort müssen kleine Geschäfte und Cafés voraussichtlich ab dem kom- menden Jahr keine Scheine und Mün- zen mehr annehmen. Immerhin jeder Fünfte (21 Prozent) in Deutschland würde ein solches Gesetz allerdings be- fürworten. Top-Ökonomen hatten sich zuletzt für eine Abschaffung des Bar- gelds ausgesprochen und damit eine heftige Debatte ausgelöst. „Bei den heutigen technischen Möglichkeiten sind Münzen und Geldscheine tatsäch- lich ein Anachronismus“, sagte der Wirtschaftswissenschaftler und Wirt- schaftsweise Peter Bofinger dem Ham- burger Magazin „Spiegel“. Zudem hat- te Bofinger argumentiert, dass die Märkte für Schwarzarbeit und Drogen ohne Bares ausgetrocknet werden könnten. Geldwäsche oder Steuerhin- terziehung würde deutlich schwieriger. Der Freiburger Ökonom Lars Feld hatte daraufhin seinen Kollegen Peter Bofinger kritisiert „Bofinger vernach- lässigt offenbar die verfassungspoliti- schen Aspekte dieses Vorschlags“, sag- te der Freiburger Finanzwissenschaft- ler gegenüber der F.A.Z. Bargeld sei „geprägte Freiheit“, betonte Feld, der der wie Bofinger dem Sachverständi- genrat zur Begutachtung der gesamt- wirtschaftlichen Lage angehört. Der Bankenverband vermutet aller- dings, dass der Vorstoß Bofingers auch aus einem ganz anderen Grund ins Spiel gebracht wird: Die Geldpolitik der Notenbanken wirkt über Buch- geld, nicht über Bares. „Vor allem hät- ten die Bürger ohne Bargeld keine Möglichkeit, einem negativen Zinssatz auf Einlagen durch das vermehrte Halten von Bargeld auszuweichen“, er- klärt der Bankenverband. Gleichzeitig stellt der Bankenverband aber fest: „Auch wenn sich die Forderung nach Abschaffung des Bargeldes ökono- misch begründen lässt, geht sie doch weitgehend an der Realität vorbei.“ Und das nicht nur, weil findige Krimi- nelle Ausweichmöglichkeiten hätten und etwa auf andere Währungen oder gar auf Güter umsteigen könnten – sondern auch, weil die Bevölkerung die Abschaffung schlicht ablehnt. Nach der YouGov-Umfrage sind fast drei von vier Deutschen überzeugt, dass Bargeld grundsätzlich sicherer ist als Kartenzahlung. Zudem helfe der Bareinkauf, die Übersicht über die ei- genen Finanzen zu behalten. Der Ban- kenverband weist aber noch auf ein weiteres sehr akutes Problem hin: massive Datenschutzprobleme. Ohne die Möglichkeit, bar zu bezahlen, wür- de jede Transaktion vom Bier in der Stammkneipe bis zum Einkauf der Sonntagsbrötchen beim Bäcker er- fasst. Das ist gut bei der Verfolgung von Kriminellen, ermöglicht aber auch die Überwachung normaler Verbrau- cher. Daher ist laut Umfrage in der Be- völkerung umstritten, ob die fehlende Verfolgbarkeit von Bargeld gut oder schlecht ist: 23 Prozent halten sie für einen Vorteil gegenüber Überweisun- gen & Co., 22 Prozent für einen Nach- teil – fast die Hälfte der Befragten ist unschlüssig. (dpa/GAZ) „TTIP – ein Meilenstein“ įDRV begrüßt Freihandelsabkommen Berlin. Vielfach wird kritisiert, dass Globalisie- rung und interna- tionaler Agrar- handel kein Weg für die deutsche Land- und Agrar- wirtschaft sind. Diese pauschale Behauptung wies Manfred Nüssel, Präsident des Deut- schen Raiffeisenverbandes (DRV), ent- schieden zurück. Bei der Mitgliederver- sammlung in Berlin zeigte er auf, dass der Weltagrarhandel mit großen Raten wächst. Hochwertige Nahrungsmittel machen inzwischen drei Viertel der deutschen Ausfuhren aus. Rund 40 Mil- lionen Menschen sind europaweit in der Agrar- und Ernährungswirtschaft tätig. Diese Arbeitsplätze finden sich über- wiegend im ländlichen Raum und sind dort ein wesentlicher Eckpfeiler der Wirtschaft. „Diese Zahlen sprechen für sich. Es ist daher an der Zeit, den Ag- rarexport aus Deutschland – wie in un- seren Nachbarländern Frankreich, Nie- derlande, Dänemark – auf eine Stufe mit Wirtschaftssektoren wie Automobil, Chemie und Maschinenbau zu stellen“, forderte Nüssel. Nach wie vor ist Deutschland Nettoimporteur von Ag- rarrohstoffen und Lebensmitteln. Die Erschließung neuer Märkte hat aus Sicht der genossenschaftlich organi- sierten Unternehmen höchste Priorität. Dabei kommt dem Abbau tarifärer und vor allem nichttarifärer Handelshemm- nisse große Bedeutung zu. Abkommen der Europäischen Union (EU) mit Dritt- ländern können dazu einen maßgebli- chen Beitrag leisten. Deshalb begrüßte Nüssel die Verhandlungen zwischen der EU und den USA über ein Freihandels- abkommen. Auf dem kaufkräftigen US- Markt bestehen für deutsche und euro- päische Lebensmittel gute Absatzchan- cen. Andererseits sind die USA ein wichtiger Lieferant von Rohstoffen für die europäische Agrarwirtschaft, vor al- lem im Futtermittelsektor. „Das ange- strebte Freihandelsabkommen TTIP kann daher ein Meilenstein sein, um die Handelsbeziehungen in der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft zum beidersei- tigen Nutzen zu intensivieren“, betonte der Raiffeisen-Präsident. Manfred Nüssel Was tun mit dem Taschengeld? įZum Schulstart gibt’s oft die ersten eigenen Euro. Berlin. Der Schulstart nach den Som- merferien ist ein Anlass für Eltern, über die Finanzbildung und -erzie- hung ihrer Kinder nachzudenken. „Die Grundlagen eines angemesse- nen Umgangs mit Geld werden schon in jungen Jahren gelegt“, erklärt Dr. Andreas Martin, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Deshalb sei es wichtig, spätes- tens zur Einschulung die Kinder schrittweise und altersgerecht an den verantwortungsvollen Umgang mit Geld heranzuführen. Die Höhe des Taschengeldes richtet sich nach Ein- schätzung des Bundesfamilienmi- nisteriums danach, welche Ausgaben die Kinder und Jugendlichen davon bestreiten sollen und über welches Einkommen die Eltern verfügen. Da- bei sollte das Taschengeld alters- gemäß gestaffelt werden. Jüngere Kinder bis zum zehnten Lebensjahr können selten einen ganzen Monat finanziell planen, daher ist zunächst eine wöchentliche Auszahlung sinn- voll. 0 7,50 15 22,50 30 37,50 45 52,50 60 67,50 75 Wie viel Geld darf es sein? ab 18 Jahre 17 Jahre 16 Jahre 15 Jahre 14 Jahre 13 Jahre 11 Jahre 10 Jahre 9 Jahre 8 Jahre 7 Jahre 6 Jahre unter 6 Jahre 12 Jahre Angaben pro Monat Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend/Familien-Wegweiser.de 60,00 – 75,00 45,00 – 60,00 37,50 – 45,00 30,00 – 37,50 25,00 – 30,00 22,50 – 25,00 17,50 – 20,00 15,00 – 17,50 10,00 – 12,00 8,00 – 10,00 6,00 – 8,00 4,00 – 6,00 2,00 – 4,00 20,00 – 22,50 Kundenzeitung der VR-Bank Westmünsterland Engagement: Azubis der VR-Bank starten mit sozialem Projekt C Seite 6 Gastvortrag Ex-Agent sprach über „Geheimwaffen der Kommunikation“ C Seite 4 (Fortsetzung auf S. 9)

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Prof. Marcel Fratzscher, Präsi­dent des Instituts für Wirtschafts­forschung (DIW) im Handelsblatt­Kommentar zum „Grexit“

Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung für

Selbsthilfe und Subsidiarität

Zitiert

5. Jahrgang, Nr. 5/15

Juli/August/September | 0,90 EUR

In der Urlaubszeit hat das Heiraten Hochsaison. Die Freunde haben Zeit, die Temperaturen laden zur Party ein – da fällt das Ja-Wort umso leichter. Bleibt eigentlich nur noch die Frage nach dem Hochzeitssong. Die hat der Streaming-dienst Spotify nun beantwortet. Die zehn beliebtesten sind:

Zehn & eins

1. All of Me John Legend

2. Marry You Bruno Mars

3. Thinking Out Loud Ed Sheeran

4. A Thousand Years Christina Perri

5. Ho Hey The Lumineers

6. Marry Me Train

7. Lucky Jason Mraz, Colbie Caillat

8. You Are the Best Thing Ray LaMontagne

9. I'm Yours Jason Mraz

10. Home Edward Sharpe & The Magnetic Zeros

Und noch eins:Der meistgestreamte Künstler weltweit ist übrigens Ed Shee-ran – vor allem, wenn es um Ent-spannen und Einschlafen geht. Die erfolgreichste singende Mutter ist Beyoncé, gefolgt von Shakira und Adele.

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dpa

FinanzenWohnriester: Was von Vorurteilen übrig bleibtC Seite 2

Bonn. Die Gründerszene ändert sich: Während in Deutschland 2014 aber-mals die Anzahl der freiberuflichen Existenzgründungen stieg, sanken die Gründungen im gewerblichen Bereich weiter. Insgesamt wagten im vergange-nen Jahr 81.100 Personen den Schritt einer freiberuflichen Existenzgrün-dung, 1.700 Personen mehr als im Jahr zuvor. Auch für das laufende Jahr rech-net das Institut für Mittelstandsfor-schung (IFM) Bonn damit, dass sich der gegenläufige Trend im Gewerbe und bei den freien Berufen fortsetzen wird. Ω

Meldung

Mehr Freiberufler

„Wir Deutschen haben häufig die falsche Wahr-nehmung, was gut für Europa ist, sei schlecht für Deutschland.“

„Bargeld wird wichtigste Zahlungsart bleiben.“

Carl-Ludwig Thiele, Bundesbank­Vorstand

Der heimliche Star der Expo

Eine deutsche Erfindung begeistert die Besucher auf der Weltausstellung in Mailand Seite 3

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Die Deutschen lieben BargeldįAbschaffung von Scheinen und Münzen findet keine Mehrheit

Vorstoß des Wirtschaftsweisen Prof. Bofinger, das Bargeld abzu-schaffen, stößt auf Kritik

Umfrage: Fast drei von vier Deut-schen sind überzeugt, dass Bar-geld sicherer ist als Kartenzahlung Bargeld ist das „Zahlungsmittel Nummer 1“ in Deutschland

Frankfurt/Main. Das Brötchen mit der Girocard bezahlen, die Zeitung mit dem Smartphone? Die große Mehrheit der Deutschen hält davon nichts. Sie wollen bei ihren Einkäufen auch in Zu-kunft nicht auf Bares verzichten. Das geht aus einer jüngst veröffentlichten Studie des Meinungsforschungsinsti-tuts YouGov hervor. Demnach würden es drei von vier Befragten (74 Prozent) ablehnen, wenn in Deutschland der Annahmezwang für Bargeld wegfallen würde. In Dänemark ist genau das ge-plant: Dort müssen kleine Geschäfte und Cafés voraussichtlich ab dem kom-menden Jahr keine Scheine und Mün-zen mehr annehmen. Immerhin jeder Fünfte (21 Prozent) in Deutschland würde ein solches Gesetz allerdings be-fürworten. Top-Ökonomen hatten sich zuletzt für eine Abschaffung des Bar-gelds ausgesprochen und damit eine

heftige Debatte ausgelöst. „Bei den heutigen technischen Möglichkeiten sind Münzen und Geldscheine tatsäch-lich ein Anachronismus“, sagte der Wirtschaftswissenschaftler und Wirt-schaftsweise Peter Bofinger dem Ham-burger Magazin „Spiegel“. Zudem hat-te Bofinger argumentiert, dass die Märkte für Schwarzarbeit und Drogen ohne Bares ausgetrocknet werden könnten. Geldwäsche oder Steuerhin-terziehung würde deutlich schwieriger.

Der Freiburger Ökonom Lars Feld hatte daraufhin seinen Kollegen Peter Bofinger kritisiert „Bofinger vernach-lässigt offenbar die verfassungspoliti-schen Aspekte dieses Vorschlags“, sag-te der Freiburger Finanzwissenschaft-ler gegenüber der F.A.Z. Bargeld sei „geprägte Freiheit“, betonte Feld, der der wie Bofinger dem Sachverständi-genrat zur Begutachtung der gesamt-wirtschaftlichen Lage angehört.

Der Bankenverband vermutet aller-dings, dass der Vorstoß Bofingers auch aus einem ganz anderen Grund ins Spiel gebracht wird: Die Geldpolitik der Notenbanken wirkt über Buch-geld, nicht über Bares. „Vor allem hät-ten die Bürger ohne Bargeld keine Möglichkeit, einem negativen Zinssatz

auf Einlagen durch das vermehrte Halten von Bargeld auszuweichen“, er-klärt der Bankenverband. Gleichzeitig stellt der Bankenverband aber fest: „Auch wenn sich die Forderung nach Abschaffung des Bargeldes ökono-misch begründen lässt, geht sie doch weitgehend an der Realität vorbei.“ Und das nicht nur, weil findige Krimi-

nelle Ausweichmöglichkeiten hätten und etwa auf andere Währungen oder gar auf Güter umsteigen könnten – sondern auch, weil die Bevölkerung die Abschaffung schlicht ablehnt. Nach der YouGov-Umfrage sind fast drei von vier Deutschen überzeugt, dass Bargeld grundsätzlich sicherer ist als Kartenzahlung. Zudem helfe der Bareinkauf, die Übersicht über die ei-genen Finanzen zu behalten. Der Ban-kenverband weist aber noch auf ein weiteres sehr akutes Problem hin: massive Datenschutzprobleme. Ohne die Möglichkeit, bar zu bezahlen, wür-de jede Transaktion vom Bier in der Stammkneipe bis zum Einkauf der Sonntagsbrötchen beim Bäcker er-fasst. Das ist gut bei der Verfolgung von Kriminellen, ermöglicht aber auch die Überwachung normaler Verbrau-cher. Daher ist laut Umfrage in der Be-völkerung umstritten, ob die fehlende Verfolgbarkeit von Bargeld gut oder schlecht ist: 23 Prozent halten sie für einen Vorteil gegenüber Überweisun-gen & Co., 22 Prozent für einen Nach-teil – fast die Hälfte der Befragten ist unschlüssig. (dpa/GAZ)

„TTIP – ein Meilenstein“įDRV begrüßt Freihandelsabkommen

Berlin. Vielfach wird kritisiert, dass Globalisie-rung und interna-tionaler Agrar-handel kein Weg für die deutsche Land- und Agrar-wirtschaft sind. Diese pauschale Behauptung wies

Manfred Nüssel, Präsident des Deut-schen Raiffeisenverbandes (DRV), ent-schieden zurück. Bei der Mitgliederver-sammlung in Berlin zeigte er auf, dass der Weltagrarhandel mit großen Raten wächst. Hochwertige Nahrungsmittel machen inzwischen drei Viertel der deutschen Ausfuhren aus. Rund 40 Mil-lionen Menschen sind europaweit in der Agrar- und Ernährungswirtschaft tätig. Diese Arbeitsplätze finden sich über-wiegend im ländlichen Raum und sind dort ein wesentlicher Eckpfeiler der Wirtschaft. „Diese Zahlen sprechen für sich. Es ist daher an der Zeit, den Ag-rarexport aus Deutschland – wie in un-seren Nachbarländern Frankreich, Nie-derlande, Dänemark – auf eine Stufe

mit Wirtschaftssektoren wie Automobil, Chemie und Maschinenbau zu stellen“, forderte Nüssel. Nach wie vor ist Deutschland Nettoimporteur von Ag-rarrohstoffen und Lebensmitteln. Die Erschließung neuer Märkte hat aus Sicht der genossenschaftlich organi-sierten Unternehmen höchste Priorität. Dabei kommt dem Abbau tarifärer und vor allem nichttarifärer Handelshemm-nisse große Bedeutung zu. Abkommen der Europäischen Union (EU) mit Dritt-ländern können dazu einen maßgebli-chen Beitrag leisten. Deshalb begrüßte Nüssel die Verhandlungen zwischen der EU und den USA über ein Freihandels-abkommen. Auf dem kaufkräftigen US-Markt bestehen für deutsche und euro-päische Lebensmittel gute Absatzchan-cen. Andererseits sind die USA ein wichtiger Lieferant von Rohstoffen für die europäische Agrarwirtschaft, vor al-lem im Futtermittelsektor. „Das ange-strebte Freihandelsabkommen TTIP kann daher ein Meilenstein sein, um die Handelsbeziehungen in der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft zum beidersei-tigen Nutzen zu intensivieren“, betonte der Raiffeisen-Präsident. Ω

Manfred Nüssel

Was tun mit dem Taschengeld?įZum Schulstart gibt’s oft die ersten eigenen Euro.

Berlin. Der Schulstart nach den Som-merferien ist ein Anlass für Eltern, über die Finanzbildung und -erzie-hung ihrer Kinder nachzudenken. „Die Grundlagen eines angemesse-nen Umgangs mit Geld werden schon in jungen Jahren gelegt“, erklärt Dr. Andreas Martin, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Deshalb sei es wichtig, spätes-tens zur Einschulung die Kinder schrittweise und altersgerecht an den verantwortungsvollen Umgang mit Geld heranzuführen. Die Höhe des Taschengeldes richtet sich nach Ein-schätzung des Bundesfamilienmi-nisteriums danach, welche Ausgaben die Kinder und Jugendlichen davon bestreiten sollen und über welches Einkommen die Eltern verfügen. Da-bei sollte das Taschengeld alters-gemäß gestaffelt werden. Jüngere Kinder bis zum zehnten Lebensjahr können selten einen ganzen Monat finanziell planen, daher ist zunächst eine wöchentliche Auszahlung sinn-voll. Ω

0 € 7,50 € 15 € 22,50 € 30 € 37,50 € 45 € 52,50 € 60 € 67,50 € 75 €

Wie viel Geld darf es sein?

ab 18 Jahre

17 Jahre

16 Jahre

15 Jahre

14 Jahre

13 Jahre

11 Jahre

10 Jahre

9 Jahre

8 Jahre

7 Jahre

6 Jahre

unter 6 Jahre

12 Jahre

Angaben pro MonatQuelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend/Familien-Wegweiser.de

60,00 – 75,00 €

45,00 – 60,00 €

37,50 – 45,00 €

30,00 – 37,50 €

25,00 – 30,00 €

22,50 – 25,00 €

17,50 – 20,00 €

15,00 – 17,50 €

10,00 – 12,00 €

8,00 – 10,00 €

6,00 – 8,00 €

4,00 – 6,00 €

2,00 – 4,00 €

20,00 – 22,50 €

Kundenzeitung derVR-Bank Westmünsterland

Engagement:Azubis der VR-Bank starten mit sozialem ProjektC Seite 6

GastvortragEx-Agent sprach über „Geheimwaffen der Kommunikation“C Seite 4

(Fortsetzung auf S. 9)

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2 J uli/August/september 2015 - - - - - genossensch A ftliche A llgemeine

Finanzen

Es ist schon erstaunlich, was das Er-scheinen einer Uhr auslösen kann.

Als hätte die ganze Welt nur auf sie ge-wartet. Denn sie ist kein gewöhnlicher Zeitmesser. Sie ist mehr. Sie ist schritt-zählender Fitnesscoach, Pulsmesser, Mini-Computer und so ganz nebenbei eben auch ein Gerät zum Anzeigen von Stunden und Minuten. Sie ist – die „Apple Watch“.

Zwei Worte, die vielen beim bloßen Lesen oder Hören den Glanz in die

Augen treiben. Ein sogenanntes „Must-have“ für alle Technikverliebten und für Das-Leben-einfacher-Gestalter. Zu-mindest wenn sie mit dem angebis-senen Apfel sympathisieren. Und der Nutzen? Nun ja, das kleine Display ist alles andere als großes Kino, und für viele Funktionen muss das dazugehö-rige Smartphone in virtueller Reich-weite sein. Wasserdicht ist der Tau-sendsassa auch nur bedingt, sodass insbesondere Schwimmsportler vor ei-ner neuen Herausforderung stehen. Aber warum sollte ich auch unter Was-ser meine Mails abrufen können? Doch Nutzen hin, Dichtigkeit her: Das neue Apple-Teil entspricht dem Zeitgeist und

Am Puls des ZeitgeistsKOLUMNE

beschert dem Konzern einen Milli-ardenumsatz. Und ehrlich gesagt, mir gefällt sie ja auch.

Wir als Ideenschmiede der genos-senschaftlichen Informations-

technologie haben es da um einiges schwerer. Nicht die Innovationen be-treffend, eher mit Blick auf den damit zu erzielenden Umsatz. Und dennoch: Wenn Sie in nächster Zeit jemanden be-obachten, der einem Geldautomaten nur mithilfe seines Smartphones Bares entlockt, dann nicht erschrecken. Das waren wir – also nicht wir persönlich, aber wir haben es entwickelt. Will sagen: Kunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken können seit März bei allen teilnehmenden Ins tituten ohne die gewohnte BankCard Geld abheben. Nur mit dem Handy.

Sonst noch was? Ja. Gerade haben wir den Prototyp für ein Verfahren

unter dem Titel „Scan to Bank“ vorge-stellt. Die Idee dahinter: Bankkunden können zum Beispiel Handwerker-rechnungen einfach über die in jedem Smartphone integrierte Kamera abfo-tografieren, die Banking-App sorgt da-für, dass sämtliche Zahlungsdaten au-tomatisch in eine entsprechende Über-weisungsmaske des Online-Bankings einfließen. Jeder, der schon mal eine endlos lange IBAN eintippen musste, weiß, welche Erleichterung das künftig bietet. Okay, dies alles hat natürlich lange nicht den Charme und Zeitgeist-Faktor einer Apple-Watch. Aber mit Blick auf den Nutzen liegen wir hier eindeutig am Puls der Zeit. Ω

Klaus-Peter Bruns, Vorsitzender

des Vorstands der Fiducia IT AG

MELdUNgEN

Warum gibt es

GoldreservenHeute hat die Bundesbank nach den USA den zweitgrößten Goldschatz der Welt. Ende November 2014 hatten die Barren einen Wert von 105 Milliarden Euro. „Die beiden wichtigsten Funkti-onen der Goldreserven sind die Ver-trauensbildung im Inland und die Mög-lichkeit, binnen kürzester Zeit Gold an Goldhandelsplätzen im Ausland in Fremdwährungen umtauschen zu kön-nen“, erklärt Bundesbankvorstand. Carl-Ludwig Thiele. Die bis 2020 um-gesetzte Verteilung der Goldbestände – die eine Hälfte im Inland, die andere Hälfte an den wichtigsten Goldhan-delsplätzen im Ausland – trage diesen Funktionen Rechnung. So sollen schrittweise 300 Tonnen Gold von New York nach Frankfurt und 374 Tonnen von Paris nach Frankfurt verlagert werden. Die enormen Goldreserven ge-

Abgeltungssteuer: Vorteile beibehalten DG HYP ist „starke Immobilienmarke“

Toprating für FinanzGruppe

Berlin. Die Deutsche Kreditwirt-schaft plädiert vor dem Hintergrund der jüngsten Überlegungen von Bun-desfinanzminister Schäuble zur Ab-geltungsteuer dafür, die Vorteile der pauschalen Besteuerung von Kapital-erträgen beizubehalten. Das vorheri-ge System war weder für die Bürger noch die Finanzverwaltung hand-habbar.

Hamburg. Die DG HYP ist in der Kate-gorie „Banken“ als stärkste Immobili-enmarke Deutschlands 2014 mit dem REAL ESTATE BRAND AWARD ausge-zeichnet worden. Im Rahmen der jähr-lich erhobenen empirischen Marken-wert-Studie ermittelt das Berliner Eu-ropean Real Estate Brand Institute (EUREB-Institute) seit 2009 auf Basis einer repräsentativen Umfrage die stärksten Immobilienmarken in zehn Kategorien. Für die diesjährige Aus-zeichnung wurden insgesamt rund 16.500 Branchenexperten aus Deutsch-land und Österreich hinsichtlich des

Leistungsvermö-gens der 539 wichtigsten Mar-ken / Unter neh-men der Immobi-lienbranche be-fragt. Deutsch-landweit haben sich rund 11.750 Experten an der

Berlin. Die Ratingagentur FitchRatings hat das Verbundrating für die genossen-schaftliche FinanzGruppe auf AA- er-höht. Die FinanzGruppe stellt sich da-mit gegen den Branchentrend rückläu-figer Bankenratings. Fitch untermauert damit die erfolgreiche Entwicklung der genossenschaftlichen FinanzGruppe, welche die Herausforderungen der ver-gangenen Jahre aus eigener Kraft be-

Im Gegenzug für die Einführung eines einheitlichen Steuersatzes wurden die Besteuerungsgrundlagen durch Ein-beziehung von Veräußerungsgewinnen und Werbungskostenabzugsverbot ausgeweitet. Die Vorteile der Abgel-tungssteuer sollten nicht ohne Not in-frage gestellt werden, zumal der Koali-tionsvertrag für diese Legislaturperio-de Steuererhöhungen ausschließt. Ω

Bewertung von 435 Unternehmen betei-ligt. Ausschlaggebend für die Auszeich-nung als stärkste Bankenmarke waren die Leistungskriterien regionale Kom-petenz und Kundenservice, bei denen die DG HYP spürbar zugelegt hat. Dr. Georg Reutter, Vorsitzender des Vor-stands der DG HYP, sagt: „Wir freuen uns, dass die Marktteilnehmer die DG HYP in diesem Jahr erstmalig zur stärksten Bankenmarke mit dem REAL ESTATE BRAND AWARD gekürt ha-ben. Das gute Ergebnis unterstreicht unseren Anspruch, ein verlässlicher und leistungsfähiger Finanzierungspartner für unsere Immobilienkunden zu sein.“

Das EUREB-Institute hat die Mar-kenstärke und das Markenpotenzial anhand eines wissenschaftlich aner-kannten Markenwertemodells ermit-telt. Abgefragt und beurteilt wurden insgesamt 22 Kriterien, unter anderem Zuverlässigkeit, Leistungskompetenz, Kundenloyalität, Weiterempfehlungs-absicht und Markenbekanntheit. Ω

wältigt hat. Die Kapitalerhöhung der Verbundinstitute wurde von den kapi-talstarken Primärinstituten als Anteils-eigner bereitgestellt. Ergänzend haben die Verbundinstitute ihre Risiken weiter abgebaut. Die Sicherungseinrichtung des BVRs mit seiner erfolgreichen, über 80-jährigen Historie bildet auch weiter-hin die Klammer für die 1.062 Ortsban-ken und Verbundinstitute. Ω

hen zurück auf den so genannten Gold-standard, der im 19. Jahrhundert ein-geführt wurde. Damals hat man sich auf einen staatlich festgesetzten Wech-selkurs geeinigt und den Wert des Gel-des in Gold hinterlegt. Ende des 2. Weltkrieges einigte man sich zwischen den einzelnen Ländern schließlich dar-auf, ein System fester Wechselkurse einzuführen, das durch Gold- und De-visenreserven gedeckt wurde. Auch wenn mit der Einführung frei schwan-kender Wechselkurse Anfang der 70er-Jahre dem Gold die ganz große Bedeu-tung genommen wurde, werden Verla-gerungen von Goldreserven auch heute noch mit großem öffentlichem Interesse begleitet. Denn wie sagte einst US-No-tenbankchef Alan Greenspan: „Im Ex-tremfall wird Geld von niemandem ak-zeptiert und Gold von jedem.“ Ω

35,2 %50 %

3742,8

12,9

1.192 Tonnen

1.447 t

438 t307 t

3.384 t

139,1

Verteilung der Goldbestände der BundesbankLager-stätte

Frankfurt

New York

LondonParisGesamt

Bestand 31.12. 2014

Anteil amBestand

Ziel2020

Deutsche Goldreserven

Quelle: Bundesbank 22121

Riskante Vorkasse: Anzahlungen beim Möbelkauf keine Pflicht

Ob edles Designer-Sofa, Bücherregal oder maßgeschneiderte Einbaukü-

che: Viele Möbelhäuser verlangen bei der Bestellung einen Teil des Kauf-preises als Anzahlung. Aber das ist für die Kunden riskant. „Wenn ein Un-ternehmen Insolvenz anmeldet und die Ware nicht mehr liefern kann, ist das Geld ganz oder mindestens zum Teil verloren“, warnt Michael Rempel, Jurist beim Infocenter der R+V Ver-sicherung. Er rät deshalb, möglichst nicht mehr als 20 Prozent im Voraus zu bezahlen. Denn 2014 mussten immer-hin mehr als 100 Möbelhändler ihre Pforten schließen.

FiNaNztipp

Michael Rempel, Jurist der R+V Versicherung

Für viele Deutsche ist es selbst-verständlich, die Möbel schon vor

Lieferung oder Einbau anzuzahlen. Doch dazu sind sie gesetzlich nicht ver-pflichtet. „Laut Bürgerlichem Gesetz-buch müssen Kunden die Ware in der Regel nicht bezahlen, bevor sie da ist“, so R+V-Experte Rempel.

Die Praxis sieht allerdings oft anders aus. Die Möbelhändler wollen sich

davor schützen, dass sie auf der extra bestellten oder angefertigten Ware sit-zen bleiben und verlangen entspre-

Dichtung und Wahrheit įWohn-Riester: Was von Vorurteilen übrig bleibt.

Schwäbisch Hall. Wohn-Riester gilt als eines der beliebtesten Altersvor-sorge-Produkte: Laut Bundesarbeits-ministerium haben sich bis Ende 2014 bereits rund 1,4 Millionen Menschen für die „Eigenheim-Rente“ entschie-den. Doch um die staatliche Förderung ranken sich nach wie vor viele Vorur-teile. Die Genossenschaftliche Allge-meine Zeitung (GAZ) hat nachgefragt bei Karsten Eiß von der Bausparkasse Schwäbisch Hall.

Vorurteil 1: „Wohn-Riester lohnt sich nicht“

Richtig ist: Riester-Sparer erhalten jährlich eine Zulage von 154 Euro. Da-für müssen zusammen mit den staatli-chen Zulagen vier Prozent des sozial-versicherungspflichtigen Vorjahres-Einkommens (höchstens jedoch 2.100 Euro) in einen Riester-Vertrag fließen. Wer kein versicherungspflichtiges Einkommen bezieht, kann sich mit dem Mindestbetrag von nur fünf Euro monatlich dennoch die vollen Zulagen sichern. Für jedes Kind kommen 300 Euro an Zuschuss hinzu (185 Euro bei Kindern, die vor 2008 geboren wur-den). Berufseinsteigern unter 25 Jah-ren wird zusätzlich ein einmaliger Bo-nus von 200 Euro bezahlt. Jeder un-mittelbar Förderberechtigte kann au-ßerdem Spar- und Tilgungsleistungen bis maximal 2.100 Euro (abzüglich ge-währter Zulagen) in der Einkommen-steuererklärung als Sonderausgaben geltend machen und kommt damit in den Genuss von Steuervorteilen.

Vorurteil 2: „Wohn-Riester steht mir gar nicht zu“

Tatsächlich ist der Kreis der Förder-berechtigten sehr groß. Unmittelbar anspruchsberechtigt sind alle Arbeit-nehmer, die in der gesetzlichen Ren-tenversicherung pflichtversichert sind. Auch Beamten wie Lehrern, Richtern und Soldaten sowie Selbstständigen, die sich nicht von der Rentenversiche-rungspflicht haben befreien lassen, steht die Möglichkeit zum Wohn-Ries-ter offen. Rentenversicherungspflich-tig und damit förderberechtigt sind zudem Menschen, die Arbeitslosen-, Kranken- oder Übergangsgeld bezie-hen. Ehepartner von Förderberechtig-ten, die riestern, können ebenfalls ei-nen Vertrag abschließen und sich die vollen Zulagen sichern.

dpa

Vorurteil 3: „Es dauert Jahre, bis ich von Wohn-Riester profitiere“

Dieses Vorurteil trifft gerade auf Wohn-Riester nicht zu. Während sich „klassische“ Riester-Renten wie Spar-pläne oder Fonds erst im Ruhestand auszahlen, ist Wohn-Riester das einzi-ge vom Staat geförderte Vorsorgeins-trument, das schon im Berufsleben ge-nutzt werden kann.

Vorurteil 4: „Wohn-Riester hilft nur bei Bau und Kauf einer Immobilie“

Stimmt nicht: Seit 2014 können Ei-gentümer auch die alters- und behin-dertengerechte Modernisierung mit dem Guthaben aus einem Wohn-Ries-ter-Vertrag finanzieren. Bevor die Handwerker loslegen, muss allerdings ein Sachverständiger (zum Beispiel ein Architekt) die zweckgerechte Ver-wendung bestätigen.

Vorurteil 5: „Wohn-Riester fesselt für immer ans Eigentum – wenn die Im-mobile verkauft wird, muss ich die Förderung zurückzahlen“

Tatsache ist: Die gesamte Förderung bleibt erhalten, wenn innerhalb von vier Jahren nach dem Verkauf mit ei-nem Betrag mindestens in der Höhe der Förderung eine neue Immobilie ge-kauft und selbst bezogen wird. Dazu zählt auch der Kauf eines Dauerwohn-rechts in einem Seniorenheim. Die Übertragung der Summe in einen an-deren Riester-Vertrag sichert eben-falls die erhaltenen Fördermittel und Zulagen.

Vorurteil 6: „Mit Riester finanzierte Immobilien müssen ununterbrochen selbst genutzt werden“

Richtig ist, dass die Wohn-Riester-Förderung nur für selbstgenutztes Wohneigentum gilt. Bei einer „schäd-lichen Verwendung“ wird das Wohn-förderkonto aufgelöst und die Summe dem zu versteuernden Einkommen zugerechnet. Doch die Immobilie kann zwischenzeitlich auch vermie-tet werden – für maximal ein Jahr oder wenn aus beruflichen Gründen ein Ortswechsel notwendig ist.

Spätestens mit 67 Jahren muss das Objekt aber wieder selbst genutzt werden.

Vorurteil 7: „Die nachgelagerte Be-steuerung frisst alle Vorteile auf“

Nein. Wohn-Riester unterliegt zwar wie alle Riester-Produkte der soge-nannten nachgelagerten Besteuerung. Je nach individuellem Steuersatz fal-len im Ruhestand zwischen 40 und 80 Euro pro Monat an. Doch selbst dann lohnt sich Riester-Sparen, wie ein Beispiel der Stiftung Warentest zeigt: Danach summieren sich Zulagen, Zinsersparnis und Steuervorteile für ein kinderloses Arbeitnehmer-Ehe-paar mit 70.000 Euro Bruttojahres-einkommen bei einem Riester-Kredit über 200.000 Euro binnen 30 Jahren auf 56.000 Euro. Nach Abzug der Be-steuerung im Rentenalter verbleibt immer noch ein Vorteil von 27.400 Eu-ro. Seit 2014 besteht zudem die Option der Einmalbesteuerung: Dafür ge-währt das Finanzamt einen „Rabatt“ von 30 Prozent. Ω

Wer Wohn-Riester nutzt, kann sich über einige Euro vom Staat freuen. Noch hat die „Eigenheim-Rente“ aber mit vielen Vorurteilen zu kämpfen.

chende ver tragliche Sicherheit. Doch damit wälzen sie das Risiko auf die Kunden ab.

Für die Käufer ist es daher am besten, gar keine Anzahlung zu

leisten. Wenn der Verkäufer jedoch darauf besteht, sollte diese nicht zu hoch ausfallen. „Je nachdem, ob es sich um eine einfache Bestellung oder eine Maßanfertigung handelt, sind 10 bis 20 Prozent normalerweise ausreichend“, sagt Michael Rempel vom R+V-Info-center. Ω

Dr. Georg Reutter

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J uli/August/september 2015 - - - - - genossensch A ftliche A llgemeine 3

Reportage

(Felder der Ideen) neue Ansätze unter anderem für eine zukunftsweisende Landwirtschaft und die Erzeugung regenerativer Energien dargestellt. Zu den Letzteren gehören auch die außen aufgestellten „SolarTrees“ (Solarbäu­me) – verzweigte Metallkonstruktio­nen mit Kronen aus photovoltaischer Folie. Diese Membranen nehmen tags­über Sonnenenergie auf, die anschlie­ßend in Batterien gespeichert wird und abends der Beleuchtung des Pa­villons dient. Ein von der Natur inspi­rierter Kreislauf. Für den deutschen Beitrag engagierten das Bundesmi­nisterium für Wirtschaft und Energie und die Messe Frankfurt eine Arbeits­gemeinschaft aus drei Firmen. Das

Münchener Architektenbüro Schmidhuber übernahm die

räumliche Gestaltung, das Bauunternehmen Nüssli aus dem fränkischen Roth deren Umsetzung und Milla & Partner das ge­samte inhaltliche Konzept.

Der Technologie hinter dem SeedBoard dürften Ausstellungsbesucher zu­

künftig häufiger begegnen. Man werde sie weiter

einsetzen und weiterentwickeln, sagt Thomas Frenzel. „Wir können nicht nur ebene Flächen bespielen, sondern eigentlich jedes Objekt zum Medium machen.“ Eine Kostprobe davon be­kommen die Gäste des deutschen Ex­po­Pavillons ebenfalls schon geboten. In einem der Räume werden ihnen Re­genschirme gereicht. Auch diese sind mit Markierungspunkten ausgestattet und dienen aufgeklappt als Projekti­onsfläche. Der Träger sieht dann auf der Innenseite eine Schau zum Thema Klimawandel – interaktiv, versteht sich. Durch Drehen des Schirms um dessen Achse kann der Betrachter

kleine Zeitreisen machen und beob­achten, wie sich zum Beispiel im

Laufe der Jahre ein Glet­scher zurückzieht. Die Er­

findung von Milla & Part­ner könnte auch der Mu­seumspädagogik neue Perspektiven eröffnen. „Inhaltliche Ausstel­lungen, die nicht inter­aktiv sind, gehen schnell am Besucher vorbei“, meint Thomas Frenzel. Das Seed­Board jedoch sei ein erstklassiger Schlüssel zu den Köpfen. Ω

> VON Kurt de Swaaf

Mailand. Jeder Besucher bekommt am Eingang ein Stück Pappe ausgehän­digt, zwanzig mal zehn Zentimeter groß. Klappt man es auf, sieht man weißes Papier, am oberen Rand ein paar Punkte. Doch einige Schritte weiter erwacht das seltsame Stück plötzlich zum Leben. Auf dem Papier erscheinen Bilder und Texte. Wie bei einem Tablet. Wie geht das? Willkom­men im Deutschen Pavillon auf der Expo 2015 in Mailand. Das schlichte „Gerät“, das die Besucher durch die Räume begleitet, ist der heimliche Star der Expo. Die Erfindung trägt den Namen SeedBoard und wurde von der Stuttgarter Kommunikations­agentur Milla & Partner entwickelt. Speziell für diesen Auftritt. „Die Idee war, ein sehr persönliches Medium zu schaffen“, erklärt Thomas Frenzel, Leiter des Innovationslabors bei Milla & Partner. Jeder Nutzer sollte in der Lage sein, die Ausstellung in seinem Tempo zu erleben. Und in seiner eige­nen Sprache.

Das SeedBoard selbst enthält keine Elektronik. Was der Besucher in der Hand trägt, ist eine Projektionsfläche. Zum Medium wird diese durch die Punkte am Rand. Sie dienen als Mar­kierungen. Denn das wahre Geheim­nis der Technik hängt an der Decke der Ausstellungsflächen. Jedes virtu­elle Exponat ist praktisch eine un­sichtbare Vitrine. Darüber befindet sich eine Infrarotkamera. Sie peilt die Punkte der SeedBoards an und erfasst millimetergenau deren Position im Raum. Diese Information wird einem Rechensystem gemeldet, das die Daten analysiert, interpretiert und anhand dieser Ergebnisse wiederum einen Projektor steuert. Letzterer strahlt Bilder und Texte auf die ge­öffneten SeedBoards.

Die Darstellungen sind sehr dynamisch. Die Erfas­sungskameras registrieren nicht nur die Lage, sondern auch jede Positionsverände­rung des Pappgeräts. Gut zeigt sich dies unter anderem bei einer Präsentation des Öko­systems Boden, wie Thomas Frenzel erläutert. „Durch das Auf­und­ab­Bewegen der Projekti­onsfläche kann ich dreidimensional in das Exponat hineinschauen.“ Schicht um Schicht lasse sich so erkunden, je­

der einzelne Zentimeter. An anderen Stellen wird Information auf mehre­ren aufeinanderfolgenden, virtuellen Schautafeln vermittelt. Der Betrach­ter kann wie in einem Bilderbuch her­umblättern, er braucht nur sein Seed­Board kurz zu kippen.

Doch wie erkennt das System, wel­che Sprache der Besucher bevorzugt? Auch hierbei spielten die Punkte die entscheidende Rolle, verrät Frenzel. Deren Zahl sei nicht immer gleich. Je­des SeedBoard trägt zwar mindestens fünf, einige aber sechs, sieben oder gar acht Stück. Diesen Unterschied erken­nen die Infrarotkameras. Die Anzahl der Punkte ist der Erkennungscode. Acht zum Beispiel heißt: Diese Person ist auf Französisch zu informieren. Erfragt wird die Sprachpräferenz bei der Ausgabe der SeedBoards. Aller­dings hätten sich aus technischen und finanziellen Gründen nur vier Spra­chen in das Programm aufneh­men lassen, sagt Thomas Fren­zel. Deutsch, Englisch, Italie­nisch und Französisch.

Der Name der Papp­Ta­blets wurde mit Bedacht gewählt. „Man soll Ideen sammeln, und die sollen dann in den Köpfen der Besucher aufkeimen“, sagt Frenzel. Wie Samen eben, Seeds. Die Gäste können sich dadurch für ihr eigenes Handeln in­spirieren lassen – hin zu mehr Nachhaltigkeit im

Alltag. Schließlich steht die Expo 2015 unter dem Titel „Feeding the Planet, Energy for Life“ (Den Planeten ernäh­ren, Energie für das Leben) im Zei­chen von Ernährung und Energie.

Diesen Grundgedanken setzt der Deutsche Pavillon mit Hightech um. Nicht in einem Monumentalbau, son­dern mit einer modernen architekto­nischen Interpretation einer offenen Feldlandschaft, gesäumt von baum­ähnlichen Strukturen. Von einer Plattform aus haben die Besucher ei­nen guten Ausblick über das 1,1 Quad­ratkilometer große Expo­Gelände, bei gutem Wetter reicht die Sicht gen Nor­den bis zu den Alpen. In den Ausstel­lungsräumen werden unter dem Titel „Fields of Ideas“

Der heimliche Star der ExpoDas SeedBoard im Deutschen Pavillon Es funktioniert wie ein Tablet, ist aber aus Pappe Wie geht das?

LeonaRdo da VinciZur Expo in Mailand ist im Palazzo Reale die Ausstellung „Leonardo 1452 – 1519“ zu sehen, die größte Schau über den Künst-

ler, die je in Italien gezeigt wurde. Sie umfasst mehr als 200 Gemälde, Zeichnungen,

Skulpturen und Manuskripte des Universalgenies, darunter die

„Proportionsstudie nach Vitruv“ (Foto), die aus Konservierungsgründen nur selten gezeigt wird. Die Ausstellung läuft bis zum 19. Juli 2015.www.artpalazzoreale.it

Deutschland interpretiert das Expo-Motto mit Hightech

Expo Milano 2015Die Weltausstellung in Mailand steht unter dem Motto „Feeding the Planet, Energy for Life“ (Den Planeten ernähren, Energie für das Leben). 145 Länder präsentie­ren vom 1. Mai bis zum 31. Oktober 2015 ihre Ideen, mehr als 50 mit eigenen Pavillons. Nicht mit eigen­

ständigen Gebäuden vertretene Teilnehmer sind in den neun als Themencluster angelegten Pavil­

lons anzutreffen. Der Deutsche Pavillon zeigt Lösungsansätze unter dem Thema „Fields of

Ideas“ (Felder der Ideen).

Der Hightech-Regenschirm: Er dient als Projektions­

fläche. Oben: Der Eingang zum Deutschen Pavillon

Das SeedBoard: Es funktioniert wie ein Tablet, ist aber aus Pappe. Die Technologie könnte auch Museumsbesuche verändern

Die SolarTrees: Sie sammeln tagsüber die

Energie, die sie nachts für ihre Beleuchtung brauchen

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4 j uli/August/september 2015 - - - - - genossensch A ftliche A llgemeine

Westmünsterland

Früherer Geheimagent packt ausįBestsellerautor Leo Martin zu Gast bei der Vertreterversammlung der VR-Bank Westmünsterland

solcher Vorzeichen sei es entscheidend gewesen, dass sein jeweiliges Gegen-über gewusst habe, woran es ist. „Ein-deutig Position beziehen und durchaus in der Sache Härte zeigen, sind we-sentliche Faktoren, damit Kommuni-kation gelingt.“ Gleichzeitig müsse aber auch deutlich werden, dass man den Gesprächspartner als Mensch wahrnehme, der, egal wie es kommen mag, sein Gesicht wahren könne, er-läuterte der Ex-Spion. In der engen Beziehung, die auf diese Weise zu den V-Leuten entstanden sei, habe er oft die Rolle des „Kindermädchens“ ein-genommen, das auch schon mal nachts aus dem Bett geklingelt wurde, wenn der Kontaktmann mal wieder Stress mit der Ehefrau hatte oder gerade aus der Kneipe geflogen sei.

Seinerzeit habe er „professionelle Freundschaften aufgebaut, bei denen aber nie Geld eine Rolle spielen durfte, sondern die stets auf Vertrauen basie-ren mussten“, erläuterte der frühere Geheimdienstler. Gespräche habe er nie am Telefon, sondern im direkten Miteinander geführt. Der Grund sei aber weniger die Abhörgefahr gewe-sen. Vielmehr stelle der Blickkontakt ein unverzichtbares Moment dar, um den Partner einschätzen zu können.

„Dann habe ich auch die Chance, an passender Stelle jemanden wieder ein-zufangen, wenn ein Gespräch abdrif-ten sollte.“ Indizien für ein Interesse an einer tragfähigen Beziehung sind für Leo Martin das aufmerksame Zu-hören oder ein bestätigendes Nicken.

Mit dem halbseidenen Leben, das seine Kontaktleute führten, oder auch mit deren Gesetzesbrüchen hatte Leo Martin keine Probleme, betonte er. Er habe sich vielmehr gefragt, was einen Gewalttäter dazu brachte, so zu wer-den, wie er heute ist. Zudem habe er auch gelernt, sympathische Seiten in den jeweiligen Persönlichkeiten zu entdecken.

Überhaupt für einen Geheimdienst zu arbeiten, habe er in einer westli-chen Demokratie mit hohen ethischen Ansprüchen durchaus verantworten können. Als sich abzeichnete, dass sei-ne Karriere dazu geführt hätte, den operativen Bereich gegen Büroarbeit einzutauschen, habe er 2008 den Dienst quittiert. Seither bleibe deut-lich mehr Zeit für die Familie. Engste Angehörige wussten nach Leo Martins Worten bis dahin überhaupt nicht, was er beruflich macht. „Klar war ledig-lich: Wenn der Minister pfeift, dann springe ich.“ Ω

Borken. Ein Fernsehsender hat ihn schon als „Der deutsche 007“ be-zeichnet, gemeint ist Leo Martin. Er war Geheimagent in Spitzenposition, hatte zehn Jahre lang die organisierte Kriminalität im Visier und deckte brisante Fälle auf. Aber auch wenn zu seinem Berufsalltag keine lebens-bedrohlichen Herausforderungen, dramatischen Abenteuer und wilden Verfolgungsfahrten gehörten, wie man sie aus James-Bond-Filmen kennt, stand er in seinem anspruchs-vollen Alltag stets unter Anspan-nung. Bei der Vertretersammlung der VR-Bank Westmünsterland erläuter-te der einstige Spion, dass seine Auf-gabe darin lag, in möglichst kurzer Zeit Vertrauensleute in einem Umfeld zu gewinnen, das schon seit Generati-onen kriminell ist. Wie man unter solchen äußerst schwierigen Rah-menbedingungen trotzdem zum Er-folg gelangt, hat Leo Martin einge-hend analysiert. Er sprach daher bei der Zusammenkunft im Forum des Gymnasiums Mariengarden in Bor-ken-Burlo über die „Geheimwaffen der Kommunikation“ oder in Bond-Manier: „Man muss Menschen rühren und nicht schütteln.“

Der Kriminalwissenschaftler, „mit einem Psychologieanteil im Studium von 30 Prozent“, stellte heraus, dass Sicherheit, Vertrauen und Wertschät-zung zu den Grundbedürfnissen des Menschen gehören. Das gelte auch für das Milieu, in dem er sich bewegt habe. Um an Informanten zu gelangen, habe er Kontakt zu Mitläufern gesucht, die im Unterschied zu den Drahtziehern, „keine Leichen im Keller liegen hat-ten“. Stets sei sein eigenes Risiko kal-kulierbar gewesen. Meist habe er im Urlaub oder in der Freizeit der ange-peilten Person Kontakt zu ihr aufge-nommen, ein „Ansegeln unter falscher Flagge“, räumte Leo Martin ein. Trotz

Zinsen in der Achterbahn

Seltene Einigkeit: Europäische Zen-tralbank (EZB) und Bundesbank, in

jüngster Zeit ja nicht nur hinsichtlich der Griechenland-Politik oft verschie-dener Meinung, betonen einmütig die guten wirtschaftlichen Aussichten für die Eurozone und für Deutschland.

So wird – Griechenland zum Trotz – die Wirtschaft der Eurozone in die-

sem Jahr um ca. 1,5 % und die Deutsch-lands um 1,7 % wachsen. Die positive Entwicklung soll sich demnach im Jahr 2016 fortsetzen.

Auch hinsichtlich des Ziels, die zu-letzt noch negative Inflationsrate

wieder an den Zielwert von knapp 2 % heranzuführen, gibt es Fortschritte: Die Preise stiegen im Euroraum zuletzt um 0,3 % und in Deutschland um 0,5 %. EZB-Chef Draghi kann demnach zufrie-den sein, denn sein Billionen Euro schweres Anleihen-Kaufprogramm scheint zu wirken. Also „alles in Butter“?

Nur der im April unvermittelt ein-setzende historisch starke Zinsan-

stieg scheint nicht recht ins Konzept zu passen. Er stand nicht auf der wahrge-nommenen EZB-Agenda. Immerhin er-höhten sich z. B. die Renditen der zehn-jährigen Bundesanleihen von 0,05 % auf zwischenzeitlich wieder 0,99 %. Viele Investoren, die nicht zuletzt wegen des erwähnten EZB-Kaufprogramms auf dauerhafte Niedrigstzinsen gesetzt hatten, wurden vom Zinsanstieg auf dem falschen Fuß erwischt und hatten wegen der daraus resultierenden Kurs-verluste ihrer Anleihen massive Ab-schreibungen zu verbuchen.

Über die Ursachen für den Zinsan-stieg wurde sofort intensiv speku-

liert. Wenige wollten Spekulanten aus-findig gemacht haben, die meisten aber witterten einen geschickten Schachzug von Draghi, der damit – je nach Lesart – die Märkte testen oder sensibilisieren wollte. Denn dass niemand anders als Draghi diesen Zinsanstieg gesteuert habe, stehe ja außer Zweifel. Schließ-lich bestimme die EZB schon seit ge-

raumer Zeit, wie und in welchem Maße sich Zinsen, Inflation und Eurokurs entwickeln.

Doch zumindest hinsichtlich der Zinsen muss das nunmehr bezwei-

felt werden. Denn der EZB-Präsident selbst sagte jetzt, zwar sei die Inflation exakt wie von der EZB vorausberech-net gestiegen, bei den Zinssätzen je-doch müsse man sich an mehr oder we-niger große Ausschläge gewöhnen. In jedem Fall, so Draghi, werde die EZB ihr Anleihe-Kaufprogramm wie ge-plant fortsetzen, bis die Inflationsziele erreicht seien.

Das lässt aufhorchen. Denn Draghis Hinweis gewährt einen seltenen

Einblick in die EZB-Prioritätenliste. Er könnte bedeuten, dass die Zentralbank schwankende oder steigende Zinsen akzeptiert, sofern sie bei der Verfol-gung ihres Inflationsziels – und auch der Verbesserung der Kreditversor-gung in den europäischen Krisen-staaten – gut unterwegs ist.

Für die Marktteilnehmer bedeutet das erstens, dass die Annahme, die

EZB steuere auch die Zinssätze am Ka-pitalmarkt nach einem genauen Plan, nicht (länger) gültig wäre. Somit müssten bei der Prognose künftiger Zinsentwicklungen auch wieder ande-re Faktoren als nur die EZB in Betracht gezogen werden, etwa „normale“ Markteinflüsse wie Angebot und Nach-frage. Das wäre eine gute Nachricht, an die man sich nach Jahren regulierter Preise indes erst wieder gewöhnen müsste.

Zweitens ist das weniger die Ankün-digung dauerhaft steigender Zinsen

als vielmehr der Hinweis auf unsichere, „volatile“ Zinszeiten. Denn am histo-risch niedrigen Zinsniveau dürfte sich auf absehbare Zeit weiterhin nichts än-dern. 0,99 % für eine zehnjährige Bun-desanleihe ist schließlich immer noch so gut wie nichts.

Drittens konnten wir – nach vielen Jahren stetig sinkender Zinsen – er-

fahren, welche Folgen ein Zinsanstieg immer noch hat: Er wirkt sich sofort auf Aktien, Anleihen und andere Ver-mögenswerte aus, deren Kurse kurzfri-stig deutlich sinken können. Das erfor-dert vom Anleger hohe Aufmerksam-keit bei der Steuerung des eigenen Portfolios.

Insgesamt spricht also einiges für eine Fortsetzung der „Achterbahn-Fahrt“

bei den Zinsen, wenngleich auch weiter-hin auf insgesamt niedrigem Niveau. Ω

WirtschaftsWerte

Berthold te Vrügt, Generalbevollmäch-

tigter der VR-Bank Westmünsterland,

leitet das Ressort Volkswirtschaft

Informierten die Vertreter auf der Versammlung im Forum Mariengarden über das erfolgreiche Geschäftsjahr 2014 (v. r.): Aufsichtsratsvorsitzender Michael Sonnenschein, Vorstand Georg Kremerskothen, Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Baecker, stv. Auf-sichtsratsvorsitzender Karl Paskert und Beiratsvorsitzender Ludger Berghaus

Im Kräutergarten des Gymnasiums Mariengarden hießen Dr. Wolfgang Baecker, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank (links), Vorstand Georg Kremerskothen (2. v. r.) und Bankdirektor Berthold te Vrügt (rechts) den ehemaligen Geheimagenten Leo Martin willkommen.

Leo Martin sprach über „Geheimwaffen der Kommunikation“.

Sieben Prozent Dividende für Mitglieder der VR-BankįInvestitionen in Infrastruktur der Region betont – Vorstandsvorsitzender Dr. Baecker warnt vor Folgen der Niedrigzinsen

Borken-Burlo. Mit einer Dividende von sieben Prozent werden die Mit-glieder der VR-Bank Westmünster-land an dem Überschuss für das Jahr 2014 von 7,3 Millionen Euro beteiligt. Die Vertreterversammlung folgte mit dieser Entscheidung dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat. Zudem wird das Eigenkapital, das die weiter ansteigenden Aufsichtsanforderungen bereits jetzt erfüllt, wiederum kräftig gestärkt. Die Zahl der Mitglieder lag zum Jahreswechsel bei 46.674. Insge-samt 1.451 neue Mitglieder stießen im vergangenen Jahr als Bankteilhaber hinzu.

In seinem Bilanzbericht hatte der Vorstand die wichtigsten Zahlen für 2014 zusammengefasst und verdeut-lichte die „hervorragende Entwick-lung der VR-Bank“. Mit seinen 353 Be-schäftigten sowie 42 Auszubildenden in den 23 Bankstellen hat das Geldins-titut eine Bilanzsumme von rund 2,1 Milliarden Euro erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Plus von 4,5 Prozent. Erfreulich und über Marktni-veau hat sich erneut das Kreditge-schäft entwickelt, betont die VR-Bank. Mit 2,05 Milliarden Euro lag die Sum-me der Kundenausleihungen per Jah-resultimo um 3,2 Prozent über dem Vorjahr. Die Geldanlagen der Kunden erhöhten sich um 2,6 Prozent auf 2,24 Milliarden Euro. Ebenfalls positiv die Entwicklung im Dienstleistungsge-schäft (Bausparen, Versicherungen, Wertpapiere).

Der neue Geschäftsbericht der VR-Bank, in den Geschäftsräumen des

Geldinstituts erhältlich, befasst sich zudem mit den Perspektiven des West-münsterlandes. Der Beiratsvorsitzen-de Ludger Berghaus erklärte: „Die Re-gion hat sehr gute Perspektiven, ihre Zukunft erfolgreich zu gestalten, wenn sie jetzt gezielt in die notwendi-ge Infrastruktur investiert und sich vor allem auf die digitale Wirtschaft vorbereitet.“

Dr. Wolfgang Baecker, Vorstands-vorsitzender der VR-Bank Westmüns-terland, ging auf das durch steigende geo- und europapolitische Unsicher-heiten geprägte Umfeld ein. Denn die-se Rahmenbedingungen hätten direk-ten Einfluss auf die Finanzplanungen der Unternehmen, der Mitglieder und Kunden. Als Beispiel führte Baecker das anhaltende Niedrigzinsniveau und die extremen Kursbewegungen beim Euro und beim Ölpreis an. „Wir alle müssen uns weiter auf unsichere, vola-tile Zeiten einstellen, die dauerhaft das aktuell starke Wirtschaftsgesche-hen in Deutschland und im Westmüns-terland beeinträchtigen könnten.“

Baecker rief deshalb die Politik auf, die Griechenland-Krise endlich zu lö-sen: „Die Ursachen liegen tief und sind strukturell bedingt. Einerseits hat Griechenland es jahrzehntelang versäumt, trotz großer Unterstützung die notwendigen Reformen umzuset-zen. Andererseits haben die Geld-geber ebenso lang genau davor die Augen verschlossen und Milliarden-beträge nach Athen transferiert, of-fensichtlich ohne deren sinnvolle Ver-wendung tatsächlich jemals sicherzu-

stellen.“ Es sei daher eine Illusion, wenn man glaube, diese Versäumnisse jetzt in kurzer Zeit abarbeiten zu können. „Griechenland und Europa brauchen von den Politikern eine ge-meinsame Option, neu aufsetzen zu können.“ Daher bedürfe es sowohl ei-ner Perspektive auf Neuanfang für die Griechen als auch der Gewissheit der Geldgeber, dass dieser Neuanfang endlich Substanz hat.

Nur so könne die EZB-Rettungspoli-tik und mit ihr auch irgendwann das Niedrigzinsniveau beendet werden. „Es gibt Berechnungen, nach denen statistisch gesehen jeder Deutsche bis zum Ende dieses Jahres bereits knapp 2.000 Euro durch die niedrigen Zinsen verloren hat.“ Dr. Baecker befürchtet

langfristig ein „böses Erwachen in der Altersvorsorge. Das zeigen unsere Be-ratungen, die wir aktuell speziell auf die Problematik der Niedrigzinsen ausgerichtet haben“. Ω

Meldung

Leistungsstarke Landwirtschaft im Münsterland

Dr. Wolfgang Baecker (VR-Bank), Heinz-Werner Mors (AGRAVIS), Dr. Joachim Stiegemann (Claas) und Heinz Öhmann (Bürgermeister Stadt Coesfeld)

Coesfeld. Die Leistungsfähigkeit und die Potenziale der Landwirtschaft hob Dr. Wolfgang Baecker, Vorstandsvor-sitzender der VR-Bank Westmünster-land, beim Unternehmer-Frühstück in der Ausstellungshalle der Firma AGRA-VIS hervor. Die Landwirtschaft habe große Chancen, im Münsterland stark zu bleiben und stehe zudem für eine moderne Betriebsentwicklung, beton-te Baecker vor rund 100 Unterneh-mern, die der Einladung der Stadt und der VR-Bank gefolgt waren.

Coesfelds Bürgermeister Heinz Öh-mann ging auf aktuelle Entwicklungen in der Stadt ein. Es gelinge derzeit, das selbst gesteckte Ziel, moderat zu wach-sen, auch zu erreichen. Die Attraktivi-tät Coesfelds als Einkaufsstadt stellte der Bürgermeister heraus, wenngleich nach seinen Worten die Parkplatzsitua-

tion durchaus noch einmal genauer be-trachtet werden sollte.

Auf die Herausforderungen, die mit Internet und Digitalisierung verbunden seien, stelle sich Coesfeld ein. Als Bei-spiel nannte Öhmann die Vorbereitun-gen für ein kostenloses WLAN in der Innenstadt und das schnelle Internet für die Zukunft Coesfelds. „Der Ausbau von Radwegen im Münsterland ersetzt die Datenautobahn nicht“, argumen-tierte Dr. Wolfgang Baecker und ver-deutlichte damit, dass die Region die entsprechenden Aufgaben in den Blick nehmen solle. Welche Möglichkeiten mit der Digitalisierung in der Land-wirtschaft verbunden seien, erläuterte Dr. Joachim Stiegemann vom Unter-nehmen Claas E-Systems. Er zeigte al-lerdings auch auf, dass der Mensch nicht durch die Technik zu ersetzen sei. Ω

• In seiner Begrüßung hob Dr. Wolf-gang Baecker, Vorstandsvorsitzen-der der VR-Bank Westmünster-land hervor, dass Leo Martins Vor-trag zu den aktuellen Ereignissen passe, die er mit den Stichworten Cyberattacken, Abhören des Han-dys von Kanzlerin Merkel und den Enthüllungen von Edward Snow-den beschrieb.

• In der Kommunikation spüre man in den allermeisten Fällen, ob das Gegenüber ein stimmiges Gesamtbild abgebe, ob Haltung und Motiv dazu passen, erläu-terte der Referent.

• Leo Martin lud mehrere Gäste auf die Bühne, um ihr Verhalten im Zusammenhang mit Mimik und Gestik zu zeigen. „Der Ap-plaus des Publikums gehört Ih-nen“, hieß es gern am Ende des Praxistests.

• Die beiden Bücher „Ich krieg dich!“ (2011) und „Ich durchschau dich!“ (2012) von Leo Martin sind im Ariston Verlag erschienen. Ω

Vortragsabend

Erich Kerkeling (Coesfeld) und Norbert Kessel (Reken) wurden als Mitglieder des Aufsichtsrates in ih-ren Ämtern bestätigt. Im Rahmen der Versammlung wurde Karl Hö-vel aus Südlohn aus dem Kontroll-gremium verabschiedet. Ω

Aufsichtsrat

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j uli/August/september 2015 - - - - - genossensch A ftliche A llgemeine 5

RegionalDank an Jubilare der VR-BankFeierstunden für 599 Mitglieder įGrundwerte aktuell wie zur Gründerzeit

Borken-Burlo StadtlohnWesel Rosendahl-Holtwick

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Coesfeld

Lager- und Logistikflächen + BürosModern und hell ist diese gepflegte Halle. Die größte Fläche steht im Erdge-schoss (lichte Höhe 6,50 m) mit ca. 320 m2 zur Verfügung plus Bürobereich mit ca. 70 m2. Weitere Lagerfläche mit ca. 60 m2 befindet sich im ersten Oberge-schoss. Baujahr 1990; Energieverbrauchsausweis: Verbrauch Wärme: 60 kWh, Warmwasser enthalten und Verbrauch Strom: 17 kWh

Intelligent geplant und hochwertig!Attraktives Zweifamilienhaus, EG-Wohnung: 132 m2 Wfl. mit Kamin, direkter Zugang zur Dop-pelgarage, überdachte Terrasse etc.; DG-Wohnung: 85 m2 Wfl., 2009 grundlegend renoviert, West-Balkon; Baujahr 1994, Energieverbrauchsausweis: Gas-heizung, 126 kWh, Effizienzkl. D.

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Ihre AnsprechpartnerinAnke WykretTelefon 02541 13 - 214

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Ihr AnsprechpartnerHolger GlückTelefon 02563 401 - 65

Ihr AnsprechpartnerJosef SickingTelefon 02863 9298 - 37

In den Räumen des „Brauhauses Coesfeld“ kamen die Jubilare aus den Bereichen Coesfeld, Gescher und Holtwick zusammen.

Im „Coesfelder Tor“ in Velen fanden sich die Jubilare aus den Bereichen Velen, Ramsdorf und Reken ein.

(v. l.): Michael Engelkamp, Johannes Boßhammer, Reinhold Skowasch (Bauunternehmer), Linda Jensen, Norbert Wagenfort (VR Immobilien), Brigitte Lichtenthaeler, Reinhold Zumbült (VR Immobilien)

Coesfeld und Velen. Dank und Aner-kennung für die langjährige Verbun-denheit sprach Georg Kremerskothen, Vorstand der VR-Bank Westmünster-land, den 599 Mitgliedern der Genos-senschaftsbank aus, die im vergange-nen Jahr Jubiläum hatten. Von den Jubilaren ist einer seit 65 Jahren Mit-glied der Bank, acht seit 60 Jahren, 173 seit 50 Jahren und 417 seit 40 Jahren.

Nach den ersten Festakten in Coes-feld (für die Bereiche Coesfeld, Ge-scher und Holtwick) und Velen (für die Bereiche Velen, Ramsdorf und Reken) folgen weitere Ehrungen in Borken, Dülmen und Stadtlohn für die dazuge-hörigen Geschäftsgebiete.

„In turbulenten und sich ständig ver-ändernden Zeiten ist der Wunsch des Menschen nach Transparenz und Mit-bestimmung groß“, sagte Kremersko-then. Von diesen Vorzügen und „exklu-siven Mehrwerten“ profitieren nach Angaben des Vorstands aktuell rund 47.000 Menschen, die bei der VR-Bank Mitglied sind. Insgesamt gehören bun-desweit 18 Millionen Bürgerinnen und Bürger Genossenschaftsbanken an. „Ein neuer Mitgliederrekord.“

Kremerskothen verwies auf die in-zwischen 150-jährige Geschichte der Genossenschaftsbanken, deren Grund-werte so aktuell wie zu Zeiten der Gründung seien. Der Bankvorstand würdigte das große Engagement der Ju-bilare, die seit Jahrzehnten der Bank die Treue gehalten haben. Dadurch ha-ben sie dazu beigetragen, dass Genos-senschaften „ein unverzichtbares, tra-gendes und belebendes Element unserer Wirtschaft und Gesellschaft sind“. Ω

Investition in Ausbau der exzellenten BeratungįMitarbeiter haben hochqualifizierten Abschluss erreicht

(v. l.): Margot Heiring, Marco Suttrup, Tobias Büscher, Evelyn Sühling, Christian Öhmann und Siegbert Hövelbrinks

Coesfeld. Eine umfassende und ganz-heitliche Beratung in allen finanziel-len Fragen ist nicht nur erklärtes Ziel, sondern auch der Qualitätsanspruch der VR-Bank Westmünsterland. Um diesem gerecht zu werden, investiert die VR-Bank Westmünsterland nicht nur intensiv in die Ausbildung, son-dern auch in die Weiterentwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nun haben Evelyn Sühling, Tobias Büscher, Christian Öhmann und Marco Suttrup an einem mehrmonati-gen, nebenberuflichen Zertifikatsstu-dium zum „Financial Consultant“ der

Frankfurt School of Finance and Ma-nagement teilgenommen und erfolg-reich absolviert.

Margot Heiring lobte während einer Feierstunde das Engagement der Mit-arbeiter. Sie haben nach Worten der Bereichsdirektorin Human Resources die eigenen Kompetenzen dahinge-hend weiterentwickelt, dass sie die Kunden der VR-Bank auch bei beson-ders anspruchsvollen und komplexen Themenstellungen exzellent und qua-litativ hochwertig beraten. Ein Beleg, der für das entsprechend hohe Niveau der Bank spreche, erläuterte Heiring,

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VR Immobilienunternehmen feierte „Richtfest“ in Borken-Gemen

Borken-Gemen. Hochwertig bauen, ohne hochpreisig zu sein, war das er-klärte Ziel des Bauvorhabens der VR-Westmünsterland Consulting und Im-mobilien GmbH. „Das ist uns auch gelungen“, betont Geschäftsführer Norbert Wagenfort. Auf einem 700 m² großen Grundstück in Gemen sind im Schulterschluss mit dem Bauunter-nehmer Reinhold Skowasch zwei Dop-pelhaushälften entstanden. „Zugleich ist damit ein Lückenschluss gelungen, denn die Fläche war als einzige in der Siedlung bislang noch unbebaut. Wir haben eine für das freie Areal adäqua-te und zu dem Umfeld passende Lö-sung gefunden.“

Angesichts der Bauqualität in der guten Lage fanden sich auch schon nach kürzester Zeit Erwerber für die vier Eigentumswohnungen mit rund 80 bzw. 90 m² Fläche. Apropos Schnel-ligkeit: Erst Ende des vergangenen Jahres hatte die VR-Bank das Grund-stück von einem Privatmann erwor-ben, bereits jetzt wurde Richtfest ge-feiert, und im Oktober wird das Dop-pelhaus voraussichtlich bezugsfertig. Zur Attraktivität der Angebote hat si-cherlich auch beigetragen, dass zu den Wohnungen Gartenhäuser und Stell-plätze für Fahrzeuge gehören.

„Bei der Vergabe der Bauaufträge ha-ben wir darauf geachtet, dass insbeson-dere die örtlichen Handwerksunterneh-men berücksichtigt werden. Sie sind in

der Region verankert und leistungs-stark“, ergänzt Norbert Wagenfort.

Mit dem Projekt untermauert die VR-Westmünsterland Consulting und Immobilien GmbH, dass sie auch sehr aktiv am Immobilienmarkt mitwirkt und ihn mitgestaltet, betont der Ge-schäftsführer. Um zudem das Mitein-

sei die Auszeichnung „Beste Bank des Jahres“. „Nur wer sich weiterbildet und die Zukunft aktiv gestaltet, kann die Neuerungen und die Änderungen, die uns im gesamten Bankenfeld be-gegnen, erfolgreich meistern“, erklärte Margot Heiring während der Ehrung, an der auch Siegbert Hövelbrinks, Be-reichsdirektor Privatkunden, teil-nahm. „Der Abschluss einer so hoch-qualifizierten Weiterbildung erfordert eine hohe Einsatzbereitschaft und Mo-tivation. Wir sind stolz auf unsere Mit-arbeiter und freuen uns mit ihnen über diesen Erfolg.“ Ω

„Gelungenes Bauprojekt“

Norbert Wagenfort, VR Immobilien

ander in der Nachbarschaft zu för-dern, „haben wir zu einem Richtfest nach bewährter Tradition eingeladen“. Dabei waren sowohl die zukünftigen Bewohner als auch zahlreiche Anwoh-ner sowie die ausführenden Handwer-ker zu Gast. Die Feier bot auch Gele-genheit, sich bei den Nachbarn für ihr Verständnis während der Bauarbeiten zu bedanken, bei denen sich Unan-nehmlichkeiten für die Anlieger kaum vermeiden lassen. Wie der Geschäfts-führer weiter erläutert, hat die Feier auch dem gegenseitigen Kennenlernen von jetzigen Anwohnern und den neu-en Nachbarn gedient, die die Wohnun-gen bald beziehen. Ω

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6 j uli/August/september 2015 - - - - - genossensch A ftliche A llgemeine

Westmünsterland

Azubis starten mit sozialem ProjektįNachwuchskräfte halfen bei Tafeln in der Region und arbeiteten im Borkener Josefzentrum für Senioren

wohnern Karten. „Es war schön zu se-hen, wie sehr sich die Bewohner des Josef zentrums über unseren Besuch freuten“, sagte Carina Zöllner. Mit ih-rem Projekt hoffen die Bankazubis auch, andere Menschen motivieren zu können, die ihrem Beispiel folgen. Aus Sicht von Leiterin Angela Böckenhoff sind soziale Einrichtungen oftmals auf ehrenamtli-che Kräfte angewiesen. Sie lobt daher das Engagement der Auszubildenden.

Ohne freiwillige Unterstützung kön-nen auch die Tafeln ihre Aufgaben nicht erfüllen. Felix Höper, Dennis Brox, Christoph Drolshagen, Luca Hüppe, Merlin Löbbert und Alexander Robers machten sich auf den Weg, um in Lebensmittelausgaben des West-münsterlands mitzuhelfen. Die Azubis verteilten sich auf die Städte Borken, Coesfeld und Dülmen.

Nach einer kurzen Besprechung des Tagesablaufes ging es auch schon tat-kräftig los. Nachdem die Auszubilden-den die Lebensmittel bei verschiedenen Discountern zunächst abgeholt haben, wurden diese anschließend sortiert. „Es ist erstaunlich, was die regionalen Händ-ler an Lebensmittelmengen zur Verfü-

Borken. Senioren und Pfleger des Josef-zentrums am Park in Borken waren glei-chermaßen beeindruckt, als Jana Blan-ke, Lisa Wissing, Helena Niewerth und Carina Zöllner bei ihnen zu Gast waren. Die Auszubildenden der VR-Bank West-münsterland möchten mit einem neuen Projekt ein deutliches Ausrufezeichen setzen. „VR#1 Day Social: Auszubilden-de heben Grenzen auf“ heißt die Initia-tive, mit der die Nachwuchskräfte über ihren beruflichen Alltag hinaus ihr sozi-ales Engagement unter Beweis stellen und so z. B. die Grenzen zwischen Jung und Alt aufheben wollen. Zugleich, so betonen die jungen Leute, erweitere es den eigenen Erfahrungshorizont in sozi-alen Einrichtungen oder Organisationen mitzuwirken.

Das gesamte Projekt lag in den Hän-den der Auszubildenden. Nach ersten Überlegungen und Recherchen waren sich die Auszubildenden schnell einig, dass zum einen das Seniorenhaus im Josefzentrum am Park in Borken Un-terstützung benötigt und zum anderen die Tafeln der Region jede helfende Hand gebrauchen können.

„Der Tag im Seniorenheim war ein voller Erfolg“, sind sich die Azubis einig. Angela Böckenhoff, Leiterin des Sozia-len Dienstes hebt hervor, dass die Hilfe der Azubis die Pflegekräfte entlastet ha-be. Die jungen Leute haben mit den älte-ren Menschen einen abwechslungsrei-chen Tag gestaltet. So nahmen sie sich Zeit für persönliche Gespräche, luden die Seniorinnen und Senioren zu Spa-ziergängen ein oder spielten mit den Be-

Jubiläums-Botschafter (v. l.): René Hess, Elisabeth Borghorst, Tina Sanders, Luise Böing, Markus Wellermann, Elisabeth und Günter Kemper, Bernd Büld, Thomas Funke, Doris Tenkamp, Robert Brüggemann

Die Azubis nahmen sich viel Zeit für die Senioren. Darüber freuten sich die älteren Menschen ebenso wie Angela Böckenhoff, Leiterin der Sozialen Dienste.

Velen-Elf wirbt für Stadt und JubiläumJury stand vor schwieriger Aufgabe įAusstellung in der Velener VR-Bank

Finanziell unabhängig bleiben

Persönlich unabhängig bleiben und zugleich die eigenen stabilen Le-

bensbedingungen erhalten sind die zwei vordringlichen Ziele in der Gene-ration der 30- bis 59-Jährigen. Das hat eine Studie des Instituts für Demosko-pie Allensbach ergeben. Zu Zeiten, in denen Sorge um Familie und beruf-liches Engagement im Mittelpunkt ste-hen, sind die Menschen dieses Alters vor allem an finanzieller Planbarkeit interessiert. Worauf kommt es an?

Zwischen dem 30. und 45. Lebensjahr befinden sich viele Menschen in ei-

ner Aufbauphase, beruflich wie privat. Die Rente ist kaum im Blickfeld. Gerade jetzt sollte man an den Schutz seiner Familie denken und die eigene Arbeits-kraft absichern. Schutz bieten bei-spielsweise Berufsunfähigkeits-, Un-fall-, Risiko-Lebensversicherung oder auch Krankentagegeld- und Pflegezu-satzversicherung.

Mit Mitte 40 rückt dann verstärkt die Zeit nach dem Erwerbsleben

in den Fokus. Noch lässt sich jetzt die Altersvorsorge verbessern, beispiels-weise durch eine zusätzliche private Rentenversicherung. Weiterhin könnte man die Vorzüge eines privaten Kran-kenversicherungsschutzes oder einer zusätzlichen privaten Pflegeversiche-rung nutzen.

Die Familie nimmt im Laufe des Le-bens eine wichtige Rolle ein. Dabei

rücken Fragen in den Mittelpunkt, wie man z. B. die Startchancen der nächs-ten Generation bestmöglich gestalten kann. Dabei geht es zunächst um den Gesundheits-, Pflege- und Unfallschutz für das Kind bis hin zur Finanzierung einer Berufsunfähigkeitsversicherung, etwa beim Ausbildungsstart. Auch das Vererben wird zu einem immer wich-tigeren Thema.

Insbesondere in Umbruchphasen des eigenen Lebens, wie Jobwechsel,

Umzug oder Geburt, ist ein umfas-sender Check der eigenen Situation nur zu empfehlen. Die staatlichen Förderungen bei der Planung des Ruhestandes sollte man nutzen um das Gefühl von Sicherheit und Unab-hängigkeit zu erreichen. Der Check ist wichtig und sinnvoll, damit der gewünschte Lebensstandard auch ei-ne Zukunft hat. Ω

finanztipp

Helmut Essink, Filialleiter Velen

Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung

Eine Kundenzeitung von Genossenschaften

Die Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung (GAZ)

ist ein Medium der Unternehmenskommunikation von

Genossenschaften. Ziel der GAZ ist die Förderung des

Genossenschaftswesens im Geist der Selbsthilfe, Selbst-

verantwortung und Selbstverwaltung in subsidiärer

Ordnung. Die Berichterstattung ist in diesem Sinne inter-

essengeleitet. Sie ist parteipolitisch unabhängig.

Herausgeber

Dr. Wolfgang Baecker, Dr. Thorsten Weiland

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Abo-Service 30 Cent/Stk. (mind. 200 Exemplare)

Druck Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH, 2015

Diese Zeitung erscheint achtmal im Jahr. Als Kundenzeitung der VR-Bank Westmünsterland erscheint sie in einer Auflage von 80.000 Exemplaren.

Namentlich gekennzeichnete Artikel stellen nicht un-bedingt die Meinung der Redaktion dar. Für unverlangte Einsendungen wird keine Haftung übernommen. Nach-druck nur mit Genehmigung der Redaktion.

Nächste Ausgabe: 28. 09. 2015

iMpressuM

Stadtwerke-Service in Borkener VR-BankįVorteile für die Kunden – enge Zusammenarbeit zwischen Geldinstitut und Versorgungsunternehmen

VR-Bank Prokurist Thomas Blanke freut sich, dass mit dem „sb) ServicePoint“ der Stadtwerke ein zusätzliches Angebot für die Kunden geschaffen wurde.

Borken. Vorteile für die Kunden bietet eine neue Kooperation der VR-Bank Westmünsterland und der Borkener Stadtwerke. Das Versorgungsunter-nehmen ist zunächst für einen Zeit-raum von vier Monaten mit einem „sb) ServicePoint“ im Foyer der VR-Bank Westmünsterland am Butenwall ver-treten. Der Standort am Butenwall biete „eine deutlich zentralere Lage“, begründet Andreas Schwarze, Ge-schäftsführer der Stadtwerke, das neue Angebot. „Wir wissen, dass unse-re Kunden in der Regel unseren Stand-ort an der Ostlandstraße gezielt aufsu-chen müssen, wenn sie etwas zu erledi-gen haben.“ Zudem könne man auch erweiterte Öffnungszeiten anbieten, unter anderem am Freitagnachmittag. Das Kundencenter an der Ostlandstra-ße stehe selbstverständlich zu den bis-herigen Zeiten den Bürgern zur Verfü-gung.

VR-Bank-Prokurist Thomas Blanke weist auf die langjährigen guten Be-ziehungen zwischen dem Geldinstitut und den Stadtwerken Borken hin und betont, dass die neue Anlaufstelle in den Räumlichkeiten der VR-Bank für alle Beteiligten von großem Nutzen sei. Dadurch werde das Kompetenz-Centrum in Borken zusätzlich ge-stärkt, so Blanke.

Die Stadtwerke bieten zu den Öff-nungszeiten der VR-Bank die komplet-te Dienstleistung wie in ihrem Kun-dencenter an. Dazu gehören beispiels-weise Umzugsservice wie An, Ab- und Ummeldungen, Abschlagsänderungen oder eine persönliche Tarifberatung zu Strom- und Erdgaslieferungen.

Die Öffnungszeiten: Mo. – Do.: 8.30 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr, Fr.: 8.30 bis 13 Uhr, 14 bis 17 Uhr. Ω

Freuen sich auf die Sommer-Lesungen: Thomas Borgert (VR-Bank), Ulrike Wißmann (FBS), Brigitte Tingelhoff (Stadtbücherei), Elisabeth Roters-Ullrich, Dr. Susanne Vesper-mann (VHS)

Coesfeld. Sie stammt aus dem Ruhrge-biet und dass man ihr das durchaus anhören kann, ist Sabine Heinrich nur recht. Als Moderatorin des Senders 1Live hat sie mit ihrem Stil viele Fans gewinnen können. Am Mittwoch, 22. Juli, wird sie in der Coesfelder VR-Bank Westmünsterland an der Kup-ferstraße nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen sein. Sie liest aus ihrem Debütroman „Sehnsucht ist ein Not-fall“, eine Geschichte über Generatio-nen, Beziehungen und den Alltag im Besonderen. Sabine Heinrich folgt ei-ner Einladung des Veranstalters Treff-punkt Literatur. Dazu gehören die Volkshochschule (VHS), die Stadtbü-cherei und die Familienbildungsstätte (FBS), unterstützt von der VR-Bank, dem Stadtmarketingverein und der Buchhandlung Heuermann. Der Abend mit Sabine Heinrich ist eine von drei Lesungen während der Som-merzeit. Den Reigen eröffnet Mechtild Großmann, bekannt als toughe Staats-anwältin Wilhelmine Klemm im Münster-Tatort. Sie liest am Donners-tag, 2. Juli, um 19.30 Uhr im WBK-Fo-rum an der Osterwicker Straße 29 aus „Ein Kräcker unterm Kanapée“. Der britische Schriftsteller Alan Bennet lässt in dem Buch auf berührende Wei-se sechs unterschiedliche Charaktere aus ihrem und über ihr Leben erzählen.

Am Donnerstag, 20. August, bringen Ulrike Schlottbohm, Uwe Schürmann und Mechtild Lendermann Texte und Musik zu Gehör. Das „Ensemble Tö-

nende Texte“ gastiert um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei mit „Lautlust“. Zu dem Programm gehören Texte be-rühmter Dadaisten wie Georg Kreisler und Kurt Schwitters, rezitiert von Ul-rike Schlottbohm und Uwe Schür-mann, eigene Stücke hat dazu Mecht-hild Lendermann komponiert.

Der Eintritt beträgt jeweils neun Euro. Karten sind im Bürgerbüro der Stadt Coesfeld oder bei der Buchhand-lung Heuermann erhältlich. An allen Abenden werden Getränke gereicht. Ω

aktuelles

Literarische Auslese im Sommer genießen

2. Juli Mechthild Großmann:Alan Bennett „Ein Kräcker unterm Kanapée“, WBK-Forum, Osterwicker Straße 29

22. Juli Sabine Heinrich:„Sehnsucht ist ein Notfall“, VR-Bank Westmünsterland, Kupferstraße 28

20. August „Ensemble Tönende Texte“:„Lautlust“, Stadtbücherei, Walkenbrückenstraße 25

Alle Veranstaltungen beginnen jeweils um 19.30 Uhr. Ω

Termine

Velen. Die Velen-Elf startet durch. Die Frauen und Männer sind Jubiläums-botschafter ihrer Heimatstadt, die ih-re 1.125-Jahr-Feier begeht. Nachdem bei mehreren Fotoshootings die elf Bürgerinnen und Bürger passend ins Bild gesetzt worden sind, werden nun die Bilder von ihnen auf DIN-A1-Ta-feln bei Ausstellungen in Velen selbst als auch in Ramsdorf zu sehen sein.

Nach Worten von Helmut Essink von der VR-Bank Westmünsterland han-delt es sich um Personen, deren Ge-sicht man oftmals kenne, die aber im öffentlichen Leben nicht unbedingt in der ersten Reihe stehen. Das Geldins-titut hatte gemeinsam mit der Stadt Velen, der Borkener Zeitung und Fo-toart Grimmelt die Jubiläumsbot-schafter-Aktion gestartet. 27 Bewer-

bungen gingen insgesamt ein. Die Jury stand vor einer schwierigen Aufgabe. „Wir hätten jeden nehmen können“, meinte Essink. Zu den Juroren gehörten Dr. Thomas Brüggemann (Erster Beige-ordneter), Frauke Vens (Stadt Velen), Christian Grimmelt (Fotostudio), Hu-bert Weilinghoff (Orgateam Jubiläum) und Helmut Essink (VR-Bank West-münsterland). Unter den Jubiläumsbot-schaftern im Alter zwischen 19 und 66 Jahren sind Menschen, die sich ehren-amtlich engagieren, Unternehmer aus Velen und auch eine Arbeitnehmerin, die täglich in die Stadt pendelt, weil sie hier ihren Arbeitsplatz hat.

Die Ausstellung ist in der VR-Bank in Velen bis zum 10.07.2015 zu sehen, anschließend im Rathaus im Ortsteil Ramsdorf. Ω

gung stellen“, sagte Luca Hüppe. Doch damit war das Tagespensum längst nicht erreicht. Die Auszubildenden halfen, Ge-müse, Obst und viele weitere Nahrungs-mittel an die Besucher der Tafeln auszu-geben. Die Mitarbeiter der Tafeln freu-ten sich über das Engagement und den Einsatz im Dienst einer guten Sache.

Das Ehrenamt-Projekt ist ein fester Bestandteil der Ausbildung in der VR-

„Der Tag im Seniorenheim war ein voller Erfolg.“

Bank Westmünsterland. „Es ist für uns eine tolle Erfahrung, nicht nur in der täglichen Arbeit, sondern auch in einem ehrenamtlichen Projekt den Leitgedanken von wirtschaftlichem Erfolg mit gesellschaftlich verant-wortlichem Handeln zu verbinden, ak-tiv zu gestalten und uns für die Region und die Menschen zu engagieren“, be-tont Jana Blanke. Ω

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j uli/August/september 2015 - - - - - genossensch A ftliche A llgemeine 7

Regional

Wollen Jugendlichen den Wechsel aus der Schule in den Beruf erleichtern (v. l.): Sandra Beer (IHK-Projektmitarbeiterin), Bernard Köhler (Lehrer), Birgit Hahne-Stiegelbauer (Rektorin), Georg Dillhage (Ebber-Geschäftsführer) und Sabine Hoffboll (Ausbilderin).

Sport, Spaß und Geselligkeit vereinten sich beim VR-Bank PoolCup. Die Siegerteams hatten wie alle Besucher große Freude am Spiel.

Sympathieträger durch und durch: Erwin, das Maskottchen des FC Schalke 04 sorgte nicht nur am Stand der VR-Bank für gute Laune.

Gewerbetag stellte neue Rekorde aufįGroßer Andrang beim PoolBall, organisiert von der VR-Bank Westmünsterland

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Geld für wichtige SchulprojekteįVR-Westmünsterland Bildungsinitiative fördert 16 Projekte und stellt dafür insgesamt 16.250 Euro bereit

Borken. Neue Rekorde stellte der Bor-kener Industrie- und Gewerbetag (BIG) 2015 auf: Mit Zahlen von 168 beteilig-ten Unternehmen und über 40.000 Be-suchern wurden alle vorherigen Veran-staltungen übertroffen. Dass sich BIG auf Größe versteht, zeigte sich vor al-lem bei den Ausmaßen der Ausstel-lungsfläche als auch dem Programman-gebot, zu dem eine Vielzahl an Aktio-nen für die ganze Familie gehörte. Das Gelände erstreckte sich über das Ge-werbegebiet Borken-Ost und den Hen-drik-de-Wynen-Park. Damit alle Ver-

anstaltungsorte problemlos erreicht werden konnten, hatte die VR-Bank eigens den Einsatz eines Shuttle-Bus-ses organisiert.

Die Firmen, die entweder vor Ort ih-re Türen öffneten oder mit einem Stand vertreten waren, stammen aus den unterschiedlichen Branchen. Da-mit werde die Vielseitigkeit der heimi-schen Wirtschaft unterstrichen, be-tonten die Veranstalter, der AIW Un-ternehmerverband und die Borkener Wirtschaftsförderung. Publikumsma-gneten waren während des Tages auch

Westmünsterland. Berufsschüler ma-chen sich für Windenergie stark, Real-schüler erforschen die Welt der Physik, Hauptschüler lernen Regeln der Robo-tertechnik kennen: Das sind drei von insgesamt 16 Projekten, die die VR-Westmünsterland Bildungsinitiative in der inzwischen 14. Ausschreibungs-runde im neuen Schuljahr finanziell unterstützt. Insgesamt stellt die VR-Bank 24.250 Euro für Schulen der Re-gion bereit, um zusätzliches Engage-ment im Bildungsbereich zu flankie-ren. Mit den Förderzusagen will die Bildungsinitiative klare Impulse set-zen und auch nach außen verdeutli-chen, welcher besondere Stellenwert Wissen und Bildung in heutiger Zeit beizumessen ist.

Grundlegende Phänomene der Windkraft lassen sich mit dem Expe-

Gemeinsam mit den Schülern schauten sich (v. l.) Thorsten Dinkler und Thomas Borgert (beide VR-Bank) sowie die Lehrer Tobias Steens und Hannes Fälker den Ballon an, der kurze Zeit später in den Himmel aufstieg.

service

Meldung

Schulanfänger lernen spielerisch den Umgang mit Geld

„Schülern die Arbeitswelt zeigen, wie sie ist“

Westmünsterland. Nach den Sommer-ferien startet wieder eine große Zahl von Kindern ins Schulleben. Das ist ein wichtiger Schritt für die Entwick-lung zur Selbstständigkeit, zu der auch der richtige Umgang mit Geld gehört.

Welche Unterstützung unterbreitet die VR-Bank Westmünsterland?

Die VR-Bank hat gemeinsam mit Pädagogen und Psychologen ein Pro-gramm erarbeitet, dass Kindern auf spielerische Weise ein erstes Wissen über Finanzen vermittelt. Die Erfah-

Borken. Bei der Berufsvorbereitung gehen das Autozentrum Ebber GmbH & Co. KG in Borken und die Maria-Sibylla-Merian-Realschule in Bor-ken-Weseke gemeinsame Wege. Ver-treter von Unternehmen und Schule unterzeichneten einen Kooperations-vertrag.

„Ziel ist, Schülern die Arbeitswelt so zu zeigen, wie sie ist – mit ihren Möglichkeiten und auch ihren Anfor-derungen“, erklärt IHK-Projektmit-arbeiterin Sandra Beer. Viele Ju-gendliche hätten nur ungenaue Vor-stellungen von den Karrierechancen im dualen Ausbildungssystem und setzten darum vorschnell ihre Schul-karriere fort, obwohl ihnen eine Be-rufsausbildung ausgezeichnete Aus-sichten biete.

Im Unterricht werden die Schülerin-nen und Schüler eine Gebrauchsanlei-tung für das Wechseln von Autoreifen erstellen und Werbetexte des Auto-hauses unter die Lupe nehmen. Bei ei-ner Betriebsbesichtigung können sich die Jugendlichen dann einen eigenen Eindruck vom Autohaus und der dort angebotenen Ausbildungsberufe ma-chen. Auch die Lehrerinnen und Leh-rer haben Gelegenheit, den Betrieb kennenzulernen. Georg Dillhage, ge-schäftsführender Gesellschafter des Autozentrums Ebber, wird während eines Unterrichtsbesuchs von seinem beruflichen Alltag berichten. Zudem werden Ausbilder auf einem Eltern-abend der neunten Klassen über Beru-fe, Bewerbungsverfahren und Aus-wahlkriterien informieren.

Dillhage unterstreicht angesichts sinkender Schulabgängerzahlen die Notwendigkeit, keine Talente unent-deckt zu lassen: „Um unser Unterneh-men nachhaltig weiterzuentwickeln, müssen wir schon heute offensiv auf die jungen Leute zugehen und immer wieder begabte und motivierte Ju-gendliche entdecken, ausbilden und fördern.“ Nur so könne ein Betrieb wettbewerbsfähig bleiben, betont er.

Die Zusammenarbeit ist eingebun-den in das Projekt „Partnerschaft Schule-Betrieb“ der Industrie- und

rung zeigt, dass mit dem ersten Schul-jahr auch verstärkt finanzielle Wün-sche und Fragen aufkommen. Das ge-samte Konzept der VR-Bank ist kind-gerecht gestaltet und wendet sich zu-gleich auch an die Eltern, die gerade in Zeiten der Einschulung viele Fragen haben.

Wie sehen eigentlich die Bedingungen aus, wenn Kinder Kunden der VR-Bank werden?

Ihr Konto heißt „VR-Konto Starter“. Die Jungen und Mädchen können Be-

Handelskammer (IHK) Nord Westfa-len. Das Autozentrum Ebber GmbH & Co. KG ist seit 1921 in Borken ansäs-sig. Es verkauft und wartet Fahrzeuge verschiedener Hersteller auf einer Flä-che von 10.000 Quadratmetern. Insge-samt beschäftigt das Unternehmen mehr als 100 Mitarbeiter, darunter 17 Auszubildende.

Für die Maria-Sibylle-Merian-Real-schule bildet die Berufsorientierung eine wichtige Aufgabe. „Je mehr Mög-lichkeiten der direkten Begegnung mit der Berufswelt eine Schule bieten kann, desto eher fühlen Jugendliche sich von einem Berufsbild oder einem Betrieb angesprochen und beziehen diese Möglichkeiten der dualen Aus-bildung vor dem Schulabschluss in ih-re Überlegungen mit ein“, erklärt Rek-torin Birgit Hahne-Stiegelbauer.

Bei „Partnerschaft Schule-Betrieb“ geht es aber nicht nur um Berufsorien-tierung. Mit dem Projekt wolle die IHK die Unternehmen auch bei der Si-cherung des Fachkräftenachwuchses unterstützen, erläutert IHK-Projekt-mitarbeiterin Beer. „Der Schlüssel zum Erfolg ist das persönliche Ken-nenlernen: Die Schüler erkennen ihre Interessen, und das Unternehmen fin-det Talente, die es zu fördern lohnt, auch wenn das Zeugnis auf den ersten Blick etwas anderes sagt.“ Ω

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Ausführliche Infos findest du unter: www.vr-bank-westmuensterland.de/ausbildung

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rimentierkoffer nachvollziehen, den Schüler des Coesfelder Pictorius-Be-rufskollegs entwickelt haben. Solche tragbaren Versuchsstationen sind we-sentlicher Bestandteil eines groß ange-legten Vorhabens, bei dem die Jugend-lichen im Rahmen der Regionale 2016 auf einer Fläche von 30.000 Quadrat-metern eine Windkraft-Landart-Ins-tallation schaffen wollen. Schulen sind aufgerufen, sich daran zu beteili-gen, und für sie ist auch der Experi-mentierkoffer vorgesehen, von dem insgesamt zehn Stück hergestellt wer-den sollen. Die St. Anna-Realschule in Stadtlohn erhält Finanzhilfen für das Projekt Schülerversuchsset in der Physik, und Geld gibt es auch für die Losberg-Hauptschüler in Stadtlohn, die sich mit der Technik und Leis-tungsstärke von Robotern befassen.

Das Engagement der Herta-Leben-stein-Realschule in Stadtlohn, um die Fächer Mathematik, Informatik, Na-turwissenschaft und Technik zu för-dern, wird ebenso wie die Laurentius-Grundschule in Coesfeld, die einen Werkraum ausstattet, von der VR-Bil-dungsinitiative bedacht. Sie unter-stützt ferner das theaterpädagogische Projekt „Mein Körper gehört mir“, das sowohl an der von-Galen-Schule in Gescher als auch beim Grundschul-verbund Pankratius-Schule in Ge-scher auf dem Programm steht. Kinder mit Klangwelten vertraut zu machen, ist das Ziel des Projekts „Musik geht in die Schule“, das die St. Vitus-Grund-schule in Südlohn und die von-Galen-Grundschule in Oeding organisieren. Geld stellt die VR-Bildungsinitiative ferner für die Musical AG des Annet-te-von-Droste-Hülshoff-Gymnasiums in Dülmen als auch für das Projekt „Rhythmus und Klang“ an der Brü-der-Grimm-Förderschule in Gescher bereit. Das Coolness-Training der Johann-Walling-Grundschule Borken, die naturwissenschaftliche AHA-Herbstakademie des Dülmener Annet-te-von-Droste-Hülshoff-Gymnasi-ums, der Ernährungsführerschein der St. Vitus-Grundschule in Südlohn wer-den ebenfalls von der VR-Bildungsini-tiative unterstützt wie eine Autorenle-sung der Michaelschule in Reken und die Leseförderung der St. Georg-Grundschule in Hiddingsel.

Einen steilen Aufstieg bis in die Stra-tosphäre und damit in eine Höhe von 35 Kilometern über der Erdoberfläche hat der Ballon geschafft, den Jugendliche der Sekundarschule Legden-Rosen-dahl starten ließen. Für das Projekt hatte die VR-Bank eine Zusage gege-ben. Mit an Bord befanden sich bei dem Ballon zwei Kameras und mehrere Sensoren, um Wetterdaten zu ermit-teln. Durch ein installiertes Mobiltele-

die verschiedenen Musikbühnen, die das Programm abrundeten.

Großer Andrang herrschte den gan-zen Tag über beim PoolBall, den die VR-Bank Westmünsterland organisiert hatte. Bei diesem Wettbewerb kommt das runde Leder auf einem überdimen-sional großen Billardtisch zum Einsatz. Es ist nicht unbedingt fußballerisches Können gefragt, stattdessen sind eher Kombinationsgabe und Zielsicherheit gefragt.

Ihre Talente stellten zehn Mann-schaften unter Beweis. Die Teams

stammten aus Schulen, Firmen, Nach-barschaften, Vereinen und Clubs.

Einen ganz besonderen Gast hieß die VR-Bank an ihrem Stand willkommen: Erwin, das Maskottchen des FC Schal-ke 04, war zu Besuch und informierte über die Vorteile, die mit königsblauen VR-Bank-Karten verbunden sind. Die Kunden können bei der VR-Bank West-münsterland, die offizielle Bank des FC Schalke 04 ist, in den Genuss vieler Vorzüge kommen. Ω

www.vr-bank-westmuensterland.de/big

Die IHK Nord Westfalen bietet allen Schulen und Unternehmen im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region ihre Unterstützung bei der Anbahnung von Koopera-tionen an. Ansprechpartner für das Projekt „Partnerschaft Schule-Be-trieb“ im Münsterland sind Sandra Beer, Telefon 0251 707 - 305, und In-na Gabler, Telefon 0251 707 - 304. Ω

www.ihk-nordwestfalen.de/schule-betrieb

Kontakt

träge einzahlen und abheben. Es ist zudem möglich, dass Eltern per Dau-erauftrag das Taschengeld auf das Sparkonto des Kindes überweisen. Bis Ende August hält die VR-Bank bei Einrichtung eines neuen Kontos noch zusätzliche Angebote bereit, wie bei-spielsweise eine Schulbox oder ein VR-Primax Aufgabenheft.

Mit Einschulung und Kontoeröffnung kommt oftmals auch das Thema Ta-schengeld auf. Gibt es dazu eigentlich Empfehlungen?

Damit die Kinder den Umgang mit und das Einteilen von Geld lernen, sollten auf jeden Fall regelmäßig Zah-lungen erfolgen. Bei der Höhe sollte man sich an Empfehlungen der Ju-gendämter orientieren. Im Übrigen haben Eltern bis zum 18. Lebensjahr des Kindes bzw. des Jugendlichen vol-les Zugriffsrecht auf das Konto, und bis dahin kann es auch nicht in die ro-ten Zahlen geraten, handelt es sich doch um ein Guthabenkonto. Ω

www.vr-bank-westmuensterland.de

fon war es möglich, den Himmelsstür-mer auf dem ersten Teil seiner Strecke live mitzuverfolgen. In luftigen Höhen zerplatzte der Ballon, der sich von zwei auf zwölf Meter ausgedehnt hatte. Wie geplant kehrte die Sonde per Fall-schirm zur Erde zurück. Gefunden ha-ben die Schüler und Lehrer das High-tech-Gerät dank GPS südlich von Pa-derborn mitten im dichten Wald. Die Sonde pendelte in etwa 12 Meter Höhe, der Ballon hatte sich in der Krone eines etwa 30 Meter hohen Baumes verfan-gen – somit gestaltete sich die Bergung entsprechend schwierig. Zwei zufällig anwesende Waldarbeiter konnten dem Team aber weiterhelfen: Eine eigens gefällte Esche war lang genug, um die Sonde herunterzuziehen. Zur aufwen-digen Planung des Vorhabens, mit dem die AG Naturwissenschaft Informatio-nen über das Klima sammeln wollen, gehörte es auch, eine Genehmigung der Deutschen Flugsicherung einzuholen. Ω

www.vr-bildungsinitiative.de

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4 J uli/August/september 2015 - - - - - genossensch A ftliche A llgemeine

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Die Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung (GAZ) ist ein Medium der Unternehmenskommunikation von Genossenschaften. Ziel der GAZ ist die Förderung des Genossenschaftswesens im Geist der Selbsthilfe, Selbst-verantwortung und Selbstverwaltung in subsidiärer Ordnung. Die Berichterstattung ist in diesem Sinne inter-essengeleitet. Sie ist parteipolitisch unabhängig.

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Druck Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH, 2015

Diese Zeitung erscheint achtmal im Jahr.

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Nächste Ausgabe: 28. 09. 2015

Engagement von Schülern fördernįFünf Schulen gewinnen bundesweiten Service-Learning-Wettbewerb

Berlin. Das Alice-Salomon-Berufskol-leg Bochum, Bonns Fünfte Gesamt-schule, das Gymnasium im Loekamp Marl (alle Nordrhein-Westfalen), die Heinrich-Heine-Gesamtschule Drei-eich (Hessen) und die Oberschule Pa-penteich in Groß Schwülper (Nieder-sachsen) sind die fünf besten Schulen des bundesweiten Service-Learning-Wettbewerbs der Stiftung Aktive Bür-gerschaft. Ihre Schülerinnen und Schüler engagieren sich mit einem so-zialen Kaufhaus, in einer Stadtbiblio-thek, unterstützen Flüchtlinge beim Deutschlernen, entdecken mit Kin-

dern die Umwelt oder entwickeln ei-nen Führer für regionale Produkte. In der Schule verbinden sie ihr Engage-ment mit Unterrichtsinhalten in ver-schiedenen Fächern, um damit Lern- und Bildungsziele besser zu erreichen. Dieses Konzept, das Bildung und En-gagement fördert, heißt Service Lear-ning.Werner Böhnke, Aufsichtsratsvorsit-zender der WGZ BANK, Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Akti-ve Bürgerschaft und der Wettbe-werbs-Kommission: „Dort, wo sich die Schülerinnen und Schüler enga-

„Die heute prämierten fünf Schulen gehen mit gutem Beispiel voran: Service Learning ist bei ihnen nicht mehr auf einzelne Projekte beschränkt, sondern fest in den Schulalltag integriert“, würdigte Werner Böhnke, Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Aktive Bürgerschaft und der Wettbewerbs-Kommission (6. v. links), die Gewinner.

„Energie eGs brauchen Planungssicherheit“

AUS dEn REgIonEn

gieren, entwickeln sie ein Bewusst-sein für demokratische Werte. Service Learning verweist damit auch auf ei-ne große Nähe zu den genossenschaft-lichen Prinzipien der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverant-wortung. Seit sechs Jahren setzen wir mit ‚sozialgenial – Schüler engagieren sich‘ Service Learning an vielen Schulen in Nordrhein-Westfalen um. Ich wünsche mir, dass die heute vor-gestellten guten Beispiele viele dazu anregen, diese Initiative stetig weiter auszubauen.“

Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsfüh-

rer der Stiftung Aktive Bürgerschaft, betonte: „Wir haben ‚sozialgenial‘ so konzipiert, dass es alle Schulen der Sekundarstufen I und II in allen Jahr-gängen einsetzen können. In diesem Konzept entscheiden die Schulen selbst, ob sie ‚sozialgenial‘ als eigenes Fach oder als Methode einsetzen, ob die Teilnahme freiwillig oder ver-pflichtend ist und welche Lern- und Bildungsziele die Schulgemeinschaft mit Service Learning erreichen will. ‚sozialgenial‘ bietet einen verlässli-chen und flexiblen Rahmen für gutes Service Learning.“ Ω

Die Gewinner in der Übersicht

Dortmund. Damit Bürger in Rhein-land und Westfalen Energiegenossen-schaften gründen können, brauchen sie Unterstützung aus der Politik und fairen Wettbewerb. Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsver-bandes forderte kürzlich „Planungssi-cherheit statt Gegenwind, damit die von der Landesregierung NRW ge-wünschten 100 neuen Energiegenos-senschaften gegründet werden kön-nen“. Auf dem Verbandstag des RWGV in Dortmund stellte Barkey vier ener-giepolitische Denkanstöße vor, um we-sentliche Ziele der Energiewende zu erhalten: Akteursvielfalt, Akzeptanz und Bürgerbeteiligung. In den vergan-genen Jahren boomte die Idee der Bür-gerenergie. Nach dem Allzeithoch im

Jahr 2011 mit 22 neuen Energiegenos-senschaften gingen die Gründungen aber kontinuierlich zurück auf zuletzt acht im Jahr 2014 (siehe Grafik). Auch aktuell sei weiterhin nicht mit einer Kehrtwende zu rechnen, so Barkey: „Wir haben in den ersten fünf Mona-ten dieses Jahres vier neue Genossen-schaften betreut, eine fünfte läuft ge-rade an.“

Neben einer Wind- und einer Photo-voltaik-Genossenschaft sind 2015 drei Nahwärme eGs gestartet. Diesem Ge-schäftsmodell räumen Experten große Zukunftschancen ein. Bundesweit sind allein in den vergangenen drei Jahren 70 neue genossenschaftliche Nahwärmenetze entstanden. NRW ha-be hier noch erhebliches Potenzial, sagte der RWGV-Chef. Ω

INTERSPORT im Jahr 2014 mit Rekordumsatz

Die RWZ macht auch „in Holz“

MEldUngEn

Heilbronn. Für die Händlergenossen-schaft INTERSPORT war 2014 erneut ein Rekordjahr: Der Einzelhandels-umsatz stieg weltweit auf 10,5 Milli-arden Euro (plus zwei Prozent). Wachstumstreiber waren vor allem die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft sowie die Kategorien „Running“ und „Fitness“. Weitere 290 Millionen Euro

Köln/Brilon. „Ich wusste gar nicht, dass die Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main auch Rundholz vermark-tet!“ Das war der Satz, den Olaf Koh-nert und sein Team aus dem Ge-schäftsbereich Holz wohl am häufigs-ten auf den ersten Waldtagen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) in Brilon-Madfeld (NRW) zu hören bekam. Insgesamt besuchten fast 10.000 private und kommunale Waldbesitzer, Forstunternehmer sowie Land- und Forstwirte die Freiland-

Private und kommunale Waldbesitzer, Forstunternehmer sowie Land- und Forstwirte kamen zur Freilandmesse.

Euro (plus 7,5 Prozent) erwirtschafte-te INTERSPORT mit der im Dezem-ber 2012 übernommenen Sport/Frei-zeitschuhkette „The Athlete’s Foot“. Auch der Start ins neue Jahr ist ge-glückt: Im ersten Quartal 2015 stieg der Umsatz von INTERSPORT inter-national auf 2,6 Milliarden Euro (plus 8,4 Prozent). Ω

messe, um sich aus dem breiten Aus-stellungs-, Vorführungs- und Vor-tragsangebot über die vielen Aspekte rund um die Waldbewirtschaftung zu informieren. Unter den rund 164 Aus-stellern aus sieben Ländern, die zu Themen wie Waldschutz, Energiege-winnung aus Holz sowie Arbeitssi-cherheit und Holzernte, -transport und -verarbeitung informierten, prä-sentierte sich die RWZ in einer rusti-kalen Lounge, die zum Verweilen und Austauschen einlud. Ω

Service Learning ist im Schulpro-gramm der Heinrich-Heine-Gesamt-schule als Unterrichtsfach im Wahl-pflichtbereich explizit genannt: Die Schülerinnen und Schüler sollen das im Unterricht erworbene methodi-sche und fachliche Wissen in authen-tischen Problemkontexten umsetzen. Ziel ist es, ihre sozialen Kompeten-zen zu stärken und die demokratische Verantwortungsübernahme auszu-bauen.

5. Oberschule Papenteich in Groß Schwülper (Niedersachsen)Fachwissen und Engagement vor Ort verbinden erfolgreich die Neunt- und Zehntklässler der Oberschule Papen-teich: In ihrem Wahlpflichtkurs ent-wickelten sie einen Mobilitätsführer für Menschen mit Beeinträchtigun-gen und einen regionalen Speziali-tätenführer. Die zur Auswahl ste-henden, zugleich für alle Schüler verpflichtenden Profilbereiche Wirt-schaft, Technik sowie Gesundheit & Soziales werden mit je vier Wochen-stunden unterrichtet. Fächerüber-greifend wird Unterrichtsstoff aus Naturwissenschaften, Politik oder Informatik eingesetzt.

Die Oberschule Papenteich arbei-tet unter dem Leitsatz: „Wir bringen unsere Schülerinnen und Schüler ins Leben, indem wir das Leben in die Schule holen.“ Service Learning wird systematisch umgesetzt und ist im Schulprogramm der Baustein für die Umsetzung handlungsorientier-ten Unterrichts. Vorrangiges Lern-ziel ist die Selbstwirksamkeit. Ω

und macht es frühzeitig möglich: Be-reits im 7. und 8. Schuljahr engagieren sich die 13- bis 14-Jährigen im Ser-vice-Learning-Projekt „Abenteuer Helfen“ – in der Stadtbücherei, im Kindergarten oder für lokale Hilfsor-ganisationen. Ihr Engagement verbin-den die Schülerinnen und Schüler mit Fächern wie Arbeits- oder Gesell-schaftslehre, Deutsch oder Praktische Philosophie; in den Naturwissen-schaften machen sie sich vorbereitend und begleitend zu einem Projekt im Seniorenheim etwa mit dem biologi-schen Alterungsprozess vertraut.

Bonns Fünfte Gesamtschule hat Service Learning schon vor ihrer Gründung 2011 in das Schulprogramm aufgenommen und entwickelt seither systematisch die Verbindung von bür-gerschaftlichem Engagement und Un-terricht. Die Schüler sollen Einblick in gesellschaftliche Zusammenhänge be-kommen und die praktische, lebensna-he Seite des Lernstoffes kennenlernen. Im Schulprogramm verankert sind Bildungsziele wie die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und Persönlich-keitsbildung sowie eine erste berufli-che Orientierung. Die Schüler folgen der Leitfrage „Was kann ich gut?“ und erstellen im Lauf des zweijährigen Service-Learning-Projekts ein eige-nes Kompetenzportfolio.

3. Gymnasium im Loekamp Marl (Nordrhein-Westfalen)Gesellschaftliche Teilhabe und Ver-antwortung lernen die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums im Lo-ekamp Marl in gleich drei Jahrgängen

– unter anderem in einem abiturrele-vanten Projektkurs. Dort verbinden die Elftklässler wissenschaftliches und problemlösungsorientiertes Ler-nen in Fächern wie Geografie, Päda-gogik, Politik oder Sozialwissen-schaften: Sie sammeln Erfahrungen mit sozialem Engagement, fragen nach dessen gesellschaftlicher Rele-vanz und überlegen, ob eine soziale Tätigkeit eine Perspektive für sie per-sönlich sein könnte. Der Abiturkurs entstand aus einem von zwei Diffe-renzierungskursen im Jahrgang 8. Dort fragen sich die engagierten Jün-geren in Unterrichtsfächern wie Geo-grafie, Kunst und Religion: „Was tun wir für die Schwachen? Ist unsere Welt gerecht?“.

Das Gymnasium im Loekamp ver-steht sich als lernende Schule, das sei-ne Schülerinnen und Schüler zur Gestaltung der Zukunft befähigen möchte. Sie sollen Verantwortung für sich wie für die Gesellschaft überneh-men und einüben. Mit dieser Zielstel-lung hat das Gymnasium Service Lear-ning im Schulprogramm verankert.

4. Heinrich-Heine-Gesamtschule Dreieich (Hessen)Pizzabacken mit Inklusionsschülern, naturwissenschaftliche Experimente mit Grundschülern, die Gestaltung eines Lese- und Bewegungsraums in einem Seniorenheim: Die Neunt- und Zehntklässler im Realschulzweig der Gesamtschule in Dreieich planen und organisieren in einem wöchentlich dreistündigen Wahlpflichtfach eigen-ständig gemeinnützige Projekte.

1. Alice-Salomon-Berufskolleg BochumIhr eigenes Umfeld aktiv mitgestalten können die Schülerinnen und Schüler am Alice-Salomon-Berufskolleg Bo-chum – mit einem Sozialkaufhaus oder dem Fonds „Alice hilft“. Für den Fonds werben sie bei Weihnachtsak-tionen oder einem Internationalen Tag eigenständig Spenden ein. In Fä-chern wie Politik, Gesundheitswis-senschaften und Deutsch eignen sie sich projektorientiert die dafür nöti-gen theoretischen Kenntnisse an.

Die Schülerinnen und Schüler ler-nen, Verantwortung zu übernehmen: Mit Service Learning verpflichtet sich das Berufskolleg im Schulprogramm, die Bildungsziele Selbstständigkeit, bürgerschaftliches Engagement, Resili-enz und Stärken, interkulturelle Kom-petenz und Projektlernen zu erreichen.

2. Bonns Fünfte GesamtschuleBürgerschaftliches Engagement als Bildungsziel verspricht Bonns Fünfte

4.3.2.1.

5.

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DMK Group steht wirtschaftlich „auf soliden Füßen“

Durch den kürzlich beschlossenen Zu-sammenschluss mit dem zweitgrößten niederländischen Käsehersteller DOC Kaas wird die DMK GROUP auf Platz sechs im europaweiten Ranking rü-cken. Die gemeinsame Milchverarbei-tung liegt bei acht Milliarden Kilo-gramm Rohmilch im Jahr.

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Bremen. Mit einem Umsatz von 5,3 Milliarden Euro konnte die DMK GROUP im abgelaufenen Geschäfts-jahr 2014 an das erfolgreiche Vorjah-resergebnis anknüpfen. Trotz des vola-tilen Marktumfeldes und fallender Preise für diverse Milchprodukte stieg der Umsatz um 13 Millionen Euro. Dr. Josef Schwaiger

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Dr. Josef Schwaiger, Sprecher der Geschäftsführung, sagte im Rahmen einer Pressekonferenz: „Mit einem Umsatz, der sogar noch leicht über dem Vorjahresergebnis liegt und einer verbesserten Eigenkapitalquote von 37,5 Prozent stehen wir wirtschaftlich auf sehr soliden Füßen.“ Ω

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J uli/August/september 2015 - - - - - genossensch A ftliche A llgemeine 5

Wirtschaft

Münster/Hannover/Osnabrück. Der fachliche Austausch und die Nach-wuchsgewinnung sind die Ziele der Ko-operation zwischen der Hochschule Os-nabrück, Fachbereich Landwirtschaft in Haste, und der AGRAVIS Raiffeisen AG. Die Zusammenarbeit trägt bereits Früchte. Das Agrarhandels- und Dienst-leistungsunternehmen mit Sitz in Müns-ter und Hannover beschäftigt beispiels-weise einige ehemalige Studenten der Hochschule Osnabrück, etwa im Verkauf von Landtechnik sowie der Futtermit-

Gute ZusammenarbeitįAGRAVIS Raiffeisen AG kooperiert mit Hochschule Osnabrück

Die Kooperation von AGRAVIS und der Hochschule Osnabrück sorgt bei allen Beteiligten für Zufriedenheit.

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Woher wissen Frösche eigentlich, wie das Wetter wird?

PERSonAlIEn

Der Präsident und Vorstandsvorsit-zende des Genossenschaftsverbands Bayern e.V. (GVB), Prof. Dr. h.c. Ste-phan Götzl, und der Verbandsrat des Genossenschaftsverbands Bayern e.V.

(GVR) haben sich darauf geeinigt, die Zusammenarbeit mit Wirkung zum 31. Juli 2015 zu beenden. Die Tren-nung erfolgt im beidseitigen Einver-nehmen. Ω

telberatung. Außerdem stehen die Pro-duktmanager des Unternehmens in engem Austausch mit dem Tierernäh-rungsexperten der Hochschule, Profes-sor Dr. Heiner Westendarp. Studie-renden bietet die AGRAVIS die Mög-lichkeit, am Praktikantenprogramm „Grow@AGRAVIS“ teilzunehmen. Wäh-rend des Praktikums können die Studie-renden beispielsweise die gesamte Wert-schöpfungskette der Futtermittelpro-duktion und die Abläufe des Vertriebs kennenzulernen. Darüber hinaus sind

Praktika in den Bereichen Pflanzenbau-Beratung und Landtechnik möglich.

Gern genutzt wird von Studierenden auch das Angebot, eine Abschlussar-beit bei der AGRAVIS zu schreiben. Die Themen sind vielfältig und reichen von Versuchen im Ge flügelbereich über Recherchearbeiten zum Thema Rinderfütterung und Qualitätsma-nagement bis hin zur Nachhaltigkeit. Betreut werden die Abschlussarbeiten dann durch die Fachbereiche sowie ei-nen Professor der Hochschule. Ω

Westfleisch wächst weiter

RWZ: „Im Rahmen der Erwartungen“

MEldUngEn

Münster. Westfleisch wächst weiter. Der genossenschaftliche Fleischver-markter aus Nordwest-Deutschland hat das Geschäftsjahr 2014 mit neuen Höchstmarken abgeschlossen. Der Umsatz stieg auf die neue Schwelle von 2,51 Milliarden Euro. Westfleisch-Vorstandssprecher Dr. Helfried Giesen stellte den Mitgliedern auf der Gene-ralversammlung in Münster die Jah-

Köln. „Das Geschäftsjahr 2014 lag für die Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG (RWZ) im Rahmen der Erwar-tungen – trotz der schwierigen Rah-menbedingungen durch die äußerst volatilen Agrarmärkte“, so Hans-Josef Hilgers, Vorstandsvorsitzender der

resbilanz vor. „Für die nächsten Jahre sehen wir Westfleisch gut positio-niert“, betonte Giesen. 948.800 Tonnen Ware setzte Westfleisch ab. Der Export-anteil lag bei 43,5 Prozent und wuchs in der Menge – trotz des Russland-Em-bargos – um 1,4 Prozent. Um West-fleisch das Handeln international zu erleichtern, soll die Genossenschaft europäisch aufgestellt werden. Ω

RWZ. Aus diesem Umsatz erlöste die RWZ ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 10,8 Millionen Euro. „Auch 2015 wollen wir unsere Wachstumsstrategie konsequent fort-setzen. Aber es wird kein Wachstum um jeden Preis geben“, so Hilgers. Ω

(Fortsetzung von S. 1) Bargeld ist das „Zahlungsmittel Nummer 1“ in Deutschland, wie die Deutsche Bundesbank festgestellt hat. Dem-nach werden mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Umsätze an der La-denkasse bar abgewickelt, bei vier von fünf Transaktionen wird der Einkauf mit Scheinen und Münzen beglichen. Das heißt: Je höher der Preis, umso eher wird mit Plastik-geld bezahlt. Hingegen werden klei-nere Beträge beim Kauf von Le-bensmitteln, Drogerieartikeln oder in Bekleidungsketten bar beglichen, sagt der Vorsitzende der Bundesver-einigung Deutscher Geld- und Wertdienste, Michael Mewes.

Allerdings: Der Trend geht lang-sam aber stetig hin zum bargeldlo-sen Einkauf. Nicht nur, weil im boo-menden Internetgeschäft unbar be-zahlt wird. Auch im stationären Einzelhandel werden inzwischen 43,7 Prozent des Umsatzes per Kar-te abgewickelt, wie das EHI Retail Institute vorrechnet: „Der karten-gestützte Umsatz des Einzelhandels hat sich damit in den letzten 20 Jah-ren mehr als verachtfacht.“

Daher räumt auch Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele ein: „Mittelfristig ist zu erwarten, dass der Bargeldanteil am Umsatz unter 50 Prozent sinken wird.“ Für einen Abgesang auf Bares sei es aber zu früh: „Bargeld wird trotzdem die wichtigste Zahlungsart bleiben.“ Dabei verhalte sich die Notenbank neutral und werde niemanden bei der Wahl der Bezahlform beein-flussen, betont Thiele: „Verbrau-cher und Händler entscheiden letztlich selbst, welche Zahlungs-instrumente sie nutzen und anbie-ten wollen.“ (dpa/GAZ) Ω

Bargelddiskussion

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6 J uli/August/september 2015 - - - - - genossensch A ftliche A llgemeine

Netz-GraffitiDer in London lebende Brasilianer Lucas Levitan ist zurzeit einer der gefragtesten Künstler im Netz. Seine Ma-sche: Er malt Comic-

figuren in bei Instagram gespeicherte Bilder fremder Nutzer. Statt Ärger mit den Urhe-bern gibt es viel Lob. Inzwischen senden ihm

die Nutzer sogar Bilder. Sehenswert: instagram.com/lucaslevitanKultur

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Besonderheit, erklärt Stefanowitsch. „Emojis erfüllen erst mal keinen Zweck, sie ersetzen nichts, sie machen nichts verständlicher“, sagt der Berliner For-scher. Stattdessen bereicherten sie die geschriebene Sprache um etwas, was weder die schriftliche noch die gespro-chene Sprache bislang kannte.

Emojis, so sehen es sowohl Stefano-witsch als auch Lebduska, vermitteln einen Eindruck von der Situation, in der eine Nachricht geschrieben wurde. („Kann gerade nicht“ .) Auch Assoziationen des Verfassers können sich in den Bildern wider-spiegeln. Mitunter kön-ne ein Tweet mit Emojis darum geradezu poe-tisch werden und Dinge ausdrücken, die sich sonst weder in Gestik noch in Mimik und Be-tonung fassen lassen. Emojis geben der Schriftsprache eine neue Ebene und erlau-ben ihr sogar, das ge-sprochene Wort in man-chen Momenten zu übertrumpfen.

Vor allem verraten Emojis und Emoticons jedoch eine Menge über den, der sie verwendet. „Es gibt einen jungen Mann, den ich bei einer ersten Studie auf Face-book mitverfolgt habe, der ständig benutzt und damit ausdrückt, dass er sich für einen harten Typen hält“, er-zählt Stefanowitsch. Ein Doktorand der Uni-versity of Stanford un-tersuchte für seine Dis-sertation gar, inwiefern sich Nutzer von Emoti-cons mit Nase von jenen unterscheiden, die die Nase beim Smiley im-mer weglassen. (Wer die Nase weglässt, nutzt offenbar öfter Ausrufe wie „heyyyy!“ und „yayyyy!“. Nasen-Schrei-ber legen mehr Wert auf die korrekte Recht-schreibung und verfas-sen längere Tweets.)

Ob der Unterschied zwischen :-) und :) einer wissenschaftlichen Be-trachtung bedarf, darü-ber lässt sich sicher streiten. Über die Rele-vanz von Emoji-Studien sind sich Kulturwissen-schaftler aber weitest-

> Von Haluka Maier-Borst

Man hatte sich ja an vieles gewöhnt. An die orthografisch falschen Zei-chenknäuel in Kurznachrichten und E-Mails. Die Klammern, Punkte und Kommas, die sich am Satzende zusam-menballten, sodass sie aussahen wie auf die Seite gelegte Gesichter. Aber dann. Dann tauchte Anfang des Jahr-zehnts plötzlich ein Haufen mit Ge-sicht ( ) auf deutschen Handys und Computern auf. Und dazu , ,

, ein . Auf einigen Displays wurden gar blühende Landschaften Wirklich-keit, allerdings dank Kirsche und Hi-biskus ( ) mit einem leicht asiati-schen Touch.

Emojis heißen sie und gehören für viele längst zur Alltagskommunikati-on – sei es in SMS-Nachrichten oder Schnipseldialogen bei Diensten wie WhatsApp. Gerade Anfang Mai hat das soziale Netzwerk Instagram die Möglichkeit eingeführt, Emojis in Hashtags zu benutzen. Anstelle von Wörtern kann man dort nun auch Symbole mit einem # versehen, sozu-sagen verschlagworten. Im April er-weiterte Apple das Emoji-Repertoire auf seinen Geräten: Viele Gesichter und Figuren gibt es jetzt in unter-schiedlichen Hautfarben. Offenbar will man sich gegen den Vorwurf des Piktogramm-Rassismus immunisieren – für die digitalen Hieroglyphen ein Ausweis von Relevanz.

In drei von fünf Texten finnischer Nutzer tauchen Emojis auf, hat Insta-gram ausgezählt. In Deutschland im-merhin in knapp jedem zweiten. Zuge-geben, die Nutzer des Fototeildienstes sind weit jünger als der Bevölkerungs-durchschnitt. Aber im Frühjahr hat selbst der Mainstream-Möbelhändler Ikea eine eigene Emoji-Tastatur für das iPhone entwickelt – als Teil einer zeitgeistigen Werbekampagne. Buch-stabierst du noch, oder symbolisierst du schon? Inzwischen sind auch Sprachforscher aufmerksam geworden – und fühlen sich hin- und hergerissen. Die einen sprechen den Emojis das Po-tenzial zur Weltsprache zu, die ande-ren befürchten das Ende der kultivier-ten Schriftsprache .

Wer als Erster auf die Idee kam, Bildchen ins Schriftbild einzufügen, ist nicht einfach zu sagen. Schon die alten Ägypter verbanden Bild und Schrift in ihren Hieroglyphen mitein-ander. Auf einer bescheideneren Zeit-skala sind es wohl zwei Informatiker, die den Schriftzeichen das Zwinkern und das Malen beibrachten: der US-Amerikaner Scott Fahlman und der Japaner Shigetaka Kurita.

Fahlman leistete seinen Beitrag da-für bereits im Jahr 1982 und eher aus

der Not heraus. Er und seine Kollegen schrieben einander auf einem Bulle-tin-Board, einer Vorgängerversion von heutigen Chatrooms. Eines Tages be-gann dort die abstruse Diskussion da-rüber, wie sich wohl ein Quecksilber-tropfen in einem abstürzenden Aufzug bewegen würde. Kurz darauf witzelte einer der Beteiligten, ein Aufzug des Instituts sei aufgrund eines Quecksil-berunfalls gesperrt. Doch nicht jeder erkannte den Witz als solchen. Einige Stunden lang herrschte Verwirrung in der digi-talen und analogen Welt des Instituts. Danach war klar: Ein Zeichen muss her, um Ironie zu kennzeichnen.

Nachdem Lösungen mit % und * wenig An-klang fanden, hatte Fahlman den entschei-denden Einfall. „Ich schlage folgende Zei-chenfolge als Witzmar-kierung vor: :-) Lest es seitlich.“ Punkte, Klammer, Bindestrich – fertig war das Schrift-gesicht, das sogenannte Emoticon. Gut 15 Jahre später folgten auf die Emoticons die ersten Emojis. Sie waren kein Zufallsprodukt, son-dern das Resultat wirt-schaftlichen Kalküls. NTT Docomo, einer der führenden Mobil-funkanbieter Japans, suchte 1998 nach einer Möglichkeit, seinen Pa-ger-Service bei Jugend-lichen besser zu ver-markten. Der Entwick-ler Shigetaka Kurita kam auf die Idee, „Bil-derbuchstaben“ einzu-führen. Nichts anderes bedeutet Emoji auf Ja-panisch. Inspiriert von der fernöstlichen Man-ga-Welt und vielleicht auch ein wenig von der Kunst der Kalligrafie, entwickelten Kurita und seine Kollegen einen ersten Satz von 176 Pi-xelsymbolen. Sie bein-halteten unter anderem einen und eine .

Über die Jahre folg-ten und andere Objekte des Alltags. Aber während die Emoticons beinahe mü-helos weltweite Verbrei-tung fanden, da jede Tastatur über Satzzei-

chen verfügt, hatten es die Emojis schwerer. Lange blieben sie ein weit-gehend fernöstliches Phänomen, auch weil die Vielfalt der Bildchen keine Ordnung kannte und jedes Gerät, je-des Chatprogramm eine andere Bild-sprache beherrschte. Erst 2010 sorgte das sogenannte Unicode-Consortium, eine Art Internet-Schriftkommission, für eine erste Enzyklopädie der Emojis und nahm 722 der Symbole in ihren Zeichensatz (eben den „Unicode“) auf

– und so begann ihr Sie-geszug. Seit 2011 verfü-gen iPhones über eine Emoji-Tastatur, seit 2013 auch Android-Smartphones.

„Heute sind diese Zei-chen gewissermaßen die Lingua franca von ame-rikanischen Teen-agern“, sagt Lisa Leb-duska, Professorin für englische Linguistik am amerikanischen Whea-ton College in Norton. Die Forscherin hat sich mit den kleinen Pixel-haufen beschäftigt und festgestellt, dass sie kaum das tun, wofür sie eigentlich erfunden wurden. „Emojis waren so designt, dass sie mög-lichst wenige Daten verbrauchen. Sie wären damit eigentlich ideal, um die Kommunikation zu vereinfachen“, sagt sie. Nur: Genau das tun sie nicht.

Anatol Stefanowitsch von der Freien Univer-sität Berlin hat unter-sucht, wie Emojis in so-zialen Netzwerken ein-gesetzt werden, und stellte fest: Die Symbole ersetzen selten ganze Worte, wird also sel-ten anstatt des Wortes „Flugzeug“ platziert. Die Überschrift dieses Artikels, ein paar Wör-ter darin oder auch die Übersetzung des Lite-raturklassikers „Moby Dick“ in Emoji-Code, die mit dem ersten Satz be-ginnt („Call me Ishmael.“), sind die Ausnahmen.

Während Emoticons noch ein Problem gelöst hätten, weil sie beispiels-weise Ironie als solche kennzeichneten, seien die Pixelhaufen aus Ja-pan eine linguistische

gehend einig. Denn die Zeichen verra-ten nicht nur eine Menge über den Ein-zelnen, sondern geben auch Hinweise auf die Lebenswelt einer ganzen Ge-neration – und zeigen an, wie diese Welt sich ändert: So fiel Stefanowitsch auf, dass am Ende von Tweets häufig ein Faxgerät-Bildchen auftauchte. Ein ziemliches Kuriosum, bedenkt man, dass wohl die wenigsten der jungen Nutzer tatsächlich dem anderen etwas faxen wollten. „Erst nach einiger Zeit

habe ich verstanden, dass es – in Anlehnung an das ähnlich klingen-de englische Wort facts (‚Tatsachen‘) – aus-drückte, dass jemand einer Sache zustimmte“, sagt Stefanowitsch.

Auch kulturelle Dif-ferenzen lassen die Bildchen erkennen. Im Deutschen benutzen viele Schreiber bei-spielsweise ein rotes Smiley ( ), um Wut auszudrücken. Im Japa-nischen zeigt das glei-che Smiley hingegen, dass der Verfasser schmollt. Ähnliches gilt auch für das Feuer-werk-Emoji ( ). Wäh-rend es in Fernost vor allem die Assoziation mit Sommerfeuerwer-ken und festlicher Stim-mung weckt, wird es in Deutschland als bissi-ger Kommentar genutzt. „Ich sehe es vor allem als Zeichen für sarkas-tischen Jubel“, sagt die C ompute rl i ng u i s t i n Tatjana Scheffler, die an der Universität Pots-dam politische Diskus-sionen auf Twitter er-forscht. Dass Emojis al-so eine neue Weltspra-che sein könnten, halten sie und andere Forscher für ausgeschlossen.

Nicht einmal inner-halb einer Kultur wer-den Bildchen einheit-lich genutzt. Gut lässt sich das am Smiley be-obachten, das mitnich-ten nur als Warnschild für Ironie funktioniert. „Wir haben versucht, Algorithmen darauf zu trainieren, anhand von Smileys Ironie zu er-kennen, doch das klappt nicht“, sagt Scheffler. Im Netz geht es anar-chisch zu: Mal werde

ein lachendes Emoticon gezeigt, um Ironie auszudrücken, mal stehe es ein-fach nur für Freude. Und immer wie-der wird beißender Sarkasmus auch ganz ohne Smiley ausgeteilt.

Auch Psychologen beginnen, sich für die Bildersprache zu interessieren. Sie erforschen etwa, welche Wirkung die Zeichen beim Rezipienten entfal-ten. wirkt zum Beispiel emotionaler als die einfache Zeichenkombination :-), hat Sabrina Eimler von der Hoch-schule Ruhrwest in Bottrop herausge-funden. Experimente der Medienpsy-chologin ergaben zudem, dass Vorge-setzte anders wahrgenommen werden, wenn sie Emoticons in ihren Nach-richten verwenden. „Der Chef wirkt dann sympathischer, aber auch weni-ger durchsetzungsfähig“, sagt Eimler. Auch die Zahl der Smileys hat einen Einfluss darauf, wie der Schreiber wahrgenommen wird. Verwendet er gar keine, wirkt er schnell ernst, und die Adressaten fragen sich, ob mit ihm alles in Ordnung ist. Sind es hingegen zu viele Emoticons hintereinander, wirken die dargestellten Emotionen oft unglaubwürdig.

Was allerdings im Gegensatz dazu die Emoji-Bildchen in unserem Kopf auslösen, das hat Eimler noch nicht er-forscht. Emoticons nimmt unser Ge-hirn offenbar nicht als wirkliche Ge-sichter wahr. So zeigte eine japanische Studie, dass sie in jenem Teil verarbei-tet werden, der auch für sprachliche Zeichen zuständig ist, wie Buchstaben und Wörter. Stefanowitsch glaubt aber, dass das bei Emojis anders ist: „Ich ver-mute, dass wir Emojis eher wahrneh-men wie Gemälde und Bilder.“

Die Wirkung der bunten Bildchen zu erforschen ist schwierig – auch weil sich Emojis in Deutschland nur in pri-vaten Unterhaltungen und bei jünge-ren Nutzern etabliert haben. Auf über-wiegend öffentlichen Plattformen wie Twitter und Facebook sind sie noch eine Seltenheit. „Wenn ich bei meinem 13-jährigen Sohn sehe, wie er Whats-App nutzt, dann würde ich das am liebsten analysieren“, sagt Stefano-witsch. Lebduska gesteht ein: „Es ist ein regelrechter Ozean im Sprachge-brauch, der sich da zwischen mir und meinen Studenten auftut, und nicht immer kann ich ihn überqueren.“ Und Stefanowitsch versteht manchmal sei-ne eigenen Kinder kaum noch. Einen Kulturverfall will er aber nicht erken-nen. „Es mag sein, dass Jugendliche keine Briefe mehr schreiben“, sagt der Sprachforscher. „Aber dafür kreieren sie in Chats und sozialen Netzwerken eine Form der Schriftsprache, die ganz neue Möglichkeiten eröffnet.“ Und vielleicht mogelt sich bald ja auch öf-ter ein ;-) oder auch ein in den einen oder anderen Zeitungstext. Ω

Spitzenreiter im Verschicken des Herz-Symbols sind die

Franzosen

US-Amerikaner? Nein, Kanadier sind Spitzenreiter

bei Pistolen-Emojis

Dieses Emoji steht fürs Schnarchen. In Malaysia

wird es sehr geschätzt

Russen schicken sich die meisten Romantik-Emojis,

etwa Kussmünder

Dieses schwul-lesbische Symbol senden am

häufigsten Amerikaner

Die neue Sprache der JugendDer :-) war gestern įJetzt sind Emojis angesagt

Na, und die Deutschen? Sie senden häufiger als andere das Maus-Emoji. Echt jetzt

Emojis mit religiöser Symbolik wie dieses sind

bei den Brasilianern besonders populär

Nein, nicht die Deutschen, die Australier liegen bei der

Nutzung des Bier-Emojis vorn

Manche Klischees werden bestätigt: Beim Einsatz

von Party-Symbolen liegen Italiener und Spanier vorne

Hätte man sich denken können: Das Kamel-Emoji wird vor allem von Nutzern in den

Ländern Arabiens verschickt

Länder im VergleichWo welche Emojis

am beliebtesten sind

Quelle: SwiftKey

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t: D

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, Nr.

19/

2015

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Page 11: Genossenschaftliche - Privatkunden - VR-Bank ... · PDF fileHome Edward Sharpe & The Magnetic Zeros Und noch eins: Der meistgestreamte Künstler weltweit ist übrigens Ed Shee - ran

j uli/August/september 2015 - - - - - genossensch A ftliche A llgemeine 7

Drei Tipps für das erfolgreiche Bewerbungsschreiben

Job & UniTrend: Social recrUiTingDie sozialen Medien werden in der Jobvermitt-lung immer wichtiger. Bewerber nutzen am liebsten Xing, Facebook und LinkedIn, um sich zu präsentieren. Unternehmen achten dort vor

allem auf Berufserfahrung, berufliche Aus-zeichnungen und Referenzen, professionelles Auftreten, Hobbys und Interessen sowie Kommentare von anderen. Tipp für Bewerber: Den Eintrag regelmäßig pflegen.

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1 Wählen Sie einen individuellen einstiegEin ansprechender Einstieg lädt

zum Weiterlesen ein. Daher sind Be-werbungsschreiben mit individueller Einleitung besonders gelungen, Bei-spiel: „Den ersten Stromkreis, den ich im Physikunterricht gebaut habe, habe ich bis heute aufbewahrt. Seit-her bin ich fasziniert von allem, was mit Elektrotechnik zu tun hat.“ Mit einem solchen, einfallsreichen Ein-stieg heben Sie sich aus der Masse der Standardformulierungen hervor und wecken das Interesse des Personal-entscheiders.

2 gehen Sie exakt auf das Stel-lenprofil einGehen Sie das Anforderungs-

profil der Stellenanzeige Punkt für Punkt durch und belegen Sie anhand passender Beispiele aus Ihrem Be-rufsalltag, inwiefern Sie die genann-ten Anforderungen erfüllen.

Beispiel: Im Stellenprofil sind sehr gute Fremdsprachenkenntnisse ge-fragt. Die meisten Bewerber betonen, dass sie diese Anforderung erfüllen, nennen aber keine Beispiele, die dies konkret belegen. Verweisen Sie hier auf Auslandsaufenthalte, den Kon-takt zu Kollegen im Ausland oder Ih-re zweisprachige Erziehung.

Eine passende Formulierung könnte lauten: „Als gebürtiger Spanier spre-che ich fließend spanisch und verfüge über das interkulturelle Fingerspit-

zengefühl, um Ihr Unternehmen in Südeuropa adäquat zu repräsentie-ren.“ Oder: „Erste Berufserfahrung im angelsächsischen Raum konnte ich während eines sechsmonatigen Aus-landspraktikums in London nach dem Studienabschluss sammeln. Meine Englischkenntnisse beurteile ich seit-dem als verhandlungssicher.“

3 Stellen Sie einen Bezug zum Unternehmen herDer Personaler möchte wissen,

weshalb Sie sich gerade bei seinem Unternehmen bewerben. Hier ist Ih-re Kreativität gefragt. Beispiele da-für, dass Bewerber versuchen, eine Aussage über das Unternehmen in den Brief zu „mogeln“:

„Da ich mir einen beruflichen Ein-stieg in der Versicherungsbranche gut vorstellen kann und Sie der der-zeit größte Anbieter von Sachversi-cherungen in Deutschland sind, wen-de ich mich mit meiner Bewerbung an Sie.“

„Mir gefällt das internationale Image Ihres Unternehmens sehr gut.“

Einfallslose Standardfloskeln scha-den mehr, als sie nützen. Besser: Sie nennen einen klaren Bezug zwischen sich und dem Unternehmen:

„Ihre Stellenanzeige spricht mich an, da Sie in einem Markt expandie-ren, zu dem ich mich seit meiner Stu-dienzeit stark hingezogen fühle - Südeuropa.“ Ω

Ich war Dieter Bohlen. Ein paar Jahre lang bin ich, zusammen mit einem Kollegen, für die Auswahl der einzu-stellenden Auszubildenden zuständig gewesen.

Da gab es zum Beispiel die Bewer-bung eines jungen Menschen, der in Oxford und Harvard studiert hatte. Oxford alleine ist ihm offenbar zu po-pelig gewesen. Er war zweifach pro-moviert, außerdem hatte er Praktika bei der „New York Times“ und bei „Le Monde“ hinter sich, beherrschte an-geblich fünf Fremdsprachen fließend und verwies auf mehrere Hochbegab-tenstipendien, in seiner Freizeit hatte er die deutsche Vizemeisterschaft im

Kitesurfen gewonnen (Name der Sportart von der Redaktion geändert!). Dies alles im Alter von 27 Jahren.

Bei der Lektüre der Bewerbung bin ich mir durchschnittlich, faul, über-bezahlt, dumm, dumpf und ehrgeizlos vorgekommen. Mein Kollege sagte: „Warum bewirbt dieser Typ sich nicht gleich als Chefredakteur?“ Ich sagte: „Falls wir ihn einstellen, wird er in spätestens zehn Jahren Chefredak-teur sein. Dumme, dumpfe Leute wie uns wird er dann zweifellos entlassen. Falls er aber in zehn Jahren nicht Chefredakteur ist, wird er im ganzen Haus schlechte Laune verbreiten, Leuten wie uns wird es dann hier nicht mehr gefallen.“

Wir sortierten die Bewerbung aus, mit sehr gutem Gewissen. So ein Typ wird überall genommen, dachten wir, nur halt bei uns nicht. Ein Jahr später bewarb er sich noch einmal.

Ich unterhielt mich mit einem Freund, der in einem anderen Betrieb und einer anderen Branche für die Einstellungen zuständig ist. Er ging genauso vor. „Überehrgeizige Leute

sind Stimmungskiller und bringen nur Unruhe“, sagte er. Streber, die ei-ne makellose oder übertrieben aufge-motzte Bewerbung abgeben, ließen auf einen irgendwie schwierigen Cha-rakter schließen und würden niemals auch nur zu Gesprächen eingeladen. Noch aussichtsloser allerdings seien bemüht launige Bewerbungen. Wer ein „witziges“ Bewerbungsfoto ein-reichen will, sollte sich das Porto spa-ren und stattdessen in der Spätvor-stellung einen traurigen Film an-schauen.

Der Freund sagte, dass er lange über die Bewerbung einer Frau nach-gedacht habe, die schrieb, sie sei nichts Besonderes, sie habe auch keine Ahnung, ob sie für den Job wirklich geeignet sei, aber sie suche halt drin-gend eine Stelle, und deshalb probiere sie es mal. Das fand er extrem gut.

Außerdem stand aber in dem Be-werbungsbrief, dass sie oft traurig sei, wenn sie an die verpassten Chancen in ihrer Vergangenheit denke. „Ehr-lich, aber zu intim“, sagte der Freund. Dieser eine Satz in der ansonsten per-

fekt unperfekten Bewerbung wecke den Verdacht, dass diese Person dis-tanzlos und neurotisch sei und 20 Pro-zent ihrer Arbeitszeit weinend in sei-nem Büro verbringen werde, dazu ha-be er, bei aller Sympathie, weder Lust noch Zeit.

Wir stellten fest, dass es bei Bewer-bungen nicht anders zugeht als bei den Castingshows im Fernsehen. Die idealen Bewerbungen wirken auf den ersten Blick ein bisschen graumäusig, besitzen aber eine genau dosierte Pri-se Individualität. Solche Leute gewin-nen bei den Shows und kriegen die Jobs. „Im Grunde“, sagte der Freund, „suchen wir Leute, die so sind, wie wir selbst damals gewesen sind. Ein bisschen unsicher, bestenfalls mittel-mäßig kompetent, ein Mängelexemp-lar, aber, Gott sei mein Zeuge, ver-dammt talentiert.“ In dieser Beschrei-bung erkannte ich ihn überhaupt nicht wieder. Er war immer superehr-geizig und perfektionistisch. Man sucht offenbar ein Idealbild seiner selbst, aber das Ideal sieht anders aus, als die Bewerber glauben. Ω

Die größten Fehler beim VorstellungsgesprächSommerzeit ist Bewerbungszeit įDoch wer zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird, ist noch nicht am Ziel į9 Tipps, die Bewerber unbedingt beherzigen sollten

Wer es ins Vorstellungsgespräch schafft, hat die größte Hürde des Bewerbungs-prozesses bereits genommen. Umso är-gerlicher, wenn das Jobinterview durch mangelnde Vorbereitung oder peinli-ches Benehmen zur Pleite wird. Einige Beispiele, die leider immer wieder vor-kommen.

1 den ansprechpartner vergessenWie peinlich: Man weiß den Na-men des Gesprächspartners nicht

mehr und die Dame vom Empfang te-lefoniert sich quer durch die Personal-abteilung, um den richtigen zu finden. Das lässt sich ganz einfach vermeiden, wenn man das Einladungsschreiben dabeihat und sich vor der Tür noch mal kurz anschaut.

2 Schlecht informiert seinMangelndes Wissen über das Un-ternehmen, seine Produkte und

Services sowie die anvisierte Stelle sind besonders tückisch, da im Inter-view gerne offene Fragen gestellt wer-den, z.B. „Was wissen Sie bereits über unser Unternehmen?“. Es gibt Bewer-ber, die während eines Jobinterviews beim Marktführer im Bereich Bera-tungssoftware sagen: „Sie machen ir-gendetwas mit Computern oder Soft-ware.“ Oder: „Sie machen das Gleiche wie Unternehmen XY, aber die sind der Marktführer.“ Auch über den ange-strebten Job sollten Sie sich vorher Ge-danken gemacht haben. Wie wollen Sie sonst die Frage beantworten, was Sie besonders für diese Stelle qualifiziert?

3 Unüberlegte Kritik„Also ich würde die Verkaufsun-terlagen ganz anders aufbauen

und Ihr Firmenlogo ist nicht beson-ders einprägsam. Auch habe ich mir Ihren Internetauftritt angeschaut und finde, da kann man eine ganze Menge verbessern.“ Es ist schön, dass Sie Ihre Erfahrung und neue Ideen einbringen möchten, mit harscher Kritik sollten Sie sich allerdings zurückhalten. Der Personaler wird sich fragen, warum Sie sich bei einem Unternehmen be-werben, an dem Sie so viel zu bemän-geln haben, und der Vertreter der Fachabteilung wird sich angegriffen fühlen.

4 die eigenen Unterlagen nicht kennenIhr Interviewpartner spricht Sie

plötzlich auf Spanisch an und erwartet von Ihnen, Ihren Werdegang in dieser Sprache zu schildern. Spätestens jetzt kommt es heraus, dass Sie den 10 Jahre zurückliegenden Volkshochschulkurs im Lebenslauf als „Fließende Spa-nischkenntnisse“ ausgegeben haben.

Aus dieser Situation werden Sie schwer wieder herauskommen. Auch sollten Sie Ihren Lebenslauf und die Angaben im Anschreiben genau ken-nen. Das Praktikum wurde als selbst-ständige Tätigkeit ausgegeben und der Aushilfsjob in der Kneipe als „Leitung Event-Gastronomie“? Auch wenn die meisten Bewerber in ihren Unterlagen nicht bewusst lügen, so schießen doch einige in der Darstellung ihrer Quali-fikationen über das Ziel hinaus und verlieren spätestens im Gespräch ihre Glaubwürdigkeit. Vermeiden Sie dies von Anfang an. Und auch bei ganz korrekten Lebensläufen sollten Sie sich vorher noch einmal detailliert mit all Ihren Angaben auseinandersetzen.

5 Standardantworten aus BewerbungsratgebernViele Kandidaten bereiten sich

besonders gewissenhaft auf ein Jobin-terview vor, indem sie Bewerbungsrat-geber nicht nur lesen, sondern regel-recht auswendig lernen. Dadurch ver-lieren Sie oft den Blick für das Wesent-liche. Nehmen Sie sich Ratschläge im-mer zu Herzen und vertrauen Sie auf die Erfahrung der Autoren. Aber ver-suchen Sie nicht auf Biegen und Bre-chen die Aussagen im Vorstellungsge-spräch unterzubringen, die als beson-ders vorteilhaft gelten, denn so verlie-ren Sie die Konzentration auf das Ge-spräch. Viele Floskeln, mit denen sich Bewerber gut darstellen wollen, kön-nen Personaler kaum noch hören.

6 Betriebsgeheimnisse ausplaudernAuf die Frage „Warum haben Sie

sich bei uns beworben / was reizt Sie an der ausgeschriebenen Stelle?“, bre-chen bei vielen Bewerbern alle Däm-me. Da fallen Aussagen wie: „Mein Chef erkennt meine Leistung nicht an / ich werde nicht ausreichend geför-dert / im derzeitigen Unternehmen bin ich in einer Sackgasse gelandet.“ Das wirft ebenso ein schlechtes Licht auf den Kandidaten wie negative Aussa-gen zum Gesamtunternehmen: „Von Kollegen habe ich erfahren, dass die Firma bald verkauft werden soll. Da wollte ich mich umorientieren, bevor es zu spät ist.“

Die Grenzen dessen zu finden, was man sagen darf und was nicht, ist nicht immer leicht. Schließlich würde man sich nicht bewerben, wenn im derzeiti-gen Job alles super liefe. Beschränken Sie sich aber auf die nötigsten Aussa-gen zur derzeitigen Situation und re-den Sie lieber über Ihre künftigen be-ruflichen Ziele und warum die ausge-schriebene Stelle und das anvisierte Unternehmen für Sie so attraktiv ist.

7 Schlechte SelbstpräsentationWer auf Fragen zu beruflichen Erfolgen, persönlichen Stärken

und Schwächen oder zur Motivation keine Antworten findet, der gilt nicht nur als schlecht vorbereitet, sondern auch als unqualifiziert. Bewerber, die auf Nachfrage zu Lücken oder Beson-derheiten im Lebenslauf nervös wer-den, bugsieren sich an dieser Stelle aus dem Bewerbungsprozess. Sie müssen in der Lage sein, sich und Ihren Wer-degang flüssig und strukturiert zu präsentieren – und das bedeutet nicht, dass Sie nur die Fakten aus Ihrem Le-ben aufzählen. Deshalb sollten Sie niemals unvorbereitet in ein Jobinter-view gehen, denn kritische Situationen kann man souverän meistern, wenn man sich im Vorfeld darauf einstellt und mögliche Antworten parat hat. Ei-ne Kurzpräsentation zu Ihrer Person inklusive Beispielen für berufliche Er-folge sollten Sie im Kreise Ihrer Freun-de vorher üben.

8 Keine eigenen Fragen stellenBewerber zeigen Interesse, wenn Sie Fragen an das Unternehmen

stellen. In der Regel werden Sie gegen Ende des Gespräches dazu aufgefor-dert. Leider ist es oft so, dass einem zu diesem Zeitpunkt nichts mehr einfällt.

Bereiten Sie deshalb mögliche Fragen vor, versteifen Sie sich aber nicht dar-auf. Es zeichnet Sie als guten Zuhörer aus, wenn Sie Dinge vertiefen wollen, die im Interview angesprochen wur-den. Wiederholen Sie aber keinesfalls unnötig bereits Gesagtes. Auch sollten

Ihre Fragen möglichst inhaltlicher Natur sein. Wer nur wissen möchte, ob es eine Kantine gibt oder ob häufig Überstunden geleistet werden, hinter-lässt garantiert einen negativen Ein-druck. Absolute Tabus sind Fragen wie „Steht in naher Zukunft ein Per-

sonalabbau an?“ oder „Wie würden Sie das Betriebsklima beschreiben?“ Bes-tenfalls bringen Sie Ihr Gegenüber mit solchen Fragen nur in Verlegenheit, schlimmstenfalls führen sie zu echter Verärgerung.

Übrigens sollten Sie Fragen zum Gehalt und zu Sonderkonditionen nor-malerweise nicht von sich aus stellen. In den meisten Fällen wird das Thema vom Unternehmen aufgegriffen. Sollte aber weder in der Bewerbung noch in einem vorherigen Gespräch ein Ge-haltsrahmen abgestimmt worden sein, können Sie die beiderseitigen Gehalts-vorstellungen mit der gebotenen Sen-sibilität ruhig ansprechen. Exakte Konditionen und Gehaltsdetails sind aber auf jeden Fall Dinge, die erst während eines zweiten oder dritten Gesprächs thematisiert werden soll-ten. Die Themenkomplexe für mögli-che Fragen sind weit und umfassen:• Arbeitsstelle: Aufgabenbereich, orga-

nisatorische Einordnung, Hierarchie, warum wurde die Stelle frei?

• Abteilung: Teamstärke, Schnittpunk-te zu Kollegen, organisatorische Ein-ordnung ins Gesamtunternehmen.

• Wie verläuft die Einarbeitung?• Aufstiegsmöglichkeiten, Weiterbildun-

gen.• Firmenkultur und -einrichtungen.

Die Fragen zum Gehalt werden zuletzt geklärt

„Ich kam mir durchschnittlich, faul und überbezahlt vor“

9 Weitere peinliche ausrutscher im Vorstellungsgespräch:

• Unpünktliches Erscheinen.• Die Visitenkarte des derzeitigen Ar-

beitgebers austeilen.• Notizblock und Stift mit Logo des

derzeitigen Arbeitgebers benutzen.• Fragen zu Arbeitszeit, -konditionen

und Gehalt stellen.• Mit Wissen über den Gesprächspart-

ner prahlen: „Im Internet habe ich gelesen, dass Sie auch erst seit Kur-zem auf Ihrer Position sind. Haben Sie Ihre Einarbeitung als ausrei-chend empfunden?“

• Die Gesprächsführung übernehmen: „Wie würden Sie sich als Vorgesetz-ten beschreiben?“

• Übertriebene Schüchternheit und Zurückhaltung, kein Augenkontakt und leise Stimme, verschlossene Körperhaltung, wie Arme vor dem Körper verschränken, auf die Hände setzen.

• Übertriebenes Selbstbewusstsein, Gesprächspartnern ins Wort fallen, ausladende Gesten und sehr lässige Körperhaltung wie Hände hinter dem Kopf verschränken.

• Unangemessene Kleidung, ausgetre-tene/schmutzige Schuhe, auffälliger Schmuck, ungepflegte Haare. Ω

dpa

Der ZEIT-Kolumnist Harald Martenstein über zu gute Bewerbungen įIhm ging es mal wie in einer Castingshow

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Ich wollt’ mal kurz den Chef sprechen

Nur noch kurz

die Welt …

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8 j uli/August/september 2015 - - - - - genossensch A ftliche A llgemeine

Kinder + FamilieKochRezept

Knusprige Apfelringe mit Kräuter-Dip

Zutaten für 4 Personen:

4 Äpfel125 g Mehl1/2 TL Backpulverje 0,5 TL Curry und Paprikapulver1 große Prise Salz2 Eier (Größe L)125 ml alkoholfreies Weizenbier

Für den Dip:40 g gemischte Kräuter­blättchen (z. B. Petersilie, Kresse, Dill, Basilikum)150 g saure Sahne150 g Crème fraîche2 TL Senf3 CornichonsSalz, Pfeffer aus der Mühleaußerdem: ca. 1 l Öl zum Frittieren.

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1.Zuerst für den Dip etwa drei Vier-tel der Kräuterblätter mit 100 g

saurer Sahne pürieren. Restliche Kräuter fein schneiden. Übrige saure Sahne, Crème fraiche, Senf und fein geschnittene Kräuter unter das Kräuterpüree rühren. Cornichons sehr fein würfeln, unterheben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

2.Mehl, Backpulver, Gewürze und Salz mischen. Eier trennen.

Eigelbe und Bier mit der Mehlmi-schung glatt rühren. Äpfel schälen, das Kerngehäuse ausstechen und die Äpfel in ca. 1,5 cm dicke Ringe schneiden. Frittieröl erhitzen, bis sich um einen hineingetauchten Holzlöffelstiel kleine Bläschen bil-den.

3.Eiweiß steif schlagen, ein Drittel unter den Teig rühren, Rest

unterheben. Die Äpfel portionsweise durch den Teig ziehen, im heißen Fett von beiden Seiten goldbraun ausbacken und auf Küchenpapier ab-tropfen lassen. Mit dem Kräuter-Dip anrichten. Ω

Dieser Beitrag stammt aus PRIMAX, dem

Kindermagazin der Volksbanken und Raiffeisenbanken.

SchwindelFrei?Ein besonderes Sommererlebnis bieten Baumkro-nenpfade, von denen mehrere in den vergangenen Jahren in Deutschland entstanden sind. Der welt-weit größte ist der 1300 Meter lange Baumwipfel-

pfad im Nationalpark Bayerischer Wald mit Aus-blick auf die Alpen. Auf der Insel Rügen liegt der einem Adlerhorst nachempfundene Aussichts-turm (Foto) 82 Meter über dem Meeresspiegel und gibt den Blick auf die Insel und die Ostsee frei.

Spiele für draußen

dpa

Ziel auf einem Weg oder einem Platz. Gewonnen hat, wer die Stre­cke mit dem Fahrrad am langsams­ten zurücklegt. Achtung: Ihr dürft nur vorwärtsfahren und nicht ste­hen bleiben. Natürlich darf wäh­rend der Fahrt auch kein Fuß den Boden berühren.

Blinder FlohIhr alle seid Flöhe und dürft euch nur durch Hüpfer fortbewegen. Lost zuerst einen Spieler aus, dem ihr die Augen verbindet und der

die anderen Flöhe fangen soll. Alle übrigen Spieler haben genau zehn Sprünge frei. Wer so oft gesprun­gen ist, muss danach auf der Stelle stehen bleiben. Überlegt also gut, wann und wohin ihr hüpft. Der blinde Floh darf springen, sooft er mag. Wen er fängt, ist der nächste blinde Floh. Ω

Wer hat die stärksten Zehen?Jeweils zwei von euch setzen sich gegenüber und stützen sich mit den Armen nach hinten ab. Legt zwi­schen euch ein älteres Handtuch. Hebt dieses Tuch mit euren Zehen an und haltet es fest. Zählt erst ge­meinsam bis drei. Danach versucht jeder, das Handtuch zu sich her­überzuziehen. Ganz wichtig: Rei­ßen ist verboten! Wem das Hand­tuch am Ende aus den Zehen fällt, hat verloren.

Fangt den Schatten!Ein Spiel für besonders sonnige Tage! Einer von euch beginnt als Fänger und versucht, auf den Schatten von einem der Mitspieler zu treten. Gelingt ihm das, dann setzt sich der Gefangene kurz hin, zählt bis zehn und ist dann der nächste Fänger. Verboten ist bei diesem Spiel nur eines: sich im Schatten eines Hauses oder Bau­mes zu „verstecken“.

Schiffschaukel für zweiSetzt euch gegenüber, sodass sich eure Fußsohlen berühren. Streckt dann die Arme aus und haltet euch gegenseitig an den Händen fest. Als Nächstes fangt ihr an, wie in einer Schiffschaukel hin­ und herzu­schwingen. Erst ganz, ganz lang­sam! Wenn ihr euch sicherer fühlt und euch aufgewärmt habt, kann eure Schiffschaukel immer schnel­ler werden.

Schleichende RadlerBei diesem Rennen kommt es auf Geschicklichkeit und Gleichge­wichtssinn an! Markiert Start und

Aus der Welt von Oma und OpaDiE ZinnFiGuREn

Playmobil? Kennt jedes Kind. Aber Zinnfi-guren? Sie waren das Spielzeug der Groß-

eltern und urgroßeltern. Die Figuren aus dem weichen Schwermetall wurden

gegossen und bemalt und dienten häufig als „Lern-

spielzeug“, um Kindern die „große weite Welt“ oder die

Rolle von Mann und Frau nahezu-bringen. Heute sind sie aus dem

Alltag verschwunden – ebenso wie die damals so beliebten Zinnteller und andere Haushalts-

gegenstände aus Zinn, dem „Silber des kleinen Mannes“. Aller-dings wird Zinn heute zunehmend zum Bleigießen am Silvester-abend verwendet, da es weniger gesundheitsschädlich ist als Blei. und diese „Zinnfiguren“ wiederum kennt (fast) jedes Kind. Ω

dpa

dpa

oRiginal und Fälschung

Strand: Finde die fünf Fehler, die der Fälscher in das untere Bild eingebaut hat.

dpa

(2)

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Buß-bereit-schaft

an derFront-seite

größtedeutscheOstsee-insel

sprachl.Ehrung,Laudatio

ausdiesemGrund

darauf,danach

schmalerDurch-lass

Abk.:bezahltGeld(Börse)

Boden-haftungd. Reifen(engl.)

HutrandAbk.:elektron.Datenver-arbeitung

Tobsucht

Luft-reifen(Kurz-wort)

Fulda-Zufluss

Inserat,Zeitungs-anzeige

Vorrats-speicher

Abk.:elektron.Bericht-erstattung

Haupt-stadt v.Bra-silien

Ge-treide-blüten-stand

Verlobte

Abk.:Box-sport-club

ugs.:schwerarbeiten

größteSunda-insel

Rätsel-löser

auf-wärtsSchluss

scharfesGewürzaus Chili(...pfeffer)

Bloß-stellung,Schande

jungerLaub-baum

stiller,zentralerOrt oderMensch

alt-japan.Ritter-adel

Kurz-form v.:Henriet-te

weibl.Vorname

japan.Brett-spiel

Schnei-degerät

aus-brechen,ent-kommen

Währungs-code fürEuro

Tisch-lerei-abfall

Schul-note,Zensur(ugs.)

italie-nisch:wir

Ehemannvon SteffiGraf(Nachn.)

eineTonart

Regie-rung v.Berlin

positivver-ändern

AusrufderÜber-raschung

süddt.:indiesemJahr

FlusszurSaale

Sach-vortrag

unserPlanet

fantas-tisch

Welt-meer

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Einsendeschluss: 28. September 2015 Stichwort: Rätsel GAZ 5/2015 Per Mail an: [email protected]

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Teilnahme von und über automatisierte Gewinnspiel-Services ist untersagt.

2 x 1 KorbtascheDie Flechtwerke der Hamburger Grafikdesignerin Fenja niemeyer verbreiten maritimes Flair. Alle entstehen in Handarbeit und werden individuell bemalt. Sie sind ideale Begleiter auf dem Wochenmarkt, zum Schwimmen oder beim Wochenendpicknick (ab 55 Euro).Alle Modelle im Shop unter www.einfachhausgemacht.de

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umFRage

Was habt ihr in euren Träumen schon erlebt?

„Tierretter mit magischen

Händen“

Lukas (9)

„So wurde ich neuer Schulleiter“

Dennis (10)

„Ich flog auf einem Pferd“

Finja (8)

„Ohne Träume hätte ich auch

keine Fantasie“

Kristina (9)

Ein schöner Traum war, dass alle in unserer Familie Tierretter sind und magische Hände haben. Wenn wir ein krankes oder ver­letztes Tier berühren, wird es wieder gesund. Nach guten Träu­men fühle ich mich tagsüber be­sonders gut. Ω

In einem Traum kommt der Schulleiter in unsere Klasse und sagt, dass ich ab sofort der neue Schulleiter bin. Wie es weiterge­gangen ist, weiß ich nicht, denn mein Vater hat mich aufgeweckt. Ω

Mein schönster Traum war, dass ich auf einem Pferd mit Flügeln sitze und fliege. Ich habe auch schon geträumt, dass ich ganz al­lein bin: ohne Mama, ohne Papa. Früher bin ich nach schlimmen Träumen zu meinen Eltern ins Bett gegangen. Heute mache ich das Licht an und gucke mich um, ob alles in Ordnung ist. Ω

Meine beste Freundin und ich ha­ben Freundschaftsketten. Im Traum haben wir uns gestritten und die Ketten weggeschmissen. Manchmal erzähle ich das meiner Mutter. Das tut gut, um schlechte Träume loszuwerden. Wenn ich keine Träume hätte, dann hätte ich auch keine Fantasie. Ω

Endlich Sommer Ab nach draußen und mit Freunden spielen Ein paar Tipps

Pressebüro Deutsches Obst und Gemüse

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