Geriatrische Fachklinik Georgenhaus Meiningen · Inhalt des Vortrags • Physiologie • plötzlich...

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Geriatrische Fachklinik Georgenhaus Meiningen „Ernährung 2012“, Nürnberg

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Geriatrische Fachklinik

Georgenhaus

Meiningen

„Ernährung 2012“, Nürnberg

Inhalt des Vortrags

• Physiologie

• plötzlich verschlechterter AZ

• Zielgruppe für s.c.-Infusion

• Bedeutung und klinisches Bild

• Technik, Ergebnisse

70 kg Mensch bestehen aus 70 kg Mensch bestehen aus ……

o fester Substanz (25 kg)

o Wasser (45 kg)

• intrazellulär (28 kg)

• extrazellulär (17 kg)− interstitiell (14 kg)

− Plasmawasser (3 kg)

Physiologie des Wasser- und Elektrolythaushaltes

70 kg Mensch bestehen aus 70 kg Mensch bestehen aus ……

o fester Substanz (25 kg)

o Wasser (45 kg)

• intrazellulär (28 kg)

• extrazellulär (17 kg)− interstitiell (14 kg)

− Plasmawasser (3 kg)

Physiologie des Wasser- und Elektrolythaushaltes

Im Alter Im Alter ……

o ↑ Fettgewebe (enthält 10% Wasser)

o ↓Muskelmasse (enthält 75% Wasser)

• Wasserpool wird kleiner• 75% Kleinkind

• 65% Erwachsener

• 55% Greis

• 35 % Hochbetagter

• Wasserverlust durch Ausfuhr • Niere kann nicht beliebig konzentrieren

(mind. 1 Liter Harn für Exkretion der

Stoffwechselendprodukte)

• 500 ml durch Ausatemluft (Wasserdampf)

• Diuretika wg. RR und Herzinsuffizienz

Physiologie des Wasser- und Elektrolythaushalts

• Homöostatische Reserve ↓↓↓↓

• Störanfälligkeit ↑↑↑↑

Physiologie des Wasser- und Elektrolythaushaltes

Geriatrische Geriatrische „„II““

••ImmobilitImmobilitäätt

••InstabilitInstabilitäätt

••Intellektueller AbbauIntellektueller Abbau

••InkontinenzInkontinenz

••Iatrogene LIatrogene Lääsionensionen

Exsikkose – Klinisches Bild

Geriatrische Geriatrische „„II““

••ImmobilitImmobilitäätt

••InstabilitInstabilitäätt

••Intellektueller AbbauIntellektueller Abbau

••InkontinenzInkontinenz

••Iatrogene LIatrogene Lääsionensionen

Exsikkose – Klinisches Bild

The The „„Big SevenBig Seven““

••MedikamentenMedikamenten--NWNW

••ExsikkoseExsikkose

••InfektionenInfektionen

••dekomp. Herzinsuffizienzdekomp. Herzinsuffizienz

••Obstipation, KoprostaseObstipation, Koprostase

••post operationempost operationem

••zerebrale Ischzerebrale Ischäämiemie

Big seven = sieben häufige Ursachen für akute AZ-Verschlechterung im Alter.

nach: Caird FI, Judge TG. Assessment of the elderly patient. 2nd ed., Pitman Medical.

Geriatrische Geriatrische „„II““

••ImmobilitImmobilitäätt

••InstabilitInstabilitäätt

••Intellektueller AbbauIntellektueller Abbau

••InkontinenzInkontinenz

••Iatrogene LIatrogene Lääsionensionen

Exsikkose – Klinisches Bild

The The „„Big SevenBig Seven““

••MedikamentenMedikamenten--NWNW

••ExsikkoseExsikkose

••InfektionenInfektionen

••dekomp. Herzinsuffizienzdekomp. Herzinsuffizienz

••Obstipation, KoprostaseObstipation, Koprostase

••post operationempost operationem

••zerebrale Ischzerebrale Ischäämiemie

Big seven = sieben häufige Ursachen für akute AZ-Verschlechterung im Alter.

nach: Caird FI, Judge TG. Assessment of the elderly patient. 2nd ed., Pitman Medical.

Geriatrische Geriatrische „„II““

••ImmobilitImmobilitäätt

••InstabilitInstabilitäätt

••Intellektueller AbbauIntellektueller Abbau

••InkontinenzInkontinenz

••Iatrogene LIatrogene Lääsionensionen

Exsikkose – Klinisches Bild

The The „„Big SevenBig Seven““

••MedikamentenMedikamenten--NWNW

••ExsikkoseExsikkose

••InfektionenInfektionen

••dekomp. Herzinsuffizienzdekomp. Herzinsuffizienz

••Obstipation, KoprostaseObstipation, Koprostase

••post operationempost operationem

••zerebrale Ischzerebrale Ischäämiemie

Big seven = sieben häufige Ursachen für akute AZ-Verschlechterung im Alter.

nach: Caird FI, Judge TG. Assessment of the elderly patient. 2nd ed., Pitman Medical.

• Bei ca. 25% Akuteinweisungen in

geriatrische Kliniken ist Exsikkose

ursächlich beteiligt

Exsikkose - Bedeutung

• Bei ca. 25% der Akuteinweisungen in

geriatrische Kliniken ist Exsikkose

ursächlich beteiligt

• Zusammenhang mit Gebrechlichkeit• verminderte homöostatische Reserve

Exsikkose - Bedeutung

• Bei ca. 25% der Akuteinweisungen in

geriatrische Kliniken ist Exsikkose

ursächlich beteiligt

• Zusammenhang mit Gebrechlichkeit• verminderte homöostatische Reserve

• Einweisungen aus Pflegeheimen

Exsikkose - Bedeutung

• Bei ca. 25% der Akuteinweisungen in

geriatrische Kliniken ist Exsikkose

ursächlich beteiligt

• Zusammenhang mit Gebrechlichkeit• verminderte homöostatische Reserve

• Einweisungen aus Pflegeheimen

• Exsikkose als Haupt-/Nebendiagnose,

DRGs K62Z, K44Z .....• Kosten ca. 90.000.000 € / Jahr

• Dunkelziffer

Exsikkose - Bedeutung

Zeit im Krankenhaus gegen Lebensende ↑ (4% bis 30%)

Ursachen:

• Exsikkose

• Herzinsuffizienz

• Infektionen

• Sturz – Fraktur – Komplex

Krankenhauseinweisung wg. Exsikkose

Freitag Mittag im Pflegeheim

• Delir

• Exsikkose = Schlüsselproblem

• supervidiertes Trinken

• Kooperation, Abwehr

• intravenöse Infusion

• Venenstatus, Abwehr

• Delir

• Exsikkose = Schlüsselproblem

• supervidiertes Trinken

• Kooperation, Abwehr

• intravenöse Infusion

• Venenstatus, Abwehr

Ideale Flüssigkeitsgabe …

• einfach, außerhalb des Krankenhauses

• delegierbar

• venenschonend, ohne „Fixieren“

Freitag Mittag im Pflegeheim

Subkutane Infusion (Hypodermoclysis)

Wohin?

� Flanke, Oberschenkel, zwischen Schulterblättern

Wie rasch?

� 1 l in 4-6 Stunden (1 Tropfen pro Sekunde)

Was?

� Ringer-Lösung, Ringer/Glucose 5%, Tutofusin®

Subkutane Infusion (Hypodermoclysis)

1. weitgehend unbekannt

2. Schwellung an der Einstichstelle

3. Infektionen

4. Off-label-use

5. Kontraindikationen

Subkutane Infusion (Hypodermoclysis)

1. weitgehend unbekannt

2. Schwellung an der Einstichstelle

3. Infektionen

4. Off-label-use

5. Kontraindikationen

1867 Einiges über die subkutane Injection bei Cholera, Leipzig

1950 fehlerhafte Anwendung

1960 Vergessenheit

1980 Wiederentdeckung

2011 zahlreiche Publikationen

Subkutane Infusion (Hypodermoclysis)

1. weitgehend unbekannt

2. Schwellung an der Einstichstelle

3. Infektionen

4. Off-label-use

5. Kontraindikationen

1867 Einiges über die subkutane Injection bei Cholera, Leipzig

1950 fehlerhafte Anwendung

1960 Vergessenheit

1980 Wiederentdeckung

2011 zahlreiche Publikationen

Subkutane Infusion (Hypodermoclysis)

1. weitgehend unbekannt

2. Schwellung an der Einstichstelle

3. Infektionen

4. Off-label-use

5. Kontraindikationen

1867 Einiges über die subkutane Injection bei Cholera, Leipzig

1950 fehlerhafte Anwendung

1960 Vergessenheit

1980 Wiederentdeckung

2011 zahlreiche Publikationen

Subkutane Infusion (Hypodermoclysis)

1. weitgehend unbekannt

2. Schwellung an der Einstichstelle

3. Infektionen

4. Off-label-use

5. Kontraindikationen

92% der Schwellungen sind nach 16 Stunden resorbiert

97% beschwerdefrei

96% Zustimmung zu nochmaliger Infusion

ca. 45.000 Infusionen

0,3 % Druckgefühl

0 % ernste Komplikationen

Subkutane Infusion (Hypodermoclysis)

1. weitgehend unbekannt

2. Schwellung an der Einstichstelle

3. Infektionen

4. Off-label-use

5. Kontraindikationen

92% der Schwellungen sind nach 16 Stunden resorbiert

97% beschwerdefrei

96% Zustimmung zu nochmaliger Infusion

ca. 45.000 Infusionen

0,3 % Druckgefühl

0 % ernste Komplikationen

Subkutane Infusion (Hypodermoclysis)

1. weitgehend unbekannt

2. Schwellung an der Einstichstelle

3. Infektionen

4. Off-label-use

5. Kontraindikationen

Subkutane Infusion (Hypodermoclysis)

1. weitgehend unbekannt

2. Schwellung an der Einstichstelle

3. Infektionen

4. Off-label-use

5. Kontraindikationen

März 2010

Subkutane Infusion (Hypodermoclysis)

1. weitgehend unbekannt

2. Schwellung an der Einstichstelle

3. Infektionen

4. Off-label-use

5. Kontraindikationen

• Schock

• massive Oedeme

• Sterbephase

• Antikoagulation (Vitamin-K-Antag., Dabigatran ..)

Effektivität gleich

Sicherheit überlegen

Komplikationen überlegen

Agitiertheit überlegen

Stress überlegen

Kosten überlegen

Literatur: s.c. – InfusionMetaanalyse von 8 Studien 1996-2006

Remington R

J Am Geriatr Soc 55: 2051-

55 (2007)

Effektivität gleich

Sicherheit überlegen

Komplikationen überlegen

Agitiertheit überlegen

Stress überlegen

Kosten überlegen

•bei agitierten Patienten „weit

überlegen“

•Krankenhauseinweisungen �

Literatur: s.c. – InfusionMetaanalyse von 8 Studien 1996-2006

Remington R

J Am Geriatr Soc 55: 2051-

55 (2007)

Exsikkose• sehr häufig

• hohe Symptomlast

• einfach und dankbar zu behandeln• strukturiertes animiertes

Trinkregieme

• Hypodermoclysis

Fazit 1

Exsikkose• sehr häufig

• hohe Symptomlast

• einfach und dankbar zu behandeln• strukturiertes animiertes

Trinkregieme

• Hypodermoclysis

Fazit 1

Exsikkose• sehr häufig

• hohe Symptomlast

• einfach und dankbar zu behandeln• strukturiertes animiertes

Trinkregieme

• Hypodermoclysis

Fazit 1

Krankenhaus ✖✖✖✖

Unsicherheit durch

• ungeklärte Verordnungsfähigkeit

Fazit 2

Unsicherheit durch

• ungeklärte Verordnungsfähigkeit

• off-label-use

Fazit 2

Unsicherheit durch

• ungeklärte Verordnungsfähigkeit

• off-label-use ✖✖✖✖

Fazit 2

offiziell zugelassen für

subkutane Applikation

Geriatrische Fachklinik

Georgenhaus

Meiningen

Fragen, eigene Erfahrungen etc. bitte an:

[email protected]

Subkutane Infusion Literatur

Slesak et al. Comparison of subcutaneous and intravenous

rehydration in geriatric patients: a randomized trial.

J Am Geriatr Soc 51: 155 (2003)

96 Patienten mit Exsikkose; 48 i.v. und 48 s.c.

17 x von i.v. auf s.c. umgestellt

• schlechte Venen (8)

• zieht sich Nadel (9)

13 x von s.c. auf i.v. umgestellt

• i.v. Medikament erforderlich (11)

• schlechte Resorption (2)

Akzeptanz

technische Durchführung

lokale unerw. Wirkungen

keine Unterschiede

Warum trinken gebrechliche alte Menschen wenig?

• Durstgefühl

• Vergesslichkeit

• Mobilität

• Vermeidung

„unnötiger“ Toilettengänge

• Unachtsamkeit der

pflegenden Umgebung

• Kavaliersdelikt

Subkutane Infusion (Hypodermoclysis)

Subkutane Infusion (Hypodermoclysis)

Tutofusin® Ringer-Lösung „physiolog.“

Kochsalzlösung

Na+ 140 147 154 mmol/l

K+ 5 4,0 - mmol/l

Ca++ 2,5 2,3 - mmol/l

Mg++ 1,5 - - mmol/l

Cl- 153 156 154 mmol/l

Osmolarität 300 309 308 mOsmol/l

Subkutane Infusion (Hypodermoclysis)