Geschäftsbericht 2010/11 Ypsomed Holding AG
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Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2010/11
Ypsomed – Better Life
Weltweit gibt es viele Menschen, die ihr Leben trotz ihrer Erkrankung, z. B. Diabetes, unabhängig und mit viel Lebensfreude gestalten. Und welt-weit gibt es zahlreiche Menschen, die sich mit viel Engagement für ein besseres Leben von Patienten ein-setzen: Angehörige, Ärztinnen und Ärzte, Pflegende, Mitarbeitende in der Pharmaforschung, Mitarbei tende von Ypsomed. Sie alle haben ihre ganz per sönliche Geschichte.
Wen Z. Diabetespatient
Ypsomed – Better Life
Wen Z. ist seit ein paar Jahren Typ-2 Diabetiker. Durch seine Krankheit lässt sich der 62-Jährige heute jedoch nicht mehr aus der Ruhe bringen. Nicht zuletzt dank dem geringen Aufwand bei der Selbstmedikation. Die automa-tische Insulinverabreichung mit dem von Ypsomed entwickelten ServoPen® ist unkompliziert und lässt sich in seinem Alltag prob-lemlos und bequem integrieren. Wen gefällt zudem das hochwer-tige Design und die Qualität der Pens. Mit dem ServoPen® fühlt er sich jederzeit sicher.
Daniela FrangiKey Account Managerin
Burgdorf, Schweiz
Key Account Managerin bei Ypsomed Daniela Frangi setzt sich ein, Menschen mit Diabetes in Asien zu helfen. Die Grösse des asiatischen Marktes macht ihr keine Angst. Im Gegenteil, denn die weltweit anerkannte Tech-nologieführerschaft erlaubte es Ypsomed, auch hier von einem der grössten Insulin anbieter als Pen-Lieferant aus gewählt zu wer-den. Die Zusammenarbeit läuft sehr gut und trotz grosser sprach-licher Unterschiede werden die gemeinsamen Ziele erreicht.
Kathrin A.Diabetespatientin
Ypsomed – Better Life
Mit zwölf Jahren wurde bei Kathrin A. Typ-1 Diabetes diagnos-tiziert. Die Schülerin weiss in ihren jungen Jahren bereits bes-tens über die Krankheit Be-scheid. Wenn sie neue Pods für ihre OmniPod® Insulin Patch-Pumpe braucht, bestellt sie diese ganz einfach und selbstständig im Internet bei DiaExpert. Dank des zuverlässigen 24h-Services von DiaExpert Deutschland kann sie sicher sein, ihre Pods immer rechtzeitig zur Stelle zu haben.
Daniel KäserPlanung & Steuerung Pen-Nadel-Verpackung
Burgdorf, Schweiz
Dass Diabetespatienten in Deutsch- land ihre Pen-Nadeln sowie alle anderen mylife™ Produkte stets rechtzeitig und verlässlich erhal-ten, ist unter anderem Daniel Käser zu verdanken. Er ist verant-wortlich für die Planung und Steuerung der Verpackungsanlage, welche eine wichtige Rolle im Vertrieb der Ypsomed-Produkte spielt. Mit höchstem Einsatz sorgen Daniel Käser und sein Team für die nötige Effizienz in der Verteilung. Sie stellen sicher, dass die von Ypsomed hergestellten Pen-Nadeln in Deutschland immer rechtzeitig verfügbar sind, und kontrollieren die Auslieferung an über 50 weitere Länder.
Rosalinde G.Polyarthritispatientin
Ypsomed – Better Life
Rheumatoide Arthritis, auch chronische Polyarthritis genannt, ist die häufigste entzündliche Erkrankung der Gelenke und meist mit starken Bewegungsein-schränkungen verbunden. So wie bei Rosalinde G. Durch ihre Er-krankung kann die 58-Jährige ihre Hand nicht mehr so bewegen wie früher. Daher ist es für sie bei der Selbstmedikation besonders wichtig, eine Injektionshilfe zur Verfügung zu haben, die keine komplexen Bewegungen erfordert. Die einfache Handhabung des automatischen Injektionssystems bereitet der Frührentnerin selbst an besonders beschwerlichen Ta-gen keine Schwierigkeiten.
Orfeo Niedermann Business Development Manager
Burgdorf, Schweiz
Als Business Development Mana-ger bei Ypsomed kennt Orfeo Niedermann die Anliegen von Be-troffenen hinsichtlich der Selbst-medikation bestens. Gemeinsam mit spezifischen Patientengruppen ermittelt er bei Ypsomed struk-turiert deren Bedürfnisse. Die da-raus gewonnenen Erkenntnisse liefern ihm wichtige Details für die Neuentwicklung, Herstel- lung oder Ver besserung von Pro-dukten. So zum Beispiel auch bei der Produktentwicklung des YpsoJects®. Dieser Autoinjektor eignet sich be sonders gut für bewegungsein geschränkte Poly-arthritispatienten, weil der YpsoJect® bewusst keine schwie-rigen Griff stellen auf weist und die Dosierung auto matisch erfolgt.
Jacqueline D.Leukämie-Patientin
Ypsomed – Better Life
Die Behandlung von Krebs ist mit wiederkehrenden und oft belas-tenden Aufenthalten im Kranken-haus verbunden. Jacqueline D. kann davon ein Lied singen. Als sie Mitte zwanzig war, wurde bei ihr Leukämie diagnostiziert und vorerst erfolgreich behandelt. Nach einem Rückfall muss sie sich jedoch erneut einer Chemothera-pie unterziehen. Jacqueline wäre froh, wenn sie zumindest einen Teil der Behandlung zu Hause be-wältigen könnte. Sie setzt grosse Hoffnungen auf zukünftige Ent-wicklungen in der Selbstmedi-kation, die das Leben von Krebs-patienten erleichtern.
Dr. Rudolf A.Arzt
Die Entlastung von Patienten in der Krebsbehandlung liegt Rudolf A. besonders am Herzen. Als Arzt und Forscher verfolgt er daher medizinische Innovatio-nen mit grösster Aufmerksam-keit. Gerade bei Kostensenkungen im Gesundheitswesen ist er froh, dass es noch Unternehmen wie Ypsomed gibt, die sich wie er stetig für die Schaffung von mehr Le-bensqualität bei Betroffenen ein-setzen. Zum Beispiel durch die Entwicklung neuartiger Verabrei-chungssysteme für Biotech-präparate in der Krebstherapie.
Roy Huang CEO und Verwaltungsratsvorsitzender von Bionime Corp. Taichung, Taiwan
Ypsomed – Better Life
Gemeinsam mit der taiwanesi-schen Firma Bionime Corp. arbei-tet Ypsomed an der Entwicklung eines neuen Blutzuckermesssys-tems. Der CEO der in Taichung niedergelassenen Bionime Corp., Roy Huang, freut sich über die erfolgreiche und fruchtbare Zu-sammenarbeit beider Unterneh-men. Eine gute partner schaftliche Basis und gemeinsame Interessen waren für ihn für die Kooperation mit Ypsomed genauso ausschlag-gebend wie die langjährige Dia-beteskompetenz und die auf Diabetes spezialisierte Vertriebs-organisation in Europa von Ypsomed.
Patrick Heil Leiter Markt Schweiz
Burgdorf, Schweiz
Patrick Heil ist Leiter für den Markt Schweiz bei Ypsomed. Die Einführung der mylife™ Dia-betescare Produktfamilie im Schweizer Markt sieht er als be-sonders wichtigen Schritt. Er ist überzeugt, dass die Synthese hochwertiger und innovativer Produkte es ermöglicht, den All-tag von Diabetes patienten ent-scheidend zu verbessern.
Ian Thompson Vice President Business Development Burgdorf, Schweiz
Ypsomed – Better Life
Den Markt und die Nachfrage von Patienten genauestens zu kennen und zu analysieren, ist eine wich-tige Aufgabe von Ian Thompson und seinem Team bei der Ypsomed. Business Development bildet die Schnittstelle zwischen den Bedürf-nissen von Betroffenen und den entsprechenden Entwicklungen bei Ypsomed. Die Erkenntnisse aus der Marktanalyse werden an ein auf Innovation spezialisier-tes Technology-Team bei Ypsomed weitergegeben, welches sich an-schliessend um die Konzeption und Herstellung neu er Produkte kümmert.
Ulrich Moser Senior Engineer Concept Development
Burgdorf, Schweiz
Für die Entwicklung neuer Pro-dukte und Konzepte ist bei Ypsomed Ulrich Moser mit seinem Team verantwortlich. Die Ent-stehung neuer Konzepte und Lö-sungen geht für den erfahrenen Entwickler Hand in Hand mit der Zusammenarbeit mit Forschern und Marktanalytikern. Das markt- fokussierte Innovationsmanage-ment ermöglicht es Ulrich Moser, bedürfnisgerechte und genau auf die Beschwerden der Patienten zugeschneiderte Produkte zu entwickeln.
Geschäftsbericht 2010/11
Ypsomed Holding AG
Inhaltsverzeichnis
19 Schlüsselzahlen der Ypsomed im Überblick
20 Brief an die Aktionäre
24 Geschäftsbericht
24 Zukunftstrend Selbstmedikation 25 Strategische Geschäftsfelder «Injektionssysteme» und «Diabetes-Versorgung»
28 Wachstumsfaktoren für Selbstinjektion und Diabetes-Versorgung
31 Selbstinjektion als Bedürfnis der Patienten und Pharma-Kunden 31 Portfolio von innovativen Injektionssystemen
34 Ypsomed bietet die führenden Pensysteme für Insulin
36 Einweg-Pensysteme für Insulin und GLP-1
38 Autoinjektoren für vorgefüllte Spritzen
39 Rasche Produktentwicklung
40 Kunden und Anwender vertrauen auf die Qualität von Ypsomed
42 Professionelle Diabetes-Versorgung als strategisch wichtiges Geschäftsfeld 44 mylife™ OmniPod® – die erste Insulin Patch-Pumpe
48 mylife™ Pura® – das Blutzuckermesssystem mit höchster Messgenauigkeit
50 mylife™ Clickfine® – neue Pen-Nadeln und Sicherheits-Pen-Nadeln
53 DiaExpert – der führende Diabetes-Versandhandel in Deutschland
55 Nachhaltigkeitsbericht 55 Mitarbeitende
60 Gesellschaft
63 Umwelt und Sicherheit
67 Finanzbericht 67 Kommentar zur Konzernrechnung 2010/11
72 Konsolidierter Konzernabschluss 2010/11
106 Einzelabschluss der Ypsomed Holding AG 2010/11
113 Fünfjahresübersicht
114 Corporate Governance Bericht 114 Corporate Governance
133 Informationspolitik
134 Glossar
250
200
150
100
50
0
22.9.2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 31.3.2011
Ypsomed Holding AG SPI Index (Rebased)
CHF
Entwicklung des Aktienkurses
Schlüsselzahlen und Kursentwicklung
Schlüsselzahlen im Überblick
In Tausend CHF1. April 2010
31. März 2011 1. April 2009
31. März 2010Veränderung in %
Total Erlös 242 461 254 014 –11 553 – 4.5 %
davon Delivery Devices 155 812 168 338 –12 525 – 7.4 %
davon Diabetes Direct Business 69 395 70 900 –1 506 – 2.1 %
davon Übrige 17 254 14 776 2 478 16.8 %
Bruttoergebnis 66 724 66 446 278 0.4 %
Bruttoergebnis in % 27.5 % 26.2 %
Betriebsergebnis 8 610 13 449 – 4 838 – 36.0 %
Betriebsergebnis in % 3.6 % 5.3 %
Reingewinn 5 206 9 425 – 4 219 – 44.8 %
Reingewinn in % 2.1 % 3.7 %
Gesamtergebnis 3 504 13 896 –10 391 – 74.8 %
Gesamtergebnis in % 1.4 % 5.5 %
Reingewinn pro Aktie (in CHF) 0.41 0.79 – 0.38 – 47.6 %
Forschungs- und Entwicklungsausgaben total 26 102 31 717 – 5 615 –17.7 %
Investitionen in Sachanlagen 14 485 32 487 –18 002 – 55.4 %
Eigenkapitalquote in % 79.8 % 81.2 %
Anzahl Mitarbeiter (per 31. März) 1 097 1 199 –102 – 8.5 %
Anzahl Vollzeitstellen (umgerechnet per 31. März) 1 056 1 149 – 93 – 8.1 %
Geprüfte Werte nach IFRS. Beträge in Tausend CHF. Gewinn pro Aktie in CHF.
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Ypsomed – Geschäftsbericht
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Die neue Ypsomed ist auf dem richtigen Weg!
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre
Wie Sie selber anhand der Geschäftszahlen sehen können,
hat sich unser Geschäft in den letzten Jahren nicht so entwi-
ckelt, wie wir uns dies vorgestellt hatten. Die Kompensation
der rückläufigen Sanofi-Aventis-Umsätze dauert länger, und
der Aufbau des Blutzuckermess- und Pumpenmarktes kostet
mehr als geplant. Zudem haben wir bei der Industrialisierung
der neuen Nadelproduktion in Solothurn mit dem Entscheid,
einen italienischen Hersteller mit der Montageanlage zu
beauftragen, Fehler gemacht. Dadurch entstand ein grosser
Mehraufwand bei der Einführung der neuen Pen-Nadeln. Wir
haben die Lehren daraus gezogen und Massnahmen ergriffen,
die wir Ihnen auf den folgenden Seiten erklären werden.
Wir bauen die neue Ypsomed!
Im Geschäftsjahr 2010/11 haben wir intensiv an der Transfor-
mation der Ypsomed gearbeitet und wichtige Etappen erreicht.
Wir haben im Geschäftsjahr 2010/11 zwar trotz starkem
Schweizer Franken unsere im Herbst 2010 kommunizierten
Umsatz- und Profitabilitätsziele erreicht, aber wir geben uns
damit bei Weitem nicht zufrieden. Denn unser Ziel ist es, nicht
nur unsere Patienten und Kunden mit stets besseren und inno-
vativen Produkten und Dienstleistungen zu bedienen, sondern
auch für Sie, werte Aktionärinnen und Aktionäre, in Zukunft
wieder deutlich bessere Resultate zu erwirtschaften.
«Unser Geschäft hat sich nicht so ent wickelt, wie wir uns das vor gestellt hatten. Wir haben unsere eigenen Erwartungen nicht erfüllt. Aber wir haben daraus die Lehren gezogen und Massnahmen ergriffen.»
Keine einfache Ausgangslage
Die Ausgangslage ist für die Ypsomed Gruppe aber keines-
wegs einfach, weil unsere Abhängigkeit von Sanofi-Aventis
so gross war, dass wir im Geschäftsjahr 2005/06 über 65 %
des Umsatzes mit nur diesem einen Kunden mit lediglich drei
Insulinpensystemen erwirtschaftet haben. In nur fünf Jahren
hat Ypsomed mehr als CHF 145 Millionen Umsatz mit Sanofi-
Aventis verloren und damit einen Grossteil der damals erzielten
Gewinne. Heute erwirtschaften wir mit Sanofi-Aventis noch
rund 24 % des Umsatzes und in Zukunft erwarten wir sogar
einen Anteil von weniger als 10 %. Eine der zentralen Her-
ausforderungen ist deshalb, diesen Umsatzverlust möglichst
rasch zu kompensieren und eine breite Kundenbasis mit
margenstarken Produkten aufzubauen.
Grosse Herausforderungen
Aus heutiger Sicht müssen wir uns eingestehen, dass wir
bisher zu optimistisch waren und glaubten, den rückläufigen
Umsatz mit den ehemaligen Schlüsselprodukten für Sanofi-
Aventis rascher kompensieren zu können. Obwohl unsere
Produkte auf ein grosses Interesse bei Pharmakunden stossen,
wurden einige Projekte für neue Pensysteme von unseren
Pharmakunden gestoppt. Nicht weil Ypsomed eine schlechte
Leistung erbracht hätte, sondern weil gewisse Pharmafirmen
Probleme bei der Zulassung der Medikamente hatten oder
intern andere Prioritäten gesetzt haben. Das ist natürlich
bedauerlich für all den Einsatz und die geleistete Arbeit in
der Entwicklung, aber auch für die Produktion, weil diese die
geplanten neuen Pensysteme nicht herstellen kann. Wir haben
auch grosse Anstrengungen in den raschen Ausbau der Pen-
Nadelproduktion und die Vermarktung des neuen Blutzucker-
messsystems mylife™ Pura® gesetzt. Die Markteinführung des
Blutzuckermesssystems erfordert allerdings mehr Mittel als
budgetiert. Auch der Ausbau der Pen-Nadelproduktion hat
länger gedauert und hat Ypsomed mehr gekostet als ursprüng-
lich geplant. Die Probleme mit dem Lieferanten der Anlage
haben letztlich auch die Markteinführung der neuen Pen-
Nadeln und Sicherheits-Pen-Nadeln verzögert. Der Preisdruck
für Pen-Nadeln nimmt im Markt laufend zu, und die schwachen
Währungen Euro und US-Dollar verringern den Umsatz und
die Profitabilität bei den Pen-Nadeln.
Brief an die Aktionäre
20
Ypsomed – Geschäftsbericht
2004
2010/11
Umsatz
Sanofi -Aventis(Ypsomed Pens)bestehende und neue Pen-Kunden
SoloStar®
(Sanofi -Aventis Pen)
andere Pens
2004
2010/11
Umsatz
Pen-Nadeln
DiaExpert
Pura® und OmniPod®
FreeStyle™ an Abbott
«Ypsomed verfolgt die richtige Strategie und investiert heute in das Wachstum von morgen. Denn Selbstinjektionssysteme und Diabetes- Vorsorge sind weltweit Wachstumsmärkte.»
Investitionen in Wachstum sind genau so notwendig wie Kosteneinsparungen
Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung haben im
Geschäftsjahr 2010/11 in gemeinsamen Sitzungen die Pro-
bleme, deren Ursachen und mögliche Lösungen intensiv dis-
kutiert und entsprechende Massnahmen ergriffen. Um lang-
fristig wettbewerbsfähig zu bleiben, sind neben Investitionen
in das zukünftige Wachstum auch Einsparungen bei den
operativen Kosten notwendig. Wir haben den Personalbestand
der Ypsomed an die neue Situation angepasst und waren
dabei gezwungen, harte Entscheide zu treffen, die auch zu
Entlassungen, speziell in der manuellen Montage und Ferti-
gung, geführt haben. Ypsomed hat auch auf Managementebene
die Geschäftsleitung verkleinert, die Führung gestrafft und
viele Geschäftsprozesse deutlich vereinfacht. In der Schweiz
hat Ypsomed 129 Mitarbeitende abgebaut, davon die Hälfte
über die natürliche Fluktuation. Gleichzeitig haben wir unse-
ren Vertrieb in Europa ausgebaut.
Die Strategie ist richtig
Wir sind überzeugt, dass Ypsomed die richtige Strategie
verfolgt. Selbstmedikation mit modernen Injektionssystemen
ist ein unaufhaltsamer Trend, und zwar weltweit. Neue Pharma-
fi rmen wollen für ihre Patienten einfache und sichere Pen-
systeme zur Verabreichung ihrer Medikamente. Zudem ist
Diabetes zu einer globalen Epidemie geworden mit heute
alleine schon über 285 Millionen Menschen, die an Diabetes
Typ-1 und Typ-2 leiden. Im Jahr 2030 werden es weltweit
mehr als 440 Millionen sein, mit einer hohen Zunahme vor
allem in Asien, Indien und im mittleren Osten. Sowohl Injek-
tionssysteme wie auch Diabetes sind beides ausgesprochene
Wachstumsmärkte, und sie werden dies über Jahrzehnte blei-
ben, und das trotz Kostendruck im Gesundheitswesen. Wir
sind überzeugt, dass Ypsomed in diesen Wachstumsmärkten
mit innovativen Pensystemen und einer professionellen Dia-
betes-Versorgung eine starke Marktposition einnehmen wird.
Skizze aus internen Diskussionen zur Umsatzentwicklung (grobe Schätzung) der wichtigsten Ypsomed-Produkte
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Ypsomed – Geschäftsbericht
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2003/04* 2005/06 2010/11 Zukunft
Injektionssysteme Diabetes-Versorgung * Diabetes-Versorgung inkl. Vertrieb von Therasense Blutzuckermesssystemen
Ypsomed investiert jetzt in das zukünftige Wachstum
Die von Ypsomed initialisierten Wachstumsinitiativen im Be-
reich Injektionssysteme und Diabetes-Versorgung sind deshalb
richtig und Erfolgversprechend. Trotz – oder gerade wegen –
des starken Umsatzrückgangs mit unserem Hauptkunden
haben wir weiter hohe Vorinvestitionen für zukünftiges Wachs-
tum getätigt. Zu den strategischen Massnahmen für zukünf-
tiges Wachstum gehören im Bereich Injektionssysteme die
Entwicklung eines einzigartigen Portfolios von Insulinpens,
wie den wieder verwendbaren ServoPen® und den Einweg-
Insulinpen UnoPen™, mehrere Doppelkammerkarpulen-Pen-
systeme sowie verschiedene Autoinjektoren, womit wir neue
Pharmakonzerne als Kunden gewinnen konnten.
«Ypsomed befindet sich in einer anspruchsvollen strategischen und operativen Transformationsphase.»
Der neue Insulinpen ServoPen® von Ypsomed wurde erstmals in China lanciert
Besonders erfreulich ist die Markteinführung des neuen Insu-
linpen ServoPen® in China zusammen mit unserem langjäh-
rigen Kunden Tonghua Dongbao Pharmaceuticals Co. Ltd.,
dem führenden Insulinhersteller in China.
Transformation der Ypsomed
Erfolgreiche Markteinführung der Insulin Patch-Pumpe in Europa
Wir haben im Geschäftsjahr 2010/11 die Distribution unse-
rer Pen-Nadeln auf über 50 Länder ausgedehnt und mit
mylife™ Diabetescare eine neue, unabhängige Diabetes-
Dachmarke lanciert und etabliert. Darüber hinaus haben wir
grosse finanzielle und personelle Ressourcen investiert, um
in Europa mit mylife™ Pura® ein neues Blutzuckermesssystem
zu vertreiben und seit Juni 2010 die erste, schlauchlose Insu-
lin Patch-Pumpe mylife™ OmniPod® auf den Markt zu bringen.
Die bei Typ-1 Diabetikern ausgesprochen beliebte Insulin
Patch-Pumpe mylife™ OmniPod® ist inzwischen in Deutschland,
Grossbritannien, Holland, der Schweiz, Norwegen und
Schweden in Einführung. Marktlancierungen in weiteren
Ländern sind geplant.
22
Ypsomed – Geschäftsbericht
Solide Finanzierung mit viel Eigenkapital
Nicht wenige Firmen wären bei einer solchen Ausgangs-
lage – grosser Umsatzrückgang mit gleichzeitig hohen Inves-
titionen – in die Verlustzone geraten oder gar in ihrer Existenz
gefährdet gewesen. Dank der konservativen Finanzierung
mit viel Eigenkapital und einer unternehmerischen Ausrichtung
konnten wir diese Durststrecke überstehen und erwirtschaf-
teten sogar noch Gewinne, wenn auch derzeit auf ungewohnt
tiefem Niveau.
Verbesserung der Strategieumsetzung mit weiteren Massnahmen
Wir sind von der Strategie und den eingeleiteten Massnahmen
überzeugt. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung wer-
den im neuen Geschäftsjahr den Fokus ganz klar auf die rasche
und konsequente Umsetzung der definierten Massnahmen
legen. Insbesondere wollen wir die europäische Markteinfüh-
rung des Blutzuckermesssystems mylife™ Pura® und der mylife™
OmniPod® Insulin Patch-Pumpe weiter vorantreiben und hier
möglichst rasch unsere Profitabilitätsmargen verbessern.
Besonderen Dank an unsere Mitarbeitenden
Das grosse Engagement und der hohe Einsatz aller Mitarbei-
tenden ist besonders in einer der wichtigsten Transformationen
in der Geschichte unseres Unternehmens alles andere als
selbstverständlich. Umso mehr danken wir allen Mitarbeiten-
den und unseren Partnern an dieser Stelle sehr herzlich, dass
sie in dieser wichtigen und anstrengenden Phase aktiv mit-
machen und zur erfolgreichen Umsetzung unserer Wachs-
tumsstrategie mit ihrem Know-how und ihrer Erfahrung bei-
tragen. Es freut uns deshalb auch, dass bei der jüngst
durchgeführten Mitarbeiterbefragung die Motivation und
Zufriedenheit weiterhin hoch sind und die Verbundenheit mit
dem Unternehmen sogar gestiegen ist.
Die Umsetzung der Strategie braucht Zeit
Wir sind überzeugt, dass sich unsere Anstrengungen und
Investitionen in naher Zukunft auszahlen werden. Denn
Ypsomed hat mit innovativen Produkten, engagierten Mitar-
beitenden, verlässlichen Partnern und einer soliden Finanzie-
rung alle notwendigen Voraussetzungen, um erfolgreich zu
sein. Trotz der schwierigen Situation werden wir auch in
diesem Geschäftsjahr an der Generalversammlung eine
Ausschüttung aus Kapitalreserven beantragen. Wir danken
Ihnen, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, dass Sie
diese anspruchsvolle strategische und operative Transforma-
tionsphase der Ypsomed Gruppe gemeinsam mit uns durch-
laufen. Wir sind uns bewusst, dass es insbesondere auch von
Ihnen als Investorinnen und Investoren ein überdurchschnittlich
hohes Mass an Geduld und unternehmerischem Verständnis
erfordert. Wir danken Ihnen an dieser Stelle deshalb ganz
besonders für Ihre Treue und Ihr Vertrauen.
Dr. h. c. Willy Michel Richard FritschiPräsident des Verwaltungsrates CEO
23
Ypsomed – Geschäftsbericht
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Mehr Lebensqualität – dafür setzen wir uns bei Ypsomed ein
Wie Gotlinde Wiegel wollen Tausende von Menschen mit
Typ-1 Diabetes in ganz Europa die neue mylife™ OmniPod®
Insulin Patch-Pumpe von Ypsomed. Viele kommen mit ihrer
alten Insulinpumpe mit Schlauch nicht zurecht, und beim
Schlafen stört das Gerät. Nicht so mit dem mylife™ OmniPod®:
Gotlinde Wiegel ist Triathletin und schwärmt: «Zum Schwim-
men muss ich die Pumpe nicht mehr am Beckenrand ablegen.
Ich bin frei beim Laufen und Fahrrad fahren und fühle mich
sicher, immer mit der richtigen Insulinmenge versorgt zu sein.»
Wenn Selbstbehandlung zur Selbstverständlichkeit wird
Wenn Patienten wie Gotlinde Wiegel ihre Lebensqualität
nachhaltig steigern können und wieder eine neue Zukunfts-
perspektive gewinnen, dann sind wir unserer Vision, dass die
Selbstbehandlung mit Ypsomed-Produkten zur Selbstverständ-
lichkeit wird, ein sehr grosses Stück näher gekommen. Diese
Vision immer wieder aufs Neue anzustreben motiviert uns
und treibt uns an. Bei Ypsomed setzen sich 1 100 Mitarbei-
tende tagtäglich für die Patientinnen und Patienten ein und
geben ihr Bestes.
«Die 37-jährige Krankenschwester Gotlinde Wiegel aus Lahntal bei Marburg hat seit 1994 Diabetes Mellitus Typ-1. Im März 2011 bekam sie ihr drittes Kind und trug seit Beginn der Schwanger-schaft eine der deutschlandweit ersten Insulinpumpen zum Aufkleben, den mylife™ OmniPod®. Sie sagte zu ihrem behandelnden Diabetologen: ‹Ich will diese neue Insulin Patch-Pumpe unbedingt haben!› »
Vision und MissionDie Vision und die Mission der Ypsomed Gruppe leiten uns
bei der Festlegung unserer Strategie und der Entwicklung
neuer Produkte und Dienstleistungen wie auch bei der Eva-
luation von Produkten von Partnern für den Vertrieb. Die Vision
und die Mission sind wie folgt definiert:
Zukunftstrend Selbstmedikation
VisionSelbstbehandlung wird mit Ypsomed-Produkten zur
Selbstverständlichkeit.
MissionMit innovativen, einfach anwendbaren und zuverläs-
sigen Produkten sowie modernen Versorgungskonzep-
ten tragen wir massgeblich zum Therapieerfolg und
zu bestmöglicher Lebensqualität bei.
24
Ypsomed – Geschäftsbericht
Strategische Geschäftsfelder «Injektionssysteme» und «Diabetes-Versorgung»
Ypsomed StrategieYpsomed fokussiert ihre Strategie seit Jahren auf «Selfcare
Solutions», also auf Lösungen für Patienten zur Selbstinjektion
von Medikamenten und dabei insbesondere auf Produkte und
Dienstleistungen für Menschen mit Diabetes, welche sich mit
Insulin therapieren müssen. Daraus ergeben sich die beiden
strategischen Geschäftsfelder «Injektionssysteme» und «Dia-
betes-Versorgung».
«Bei Ypsomed stehen immer die Patien-tinnen und Patienten im Zentrum, weil für den Therapieerfolg eine hohe Benut-zerfreundlichkeit der Produkte und die Patienten akzeptanz entscheidend sind.»
Pharmakunden für Injektions-systeme Die von Ypsomed entwickelten und hergestellten Injektions-
systeme werden von führenden Pharma- und Biotechfirmen
unter deren Namen weltweit vertrieben. Ypsomed pflegt mit
diesen Business-to-Business Kunden langjährige Beziehungen.
Ypsomed will den Kundenkreis mit neu entwickelten Injek-
tionssystemen laufend erweitern.
Diabetes-VersorgungBei der Diabetes-Versorgung vermarktet Ypsomed Produkte
und Dienstleistungen direkt an Endanwender (Diabetes-Pati-
enten), Verordner (Ärzte und Fachpersonal) oder Kostenträger
(Krankenkassen). In der Diabetes-Versorgung betreibt Ypsomed
ein Business-to-Consumer Geschäft.
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Ypsomed – Geschäftsbericht
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Doppelkammer-Injektionspen (hGH / Kabi)
ISO-Zertifizierung
OptiPen® Pro (Insulin / Sanofi-Aventis)
Wiederverwendbare elektronische Injektionspens (hGH / Eli Lilly & Pharmacia)
Elektronischer OptiPen® (Insulin / Hoechst)
Pen-Nadel (Nadel für OptiPen®)
Roferon® Pen (Roferon®-A / Roche)
D-Tron Insulinpumpe für Typ A Lilly Karpulen
Kotierung Disetronic an Swiss Exchange
«Click-on» Pen-Nadel Penfine®
Erste Click Pen-Nadel 4x2 Schnapper
1984
Mikro-Insulinpumpe H-Tron Hoechst MRS-1 (Hoechst)
1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999
Gründung Disetronic Medical Systems
Gründung Disetronic GmbH, Deutschland
Wiederverwendbarer Injektions-Pen (Insulin / Hoechst)
Bau Reinraum Klasse D
«Ypsomed verfolgt die strategischen Zielsetzungen konsequent, indem sowohl in das zukünftige Wachstum investiert wird als auch Kosteneinsparungen reali-siert werden.»
Konsequente Umsetzung der StrategieDas Hauptziel der Ypsomed Gruppe ist es, die beiden Ge-
schäftsfelder «Injektionssysteme» und «Diabetes-Versorgung»
zu stärken und die Profitabilität zu verbessern. Die Ypsomed
Gruppe will zudem den Umsatz mit einer grösseren Anzahl
Kunden realisieren und sich dadurch breiter diversifizieren,
um in Zukunft Klumpenrisiken zu vermeiden.
Umsatzdiversifikation durch neue Produkteinführungen
Ypsomed hat im vergangenen Geschäftsjahr eine ganze
Reihe von neuen Produkten im Markt eingeführt oder beste-
hende Produkte in neuen Ländern lanciert. Damit ist man dem
strategischen Ziel der Umsatzdiversifikation einen wichtigen
Schritt nähergekommen.
Meilensteine in der Firmengeschichte der Ypsomed und Disetronic
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Ypsomed – Geschäftsbericht
Einweg-Pen Gonal-f® (FSH / Merck-Serono)
Einweg-Pen SymlinPen™ (Symlin / Amylin Pharmaceuticals)
Preotact® Pen (PTH / Nycomed)Zertifizierung als ausländischer Hersteller in Japan
Erwerb Industriezonen in Solothurn, Schweiz
Semi-Disposable Pen OptiClik® (Insulin / Sanofi-Aventis)
HumatroPen® (hGH / Eli Lilly)
ServoPen® Gansulin® Pen (Insulin / Dongbao)Insulin Patch-Pumpe mylife™ OmniPod® (Insulet)Einweg-Pen Genotropin® GoQuick™ (hGH / Pfizer) Pen-Nadel Vertrieb auf 50 Länder erweitert
Blutzuckermessystems mylife™ Pura® in Europa
YpsoPen® (Insulin / Polfa Tarchomin & Pharmstandard)
Einführung der Dachmarke mylife™ Diabetescare
Akquisition verschiedener Diabetes-Vertriebsorganisationen in DeutschlandStrategische Kooperation mit Werkzeughersteller Adval Tech Group
10 %-Beteiligung an Bionime Corp.
Kotierung von Ypsomed am SIX Swiss Exchange
Neues Logistik- und Produktionszentrum in Burgdorf, Schweiz
Einweg-Pen OptiSet® (Insulin / Sanofi-Aventis)
Nutropin® Pen (hGH / Genentech)
Vertrieb des BZM-Systems FreeStyle™ (TheraSense)
Disetronic Insulinpumpengeschäft an Roche verkauftUnternehmen umbenannt in Ypsomed
2010/11
Genotropin® Pen (hGH / Pfizer)
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Die wichtigsten Meilensteine im Geschäftsjahr 2010/11• Erstmalige Markteinführung des neuen Insulinpens ServoPen®
in China zusammen mit dem langjährigen Kunden Tonghua
Dongbao Pharmaceuticals, ab Oktober 2010.
• Markteinführung der mylife™ OmniPod® Insulin Patch-
Pumpe ab Juli in Deutschland, Grossbritannien, ab Dezem-
ber in Holland sowie ab März in der Schweiz und Skan-
dinavien.
• Eröffnung des siebten und grössten DiaExpert Kompetenz-
Centers im renommierten Diabetes Zentrum Mergentheim,
Deutschland, mit einem umfangreichen Produkt- und Service-
angebot rund um Diabetes.
• Start des neuen Webportals www.mylife-diabetescare.com
ab Juni für Menschen mit Diabetes und Diabetes-Experten
aus Klinik und Praxis.
• Verdoppelung des Aussendienstes in Frankreich und damit
Intensivierung der Vermarktung der mylife™ Pura® Blut-
zuckermesssysteme.
• Internationale Expansion im Pen-Nadeln Vertrieb über
neue Distributoren in Lateinamerika, im Mittleren Osten
und in Nordafrika.
• Einführung des Einweg-Pens Genotropin® GoQuick™ durch
Pfizer.
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Ypsomed – Geschäftsbericht
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Innovative Injektionssysteme
Autoinjektoren Patch Injektoren
GLP-1 Biosimilars
Neue biotechnische Wirkstoffe
Analoge Insuline Kurz- und langwirkende Insuline
Bevölkerungswachstum und Demografie
Zunahme DiabetesLebensstil und Ernährung
Pens Insulin-Pens
Doppelkammer-Pensysteme
Pen-Nadeln Sicherheits-Pen-Nadeln
Blutzuckermessung Insulinpumpen Versandhandel
Pharmafirmen:besserer Therapieerfolg
Patienten:mehr Lebensqualität
Professionelle Diabetes-Versorgung
Gesellschaft:tiefere Gesundheitskosten
Globale Trends
Produkte
Strategie
Kunden
Selbstmedikation
Globale Trends und Markt dynamikYpsomed ist mit ihrer strategischen Ausrichtung auf Injek-
tionssysteme und Diabetes-Versorgung in nachhaltig wach-
senden Märkten tätig. Die Dynamik in diesen globalen
Märkten ist sehr hoch, und die Ursachen für das bisherige
und zukünftige Wachstum sind zahlreich, voneinander ab-
hängig und verstärken sich sogar gegenseitig. Diese Dynamik
und Trends zu kennen, ist eine wichtige Voraussetzung, um
die unternehmerische Strategie und die Zukunft der Ypsomed
Gruppe besser zu verstehen. Die Chancen für Ypsomed, von
diesem Wachstum profitieren zu können, sind ausgezeichnet.
«Technologische Innovationen erlauben eine sichere und Erfolg versprechende Therapie mit Selbstinjektionssystemen, erhöhen die Lebensqualität der Patienten und senken gleichzeitig die Kosten im Gesundheitswesen.»
Bevölkerungswachstum, Demografie und LebensstilExperten sind sich einig, dass die Weltbevölkerung von
derzeit leicht über 7 Milliarden Menschen auf über 8 Mil-
liarden im Jahr 2030 ansteigen wird. Besonders in den
Schwellen- und Entwicklungsländern wird die Bevölkerung
weiter rasant zunehmen, und mit dem steigenden Wohlstand
verändern sich die Ernährungsgewohnheiten und der Lebens-
stil. Ein vermehrter Mangel an Bewegung und eine erhöhte
resp. überhöhte Einnahme von Kalorien jeglicher Art ist bereits
heute in den Industrieländern weit verbreitet und zunehmend
auch im Nahen und Mittleren Osten sowie in China, in Indien
und auch in Mittel- und Südamerika zu beobachten. Gleich-
zeitig wird weltweit und speziell in den industrialisierten
Ländern der Anteil der älteren und damit pflegebedürftigen
Bevölkerung weiter steigen.
Wachstumsfaktoren für Selbstinjektion und Diabetes-Versorgung
Darstellung der Wachstumstrends und Dynamik
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Ypsomed – Geschäftsbericht
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USA Europa Asien
2001 20052003 2007 2011 2013 20152009
Insulin Einheiten (in Milliarden I.U.)
Quelle: IMS-Daten; Hochrechnung der Daten ab 2008 durch Ypsomed.
Fortschritte in der Gen- und BiotechnologieDas Wissen der Menschen über die Bausteine des Lebens
und die Erkenntnisse über deren komplexes Zusammenspiel
haben in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht.
Auf genetischer Basis ist es heute dank moderner Technologie
möglich, zahlreiche neue Medikamente biotechnologisch
herzustellen. Damit lassen sich Krankheiten wie Diabetes,
Wachstumsstörungen, Infertilität, Osteoporose, Hepatitis C
oder Anämie bei Nierenleiden behandeln. Neue biotechno-
logisch hergestellte Medikamente werden auch zur Behand-
lung von Krebs und verschiedenen Autoimmunkrankheiten
wie Arthritis, multipler Sklerose, Psoriasis oder Crohn’s Disease
eingesetzt.
«Im Jahr 2030 werden auf dieser Welt über 440 Millionen Menschen mit Diabetes leben, davon alleine 70 Millionen in China. In Indien werden es sogar 90 Mil-lionen sein.»
Weltweite Diabetes-Epidemie
Für Ypsomed ist besonders die weltweite Zunahme von Dia-
betes mellitus, welche ohne Zweifel epidemische Dimensionen
angenommen hat, ein wichtiger Faktor. Experten schätzen,
dass heute weltweit rund 285 Millionen Menschen an Diabe-
tes leiden, davon rund 94 % an Typ-2. Die International Dia-
betes Federation (IDF) erwartet, dass im Jahr 2030 schätzungs-
weise 440 Millionen Menschen mit Diabetes auf dieser Welt
leben werden. Besonders viele Diabetiker gibt es heute in
Indien, China, USA, Russland und Brasilien sowie prozentual
im Nahen und Mittleren Osten. Geradezu unvorstellbar gross
ist die Zunahme von 90 % in Indien auf 90 Millionen Menschen
mit Diabetes innerhalb der nächsten 19 Jahre sowie von 50 %
in China auf 70 Millionen im gleichen Zeitraum. Obwohl
Europa vorerst der grösste Insulinmarkt bleibt, wird Asien die
USA schon bald ein- und überholen (siehe Abbildung).
Insulinmarkt nach geografi schen Regionen
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Ypsomed – Geschäftsbericht
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Novo Nordisk Eli Lilly Sanofi-Aventis Andere Hersteller
Insulin Einheiten (in Milliarden I.U.)
Quelle: IMS-Daten; Hochrechnung der Daten ab 2008 durch Ypsomed.
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«Die Veränderungen im Diabetes-Markt eröffnen für Ypsomed Chancen, neue Kunden für Pensysteme zu gewinnen und die patentierten click-on Pen-Nadeln, die auch auf alle Pensysteme der Mitbe-werber passen, in noch mehr Ländern dieser Welt zu vertreiben.»
Besorgniserregend sind die globalen Kosten für die Diabetes-
Versorgung, welche laut WHO von aktuell rund USD 418
Milliarden auf gegen USD 560 Milliarden im Jahr 2030
steigen werden. Um die schweren Spätkomplikationen von
Diabetes, zum Beispiel Erblinden, Amputationen, Herzinfark-
te oder Nierenversagen, zu vermeiden, benutzen immer mehr
Menschen Insulin. Mit GLP-1-analogen Substanzen entsteht
derzeit zudem ein neuer wichtiger Markt in der frühzeitigen
Behandlung von Diabetes (vgl. auch Seite 37).
Globaler Insulinmarkt nach Herstellern
Patentklippe, Biosimilars und neue PharmakundenIn jüngster Zeit hat die Diskussion über in Kürze auslaufende
Patente bei Pharmafirmen an Bedeutung gewonnen. Die soge-
nannte «Patentklippe» betrifft vor allem etablierte Pharmakon-
zerne mit Blockbuster-Medikamenten, deren Patente in Kürze
auslaufen werden. Dadurch bekommen günstigere Nachahmer-
medikamente (Generika- und Biosimilar-Produkte) eine Chance,
in den Markt einzutreten. Diese neuen Anbieter werden sich
aber nur mit modernen Injektionssystemen gegen die etablierten
Konkurrenten behaupten können. Im Insulinmarkt wird beispiels-
weise das Hauptpatent für Lantus®, das sehr erfolgreiche lang
wirkende Insulin von Sanofi-Aventis, bereits im Jahr 2014 ab-
laufen. Damit werden neue oder bestehende kleinere Insulin-
hersteller mit Nachahmerprodukten in den Markt drängen
wollen. Interessant ist auch, dass Pfizer, eine der führenden
US-amerikanischen Pharmafirmen, in Partnerschaft mit dem
indischen Hersteller Biocon in den Insulinmarkt drängt, welcher
bisher von Novo Nordisk, Eli Lilly und Sanofi-Aventis dominiert
wurde. Zudem wachsen in Ländern wie Indien, China, Polen
und Russland lokale Insulinhersteller überdurchschnittlich stark
und expandieren auch geografisch. Sie werden den Insulinmarkt
in Zukunft entscheidend mitverändern und bieten für einen
unabhängigen Pensystem-Hersteller wie Ypsomed neue Chancen.
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Ypsomed – Geschäftsbericht
Wiederverwendbare Pens für Insulin Einweg-Pen für Insulin
YpsoPen® ServoPen® YpsoPen® Twist™ UnoPen™
Mehrfach Dosierung
Mono-Dosierung
Variable Dosierung
Fixe Dosierung
Automatisierte Ausschüttung
Selbstinjektion als Bedürfnis der Patienten und Pharmakunden
Behandlung mit InjektionssystemenModerne biotechnologisch hergestellte Medikamente basie-
ren auf Peptidhormonen oder monoklonalen Antikörpern.
Innert dreier Jahrzehnte haben sich Biopharmazeutika zu
einem Multimilliardenmarkt entwickelt. Aufgrund der chemi-
schen Struktur können diese Medikamente allerdings nicht
oral, d. h. als Tablette, eingenommen werden, sondern müssen
unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes verabreicht werden.
Diese Biopharmazeutika werden heute weitgehend subkutan,
d. h. unter die Haut, injiziert. Pharma- und Biotechfi rmen
stellen deshalb ihren Patienten diese Medikamente zunehmend
mit modernen Injektionssystemen zur Verfügung, was eine
sichere und kosteneffi ziente Selbstmedikation erlaubt.
Für jedes Bedürfnis das richtige InjektionssystemYpsomed bietet, neben den zahlreichen im Markt eingeführ-
ten Pensystemen, eine auf die Bedürfnisse der bestehenden
und neuen Kunden ausgerichtete Palette an innovativen Pen-
systemen und Autoinjektoren (siehe Darstellung). Ypsomed
hat, dank der jahrelangen Erfahrung in der Entwicklung und
Industrialisierung von Pensystemen, für alle relevanten Kun-
denbedürfnisse ein oder mehrere geeignete Systeme zur
Auswahl und kann für Studien mit Patienten sehr rasch Proto-
typen zur Verfügung stellen.
Innovatives Portfolio von Injektionssystemen
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Ypsomed – Geschäftsbericht
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Doppelkammer-Einweg-Pens
LyoTwist™ Trio LyoTwist™ Vario LyoTwist™ Trio S LyoTwist™ Vario S
Mehrfach Dosierung
Mono-Dosierung
Variable Dosierung
Fixe Dosierung
Automatisierte Ausschüttung
Für Medikamente, die täglich oder sogar mehrmals täglich
selbst injiziert werden müssen, etwa Insulin, GLP-1 oder
Wachstums- und Fruchtbarkeitshormone, eignen sich sowohl
wiederverwendbare Pensysteme wie auch Einweg-Pensysteme.
Bei Medikamenten, die in Flüssigkeiten nicht stabil über eine
längere Zeit haltbar sind, werden Doppelkammer-Pensysteme
eingesetzt. Bei diesen Pensystemen wird in einer speziellen
Ampulle die Substanz in Pulverform erst kurz vor der Verwen-
dung mit der Flüssigkeit vermischt. Ferner werden Autoinjek-
toren mit einer vorgefüllten Spritze besonders dann eingesetzt,
wenn sich auch nicht geübte Patienten die benötigte Substanz
einfach, sicher und in der genau benötigten Menge verab-
reichen sollen oder die Medikamente als Depotformulierung
wenig häufi g (z. B. nur einmal im Monat) injiziert werden
müssen.
«Auf der ganzen Welt vertrauen Pharma- und Biotech-Unternehmen seit Jahren auf die innovativen und benutzerfreund-lichen Injektionssysteme von Ypsomed, weil sie damit den Therapieerfolg verbes-sern und sich von anderen Mitbewerbern unterscheiden können.»
Innovatives Portfolio von Injektionssystemen
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Ypsomed – Geschäftsbericht
Autoinjektoren
UnoPen™ Memo YpsoJect® YpsoMate® YpsoMate® HF
«Mit Ypsomed sind Pharmakunden schneller am Markt, weil für die Produkte bereits Produktions kapazitäten vor-handen sind und die verschiedenen Platt-formsysteme in technischer Hinsicht und betreffend Patente verifi ziert sind.»
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Ypsomed – Geschäftsbericht
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Ypsomed bietet die führenden Pensysteme für Insulin
Erfolgreiche Markteinführung des ServoPens® in ChinaFür Ypsomed war die erfolgreiche Marktlancierung des neu
entwickelten wiederverwendbaren Insulinpens ServoPen® in
China zusammen mit dem langjährigen Pharmakunden Tonghua
Dongbao Pharmaceutical Co. Ltd., einer lokal führenden
Pharmafirma und Herstellerin von Insulin in China, ein wichti-
ger Meilenstein im Geschäftsjahr 2010/11. Vorausgegangen
war eine intensive Phase der Zusammenarbeit zwischen
Ypsomed und Dongbao, in welcher der ServoPen® auf die
individuellen Kundenwünsche von Dongbao angepasst wurde
und alle notwendigen Abklärungen zur Registrierung in China
vorgenommen wurden. Der qualitativ hochstehende ServoPen®,
welcher in der Schweiz durch Ypsomed hergestellt wird, konnte
innert kurzer Frist unter der Marke «Gansulin® Pen» zusammen
mit dem Insulin Gansulin® eingeführt werden.
Stark wachsender Insulinmarkt in ChinaYpsomed ist es gelungen, die Kundenbeziehung mit Tonghua
Dongbao Pharmaceutical Co. Ltd., zu vertiefen und im stark
wachsenden Diabetes- und Insulinmarkt in China weiter Markt-
anteile zu gewinnen. Der Markt für Insulin in China wird in
den nächsten Jahren mit geschätzten 25 % bis 30 % pro Jahr
sehr stark wachsen. Dieses enorme Wachstum wird vor allem
durch den Verkauf von humanen Insulinen getrieben. Die Firma
Dongbao Enterprise Group (www.thdb.com) wurde 1985
gegründet und ist dank hohen Investitionen in Forschung und
Entwicklung zu einer der führenden Pharmafirmen in China
mit 20 Tochterfirmen gewachsen. Als Herstellerin von aktiven
pharmazeutischen Substanzen (API) hält die Firma zahlreiche
Patente und beliefert Millionen von Menschen in China und
Asien mit Medikamenten, speziell mit humanen Insulinen.
Simon Michel, Senior Vice President Marketing & Sales, übergibt die ersten Gansulin® Pens an Yikui Li, Verwaltungsratspräsident von Dongbao Enterprise Group Co. Ltd., und Li Cong, CEO Tonghua Dongbao Pharmaceutical Co. Ltd.
«Mit dem wiederverwendbaren Insulin-pen ServoPen® bringt Ypsomed ein Schweizer Topqualitätsprodukt in den stark wachsenden Insulinmarkt in China.»
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Ypsomed – Geschäftsbericht
Der preisgünstige YpsoPen® Twist InsulinpenVor dem Hintergrund des immer stärkeren Kostendrucks im
Gesundheitswesen nimmt im Insulinmarkt das Bedürfnis nach
einfachen, kostengünstigen Pensystemen deutlich zu. Ypsomed
entwickelt mit dem YpsoPen® Twist einen preiswerten, wieder-
verwendbaren Insulinpen. Der YpsoPen® Twist ist für die
Verwendung mit 3 ml Insulin-Karpulen ausgelegt (kann aber
auch für die Injektion von anderen Medikamenten angepasst
werden). Die Handhabung erfolgt sehr intuitiv und mit dem
bewährten Twist und Push Konzept. Die Dosierung ist dank
grosser Anzeige deutlich sichtbar, variabel und kann jederzeit
korrigiert werden. Die Injektion erfolgt im Gegensatz zum
ServoPen® manuell, erfordert aber sehr wenig Kraft. Wie
beim ServoPen®, so sind auch beim YpsoPen® Twist (Abbil-
dung Seite 31) der Ampullenwechsel und das Zurückschieben
der Gewindestange einfach und komfortabel.
Die Vorteile des neuen ServoPen® InsulinpensDer von Ypsomed entwickelte Insulinpen ServoPen® ist inno-
vativ und besticht durch anwenderorientiertes Design und
verbesserte Funktionalität. Der ServoPen® ist ein qualitativ
hochwertiger wiederverwendbarer Insulinpen mit federunter-
stützter Injektion und einem robusten Aluminiumgehäuse.
Technische Vorteile, wie die federunterstützte Ausschüttung
(ohne Kraftaufwand und mit kurzem Weg), der mühelose
Ampullenwechsel durch den Bajonettverschluss, das komfor-
table Zurückschieben der Gewindestange, die gute Griffi gkeit
des Dosierknopfes und die daraus resultierende leichte Dosis-
einstellung, die mögliche Dosiskorrektur und Ausschüttunter-
brechung sowie die Langlebigkeit, vereinfachen die tägliche
Anwendung und geben dem Anwender die nötige Sicherheit.
Mit dem ServoPen® setzt Ypsomed einen neuen Standard in
der Insulintherapie punkto Patientenkomfort und Benutzer-
freundlichkeit.
Von Ypsomed entwickelter und mit dem «red dot design award 2010» ausgezeichneter ServoPen®
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Ypsomed – Geschäftsbericht
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Wiederverwendbare Pensysteme Einweg-Pensysteme Konventionelle Spritzen mit Durchstechfl asche
Quelle: IMS-Daten; Hochrechnung der Daten ab 2008 durch Ypsomed.
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80 %
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40 %
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Der UnoPen™ Einweg-Pen für aufstrebende InsulinanbieterMenschen mit Diabetes, die sich mit Insulin behandeln, setzen
vermehrt Einwegsysteme ein. Ypsomed schätzt, dass der Markt
für Insulin-Einweg-Pensysteme über 20 % pro Jahr wächst.
Insulin-Einweg-Pensysteme werden heute nur von den drei
grossen Insulinanbietern Novo Nordisk, Eli Lilly und Sanofi -
Aventis angeboten. Deshalb entwickelt Ypsomed für die
neuen, aufstrebenden und stark wachsenden Insulinanbieter
den UnoPen™ Einweg-Pen. Der UnoPen™ verfügt über viele
der benutzerfreundlichen Eigenschaften und Funktionalitäten
der beiden wiederverwendbaren Insulinpens von Ypsomed,
ist aber als Einweg-Pen (Disposable Pen) konzipiert. Die
Patienten nutzen den UnoPen™ mit der integrierten 3 ml Insulin-
Karpule, bis das Insulin aufgebraucht ist, und verwenden
danach wieder einen neuen UnoPen™.
«Das Potenzial für Insulin-Einweg-Pens ist dank Biosimilars besonders in den etablierten Märkten und in den USA, China und Indien sehr gross.»
Einweg-Pensysteme für Insulin und GLP-1
UnoPen™
Einweg-Pensysteme werden immer wichtiger für die Verabreichung von Insulin
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Ypsomed – Geschäftsbericht
Das LyoTwist™ Doppelkammer-karpulen-PensystemViele Biopharmazeutika sind in fl üssiger Form nicht stabil und
werden deshalb in gefriergetrockneter Form zusammen mit
einem Lösungsmittel in einer Doppelkammerkarpule angebo-
ten. Vor Gebrauch muss die Pulversubstanz mit dem Lösungs-
mittel vermischt werden. Um diesen Handlingschritt für Pati-
enten möglichst einfach zu machen, hat Ypsomed den LyoTwist™
Doppelkammerkarpulen-Pen entwickelt. Nur Ypsomed verfügt
über ein Pensystem wie LyoTwist™, das es in vier verschiedenen
Varianten mit fi xer oder variabler Dosierung, jeweils kombiniert
entweder mit einer manuellen oder automatischen Ausschüt-
tung, gibt.
LyoTwist™ Pen
Interessantes Marktpotenzial bei GLP-1 Diabetes-MedikamentenBei der Behandlung von Diabetes ist neben Insulin in den
letzten Jahren ein neuer, zunehmend wichtiger Markt entstan-
den, der den Namen GLP-1 (Glucagon-like-peptide 1) trägt.
GLP-1 ist ein Hormon, welches nach der Nahrungsaufnahme
aus speziellen Darmschleimhautzellen ins Blut abgegeben
wird und Insulin freisetzt. Weil das natürliche menschliche
GLP-1 Hormon innerhalb von wenigen Minuten abgebaut
wird, werden als Medikamente GLP-1-ähnliche Substanzen
eingesetzt. Studien zeigen, dass Typ-2 Diabetes-Patienten mit
noch funktionierender Insulinproduktion in der Bauchspei-
cheldrüse durch die Einnahme von GLP-1 Substanzen ihren
Stoffwechsel besser kontrollieren können und sogar Gewicht
verlieren, dies im Gegensatz zu Insulin, welches bei Patienten
tendenziell eher zu einer Gewichtszunahme führt. GLP-1
Medikamente werden entweder in benutzerfreundlichen
Einweg-Pens oder Autoinjektoren auf den Markt kommen.
«Ypsomed sieht in der Diabetesbehand-lung mit GLP-1 ein interessantes Markt-potenzial für Selbstinjektionssysteme, weil mehrere Pharmakonzerne GLP-1 Medikamente in ihrer Produktpipeline haben.»
Das einfachste Doppelkammerkarpulen-Pensystem der Welt aus nur drei Einzelteilen.
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Ypsomed – Geschäftsbericht
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Autoinjektoren für vorgefüllte Spritzen
«Einweg-Autoinjektoren enthalten eine für den Patienten nicht sicht bare, vor-gefüllte Einwegspritze. Das Einführen der Nadel, die Verabreichung des Medi-kaments sowie das Herausziehen der Nadel nach erfolgter Injektion werden auf Knopfdruck vollkommen auto-matisch ausgelöst und erfolgen für den Patienten unsichtbar.»
Ypsomed ist historisch bedingt für Pensysteme der führende
Anbieter. Ypsomed hat aber in den letzten Jahren substanzielle
Personal- und Finanzressourcen in die Entwicklung von mehreren
Autoinjektoren investiert. Die YpsoJect® und YpsoMate®
Autoinjektor systeme eignen sich für eine Vielzahl von Biopharma-
zeutika, welche in einer fi xen Dosis verabreicht und zunehmend
als lang wirkende Depotformulierung in vorgefüllten 1 ml Fertig-
spritzen angeboten werden. Die neuen Einweg-Autoinjektoren
sind sehr benutzerfreundlich und erreichen eine hohe Akzeptanz
bei Patienten.
Bestehende Kunden für Injektionssysteme
YpsoMate®
Einweg-Autoinjektor
Diabetes-Pens
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Ypsomed – Geschäftsbericht
Nicht-Diabetes-Pens
Rasche Produktentwicklung
Lean Development für eine schnelle Produktentwicklung
Für die Pharmakunden der Ypsomed sind sowohl «Time-to-
Market», also eine rasche Produktentwicklung und kurze Zeit-
spanne bis zur Markteinführung, wie auch die Qualität, Sicher-
heit und Zuverlässigkeit der produzierten Endprodukte die
absolut wichtigsten Entscheidungskriterien. In beiden Bereichen
hat Ypsomed operativ erneut deutliche Fortschritte gemacht.
«Dank Lean Development kann Ypsomed Kundenprojekte rascher, mit weniger Aufwand und damit erfolgreicher abwickeln.»
Ypsomed hat im Geschäftsjahr 2010/11 im Rahmen des
Spezialprojektes Lean Development die Geschäftsprozesse
in der Entwicklung und Industrialisierung, d. h. die Vorberei-
tung der Produktionskapazitäten, eingehend analysiert und
Verbesserungspotenziale identifi ziert. Zahlreiche Massnahmen
wurden bereits erfolgreich umgesetzt resp. werden im lau-
fenden Geschäftsjahr noch in Angriff genommen. Dank Lean
Development ist es beispielsweise gelungen den Dokumen-
tationsaufwand zu reduzieren, die notwendigen Ausmessun-
gen und Tests zu vereinfachen, den Aufwand und Ausschuss
zu verringern sowie die Projektlaufzeiten zu verkürzen. In
der Entwicklung wird Ypsomed zudem noch konsequenter
den «Design for Manufacturing»-Ansatz verfolgen, also Pro-
dukte so zu entwerfen und zu entwickeln, dass diese möglichst
kostengünstig produziert werden können.
Gleichzeitig wurden auch der Werkzeugbau und speziell die
Kapazitätsplanung optimiert, was eine zusätzliche Reduktion
des Aufwands und der Durchlaufzeiten bewirkt. Durch ein-
heitliche Projektpläne und Projektkontrollen sowie Standardi-
sierungen und eine engere Integration und Zusammenarbeit
mit den Kunden konnten viele kleine Verbesserungen erzielt
und Doppelspurigkeiten beseitigt werden.
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Ypsomed – Geschäftsbericht
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Erfolgreiches FDA-AuditIn der Medizintechnik- und Pharmaindustrie steigen die
Anforderungen an die Qualität der Produkte und Geschäfts-
prozesse laufend, nicht nur von Kunden, sondern zunehmend
auch von den nationalen und internationalen Zulassungs-
behörden. Ypsomed stellt mit einem professionellen und
enga gierten Qualitätsmanagementteam sicher, dass diese
hohen Anforderungen erfüllt werden. Alle Geschäftsprozes-
se der Ypsomed sind nach den Richtlinien für Medizinpro-
dukte sowie nach ISO 9001 und ISO 13485 zertifiziert. Das
Qualitätsmanagementsystem der Ypsomed wird von Kunden
im Rahmen von regelmässigen Audits geprüft. Im letzten
Geschäftsjahr hat Ypsomed insgesamt zehn Kundenaudits
mit sehr guten Resultaten bestanden. Als eine der ersten
Medizintechnik firmen in der Schweiz wurde Ypsomed im
September 2010 erfolgreich nach dem ISO 13485 Standard
durch die State Food and Drug Administration (SFDA) der
Volksrepublik China auditiert.
Besonders erfreulich verlief auch das Audit durch die ameri-
kanischen Gesundheitsbehörden FDA im Januar 2011 in
Burgdorf. Nach einer vier Tage dauernden intensiven und
detaillierten Prüfung des Qualitätsmanagementsystems und
dessen Umsetzung vor Ort durch einen erfahrenen Inspektor
resultierte nicht eine einzige relevante Reklamation («483
Observation»), was sehr selten vorkommt. Für Ypsomed ist
dies ein Zeichen, dass das bestehende Qualitätsmanage-
mentsystem internationale Standards erfüllt und die Kunden
und Anwender auf die Qualität der Ypsomed Produkte ver-
trauen können.
«Das Qualitätsmanagementsystem der Ypsomed wird regelmässig von Behörden und Pharmafirmen überprüft. Für Ypsomed besonders erfreulich war das erfolgreiche Audit durch die ameri-kanische Gesundheitsbehörde FDA im Januar 2011 in Burgdorf.»
Kunden und Anwender vertrauen auf die Qualität von Ypsomed
40
Ypsomed – Geschäftsbericht
Qualität in den Geschäfts-prozessen – das neue Prozess-haus der YpsomedYpsomed ist bestrebt, ständig besser zu werden und die
Geschäftsprozesse sowie das Qualitätsmanagement regel-
mässig auf die neuen Anforderungen anzupassen. Im Ge-
schäftsjahr 2010/11 wurde ein weiteres Spezialprojekt ge-
startet, um für die Ypsomed Gruppe basierend auf einem
ganzheitlichen Managementansatz ein neues, einheitliches
und prozessorientiertes Managementsystem zu definieren.
Die Ziele dieses wichtigen Projektes sind u. a., die bestehen-
den Geschäftsprozesse zu vereinfachen und zu standardi-
sieren, die Prozesse effektiver zu gestalten und die Inhalte
und Verantwortlichkeiten mit der Aufbauorganisation abzu-
stimmen. Damit sollen nicht nur Doppelspurigkeiten beseitigt
und Schnittstellen besser aufeinander abgestimmt werden,
sondern auch die Transparenz erhöht und dank kurzen und
verständlicheren Prozessbeschreibungen die Mitarbeiterschu-
lung vereinfacht werden. Das interdisziplinär zusammenge-
setzte Projektteam wird das neue Prozesshaus (siehe Dar-
stellung) bis Herbst 2011 in der Ypsomed umsetzen.
Prozesshaus von Ypsomed
Handel
Kundenauftragsablauf
Beschaffung intern
Beschaffungsplanung
Innovation Entwicklung und Industrialisierung
Kundengewinnung
Strategische Unternehmensführung
Vision, Mission, Management Handbuch
Operative Unternehmensführung
Kundenbetreuung
Produktmanagement
Lager
Beschaffung extern
Strategische Beschaffung
Qualitäts-management
Human Resources
Finanz- management
Instandhaltung Umwelt,Gesundheit,Sicherheit
Facility Management
Recht und Patente
Projekt- management
Informatik Unterstützungsprozesse
Supply Chain Management
Product Lifecycle Management
Customer Relationship Management
Managementprozesse
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Ypsomed – Geschäftsbericht
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Professionelle Diabetes-Versorgung als strategisch wichtiges Geschäftsfeld
Langjährige Diabeteskompetenz und Marktpräsenz in EuropaIm strategischen Geschäftsfeld «Diabetes-Versorgung» verfügt
Ypsomed über mehr als 25 Jahre Erfahrung und ist in der
Branche unbestritten für seine profunde Diabeteskompetenz
anerkannt. Gleichzeitig ist Ypsomed in Europa mit einer
unabhängigen Vertriebsorganisation und einem auf Diabetes
spezialisierten Aussendienst aktiv. Die Ypsomed Gruppe ist
mit eigenen Tochtergesellschaften in Deutschland, Frankreich,
Grossbritannien, der Schweiz, den Niederlanden, Schweden,
Norwegen, Finnland und Dänemark sowie in Indien präsent.
Ypsomed betreibt zudem über die Tochtergesellschaft in
Deutschland den bundesweit grössten Diabetes-Versandhandel
DiaExpert mit mehreren Zehntausend Diabetikern als regel-
mässigen Kunden. Insgesamt arbeiten 200 Mitarbeitende in
den Tochtergesellschaften im Bereich Diabetes-Versorgung.
mylife™ Diabetescare Produktportfolio
Diabetes Dachmarke «mylife™ Diabetescare» erfolgreich etabliertYpsomed hat im September 2009 am Europäischen Diabetes-
Kongress (EASD) in Wien die neue Dachmarke mylife™ Dia-
betescare für Menschen mit Diabetes mellitus vorgestellt und
seither erfolgreich positioniert. Unter mylife™ Diabetescare
werden sowohl die von Ypsomed hergestellten Pen-Nadeln
mylife™ Penfine®, Optifine® und Clickfine® und die Sicherheits-
Pen-Nadeln Clickfine® AutoProtect™ wie auch Diabetes-Pro-
dukte von Partnern wie das Blutzuckermesssystem mylife™
Pura® von Bionime und die innovative mylife™ OmniPod®
Insulin Patch-Pumpe von Insulet sowie die universellen mylife™
Rotofine™ und Rotosoft™ Infusionsets einheitlich unter einer
globalen Marke vertrieben. Ypsomed bietet damit eine Viel-
zahl von Produkten für eine sichere und komfortable Dia-
betestherapie aus einer Hand an. Ypsomed nutzt für den
Vertrieb der mylife™ Produkte und Dienstleistungen die eige-
nen Tochtergesellschaften in Europa und Indien und arbeitet
weltweit in über 40 Ländern mit kompetenten Distributions-
partnern zusammen. Alleine im Geschäftsjahr 2010/11 hat
Ypsomed für insgesamt 18 zusätzliche Länder Vertriebsver-
einbarungen für Pen-Nadeln abgeschlossen.
42
Ypsomed – Geschäftsbericht
Das neue Webportal www.mylife-diabetescare.com bietet wertvolle Informationen für Menschen mit Diabetes und für medizinisches Fachpersonal.
Diabetes-Webportal
«Mit dem Motto ‹Mehr Freiheit. Mehr Lebensfreude. Mit mylife™.› ist es Ypsomed gelungen, innert kurzer Zeit eine starke Markenpräsenz aufzu- bauen und sich deutlich von anderen Mitbewerbern zu unterscheiden.»
mylife™ Diabetes-Webportal www.mylife-diabetescare.comSeit Juni 2010 ist das neue mylife™ Diabetescare-Webportal
von Ypsomed unter www.mylife-diabetescare.com verfügbar.
Das Webportal bietet Menschen mit Diabetes und Diabetes-
Experten aus Klinik und Praxis Wissenswertes rund um das
Thema Diabetes, alle Details zu den Produkten der mylife™
Diabetescare-Familie und eine Plattform für den Austausch.
Die Benutzer erhalten nicht nur praktische Tipps bei Fragen,
die sich im Diabetesalltag stellen, sondern können sich auch
telefonisch oder via E-Mail beraten lassen.
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Ypsomed – Geschäftsbericht
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Rasche Markteinführung des mylife™ OmniPod®
Mit dem überaus raschen Start der Markteinführung der
weltweit einzigen Insulin Patch-Pumpe mylife™ OmniPod® ab
Mitte Juli 2010 in Deutschland und Grossbritannien und
danach schrittweise in Holland, in der Schweiz, in Norwegen
und in Schweden begeistert Ypsomed sowohl die Kunden wie
auch führende Diabetes-Experten. Die Registrierung des
mylife™ OmniPod® verlief – mit Ausnahme von Frankreich –
reibungslos, sodass noch im Jahr 2011 die Einführung in
weiteren Ländern vorgesehen ist.
Experten empfehlen wegen der vielen Vorteile den mylife™ OmniPod® Die neue Patch-Pumpe für Typ-1 Diabetiker wird von Ärzten
und Fachexperten empfohlen, weil sie gegenüber traditionel-
len Insulinpumpen zahlreiche Vorteile aufweist: Der mylife™
OmniPod® kommt ohne Infusionsset aus und bietet ein deutlich
höheres Mass an Freiheit und Einfachheit in der Anwendung.
Das mylife™ OmniPod® System ist über Diabetologen und
Diabetesschwerpunktpraxen erhältlich. Die Kosten der The-
rapie werden von den Krankenkassen erstattet. Neue Pods
und Zubehör können Patienten bei Diabetesfachhändlern
beziehen und in Deutschland zusätzlich über den Versand-
handel für Diabetesbedarf DiaExpert (www.diaexpert.de).
Die Patienten sind vom mylife™ OmniPod® begeistertDer erste Patient in Deutschland mit dem mylife™ OmniPod®
war Thomas Zetzmann, 44 Jahre alt, aus Coburg. Vor zwölf
Jahren wurde bei ihm Typ-1-Diabetes festgestellt. Bis dahin
hatte er sich topfit gefühlt. Für ihn war die Diagnose ein
grosser Einschnitt. Ein stressiger Job mit körperlich anstren-
genden Ausseneinsätzen machte es ihm unmöglich, seine
Blutzuckerwerte durch das Spritzen von Insulin in den Griff
zu bekommen. Deshalb trug er seit 1999 eine Insulinpumpe.
Das grosse Manko: der Schlauch der Pumpe. Dieser störte
ihn beim Spielen mit seinen fünf Kindern oder nachts beim
Umdrehen im Bett. Die Bewegungsfreiheit war sehr einge-
schränkt. Thomas Zetzmann hat sich deshalb für die neue
Insulinpumpe zum Aufkleben, den mylife™ OmniPod®, ent-
schieden. Seine Erfahrungen mit dem kleinen, innovativen
System sind rundum positiv.
Wie Thomas Zetzmann sind viele andere Menschen vom
mylife™ OmniPod® begeistert, wie einige Originalaussagen
und Feedbacks von unseren neuen Kundinnen und Kunden
auf der folgenden Seite zeigen.
mylife™ OmniPod® – die erste Insulin Patch-Pumpe
Thomas Zetzmann, der erste Patient in Deutschland mit der mylife™ OmniPod® Insulin Patch-Pumpe.
«Den mylife™ OmniPod® gebe ich nicht mehr her! Die neue Pumpe bedeu-tet für mich endlich wieder Freiheit. Statt wie bisher mit Infusions-set und Schlauch die Insulinpumpe am Gür-tel zu tragen, klebe ich mir einfach alle drei Tage einen Pod auf und bin bestens versorgt.»
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Ypsomed – Geschäftsbericht
Onlinekommentare von mylife™ OmniPod® Benutzern
«Mein Mann, der seit über 25 Jahren Dia-betiker ist, war hin- und weggerissen von dem Gerät und hat keine Probleme beim tragen. Er hatte den Gedanken, eine Pumpe zu verwenden, wegen des Schlauches nie ge mocht. Fand aber, dass dieses Gerät un-glaublich diskret ist.»
«The doctors I have spoken to can't rate it highly enough.»
«Ich bin vom System als Ganzes sehr beein-druckt. Die Insertion ist eine rechte Offen-barung; so schnell, dass ich dachte, sie verpasst zu haben. In der Tat sprang ich mehr vom <snap>-Geräusch auf, als das ich etwas gespührt hätte – es war wirklich schmerzfrei.»
«Es ist das Beste, was ich je für mich getan habe, und ich werde NIE zu den Injektionen und der mit ihnen einhergehenden Unge-nauigkeit zurückwollen.»
«Yeaaaaaaaah! I will get my OmniPod ® soon! Ready for a new life.»
«Mein 6-jähriger Sohn und mein Mann haben gerade den OmniPod ® getestet. Ich muss sa-gen, es ist unglaublich! Der Pod ist sehr klein.»
«I was put on an OmniPod ® today and absolutely love it!»
«Oh mein Gott Emma, es ist einfach gross-artig! Ich trage den Pod nun zweieinhalb Wochen. Es ist so einfach und schmerzfrei, und ich liebe die Tatsache, dass ich mir während des Gehens auf der Strasse einen Bolus verabreichen kann. Mein Insulin-bedarf ist um fast ein Drittel gesunken, was unbeschreiblich ist.»
Die Kunden sind überzeugt von der OmniPod® Insulin Patch-Pumpe1
• 98 % finden das Leben mit Diabetes dank dem
OmniPod® System einfacher.
• 96 % bevorzugen den OmniPod® gegenüber ihrer
vorherigen Therapie.
• 95 % würden die OmniPod® Insulin Patch-Pumpe
weiterempfehlen.
1 Quelle: Umfrage von Insulet Corporation. Alle Teilnehmer dieser Umfrage tragen seit über einem Jahr den OmniPod®.
45
Ypsomed – Geschäftsbericht
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Insulin Patch-Pumpe – die zukunftsweisende Therapieform für Typ-1 Diabetes
Das mylife™ OmniPod® System besteht aus nur zwei TeilenDer Grund für die grosse Nachfrage liegt in den klaren
Vorteilen der mylife™ OmniPod® Insulin Patch-Pumpe. Sie
besteht aus nur zwei Teilen und kommt ohne Infusionsset aus.
Das OmniPod® System besteht aus einem kleinen, leichten
Pod, der einfach direkt auf die Haut geklebt wird, und dem
Personal Diabetes Manager zur drahtlosen Steuerung. Der
Pod dient als Insulinspender für drei Tage und wird diskret
unter der Kleidung getragen. Der Personal Diabetes Manager
ist einfach, menügeführt zu bedienen und kann gleichzeitig
auch als Blutzuckermessgerät genutzt werden.
«Der mylife™ OmniPod® ist ein kontinuier-liches schlauchloses Insulin-Infusionssys-tem. Es bietet Menschen mit Diabetes, die auf eine Versorgung mit Insulin angewie-sen sind, ein hohes Mass an Komfort und Flexibilität und eröffnet zudem neue Möglichkeiten in der Therapie von Kin-dern und Jugendlichen.»
Die Vorteile im Überblick
• Weltweit erste Insulinpumpe ohne Infusionsset
• Insulinpumpe mit nur zwei Komponenten: Pod mit
Insulinreservoir für bis zu drei Tage und Personal
Diabetes Manager (PDM) für eine einfache, intuitive
Bedienung
• Automatische, unsichtbare und schmerzfreie
Einführung der Kanüle
• Wasserdicht und damit kein Abkoppeln zum
Duschen, Baden oder Schwimmen
• Diskret, leicht und komfortabel dank vielen
alternativen Tragestellen
• Integriertes Blutzuckermesssystem
Pumpentherapie ohne Schlauch – mehr Freiheit, Flexibilität und KomfortDie Insulin Patch-Pumpe wird von führenden Fachexperten
als die zukunftsweisende Therapieform für Diabetes gesehen.
Der mylife™ OmniPod® bietet Patienten gegenüber der kon-
ventionellen Insulinpumpentherapie (CSII) ein höheres Mass
an Freiheit und Einfachheit in der Anwendung. Ein Infusions-
set wird nicht mehr benötigt, denn das Setzen der Kanüle
erfolgt beim mylife™ OmniPod® automatisch, rasch und prä-
zise per Knopfdruck. Das Verknoten oder Hängenbleiben
von Schläuchen gehört der Vergangenheit an. Die alternativen
Tragestellen des Pods sorgen für mehr Flexibilität und vermin-
dern die Belastung von Haut und Gewebe. Das Pod-Pflaster
ist atmungsaktiv, hautfreundlich und flexibel. Anders als bei
Infusionssets, die in der Regel zum Duschen oder Schwimmen
abgekoppelt werden, hat der mylife™ OmniPod® gar kein
Infusionsset und ist zudem wasserdicht. Damit ist jederzeit für
eine kontinuierliche und sichere Insulintherapie gesorgt.
46
Ypsomed – Geschäftsbericht
Die mylife™ OmniPod® Insulin Patch-Pumpe besteht aus nur zwei Teilen: Dem Personal Diabetes Manager (PDM) und dem Pod mit Insulin.
Entwicklungsprojekt Langzeit injektor
Ypsomed arbeitet seit mehreren Jahren an der Entwicklung
eines eigenen Infusionssystems für Insulin. Der Langzeitinjek-
tor erlaubt die kontinuierliche Verabreichung von Human insulin
durch ein einfaches und möglichst kostengünstiges Gerät.
Der Langzeitinjektor soll damit auch in Schwellen- und Ent-
wicklungsländern zu vertretbaren Kosten angeboten werden
können. Zu den primären Zielkunden gehören insulinpfl ich-
tige Patienten, speziell ältere, pfl egebedürftige Menschen.
Das Projekt Langzeitinjektor nimmt deutlich mehr Zeit in
Anspruch, als ursprünglich geplant, weil die Entwicklung
komplex ist und die Überwindung zahlreicher technischer
Hürden verlangt. Im Geschäftsjahr 2010/11 hat Ypsomed
aber erneut Fortschritte erzielt und diverse Prototypen her-
gestellt. Bis Mitte 2013 sollte das System marktreif werden.
Vorteile des mylife™ OmniPod® Systems gegenüber intensivierter konventioneller Insulintherapie Patienten mit einer intensiviert konventionellen Insulintherapie
(ITC) haben nach der Umstellung auf den mylife™ OmniPod®
durch eine kontinuierliche Insulinverabreichung eine verbes-
serte langfristige Blutzuckereinstellung (glykämische Kontrolle),
was sich anhand eines verbesserten mittleren HbA1c (–0.49 %)
in einer Studie1 belegen liess. Die Akzeptanzquote für den
OmniPod® lag in dieser Studie bei 92.2 %. Eine bereits früher
durchgeführte Studie hatte gezeigt, dass der OmniPod® einer
konventionellen Insulinpumpe vorgezogen wurde. In dieser
Studie bevorzugten die meisten der bestehenden Pumpen-
benutzer den OmniPod® gegenüber ihrer konventionellen Insu-
linpumpe, und zusätzlich verbesserte sich ihr HbA1c-Wert von
7.1 % auf 6.8 %. Der in beiden Studien nachgewiesenermassen
verbesserte HbA1c-Wert führt zu einem geringeren Risiko mög-
licher Diabetes-Folgeerkrankungen. Darüber hinaus unterstützt
der im Personal Diabetes Manager (PDM) integrierte Bolusrech-
ner die Ermittlung der benötigten Insulinmenge. Da die täglichen
Injektionen entfallen, können die Patienten ihren Alltag wieder
fl exibler und stressfreier gestalten, was sich vorteilhaft auf den
Therapieerfolg auswirken kann.1 Quelle: Zisser H, Jovanovic L: OmniPod Insulin Management System. Patient perceptions, preferences, and glycemic control. Diabetes Care 29 (9), 2175; 2006.
mylife™ OmniPod® Insulin Patch-Pumpe
47
Ypsomed – Geschäftsbericht
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15 %10 %5 %
Anteil Messwerte im Zielbereich
Abweichung zur Referenzmethode
mylife™ Pura® (%)
Accu-Chek® Aviva Nano (%)
Contour® (%)
FreeStyle Lite® (%)
OneTouch® Ultra® 2 (%)
Legende Grafi k: Bei Verwendung von mylife™ Pura® lagen mehr als 50 % der Messwerte im Bereich von ± 5 % der Referenzwerte. Bei den Vergleichsgeräten war dies in 23 % (Accu-Chek® Aviva Nano) und 27 % (FreeStyle Lite®) der Fall (jeweils p < 0.05) sowie in 35 % (OneTouch® Ultra® 2, p = 0.11) und 37 % (Contour®, p = 0,14).
1 Mentis et al. Klinische Performance durch Messgenauigkeit des Blutzuckermessgerätes «mylife™ Pura®» in der Steuerung der intensivierten Insulintherapie bei Patienten mit Typ-1 Diabetes. DDG Abstrakt Ref.-Nr. A-274-0007-00399 / Poster P303. Poster Präsentation zur 45. Jahrestagung der Deutschen Diabetischen Gesellschaft in Stuttgart 12. bis 15. Mai 2010.
2 Baumstark et al. Bewertung der Systemgenauigkeit des neuen Blutzucker-Messsystems mylife™ Pura® nach EN ISO 15197 und Vergleich mit dem etablierten System OneTouch® Ultra® 2. DDG Abstrakt / Poster P325 zur 44. Jahrestagung der Deutschen Diabetischen Gesellschaft in Leipzig 2009.
1,2
Ergebnisse Blutzuckerwerte < 4.2 mmol / L (< 75 mg / dL)
100 %
90 %
80 %
70 %
60 %
50 %
40 %
30 %
20 %
10 %
0 %
mylife™ Pura® – das Blutzuckermesssystem mit höchster Messgenauigkeit
Exklusiver Vertrieb von mylife™ Pura® in EuropaYpsomed vertreibt in Europa seit Mai 2009 exklusiv die
Blutzuckermesssysteme des taiwanesischen Partners Bionime
Corp. Seit der Lancierung der mylife™ Diabetescare Dach-
marke wird das Blutzuckermesssystem unter dem Namen
mylife™ Pura® in Deutschland, Frankreich, Grossbritannien,
Holland, in der Schweiz, in Schweden, Norwegen, Finnland
und ab Mai 2011 in Indien vom eigenen Vertriebsaussendienst
der Ypsomed Tochtergesellschaften vermarktet. Das Blut-
zuckermesssystem passt hervorragend in das mylife™ Produkt-
portfolio von Ypsomed und ist eine ideale Ergänzung zu den
patentierten «click-on» Pen-Nadeln.
«Die Blutzuckerselbstkontrolle mit den daraus resultierenden notwendigen Therapieanpassungen ist in der Behand-lung des Diabetes mellitus von zentraler Bedeutung.»
mylife™ Pura® ist Testsieger dank hoher MessgenauigkeitWie eine Vergleichsstudie aufgezeigt hat, weist das Blut-
zuckermessgerät mylife™ Pura® die höchste Messgenauigkeit
im Vergleich zu vier etablierten Messgeräten auf. Bei Blut-
zuckerwerten < 4.2 mmol / L (< 75 mg / dL) ist mylife™ Pura®
hinsichtlich der Bewertungskriterien allen Vergleichsgeräten
überlegen.
Eine am Diabeteszentrum Bad Lauterberg durchgeführte
Studie1 zeigt, dass mylife™ Pura® nicht nur im Vergleich zu
etablierten Messgeräten eine hohe Messgenauigkeit aufweist,
sondern auch im Vergleich zu Labormethoden. Die Blutzucker-
messungen korrelierten im Bereich 40 – 381 mg / dL hervorra-
gend mit den Laborreferenzwerten (Glukosebestimmung im
Vollblut). Darüber hinaus hat die Vergleichsstudie gezeigt,
dass mylife™ Pura® – im Gegensatz zu drei etablierten Ver-
gleichsgeräten – die aktuell defi nierten ISO-Kriterien erfüllt
hat. Neben mylife™ Pura® konnte nur ein einziges weiteres
Gerät die ISO-Kriterien voll erfüllen.
48
Ypsomed – Geschäftsbericht
Börsengang der Bionime Corp. in Taiwan
Die Firma Bionime Corp. ist eine unternehmerische Erfolgs-
geschichte. Das Unternehmen wurde im April 2003 gegründet
und beschäftigt heute über 500 Mitarbeitende. Bionime hat
ihren Hauptsitz in Taichung (Taiwan) sowie Standorte in der
Schweiz, der Volksrepublik China und den USA. Zum Schutz
ihrer Kerntechnologie hat Bionime insgesamt rund 60 Patente
angemeldet. Heute vertreibt sie ihre Blutzuckermesssysteme in
über 70 Ländern über Distributoren, OEM-Partner und Ypsomed.
Bionime hat sich im Jahr 2010 wirtschaftlich erneut sehr er-
folgreich entwickelt und den Umsatz und die Profi tabilität
gesteigert. Der für Ende 2010 geplante Börsengang wurde
erfolgreich umgesetzt: Bionime Corp. hatte am 23. Dezem-
ber 2010 den ersten Handelstag am Hauptsegment der Börse
in Taipeh (vgl. auch www.bionime.com).
«Für Ypsomed hat sich die im Geschäfts-jahr 2008/09 eingegangene Beteiligung an Bionime Corp. fi nanziell gelohnt.»
Enge Zusammenarbeit zwischen Ypsomed und Bionime Corp.
Die Zusammenarbeit mit dem taiwanesischen Partner Bionime
Corp. ist im Geschäftsjahr 2010/11 noch enger geworden,
besonders durch die Entwicklung gemeinsamer, neuer Pro-
dukte. Für die Zukunft sind neue Produktgenerationen in
Diskussion.
mylife™ Pura® ist das Blutzuckermesssystem mit der höchsten Messgenauigkeit
Das Blutzuckermesssystem mylife™ Pura® besticht durch folgende Vorteile:
• Höchste Messgenauigkeit und dadurch hohe
Akzeptanz bei Patienten und in Fachkreisen
• Extrem gut greifbarer Teststreifen ohne Blutkontakt
• Einfache Bedienung mit übersichtlicher Menüführung
• Modernes Design und grosses Display
• Speziell schmerzarme mylife™ Lanzette
49
Ypsomed – Geschäftsbericht
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Die Pen-Nadel Produktpalette von Ypsomed wurde um die mylife™ Clickfi ne® AutoProtect™ Sicherheits-Pen-Nadel und die mylife™ Clickfi ne® 4.5 mm Pen-Nadel erweitert.
mylife™ Clickfi ne® AutoProtect™ und mylife™ Clickfi ne® 4.5 mm
mylife™ Clickfi ne® – Pen-Nadeln und Pen-Sicherheitsnadeln
Einführung der neuen 4.5 mm Pen-Nadel von Ypsomed
Ypsomed stellt seit rund 20 Jahren qualitativ hochwertige und
patentgeschützte Pen-Nadeln her und ist weltweit der Anbie-
ter mit dem umfassendsten Produktsortiment. Patienten schät-
zen die unterschiedlichen Nadellängen, die von 6 mm, 8 mm,
10 mm bis zu 12 mm reichen, weil sie damit abhängig von
ihrer körperlichen Konstitution die optimale Pen-Nadellänge
auswählen können. Seit Januar 2011 bietet Ypsomed neu
zusätzlich eine 4.5 mm Pen-Nadel an, die sich besonders gut
für Kinder und sehr schlanke Erwachsene eignet.
«Die mylife™ Pen-Nadeln von Ypsomed passen auf alle gängigen Insulinpens. Der patentierte Click-Mechanismus macht lästiges Schrauben überfl üssig. Die neue 4.5 mm Pen-Nadel eignet sich be sonders gut für Kinder.»
Die mylife™ Clickfi ne® Auto-Protect™ Sicherheits-Pen-Nadel für das Pfl egefachpersonalYpsomed hat für das Pfl egefachpersonal die neue mylife™
Clickfi ne® AutoProtect™ Sicherheits-Pen-Nadeln entwickelt,
die ebenfalls über den von Ypsomed patentierten «click-on»
Mechanismus verfügt. Dank einem Verriegelungsmechanismus
wird eine Zweitinjektion verhindert und die gebrauchte Nadel
bleibt geschützt und unsichtbar. Damit lassen sich unbeab-
sichtigte Nadelstiche, Infektionen und die Übertragungen von
lebensgefährlichen Krankheiten vermeiden und die Sicherheit
für Ärzte und Pfl egefachpersonal erhöhen. Ypsomed hat die
Sicherheits-Pen-Nadel im März 2011 lanciert und bereits mit
einigen Spitälern und Pfl egeheimen Verträge abgeschlossen.
Zusätzlich hat Ypsomed mit dem mylife™ Needle Remover™
für traditionelle Pen-Nadeln ein optimales Sicherheitsinstrument
zum schnellen und sicheren Entfernen von Pen-Nadeln im
Angebot. Mit dem mylife™ Needle Remover™ wird das Risiko
von Stichverletzungen vermindert und die Sicherheit für den
Patienten und das Pfl egefachpersonal erhöht.
50
Ypsomed – Geschäftsbericht
50 %
91 %
47 % 46 %
66 %
45 %
60 %
72 %
77 %
82 % 83 %
49 %
71 %
2000 20042002 2006 20092001 20052003 2007 20102008 2011E 2012E
60
50
40
30
20
10
0
Präsenz in % des Welt-Penmarktes (linke Skala) Anzahl Länder mit Präsenz (rechte Skala)
100 %
90 %
80 %
70 %
60 %
50 %
40 %
30 %
20 %
10 %
0 %
Ypsomed hat den Verkauf der selber hergestellten Pen-Nadeln geografi sch stark expandiert
Starker Ausbau der inter-nationalen Marktpräsenz mit neuen Distributionspartnern für Pen-Nadeln
Im Geschäftsjahr 2010/11 hat Ypsomed den Verkauf der
selber hergestellten Pen-Nadeln einmal mehr geografi sch
sehr stark expandiert. In den letzten zehn Jahren ist die
Präsenz der Ypsomed mit Pen-Nadeln von zwölf Ländern auf
aktuell 50 Länder gestiegen. Alleine im Geschäftsjahr 2010/11
hat Ypsomed Verträge mit neuen Distributoren in 18 Ländern
abschliessen können. Heute haben weltweit 82 % aller Pen-
Benutzer den Zugang zu mylife™ Pen-Nadeln von Ypsomed.
Ypsomed sieht noch Potenzial für weiteres geografi sches
Wachstum. Interessant sind die noch nicht abgedeckten
grösseren Märkte wie Japan, Korea und Argentinien sowie
Thailand, Philippinen und Neuseeland.
«Heute haben weltweit 82 % der Pen- Benutzer Zugang zu mylife™ Pen-Nadeln von Ypsomed.»
51
Ypsomed – Geschäftsbericht
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Regional Sales Manager Philippe Miloda (auf dem Bild) und Birgit Fechter nahmen zum zweiten Mal an der grössten Medical Device Messe im Mittleren Osten, der Arab Health, teil.
Ypsomed an der Aarab Health 2011
Neu etablierte Marktpräsenz in Lateinamerika
Ypsomed hat mehrere Verträge mit lokal führenden Distribu-
toren in Lateinamerika, im Mittleren Osten sowie in Nord afrika
abgeschlossen. Die mylife™ Penfine® Pen-Nadeln werden
nach der länderspezifisch notwendigen Registrierung in
Mexiko, Kolumbien und Venezuela durch den Distributor
Innova Technologies aus Venezuela vertrieben, der Teil
der etablierten Familienunternehmung DAI Group mit rund
130 Mitarbeitenden und Vertretungen in 18 lateinamerika-
nischen Ländern ist. In Mexiko, Kolumbien und Venezuela
leben rund 180 Millionen Einwohner, was einem Drittel der
Gesamtbevölkerung in Latein- und Mittelamerika resp. gegen
40 % aller Menschen mit diagnostiziertem Diabetes in diesem
Raum entspricht.
«Diabetes ist im Mittleren Osten ganz besonders stark verbreitet, wobei beson-ders Saudi Arabien mit über 17 % eine der höchsten Dia betiker-Raten in der Welt ausweist. Die International Dia-betes Fede ration (IDF) schätzt, dass sich die Anzahl Diabetiker im Mittleren Osten von heute rund 26 Millionen auf über 52 Millionen im Jahre 2030 verdoppeln wird.»
Ypsomed mit neuen Distributoren im Mittleren Osten
Ypsomed war bereits zum zweiten Mal an der Arab Health
Ausstellung in Dubai, der grössten Messe für Medizintechnik
und Gesundheit im Mittleren Osten mit über 2 700 Ausstellern
aus rund 60 Ländern, mit einem eigenen Ausstellungsstand
innerhalb des Swiss Pavillon präsent. Über 60 000 Distribu-
toren, Ärzte und Branchenvertreter besuchten die Messe, vor
allem aus Saudi Arabien und den Vereinigten Arabischen
Emiraten, aber auch aus Indien und Pakistan. Ypsomed hat
im Geschäftsjahr 2010/11 einen Distributionsvertrag mit der
Firma Innovative Medical Solutions (IMS) mit Hauptsitz in
Beirut (Libanon) abgeschlossen, sodass die mylife™ Penfine®
Pen-Nadeln nach der Produktregistrierung über Tochterfirmen
und Distributoren der IMS in Saudi Arabien, den Vereinigten
Arabischen Emiraten, Kuwait, Bahrain, Qatar, Oman, Jorda-
nien, Libanon und Irak verkauft werden. Ypsomed erschliesst
damit für ihre Produkte im Mittleren Osten ein Gebiet mit rund
75 Millionen Menschen. Darüber hinaus hat Ypsomed mit
dem neuen Distributor Expensimed Sarl. mit Hauptsitz in
Algier (Algerien) ihre Präsenz in Nordafrika erweitert.
Algerien, das flächenmässig zweitgrösste Land Afrikas mit
rund 33 Millionen Einwohnern, weist eine stark steigende
Anzahl von Diabetikern von geschätzten 3 Millionen auf. In
Nordafrika ist Ypsomed damit in Ägypten, Tunesien, Algerien
und Marokko aktiv vertreten.
52
Ypsomed – Geschäftsbericht
Die neu überarbeitete Homepage von DiaExpert: noch informativer und benutzerfreundlicher als bisher.
DiaExpert Diabetes-VersandhandelDiabetes-Beratung und -Ver sorgung aus einer Hand rund um die UhrDiaExpert, eine Tochtergesellschaft der Ypsomed, ist in
Deutschland landesweit der führende Anbieter in der Diabe-
tes-Direktversorgung. DiaExpert bietet neben einem umfas-
senden Produktangebot mit über 1 200 Artikeln des täglichen
Diabetesbedarfs insbesondere auch eine kompetente Beratung
an. Viele Mitarbeitende von DiaExpert sind selbst Diabetiker
und beraten somit aus eigener Erfahrung. Zum Beratungs-
angebot gehört neben der telefonischen Hotline die regel-
mässig erscheinende Kundenzeitschrift «feelfree» mit Fach-
beiträgen und aktuellen Produktinformationen rund um das
Thema Diabetes. Im letzten Geschäftsjahr hat DiaExpert die
Homepage mit dem Onlineshop völlig neu und benutzer-
freundlicher gestaltet. Die Kunden haben rund um die Uhr
Zugang zu aktuellen Informationen und können alle Produk-
te, zum Beispiel Blutzuckermesssysteme, Teststreifen, Insulin-
pumpen-Zubehör, Lanzetten und Pen-Nadeln sowie weitere
Diabetes-Bedarfsprodukte einfach online bestellen. Dank
einer professionellen Versandlogistik sind die bestellten Pro-
dukte innerhalb von 24 Stunden bei den Kunden zu Hause.
«DiaExpert versorgt in Deutschland über die Hälfte aller Insulinpumpen-Benutzer. Damit ist DiaExpert im Versandhandel die Nummer 1 in der Versorgung von Patienten mit einer Insulinpumpenthera-pie oder intensivierten Insulintherapie.»
DiaExpert ist ebenfalls Partner aller Krankenkassen in Deutsch-
land und kann für alle Patienten die optimale Therapie und
eine effiziente Abwicklung der Rezepte und Zahlungen
sicherstellen.
DiaExpert – der führende Diabetes-Versandhandel in Deutschland
53
Ypsomed – Geschäftsbericht
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Neu eröffnetes DiaExpert Dia betes Kompetenz Zentrum in Bad MergentheimIm Oktober 2010 hat DiaExpert, neben sechs bestehenden,
ein weiteres Kompetenz-Center eröffnet. Im renommierten
Diabetes Zentrum Bad Mergentheim können sich Diabetiker
und Angehörige von Spezialisten informieren und beraten
lassen. Darüber hinaus steht ihnen ein umfangreiches Produkt-
und Serviceangebot für den Alltag mit Diabetes zur Verfügung.
Die Besucher können alle Produkte anschauen, anfassen und
ausprobieren. Im Diabetes Zentrum Bad Mergentheim werden
jährlich rund 15 000 Patienten medizinisch behandelt. Dia-
Expert plant, in Zukunft weitere Kompetenz-Center zu eröffnen.
DiaExpert hat sich zum Ziel gesetzt, noch mehr betroffenen
Menschen den Umgang und Alltag mit Diabetes zu erleichtern
und dies nicht nur über den Versandhandel, sondern auch
direkt vor Ort.
Diabeteskompetenz-Center Bad-Mergentheim
«Rund acht Millionen Menschen in Deutschland haben Diabetes. Die Pa-tienten benötigen neben In sulin eine Ausrüstung für das täg liche Diabetes-Management: Pens, Nadeln, Blutzucker-messgeräte und Teststreifen, Lanzetten, Insulin pumpenzubehör. Der Fach- und Versandhandel DiaExpert versorgt die Patienten seit über 20 Jahren mit hoch-wertigen Produkten und kompe tenter Beratung.»
54
Ypsomed – Geschäftsbericht
Würfel mit Vision, Werten und Führungsgrundsätzen der Ypsomed Gruppe
Mitarbeitende
Nachhaltigkeit gegenüber Kunden und MitarbeitendenNachhaltigkeit ist für Ypsomed untrennbar mit unternehmeri-
scher Verantwortung verbunden. Ypsomed handelt deshalb
nicht nur in den traditionellen Bereichen Umwelt und Gesell-
schaft nachhaltig, sondern auch gegenüber Kunden und
Mitarbeitenden. Ypsomed entwickelt für die Pharmakunden
und Patientinnen und Patienten Produkte und Dienstleistungen
mit einem hohen medizinischen Nutzen. Die Forschungs- und
Entwicklungsausgaben betragen seit Börsengang im Jahr
2004 rund CHF 205 Millionen, was durchschnittlich rund
10 % des Jahresumsatzes entspricht. Spitzenleistungen in der
Entwicklung neuer Produkte und Herstellung qualitativ hoch-
stehender Produkte sind nur mit dem Know-how, der Erfahrung
und dem Engagement der Mitarbeitenden möglich.
Werte und Führungsgrundsätze der Ypsomed GruppeDie Ypsomed hat ausgehend von der Vision und Mission für
die ganze Gruppe einheitliche Werte und Führungsgrund sätze
defi niert. Ypsomed erwartet von allen Kaderkräften, dass sie
diese wichtigen Werte und Führungsgrundsätze selber aktiv
vorleben und bei der täglichen Arbeit ihren Mitarbeitenden
weitergeben.
«Damit die Vision, die Werte und die Führungsgrundsätze der Ypsomed Gruppe allen Mitarbeitenden bekannt sind und sie aktiv gelebt werden, hat Ypsomed den Ypsomed-Würfel geschaffen.»
55
Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
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12 %
31 %
25 %
30 %27 %
10 %
19 %
35 %
33 %
38 %
26 %
35 %
26 %
35 %
22 %
23 %
23 %
27 %
25 %
40 %
27 %
9 %
15 %15 %14 %
18 %
19 %
Altersstruktur der Mitarbeitenden Anstellungsdauer der Mitarbeitenden
2005
Prozent der Mitarbeitenden Prozent der Mitarbeitenden
2006 2008 2010
100 %
75 %
50 %
25 %
0 %
50+ Jahre
40 – 49 Jahre
30 – 39 Jahre
Bis 29 Jahre
11+ Jahre
6 – 10 Jahre
3 – 5 Jahre
1 – 2 Jahre
Bis 1 Jahr
4 % 6 %5 %
Entwicklung der Mitarbeiterstruktur von 2005 bis 2010. Quelle: Ypsomed Mitarbeiterbefragungen.
14 %
40 %
34 %
10 %
100 %
75 %
50 %
25 %
0 %2006 2008 20102005
26 %
Entwicklung der Mitarbeiterstruktur
Die Ypsomed Gruppe beschäftigte per 31. März 2011 ins-
gesamt 1 097 Mitarbeitende, davon 36 % Frauen und 64 %
Männer. In der Schweiz arbeiten 879 Personen für die
Ypsomed und im Ausland 218. Wie die Abbildung unten
zeigt, sind die Mit arbeitenden der Ypsomed immer noch
sehr jung: 50 % von ihnen sind noch nicht einmal 40 Jahre
alt. Die Anzahl Dienstjahre hat in den letzten sechs Jahren
deutlich zugenommen. Im Vergleich zum Jahr 2005, als 58 %
der Ypsomed Mit arbeitenden weniger als zwei Jahre bei
der Firma tätig waren, waren es per Ende 2010 nur noch
deren 16 %.
Im Rahmen der verstärkten strategischen Ausrichtung der
Ypsomed als Diabetes-Spezialistin wurden der europäische
Aussendienst und das Marketing ausgebaut. Vor dem Hinter-
grund der stark sinkenden Nachfrage nach Pensystemen für
Sanofi -Aventis ist Ypsomed gezwungen, die Produktivität in
der Schweiz zu verbessern und die personellen Strukturen
entsprechend anzupassen. Im April 2010 haben 46 gekün-
digte Mitarbeitende das Unternehmen verlassen und im August
2010 mussten aus wirtschaftlichen Gründen 20 weitere Kün-
digungen ausgesprochen werden. Der Sozial plan wurde in
enger Zusammenarbeit mit der Personal kommission (Peko)
erstellt. Ypsomed hat durch ein Gruppen- Newplacement die
betroffenen Personen mit einer sofortigen und aktiven Beglei-
tung bei der Standortbestimmung und Neuorientierung un-
terstützt. Die Ergebnisse waren positive Rückmeldungen der
Teilnehmer, erfolgreichere Stellensuche und weniger Krank-
heitsausfälle in der Kündigungsfrist. Insgesamt 17 Personen
haben nahtlos oder früher eine neue Stelle gefunden und –
anstelle eines längeren Lohnausgleichs infolge Arbeitslosig-
keit – eine Prämie für die erfolgreiche Stellensuche erhalten.
Gleichzeitig hat Ypsomed die Unternehmensführung in der
Schweiz gestrafft und die Geschäftsleitung auf fünf Personen
verkleinert. Der bisherige Chief Operating Offi cer (COO)
Maurice Meytre übernahm ab September 2010 die Geschäfts-
führung der zur Ypsomed Gruppe gehörenden Ypsotec AG
mit Sitz in Grenchen. Dr. Christoph Rindlisbacher, bisher
zuständig für Corporate Development, und Dr. Manfred
Mäder, verantwortlich für Qualitätsmanagement und Regu-
latory Affairs, verliessen Ypsomed auf eigenen Wunsch.
56
Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
Zufriedenheit der Mitarbeitenden
Mittelwert (Bewertung auf 100er-Skala)
6064
67 6663
Zufriedenheit
Mit meiner derzeitigenArbeitssituation bin ichzufrieden.
727574
Motivierendes Umfeld
In meiner Abteilung haben alle MA den Willen, eine hohe Leistung zu erbringen.
100 %
75 %
50 %
25 %
0 %
2004 2005 2006 2008 2010
Verbundenheit
Es liegt mir viel an der Zukunft dieses Unternehmens.
7577
82 8286
Identifikation
Ich habe ein starkes Zugehörigkeitsgefühl zu diesem Unternehmen.
64 6466
7370
Quelle: Auszug aus den Ergebnissen der Ypsomed Mitarbeiterbefragungen.
AnstellungsbedingungenIm Rahmen eines Social & Ethical Audits hat im Geschäfts-
jahr 2010/11 ein grosser Kunde von Ypsomed vor Ort die
Anstellungsbedingungen der Ypsomed geprüft. Dabei haben
die Inspektoren auch Interviews mit Mitarbeitenden aus der
Produktion durchgeführt, etwa zu Themen wie Lohn, Ferien
und Mitarbeiterzufriedenheit. Das Ergebnis des Audits fiel
durchwegs positiv aus.
«Die für den Unternehmenserfolg wesent- lichen Einstellungen der Mitarbeiten- den – das Zu gehörigkeitsgefühl und der Wille, eine hohe Leistung zu erbringen – haben sich positiv entwickelt.»
Hohe Zufriedenheit der Mitarbeitenden
Die Meinung der Mitarbeitenden regelmässig und systematisch
abzufragen, ist für die Ypsomed ein wichtiger Bestandteil der
Unternehmenskultur. Mitarbeitende und Vorgesetzte sehen
die Mitarbeiterbefragung als wertvolles Instrument, um im
Unternehmen «den Puls zu spüren» und damit gezielt auf
Themen zu fokussieren, bei denen Handlungsbedarf besteht.
Besonders in der aktuellen Transformationsphase mit zahlrei-
chen organisatorischen und personellen Veränderungen ist
es wichtig, die Meinung der Mitarbeitenden zu kennen, um
entsprechende Massnahmen einzuleiten. Vom 18. Oktober
bis 15. November 2010 wurde deshalb zum fünften Mal eine
Mitarbeiterbefragung der Ypsomed AG durchgeführt. Die
Beteiligungsquote lag mit 84 % höher als in den Vorjahren
und auch höher im Vergleich zum Schweizer Firmendurchschnitt
von 66 % gemäss dem «cash» Arbeitgeber Award 2010.
57
Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
Nac
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Entwicklung der Anzahl Lernenden der Ypsomed Gruppe
Anzahl Lernende / Lehrabgänger / Weiterbeschäftigte
Lernende Lehrabgänger Weiterbeschäftigungen
50
40
30
20
10
02005
19
2 2
14
3
2004
3
26
2006
4 4
28
2007
86
38
2008
5
2
42
2009
8 8
42
2010
11
7
«Erfreulich ist, dass Ypsomed im Geschäftsjahr 2010/11 insgesamt 42 Lernende beschäftigte und 11 Lernende ihre betriebliche Grund-bildung mit sehr guten Resultaten abschliessen konnten.»
Aus- und Weiterbildung der MitarbeitendenYpsomed bietet viele interessante Lehrstellen an
Ypsomed legt seit Jahren grossen Wert auf die Ausbildung
von Lernenden. Ypsomed bietet für Lernende folgende Berufs-
felder an: Konstrukteur, Polymechaniker, Kunststofftechnologe,
Logistiker, Informatiker, Informatikpraktiker sowie Kaufmann
und Kauffrau. Die Anzahl der Lernenden hat sich in den
letzten Jahren sehr deutlich erhöht und auch die Anzahl der
Weiterbeschäftigten, wie die Grafi k unten zeigt. Trotz nahe-
zu 300 Bewerbungen für die Lehrstellen per August 2011
wird es zunehmend schwieriger, für gewisse Berufe interes-
sierte und qualifi zierte Bewerber zu fi nden.
58
Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
Personalentwicklung und LaufbahnplanungYpsomed verfügt über ein Laufbahnmodell mit Führungs-, Pro-
jektleiter- und Fachkarriere. Dieses Modell hat sich in der Praxis
seit mehreren Jahren sehr bewährt und wird im Rahmen der
Personalentwicklung aktiv gefördert. Im Geschäftsjahr 2010/11
konnten sich insgesamt 48 Personen in eine neue Funktion
weiterentwickeln, die Hälfte davon in eine Führungsposition.
Betriebliche Gesundheits-förderungFür Ypsomed ist die betriebliche Gesundheitsförderung ein
wichtiges Anliegen. Neben dem primären Ziel, die Anzahl
der Betriebs- und Nichtbetriebsunfälle sowie der krankheits-
bedingten Abwesenheiten zu senken, sollen die Mitarbeiten-
den zusätzlich sensibilisiert und motiviert werden, sich vermehrt
aktiv um ihre Gesundheit zu kümmern. Dabei haben insbe-
sondere auch die Führungskräfte eine wichtige Vorbildrolle
und müssen ihre Verantwortung wahrnehmen. Im Rahmen
eines Projektes wurden ab dem Jahr 2006 die notwendigen
Voraussetzungen geschaffen und aktiv mit der SUVA zusam-
mengearbeitet. Ypsomed investiert seither pro Jahr einen
grösseren fünfstelligen Betrag in die Gesundheit und die
Sicherheit der Mitarbeitenden. Die Erfolge der Gesundheits-
förderung und der Unfallverhütung sind quantitativ messbar
und werden vom Verwaltungsrat und von der Geschäftsleitung
mittels Zahlen und Fakten überprüft. Der Trend ist grundsätz-
lich positiv, aber es wurden noch nicht alle gesteckten Ziele
erreicht. Die krankheits- und unfallbedingten Absenztage pro
Person konnten von 12.2 Tage im Kalenderjahr 2006 auf
aktuell 9.5 Tage gesenkt werden. Bedingt durch den aktiven
Stellenabbau ist Ypsomed zufrieden, die Absenzquote aktuell
stabil halten zu können, wobei das Ziel ist, in Zukunft die
Absenzrate pro Person weiter zu senken.
Familienfreundliche UnternehmenskulturZu einem für arbeitstätige Mütter und Väter attraktiven
Arbeitsumfeld gehören flexible Arbeitszeiten, Teilzeitarbeit,
Elternurlaub oder Beiträge an die Kinderbetreuung. Ypsomed
bietet diese familienfreundlichen Bedingungen an, um erfah-
rene und qualifizierte Mitarbeitende gewinnen und halten zu
können. Mit einer so jungen Belegschaft von durchschnittlich
39 Jahren, haben viele Mitarbeitende von Ypsomed ein
Interesse an einem lokalen Kinderbetreuungsplatz oder sind
sogar darauf angewiesen. In der Kindertagesstätte (KITA)
Bucher Areal in Burgdorf stehen den Ypsomed Mitarbeitenden
für ihre Kinder Plätze zur Verfügung. Derzeit sind die Plätze
sehr gut belegt und die Eltern mit dem Angebot überaus
zufrieden. Die Betreiberin der KITA Bucher Areal, die Orga-
nisation «leolea», wurde u. a. auch durch den Ypsomed
Innovationsfonds finanziert. Mehr Informationen über «leolea»
finden Sie auf Seite 61.
59
Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
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Engagement für die Gesellschaft und die Region
Wie bereits zu Zeiten der Disetronic, setzt Ypsomed jährlich
rund 1 % des konsolidierten Reingewinns für Sponsoring,
projekte in den Bereichen Soziales, Kultur, Fachausbildungen
und Breitensport ein. Diese Aktionen sind hauptsächlich
regional ausgerichtet auf die Standorte Burgdorf, Solothurn
und Grenchen. Mit dem Museum Franz Gertsch ist Ypsomed
in vielfältiger Weise sehr eng verbunden und trägt zur Kunst-
förderung in Burgdorf und der Region bei. Darüber hinaus
leistet Ypsomed auch regelmässig Finanzbeiträge an den
Ypsomed Innovationsfonds zur Unterstützung innovativer
Unternehmungen im Espace Mittelland und hat zur Förderung
von Wissens- und Technologietransfer der Universität Bern
und der Berner Fachhochschulen den mit über CHF 50 000.–
dotierten Ypsomed Innovationspreis ins Leben gerufen.
«Neben dem umfangreichen Engagement für die Mitarbeitenden ist Ypsomed seit Jahren auch mit unmittelbaren Aktionen zugunsten der Gesellschaft aktiv.»
Ypsomed Innovationsfonds – Förderung von Innovation und TechnologietransferDie Stiftung Ypsomed Innovationsfonds bezweckt die Förde-
rung innovativer Jungunternehmen in der Region Espace
Mittelland. Sie stellt Unternehmen durch Gewährung von
Darlehen oder Wandeldarlehen oder durch die Finanzierung
mit Eigenkapital die notwendigen Mittel zur Realisierung von
Innovationsprojekten und Wachstumsstrategien zur Verfügung.
Der Ypsomed Innovationsfonds unterstützt sowohl Projekt-
finanzierungen von neu gegründeten wie von bereits beste-
henden Unternehmen. Der Disetronic Innovationsfonds wurde
durch Dr. h. c. Willy Michel 1997 als unabhängige Stiftung
der Disetronic Holding AG gegründet. 2005 erfolgte die
Umbenennung von Disetronic Innovationsfonds in Ypsomed
Innovationsfonds. Zu den Stiftern gehören Dr. h. c. Willy
Michel, die Ypsomed Holding AG und die Berner Kantonal-
bank. Geschäftsführer der Stiftung ist Dr. med. vet. Christoph
Rindlisbacher, und im Stiftungsrat engagieren sich Heinrich
Mühlemann, dipl. Ing. ETH / lic. oec. publ., Daniel Kusio,
lic. rer. pol. und Prof. Dr. Peter Mürner, Prof. Dr. phil. nat.
Ein Beispiel für ein erfolgreiches Projekt im Bereich Social
Entrepreneurship, welches initial durch den Ypsomed Inno-
vationsfonds unterstützt wurde, ist «leolea».
Gesellschaft
60
Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
«leolea» Kindertagesstätten
«leolea» Kindertagesstätten – erfolgreiches Wachstumsprojekt mit Startfinanzierung durch den Ypsomed InnovationsfondsVor sieben Jahren hat Dr. Marcel Brülhart dem Stiftungsrat
des Ypsomed Innovationsfonds ein Projekt präsentiert, um
durch private Initiative vermehrt Kinderbetreuungsstätten
(KITA) in der Region Bern zu schaffen. Nach eingehender
Prüfung und Diskussion entschied der Ypsomed Innovations-
fonds im Jahr 2004, den Verein «leolea» mit einer Startfinan-
zierung von CHF 120 000.– zu unterstützen.
«leolea» bietet Orte, wo Kinder im Vorschul- und Schulalter
betreut und geförder t werden, damit Eltern in ihren
Betreuungsaufgaben unterstützt und entlastet werden. Die
von Ypsomed genutzte KITA in Burgdorf wird von «leolea»
betrieben. «leolea» ist innovativ und ein Gewinn für die
Gesellschaft. Das Angebot reicht von kundenorientierten
Öffnungszeiten, über Tageseltern und Ferienbetreuung bis
zu Waldspielorten und spezialisierter Beratung für Eltern
und Gemeinden. Dies ist nicht nur ein regionales Bedürfnis,
sondern es mangelt in der ganzen Schweiz an innovativen
KITA. Dr. Marcel Brülhart, Vorstandspräsident von «leolea»,
will denn auch in Zukunft schweizweit expandieren.
Ypsomed-Mitarbeitende engagieren sich auch persönlich
Aber nicht nur Ypsomed engagiert sich, sondern auch die
Mitarbeitenden selber sind eingebunden und setzen sich
persönlich bei Aktionen ein. Zum Beispiel durch die Teil nahme
an Blutspendeaktionen und der vorsorglichen Grippeimpfung
sowie an Firmensportanlässen oder durch die Nutzung von
Fitnesstrainings und des Hallenbads, welche Ypsomed gratis
anbietet. Zahlreiche Ypsomed Mitarbeitende haben auch im
Jahr 2010 wieder an der «bike to work»-Aktion sowie am
Nationalen Zukunftstag mitgemacht.
«Aus ‹leolea› mit zwei Kindertages-stätten in der Stadt Bern ist in der Zwischenzeit eine professionelle und kundenorientierte Organisation mit 19 Betrieben im Kanton Bern und in der Stadt Luzern geworden, die weit über 300 Mitarbeitende beschäftigt.»
61
Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
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Unterstützung von Dream Trust in IndienYpsomed hat in Indien seit 2007 eine eigene Tochtergesell-
schaft und vertreibt über sie die in der Schweiz hergestellten
mylife™ Pen-Nadeln. Zudem hat Ypsomed in den vergangenen
Jahren mit allen lokalen Insulin-Herstellern und indischen
Pharma- und Biotech-Unternehmen enge Kontakte geknüpft
und sich als unabhängiger Anbieter von innovativen Pen-
Systemen positioniert. In Indien, wo bereits heute 50 Millionen
Menschen mit Diabetes mellitus leben, haben viele noch nicht
den Zugang zu Insulin und dem für die Behandlung notwen-
digen Service wie Diabetesberatung und Blutzuckermessung.
Ypsomed führt regelmässig Schulungen zum Thema Diabetes
in Indien durch und hat in den Jahren 2010 und 2011 erneut
die Hilfsorganisation Dream Trust (www.dreamtrust.org)
finanziell unterstützt. Dream Trust hilft in Nagpur sozial
benachteiligten Menschen mit Diabetes.
Mit Diabetes auf den Gipfel
Immer mehr Menschen leben mit Diabetes, wollen sich aber
durch ihre Krankheit nicht einengen lassen, weder im Alltag
noch bei besonderen Herausforderungen. Ypsomed hat
deshalb die Leserinnen und Leser von «feel free», unserem
DiaExpert Kundenmagazin, eingeladen, den berühmten Mont
Blanc mit einem erfahrenen Bergführer zu besteigen. Ralf
Weber aus Worms, der erst mit 41 Jahren Typ-1 Diabetes
bekam, hat es schliesslich gewagt und am 1. Juli 2010 den
4 180 Meter hohen Berg in den französischen Alpen erfolg-
reich erklommen. In einem französischen Team in Begleitung
eines Diabetologen, zweier Bergführer und eines Kamera-
manns hat er als erfahrener Tourengänger auf der Normal-
route den Gipfel erreicht.
Ralf Weber ist überzeugt, dass es selbst mit Diabetes keine
Einschränkungen im Leben geben sollte. Sein Motto lautet
denn auch: «Du bist nicht krank, du hast nur eine Auflage,
auf die du achten musst.» Mehr über die unvergessliche Tour
kann man unter www.gisele-lafond.com in einem Blog nach-
lesen (in französischer Sprache).
«Ein Wahnsinnstag! Wir hatten Glück mit dem Wetter und wunderbare Sicht. Wir starteten gegen 2 Uhr in der Früh und waren nach 8½ Stunden auf dem Gipfel, fast die ganze Strecke über Eis und Schnee. Für die Mahlzeiten mit Müesli- und Powerriegel habe ich fast kein In sulin gebraucht, weil die An-strengung ‹alles› weggefressen hat. Pen und Messgerät hatte ich in der Hosentasche mit dabei und habe sie jeweils nur kurz gebraucht.»
«feelfree»-Leser Ralf Weber vor dem Mont Blanc
Ralf Weber (Dritter von rechts).
62
Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
Umwelt und Sicherheit
«Um die Mitarbeitenden für umwelt-verträgliches und ressourcenschonendes Verhalten zu sensibilisieren und kon-tinuierliche Verbesserungsmassnahmen umzusetzen, hat Ypsomed seit 2007 einen vollamtlichen Verantwortlichen für Umwelt, Gesundheit und Sicher- heit. Ypsomed braucht allgemein in der Produk tion sehr wenig Ressourcen, speziell im Vergleich zu anderen Bran-chen oder Industrien.»
Ypsomed investiert in die EnergieeffizienzInvestitionen in die Energieeffizienz sind nicht nur aus ökolo-
gischen Gründen sinnvoll, sondern vor dem Hintergrund
kontinuierlich steigender Energiepreise auch wirtschaftlich
notwendig. Für Ypsomed steht dabei in erster Linie die lau-
fende Optimierung bei den beiden wichtigsten Energiequel-
len, Erdgas und Elektrizität, im Vordergrund. Im Geschäftsjahr
2010/11 hat Ypsomed wiederum in die Erneuerung der
Haustechnikanlagen am Produktionsstandort Solothurn und
in die Verbesserung der Energieeffizienz von Spritzguss-
maschinen investiert.
Projekt «Free Cooling» in Solothurn
Hinter dem Projekt «Free Cooling Solothurn» stand die Idee,
die in der Spritzgussproduktion benötigte Kälte im Winter-
halbjahr anstatt wie bisher mit einer Kältemaschine herzu-
stellen, durch die Zufuhr kalter Aussenluft energiesparend
bereitzustellen. Im Jahr 2010 hat Ypsomed mit diesem Projekt
erfolgreich am Wettbewerb für Stromeffizienz des Bundes-
amtes für Energie teilgenommen und einen signifikanten
Förderbeitrag erhalten. Mit dieser finanziellen Unterstützung
wird im Sommer 2011 das Projekt umgesetzt, womit bereits
ab Winter 2011/12 jährlich 0.5 Gigawatt elektrische Energie
eingespart werden kann.
Elektrische Spritzgussmaschinen verbrauchen bis zu 50 % weniger Energie
Ypsomed hat wie viele andere Hersteller von Plastikkompo-
nenten in der Vergangenheit hydraulische Spritzgussmaschi-
nen eingesetzt. Obwohl die neuen elektrischen Spritzguss-
maschinen in der Anschaffung teurer sind als die hydraulischen
Maschinen, lohnt sich die Investition, weil elektrische Spritz-
gussmaschinen im Betrieb bis zu 50 % weniger Energie ver-
brauchen. Ypsomed hat eine Standardisierung bei den
Spritzgussmaschinen beschlossen und will zukünftig nur noch
elektrische Spritzgussmaschinen beschaffen.
63
Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
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Umweltbelastung 2010: Total 16 700 Mio. EIP (–10 % zum Vorjahr)
Emissionen 2010: Total 14 350 t CO2 - Äquivalent (–4 % zum Vorjahr)
13 % Standortbilanz (10 %)
19 % Energieversorgung und Entsorgung (18 %)
68 % Komplementärbilanz (72 %)
Komplementärbilanz 9750 t CO2-Äquivalent –8 %
Kernbilanz 4600 t CO2-Äquivalent +7 %
6 % Standortbilanz (4 %)
40 % Energieversorgung und Entsorgung (40 %)
54 % Eingekaufte Umweltbelastung (Komplementärbilanz) (56 %)
Komplementärbilanz 9100 Mio. UBP –13 %
Kernbilanz 7600 Mio. UBP –6 %
UmweltbilanzYpsomed erstellt für jedes Kalenderjahr eine Umweltbilanz
basierend auf der Methode der Schweizerischen Vereinigung
für ökologisch bewusste Unternehmensführung (öbu). Die
Grafiken zeigen die wichtigsten Umweltkennzahlen der
Ypsomed für die Kalenderjahre 2007 bis 2010. Die Defini-
tion der Kennzahlen und Fachbegriffe ist im Glossar ab
Seite 134 erläutert.
Rückläufiger Energieverbrauch
Der Gesamtenergieverbrauch der Ypsomed AG hat im Kalen-
derjahr 2010 im Vergleich zu den Vorjahren erneut leicht
abgenommen, obwohl steigende Anforderungen an Raum-
luftqualität und Raumklima den Energieverbrauch relativ zur
Produktionsmenge erhöhen. Erfreulich ist, dass sich insbeson-
dere der produktionsabhängige Stromverbrauch deutlich
reduzieren liess, während der flächenabhängige Verbrauch
an fossilen Brennstoffen witterungsbedingt und wegen gestie-
gener Raumklimaanforderungen zugenommen hat.
Verringerung der Umweltbelastung und der Treibhausgas emissionen
Auch die Umweltbelastung durch die Ypsomed AG ist im
Kalenderjahr 2010 wiederum zurückgegangen. Die Umwelt-
belastung der Komplementärbilanz, welche rund 25 % der
Gesamtbilanz ausmacht, kommt hauptsächlich aus den Roh-
stoffen, insbesondere dem Kunststoffgranulat als Haupt-
bestandteil der Ypsomed Produkte. Bei der Kernbilanz, die
30 % der gesamten Umweltbelastung der Ypsomed verursacht,
ist der eingekaufte Strom der Hauptverursacher. Bei der
Umweltbelastung durch Strom belasten insbesondere die
Abfälle der Atomstromproduktion die Bilanz. Weiter haben
im Jahr 2010 auch die Treibhausgasemissionen leicht abge-
nommen. Die Hauptverursacher bei der Komplementärbilanz
sind ebenfalls die Rohstoffe, die über 40 % der gesamten
Treibhausgasemissionen ausmachen. Bei der Kernbilanz sind
es vor allem die Heizenergie, insbesondere das Erdgas.
Deren Anteil beträgt knapp 10 % der gesamten Treibhausga-
semissionen.
64
Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
In GJ
In km
In t
Erdgas
Heizöl
Strom
Eigene Fahrzeuge
Fahrzeuge Mitarbeitende
Flugreisen
Drucksachen / Papier
Verpackungen allgemein
Einwegtrays
Granulat
VOC kg
Umweltbelastung Mio. UBP
CO2-Äquivalent
Energie
Geschäftsverkehr Schweiz
Materialien (Auszug)
Umweltbelastung Kernbilanz
2 500 000
2 000 000
1 500 000
1 000 000
500 000
02007 20072008 20082009 20092010 2010
40 000
30 000
20 000
10 000
0
2007 20072008 20082009 20092010 2010
100 000
75 000
50 000
25 000
0
2500
2000
1500
1000
500
0
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Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
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Betriebsunfälle
Unfälle pro 1 000 Mitarbeitende
2003 2004 2006 20082005 2007 2009 2010
40
30
20
10
0
Erstmalige Rückerstattung von CO2-Abgaben im Jahr 2010
Im Kalenderjahr 2010 wurde der Ypsomed erstmals die CO2-
Abgabe zurückerstattet. In Zusammenarbeit mit der Schwei-
zerischen Klimaschutzorganisation «myclimate» wurde dieser
Betrag für die Kompensation aller Geschäftsreisen mit Auto
und Flugzeug der gesamten Ypsomed Gruppe verwendet.
Gesamthaft konnte Ypsomed über tausend Tonnen CO2 kom-
pensieren, die von der Organisation «myclimate» in hoch-
wertige Klimaschutzprojekte im In- und Ausland investiert
werden. Weiter wurde die Rückerstattung in neue, energie-
effizientere und CO2-ärmere Geschäftsfahrzeuge investiert.
«Um Anreize für die vermehrte Nutzung des öffentlichen Verkehrs zu schaffen, gibt Ypsomed jährlich gratis REKA-Cheques in der Höhe eines Halbtax-Abos an die Mitarbeitenden ab und verlangt gleichzeitig eine Parkplatzgebühr für die Autos der Mitarbeitenden.»
Erneut weniger Betriebsunfälle bei der Ypsomed
Ypsomed hat im letzten Jahr einen neuen Rekord aufgestellt:
Seit Bestehen der Ypsomed wurden noch nie so wenige
Unfälle pro 1 000 Mitarbeitende registriert wie im Jahr 2010
mit lediglich 28 Unfällen. Erfreulich war zudem, dass es sich
bei 80 % der Ereignisse um Bagatellfälle handelte und bei
den restlichen 20 % nur um kleinere Unfälle. Damit hat
Ypsomed ein wichtiges Ziel erreicht und die Sicherheit über
die letzten Jahre kontinuierlich verbessert, wie aus der
Abbildung unten ersichtlich wird. Die enge Zusammenarbeit
mit der SUVA hat sich zweifelsohne sehr gelohnt.
66
Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht
Delivery Devices
2009/10 2010/11
Umsatz Dritte Umsatz Sanofi-Aventis Währungseffekt
Umsatzentwicklung
180
160
140
120
100
80
60
40
20
0
Diabetes Direct Business
2009/10 2010/11
Übrige
2009/10 2010/11
In Millionen CHF
Konzernrechnung 2010/11
Konsolidierter Umsatz von CHF 242.5 Mio. – leichtes Umsatz-wachstum in LokalwährungYpsomed hat im Geschäftsjahr 2010/11 einen konsolidierten
Umsatz von CHF 242.5 Mio. erwirtschaftet. Obwohl in
Lokalwährung insgesamt ein leichtes Umsatzwachstum von
0.5 % gegenüber dem Vorjahr resultierte, lag der Umsatz vor
allem wegen des starken Schweizer Frankens rund 4.5 %
unter dem Vorjahr von CHF 254.0 Mio. Insgesamt betrug
der Währungseffekt beim Umsatz CHF 12.9 Mio. Die Um-
satzentwicklung der einzelnen Geschäftssegmente ist in der
Abbildung unten dargestellt. Im Delivery Device Segment
erzielte Ypsomed einen Umsatz von CHF 155.8 Mio. gegen-
über CHF 168.3 Mio. im Vorjahr. Der Umsatzrückgang von
7.4 % ist damit zwar geringer als in der Vorjahresperiode mit
13.6 %, aber weiterhin stark vom rückläufigen Absatz mit
Sanofi-Aventis geprägt. Der Umsatzanteil mit Sanofi-Aventis
verringerte sich gegenüber dem Vorjahr von 28 % auf aktuell
noch 24 %.
«Die Umsatzentwicklung der einzelnen Segmente verdeutlicht, dass sich Ypsomed weiterhin in einer anspruchsvollen Transforma-tionsphase befindet. Ypsomed investiert in den Aufbau der Dia- betes- Versorgung und diversi- fiziert gleichzeitig die Kundenbasis bei den Pensystemen mit welt- weit tätigen Pharmakonzernen.»
Ypsomed baut das Diabetes- Geschäft weiter aus
Im Geschäftsjahr 2010/11 hat Ypsomed das Diabetes-
Direktgeschäft mit der Markteinführung der neuen Insulin
Patch-Pumpe mylife™ OmniPod® und dem intensivierten Vertrieb
des Blutzuckermesssystems mylife™ Pura® weiter ausgebaut
und einen konsolidierten Umsatz von CHF 69.4 Mio. erwirt-
schaftet. Obwohl im letzten Geschäftsjahr mit beiden Pro-
dukten eine positive Umsatzsteigerung erzielt wurde, hat der
starke Schweizer Franken im Diabetes-Direktgeschäft zu einem
erheblichen Translationseffekt von CHF 8.3 Mio. geführt.
Insgesamt ist damit der Umsatz in Schweizer Franken im
Segment Diabetes-Direktgeschäft um 2.1 % gegenüber dem
Vorjahr gesunken.
«Der starke Schweizer Franken hat beim konsolidierten Umsatz zu einem nega-tiven Währungseffekt von CHF 12.9 Mio. geführt. Ansonsten gleichen sich die Einnahmen, Ausgaben und Investitionen in Fremdwährungen innerhalb der Ypsomed Gruppe weitgehend aus.»
67
Ypsomed – Finanzbericht
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Produktbereiche Umsatz Kosten
Pensysteme und -Komponenten Schweizer Franken Schweizer Franken
Pen-Nadeln Euro / US-Dollar Schweizer Franken
Diabeteshandel (DiaExpert) Euro Euro
Blutzuckermesssysteme Euro Euro
Insulin Patch-Pumpe Euro US-Dollar / Euro
Übersicht zu Währungseffekten bei den einzelnen Produkten der Ypsomed Gruppe.
Bruttoergebnis trotz Umsatz-rückgang leicht verbessert
Obwohl der Umsatz im Geschäftsjahr 2010/11 um CHF 11.5
Mio. geringer ausfiel, hat Ypsomed das Brutto ergebnis von
CHF 66.4 Mio. im Vorjahr auf CHF 66.7 Mio. um 0.4 % leicht
verbessern können. Insgesamt sanken die Herstellkosten der
verkauften Produkte und Dienstleistungen um CHF 11.8 Mio.
von CHF 187.6 Mio. im Vorjahr auf CHF 175.7 Mio. im
Geschäftsjahr 2010/11. Die Bruttomarge wurde damit von
26.2 % auf 27.5 % erhöht. Dazu beigetragen haben Mass-
nahmen zu Effizienzverbesserungen, wie die Zusammenlegung
von Produktionseinheiten, die Erhöhung des Automatisierungs-
grades oder die rasche Inbetriebnahme von Anlagen und
Bereitstellung der benötigten Produktionskapazitäten, z. B.
für neue Produkte wie den ServoPen® Insulinpen oder den
Einweg-Pen für Wachstumshormone. Eine Verbesserung der
Bruttomarge auf mittelfristig wieder über 30 % ist realistisch,
weil im Geschäftsjahr 2010/11 sehr hohe Kosten und eine
ungenügende Produktivität der neuen Pen-Nadel Produkti-
onsanlage in Solothurn die Herstellkosten negativ beeinflusst
haben. Zudem belastete eine von der gesamten Branche
angefochtene Mehrwertsteuernachforderung in Deutschland
für in den Vorjahren unentgeltlich abgegebene Blutzucker-
messgeräte die Herstellkosten mit einmalig CHF 0.6 Mio.
«Trotz einem tieferen Umsatz hat Ypsomed im Geschäftsjahr 2010/11 die Bruttomarge von 26.2 % auf 27.5 % verbessert.»
Ypsotec AG steigert UmsatzIm Geschäftsjahr 2010/11 erhöhte sich der Umsatzanteil im
Segment «Übrige» von CHF 14.8 Mio. im Vorjahr um 16.8 %
auf CHF 17.3 Mio., dies vor allem dank einer erfreulichen
Umsatzsteigerung bei der Ypsotec AG mit Drittkunden, u. a.
im Bereich Medizintechnik. Die hundertprozentige Tochter-
gesellschaft Ypsotec AG mit Sitz in Grenchen ist spezialisiert
auf hochpräzise Drehteile und die Montage von Baugruppen.
Im Segment «Übrige» konsolidiert Ypsomed zudem die
externen Mieterträge, welche sich im letzten Geschäftsjahr
mit CHF 2.2 Mio. weitgehend stabil entwickelt haben.
Erläuterung zu den Währungseffekten bei der Ypsomed
Mit Ausnahme der Pen-Nadeln, welche ausschliesslich
in der Schweiz hergestellt, aber überwiegend in Euro
und US-Dollar verkauft werden, sind in den Produkt-
bereichen die Fremdwährungen operativ weitgehend
ausgeglichen, wie in der Tabelle unten aufgezeigt wird.
Wie sehr der Schweizer Franken zugelegt hat, verdeut-
lichen die Kursunterschiede zwischen Beginn und Ende
des letzten Geschäftsjahres: Per 31. März 2011 lag der
Kurs des Schweizer Frankens bei 1.30 zum Euro und
0.91 zum US-Dollar, dies im Vergleich zu 1.43 zum
Euro und 1.05 zum US-Dollar per 31. März 2010.
68
Ypsomed – Finanzbericht
Personalkosten
2009/10 2010/11
Kostenentwicklung davon aktivierte Entwicklungskosten
In Millionen CHF
Kostenentwicklung
140
120
100
80
60
40
20
0
F & E-Ausgaben
2009/10 2010/11
Investitionen in Sachanlagen
2009/10 2010/112010/11
Marketing und Vertriebskosten
2009/10 2010/11
Verwaltungskosten
2009/10
Konsequente Kosteneinsparungen und Investitionen in das zukünftige WachstumDer Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung sind von der
eingeschlagenen Strategie der Ypsomed überzeugt und haben
im Geschäftsjahr 2010/11 zahlreiche Massnahmen ergriffen.
Zum einen wurden zur Sicherung der langfristigen Wett-
bewerbsfähigkeit Investitionen in den Ausbau des internatio-
nalen Marketings und Vertriebs im Diabetesgeschäft sowie in
die Markteinführung der zukunftsträchtigen Insulin Patch- Pumpe
mylife™ OmniPod® und in das hochpräzise Blutzuckermess-
system mylife™ Pura® getätigt. Gleichzeitig wurden deutliche
Einsparungen bei den operativen Kosten im Delivery Device
Geschäft und bei den betrieblichen Investitionen in Maschinen
und Gebäude vorgenommen. Die Übersicht unten illustriert
die Massnahmen auf der Kostenseite.
Personaleinsparungen und tiefere Verwaltungskosten
Ypsomed hat im Geschäftsjahr 2010/11 innerhalb der Gruppe
insgesamt 102 Mitarbeitende abgebaut und dabei die Per-
sonalkosten um CHF 7.7 Mio. von CHF 115.5 Mio. im Vorjahr
auf CHF 107.8 Mio. reduziert. In der Schweiz hat Ypsomed
126 Mitarbeitende abgebaut, mehrheitlich über die natürli-
che Fluktuation, aber auch über Entlassungen, speziell in
der manuellen Montage und Fertigung. Weiter wurde gene-
rell auf Managementebene die Führung gestrafft und auch
die Geschäftsleitung verkleinert. Die Verwaltungskosten
wurden deutlich um insgesamt CHF 4.6 Mio. von CHF 18.0
Mio. auf 13.4 Mio. reduziert, wobei Patentaufwendungen
im Umfang von CHF 1.8 Mio. erstmals den F & E-Kosten
zugeordnet wurden.
«Innovation und neue Produktentwick-lungen sind für Ypsomed wichtige Er-folgsfaktoren. Im Geschäftsjahr 2010/11 hat Ypsomed deshalb erneut mehr als 10 % vom Umsatz in die Forschung und Entwicklung investiert.»
69
Ypsomed – Finanzbericht
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Weiterhin hohe Ausgaben für Forschung und EntwicklungInnovative Produkte sind für Ypsomed von zentraler Bedeutung.
Entsprechend gross waren erneut die Ausgaben für Forschung
und Entwicklung, welche im Geschäftsjahr 2010/11 insgesamt
CHF 26.1 Mio. betrugen resp. 10.7 % des Umsatzes ausmach-
ten. Erfreulich war wiederum die Steigerung der Lizenz erträge
um 14.1 % von CHF 1.0 Mio. auf CHF 1.1 Mio. Die Erträge
aus Forschungs- und Entwicklungsaufträgen betrugen
CHF 8.3 Mio. und lagen wegen Projektphasen, bei denen
anteilig weniger Spritzgusswerkzeuge fakturiert wurden,
CHF 6.2 Mio. tiefer als im Vorjahr mit CHF 14.4 Mio. Aus
dem gleichen Grund fielen auch die Forschungs- und Entwick-
lungskosten mit CHF 17.5 Mio. geringer aus als im Vorjahr
mit CHF 21.7 Mio. Ypsomed hat im letzten Geschäftsjahr das
bestehende Patentportfolio einer detaillierten Kosten-Nutzen-
Analyse unterzogen und dabei zahlreiche Kostenoptimie-
rungsmassnahmen ergriffen. Weiter fielen im zweiten Halbjahr
des Geschäftsjahres 2010/11 erstmals Amortisationen von
CHF 1.5 Mio. für aktivierte F & E-Aufwände für die neu lan-
cierten Pen-Nadeln sowie den ServoPen® an.
Ausbau in Marketing und VertriebYpsomed hat im Geschäftsjahr 2010/11 erhebliche Mittel in
die Markteinführung der mylife™ OmniPod® Insulin Patch-
Pumpe und in den Marktaufbau für das mylife™ Pura® Blut-
zuckermesssystem investiert. Ypsomed hat im Bereich Marke-
ting und Vertrieb die Anzahl Mitarbeitende um 12 % ausgebaut
und insbesondere neue Stellen im Aussendienst bei den
europäischen Tochtergesellschaften und im zentralen Marke-
ting in Burgdorf geschaffen. Zudem hat Ypsomed zu Beginn
des Geschäftsjahres den bisherigen Distributor in Gross-
britannien übernommen und als eigene Tochtergesellschaft
integriert. Insgesamt stiegen die Marketing- und Vertriebskos-
ten im Geschäftsjahr 2010/11 um 15.8 % von CHF 31.9 Mio.
auf CHF 36.9 Mio. Speziell die breite Markteinführung des
Blut zuckermesssystems erforderte mehr Mittel als budgetiert.
Betriebsergebnis von CHF 8.6 Mio. und EBITDA von CHF 33.7 Mio.Trotz sehr hohen Marketing- und Vertriebsausgaben resul tierte
im Geschäftsjahr 2010/11 ein operatives Betriebsergebnis
von CHF 8.6 Mio., nicht zuletzt aufgrund der erheblichen
Kosteneinsparungen und grosser Anstrengungen zur Effi-
zienzverbesserung in allen Unternehmensbereichen. Die
EBIT-Marge war mit 3.6 % tiefer als im Vorjahr mit 5.3 %
(resp. gegenüber 4.1 % unter Berücksichtigung des Gewinns
aus dem Verkauf von Liegenschaften). Ypsomed erzielte ein
Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen
(EBITDA) von CHF 33.7 Mio., was einer EBITDA-Marge von
13.9 % entspricht gegenüber 16.1 % im Vorjahr. Der Finanz-
ertrag war im letzten Geschäftsjahr um CHF 0.6 Mio.
kleiner als im Vorjahr. Der Finanzaufwand, der sich aus
Währungsverlusten und Zinszahlungen zusammensetzt, lag
mit CHF 2.6 Mio. in etwa auf Vorjahresniveau, ebenso wie
die Steuern mit CHF 2.5 Mio. Der daraus resultierende
konsolidierte Reingewinn betrug CHF 5.2 Mio. gegenüber
CHF 9.4 Mio. im Vorjahr. Auf die total 12 621 863 ausste-
henden Aktien umgerechnet, resultierte ein Reingewinn von
CHF 0.41 pro Aktie (Vorjahr CHF 0.79).
«Trotz rückgängigem Umsatz verbes-serte sich im Segment Delivery Devices das Betriebsergebnis um 11.6 % von CHF 19.8 Mio. auf CHF 22.1 Mio. Das Segmentergebnis im Diabetes Direct Business hingegen betrug CHF –12.9 Mio. gegenüber dem Vorjahr CHF –9.2 Mio. und wurde durch die hohen Kosten für die Produkteinführungen belastet.»
70
Ypsomed – Finanzbericht
Gesamtergebnis durch Währungseffekte belastetYpsomed erzielte im Geschäftsjahr 2010/11 ein Gesamt-
ergebnis von CHF 3.5 Mio., deutlich weniger als im Vorjahr
mit CHF 13.9 Mio. Zum einen fielen die Umrechnungsdiffe-
renzen aus Intercompany Darlehen in Fremdwährungen mit
CHF 4.3 Mio. um rund CHF 1.8 Mio. höher aus als im Vorjahr.
Zum anderen waren im Vorjahr die Wertsteigerungen auf
den Beteiligungen an Bionime Corp. in Taiwan und Insulet
Corp. in den USA mit CHF 7.1 Mio. deutlich höher als im
Geschäftsjahr 2010/11 mit CHF 2.1 Mio. Insgesamt haben
sich die Beteiligungen an Bionime Corp. und Insulet Corp.
für Ypsomed gelohnt und zu Wertsteigerungen von
CHF 9.1 Mio. in den letzten zwei Jahren geführt.
«Ypsomed verfügt traditionsgemäss über eine solide Bilanz und eine sehr hohe Eigenkapitalquote, welche es der Gruppe ermöglicht, auch die der zeitige Transformationsphase finanziell ab gesichert zu meistern.»
Ausreichende Produktions-kapazitäten reduzieren die betrieblichen InvestitionenYpsomed verfügt heute über ausreichend moderne Produk-
tionskapazitäten und Infrastruktur, nicht zuletzt dank sehr
hohen Investitionen in der Vergangenheit. Entsprechend
geringer fielen im Geschäftsjahr 2010/11 die Investitionen
in Sachanlagen aus. Sie betrugen CHF 14.5 Mio. und lagen
damit 55 % tiefer als im Vorjahr mit CHF 32.5 Mio.
Solide Bilanz und hohe Eigenkapitalquote von 80 %Die Bilanz der Ypsomed hat sich im Geschäftsjahr 2010/11
auf der Aktivseite um rund CHF 12.6 Mio. ausgeweitet. Zum
einen sind die Warenvorräte um CHF 4.8 Mio. aufgrund der
Markteinführung neuer mylife™ Produkte und des Ausbaus
des Vertriebs in neue Länder von CHF 46.8 Mio. auf
CHF 51.6 Mio. gestiegen. Zum anderen hat Ypsomed Indus-
trialisierungsprojekte für Pharma-Kunden realisiert, was die
Positionen Kundenanlagen um CHF 4.1 Mio. von CHF 1.2 Mio.
auf CHF 5.3 Mio. erhöht hat. Gleichzeitig haben die Finanz-
anlagen wie bereits erwähnt CHF 2.1 Mio. an Wert zuge-
nommen und betrugen per 31. März 2011 neu CHF 22.1 Mio.
Wegen der geringeren Investitionen und Abschreibungen
in der Höhe von CHF 19.6 Mio. reduzierte sich der Wert
der Sachanlagen von CHF 186.3 Mio. auf CHF 179.1 Mio.
Die immateriellen Vermögenswerte stiegen dagegen um
CHF 9.2 Mio. von CHF 352.3 Mio. auf CHF 361.5 Mio., vor
allem aufgrund aktivierter Entwicklungsaufwände für neue
Produkte. Auf der Passivseite der Bilanz stiegen die Finanz-
verbindlichkeiten um CHF 10.0 Mio. von CHF 30.0 auf
40.0 Mio., während das Darlehen gegenüber Hauptaktionär
Dr. h. c. Willy Michel von CHF 44.5 Mio. auf 34.5 Mio. um
CHF 10.0 Mio. reduziert wurde. Der Eigenkapitalanteil lag
per Stichtag 31. März 2011 bei 79.8 % gegenüber 81.2 %
im Vorjahr.
Ausschüttung aus KapitalreservenIm ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2010/11 hat Ypsomed
den Aktionärinnen und Aktionären eine Nennwertrückzahlung
von CHF 3.2 Mio. ausbezahlt. Der Verwaltungsrat der
Ypsomed wird der Generalversammlung, welche am 28. Juni
2011 in Bern stattfinden wird, eine steuerlich vorteilhafte
Ausschüttung aus Reserven aus Kapitaleinlagen von CHF 0.20
pro Namenaktie zur Genehmigung vorschlagen.
71
Ypsomed – Finanzbericht
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(Geprüfte Werte nach IFRS) in Tausend CHFAnhang 1. April 2010
31. März 2011in % 1. April 2009
31. März 2010in %
Nettoerlös 240 261 99.1 251 688 99.1
Mietzinserträge 2 200 0.9 2 326 0.9
Total Erlös 23 242 461 100.0 254 014 100
Herstellungskosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen –175 737 –72.5 –187 568 –73.8
Bruttoergebnis 66 724 27.5 66 446 26.2
Gewinn aus Veräusserung Sachanlagen 23 381 0.2 3 255 1.3
Lizenzerträge 1 119 0.5 981 0.4
Forschungs- und Entwicklungsrückvergütungen 8 261 3.4 14 424 5.7
Forschungs- und Entwicklungskosten –17 508 –7.2 –21 748 –8.6
Forschungs- und Entwicklungskosten netto 17 –9 247 –3.8 –7 324 –2.9
Marketing- und Vertriebskosten 17 –36 928 –15.2 –31 890 –12.6
Verwaltungskosten 17 –13 439 –5.5 –18 020 –7.1
Betriebsergebnis 8 610 3.6 13 449 5.3
Finanzertrag 19 1 666 0.7 1 010 0.4
Finanzaufwand 20 –2 601 –1.1 –2 662 –1.0
Ergebnis vor Ertragssteuern 7 675 3.2 11 797 4.6
Ertragssteuern 21 –2 469 –1.0 –2 372 –0.9
Reingewinn 5 206 2.1 9 425 3.7
Sonstiges Gesamtergebnis
Veränderung Marktwert Finanzanlagen 2 070 0.9 7 074 2.8
Umrechnungsdifferenzen –4 320 –1.8 –2 563 –1.0
Steuereffekte 21 549 0.2 –40 0.0
Gesamtergebnis 3 504 1.4 13 896 5.5
Reingewinn pro Aktie (Basis und Verwässerung) in CHF 27 0.41 0.79
Betriebsergebnis 8 610 13 449
Abschreibungen auf Sachanlagen 19 645 23 946
Abschreibungen auf immateriellen Vermögenswerten 5 436 3 532
EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen) 33 691 13.9 40 926 16.1
Der Reingewinn und das Gesamtergebnis sind vollumfänglich den Aktionären der Ypsomed Holding AG zuzurechnen.
Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung
– –
72
Ypsomed – Finanzbericht
Konsolidierte Bilanz
(Geprüfte Werte nach IFRS) in Tausend CHF
Aktiven Anhang 31. März 2011 in % 31. März 2010 in %
Flüssige Mittel 4 5 022 0.7 8 065 1.2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5 32 246 4.8 32 246 4.9
Übrige kurzfristige Forderungen und Abgrenzungen 6 13 098 1.9 11 396 1.7
Laufende Ertragssteuerguthaben 185 0.0 467 0.1
Vorräte 7 51 576 7.6 46 800 7.1
Kundenanlagen 5 258 0.8 1 178 0.2
Total kurzfristige Aktiven 107 385 15.9 100 152 15.1
Finanzanlagen 8 22 129 3.3 20 058 3.0
Latente Ertragssteuerguthaben 21 3 991 0.6 2 572 0.4
Übrige langfristige Vermögenswerte 9 530 0.1 629 0.1
Sachanlagen 10 179 052 26.5 186 273 28.1
Immaterielle Vermögenswerte 11 361 544 53.6 352 327 53.2
Total langfristige Aktiven 567 247 84.1 561 858 84.9
Total Aktiven 674 632 100.0 662 010 100.0
Passiven Anhang 31. März 2011 in % 31. März 2010 in %
Finanzverbindlichkeiten 40 000 5.9 30 000 4.5
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär 13 10 000 1.5 10 000 1.5
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 13 080 1.9 13 292 2.0
Anzahlungen von Kunden 7 333 1.1 1 888 0.3
Laufende Ertragssteuerverbindlichkeiten 4 593 0.7 3 335 0.5
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen 12 24 318 3.6 18 369 2.8
Rückstellungen 14 1 418 0.2 1 069 0.2
Total kurzfristige Verbindlichkeiten 100 742 14.9 77 953 11.8
Langfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär 13 24 500 3.6 34 500 5.2
Übrige langfristige Finanzverbindlichkeiten 42 0.0 656 0.1
Rückstellungen 14 8 025 1.2 8 199 1.2
Latente Ertragssteuerverbindlichkeiten 21 3 268 0.5 2 959 0.4
Total langfristige Verbindlichkeiten 35 834 5.3 46 314 7.0
Aktienkapital 16 178 994 26.5 182 156 27.5
Konzernreserven 359 062 53.2 355 587 53.7
Total Eigenkapital 538 056 79.8 537 743 81.2
Total Passiven 674 632 100.0 662 010 100.0
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Ypsomed – Finanzbericht
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Konsolidierte Mittelflussrechnung
(Geprüfte Werte nach IFRS) in Tausend CHF
Anhang1. April 2010
31. März 20111. April 2009
31. März 2010
Ergebnis vor Ertragssteuern 7 675 11 797
Abschreibungen auf Sachanlagen 10 19 645 23 946
Abschreibungen auf immateriellen Vermögenswerten 11 5 436 3 532
Veränderung Rückstellungen 182 –937
Finanzertrag 19 –1 666 –1 010
Finanzaufwand 20 2 601 2 662
Erfolg aus Veräusserung von Sach- und Finanzanlagen –43 –3 281
Cashflow aus Geschäftstätigkeit vor Veränderung Nettoumlaufvermögen 33 830 36 709
Zunahme (–) / Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen –1 643 –2 156
Zunahme (–) / Abnahme (+) der übrigen kurz- und langfristigen Vermögenswerte –1 830 –755
Zunahme (–) / Abnahme (+) der Vorräte –6 223 –3 719
Zunahme (–) / Abnahme (+) der Kundenanlagen –4 080 172
Zunahme (+) / Abnahme (–) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 46 –1 841
Zunahme (+) / Abnahme (–) der Anzahlungen von Kunden 5 445 –2 775
Zunahme (+) / Abnahme (–) der sonstigen Verbindlichkeiten und Abgrenzungen 5 859 –2 215
Bezahlte Ertragssteuern –1 900 –939
Cashflow aus Geschäftstätigkeit 29 504 22 480
Veräusserung von Wertschriften 0 2 417
Erwerb von Finanzanlagen 0 –6 405
Erwerb von Sachanlagen 10 –14 485 –32 487
Veräusserung von Sachanlagen 2 002 6 549
Erwerb von immateriellen Vermögenswerten 11 –11 739 –13 894
Akquisitionen abzüglich erworbener flüssiger Mittel 1 –3 681 0
Erhaltene Zinsen 29 58
Übriger Finanzertrag 416 23
Cashflow aus Investitionstätigkeit –27 458 –43 739
– –
74
Ypsomed – Finanzbericht
(Geprüfte Werte nach IFRS) in Tausend CHF
Anhang1. April 2010
31. März 20111. April 2009
31. März 2010
Rückzahlung Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär 13 –10 000 –10 024
Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 10 000 30 000
Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten –648 0
Bezahlte Zinsen –914 -623
Kapitalerhöhung 16 0 9 010
Nennwertrückzahlung 16 –3 190 –7 575
Übriger Finanzaufwand –160 –92
Erwerb von eigenen Aktien 0 –249
Veräusserung von eigenen Aktien 0 43
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit –4 911 20 489
Umrechnungsdifferenzen auf flüssigen Mitteln –178 –155
Total Cashflow –3 043 –925
Bestand flüssige Mittel am 1. April 4 8 065 8 990
Bestand flüssige Mittel am 31. März 4 5 022 8 065
Zunahme (+) / Abnahme (–) flüssige Mittel –3 043 –925
– –
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Ypsomed – Finanzbericht
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Konsolidierter Eigenkapitalnachweis
(Geprüfte Werte nach IFRS) in Tausend CHF Aktienkapital Agio undReserven
Eigene Aktien KumulierteUmrechnungs-
differenzen
Wertschwan-kungen Finanz-
anlagen
Gewinn-reserven
Total
Stand 1. April 2009 109 631 166 652 –1 771 594 0 161 924 437 031
Gesamtergebnis –2 209 6 679 9 425 13 896
Kapitalerhöhung 21 083 75 196 96 279
Kosten der Kapitalerhöhung –1 693 –1 693
Erhöhung Nennwert 59 032 – 59 032 0
Nennwertrückzahlung –7 590 15 –7 575
Erwerb von eigenen Aktien –235 –235
Veräusserung von eigenen Aktien 3 40 43
Stand 31. März 2010 182 156 181 125 –1 951 –1 615 6 679 171 349 537 743
Stand 1. April 2010 182 156 181 125 –1 951 –1 615 6 679 171 349 537 743
Gesamtergebnis –3 656 1 955 5 206 3 504
Nennwertrückzahlung –3 162 –34 7 –3 190
Stand 31. März 2011 178 994 181 091 –1 944 –5 271 8 634 176 555 538 056
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Ypsomed – Finanzbericht
Grundsätze zur konsolidierten Jahresrechnung
1. Allgemeine Angaben
Die Ypsomed Holding AG ist eine am 29. Dezember 2003 nach schweize-rischem Recht gegründete Aktiengesellschaft mit Sitz in Burgdorf (Kanton Bern, Schweiz).
Die Ypsomed Gruppe ist eine führende unabhängige Medizinaltechnikfirma für Injektionssysteme für Pharma- und Biotechunternehmen sowie Anbieterin im Bereich Pen-Nadeln. Das Kerngeschäft der Ypsomed sind die Entwick-lung, die Herstellung und der Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen, die es Patienten erlauben, sich selber Medikamente zu verabreichen. Die Gruppe verfügt über Produktionsstätten in Burgdorf, Solothurn, Grenchen (alle CH) und Tabor (CZ) und kann auf ein europaweites Vertriebsnetz zurückgreifen. Die Aktien der Ypsomed Holding AG werden seit 2004 im Hauptsegment der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange und seit 2007 an der BX Berne eXchange gehandelt.
Das Unternehmen ging aus einem im Jahr 2003 erfolgten Splitting der Disetronic Gruppe hervor. Disetronic hatte sich seit der Unternehmens-gründung 1984 auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Infusionspumpen spezialisiert. 1986 erfolgte eine Geschäftsausweitung in den Bereich Injektionssysteme.
Die konsolidierte Jahresrechnung wurde am 17. Mai 2011 vom Verwal-tungsrat zur Veröffentlichung genehmigt und der Generalversammlung vom 28. Juni 2011 zur Annahme empfohlen.
2. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
GrundlagenDie konsolidierte Jahresrechnung wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Sie basiert auf den für die Berichtsperiode nach einheitlichen Richtlinien erstellten Einzel-abschlüssen der Konzerngesellschaften. Die Konzernberichtswährung ist der Schweizer Franken (CHF). Die Berichtsperiode umfasst zwölf Monate und endet per 31. März.
Die vorliegende konsolidierte Jahresrechnung wird in den Sprachen Deutsch und Englisch erstellt. Rechtlich verbindlich ist jedoch die konsolidierte Jahresrechnung in deutscher Sprache.
Alle in der Jahresrechnung und im Anhang angegebenen Zahlen sind – falls nicht anders angegeben – jeweils auf das nächste Tausend (CHF 1 000) gerundet.
Die konsolidierte Jahresrechnung wird auf Basis des Anschaffungswert-prinzips erstellt – mit Ausnahme von einzelnen Finanzaktiven und Finanz-verbindlichkeiten, welche zum Fair Value bilanziert werden.
Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Anschliessend aufgeführte neue und geänderte Standards und Interpreta-tionen wurden von der Ypsomed ab dem 1. April 2010 umgesetzt. Diese Anpassungen haben keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Ypsomed Gruppe.
IFRS 3R Die Änderungen betreffen die Bewertung von Eventualver-
bindlichkeiten, die Berücksichtigung von möglichen Zahlungen sowie die sofortige erfolgswirksame Erfassung von Transak-tionskosten. Zudem wird ein Wahlrecht bezüglich der Bewertung von Minderheitsanteilen sowie Bestimmungen bei schrittweisen Akquisitionen eingeführt, welche sich auf die Bilanzierung von Goodwill und mögliche erfolgswirksame Buchungen auswir-ken. Die Anwendung des überarbeiteten Standards hat keine wesentlichen Auswirkungen auf den vorliegenden konsolidierten Jahresabschluss der Ypsomed Gruppe.
IFRS 1 Der angepasste Standard enthält zusätzliche Ausnahmen zur
rückwirkenden Erfassung von Aktiven im Zusammenhang mit Öl, Gas sowie Leasing bei der erstmaligen Anwendung von IFRS.
IFRS 2 Der angepasste Standard präzisiert die Definition einer ak-
tienbasierten Vergütung. Ferner wurden die Anforderungen von IFRIC 8 bezüglich des Anwendungsbereichs von IFRS 2 sowie die Anforderungen von IFRIC 11 zu Geschäften mit eigenen Aktien und Aktien von verbundenen Unternehmen in die Bestimmungen von IFRS 2 integriert.
IAS 27 Die Änderungen regeln die Bilanzierung von Veränderungen in
Anteilen an Tochtergesellschaften. Demnach sind Änderungen im Bestand von Minderheitsanteilen ohne Veränderung der Kontrolle durch die Gruppe als Eigenkapitaltransaktion darzustellen.
IAS 32 Der angepasste Standard sieht vor, dass Bezugsrechte, wenn
sie anteilsgemäss an die gegenwärtigen Anteilseigner des Unternehmens zu einem festen Betrag ausgegeben werden, als Eigenkapital zu klassifizieren sind, unabhängig davon, in welcher Währung der Ausübungspreis festgelegt ist.
IAS 39 Die Änderungen betreffen Absicherungsgeschäfte und präzisie-
ren die Grundsätze zur Bestimmung der absicherungsfähigen Grundgeschäfte.
Bei den Anpassungen der IFRS handelt es sich grösstenteils um Klarstellungen, welche seit dem 1. Januar 2010 anwendbar sind. Die Anwendung dieser Anpassungen hatte keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Ypsomed Gruppe.
Ypsomed verzichtet auf die vorzeitige Anwendung per Bilanzstichtag publizierter nachfolgender Standards und Interpretationen und wird die Umsetzung zu gegebener Zeit vornehmen. Die Umsetzung der Standards und Interpretationen ist in den Geschäftsjahren geplant, ab welchen die Standards in Kraft treten.
IFRS 1
Mit der Änderung werden Erstanwendern die gleichen Über-gangsvorschriften gewährt, die mit den Änderungen von IFRS 7 Erstellern gewährt wurden, die bereits die IFRS anwenden. Ypsomed ist von dieser Anwendung nicht betroffen.
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Ypsomed – Finanzbericht
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IFRS 1
Die Änderung ersetzt die Verweise auf den festen Umstellungs-zeitpunkt «1. Januar 2004» durch «Zeitpunkt des Übergangs auf IFRS». Ypsomed ist von dieser Anwendung nicht betroffen.
IFRS 1
Diese Änderung enthält Anwendungsleitfäden, wie bei einer Darstellung von IFRS-konformen Abschlüssen vorzugehen ist, wenn ein Unternehmen für einige Zeit die IFRS-Vorschriften nicht einhalten kann, weil seine funktionale Währung starker Hochinflation unterlag. Ypsomed ist von dieser Änderung nicht betroffen.
IFRS 7
Die Änderungen betreffen Verbesserungen der Angaben und Offenlegungsvorschriften zum besseren Verständnis der Auswir-kungen bei Übertragungen von finanziellen Vermögenswerten. Ypsomed wird die Auswirkungen dieser Bestimmung analysieren und entsprechend umsetzen.
IFRS 9
Der neue Standard IFRS 9 bezieht sich ausschliesslich auf die Klassifizierung und Bewertung finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten und stellt die erste Phase des Projekts zur Ablösung von IAS 39 dar. Nach IFRS 9 basiert die Klassifikation eines finanziellen Vermögenswertes auf dem Geschäftsmodell der Unternehmung. Somit ist die Bewertung nicht ausschliesslich von den vertraglichen Eigenschaften des Finanzinstrumentes abhängig. Ypsomed analysiert zurzeit, welche Auswirkungen die Anwendung des neuen Standards auf den Konzern haben wird.
IAS 12
Die Änderung des Standards definiert, ob der Buchwert eines Vermögenswertes durch Nutzung oder durch Veräusserung realisiert wird und gibt beispielsweise Anweisungen, wie die Berechnung der latenten Steuern zu erfolgen hat, wenn Rendite-liegenschaften mittels eines Fair Value Model bewertet werden. Ypsomed wird die Auswirkung dieser Bestimmung analysieren und entsprechend umsetzen, erwartet aber keinen Einfluss auf die konsolidierte Jahresrechnung.
IAS 24
Die Änderungen von IAS 24 beziehen sich ausschliesslich auf die Offenlegung und werden voraussichtlich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben.
IFRIC 14
Die Anpassung der Interpretation erlaubt, Vorauszahlungen von Beiträgen an leistungsorientierte Vorsorgepläne nach IAS 19 unter gewissen Umständen als Vermögenswert darzustellen. Ypsomed wird die Auswirkungen auf die konsolidierte Jahresrechnung evaluieren, erwartet jedoch keinen wesentlichen Einfluss.
IFRIC 19
Die Interpretation regelt die Verbuchung einer vollständigen
oder teilweisen Rückzahlung einer finanziellen Verbindlichkeit durch Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten. Ypsomed wird die Auswirkungen auf die konsolidierte Jahresrechnung evaluieren, erwartet jedoch keinen wesentlichen Einfluss.
Das IASB hat im Rahmen des Annual Improvement Prozesses einige eher geringfügige Anpassungen der bestehenden Standards vorgenommen. Ypsomed analysiert laufend deren Auswirkungen und ist von den Änderun-gen entweder nicht betroffen oder erwartet keinen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
Konsolidierung
Tochtergesellschaften sind jene Unternehmen, deren finanzielle und betriebliche Geschicke von der Gruppe gelenkt werden aufgrund einer Beteiligung, die mehr als die Hälfte der stimmberechtigten Anteile ausmacht. Die Kontrolle über ein Unternehmen kann auch durch das Vorhandensein und die Wirkung potenzieller Stimmrechte begründet sein, die zum aktuellen Zeitpunkt ausgeübt oder gehandelt werden können. Tochtergesellschaften werden voll konsolidiert, wenn die Kontrolle über sie auf die Gruppe über-tragen wurde. Endet diese Kontrolle, so endet auch die Konsolidierung.
Der Erwerb von Tochtergesellschaften wird nach der Erwerbsmethode (Acquisition Method) bilanziert. Die Kaufpreisleistungen umfassen die Entschädigung, die im Austausch gegen die Kontrolle über die identifizier-baren Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten des erworbenen Unternehmens geleistet wurde. Die Entschädigung umfasst Zahlungen in bar sowie den Verkehrswert der abgegebenen Vermögenswerte, der eingegangenen oder angenommenen Verpflich-tungen und der vom Konzern ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente am Transaktionsdatum. Das erworbene Nettovermögen, das sich aus den identifizierbaren Vermögenswerten, Verbindlichkeiten und Eventualver-bindlichkeiten zusammensetzt, wird zu seinem Verkehrswert erfasst. Der Goodwill entspricht dem Überschuss der Kaufpreisleistung verglichen mit dem Verkehrswert des erworbenen Nettovermögens. Sofern der Konzern nicht eine 100 %-Beteiligung am Unternehmen erwirbt, werden in der Regel die Minderheitsanteile entsprechend ihrem Anteil am Verkehrswert des erworbenen Nettovermögens erfasst. Von Fall zu Fall kann deren Bewertung auch zum Verkehrswert erfolgen.
Transaktionen, Salden und Gewinne aus Transaktionen zwischen Konzern-gesellschaften werden eliminiert. Verluste werden ebenfalls eliminiert, es sei denn, aus der Transaktion wird eine Wertminderung des transferierten Vermögenswerts ersichtlich.
Assoziierte Unternehmen sind jene Unternehmen, die von der Gruppe zwar wesentlich beeinflusst, aber nicht kontrolliert werden. In der Regel besteht eine Beteiligung von 20 % bis 50 %. Beteiligungen an assoziierten Unterneh-men werden nach der Methode der Kapitalzurechnung (Equity-Methode) bilanziert. Die von der Gruppe gehaltene Beteiligung an assoziierten Unternehmen schliesst den zum Erwerbszeitpunkt identifizierten Goodwill mit ein. Ypsomed ist zurzeit an keinen assoziierten Unternehmen beteiligt.
Umrechnung von FremdwährungenGeschäfte in Fremdwährungen werden zum Umrechnungskurs per Datum der Transaktion in die funktionale Währung umgerechnet. Kursgewinne und -verluste aus Transaktionen in Fremdwährungen und aus der zu Jahres-endkursen erfolgten Umrechnung der in Fremdwährungen denominierten Aktiven und Passiven werden erfolgswirksam verbucht.
78
Ypsomed – Finanzbericht
In der konsolidierten Jahresrechnung werden Aktiven und Passiven der in Fremdwährung erstellten Bilanzen ausländischer Tochtergesellschaften zum Jahresendkurs in Schweizer Franken umgerechnet. Die Umrechnung der Erträge und Aufwendungen sowie der Mittelflussrechnung erfolgt zu Durchschnittskursen der Berichtsperiode. Die Auswirkungen dieser Umrechnungsmethode sowie die Umrechnungsdifferenzen auf nicht währungskongruent finanzierten Konzerndarlehen mit Beteiligungscha-rakter in Fremdwährung, die einen Bestandteil der Nettoinvestition in eine Gesellschaft bilden und deren Rückzahlung in absehbarer Zukunft weder geplant noch beabsichtigt ist, werden als Umrechnungsdifferenzen im übrigen Gesamtergebnis verbucht.
Finanzielle Aktiven und finanzielle Verbindlichkeiten Ypsomed ordnet die finanziellen Aktiven und finanziellen Verbindlichkeiten folgenden Kategorien zu:
• Finanziellen Aktiven und finanziellen Verbindlichkeiten «erfolgs-wirksam zum Marktwert» (at fair value through profit or loss)
• Finanziellen Aktiven «zur Veräusserung verfügbar» (available for sale) • Darlehen und Forderungen • Finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten
Die Kategorisierung der finanziellen Aktiven und finanziellen Verbind-lichkeiten hängt vom Zweck der Finanzinstrumente ab. Das Management bestimmt die Kategorie zum Erwerbszeitpunkt. Alle Käufe und Verkäufe von finanziellen Aktiven und Verbindlichkeiten werden zum Handelstag angesetzt, zum Tag, an dem sich der Konzern zum Kauf bzw. Verkauf der finanziellen Aktiven oder Verbindlichkeiten verpflichtet (trade date). Nicht zum Marktwert bilanzierte finanzielle Aktiven werden regelmässig bezüglich deren Werthaltigkeit überprüft. Die Ausbuchung von finanziellen Aktiven erfolgt dann, wenn Ypsomed die Kontrolle über diese abgegeben hat oder die damit zusammenhängenden Rechte verfallen sind. Finanzielle Verbindlichkeiten werden dann ausgebucht, wenn diese getilgt werden oder nicht mehr getilgt werden müssen.
Ypsomed unterscheidet für die Folgebewertung grundsätzlich die folgenden Kategorien von finanziellen Aktiven und finanziellen Verbindlichkeiten:
Dieser Kategorie werden finanzielle Aktiven und finanzielle Verbindlichkei-ten zugeordnet, wenn diese zum Handel bestimmt sind oder im Zeitpunkt der Ersterfassung per Designation zugeordnet und zum Marktwert bewertet werden sollen. Ypsomed hat keine finanziellen Aktiven und Verbindlich-keiten im Zeitpunkt der Ersterfassung per Designation dieser Kategorie zugeordnet. Die erstmalige Erfassung wie auch die Folgebewertung erfolgt zu Marktwerten. Die realisierten und nicht realisierten Änderungen der Marktwerte werden erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst. Derivative Finanzinstrumente werden zur Absicherung von Währungs- und Zinsrisiken eingesetzt und gehören ebenfalls zu dieser Kategorie. Ypsomed wendet kein Hedge Accounting an. Ypsomed verfügt über keine solchen finanzi-ellen Aktiven und finanziellen Verbindlichkeiten.
Darlehen und Forderungen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt gehandelt werden, und beinhalten insbesondere Darlehen an Dritte, For-derungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen. Die erstmalige Erfassung erfolgt zu Marktwerten zuzüglich Transaktionskosten. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich kumulierter Wertberichtigun-gen. Die Effektivzinsmethode verteilt die Differenz zwischen Anschaffungs- und Rückzahlungswert anhand der Barwertmethode über die Laufzeit der entsprechenden Anlage, damit eine konstante Verzinsung bis zum Endverfall resultiert. Die definitive Ausbuchung von Forderungen oder Darlehen erfolgt erst bei Rückzahlung oder bei Vorliegen eines Verlustscheins.
Aktiven, welche nicht den vorstehenden Kategorien zugeordnet werden kön-nen, werden als «zur Veräusserung verfügbar» klassifiziert. Die Bilanzierung erfolgt zum Marktwert. Veränderungen des Marktwertes werden – unter Berücksichtigung von allfälligen latenten Steuern – in der konsolidierten Gesamtergebnisrechnung verbucht. Bei einem Verkauf, Impairment oder bei einem anderweitigen Abgang der finanziellen Aktiven werden die seit dem Erwerb in der sonstigen Gesamtergebnisrechnung kumulierten Gewinne und Verluste ins Finanzergebnis übertragen.
Zu dieser Kategorie gehören im Wesentlichen Finanzschulden sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbind-lichkeiten. Die erstmalige Erfassung erfolgt zu Marktwerten abzüglich Transaktionskosten. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten An-schaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Finanzielle Verbindlichkeiten werden dann ausgebucht, wenn diese getilgt wurden oder wenn sie nicht mehr getilgt werden müssen.
Flüssige MittelFlüssige Mittel beinhalten Kassenbestände, Sichtguthaben und Terminein-lagen mit einer ursprünglichen Laufzeit von maximal drei Monaten. Die flüssigen Mittel bilden den Fonds der konsolidierten Mittelflussrechnung.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen / sonstige ForderungenDie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zum ursprünglichen Rechnungsbetrag, die sonstigen Forderungen zum Nominalwert (entspricht dem Marktwert) bilanziert. Bei Vorliegen von objektiven Anzeichen, dass die Forderungen nicht vereinnahmt werden können, wird eine Wertberich-tigung erfasst. Die Wertberichtigungen basieren auf Einzelbewertungen.
VorräteEingekaufte Rohwaren und Handelswaren werden zu Anschaffungskosten, Halb- und Fertigfabrikate zu Herstellungskosten erfasst. Die Herstellungs-kosten beinhalten die zugehörigen Produktions- und Gemeinkosten. Nach der erstmaligen Erfassung erfolgt die Bewertung zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräusserungswert. Der Nettoveräusserungswert basiert auf den voraussichtlichen Verkaufspreisen, abzüglich allfälliger Vertriebskosten. Vorräte, deren Nettoveräusserungswert unter den Herstellungskosten liegt, werden entsprechend wertberichtigt. Unverkäufliche Ware wird vollständig wertberichtigt. Als Verbrauchsfol-geverfahren wird die FIFO-Methode angewendet.
Kundenanlagen / Anzahlungen von KundenYpsomed erhält Vorauszahlungen von Pharma-Partnern, um Produktions-anlagen für ebendiese Pharma-Partner zu erwerben. Ypsomed koordiniert die Herstellung dieser Anlagen mit Lieferanten und bezahlt vertragsgemäss Anzahlungen an die Lieferanten. Nach Installation und erfolgreichen Testläufen werden die Anlagen von Ypsomed abgenommen. Rechtlich und auch wirtschaftlich gesehen, stehen die Anlagen nach Abnahme vom Lieferanten im Eigentum der Pharma-Partner. Die An- und Schlusszahlun-gen an Lieferanten für Kundenanlagen sind bis zur Abnahme unter den kurzfristigen Aktiven ausgewiesen. Die Anzahlungen der Kunden werden als kurzfristige Verbindlichkeiten bilanziert. Nach erfolgter Abnahme werden die Anlagen mit allfällig vorhandenen Anzahlungen verrechnet.
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SachanlagenSachanlagen werden zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet und linear über die geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben:
• Gebäude 20 bis 40 Jahre • technische Anlagen 6 bis 20 Jahre • Maschinen und Betriebseinrichtungen 3 bis 12 Jahre • Büroeinrichtungen und Fahrzeuge 3 bis 8 Jahre • sonstige Sachanlagen 2 bis 10 Jahre
Die Abschreibungen sind in den Erfolgsrechnungspositionen Herstellkosten der verkauften Produkte, Forschungs- und Entwicklungskosten, Marketing- und Vertriebskosten und Verwaltungskosten enthalten. Wertminderungen aufgrund von Werthaltigkeitsprüfungen werden in den Abschreibungen erfasst und als Impairment separat ausgewiesen. Wertmehrende Aufwen-dungen werden aktiviert, wenn sie zu einem wirtschaftlichen Mehrnutzen führen. Langfristige Leasingverträge, die Anlagekäufen mit langfristiger Finanzierung entsprechen (Financial Leasing), werden bei Vertragsbeginn zum Verkehrswert oder zum Barwert der Mindestzahlungen aktiviert und linear über die Nutzungsdauer, entsprechend der Vertragsdauer oder der kürzeren wirtschaftlichen Nutzungsdauer, abgeschrieben.
Immaterielle Vermögenswerte
Die Erfassung des Goodwills erfolgt im Zeitpunkt des Unternehmenserwerbs zu Anschaffungskosten und entspricht der Differenz zwischen der Kauf-preisleistung und den im Rahmen der Kaufpreiszuteilung (Purchase Price Allocation) ermittelten Marktwerten der übernommenen Nettoaktiven. Eine positive Aufrechnungsdifferenz (Goodwill) wird aktiviert und derjenigen zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnet, welcher der wirtschaftliche Nutzen primär zufliesst. Eine negative Aufrechnungsdifferenz (negativer Goodwill) wird sofort erfolgswirksam erfasst. Der Goodwill wird jährlich auf seine Werthaltigkeit geprüft und zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Impairment-Verluste bilanziert.
Entwicklungskosten werden aktiviert, sofern ein immaterieller Vermögens-wert identifiziert und fertiggestellt werden kann und dieser der Ypsomed Gruppe einen voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzen bringen wird und die Kosten dieses Vermögenswertes zuverlässig bestimmt werden können. Die aktivierten Entwicklungskosten werden über die wirtschaft-liche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die Abschreibungen sind in den Forschungs- und Entwicklungskosten und den Herstellungskosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen enthalten. Aufgelaufene Kosten für Entwicklungsprojekte, welche sich noch nicht in einem nutzungsbereiten Zustand befinden, werden jährlich auf ihre Werthaltigkeit geprüft.
Patente werden zu Anschaffungskosten erfasst und über ihre erwartete Nutzungsdauer von 15 bis 20 Jahren linear abgeschrieben. Die Abschrei-bungen werden in den Forschungs- und Entwicklungskosten ausgewiesen.Software wird auf der Basis der Anschaffungskosten und der Inbetriebnah-mekosten aktiviert und über ihre geschätzte Nutzungsdauer von drei bis vier Jahren linear abgeschrieben. Die Abschreibungen sind hauptsächlich in den Verwaltungskosten enthalten.
Immaterielle Vermögenswerte, z. B. Markennamen, Kundenbeziehungen, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden und separat identifizierbar sind, werden gesondert vom Goodwill erfasst, sofern sie die Definition eines immateriellen Vermögenswertes erfüllen und ihr Marktwert verlässlich bestimmt werden kann. Die Anschaffungskosten solcher immaterieller Vermögenswerte entsprechen ihrem Marktwert im Erwerbszeitpunkt. Die Bewertung in den Folgeperioden erfolgt zu den Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungen. Die geschätzte Nutzungsdauer liegt bei 5 bis 8 Jahren. Die Abschreibungen sind in den Marketing- und Vertriebskosten enthalten.
Finanzanlagen «zur Veräusserung verfügbar»Die erstmalige Erfassung erfolgt zu Anschaffungskosten (Marktwert) zuzüglich Transaktionskosten. Die Folgebewertung erfolgt zum Marktwert. Wertveränderungen werden in der konsolidierten Gesamtergebnisrechnung erfasst. Bei Verkauf werden bisher im sonstigen Gesamtergebnis erfasste Marktwertanpassungen in das Finanzergebnis übertragen.
Wertminderungen von AktivenNicht finanzielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer, Goodwill und Vermögenswerte, welche sich noch nicht in einem nut-zungsbereiten Zustand befinden, werden bei Vorliegen von Anzeichen – jedoch mindestens einmal jährlich – einem Impairment-Test unterzogen. Abschreibungsfähige Vermögenswerte werden auf ihre Werthaltigkeit geprüft, wenn umstandsbedingte Änderungen Anlass zu der Vermutung geben, dass eine Wertminderung vorliegen könnte. Impairment-Verluste werden dann erfasst, wenn der Buchwert des Vermögenswertes seinen erzielbaren Wert übersteigt. Der erzielbare Wert ist der höhere der bei-den Beträge aus Marktwert abzüglich Verkaufskosten und Nutzwert. Für die Ermittlung der Werthaltigkeit werden die Vermögenswerte auf dem Niveau der kleinsten zahlungsmittelgenerierenden Einheit (cash-generating unit) zusammengefasst. Für Aktiven der Kategorie «zur Veräusserung verfügbar» führen wesentliche oder andauernde Kursrückgänge zu einer Wertminderung. Als wesentlich werden Kursrückgänge ab 20 % betrach-tet. Anhaltende Kursminderungen sind solche, welche über mindestens sechs Monate Bestand haben.
Langfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber AktionärenDas Aktionärsdarlehen wird zum Nominalwert bilanziert.
RückstellungenRückstellungen dienen der Abdeckung von Verlustrisiken und Leistungsver-pflichtungen der Gruppe. Sie werden in der Bilanz ausgewiesen, wenn erkennbar ist, dass ein Geldmittelabfluss wahrscheinlich wird, um einer rechtlichen oder faktischen Verpflichtung nachzukommen, welche aus einem Ereignis der Vergangenheit entstanden ist, und wenn die Höhe des Abflusses zuverlässig eingeschätzt werden kann. Mögliche Verpflichtungen, deren Abfluss von Ressourcen nicht wahrscheinlich ist oder nicht zuver-lässig bestimmbar ist, werden als Eventualverbindlichkeiten ausgewiesen.
PersonalvorsorgeFür die Mitarbeitenden der schweizerischen Gruppengesellschaften bestehen für die Altersvorsorge neben der staatlichen Alters- und Hinter-lassenenversicherung (AHV) Vorsorgepläne in von der Ypsomed Gruppe rechtlich und finanziell unabhängigen Einrichtungen und Stiftungen. Diese Pläne decken Risiken gegen die wirtschaftlichen Folgen von Alter, Invalidität und Tod ab. Die Mitarbeitenden der ausländischen Tochtergesellschaften sind, gestützt auf die gesetzlichen Vorschriften der entsprechenden Län-der, selbstständig für deren Altersvorsorge verantwortlich. Der Ypsomed erwachsen dadurch keine zusätzlichen Personalvorsorgekosten. Die schweizerischen Vorsorgepläne (Beitragsprimat) erfüllen die Merkmale der leistungsorientierten Vorsorgepläne nach IAS 19. Demnach werden die Periodenkosten durch aktuarielle Gutachten externer Experten nach der «Projected unit credit»-Methode periodisch bestimmt. Dabei werden die von den Mitarbeitenden bisher geleisteten Dienstjahre, Annahmen zur Lohnentwicklung und allgemein anerkannte versicherungsmathematische Variablen berücksichtigt.
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Die Über- oder Unterdeckung aus Vermögen zu Marktwerten abzüglich Barwert der erwarteten Ansprüche wird unter Berücksichtigung allfällig nicht verbuchter versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste und nachzuverrechnender Ansprüche in der Bilanz als Aktivum im langfristigen Anlagevermögen oder als Verbindlichkeit in den Rückstellungen bilanziert. Überdeckungen werden nur dann aktiviert, wenn der Ypsomed Gruppe daraus ein künftiger wirtschaftlicher Nutzen in Form von Rückzahlungen oder niedrigen Beträgen entsteht.
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste ergeben sich haupt-sächlich aus Änderungen von versicherungsmathematischen Annahmen und aus den Differenzen zwischen den versicherungsmathematischen Annahmen und den effektiven Werten. Die noch nicht erfassten versi-cherungsmathematischen Gewinne und Verluste, die den Korridor von 10 % übersteigen, werden über die durchschnittliche Restdienstzeit der versicherten Mitarbeiter erfolgswirksam verbucht.
ErtragssteuernErtragssteuern werden auf der Grundlage der steuerbaren Gewinne gebil-det und in Übereinstimmung mit den in den einzelnen Ländern geltenden Steuergesetzen ermittelt und periodengerecht der Erfolgsrechnung belastet.
Auf temporären Differenzen zwischen Steuerwerten und für den Konzern-abschluss massgebenden Werten werden latente Steuern berücksichtigt. Die Berechnung der latenten Ertragssteuern erfolgt auf Basis der Liability-Methode sowie auf der Basis der tatsächlichen oder der erwarteten lokalen Steuersätze. Für Verlustvorträge, die mit hoher Wahrscheinlichkeit mit steuerbaren Gewinnen verrechnet werden können, werden latente Steuerforderungen bilanziert. Die Veränderungen der latenten Steuerforderungen und Steuerschulden werden in der konsolidierten Erfolgsrechnung erfasst. Bei latenten Steuern auf Transaktionen, die direkt im sonstigen Gesamtergebnis erfasst werden, erfolgt die Verbuchung dieser latenten Steuern ebenfalls im sonstigen Gesamtergebnis. Ertragsrealisierung
Die Nettoerlöse entsprechen den erhaltenen Zahlungen und Forderungen für an Kunden gelieferte Ware abzüglich Preisnachlässe, Rabatten und Skonti. Sämtliche im Zusammenhang mit dem Verkauf anfallenden Kosten inklusive der Kosten für Rückgaben werden angemessen berücksichtigt. Erträge aus Warenverkäufen gelten zum Zeitpunkt des Übergangs von Nutzen und Gefahr als realisiert. Nettoerlöse werden dann erfasst, wenn aus dem Verkauf hinreichend sicher ist, dass Ypsomed ein wirtschaftlicher Nutzen erwächst und dieser verlässlich bestimmt werden kann.
Aus der Vermietung von im Besitz der Ypsomed Gruppe stehenden Liegen-schaften entstehen basierend auf den Mietverträgen Mietzinseinnahmen.
Aus der Nutzung von Vermögenswerten der Ypsomed durch aussenste-hende Dritte entstehen nach den Bestimmungen der zugrunde liegenden Verträge Lizenzeinnahmen für Ypsomed. Diese Erträge werden erfasst, wenn der Zufluss wirtschaftlichen Nutzens wahrscheinlich ist und die Beträge verlässlich geschätzt werden können.
Der Gewinn aus Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten wird in der Gesamtergebnisrechnung separat ausgewiesen. Der Verlust aus dem Verkauf von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten wird den Positionen der Gesamtergebnisrechnung zugeordnet, in welchen die Nutzung der Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte erfolgte. Beiträge zur ProduktentwicklungBeiträge von Dritten für die Produktentwicklung werden jener Periode zugewiesen, in der die entsprechenden Entwicklungskosten anfallen.
Forschung und EntwicklungForschungskosten werden laufend der Erfolgsrechnung belastet. Entwick-lungskosten für Projekte, welche identifiziert und fertiggestellt werden können und welche der Ypsomed Gruppe einen voraussichtlichen wirtschaft-lichen Nutzen bringen werden und deren Kosten dieses Vermögenswertes zuverlässig bestimmt werden können, werden aktiviert und linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Das für Forschungs- und Entwicklungszwecke eingesetzte Anlagevermögen wird aktiviert und linear über die Nutzungsdauer abgeschrieben.
FremdkapitalkostenFremdkapitalkosten, die im Zusammenhang mit qualifizierten Aktiven stehen, werden im Buchwert des Vermögenswertes aktiviert. Alle übrigen Fremdkapitalkosten werden direkt der Erfolgsrechnung belastet.
3. Rechtliche Risiken
Die Ypsomed Gruppe entwickelt, produziert und vertreibt innovative medizinaltechnische Geräte, die auf technischem Know-how und immate-rialgüterrechtlich geschützter Technologie basieren. Die Ypsomed Gruppe ist entweder Eigentümerin der erforderlichen Rechte oder Inhaberin von Lizenzen an Eigentumsrechten Dritter. Im Medizinaltechnikmarkt treten Auseinandersetzungen um Patentrechte und Patentverletzungen relativ häufig auf, was mit kosten- und zeitintensiven Patentverletzungsklagen verbunden sein kann.
Die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb von Medizinalprodukten ist mit produkthaftungsrechtlichen Risiken verbunden und kann Produktrück-rufe zur Folge haben. Es gibt keine Absicherung dafür, dass die gegen-wärtige Haftpflichtversicherungsdeckung alle Schadenfälle, die mit der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Medizinalprodukten zusammenhängen, abdeckt und dass die Versicherungsgesellschaften auch zukünftig noch bereit sein werden, die mit den im Rahmen der Geschäftstätigkeit der Ypsomed Gruppe verbundenen Haftungsrisiken zu valablen Konditionen zu versichern.
Das Risiko von Patentverletzungsklagen oder Produkthaftungsklagen Dritter, Risiken im Zusammenhang mit Produktrückrufen, negativen Entwicklungen bei der Übernahme von Kosten von Ypsomed-Produkten durch staatlich ver-ordnete Sparmassnahmen im Gesundheitsbereich oder durch Krankenkassen sowie Probleme bei der Zulassung und Aufrechterhaltung der Zulassung der mit Ypsomed-Produkten zusammen vertriebenen Medikamente können nachhaltig nachteilige Auswirkungen nicht nur auf den Geschäftsverlauf der Ypsomed Gruppe, sondern auch auf deren Finanzsituation und deren Konkurrenzfähigkeit auf dem Markt zur Folge haben.
4. Wesentliche Schätzungen und Annahmen
Die Erstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit allgemein anerkannten Rechnungslegungsprinzipien erfordert vom Management die Vornahme von Schätzungen und Annahmen, welche Auswirkungen auf die zum Stichtag bilanzierten Aktiven und Passiven und die im Berichtszeitraum ausgewiesenen Erträge und Aufwendungen haben. Diese Schätzungen und Annahmen basieren auf Zukunftserwartungen und gelten zum Zeitpunkt der Erstellung der Jahresrechnung als angemessen. Die tatsächlichen Beträge können von diesen Schätzwerten abweichen. Die wichtigsten Einflussfaktoren der auf Schätzungen und Annahmen basierenden Posi-tionen werden nachfolgend erläutert:
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GoodwillYpsomed überprüft die Werthaltigkeit von aktiviertem Goodwill mindes-tens einmal jährlich. Für die Bestimmung, ob die Werthaltigkeit gegeben ist, wird der Nutzwert der Cashflow generierenden Einheit, welcher dem Goodwill zugeordnet ist, ermittelt. Die Schätzung künftiger Cashflows basiert auf der vom Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung genehmigten Mittelfristplanung sowie auf einer ewigen Wachstumsrate für Cashflows ausserhalb der Planjahre. Weiter haben die auf externe Faktoren beru-henden Diskontsätze einen massgeblichen Einfluss auf die Berechnung der Nutzwerte. Der bilanzierte Goodwill per 31.März 2011 beträgt CHF 312.2 Mio. (Vorjahr CHF 309.0 Mio).
Aktivierte EntwicklungskostenDie Aktivierung von Entwicklungskosten erfolgt, wenn die Kriterien für eine Aktivierung erfüllt sind. Ypsomed beurteilt die Wahrscheinlichkeit eines erwarteten künftigen wirtschaftlichen Nutzens anhand bestmöglicher Ein-schätzungen seitens des Managements in Bezug auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die erwarteten zukünftigen Geldflüsse, die anzu-wendenden Diskontierungssätze und den erwarteten Zeitraum, in dem eine wirtschaftliche Nutzung erzielt wird. Die aktivierten Entwicklungskosten per 31. März 2011 betragen CHF 41.4 Mio. (Vorjahr CHF 22.9 Mio.).
Rückstellungen für GarantienBei der Festlegung der Rückstellungen für Garantien geht das Management von den noch im Markt befindlichen eigenen Produkten aus und legt je nach Lebensdauer und Eigenschaften der Produkte sowie aufgrund von Erfah-rungswerten die zur Deckung allfälliger Garantieansprüche notwendigen Rückstellungen fest. Ypsomed weist per 31. März 2011 eine Rückstellung für Garantien in der Höhe von CHF 1.8 Mio. (Vorjahr CHF 1.7 Mio.) aus.
PersonalvorsorgeDie Ermittlung der Vorsorgeverpflichtungen erfolgt in Übereinstimmung nach der Projected-Unit-Credit-Methode. Bei der Berechnung werden ver-schiedene versicherungstechnische Wahrscheinlichkeiten sowie Annahmen über zukünftige Entwicklungen der Kapitalmärkte und Lohnerhöhungen getroffen. Die wichtigsten Parameter sind im Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung ausgewiesen. Aufgrund der Langfristigkeit der Pläne unterliegen diese Annahmen wesentlichen Unsicherheiten. Die Rückstel-lung für Personalvorsorgeverpflichtungen per 31. März 2011 beträgt CHF 7.1 Mio. (Vorjahr 6.9 Mio.). In den langfristigen Vermögenswerten werden per 31. März 2011 CHF 0.4 Mio. (Vorjahr CHF 0.5 Mio.) für Personalvorsorge ausgewiesen.
ErtragssteuernBei der Abgrenzung der Ertragssteuern für eine Periode bestehen Unsicher-heiten über die definitiv zu entrichtenden Steuern. Abweichende Einschät-zungen zum definitiven Steuerbetrag wirken sich auf die laufenden und latenten Ertragssteuern aus. Insbesondere bei der Aktivierung von latenten Steuerforderungen aus Verlustvorträgen müssen die Werthaltigkeit dieser Forderungen und die anzuwendenden Steuersätze eingeschätzt werden. Die aktivierten latenten Steuern aus Verlustvorträgen per 31. März 2011 betragen CHF 3.9 Mio. (Vorjahr 2.5 Mio.).
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Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung
Werte in Tausend CHF, wenn nicht anders angegeben
1. Akquisitionen
Am 1. April 2010 übernahm Ypsomed Ltd. UK im Rahmen eines Asset-Deals das Diabetesgeschäft des bisherigen Distributors in Grossbritannien, um die mylife™ Penfine® Pen-Nadeln, mylife™ Pura® Blutzuckermessgeräte und mylife™ OmniPod® Insulin Patch-Pumpe zu vertreiben. Am 1. August 2010 erwarb Ypsomed GmbH Deutschland 100 % der Anteile an der DIABETIC
SERVICES Vertriebs- und Beratungsgesellschaft für Diabetiker-Bedarf GmbH in Ulm. In der Vergleichsperiode wurden keine Akquisitionen getätigt.
Mit den Akquisitionen wurden folgende Werte übernommen:
AktivenBuchwert
nach Erwerb
Flüssige Mittel 5
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 126
Vorräte 509
Übrige Aktiven 4
Total Aktiven 644
Passiven
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 75
Übrige Passiven 76
Total Passiven 152
Netto-Aktiven 492
Goodwill 4 468
Total Kaufpreis 4 960
Akquirierte flüssige Mittel –5
Verbindlichkeit für Kaufpreisnachzahlung –383
Verrechnung von Forderungen –891
Netto Mittelabfluss 3 681
Der Goodwill ist auf die Stärkung der Marktpositionierung und die dar-aus resultierende Profitabilität sowie auf die zu erwartenden Synergien zurückzuführen. Der bezahlte Goodwill ist im Umfang von CHF 4.5 Mio. steuerlich absetzbar. Ypsomed Ltd. UK hat mit dem Verkäufer eine Kaufpreis-nachzahlung vereinbart. Je nach erzieltem Umsatz 2010/11 gelangt ein vertraglich festgelegter Faktor zur Anwendung. Die Kaufpreisnachzahlung berechnet sich aus Faktor multipliziert mit dem Umsatz des Geschäftsjahres
2009/10 und ist deshalb limitiert. Aufgrund des erzielten Umsatzes beträgt die Kaufpreisnachzahlung TCHF 641, davon wurden per 31. März 2011 TCHF 258 bezahlt. Der Buchwert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entspricht dem Marktwert und enthält keine wertberichtigten Forderungen. Die Transaktionskosten für die Akquisitionen betragen TCHF 120 und sind in den Verwaltungskosten erfolgswirksam erfasst.
Beitrag der akquirierten Geschäftstätigkeiten seit Erwerbszeitpunkt
Nettoerlös 4 920
Reingewinn 366
Beitrag, wenn die Akquisition bereits am 1. April des entsprechenden Geschäftsjahres stattgefunden hätte
Nettoerlös 5 295
Reingewinn 388
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2. KonsolidierungskreisBeteiligung Aktienkapital Forschung und
EntwicklungProduktion Marketing und
VertriebFinanzierung und
Dienstleistung
Ypsomed Holding AG, CH-Burgdorf CHF 178 993 807 •
Ypsomed AG, CH-Burgdorf 100 % CHF 10 000 000 • • • •
Ypsomed Distribution AG, CH-Burgdorf 100 % CHF 6 000 000 •
TecPharma Licensing AG, CH-Burgdorf 100 % CHF 100 000 •
Ypsotec AG, CH-Grenchen 100 % CHF 1 000 000 • •
Ypsotec s.r.o., CZ-Tábor 100 % CZK 200 000 • •
Ypsomed GmbH, DE-Liederbach 100 % EUR 100 000 •
DiaExpert GmbH, DE-Liederbach 100 % EUR 50 000 •
Feelfree GmbH, DE-Liederbach 100 % EUR 25 000 •
Ypsomed AB, SE-Helsingborg 100 % SEK 100 000 •
Ypsomed S.A.S., FR-Paris 100 % EUR 50 000 •
Ypsomed BV, NL-Vianen 100 % EUR 50 000 •
Ypsomed India Private Ltd, IN-New Delhi 100 % INR 26 657 470 •
Ypsomed Limited, GB-Selby 100 % GBP 300 000 •
3. Fremdwährungen Bilanz Jahresendkurse Erfolgsrechnung Durchschnittskurse
31. März 2011 31. März 2010 2010/11 2009/10
Euro (EUR) 1.30 1.43 1.34 1.50
US-Dollar (USD) 0.91 1.05 1.01 1.06
Schwedische Krone (100 SEK) 14.52 14.63 14.43 14.50
Norwegische Krone (100 NOK) 16.57 17.73 16.87 17.64
Dänische Krone (100 DKK) 17.42 19.14 17.98 20.18
Tschechische Krone (100 CZK) 5.29 5.60 5.37 5.79
Indische Rupie (100 INR) 2.05 2.35 2.22 2.24
Britisches Pfund (GBP) 1.47 1.59 1.58 1.70
4. Flüssige Mittel31. März 2011 31. März 2010
Kassenbestand 15 18
Postgiroguthaben 586 174
Bankguthaben 4 421 7 874
Total 5 022 8 065
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5. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 31. März 2011 31. März 2010
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 32 721 32 812
Wertberichtigungen –474 –566
Total 32 246 32 246
Die Nettobuchwerte für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entsprechen dem Marktwert.
Wertberichtigungen 2010/11 2009/10
Stand 1. April 566 1 997
Bildung Wertberichtigungen für Forderungen 12 50
Verwendung Wertberichtigung für ausgebuchte Forderungen –53 –1 388
Auflösung nicht benötigter Wertberichtigungen –41 –81
Umrechnungsdifferenzen –10 –11
Stand 31. März 474 566
Altersanalyse der fälligen, nicht wertberichtigten Forderungen 31. März 2011 31. März 2010
Fällig bis 2 Monate 3 026 2 811
Fällig 2 bis 4 Monate 882 93
Fällig über 4 Monate 172 126
Total fällige, nicht wertberichtigte Forderungen 4 080 3 030
Altersanalyse der fälligen und wertberichtigten Forderungen 31. März 2011 31. März 2010
Fällig über 4 Monate 474 566
Total fällige und wertberichtigte Forderungen 474 566
Davon wertberichtigt 474 566
6. Übrige kurzfristige Forderungen und Abgrenzungen31. März 2011 31. März 2010
Übrige Forderungen 5 024 5 290
Abgrenzungen 8 073 6 106
Total 13 098 11 396
In den übrigen kurzfristigen Forderungen und Abgrenzungen sind finanzielle Forderungen im Umfang von CHF 6.9 Mio. (Vorjahr CHF 7.0 Mio.) enthalten, welche innerhalb von zwei Monaten fällig sind und für die kein Wertbe-
richtigungsbedarf besteht. Die Buchwerte der finanziellen Forderungen entsprechen dem Marktwert.
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7. Vorräte31. März 2011 31. März 2010
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 5 227 5 620
Unfertige Erzeugnisse 15 774 18 447
Fertige Erzeugnisse und Handelswaren 32 627 26 182
Gesamte Vorräte brutto 53 628 50 248Wertberichtigungen –2 052 –3 448
Total 51 576 46 800
8. Finanzanlagen31. März 2011 31. März 2010
Beteiligungen Bionime Corp. Taiwan und Insulet Corp. USA 22 129 20 058
9. Übrige langfristige Vermögenswerte31. März 2011 31. März 2010
Personalvorsorge 421 519
Übrige langfristige Vermögenswerte 109 110
Total 530 629
In den übrigen langfristigen Vermögenswerten sind finanzielle Forderungen im Umfang von TCHF 105 (Vorjahr TCHF 106) enthalten.
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10. Sachanlagen
Anschaffungswert
Land und Gebäude
Technische Anlagen
und Maschinen
Andere Anlagen Anlagen im Bau Total
Stand 1. April 2009 93 966 212 031 11 417 15 723 333 136
Zugänge 1 525 14 039 2 390 14 533 32 487
Abgänge –6 135 –3 007 –1 057 –10 198
Umbuchungen 671 13 744 384 –15 865 –1 066
Umrechnungsdifferenzen –3 –91 –115 –209
Stand 31. März 2010 90 024 236 717 13 019 14 391 354 150
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1. April 2009 –22 059 –120 789 –7 355 0 –150 203
Abschreibungen –2 915 –19 282 –1 750 –23 946
Abgänge 2 127 3 010 858 5 996
Umbuchungen 218 –55 163
Umrechnungsdifferenzen 2 48 62 113
Stand 31. März 2010 –22 845 –136 793 –8 240 0 –167 878
Netto-Buchwert 1. April 2009 71 907 91 242 4 062 15 723 182 933
Netto-Buchwert 31. März 2010 67 180 99 924 4 779 14 391 186 273
Anschaffungswert
Stand 1. April 2010 90 024 236 717 13 019 14 391 354 150Zugänge 1 450 6 397 1 113 5 774 14 734
Abgänge –16 151 –1 126 –17 277
Umbuchungen 1 305 7 965 –314 –9 397 –442
Umrechnungsdifferenzen –10 –269 –183 –462
Stand 31. März 2011 92 769 234 658 12 508 10 768 350 703
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1. April 2010 –22 845 –136 793 –8 240 0 –167 878Abschreibungen –2 998 –14 954 –1 693 –19 645
Abgänge 14 309 1 009 15 319
Umbuchungen 125 201 327
Umrechnungsdifferenzen 5 121 101 226
Stand 31. März 2011 –25 838 –137 191 –8 621 0 –171 651
Netto-Buchwert 1. April 2010 67 180 99 924 4 779 14 391 186 273
Netto-Buchwert 31. März 2011 66 931 97 467 3 887 10 768 179 052
Es bestehen keine Verpfändungen zur Sicherstellung von Krediten und keine Anlagen in Finanzleasing. Der Brandversicherungswert der Sachanlagen beläuft sich per 31. März 2011 auf CHF 514.4 Mio. (Vorjahr CHF 506.7 Mio.).
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Ypsomed – Finanzbericht
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11. Immaterielle Vermögenswerte
Anschaffungswert
Goodwill Entwicklungs-kosten
Übrige immat.Anlagen
Total
Stand 1. April 2009 324 355 22 875 20 086 367 315
Zugänge 9 969 5 177 15 146
Abgänge –221 –221
Umbuchungen 148 148
Umrechnungsdifferenzen –673 –419 –1 092
Stand 31. März 2010 323 682 32 844 24 770 381 295
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1. April 2009 –14 690 0 –11 110 –25 799
Abschreibungen –3 532 –3 532
Abgänge 220 220
Umrechnungsdifferenzen 2 140 142
Stand 31. März 2010 –14 688 0 –14 281 –28 969
Netto-Buchwert 1. April 2009 309 665 22 875 8 976 341 515
Netto-Buchwert 31. März 2010 308 994 32 844 10 489 352 327
Anschaffungswert
Stand 1. April 2010 323 682 32 844 24 770 381 295Zugänge 10 046 1 693 11 739
Abgänge –161 –161
Veränderung Konsolidierungskreis 4 468 4 468
Umbuchungen 115 115
Umrechnungsdifferenzen –1 307 –600 –1 907
Stand 31. März 2011 326 842 42 889 25 818 395 549
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1. April 2010 –14 688 0 –14 281 –28 969Abschreibungen –1 452 –3 985 – 5 436
Abgänge 161 161
Umrechnungsdifferenzen 3 236 239
Stand 31. März 2011 –14 684 –1 452 –17 869 –34 005
Netto-Buchwert 1. April 2010 308 994 32 844 10 489 352 327
Netto-Buchwert 31. März 2011 312 158 41 437 7 949 361 544
Die aktivierten Entwicklungskosten enthalten Produkte in der Entwicklungs-phase in der Höhe von CHF 18.3 Mio. (Vorjahr CHF 13.6 Mio.), Produkte in der Industrialisierungsphase in der Höhe von CHF 1.0 Mio. (Vorjahr CHF 10.8 Mio.), Produkte in der Pre-Launch-Phase von CHF 0.0 Mio. (Vorjahr CHF 8.4 Mio.) und Produkte in der Vermarktungsphase von CHF 22.1 Mio. (Vorjahr CHF 0.0 Mio.).
Per 1. April 2009 wurden immaterielle Vermögenswerte über CHF 1.9 Mio. übernommen, welche durch monatliche Raten bezahlt werden. Am Bilanzstichtag belaufen sich die noch nicht bezahlten Raten auf CHF 0.8 Mio. (Vorjahr CHF 1.3 Mio.). Die Buchwerte dieser immateriellen Vermögenswerte belaufen sich auf CHF 0.6 Mio. (Vorjahr CHF 1.2 Mio.).
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Ypsomed – Finanzbericht
Überprüfung der Werthaltigkeit von GoodwillGoodwill aus Akquisitionen wird den Zahlungsmittel-generierenden Einheiten («cash generating units») zugewiesen und jährlich einem Werthaltig-keitstest unterzogen. Die folgende Aufstellung zeigt die Goodwill-Zuweisung je «cash generating unit»:
31. März 2011 31. März 2010
Ypsomed AG / TecPharma Licensing AG 295 220 295 220
Ypsotec AG 3 023 3 023
DiaExpert GmbH 9 922 10 751
Ypsomed Limited, GB-Selby 3 993
Total Goodwill 312 158 308 994
Die Überprüfung der Werthaltigkeit des Goodwills basiert auf folgenden Annahmen:
Ypsomed AG / TecPharma Licensing AG 31. März 2011 31. März 2010
Gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten (WACC vor Steuern) 11.0 % 11.0 %
Ewige Wachstumsrate 1.4 % 1.4 %
Ypsotec AG
Gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten (WACC vor Steuern) 11.0 % 11.0 %
Ewige Wachstumsrate 1.4 % 1.4 %
DiaExpert GmbH
Gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten (WACC vor Steuern) 10.1 % 10.1 %
Ewige Wachstumsrate 1.4 % 1.4 %
Ypsomed Limited, GB-Selby
Gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten (WACC vor Steuern) 11.0 %
Ewige Wachstumsrate 1.4 %
Die Werthaltigkeitstests werden anhand von Nutzwertberechnungen vorgenommen, basierend auf der strategischen Finanzplanung, welche die nächsten fünf Planjahre umfasst. Die zukünftig erwarteten Free Cash-flows werden mit dem gewichteten durchschnittlichen Kapitalkostensatz (WACC) diskontiert. Der WACC reflektiert dabei die spezifischen Risiken und Finanzierungsverhältnisse der «cash generating unit». Free Cashflows
ausserhalb der fünf Planjahre werden mit einer ewigen Wachstumsrate extrapoliert.
Basierend auf den getroffenen Annahmen werden die bilanzierten Buch-werte durch den Nutzwert gestützt.
12. Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen31. März 2011 31. März 2010
Übrige Verbindlichkeiten 3 698 3 129
Abgrenzungen 20 621 15 240
Total 24 318 18 369
In den übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten und Abgrenzungen sind finanzielle Verpflichtungen im Umfang von CHF 10.7 Mio. (Vorjahr CHF 9.1 Mio.) enthalten.
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Ypsomed – Finanzbericht
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13. Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär31. März 2011 31. März 2010
Darlehen der Techpharma Management AG, Burgdorf
Kurzfristig 10 000 10 000
Langfristig 24 500 34 500
Die Verzinsung des Darlehens erfolgte bis zum 31. März 2010 zu 0.5 %. Ab 1. April 2010 erfolgt die Verzinsung basierend auf dem 12 Monatslibor CHF gemäss Veröffentlichung der Schweizerischen Nationalbank zuzüglich 0.5 % Marge. Der Zinssatz wird in der Folge halbjährlich angepasst. Die Ypsomed Holding AG kann das Darlehen jederzeit ganz oder teilweise tilgen. Die Techpharma Management AG kann jährlich ab 1. April 2011
mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten eine Rückzahlung von jährlich maximal CHF 10 Mio. verlangen. Die Techpharma Management AG ist eine von Dr. h. c. Willy Michel beherrschte Gesellschaft.
Im Geschäftsjahr 2010/11 wurden Zinsen in Höhe von CHF 0.4 Mio. (Vorjahr CHF 0.4 Mio.) für das Darlehen bezahlt.
Garantien Personalvorsorge-verpflichtungen
Restrukturierungen Andere Total 14. Rückstellungen
Stand 1. April 2009 2 879 6 332 0 1 000 10 211
Bildung 97 5 895 100 6 093
Auflösung –1 247 –150 –1 397
Verwendung –40 –5 284 –315 –5 639
Stand 31. März 2010 1 690 6 943 0 635 9 268
Davon kurzfristig 1 069 1 069
Stand 1. April 2010 1 690 6 943 0 635 9 268Bildung 687 4 827 5 514
Auflösung –581 –581
Verwendung –40 –4 718 –4 758Stand 31. März 2011 1 756 7 052 0 635 9 443
Davon kurzfristig 1 418 1 418
GarantienDie von Ypsomed entwickelten und produzierten Medizinaltechnikprodukte können Materialdefekte oder Produktfehler aufweisen, die haftungsrecht-liche, insbesondere auch produkthaftungsrechtliche Folgen und andere Verantwortlichkeiten, beispielsweise die Rücknahme bzw. den Rückruf von Produkten, nach sich ziehen können. Die Rückstellungen werden nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen vorgenommen und beziehen sich auf Gewährleistungen und auch auf Ersatzkosten bei Rücknahmen. Das Management trifft dabei Annahmen über die je nach Produkt möglichen Garantieansprüche.
Ypsomed hält Versicherungspolicen mit Dritten bezüglich Sachschäden, Betriebsunterbrechung, Produkthaftung und anderer Risiken mit weltweiter Deckung. Ypsomed ist der Ansicht, dass ihre Versicherungsdeckungen und Rückstellungen angesichts ihrer Geschäftstätigkeit und der damit verbundenen Risiken angemessen und vernünftig sind. Es können jedoch Ereignisse eintreten, die nicht oder nur zum Teil durch Versicherungen oder die von Ypsomed gebildeten Rückstellungen gedeckt sind. Der Abschluss von Versicherungsverträgen, die das Produkthaftungsrisiko abdecken, ist abhängig von den Entwicklungen im Versicherungsmarkt, insbesondere
von den allgemeinen Entwicklungen in der Pharmabranche, die durch hohe Schadenersatzforderungen charakterisiert ist. Obwohl zurzeit keine solchen Verluste bei Ypsomed erwartet werden, besteht keine Garantie, dass das Unternehmen in Zukunft nicht ebenfalls einen Schaden erleidet, der die vorhandene Deckung massiv übersteigt.
Erwartete MittelabflüsseDie Rückstellungen für Garantien decken allfällige Garantieansprüche für die auf dem Markt befindlichen Produkte. Der Rückstellungsbestand richtet sich nach der durchschnittlichen Lebensdauer der Produkte, welche je nach Produkt zwischen ein und vier Jahren liegt, sowie nach einer bestmöglichen Risikoeinschätzung des Eintretens eines Garantiefalles je Produktkategorie. Die Rückstellung für Pensionsverpflichtungen basiert auf einer Bewertung nach IAS 19, woraus kein unmitelbarer Mittelabfluss entsteht.
Andere RückstellungenDie anderen Rückstellungen basieren auf Schätzungen und sind bestimmt für die Erfüllung von Entsorgungsauflagen bei mittelfristig anstehenden Umbauarbeiten an Liegenschaften.
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Ypsomed – Finanzbericht
15. Personalvorsorge
Die Mehrheit der Mitarbeiter ist bei privaten und / oder staatlichen Vorsorge-einrichtungen versichert. Die leistungsorientierten Vorsorgeverpflichtungen und das damit verbundene Vermögen der wichtigsten Vorsorgepläne (ein
Schweizer Vorsorgeplan von einer eigenen Vorsorgeeinrichtung und ein Schweizer Vorsorgeplan der Sammelstiftung SwissLife) werden jährlich von unabhängigen Versicherungsexperten neu bewertet.
Vorsorgeeinrichtungen 31. März 2011 31. März 2010
Marktwert des Planvermögens 115 079 115 664
Barwert der Vorsorgeverpflichtungen –131 037 –137 949
Unterdeckung –15 958 –22 285Nicht erfasster versicherungstechnischer (Gewinn) / Verlust 9 327 15 861
Total Netto-Buchwert –6 631 –6 424Davon in den übrigen langfristigen Vermögenswerten bilanziert 421 519
Davon in den Rückstellungen bilanziert 7 052 6 943
Entwicklung der Vorsorgeverpflichtungen 2010/11 2009/10
Barwert der Vorsorgeverpflichtungen per 1. April –137 949 –125 589
Dienstzeitaufwand –6 117 –5 696
Zinsaufwendungen –4 447 –4 419
Plankürzung, Planabgeltung 285 456
Ausbezahlte Leistungen / Einlagen 13 216 4 569
Arbeitnehmerbeiträge –4 191 –4 670
Versicherungsmathematische Gewinne / (Verluste) 8 166 –2 600
Barwert der Vorsorgeverpflichtungen per 31. März –131 037 –137 949
Entwicklung des Planvermögens 2010/11 2009/10
Marktwert des Planvermögens per 1. April 115 664 98 189
Erwarteter Ertrag Planvermögen 5 205 4 419
Arbeitgeberbeiträge 5 121 5 697
Arbeitnehmerbeiträge 4 191 4 670
Ausbezahlte Leistungen / Einlagen –13 216 –4 569
Versicherungsmathematische Gewinne / (Verluste) –1 886 7 258
Marktwert des Planvermögens per 31. März 115 079 115 664
Der tatsächliche Vermögenserfolg betrug CHF 3.3 Mio. (Vorjahr CHF 11.7 Mio.).
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Ypsomed – Finanzbericht
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Vorsorgeaufwand leistungsorientierte Vorsorgepläne 2010/11 2009/10
Dienstzeitaufwand –6 117 –5 696
Zinsaufwendungen –4 447 –4 419
Erwarteter Ertrag Planvermögen 5 205 4 419
Plankürzung, Planabgeltung 285 456
Amortisation versicherungsmathematischer Gewinne / (Verluste) –254 –995
Total Vorsorgeaufwand –5 328 –6 235
Die erwarteten Beiträge des Arbeitgebers für das Geschäftsjahr 2011/12 betragen CHF 4.7 Mio.
Allokation des Planvermögens 31. März 2011 31. März 2010
Flüssige Mittel 2.1 % 6.8 %
Hypotheken 2.3 % 3.6 %
Obligationen 44.8 % 42.8 %
Immobilien 25.4 % 23.9 %
Aktien 24.7 % 22.2 %
Sonstige 0.7 % 0.7 %
Total 100.0 % 100.0 %
Die Ypsomed Gruppe nutzt keine Vermögenswerte der Vorsorgeeinrichtungen. Weiter werden im Planvermögen keine Aktien der Ypsomed Holding AG gehalten.
Mehrjahresvergleich 31. März 2011 31. März 2010 31. März 2009 31. März 2008 31. März 2007
Marktwert des Planvermögens 115 079 115 664 98 189 92 505 87 626
Barwert der Vorsorgeverpflichtungen –131 037 –137 949 –125 589 –109 726 –107 745
Unterdeckung –15 958 –22 285 –27 400 –17 221 –20 119Erfahrungsbedingte Anpassung Planvermögen –1 886 7 258 –9 282 –7 266 –1 642
Erfahrungsbedingte Anpassung des Barwerts erwarteter Ansprüche 3 203 505 1 584 2 387 –5 199
Die wesentlichen versicherungstechnischen Annahmen, die für die Berechnung verwendet wurden, sind: 31. März 2011 31. März 2010
Diskontierungssatz 3.0 % 3.0 %
Erwartete Vermögensrendite 4.5 % 4.5 %
Zukünftige Lohnentwicklung 2.5 % 2.5 %
Zukünftige Rentenentwicklung 0.5 % 0.5 %
Durchschnittliches Rücktrittsalter Männer 65 65
Durchschnittliches Rücktrittsalter Frauen 64 64
Versicherungstechnische Grundlagen BVG 2010 EVK 2000
Die erwartete Vermögensrendite von 4.5 % basiert auf der strategischen Allokation des Vermögens auf definierte Anlagekategorien und auf einer darauf abgestimmten Einschätzung unabhängiger Anlagestrategen.
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Ypsomed – Finanzbericht
16. Aktienkapital
Aktienkapital (in Tausend CHF) 2010/11 2009/10
Stand 1. April 182 156 109 631Nennwertreduktion CHF 0.25 pro Aktie (Vorjahr CHF 0.60) –3 162 –7 590
Kapitalerhöhung 21 083
Erhöhung Nennwert 59 032
Stand 31. März 178 994 182 156
Ausgegebene Aktien per 31. März 12 649 739 12 649 739Aktien im Eigenbestand per 31. März 27 877 27 876
Ausstehende Aktien 1. April 12 621 863 11 219 553
Käufe –1 –3 786
Verkäufe 570
Kapitalerhöhung 1 405 526
Ausstehende Aktien 31. März 12 621 862 12 621 863
Die Ypsomed Holding AG wurde am 29. Dezember 2003 mit einem Gesellschaftskapital von CHF 250 000, bestehend aus 2500 Aktien mit einem Nominalwert von je CHF 100, gegründet. Es bestehen insgesamt 12 649 739 Aktien mit einem Nominalwert von CHF 14.15. Anlässlich der Generalversammlung vom 24. Juni 2009 wurde eine Erhöhung des Nennwertes um CHF 5.25 auf CHF 15.00 beschlossen. Dadurch erhöhte sich das Aktienkapital z. L. der Gewinnreserven um CHF 59.0 Mio. Im
Rahmen der im Juni 2009 durchgeführten Kapitalerhöhung wurde das Aktienkapital um CHF 21.1 Mio. erhöht. Per 30. September 2010 wurde der Nennwert der Ypsomed Aktie um CHF 0.25 (Vorjahr CHF 0.60) auf CHF 14.15 reduziert und an die Akionäre zurückbezahlt. Die Nennwert-reduktion betrug insgesamt CHF 3.2 Mio. Die Ypsomed Holding AG und ihre Gruppengesellschaften halten per 31. März 2011 insgesamt 27 877 eigene Aktien (Vorjahr 27 876).
Bedingtes Aktienkapital (in Tausend CHF) 2010/11 2009/10
Stand 1. April 2 304 1 560Nennwerterhöhung CHF 0.00 pro Aktie (Vorjahr CHF 5.25) 840
Nennwertreduktion CHF 0.25 pro Aktie (Vorjahr CHF 0.60) –40 –96
Stand 31. März 2 264 2 304
Die Gesellschaft verfügt über ein bedingtes Aktienkapital von insgesamt CHF 2.3 Mio. (Vorjahr CHF 2.3 Mio.). Die Gesellschaft kann ausge-wählten Mitarbeitern und Mitgliedern des Verwaltungsrates höchstens
160 000 vollständig zu liberierende Namenaktien mit einem Nennwert von CHF 14.15 (Vorjahr 14.40) ausgeben.
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Ypsomed – Finanzbericht
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17. Betrieblicher Aufwand2010/11 2009/10
Herstellungskosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen 175 737 74.7 % 187 568 76.6 %
Forschungs- und Entwicklungsausgaben 26 102 11.1 % 31 717 13.0 %
Amortisation aktivierte Entwicklungskosten 1 452 0.6 %
Aktivierte Entwicklungskosten –10 046 –4.3 % –9 969 –4.1 %
Forschungs- und Entwicklungsrückvergütungen –8 261 –3.5 % –14 424 –5.9 %
Marketing und Vertrieb 36 928 15.7 % 31 890 13.0 %
Verwaltung 13 439 5.7 % 18 020 7.4 %
Total 235 351 100.0 % 244 802 100.0 %
Materialaufwand 81 405 34.6 % 88 434 36.1 %
Personalaufwand 107 847 45.8 % 115 477 47.2 %
Abschreibungen 25 081 10.7 % 27 478 11.2 %
Sonstige betriebliche Aufwendungen 39 324 16.7 % 37 805 15.4 %
Aktivierte Entwicklungskosten –10 046 –4.3 % –9 969 –4.1 %
Forschungs- und Entwicklungsrückvergütungen –8 261 –3.5 % –14 424 –5.9 %
Total 235 351 100.0 % 244 802 100.0 %
18. Personalaufwand2010/11 2009/10
Löhne und Gehälter 91 260 96 853
Sozialversicherungen 14 906 16 414
Übriger Personalaufwand 1 681 2 210
Total 107 847 115 477
Personalbestand zum 31. März (Anzahl Vollzeitstellen) 31. März 2011 31. März 2010
Schweiz 849 966
Deutschland 145 148
Niederlande 5 2
Frankreich 21 11
Skandinavien 5 6
Tschechische Republik 19 12
Grossbritannien 6
Indien 6 4
Total 1 056 1 149
Anzahl der Beschäftigten 1 097 1 199
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Ypsomed – Finanzbericht
19. Finanzertrag2010/11 2009/10
Zinsertrag 32 58
Gewinne aus Wertschriften 122
Fremdwährungsgewinne 1 218 642
Sonstige Finanzerträge 416 189
Total 1 666 1 010
20. Finanzaufwand2010/11 2009/10
Zinsaufwendungen 944 640
Verluste aus Wertschriften 12
Fremdwährungsverluste 1 478 1 917
Sonstige Finanzaufwendungen 179 92
Total 2 601 2 662
21. Steuern2010/11 2009/10
Ertragssteuern laufende Periode 3 634 3 678
Ertragssteuern Vorperiode 84 –17
Latente Steuern –1 248 –1 290
Total 2 469 2 372
Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung 2010/11 2009/10
Ertragssteuern auf Eigenkapitalpositionen:
Veränderung Marktwert Finanzanlagen 115 394Veränderung Umrechnungsdifferenzen auf Nettoinvestitionenin ausländische Tochtergesellschaften
–664 –354
Total –549 40
Die Steuerbelastung auf den Gewinn vor Steuern weicht von dem theoretischen Betrag, der bei der Verwendung des für die Ypsomed Gruppe erwar-teten Steuersatzes entstehen würde, wie folgt ab:
2010/11 2009/10
Gewinn vor Ertragssteuern 7 675 11 797
Steuern zum erwarteten Steuersatz von 29.5 % (Vorjahr 18.5 %) 2 264 2 182
Effekt aus anderen Steuersätzen 139 63
Effekt aus Änderung von Steuersätzen 14 –115
Effekt aus Vorperioden 84 –17
Effekt aus Realisierung und Auflösung steuerlicher Verlustvorträge –34 139
Effekt aus Aktivierung von Steuerforderungen auf bislang unberücksichtigten Verlustvorträgen –51 0
Effekt aus Verlusten im laufenden Jahr, für die keine Steuerforderungen bilanziert wurden 53 120
Total Ertragssteuern 2 469 2 372
Das Unternehmen profitiert von reduzierten Steuersätzen, die jährlichen Veränderungen unterworfen sind. Änderungen der reduzierten Steuersätze wirken sich auf den effektiven Steuersatz des Unternehmens aus. Der im Vergleich zum Vorjahr höhere Steuersatz resultiert aus dem negativen Ergebnis eines Unternehmens mit reduziertem Steuersatz im Segment Diabetes Direct Business.
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Ypsomed – Finanzbericht
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Latente Steuern auf temporären Differenzen bestehen auf folgenden Bilanzpositionen 31. März 2011 31. März 2010
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 249 249
Vorräte 22 –107
Finanzanlagen 523 394
Langfristige Aktiven 79 98
Sachanlagen 1 686 1 601
Immaterielle Vermögenswerte 849 861
Rückstellungen –16 –19
Eigenkapital –75 –80
Total latente Steuern auf temporären Differenzen netto 3 317 2 998Davon als latente Ertragssteuerverbindlichkeiten bilanziert 3 268 2 959
Davon als latente Ertragssteuerguthaben bilanziert 50 39Steuerliche Verlustvorträge 3 941 2 532
Total bilanzierte latente Ertragssteuerguthaben 3 991 2 572
Die für latente Ertragssteuern in der Konzernbilanz erfassten Forderungen und Verbindlichkeiten werden unter den langfristigen Aktiven und Ver-bindlichkeiten ausgewiesen. Bei den latenten Steuerforderungen werden steuerliche Verlustvorträge nur so weit berücksichtigt, als es wahrscheinlich ist, dass die damit verbundenen Steuergutschriften realisiert werden können. Für Gesellschaften, welche in den vorangehenden und im aktuellen Geschäftsjahr steuerliche Verluste erlitten, wurden latente Steuerforderun-gen über CHF 3.9 Mio. bilanziert. Die Verluste entstanden hauptsächlich
durch Marktaufbau- und Produkteinführungskosten in Vertriebsländern. Die Realisierbarkeit von genügend zukünftigen Gewinnen zur Verrechnung der kumulierten steuerlichen Verlustvorträge werden durch den kontinuierlichen Marktaufbau, die bestehenden Kundenbeziehungen und Verträge mit den Lieferanten gesichert.
Noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge, für die keine latenten Steuern ausgewiesen werden, verfallen wie folgt:
31. März 2011 31. März 2010
Verfall im nächsten Geschäftsjahr 0 129
Verfall im laufenden Geschäftsjahr + 2 0 131
Verfall im laufenden Geschäftsjahr + 3 0 73
Verfall im laufenden Geschäftsjahr + 4 0 0
Verfall im laufenden Geschäftsjahr + 5 und später 693 909
Nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge am 31. März 693 1 243
Temporäre Differenzen, für welche keine latenten Steuern bilanziert werden 31. März 2011 31. März 2010
Beteiligungen an Gruppengesellschaften 110 914 118 790
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Ypsomed – Finanzbericht
22. Finanzinstrumente
Zu den finanziellen Aktiven der Gruppe gehören flüssige Mittel, Forde-rungen aus Lieferungen und Leistungen, übrige kurzfristige Forderungen, Finanzanlagen und übrige langfristige Vermögenswerte. Die finanziellen
Verbindlichkeiten umfassen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Liefe-rungen und Leistungen, übrige kurzfristige Verbindlichkeiten und Finanz-verbindlichkeiten gegenüber Dritten und gegenüber dem Hauptaktionär.
Buchwerte der Finanzinstrumente 31. März 2011 31. März 2010
Flüssige Mittel 5 008 8 048
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 32 246 32 246
Übrige kurzfristige Forderungen und Abgrenzungen 6 955 7 071
Übrige langfristige Vermögenswerte 105 106
Darlehen und Forderungen 44 315 47 470
Finanzanlagen 22 129 20 058Finanzielle Aktiven zur Veräusserung verfügbar 22 129 20 058
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 13 080 13 292
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen 10 692 9 093
Finanzverbindlichkeiten 40 000 30 000
Übrige langfristige Finanzverbindlichkeiten 7 656
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär 10 000 10 000
Langfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär 24 500 34 500
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten 98 280 97 540
Netto-Erfolg aus Finanzinstrumenten 2010/11 2009/10
Finanzielle Aktiven erfolgswirksam zum Marktwert bewertet –120 102
Darlehen und Forderungen –1 123 –1 080
Finanzielle Aktiven zur Veräusserung verfügbar 22
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten 1 031 24
Total im konsolidierten Reingewinn enthalten –189 –954
Wertänderungen finanzieller Aktiven zur Veräusserung verfügbar 2 070 7 074
Total in der konsolidierten Gesamtergebnisrechnung erfasst 1 882 6 120
Im Netto-Erfolg sind Währungserfolge, Kurserfolge und Wertberichtigungen enthalten.
Zinserfolg aus Finanzinstrumenten 2010/11 2009/10
Darlehen und Forderungen 31 58
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten –944 –640
Total –912 –582
Marktwert nach Klassen
Folgende Klassen werden für die Bestimmung des Marktwertes herange-zogen: Klasse 1: Marktwerte, die als notierte Preise auf aktiven Märkten bestehen. Klasse 2: Verkehrswerte, die auf Basis von beobachtbaren Marktdaten ermittelt werden. Hierfür sind entweder notierte Preise auf nicht aktiven Märkten oder nicht notierte Preise zu berücksichtigen. Des
Weiteren können solche Verkehrswerte auch indirekt aus Preisen abgeleitet werden. Klasse 3: Verkehrswerte, die nicht auf Basis von beobachtbaren Marktdaten ermittelt werden.
Ypsomed hat keine Finanzaktiven der Klassen 1, 2 und 3.
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Wechselkursrisiken Veränderung in % Effekt auf Erfolgsrechnung
31. März 2011 31. März 2010 2010/11 2009/10
EUR / CHF 1 567 2 604 + / – 5 % 78 130
USD / CHF 462 1 137 + / – 5 % 23 57
JPY / CHF 316 188 + / – 5 % 16 9
GBP / CHF 404 3 668 + / – 5 % 20 183
Finanzielles RisikomanagementYpsomed ist in ihrer Geschäftstätigkeit verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt. Die wichtigsten Risiken entstehen aus Änderungen der Fremd-währungskurse, Zinssätze und Aktienkurse sowie der Bonität der Kunden und Geschäftspartner von Ypsomed. Das Risikomanagement wird durch die zentrale Finanzabteilung am Hauptsitz der Gesellschaft in Burgdorf wahrgenommen und erfolgt gemäss den vom Management festgelegten Grundsätzen und Richtlinien. Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten und der Handel mit Wertschriften erfolgen mit der Absicht, im Rahmen der Risikopolitik der Gesellschaft den Ertrag zu optimieren. Dabei werden Optionen gekauft und Optionen verkauft, wobei Optionen grundsätzlich nur verkauft werden, wenn die entsprechende Position gedeckt ist.
a) Marktrisiken
Ypsomed ist international tätig und dadurch Währungsschwankungen ausgesetzt. Währungsrisiken entstehen auf allen monetären finanziellen Aktiven und finanziellen Verbindlichkeiten, die in einer anderen Währung als der funktionalen Währung denominiert sind.
Zur Absicherung gegen Währungsschwankungen werden gegebenenfalls Devisenverträge (Termin- und Optionskontrakte) mit anerkannten Finanzin-stituten abgeschlossen. Per Jahresende ausstehende Kontrakte werden zu Marktwerten bilanziert. Gewinne bzw. Verluste werden erfolgswirksam verbucht. Es wird kein Hedge-Accounting angewendet.
Die Transaktionswährungsrisiken entstehen bei Transaktionen, die auf andere als die funktionalen Währungen lauten, da die in Lokalwährung be-zahlten oder erhaltenen Beträge von Wechselkursschwankungen abhängig sind. Ypsomed fakturiert an ihre Konzerngesellschaften in der jeweiligen Lokalwährung; die Wechselkursrisiken fallen deshalb hauptsächlich am Hauptsitz in der Schweiz an. Die nicht schweizerischen Konzerngesell-schaften fakturieren in ihrer jeweiligen lokalen Währung, woraus keine Wechselkursrisiken entstehen.
Für die monetären finanziellen Vermögenswerte und monetären Ver-bindlichkeiten zeigt die unten stehende Tabelle die nicht abgesicherten Nettoforderungen oder Nettoverbindlichkeiten je Währungspaar sowie die mögliche Auswirkung auf die Erfolgsrechnung bei Veränderung der Wechselkurse.
Die Sensitivitätsanalyse basiert auf Annahmen für mögliche Veränderun-gen der Wechselkurse per Bilanzstichtag. Der Effekt auf den Gewinn vor Steuern entsteht durch die Veränderung der Marktwerte aufgrund der veränderten Fremdwährungsumrechnungskurse. Bis auf Wechselkursverän-derungen gegenüber dem Vorjahr entstehende Umrechnungsdifferenzen in ausländische Tochtergesellschaften bestehen keine Effekte auf das sonstige Gesamtergebnis.
Zinssatzschwankungen führen zu Veränderungen des Zinsertrages und -aufwandes der verzinslichen Aktiven und Verbindlichkeiten und beein-flussen dadurch das Finanzergebnis.
Zusätzlich können sie sich auf den Marktwert gewisser finanzieller Akti-ven, finanzieller Verbindlichkeiten und auf derivative Finanzinstrumente auswirken. Das Zinssatzmanagement erfolgt zentral, um die Effekte aus Zinssatzveränderungen auf das Finanzergebnis zu begrenzen. Das Management der Zinssatzrisiken erfolgt durch eine ausgewogene Mischung zwischen festverzinslichen sowie variabel verzinslichen Finanzforderungen und Finanzverbindlichkeiten.
Für Zahlungen aus operativem Leasing und aus Mietverträgen entstehen keine Zinssatzrisiken.
Die dem Zinsrisiko unterliegenden finanziellen Aktiven und Verbindlichkei-ten betreffen variabel verzinsliche kurzfristige Bankguthaben / -schulden und Finanzverbindlichkeiten gegenüber dem Hauptaktionär. Wenn das Marktzinsniveau am Bilanzstichtag um 100 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, wäre das Finanzergebnis um CHF 0.4 Mio. höher (tiefer) ausgefallen (Vorjahr CHF 0.1 Mio.).
Die übrigen Preisrisiken beschränken sich vor allem auf das Aktienkurs-risiko der in den Finanzanlagen bilanzierten zur Veräusserung gehaltenen finanziellen Aktiven. Ein Anstieg respektive Fall der Akienkurse um 10 % hätte bei ansonsten gleichbleibenden Bedingungen eine Verbesserung respektive Verschlechterung des Gesamtergebnisses von CHF 2.0 Mio. (Vorjahr CHF 0.7 Mio.) zur Folge gehabt.
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Ypsomed – Finanzbericht
b) KreditrisikenKreditrisiken entstehen, wenn ein Kunde oder eine Gegenpartei die vertraglichen Verpflichtungen nicht erfüllt und der Gruppe daraus ein finanzieller Schaden entsteht. Die Kreditrisiken der finanziellen Vermö-genswerte werden durch die Politik der Beschränkung auf erstklassige Partner, die fort gesetzte Bonitätsprüfung und die Limitierung aggregierter Einzelrisiken kontrolliert.
Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird ein aktives Risikomanagement durch eine laufende Überwachung und Überprüfung der Kreditrisiken im Rahmen der Berichterstattung an das Management
durchgeführt. Basierend auf einheitlichen Richtlinien der Gruppe über die Bewertung der Forderungsausstände werden die notwendigen Wert-berichtigungen für absehbare Verluste im Forderungsbestand von den Gruppengesellschaften vorgenommen und von der Gruppe überprüft.
Das maximale Kreditausfallrisiko – ohne Berücksichtigung von allfälligen Sicherheiten – entspricht den Buchwerten der folgenden finanziellen Aktiven:
2010/11 2009/10
Flüssige Mittel (ohne Kasse) 5 008 8 048
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 32 246 32 246
Übrige kurzfristige Forderungen und Abgrenzungen 6 955 7 071
Übrige langfristige Vermögenswerte 105 106
Total 44 315 47 470
Auf die drei grössten Kunden entfallen insgesamt 33.5 % des Konzernum-satzes (Vorjahr 37.6 %). Die drei höchsten Beträge für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entsprechen rund 21.6 %, 6.8 % und 5.7 % der gesamten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Bilanzstichtag (Vorjahr 19 %, 5.7 % und 5.7 %). Der grösste Umsatz wird mit dem Kunden Sanofi-Aventis erzielt, der grösste Forderungsbetrag aus Lieferungen und Leistungen besteht ebenfalls gegenüber Sanofi-Aventis.
c) LiquiditätsrisikenDie Liquiditätsbewirtschaftung erfolgt zentral und umfasst die Bereitstellung ausreichender flüssiger Mittel zur rechtzeitigen Erfüllung der finanziellen Verpflichtungen unter gleichzeitiger Bewahrung der Flexibilität zur Nutzung von Marktchancen und bestmöglichen Anlagebedingungen. Anlageent-scheide für überschüssige Geldbestände werden zentral getroffen und
betreffen im Wesentlichen Festgelder und kurzfristig gehaltene Wert-schriften. Das Group Controlling überwacht mittels der Liquiditätsplanung die Geldflüsse. Diese berücksichtigt die Laufzeiten der Finanzinstrumente sowie die Geldflüsse aus der Geschäftstätigkeit.
Ypsomed wird ausschliesslich durch Bankdarlehen und das Darlehen ihres Hauptaktionärs Willy Michel respektive dessen Gesellschaft Techpharma Management AG fremdfinanziert. Die Ypsomed Holding AG kann das Dar-lehen jederzeit ganz oder teilweise tilgen. Die Techpharma Management AG kann ab 1. April 2011 mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten eine Rückzahlung von jährlich maximal CHF 10 Mio. verlangen.
Ypsomed verfügt über zugesagte Kontokorrentkreditlimiten in der Höhe von CHF 67.5 Mio. (Vorjahr CHF 45 Mio.). Davon wurden per Stichtag CHF 40 Mio. (Vorjahr CHF 30 Mio.) beansprucht.
Vertragliche Fälligkeiten finanzieller Verbindlichkeiten 31. März 2011 31. März 2010
2010/11 62 648
2011/12 74 680 34 892
2012/13 10 250
2013/14 14 650
Total 99 580 97 540
Die vorstehende Tabelle zeigt die Fälligkeit der vertraglich vereinbarten nicht diskontierten Zahlungsbeträge (inkl. Zinsen). Für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in fremder Währung wird der Marktwert per Bilanzstichtag als fälliger Betrag im Folgejahr angesetzt. Diese Werte können von den effektiven Zahlungen bei Fälligkeit abweichen.
Bei der Bewirtschaftung des Kapitals achtet Ypsomed darauf, dass die gesunde und solide Bilanzstruktur gewahrt bleibt. Ziel der Ypsomed ist es, den finanziellen Handlungsspielraum für zukünftige Investitionen und Akquisitionen sicherzustellen. Das Eigenkapital per 31. März 2011 beträgt CHF 538.1 Mio. (Vorjahr 537.7 Mio.). Die ausgewiesene Eigenkapitalquote beträgt per 31. März 2011 79.8 % (Vorjahr 81.2 %).
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23. Segmentinformationen
Die Festlegung der operativen Segmente basiert auf dem Management-Ansatz. Danach erfolgt die externe Segmentberichterstattung auf Basis der gruppeninternen Organisations- und Führungsstrukturen sowie der internen Finanzberichterstattung an das oberste Führungsorgan und Hauptentscheidungsträger (Chief Operating Decision Maker). Das oberste Führungsorgan der Ypsomed Gruppe ist der Verwaltungsrat der Ypsomed Holding AG. Dieser bestimmt die Geschäftsaktivitäten und überwacht das interne Reporting zur Beurteilung der Performance und der Ressourcenzuteilung. Zur Unternehmensführung ist die Ypsomed Gruppe
nach Produkten und Dienstleistungen in Geschäftsbereiche organisiert. Das Segment «Delivery Devices» enthält die von Ypsomed hergestellten Produktgruppen Pen-Systeme, Pen-Nadeln und übrige Spritzgussteile. Das Segment «Diabetes Direct Business» umfasst das Direkthandelsgeschäft mit verschiedenen Diabetesartikeln. Unter «Übrige» werden das Geschäfts-segment «Präzisionsteile» und die zurzeit nicht betrieblich genutzten Liegenschaften zusammengefasst. Die Umsätze zwischen den Segmenten werden zu marktüblichen Konditionen getätigt.
Geschäftsjahr 2010/11
Delivery Devices Diabetes Direct Business
Übrige Eliminationen Konzern
Erlös von Drittkunden 155 812 69 395 17 254 242 461
Erlös aus Intersegment-Verkäufen 2 739 –2 739 0
Total Erlös 155 812 69 395 19 993 –2 739 242 461
Betriebsergebnis 22 072 –12 908 –554 8 610Finanzertrag 1 666
Finanzaufwand –2 601
Ergebnis vor Ertragssteuern 7 675
Delivery Devices Diabetes Direct Business
Übrige Konzern
Segment-Aktiven 560 229 71 961 42 442 674 632
Investitionen 23 029 582 2 862 26 473
Abschreibungen 19 618 2 384 3 079 25 081
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Geschäftsjahr 2009/10
Delivery Devices Diabetes Direct Business
Übrige Eliminationen Konzern
Erlös von Drittkunden 168 338 70 900 14 776 254 014
Erlös aus Intersegment-Verkäufen 6 233 –6 233 0
Total Erlös 168 338 70 900 21 009 –6 233 254 014
Betriebsergebnis 19 775 –9 277 2 901 13 449
Finanzertrag 1 010
Finanzaufwand –2 662
Ergebnis vor Ertragssteuern 11 797
Das Betriebsergebnis «Übrige» enthält einen Gewinn von CHF 3.0 Mio. aus Verkauf von Liegenschaften.
Delivery Devices Diabetes Direct Business
Übrige Konzern
Segment-Aktiven 555 412 63 954 42 644 662 010
Investitionen 43 113 2 676 1 843 47 632
Abschreibungen 22 035 1 989 3 454 27 478
Aufteilung nach geografischen Standorten
Erlöse Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
2010/11 2009/10 31. März 2011 31. März 2010
Schweiz 21 683 18 346 520 594 520 425
Deutschland 155 277 171 731 14 846 16 993
Drittländer 65 501 63 937 5 157 1 181
Total 242 461 254 014 540 596 538 599
Der Erlös wird in der geografischen Aufteilung entsprechend der Fakturaadresse ausgewiesen. Der Verkauf von Pen-Systemen an Biotech- und Phar-mapartner erfolgt vorwiegend an deren europäische Konzerngesellschaften, wobei sich die Pen-Systeme weltweit vertreiben. Die Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte werden nach Standort der Gruppengesellschaften ausgewiesen.
Kunden mit Anteil am Erlös von mindestens 10 % 2010/11 2009/10
Sanofi-Aventis / Umsatz im Segment Delivery Devices 57 395 70 739
24. Eventualverbindlichkeiten
Aus der laufenden Geschäftstätigkeit von Ypsomed bestehen Dritten gegenüber unbefristete Eventualverbindlichkeiten in der Höhe von TCHF 803 (Vorjahr TCHF 860). Ypsomed ist der Ansicht, dass eine Inanspruchnahme dieser Eventualverbindlichkeiten nicht wahrscheinlich ist.
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25. Vertragliche Verpflichtungen31. März 2011 31. März 2010
Vertragliche Verpflichtungen aus Beratungs- und Forschungs- / Entwicklungsprojekten 300 300
Vertragliche Produktabnahmeverpflichtungen 5 907 6 785
Vertragliche Verpflichtungen aus Mietvertrag mit der Techpharma Management AG 4 681 5 666
Vertragliche Verpflichtungen aus Servicevertrag mit der GBUK Healthcare 659
Total vertragliche Verpflichtungen 11 546 12 751
Fälligkeit bis zu 1 Jahr 7 522 8 071
Fälligkeit länger als 1 Jahr und bis zu 5 Jahren 4 025 4 681
Der Mietvertrag (siehe Ziffer 26) zwischen der Ypsomed AG und der Tech-pharma Management AG, einer von Dr. h. c. Willy Michel beherrschten Gesellschaft, wurde zu Marktkonditionen abgeschlossen. Der Mietzins basiert auf einem unabhängigen Mietwertgutachten, beträgt jährlich TCHF 985.4 zuzüglich MwSt. und ist an den Landesindex der Konsu-mentenpreise gekoppelt. Der Mietvertrag sieht vor, dass die kleinen und gewöhnlichen Unterhaltsarbeiten am Gebäude bis zu einem Betrag von
max. 2 % des Jahresmietzinses pro Kalenderjahr durch die Mieterin zu bezahlen sind.
Per 31. März 2011 betragen die vertraglichen Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen CHF 2.4 Mio. (Vorjahr CHF 7.6 Mio.), für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten CHF 0.08 Mio. (Vorjahr CHF 0.0 Mio.).
26. Transaktionen mit nahestehenden Parteien
Als nahestehende Parteien gelten die Personalvorsorgestiftung, die Tech-pharma Management AG, die Adval Tech Group, die Finox AG und die Faes Bau AG. Die Dienstleistungen werden zu brachenüblichen Konditionen entschädigt. Am Bilanzstichtag betrugen die Forderungen gegenüber
nahestehenden Parteien TCHF 23 (Vorjahr TCHF 47). Die Verbindlichkeiten betrugen TCHF 53 (Vorjahr TCHF 110). Im Berichtsjahr wurden folgende Transaktionen an Mitglieder des Verwaltungsrates, der Geschäftsleitung und an ihnen nahestehende Parteien vorgenommen:
2010/11 2009/10
Verwaltungsrat (Vergütungen) 627 612
Geschäftsleitung (Vergütungen) 2 860 3 398
Personalvorsorgestiftung (Beiträge des Arbeitgebers) 4 735 5 294
Techpharma Management AG (Darlehenszins gem. Ziffer 13) 400 358
Techpharma Management AG (Entschädigungen für genutzte Mietobjekte) 985 985
Techpharma Management AG (Beträge aus Dienstleistungsvertrag) 50 85
Techpharma Management AG (Beträge aus Dienstleistungsvertrag) 0 –28
Adval Tech Group 598 1 020
Finox AG –24 –24
Finox AG 69 95
Faes Bau AG 364 375
Total 10 665 12 169
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Die Ypsomed AG mietet seit dem 1. Januar 2006 eine Gewerbeliegenschaft von der Techpharma Management AG, die dem Mehrheitsaktionär Dr. h. c. Willy Michel gehört. Der Mietvertrag wurde zu Marktkonditionen abge-schlossen (siehe Ziffer 25) und kann erstmals mit einer Frist von 24 Monaten auf den 31. Dezember 2015 gekündigt werden. Die Mieterin hat ein unlimitier-tes Vorkaufsrecht während der ganzen Mietdauer, jedoch während maximal 25 Jahren ab Mietbeginn, eingeräumt erhalten. Zwischen der Techpharma Management AG und der Ypsomed AG besteht ein jederzeit beidseitig kündbarer Dienstleistungsvertrag. Im Rahmen dieses Vertrages erbringen sich die Gesellschaften gegenseitig Management- und IT-Unterstützung sowie Dienstleistungen im Hotellerie- und Gastronomiebereich. Die Dienstleis-tungen werden zu branchenüblichen Konditionen entschädigt. Zwischen der Ypsomed Holding AG und zwei ihrer Tochtergesellschaften einerseits und der Dr. h. c. Willy Michel gehörenden Techpharma Management AG und deren
Tochtergesellschaft Finox AG andererseits besteht ein Kooperationsvertrag. Zweck der Finox AG sind die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb von Arzneimitteln. Der Kooperationsvertrag regelt die Zusammenarbeit zwischen der Ypsomed AG und der Finox AG im Bereich Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet von Geräten zur Verabreichung von Medikamenten und deren Austausch und Abgeltung. Die Ypsomed AG stellt Know-how zur Verfügung und erhält im Gegenzug ein Vorkaufsrecht an den Aktien der Finox AG. Die Kooperation wurde im Verwaltungsrat besprochen und genehmigt und entspricht nach dessen Meinung einer marktüblichen Zusammenarbeit. Die Ypsomed vergibt gelegentlich Bauaufträge an die Faes Bau AG zu marktüblichen Konditionen. Die Ypsomed AG und die Adval Tech Holding AG haben im Juni 2007 eine Vereinbarung zur strategischen Zusammenarbeit im Werkzeugbau mit einer festen Vertragsdauer von fünf Jahren unterzeichnet. Die Leistungen der Adval Tech Group werden zu marktüblichen Konditionen bezogen.
Vergütungen an Mitglieder des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung 2010/11 2009/10
Kurzfristig fällige Leistungen 3 142 3 557
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 345 453
Andere langfristig fällige Leistungen
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses
Anteilsbasierte Vergütungen
Total 3 487 4 010
Die Angaben zum Transparenzgesetz nach schweizerischem Obligationenrecht sind im Anhang zur Jahresrechnung der Ypsomed Holding AG enthalten.
27. Gewinn pro Aktie
Der Gewinn pro Aktie wird mittels Division des Reingewinnes durch die monatlich gewichtete Anzahl der während der Periode ausstehenden Aktien ermittelt. Dabei wird von den ausgegebenen Aktien die durchschnittliche
Anzahl der von den Konzerngesellschaften gehaltenen eigenen Aktien abgezogen.
2010/11 2009/10
Reingewinn in Tausend CHF 5 206 9 425
Auf Monatsbasis gewichtete Anzahl ausstehende Namensaktien 12 621 863 11 975 054
Gewinn pro Namensaktie in CHF (Basis und Verwässerung) 0.41 0.79
28. Antrag zur Gewinnverwendung
Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung anstelle einer Her-absetzung des Nennwertes der Aktie der Ypsomed Holding AG (Vorjahr CHF 0.25) eine verrechnungssteuerfreie Ausschüttung aus den Reserven aus Kapitaleinlagen von CHF 0.20 je Aktie vor. Die Gesamtausschüttung
basierend auf dem per 31. März 2011 ausgegebenen Aktienkapital beträgt CHF 2.5 Mio. (Vorjahr CHF 3.2 Mio.). Dieser Betrag wird den Aktionären vergütet.
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Bericht des Konzernprüfers
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In Tausend CHF
Aktiven 31. März 2011 31. März 2010
Flüssige Mittel 125 147
Wertschriften 1 589 1 896
Abgrenzungsposten 25 24
Übrige kurzfristige Forderungen 4 155
Total kurzfristige Aktiven 1 743 2 221
Darlehen an Konzerngesellschaften 171 088 176 114
Beteiligungen 327 951 322 051
Aktivierte Kapitalerhöhungskosten 1 103 1 435
Total langfristige Aktiven 500 142 499 599
Total Aktiven 501 885 501 820
Passiven 31. März 2011 31. März 2010
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 45 21
Abgrenzungsposten 890 943
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär 10 000 10 000
Bankverbindlichkeiten 35 000 30 000
Laufende Ertragssteuerverbindlichkeiten 264 318
Total kurzfristige Verbindlichkeiten 46 200 41 281
Langfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär 24 500 34 500
Total langfristige Verbindlichkeiten 24 500 34 500
Aktienkapital 178 994 182 156
Agioreserven 193 653
Reserven aus Kapitaleinlagen1 193 802
Disagio –150
Allgemeine gesetzliche Reserven 50 50
Reserven für eigene Aktien 1 952 1 952
Gewinnvortrag 48 229 36 513
Reingewinn 8 308 11 716
Total Eigenkapital 431 185 426 039
Total Passiven 501 885 501 820
1 Die Klassierung als Kapitaleinlagereserven erfolgt vorbehältlich der Genehmigung durch die Eidg. Steuerverwaltung.
Bilanz der Ypsomed Holding AG – handelsrechtlicher Einzelabschluss
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Ypsomed – Finanzbericht
In Tausend CHF
Ertrag1. April 2010
31. März 20111. April 2009
31. März 2010
Finanzertrag 11 911 15 064
Total Ertrag 11 911 15 064
Aufwand
Abschreibungen 366 359
Finanzaufwand 981 669
Verwaltungsaufwand 1 877 1 943
Steueraufwand 379 378
Total Aufwand 3 603 3 349
Reingewinn 8 308 11 716
Antrag zur GewinnverwendungDer Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung, den Bilanzgewinn wie folgt zu verwenden:
In Tausend CHF 31. März 2011 31. März 2010
Gewinnvortrag 48 229 36 722
Bildung Reserve für eigene Aktien –209
Reingewinn des Geschäftsjahres 8 308 11 716
Bilanzgewinn zur Verfügung der Generalversammlung 56 537 48 229
Zuweisung aus Reserven aus Kapitaleinlagen 2 529 0
Ausschüttung Dividende aus Reserven aus Kapitaleinlagen1 –2 529 0
Vortrag auf neue Rechnung 56 537 48 229
1 Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung anstelle einer Herabsetzung des Nennwertes der Aktie der Ypsomed Holding AG (Vorjahr CHF 0.25) eine verrechnungssteuerfreie Ausschüttung aus den Reserven aus Kapitaleinlagen von CHF 0.20 je Aktie vor. Die Gesamt-
ausschüttung basierend auf dem per 31. März 2011 ausgegebenen Aktienkapital beträgt CHF 2.5 Mio. (Vorjahr CHF 3.2 Mio.). Dieser Betrag wird den Aktionären vergütet.
Erfolgsrechnung der Ypsomed Holding AG – handelsrechtlicher Einzelabschluss
– –
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Ertrag
Der Finanzertrag besteht hauptsächlich aus Dividenden-, Zins- und Wertschriftenerträgen.
Aktienkapital
Das Aktienkapital in Höhe von CHF 178 993 806 (Vorjahr CHF 182 156 241) besteht aus 12 649 739 (Vorjahr 12 649 739) Namensaktien mit einem Nennwert von je CHF 14.15 (Vorjahr CHF 14.40).
Bedingtes Aktienkapital
Die Gesellschaft verfügt über ein bedingtes Aktienkapital von insgesamt CHF 2.2 Mio. (Vorjahr CHF 2.3 Mio.). Die Gesellschaft kann ausgewählten Mitarbeitern und Mitgliedern des Verwaltungsrates höchstens 160 000 (Vorjahr 160 000) vollständig zu liberierende Namensaktien mit einem Nennwert von CHF 14.15 (Vorjahr CHF 14.40) ausgeben.
Wichtige Aktionäre31. März 2011 31. März 2010
Anzahl Aktien Kapital- undStimmenanteil
Anzahl Aktien Kapital- undStimmenanteil
Dr. h. c. Willy Michel 8 946 834 70.7 % 8 946 834 70.7 %
Techpharma Management AG, Burgdorf 507 125 4.0 % 330 362 2.6 %
Beteiligungen 31. März 2011 31. März 2010
Beteiligung Aktienkapital Beteiligung Aktienkapital
Ypsomed AG, CH-Burgdorf 100 % CHF 10 000 000 100 % CHF 10 000 000
Ypsotec AG, CH-Grenchen 100 % CHF 1 000 000 100 % CHF 1 000 000
TecPharma Licensing AG, CH-Burgdorf 100 % CHF 100 000 100 % CHF 100 000
Ypsomed Distribution AG, CH-Burgdorf 100 % CHF 6 000 000 100 % CHF 100 000
Bionime Corporation, Taiwan 8.7 % TWD 399 516 310 9.6 % TWD 362 356 310
Insulet Corporation, Bedford, MA, U.S.A. 1.3 % USD 45 441 1.6 % USD 37 755
Eigene Aktien 31. März 2011 31. März 2010
Anzahl Aktien Ø-Preis Anzahl Aktien Ø-Preis
Kauf eigene Aktien 1 52 3 786 66
Verkauf eigene Aktien –570 77
Bestand 27 877 27 876
Rangrücktritte gegenüber Tochtergesellschaften 31. März 2011 31. März 2010
Von Darlehen gegenüber Tochtergesellschaften besteht ein Rangrücktritt gegenüber:Ypsomed Distribution AG, CH-Burgdorf 17 167 872 11 201 167
Ferner besteht eine betragsmässig nicht limitierte Patronatsvereinbarung zugunsten einer Konzerngesellschaft.
Bürgschaften, Garantieverpflichtungen und Pfandbestellungen zugunsten Dritter 31. März 2011 31. März 2010
Credit Suisse, CH-ZürichSicherstellung im Zusammenhang mit Kreditgeschäft für die Ypsomed AG 22 500 000 15 000 000
Anhang zur Jahresrechnung 2010/11 der Ypsomed Holding AG
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Ypsomed – Finanzbericht
Risikobeurteilung
Die Ypsomed Holding AG führt mindestens einmal jährlich eine umfas-sende Risikobeurteilung durch. Der standardisierte Prozess basiert auf einem Risikoinventar, welches die relevanten Risikokategorien wie strate-gische Risiken, Management Risiken, allgemeine Risiken der operativen Geschäftsbereiche, rechtliche Risiken, Systemrisiken, finanzielle Risiken inklusive Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken und Ereignisrisiken inklusive
politischer, regulatorischer, fiskalischer sowie externer Risiken umfasst. Die wesentlichen Risiken werden bezüglich Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung bewertet, und die Geschäftsleitung wie auch der Verwaltungs-rat befinden über Massnahmen und überwachen deren Umsetzung nach festgelegten Kriterien.
Entschädigungen Verwaltungsrat
(Brutto, in Tausend CHF, exklusive MwSt.)
Entschädigungen Verwaltungsrat Dr. h. c. Willy Michel(Präsident)
Gerhart Isler(Mitglied)
Anton Kräuliger(Vizepräsident)
Prof.Dr. Dr. h. c. mult. Norbert Thom
(Mitglied)
Total
10/11 09/10 10/11 09/10 10/11 09/10 10/11 09/10 10/11 09/10
VR-Honorar fixer Anteil 150.0 150.0 90.0 90.0 90.0 90.0 90.0 90.0 420.0 420.0
VR-Honorar variabler Anteil 11.7 6.7 7.0 4.0 7.0 4.0 7.0 4.0 32.7 18.7
Sitzungsgeld & weitere Vergütungen 9.0 9.0 9.0 7.5 9.0 9.0 7.5 7.5 34.5 33
Total VR-Honorare & Sitzungsgeld 170.7 165.7 106.0 101.5 106.0 103.0 104.5 101.5 487.2 471.7
Techpharma Management AG: für Beratungsdienstleistungen Dr. h. c. Willy Michel 140.0 140.0 140.0 140.0
Total Entgelt Verwaltungsrat 310.7 305.7 106.0 101.5 106.0 103.0 104.5 101.5 627.2 611.7
Das höchste Entgelt, an Dr. h. c. Willy Michel, betrug 310.7 305.7
Weitere Entgelte an Dr. h. c. Willy Michel nahestehende Personen
Techpharma Management AG: für Darlehen (Zins) 400.5 357.8
Techpharma Management AG: für genutzte Mietobjekte (Mietzins) 985.4 985.4
109
Ypsomed – Finanzbericht
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Entschädigungen Geschäftsleitung
(Brutto, in Tausend CHF)
Höchste Entschädigung erfolgte an: Grundsalär Variabler Lohnanteil
Zusatzleistungen
Arbeitgeberbei-träge an Sozial-versicherungen
Total
10/11 09/10 10/11 09/10 10/11 09/10 10/11 09/10 10/11 09/10
Richard Fritschi, CEO 607.1 607.1 214.2 161.4 100.2 126.9 921.5 895.4
Weitere Mitglieder GL inkl. im Berichts jahr ausgetretene Mitglieder GL 1 508.0 2 007.8 133.8 164.0 52.0 5.0 244.4 326.1 1 938.2 2 502.9
Total Entschädigungen Geschäftsleitungsmitglieder 2 859.7 3 398.3
Per 31. März 2011 hielten nicht exekutive Mitglieder des Verwaltungsrates und ihnen nahestehende Personen insgesamt folgende Aktien. Es wurden keine Optionen auf Ypsomed-Aktien gehalten.
Aktienbesitz VerwaltungsratAktienbestand31. März 2011
Aktienbestand31. März 2010
Dr. h. c. Willy Michel, Präsident 8 946 834 8 946 834
Techpharma Management AG als nahestehende Person von Dr. h. c. Willy Michel, Präsident 507 125 330 362
Total Willy Michel und Techpharma Management AG zusammen 9 453 959 9 277 196
Gerhart Isler, Mitglied 3 000 3 000
Anton Kräuliger, Vize-Präsident 225 225
Prof. Dr. rer. pol. Dr. h. c. mult. Norbert Thom, Mitglied 0 0
Total Aktien Verwaltungsratsmitglieder 9 457 184 9 280 421
Per 31. März 2011 hielten exekutive Mitglieder des Verwaltungsrates und Mitglieder der Geschäftsleitung und ihnen nahestehende Personen insgesamt folgende Aktien (%). Es wurden keine Optionen auf Ypsomed-Aktien gehalten.
Aktienbesitz GeschäftsleitungAktienbestand31. März 2011
Aktienbestand31. März 2010
Richard Fritschi (CEO) 3 500 3 500
Simon Michel, Senior Vice President Marketing & Sales 8 528 8 528
Dr. Manfred Mäder, Senior Vice President Quality Management & Regulatory Affairs nicht mehr in GL 0
Dr. Beat Maurer, Senior Vice President Legal and Intellectual Property, Secretary of the Board 3 000 3 000
Maurice Meytre, Chief Operating Officer (COO) nicht mehr in GL 500
Yvonne Müller, Senior Vice President Human Resources 800 800
Niklaus Ramseier, Chief Financial Officer (CFO) 1 069 1 069
Dr. Christoph Rindlisbacher, Senior Vice President Corporate Development nicht mehr in GL 0
Total Aktien Geschäftsleitungsmitglieder 16 897 17 397
110
Ypsomed – Finanzbericht
Bericht der Revisionsstelle
111
Ypsomed – Finanzbericht
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112
Ypsomed – Finanzbericht
In Tausend CHF 2010/11 2009/10 2008/09 2007/08 2006/07
Total Erlös1 242 461 254 014 275 058 287 468 277 450
Bruttoergebnis 66 724 66 446 84 310 90 197 64 239
Bruttoergebnis in % 27.5 % 26.2 % 30.7 % 31.4 % 23.2 %
Betriebsergebnis 8 610 13 449 30 735 30 976 2 338
Betriebsergebnis in % 3.6 % 5.3 % 11.2 % 10.8 % 0.8 %
Konzernergebnis 5 206 9 425 26 166 26 583 2 742
Konzernergebnis in % 2.1 % 3.7 % 9.6 % 9.2 % 1.0 %
Abschreibungen auf Sachanlagen 19 645 23 946 24 753 22 678 23 825
Abschreibungen auf immateriellen Vermögenswerten 5 436 3 532 1 770 1 667 1 237
EBITDA2 33 691 40 926 57 258 55 322 27 400
EBITDA in % 13.9 % 16.1 % 20.8 % 19.2 % 9.9 %
Kurzfristige Aktiven 107 385 100 152 98 461 144 164 161 541
Langfristige Aktiven 567 247 561 858 533 755 494 066 461 248
Kurzfristige Verbindlichkeiten 100 742 77 953 43 391 48 056 40 551
Langfristige Verbindlichkeiten 35 834 46 314 151 793 172 595 192 210
Bilanzsumme 674 632 662 010 632 216 638 230 622 789
Investitionen in Sachanlagen –14 485 –32 487 –43 698 –42 741 –36 808
Cashflow aus Geschäftstätigkeit 29 504 22 480 48 404 70 155 32 189
Cashflow aus Investitionstätigkeit –27 458 –43 739 –49 589 –52 306 –19 096
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit –4 911 20 489 –28 041 –20 130 –38 131
Ausgegebene Aktien per 31. März 12 649 739 12 649 739 11 244 213 11 244 213 11 244 213
Durchschnittlich ausstehende Aktien 12 621 863 11 975 054 11 223 971 11 233 080 11 229 318
Gewinn pro Aktie in CHF (Basis / Verwässerung) 0.41 0.79 2.33 2.37 0.24
Dividende pro Aktie (in CHF) 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00
Nennwertrückzahlung pro Aktie (in CHF) 0.25 0.60 0.60 0.00 1.25
Buchwert pro Aktie (in CHF) 42.53 42.51 38.87 37.14 34.69
Aktienkurs: Jahreshöchst (in CHF) 70.00 79.00 101.00 120.30 215.15
Aktienkurs: Jahrestiefst (in CHF) 51.50 58.75 64.80 75.00 87.30
Aktienkurs: Jahresende (in CHF) 57.00 68.00 76.90 92.00 103.20
Börsenkapitalisierung (in Mio. CHF) 721 860 865 1 034 1 160
Anzahl Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt) 1 150 1 228 1 209 1 208 1 225
Anzahl Vollzeitstellen (umgerechnet, Jahresdurchschnitt) 1 104 1 176 1 152 1 157 1 178
Anzahl Mitarbeiter (per Jahresende) 1 097 1 199 1 209 1 210 1 211
Anzahl Vollzeitstellen (umgerechnet, per Jahresende) 1 056 1 149 1 153 1 150 1 166
Umsatz in CHF pro Vollzeitstelle (Jahresdurchschnitt) 219 620 215 998 238 766 248 629 235 526
1 Seit 1. April 2008 sind die Mietzinserträge der Liegenschaften enthalten.2 Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen.
Fünfjahresübersicht 1. April – 31. März
113
Ypsomed – Finanzbericht
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Ypsotec AGGrenchen
100 %
TecPharmaLicensing AG
Burgdorf100 %
DiaExpert GmbHLiederbach, DE
100 %
Ypsomed GmbHLiederbach, DE
100 %
feelfree GmbHLiederbach, DE
100 %
Ypsomed BVVianen, NL
100 %
Ypsomed ABHelsingborg, SE
100 %
Ypsomed SASParis, FR100 %
Ypsomed India Private Ltd.
New Delhi, IN 100 %
Ypsomed Ltd. Selby, UK
100 %
Ypsomed Holding AGBurgdorf
Ypsotec s.r.oTábor, CZ
100 %
Ypsomed AGBurgdorf / Solothurn
100 %
Ypsomed Distribution AG
Burgdorf100 %
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Corporate Governance
Der Bericht zur Corporate Governance beschreibt gemäss
der Richtlinie betreffend Informationen zur Corporate Gover-
nance der SIX Swiss Exchange die Grundsätze der Führung
und Kontrolle auf oberster Unternehmensebene bei der
Ypsomed Holding AG und ihren Tochtergesellschaften.
Ypsomed mit Sitz in Burgdorf ist ein weltweit führendes
Unternehmen im Bereich von Injektionssystemen für die Ver-
abreichung von pharmazeutischen Substanzen. Ypsomed
entwickelt und produziert die Produkte hauptsächlich in der
Schweiz. Injektionssysteme von Ypsomed werden mehrheitlich
von weltweit tätigen Biotech- und Pharmafirmen vertrieben.
Daneben handelt Ypsomed in zunehmendem Masse mit
Medizinprodukten. Der Fokus wird dabei auf Produkte für
Patienten zur Selbstversorgung im Diabetesbereich gelegt.
Sowohl selbst produzierte Injektionssysteme und Pen-Nadeln
wie auch von Dritten bezogene Handelsprodukte werden von
eigenen Vertriebsgesellschaften und unabhängigen Vertriebs-
unternehmen verkauft. Zudem gehört die Ypsotec mit Sitz in
Grenchen als Anbieterin von Präzisionsdrehteilen und Bau-
gruppen zur Ypsomed Gruppe.
Die Grundsätze und Bestimmungen der Ypsomed Gruppe zur
Corporate Governance sind in den Statuten, im Organisa-
tionsreglement der Ypsomed Holding AG sowie im Verhaltens-
kodex (Code of Conduct) der Ypsomed Gruppe niedergelegt
und erfolgen in Übereinstimmung mit der Corporate-Gover-
nance-Richtlinie der SIX Swiss Exchange vom 29. Oktober
2008. Das vom Verwaltungsrat erlassene Organisationsreg-
lement regelt Aufgaben, Befugnisse und Verantwortlichkeiten
der geschäftsleitenden Organe der Ypsomed Gruppe, welche
auf Seite 125 unter dem Titel Kompetenzregelung in ihren
Grundzügen wiedergegeben werden. Die Statuten der
Ypsomed Holding AG können (in deutscher Fassung) bei der
Gesellschaft in gedruckter Form bestellt bzw. auf der Web-
site der Gesellschaft, www.ypsomed.com (unter: Unterneh-
men/Investoren/Corporate Governance), eingesehen werden.
Der Verhaltenskodex (Code of Conduct) der Ypsomed Gruppe
kann (in deutscher, englischer und französischer Fassung) bei
der Gesellschaft in gedruckter Form bestellt bzw. auf der
Website der Gesellschaft, www.ypsomed.com (unter: Unter-
nehmen/Investoren/Corporate Governance), eingesehen
werden. Die Umsetzung der im Verhaltenskodex fest gehaltenen
Grundsätze und Werte wird im Tagesgeschäft des Unterneh-
mens laufend überprüft. Dazu wird der Verwaltungsrat peri-
odisch über die Erfahrungen mit dem Verhaltenskodex orien-
tiert. Im vergangenen Geschäftsjahr wurden die Verträge mit
den Lieferanten derart angepasst, dass sich diese zur Einhal-
tung von den in unserem Verhaltenskodex festgeschriebenen
Grundsätzen in den Bereichen Sicherheit, Gesundheitsschutz
und Umweltschutz bekennen.
Konzernstruktur per 31. März 2011
114
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Konzernstruktur
Die Ypsomed Holding AG ist als Holdinggesellschaft nach
Schweizer Recht organisiert und hält direkt oder indirekt alle
Gesellschaften weltweit, die zur Ypsomed Gruppe gehören.
Die von der Ypsomed Holding AG gehaltenen Tochtergesell-
schaften sind nicht kotiert.
Entstehungsgeschichte der Ypsomed
Die Ypsomed ist aus der seinerzeitigen Disetronic entstanden,
die im Jahre 1984 gegründet wurde und Infusionssysteme
sowie ab 1986 auch Injektionssysteme entwickelte und pro-
duzierte. Das Infusionsgeschäft der Disetronic wurde per
30. April 2003 durch die Roche Holding AG im Rahmen
eines öffentlichen Übernahmeangebotes erworben. Das
Injektionsgeschäft wurde von Dr. h. c. Willy Michel unter der
Firmenbezeichnung Ypsomed weitergeführt.
Kotierte Konzerngesellschaft
Die Ypsomed Holding AG mit Sitz in Burgdorf ist die Dach-
gesellschaft der Ypsomed Gruppe. Das Aktienkapital beträgt
CHF 178 993 806.85 und ist in 12 649 739 Namensaktien
mit einem Nominalwert von CHF 14.15 eingeteilt. Die Aktien
der Ypsomed Holding AG werden seit dem 22. Septem-
ber 2004 im Hauptsegment der Schweizer Börse SIX Swiss
Exchange und seit dem 27. Juni 2007 an der BX Berne
eXchange, jeweils unter der Valorennummer 1 939 699 und
dem Symbol YPSN, gehandelt.
Per 31. März 2011 Per 31. März 2010
Börsenkapitalisierung CHF 721 035 123 860 182 252
in % des Eigenkapitals 134.0* 160.0*
Aktienkurs in CHF 57.0 68.0
Kurs-Gewinn-Verhältnis 139.0** 86.0**
* Eigenkapital am 31. März 2010: CHF 537 742 766 Eigenkapital am 31. März 2011: CHF 538 056 159 ** Gewinn pro Aktie 31. März 2010: CHF 0.79 Gewinn pro Aktie 31. März 2011: CHF 0.41
Operative Organisation
Die operative Organisation der Ypsomed Gruppe entspricht
einer Stammhausstruktur. Sie ist in die Bereiche CEO (inkl.
Technology, Production & Logistics, Quality Management &
Regulatory Affairs und Präzisionsdrehteile), Corporate
Finance / IT, Marketing & Sales, Human Resources und Legal
& Intellectual Property aufgeteilt. Zwei Geschäftsleitungs-
mitglieder der Ypsomed Gruppe gehören in der Regel dem
obersten Organ der Tochtergesellschaften an. Operativ ist
die Ypsomed Gruppe in zwei Geschäftssegmente aufgeteilt:
Das Segment «Delivery Devices» umfasst das Geschäft mit
den von Ypsomed entwickelten und hergestellten Produktgrup-
pen Pen-Systeme, Pen-Nadeln und übrige Spritzgussteile.
Das Segment «Diabetes Direct Business» umfasst den Handel
und das Direkthandelsgeschäft mit verschiedenen Artikeln
für den Diabetesbedarf. Das Segment «Übrige» fasst Präzi-
sionsdrehteile sowie zurzeit betrieblich nicht genutzte Lie-
genschaften zusammen.
Auf der Seite 84 ist die Beteiligungsstruktur der Ypsomed
Holding AG per 31. März 2011 schematisch dargestellt.
115
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Ypsomed – Corporate Governance Bericht
KapitalstrukturKapital
Das Aktienkapital der Ypsomed Holding AG beträgt
CHF 178 993 806.85. Es ist eingeteilt in 12 649 739 voll libe-
rierte Namensaktien zu je CHF 14.15 Nennwert. Alle Aktien
sind dividendenberechtigt. Die Ypsomed Holding AG verfügt
über kein genehmigtes Aktienkapital. Die Gesellschaft hat
weder Genussscheine noch Partizipationsscheine begeben.
Es sind keine Wandelanleihen ausstehend und keine Optionen
auf Beteiligungsrechte von der Ypsomed Holding AG oder
Konzerngesellschaften begeben worden.
Bedingtes Aktienkapital
Die Ypsomed Holding AG verfügt über ein bedingtes Aktien-
kapital von insgesamt CHF 2 264 000. Die Gesellschaft kann
ausgewählten Mitarbeitern und Mitgliedern des Verwaltungs-
rates höchstens 160 000 vollständig zu liberierende Namens-
aktien mit einem Nennwert von CHF 14.15 ausgeben. Das
Bezugs- und Vorwegzeichnungsrecht der Aktionäre ist aus-
geschlossen. Die Ausgabe von Aktien und Optionsrechten
kann nach den Statuten zu einem unter dem Börsenkurs lie-
genden Preis erfolgen. Der Erwerb von Aktien durch die
Ausübung von Bezugs- oder Optionsrechten unterliegt der
statutarischen Eintragungsbeschränkung und der statutarischen
Stimmrechtsbeschränkung (siehe nachfolgend). Die Gesell-
schaft hat bisher keine Aktien und Optionsrechte begeben.
Kapitalveränderungen
Veränderung Eigenkapital bis 31. März 2011 gemäss handelsrechtlichem
Einzelabschluss der Ypsomed Holding AG (alle Beträge in CHF)
Datum Vorgang
29.12.03 Gründung
31.03.04 Jahresgewinn
01.04.04 Total Bestand
01.07.04 Absorptionsfusion (reverse merger) mit Finox Beteiligungen AG
28.07.04 Kapitalerhöhung gegen Verrechnung Aktionärsdarlehen
18.09.04 Aktiensplit 1 : 8
20.09.04 Kapitalerhöhung IPO
28.09.04 Kapitalerhöhung IPO aus Mehrzuteilungsoption
31.03.05 Jahresgewinn
31.08.05 Nennwertrückzahlung CHF 0.90 pro Aktie
31.03.06 Jahresgewinn
05.09.06 Nennwertrückzahlung CHF 1.25 pro Aktie
31.03.07 Reserven für eigene Aktien
31.03.07 Jahresgewinn
31.03.08 Reserven für eigene Aktien
31.03.08 Jahresgewinn
16.09.08 Nennwertrückzahlung CHF 0.60 pro Aktie
31.03.09 Reserven für eigene Aktien
31.03.09 Jahresgewinn
03.07.09 Nominal-Wert Erhöhung
Kapital-Erhöhung
23.09.09 Nennwertrückzahlung CHF 0.60 pro Aktie
31.03.10 Reserven für eigene Aktien
31.03.10 Jahresgewinn
14.09.10 Nennwertrückzahlung CHF 0.25 pro Aktie
31.03.11 Reserven für eigene Aktien
31.03.11 Zuweisung aus Kapaitalreserven an Reserven aus Kapitaleinlagen
31.03.11 Zuweisung aus Kapaitalreserven an Reserven aus Kapitaleinlagen
31.03.11 Umklassierung an Allgemeine Reserven
31.03.11 Jahresgewinn
31.03.11 Total Bestand
Agioberechnung aus IPO 20. + 28.09.2004
18.09.04 Kapitalerhöhung
28.09.04 Kapitalerhöhung
Total
Die IPO-Kosten wurden im handelsrechtlichen Abschluss aktiviert und werden ab September 2004 auf fünf Jahre abgeschrieben.
116
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Allgemein gesetzliche Reserven
Anzahl Aktien in Stk.
Nennwert Aktien Aktienkapital Kapitalreserven Gewinnreserven Reserven aus Kapitaleinlagen
Allgemeine Reserven
Eigene Aktien Total Eigenkapital
2 500 100.00 250 000.00 250 000.00
11 096 910.20 11 346 910.20
2 500 100.00 250 000.00 11 096 910.20 11 346 910.20
–150 000.00 6 315 915.24 17 512 825.44
997 500 100.00 99 750 000.00 117 262 825.44
8 000 000 12.50 117 262 825.44
3 016 000 12.50 37 700 000.00 165 143 042.21 320 105 867.65
228 213 12.50 2 852 662.50 12 495 951.29 335 454 481.44
825 726.81 336 280 208.25
–0.90 –10 119 791.70 326 160 416.55
1 187 206.38 327 347 622.93
–1.25 –14 055 266.25 313 292 356.68
–2 223 985.21 2 223 985.21 313 292 356.68
1 020 967.85 314 313 324.53
873 759.26 –873 759.26 314 313 324.53
6 099 149.38 320 412 473.91
–0.60 –6 746 527.80 313 665 946.11
–392 705.90 392 705.90 313 665 946.11
11 968 630.02 325 634 576.13
5.25 59 032 118.25 384 666 694.38
1 405 526 21 082 890.00 16 163 522.75 421 913 107.13
–0.6 –7 589 843.40 414 323 263.73
–208 715.75 208 715.75 414 323 263.73
11 715 880.66 426 039 144.39
–0.25 –3 162 434.75 422 876 709.64
–51.50 51.50 422 876 709.64
–193 802 516.25 193 802 516.25 422 876 709.64
150 000.00 –150 000.00 422 876 709.64
–50 000.00 50 000.00 422 876 709.64
8 308 089.98 431 184 799.62
12 649 739 14.15 178 993 806.85 193 652 516.25 56 536 777.42 193 652 516.25 50 000.00 1 951 699.10 431 184 799.62
Kapital in % IPO Kosten Agio brutto Agio netto
37 700 000.00 92.97 % 10 189 057.47 165 143 042.21 154 953 984.74
2 852 662.50 7.03 % 770 979.90 12 495 951.29 11 724 971.39
40 552 662.50 100.00 % 10 960 037.37 177 638 993.50 166 678 956.13
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Ypsomed – Corporate Governance Bericht
AktionariatEingetragene Aktionäre
Per 31. März 2011 waren 5 789 Aktionäre mit Aktienbeständen im Aktienregister eingetragen (Vorjahr 6 449 Aktionäre).
98 % der Aktionäre geben die Schweiz als ihr Domizil an. Der Aktienbesitz verteilt sich wie folgt:
Anzahl AktienAnzahl Aktionäre
per 31. März 2011Anzahl Aktionäre
per 31. März 2010
1 bis 100 3 234 3 597
101 bis 1000 2 357 2 646
1001 bis 10 000 178 186
10 001 bis 100 000 16 16
über 100 000 4 4
Aktionärsstruktur nach Anlegerkategorie per 31. März 2011 (nach Anzahl Aktien): 31. März 2011 31. März 2010
Dr. h. c. Willy Michel inkl. nahestehender Personen 74.7 % 73.3 %
Natürliche Personen 8.6 % 9.9 %
Banken 0.5 % 0.7 %
Fonds, Stiftungen, Pensionskassen, Versicherungen, öff. rechtl. Körperschaften und übrige juristische Personen 6.0 % 6.6 %
Nicht registrierte Bestände 10.2 % 9.5 %
Bedeutende Aktionäre
Als bedeutender Aktionär ist Dr. h. c. Willy Michel, Präsident
des Verwaltungsrates der Ypsomed Holding AG, mit einem
Aktienbestand per 31. März 2011 von 8 946 834 Aktien
(Vorjahr 8 946 834 Aktien) im Aktienbuch eingetragen.
Dr. h. c. Willy Michel sowie die von ihm zu 100 % kontrol-
lierte Techpharma Management AG halten insgesamt
9 453 959 Namensaktien, ausmachend 74.7 % (Vorjahr
9 277 196 Aktien, ausmachend 73.3 %) an der Gesellschaft.
Es gibt keine Aktionärsbindungsverträge und bedeutenden
Absprachen zwischen Aktionären.
Kreuzbeteiligungen
Es bestehen keine Kreuzbeteiligungen.
118
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Beschränkung der Übertrag-barkeit der AktienDie Aktien der Ypsomed Holding AG sind nicht verurkundet.
Jeder Aktionär kann von der Gesellschaft jederzeit die Aus-
stellung einer Bescheinigung über seine im Aktienregister
eingetragenen Namensaktien verlangen. Im Verhältnis zur
Gesellschaft gilt als Aktionär, wer im Aktienbuch gültig als
Eigentümer oder Nutzniesser eingetragen ist. Der Erwerber
von Namensaktien bzw. der Nutzniesser an Namensaktien
hat einen schriftlichen Antrag auf Eintragung ins Aktienbuch
zu stellen. Die Genehmigung wird durch den Verwaltungsrat
erteilt, der diese Befugnis delegieren kann. Die Übertragung
wird sodann im Aktienbuch eingetragen. Die Antragsteller
werden im Aktienbuch als Aktionäre mit Stimmrecht einge-
tragen, sofern sie ausdrücklich erklären, die Namensaktien
im eigenen Namen und auf eigene Rechnung erworben zu
haben. Wird diese Erklärung nicht abgegeben, kann der
Verwaltungsrat die Eintragung verweigern. Der Verwaltungs-
rat kann Grundsätze über die Eintragung von Nominees
aufstellen und Nominees bis maximal 5 % des Aktienkapitals
mit Stimmrecht im Aktienbuch eintragen lassen. Der Verwal-
tungsrat kann über diese Eintragungsgrenze hinaus Nominees
mit Stimmrecht im Aktienbuch eintragen lassen, falls die
Nominees die Namen, Adressen, Staatsangehörigkeit, Sitz
und Aktienbestände von natürlichen und juristischen Personen
offenlegen, für deren Rechnung sie 1 % oder mehr des
Aktienkapitals halten. Die 5 %-Grenze findet entsprechende
Anwendung auf Nominees, welche mit einem anderen
Nominee kapital- oder stimmenmässig, durch einheitliche
Leitung oder auf andere Weise verbunden sind. Der Verwal-
tungsrat kann nach Anhörung des Betroffenen dessen Eintra-
gung als stimmberechtigter Aktionär im Aktienbuch streichen
und ihn als Aktionär ohne Stimmrecht eintragen, wenn die
Eintragung durch falsche Angaben zustande gekommen ist.
Im Berichtsjahr wurden keine Anträge zum Eintrag von
Nominees gestellt.
Für die Abänderung der Übertragbarkeitsbeschränkungen
von Namensaktien ist ein Beschluss der Generalversammlung
erforderlich, der mindestens 2∕3 der vertretenen Stimmen und
die absolute Mehrheit der vertretenen Aktiennennwerte auf
sich vereinigen muss.
Verwaltungsrat
Mitglieder des Verwaltungsrates
Der Verwaltungsrat besteht aus mindestens drei und höchstens
fünf Mitgliedern, die für eine Amtsdauer von drei Jahren
gewählt werden, wobei Wiederwahl möglich ist. Die Mitglie-
der des Verwaltungsrats wurden anlässlich der Generalver-
sammlung 2010 in globo wiedergewählt. Der Verwaltungsrat
konstituiert sich selbst. Alle vier Mitglieder sind nicht exeku-
tive Mitglieder. Herr Dr. h. c. Willy Michel gehörte bis April
2003 der Konzernführung der Disetronic Holding AG an.
Hauptaufgaben des Verwaltungsrats sind die Oberleitung der
Gesellschaft und die Aufsicht und Kontrolle der Geschäfts-
leitung. Kein Mitglied des Verwaltungsrats hat bei der Ypsomed
Holding AG oder einer ihrer Tochtergesellschaften eine ope-
rative Funktion inne oder in den vergangenen drei Jahren eine
solche innegehabt. Mit Ausnahme von Dr. h. c. Willy Michel
bestehen keine geschäftlichen Beziehungen zwischen den
einzelnen Mitgliedern des Verwaltungsrats und der Ypsomed
Holding AG oder einer ihrer Tochtergesellschaften. Folgende
geschäftliche Beziehungen zwischen Dr. h. c. Willy Michel und
ihm nahestehenden Personen sowie der Ypsomed Holding AG
bzw. ihrer Tochtergesellschaften bestanden im Berichtsjahr
(Informationen über die tatsächlichen, direkt und indirekt im
Geschäftsjahr 2010/11 gezahlten Vergütungen, die durch
Art. 663b des schweizerischen Obligationenrechts vorge-
schrieben werden, sind im Anhang zur Jahresrechnung
2010/11, Seite 109, zu finden):
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Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Organdarlehen
Dr. h. c. Willy Michel hat der Gesellschaft ein Darlehen
gewährt, das er der ihm gehörenden Techpharma Manage-
ment AG abgetreten hat. Im Berichtsjahr wurde ein Betrag
von CHF 10 Mio. amortisiert. Per 31. März 2011 sind insge-
samt noch CHF 34.5 Mio. Darlehen ausstehend. Die wich-
tigsten Bedingungen des Darlehensvertrages sind: Das Dar-
lehen wird seit dem 1. April 2010 zum 12 Monatslibor gemäss
Veröffentlichung der Schweizerischen Nationalbank zuzüglich
0.5 % verzinst und jeweils per Ende März und Ende Septem-
ber dem aktuellen Satz entsprechend angepasst. Die Ypsomed
Holding AG kann das Darlehen jederzeit ganz oder teil weise
tilgen, es wird jedoch spätestens am 31. März 2014 zur
Rückzahlung fällig. Die Techpharma Management AG kann
ab 1. April 2011 mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten
eine Rückzahlung von jährlich max. CHF 10 Mio. verlangen.
Es bestehen keine weiteren Organdarlehen.
Mietvertrag
Herr Dr. h. c. Willy Michel bzw. die ihm gehörende Tech-
pharma Management AG vermietet seit dem 1. Januar 2006
der Ypsomed AG das Gebäude an der Buchmattstrasse in
Burgdorf (Ypsomed Nord). Die Parteien haben, basierend
auf einem durch einen unabhängigen Dritten erstellten Gut-
achten zur Berechnung von Mietzinsen, einen Mietvertrag
unterzeichnet, der für die Miete einen indexierten, markt-
üblichen Mietzins vorsieht. Per 1. Januar 2009 wurde der
Mietzins letztmals angepasst auf CHF 985 402 plus MwSt.
(ohne Nebenkosten). Der Mietvertrag kann erstmals mit einer
Frist von 24 Monaten auf den 31. Dezember 2015 gekündigt
werden. Die Mieterin hat ein unlimitiertes Vorkaufsrecht
während der ganzen Mietdauer, jedoch max. während
25 Jahren ab Mietantritt, eingeräumt erhalten. Der Mietvertrag
sieht vor, dass die kleinen und gewöhnlichen Unterhalts-
arbeiten am Gebäude bis zu einem Betrag von max. 2 % des
Jahresmietzinses pro Kalenderjahr durch die Mieterin zu
bezahlen sind. Der grössere Unterhalt und der zur Substanz-
erhaltung des Gebäudes notwendige Unterhalt gehen zu-
lasten der Vermieterin. Die am Mietobjekt mit Einwilligung
der Vermieterin vorgenommenen Änderungen werden bei
Vertragsbeendigung der Mieterin unter Anwendung von IFRS
Abschreibungssätzen zum Restbuchwert entschädigt. Der
Mietvertrag wurde im Verwaltungsrat besprochen und
genehmigt und entspricht nach dessen Meinung einem
marktüblichen Mietvertrag.
Weitere vertragliche Beziehungen
Herr Dr. h. c. Willy Michel bzw. die ihm gehörende Tech-
pharma Management AG und die Ypsomed haben einen
jederzeit beidseitig kündbaren Dienstleistungsvertrag abge-
schlossen. Der Vertrag sieht vor, dass die Techpharma
Management AG der Ypsomed Gruppe vereinzelte Dienst-
leistungen (z. B. Hotellerie- und Gastrodienstleistungen) und
vereinzelte Managementunterstützungen (inkl. vorübergehen-
den Personalverleihs) anbietet und die Ypsomed Gruppe
ihrerseits der Techpharma Management AG vereinzelte
Dienstleistungen (z. B. Management- und IT-Unterstützung
inkl. vorübergehenden Personalverleihs) anbietet. Die Dienst-
leistungen werden zu markt üblichen Konditionen verrechnet.
Der gegenseitige Personalverleih wird zu Personalkosten-
ansätzen verrechnet. Der Vertrag wurde im Verwaltungsrat
besprochen und genehmigt und entspricht nach dessen Mei-
nung einer markt üblichen Zusammenarbeit. Der Personalver-
leih im Berichtsjahr war nicht wesentlich.
Herr Dr. h. c. Willy Michel hält zudem eine Minderheitsbetei-
ligung an der Faes Bau AG mit Sitz in Burgdorf und ist als
Mitglied des Verwaltungsrats tätig. Die Ypsomed vergibt
gelegentlich Bauaufträge an die Faes Bau AG zu markt-
üblichen Konditionen, basierend auf durchgeführten Submis-
sionsverfahren.
Vertragliche Zusammenarbeit mit Finox AG
Zwischen der Ypsomed Holding AG und zwei ihrer Tochter-
gesellschaften einerseits und der Dr. h. c. Willy Michel gehö-
renden Techpharma Management AG und deren Tochter-
gesellschaft Finox AG andererseits bestehen Vereinbarungen,
welche die Zusammenarbeit regeln. Zweck der Finox AG
sind die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb von Arznei-
mitteln. Die Kooperation zwischen der Ypsomed AG und der
Finox AG bezieht sich auf Forschung und Entwicklung auf
dem Gebiet von Geräten zur Verabreichung von Medika-
menten und auf deren Austausch und Abgeltung. Weiter kann
ein projektbezogener Austausch von Mitarbeitern der beiden
Unternehmen stattfinden. Die Leistungen der Parteien in den
entsprechenden Projekten werden zu marktgerechten Stun-
den- resp. Tagesansätzen entschädigt, zudem erhielt die
Ypsomed AG ein Vorkaufsrecht an den Aktien der Finox AG.
Die vertragliche Kooperation wurde im Verwaltungsrat be-
sprochen und genehmigt und entspricht nach dessen Meinung
einer marktüblichen Zusammenarbeit.
120
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Mitglieder des VerwaltungsratesDr. h. c. Willy Michel, Präsident Verwaltungsrat Ypsomed
Holding AG, gründete mit seinem Bruder 1984 die Disetronic
und war zusammen mit ihm bis zu dessen Ausscheiden im
Jahre 1995 und danach alleine für Entwicklung, Produktion,
Vertrieb und Verkauf der Disetronic-Produkte verantwortlich
(bis 1999). Im Rahmen des Verkaufs der Disetronic an die
Roche Holding AG im Jahre 2003 kaufte Herr Dr. h. c. Willy
Michel den Injektionsbereich der Disetronic zurück, der fortan
unter Ypsomed firmiert. Er war seit Beginn ununterbrochen
Präsident des Verwaltungsrates der Disetronic Gruppe und
heute der Ypsomed Gruppe. Vor Gründung der Disetronic
sammelte Herr Dr. h. c. Willy Michel, welcher einen Berufs-
abschluss als eidg. dipl. Pharmaberater innehat, bei mehre-
ren Industrie- und Pharmafirmen umfassende Erfahrungen in
den Bereichen Entwicklung, Aussendienst und Marketing, und
er stand sechs Jahre an der Spitze von Novo Nordisk Schweiz
(von 1978 bis 1984). Während dreier Jahre gehörte er dem
Gemeinderat der Stadt Burgdorf an (von 1998 bis 2001),
die ihm 2004 die Ehrenmedaille verlieh. Er ist zudem Inhaber
mehrerer Unternehmen, darunter profilierter Gesellschaften
im Kunstbereich, in der Uhrenbranche und in der Gastronomie,
sowie der Finox AG, die die Entwicklung, die Herstellung und
den Vertrieb von Arzneimitteln bezweckt. Derzeit ist er Vize-
präsident des Verwaltungsrates der BV Holding AG (von 2001
bis März 2008 Präsident), Mitglied des Verwaltungsrates der
Adval Tech Holding AG (seit 2007) und amtet als Verwaltungs-
rat diverser nicht kotierter, branchenfremder und für die Ge-
schäftstätigkeit der Ypsomed Gruppe unbedeutender Gesell-
schaften (Faes Bau AG und weitere). Herrn Dr. h. c. Willy
Michel wurde für seine unternehmerische Gesamtleistung von
der Ernst & Young AG im Jahre 2005 die Auszeichnung
«Master Entrepreneur of the Year» verliehen, und von der
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Univer-
sität Bern erhielt er 2006 den Ehrendoktor (Dr. h. c.).
Prof. Dr. rer. pol. Dr. h. c. mult. Norbert Thom, Mitglied
Verwaltungsrat Ypsomed Holding AG seit 2005. Studium der
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, danach wissenschaft-
liche Assistenz, Projektleiter und Privatdozent an der Univer-
sität zu Köln, Lehrstuhlvertretung an der Universität Giessen
und vollamtlicher Professor für Führungs-, Organisations- und
Personallehre an der Universität Freiburg / Schweiz. Prof.
Norbert Thom ist Gründer (1991) und Direktor des Instituts
für Organisation und Personal der Universität Bern sowie
ordentlicher Professor für Betriebswirtschaftslehre. Er war
1995 bis 1997 Vizerektor für Finanzen und Planung und
Mitglied der Leitung der Universität Bern, 1997 bis 2000
Mitglied des Schweizerischen Wissenschaftsrats, des Bera-
tungsorgans des Bundesrates für Fragen der Wissenschafts-
politik. Prof. Norbert Thom ist dreifacher Ehrendoktor für
seine wissenschaftlichen Leistungen auf den Gebieten Public
Management, Personal- und Organisationsmanagement. Er
erhielt diese Auszeichnungen von Universitäten in Litauen
(Vilnius), Österreich (Linz) und Deutschland (Halle-Wittenberg).
Langjährige praktische Erfahrung u. a. als Organisations- und
Personalberater von Unternehmen, Behörden und Regierun-
gen. Mitglied des Verwaltungsrates der WIFAG-Polytype
Holding AG, Bern (bis 2011). Umfangreiches Engagement in
der Weiterbildung von Führungskräften, u. a. Dozent an
mehreren Executive Master-Kursen. Vizepräsident der Volks-
wirtschaftlichen Gesellschaft des Kantons Bern und Vizeprä-
sident der Stiftung der Schweizerischen Gesellschaft für
Organisation und Management (SGO).
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Name Nationalität Jahrgang Position Mitglied seit* gewählt bis GV
Dr. h. c. Willy Michel Schweiz 1947 Präsident VR 1984 2013
Gerhart Isler Schweiz 1949 Mitglied VR 2008 2013
Prof. Dr. rer. pol. Dr. h. c. mult. Norbert Thom Deutschland 1946 Mitglied VR 2005 2013
Anton Kräuliger Schweiz 1946 Vizepräsident VR 2007 2013
* Inklusive Verwaltungsratstätigkeit unter Disetronic
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Gerhart Isler, Mitglied Verwaltungsrat Ypsomed Holding AG
seit 2008. Nach dem Studienabschluss an der Universität
in Zürich als Ökonom trat Gerhart Isler 1976 in den familien-
eigenen Zeitungsverlag Finanz und Wirtschaft AG als
Red aktor ein. 1980 führte er die firmeneigene Redaktion in
New York, war von 1981 bis 1986 Leiter des Auslandsressorts
und bekleidete danach bis ins Jahr 1989 das Amt des Ver-
lagsleiters. Danach wurde er zum Verleger der «Finanz und
Wirtschaft», die bis zum Jahre 2000 ein starkes Wachstum
erlebte und zum bedeutendsten Wirtschaftsblatt des Landes
avancierte. Herr Gerhart Isler verkaufte den Verlag anschlie-
ssend, blieb aber bis Ende 2004 noch als Herausgeber
tätig. Von 2005 bis Ende 2008 war Herr Gerhart Isler
Mitglied des Verwaltungsrates der börsenkotierten Publi-
Groupe. 2005 wurde er in den Verwaltungsrat des Grand
Casino Baden gewählt. Seit 2005 ist Herr Gerhart Isler
Stiftungsrat der move>med-Stiftung, die im Sportbereich
engagiert ist. 2008 wurde er zudem in den Verwaltungsrat
der börsenkotierten Investmentgesellschaft New Value
gewählt. Herr Gerhart Isler ist seit Anfang 2010 zudem
Gemeindepräsident von Bergdietikon.
Anton Kräuliger, Vizepräsident Verwaltungsrat Ypsomed
Holding AG (Mitglied seit 2007). Nach dem Studien-
abschluss an der ETH Zürich als dipl. Masch.-Ing. trat Anton
Kräuliger 1971 in das Familienunternehmen ein und über-
nahm im Jahre 1978 die Aktien mehrheit der Metallgiesserei
und Armaturenfabrik Lyss AG (heute Metalyss AG). Diese
baute er zur marktführenden schweizerischen Armaturen-
gruppe, zur Similor Gruppe, aus. Im Rahmen des Verkaufs
ihres Armaturenbereiches an die Madison Private Equity
Holding AG 2002 und 2005 kaufte Herr Anton Kräuliger
den Industriebereich, heute wieder in der Metalyss AG
zusammengefasst, zurück. Herr Anton Kräuliger war zwi-
schen 1993 und 2004 Mitglied des Verwaltungsrates der
börsenkotierten Berner Kantonalbank BEKB | BCBE und ist
weiterhin in verschiedenen Verwaltungsräten tätig, so als
Präsident bei der Metalyss AG (seit 1978), als Präsident
der Sécheron SA (seit 2005) sowie als Mitglied des Ver-
waltungsrates der Muttergesellschaft Sécheron-Hasler
Holding AG (seit 2005). Im Übrigen ist Anton Kräuliger
Inhaber der Moospinte AG in Wiggiswil / Münchenbuchsee.
Er leitet zudem als Mitglied des Gemeinderates das Ressort
Finanzen der Gemeinde Kappelen.
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Dr. h. c. Willy Michel Prof. Dr. rer. pol. Dr. h. c. mult. Norbert Thom
Anton Kräuliger Gerhart Isler123
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Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Kreuzverflechtungen
Dr. h. c. Willy Michel, Präsident des Verwaltungsrates der
Ypsomed Holding AG, ist ebenfalls Vizepräsident des
Verwaltungsrates der an der BX Berne eXchange kotierten
BV Holding AG. Die BV Holding AG hielt per 31. März 2011
insgesamt 22 500 Aktien der Ypsomed Holding AG (Vorjahr
22 500 Aktien), was einer Beteiligung von 0.18 % (Vorjahr
0.18 %) entspricht.
Dr. h. c. Willy Michel, Präsident des Verwaltungsrates der
Ypsomed Holding AG, ist ebenfalls Mitglied des Verwaltungs-
rates der an der SIX Swiss Exchange kotierten Adval Tech
Holding AG mit Sitz in Niederwangen. Die Ypsomed AG und
die Adval Tech Holding AG haben im Juni 2007 eine Ver-
einbarung zur strategischen Zusammenarbeit im Werkzeug-
bau mit einer festen Vertragsdauer von fünf Jahren unterzeich-
net. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, die jeweiligen Stärken
und Kernkompetenzen der beiden Unternehmen zusammen-
zubringen und sie für die wirtschaftliche Herstellung qualita-
tiv hochstehender Produkte zu nutzen. Ypsomed lässt unter
dieser Vereinbarung von Adval Tech bzw. ihren Gruppen-
gesellschaften gelegentlich Werkzeuge zu branchenüblichen
Konditionen bzw. nach Vorliegen von Konkurrenzofferten zu
marktgerechten Preisen herstellen.
Arbeitsweise des Verwaltungsrates
Der Verwaltungsrat tagt ordentlicherweise viermal jährlich,
wobei er die schriftliche Berichterstattung der Geschäftsleitung
und die mündlichen Erläuterungen des CEO entgegennimmt,
sich berät und über Anträge aus der Geschäftsleitung ent-
scheidet. Anlässlich der Mai-Sitzung nimmt die Revisions stelle
an der VR-Sitzung teil, wo sie Auskünfte zum umfassenden
Bericht und zu weiteren Fragen erteilt. Der Verwaltungsrat
versammelt sich zusätzlich ordentlicherweise jährlich während
zweier bis dreier Tage im Rahmen eines Strategiemeetings
mit der Geschäftsleitung. Im Weiteren fasst der Verwaltungs-
rat gelegentlich Beschlüsse auf dem Zirkulationsweg. Die
Sitzungstraktanden werden jeweils in Abstimmung mit dem
CEO durch den Präsidenten festgelegt; jedes Mitglied kann
die Aufnahme von Traktanden beantragen. Die Mitglieder
erhalten die Traktanden und die notwendigen Entscheidungs-
grundlagen üblicherweise sieben bis zehn Tage vor den
Sitzungen zugestellt. Jedes Verwaltungsratsmitglied kann
Auskunft über alle Angelegenheiten der Gruppe verlangen.
Wahlen und Abstimmungen im Verwaltungsrat erfolgen mit
Mehrheitsentscheid, bei Stimmengleichheit hat der Präsident
bzw. bei dessen Abwesenheit der Vizepräsident den Stich-
entscheid, eine Stellvertretung ist ausgeschlossen. An den
Sitzungen des Verwaltungsrates nehmen regelmässig der
CEO und der CFO und je nach zu behandelndem Geschäft
weitere Geschäftsleitungsmitglieder teil. Zudem nimmt auch
der Sohn von Dr. h. c. Willy Michel, Simon Michel, der seiner-
seits Mitglied der Geschäftsleitung ist, an den Verwaltungs-
ratssitzungen mit beratender Stimme teil.
Infolge der Grösse und Zusammensetzung des Verwaltungs-
rates kann der Verwaltungsrat in allen Fragen als Gesamtver-
waltungsrat beraten und entscheiden. Er kann jedoch von Fall
zu Fall einen Teil seiner Befugnisse einem Verwaltungsratsaus-
schuss übertragen. Der Verwaltungsrat hat einen Verwaltungs-
ratsausschuss in der Form eines Einerausschusses bestehend
aus dem Präsidenten des Verwaltungsrats eingesetzt. Kürzlich
wurde zudem ein Überwachungsausschuss eingesetzt, welchem
drei Verwaltungsratsmitglieder angehören, wobei der Verwal-
tungsratspräsident diesem Ausschuss nicht zugehört. Der
Überwachungsausschuss besteht aus den Herren Kräuliger,
Isler und Prof. Thom. Im Übrigen trifft sich der Präsident des
Verwaltungsrates regelmässig mehrmals pro Monat mit dem
CEO zur Besprechung einzelner Geschäfte.
Der Verwaltungsrat tagte im Berichtsjahr insgesamt viermal
und fasste mehrere Zirkulationsbeschlüsse. Anlässlich der
VR-Sitzung im Mai 2010 nahm der leitende Revisor an der
VR-Sitzung teil. Der Verwaltungsrat versammelte sich zusätz-
lich im Januar 2011 während 2.5 Tagen im Rahmen des
Strategiemeetings mit der Geschäftsleitung. Mit Ausnahme
von Prof. Norbert Thom, der an einer Sitzung nicht teilnehmen
konnte, nahmen alle Mitglieder des Verwaltungsrates an
sämtlichen Sitzungen des Verwaltungsrates, an der General-
versammlung im Juni 2010 und am Strategiemeeting im
Januar 2011 teil.
124
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Kompetenzregelung
Der Verwaltungsrat hat die ihm von Gesetzes wegen zuste-
henden, unübertragbaren und unentziehbaren Aufgaben. Er
hat die oberste Entscheidungsgewalt im Unternehmen, unter
Vorbehalt derjenigen Angelegenheiten, über die gemäss
Gesetz die Aktionäre zu bestimmen haben. Er legt insbeson-
dere die Unternehmenspolitik, das Leitbild, bestehend aus
Vision und Mission, und die strategische Ausrichtung der
Ypsomed Gruppe fest, bestimmt deren Ziele und Prioritäten
und weist die Mittel zur Erreichung der festgelegten Ziele zu.
Der Verwaltungsrat legt die Organisation der Ypsomed
Gruppe fest, übt die Oberaufsicht über die Geschäftstätigkeit
aus, kontrolliert das Finanz- und Rechnungswesen und ist für
die Ernennung und Abberufung sowie für die Überwachung
der mit der Geschäftsleitung betrauten Personen verantwort-
lich. Er ist für den Geschäftsbericht verantwortlich, erlässt
den Verhaltenskodex (Code of Coduct), genehmigt das Bud-
get und die Mittelfristplanung für die Geschäftsleitung und
überwacht im Weiteren den Geschäftsgang der Gruppen-
gesellschaften und nimmt periodisch eine Beurteilung strate-
gischer, operativer und finanzieller Risiken vor. Der Verwal-
tungsrat genehmigt einzelne Sachgeschäfte. Dazu gehören
insbesondere Entscheide über den Kauf oder Verkauf von
Unternehmen und von Liegenschaften sowie der Abschluss
von Verträgen über strategische Kooperationen und von
weiteren wirtschaftlich bedeutenden Verträgen. Der vom
Verwaltungsrat eingesetzte Verwaltungsratsausschuss in der
Form eines Einerausschusses, bestehend aus dem Präsidenten
des Verwaltungsrats, genehmigt einzelne Sachgeschäfte.
Dazu gehören insbesondere Entscheide über Eckwerte einer
Zusammenarbeit ausserhalb der bisherigen Geschäftstätigkeit,
wobei der Grundsatz einer Zusammenarbeit dem Gesamt-
verwaltungsrat vorbehalten ist, sowie Eckwerte über wirt-
schaftlich bedeutungsvolle Zusammenarbeitsvereinbarungen
im Rahmen der angestammten Geschäftstätigkeit; er genehmigt
des Weiteren Bürgschaftsverpflichtungen und Arbeitsverträge
mit Mitgliedern der Geschäftsleitung. Die Mitglieder des
Überwachungsauschusses besprechen sich einzeln mindestens
einmal jährlich mit den für IKS, Risikomanagement und Com-
pliance Verantwortlichen zu den Themen Überwachung des
internen Kontrollsystems, des Riskmanagements, der Compli-
ance und der internen Auditplanung und berichten darüber
dem Gesamtverwaltungsrat. Die Zuständigkeiten des Verwal-
tungsrates, des eingesetzten Einerausschusses und der übrigen
Entscheidungsträger innerhalb der Ypsomed Gruppe sind in
der Kompetenzordnung festgelegt.
Im Übrigen hat der Verwaltungsrat die Geschäftsführung an
den CEO und die Geschäftsleitung delegiert.
Informations- und Kontrollinstrumente gegenüber der Geschäftsleitung
Das dem Verwaltungsrat zur Verfügung stehende Informations-
und Kontrollinstrumentarium der Ypsomed Gruppe besteht
aus einem vierteljährlich erstellten Management-Reporting
(Management Review, Quartalsberichte) und einem Finanz-
Reporting, welches auf der umfassenden Konzernrechnung
gemäss IFRS beruht und Erfolgsrechnung, Bilanz, Geldfluss-
rechnung, Budgetvergleich und ausgewählte Führungskenn-
zahlen enthält. Des Weiteren dienen strategische Planungs-
unterlagen dem Verwaltungsrat als Führungsinstrumente zur
Steuerung des Unternehmens. Risikomanagement und Moni-
toring sind Aufgabe der Geschäftsleitung und werden perio-
disch, mindestens einmal jährlich dem Verwaltungsrat zur
Kenntnis gebracht. Der Geschäftsleitung stehen zusätzlich zu
diesen Unterlagen weitere ausgewählte Finanzzahlen auf
monatlicher Basis zur Verfügung. Dem Präsidenten des Ver-
waltungsrates stehen ebenfalls die Protokolle der Geschäfts-
leitung zur Verfügung.
Die Funktion «Interne Revision», die direkt dem Verwaltungs-
rat gegenüber in Verantwortung steht, ist mit dem ständigen
Ausbau des dokumentierten, internen Kontrollsystems beauf-
tragt. Die Auditpläne basieren auf einer risikoorientierten und
auf Geschäftsprozesse bezogenen Vorgehensweise und sind
auf folgende Ziele und Aufgaben ausgerichtet: Überprüfung
der Erfüllung der Geschäftsziele, Beurteilung der Effektivität
des Risikomanagements, der Steuerungs- und Unternehmens-
führungsprozesse, Optimierung von Geschäftsprozessen,
Verbesserung der Steuerung und Prozesse bezüglich der
Informationssysteme, Verifizierung der Steuerung und Pro-
zesse im Rechnungswesen und der finanziellen Berichterstat-
tung, Bestätigung und Gewähr von autorisierten Geschäfts-
transaktionen, Sicherstellung und Schutz von Vermögens-
werten, Unterstützung bezüglich der Einhaltung der rechtlichen
und regulatorischen Vorgaben, Überprüfung von signifikanten
oder besonderen Geschäftsfällen und Transaktionen. Der
Verwaltungsrat kann weitere Prüfbereiche festlegen.
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Niklaus Ramseier, Chief Financial Officer (CFO)
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
GeschäftsleitungCEO und Geschäftsleitung sind für die operative Führung der Ypsomed Gruppe im Rahmen der vom Verwaltungsrat definier-
ten Vorgaben verantwortlich.
Name Nationalität Jahrgang Position Für Ypsomed (bzw. vor 2003 für Disetronic) tätig seit
Richard Fritschi Schweiz 1960 CEO 2006
Simon Michel Schweiz 1977 Senior Vice President Marketing & Sales 2006
Niklaus Ramseier Schweiz 1963 Chief Financial Officer (CFO) 2002
Yvonne Müller Schweiz 1969 Senior Vice President Human Resources 2003
Dr. Beat Maurer Schweiz 1958 Senior Vice President Legal & Intellectual Property,Secretary of the Board
1992
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Dr. Beat Maurer, Senior Vice President Legal & Intellectual Property
Richard Fritschi, Chief Executive Officer (CEO) Simon Michel, Senior Vice President Marketing & Sales
Yvonne Müller, Senior Vice President Human Resources
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Organisation der Ypsomed
CEOR. Fritschi
Finance & ITCFO
N. Ramseier
Legal & IPDr. B. Maurer
Marketing & SalesS. Michel
Human ResourcesY. Müller
Verwaltungsrat
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Richard Fritschi, CEO, bei Ypsomed seit September 2006,
vorher während mehrerer Jahre im Medizintechnikbereich
tätig, so als Präsident Europa / Australasien Zimmer GmbH,
Winterthur (von 2003 bis 2005), Präsident Europa / Asien /
Südamerika bei Sulzer Orthopädie / Sulzermedica, Winterthur
(von 2001 bis 2003), Verkaufsleiter Sulzer Ortho pädie / Sulzer-
medica, Winterthur (von 1999 bis 2001). Zu Beginn seiner
Berufstätigkeit arbeitete er im Finanzbereich (zuletzt als
Finanzleiter Allo Pro / Sulzer Orthopädie, Baar / Winterthur,
von 1991 bis 1999) und während längerer Zeit in England
und Frankreich. Richard Fritschi ist Vizepräsident des Verwal-
tungsrates der Vetropack Holding AG in Saint-Prex (seit 2006,
Mitglied des Verwaltungsrates seit 2005), Präsident des
Verwaltungsrates der Cornaz AG-Holding in Oberrieden (seit
2009, Mitglied des Verwaltungsrates seit 2004), Mitglied des
Verwaltungsrates der Reinhard Fromm Holding AG in Stein-
hausen (seit 2008) und Inhaber weiterer VR-Mandate nicht
kotierter, branchenfremder und für die Geschäftstätigkeit der
Ypsomed Gruppe unbedeutender Gesellschaften. Ausbildung:
dipl. Kaufmann / Controller SIB sowie Absolvent des Advanced
Management Program «The General Management» an der
Harvard Business School in Boston. Richard Fritschi ist Vor-
standsmitglied der Vereine Medical Cluster und Medtech
Switzerland, beide mit Sitz in Bern. Weiter ist er mit Mitglied
des Stiftungsrates der Stiftung Competence Center for Medical
Technology (CCMT), welche ebenfalls in Bern ansässig ist.
Simon Michel, Senior Vice President Marketing & Sales,
bei Ypsomed seit Oktober 2006. Seit 2008 Mitglied der
Geschäftsleitung und verantwortlich für Marketing und Ver-
trieb. Von 2003 bis 2006 hat Simon Michel bei der Firma
Orange Communications AG in Zürich und Lausanne gear-
beitet, wo er unter anderem für die Einführung und Vermark-
tung von UMTS verantwortlich zeichnete. Simon Michel hat
an der Universität St. Gallen Wirtschaft studiert und in der
Vertiefung Medien- und Kommunikationsmanagement mit
einem Master abgeschlossen. Seit 2006 ist er Verwaltungsrat
bei der Sphinx Werkzeuge AG und seit 2008 im Vorstand
des lokalen Handels- und Industrievereins.
Niklaus Ramseier, CFO, bei Ypsomed (bzw. vor 2003 bei
Disetronic) seit 2002, vorher Leiter Finanzen und Controlling
für den Bereich Industrial Services der Von Roll Gruppe (von
1995 bis 2002) und diverse Beratungs- und Buchführungs-
tätigkeiten in einer Treuhand- und Revisionsgesellschaft. Ausbil-
dung: diplomierter Experte in Rechnungslegung und Controlling.
Yvonne Müller, Senior Vice President Human Resources,
bei Ypsomed seit 2003, vorher Verantwortlichkeiten im Aus-
bildungsbereich bei der Berner Kantonalbank BEKB | BCBE
(2002 bis 2003), im Bereich Personalwesen bei X-Media und
Scout24 (von 2000 bis 2002) und IKEA (von 1996 bis 2000).
Ausbildung: diplomierte HR-Leiterin.
Beat Maurer, Dr. iur., Rechtsanwalt, Senior Vice President
Legal und Intellectual Property, Sekretär Verwaltungsrat der
Ypsomed Holding AG, bei Ypsomed (bzw. vor 2003 bei
Disetronic) seit 1992, vorher Steuer- und Rechtsberatung in
einer Treuhand- und Revisionsgesellschaft. Ausbildung: Lizen-
ziat in Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg i. Ü.,
Studien an der Freien Universität Berlin, Doktorat in Rechts-
wissenschaften an der Universität Bern und Rechtsanwalt
Kanton Bern. Beat Maurer ist seit 2002 Fachrichter für wirt-
schaftsrechtliche und immaterialgüterrechtliche Fragen am
Handelsgericht des Kantons Bern. Im Weiteren ist er Vor-
standsmitglied des Dachverbandes der Schweizerischen
Handels- und Industrievereinigung der Medizintechnik FASMED
mit Sitz in Muri bei Bern.
128
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
ManagementverträgeEs gibt keine Managementverträge.
Vergütungen VerwaltungsratDie Mitglieder des Verwaltungsrates beziehen eine Vergütung,
welche vom Gesamtverwaltungsrat jährlich diskutiert und
festgelegt wird. Der Entscheid über die Höhe und Art der
Vergütung wird nach freiem Ermessen des Verwaltungsrates
und ohne Beizug von externen Beratern im Plenum getroffen.
Alle Vergütungen sind Barvergütungen. Es gibt keine Aktien-
oder Optionspläne. Die Höhe der Gesamt vergütung des
Verwaltungsrates wird so festgelegt, dass sie leicht unter dem
Durchschnittswert der Gesamtvergütungen anderer börsen-
kotierter und bezüglich Umsatz und Personal ähnlich grosser
Unternehmen aus dem Espace Mittelland liegt. Als Referenz
dienen öffentlich zugängliche Informationen der Vergleichs-
unternehmen (Geschäftsberichte, Handelszeitung Nr. 46 vom
17. November 2010, S. 20 f.).
Das Verwaltungsratshonorar (bestehend aus einem fixen
Anteil, einem variablen Anteil sowie einem Sitzungsgeld)
wird vom Verwaltungsrat jährlich neu festgesetzt. Der fixe
Anteil der Vergütung wird aufgrund der Grösse und der
Verantwortung des Verwaltungsrates stärker gewichtet als
der variable Anteil. Die Höhe des fixen Anteils orientiert sich
ebenfalls am Durchschnittswert der oben erwähnten Ver-
gleichsunternehmen, wobei er aufgrund der stärkeren Ge-
wichtung gegenüber dem variablen Anteil über diesem
Durchschnittswert festgelegt wird. Der variable Anteil ist
abhängig von erreichten gegenüber budgetierten Zielen,
basierend auf 2∕3 der konsolidierten EBIT-Marge und 1∕3 des
konsolidierten Umsatzes. Der fixe Anteil beträgt CHF 150 000
(Vorjahr CHF 150 000) für den Präsidenten des Verwaltungs-
rates und CHF 90 000 (Vorjahr CHF 90 000) je Mitglied des
Verwaltungsrates, und der variable Anteil beträgt maximal
CHF 50 000 (Vorjahr CHF 50 000) für den Präsidenten und
max. CHF 30 000 (Vorjahr CHF 30 000) je Mitglied. Das
Sitzungsgeld beträgt CHF 1 500 pro Sitzung (Vorjahr
CHF 1 500). Verwaltungsratshonorar und Sitzungsgeld wer-
den den Mitgliedern des Verwaltungsrates nach der General-
versammlung bezahlt.
Für Beratungsdienstleistungen wird dem Präsidenten des
Verwaltungsrates bzw. der ihm gehörenden Techpharma
Management AG zudem ein Betrag von pauschal CHF 140 000
+ MwSt. (Vorjahr CHF 140 000) bezahlt.
Das Verhältnis zu nahestehenden Personen wird im Kapitel
Verwaltungsrat, Mitglieder des Verwaltungsrates, Seite 124,
beschrieben.
Informationen über sämtliche tatsächlichen, im Geschäftsjahr
2010/11 an die gegenwärtigen und ehemaligen Mitglieder
des Verwaltungsrats gezahlten Vergütungen, die durch
Art. 663b des schweizerischen Obligationenrechts vorge-
schrieben werden, sind im Anhang zur Jahresrechnung
2010/11, Seite 109, zu finden.
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Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Vergütungen GeschäftsleitungDie Vergütung der Mitglieder der Geschäftsleitung besteht
aus einem Grundsalär und einem vom Unternehmenserfolg
und dem Erreichen individueller Ziele abhängigen variablen
Lohnanteil sowie einem in Ausnahmefällen zugestandenen,
leistungsabhängigen und individuellen Sonderbonus von
maximal CHF 25 000. Die Höhe der Vergütungen wird so
festgelegt, dass sie unter dem Durchschnittswert der Gesamt-
vergütungen anderer börsenkotierter und bezüglich Umsatz
und Personal ähnlich grosser Unternehmen aus dem Espace
Mittelland liegt. Nebst konkreten, öffentlich zugänglichen
Vergleichswerten wurden bei der Festlegung der Vergütungen
insbesondere auch die Ethos-Studien betreffend Vergütungen
der Führungsinstanzen der Jahre 2006 bis 2010 herangezo-
gen. Der variable Lohnanteil beim CEO beträgt maximal
CHF 500 000 (netto) und bei den übrigen Mitgliedern der
Geschäftsleitung maximal 31.25 % des Jahressalärs (brutto).
Der variable Lohnanteil ist abhängig von erreichten gegenüber
budgetierten Zielen, basierend auf 50 % der konsolidierten
EBIT-Marge und je 25 % des konsolidierten Umsatzes des
Unternehmens und dem Erreichen individueller Ziele. Das
Grundsalär wird vom Gesamtverwaltungsrat in der Gesamt-
summe jährlich nach freiem Ermessen angepasst; die indivi-
duelle Anpassung erfolgt auf Antrag des CEO durch den
Präsidenten des Verwaltungsrates nach freiem Ermessen. Die
Abstufung des variablen Lohnanteils wird jährlich im Rahmen
des vom Gesamtverwaltungsrat freigegebenen Budgets auf
Antrag des CEO durch den Präsidenten des Verwaltungsrates
angepasst. Alle Vergütungen sind Barvergütungen. Es gibt
keine Aktien- oder Optionspläne.
Die Ausrichtung von Pauschalspesen richtet sich nach dem
durch den Kanton Bern genehmigten Spesenreglement; Pau-
schalspesen decken danach nur effektive Spesenereignisse
ab und werden daher nicht gesondert ausgewiesen. Ebenfalls
sind keine Zusatzleistungen (beispielsweise Vergünstigungen
für den Bezug von Reka-Checks und weiteres) ausgewiesen,
soweit sie den Betrag von total CHF 2 000 pro Person und
Jahr nicht übersteigen.
Es sind keine Abgangsentschädigungen mit Organmitgliedern
und keine langen Vertragsdauern von mehr als zwölf Mona-
ten mit Mitgliedern der Geschäftsleitung vereinbart.
Im Berichtsjahr sind Maurice Meytre, Dr. Manfred Mäder
und Dr. Christoph Rindlisbacher aus der Geschäftsleitung
ausgetreten. Maurice Meytre ist seit dem 1. Januar 2011 als
CEO der Ypsotec AG, einer Tochtergesellschaft der Ypsomed
Holding AG, tätig.
Es wurden im Berichtsjahr keine Abgangsentschädigungen
an ehemalige Organmitglieder bezahlt.
Informationen über die tatsächlichen, direkt und indirekt im
Geschäftsjahr 2010/11 an die Mitglieder der Geschäftsleitung
sowie an die früheren Mitglieder der Geschäftsleitung gezahl-
ten Vergütungen, die durch Art. 663b bis des schweizerischen
Obligationenrechts vorgeschrieben werden, sind im Anhang
zur Jahresrechnung 2010/11, Seite 110, zu finden.
Aktienzuteilung im Berichtsjahr
Es wurden im Berichtsjahr keine Aktien zugeteilt.
Aktienbesitz
Informationen über die tatsächlichen, direkt und indirekt im
Geschäftsjahr 2010/11 von den Mitgliedern des Verwaltungs-
rates, der Geschäftsleitung und ihnen nahestehenden Personen
gehaltenen Aktien, die durch Art. 663c des schweizerischen
Obligationenrechts vorgeschrieben werden, sind im Anhang
zur Jahresrechnung 2010/11, Seite 110, zu finden.
Es wurden von der Gesellschaft keine Optionen auf Beteili-
gungsrechte von der Ypsomed Holding AG oder Konzern-
gesellschaften begeben.
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Ypsomed – Corporate Governance Bericht
Mitwirkungsrechte der AktionäreStimmrechtsbeschränkungen und -vertretung
Alle im Aktienbuch mit Stimmrecht eingetragenen Aktionäre
sind an der Generalversammlung stimmberechtigt. Die Aktio-
näre können sich an der Generalversammlung durch schrift-
lich bevollmächtigte Personen vertreten lassen. Bei der Aus-
übung des Stimmrechtes kann kein Aktionär für eigene und
vertretene Aktien zusammen mehr als 5 % aller Aktienstimmen
direkt oder indirekt auf sich vereinigen. Juristische Personen
und Personengesellschaften, die untereinander kapital- oder
stimmenmässig, durch einheitliche Leitung oder auf andere
Weise verbunden sind, sowie natürliche oder juristische
Personen und Personengesellschaften, die zur Umgehung der
Stimmrechtsbeschränkung koordiniert vorgehen, gelten dabei
als eine Person. Die Stimmrechtsbeschränkung findet hingegen
keine Anwendung auf die Ausübung des Stimmrechts durch
den Organvertreter, den Depotvertreter und den unabhängi-
gen Stimmrechtsvertreter sowie auf Dr. h. c. Willy Michel, da
er beim Erlass der entsprechenden Statutenbestimmung mit
einem Bestand von über 5 % aller Aktienstimmen im Aktienbuch
eingetragen war (Art. 16 Statuten).
Statutarische Quoren
Die Generalversammlung fasst ihre Beschlüsse und vollzieht
ihre Wahlen, soweit Gesetz oder Statuten nichts anderes
bestimmen, mit der absoluten Mehrheit der abgegebenen
Aktienstimmen, unter Ausschluss der leeren und ungültigen
Stimmen. Der Vorsitzende stimmt mit und hat bei Stimmen-
gleichheit den Stichentscheid. Die statutarischen Quoren
stimmen mit den gesetzlichen überein.
Einberufung der Generalversammlung
Die Einladung an die Generalversammlung erfolgt per Brief
an die im Aktienbuch eingetragenen Aktionäre spätestens
20 Tage vor dem Versammlungstag sowie durch einmalige
Veröffentlichung im Schweizerischen Handelsamtsblatt (SHAB).
Traktandierung
Aktionäre, die Aktien im Nennwert von mindestens einer
Million Franken vertreten, können unter Angabe des Verhand-
lungsgegenstandes und der Anträge die Traktandierung eines
Verhandlungsgegenstandes verlangen. Entsprechende Begeh-
ren sind schriftlich und spätestens 45 Tage vor der Versamm-
lung an den Präsidenten des Verwaltungsrates zu richten.
Eintragungen im Aktienbuch
Eintragungen im Aktienbuch werden bis sechs Tage vor der
Generalversammlung vorgenommen.
Kontrollwechsel und AbwehrmassnahmenIm Falle eines öffentlichen Kaufangebotes ist ein Anbieter im
Sinne von Art. 32 BEHG verpflichtet, ein Angebot für alle
kotierten Beteiligungspapiere der Gesellschaft zu unterbreiten,
sobald er direkt, indirekt oder in gemeinsamer Absprache
mit Dritten Beteiligungspapiere der Gesellschaft erwirbt und
damit zusammen mit Papieren, die er bereits besitzt, den
Grenzwert von 49 % der Stimmrechte, ob ausübbar oder
nicht, überschreitet (Art. 10 Statuten).
Es gibt keine Kontrollwechselklauseln mit Mitgliedern des
Verwaltungsrates, der Geschäftsleitung und / oder weiteren
Kadermitgliedern.
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Ypsomed – Corporate Governance Bericht
RevisionsstelleDauer des Mandates und Amtsdauer des leitenden Revisors
Am 27. Juni 2007 wählte die Generalversammlung der
Ypsomed Holding AG erstmals die Ernst & Young AG, Bern,
als Revisionsstelle. Der leitende Revisor, Herr Christian Schibler,
ist bei der Ypsomed Holding AG seit Juni 2007 im Amt und
wird aufgrund der Rotationspflicht spätestens im Jahr 2014
ersetzt. Die Revisionsstelle wird jeweils von der Generalver-
sammlung für die Amtsdauer von einem Jahr gewählt, letztmals
anlässlich der Generalversammlung 2010.
Revisionshonorare
Die Summe der von der Revisionsstelle im Laufe des Berichts-
jahres der Ypsomed Holding AG und ihren Konzerngesell-
schaften in Rechnung gestellten Revisionshonorare beträgt
TCHF 297. Die Revisionsstelle erbrachte im Berichtsjahr
zusätzliche sogenannte Non-auditing-Dienstleistungen im
Bereich Steuerberatung und Interpretationen von IFRS- und
Offenlegungspflichten und stellte hierfür der Ypsomed Holding
AG und ihren Konzergesellschaften eine Rechnung im Betrag
von insgesamt TCHF 44.
Aufsichts- und Kontrollinstrumente gegenüber der Revision
Die Aufsicht und Kontrolle der Revisionsstelle nimmt der Ge-
samtverwaltungsrat wahr. Bei der Behandlung und Abnahme
der Konzern- und der Jahresrechnung durch den Verwaltungs-
rat ist der leitende Revisor anwesend. Die Revisionsstelle
erstellt jährlich einen umfassenden Bericht zuhanden des
Verwaltungsrates, der vom Verwaltungsrat in Anwesenheit
des leitenden Revisors beraten wird.
132
InformationspolitikDie Ypsomed Holding AG pflegt gegenüber Aktionären,
potenziellen Investoren, Finanzanalysten, Medien und Kunden
eine offene, transparente und sich am Grundsatz der Gleich-
behandlung orientierende Kommunikationspolitik. Die Ge-
sellschaft bedient sich folgender Instrumente: des jährlichen
Geschäftsberichts, des Halbjahresberichts, der Präsentation
des Jahresergebnisses für Medien und Finanzanalysten vor
der Generalversammlung sowie der Medienorientierungen
über wichtige Ereignisse. Die Kommunikation mit Investoren
ist Aufgabe des Verwaltungsratspräsidenten, der die Auf-
gaben an den CEO delegieren kann.
Folgende Research-Banken decken die Entwicklung der
Ypsomed Gruppe ab:
Bank am Bellevue, Zürich (www.bellevue.ch),
Dr. Sandra Künzle
BZ-Bank, Wilen (www.bzbank.ch),
Urban Fritsche
CAI Cheuvreux, Zürich (www.cheuvreux.ch),
Thomas Bernhardsgrütter
Credit Suisse, Zürich (www.credit-suisse.com),
Christoph Gretler
Helvea SA, Zürich (www.helvea.com),
Daniel Jelovcan
Kepler Equities, Zürich (www.kepler-equities.com),
Florian Gaiser
Vontobel, Zürich (www.vontobel.com),
Christoph Gubler
Zürcher Kantonalbank, Zürich (www.zkb.ch),
Sibylle Bischofberger Frick
Auf unserer Website www.ypsomed.com (unter Unternehmen/
Investoren) kann jede interessierte Person kostenlos und zeit-
nah potenziell kursrelevante Tatsachen abrufen (Pull-System).
Weiter kann sich jede interessierte Person für die Zustellung
von Unterlagen anmelden und sich unter www.ypsomed.com/
ch/unternehmen/investoren/122.html in einen E-Mail-Vertei-
ler eintragen lassen (Push-System), über welchen ihm die
erwähnten Publikationen übermittelt werden. Offizielles
Publikationsorgan der Ypsomed Holding AG ist das Schwei-
zerische Handelsamtsblatt (SHAB). Publikationen des Unter-
nehmens mit potenzieller Relevanz auf den Aktienkurs erge-
hen in der Regel nach Handelsschluss. Solche Publikationen
werden vorab an die SIX Swiss Exchange Regulation gemel-
det und werden danach zeitgleich zur Aufschaltung auf der
oben erwähnten Website mehreren nationalen Tageszeitun-
gen, elektronischen Informationssystemen sowie den sich im
entsprechenden E-Mail-Verteiler eingetragenen Personen
zugestellt.
AktienhandelDie Namensaktien der Ypsomed Holding AG werden an der
SIX Swiss Exchange und an der BX Berne eXchange gehandelt.
Tickersymbole:
YPSN (Telekurs)
YPSN.S (Reuters)
YPSN SW (Bloomberg)
Valorennummer 1939 699
ISIN CH 001 939 699 0
Wichtige Termine28. Juni 2011Generalversammlung, Bern
3. November 2011Medienkonferenz und Analystenpräsentation
zu den Halbjahreszahlen 2011/12, Solothurn
22. Mai 2012Medienkonferenz und Analystenpräsentation
zu den Jahreszahlen 2011/12, Burgdorf
KontaktYpsomed Holding AG
Daniel Kusio, Leiter Investor & Public Relations
Ursula Rytz, Head of Communication Services
Telefon +41 34 424 41 43
Telefax +41 34 424 41 55
www.ypsomed.com
Ypsomed – Corporate Governance Bericht
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Glossar
Ampulle / PatroneBehälter mit dem zu verabreichenden Wirkstoff, z. B. bei wiederverwend-baren Pens. Einige Wirkstoffe benötigen Ampullen bzw. Patronen mit zwei Kammern für den lyophilisierten (pulverartigen) Wirkstoff und das dazugehörige Lösungsmittel, die vor der Anwendung automatisch im Pen gemischt werden (siehe auch Karpule).
AmylinHormon, das zusammen mit Insulin von der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Bei Funktionsunfähigkeit der Bauchspeicheldrüse wird es wie Insulin nicht mehr produziert. Gemäss neueren Untersuchungen ergänzt Amylin die Wirkung von Insulin in der Diabetesbehandlung und ermöglicht eine bessere Kontrolle des Blutzuckerspiegels.
Anämie (Blutarmut)Anämie bezeichnet einen Zustand der Blutarmut. Diese kann sich in einer Verminderung der Hämoglobinkonzentration (roter Blutfarbstoff), des Hämatokrits (Mass für die Dicke des Bluts, Anteil zellulärer Bestandteile) und / oder der Erythrozytenzahl (rote Blutkörperchen) im Blut im Verhältnis zur Altersnorm äussern. Dadurch ist bspw. die Transportkapazität des Blutes für Sauerstoff vermindert. Zu den typischen Symptomen gehören Leistungsabfall und schnelle Ermüdung sowie Blässe, Müdigkeit, Atem-losigkeit und Palpitationen (unregelmässiger, beschleunigter oder verstärkter Herzschlag im Verhältnis zur geforderten Aktivität). Eine Anämie kann verschiedene Ursachen haben.
AutoinjektorInjektionsgerät, bei dem das Durchstechen der Haut mit der Nadel (Inser-tion) und / oder das Ausschütten des Medikaments (Injektion) automatisch ausgeführt wird, wobei der Antrieb üblicherweise über einen Feder-mechanismus erfolgt.
Biomoleküle (Injiezierbare)Biotechnologisch hergestellte Medikamente, die nicht auf dem herkömmli-chen Weg verabreicht werden können (z. B. oral), da sie im Verdauungstrakt zerstört würden, und somit injiziert werden müssen.
BiosimilarDer Fachbegriff Biosimilar bezeichnet einen biotechnologisch erzeugten, proteinbasierten Nachahmer-Arzneistoff, der nach Ablauf der Patentzeit eines Originalwirkstoffs zugelassen wird. Die Wirkstoffe dieser neuartigen Biotechnologie-Erzeugnisse sind, anders als die klassischen, molekülstruk-turdefinierten Arzneistoffe, nicht völlig identisch mit dem Originalwirkstoff und erfordern deshalb aufwendigere Zulassungsverfahren und Über-wachungsmassnahmen als die klassischen Generika. Hauptgründe für diese Unterschiede sind die unterschiedlichen Organismen (bspw. Bakte-rien E. coli), auf denen das Zielprotein exprimiert wird, und die anderen angewendeten Verfahren wie Abtrennung und Reinigung.
Blutzucker (Glukose)Blutzucker bedeutet im Allgemeinen die Höhe des Glukoseanteils im Blut. Glukose ist ein wichtiger Energielieferant für den Körper und stellt einen wichtigen Messwert in der Medizin dar. Ist der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht (Hyperglykämie), liegt in der Regel ein Diabetes mellitus vor. In der intensivierten Insulintherapie sollte der Blutzuckerwert mindestens viermal täglich gemessen werden, um die Insulingabe dem aktuellen Insulinbedarf anpassen zu können. Veränderungen im Insulinbedarf können durch die im Tagesverlauf variierende Ausschüttung blutzuckerbeeinflussender Hormone, das Einnehmen von Mahlzeiten, körperliche Aktivitäten oder fieberhafte Infektionskrankheiten auftreten.
BlutzuckermessungDie Blutzuckermessungen werden von den Diabetikern üblicherweise selbstständig mit portablen Blutzuckermessgeräten durchgeführt. Dabei wird zuerst eine kleine Blutprobe auf einen Teststreifen aufgebracht. Durch eine enzymatische Reaktion auf dem Teststreifen wird der Blutzucker in ein messbares Produkt umgewandelt, das dann vom Messgerät auf der Grundlage eines fotometrischen oder elektrochemischen Verfahrens aus-gewertet und angezeigt wird. Die Blutzuckermessung erfolgt bei einer intensivierten Insulintherapie mindestens viermal pro Tag.
Contract Manufacturing (CM)Das Contract Manufacturing zeichnet sich dadurch aus, dass einem Auf-tragnehmer mehrere oder einzelne Stufen der Fertigung eines Produktes aufgetragen werden (Fremdproduktion). Es entstehen dem OEM / ODM Kostenvorteile, da die Infrastruktur nicht nur für eine einzelne Produkt-linie / Fertigungslinie oder ein einzelnes Produkt genutzt wird, sondern für mehrere Hersteller oder Produkte. Die Spezialisierung des Auftragnehmers mit definierter Infrastruktur führt zu einem grösseren Fertigungsvolumen (Stückzahl). Somit profitieren beide Parteien. ComplianceIn der Medizin spricht man von der Compliance des Patienten. Damit wird der Umstand angesprochen, dass die Heilung vieler Krankheiten ein kooperatives Verhalten des Patienten voraussetzt. Im medizinischen Sinne kann man Compliance also mit Therapietreue oder konsequentem Befolgen von ärztlichen Empfehlungen übersetzen, sprich, ob der Patient das tut, was der Arzt ihm empfiehlt. Besonders wichtig ist Compliance bei Diabetikern in Bezug auf die Einnahme von Medikamenten, das Befolgen einer Diät oder die Veränderung des Lebensstils.
CO2-ÄquivalentKennzahl für das Treibhausgaspotenzial von Stoffen in der Erdatmo- sphäre, z. B. Methan (CH4), Lachgas (N2O), FCKW / FKW oder Schwefel-hexafluorid (SF6). Als Referenzwert dient die Treibhauswirkung von Kohlendioxid. Berechnung mit den Faktoren nach IPCC2001.
DepotformulierungDepotform, -formulierung ist ein synonymer Begriff für die englischen Fachbegriffe long-acting oder sustained release formulation; d. h., dass der eingenommene Wirkstoff nach oraler Einnahme oder nach einer Injektion verzögert in den Blutkreislauf freigesetzt wird, um bspw. eine längere Wirkungsdauer zu erzielen oder eine kontinuierliche Versorgung mit einem Wirkstoff zu ermöglichen.
Ypsomed – Glossar
134
Diabetes mellitusChronische Störung des Stoffwechsels mit erhöhten Blutzuckerwerten. Der Blutzucker kann bei Personen mit Diabetes mellitus nicht mehr im erforderlichen Masse von Körperzellen zur Energiegewinnung aufgenom-men werden, sodass sich zu viel Glukose im Blut befindet (Hyperglykä-mie / Überzuckerung), die dann teilweise über die Nieren ausgeschieden wird. Beim Diabetes mellitus Typ 1 produziert der Körper nur noch wenig oder überhaupt kein Insulin mehr (absoluter Insulinmangel), da die meisten oder alle insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse auf-grund einer Autoimmunerkrankung zerstört worden sind. Er manifestiert sich in der Regel bis zum 35. Lebensjahr und bedarf der regelmässigen subkutanen Verabreichung (Injektion) von Insulin. Der Diabetes mellitus Typ 1 macht etwa 10 % aller Diabetes-mellitus-Fälle aus und wird durch den Arzt aufgrund seiner ausgeprägten Leitsymptome richtig erkannt und behandelt. Beim weitaus häufigeren Diabetes mellitus Typ 2 produziert die Bauchspeicheldrüse weiterhin Insulin, jedoch ist durch eine Insulinresis-tenz (Insulinunempfindlichkeit) der Körperzellen die Wirkung vermindert. Dies führt in der Regel zu einer vermehrten Ausschüttung von Insulin (Hyperinsulinämie), um die mangelnde Insulinwirkung zu kompensieren. Risikofaktoren wie Übergewicht und Bewegungsmangel begünstigen die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes, daher erfolgt häufig die Bezeichnung als Wohlstandskrankheit. Der Diabetes mellitus Typ 2 wird in der Regel bei über 40-jährigen und übergewichtigen Personen diagnostiziert und wird in einer ersten Phase oftmals ausreichend mit einer gesunden Ernäh-rung und vermehrter körperlicher Aktivität behandelt. In späteren Phasen gelangen zusätzlich Tabletten sowie Insulininjektionen zum Einsatz. Gemäss Schätzungen sind sich heute rund die Hälfte aller Personen mit Diabetes mellitus Typ 2 nicht bewusst, dass sie einen Diabetes haben. Für beide Diabetestypen gilt: Wird der Diabetes nicht frühzeitig erkannt oder nur unzureichend behandelt, können schwerwiegende Folgeerkrankungen unter anderem an den Nieren, Nerven, Augen oder Blutgefässen auftreten.
DoppelkammerkarpuleDie Doppelkammerkarpule wurde vor allem für lyophilisierte Substanzen entwickelt. Die Doppelkammertechnologie ermöglicht einen effizienten Wirkstoffeinsatz durch schonende Produktrekonstitution: So wurde die Doppelkammer-Technologie speziell für empfindliche Arzneimittel kon-zipiert, die durch Gefriertrocknung haltbar gemacht werden. Eine der beiden Kammern enthält den lyophilisierten Wirkstoff (gefriergetrockneter Wirkstoff), die andere das Lösungsmittel. Beide werden erst unmittelbar vor der Anwendung miteinander vermischt. Dieses «All-in-one»-Konzept unterstützt sowohl eine höhere Dosiergenauigkeit als auch eine leichtere Handhabung.
EPO (Erythropoietin)Körpereigenes Hormon, das vor allem in der Niere produziert wird und die Bildung roter Blutkörperchen (Erythrozyten) im Knochenmark reguliert.
FDA (Food and Drug Administration)Die Gesundheitsbehörde der USA.
Follicle Stimulating Hormone (FSH)Das follikelstimulierende Hormon FSH ist ein Keimbahn-Hormon, das in Zellen des Hypophysenvorderlappens und der Plazenta gebildet wird und die Follikelreifung bei Frauen sowie die Spermatogenese bei Männern fördert. FSH wird zur Behandlung von Unfruchtbarkeit eingesetzt.
GLP-1Glucagon-like Peptid 1 (GLP-1) ist ein im Darm gebildetes Peptidhormon, das eine wichtige Rolle im Zuckerstoffwechsel im Rahmen des Inkretin-Effekts – der Insulinantwort der Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse auf Zuckerzufuhr über den Darm und das Blut – spielt. GLP-1 wird bei Nahrungsaufnahme direkt in den Blutkreislauf freigesetzt. Es wird innerhalb von Minuten von dem Enzym Dipeptidylpeptidase 4 (DPP 4) abgebaut und muss also ständig neu produziert werden. Es stimuliert die Produk-tion von Insulin in der Bauchspeicheldrüse, es verzögert die Entleerung des Mageninhaltes in den Darm, wodurch das Appetit- und Durstgefühl gehemmt wird. Es senkt den Glucagon-Spiegel. Glucagon fördert die Freisetzung und Neusynthese von Glukose aus der Leber. So verhindert eine adäquate Ausschüttung oder die subkutane Injektion von GLP-1 zu hohe Glukosewerte im Blut.
Heparin Ein Antikoagulans, d. h. ein Wirkstoff zur Hemmung der Blutgerinnung.
HyperglykämieBei einer Hyperglykämie (Überzuckerung) liegt ein erhöhter Blutzuckerwert (Glukosewert) mit Werten über 110 mg / dl (6.1 mmol / l) nüchtern bzw. über 140 mg / dl (7.8 mmol / l) zwei Stunden nach dem Essen vor. Die Ursache einer Hyperglykämie ist ein relativer oder absoluter Insulinmangel (Diabetes mellitus). Dieser bewirkt, dass die Glukose aus dem Blut nicht in die Zellen transportiert werden kann und gleichzeitig Glukose z. B. aus der Leber freigesetzt wird. Die Folge: Der Blutzuckerspiegel steigt an. Der Körper versucht, den überschüssigen Blutzucker über die Nieren auszuscheiden, und verliert dabei gleichzeitig notwendiges Flüssigkeitsvolumen. Betroffene reagieren durch häufiges Urinieren und starken Durst. Leichte Blutzucker-erhöhungen bleiben meist unbemerkt, da erste Symptome wie Müdigkeit und Teilnahmslosigkeit nicht als Folge von hohen Blutzuckerwerten verstanden werden. Bei kompletter Insulinkarenz und damit starker und anhaltender Blutzuckererhöhung kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Azetongeruch im Atem, dem Auftreten von Glukose und Azeton im Urin und schliesslich zu einem lebensbedrohlichen diabetischen Koma kommen. Zur Behandlung einer Hyperglykämie wird Insulin verabreicht und die Flüssigkeitszufuhr erhöht.
HypoglykämieEine Hypoglykämie bezeichnet eine Unterzuckerung einhergehend mit einem Blutzuckerwert von unter 40 mg / dl (2,2 mmol / l) ohne Vorliegen von Symptomen. Hypoglykämien können bei allen Diabetikern, die mit Sulfonylharnstoff, Gliniden oder Insulin behandelt werden, vorkommen. Zur Unterzuckerung kommt es immer dann, wenn die blutzuckersenkenden Faktoren (z. B. Insulin, Tablettenwirkung, körperliche Aktivität) gegenüber den blutzuckersteigernden Faktoren (z. B. Nahrungsaufnahme, Zuckerneu-bildung in der Leber) überwiegen. Zu den Symptomen einer Hypoglykämie gehören unter anderem Zittern und Schwitzen, starkes Hungergefühl, Kopfschmerzen, Schwächegefühl, sinkende Konzentrationsfähigkeit, Sehstörungen. Sie kann mit der sofortigen Einnahme von Traubenzucker oder Fruchtsaft bekämpft werden. Eine schwere Hypoglykämie kann bis zur Bewusstlosigkeit führen und erfordert dann umgehend ärztliche Hilfe.
Ypsomed – Glossar
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Glo
ssar
InjektionSpritzen (Injizieren) flüssiger Substanzen.
Injektionssysteme / InjektionsgeräteAls Injektionssysteme bzw. Injektionsgeräte werden Geräte zur Injektion von Medikamenten bezeichnet, z. B. Pens, automatische Injektoren und Pen-Nadeln.
InkretineInkretine sind Dünndarmhormone (Peptidhormone), die nach der Nah-rungsaufnahme freigesetzt werden und die Insulinsekretion der Bauch-speicheldrüse anregen. Gleichzeitig hemmen sie die Freisetzung des Insulin-Gegenspielers Glucagon. Bei Typ-2-Diabetikern werden weniger Inkretine freigesetzt als bei Gesunden. Für die Diabetes-Therapie sind vor allem die Inkretine GLP-1 (Glucagon-like Peptide 1) und GIP (Gastric Inhibitor Peptide) interessant. Es gibt zwei neue Arzneistoffgruppen, die am Inkretinstoffwechsel wirken: sogenannte Inkretin-Mimetika, die die Wirkung von Inkretinen nachahmen, und sogenannte DPP-4-Hemmer, die den Abbau von körpereigenen Inkretinen verzögern.
InsulinLebensnotwendiges Peptidhormon, das von der Bauchspeicheldrüse in den Beta-Zellen der Langerhans’schen Inseln produziert wird. Die Hauptwirkung des Insulins ist die rasche Senkung der Blutzuckerkonzentration, indem es den Transport von Glukose aus dem Blut in das Zellinnere unterstützt. Insulin wurde erst 1921 von den beiden Kanadiern Dr. Frederick Banting und Charles Best entdeckt und wird seither zur Diabetesbehandlung eingesetzt. Es wird heute grösstenteils mittels biotechnologischer Verfah-ren hergestellt und muss entweder injiziert oder infundiert werden. Die orale Einnahme ist nicht möglich, da das Peptidhormon Insulin durch die Magensäure zerstört würde.
InsulinanalogaAls Insulinanaloga bezeichnet man Insuline mit modifizierter Aminosäure-sequenz, die eine gegenüber dem Humaninsulin veränderte Verstoffwech-selung besitzen. Die Motivation für die Entwicklung der Insulinanaloga war, die Steuerbarkeit der Insulintherapie zu verbessern. Bei Normalinsulin setzt die Wirkung nach etwa 30 Minuten ein, das Wirkmaximum wird nach ein bis zwei Stunden erreicht. Durch den Austausch bestimmter Aminosäuren kann die Verstoffwechselung (Pharmakokinetik) des Insulins verändert werden, ohne seine Wirkung, d. h. die Bindung an die Insulinrezeptoren, zu beeinflussen.
InsulinpumpeInsulinpumpen sind handliche, batteriebetriebene Geräte von der Grösse eines Mobiltelefons oder Pagers, die regelmässige Insulininjektionen bei Diabetikern ersetzen können. Sie enthalten Insulinampullen mit kurz wirksamem Insulin. Das Insulin wird über einen Katheter, dessen Kanüle im Unterhautfettgewebe (subkutan) liegt, regelmässig in das subkutane Fettgewebe des Körpers abgegeben. Der Katheter mit Kanüle wird alle ein bis drei Tage gewechselt. Die Infusionspumpe ermöglicht eine normnahe Blutzuckereinstellung, indem sie kontinuierlich rund um die Uhr (auch nachts) kleine, durch den Patienten vorprogrammierte Dosen Insulin abgibt. Zusätzlich kann der Patient auf Knopfdruck weitere Insulindosen abgeben, um den zusätzlichen Insulinbedarf, z. B. bei Mahlzeiten, abzudecken. Die Behandlung mit einer Insulinpumpe erfordert weiterhin regelmässige Blutzuckermessungen durch den Patienten, damit er die Insulindosis ge-gebenenfalls anpassen kann.
Insulin Patch-PumpePatch-Pumpen stellen eine neue Pumpengeneration dar. Patch-Pumpen sind Einwegpumpen für bis zu drei Tage, die nach ihrem Gebrauch entsorgt werden. Sie bestehen aus einem Plastikgehäuse, in dem das Insulin-reservoir untergebracht ist, und werden mit einer kleinen Kanüle, die im Unterhautfettgewebe platziert wird, direkt am Körper befestigt, aufgeklebt. Das bisherige Schlauchsystem als Verbindung zwischen Pumpe und Kör-per entfällt also. Die Pumpensysteme werden über eine Fernbedienung gesteuert, die extern getragen wird. Die erste auf dem amerikanischen Markt erhältliche Patch-Pumpe für Insulin war der OmniPod®, der ab Juni 2010 auch in Europa als mylife™ OmniPod® vertrieben wird.
Interferon-alphaInterferone spielen bei verschiedenen Abwehrmechanismen im Immunsys-tem als Boten- und Signalstoff eine wichtige Rolle. Sie werden von Zellen freigesetzt, die mit Viren befallen sind. So aktivieren bestimmte Abwehr-zellen des Immunsystems wie Makrophagen, natürliche Killerzellen und zellzerstörende T-Lymphozyten. Interferone hemmen darüber hinaus das Wachstum und die Teilung sowohl von gesunden als auch von bösartigen Zellen. Alpha-Interferon wird zur Therapie der akuten und chronischen Hepatitis-C-Infektion eingesetzt.
KanüleSiehe Pen-Nadel.
KarpuleBehälter mit dem zu verabreichenden Wirkstoff, z. B. bei wiederverwend-baren Pens. Einige Wirkstoffe benötigen Ampullen bzw. Patronen mit zwei Kammern für den lyophilisierten (pulverartigen) Wirkstoff und das dazugehörige Lösungsmittel, die vor der Anwendung automatisch im Pen gemischt werden (siehe auch Ampulle / Patrone).
Lantus®
Lantus® von Sanofi-Aventis ist ein lang wirksames Insulinanalogon, das ein- bis zweimal pro Tag injiziert wird und den Glukosespiegel über bis zu 24 Stunden senkt. Lantus® gehört zu den Basalinsulinen, indem es eine langsame und gleichmässige Insulinabgabe gewährleistet.
Monoklonale AntikörperMonoklonale Antikörper sind hochspezialisierte und zielgerichtete Anti-körper – aktive Eiweissmoleküle, die vom Immunsystem als Antwort auf eine fremde Substanz (z. B. Fremdkörper, Krankheitserreger) hergestellt werden und diese unschädlich machen können –, die mithilfe biotech-nologischer Verfahren synthetisch hergestellt werden. Das Besondere an ihnen ist, dass sie in der Lage sind, natürliche Abwehrprozesse des Körpers gegen eine Krankheit zu aktivieren. Bisher werden monoklonale Antikörper insbesondere zur Krebstherapie und zur Unterdrückung uner-wünschter Immunreaktionen, z. B. bei Psoriasis, eingesetzt. Das können auch Autoimmunerkrankungen sein oder auch die Verhinderung von Abstossungsreaktionen nach einer Organtransplantation.
Ypsomed – Glossar
136
Original Design Manufacturer (ODM)Als Original Design Manufacturer (abgekürzt: ODM) wird ein Unterneh-men bezeichnet, das für ein anderes Unternehmen Auftragsfertigungen übernimmt. Ein ODM stellt von anderen Unternehmen in Auftrag gegebene, jedoch zum Teil selbst entwickelte Produkte her, die letztlich unter dem Markennamen des Auftraggebers verkauft werden. Dieses Vorgehen erlaubt es einem Kunden eines ODM, Markenprodukte anzubieten, ohne dass der Kunde eine eigene Fabrik für dieses Produkt betreiben muss. Entscheidend bei der Definition des ODM ist das Design, denn ein ODM führt auch die Planung und Konstruktion der produzierten Teile aus. Im Gegensatz dazu steht der CM (Contract Manufacturer), der lediglich die Auftragsproduktion übernimmt.
OnkologieFachrichtung der Medizin, Wissenschaft, die sich mit der Prävention, Diagnostik, Therapie, Nachsorge und Erforschung von Krebs- und Tumorerkrankungen beschäftigt.
Pen (Injektions-Pen)Injektionshilfe, die äusserlich einem Füllfederhalter oder Kugelschreiber gleicht. Die vom Arzt verschriebene Medikamentendosis wird beim Pen durch Drehen an einem Dosierknopf eingestellt und mit einfachem Knopfdruck aus der Pen-Ampulle durch eine Kanüle (Pen-Nadel) in den Körper injiziert.
Pen-NadelFeine Hohlnadel für den einmaligen Gebrauch, die auf die Spitze des Injektions-Pens aufgesteckt wird, um das Medikament zu injizieren. Die Pen-Nadeln von Ypsomed sind mit einem einrastenden Aufsteckmechanismus (click-on) ausgestattet, der das Aufsetzen der Nadel auf den Pen vereinfacht.
Psoriasis (Schuppenflechte)Eine nicht ansteckende Autoimmunkrankheit der Haut, die zu Läsionen an verschiedenen Körperteilen führt. Die verbreitetste Form ist die Plaque-Psoriasis (80 % der Fälle), die durch gerötete und erhabene Hautverän-derungen mit Schuppenbildung gekennzeichnet ist.
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Wenn das Zeichen ® / ™ in diesem Dokument verwendet wird, bedeutet dies, dass der erwähnte Name ein eingetragenes Markenzeichen eines Partnerunternehmens von Ypsomed oder von Ypsomed selbst ist.
Rheumatoide ArthritisDie rheumatoide Arthritis (auch: chronische Polyarthritis) ist die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung. Die chronische Erkrankung verläuft über-wiegend schubweise, ein Schub dauert typischerweise zwischen einigen Wochen und Monaten an. Zwischen den einzelnen Schüben lassen die Beschwerden nach. Die Ursache der Erkrankung ist nicht abschliessend geklärt, eine autoimmune Ursache wird angenommen.
SelbstinjektionssystemeIn diesem Dokument werden als Selbstinjektionssysteme Pens (Ein- und Mehrweggeräte sowie Mischformen), Autoinjektoren, motorbetriebene Injektionsgeräte, Sicherheitsprodukte und nadelfreie Geräte bezeichnet.
Subkutan(von lat. sub = unter, cutis = Haut, Abk. s. c.) Eine subkutane Injektion bedeutet eine Injektion in das Fettgewebe unter der Haut. Pens oder andere Injektionssysteme können für intramuskuläre, subkutane oder intravenöse Injektionen verwendet werden.
ThromboseUnter einer Thrombose versteht man das Vorliegen oder die Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) in einem Blutgefäss. Eine Thrombose kann sich grundsätzlich in allen Gefässen (Arterien, Venen) bilden. Im Alltag spricht man umgangssprachlich von einer Thrombose der tiefen Beinvenen, auch wenn damit eine Phlebothrombose gemeint ist. Arterielle Thrombosen treten deutlich seltener auf. Eine gefährliche Komplikation der Thrombose ist die Embolie. Hier hat sich der Thrombus von seinem Entstehungsort im Gefäss gelöst und wird mit dem Blutfluss durch den Körper transportiert (Embolus).Verstopft der Embolus eine Engstelle im Gefässsystem, wird das Gewebe hinter der betroffenen Stelle nicht mehr ordnungsgemäss durchblutet und nimmt Schaden, man spricht von einem Infarkt. Infarkte können alle Organe schädigen (Herzinfarkt, Schlaganfall, Lungenembolie).
TreibhausgaseGasförmige Stoffe in der Luft, die zur Klimaerwärmung beitragen und sowohl einen natürlichen als auch einen anthropogenen Ursprung haben können. Entsprechend ihrer Temperatur emittieren sie Wärmestrahlung (Infra-rotstrahlung), die als atmosphärische Gegenstrahlung die Erdoberfläche zusätzlich zum Sonnenlicht erwärmt. Sie absorbieren andererseits einen Teil der vom Boden abgegebenen Infrarotstrahlung, die sonst in das Weltall entweichen würde.
Umweltbelastungspunkte (UBP)Quantitativer Ausdruck der Umweltbelastung in Form einer Masszahl nach dem Prinzip der ökologischen Knappheit. Umweltbelastungspunkte werden ermittelt aufgrund des Erfüllungsgrades umweltpolitischer Qualitätsziele für Luft, Wasser, Boden sowie Ressourcen.
Wachstumshormon (Somatropin)Körpereigenes Hormon, das heute vor allem zur Behandlung von Wachs-tumsstörungen eingesetzt wird.
Ypsomed – Glossar
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Herausgeber:Ypsomed Holding AG, Burgdorf
Konzept und Gestaltung:KOMET Werbeagentur AG BSW, Bernwww.komet.ch
Fotografie:Maurice Haas, Zürich
Druck:Stämpfli Publikationen AG, Bern
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