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G eschichte Politik G eographie 5 Bayern Mittelschule Schulbuchtexte in einfacher Sprache für eine Differenzierung im inklusiven Unterricht Übersetzerinnen: Laura Dexheimer Daniela Welsch Melanie Willmann Teilvorabdruck

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GeschichtePolitikGeographie 5

BayernMittelschule

Schulbuchtexte in einfacher Sprachefür eine Differenzierungim inklusiven Unterricht

Übersetzerinnen:Laura DexheimerDaniela WelschMelanie Willmann

Teilvorabdruck

© Bildungshaus Westermann Schroedel, Braunschweig

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Texte in einfacher Sprache zum SchülerbandGeschichte – Politik – Geographie 5, Bayern, MittelschuleISBN 978-3-14-115138-1

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Druck A1 / Jahr 2017

Redaktion: Melanie WillmannDruck und Bindung: westermann druck GmbH, Braunschweig

ISBN 978-3-14-115140-4

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Neue Schule – neue Klasse – neues Fach

Wir lernen uns kennenSchülerbuch Seite 6

24 Kinder – 7 Länder – 1 KlasseMia freut sich.Heute ist ihr erster Schultag in der Mittelschule.Eine Lehrerin und zwei Lehrer übernehmen die neuen Klassen 5a, 5b und 5c.Mia ist aufgeregt.Sie wird Schülerin von der Klasse 5c.Sie geht mit den anderen Kindern und der Klassenlehrerin in den Klassenraum.In der 5c sind 24 Schüler und Schülerinnen.Die Kinder kommen aus verschiedenen Grundschulen.Mia kennt einige Kinder aus der Grundschule.Die anderen Kinder kennt sie nicht.Die Klassenlehrerin Frau Kempf hat daher eine Spielidee.

M3 Das Spinnennetz

Dauer: 20 MinutenMaterialien: ein Wollknäuel oder ein dickes Band, AtlasSo geht das Spiel:Alle Kinder sitzen im Kreis.Ein Kind hat ein Wollknäuel in der Hand.Das Kind stellt sich vor: „Ich heiße Jan.Ich bin 11 Jahre alt und komme aus der Stadt Lindau-Zech.Wer bist du?“Jan behält den Faden in der Hand.Nun wirft er das Knäuel einem anderen Kind zu.Das nächste Kind stellt sich vor:„Ich heiße Maria.Ich bin 10 Jahre alt und komme aus … .“So geht es immer weiter.Am Ende haben sich alle Kinder vorgestellt.Alle sind dann durch den Faden verbunden:Sie sind eine Gemeinschaft.

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Schülerbuch Seite 7

M4 Herkunftsländer der Kinder der Klasse 5a

1 – „Mein Name ist Maria. Meine Eltern kommen aus einem Nachbarland von Deutschland. Es liegt im Osten. Meine Mutter kommt aus einem kleinen Dorf. Dort gibt es Seen, Birkenwälder und wilde Pferde.“

2 – „Ich bin Hedda. Damaskus ist die Hauptstadt von meinem Heimatland. Dort ist Krieg. Darum sind wir nach Deutschland geflüchtet.“

3 – „Ich bin Albina. Meine Eltern kommen aus einem weit entfernten Land. Dort ist es im Winter sehr kalt. Im Sommer ist es sehr heiß. Meine Großeltern leben noch in diesem Land. Ich besuche sie in den nächsten Sommerferien. Sie leben in der Stadt Astana.“

4 – „Ich heiße Hassan. Ich bin 12 Jahre alt. Meine Familie kommt aus der Stadt Istanbul. Die Stadt ist sehr groß. Es gibt dort Moscheen und Hochhäuser. Eine Moschee ist ein Gotteshaus. Es gibt dort auch eine Brücke. Sie verbindet die Kontinente Europa und Asien.“

5 – „Ich heiße Issac. Meine Eltern kommen aus einem Land in Westafrika. Die Hauptstadt von dem Land ist Dakar. Dort ist es das ganze Jahr über heiß.“

6 – „Ich bin Merisa. Ich komme aus der Stadt Brindisi. Mein Heimatland liegt am Mittelmeer. Mein Heimatland hat die Form von einem Stiefel.“

7 – Kinder aus Deutschland

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Unser neues Fach: GPG – Geschichte, Politik, GeographieSchülerbuch Seite 8

Drei auf einen StreichIn deiner neuen Schule ist vieles anders als in der Grundschule.Du hast jetzt auch ein neues Fach:Geschichte, Politik, Geographie. Die Abkürzung dafür ist GPG.Im Fach GPG geht es um mehrere Bereiche:Es geht um den Lebensraum Erde, deinen Alltag, die Geschichte, die Gesellschaft und die Politik.

Der Unterricht verbindet die verschiedenen Bereiche. Nehmen wir das Beispiel Freizeit:Früher hatten die Menschen sehr wenig Freizeit.Im Fachbereich Geschichte lernst du die Gründe dafür kennen.Die Politiker beeinflussen unsere Freizeit.Im Fachbereich Politik lernst du mehr darüber.Heute haben die Menschen mehr Freizeit als früher.Im Fachbereich Geographie lernst du mehr über das Leben der Menschen heute.

Der Fachbereich GeschichteIn Geschichte geht es um die Vergangenheit.In Geschichte lernst du mehr über die Menschen früher: So haben sie gelebt, gehandelt und gedacht.Früher gab es andere Landesgrenzen als heute.Darum brauchst du auch in Geschichte einen Atlas.Die Vergangenheit beeinflusst die Gegenwart und Zukunft.Spuren der Geschichte kannst du jeden Tag sehen.Du findest sie in Gebäuden, Gegenständen, Bildern oder Büchern.

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Schülerbuch Seite 8

M1 Zum Fachbereich Geschichte

Schülerbuch Seite 9

Der Fachbereich PolitikPolitik betrifft unser ganzes Leben,zum Beispiel unser Zusammenleben in der Gesellschaft.Politik betrifft auch unseren Alltag:zum Beispiel wenn du in der Schule mitbestimmen willst.Im Fach Politik lernst du mehr über das Handeln der Menschen.Du kannst dann zum Beispiel Handlungen beurteilen.Auch du spielst eine Rolle in der Politik.Im Unterricht erfährst du mehr über deine Rolle in der Politik.

M2 Zum Fachbereich Politik

Bis vor 200 Jahren reisten reiche Menschen mit der Kutsche.Sie ritten auch mit dem Pferd.Einfache Leute gingen meist zu Fuß.Alte Menschen und Frauen mit Kindern reisten in einem Pferdewagen.Diese Wagen rumpelten und schaukelten.Es gab viele Schlaglöcher. Bei Regen waren viele Wege voller Schlamm.

Die Politik hat Einfluss auf Reisen:Es gibt Gesetze über den Urlaub von Angestellten.Die Gesetze bestimmen zum Beispiel die Zahl der Urlaubstage.Politiker legen die Termine für die Sommerferien an Schulen fest.

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Der Fachbereich GeographieIn Geographie brauchst du einen Atlas.Im Atlas findest du die verschiedenen Gebiete auf der Erde. Du erfährst in Geographie mehr über die Erde.Du lernst mehr über die Menschen an den verschiedenen Orten:wie sie leben, arbeiten und wohnen.Manchmal passen sich die Menschen an die Natur an.Manchmal verändern die Menschen die Natur.Diese Veränderungen haben oft Folgen für das Leben der Menschen.

M3 Zum Fachbereich Erdkunde

Lernbereich Zeit und Wandel – GeschichteSchülerbuch Seite 10

Geschichte – eine ZeitreiseDie Zeit ist sehr sonderbar:Wir können sie nicht sehen, hören oder spüren.Und doch ist die Zeit immer da.Jeder Mensch lebt in einer bestimmten Zeit.Unser Leben endet zu einem uns unbekannten Zeitpunkt.Wir sagen im Alltag oft:„Augenblick mal.“Wir meinen damit eine ganz kurze Zeitspanne.Die Augenblicke reihen sich aneinander:Sie werden zu Sekunden, Minuten und Stunden.

Reisen ist heute selbstverständlich.Immer mehr Menschen verreisen.Gründe hierfür sind • höhere Löhne, • ein Recht auf Urlaub und • kürzere Arbeitszeiten.Beliebte Reiseziele liegen zum Beispiel in dem Gebirge Alpen und am Mittelmeer.

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Schülerbuch Seite 10 (Fortsetzung)

So vergehen die Stunden.Auch die Schulstunden bestehen aus vielen Augenblicken.Manchmal ist der Unterricht langweilig.Dann glauben wir:Die Zeit steht still.Manchmal ist der Unterricht spannend.Dann vergeht die Zeit ganz schnell.Jahre werden zu Jahrzehnten, Jahrhunderten oder sogar Jahrtausenden.In deinem Fach GPG lernst du viel über die Vergangenheit und ihre Bedeutung für die Gegenwart und Zukunft.

Lernbereich Gesellschaft und Lebenswelt – Politik Schülerbuch Seite 12

Unsere Lebenswelt und GesellschaftEine Gesellschaft ist eine größere Gruppe von Menschen.Diese Menschen haben meist bestimmte Gemeinsamkeiten:Sie leben in einem Staat.Sie haben eine gemeinsame Sprache. Sie haben gemeinsame Traditionen und Werte.Die Menschen in Deutschland sind eine Gesellschaft.

Eine Gesellschaft braucht RegelnIn einer Gesellschaft gibt es Regeln.Alle halten sich an die Regeln.Auch wenn man vielleicht lieber etwas anderes tun will.Das ist in der Schulklasse auch so.Die meisten Regeln sind vorgegeben.Politiker machen zum Beispiel Regeln.Das sind die Gesetze.Oder eine Klasse legt die Regeln für das Zusammenleben fest.Bestimmt gibt es auch in deiner Familie Regeln.

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Schülerbuch Seite 12

Wir leben in einer DemokratieDeutschland ist wie viele andere Staaten eine Demokratie.In der Demokratie ist Politik sehr wichtig.Jeder Bürger kann in der Demokratie mitmachen.Die Bürger wählen Volksvertreter.Die Volksvertreter treffen politische Entscheidungen.Diese Entscheidungen sind wichtig für unser Leben.Deshalb musst du zum Beispiel in die Schule gehen.Politiker entscheiden auch über die Unterrichtsfächer.

Schülerbuch Seite 13

Konflikte gehören zum LebenPolitiker diskutieren viel.Das heißt: Sie streiten sich über ein Thema.Das ist normal:Denn es gibt viele unterschiedliche Meinungen zu einem Thema.Es entsteht ein Konflikt. Ein Konflikt ist ein Streit.Dann muss man den Streit lösen.Am besten ist: Alle Betroffenen sind mit der Lösung einverstanden.Oft geben alle etwas nach.Dann erst findet man eine Lösung.In der Demokratie entscheidet die Mehrheit. Manchmal hat man selbst aber eine andere Meinung als die Mehrheit.Das passiert dir vielleicht bei der Wahl des Klassensprechers.

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Lernbereich Lebensraum Erde – Geographie Schülerbuch Seite 14

Räume betrachtenEs gibt verschiedene Räume:So sprechen wir von unserem Lebensraum,freuen uns über einen schönen Klassenraumoder sehen Bilder aus dem Weltraum.Manchmal hören wir auch vom bedrohten Naturraum.Wir benutzen das Wort Raum oft in unserem Alltag.Räume sind für uns wichtig.Jeder von uns lebt in einem Raum.Manche Menschen leben oder lebten in anderen Räumen als wir.Du erfährst von diesen Menschen in GPG.

Schülerbuch Seite 15

Raumausschnitte und KartenbilderDer geographische Raum ist besonders wichtig im Fach GPG.In deinem Atlas gibt es Karten:Karten zeigen die Erdoberfläche.Karten zeigen zum Beispiel die Lage von • Orten,• Staaten, • Bundesländern.Karten zeigen Entfernungen.Sie zeigen deinen Lebensraum:Du lebst in diesem geographischen Raum.Du siehst auf der Karte:Deutschland ist ein Staat in Europa.Es gibt viele Bundesländer in Deutschland.Bayern ist ein Bundesland davon.

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Methode: Eine Lernkartei anlegenSchülerbuch Seite 17

Eine Lernkartei für GPGIm Fach GPG gibt es viele Fachbegriffe.Die Begriffe sind neu.Man muss sie erst lernen.Dafür legt man eine Lernkartei an. Das geht so ähnlich wie im Fach Englisch beim Vokabel-Lernen.

M3 Eine GPG-Lernkartei selbst erstellen (Teil 1)

Schritte zum Erstellen einer GPG-Lernkartei

1. Begriffe auswählen• Es gibt eine Lernkarte für jeden neuen Fachbegriff aus

dem Bereich GPG.• Du kennst die neuen Fachbegriffe oft noch nicht.

Du kennst auch nicht ihre Bedeutung.• Die Fachbegriffe sind im Schulbuch meist fett gedruckt.• Suche im Schulbuch nach Fachbegriffen für

deine Lernkartei.

2. Vorderseite der Karteikarte gestalten• Auf der Vorderseite steht nur der neue Fachbegriff mit

seinem Artikel.• Schreibe ordentlich und mit einem Füller.

3. Rückseite der Karteikarte gestalten• Auf der Rückseite steht die Erklärung für den Begriff.

Du kannst die Erklärung selbst schreiben. Die Schulbuchseite mit dem Begriff hilft dir dabei.

• Am Ende vom Schulbuch gibt es ein Mini-Lexikon. Vielleicht kommt der Begriff dort vor. Dann hilft die Erklärung dir bei der eigenen Erklärung.

• Schreibe 1 bis 2 Beispiele zum Begriff auf. Zum Beispiel zum Begriff „Konflikt“: ein Streit um die Sitzordnung im Klassenzimmer. So merkst du dir den Begriff leichter.

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Schülerbuch Seite 17 (Fortsetzung)

M3 Eine GPG-Lernkartei selbst erstellen (Teil 2)

4. Einsortieren in den Karteikasten• Ordne die Karteikarten mit den Begriffen nach

dem ABC.• Lege die Karten dann in einen Karteikasten oder eine

kleine Schachtel.

5. Arbeiten und Üben mit der Lernkartei• Der Fachbegriff kommt bestimmt einmal im Unterricht

vor. Du kannst dann die Karteikarte nochmal anschauen.

• Teste dich selbst: Lege dir die Karten vor. Erkläre die Begriffe mit eigenen Worten. Drehe dann die Karte um. Prüfe deine Erklärung.

• Tausche deine Lernkarten mit deinem Nachbarn. Prüft eure Erklärungen.

6. Weiterentwickeln der Lernkartei• Lege für jeden neuen Fachbegriff eine neue Karteikarte

an.• Im Buch endet jedes Kapitel

mit einer Gewusst-gekonnt-Seite. Dort sind die wichtigsten Fachbegriffe als Grundbegriffe angegeben. Nimm die Begriffe in deine Lernkartei auf.

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Wir erkunden unsere Schule Schülerbuch Seite 18

Sich in der neuen Schule zurechtfindenMia und die anderen Kinder der 5c planen einen Erkundungstag.Sie wollen sich an ihrer neuen Schule zurechtfinden.Die Schule hat mehrere Gebäudeteile.Es gibt viele Flure und Gänge.Die Kinder machen ein Fotosuchspiel.Sie befragen Lehrer.Und sie führen eine Schulrallye durch.Für die Schulrallye gehen die Schüler ins Sekretariat.Dort besorgen sie einen Grundriss der Schule.Der Grundriss ist ein Lageplan. Er hilft beim Zurechtfinden.Auch an anderen Orten ist ein Grundriss hilfreich:zum Beispiel in Zoos, Freizeitparks und auf Campingplätzen.

Schülerbuch Seite 19

M4 Fotosuchspiel

Unsere Lehrerin hat in der Schule verschiedene Stellen fotografiert.Sie sind schwer zu finden.Das Spiel geht so:Wir schauen uns die Fotos genau an.Dann suchen wir die Stellen von den Fotos.Ihr könnt das Suchspiel auch für andere Klassen machen.Fotografiert selbst bestimmte Stellen in eurer Schule.Stellt die Bilder aus.Lasst die anderen Klassen die Stellen suchen.

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Wir regeln unser ZusammenlebenSchülerbuch Seite 20

Wir geben uns eine KlassenordnungDie ersten Schulwochen sind vergangen.Laura und Yasemin kommen oft zu spät aus der Pause in den Unterricht.Jan unterbricht seine Mitschüler.Er ruft einfach in die Klasse.Es gibt daher immer wieder Streit.Die Lehrerin Frau Kempf bemerkt das.Sie versammelt die Klasse im Sitzkreis.Sie bespricht die Situation.Die Klasse beschließt:Es soll eine Klassenordnung geben.Die Klassenordnung besteht aus Regeln.Die Regeln gelten für jeden, auch für die Lehrer.Die Regeln dienen dem friedlichen Zusammenleben.Sie verhindern Streit.

Es gibt auch neue Regeln für die Klassendienste.Frau Kempf schreibt alle Aufgaben in der Klasse auf ein Plakat.Manche von den Aufgaben sind beliebter als andere.Deswegen wechseln die Klassendienste jede Woche.Manchmal verstößt jemand gegen eine Regel.Oder jemand macht seinen Dienst nicht.Auch dafür gibt es Regeln:Dann muss man einen Kuchen backen.Oder man pflanzt eine Blume auf dem Schulgelände.Nach einiger Zeit gibt es einen Testbogen.Jeder kann selbst testen:Wie gut halte ich mich an die Regeln?

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Wir wählen unseren KlassensprecherSchülerbuch Seite 22

M1 Ist die Klassensprecherin bzw. der Klassensprecher zuständig?

M2 Welche Eigenschaften braucht eine Klassensprecherin oder ein Klassensprecher? (Teil 1)

1. Die Klasse war zu laut. Darum streicht der Klassenlehrer den Wandertag.

2. Die Deutschlehrerin ist krank. Die Klasse macht eine Stillarbeit. Jemand soll die zu lauten Kinder aufschreiben.

3. Hatice findet: Der Lehrer hat ihre Klassenarbeit falsch bewertet.

4. Die Jungen aus der 7b nehmen der Klasse 5a in der Pause oft den Ball weg.

5. Die Klasse möchte eine Projektwoche machen.6. Man hat sich zu wenig um die Pflanzen im Klassenraum

gekümmert.7. Die Englischlehrerin braucht einen Beamer.8. Die Klasse will in der Pause im Klassenraum bleiben.9. Maria hat in der Sporthalle Geld gestohlen.10. Jörg und Mohammed prügeln sich in der Pause.11. Die Klasse will ein Museum besuchen.

Jemand soll das Eintrittsgeld von jedem Kind einsammeln.

Eine Klassensprecherin oder ein Klassensprecher soll …1. für Ruhe sorgen.2. am besten über Fußball informiert sein.3. mit dem Lehrer sachlich über Beschwerden

von Schülern sprechen.4. im Schülerrat die Meinung der Klasse vortragen.5. eine Musterschülerin oder ein Musterschüler sein.6. vor allem die Meinung von den Freunden vertreten.7. die kleineren und schwächeren Schüler beschützen.8. Geheimnisse für sich behalten können.9. ein Fan der coolsten Boygroup sein.

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Schülerbuch Seite 22 (Fortsetzung)

M2 Welche Eigenschaften braucht eine Klassensprecherin oder ein Klassensprecher? (Teil 2)

Schülerbuch Seite 23

M3 Tafelanschrift zur Klassensprecherwahl

10. bei Streit helfen.11. seine Mitschüler verstehen können.12. einen großen Anteil an der Lösung von Streit haben.13. die Klasse über die Schülerratssitzung

informieren können.14. immer gut gekleidet sein.15. auch Unangenehmes ansprechen können.16. kräftig sein.

So kann er leichter einen Streit beenden.17. immer als Erste oder Erster in der Klasse sein.

Ablauf einer Klassensprecherwahl

1. Man stellt eine Liste von Kandidaten auf. Ein Kandidat ist jemand: Er möchte gerne Klassensprecher werden.

2. Die Kandidaten sagen: Ich möchte mich wählen lassen.3. Man verteilt Stimmzettel.4. Man füllt die Stimmzettel geheim aus: Man schreibt den

Namen von einem Kandidaten auf.5. Man wirft die Stimmzettel in eine Wahlurne, das ist eine

Kiste.6. Man öffnet die Wahlurne. Man kontrolliert das.7. Jemand liest die Namen auf den Stimmzetteln laut vor.8. Jemand schreibt hinter jeden Namen: So oft hat man

den Namen gewählt.9. Der Kandidat mit den meisten Stimmen ist gewählt.

Manchmal bekommen zwei oder mehr Kandidaten gleich viele Stimmen.Dann muss man ein zweites Mal wählen.

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Schülerbuch Seite 23

Politik im KlassenzimmerNach den ersten Schulwochen ist es Zeit für die Klassensprecherwahl.Man wählt einen Klassensprecher und eine Vertretung.Im Sitzkreis erklärt die Lehrerin das Wahlrecht:„Die Klassensprecher haben bestimmte Aufgaben.Daher sind bestimmte Eigenschaften wichtig.Die Klassensprecherin oder der Klassensprecher ist Mitglied der Schülervertretung.“

Methode: Wir lösen KonflikteSchülerbuch Seite 24

M1 Leah und Aylin streiten sich

1. Leah: „Du hast mich in der Cafeteria angerempelt. Dabei ist mir mein Brötchen runtergefallen. Ich war wütend. Deswegen habe ich dich geschubst. Aber dabei ist gar nichts passiert.“

2. Aylin: „Ich habe dich aus gutem Grund angerempelt. Du hast mich gestern vor der ganzen Klasse beleidigt. Vor allen anderen hast du mich dämlich genannt. Du hast gesagt: Niemand will mit mir befreundet sein.“

3. Leah: „Ich habe dich nicht beleidigt! Aber du gibst auch ständig so an. Das geht allen total auf die Nerven.“

4. Aylin: „Du und deine Clique habt von Anfang an etwas gegen mich gehabt. Seit ich zu euch in die Klasse gekommen bin!“

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Schülerbuch Seite 24

Streitschlichtung – eine Lösung mit GewinnernSchulkinder streiten sich oft, so wie Leah und Aylin.Es entsteht eine Prügelei.Freundschaften gehen kaputt.Es muss aber nicht immer Verlierer und Gewinner geben bei einem Streit.Man kann einen Streit lösen, zum Beispiel mit der Streitschlichtung.Die Streitschlichtung ist eine Gewinnerlösung.Am Ende sind beide Streitenden mit der Lösung zufrieden.Sie gehen danach wieder normal miteinander um.Oft hilft dabei ein Streitschlichter.

Schülerbuch Seite 25

Fünf Schritte zum Schlichten eines Streits

1. Streitschlichterin oder Streitschlichter aussuchenDie streitenden Schüler suchen einen Streitschlichter aus.

2. Standpunkte vortragenJeder darf seine Sicht auf den Streit vortragen.Der Streitschlichter sorgt dafür. Jeder spricht über die Gründe und Gefühle.Er spricht auch über seinen Anteil am Streit.

3. Lösungen suchenDie Beteiligten machen Vorschläge für die Lösung des Streits. Man sammelt die Ideen und bespricht sie.Man wählt einen guten Vorschlag aus.

4. Lösungsvorschlag umsetzen und einhaltenMan setzt den Lösungsvorschlag in die Tat um.Beide müssen sich daran halten.

5. Ein paar Tage später fragen: Ist der Streit beendet?

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Schülerbuch Seite 25

M2 Sieben Regeln für erfolgreiches Streiten

Die Familie – ein Paradies?Schülerbuch Seite 28

Familie – Freude, Hilfe und auch mal Streit Die meisten Menschen wachsen in einer Familie auf.Sie machen in der Familie die ersten Erfahrungen im Zusammenleben.Wir alle brauchen andere Menschen.Manche Menschen sind für uns da.Sie schützen uns.Und sie helfen uns in schwierigen Situationen.Das ist die Aufgabe der Familie.Heute gibt es verschiedene Formen von Familien.

1. Das Problem sofort ansprechen Manchmal merkt man: Es kann ein Streit entstehen. Dann spricht man das Problem am besten gleich an.

2. In der Ich-Form sprechen Ich spreche über meine eigenen Gefühle. Dann versteht mich der andere besser.

3. Nicht unterbrechen Ich lasse den anderen ausreden. So kann ich seine Interessen, Bedürfnisse und Gefühle verstehen.

4. Die betreffende Person ansprechen Beim Sprechen schaue ich die Person direkt an.

5. Die Gründe des Streits gemeinsam benennen Worum geht es in dem Streit? Wo liegen die Gründe? Zusammen beantworten wir diese beiden Fragen.

6. Beim Thema bleiben Ich selbst bleibe beim Thema. Ich achte auch beim anderen darauf.

7. Beschuldigungen vermeiden Vorwürfe helfen nicht weiter. Sie machen es oft schlimmer.

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Schülerbuch Seite 28 (Fortsetzung)

Es gibt immer mehr Familien mit nur einem Elternteil.Der Vater oder die Mutter ist dann alleinerziehend.Das sind meistens alleinerziehende Frauen.Die Familie mit Mutter, Vater und Kindern wird seltener. Viele Ehepartner verstehen sich nicht mehr.Es gibt immer mehr Ehescheidungen.Davon sind viele Kinder betroffen.Alleinerziehende Elternteile haben es schwer.Sie müssen sich um Beruf und Kindererziehung kümmern. Dabei helfen Tagesmütter, Kinderhort und Ganztagsschule.Manchmal klappt das nicht.Dann können Alleinerziehende in Teilzeit arbeiten.Manchmal finden sie aber keine Arbeit.

Schülerbuch Seite 29

M3 Schüleraussagen zur Frage „Was bedeutet mir Familie?“

Till, 10 Jahre: „Nie wieder meinen Vater sehen, denn er ist gestorben.Ich will schnell von zu Hause weg.Meine Mutter streitet sich mit ihrem Freund.Aber sie ist dann auch wütend auf mich.“

Anna, 10 Jahre:„Liebe, Freunde, Streit, Stress, lachen, weinen, Ausflug, Arbeit.“

Leyla, 11 Jahre:„Durch dick und dünn gehen. Meine Eltern streiten sich nicht.Wir sitzen alle zusammen beim Essen.Jeder hört dem anderen zu.“

Leon, 11 Jahre:„Man vertraut den anderen.Alle helfen sich gegenseitig.Eine große Familie ist toll.Aber: Mit meiner Familie bin ich manchmal unzufrieden.“

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Meine Familie und ich Schülerbuch Seite 30

Ist unsere Klasse eine Familie?Mehrere Personen gehören zu einer Familie.Sie haben verschiedene Rollen.Sie haben verschiedene Beziehungen untereinander.Hast du dich mal gefragt:Wie sind andere Familien?Gibt es in anderen Familien ähnliche Rollen?

Eure Klasse selbst ist keine Familie.Sie ist eine Gemeinschaft von Jugendlichen mit ähnlichem Alter.Ihr gehört als Klasse zusammen. Ihr seid eine Gruppe.

M2 Die Situation in meiner Familie (Teil 1)

Erfahre mehr über die Familienverhältnisse und das Familienleben der anderen.

1. Zeichne auf eine Seite in deinem Heft eine große Zielscheibe.

2. Überlege dir: Welche Personen gehören zu deiner Familie? Für jede Person schneidest du ein Kärtchen aus. Schreibe den Namen auf das Kärtchen. Das sind die Familienkärtchen.

3. Überlegt euch nun Aufgaben zum Familienleben. Schreibt sie auf andere Kärtchen, zum Beispiel: • ... kauft meistens Lebensmittel ein. • Das warme Essen kocht vor allem … . • Um die Wäsche kümmert sich … . • Blumen in der Wohnung / im Garten pflegt … • Meistens putzt ... . • Um die Haustiere kümmert sich … . • Manchmal habe ich ein Problem mit Freunden. Dann gehe ich zu … . • Manchmal habe ich Schwierigkeiten mit den Hausaufgaben. Dann gehe ich zu … .

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Schülerbuch Seite 30 (Fortsetzung)

M2 Die Situation in meiner Familie (Teil 2)

Schülerbuch Seite 31

Scheiden tut weh – Probleme in der FamilieIn jeder Familie gibt es Streit oder Ärger.Man kann ihn gemeinsam überwinden.Manchmal macht das Familienleben Menschen krank.Sie leiden unter dem Verhalten von einem anderen Familienmitglied.Eltern streiten sich manchmal.Manchmal versöhnen sie sich nicht wieder.Dann kann es zur Trennung oder zur Scheidung kommen.Eine Trennung ist sehr schmerzhaft für die Eltern und Kinder.Die Kinder brauchen in der Zeit besonders viel Betreuung.Aber die Eltern sind oft mit ihren Problemen beschäftigt.Sie kümmern sich weniger.So fühlen sich die Kinder vernachlässigt.Viele werden wütend und traurig. Viele Scheidungskinder suchen Hilfe bei Verwandten.Die Kinder reden über ihre Probleme mit den Großeltern, Tanten, Onkeln und den Geschwistern.Es geht vielen Kindern nach der Scheidung besser als vorher.Denn ihre Eltern verstehen sich danach oft besser als zuvor.

4. Mischt die Kärtchen mit den Aufgaben. Wählt das erste aus und lest vor. Nun legt jeder ein Familienkärtchen in die Mitte der Zielscheibe. Nehmt nun die Aufgabenkärtchen. Trifft die Aufgabe auf die Person zu? Dann legst du die Karte nah an die Mitte. Trifft die Aufgabe weniger auf die Person zu? Dann legst du die Karte etwas weiter weg.

5. Nun schaut ihr euch die Ergebnisse der anderen an. Stellt Fragen. Die anderen können antworten. Sie müssen aber nicht antworten.

6. Dann nehmt ihr das nächste Familienkärtchen. Beginnt von Neuem.

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Schülerbuch Seite 31

M3 Sollen Eltern sich scheiden lassen?

M4 Adressen für Hilfe

Emma, 11 Jahre:„Viele Eltern streiten sich mal ein bisschen.Dann müssen sie sich nicht gleich trennen.Meine Eltern streiten oft. Sie leben aber noch zusammen.Bei anderen ist es aber auch schlimmer.Manchmal betrügt der Vater die Mutter.Diese Eltern sollten sich trennen.“

Vivien, 10 Jahre:„Manche Eltern verstehen sich nicht mehr.Dann gehen sie sich besser aus dem Weg. Das ist auch für das Kind besser.Aber es muss nicht mehr das Geschrei und die Tränen ertragen.Das Kind kann dann ja beide Elternteile regelmäßig sehen.“

Max, 11 Jahre:„Meine Eltern haben sich scheiden lassen.Ich war damals 5 Jahre alt und ich war sehr traurig.Ich habe es nicht mehr verstanden.Ich kenne aber jetzt den Grund.Ich finde die Entscheidung jetzt richtig.Meine Eltern sind zwei sehr verschiedene Menschen.“

Alexander, 10 Jahre:„Bei einem Streit muss man sich nicht sofort trennen.Manchmal verstehen sich Eltern nicht mehr.Dann helfen ein paar Wochen Abstand.Danach vertragen sich die Eltern vielleicht wieder.“

Manchmal geht es der Familie nicht gut.Dann bekommt man Hilfe von verschiedenen Stellen,zum Beispiel die Familienhilfe und Jugendhilfe.Du kannst auch beim Sorgentelefon für Kinder anrufen.

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Leben mit BehinderungenSchülerbuch Seite 32

Stefans neue JackeStefan ist 14 Jahre alt.Er hat eine neue Jacke bekommen.Er findet die Jacke toll.Stefan kuschelt immer wieder mit dem weichen Kragen der Jacke.Er ist auf dem Weg zur Schule.Er ist mit seiner Jacke beschäftigt.So nimmt er den falschen Weg.Plötzlich bemerkt er es.Er schaut verzweifelt um sich.Er sieht eine Gruppe von Jugendlichen: es sind 4 Jungen und 1 Mädchen.Er läuft auf sie zu.Sie sind alle älter und größer als er.Einer ruft: „Na, du Depp!“Stefan versteht das Wort nicht.Stefan sagt: „Meine Jacke … Meine Schule ist weg.“Einer ruft: „Was für ein Idiot!Er findet seine Schule nicht!“Alle lachen und Stefan lacht mit.Er zeigt auf seine neue Jacke: „Neue Jacke!“Stefan kommt näher heran. Sie sollen auch den schönen Stoff fühlen.Ein Junge aus der Gruppe ruft:„Hey, was will der denn?“„Der zeigt dir seine neue Jacke, der Blödmann.“Stefan wiederholt: „Zeigen!“Stefan nimmt die Hand des einen Jungen.Er führt sie an den weichen Kragen.Ein anderer Junge ruft: „Lass ihn los, du Spinner!“Der Junge zieht von hinten an Stefans Kragen.Der Kragen reißt ein.Stefan merkt das. Er wird zornig.Darum haut er dem Jungen auf den Arm.Der Junge wird wütend.Die Jugendlichen werfen Stefan auf den Boden.Stefans Jacke ist völlig verdreckt und kaputt.Stefan weiß nicht weiter.

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Schülerbuch Seite 32

Leben mit Behinderung Du hast es vielleicht schon vermutet:Stefan hat eine Behinderung.Das beschreibt eine Besonderheit.Behinderte Menschen haben viele Jahre lang für ein wichtiges Grundrecht gekämpft.Seit etwa 20 Jahren gilt nun in Deutschland:„Menschen mit Behinderung dürfen keine Nachteile haben.“Deshalb lernen auch die besonderen Kinder mit euch in einer Klasse.Das nennt man Inklusion.

Es gibt körperliche, geistige und seelische Behinderungen.Arten von Behinderung:• Lernbehinderung: Der Mensch hat Probleme mit

dem Lernen.• geistige Behinderung: Der Mensch kann schlechter

denken.• Körperbehinderungen:

– Muskelkrankheiten, – einzelne Teile vom Körper sind behindert, – Querschnittslähmung

• Sinnesbehinderung: – Hörbehinderung und Gehörlosigkeit: Der Mensch hört

schlechter oder gar nichts. – Sehbehinderung und Blindheit: Der Mensch sieht

schlechter oder gar nichts.• seelische Krankheiten und Epilepsie

Schülerbuch Seite 33

Ich sitze jetzt neben StefanLisa: Hallo Chris, wie geht’s?Was macht die Schule?Chris: Es gibt jetzt eine neue Sitzordnung.Ich sitze neben Stefan.Der nervt mich.Denn er kann fast nichts allein machen.Lisa: Was ist denn mit Stefan?

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Schülerbuch Seite 33 (Fortsetzung)

Chris: Stefan ist geistig behindert. Der hat bei der Geburt zu wenig Sauerstoff bekommen.Jetzt ist er langsam und kapiert nix.Lisa: Hilfst du ihm denn nicht?Chris: Doch. Aber es ist anstrengend.Immer muss ich ihm alles zeigen.Er kann sich nichts merken.Lisa: Komisch.Stefan kann sich weniger merken als du und du bis wütend.Das macht doch nichts. Dann erklärst du es ihm eben nochmal.Chris: Aber das ist ja so schwierig.Er versteht mich vielleicht gar nicht.Gestern habe ich zu ihm gesagt:Er soll meine Stifte nicht benutzen.Da hat er mich nur angeschaut.Lisa: Vielleicht war er verunsichert.Er hat sonst immer mit deinen Stiften gespielt und du hast nichts gesagt.Jetzt dachte er vielleicht,du magst ihn nicht mehr.Chris: Kann sein. Aber ich kann ihn einfach nicht mehr ertragen.Lisa: Das merkt Stefan wahrscheinlich. Aber probier es doch mal anders.Stell dir einfach vor: Stefan ist dein kleiner Bruder.Vielleicht geht es dann besser.