Der Klang meines Körpers1 Kreative Wege aus der Ess-Störung © Klang meines Körpers.
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Sinnvolle IllusionenVergleich visueller und akustischer
Mustererkennungsleistungen
Klassische Gestaltpsychologie: Organisationsprinzipien visueller Wahrnehmung
(Köhler, Koffka, Wertheimer; um 1920)
Auditory Scene Analysis: Organisationsprinzipien akustischer Wahrnehmung
(Bregman, 1990)
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„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“:
Hörbeispiel: Schrittweiser Aufbau des harmonischen Spektrums einer klingenden Gitarrensaite
Grundton:Synthetisches Hören Wichtig für das abstraktes Erkennen der musikalischen Tonhöhe unabhängig vom Instrument
Klangspektrum (einzelne Harmonische=Grundton + Obertöne):Analytisches HörenWichtig für Unterscheidung verschiedener Instrumente
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Künstlich erzeugter menschlicher Stimmklang:
1.) Grundton2.) Obertöne des Stimmvokals „o“
1. 1.+2. 1.+2.+ Vibrato
1.
2.
1.
2. mit Vibrato
1. mit Vibrato
Fre
quen
z
Hören des fehlenden Grundtons:„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“:
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4. - 8. Oberton
7. -11. Oberton
Klang aus Grundton und ersten 9 Obertönen. Frequenzen von unten her schrittweise weggenommen– Grundtonhöhe bleibt !
1. - 5. Oberton
„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“:Tonhöhenwahrnehmung
Der Grundton wird sogar gehört, wenn er physikalisch nicht vorhanden ist. Das ist z.B. Beim Telefonieren der Fall (Frequenzen unter 300 Hz nicht
übertragen; Grundtonbereich der menschl. Stimme)
Bekannte Melodie
Testen Sie sich selbst (AAT-Test; Seither-Preisler, 2006)
• Sie werden nun 10 Tonpaare hören (Ausschnitt aus ASP-Test)
• Bitte achten Sie bei jedem Paar darauf, ob die Tonhöhe ansteigt (2. Ton höher) oder abfällt (2. Ton tiefer)
• Notieren Sie Ihre Urteile schriftlich in Form von 10 Pfeilen↑: Tonhöhe steigt an↓: Tonhöhe fällt ab
• Die Auflösung folgt !
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Auflösung für Grundtonfolgen
Wenn Sie die Klänge wie oben angegeben gehört haben, sind Sie Grundtönhörer.
Wenn Sie die Klänge genau umgekehrt gehört haben, si nd Sie Obertonhörer.
Wenn Ihre Werte dazwischen liegen, besteht keine ei ndeutige Dominanz.
Bitte beachten: Der Test erfasst in einer Konkurrenzsituation die relative Dominanz eines Hörmodus. Dies bedeutet nicht , dass der komplementäre Informationsaspekt vom Gehör nicht ausgewertet wer den kann. Er ist lediglich untergeordnet und dem Bewusstsein n icht direkt zugänglich.
Beispiel aus ASP-Test: doppeldeutige Tonfolge
vorhandene Obertöne:
physikalische Dimension
(analytisches Hören)
fehlender Grundton
musikalische Dimension
(synthetisches Hören)
2.- 4.5.- 10.
1.
1.
steigende Tonfolge gehört
fallende Tonfolge gehört
Ton
freq
uenz
[Hz]
Zeit [ms]
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Individuelle Unterschiede im Hörendes fehlenden Grundtons bzw. der Obertöne
Bekannte Melodie
Oberton-Melodie
Melodie des fehlenden Grundtons
Versteckte Grundtonmelodie:„Bruder Jakob“
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Beispiel für visuelles Umsprungbild:„Wissen verändert die Wahrnehmung “
Trennung von Figur und Hintergrund
Große, geschlossene Flächeals Hintergrund interpretiert
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Trennung von Figur und Hintergrund
„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“:
MelodiewahrnehmungWahrnehmbarkeit eines Tonhöhensprunges
(a) in Isolation, (b) nach Integration in eine Melodie und (c) nach Desintegration durch konkurrierende Tonfolge
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Trennung von Figur und Hintergrund: Kontrastbildungdurch Amplitudenanstieg einzelner Teiltöne eines Klanges
Erklärung
Klangbeispiel
Klang aus ersten 20 Harmonischen, f0=200 HzErste 10 Harmonische jeweils rhythmisch - und abgeschaltet
Trennung von Figur und Hintergrund: Kontrastbildungdurch Ein- und Ausschalten einzelner Teiltöne eines Klanges
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Kontrastbildung: LückenschalleMan hört dann besonders das heraus, was vorher fehlte
Erklärungen
Klangbeispiele
(1) Vollständiger Harmonischer Klang (F0=200 Hz, 10 Harmonische), danach Sinuston bei 3. Harmonischer
(1) Derselbe Klang ohne 3. Harmonische, danach wieder vollständig- plötzlich hört man die 3. Harmonische aus dem vollständigen Klang heraus
(1) Vollständiger harmon. Klang (F0=150 Hz, 40 Harmonische)(2) Formantfrequenzen von „A“ aus Klang herausgeschnitten,
danach wieder vollständiger harmon. Klang (F0=150 Hz, 40 Harmonische)- plötzlich hört man das „A“ aus dem vollständigen Klang heraus
Trennung von Figur und Hintergrund
Tiefes Rauschen
Hohes Rauschen
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Kontinuität
Kontinuität
Ton Rauschen
Wenn der Ton sehr leise ist, interpretiert das Hörsystem das so,dass er auch während der Pausen vorhanden ist, aber vom Umgebungslärm verdeckt wird (sinnvolle Annahme !)
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Unterbrechung in der Mitte (ohne und mit Rauschen) Unterbrechung am höchsten Punkt(ohne und mit Rauschen)
„zerhackte“ Sprache(a) Pausen(b) Pausen mit Rauschen gefüllt(c) kontinuierliche Sprache
Kontinuität
Kontinuität
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Gruppierung durch ähnliche Tonhöhe und zeitliche Nähe
Zeitliche Nähe: Klang-Gruppierung
RhythmischeDemaskierung durchKlang-Gruppierung
Rhythm. Maskierung
Remaskierung durchfehlende SynchronizitätKlang-Gruppierungnicht möglich
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Unsere Wahrnehmung bildet die Außenwelt nicht nur ab, sondern enthält bereits Hypothesen darüber, was der „Sinn“ des Gesehenen oder Gehörten sein könnte.Dadurch kann es zu systematischen Verzerrungen, wie das Weglassen „unpassender“ Information oder das Hinzufügen von erwarteten Elementen kommen. Obwohl es sich dabei streng genommen um Illusionenhandelt, sind diese dennoch sinnvoll und notwendig, um das Wahrgenommene in Kategorien einordnen zu können. Diese Kategorien stellen sicher, dass wir neue Situationen nicht jedes mal im Detail analysieren müssen, was sehr zeitaufwändig wäre, sondern uns schnell zurechtfinden und so effektiv reagieren können.
RhythmuswahrnehmungRhythmuswahrnehmung
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• Musik ist „Struktur in der Zeit“
• Ohne Gedächtnis kein Musikempfinden
• Schall dringt kontinuierlich an unser Ohr, wir hören aber einzelne Ereignisse(Gruppierung)
• Takt unterstützt Gruppierung und erhöht damit Gedächtniskapazität
Wissensgrundlagen zum Gedächtnis:
Dauer:Ultrakurzeitgedächtnis: Bruchteile von Sekunden(Echogedächtnis = vorbewusster Pufferspeicher; „Ton klingt nach)Kurzzeitgedächtnis:Sekunden (Arbeitsgedächtnis; „Telefonnummer“; ca. 7 Inhalte; Clustering hilft, mehr aufzunehmen)Langzeitgedächtnis:über Jahre
Inhalte:Prozedurales Gedächtnis: Erwerben von Fähigkeiten (z.B. Fahrradfahren)Semantisches Gedächtnis: Erworbenes WissenEpisodisches Gedächtnis: Einzelereignisse
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Gutes Hören und richtiges Interpretieren war in der Evolution wichtiger Überlebensfaktor
Unser Gehör verbindet, was offensichtlich zusammengehört (Merkmale: harmonische Struktur;gleichzeitiger Beginn/Ende; gemeinsame Bewegung) und trennt, was eine eigenständige Bedeutung hat (Silben, Wörter, Phrasen..).
Dies ist auch die Ursache für zahlreiche akustische (und visuelle) Illusionen (vgl. fehlende Grundtonhöhe, Kontinuitätsillusion etc.).
Die Feuerwehr und was wir daraus machen ….
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Rhythmisierung wir durch Nähe (visuell: räumlich; auditorisch: zeitlich) begünstigt.
Einfluß der Frequenzdistanz auf die Rhythmusempfindung
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Einfluß der Sequenzdauer auf die Rhythmusempfindung
Einfluß des Tempos auf die Rhythmusempfindung
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Rhythmische Gruppierung durch Tonlage und Klangfarbe
Beide Spieler mit „gleichem Instrument“
Beide Spieler mit „Instrumenten unterschiedl. Klangfarbe“
Beide Spieler mit „Instrumenten unterschiedl. Tonhöhe“
Trennung von Rhythmen bei binauraler Stimulation
Rauschen Afrikan. Musik
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Die rhythmische Wahrnehmung von Klangfolgen ist nicht das Ergebnis einerisolierten Analyse der zeitlichen Abfolge von Schallereignissen, sondernAusdruck einer mehrdimensionalen Gruppierung dieser Ereignisse bezüglichTonhöhe, Klangfarbe, Tempo, Dauer und Lokalisation imRaum.Sie ist also das Endprodukt einer komplexen Analyse, welche zeitlich getrenntenSchallereignisse wahrscheinlich ein und derselben Quelle zuzuordnen sind und welche unterschiedlichen Ursprung haben. Hinweise auf selbe Quelle: schneller Wechsel, ähnlicheTonhöhe, gleicheKlangfarbe, gleiche Lokalisation im RaumTrennung verschiedener Rhythmen: höhere Verarbeitungsleistung
Berlyne (1971, 74):Die Präferenz für bestimmte Musikstücke und Stile wird vomgerade noch durchschaubaren Komplexitätsniveau (für Rhythmus und Tonalität) bestimmt. Mittleres Niveau ideal. Neues erregt Aufmerksamkeit, vertrauteStukturen ermöglichen das Erfolgserlebnis, etwas zu verstehen. Invers u-förmigeFunktion der optimalen Komplexität. Das “Optimum des Verstehens” kann durchTraining (und Talent ?) nach oben hin verschoben werden(atonale Musik etc…). Ein minimales Mass an Struktur (Redundanz) muss aber immer gegeben sein !
Rhythmuswahrnehmung
Hirnbereiche, welche Melodie Hirnbereiche, welche Melodie und Rhythmus verarbeitenund Rhythmus verarbeiten
Liegeois-Chauvel et al., 1998
Melodie (Intervalle, Kontur)
Metrum, Rhythmus