GESUND IN DER KINDERBETREUUNG - Graz

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GESUND IN DER KINDERBETREUUNG Handbuch des Ärztlichen Dienstes des Amtes für Jugend und Familie der Stadt Graz Amt für Jugend und Familie | Ärztlicher Dienst | Keesgasse 6 , 2.Stock | 8011 Graz

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GESUND IN DER KINDERBETREUUNGHandbuch des Ärztlichen Dienstes des Amtes für Jugend und Familie der Stadt Graz

Amt für Jugend und Familie | Ärztlicher Dienst | Keesgasse 6 , 2.Stock | 8011 Graz

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INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort .............................................................................................................................................. 4

Basis-Hygiene-Empfehlungen ........................................................................................................... 6

Die gesunde Jause ............................................................................................................................ 7

Tipps zur Mundhygiene .................................................................................................................... 8

Bewegung ......................................................................................................................................... 9

Bildschirmempfehlungen für Eltern ................................................................................................. 10

Das kranke Kind ...............................................................................................................................11

Wie verhalte ich mich richtig bei Krankheiten und Unfällen ........................................................ 14

Vereinbarung über Medikamentengabe ........................................................................................18

Elterninformation Integrative Zusatzbetreuung ..............................................................................20

Information zur Logopädie ............................................................................................................. 21

Kopfläuse – was tun? Merkblatt für LeiterInnen von Kinderbetreuungseinrichtungen .................22

Kopfläuse – was tun? Merkblatt für Eltern und Erziehungsberechtigte .......................................25

Einverständniserklärung und Infomartion zu Kaliumjodid-Tabletten ...........................................28

Wichtige Information zu Windpocken ..........................................................................................31

Wichtige Information zu Masern ...................................................................................................33

Wichtige Information zu Röteln ......................................................................................................32

Wichtige Information zu Ringelröteln ............................................................................................34

Wichtige Information zu Hand-Fuß-Mund-Krankheit ....................................................................36

Wichtige Information zu Scharlach ...............................................................................................38

Wichtige Information zu Durchfall bei Kindern .............................................................................40

Wichtige Information zu Bindehautentzündung bei Kindern .......................................................43

Wichtige Information zu Keuchhusten ...........................................................................................44

Wichtige Telefonnummern und Links ............................................................................................45

Kontakte Ärztlicher Dienst ..............................................................................................................46

Wer betreut welche Einrichtungen? ...............................................................................................47

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4 | Vorwort

Liebe Kindergartenleiterin! Lieber Kindergartenleiter! Liebe Krippenleiterin! Lieber Krippenleiter!

Das neue Handbuch des Ärztlichen Dienstes liefert wichtige Informationen zur Gesundheitsvorsorge der Kinder in Ihrer Einrichtung und hat das Ziel, Sie in Ihrer Arbeit zu unterstützen.

Wir leben in einer Zeit, in der alles schnell gehen muss, in der viele Menschen vielfache Belastungen zu tragen haben, in der wenig Zeit für sich selber bleibt und in der wir alle mit ständigen medialen und digitalen Reizen überflutet werden.Dass sich diese Rahmenbedingungen negativ auf unsere Gesundheit auswirken, ist bekannt. Und dass auch Kinder schon mit gesundheitlichen Problemen konfrontiert sind, ist ebenfalls eine Tatsache.

Das Handbuch informiert in kurzer und übersichtlicher Form über Gesundheitsvorsorge in Kinderbildungs- und –betreuungseinrichtungen. Es behandelt das Thema „krankes Kind“, die Vorbeugung von Ansteckungen und widmet sich auch der Vorgehensweise bei Unfällen. Eine Übersicht über die häufigsten Kinderkrankheiten schließt das Handbuch ab.

Ein großes Dankeschön bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ärztlichen Dienstes für die tägliche engagierte Arbeit im Interesse unserer Kinder und bei Dr. Werner Sauseng für das Zusammenstellen dieses Handbuches!

Ihnen und Ihren KollegInnen wünsche ich viel Freude und Energie für die Herausforderungen in der Kinderbildung und –betreuung und hoffe, dass Sie die Informationen zur Gesundheit gut nützen können.

IhrMichael EhmannStadtratfür Jugend und Familie

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Vorwort | 5

Liebe Kindergartenleiterin! Lieber Kindergartenleiter! Liebe Krippenleiterin! Lieber Krippenleiter!

Mit dieser aktualisierten Ausgabe des Handbuches „Gesund in Kinderkrippen und Kindergärten“ möchten wir Ihnen wichtige Informationen und Unterlagen zur Gesundheitsvorsorge an den Kinderbetreuungseinrichtungen in der Stadt Graz zukommen lassen.

Gesundheitsvorsorge ist eine Aufgabe, die in den nächsten Jahren in unserer Gesellschaft an Bedeutung gewinnen wird. Gesundheitsvorsorge in Kinderbildungs- und betreuungseinrichtungen ist zum einen eine Herausforderung im Spannungsfeld zwischen Pädagogik, Familie und Medizin, zum anderen aber auch eine Investition in die Zukunft unserer kleinen Schützlinge und unserer Gesellschaft insgesamt.

In dieser Mappe finden Sie Informationen über Ernährung, Bewegung, „Das kranke Kind“,„Wie verhalte ich mich richtig“, Logopädie u. v. m.Diese Informationen mögen Ihnen im Arbeitsalltag bei Fragen zur Gesundheit Hilfe und Unterstützung sein.

Wir freuen uns, wenn es gelingt, Sie mit diesem Handbuch in Ihrem Arbeitsalltag zu unterstützen. Das Team des Ärztlichen Dienstes steht Ihnen für Fragen zur Gesundheit gerne zur Verfügung.

IhrDr. Werner Sauseng Leitung Ärztlicher Dienst

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Ihr DI Günter FürntrattAbteilungsvorstand Amt für Bildung und Integration

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IhreMag.a Ingrid KrammerAbteilungsvorständin Amt für Jugend und Familie

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6 | Basis-Hygiene-Empfehlungen

BASIS-HYGIENE-EMPFEHLUNGEN

 Regelmäßig  gründlich  Hände  waschen!    Möglichst  mit  warmem  Wasser  und  Seife  (Seifenspender)  –  vor  dem  Essen  (Jausenbrot),  nach  Benutzung  der  Toilette  und  nach  Kontakt  mit  erkrankten  Personen.    

Vorschriftsmäßige  Ausstattung    und  Reinigung  der  Toiletten!    Seifenspender,  Einmalhandtücher,  desinfizierende  Reinigung.    

Vorsicht  bei  Kontakt!    Händegeben,  Anhusten,  Anniesen  oder  Umarmungen  vermeiden.      

Abstand  zu  Erkrankten!    In  der  Freizeit  Veranstaltungen  bzw.  Ansammlungen  vieler  Personen  fernbleiben.      

Händedesinfektionsmittel      verwenden,  falls  keine  Waschgelegenheit  vorhanden  ist.      

Nicht  aus  Wasserhähnen  trinken!    Nur  eigene  Becher  verwenden.       Stoßlüftung!    Mehrmals  

täglich  -­‐    mindestens  drei,  nach  Möglichkeit  bis  zu  zehn  Minuten.      

In  Schulen    erkrankte  Kinder    sollen  abgeschirmt  warten,  bis  sie  abgeholt  werden.    

Papiertaschentücher  beim  Niesen,  Husten  und  Schnäuzen  benützen  und  sofort  in  Plastiksackerl  oder  Mistkübel  entsorgen.  Sollten  keine  Papiertaschentücher  vorhanden  sein,  nicht  in  die  Hände,  sondern  abgewendet  von  anderen  Personen  in  den  Ärmel  niesen.  

 Lüften!!  

 Lüften!!  

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Gesunde Jause | 7

DIE GESUNDE JAUSE – EIN WICHTIGER GESUNDHEITSBAUSTEIN

Die Jause darf in der Schultasche nicht fehlen! Sie gibt dem Kind die Kraft und Energie, die es für den anstrengenden Schulalltag braucht! Wer Frühstück und Jause verweigert, wird bald müde und kann dem Unterricht schwerer folgen.Süßigkeiten und süße Getränke sind Krafträuber! Gemüse – Rohkost soll in keiner Jausenbox fehlen!Und denken Sie daran: der beste, billigste, gesündeste Durstlöscher ist reines Leitungswasser.

Beispiel 1 – Doppeldecker Beispiel 2 – Käse-Express2 Scheiben Krustenbrot 2 Scheiben MischbrotFrischkäse Butter2–3 Scheiben fettarme Wurst 2 Scheiben Käseroter Paprika Kresse oder SchnittlauchKarottenstifte und Gurkenscheiben Cherry-Tomaten, Radieschen1 Birne 1 kleiner Apfel1 Packerl Milch 1 Flasche Wasser

Aus der Broschüre „Gesunde Jause von zu Hause“ übernommen

Haben Sie Fragen zur Ernährung Ihres Kindes?Unter dem Motto „Genuss statt Verdruss“ beraten wir Sie gerne!Dr.in Ines Pamperl, Ärztin für Allgemeinmedizin mit Zusatzausbildung in ErnährungsmedizinÄrztlicher Dienst, telefonische Terminvereinbarung unter der Telefon-Nr. +43 316 872-4623 oder -4622.

Weitere Information finden Sie auch unter dem Link: www.gesundheit.gv.at/Portal.Node/ghp/public/content/gesunde-jause.html

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8 | Mundhygiene

TIPPS ZUR MUNDHYGIENE

Zahnpflege

n Tägliches Zähneputzen, morgens und abends, bis zum 10. Lebensjahr sollten die Eltern ihren Kindern die Zähne putzen

n Bis zum 6. Lebensjahr sollte eine fluoridierte Kinder- Zahnpasta verwendet werdenn Die Zahnbürste sollte mindestens alle 3 Monate erneuert werden, einen kleinen Bürstenkopf und

weiche Borsten haben

Zahnarztbesuch

n So früh wie möglich sollten 2-mal im Jahr die Zähne von einer Zahnärztin/einem Zahnarzt kontrolliert werden

Ernährung

n Wasser ist das gesündeste Getränkn Bewusster Umgang mit Süßigkeiten, maximal 1-mal täglich z. B.nach dem Mittagessen und

nicht als Zwischenmahlzeitn Nach dem Naschen Wasser nachtrinkenn Achten auf versteckten Zucker

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Bewegung | 9

BEWEGUNG MACHT DICH KLUG UND GIBT DIR HALTUNG!

Alle Kinder brauchen Bewegung, damit sie sich gesund und selbstbewusst entwickeln können.

Kinderwelt ist Bewegungswelt: Hüpfen, Rennen, Klettern, Springen, Schaukeln, Toben …

Und denken Sie daran:

n WAS KINDER FÜR IHRE ZUKUNFT „BEGREIFEN“ SOLLEN,n MÜSSEN SIE ERST EINMAL „GREIFEN“ KÖNNEN,n UND SICH „TRAUEN“ MACHT SELBSTBEWUSST!

Gesund und munter – Mein Bewegungstagebuch: www.gesundundmunter.at/fileadmin/pdf/bewegungstagebuch_neu.pdf

Foto: istock

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10 | Bildschirmempfehlungen

BILDSCHIRMEMPFEHLUNGEN FÜR ELTERN

Kinder und Jugendliche verbringen zunehmend Zeit vor Bildschirmen. Dazu zählt nach wie vor das Fernsehen oder Video, zunehmend aber auch Computer, Spielkonsole, Internet und Smartphone. In Studien konnte gezeigt werden, dass falsche Bildschirmgewohnheiten Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern, insbesondere Schlafprobleme und Übergewicht, haben können. Ebenso gibt es einen Zusammenhang zwischen Bildschirmzeiten und Ausbildungsniveau.

Da Kinder für ihre Entwicklung viel Bewegung und Erfahrungen im realen Leben benötigen, ist es empfehlens-wert und Aufgabe der Eltern die Zeit vor und die Inhalte in den Bildschirmen altersentsprechend zu begrenzen.

1) Kinder unter 2 Jahren sollten KEINE Zeit vor Bildschirmen verbringen, auch nicht mitschauen oder zuhören.2) Die Zeit vor Bildschirmen sollte für Kleinkinder über 2 Jahren bis ins Vorschulalter höchstens 30 Minuten

pro Tag betragen. Für ältere Kinder kann diese Zeitspanne schrittweise erhöht werden. Im Jugendalter sollte die Bildschirmzeit 2 Stunden pro Tag nicht überschreiten.

3) Kinderzimmer sollten „bildschirmfrei“ bleiben, insbesondere Smartphones sollten sich nachts nicht eingeschaltet im Kinderzimmer befinden.

4) Kinder sollten nur altersgerechte Inhalte sehen bzw. Spiele spielen. Die Darstellung von Gewalt sollte ausnahmslos vermieden werden.

5) Lassen Sie Ihre Kinder vor dem Bildschirm nicht allein. Interessieren Sie sich für die Inhalte, mit denen ihre Kinder sich beschäftigen.

6) Bildschirme sind weder als Babysitter noch als Sprachen- oder Sprechlehrer geeignet.7) Die Zeit vor dem Schlafengehen, vor der Schule oder Kindergarten sowie die Essenszeiten sollten

bildschirmfrei bleiben.8) Lesen Sie Ihren Kindern oft vor und spielen Sie mit ihnen altersentsprechende Gesellschaftsspiele.

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Krankes Kind | 11

DAS KRANKE KIND in Kinderbetreuungseinrichtungen

Bei folgenden ansteckenden Krankheiten müssen Kinder solange vom Besuch der städtischen Kinderbetreu-ungseinrichtungen ausgeschlossen werden, bis eine Ansteckungsgefahr nicht mehr gegeben ist:

Fieberauch am Vortag oder der Nacht davor, zumindest zwei Tage Fieberfreiheit.

Erbrechen und/oder Durchfallbis wieder ein geformter Stuhl auftritt oder zumindest 48 Stunden kein Durchfall oder Erbrechen aufgetreten ist. Bei bakteriellen Durchfallerkrankungen (Salmonellose, Campylobacter, Yersinien, EHEC) ist für die Wieder-zulassung eine Rücksprache mit dem Gesundheitsamt erforderlich.

Gelblich-eitriger Schnupfen – mit und ohne HustenBesuch möglich. Ausnahme: schlechter Allgemeinzustand des Kindes.

Rachen-, Mandelentzündung (Angina) oder Scharlachbis mindestens 48 Stunden nach Behandlungsbeginn mit einem Antibiotikum, frühestmöglicher Kindergarten- oder Hortbesuch nach 24 Stunden Fieberfreiheit, aber nur, wenn das Kind sich körperlich wohl fühlt.

Schafblatternbis alle Läsionen verkrustet sind, mindestens aber sieben Tage nach dem letzten Auftreten neuer Bläschen.

Masernbis zum 5. Tag des Ausschlags, zur Erholung werden aber meist gut 2 Wochen benötigt. Wiederzulassung nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt.

Mumpsbis zum 9. Tag nach Beginn der Drüsenschwellung.

Rötelnbis 10 Tage nach Beginn des Ausschlags.

KeuchhustenDie Ansteckungsfähigkeit ist während des katarrhalischen Vorstadiums am Höchsten und dauert ungefähr 5 Wochen. Durch eine antibiotische Behandlung kann die Ansteckungsfähigkeit auf 5 Tage verkürzt werden. Die Kinder sollten aber zum eigenen Schutz während der Hauptperiode des Hustens zu Hause bleiben.

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12 | Krankes Kind

Ringelröteln Bei Auftreten des typischen Ausschlags ist die Ansteckungsgefahr bereits vorbei (Ansteckend nur im Vorsta-dium). Da auch kaum Krankheitsgefühl besteht, können die Kinder im Kindergarten verbleiben. Ringelröteln können aber eine Gefahr für Schwangere bedeuten, diese sollten daher bei Kontakt ihren Arzt verständigen.

Bindehautentzündungärztliche Abklärung, ob ansteckende Form vorliegt. Bei nicht- ansteckender Form Besuch jederzeit möglich, bei ansteckender Form nach Abklingen der Symptome.

Mundgeschwüre (Stomatitis)Besuch möglich, Ausnahme: schlechter Allgemeinzustand des Kindes.

Hand-Fuß-Mund-Krankheitwenn keine Bläschen mehr sichtbar sind, das Kind fieberfrei ist und sich gesund fühlt.

Ansteckende eitrige Hautinfektion (Impetigo contagiosa)bis 24 Stunden nach Behandlungsbeginn mit einem Antibiotikum oder einer antibiotischen Salbe.

Hepatitis A (Infektiöse Gelbsucht)Wiederzulassung nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt.

Hepatitis BWiederzulassung, wenn Kind in gutem Allgemeinzustand.

KopfläuseDie Wiederzulassung zum Besuch der Einrichtung ist nach einer fachgerecht durchgeführten Erstbehandlung, also bei Laus- und Nissenfreiheit, mit einer Bestätigung der Eltern über die erfolgte Maßnahme, gestattet. Eine entsprechende zweite Behandlung nach ca. 8–10 Tagen ist unbedingt anzuschließen. Im Falle von wiederhol-tem Kopflausbefall (innerhalb von 4 Wochen und darüber) ist vor Wiederzulassung des Kindes zum Besuch der Einrichtung eine ärztliche Bestätigung über die Läuse- und Nissenfreiheit der/des Betroffenen vorzulegen. Erst danach ist eine Weiterverbreitung nicht mehr zu befürchten. (siehe Lauserlass)

Krätzmilbe (Skabies)Wiederzulassung nach Ende der Behandlung.

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Krankes Kind | 13

DellwarzenGutartige virusbedingte Hauterkrankung. Kinder dürfen in der Einrichtung bleiben.

Bei den meisten Infektionskrankheiten ist allerdings die Ansteckungsfähigkeit in den letzten Tagen vor Ausbruch der Symptome am Größten, so dass mit einem Ausschluss dieses Kindes weitere Ansteckungen nur bedingt vermieden werden können.

Zum Zweck der Erholung nach einer Krankheit sollten Kinder solange zu Hause bleiben, bis sie an den üblichen Aktivitäten der städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen wieder voll teilnehmen können ohne sich selbst zu belasten und ohne dass sie so viel Zeit der BetreuerInnen in Anspruch nehmen, dass den anderen Kindern nicht genügend Zeit gewidmet werden kann.

Für welche Kinder muss eine ärztliche Bestätigung eingeholt werden?n Lausbefall (nur im wiederholten Fall) vor Wiedereintritt in die Einrichtung.n Bei Masern, Hepatitis A und bakteriellen Durchfallerkrankungen (Salmonellose, Campylobacter, Yersinien,

EHEC) ist eine Rücksprache mit dem Gesundheitsamt notwendig.

Sonderfall – Kinder im verpflichtenden Kindergartenjahr:§ 33c des Steiermärkischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetzes(2) Während der Zeit nach Abs. 1 ist ein Fernbleiben von der Kinderbetreuungseinrichtung nur im Fall einer

gerechtfertigten Verhinderung des Kindes zulässig… Bestehen konkrete Zweifel an der Erkrankung eines Kindes, kann die Erhalterin/der Erhalter der Einrichtung von den Eltern (Erziehungsberechtigten) eine ärztliche Bestätigung der Krankmeldung verlangen.

Wer stellt eine ärztliche Bestätigung aus?Prinzipiell die/der behandelnde Ärztin/Arzt. In Ausnahmefällen kann eine Bestätigung auch vom Ärztlichen Dienst des Amts für Jugend und Familie ausgestellt werden.

Medikamentengabe im KindergartenVorgehensweise – siehe Merkblatt für Kinderbetreuungseinrichtungen des Ärztlichen Dienstes der Stadt Graz „Wie verhalte ich mich richtig bei Krankheiten und Unfällen“?

IMPFEN SCHÜTZT!

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14 | Verhalten bei Krankheiten

WIE VERHALTE ICH MICH RICHTIG BEI KRANKHEITEN UND UNFÄLLEN in Kinderbetreuungseinrichtungen

Wichtiger Hinweis:Telefon- und Kontaktlisten der Erziehungsberechtigten bzw. der Ansprechpersonen sind laufendzu aktualisieren.

I. AKUTE ERKRANKUNGEN

n Ein Kind kommt offensichtlich krank in die Betreuundseinrichtung (z. B. starker Husten, Fieber, frische Schafblatternpusteln, Kopflausbefall, etc.)

Darf das Kind abgewiesen werden? > JA!

Folgendes ist zu tun:Das Kind ist von der Begleitperson wieder mit nach Hause zu nehmen bzw. muss abgeholt werden. Es muss der Gemeinschaftseinrichtung so lange fernbleiben, bis keine Ansteckungsgefahr mehr besteht.

n Ein Kind bekommt in der Schule Kopfweh, Fieber, Zahnschmerzen etc.

Darf ein Medikament verabreicht werden? > NEIN!

Grundsätzlich gilt:Nur eine Ärztin/Arzt darf Diagnosen stellen und Medikamente verordnen. Deshalb dürfen ohne Beiziehung einer Ärztin/eines Arztes keinesfalls Medikamente (Tropfen, Säfte, Tabletten, Salben, etc.) verabreicht werden. Das schließt auch pflanzliche und homöopathische Präparate (Globuli, Bachblüten, etc.) ein.

Folgendes ist zu tun:Das Kind ist ehestmöglich den Erziehungsberechtigten zu übergeben.Bei akuten Fällen ist unverzüglich ärztliche Hilfe anzufordern oder die Rettung bzw. die Notärztin/der Notarzt zu verständigen.

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Verhalten bei Krankheiten | 15

II. ANSCHLUSSBEHANDLUNGEN

Ein Kind muss nach einer akuten Erkrankung/einem Infekt (z. B. Angina, Mittelohrentzündung, Bronchitis) die verschriebenen Medikamente (z. B. Antibiotika) zu Ende nehmen. Nachdem keine Ansteckungsgefahr mehr besteht, könnte das Kind die Gemeinschaftseinrichtung wieder besuchen.

Dürfen diese Medikamente unter gewissen Voraussetzungen auch von Betreuungspersonen abgegeben werden? > JA!

Die Verabreichung ärztlich verordneter Medikamente, die Erziehungsberechtigte ihren Pflegebefohlenen geben dürfen, kann zur Wahrung des Kindeswohls an Personen delegiert werden, in deren Obhut das Kind steht.

Folgendes ist zu tun:n Die Betreuungspersonen müssen dezidiert darüber aufgeklärt werden, dass sie diese Tätigkeit absolut

freiwillig übernehmen und auch die Möglichkeit der Ablehnung oder jederzeitigen Beendigung der übernommenen Tätigkeit haben.

n Zur Verabreichung der Medikamente dürfen keine besonderen Fachkenntnisse erforderlich sein (i. d. R. wird es sich um Säfte oder Tabletten handeln). Die ärztlich vorgeschriebene Einnahmeverordnung muss unmissverständlich übermittelt werden. Zu diesem Zwecke soll die vom Ärztlichen Dienst empfohlene „Vereinbarung über die Medikamentenabgabe durch Betreuungspersonen I“ verwendet werden. Diese sollte den Eltern bekannt sein und könnte eventuell bei Elternabenden ausgeteilt werden, sodass im Anlass-fall die ärztliche Verordnung ohne zusätzlichen Aufwand eingeholt werden kann.

n Damit die zu verabreichenden Medikamente nicht verwechselt werden können, muss der Name des Kindes auf der Medikamentenoriginalpackung vermerkt werden.

III. CHRONISCHE ERKRANKUNGEN

Chronisch kranken Kindern soll aufgrund der gesundheitlichen Beeinträchtigung kein Nachteil entstehen. Maßnahmen des Nachteilsausgleichs dienen zur Kompensation der Beeinträchtigung. Betroffene sollen nicht von Leistung befreit werden, es soll ermöglicht werden, die geforderte Leistung zu erbringen.Dazu ist es für PädagogInnen notwendig, ein vertieftes Verständnis für die Erkrankung zu entwickeln. Die nötigen Informationen über die Krankheit erhalten sie von betroffenen Eltern, vom behandelnden medizinischen Team (ÄrztInnen, Diabetesschwester,…) und vom Schulärztlichen Dienst.

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16 | Verhalten bei Krankheiten

Was sollte bekannt sein?n Grundkenntnisse über Erkrankung und Therapien Umgang in der Betreuungseinrichtungn Notfallsmaßnahmen

Eine Informationsweitergabe an andere Kinder oder PädagogInnen darf nur mit Einverständnis der Erziehungsberechtigten erfolgen.Hat ein Kind eine chronische Erkrankung (z. B. Asthma, Epilepsie, Mukoviszidose, etc.) und muss laufend oder fallweise Medikamente bekommen (Asthmaspray, Zäpfchen etc.), oder bei einem Kind ist eine Allergie bekannt (z. B. auf Bienen, Wespen, Lebensmittel, etc.) und es müssen im Anlassfall Medikamente verabreicht werden, oder ein Kind leidet z. B. an einem insulinpflichtigen Diabetes mellitus und es muss eine Blutzucker- bestimmung durchgeführt und eine entsprechende Insulindosis gespritzt werden, oder ein Kind muss über eine Sonde ernährt werden, u. ä., dann gilt:Auf Grund des § 50a des Ärztegesetzes 1998 ist es möglich, dass primär ärztliche Tätigkeiten im Einzelfall an Laien, in deren Betreuung sich das Kind befindet, übertragen werden.

Folgendes ist zu tun:Genauestens dokumentierte Abklärung im Vorhinein:n Information, welche Tätigkeiten übertragen werden sollen.n Klärung, ob die Betreuungspersonen die übertragenen Aufgaben übernehmen können und wollen. Die

Betreuungspersonen werden informiert, dass sie keine Verpflichtung haben, solche Tätigkeiten zu über- nehmen und auch die Möglichkeit der Ablehnung bzw. jederzeitigen Beendigung der übertragenen Tätig-keiten haben.

n Einholen der Zustimmung der Leitung der Betreuungseinrichtung.n Festlegung einer exakten Vorgangsweise zwischen Erziehungsberechtigten, Halter bzw. Leitung der

Betreuungseinrichtung, Betreuungspersonen bzw. Ersatzbetreuungspersonen und behandelnder Ärztin/ behandelndem Arzt.

n Schriftliche Anführung der Tätigkeit und des Anlassfalles, namentliche Auflistung der zu verabreichenden Medikamente, der Art der Verabreichung, der Häufigkeit und der Dosierung. Dafür sollen die vom Ärztli-chen Dienst entworfenen Formulare verwendet werden.

n Sorgfältige Einschulung der Betreuungspersonen durch eine Ärztin / einen Arzt. Diese/r hat sich von den für die Ausübung der übernommenen Tätigkeiten erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnissen der Betreu-ungspersonen zu überzeugen.

n Aufklärung über mögliche Nebenwirkungen oder Risken der Medikamente, sowie über etwaige Komplikati-onen bei der Ausführung der Tätigkeiten.

n Notwendige Mittel (Medikamente, Messgeräte, Injektionsspritzen usw.) sind von den Erziehungs- berechtigen in ausreichender Menge und geeigneter Qualität zu besorgen und zum Ablaufdatum zu ersetzen. Die korrekte Lagerung ist mit der Leitung der Betreuungseinrichtung festzulegen.

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IV. ERSTE HILFE-LEISTUNG

Wie verhalte ich mich beim Auftreten von akut lebensbedrohlichen Verletzungen oder Unfällen?Darf veranlasst werden, dass ein verletztes oder krankes Kind ohne vorherige Zustimmung der Erziehungsberechtigten mit der Rettung und NotärztIn in ein Krankenhaus gebracht wird? > JA!

Notruf 144 oder 112

Wie verhalte ich mich beim Auftreten von NICHT akut lebensbedrohlichen Verletzungen oder Unfällen? Darf veranlasst werden, dass ein verletztes oder krankes Kind ohne vorherige Zustimmung der Erziehungsberechtigten mit der Rettung und NotärztIn in ein Krankenhaus gebracht wird? > NEIN!

Grundsätzlich gilt:Jede Person ist gesetzlich dazu verpflichtet,n unverzüglich Erste-Hilfe-Maßnahmen zu ergreifen, – dies umfasst im Einzelfall auch die Gabe von

verordneten Notfallsmedikamenten – bzw., wenn erforderlich, professionelle Hilfe durch ÄrztInnen, Notarztwagen/Rettung zu veranlassen.

Üblicherweise werden die Erziehungsberechtigten vor einem erforderlichen ArztInnenbesuch bzw. vor der Einlieferung ihres Kindes in ein Krankenhaus verständigt. Falls dies jedoch nicht möglich ist bzw. ein dringendes ärztliches Eingreifen erforderlich scheint, sind die Erziehungsberechtigten im Nachhinein ehestmöglich zu verständigen.

Eine regelmäßige Auffrischung des Erste-Hilfe-Wissens ist notwendig.Erste Hilfe Kurse werden im Rahmen der Verwaltungsakademie der Stadt Graz kostenlos angeboten.

Darf ein erkranktes oder verletztes Kind mit dem Privat-PKW transportiert werden? > NEIN!

Grundsätzlich gilt:Aus möglichen Haftungsgründen sollte ein erkranktes oder verletztes Kind nur im äußersten Notfall mit einem Privat-Pkw transportiert werden.

Für eventuelle Fragestellungen steht die KindergartenärztIn, der Kindergartenarzt zur Verfügung. Von den ÄrztInnen des Ärztlichen Dienstes wird eine medizinische Beratung, jedoch keine Behandlung durchgeführt.Die ÄrztInnen sind im Ärztlichen Dienst unter der Telefon-Nr. +43 316 87-4622 oder -4623 erreichbar.

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18 | Vereinbarung Medikamentenabgabe I | 18

VEREINBARUNG ÜBER DIE MEDIKAMENTENABGABE Betreuungspersonen in Kinderbetreuungseinrichtungen I Den Eltern für den Bedarfsfall beim Elternabend mitgeben. Die Eltern werden gebeten die Medikamenteneinnahme von der Ärztin, vom Arzt bestätigen zu lassen.

Name des Kindes Geb. am

Die unten angeführten Medikamente müssen zu den genannten Tageszeiten wie folgt eingenommen werden:

Name des Medikament Uhrzeit Art der

Verabreichung Dosis Dauer der Einnahme

1.

2.

3.

Ort, Datum Unterschrift und Stempel der Ärztin/des Arztes

ERMÄCHTIGUNG DURCH DIE ERZIEHUNGSBERECHTIGTEN

Hiermit ermächtige ich

Die Betreuungsperson/en oder die Ersatzperson/en

meinem Kind, die oben genannten Medikamente zu den angegebenen Zeiten zu verabreichen.

Datum Unterschrift Erziehungsberechtigte(r)

Dieses Merkblatt wurde vom Ärztlichen Dienst mit Zustimmung von der Landessanitätsdirektion Tirol übernommen.

Ärztlicher Dienst | Keesgasse 6/II, 8011 Graz Tel.: +43 316 872-4622 oder -4623 | Fax: +43 316 872-4629 | [email protected]

Page 19: GESUND IN DER KINDERBETREUUNG - Graz

Vereinbarung Medikamentenabgabe II | 19

VEREINBARUNG ÜBER DIE MEDIKAMENTENABGABE durch Betreuungspersonen in Kinderbetreuungseinrichtungen II bei chronischer Erkrankung oder im Anlassfall, z. B. bei BienenstichDen Eltern für den Bedarfsfall beim Elternabend mitgeben. Die Eltern werden gebeten die Medikamenteneinnahme vom von der Ärztin, vom Arzt bestätigen zu lassen.

Name des Kindes Geb. am

Die unten angeführten Medikamente müssen zu den genannten Tageszeiten bzw. im angegebenen Fall wie folgt eingenommen werden:

Name des Medikament Uhrzeit Art der

Verabreichung Dosis Dauer der Einnahme

1.

2.

3.

Ort, Datum Unterschrift und Stempel der Ärztin/des Arztes

ERMÄCHTIGUNG DURCH DIE ERZIEHUNGSBERECHTIGTEN

Hiermit ermächtige ich

Die Betreuungsperson/en oder die Ersatzperson/en

meinem Kind, die oben genannten Medikamente zu den angegebenen Zeiten zu verabreichen.

Datum Unterschrift Erziehungsberechtigte(r)

Dieses Merkblatt wurde vom Ärztlichen Dienst mit Zustimmung von der Landessanitätsdirektion Tirol übernommen.

Ärztlicher Dienst | Keesgasse 6/II, 8011 Graz Tel.: +43 316 872-4622 oder -4623 | Fax: +43 316 872-4629 | [email protected]

Page 20: GESUND IN DER KINDERBETREUUNG - Graz

20 | Elterninformation IZB| 20

LIEBE ELTERN, LIEBE ERZIEHUNGSBERECHTIGTE! Elterninformation zur Integrativen Zusatzbetreuung (IZB)

Sie haben sich entschlossen, Ihrem Kind im Kindergarten eine besondere Unterstützung zukommen zu lassen.

Um dies zu ermöglichen sind folgende Schritte notwendig:

Antrag der Eltern/ Erziehungsberechtigten auf Kostenübernahme der erforderlichen Leistung im Sozialamt/Behindertenreferat:

WO BehindertenreferatAmtshaus Schmiedgasse 26, 2. Stock8010 Graz

Familienanfangsbuchstabe A–G, S: Zimmer 203 Tel: +43 316 872-6445 oder -6433 Familienanfangsbuchstabe H–K, L–R: Zimmer 201, 202 Tel: +43 316 872-6437 oder -6444 Familienanfangsbuchstabe P, T, U, V–Z: Zimmer 261 Tel: +43 316 872-6435

WANNMontag–Freitag 08.00–12.30 Uhr

Zur Antragstellung mitzubringen sind:

n Überweisung der/des Kinderfachärztin/arztes

n Staatsbürgerschaftsnachweis von Mutter und Kindn Meldezettel von Mutter und Kindn Geburtsurkunde des Kindesn Sozialversicherungsnummer (e-card) des Kindesn Eventuelle Befunde des Kindes

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Logopädie Infomation | 21

VERSTEHEN UND VERSTANDEN WERDEN TUT GUT

Kinder lernen bis zum 5. Lebensjahr die wichtigsten Regeln ihrer Erstsprache. In dieser Zeit ist es wichtig, Auffälligkeiten zu erkennen und diesen entgegen zu wirken.

LOGOPÄDISCHE BERATUNGSSTELLE

Im Rahmen der Frühen Hilfen besteht für Sie die Möglichkeit, kostenlos ein logopädisches Beratungsgespräch in Anspruch zu nehmen. Die Beratungsstelle steht allen Grazer BürgerInnen und deren Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren offen.

Eine vorherige Terminvereinbarung ist erforderlich:Tel.: +43 316 872-4631 oder -4632 oder [email protected] [email protected] [email protected]

Als Service der Stadt Graz sind alle Angebote kostenfrei.

In städtischen Kindergärten besteht die Möglichkeit, dass die Kinder in der jeweiligen Kinderbetreuungs-einrichtung vor Ort von einer Logopädin unseres Teams kostenfrei untersucht werden. Das Einverständnis der Erziehungsberechtigten dazu kann auf dem aktuellen Gesundheitsbogen gegeben werden.

AUFGABEN DER LOGOPÄDIE

Abklärungn des Sprachverständnisses n der Aussprachen der Grammatik n des Wortschatzesn der Mundfunktionenn der Stimme und der Atmung des Hörensn des Redeflusses

Interdisziplinäre Zusammenarbeit n Personal von Kinderbetreuungseinrichtungen n Gesundheits- und Sozialberufe

Beratung der Bezugspersonen des Kindesn Sprachentwicklung vor und ab dem ersten Wortn Rolle des Hörens, der Wahrnehmung und der

Mundfunktionen n Sprachentwicklung und Mehrsprachigkeitn Behandlungsmöglichkeiten

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22 | Kopfläuse

KOPFLÄUSE – WAS TUN?

Merkblatt für die Leiter/Innen von Kinderbetreuungseinrichtungen und anderen Gemeinschaftseinrichtungen

Kopfläuse sind seit jeher in Europa heimisch und nach wie vor bei uns sehr weit verbreitet. Das Vorkommen der Läuse überwiegend auf dem behaarten Kopf ist – vorrangig bei Kindern zwischen 3 und 12 Jahren – der häufigste Parasitenbefall in Europa.

Vorab gleich die wichtigste Information: Kopfläuse kann jeder bekommen! Es spielt überhaupt keine Rolle, wie gründlich Körperhygiene betrieben wird, wie häufig die Haare gewaschen werden und wie oft die Wohnung gereinigt wird, denn die Kopfläuse leben nicht von Talg und Schmutz, sie ernähren sich allein vom menschlichen Blut!

Kopflausbefall darf daher kein Tabu-Thema sein! Im Gegenteil, es sind sachliche Informationen und gemeinsames Handeln gefragt, denn Läuse sind nie ein individuelles Problem, sondern immer ein Problem der Gruppe! So könnte das Thema sinnvoller Weise auch in der Schule einmal ausführlich behandelt werden, getreu dem Motto „Aufklärung ist die beste Vorbeugung“.

Was ist bei Bekanntwerden von Kopflausbefall in der Gemeinschaftseinrichtung zu tun? Erhalten Sie eine Meldung von Eltern oder stellen Sie selbst bei einem Kind einen Läusebefall fest, so sind unverzüglich die Eltern aller Kinder darüber in Kenntnis zu setzen und eine entsprechende Information (siehe Merkblatt für Eltern) über die weitere Vorgehensweise an die Eltern zu übergeben.

Abb.: Kopflaus, ausgewachsen, weiblich, Sicht auf den Rücken.Im linken Drittel ist durchscheinend ein Ei sichtbar.

Foto: Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Fachabteilung 8B – Landessanitätsdirektion

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Kopfläuse | 23

Wie vermehren sich Kopfläuse? Die Läuse durchlaufen drei Entwicklungsstadien, wobei das Lausweibchen täglich mehrere Eier legt, deren Chitinhüllen auch Nissen genannt werden. Diese Eier werden am Haar in unmittelbarer Nähe der Kopfhaut festgeklebt, nach 7–10 Tagen schlüpfen daraus die jungen Läuse, die auch Larven oder Nymphen genannt werden. Läuse haben eine Größe von ca. 3mm.

Wie werden Kopfläuse übertragen? Die Kopfläuse bewegen sich mit ihren 6 Beinen sehr flink, wobei es durch direkten Kontakt von Haar zu Haar zur Übertragung zwischen „benachbarten“ Köpfen kommt. Der indirekte Übertragungsweg erfolgt über gemeinsam benützte Haarbürsten, Kämme, Kuscheltiere und Textilien. Eine Übertragung durch Haustiere gibt es nicht.

Wie wird der Läusebefall festgestellt? Auf Grund der Sensibilisierung durch den Speichel der Laus tritt Juckreiz an der Kopfhaut auf, wodurch es zu einem häufigen Kratzen kommt. Stellen Sie dies bei einem oder mehreren Kindern fest, nehmen Sie bitte unverzüglich Kontakt mit den betroffenen Eltern auf und informieren Sie auch die Eltern aller übrigen Kinder. Zur genauen Aufklärung der Eltern stehen Merkblätter für das Vorgehen zur Verfügung.

Können Kopfläuse Krankheiten übertragen? Nein, Läuse sind bei uns keine potentiellen Krankheitsüberträger. Allerdings kann durch das Kratzen der Kopfhaut eine Infektion entstehen, die zu einer Entzündung und Eiterbildung führen kann. In diesem Fall ist ein Arztbesuch angezeigt. Wie wird Kopflausbefall behandelt? Zur Verwendung kommen entsprechende Mittel aus der Apotheke, deren Wirkung gegen Kopfläuse bestätigt ist. Da Läuseeier eine korrekte Behandlung gegen Kopflausbefall überleben können, ist immer eine zweite Behandlung nach 8–10 Tagen nötig, um die Läuseplage sicher loszuwerden. Auf diese Weise werden alle Larven getilgt, bevor sie mobil und geschlechtsreif geworden sind. Zum Ablösen der Nissen ist das Spülen der Haare mit Essigwasser (3 Esslöffel Speiseessig auf einem Liter Wasser) hilfreich.

Weitere Behandlungen sind in der Regel nicht erforderlich. Schwangere und stillende Frauen sowie Säuglinge und Kleinkinder sollen unbedingt erst nach Beratung durch einen Arzt/eine Ärztin behandelt werden.

Welche Reinigungsmaßnahmen sind darüber hinaus durchzuführen? Kämme, Haarbürsten, Haarspangen sollen in heißer Seifenlösung gereinigt werden, Bettwäsche, Handtücher und Leibwäsche bei 60° C gewaschen und Kopfbedeckungen, Schals und sonstige Gegenstände, auf die Läuse gelangt sein könnten, sollen für 3 Tage in einem Plastiksack fest verschlossen aufbewahrt werden, um eine Austrocknung der Läuse zu bewirken.

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24 | Kopfläuse

Wann ist ein Wiederbesuch von Kindergarten oder Schule möglich?Unmittelbar nach der Erstbehandlung kann die Gemeinschaftseinrichtung wieder besucht werden. Eine schriftliche Bestätigung der Eltern des Kindes, dass eine Behandlung mit einem entsprechenden Mittel sorgfältig durchgeführt wurde, genügt.

Ein wiederholter Befall (innerhalb von 3 Wochen und darüber) ist überwiegend auf eine nicht gründliche Behandlung mit den empfohlenen Mitteln zurückzuführen; in solchen Fällen muss vor Wiederaufnahme des Besuchs der Einrichtung eine ärztliche Bestätigung über die Läuse- und Nissenfreiheit vorgelegt werden. Diese Maßnahme dient dazu, das Übergreifen auf andere Kinder und damit eine Ausbreitung des Läusebefalls zu vermeiden und stellt damit einen Schutz der Allgemeinheit dar! Gibt es vorbeugende Maßnahmen? Indem Kopfbedeckungen, Fahrradhelme, Schals, Kämme, Bürsten, Haarspangen, etc, untereinander nicht ausgetauscht werden, können gelegentliche Übertragungen verhütet werden.

Haare und Kopfhaut regelmäßig alle 1–2 Wochen auf Läuse und Nissen gezielt zu untersuchen, kann durch ein frühes Erkennen eine Übertragung auf andere Kinder und Familienmitglieder vermeiden helfen. Auf keinen Fall sollen Mittel gegen Kopfläuse nur zur Vorbeugung, also ohne Vorliegen eines Befalls, angewandt werden.

„RAUS MIT DER LAUS“ – Haarhygieneservice des Grazer Gesundheitsamtes:n kostenloser Läusecheck n physikalische Bekämpfung der Läuse (schamponieren, auskämmen) ohne chemische

Schädlingsbekämpfungsmitteln Bestätigung für die Schule/Kindergarten

Gesundheitsamt-Haarhygieneservice: Dreihackengasse 49, 8020 Graz Tel.: +43 316 872-3250 Dienstag und Donnerstag von 12.00 bis15.00 UhrKosten: € 20,– bei Haarlänge bis 15 cm, € 30,– bei Haarlängen darüber

Dieses Merkblatt wurde in Zusammenarbeit mit dem Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Fachabteilung 8B – Landessanitätsdirektion erstellt.

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Kopfläuse Information für Eltern | 25

KOPFLÄUSE – WAS TUN?

Merkblatt für Eltern und Erziehungsberechtigte

Kopfläuse sind seit jeher in Europa heimisch und nach wie vor bei uns sehr weit verbreitet. Das Vorkommen der Läuse überwiegend auf dem behaarten Kopf ist – vorrangig bei Kindern zwischen 3 und 12 Jahren – der häufigste Parasitenbefall in Europa.

Vorab gleich die wichtigste Information: Kopfläuse kann jeder bekommen! Es spielt überhaupt keine Rolle, wie gründlich Körperhygiene betrieben wird, wie häufig die Haare gewaschen werden und wie oft die Wohnung gereinigt wird, denn die Kopfläuse leben nicht von Talg und Schmutz, sie ernähren sich allein vom menschlichen Blut!

Daher gibt es keinen Grund, den Kopflausbefall Ihres Kindes schamhaft zu verschweigen!

Wenn Sie bei Ihrem Kind Kopfläuse feststellen, informieren Sie bitte unverzüglich die Leitung der Gemein-schaftseinrichtungen, die Ihr Kind besucht (Kindergarten, Schule, Sportverein, etc.) sowie auch den engen Freundeskreis.

Weiters sollten alle Familienmitglieder ebenfalls auf Kopflausbefall untersucht werden.

Wie vermehren sich Kopfläuse? Die Läuse durchlaufen drei Entwicklungsstadien, wobei das Lausweibchen täglich mehrere Eier legt, deren Chitinhüllen auch Nissen genannt werden. Diese Eier werden am Haar in unmittelbarer Nähe der Kopfhaut festgeklebt, nach 7–10 Tagen schlüpfen daraus die jungen Läuse, die auch Larven oder Nymphen genannt werden. Läuse haben eine Größe von ca. 3mm.

Abb.: Kopflaus, ausgewachsen, weiblich, Sicht auf den Rücken.Im linken Drittel ist durchscheinend ein Ei sichtbar.

Foto: Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Fachabteilung 8B – Landessanitätsdirektion

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26 | Kopfläuse Information für Eltern

Wie werden Kopfläuse übertragen? Die Kopfläuse bewegen sich mit ihren 6 Beinen sehr flink, wobei es durch direkten Kontakt von Haar zu Haar zur Übertragung zwischen „benachbarten“ Köpfen kommt. Der indirekte Übertragungsweg erfolgt über gemeinsam benützte Haarbürsten, Kämme, Kuscheltiere und Textilien. Eine Übertragung durch Haustiere gibt es nicht.

Wie wird der Läusebefall festgestellt? Auf Grund der Sensibilisierung durch den Speichel der Laus tritt Juckreiz an der Kopfhaut auf. Ist dies bei Ihrem Kind der Fall oder wurde Ihnen aus der Gemeinschaftseinrichtung, die Ihr Kind besucht, oder von Spielgefährten Läusebefall gemeldet, sollten Sie umgehend und gründlich die Kopfhaut Ihres Kindes folgender Maßen untersuchen: Nach der Haarwäsche mit Shampoo verteilen Sie im nassen Haar eine reich-liche Menge einer Pflegespülung, danach scheiteln Sie die Haare mit einem groben Kamm, um anschließend mit einem sehr feinen Spezialkamm (aus der Apotheke) systematisch bei guter Beleuchtung Strähne für Strähne durchzukämmen, bis keine Pflegespülung mehr im Kamm hängen bleibt. Die auf diese Weise aus- gekämmte Haarspülung wird an Küchenpapier abgestrichen und nach Läusen durchgemustert. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auch auf die Nissen, die am Haaransatz festgeklebt sind. Besonders gründlich sollten Partien an den Schläfen, um die Ohren und im Nacken betrachtet werden. In diese Untersuchung sollen unbedingt alle Familienmitglieder einbezogen werden.

Können Kopfläuse Krankheiten übertragen? Nein, Läuse sind bei uns keine potentiellen Krankheitsüberträger. Allerdings kann durch das Kratzen der Kopfhaut eine Infektion entstehen, die zu einer Entzündung und Eiterbildung führen kann. In diesem Fall ist ein Arztbesuch angezeigt. Wie wird Kopflausbefall behandelt? Verwenden Sie ein entsprechendes Mittel aus der Apotheke, dessen Wirkung gegen Kopfläuse bestätigt ist und gehen Sie genau nach Anweisung auf dem Beipackzettel vor. Da Läuseeier eine korrekte Behandlung gegen Kopflausbefall überleben können, ist immer eine zweite Behandlung nach 8–10 Tagen nötig, um die Läuseplage sicher loszuwerden. Auf diese Weise werden alle Larven getilgt, bevor sie mobil und geschlechts-reif geworden sind. Zum Ablösen der Nissen ist auch das Spülen der Haare mit Essigwasser (3 Esslöffel Speiseessig auf einem Liter Wasser) hilfreich.

Weitere Behandlungen sind in der Regel nicht erforderlich. Schwangere und stillende Frauen sowie Säuglinge und Kleinkinder sollen unbedingt erst nach Beratung durch einen Arzt/eine Ärztin behandelt werden

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Kopfläuse Information für Eltern | 27

Welche Reinigungsmaßnahmen sind darüber hinaus durchzuführen? Kämme, Haarbürsten, Haarspangen sollen in heißer Seifenlösung gereinigt werden, Bettwäsche, Handtücher und Leibwäsche bei 60° C gewaschen und Kopfbedeckungen, Schals und sonstige Gegenstände, auf die Läuse gelangt sein könnten, sollen für 3 Tage in einem Plastiksack fest verschlossen aufbewahrt werden, um eine Austrocknung der Läuse zu bewirken.

Wann ist ein Wiederbesuch von Kindergarten oder Schule möglich? Unmittelbar nach der Erstbehandlung kann die Gemeinschaftseinrichtung wieder besucht werden. Eine schriftliche Bestätigung der Eltern des Kindes, dass eine Behandlung mit einem entsprechenden Mittel sorgfältig durchgeführt wurde, genügt. Vergessen Sie nicht, die Gemeinschaftseinrichtung unmittelbar nach Feststellung des Läusebefalls Ihres Kindes zu verständigen, denn auch die sorgfältigste Einzelmaßnahme bleibt erfolglos, wenn sie nicht in ein gruppenweises Vorgehen gegen den Kopflausbefall eingebunden ist! Ein wiederholter Befall (innerhalb von 3 Wochen und darüber) ist überwiegend auf eine nicht gründliche Behandlung mit den empfohlenen Mitteln zurückzuführen; in solchen Fällen muss vor Wiederaufnahme des Besuchs der Einrichtung eine ärztliche Bestätigung über die Läuse- und Nissenfreiheit vorgelegt werden. Diese Maßnahme dient dazu, das Übergreifen auf andere Kinder und damit eine Ausbreitung des Läuse-befalls zu vermeiden und stellt damit einen Schutz der Allgemeinheit dar! Gibt es vorbeugende Maßnahmen? Indem Kopfbedeckungen, Fahrradhelme, Schals, Kämme, Bürsten, Haarspangen, etc, untereinander nicht ausgetauscht werden, können gelegentliche Übertragungen verhütet werden. Haare und Kopfhaut regelmäßig alle 1–2 Wochen auf Läuse und Nissen gezielt zu untersuchen, kann durch ein frühes Erkennen eine Übertragung auf andere Kinder und Familienmitglieder vermeiden helfen. Auf keinen Fall sollen Mittel gegen Kopfläuse nur zur Vorbeugung, also ohne Vorliegen eines Befalls, angewandt werden.

„RAUS MIT DER LAUS“ – Haarhygieneservice des Grazer Gesundheitsamtes:n kostenloser Läusecheck n physikalische Bekämpfung der Läuse (schamponieren, auskämmen) ohne chemische

Schädlingsbekämpfungsmitteln Bestätigung für die Schule/Kindergarten

Gesundheitsamt-Haarhygieneservice: Dreihackengasse 49, 8020 Graz, Tel.: +43 316 872-3250 Dienstag und Donnerstag von 12.00 bis15.00 UhrKosten: € 20,– bei Haarlänge bis 15 cm, € 30,– bei Haarlängen darüber

Dieses Merkblatt wurde in Zusammenarbeit mit dem Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Fachabteilung 8B – Landessanitätsdirektion erstellt.

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28 | Einverständniserklrung Kaliumjodidtabletten

EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG ZUR EINNAHME VON KALIUMJODID-TABLETTEN

Liebe Eltern und Erziehungsberechtigte!

Der Reaktorunfall von Tschernobyl hat zu einem starken Anstieg von strahlenbedingtem Schilddrüsenkrebs bei Kindern und Jugendlichen in den stark belasteten Gebieten um Tschernobyl geführt. Ursache dafür ist radioaktives Jod, das bei schweren Reaktorunfällen in großen Mengen freigesetzt wird. Nach Aufnahme in den Körper wird es in der Schilddrüse gespeichert und führt dort zu einer hohen lokalen Strahlenbelastung. Die rechtzeitige Einnahme von Kaliumjodid-Tabletten sättigt die Schilddrüse mit stabilem Jod und verhindert so die Speicherung von radioaktivem Jod. Dadurch werden die Strahlenbelastung der Schilddrüse und damit das Auftreten von strahleninduziertem Schilddrüsenkrebs praktisch auf null gesenkt. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Tabletten vor Eintreffen der radioaktiven Wolke eingenommen werden.

Die rechtzeitige Einnahme von Kaliumjodid-Tabletten bietet einen sehr wirksamen Schutz vor strahlen- induziertem Schilddrüsenkrebs.

Um eine rechtzeitige Einnahme zu ermöglichen, werden in Schulen und Internaten Kaliumjodid-Tab-letten gelagert. Eine Abgabe an Ihr Kind kann jedoch nur mit Ihrer vorherigen Einwilligung erfolgen. Durch Unter-schreiben der untenstehenden Einverständniserklärung können Sie die Abgabe an Ihr Kind ermöglichen.

Bei einem Reaktorunfall erfolgt die Abgabe der Kaliumjodid-Tabletten nur nach ausdrücklicher Aufforderung durch die Gesundheitsbehörden.

Bitte lesen Sie vor Ihrer Einwilligung die beiliegenden Angaben aus der Gebrauchsinformation zu den Kaliumjodid-Tabletten aufmerksam durch.

Die Direktion

EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG ZUR EINNAHME VON KALIUMJODID-TABLETTEN

Name des Kindes Geburtsdatum Name der/des Erziehungsberechtigten

Zutreffendes bitte ankreuzen JA, ich erteile die Einwilligung (für die Dauer des Besuches der Einrichtung), meinem Kind nach

Aufforderung durch die Gesundheitsbehörden Kaliumjodid-Tabletten zu verabreichen. Ich bestätige, dass mir für mein Kind keine Unverträglichkeiten und Gegenanzeigen zur Einnahme der Tabletten bekannt sind, und dass ich bei Bekanntwerden von Unverträglichkeiten oder Gegenanzeigen die Schule unverzüglich verständigen werde.

NEIN, ich erteile die Einwilligung nicht.

Datum Unterschrift Erziehungsberechtigte(r)

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Kaliumjodidtabletten – Information | 29

INFORMATION ZU DEN KALIUMJODID-TABLETTEN Sinngemäß aus der Gebrauchsinformation

Kaliumjodid-Tabletten dürfen nicht eingenommen werden: n bei einer Schilddrüsenüberfunktion n bei gutartigen Knoten in der Schilddrüse, die nicht behandelt werden. Bei sogenannten unbehandelten

„heißen Schild-drüsenknoten“ besteht die Gefahr einer massiven Überproduktion von Schilddrüsen- hormonen, die schlimmstenfalls zu lebensbedrohlichen Herz-Kreislaufreaktionen führen kann.

n bei Verdacht auf einen bösartigen Tumor der Schilddrüse. Schilddrüsentumore werden mit radioaktivem Jod behan-delt. Wenn Kaliumjodid in großen Mengen eingenommen wird, kann das die Tumorbehandlung unmöglich machen.

n bei Allergie (Überempfindlichkeit) gegen Jod. Das ist sehr selten und darf nicht mit der häufigen Allergie gegenüber Kontrastmitteln (dienen zur besseren Darstellung von verschiedenen Organen in bildgebenden Verfahren wie zB der Röntgendiagnostik) verwechselt werden.

n bei Allergie gegen einen der sonstigen Bestandteile der Tabletten (Maisstärke, Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, basisches Butylmethacrylat-Copolymer, Magnesiumstearat)

n bei Dermatitis herpetiformis Duhring (einer Erkrankung, bei der Bläschen, Hautrötungen, Hautausschläge, Quaddeln und stark brennender Juckreiz auftreten, bevorzugt an Ellbogen oder Knien)

n bei allergisch bedingter Entzündungen der Blutgefäßwände (Hypokomplementämischer Vaskulitis)

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Kaliumjodid-Tabletten ist erforderlich: n bei einer Erkrankung, die die Luftröhre betrifft. Durch die Gabe von hohen Jodmengen kann die Schild-

drüse wachsen, was eine bereits bestehende Einengung der Luftröhre noch verschlimmert.n wenn Ihr Kind mit Schilddrüsenhemmstoffen (Thyreostatika) behandelt wird. Fragen Sie bitte Ihre Ärztin/

Ihren Arzt, ob Ihr Kind Kaliumjodid-Tabletten einnehmen darf.

Einnahme von Kaliumjodid-Tabletten mit anderen Arzneimitteln Die Wirkung von Kaliumjodid-Tabletten wird beeinflusst durch Arzneimittel, die den Schilddrüsenstoffwechsel beeinflussen (z. B. Perchlorat, Thiocyanat in Konzentrationen über 5 mg/dl). Sie hemmen die Jodaufnahme durch die Schilddrüse. Kaliumjodid-Tabletten beeinflussen die Wirkung von Schilddrüsenhemmstoffen (Thyreostatika)

Welche Nebenwirkungen sind möglich? Wie alle Arzneimittel können Kaliumjodid-Tabletten Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt: n sehr häufig (sie treten bei mehr als 1 von 10 Patienten auf)n häufig (sie treten bei mehr als 1 von 100, aber weniger als 1 von 10 Patienten auf)n gelegentlich (sie treten bei mehr als 1 von 1.000, aber weniger als 1 von 100 Patienten auf) n selten (sie treten bei mehr als 1 von 10.000, aber weniger als 1 von 1.000 Patienten auf) n sehr selten (sie treten bei weniger als 1 von 10.000 Patienten auf)

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30 | Kaliumjodidtabletten – Information

Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts Eine Reizung der Magenschleimhaut kann insbesondere bei Einnahme von Kaliumjodid-Tabletten auf nüchternen Magen auftreten.

Hormonelle Erkrankungen Sehr selten: jodbedingte Schilddrüsenüberfunktion. Anzeichen einer Schilddrüsenüberfunktion können erhöhter Puls, Schweißausbrüche, Schlaflosigkeit, Zittrigkeit, Durchfall und Gewichtsabnahme trotz gesteigerten Appetits sein.

Gefäßerkrankungen Selten: Gefäßentzündungen (z. B. Periarteriitis nodosa)

Erkrankungen des Immunsystems Selten: Eine nicht bekannte Jodallergie kann erstmalig in Erscheinung treten. Dabei können allergische Erscheinungen wie z. B. Hautrötung, Jucken und Brennen in den Augen, Schnupfen, Reizhusten, Durchfall, Kopfschmerzen und ähnliche Symp-tome auftreten. Besonders bei bestehender Dermatitis herpetiformis Duhring (einer Erkrankung, bei der u. a. Bläschen und Hautrötungen auftreten, bevorzugt an Ellbogen oder Knien) sind lebensbedrohliche Reaktionen möglich (siehe oben: Kaliumjodid-Tabletten dürfen nicht eingenommen werden).

Generell giltFragen Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder Ihre Apothekerin/Ihren Apotheker, wenn Sie weitere Informationen oder einen Rat benötigen.

Die Einverständniserklärung für die Kalium-Jodid Prophylaxe ist in folgenden Sprachen (Stand 09/2016): arabisch, bosnisch, englisch, französich, russisch, serbisch, slowenisch, türkisch, kroatisch, hier abrufbar:www.lsr-stmk.gv.at/unterricht/schulen/schulaerztlicher-dienst/downloadbereich

Page 31: GESUND IN DER KINDERBETREUUNG - Graz

Windpocken Elterninformation | 31

Wichtige Information zu WINDPOCKEN Liebe Eltern!

In unserer Kinderbetreuungseinrichtung sind Windpocken (Schafblattern) aufgetreten.Windpocken (Schafblattern oder Varizellen) werden durch das hochgradig ansteckende Varicella-Zoster-Virus (VZV) verursacht. Sie treten meistens zwischen dem zweiten und sechsten Lebensjahr auf, können aber auch in allen anderen Altersgruppen vorkommen. Kinder, die einmal Windpocken hatten, oder geimpft wurden, sind in der Regel lebenslang vor dieser Krankheit geschützt.

ÜbertragungDie Krankheit wird nur durch Erkrankte übertragen, meist durch Kontakt mit dem Hautausschlag, seltener über Tröpfchen (beim Niesen, Husten oder Sprechen), möglicherweise auch mit der Luft. Die Infektiosität beginnt ein bis zwei Tage vor Auftreten des Hautausschlages und endet rund eine Woche später, noch vor Abfall der letzten Krusten. Nach Abklingen der Varizellen zieht sich das Virus ins Rückenmark zurück und bleibt hier dauerhaft existent.

InkubationszeitDie Zeit von der Infektion bis zum Auftreten erster Krankheitszeichen beträgt zwei oder drei Wochen.

ErscheinungsbildMeist tritt plötzlich ein bläschenförmiger Hautausschlag (mit oder ohne Fieberanstieg) auf, der sich über den ganzen Körper ausbreitet. Aus kleinen Knötchen entwickeln sich zwei bis fünf Millimeter große Bläschen, die manchmal heftig jucken. Sie haben einen wasserklaren Inhalt, sind von einem roten Saum umgeben und platzen schon bei leichtem Druck auf. Da sich der Ausschlag schubweise entwickelt, findet man nebeneinander kleine rote Knötchen, frische Bläschen und abtrocknende, mit einer Kruste bedeckte Hautveränderungen.

Neben der Haut können die Mundschleimhaut, die Augenbindehaut und die Genitalschleimhaut befallen sein. Im Mund finden sich oft kleine Geschwüre, die ziemlich schmerzhaft sein können, sodass die Kinder nicht essen wollen. Nach einigen Tagen trocknen alle Hautveränderungen ab. Die Krusten haften noch sieben bis zehn Tage, sind aber nicht mehr infektiös. Nach Abfallen der Krusten bestehen oft für längere Zeit unpigmentierte helle Stellen, manchmal bleiben durch Kratzen bedingte weiße Narben zurück.

DiagnoseSOBALD ERSTE KRANKHEITSZEICHEN AUFTRETEN, SOLLTEN SIE MIT IHREM KIND EINE ÄRZTIN/ EINEN ARZT FÜR ALLGEMEINMEDIZIN ODER KINDERHEILKUNDE AUFSUCHEN. Die Ärztin/der Arzt stellt meist anhand der Hautveränderungen fest, ob das Kind tatsächlich Windpocken hat.

Page 32: GESUND IN DER KINDERBETREUUNG - Graz

32 | Windpocken Elterninformation

TherapieBei gesunden Kindern werden Windpocken nur lokal mit juckreizlindernden Lotionen behandelt.

KomplikationenDurch bakterielle Infektionen der Bläschen können Komplikationen wie Lungen-, Mittelohr- oder Nieren- entzündung entstehen. Außerdem kann es zu einer Kleinhirnentzündung kommen, die jedoch meist ohne Folgeschäden abheilt. Schwere Verlaufsformen mit tödlichem Ausgang können bei Immunschwäche auftreten. Da auch ungeborene Kinder durch diesen Virus geschädigt werden können, sollten erkrankte Kinder keinen Kontakt mit schwangeren Frauen haben.

Windpocken entstehen bei Erstinfektion mit VZV. Bei einer erneuten Infektion mit diesem Virus oder als Sonderform des Wiederauftretens kann sich eine Gürtelrose (Herpes zoster) entwickeln.

EINE WIEDERBESUCH DER KINDERBETREUUNGSEINRICHTUNG IST MÖGLICH WENN ALLE BLÄSCHEN VERKRUSTET SIND.

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Masern Elterninformation | 33

Wichtige Information zu MASERN

Liebe Eltern!

In unserer Kinderbetreuungseinrichtung sind Masern aufgetreten.Die Masern (Morbilli) sind eine hochinfektiöse, gefährliche Viruskrankheit. Die Erreger gehören zur Gruppe der Myxoviren. Masern sind eine ausgesprochene Kinderkrankheit, Erwachsene erkranken in Österreich sehr selten. Da die Zahl der nicht geimpften Personen in Österreich zurzeit zu groß ist, ist ein Masern- Ausbruch unter Ungeimpften jederzeit möglich.

ÜbertragungMasern sind hoch ansteckend und werden als Tröpfcheninfektion Infektionsübertragung durch das Versprühen kleinster erregerhaltiger Tropfen beim Sprechen, Husten oder Niesen übertragen.Schon ein kurzer Kontakt über eine Entfernung von wenigen Metern genügt, um das Virus von Mensch zu Mensch zu übertragen. Eintrittspforten sind die Schleimhäute des Atmungstraktes und der Augen. Die Zeit der höchsten Infektiosität beginnt mit den ersten untypischen Krankheitszeichen (Prodromalstadium) und endet drei bis fünf Tage nach Ausbruch eines flächenhaften Hautausschlages (Exanthem).

VorbeugungFür alle gesunden Kinder wird die Masernimpfung (in Kombination mit Mumps und Röteln) empfohlen. Die Masernimpfung kann auch innerhalb von 72 Stunden nach Kontakt mit einer an Masernausschlag erkrankten Person als vorbeugende Schutzmaßnahme eingesetzt werden.

InkubationszeitDie Zeit von der Infektion bis zum Auftreten erster Krankheitszeichen beträgt neun bis zwölf Tage, bis zum Auftreten des Hautausschlages rund zwölf bis 15 Tage.

ErscheinungsbildPRODROMALSTADIUM (VORSTADIUM): Die Krankheit beginnt mit Schnupfen, Husten, Bindehautentzündung und Lichtscheu, Fieber um 39 Grad Celsius und einem gedunsenen Gesicht. Am zweiten oder dritten Tag treten meist weißliche sogenannte „Koplik-Flecken“ in der Mundhöhle auf, typischerweise an der Wangenschleimhaut im Bereich der vorderen Backenzähne. In ausgeprägten Fällen kann die ganze Schleimhaut der Wangen, der Lippen und der Augenbindehaut mit dichtstehenden weißen Flecken „kalkspritzerartig“ bedeckt sein. Am weichen Gaumen tritt ein dunkelroter kleinfleckiger Ausschlag auf. Das Fieber sinkt mit der Zeit wieder ab.EXANTHEMSTADIUM (AUSSCHLAGSTADIUM): Es beginnt nach drei bis fünf Tagen Prodromalstadium. Ein anfangs hellroter, später dunkel werdender Ausschlag beginnt hinter dem Ohr und breitet sich binnen weniger Stunden im Gesicht aus, ein bis zwei Tage später auch über den gesamten Körper. Die Flecken sind drei bis sechs Millimeter groß, leicht erhaben, fließen zusammen und bekommen ab dem zweiten Tag einen bläulichen Farbstich. Mit der Ausbreitung des Ausschlages steigt das Fieber abrupt wieder an, nicht selten über 40 Grad Celsius. Die Kinder sind deutlich krank, apathisch, appetitlos und weinerlich. Augenbindehaut, Kehlkopf, Luft-röhre und Bronchien sind entzündet, gelegentlich tritt Durchfall auf. Die Lymphknoten am Hals sind vergrößert.

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34 | Masern Elterninformation

Ab dem dritten Tag geht der Ausschlag wieder zurück. Bei unkomplizierten Verläufen sinkt gleichzeitig das Fieber ab, die Kinder erholen sich erstaunlich rasch. Zurückbleibende bräunliche Flecken und kleieförmige, feine Schuppung sind manchmal noch bis zu zwei Wochen lang zu sehen.

Besondere VerlaufsformenIn Mitteleuropa erkranken Säuglinge normalerweise nicht vor dem sechsten bis achten Lebensmonat, weil sie im Mutterleib einen „Nestschutz“ bekommen haben. Wenn die Mutter noch keine Masern hatte bzw. nicht geimpft ist, können jedoch bereits Neugeborene und junge Säuglinge erkranken.Abgeschwächte Verlaufsformen („mitigierte“ Masern) kommen bei Kindern vor, die vor oder kurz nach der Infektion Antikörper (Immunglobuline) erhalten haben, aber auch bei Säuglingen mit abklingendem Nestschutz.

DiagnoseDie Ärztin/der Arzt stellt meist anhand des typischen Erscheinungsbildes fest, ob das Kind tatsächlich Masern hat. Die Sicherung der Diagnose kann labordiagnostisch erfolgen.

HinweisVerwechslungen mit Röteln, Scharlach oder allergischen Hautausschlägen sind möglich.

TherapieEine Behandlung gegen das Masernvirus gibt es nicht. In unkomplizierten Fällen werden fiebersenkende und hustenstillende Medikamente eingesetzt sowie ausreichende Flüssigkeitszufuhr empfohlen. Masernpneumonie und -otitis müssen antibiotisch behandelt werden. Bei Masernenzephalitis kann nur beschwerdelindernd vorge-gangen werden.

KomplikationenDie häufigsten Komplikationen sind Lungen- und Mittelohrentzündung (Masernpneumonie und -otitis). Mit einer Masernenzephalitis (Entzündung des Gehirns) ist bei Kleinkindern in einem von etwa 15.000 Fällen, bei Schulkindern in einem von etwa 2.000 Fällen zu rechnen. Jedes fünfte betroffene Kind stirbt, bei zehn bis 30 Prozent kommt es zu bleibenden schweren Folgeschäden.Die subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) tritt mit einer Verzögerung von fünf bis zehn Jahren auf und gilt als unheilbare „Slow-Virus“- Maserninfektion mit unaufhaltbarem Abbau der weißen Hirnsubstanz, die langsam zum Tode führt. Sie kommt bei einer von 5.000 bis 10.000 Infektionen vor.

Wohin kann ich mich wenden?SOBALD ERSTE KRANKHEITSZEICHEN AUFTRETEN, SOLLTEN SIE MIT IHREM KIND EINE ÄRZTIN/EINEN ARZT FÜR ALLGEMEINMEDIZIN ODER KINDERHEILKUNDE AUFSUCHEN.

EIN WIEDERBESUCH DER KINDERKRIPPE IST NUR NACH RÜCKSPRACHE MIT DEM GESUNDHEITSAMT MÖGLICH.

Page 35: GESUND IN DER KINDERBETREUUNG - Graz

Röteln Elterninformation | 35

Wichtige Information zu RÖTELN Liebe Eltern!

In unserer Kinderbetreuungseinrichtung sind Röteln aufgetreten.Bei den Röteln (Rubeola) handelt es sich um eine Virusinfektionskrankheit, die in der Regel leicht verläuft und mit einem Ausschlag einhergeht. Betroffen sind vor allem ältere Kinder und jugendliche Erwachsene. Kinder unter sechs Monaten erkranken sehr selten.

ÜbertragungSie erfolgt als Tröpfcheninfektion. Die Ansteckungsgefahr ist nicht sehr groß. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine infizierte Person erkennbar erkrankt, beträgt rund 30 Prozent, bei engem Kontakt bis 70 Prozent.

VorbeugungDie beste Vorbeugung ist die Schutzimpfung aller Kinder ab dem elften Lebensmonat (als Kombinations- impfung mit Mumps und Masern), gefolgt von einer zweiten Impfung im zweiten Lebensjahr.

InkubationszeitMeist zwei bis drei Wochen. Ein Teil der Infizierten macht nur eine abgeschwächte Erkrankung durch. Die Infektiosität beginnt vier Tage vor Beginn des Hautausschlages und endet etwa zwei Wochen danach.

ErscheinungsbildIm fieberhaften Prodromalstadium bestehen nur leichte schnupfen- oder grippeartige Erscheinungen. Ein bis zwei Tage später beginnt ein Ausschlag zuerst hinter den Ohren und im Gesicht und geht dann auf den gesamten Körper über. Die Hautveränderungen sind hellrot, selten größer als fünf Millimeter, etwas erhaben und manchmal von einem blassen Hof umgeben. Sie verschwinden meist bereits nach drei Tagen. Am Gaumen kann ein fleckiger Ausschlag auftreten. Die Körpertemperatur ist oft normal, selten höher als 38,5 Grad Celsius. Meist sind die Lymphknoten am Hals geschwollen.

VerlaufDer Verlauf ist bei Kindern fast immer komplikationslos. Nur vereinzelt treten Gehirnentzündungen (Enzephalitiden) auf. Spätschäden oder Todesfälle sind sehr selten. Bei größeren Kindern und Erwachsenen kommen Gelenkschmerzen vor, die sich ohne Therapie wieder zurückbilden.

DiagnoseDie Ärztin/der Arzt stellt meist anhand der Hautveränderungen und der sonstigen Krankheitszeichen fest, ob das Kind tatsächlich Röteln hat. Die Sicherung der Diagnose ist labordiagnostisch möglich. Gelegentlich macht die Abgrenzung gegenüber Krankheiten mit ähnlichen Hautveränderungen wie atypische Masern,

Page 36: GESUND IN DER KINDERBETREUUNG - Graz

36 | Röteln Elterninformation

Dreitagefieber und besonders gegenüber allergischen Hautausschlägen Schwierigkeiten.

TherapieEine spezifische Therapie gibt es nicht. Wegen der Gefahr einer durch Röteln bedingten Schädigung des ungeborenen Kindes steht der Schutz aller Schwangeren im Vordergrund.

Wohin kann ich mich wenden?SOBALD ERSTE KRANKHEITSZEICHEN AUFTRETEN, SOLLTEN SIE MIT IHREM KIND EINE ÄRZTIN/EINEN ARZT FÜR ALLGEMEINMEDIZIN ODER KINDERHEILKUNDE AUFSUCHEN.

Page 37: GESUND IN DER KINDERBETREUUNG - Graz

Ringelröteln Elterninformation | 37

Wichtige Information zu RINGELRÖTELN Liebe Eltern!

In unserer Kinderbetreuungseinrichtung sind Ringelröteln aufgetreten.Ringelröteln ist eine Infektionskrankheit, die durch die so genannten Parvo- Viren verursacht wird. Am häufigsten tritt sie im Winter und Frühjahr auf und kann in Kindergärten und Schulen wahre Epidemien auslö-sen. Betroffen sind vor allem Schulkinder zwischen fünf und 15 Jahren, aber auch andere Altersgruppen kön-nen sich anstecken. Wer einmal an Ringelröteln erkrankt ist, besitzt lebenslangen Schutz gegen die Krankheit.

ÜbertragungDie Viren werden meist durch Speicheltröpfchen beim Niesen, Husten oder Sprechen übertragen (Tröpfcheninfektion).

VorbeugungEs existieren weder eine Impfung noch andere Maßnahmen, um der Krankheit vorzubeugen. Bis zum Ende der Infektion sollten erkrankte Kinder jedoch von anderen Kindern und Schwangeren ferngehalten werden, um das Risiko einer Übertragung zu vermindern.

InkubationszeitDie Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit, beträgt meist 13 bis 18 Tage. Ringelröteln sind bereits einige Tage vor Einsetzen des Hautausschlags bis zu dessen Ende ansteckend.

ErscheinungsbildCharakteristischstes Merkmal ist der schmetterlingsförmige Hautausschlag. Er beginnt im Gesicht und breitet sich nach einem bis vier Tage(n) auf Arme, Beine und den gesamten Körper aus. Dauer und Intensität des Ausschlags können sehr unterschiedlich sein und schwanken zwischen wenigen Tagen und mehreren Wochen.

Manche Kinder werden von Juckreiz geplagt, andere sind völlig beschwerdefrei. Auch Fieber, Gelenk- schmerzen und geschwollene Lymphknoten bleiben manchmal völlig aus. Die Krankheit verläuft in der Regel leicht und ist für Kinder harmlos. Bei manchen Kindern brechen die Ringelröteln erst gar nicht aus,jedoch können sie andere Kinder trotzdem anstecken.

VerlaufDer Verlauf ist bei Kindern fast immer komplikationslos. Nur vereinzelt treten Gehirnentzündungen (Enzephalitiden) auf. Spätschäden oder Todesfälle sind sehr selten. Bei größeren Kindern und Erwachsenen kommen Gelenkschmerzen vor, die sich ohne Therapie wieder zurückbilden.

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38 | Ringelröteln Elterninformation

DiagnoseRingelröteln können unzweifelhaft an ihrem charakteristischen Ausschlag erkannt werden. Sehr leichte Verläufe werden jedoch häufig übersehen. Anhand einer Blutuntersuchung kann festgestellt werden, ob der Patient Ringelröteln hat oder die Krankheit bereits früher hatte.

TherapieEine medizinische Behandlung der Erkrankung ist in der Regel nicht erforderlich, da die Infektion ohne weitere Eingriffe von selbst vergeht. Mit kühlenden Umschlägen und Mitteln kann der Juckreiz effektiv gelindert werden.

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Hand-Fuß-Mund- Krankheit Elterninformation | 39

Wichtige Information zu HAND-FUSS-MUND-KRANKHEIT Liebe Eltern!

In unserer Kinderbetreuungseinrichtung ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit aufgetreten.Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist eine weit verbreitete, stark ansteckende, aber harmlose Viruserkrankung, die durch das Coxsackie-Virus ausgelöst wird. Sie tritt vermehrt in den Sommer- und Herbstmonaten auf. Am häufigsten erkranken Kinder unter zehn Jahren. An dieser Infektion kann ein Kind mehrmals erkranken.

ÜbertragungDie Übertragung erfolgt direkt von Mensch zu Mensch meist durch Tröpfcheninfektion beim Niesen, Husten oder Sprechen, gelegentlich auch durch Kontakt mit der Bläschenflüssigkeit oder durch Schmierinfektion mit durch Speichel, Bläschenflüssigkeit oder Stuhl infizierten Gegenständen.

VorbeugungAbgesehen von sorgfältiger Hygiene (Händewaschen, Vermeiden von nahem Kontakt mit Erkrankten) sind keine vorbeugenden Maßnahmen gegen die Hand-Fuß-Mund-Krankheit bekannt.

InkubationszeitVom Zeitpunkt der Infektion bis zum Auftreten erster Krankheitszeichen dauert es in der Regel drei bis fünf Tage.

ErscheinungsbildZu Beginn ist meist ein juckender roter Ausschlag an Händen und Füßen zu sehen, der später in weiß-graue Bläschen übergeht. Gleichzeitig bilden sich in der Mundhöhle Bläschen und kleine, schmerzhafte Geschwüre. Häufig tritt gleichzeitig Fieber auf. Vorübergehend kann das Kind auch matt und abgeschlagen wirken. Bei älteren Kindern sind die Symptome meistens nur sehr schwach ausgeprägt. Die Bläschen heilen in der Regel nach acht bis zwölf Tagen ohne Krustenbildung ab. Die Infektion verläuft vermutlich in vielen Fällen ohne Beschwerden und daher unbemerkt.

VerlaufDer Verlauf ist bei Kindern fast immer komplikationslos. Nur vereinzelt treten Gehirnentzündungen (Enzephalitiden) auf. Spätschäden oder Todesfälle sind sehr selten. Bei größeren Kindern und Erwachsenen kommen Gelenkschmerzen vor, die sich ohne Therapie wieder zurückbilden.

DiagnoseDie Diagnose wird aufgrund des Auftretens von Bläschen an den Händen und Füßen gestellt. Dreitagefieber und besonders gegenüber allergischen Hautausschlägen Schwierigkeiten.

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40 | Hand-Fuß-Mund- Krankheit Elterninformation

TherapieEine ursächliche Therapie ist derzeit nicht möglich. Gegen schmerzende Bläschen im Mund können schmerz-lindernde und entzündungshemmende Tinkturen zum Auftupfen oder zum Spülen hilfreich sein. Eine Behandlung der Schmerzen im Mund mit schmerzstillenden Medikamenten wie Paracetamol oder Ibuprofen kann das Befinden des Kindes verbessern.

Wohin kann ich mich wenden?BEI VERDACHT AUF EINE HAND-FUSS-MUND-KRANKHEIT SOLLTE UMGEHEND EINE ÄRZTIN/EIN ARZT FÜR ALLGEMEINMEDIZIN ODER EINE ÄRZTIN/EIN ARZT FÜR KINDER- UND JUGENDHEILKUNDE AUFGESUCHT WERDEN.

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Scharlach Elterninformation | 41

Wichtige Information zu SCHARLACH Liebe Eltern!

In unserer Kinderbetreuungseinrichtung ist Scharlach aufgetreten.Im Gegensatz zu vielen anderen Kinderkrankheiten wird Scharlach nicht durch Viren, sondern durch Bakterien ausgelöst, und zwar durch die sogenannten Streptococcus-Bakterien der Gruppe A. Von diesen Bakterien wird ein Giftstoff produziert, der im Blut des Erkrankten zirkuliert und eine Art Blutvergiftung auslöst. Sichtbares Zeichen ist der typische Scharlachausschlag.

ÜbertragungÜBERTRAGEN WERDEN DIESE BAKTERIEN DURCH TRÖPFCHENINFEKTION, ALSO DURCH HUSTEN ODER NIESEN. Allerdings sind die Streptococcus-Bakterien sehr widerstandsfähig, so dass sie auch außer-halb des Körpers noch einige Zeit überleben können. Das hat zur Folge, dass die Bakterien auch auf Gegen-ständen aus dem Umkreis der erkrankten Person überleben können. SCHARLACH IST ALSO EINE SEHR ANSTECKENDE KRANKHEIT. Man kann davon ausgehen, dass ein erkranktes Kind etwa die Hälfte seiner Geschwister anstecken wird.

Inkubationszeit2–8 Tage

ErscheinungsbildDie Krankheit kommt meist zwei bis acht Tage nach erfolgter Ansteckung zum Ausbruch. Die Scharlach- erkrankung beginnt mit sehr plötzlich auftretendem hohem Fieber über 39 Grad. Das Kind klagt über Hals-schmerzen, häufig kommt es zu Magenbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen. Bei kleinen Kindern kann es aufgrund des schnell ansteigenden Fiebers zu Fieberkrämpfen oder zu einem Delirium kommen. Im Normalfall geht das Fieber gegen Ende des zweiten Erkrankungstages wieder zurück. Ebenfalls innerhalb der ersten zwei Tage wird der typische Ausschlag – kleine, dichtstehende, rote Pünktchen – sichtbar. Die Haut fühlt sich beim Darüberstreichen an wie feines Schleifpapier. Meist beginnt dieser Ausschlag an den Leistenbeugen, Achsel- höhlen, am Hals und an den Innenseiten der Oberschenkel, breitet sich dann aber bald über den ganzen Körper aus. Charakteristisch ist, dass dieser Ausschlag keinen Juckreiz hervorruft und dass die rötliche Färbung verblasst, wenn man mit dem Finger raufdrückt.

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42 | Scharlach Elterninformation

Ebenfalls typisch ist das gerötete Gesicht, wobei allerdings die Bereiche um Nase und Mund auffallend blass bleiben. Neben dem Ausschlag, der den Kindern kaum Beschwerden macht, da er ja nicht juckt, treten eine starke himbeerfarbene Rötung der Zunge und eine manchmal sogar eitrige Entzündung der Rachenmandeln auf. Der Ausschlag verschwindet meist nach etwa zwei bis fünf Tagen, nach etwa einer Woche gehen auch die anderen Symptome zurück. Charakteristisch für Scharlach ist, dass sich jetzt die Haut zu schälen beginnt, begleitet mitunter von heftigem Juckreiz. Je nach Schwere des Ausschlags dauert das drei bis acht Wochen. Besonders ausgeprägt ist die Hautschuppung an den Handtellern und Fußsohlen. Wenn die Scharlach- erkrankung rechtzeitig erkannt und von einem Arzt mit Antibiotika behandelt wird, sind Komplikationen sehr selten.

KomplikationenOhne Behandlung passiert es gelegentlich, dass es nach etwa zehn Tagen zu einer schmerzhaften Lymph-drüsenschwellung am Kiefer kommt. Weitere mögliche Komplikationen sind Mittelohrentzündung, Neben-höhlenentzündung oder ein Abszess der Rachenmandeln. In sehr seltenen Fällen kann es infolge einer Scharlacherkrankung auch zu einer Lungen-, Gelenk-, Nieren- oder Herzklappenentzündung kommen.

DiagnoseWenn Sie bei Ihrem Kind Anzeichen von Scharlach bemerken oder auch nur den Verdacht haben, so sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen. Durch einen Rachenabstrich kann der Erreger identifiziert werden.

TherapieScharlach wird heute sehr wirkungsvoll mit Antibiotika behandelt. Wichtig ist, dass Sie das vom Arzt verschriebene Antibiotikum Ihrem Kind so lange wie empfohlen geben, auch wenn es sich schon früher wieder wohl fühlt, denn sonst könnte es zu einem Rückfall kommen. Wenn das Fieber sehr hoch ist, gehört das Kind ins Bett. Geben Sie ihm viel zu trinken und, wenn vom Arzt verordnet, ein fiebersenkendes Medikament. Glücklicherweise schlägt die Antibiotikabehandlung sehr schnell an, so dass es dem Kind schon nach ein bis zwei Tagen wieder bessergeht. DENNOCH MÜSSEN ERKRANKTE KINDER NACH BEGINN DER ANTIBIOTIKABEHANDLUNG NOCH FÜR MINDESTENS 48 STUNDEN DEN KONTAKT MIT GESUNDEN KINDERN MEIDEN. Danach ist keine Ansteckungsgefahr mehr gegeben.

Wann Sie zum Arzt müssen Wenn der Verdacht auf Scharlach besteht.

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Durchfall Elterninformation | 43

Wichtige Information zu DURCHFALL

Liebe Eltern!

In unserer Kinderbetreuungseinrichtung ist Durchfall aufgetreten.Durchfall (Diarrhoe) gehört zu den häufigsten Krankheitsbildern bei Säuglingen und Kleinkindern. Die Ursachen dafür sind vielfältig, meist handelt es sich um akute Infektionen, die in wenigen Tagen abheilen. Da bei Kindern die Flüssigkeitsreserven des Körpers eingeschränkt sind, können sie durch Durchfall rascher austrocknen als Erwachsene, was gefährlich werden kann.

Wann spricht man von Durchfall?n Der Stuhl ist sehr weich bis flüssig, er kann eine andere Farbe haben als sonst und sehr übelriechend sein.n Die Stuhlmenge ist deutlich vermehrt.n Unter Umständen kann Blut oder Schleim im Stuhl enthalten sein.n Der Stuhl ausschließlich gestillter Säuglinge kann ebenfalls mehrmals täglich (bis zu zehnmal) auftreten

und sehr weich sein. Dieser Muttermilchstuhl ist aber völlig normal.

Wie kommt es zu einem Durchfall?Meist wird eine Diarrhoe bei Kindern durch eine Infektion mit Bakterien (z. B. Escherichia coli, Salmonellen, Campylobacter) oder Viren (z. B. Rota-Viren, Noroviren, Adenoviren) ausgelöst. Die betroffenen Kinder haben oft begleitend Blähungen bzw. Bauchschmerzen und eventuell auch Fieber. Auch Erbrechen kann vorkommen. Ebenso können Bakteriengifte (Toxine), die mit der Nahrung aufgenommen werden, Auslöser der Beschwerden sein – man spricht in diesen Fällen von einer Lebensmittelvergiftung.

Welche anderen Ursachen gibt es für Durchfall?Durchfall bei Kindern kann auch als Zeichen einer anderen Infektion (Mittelohrentzündung, Harnwegs- infektion, Blinddarmentzündung) oder im Rahmen von Allgemeinerkrankungen, wie etwa einer Erkältung, auftreten. Manche Säuglinge entwickeln für 1–2 Tage weiche Stühle, während sie zahnen.Während und nach der Einnahme von Antibiotika bekommen ebenfalls viele Kinder Durchfall.Bleibt der Durchfall länger als drei Wochen bestehen spricht man von chronischem Durchfall. In diesem Fall oder wenn der Durchfall immer wiederkehrt muss an eine der folgenden Ursachen gedacht werden:n Glutenunverträglichkeit (Zöliakie)n Laktoseintoleranzn chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)n Funktionelle Störungen, z. B. Reizdarmsyndrom

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44 | Durchfall Elterninformation

DiagnoseEin wichtiges Hilfsmittel zur Diagnosestellung sind Angaben der Eltern über die Symptome des Kindes: Wie lange und wie oft besteht Durchfall? Wie sieht der Stuhl aus? Gibt es Krankheitszeichen bei Geschwistern oder anderen Kontaktpersonen? Was wurde gegessen? Wurden Medikamente eingenommen? Danach werden Säuglinge abgewogen um einen Gewichtsverlust festzustellen, der Bauch wird abgetastet und die Flüssigkeitsreserven des Kindes beurteilt. Wichtig ist auch, ob Ihr Kind seit Beginn des Durchfalls ausreichend Flüssigkeit zu sich genommen hat.Je nach Verdachtsdiagnose oder bei Rückkehr nach einer Reise, kann eine sogenannte Stuhlkultur erforderlich sein. Dafür wird eine kleine Menge Stuhl in einem Plastikgefäß in ein Labor gebracht und dort auf Bakterien bzw. Parasiten untersucht. Bei schweren Verläufen wird zusätzlich eine Blutuntersuchung durchgeführt.

TherapieDie wichtigste Therapie ist der Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes. Das Kind muss viel trinken, am besten immer wieder in kleinen Mengen. In der Apotheke sind fertige Elektrolyt-Glucose-Trinklösungen (orale Rehydratations-lösungen, ORS) erhältlich, die alle wichtigen Mineralstoffe, Wasser und Zucker enthalten. Je früher die Lösung bei Durchfall verabreicht wird, umso besser ist es für das Kind. Es ist allerdings sehr wichtig, die Gebrauchs-anleitung dieser Trinklösung genau zu beachten, um den richtigen Verdünnungsgrad zu erreichen.Generell sollte bei Auftreten von Durchfall zunächst ausschließlich die Trinklösung verabreicht werden. Wenn das Kind nicht trinken möchte, kann die Lösung auch mit dem Löffel gefüttert oder mit einer Spritze in den Mund verabreicht werden. Ist der Körper des Kindes wieder mit Flüssigkeit versorgt (nach etwa 3 bis 4 Stunden) kann es auch wieder die gewohnte Nahrung zu sich nehmen.Säuglinge sollten die gewohnte Muttermilch oder Milchersatznahrung in normaler Konzentration (nicht verdünnt) erhalten. Babys, die bereits Beikostbekommen, und Kleinkinder können, sobald sie wieder Appetit haben, leicht verdauliche Kost zu sich nehmen. Dafür eignen sich je nach Alter etwa Karotten- oder Reissuppe, Apfel-/Bananenbrei, geriebener Apfel, Zwieback, Salzstangen, Nudeln, Kartoffeln oder gesalzene Schleimsuppen aus Hafer oder Reis.Die speziellen Trinklösungen aus der Apotheke eignen sich am besten für den Ausgleich an Flüssigkeit und Elektrolyten. Im Notfall kann das Kind alternativ auch Tee (Kamille- oder Fencheltee) mit einer Prise Salz und einem Teelöffel Zucker pro Tasse (für Säuglinge optimalerweise ein Teelöffel Traubenzucker, für Kleinkinder etwa ein bis zwei gestrichene Teelöffel Zucker) erhalten.Fertige Säfte mit Karotten und Reisbestandteilen können bei leichtem Durchfall unterstützend wirken. Sie sind frühestens ab dem vierten Monat geeignet. Über eine zusätzliche Gabe von Medikamenten wird der Arzt in den einzelnen Fällen individuell entscheiden, der Einsatz von Antibiotika ist insgesamt aber nur selten notwendig.

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Durchfall Elterninformation | 45

KomplikationenBei Durchfall verliert das Kind in kurzer Zeit große Mengen an Wasser und wichtigen Mineralstoffen (z. B. Kalium, Natrium). Sind die Durchfälle sehr stark und wird nicht ausreichend getrunken, kann es sehr schnell zu einem ernsten Flüssigkeitsmangel kommen (Exsikkose, Dehydratation). Starke Austrocknung kann an einer sehr trockenen Zunge und Schleimhäuten erkannt werden. Auch die Urin-Ausscheidung nimmt ab, der Harn ist auffällig dunkel gefärbt.Dehydrierte Kinder werden rasch schläfrig und benommen, ihnen drohen im schlimmsten Fall Kreislauf- zusammenbruch und Nierenschäden. Diese Situation ist sehr ernst und muss schnellstmöglich ärztlich beurteilt und behandelt werden.

GENERELL GILT: DURCHFALL IST UMSO GEFÄHRLICHER, JE JÜNGER DAS KIND UND JE GRÖSSER DER WASSERVERLUST IST.

Wann sollte der Kinderarzt aufgesucht werden?UM GEFÄHRLICHE KOMPLIKATIONEN ZU VERMEIDEN, SOLLTE DER KINDERARZT UNVERZÜGLICH AUFGESUCHT WERDEN WENN:n das Kind jünger als 7 Monate ist oder weniger als 8 Kilogramm wiegtn das Kind nicht trinkt bzw. nicht trinken willn zusätzlich zum Durchfall auch Erbrechen oder hohes Fieber auftrittn das Kind starke Bauchschmerzen hatn die Bauchdecke des Kindes angespannt und sehr hart istn das Kind auffälliges Verhalten zeigt, z. B. schrilles Schreien, Trinkschwächen das Kind sehr viele und sehr große Mengen an wässrigen Stühlen hat (mehr als etwa 8 Stühle pro Tag)n der Durchfall blutig ist

VorbeugungViele Magen-Darm-Infektionen werden durch Schmierinfektionen übertragen, also durch Kontakt mit Krankheits-erregern. Sorgfältige Händehygiene im Alltag kann dabei helfen, das Infektionsrisiko zu verringern. Auch Kinder sollten schon früh lernen, sich in bestimmten Situationen regelmäßig die Hände zu waschen, zum Beispiel vor dem Essen, nach dem Toilettengang oder nachdem sie draußen gespielt haben.Gegen die Infektion mit Rota-Viren gibt es mittlerweile eine Impfung, die im österreichischen Impfplan enthalten ist. Lebensmittelvergiftungen durch Bakteriengifte lassen sich durch sachgerechte Lagerung (Zeitspanne, Temperatur) und Zubereitung von Speisen vermeiden. Vor einer Infektion mit Salmonellen kann man sich schützen, indem man Gerichte mit Eiern und Hühnerfleisch immer frisch bzw. gut durchgebraten verzehrt. Vor Durchfallerkrankungen auf Reisen (Reisediarrhoe) kann die Einhaltung gewisser Hygieneregeln schützen

BEI EINER SALMONELLOSE IST FÜR DIE WIEDERZULASSUNG EINE ÄRZTLICHE BESTÄTIGUNG ERFORDERLICH.

Page 46: GESUND IN DER KINDERBETREUUNG - Graz

46 | Bindehautentzündung Elterninformation

Wichtige Information zu BINDEHAUTENTZÜNDUNG

Liebe Eltern!

In unserer Kinderbetreuungseinrichtung ist Bindehautentzündung aufgetreten.Die Bindehautentzündung bei Kindern ist eine sehr häufige Erkrankung des Auges. Sie betrifft die Innenseite des Auges und den weißen Bereich. Sie kann sowohl Säuglinge als auch Klein- und Schulkinder befallen.Anzeichen einer Bindehautentzündung bei Kindern sind gerötete Augen, es besteht starker Juckreiz und Brennen. Dadurch kommt es auch zu einem vermehrten Austritt von Tränenflüssigkeit.Am Morgen sind die Augen meist krustig und verklebt, es kann zu eitrigem Ausfluss aus dem betroffenen Auge kommen.Die Augen sind während einer Bindehautentzündung besonders lichtempfindlich.

Man unterscheidet zwischen der nichtinfektiösen Bindehautentzündung und der infektiösen Bindehaut- entzündung bei Kindern. Während die nichtinfektiöse Bindehautentzündung durch äußere Reize, wie Wind, Staub, Allergien oder Augentrockenheit hervorgerufen wird, sind bei der infektiösen Bindehautentzündung bei Kindern Bakterien oder Viren die Ursache.FÜR DEN FALL, DASS IHR KIND EINE BINDEHAUTENTZÜNDUNG HAT, MÜSSEN SIE MIT IHREM KIND ZUM ARZT GEHEN, welcher unterscheiden kann, ob es eine ansteckende oder nicht-ansteckende Form hat und es anschließend möglicherweise medikamentös behandelt.Während der Erkrankung muss bei der ansteckenden Form besonders auf Hygiene geachtet werden. Das betroffene Kind sollte sich mehrmals am Tag gründlich die Hände waschen, um eventuelle Schmierinfektionen zu vermeiden. Das Gleiche gilt für den Behandelnden, in diesem Fall die Eltern, welche die Medikamente verabreichen. Gegen die hohe Lichtempfindlichkeit während der Erkrankung kann das Kind eine Sonnenbrille tragen.Bei regelmäßiger Medikamentengabe oder Behandlung mit Augentropfen/- salben heilt die Bindehaut- entzündung bei Kindern in kurzer Zeit ohne Komplikationen ab.

WIEDERKEHR BEI ANSTECKENDER BINDEHAUTENTZÜNDUNG NACH ABKLINGEN DER BESCHWERDEN.

Page 47: GESUND IN DER KINDERBETREUUNG - Graz

| 47 47 | Keuchhusten Elterninformation

Wichtige Information zu KEUCHHUSTEN

Liebe Eltern!

In unserer Kinderbetreuungseinrichtung ist Keuchhusten aufgetreten.Keuchhusten (Pertussis) ist längst keine Kinderkrankheit mehr: Zunehmend sind Jugendliche und Erwachsene betroffen. Zwar sind mittlerweile etwa 90 Prozent der schulpflichtigen Kinder gegen Keuchhusten geimpft. Wer nicht rechtzeitig an eine Auffrischimpfung denkt, ist jedoch nicht mehr ausreichend geschützt.

KEUCHHUSTEN IST EINE AKUTE INFEKTIONSKRANKHEIT DER ATEMWEGE, die durch das Bakterium Bordetella pertussis entsteht. Im Herbst und Winter treten mehr Fälle auf als im Frühjahr und Sommer. KEUCHHUSTEN IST SEHR ANSTECKEND: Wenn ein ungeimpfter Mensch mit dem Erreger in Kontakt kommt, entwickelt er mit mindestens 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit einen Keuchhusten. Die Ansteckung geschieht durch Tröpfcheninfektion, also zum Beispiel durch Niesen oder Husten.

Wer Keuchhusten hat, entwickelt zunächst Symptome, die einer Erkältung ähneln: Schnupfen, Niesen, Heiser-keit und leichter Husten gehören zum Krankheitsbild. Nach etwa ein bis zwei Wochen treten die für Pertussis charakteristischen Hustenanfälle auf. Der Keuchhusten klingt erst nach mehreren Wochen langsam ab.

Je nach Alter können sich die Keuchhusten-Symptome aber auch anders entwickeln: Keuchhusten bei Erwachsenen und Jugendlichen äußert sich oft nur durch lang anhaltenden Husten. Dagegen zeigt ein Keuch-husten bei Kindern im Säuglingsalter oft einen besonders schweren Verlauf: Die Hustenanfälle sind in dem Alter zwar oft weniger stark, es können aber Atemstillstände (Apnoen) auftreten. Außerdem kann Keuchhusten gerade beim Baby eher Komplikationen verursachen (wie Lungenentzündung, Mittelohrentzündung, Entzündung des Gehirns mit Krampfanfällen)

Eine rechtzeitige Keuchhusten-Therapie mit Antibiotika trägt zur Eindämmung der Infektion bei: Die Medikamente sorgen dafür, dass der Keuchhusten weniger lange (nur noch etwa 5 Tage) ansteckend ist.

Page 48: GESUND IN DER KINDERBETREUUNG - Graz

48 | Wichtige Telefonnummern und Links

Notruf 112

Rettung 144

Vergiftungszentrale +43 1 406 43 43

Kinderzentrum am LKH Graz:

Kinderklinik +43 316 385-82636

Kinderchirurgie +43 316 385-14244

Gewaltschutzambulanz +43 664 843-8241

Journaldienst Sozialarbeit +43 316 872-3043

(Verdacht auf Kindeswohlgefährdung) Fax: +43 316 872-3089

Ärztlicher Dienst, A 6 +43 316 872-4623

WICHTIGE TELEFONNUMMERN UND LINKS

Schulärztlicher Dienst: www.graz.at/cms/beitrag/10034658/5587684 Schulärztlicher Dienst – Kontakt: www.graz.at/cms/beitrag/10201186/313710 Angebote für Kinder: www.kinder.graz.atAngebote für Familien: www.familie.graz.atAngebote für Jugendliche: www.jugend.graz.at

Page 49: GESUND IN DER KINDERBETREUUNG - Graz

Kontakte Ärztlicher Dienst | 49

KONTAKT ÄRZTLICHER DIENSTKeesgasse 6/II | 8010 Graz

LEITUNGDr. Werner SausengTel.: +43 316 [email protected]

SEKRETARIATIngrid AliTel.: +43 316 [email protected]

Gabriele HütterTel.: +43 316 [email protected]

DIPLOM-LOGOPÄDINNENMartina Frank, MASTel.: +43 664 60 87 24 [email protected] Ulrike Fuchsbichler, MScTel.: +43 664 60 87 24 [email protected] Brigitte Ruderstaller-BelleTel.: +43 664 60 87 24 [email protected]

ÄRZTINNENTel.: +43 316 872-4624Fax: +43 316 872-4629

Dr.in Ulrike [email protected]

Dr.in Susanne [email protected]

Dr.in Müzeyyen Gallnbrunner [email protected]

Dr.in Edith [email protected]

Dr.in Ines [email protected]

Dr.in Ursula [email protected]

Dr.in Andrea [email protected]

UNSER TEAM – KONTAKTE

Page 50: GESUND IN DER KINDERBETREUUNG - Graz

50 | Wer betreut welche Einrichtungen?

ÄRZTiNNEN 2016/2017KINDER- GARTEN

HORT KRIPPE

Dr. Werner Sauseng Mariatrosterstraße

Dr.in Ines Pamperl 26-er Schützengasse Andersengasse Friedrichgasse Kapellenstraße

KinkgasseMittelstraße

NippelgasseNiesenbergergasse

Rosegger Kai

Nippelgasse Friedrichgasse IdlhofgasseMittelstraße

Dr.in Susanne Gregoritsch SR 3

Dornschneidergasse Harter Straße

PirchäckerSteinberg

SchererstraßeTriester

Harter StraßeTriester

Dornschneidergasse Schererstraße

Dr.in Müzeyyen Gallnbrunner50 %

AugasseErlengasse

Lustbühel

Kepler AugasseErlengasse

Lustbühel

Dr.in Edith Ornig Anton Kleinoscheg Ghegagasse

Schippingergasse

Am DammAm Fröbelpark

Anton Kleinoscheg

Dr.in Ulrike Brunner-Karner Heilpäd. Rosenhain Ragnitz

Rosenhain 6 Schloßberg

Scheidtenbergerstraße Schönbrunngasse

Waldhaus

Ragnitz Rosenhain 6

SO Rosenhain Sackstraße

Schönbrunngasse

Dr.in Ursula Proske-Heger Brucknerstraße Kunterbunt

Lustbühel Münzgrabenstraße

Petrifelderstraße Plüddemanngasse

Schönau

Augasse Krones

Pestalozzi Plüddemanngasse

Schönau

Flurgasse Fröhlichgasse

Sandgasse Nussbaumerstraße

Plüddemangasse

Dr.in Andrea Wirnsberger Algersdorf Alte-Post-Straße

Arland Gaswerkstraße

Karl MorreKloiberweg

PosenergasseProhaskagasse

AlgersdorfGaswerkstraße

Kloiberweg Prohaskagasse

ArlandKloiberweg

Prohaskagasse

WER BETREUT WELCHE EINRICHTUNGEN?

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Impressum – Stadt GrazAmt für Jugend und Familie, Ärztlicher Dienst Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Werner SausengLeiter des Ärztlichen DienstesGestaltung: Ingrid Ali

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