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6 · 2017 Info Kontakt Archiv Aktuell Inhalt Aufwärtstrend des Konsumklimas hält an Die deutschen Verbraucher bleiben auch im Mai dieses Jahres in Hochstimmung und damit eine verlässliche Stütze der Konjunktur in Deutschland. Dies zeigen die gestiegene Konjunktur- und Einkommenserwartung. Die Anschaffungsneigung war dagegen auf weiterhin hohem Niveau leicht rückläufig. In seiner Prognose für Juni sieht GfK das Konsumklima bei 10,4 Punkten und damit 0,2 Zähler höher als im Mai. Die Bundesbürger sehen die heimische Konjunktur auch im späten Frühjahr 2017 klar im Aufwind. Dies belegt der Anstieg der Konjunkturaussichten im Mai auf ein neues Zwei-Jahres-Hoch. Davon kann auch die Einkommens-erwartung mit einem weiteren Anstieg auf ohnehin sehr hohem Niveau profi-tieren. Die Anschaffungsneigung büßte zwar ihre Gewinne aus dem Vor-monat wieder ein, erzielte aber auch im Mai im historischen Vergleich einen hohen Wert und belegt damit ebenfalls die gute Stimmung unter den Verbrauchern. Quelle: www.gfk.com Patientensicherheit hat Priorität! Die KZBV zur MDK- Jahresstatistik 2016 Amalgam gesundheitlich unbedenklich Bundesrat verabschiedet Minamata-Übereinkommen Pflegebedürftige: Mehr Lebensqualität durch Unterstützung bei Mundpflege BZÄK und KZBV zum Internationalen Tag der Pflege Reif für die Niederlassung? Orientierung bietet der neue Gründer CheckUp der apoBank Das häusliche Arbeitszimmer eines Selbstständigen und der „andere Arbeitsplatz“ in seinen Betriebsräumen ladies dental talk starke Frauen, starke Branche! Empathie zeigen, zuhören, Lösungen suchen „Zahnärzte brauchen Lobby!“ 50 Jahre BDK Berufsverband der Deutschen Kieferorthopäden wurde am 7. Mai 1967 gegründet BDK feiert Jubiläum Der erste Zahnarztbesuch Implantatversorgungen bei alten und hochbetagten Patienten DGI-Sommersymposium in Frankfurt/Main - Mit falscher Vorsicht in die Rechtsfalle: Wenn die Kontraindikation für ein Implantat zur Fehlentscheidung führt. Dentale Ästhetik - Workflow von A bis Z 25 500 Studierende erhielten 2016 ein Deutschlandstipendium Studierende sind keine digitalen Enthusiasten Medizinwissen digital Soziale Ansteckung: Wann verbreiten wir fremde Meinungen weiter? Produkte für Studium & Beruf IMPRESSUM

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Info Kontakt Archiv

Aktuell Inhalt

Aufwärtstrend des Konsumklimas hält an

Die deutschen Verbraucher bleiben auch im Mai dieses Jahres in Hochstimmung und damit eine

verlässliche Stütze der Konjunktur in Deutschland. Dies zeigen die gestiegene Konjunktur- und Einkommenserwartung. Die Anschaffungsneigung

war dagegen auf weiterhin hohem Niveau leicht rückläufig. In seiner Prognose für Juni sieht GfK

das Konsumklima bei 10,4 Punkten und damit 0,2 Zähler höher als im Mai.

Die Bundesbürger sehen die heimische Konjunktur auch im späten Frühjahr 2017 klar im Aufwind.

Dies belegt der Anstieg der Konjunkturaussichten im Mai auf ein neues Zwei-Jahres-Hoch. Davon kann auch die Einkommens-erwartung mit einem

weiteren Anstieg auf ohnehin sehr hohem Niveau profi-tieren. Die Anschaffungsneigung büßte zwar

ihre Gewinne aus dem Vor-monat wieder ein, erzielte aber auch im Mai im historischen Vergleich einen hohen Wert und belegt damit ebenfalls die

gute Stimmung unter den Verbrauchern.

Quelle: www.gfk.com

Patientensicherheit hat Priorität! Die KZBV zur MDK-

Jahresstatistik 2016 Amalgam gesundheitlich unbedenklich Bundesrat

verabschiedet Minamata-Übereinkommen Pflegebedürftige: Mehr Lebensqualität durch

Unterstützung bei Mundpflege BZÄK und KZBV zum

Internationalen Tag der Pflege Reif für die Niederlassung? Orientierung bietet der neue

Gründer CheckUp der apoBank Das häusliche Arbeitszimmer eines Selbstständigen und

der „andere Arbeitsplatz“ in seinen Betriebsräumen ladies dental talk – starke Frauen, starke Branche! Empathie zeigen, zuhören, Lösungen suchen „Zahnärzte brauchen Lobby!“ 50 Jahre BDK Berufsverband der Deutschen

Kieferorthopäden wurde am 7. Mai 1967 gegründet – BDK feiert Jubiläum

Der erste Zahnarztbesuch Implantatversorgungen bei alten und hochbetagten

Patienten DGI-Sommersymposium in Frankfurt/Main - Mit falscher

Vorsicht in die Rechtsfalle: Wenn die Kontraindikation für ein Implantat zur Fehlentscheidung führt.

Dentale Ästhetik - Workflow von A bis Z 25 500 Studierende erhielten 2016 ein

Deutschlandstipendium Studierende sind keine digitalen Enthusiasten Medizinwissen digital Soziale Ansteckung: Wann verbreiten wir fremde

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Patientensicherheit hat Priorität! Die KZBV zur MDK-Jahresstatistik 2016 Die Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDK) haben in Berlin ihre Jahresstatistik 2016 vorgestellt. Dazu sagte Dr. Wolfgang Eßer, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV): „Trotz mangelnder Repräsentativität der Zahlen, deren Aussagekraft zum Teil mit der Lupe gesucht werden muss, nimmt die Vertragszahnärzteschaft natürlich jeden tatsächlichen Fehler ernst und prüft diesen gründlich. Patientensicherheit hat für uns, als eine der am häufigsten konsultierten Facharztgruppen, immer Priorität! Die MDK-Ergebnisse über mögliche oder bestätigte Fehler lassen allerdings – auch diesmal wieder – keine belastbaren Rückschlüsse auf die Versorgungsqualität in den Praxen zu. Fest steht vielmehr: Unsere zahnärztliche Versorgung hat ein Qualitätsniveau, das weltweit keinen Vergleich scheuen muss.“

Dazu trage besonders ein fortlaufend weiterentwickeltes Qualitätsmanagement bei. „Schon die Zahlenverhältnisse - KZBV vs. MDK - belegen das eindeutig: Allein 93 Millionen (!) zahnärztliche GKV-Behandlungsfälle stehen einer doch eher geringen Zahl von 422 bestätigten Fehlern gegenüber. Doch diese Relation wird leider durch den MDK - einmal mehr - verschwiegen.“ Patientinnen und Patienten verunsichern solche Statistiktricks lediglich, betonte Eßer. „Ein echter Beitrag zur Versorgungssicherheit ist das jedenfalls nicht.“ Der MDK veröffentlicht jedes Jahr eine Statistik der häufigsten Behandlungsfehler auf Basis von Gutachten, die erstellt werden, wenn sich Versicherte mit einem Fehlerverdacht an ihre Krankenkasse wenden. Echte Beiträge der Zahnärzte zur Patientensicherheit Der zahnärztliche Berufsstand arbeitet konsequent an der Weiterentwicklung und Verbesserung von Instrumenten zur Qualitätsförderung und Patientensicherheit. Dazu zählt ein Netz von zahnärztlichen Beratungsstellen, die seit Jahren kostenlos und fachlich kompetent Auskunft zu neuen Behandlungsmethoden, Therapiealternativen, Zweitmeinungsverfahren sowie zu Risiken bei bestimmten Eingriffen geben. Seit 2011 können sich Zahnärzte im BZÄK-Pilotprojekt „Jeder Zahn zählt!“ anonym über unerwünschte Ereignisse aus ihrem Praxisalltag austauschen und voneinander lernen. Anfang 2016 wurde das System als „CIRS dent – Jeder Zahn zählt!“ von Bundeszahnärztekammer und Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung gemeinsam auf eine breite Basis gestellt. Voraussichtlich im Juni wird der erste Evaluationsbericht der zahnärztlichen Patientenberatung vorgestellt. Die Zahnärzteschaft bietet in diesem System jedem Patienten die Möglichkeit, vermutete Behandlungsfehler von neutralen Gutachtern überprüfen zu lassen: www.patientenberatung-der-zahnaerzte.de

Weitere Informationen zur zahnärztlichen Patientenberatung und zu „CIRS Dent – Jeder Zahn zählt!“ können unter www.patientenberatung-der-zahnaerzte.de, www.cirsdent-jzz.de

abgerufen werden.

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Amalgam gesundheitlich unbedenklich Bundesrat verabschiedet Minamata-Übereinkommen Amalgam ist in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Kariesdefekte im Seitenzahnbereich in der Regel das Füllungsmaterial der Wahl. Darauf weist die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) anlässlich der heutigen Verabschiedung des Gesetzes zum Übereinkommen von Minamata durch den Bundesrat hin. Das Übereinkommen soll Gesundheit und Umwelt vor Emissionen und Freisetzungen von Quecksilber und Quecksilberverbindungen schützen. 90 Länder, darunter Deutschland, hatten im Jahr 2013 in Japan Maßnahmen vereinbart, die vom Quecksilberabbau über die Verarbeitung in Produkten bis zur Freisetzung und Behandlung von Altlasten Gefahren für Mensch und Umwelt reduzieren sollen. Zu den Produkten gehört auch Dentalamalgam. Die entsprechenden Regelungen wurden jetzt in nationales Recht überführt.

Der propagierte langsame Ausstieg aus der Verwendung von Amalgam hat allerdings vornehmlich ökologische und nicht gesundheitliche Gründe. „Dass seine Anwendung für Kinder und Schwangere sowie bei bestimmten Erkrankungen eingeschränkt wurde, dient – ähnlich wie bei einigen Arzneimitteln – dem vorbeugenden Gesundheitsschutz“, betonte Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV Das Parlament der Europäischen Union hatte kürzlich die neue EU-Quecksilberverordnung angenommen, die ab Januar 2018 in den Mitgliedstaaten gilt. Die Verordnung sieht zum Beispiel vor, dass Amalgam aus Gründen der Versorgungssicherheit als Füllungsmaterial in der EU beibehalten bleibt. Die EU-Kommission wird bis Ende Juni 2020 eine Machbarkeitsstudie zur Frage vorlegen, ob die Verwendung von Dentalamalgam auf lange Sicht – vorzugsweise bis 2030 – auslaufen kann. Rückläufiger Trend bei Zahnamalgam Nach Zahlen der KZBV ist der Trend bei der Verwendung von Amalgam, einer weichen, leicht formbaren Mischung aus verschiedenen metallischen Verbindungen, tendenziell rückläufig. Die Zahl neu gelegter Amalgamfüllungen nimmt seit Jahren ab. Diese entsprechen häufig nicht mehr den Wünschen der Patienten, was unter anderem mit gestiegenen ästhetischen Ansprüchen und dem Wunsch nach möglichst zahnfarbener Versorgung zusammenhängt. Die Zahl der im Jahr 2015 neu abgerechneten Füllungen zu Lasten der GKV betrug – unabhängig vom Material – 51,6 Millionen. Etwa 30 Prozent des Gesamtbestandes aller vorhandenen Füllungen sind – vorsichtigen Schätzungen zufolge – noch aus Amalgam. Möchte ein Zahnarzt in seiner Praxis kein Amalgam mehr verwenden, muss er Patienten eine Alternative anbieten, die nicht teurer ist, als eine Amalgamfüllung – im Seitenzahnbereich also zuzahlungsfrei. Tut der Behandler das nicht, verstößt er gegen vertragszahnärztliche Pflichten, zu denen sich die KZBV uneingeschränkt bekennt. Leistungen der GKV müssen nach dem Gesetz ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein. Für Patienten, die aus medizinischen Gründen kein Amalgam erhalten können (absolute Kontraindikation), werden bei Seitenzähnen Kompositfüllungen gezahlt. Ein solcher Fall liegt vor, wenn ein Patient eine durch einen speziellen Test nachgewiesene Allergie auf Amalgam oder dessen Bestandteile aufweist oder unter schwerer Niereninsuffizienz leidet. Den Austausch intakter Füllungen übernimmt die GKV grundsätzlich nicht. Weitere Informationen zu Zahnfüllungen finden sich unter www.kzbv.de.

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Pflegebedürftige: Mehr Lebensqualität durch Unterstützung bei Mundpflege BZÄK und KZBV zum Internationalen Tag der Pflege Pflegbedürftige ältere Menschen haben eine deutlich schlechtere Zahn- und Mundgesundheit als nicht-pflegebedürftige Angehörige ihrer Altersgruppe. Auf dieses Ergebnis der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ) weisen Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) anlässlich des Internationalen Tages der Pflege hin. Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK: „Knapp 30 Prozent der Menschen mit Pflegebedarf sind nicht mehr selbst in der Lage, ihre Zähne oder Prothesen eigenständig zu pflegen. Sie benötigen Unterstützung. Denn Erkrankungen im Mund können negative Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit haben. Von Ernährungsmangel und Infektanfälligkeit, Verschlechterung eines Diabetes bis zur Erhöhung des Schlaganfallrisikos. Aber auch Medikamente wie Blutdruckmittel können Probleme im Mund verstärken. Die tägliche Mundpflege ist deshalb elementar wichtig für die Lebensqualität und Gesundheit pflegebedürftiger Menschen.“

Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV: „Alte und Pflegebedürftige haben in besonderem Maße Bedarf an zahnärztlicher Betreuung und Zuwendung. Wir Zahnärzte haben deshalb für diese besonders vulnerable Patientengruppe spezielle Betreuungsprogramme aufgesetzt. Diese hat der Gesetzgeber zum Teil auch schon rechtlich verankert. Dazu zählt etwa die aufsuchende Versorgung: Wer die Praxis nicht mehr selbst erreichen kann, den behandelt der Zahnarzt ambulant - im Heim oder Zuhause - soweit das möglich ist. Neben einer umfassenden, bedarfsgerechten Therapie wird die KZBV im G-BA zudem zahnärztliche Präventionsleistungen durchsetzen. Wir arbeiten also mit aller Kraft dafür, dass ausnahmslos alle Menschen in dieser Gesellschaft von der guten und hochwertigen Versorgung durch Zahnärztinnen und Zahnärzte profitieren.“ Den Ergebnissen der DMS V zufolge haben ältere Menschen mit Pflegebedarf mehr Karies, weniger eigene Zähne und häufiger Zahnfleischbluten. Deshalb sollte bei diesen Patienten besondere Aufmerksamkeit auf die tägliche Mundpflege sowie die regelmäßige zahnärztliche Kontrolle, Prävention und Therapie gelegt werden. Während nur noch ein Drittel der älteren Senioren (75- bis 100-Jahre) keine eigenen Zähne mehr hat, ist jeder zweite Pflegebedürftige gleichen Alters zahnlos. Diese verbliebenen Zähne sind zugleich behandlungsbedürftiger. Auffällig ist, dass pflegebedürftige ältere Senioren zwar mit Zahnersatz versorgt sind, im Vergleich aber häufiger mit herausnehmbaren Prothesen. Zahnärzte informieren umfassend über bestehende Möglichkeiten der Versorgung für Pflegebedürftige, etwa mit dem Flyer „Zahnärztliche Betreuung zu Hause für Ältere, Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderung“, der auch auf den Websites von KZBV und BZÄK abgerufen oder bestellt werden kann. Dort finden sich zudem weitere Informationen zu den Ergebnissen der DMS V, darunter eine Kurzbroschüre sowie die Grafik „Mundgesundheit von älteren Senioren mit Pflegebedarf“. Erklärfilme für die Mundpflege bei Pflegebedürftigen, die zeigen, wie Prothesen richtig herausgenommen werden oder die Mundschleimhaut befeuchtet wird, stehen unter YouTube -> BZÄK.

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Reif für die Niederlassung? Orientierung bietet der neue Gründer CheckUp der apoBank Ab sofort können Apotheker, Ärzte, Zahnärzte,Tierärzte und Psychotherapeuten in wenigen Minuten erfahren, wie viel Unternehmer in ihnen steckt. Mit dem Gründer CheckUp bietet die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) den Heilberuflern die Möglichkeit, ihre persönlichen Voraussetzungen für eine eigene Praxis oder Apotheke online zu prüfen. Der Gründer CheckUp der apoBank ist das erste speziell für akademische Heilberufler entwickelte Self-Assessment-Tool. Er unterstützt Studierende und Angestellte bei der Entscheidung für eine eigene Praxis oder Apotheke. Die rund 30 Fragen sind jeweils für fünf Heilberufsgruppen ausgelegt: So können sich Apotheker, Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte und Psychotherapeuten konkret und aktiv mit der Option der Selbständigkeit auseinandersetzen. In drei Themenblöcken wird anonym geprüft, welche Voraussetzungen für die Niederlassung bereits vorliegen.

Der erste Teil des CheckUps bietet wissenschaftlich fundierte Vorlagen zur Einschätzung der eigenen Persönlichkeitsmerkmale, die für die Selbständigkeit hilfreich sind: Dazu gehören Interaktionsfähigkeit, Eigenständigkeit, Unternehmergeist und Umsetzungsfähigkeit. Im zweiten Teil werden Grundlagen zum Gesundheitsmarkt und der Betriebswirtschaftslehre abgefragt, zum Beispiel: Wie hoch ist der Anteil der Personalkosten an den gesamten Praxisausgaben? Was bedeutet Teilzulassung? Können Präventionsleistungen im Internet angeboten werden? Der Abschlussreport zeigt auf einen Blick, wieviel Gründerpotential der Testende besitzt: Ist er für die Niederlassung bereits ‚optimal ausgestattet‘ oder braucht es zusätzliches Wissen? Die Auswertung reflektiert aber auch ausführlich die gegebenen Antworten und vergleicht die Ergebnisse mit den Voraussetzungen erfolgreicher Unternehmer. Sie spiegelt dem Heilberufler, wie fortgeschritten seine Fach- und Marktkenntnisse sind. „Derzeit gibt es kein vergleichbares Online-Tool für junge Heilberufler. Hier bekommen sie innerhalb kurzer Zeit eine erste, neutrale Einschätzung ihres Unternehmerpotentials“, sagt Olaf Klose, Vorstandsmitglied der apoBank. „In den Testfragen stecken unser Know-how rund um die Gründungsberatung und die Kenntnisse des Gesundheitsmarktes. Als Bank der Heilberufler ist es unser Auftrag, Heilberufler bei ihren Karriereentscheidungen zu unterstützen. Das tun wir nun auch mit dem Gründer CheckUp – qualifiziert und digital.“ Der Zugang zum Gründer CheckUp erfolgt ohne Registrierung auf www.gruender-checkup.de. Er ist kostenlos und mit keinerlei Verpflichtungen verbunden. Das Tool kann auch

mobil aufgerufen und genutzt werden. Über die apoBank Mit 406.000 Kunden und über 108.000 Mitgliedern ist die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) die größte genossenschaftliche Primärbank und die Nummer Eins unter den Finanzdienstleistern im Gesundheitswesen. Kunden sind die Angehörigen der Heilberufe, ihre Standesorganisationen und Berufsverbände, Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und Unternehmen im Gesundheitsmarkt. Die apoBank arbeitet nach dem Prinzip „Von Heilberuflern für Heilberufler“, d. h. sie ist auf die Betreuung der Akteure des Gesundheitsmarkts spezialisiert und wird zugleich von diesen als Eigentümern getragen. Damit verfügt die apoBank über ein deutschlandweit einzigartiges Geschäftsmodell.

Quelle: www.apobank.de

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Das häusliche Arbeitszimmer eines Selbstständigen und der „andere Arbeitsplatz“ in seinen Betriebsräumen Aufgrund einer aktuellen Entscheidung des Bundesfinanzhofs (BFH) können mehr Selbständige als bisher Aufwendungen für ein häusliches Arbeitszimmer steuerlich geltend machen. Hintergrund ist folgender: Viele Selbstständige, die freiberuflich oder gewerblich tätig sind - sei es auf der Baustelle, in der Werkstatt, als Außendienstler oder in einer Klinik – verfügen an oder in der Betriebsstätte über keinen Büroarbeitsplatz, der auch vertrauliche Büroarbeiten im Rahmen gewöhnlicher Arbeitszeiten (etwa Geldverkehr, Lohnabrechnungen, Rechnungswesen) ermöglicht. Selbständige erledigen solche Tätigkeiten deshalb oft vom häuslichen Arbeitszimmer aus. Aufwendungen für ein häusliches Arbeitszimmer sind jedoch grundsätzlich nicht als Betriebsausgaben abziehbar. Eine Ausnahme gilt nur, wenn für berufliche oder betriebliche Tätigkeiten kein „anderer Arbeitsplatz“ zur Verfügung steht.

Der BFH entschied mit Urteil vom 22.02.2017 (Az. III R 9/16) über die Nutzungsmöglichkeit eines „anderen Arbeitsplatzes“ im Betrieb. Er traf eine positive Entscheidung für den Steuerpflichtigen (im Streitfall ein Logopäde), der mit vier Angestellten in gemieteten Räumen arbeitete, dort aber nicht in angemessener Weise seine Büro-Verwaltungsarbeiten verrichten konnte und die Bürotätigkeiten auch nicht stets erst nach Dienstschluss durchführen wollte. Das Finanzamt meinte, ein „anderer Arbeitsplatz“ sei grundsätzlich jeder Arbeitsplatz, der zur Erledigung büromäßiger Arbeiten geeignet sei. Der BFH hingegen differenzierte die Beschaffenheit des Arbeitsplatzes und die Rahmenbedingungen der Nutzung dahingehend, dass nicht allein aus einem vorhandenen Schreibtisch in einem Praxisraum darauf geschlossen werden kann, dass dieser Arbeitsplatz für alle Aufgabenbereiche zur Verfügung steht. Sowohl die Arbeitsplatzbeschaffenheit (Größe, Ausstattung, Lage), als auch die Rahmenbedingungen der Nutzungsmöglichkeit (Ausgestaltung der Betriebsräume, Verfügbarkeit des Arbeitsplatzes, zumutbare Möglichkeit der Einrichtung eines außerhäuslichen Arbeitsplatzes) seien im Rahmen einer Gesamtwürdigung zu werten. Dabei spiele auch die Vertraulichkeit der Arbeitsvorgänge gegenüber Patienten oder Kunden sowie Mitarbeitern eine Rolle. So angenehm die steuerliche Abzugsmöglichkeit für ein häusliches Arbeitszimmer ist, so notwendig ist eine steuerliche Beratung über mögliche „Nebenwirkungen“. Denn richten Selbstständige ein häusliches Arbeitszimmer im eigenen Haus oder der Eigentumswohnung ein, so kann dadurch „steuerverhaftetes“ Betriebsvermögen entstehen mit der Folge, dass bei Aufgabe der Tätigkeit oder Verkauf der Immobilie daraus Steuer entstehen kann. Deshalb unser Tipp: Fragen Sie Experten, die sich lohnen und die Sie u. a. im Steuerberater-Suchservice des Steuerberaterverbandes unter www.dstv.de/suchservice/ finden können.

Quelle: www.stbvsh.de

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ladies dental talk – starke Frauen, starke Branche! Save the date! Die nächsten Netzwerk-Treffen: Mainz, 21. Juni: „Ade Zähneknirschen, hallo Lebensqualität“: bruXane-Gründerin Bianca Berk stellt eine besondere Therapie-Methode gegen Knirschen vor und gibt Einblicke in die Geschichte ihres jungen Unternehmens, im Landhotel Battenheimer Hof. Nürnberg, 5. Juli: „Vom Kaufhaus zum Fashion- und Lifestyle-Store“, exklusiv durchs Modehaus Breuninger Nürnberg mit Kommunikations-Expertin Dagmar Munk, anschließend geht’s ins „PAULS“ Stade, 6. September: „Miteinander reden- miteinander gewinnen“ Kommunikations-Expertin und Coach Monika Bylitza regt zur Diskussion an, wie das Miteinander im Team und mit Patienten noch besser gelingen kann, im Restaurant Knechthausen. Münster, 20. September: „Papierlose Praxis: Wie rechtssicher ist die digitale Dokumentation?“ mit Nadine Gilberg (PVS dental) sowie „Digital und mobil: Patientenaufklärung und Dokumentation leicht gemacht“ mit Jennifer Langkau, (synMedico), im „Schloßgarten“-Restaurant.

Hannover, 27. September: „Politik mit Herz und Haltung“, mit der Landtagsabgeordneten der SPD und Landesbeauftragten für Migration, Doris Schröder-Köpf, werfen die Teilnehmerinnen einen Blick auf die Politik in Hannover und Niedersachsen und diskutieren über die Verantwortung einer Region für ihre Menschen sowie die Arbeitswelt der Zukunft, im Restaurant „Funky Kitchen“. Stuttgart, 20. Oktober: „Digitalisierung und Mensch“: Wie verändert Digitalisierung unsere Arbeitswelt? Wie können wir sie uns zunutze machen? Welche Rolle(n) spielt dabei der Mensch?“ Erfahrungen aus der Praxis mit Expertinnen-Input und Interview mit Talkgast Regina Meyer, Chefredakteurin des Landesfernsehens (L-TV). Fachdental West, Landesmesse Stuttgart, Messepiazza 1, 70629 Stuttgart, Eingang Ost, Konferenzsaal der VIP-Lounge. Frankfurt, 25. Oktober: „Papierlose Praxis: Wie rechtssicher ist die digitale Dokumentation?“ mit Nadine Gilberg (PVS dental) sowie „Digital und mobil: Patientenaufklärung und Dokumentation leicht gemacht“ mit Jennifer Langkau, (synMedico). Oldenburg, 3. November: Als Zahnärztin und Chefin erfüllen wir unterschiedliche Rollen. Wie gelingt es uns dabei, klar gegenüber Patienten zu sein, unser Team begeistert mitzunehmen und selbst in der Kraft zu bleiben. Darüber tauschen wir uns aus mit Prof. Dr. Stephanie Birkner, Bereich „Female Entrepreneurship“ an der Universität Oldenburg, sowie EU-Unternehmensbotschafterin und Führungskräfte-Coach Dr. Karin Uphoff, in der Eventlocation „Knabenschule“ Düsseldorf, 8. November: „Papierlose Praxis: Wie rechtssicher ist die digitale Dokumentation?“ mit Nadine Gilberg (PVS dental) sowie „Digital und mobil: Patientenaufklärung und Dokumentation leicht gemacht“ mit Jennifer Langkau, (synMedico). Hört auf zu kämpfen! Wie Sie (mit) Leichtigkeit gewinnen

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Tagesworkshop 10 bis 18 Uhr 26. August, 22. September, 30. September, jeweils 10 bis 18 Uhr in Marburg: Die Teilnehmerinnen reflektieren in kleinem Kreis (max. 5 Teilnehmerinnen), vor welchen Herausforderungen sie immer wieder stehen, was ihnen Energie raubt und was sie ändern möchten. Sie lernen unterschiedliche Konflikt- und Entscheidungsstrategien kennen, erleben die Wirkung empathischer Kommunikation und entwickeln Lösungsansätze für ein gelingendes Miteinander – beruflich wie privat. 23. September Refreshing, für Zahnärztinnen, die bereits an dem Intensiv-Workshop teilgenommen haben Anmeldung über www.ladies-dental-talk.de

3 Fragen, 3 Antworten Für Zahnärztinnen und Zahnärzte haben ideelle Werte Priorität. Interview mit Petra Knödler, Leiterin des Marktgebiets Mitte bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank.

① Die apoBank hat kürzlich Ärzte, Zahnärzte und Apotheker nach ihren Werten, Zielen und Wünschen befragt, welchen Zweck verfolgt die Studie Inside Heilberuf? Petra Knödler: Wir sind ein Finanzinstitut mit einem besonderen Auftrag unserer Eigentümer, die selbst Apotheker, Ärzte, Zahnärzte oder Tierärzte sind. In der Satzung der apoBank ist die Förderung dieser Heilberufe fest verankert. So beobachten wir genau die Entwicklungen im Gesundheitswesen und analysieren die Auswirkungen auf die Heilberufsausübung. Entsprechend sehen wir auch hier den aufkommenden Fachkräftemangel und Handlungsbedarf, denn ein attraktives Berufsbild scheint wichtiger denn eh und je, um flächendeckende Gesundheitsversorgung zu sichern. Was macht aber ein möglichst optimales berufliches Umfeld aus? Das hängt eng damit zusammen, welche Vorstellungen Ärzte, Zahnärzte und Apotheker vom Leben und Arbeiten haben – und die Antworten darauf liefert unsere Umfrage.

② Wie wollen also Heilberufler gerne leben und arbeiten? Petra Knödler: Die Prioritäten stehen fest: Familienleben und Partnerschaft erreichen mit 91 Prozent den absoluten Top-Wert. Finanzielle Sicherheit und Altersvorsorge folgen mit 85 Prozent Zustimmung, doch insgesamt sind ideelle Werte wichtiger als materielle. So rangieren Hilfsbereitschaft, Freizeit und gesunde Lebensweise deutlich vor Wohlstandskriterien und beruflicher Karriere. Diese Ergebnisse korrelieren auch mit dem zunehmenden Trend nach Teilzeitarbeit, den wir beobachten. Work-Life-Balance stellt also ein wesentliches Kriterium für die Attraktivität des Arbeitsplatzes. In Bezug auf den beruflichen Alltag ist insbesondere der Ruf nach weniger Bürokratie ganz laut. Bei Zahnärzten ist er sogar am lautesten: 75 Prozent der Befragten sehen hier Handlungsbedarf. Sie würden insgesamt viel lieber mehr Zeit mit den Patienten verbringen als mit den Formalitäten. Diese Problematik ist nicht neu, aber unsere Umfrage zeigt nochmal, wie schwerwiegend dieser Umstand für die Berufsausübung ist. Die Digitalisierung birgt zwar viel Potential, um Heilberufler von bürokratischen Prozessen zu entlasten, doch die Entwicklung ist langsam, und es fehlen Anreize, um den Digitalisierungsprozess zu beschleunigen.

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③ Sie haben auch Zahnärztinnen und Zahnärzte befragt, welche Besonderheiten zeichnen diese Berufsgruppe aus? Petra Knödler: Im Vergleich zu Ärzten und Apothekern zeigen sich Zahnärzte innovativer und unternehmerischer: Die berufliche Karriere hat von allen Berufsgruppen für sie die höchste Relevanz. Sie zeigen auch vergleichsweise deutlich mehr Unternehmergeist und Offenheit gegenüber dem technologischen Fortschritt und Innovationen. Zahnärzte messen zwar der Vermögensbildung und dem Eigentum höhere Bedeutung bei als die anderen Heilberufler, doch auch für sie spielen diese materiellen Werte insgesamt keine vorrangige Rolle. Familienleben gehört für 94 Prozent der befragten Zahnärzte ganz oben auf die Skala der wichtigsten Lebensbereiche. Das ist sogar leicht über dem Gesamtdurchschnitt. Zahnärztinnen haben dabei tendenziell Familiengründung und Kindererziehung stärker im Fokus als ihre männlichen Kollegen, gleichzeitig aber auch ihre berufliche Karriere: 28 Prozent der befragten Zahnärztinnen planen in der nahen Zukunft eine Niederlassung, bei ihren männlichen Kollegen sind es nur 15 Prozent. Insgesamt ist die Stimmung unter den Zahnmedizinern gut: Mit 56 Prozent ist die Mehrheit der Zahnärzte mit ihrer beruflichen Situation zufrieden, 19 Prozent stuften sich als unzufrieden ein, jeder vierte allerdings wollte sich bei dieser Frage nicht festlegen. Kontakt: Petra Knödler, Leiterin des Marktgebiets Mitte, Deutsche Apotheker- und Ärztebank, Niederlassung Frankfurt, Mainzer Landstraße 275, 60326 Frankfurt, Tel. 069-795092-900 ____________________________________________________________________________

Empathie zeigen, zuhören, Lösungen suchen Beim Beschwerdemanagement ist es wie in der Zahngesundheit. Prävention ist der beste Schutz. Dieses Fazit zogen die Teilnehmerinnen des Netzwerkabends in Osnabrück nach regem Austausch mit Birgit Vogelsang, Expertin und Dozentin für Kommunikation und Servicequalität bei den Stadtwerken Osnabrück. Dr. Karin Uphoff, Labor-Partnerin Elvira Sinnott und die Strategie-Partner Deutsche Apotheker- und Ärztebank sowie PVS dental hatten ins Restaurant „Wilde Triebe“ eingeladen, das ein einzigartig inspirierendes Künstler-Ambiente bot. Welche Erkenntnisse hat Birgit Vogelsang in mehr als 30 Jahren Erfahrung gewonnen, die sie seit fünf Jahren in ihren Seminaren zum Umgang mit Kunden und Gästen an Kursteilnehmer/innen weitergibt?

• Zuhören: Ich nehme meinen Gegenüber ernst und höre ihm aktiv zu, so dass er das Gefühl hat „hier bin ich richtig“. • Sich entschuldigen: Eine Entschuldigung für ein Missgeschick oder einen Fehler ist ein wichtiger Schritt hin zu einem offenen und wohlgesonnenen Austausch. • Empathie zeigen: Durch einen Perspektivwechsel kann ich mich besser in die Situation des Kunden/Patienten einfühlen. Dies ist ein guter Ansatz, um gemeinsam eine Lösung zu finden, die für beide Seiten akzeptabel ist. • Verhaltenspräferenzen berücksichtigen: Ich mache mir bewusst, dass es Menschen mit unterschiedlichen Verhaltenspräferenzen gibt. Wenn ich weiß, mit welchem „Typen“ ich es zu tun habe, wie jemand „tickt“, fällt es mir leichter, seine Sichtweise zu verstehen und die richtige Ansprache zu finden. • Professionelle Distanz: Bei einer Beschwerde ist mir bewusst, dass nicht ich als Person angesprochen werde. Es geht um die Sache und ich kann im Rahmen der vom Unternehmen vorgegebenen Regeln argumentieren und handeln. Diese professionelle Distanz schützt mich selbst und hilft mir, eine positive Grundstimmung zur Lösung des Problems zu schaffen. • Keine Wertung, keine Verurteilung, keine Rechtfertigung: Ich bewerte oder verurteile meinen Gegenüber nicht und diskutiere nicht über Schuldfragen, sondern denke lösungsorientiert. • Ursachenforschung: In einem weiteren Schritt ist es wichtig, die gesamte Situation zu beleuchten, die zur Beschwerde geführt hat. An welcher Stelle können wir Prozesse oder unser Verhalten ändern, um in Zukunft ähnliche Probleme zu vermeiden?

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• Kleine Schritte: Um Servicequalität weiter zu entwickeln, helfen oft schon kleine Schritte. Es muss nicht gleich die ganz große Veränderung sein. Wichtig ist vor allem, dass alle Teammitglieder die Entwicklung spüren – positives Feedback hilft dabei enorm. • Rahmen setzen und loslassen: Die Aufgabe der Führungsperson ist es, Regeln für das Team und für den Umgang mit Kunden/Patienten klar zu definieren und auch immer wieder zu kommunizieren. Innerhalb dieses Rahmens ist es wichtig, loszulassen, Verantwortung abzugeben, Vertrauen ins Team zu haben und so die Eigenverantwortung zu fördern. Team-Tipps: Auch das Team trägt erheblich zum (Praxis)-Erfolg bei. Für die Team-Führung hatte Birgit Vogelsang Anregungen aus ihrer eigenen Arbeit: Team gekonnt einsetzen: Es ist sinnvoll, Teammitglieder entsprechend ihren Stärken einzusetzen. Wer zum Bespiel freundlich, kommunikationsstark und zugewandt ist, gehört in den Kunden-/Patientenkontakt. Wer eher aufgabenorientiert und weniger kommunikativ ist, hat seine Stärken eher im Aufgabenbereich des Backoffices. Zeitnah agieren: Konflikte im Team wirken sich schnell auf das Verhalten gegenüber dem Kunden/Patienten aus. Wer es sich zur Gewohnheit macht, kritische Situationen und sich abzeichnende Probleme im Team zeitnah anzusprechen und gemeinsam Lösungen zu finden, ist auf dem besten Weg zu einer wertschätzenden Unternehmenskultur. Hospitationen und Tandems: Hat ein Teammitglied besondere Fähigkeiten und Stärken, bietet es sich an, eine Plattform zu schaffen, um dieses Wissen an andere Teammitglieder weiterzugeben. Gemeinsamer Austausch und gemeinsames Lernen wird so zur Teamaufgabe. Dies kann gut in Form von Hospitationen oder Tandems funktionieren, bei denen neue und unerfahrene Mitarbeiter/innen diese Person begleiten. Und auch der regelmäßige Austausch zwischen allen Teammitgliedern hilft, die eigene Arbeit immer wieder aufs Neue zu reflektieren und sich so zu verbessern. Die Zahnärztinnen und Expertinnen des Abends Elvira Sinnott (Dentaltechnik Sinnott), Mechthild Gittner (Deutsche Apotheker- und Ärztebank) sowie Silke Lange (Zahnärzte für Niedersachsen) hatten ebenfalls Anregungen aus ihrem Berufsalltag parat: • Klare Ansagen: Wenn eine neue Mitarbeiterin ins Team kommt, gehen wir unsere Praxiswerte gemeinsam durch und sie bekommt Anleitungen, um sich sicher zu fühlen, was wir wie handhaben. • Deeskalation durch Zeitgewinn: Wenn ein Patient sich am Telefon beschwert, fragen wir genau nach, was sein Problem ist, notieren die Telefonnummer und rufen zurück. Dadurch bringen wir Ruhe in die Situation und gewinnen Zeit, den Sachverhalt zu recherchieren und vorbereitet ins Gespräch zu gehen. • Perspektivenwechsel: Um bei den Mitarbeiter/innen Verständnis für den Ärger von Patienten zu wecken und damit zu einer konstruktiven Grundhaltung zu gelangen, bitte ich sie, sich zu fragen, wie sie sich selbst in der Situation fühlen würden. Das hilft oft. • Zeit und Raum für Austausch: Wir setzen uns jeden Morgen eine halbe Stunde zum Frühstück zusammen. Dieser Rahmen bietet Gelegenheit, alle Themen auf den Tisch zu bringen und ein Gefühl zu entwickeln, was das Team gerade beschäftigt.

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„Zahnärzte brauchen Lobby!“ Wie können einzelne schwarze Schafe eine ganze Branche in Misskredit ziehen? Tut sich in der Zahnmedizin sonst nichts Berichtenswertes? Gieren die Medien nur nach negativen Schlagzeilen? Pflegen Zahnärzt(inn)en zu wenig Kontakt zu den Medien? Darüber diskutierten die Teilnehmerinnen des Frankfurter Netzwerkabends mit der Medienfachfrau Anke Knafla im Restaurant Eat ‘n Art. Eingeladen hatten Dr. Karin Uphoff, Mit-Initiatorin ZTM Andrea Bauer (ZahnAkzente) sowie die Strategiepartner Deutsche Apotheker- und Ärztebank und PVS dental. Um sich auf den Abend beim ladies dental talk einzustimmen, hatte die Planungs-Chefin des Radiosenders hr-iNFO recherchiert, wie oft ihr Sender zahnärztliche Themen im vergangenen Jahr behandelt hat. Das Ergebnis überraschte Anke Knafla selbst: „Eine einzige Gesundheitssendung hat sich in den 52 Sendewochen mit Zahnmedizin beschäftigt.“

Im Archiv der ARD, die den Hessischen Rundfunk und andere öffentlich rechtliche Rundfunkanstalten unter ihrem Dach vereint, habe sie aus 2016 mehrere Beiträge gefunden. Der Großteil von ihnen werfe ein schlechtes Licht auf die Zahnärzteschaft: Es gehe meistens ums Geld und um Abzocke, Zahnmediziner würden als „habgierig“ in der Öffentlichkeit dargestellt. Welche Kriterien Gesundheitsthemen erfüllen sollten, um bei Zuhörer(innen) des hr iNFO Beachtung zu finden, schilderte die Medienfachfrau und Vorstandsmitglied des Frankfurter Presseclubs Anke Knafla: „Alles was neu und bedeutsam ist, ist für uns spannend. Und was den Zuhörer/innen einen Nutzen und Mehrwert bringt, über das die Menschen sprechen oder das sie unterhält.“ Auch Prominenz oder Originalität seien Zugpferde für eine Berichterstattung. Die Tendenz einzelner Medien, reißerische Überschriften auf Kosten der Seriosität zu verwenden, bedauert Knafla. „Wir wollen einen differenzierten und konstruktiven Journalismus machen. Eine gute Geschichte kommt auch ohne Schwarz-Weiß-Malerei aus.“ Aber was sind gute Geschichten? Ein Patient, viele Therapiemöglichkeiten „Alterszahnheilkunde“, „Prophylaxe“, „Digitale Praxis“, „MIH-Erkrankungen bei Kindern“ „Forschungsergebnisse zur Verbesserung der Lebensqualität von Zahnarzt-Patienten“ , „die Einschränkungen und Reglementierungen in der Praxisarbeit durch immer mehr Gesetze“, „Kassenleistungen und die Frage, wie sinnvoll ist, was bezahlt wird“ : Themen, die die Zahnärztinnen beschäftigen und die sie in der moderierten Diskussionsrunde als Ideen für eine Berichterstattung aufzählten, lösten bei Planungs-Chefin Knafla keine Begeisterungsstürme aus. Sie horchte auf, als Uni-Partnerin Dr. Silvia Brandt beim Thema „Zahnbehandlung“ sagte, dass ein und derselbe Patient, von verschiedenen Zahnärzten begutachtet, durchaus mehrere unterschiedliche Therapievorschläge bekommen könnte – alle nachvollziehbar, denn es gäbe nicht DIE eine Lösung. Dass die Palette der Versorgungsmöglichkeiten in ein und demselben Fall so groß und vielfältig ist, je nachdem, welcher Ansatz gewählt wird, hatte die Medienfachfrau nicht erwartet. Neu, relevant, kontrovers und emotional Vor einer Radio- oder Fernsehsendung des Hessischen Rundfunks kommen Themen auf den Prüfstand. Gibt es neue Entwicklungen, Therapien, Bahnbrechendes in der Zahnmedizin oder Forschung? Welche aktuellen Themen werden von Patienten besonders kontrovers und emotional diskutiert? Gibt es in der Branche Promis? Welche zahnmedizinischen Spezialgebiete sind für die Zukunft relevant und auch für Laien spannend? Würden sich auf diese Fragen Antworten finden, könnte sich Anke Knafla gut mehr Dental-Beiträge in hr iNFO vorstellen. Bei einem Schwerpunkt-Thema zu „Arzt-Patienten-Verhältnis“ habe die Redaktion bis jetzt auch Statements aus der Zahnmedizin noch nicht im Blick gehabt.

Quelle: www.ladies-dental-talk.de

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50 Jahre BDK Berufsverband der Deutschen Kieferorthopäden wurde am 7. Mai 1967 gegründet – BDK feiert Jubiläum 50 Jahre BDK – der blickt dieser Tage auf ein halbes Jahrhundert erfolgreicher berufspolitischer Arbeit zurück: Am 7. Mai 1967 fand in Freudenstadt die Gründungsversammlung des Berufsverbands der Deutschen Kieferorthopäden e.V. (BDK) statt. „Natürlich werden wir dieses Jubiläum feiern“, so Dr. Gundi Mindermann, 1. Bundesvorsitzende des BDK. „Nur möchten wir das nicht mit einem großen, politischen Festakt tun – vielmehr laden wir alle unsere Mitglieder, unsere Partner aus Politik, Öffentlichkeit und Industrie sowie Weggefährten dieser Jahrzehnte zu einer ,Geburtstagsparty im Rahmen der Mitgliederversammlung ein. Ein solches Fest, bei dem wir gemeinsam auf unseren BDK anstoßen werden, passt hervorragend zu uns als Verband, der mit und durch seine Mitglieder stark ist“. Gefeiert wird also am 12. Oktober 2017 in Bonn. Dennoch gibt ein solches Datum natürlich Anlass, zurückzublicken: „Bereits im Jahr 1966 fanden sich engagierte Kolleginnen und Kollegen am Rande der DGKFO-Jahrestagung zusammen, um eine eigene Interessenvertretung zu iniitieren – zu schwierig waren die standespolitischen Themen, zu klar grenzten sie sich von den Themen der zahnärztlichen Kollegen ab“, erinnert Dr. Mindermann an die Idee, die zur Gründung des BDK führte. Schon damals hätten beispielsweise Themen wie die Honorargestaltung, Verträge mit den Krankenkassen oder die Wahl und Tätigkeit der Gutachter zur Debatte gestanden. Man verständigte sich darauf, außerhalb des Berufsverbands der Zahnärzte einen eigenen Verband zu gründen: Den Berufsverband der Deutschen Kieferorthopäden e.V. Die Gründungsversammlung wurde einberufen, am 7. Mai 1967 schließlich der BDK „geboren“. Wenngleich sich Politik und Gesellschaft im Laufe der Jahrzehnte veränderten, seien grundsätzliche Themen durch all die Jahre steter Begleiter der kieferorthopädischen Interessenvertretung gewesen: „Wer sich die Geschichte des BDK ansieht, stellt fest, dass die politischen Fragestellungen durch die Jahrzehnte immer wiederkehren: Es geht um die Versorgungsformen, es geht um die Art und Weise, wie Kieferorthopädie in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird, und es geht um die Einigkeit der Kieferorthopädinnen und Kieferorthopäden, die als starker Verband in Politik und Kollegenschaft Gehör finden müssen. Auch insofern haben uns die Gründer des BDK einen Auftrag mit auf den Weg gegeben, der heute ebenso Gültigkeit hat wie in den Sechzigern und wohl auch noch in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren.“ Der BDK richtet den Blick fest in die Zukunft: „Unsere Aufgabe ist es, das Projekt ,KFO-Praxis´ für die jungen Kolleginnen und Kollegen, aber auch für künftige Generationen attraktiv zu halten“, so Dr. Mindermann. Deshalb sei es existenziell, Themen wie „Weiterbildung“ im Fokus zu haben. „Gerade in der aktuell wieder aufkommenden Qualitätsdiskussion müssen wir ein ganz klares Zeichen setzen: Der Fachzahnarzt steht für die hohe Qualität der kieferorthopädischen Versorgung in unserem Land.“ Gerade in diesem Punkt, aber auch auf zahlreichen weiteren Gebieten, sei das gemeinsame Auftreten von Berufsverband und Wissenschaft extrem wichtig. „In den vergangenen Jahren wussten wir unsere wissenschaftliche Gesellschaft, die DGKFO, bei der Beantwortung kritischer Fragen aus Politik und Öffentlichkeit stets an unserer Seite. Durch eine gemeinsam erarbeitete Argumentation ist es uns immer wieder gelungen, die Interessen unserer Kolleginnen und Kollegen in den Praxen erfolgreich zu vertreten. Ich wünsche mir – persönlich und für unseren Verband – dass eine solche Zusammenarbeit auch in Zukunft möglich ist. Zum Wohle unserer Mitglieder, und schlussendlich auch zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten.“

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Der erste Zahnarztbesuch Der Autor M. Murat Gözübüyük, Jahrgang 1948, widmet sich in seinem aktuellen Kinderbuch „Kate & Dr. Amos“ einem heiklen Thema, dem sich alle Eltern früher oder später stellen müssen: Der erste Zahnarztbesuch des Sprösslings steht an! Dann heißt es, die Situation angstfrei zu gestalten. M. Murat Gözübüyük bewegt sich mit seiner Geschichte auf sicherem Terrain. Er selbst ist pensionierter Zahnarzt, hat lange Jahre in Deutschland praktiziert und lebt heute in der Türkei. Die liebevollen Illustrationen in seinem 32-seitigen Buch hat er selber gestaltet, denn neben dem Schreiben von Kinderbüchern ist er begeisterter Hobbymaler, der seine Werke sogar schon in Ausstellungen präsentieren konnte. Nach dem deutsch-türkischen Bilderbuch „Lilly und die Teepuppe“ legt der Autor wieder ein schön gestaltetes Lese- und Vorlesebuch für Kinder und Eltern vor.

Kate soll zum ersten Mal zum Zahnarzt. Weil Tim sagt, alle Zahnärzte seien Monster, ist sie nicht eben begeistert von dieser Idee. Kate versucht, mit ihrem Papa zu verhandeln: Sie putze sich doch immer die Zähne und habe auch keinerlei Schmerzen, erklärt sie. Doch Papa meint, Dr. Amos, der nette Zahnarzt, solle doch ruhig einmal in ihren Mund schauen und die Zähne überprüfen. Denn ihre Zähne sollen ja auch in Zukunft gesund bleiben. Natürlich ist Kate neugierig, wie Dr. Amos denn alle ihre Zähne überhaupt sehen kann, wo ihr Mund doch innen völlig dunkel ist. Papa weiß, wie das geht, und erklärt Kate schon vorab alles Wichtige. Und noch viel mehr erfährt Kate von Dr. Amos, der sogar noch eine Überraschung für sie bereit hält. Dr. Amos kann alle Fragen, die Kate an ihn hat, perfekt beantworten. Dafür sorgt das fachliche Wissen des Autors. Wichtig in dieser Situation ist, dass der Zahnarztbesuch frei von Angstgefühlen und Belastungen stattfinden kann. Gut gemeinte Formulierungen wie „Du brauchst keine Angst haben“ oder „Es tut auch nicht weh“ bringen den Nachwuchs erst auf die Idee, dass ein Zahnarztbesuch unangenehm verlaufen könnte. Statt dessen sollte die natürliche kindliche Neugier geweckt werden. Das klappt, wenn das Kind zuvor schon spielerisch erfahren hat, wie es im inneren seines Mundes aussieht. Belohnungsgeschenke für einen tapfer überstandenen Zahnarzttermin zu versprechen, ist sicher nicht empfehlenswert. Das setzt ein Kind nur unnötig unter Druck. Der Zahnarzt in „Kate & Dr. Amos“ gibt ein gutes Beispiel, wie die erste Untersuchung ablaufen kann. Das Buch ist also bestens geeignet, um ein Kind auf spielerische Weise auf das bevorstehende Ereignis einzustimmen. Bibliografische Angaben: Zahnarzt med dent M. Murat Gözübüyük Kate & Dr. Amos ISBN: 978-3-86196-620-3 Hardcover, 32 Seiten, farbig illustriert 12,90 Euro

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Implantatversorgungen bei alten und hochbetagten Patienten Der ITI Treatment Guide ist eine Buchreihe zu evidenzbasierten Methoden für Implantatversorgungen in der täglichen Praxis. Renommierte Kliniker beleuchten darin (unter Mitwirkung von erfahrenen Praktikern) das Spektrum der unterschiedlichen Behandlungsformen. Die Buchreihe erörtert den Umgang mit verschiedenen klinischen Situationen. Ihr Schwerpunkt liegt insbesondere auf einer fundierten Diagnostik, evidenzbasierten Behandlungskonzepten und voraussagbaren Behandlungsergebnissen bei minimalem Risiko für den Patienten.

Nach den bereits vorliegenden, sehr erfolgreichen acht Bänden der Reihe erscheint es nur folgerichtig, auch ans Älterwerden der Patienten zu denken. Dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass manche unserer Patienten gebrechlich und pflegebedürftig werden. Der vorliegende Band 9 des ITI Treatment Guide zeugt somit vom umfassenden Ansatz des ITI bezüglich der zahnärztlichen Implantologie und vom Bewusstsein seiner Verantwortung auch für ältere Patienten. Hiermit sind einerseits Menschen gemeint, die bereits in früheren Lebensjahren mit implantatgetragenem Zahnersatz versorgt wurden und mit diesem gealtert sind. Andererseits geht es auch um Patienten, die erst in einem höherenAlter von den Fortschritten der Methoden und Materialien der zahnärztlichen Implantologie profitieren. Nachdem sich der Kreis mit diesem Band des ITI Treatment Guide schließt, wird Band 10 wieder zurück zu den Anfängen gehen und einmal mehr die für Implantatbehandlungen in der ästhetischen Zone aktuell verfügbaren Methoden und Materialien beleuchten. Inhalt: Kapitel 01. Einleitung Kapitel 02. Implantatbehandlungen im Alter: Literaturübersicht Kapitel 03. Altern als biologische, soziale und wirtschaftliche Herausforderung Kapitel 04. Vorteile von implantatgetragener Prothetik bei älteren Patienten Kapitel 05. Medizinische Erwägungen zur Behandlung älterer Patienten mit Implantaten Kapitel 06. Herausnehmbarer Zahnersatz für ältere Menschen Kapitel 07. Implantate und Teilprothesen Kapitel 08. Implantatgetragene Deckprothesen für den zahnlosen Patienten Kapitel 09. Chirurgische Erwägungen beim alternden Patienten Kapitel 10. Mundhygiene bei geriatrischen Implantatpatienten Kapitel 11. Der gebrechliche Patient Kapitel 12. Behandlung von technischen und biologischen Komplikationen Kapitel 13. Klinische Fallbeschreibungen Kapitel 14. Zusammenfassung Kapitel 15. Literatur Wismeijer, Daniel / Stephen, Chen / Buser, Daniel (Hrsg.) Müller, F. / Barter, S. Implantatversorgungen bei alten und hochbetagten Patienten Reihe: ITI Treatment Guide Series, Band 9 1. Auflage 2017, Hardcover, 21 x 28 cm, 312 Seiten, 536 Abbildungen Best.-Nr.: 16270 - ISBN 978-3-86867-317-3 Quintessence Publishing, Deutschland 86.00 Euro

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DGI-Sommersymposium in Frankfurt/Main - Mit falscher Vorsicht in die Rechtsfalle: Wenn die Kontraindikation für ein Implantat zur Fehlentscheidung führt. Worauf Zahnärztinnen und Zahnärzte bei der Aufklärung und Dokumentation achten müssen, damit sie nicht in der Rechtsfalle landen, wissen die Experten des DGI-Sommersymposiums 2017. Die Veranstaltung findet am 1. Juli in Frankfurt/Main in Zusammenarbeit mit allen Landesverbänden der DGI und der Landeszahnärztekammer Hessen statt. „Mit einer Entscheidung gegen die Implantation sind Kolleginnen und Kollegen keineswegs rechtlich immer auf der sicheren Seite“, sagt Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz, Wiesbaden. „In bestimmten Fällen kann diese Entscheidung sogar eine Fehlentscheidung sein“, ergänzt der Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie. Mehr Informationen zum Thema Aufklärung und Dokumentation gibt es auf dem Sommersymposium der DGI. Das Symposium wird geleitet von Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz, Wiesbaden und DGI-Schriftführer Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Mainz.

DGI-Sommersymposium 2017: Aufklärung und Dokumentation vor dem Hintergrund des Patientenrechtegesetzes und aktueller BGH-Urteile Samstag, 01.07.2017, 9:30 - 16:30 Uhr, Universitätsklinikum Frankfurt Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt am Main Paul-Ehrlich-Hörsaal, Hörsaal Nr. 22-1 INFORMATION: www.dgi-ev.de/sommersymposium2017

Zwei neue attraktive Förderprogramme – zwei Zielgruppen DGR²Z-Kulzer-Start richtet sich an nicht-promovierte Universitäts-Mitarbeiter und Studierende, DGR²Z-GC-Grant an junge Forscher auch in der Post-Doc-Phase / Einsendeschluss für Bewerbungen ist jeweils der 30. Juni 2017 Seit 2014 unterstützt die DGR²Z vielversprechende Forschungsprojekte in der restaurativen und regenerativen Zahnerhaltung. Dank der beiden renommierten Firmen GC und Kulzer kann sie auch 2017 wieder zwei Förderungen ausloben – diesmal mit klar getrennten Richtlinien für nicht-promovierte und promovierte Teilnehmende: den DGR²Z-Kulzer-Start und den DGR²Z-GC-Grant. Insgesamt stehen Mittel in Höhe von 35.000 EUR zur Verfügung. Bewerbungsschluss für die Anträge ist jeweils der 30. Juni 2017. Für das Förderprogramm DGR²Z-Kulzer-Start können sich ausschließlich nicht-promovierte Mitarbeiter von Universitäten oder Doktoranden in ihrer Promotionsphase bewerben. 10.000 Euro stehen zur Verfügung, die auf maximal drei Anträge verteilt werden können. Der Preis fördert experimentelle oder klinische Studien im Bereich der restaurativen und regenerativen Zahnerhaltung. Das Förderprogramm DGR²Z-GC-Grant ist speziell zugeschnitten auf Universitäts-Mitarbeiter, die promoviert oder höchstens seit fünf Jahren habilitiert sind. Nicht teilnehmen dürfen privat tätige Zahnärzte und Mitarbeiter von Unternehmen aus der Dentalindustrie. Auf bis zu drei Anträge können die 25.000 Euro Fördervolumen aufgeteilt werden. Auch dieses Programm unterstützt experimentelle oder klinische Studien im Fachbereich der DGR²Z. Detaillierte Informationen und die ausführlichen Teilnahmebedingungen zu den Förderprogrammen finden Sie hier: www.dgr2z.de/zahnaerzte/foerderung

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Dentale Ästhetik - Workflow von A bis Z Dieses Buch bringt die aktuellen technologischen Fortschritte in der ästhetischen Zahnheilkunde zusammen und zeigt, wie man sie erfolgreich in die tägliche Praxis integrieren kann. Der Schwerpunkt des Buches liegt auf ästhetischen Materialien, ihren Einsatzmöglichkeiten und ihrer technischen Anwendung. Eine besondere Rolle spielt hierbei die Visualisierung der späteren Versorgung und die Möglichkeit der inversen Schichttechnik. Mit mehr als 1.200 detailreichen, teilweise großformatigen Fotografien und mit knappen, schematischen Step-by-step-Erklärungen gibt das Buch das notwendige Rüstzeug für das Erreichen vorhersagbarer, sicherer Ergebnisse.

Inhalt: Dentalfotografie • Grundlagen der digitalen Fotografie Ästhetische Vorschau • Direktes System • Direktes System und CAD/CAM-System Klinischer Fall • Rehabilitation mit Non-Prep-Veneers aus gepresster Feldspatkeramik • Rehabilitation mit Minimal-Prep-Veneers aus Feldspatkeramik • Rehabilitation mit Non-Prep-Veneers aus Feldspatkeramik auf feuerfestem Stumpf geschichtet • Komplexe Rehabilitation mit Veneers aus Lithiumdisilikat und mit presskeramisch verblendeten Metallkronen • Komplexe Rehabilitation mit Lithiumdisilikat Inverse Schichttechnik • Direkte und indirekte inverse Schichttechnik Klinischer Fall Lithiumdisilikat • Ästhetische Lösungen für unterschiedliche prothetische Versorgungen Klinischer Fall Vincenzo Musella, DMD, MDT ist seit vielen Jahren als Zahntechniker tätig und widmet sich insbesondere der Herstellung prothetischer Restaurationen mit höchstem ästhetischem Anspruch. Auch nach seinem Studium der Zahnmedizin blieb er der Zahntechnik treu und übt diesen Beruf heute unter Anwendung modernster Technologien weiterhin aus. Dank seiner zahnmedizinischen und zahntechnischen Qualifikation kann Vincenzo Musella beide Fachgebiete im Rahmen seiner täglichen Arbeit optimal verbinden. Musella, Vincenzo Dentale Ästhetik - Workflow von A bis Z 1. Auflage 2017, Hardcover, 23 x 28 cm, 456 Seiten, 1.240 Abbildungen Best.-Nr.: 20680 - ISBN 978-3-86867-361-6 Quintessence Publishing, Deutschland 189.00 Euro

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25 500 Studierende erhielten 2016 ein Deutschlandstipendium Im Jahr 2016 erhielten 25 500 Studierende ein Deutschlandstipendium nach dem Stipendienprogramm-Gesetz. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stieg damit die Zahl der Stipendia­tinnen und Stipendiaten im Vergleich zum Vorjahr um 5 %. Gemessen an der vorläufigen Gesamtzahl der Studierenden des Wintersemesters 2016/2017 erreichte sie einen Anteil von 0,9 %. Den höchsten Anteil der Stipendiatinnen und Stipendiaten gab es im Saarland mit 1,6 %, den geringsten in Hamburg mit 0,3 % und Schleswig-Holstein mit 0,5 %. Mit dem Deutschlandstipendium werden seit dem Sommersemester 2011 Studierende gefördert, deren Werdegang herausragende Leistungen in Studium und Beruf erwarten lässt. Der Anteil der Studierenden, die ein Deutschlandstipendium erhalten, soll jährlich erhöht werden. Das Gesetz sieht 8 % als Höchstgrenze vor.

Nachdem der Frauenanteil an den Stipendiaten seit 2011 jeweils leicht unter 50 % gelegen hatte, erhielten 2016 erstmals mehr Frauen (12 800) als Männer (12 700) ein Deutschlandstipendium. Die Deutschlandstipendien in Höhe von monatlich 300 Euro werden je zur Hälfte vom Bund und von privaten Mittelgebern finanziert. Dafür warben die Hochschulen 2016 Fördermittel in Höhe von 26,2 Millionen Euro von privaten Mittelgebern ein. Im Vergleich zu 2015 ergab sich ein Anstieg von 3,5 %. Die Fördermittel stammten vor allem von Kapitalgesellschaften (9,1 Millionen Euro) und von sonstigen juristischen Personen des privaten Rechts, wie zum Beispiel eingetragenen Vereinen, eingetragenen Genossenschaften oder Stiftungen des privaten Rechts, (9,6 Millionen Euro).

Quelle: www.destatis.de

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Studierende sind keine digitalen Enthusiasten Onlinekurse, Social Media, Präsentationstools: Digitalisierung ist in den deutschen Hochschulen angekommen. Technisch sind diese zwar gut ausgestattet. Doch das volle Potenzial digitaler Medien in der Lehre bleibt oft ungenutzt. Die meisten Hochschulen in Deutschland sind technisch gut gerüstet. 80 Prozent der Lehrenden sind zufrieden mit der entsprechenden Ausstattung und der WLAN-Qualität an ihrer Hochschule. Von den Studierenden erhält die IT-Ausstattung sogar noch bessere Noten. Die mit digitalen Medien angereicherte Lehrveranstaltung ist zum Normalfall geworden: 90 Prozent der Veranstaltungen werden heute durch digitale Elemente ergänzt. Didaktische Potentiale aber bleiben trotz guter Infrastruktur oft ungenutzt. Das sind die Ergebnisse unserer Umfrage unter Studierenden, Professoren und Mitarbeitern der Hochschulverwaltung für den "Monitor Digitale Bildung".

Während die meisten Lehrenden eher etablierte Technologien wie Power Point für Präsentationen und Lernmanagementsysteme für das Verbreiten von Materialien verwenden, benutzen Studierende gerne neuere digitale Lernmittel. Gerade beim selbstorganisierten Lernen setzen viele auf Social Media: 42 Prozent nutzen Chat-Dienste, 41 Prozent Foren und Blogs und 29 Prozent Soziale Netzwerke, um zu lernen.

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Lehramtsstudierende am wenigsten aufgeschlossen Dennoch sind Studierende keine digitalen Enthusiasten. Zwar wünschen sich mehr als 80 Prozent von ihnen digitale Medien und Videoangebote rund um die Lehrveranstaltung – nicht zuletzt deswegen, weil sie dadurch selbstständiger unter verschiedenen Lernangeboten wählen können. Doch während jeder fünfte Studierende findet, dass Lehrveranstaltungen ausschließlich mit digitalen Medien durchgeführt werden sollten, ist die "gute alte Tafel" weiterhin das beliebteste Lern- und Unterrichtsmittel. Für Studierende sind weniger die Medien selbst entscheidend, sondern dass das Lehrpersonal fachlich geeignet ist, sie zu nutzen. "Studierende nutzen überwiegend die Medien, die von der Hochschule angeboten werden. Sie essen also, was auf den Tisch kommt." Von allen Fachgruppen am wenigsten aufgeschlossen gegenüber digitalen Medien sind die Lehramtsstudierenden: "Lehramtsstudierende sollten Digitalisierung in die Schulen tragen. Allerdings nutzen gerade Lehramtsstudierende weniger digitale Medien zum Lernen als andere. Wenn sie es tun, motiviert sie das auch noch weniger als ihre Mitstudierenden aus anderen Fachbereichen", so unser Vorstand Jörg Dräger. Spaltung in digitale Verfechter und analoge Skeptiker Dozenten halten sich nicht nur bei der Anwendung innovativer Lernformate zurück. Sie hegen große Skepsis gegenüber Wissensvermittlung durch Videos (86 Prozent), sehen ungelöste rechtliche Probleme (62 Prozent) und beklagen den hohen Aufwand in der Vorbereitung (60 Prozent). Außerdem fühlen sich 60 Prozent der Dozenten durch Tablets oder Laptops gestört, wenn die Studierenden sie während ihrer Lehrveranstaltung nutzen. Digitale Planspiele und Simulationen sowie elektronische Übungen und Tests, die allesamt individuelle Förderung ermöglichen würden, baut nur jeder vierte Dozent in seine Lehrveranstaltungen ein. Eine gesamte Vorlesungsreihe als abrufbares Video produzieren gerade einmal zwei Prozent der Professoren. Diese so genannten MOOCs – Massive Open Online Courses – spielen demnach in der akademischen Lehre an deutschen Hochschulen so gut wie keine Rolle. Allerdings: in der akademischen Weiterbildung werden sie gerne genutzt; etwa 10 Prozent der Hochschulen setzen auf vollständig digitalisierte Weiterbildungsangebote. Die Mehrheit der Hochschulleiter und -verwaltungsmitarbeiter sieht die Lehrenden und Studierenden als die wichtigsten Treiber für den digitalen Wandel an ihren Hochschulen. Konkrete Strategien fehlen Unter Hochschulleitungen und Verwaltungsmitarbeitern bilden sich zwei gleich große Lager digitaler Verfechter und analoger Skeptiker. Mehr als die Hälfte der Hochschulmanager fühlt sich zwar für die digitale Infrastruktur verantwortlich, setzt bei deren Anwendung aber stärker auf Professoren, Dozenten und Studierende als auf sich selbst. An konkreten Strategien für einen systematischen Einsatz digitaler Medien mangelt es vielerorts. Dabei sehen viele Rektoren, Dezernenten und Verwaltungsmitarbeiter durchaus große Chancen in der Digitalisierung. Etwa 70 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass sich durch digitale Lösungen nicht nur die wachsende Anzahl von Studierenden bewältigen lässt, sondern auch ihre zunehmende Vielfalt. Als wichtiger sehen aber selbst Verfechter der Digitalisierung Themen wie steigende Studierendenzahlen, Internationalisierung und Wettbewerb an. Dabei ließen sich diese Herausforderungen mit digitaler Unterstützung leichter angehen. Jörg Dräger erläutert: "Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Sie muss sich mit Zielen, Zielgruppen und Profil der jeweiligen Hochschule verbinden. Digitalisierung ist kein weiteres Problem, sondern Teil der Lösung für bessere Lehre."

Quelle: Bertelsmann Stiftung

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Medizinwissen digital Bessere Examensergebnisse durch Tablet-PCs in Lehre und Ausbildung Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben traditionelle Lehr- und Lernkonzepte in der medizinischen Ausbildung hinterfragt. In einer aktuellen Untersuchung kommen sie zu dem Schluss: Tabletbasierte, multimedial unterstützte Ausbildung führt im Vergleich zu konventionellen Lernmethoden zu besseren Ergebnissen bei medizinischen Examen. Eine integrierte Form von Übungen am Tabletcomputer und klinischer Praxis verbessert die Qualität der Aus- und Weiterbildung von Ärzten nachweislich, wie die im Fachmagazin PLOS ONE* publizierte Studie zeigt.

Im klinischen Alltag und in der biomedizinischen Forschung kommt eine Vielzahl digitaler Medien zum Einsatz, von mehrdimensionalen Bilddaten des menschlichen Körpers bis hin zu Animationen der menschlichen Physiologie. Traditionelle Lehr- und Lernkonzepte in der medizinischen Ausbildung hingegen schöpfen die Potentiale der Informationstechnologien nur teilweise aus. „Idealerweise findet das Medizinstudium patientennah und seltener im Hörsaal statt“, erklärt Prof. Dr. Daniel C. Baumgart von der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Hepatologie und Gastroenterologie am Campus Virchow-Klinikum. „Mit Kommunikationsgeräten wie Tablet-Computer, digitalen Assistenten oder Smartphones können medizinische Daten wie auch Lehrmittel mobil genutzt werden. Unser Ziel war daher, die systematische Einbindung solcher Geräte in Lehre und Weiterbildung wissenschaftlich zu untersuchen.“ Zum Einsatz gekommen sind dabei die an der Charité entwickelte Software Mobile Medical EducatorSM und weitere multimediale Lernmaterialien wie eBooks, eJournale, Diasätze, Podcasts, Videos, Animationen und Bilddaten sowie eine validierte amerikanische Examensprüfsoftware. Medizinstudierende im Praktischen Jahr und Assistenzärzte in Weiterbildung wurden zu Beginn und zum Ende ihrer Aus- oder Weiterbildung examiniert. Der Kontrollgruppe standen alle herkömmlichen Lernressourcen an der Charité zur Verfügung, während die Tablet-PC-Gruppe die Geräte während der gesamten Zeit zusätzlich nutzen konnte. Es hat sich gezeigt: Digital unterstützte Lehre und Ausbildung hat einen signifikanten Einfluss auf Examensergebnisse, in diesem Fall von Examen, die auf der US-amerikanischen Facharztprüfung basierten. „Wir konnten zeigen, dass sich die Examensergebnisse in der Inneren Medizin unabhängig von soziodemografischen Faktoren verbesserten. Dabei bewerteten die Teilnehmer vor allem die Integration eines voll digitalen Workflows für klinische Routine und Fortbildung als positiv“, resümiert Prof. Baumgart. Die am häufigsten genutzte Ressource zur Klärung medizinischer Probleme im Klinikalltag sind der Studie zufolge Fachzeitschriften, aufgefunden über die Datenbank der US National Library of Medicine (NLM) PubMed und andere Quellen. *Daniel C. Baumgart, Ilja Wende, Ulrike Grittner. Tablet computer enhanced training improves internal medicine exam performance. PLoS One. 2017 Apr 3;12(4):e0172827. http://dx.doi.org/10.1371/journal.pone.0172827. eCollection 2017. Manuela Zingl GB Unternehmenskommunikation Charité – Universitätsmedizin Berlin

Quelle: http://www.charite.de

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Soziale Ansteckung: Wann verbreiten wir fremde Meinungen weiter? Jeder tut es, ob on- oder offline: Wir verbreiten unsere persönlichen Urteile in unseren sozialen Netzwerken. Doch wovon hängt es ab, dass Menschen die Meinungen anderer übernehmen und weiterverbreiten? Eine aktuelle Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und der Charité – Universitätsmedizin Berlin könnte Aufschluss geben. Ob wir jemandem glauben, seine Urteile übernehmen und weiterverbreiten, hängt von vielen sozialen Faktoren ab. So steigt die Wahrscheinlichkeit, wenn wir eine Meinung aus unterschiedlichen Quellen hören oder auch, wenn wir Menschen mögen, weil sie uns ähnlich sind. Doch was sorgt darüber hinaus dafür, dass sich einige Meinungen und Urteile schneller und weiter verbreiten als andere? Dies untersuchten Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und der Charité – Universitätsmedizin Berlin in einer aktuellen Studie. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (USA) erschienen. Die Wissenschaftler untersuchten, unter welchen Umständen sich Urteile von einer Person zur anderen verbreiten, wie sich der wiederholte Austausch untereinander auf den sozialen Einfluss auswirkt und wie weit ein persönliches Urteil in einer Kommunikationskette weitergegeben werden kann. Dafür entwickelten sie zwei einfache Experimente, an denen insgesamt 100 Probanden teilnahmen, die sich zuvor nicht kannten. In beiden Experimenten bekamen die Probanden die gleiche visuelle Wahrnehmungsaufgabe, die sie jeweils in 15 Durchläufen absolvierten. Dabei mussten sie in Interaktion mit einem zufällig zugeordneten Partner beurteilen, in welche Richtung sich die Mehrzahl von 50 Punkten auf einem Computerbildschirm bewegte. Alle Probanden saßen dabei vor einem eigenen Bildschirm.

In jeder Runde mussten beide Partner – im ersten Experiment A und B genannt – ein Urteil abgeben. B bekam jedoch die Möglichkeit, sein Urteil nach der eigenen Abgabe mit dem Urteil von A abzugleichen und sein Urteil noch einmal zu ändern. Zudem konnte B in jeder Runde sehen, ob A bei den Aufgaben besser oder schlechter als er selbst abschnitt. Dabei beeinflussten die Wissenschaftler das Leistungsniveau, indem sie verschiedene Schwierigkeitslevel einbauten. Die Paare suchten somit zwar immer nach dem gleichen Ergebnis, jedoch unter unterschiedlich schwierigen Bedingungen. „In einer experimentellen Bedingung haben wir den jeweils Ersten in der Kette zum besseren Beurteiler gemacht, um zu sehen, wie es sich auswirkt, wenn B über mehrere Runden beobachten kann, dass das Urteil von A konstant besser ist als sein eigenes“, sagt Erstautor der Studie Mehdi Moussaïd, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsbereich „Adaptive Rationalität“ des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung. In allen Runden wurde der Einfluss von A auf das Urteil von B gemessen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Einfluss einer Person auf eine andere umso mehr zunimmt, je besser sich beide kennenlernen. „Zu Beginn tendierten die Probanden dazu, das Urteil ihres Partners zu ignorieren, während sie nach mehrfacher Interaktion stark davon beeinflusst waren“, sagt Mehdi Moussaïd. Das passierte jedoch nur, wenn der Urteilssender bei den gestellten Aufgaben auch durchweg besser abschnitt als der Empfänger. Es zeigte sich jedoch auch, dass die Probanden die Irrtümer der anderen Person als schwerwiegender bewerteten als ihre eigenen. Im zweiten Experimentaufbau untersuchten die Wissenschaftler die Dynamiken hinter der Urteilsweitergabe über mehrere Personen hinweg. Der Testablauf war der gleiche wie im ersten Experiment, jedoch mit einer Kommunikationskette bestehend aus sechs Probanden, die jeweils wieder mehrfach mit ihrem Vordermann agierten. Zudem war die erste Person in der Kette immer im Vorteil, da sie die Aufgaben mit dem leichtesten Schwierigkeitslevel bekam. Die Wissenschaftler konnten somit beobachten, wie weit sich das Urteil in der Kette weiterverbreitete.

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Es zeigte sich, dass das Urteil von A nicht nur B beeinflusste, sondern auch C und D, die keinen direkten Kontakt zu A hatten. Allerdings nahm der Einfluss mit der Distanz zur Urteilsquelle ab und war nach mehr als drei Personen in der Kette nicht mehr messbar. „In einer anschließenden Simulation mit den Ergebnissen konnten wir zeigen, dass der schwindende Einfluss über die soziale Distanz hinweg mit der Überbewertung der Fehler anderer sowie mit einer Informationsverzerrung bei der Weitergabe zusammenhängt. Beides führte zu zeitlichen Verzögerungen und letztlich zum Einflussverlust. Nichtdestotrotz ist es bemerkenswert, dass Menschen nicht nur auf die Urteile ihrer Freunde einen großen Einfluss haben können, sondern auch auf die Meinung von deren Freunden und den Freunden dieser Freunde“, sagt Mehdi Moussaïd. „Unsere Ergebnisse tragen zum allgemeinen Verständnis von sozialen Verbreitungsprozessen bei. Wir konnten zeigen, dass sich Urteile zwischen direkten Kontakten verbreiten können, ähnlich wie infektiöse Krankheiten.“ Originalstudie Moussaïd, M., Herzog, S., Kämmer, J., & Hertwig, R. (2017). Reach and speed of judgment propagation in the laboratory. Proceedings of the National Academy of Sciences (USA). doi: 10.1073/pnas.1611998114 Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung wurde 1963 in Berlin gegründet und ist als interdisziplinäre Forschungseinrichtung dem Studium der menschlichen Entwicklung und Bildung gewidmet. Das Institut gehört zur Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V., einer der führenden Organisationen für Grundlagenforschung in Europa.

Quelle: Kerstin Skork Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Max-Planck-Institut für Bildungsforschung

https://www.mpib-berlin.mpg.de

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