Gewerkenweg Brilon - Olsberg

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www.werbstatt.info Touristik und Stadt- Marketing Olsberg GmbH Ruhrstraße 32 59939 Olsberg Telefon 02962 - 97 37 0 [email protected] www.olsberg-touristik.de BWT Brilon Wirtschaft und Touristik GmbH Derkere Straße 10a 59929 Brilon Telefon 02961 - 96 99 0 [email protected] www.brilon-tourismus.de Der Bergbau Der Abbau und die Verarbeitung von Bodenschätzen haben den hiesigen Raum seit vielen Jahrhunderten geprägt. Archäologische Funde belegen ihre Nutzung schon seit der Römerzeit. Dabei wurde mit unterschiedlicher Intensität und mit längeren, durch Kriege oder Epidemien verursachten Stillstände, überwiegend Blei, Galmei und Eisen verarbeitet. Für die heimische Bevölkerung brachte die Montanindustrie Arbeit: Bergleute, Köhler, Fuhrleute, Hüttenarbeiter und Schmiede wurden gebraucht. Für den Landesherrn, die Städte und die beteiligten Unternehmer brachte sie reichen Gewinn durch Steuern, Zölle und den Handel mit den Produkten. Die Gewerken Als Gewerken bezeichnete man früher die Unternehmer, die den Bergbau, die Köhlerei, die Verhüttung und Weiter- verarbeitung des Roheisens in ihren Händen vereinigt hat- ten. Wie man an den hier vorgestellten Gewerkenhäusern unschwer erkennen kann, waren diese Gewerken meist der wirtschaftlichen Oberschicht der Städte zuzuordnen. Für größere, langwierige und teure Vorhaben – wie Neuan- lage von Stollen, Betreiben einer Verhüttungsanlage usw. – schlossen sich oft mehrere Gewerken zusammen und bilde- ten eine sogenannte Gewerkschaft. Auch der zwischen Ols- berg und Brilon gelegene Eisenberg mit seinen gewaltigen Erzvorkommen wurde durch mehrere Gewerken dieser bei- den Städte erschlossen. Vom 17. bis 19. Jahrhundert waren dies hauptsächlich die Unternehmerfamilien Wichartz, von der Becke, Kannegießer, Unkraut und Ulrich auf der Briloner sowie Kruiper, Kohlhase, Reuter, Hester und Kropff auf der Olsberger Seite. Die Gewerkschaften, die diese Familien untereinander bildeten, betrieben bestimmte Reviere, Mittel genannt, die jeweils mehrere Grubenfelder umfassten. Um die Grenzen dieser Mittel gab es immer wieder Streit, der oftmals vom Bergamt geschlichtet werden musste. Seit der Überführung des ehemaligen Gewerkenhauses Hövener (vormals Unkraut) in eine Stiftung, liegen erstmals umfangreiche Quellen vor, die über das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben dieser Familien Aufschluss geben. Deshalb beschlossen die Heimatbünde der beiden beteiligten Städte den Zusammenschluss der Gewerken in früherer Zeit durch einen interkommunalen Gewerkenweg zwischen Brilon und Olsberg zu dokumentieren. Kontakt, Infos und Tipps Für die durchaus anspruchsvolle Strecke empfehlen wir: Wetterangepasste Kleidung und festes Schuhwerk Getränke und evtl. Lunchpaket Wanderstock und Fotoapparat Für das leibliche Wohl sorgen neben den Cafés und Restaurants in Brilon und Olsberg auch die Betriebe: Gasthof Klaholz am Hölsterloh Gasthof Gruß am Hängeberg die Hiebammenhütte an der Hilbringse der Schinkenwirt am Philippstollen Bei Bedarf können Sie eine Stollenbesichtigung oder verschiedene Führungen auf dem Gewerkenweg mit einem Natur- und Landschaftsführer buchen. Dazu gibt es Informationen bei den Touristikbüros von Brilon und Olsberg. Der Gewerkenweg Mit dem hier vorgestellten Gewerkenweg wollen wir Ihnen anhand von 21 Geostationen Eindrücke einer langen Berg- baugeschichte vermitteln und Informationen über die viel- fältigen Bergbauaktivitäten der Region geben. Wir wollen Sie mitnehmen auf eine Entdeckungsreise durch die Jahrhunderte. Wandern Sie über uralte Transportwege und genießen Sie dabei die herrliche Landschaft und die be- eindruckenden Blickpunkte der Sauerländer Bergwelt. Führen Sie sich bei der Entdeckung der Abbauspuren die schwere Arbeit der Bergleute vor Augen und versetzen Sie sich bei einer Stollenbesichtigung in ihre unterirdische Welt. Stellen Sie sich dabei aber auch die, für Mensch und Tier, anstrengenden Fuhren durch enge Hohlwege von den Stollen zu den Hütten in den Tälern vor und denken Sie an die harte und einsame Tätigkeit der Köhler. Der Hauptweg (rot markiert) führt Sie auf einer Länge von rund 11 km an 14 Stationen vorbei. Start- oder Zielpunkt in Brilon ist das Museum Haus Hövener, in Olsberg das Haus Bathen. Die „Alte Hütte Schleife“ (blau markiert) beginnt ebenfalls am Museum Haus Hövener, führt an 7 weiteren Stationen vorbei und trifft nach rund 10 km bei der Zollstation Hilbringse auf den Hauptweg. Der Gewerkenweg ist dabei nicht nur als Gesamtweg zugänglich, sondern möchte sie einladen, ihn in unterschied- lichen Etappen zu erwandern und kennenzulernen. Vollstän- dig wird er, wenn der Wanderung ein Besuch des Museums in Brilon vorangeht und bei der Begehung des Philippstollens eindrucksvoll die Bedingungen des Bergbaus vom 18. bis zum 20. Jahrhundert aufgezeigt werden. (C) P. Deakin Gewerkenweg Brilon-Olsberg Sparkasse Hochsauerland S Heimatbund der Stadt Olsberg e.V.

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Wegbeschreibung mit Wanderkartenauszug 1:25.000

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Touristik und Stadt-Marketing Olsberg GmbHRuhrstraße 3259939 OlsbergTelefon02962 - 97 37 [email protected]

BWT Brilon Wirtschaftund Touristik GmbHDerkere Straße 10a59929 BrilonTelefon02961 - 96 99 [email protected]

Der BergbauDer Abbau und die Verarbeitung von Bodenschätzen habenden hiesigen Raum seit vielen Jahrhunderten geprägt. Archäologische Funde belegen ihre Nutzung schon seit derRömerzeit. Dabei wurde mit unterschiedlicher Intensität undmit längeren, durch Kriege oder Epidemien verursachtenStillstände, überwiegend Blei, Galmei und Eisen verarbeitet.

Für die heimische Bevölkerung brachte die MontanindustrieArbeit: Bergleute, Köhler, Fuhrleute, Hüttenarbeiter undSchmiede wurden gebraucht. Für den Landesherrn, dieStädte und die beteiligten Unternehmer brachte sie reichenGewinn durch Steuern, Zölle und den Handel mit den Produkten.

Die GewerkenAls Gewerken bezeichnete man früher die Unternehmer, die den Bergbau, die Köhlerei, die Verhüttung und Weiter-verarbeitung des Roheisens in ihren Händen vereinigt hat-ten. Wie man an den hier vorgestellten Gewerkenhäusern unschwer erkennen kann, waren diese Gewerken meist derwirtschaftlichen Oberschicht der Städte zuzuordnen.

Für größere, langwierige und teure Vorhaben – wie Neuan-lage von Stollen, Betreiben einer Verhüttungsanlage usw. –schlossen sich oft mehrere Gewerken zusammen und bilde-ten eine sogenannte Gewerkschaft. Auch der zwischen Ols-berg und Brilon gelegene Eisenberg mit seinen gewaltigenErzvorkommen wurde durch mehrere Gewerken dieser bei-den Städte erschlossen.

Vom 17. bis 19. Jahrhundert waren dies hauptsächlich die Unternehmerfamilien Wichartz, von der Becke, Kannegießer,Unkraut und Ulrich auf der Briloner sowie Kruiper, Kohlhase,Reuter, Hester und Kropff auf der Olsberger Seite. Die Gewerkschaften, die diese Familien untereinander bildeten,betrieben bestimmte Reviere, Mittel genannt, die jeweilsmehrere Grubenfelder umfassten. Um die Grenzen dieser Mittel gab es immer wieder Streit, der oftmals vom Bergamtgeschlichtet werden musste.

Seit der Überführung des ehemaligen Gewerkenhauses Hövener (vormals Unkraut) in eine Stiftung, liegen erstmalsumfangreiche Quellen vor, die über das wirtschaftliche undgesellschaftliche Leben dieser Familien Aufschluss geben.

Deshalb beschlossen die Heimatbünde der beiden beteiligtenStädte den Zusammenschluss der Gewerken in früherer Zeitdurch einen interkommunalen Gewerkenweg zwischen Brilonund Olsberg zu dokumentieren.

Kontakt, Infos und Tipps

Für die durchaus anspruchsvolle Strecke empfehlen wir:

•Wetterangepasste Kleidung und festes Schuhwerk•Getränke und evtl. Lunchpaket•Wanderstock und Fotoapparat

Für das leibliche Wohl sorgen neben den Cafés und Restaurants in Brilon und Olsberg auch die Betriebe:

•Gasthof Klaholz am Hölsterloh•Gasthof Gruß am Hängeberg•die Hiebammenhütte an der Hilbringse•der Schinkenwirt am Philippstollen

Bei Bedarf können Sie eine Stollenbesichtigung oderverschiedene Führungen auf dem Gewerkenweg miteinem Natur- und Landschaftsführer buchen. Dazu gibtes Informationen bei den Touristikbüros von Brilon undOlsberg.

Der GewerkenwegMit dem hier vorgestellten Gewerkenweg wollen wir Ihnenanhand von 21 Geostationen Eindrücke einer langen Berg-baugeschichte vermitteln und Informationen über die viel-fältigen Bergbauaktivitäten der Region geben.

Wir wollen Sie mitnehmen auf eine Entdeckungsreise durchdie Jahrhunderte. Wandern Sie über uralte Transportwegeund genießen Sie dabei die herrliche Landschaft und die be-eindruckenden Blickpunkte der Sauerländer Bergwelt.

Führen Sie sich bei der Entdeckung der Abbauspuren dieschwere Arbeit der Bergleute vor Augen und versetzen Siesich bei einer Stollenbesichtigung in ihre unterirdische Welt.

Stellen Sie sich dabei aber auch die, für Mensch und Tier, anstrengenden Fuhren durch enge Hohlwege von den Stollenzu den Hütten in den Tälern vor und denken Sie an die harteund einsame Tätigkeit der Köhler.

Der Hauptweg (rot markiert) führt Sie auf einer Länge vonrund 11 km an 14 Stationen vorbei. Start- oder Zielpunkt inBrilon ist das Museum Haus Hövener, in Olsberg das HausBathen.

Die „Alte Hütte Schleife“ (blau markiert) beginnt ebenfalls amMuseum Haus Hövener, führt an 7 weiteren Stationen vorbeiund trifft nach rund 10 km bei der Zollstation Hilbringse aufden Hauptweg.

Der Gewerkenweg ist dabei nicht nur als Gesamtweg zugänglich, sondern möchte sie einladen, ihn in unterschied-lichen Etappen zu erwandern und kennenzulernen. Vollstän-dig wird er, wenn der Wanderung ein Besuch des Museumsin Brilon vorangeht und bei der Begehung des Philippstollenseindrucksvoll die Bedingungen des Bergbaus vom 18. bis zum20. Jahrhundert aufgezeigt werden.

(C) P. Deakin

Gewerkenweg Brilon-Olsberg

SparkasseHochsauerland

S Heimatbund der Stadt Olsberg e.V.

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