Gezeter um W achtelk nig Ð sp ter locht der ãKaiserÒ ein

1
ACHIM SAMSTAG 1. DEZEMBER 2018 Große Außen- u. Innenausstellung • Ofen- u. Kamintrends Outdoorküchen u. Feuerstellen • Natursteine u. Fliesen 2. Dez. 2018 SCHAUTAG 14. 00 bis 17. 00 Uhr Wir freuen uns auf Ihren Besuch ! Keine Beratung, kein Verkauf. Große Außen- u. Innenausstellung • Ofen- u. Kamintrends Outdoorküchen u. Feuerstellen • Natursteine u. Fliesen Kaminofen Jydepejsen Cosmo 1147 Stahl schwarz statt 1.959,- € jetzt nur 1.595,- € GmbH & Co. KG Gezeter um Wachtelkönig – später locht der „Kaiser“ ein Achimer Golfclub besteht seit 25 Jahren / Nach schwierigem Start hat sich viel getan Von Michael Mix ACHIM Der Wachtelkönig, den lange kaum einer kannte, mach- te in den 90-er Jahren in Achim Schlagzeilen. Golfer wollten Acker- und Wiesengelände zwi- schen der Roedenbeckstraße und dem Wittkoppenberg in eine großflächige Sportanlage umwandeln. Naturschützer lie- fen dagegen Sturm, auch weil Exemplare der seltenen Vogel- art dort angeblich ihr Refugium hatten. Im Herbst 1993 gründe- ten sieben passionierte Golfer dennoch den Achimer Golfclub. 25 Jahre später hat sich die Auf- regung längst gelegt, der Verein bewegt sich in sicheren Bahnen. Die Auseinandersetzungen mit aufgebrachten Natur- schützern, Landwirten, die ihre Flächen nicht ohne wei- teres hergeben wollten und Anwohnern in Badenermoor, die Staus rund um die Anlage befürchteten, machten dem Club allerdings lange zu schaffen. Der Stadtrat habe das umstrittene Vorhaben schließlich mit einer Stimme Mehrheit gebilligt, weiß der heutige Präsident Klaus Schneider. „Bis zum ersten Abschlag vom 18-Loch-Meis- terschaftsplatz dauerte es ein paar Jahre, erst 1999 war es soweit.“ Sport betrieben wur- de zwischenzeitlich dennoch. Bis dahin spielten die Grün- dungsmitglieder um den ers- ten Präsidenten Eberhard Bruss und dessen Stellvertre- ter Klaus Eschenhagen beim Golfclub Wümme. Als Dri- ving Range diente der Sport- platz in Badenermoor. Nach der Eröffnung der ei- genen Anlage, zu der auch ein Neun-Loch-Platz gehört, machte sich der Achimer Golfclub schon bald einen Namen. Das naturnah gestal- tete Areal geriet zu einer ge- fragten Adresse. Jahrelang veranstaltete Uwe Seeler dort ein Wohltätigkeitsturnier zu- gunsten seiner Stiftung, und viele Prominente gaben sich auf der Anlage ein Stelldich- ein. Einmal landete sogar „Kaiser“ Franz Beckenbauer auf dem Platz, entstieg dem Hubschrauber und zeigte, dass er auch mit Schläger und dem kleinen Ball hervorra- gend umzugehen versteht. Heute zählt der Club rund 1 300 Mitglieder, darunter etwa 100 Kinder und Jugend- liche. Drei Pros helfen den Aktiven dabei, ihr Handicap zu verbessern. „Wir bieten unseren Mitgliedern ein brei- tes Angebot zum Trainieren und Trainingsspielen“, sagt Clubmanager Thomas Schmidt. Zehn Teams, von der Jugend bis zur Altersklas- se 70, wetteifern mit anderen Mannschaften. Aber auch über den Sport hinaus entfaltet sich ein le- bendiges, vielseitiges Vereins- leben. Ein großes Sommer- fest mit Open-Air-Kino zählt ebenso dazu wie ein Advents- markt oder die Reihe „Golf und Kultur“ mit Live-Musik im öffentlich zugänglichen Clubrestaurant „Wachtelkö- nig“. Erst vor wenigen Wo- chen ging dort der Jubiläums- ball über die Bühne. Die einstigen Querelen sind längst vergessen. „Heute freu- en sich Stadt, Anwohner und Golfer über schöne Spazier- wege und eine vielfältige Flo- ra und Fauna“, stellen Schnei- der und Schmidt fest. Und der für das „Golf-und-Natur- Programm“ verantwortliche Hans-Dieter Pöhls ergänzt: „Anfängliche Skepsis hat sich in Begeisterung verwandelt.“ Für den Bau des Platzes wurden Ende der 90-er Jahre Äcker, Wiesen und Brachen mit großem Aufwand umgewandelt. Foto: Archiv Auf der weitläufigen Anlage des Achimer Golfclubs an der Roedenbeckstraße in Badenermoor stehen für Anfänger zahlreiche Übungs- flächen zur Verfügung. Golflehrer Boris Bollmann und seine Kollegen bringen Interessierten diese Sportart gerne näher. Foto: Archiv „Adventure-Golf für ganze Familie“ Präsident und Manager blicken nach vorne ACHIM Von einer schwieri- gen Anfangszeit hat sich der Achimer Golfclub zu einer ge- fragten Adresse gemausert. Anlässlich des 25. Jubiläums des Vereins sprach Michael Mix mit Präsident Klaus Schneider und Clubmanager Thomas Schmidt über die Entwicklung. Golf in Achim erregte einst die Gemüter, rund um die Gründung des Clubs gab es heftige Geburtswehen. Was waren die Ursachen dafür? Klaus Schneider: Der Gedanke, hier einen Golfplatz zu bau- en, ist zunächst nicht gerade auf fruchtbaren Boden gefal- len. Es gab Widerstände von Naturschützern und Leuten, die ein Verkehrschaos be- fürchteten. Zudem mussten Bauern dafür gewonnen wer- den, Land abzugeben. Der da- malige Vorsitzende Eberhard Bruss hat den gordischen Knoten durchschlagen, in- dem er den Landwirten an- bot, die Flächen nicht zu pachten, sondern zu kaufen. Die Golfanlage und auch die als elitär verschrieene Sport- art hatten seinerzeit mit ei- nem schlechten Ruf zu kämp- fen. Wie sieht es heute aus? Thomas Schmidt: Das hat sich gewandelt, auch wenn im- mer noch nicht alle diesen Sport mögen. Bei uns stehen die Türen jedem offen; es geht hier lockerer zu als bei anderen Clubs. Die von eini- gen erwarteten Verkehrspro- bleme haben sich überhaupt nicht bewahrheitet. Die Na- turschutzverbände sind in- zwischen froh, dass wir hier sind. Unser naturnaher Platz, der auch eine Streuobstwiese umfasst, wurde sogar schon mehrfach ausgezeichnet. In welche Richtung sollen der Achimer Golfclub und die Anlage entwickelt werden? Gibt es nach den jüngsten Platzerweiterungen neue Vorhaben? Schmidt: In den vergangenen Jahren haben wir viel ge- schafft. Mit dem 2017 einge- weihten neuen Neun-Loch- Platz sind die großen Maß- nahmen nun abgeschlossen. Schneider: Wir wollen aber noch Wege auf dem 18er- Platz verkürzen, um die Anla- ge für die Golfer attraktiver zu gestalten. Und Anfänger sollen Spielmöglichkeiten be- kommen, ohne das sie vorher eine Platzreife-Prüfung able- gen müssen. Ziel ist es, Hemmschwellen für Interes- sierte abzubauen, wir spre- chen auch von „Adventure- Golf für die ganze Familie“. Clubmanager Thomas Schmidt (links) und Vereinspräsident Klaus Schneider sehen den Achimer Golfclub gut aufgestellt. Foto: Mix DREI FRAGEN AN... Vor 50 Jahren Badens Bürgermeister Helmut Wrede verkünde- te auf der jüngsten Rats- sitzung Erfreuliches in Sachen Bau einer Brücke über die Bahnstrecke im Zuge der Kreisstraße 6. Der Landkreis unterstüt- ze nun das Vorhaben. Er hoffe, dass mit dem Brü- ckenbau bereits im zwei- ten Halbjahr 1969 begon- nen werden könne, sagte Wrede. Während die Ge- meinde die Kosten für den Fußweg zu tragen habe, übernehme der Landkreis den Ausbau der Fahrbahnen und des Radfahrwegs. DAMALS KURZ NOTIERT Redaktion Achim (0 42 02) Sandra Bischoff (sb) 51 51 42 Heinrich Laue (la) 51 51 40 Michael Mix (mm) 51 51 41 Lisa Duncan (ldu) 51 51 45 Telefax 51 51 29 [email protected] Obernstraße 54, 28832 Achim KONTAKT Bahnbrücke bleibt weiter Engpass ACHIM Die Arbeiten an der Bahnbrücke im Zuge der Embser Landstraße dauern länger als geplant. Autofah- rer werden voraussichtlich noch bis Mittwochabend eine halbseitige Sperrung in die- sem Abschnitt der Landes- straße 167 in Kauf nehmen müssen. Dies teilt die Landes- behörde für Straßenbau und Verkehr in Verden mit. Die schadhafte und von Kor- rosion befallene Fahrbahn- übergangskonstruktion in Richtung Innenstadt wurde nach Angaben des Amts be- reits ausgebaut und durch eine neue ersetzt. Aufgrund der zuletzt feuchten Witte- rung konnten die Schweißar- beiten an der Anlage auf der stadtauswärtigen Fahrbahn allerdings nicht terminge- recht fertiggestellt werden. Die Übergangskonstruktio- nen sind laut der Behörde notwendig, um temperatur- abhängige Längenausdeh- nungen der Brücke auszuglei- chen. Die Baukosten belaufen sich auf rund 75 000 Euro. Auf Einladung von Dörte Liebetruth und Wilfried Hirschmann (rechts daneben) diskutierten (von links) Jörn Ehlers, Ludwig Theuv- sen, Harald Hesse sowie Rolf Göbbert (sitzend). Foto: Schmidt Besserer Schutz für das Grundwasser? SPD-„Ansprechbar“ zu Gülle: Ministeriumssprecher verweist auf neue Verordnung / Nabu skeptisch ACHIM Der sogenannte Gül- le-Tourismus, der Transport von Tierexkrementen aus den Landkreisen Cloppen- burg und Vechta nach der Achimer Marsch und das Aus- bringen auf Feldern dort, stinkt manch einem Achi- mer. Dieses „anrüchige“ The- ma stand am Donnerstag- abend bei der SPD-Veranstal- tungsreihe „Ansprechbar“ im Hotel Gieschen auf dem Pro- gramm. Auf Einladung der Landtags- abgeordneten Dörte Liebe- truth und des SPD-Ortsver- eins Achim mit dem Vorsit- zenden Wilfried Hirschmann an der Spitze diskutierten Ex- perten rund um das Thema Gülle. Am Podium saßen Lud- wig Theuvsen, Abteilungslei- ter im niedersächsischen Mi- nisterium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbrau- cherschutz, Jörn Ehlers, Vize- präsident des Landvolks Nie- dersachsen und Kreisland- wirt, Rolf Göbbert, zweiter Vorsitzender des Nabu-Kreis- verbands Verden, und Harald Hesse, Vorsitzender des Trinkwasserverbands Verden. Niedersachsen kennzeichne eine hohe Nutztierhaltung, legte Theuvsen dar. 22 Pro- zent der bundesdeutschen Rinderhaltung, ein Drittel der Schweine- und zwei Drit- tel der Masthuhnproduktion konzentrierten sich hier. Das führe zu hohen Exkremente- ausscheidungen und Nähr- stoffaufkommen, besonders in den Kreisen Vechta und Cloppenburg, während in Achim und umzu kaum Mas- sentierhaltung verbreitet sei. Obergrenzen wurden laut Theuvsen bisher oft nicht eingehalten, weil zusätzlich zur Gülle auch Gärreste aus Biogasanlagen ausgebracht werden durften. Mit der neuen Düngemittel- verordnung von 2017 sei das Problem aber behoben wor- den, versicherte der Agrar- ökonom. Im Rahmen einer Nährstoffstrategie sollen bis Ende Juni 2019 Risikogebiete sowie nitrat- und phosphat- sensible Bereiche ausgewie- sen werden. Durch Tierwohl- Förderprogramme habe man die Mast teilweise reduziert. Hesse, der auch Bürgermeis- ter in Thedinghausen ist, er- klärte, er sehe eine funktio- nierende Kooperation mit Landwirten und registriere keine Grenzwertüberschrei- tungen. Bei Trinkwasser, das in 150 bis 200 Metern Tiefe gefördert werde, gehe die Be- lastung durch Nitrat gegen Null. Aber eine Kontrolle mit- tels Düngekataster sei ein zentraler Aspekt des Grund- wasserschutzes, denn man wisse nicht, was komme. „Was die Gülle betrifft, stel- len sich einige Bürger schon die Frage, ob Abfälle entsorgt werden oder eine vernünftige Düngung erfolgt“, bemerkte Nabu-Mann Göbbert. Nutz- tierhaltung habe mit Methan- und Lachgasemissionen ei- nen Anteil von 7,2 Prozent an der Treibhausgasentwick- lung. Ungewiss sei zudem der Einfluss multiresistenter Kei- me und Antibiotika in der Gülle auf Bodenbakterien und Wildtiere. Bei Schäden und Überschreitung von Grenzwerten sollte man die Verursacher stärker in die Pflicht nehmen, forderte der gelernte Landwirt. Auf Nachfrage aus dem Pu- blikum antwortete Ehlers, dass es keine Kontrollinstanz gebe, aber Meldepflicht und Dokumentation. Die Gülle- menge lasse sich nachvollzie- hen, aber der Anteil minerali- scher Dünger bedeute eine unbekannte Größe. „Wir wol- len stärker auf Mineraldün- ger verzichten“, erklärte der Kreislandwirt, er sei weniger hochwertig und klimabelas- tend in der Herstellung. Gülle wird laut Ministeri- umsvertreter Theuvsen nicht auf Inhalte kontrolliert, denn ein Landwirt werde sein Land kaum freiwillig selbst verun- reinigen. Bei 30 Millionen Tonnen Wirtschaftsdünger pro Jahr in Niedersachsen sei eine lückenlose Überprüfung nicht realisierbar. Es gebe jährlich 73 000 Datensätze, die untersucht würden. Bei Auffälligkeiten erfolge eine Kontrolle, sonst nur stichpro- benartig. Auch gebe es keine Qualitätskontrolle, aber der Einsatz von Medikamenten habe seit 2012 durch Imp- fung der Tiere und eine sorg- fältigere Desinfektion der Ställe um ein Drittel redu- ziert werden können. Auf die Frage nach dem Ein- fluss von Gülle hinsichtlich eines Anstiegs der Feinstaub- belastung antwortete Jörn Ehlers, dass sich Ammoniak mit Sekundärpartikeln der Luft zu Feinstaub verbinde, deshalb wechselten Landwir- te inzwischen zu emmissi- onsarmer Ausbringtechnik. Ein unkontrollierter Gülleab- fluss sei hingegen im Flach- land weniger das Problem, und GPS-Technik helfe, Ab- stände zu Gräben einzuhal- ten. sch -ANZEIGE-

Transcript of Gezeter um W achtelk nig Ð sp ter locht der ãKaiserÒ ein

ACHIMSAMSTAG 1. DEZEMBER 2018

Große Außen- u. Innenausstellung • Ofen- u. Kamintrends Outdoorküchen u. Feuerstellen • Natursteine u. Fliesen

2. Dez. 2018

SCHAUTAG

14.00 bis 17.00 Uhr

Wir freuen uns

auf Ihren Besuch !

Keine Beratung,

kein Verkauf.

Große Außen- u. Innenausstellung • Ofen- u. KamintrendsOutdoorküchen u. Feuerstellen • Natursteine u. Fliesen

KaminofenJydepejsenCosmo 1147Stahl schwarzstatt 1.959,- €jetzt nur

1.595,- €

GmbH & Co. KG

Gezeter um Wachtelkönig –später locht der „Kaiser“ ein

Achimer Golfclub besteht seit 25 Jahren / Nach schwierigem Start hat sich viel getanVon Michael Mix

ACHIM � Der Wachtelkönig, denlange kaum einer kannte, mach-te in den 90-er Jahren in AchimSchlagzeilen. Golfer wolltenAcker- und Wiesengelände zwi-schen der Roedenbeckstraßeund dem Wittkoppenberg ineine großflächige Sportanlageumwandeln. Naturschützer lie-fen dagegen Sturm, auch weilExemplare der seltenen Vogel-art dort angeblich ihr Refugiumhatten. Im Herbst 1993 gründe-ten sieben passionierte Golferdennoch den Achimer Golfclub.25 Jahre später hat sich die Auf-regung längst gelegt, der Vereinbewegt sich in sicheren Bahnen.

Die Auseinandersetzungenmit aufgebrachten Natur-schützern, Landwirten, dieihre Flächen nicht ohne wei-teres hergeben wollten undAnwohnern in Badenermoor,die Staus rund um die Anlagebefürchteten, machten demClub allerdings lange zuschaffen. Der Stadtrat habedas umstrittene Vorhabenschließlich mit einer StimmeMehrheit gebilligt, weiß derheutige Präsident Klaus

Schneider. „Bis zum erstenAbschlag vom 18-Loch-Meis-terschaftsplatz dauerte es einpaar Jahre, erst 1999 war essoweit.“ Sport betrieben wur-de zwischenzeitlich dennoch.

Bis dahin spielten die Grün-dungsmitglieder um den ers-ten Präsidenten EberhardBruss und dessen Stellvertre-ter Klaus Eschenhagen beimGolfclub Wümme. Als Dri-ving Range diente der Sport-platz in Badenermoor.

Nach der Eröffnung der ei-genen Anlage, zu der auchein Neun-Loch-Platz gehört,machte sich der AchimerGolfclub schon bald einen

Namen. Das naturnah gestal-tete Areal geriet zu einer ge-fragten Adresse. Jahrelangveranstaltete Uwe Seeler dortein Wohltätigkeitsturnier zu-gunsten seiner Stiftung, undviele Prominente gaben sichauf der Anlage ein Stelldich-ein. Einmal landete sogar„Kaiser“ Franz Beckenbauerauf dem Platz, entstieg demHubschrauber und zeigte,dass er auch mit Schläger unddem kleinen Ball hervorra-gend umzugehen versteht.

Heute zählt der Club rund1300 Mitglieder, darunteretwa 100 Kinder und Jugend-liche. Drei Pros helfen den

Aktiven dabei, ihr Handicapzu verbessern. „Wir bietenunseren Mitgliedern ein brei-tes Angebot zum Trainierenund Trainingsspielen“, sagtClubmanager ThomasSchmidt. Zehn Teams, vonder Jugend bis zur Altersklas-se 70, wetteifern mit anderenMannschaften.

Aber auch über den Sporthinaus entfaltet sich ein le-bendiges, vielseitiges Vereins-leben. Ein großes Sommer-fest mit Open-Air-Kino zähltebenso dazu wie ein Advents-markt oder die Reihe „Golfund Kultur“ mit Live-Musikim öffentlich zugänglichenClubrestaurant „Wachtelkö-nig“. Erst vor wenigen Wo-chen ging dort der Jubiläums-ball über die Bühne.

Die einstigen Querelen sindlängst vergessen. „Heute freu-en sich Stadt, Anwohner undGolfer über schöne Spazier-wege und eine vielfältige Flo-ra und Fauna“, stellen Schnei-der und Schmidt fest. Undder für das „Golf-und-Natur-Programm“ verantwortlicheHans-Dieter Pöhls ergänzt:„Anfängliche Skepsis hat sichin Begeisterung verwandelt.“

Für den Bau des Platzes wurden Ende der 90-er Jahre Äcker, Wiesenund Brachen mit großem Aufwand umgewandelt. � Foto: Archiv

Auf der weitläufigen Anlage des Achimer Golfclubs an der Roedenbeckstraße in Badenermoor stehen für Anfänger zahlreiche Übungs-flächen zur Verfügung. Golflehrer Boris Bollmann und seine Kollegen bringen Interessierten diese Sportart gerne näher. � Foto: Archiv

„Adventure-Golffür ganze Familie“Präsident und Manager blicken nach vorne

ACHIM � Von einer schwieri-gen Anfangszeit hat sich derAchimer Golfclub zu einer ge-fragten Adresse gemausert.Anlässlich des 25. Jubiläumsdes Vereins sprach MichaelMix mit Präsident KlausSchneider und ClubmanagerThomas Schmidt über dieEntwicklung.

Golf in Achim erregte einstdie Gemüter, rund um dieGründung des Clubs gab esheftige Geburtswehen. Waswaren die Ursachen dafür?

Klaus Schneider: Der Gedanke,hier einen Golfplatz zu bau-en, ist zunächst nicht geradeauf fruchtbaren Boden gefal-len. Es gab Widerstände vonNaturschützern und Leuten,die ein Verkehrschaos be-fürchteten. Zudem musstenBauern dafür gewonnen wer-den, Land abzugeben. Der da-malige Vorsitzende EberhardBruss hat den gordischenKnoten durchschlagen, in-dem er den Landwirten an-bot, die Flächen nicht zupachten, sondern zu kaufen.

Die Golfanlage und auch dieals elitär verschrieene Sport-art hatten seinerzeit mit ei-nem schlechten Ruf zu kämp-fen. Wie sieht es heute aus?

Thomas Schmidt: Das hat sichgewandelt, auch wenn im-

mer noch nicht alle diesenSport mögen. Bei uns stehendie Türen jedem offen; esgeht hier lockerer zu als beianderen Clubs. Die von eini-gen erwarteten Verkehrspro-bleme haben sich überhauptnicht bewahrheitet. Die Na-turschutzverbände sind in-zwischen froh, dass wir hiersind. Unser naturnaher Platz,der auch eine Streuobstwieseumfasst, wurde sogar schonmehrfach ausgezeichnet.

In welche Richtung sollender Achimer Golfclub und dieAnlage entwickelt werden?Gibt es nach den jüngstenPlatzerweiterungen neueVorhaben?

Schmidt: In den vergangenenJahren haben wir viel ge-schafft. Mit dem 2017 einge-weihten neuen Neun-Loch-Platz sind die großen Maß-nahmen nun abgeschlossen.Schneider: Wir wollen abernoch Wege auf dem 18er-Platz verkürzen, um die Anla-ge für die Golfer attraktiverzu gestalten. Und Anfängersollen Spielmöglichkeiten be-kommen, ohne das sie vorhereine Platzreife-Prüfung able-gen müssen. Ziel ist es,Hemmschwellen für Interes-sierte abzubauen, wir spre-chen auch von „Adventure-Golf für die ganze Familie“.

Clubmanager Thomas Schmidt (links) und Vereinspräsident KlausSchneider sehen den Achimer Golfclub gut aufgestellt. � Foto: Mix

DREI FRAGEN AN...

Vor 50 JahrenBadens BürgermeisterHelmut Wrede verkünde-te auf der jüngsten Rats-sitzung Erfreuliches inSachen Bau einer Brückeüber die Bahnstrecke imZuge der Kreisstraße 6.Der Landkreis unterstüt-ze nun das Vorhaben. Erhoffe, dass mit dem Brü-ckenbau bereits im zwei-ten Halbjahr 1969 begon-nen werden könne, sagteWrede. Während die Ge-meinde die Kosten fürden Fußweg zu tragenhabe, übernehme derLandkreis den Ausbauder Fahrbahnen und desRadfahrwegs.

DAMALS

KURZ NOTIERT

Redaktion Achim (0 42 02)Sandra Bischoff (sb) 51 51 42Heinrich Laue (la) 51 51 40Michael Mix (mm) 51 51 41Lisa Duncan (ldu) 51 51 45Telefax 51 51 [email protected]

Obernstraße 54, 28832 Achim

KONTAKT

Bahnbrücke bleibtweiter Engpass

ACHIM � Die Arbeiten an derBahnbrücke im Zuge derEmbser Landstraße dauernlänger als geplant. Autofah-rer werden voraussichtlichnoch bis Mittwochabend einehalbseitige Sperrung in die-sem Abschnitt der Landes-straße 167 in Kauf nehmenmüssen. Dies teilt die Landes-behörde für Straßenbau undVerkehr in Verden mit.

Die schadhafte und von Kor-rosion befallene Fahrbahn-übergangskonstruktion inRichtung Innenstadt wurdenach Angaben des Amts be-reits ausgebaut und durcheine neue ersetzt. Aufgrundder zuletzt feuchten Witte-rung konnten die Schweißar-beiten an der Anlage auf derstadtauswärtigen Fahrbahnallerdings nicht terminge-recht fertiggestellt werden.

Die Übergangskonstruktio-nen sind laut der Behördenotwendig, um temperatur-abhängige Längenausdeh-nungen der Brücke auszuglei-chen. Die Baukosten belaufensich auf rund 75000 Euro.

Auf Einladung von Dörte Liebetruth und Wilfried Hirschmann(rechts daneben) diskutierten (von links) Jörn Ehlers, Ludwig Theuv-sen, Harald Hesse sowie Rolf Göbbert (sitzend). � Foto: Schmidt

Besserer Schutz für das Grundwasser?SPD-„Ansprechbar“ zu Gülle: Ministeriumssprecher verweist auf neue Verordnung / Nabu skeptisch

ACHIM � Der sogenannte Gül-le-Tourismus, der Transportvon Tierexkrementen ausden Landkreisen Cloppen-burg und Vechta nach derAchimer Marsch und das Aus-bringen auf Feldern dort,stinkt manch einem Achi-mer. Dieses „anrüchige“ The-ma stand am Donnerstag-abend bei der SPD-Veranstal-tungsreihe „Ansprechbar“ imHotel Gieschen auf dem Pro-gramm.

Auf Einladung der Landtags-abgeordneten Dörte Liebe-truth und des SPD-Ortsver-eins Achim mit dem Vorsit-zenden Wilfried Hirschmannan der Spitze diskutierten Ex-perten rund um das ThemaGülle. Am Podium saßen Lud-wig Theuvsen, Abteilungslei-ter im niedersächsischen Mi-nisterium für Ernährung,Landwirtschaft und Verbrau-cherschutz, Jörn Ehlers, Vize-präsident des Landvolks Nie-dersachsen und Kreisland-wirt, Rolf Göbbert, zweiterVorsitzender des Nabu-Kreis-verbands Verden, und HaraldHesse, Vorsitzender desTrinkwasserverbands Verden.

Niedersachsen kennzeichneeine hohe Nutztierhaltung,legte Theuvsen dar. 22 Pro-zent der bundesdeutschen

Rinderhaltung, ein Drittelder Schweine- und zwei Drit-tel der Masthuhnproduktionkonzentrierten sich hier. Dasführe zu hohen Exkremente-ausscheidungen und Nähr-stoffaufkommen, besondersin den Kreisen Vechta undCloppenburg, während inAchim und umzu kaum Mas-sentierhaltung verbreitet sei.Obergrenzen wurden lautTheuvsen bisher oft nichteingehalten, weil zusätzlichzur Gülle auch Gärreste ausBiogasanlagen ausgebrachtwerden durften.

Mit der neuen Düngemittel-verordnung von 2017 sei dasProblem aber behoben wor-

den, versicherte der Agrar-ökonom. Im Rahmen einerNährstoffstrategie sollen bisEnde Juni 2019 Risikogebietesowie nitrat- und phosphat-sensible Bereiche ausgewie-sen werden. Durch Tierwohl-Förderprogramme habe mandie Mast teilweise reduziert.

Hesse, der auch Bürgermeis-ter in Thedinghausen ist, er-klärte, er sehe eine funktio-nierende Kooperation mitLandwirten und registrierekeine Grenzwertüberschrei-tungen. Bei Trinkwasser, dasin 150 bis 200 Metern Tiefegefördert werde, gehe die Be-lastung durch Nitrat gegenNull. Aber eine Kontrolle mit-

tels Düngekataster sei einzentraler Aspekt des Grund-wasserschutzes, denn manwisse nicht, was komme.

„Was die Gülle betrifft, stel-len sich einige Bürger schondie Frage, ob Abfälle entsorgtwerden oder eine vernünftigeDüngung erfolgt“, bemerkteNabu-Mann Göbbert. Nutz-tierhaltung habe mit Methan-und Lachgasemissionen ei-nen Anteil von 7,2 Prozent ander Treibhausgasentwick-lung. Ungewiss sei zudem derEinfluss multiresistenter Kei-me und Antibiotika in derGülle auf Bodenbakterienund Wildtiere. Bei Schädenund Überschreitung vonGrenzwerten sollte man dieVerursacher stärker in diePflicht nehmen, forderte dergelernte Landwirt.

Auf Nachfrage aus dem Pu-blikum antwortete Ehlers,dass es keine Kontrollinstanzgebe, aber Meldepflicht undDokumentation. Die Gülle-menge lasse sich nachvollzie-hen, aber der Anteil minerali-scher Dünger bedeute eineunbekannte Größe. „Wir wol-len stärker auf Mineraldün-ger verzichten“, erklärte derKreislandwirt, er sei wenigerhochwertig und klimabelas-tend in der Herstellung.

Gülle wird laut Ministeri-umsvertreter Theuvsen nichtauf Inhalte kontrolliert, dennein Landwirt werde sein Landkaum freiwillig selbst verun-reinigen. Bei 30 MillionenTonnen Wirtschaftsdüngerpro Jahr in Niedersachsen seieine lückenlose Überprüfungnicht realisierbar. Es gebejährlich 73000 Datensätze,die untersucht würden. BeiAuffälligkeiten erfolge eineKontrolle, sonst nur stichpro-benartig. Auch gebe es keineQualitätskontrolle, aber derEinsatz von Medikamentenhabe seit 2012 durch Imp-fung der Tiere und eine sorg-fältigere Desinfektion derStälle um ein Drittel redu-ziert werden können.

Auf die Frage nach dem Ein-fluss von Gülle hinsichtlicheines Anstiegs der Feinstaub-belastung antwortete JörnEhlers, dass sich Ammoniakmit Sekundärpartikeln derLuft zu Feinstaub verbinde,deshalb wechselten Landwir-te inzwischen zu emmissi-onsarmer Ausbringtechnik.Ein unkontrollierter Gülleab-fluss sei hingegen im Flach-land weniger das Problem,und GPS-Technik helfe, Ab-stände zu Gräben einzuhal-ten. � sch

-ANZE IGE-