glückauf...glückauf Die Zei tung für Mit ar bei , ter kunden und Freun de der GMH Gruppe 4/2014...

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glück auf Die Zeitung für Mitarbeiter, Kunden und Freunde der GMH Gruppe 4/2014 Härtefall-Regelung bleibt bestehen Bundestag und Europäischer Rat akzeptieren, dass Energiepolitik auch Wirtschaftspolitik ist. I m vergangenen Jahr standen in der deut- schen und europäischen Energie- und Kli- mapolitik verschiedene Entscheidungen auf der Tagesordnung, die wegweisend und ge- fährlich zugleich für die Stahlindustrie in Deutschland sein konnten: In Berlin reformierte der Bundestag das Er- neuerbare-Energien-Gesetz (EEG). In Brüssel beschlossen die Staats- und Re- gierungschefs der 28 Mitgliedstaaten im Europäischen Rat Eckpunkte der europäi- schen Energie- und Klimapolitik 2030. Die EU-Kommission entschied, ob die Här- tefall-Regelung in Deutschland im Rah- men des EEG als Subvention gilt – und da- durch gegen europäisches Recht verstößt. Bundestag und Bundesrat haben das Ge- setz zur grundlegenden Reform des EEG und die Neuregelung der „Besonderen Aus- gleichsregelung“ rechtzeitig verabschiedet. Deshalb konnten die Unternehmen der GMH Gruppe ihre Anträge für das Jahr 2015 wie geplant stellen. Bei der „Besonderen Aus- gleichsregelung“ ist weiterhin die Mindest- umlage von 0,05 Cent/kWh gültig. Positiv ist zu verzeichnen, dass – vergli- chen mit dem Ausgangspunkt zu Anfang des Jahres – die Fortführung der „Besonderen Ausgleichsreichsregelung“ in den Grundzü- gen gesichert ist. Dennoch muss die Stahl- industrie abwarten, wie die ausstehende Ver- ordnung zu den Energieeffizienzauflagen im Zusammenhang mit der „Besonderen Aus- gleichsregelung“ geregelt wird. Die verabschiedeten Eckpunkte der euro- päischen Energie- und Klimapolitik 2030 gelten als Positionierung der EU in den laufenden UN-Verhandlungen für das ge- plante globale Klimaabkommen 2015. Dem Kompromiss waren intensive Verhandlun- gen zwischen Brüssel und den Hauptstädten vorausgegangen. Demnach sollen die Treib- hausgas-Emissionen in der EU bis 2030 um mindestens 40 Prozent im Vergleich zu 1990 reduziert werden. Das System der kostenfreien Zuteilung von Emissionsrechten soll fortgesetzt wer- den. Aber die vorgesehene Absenkung der Zuteilung um 43 Prozent bis 2030 würde für die Stahlindustrie zu Mehrkosten von bis 1,4 Milliarden Euro im Jahr 2030 führen – und zu massiven Wettbewerbsnachteilen gegenüber Drittländern außerhalb der EU. Ein Lichtblick ist die Aussage, dass die effizientesten Anlagen zumindest nicht un- verhältnismäßig belastet werden sollen – so- wohl hinsichtlich der direkten als auch der indirekten (Strom-)Kosten. Ob die Kommis- sion diese politische Einigung bereits vor den endgültigen Klimaverhandlungen Ende 2015 komplett mit Gesetzgebungsvorschlä- gen unterlegen kann, ist noch unklar. Die EU-Kommission hatte Ende 2013 ein Beihilfeprüfverfahren eingeleitet, ob die den stromintensiven Unternehmen gewährte Teilbefreiung von der EEG-Umlage mit EU- Beihilfevorschriften im Einklang steht. Diese drohenden existenziellen Belastungen durch Wegfall der Belastungsbegrenzung von der EEG-Umlage sind abgewendet – die deutsche Härtefallregelung entspricht EU-Recht. Ob EEG oder Emissionsrechtehandel: Erforderlich für die energieintensive Stahl- industrie in Deutschland ist eine nachhal- tige Absicherung der Belastungsbegrenzun- gen, die nicht im Zweijahresrhythmus in Frage gestellt werden darf. Zudem müssen Energiewende und Klimaschutz europäisch harmonisiert werden. Nur wenn Grundstoffindustrien wie die Stahlindustrie in ihrer Wettbewerbsfähigkeit nicht eingeschränkt werden, können ihre Werkstoffinnovationen zum Gelingen der Energiewende beitragen – und die Energie- wende zum Erfolg geführt und zum Export- artikel werden. ikw Sind Sie „bereit“? Lou Holtz, ehemaliger erfolgreicher American-Football-Trainer, hat einmal gesagt: „Talent bestimmt, was man tun kann. Motivation bestimmt, wie viel man bereit ist zu tun. Einstellung bestimmt, wie gut man es tut.“ In unserem glückauf- Schwerpunkt „Motivation“ geht es diesmal also darum, wie viel man bereit zu tun ist. R siehe Seite 8 Schwerpunkt // MOTIVATION Auf ein Neues: Auch in diesem Jahr präsen- tieren wir die „Nachwuchskräfte“ aus den Unternehmen der GMH Gruppe. R siehe Beilage Stabwechsel in der GMH Gruppe Dem scheidenden „Chef“ ein herzliches Dankeschön, dem „Neuen“ ein herzliches Willkommen Z um Jahreswechsel übergibt Peter van Hül- len, bislang Vorsitzender der Geschäfts- führung der Georgsmarienhütte Holding GmbH, sein Amt an Dr. Michael Süß. Bis zu seinem Ausscheiden im Juni 2015 wird van Hüllen als ordentliches Mitglied der Ge- schäftsführung den Übergang seines Nach- folgers begleiten. In seinem Leitartikel auf Seite 3 zieht Pe- ter van Hüllen eine kurze Bilanz des Ge- schäftsjahres 2014. Auf derselben Seite er- fahren Sie in einer Kurzbiografie mehr über den neuen Vorsitzenden der Geschäftsfüh- rung Dr. Michael Süß. Und im glückauf- Interview auf Seite 4–5 mit Jürgen Groß- mann, Michael Süß und Siegfried Drueker geht es unter anderem um die zukünftige Ausrichtung der GMH Gruppe. ikw Quelle: panthermedia; Bearbeitung: elemente designagentur

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glück auf Die Zei tung für Mit ar bei ter, Kun den und Freun de der GMH Gruppe

4/2014

Härtefall-Regelung bleibt bestehenBundestag und Europäischer Rat akzeptieren, dass Energiepolitik auch Wirtschaftspolitik ist.

Im vergangenen Jahr standen in der deut-schen und europäischen Energie- und Kli-

mapolitik verschiedene Entscheidungen auf der Tagesordnung, die wegweisend und ge-fährlich zugleich für die Stahlindustrie in Deutschland sein konnten: • In Berlin reformierte der Bundestag das Er-

neuerbare-Energien-Gesetz (EEG).• In Brüssel beschlossen die Staats- und Re-

gierungschefs der 28 Mitgliedstaaten im Europäischen Rat Eckpunkte der europäi-schen Energie- und Klimapolitik 2030.

•Die EU-Kommission entschied, ob die Här-tefall-Regelung in Deutschland im Rah-men des EEG als Subvention gilt – und da-durch gegen europäisches Recht verstößt.Bundestag und Bundesrat haben das Ge-

setz zur grundlegenden Reform des EEG und die Neuregelung der „Besonderen Aus-gleichsregelung“ rechtzeitig verabschiedet. Deshalb konnten die Unternehmen der GMH Gruppe ihre Anträge für das Jahr 2015 wie geplant stellen. Bei der „Besonderen Aus-gleichsregelung“ ist weiterhin die Mindest-umlage von 0,05 Cent/kWh gültig.

Positiv ist zu verzeichnen, dass –  vergli-chen mit dem Ausgangspunkt zu Anfang des Jahres –  die Fortführung der „Besonderen Ausgleichsreichsregelung“ in den Grundzü-

gen gesichert ist. Dennoch muss die Stahl-industrie abwarten, wie die ausstehende Ver-ordnung zu den Energieeffizienzauflagen im Zusammenhang mit der „Besonderen Aus-gleichsregelung“ geregelt wird.

Die verabschiedeten Eckpunkte der euro-päischen Energie- und Klimapolitik 2030 gelten als Positionierung der EU in den laufenden UN-Verhandlungen für das ge-plante globale Klimaabkommen 2015. Dem Kompromiss waren intensive Verhandlun-gen zwischen Brüssel und den Hauptstädten vorausgegangen. Demnach sollen die Treib-hausgas-Emissionen in der EU bis 2030 um mindestens 40 Prozent im Vergleich zu 1990 reduziert werden.

Das System der kostenfreien Zuteilung von Emissionsrechten soll fortgesetzt wer-den. Aber die vorgesehene Absenkung der Zuteilung um 43 Prozent bis 2030 würde für die Stahlindustrie zu Mehrkosten von bis 1,4 Milliarden Euro im Jahr 2030 führen – und zu massiven Wettbewerbsnachteilen gegenüber Drittländern außerhalb der EU.

Ein Lichtblick ist die Aussage, dass die effizientesten Anlagen zumindest nicht un-verhältnismäßig belastet werden sollen – so-wohl hinsichtlich der direkten als auch der indirekten (Strom-)Kosten. Ob die Kommis-

sion diese politische Einigung bereits vor den endgültigen Klimaverhandlungen Ende 2015 komplett mit Gesetzgebungsvorschlä-gen unterlegen kann, ist noch unklar.

Die EU-Kommission hatte Ende 2013 ein Beihilfeprüfverfahren eingeleitet, ob die den stromintensiven Unternehmen gewährte Teilbefreiung von der EEG-Umlage mit EU-Beihilfevorschriften im Einklang steht. Diese drohenden existenziellen Belastungen durch Wegfall der Belastungsbegrenzung von der EEG-Umlage sind abgewendet – die deutsche Härtefallregelung entspricht EU-Recht.

Ob EEG oder Emissionsrechtehandel: Erforderlich für die energieintensive Stahl-industrie in Deutschland ist eine nachhal-tige Absicherung der Belastungsbegrenzun-gen, die nicht im Zweijahresrhythmus in Frage gestellt werden darf. Zudem müssen Energiewende und Klimaschutz europäisch harmonisiert werden.

Nur wenn Grundstoffindustrien wie die Stahlindustrie in ihrer Wettbewerbsfähigkeit nicht eingeschränkt werden, können ihre Werkstoffinnovationen zum Gelingen der Energiewende beitragen – und die Energie-wende zum Erfolg geführt und zum Export-artikel werden.

ikw

Sind Sie „bereit“? Lou Holtz, ehemaliger erfolgreicher American-Football-Trainer, hat einmal gesagt: „Talent bestimmt, was man tun kann. Motivation bestimmt, wie viel man bereit ist zu tun. Einstellung bestimmt, wie gut man es tut.“ In unserem glückauf-Schwerpunkt „Motivation“ geht es diesmal also darum, wie viel man bereit zu tun ist.

R siehe Seite 8

Schwerpunkt //

motivation

Auf ein Neues: Auch in diesem Jahr präsen-tieren wir die „Nachwuchskräfte“ aus den Unternehmen der GMH Gruppe.

R siehe Beilage

Stabwechsel in der GMH GruppeDem scheidenden „Chef“ ein herzliches Dankeschön, dem „Neuen“ ein herzliches Willkommen

Zum Jahreswechsel übergibt Peter van Hül-len, bislang Vorsitzender der Geschäfts-

führung der Georgsmarienhütte Holding GmbH, sein Amt an Dr. Michael Süß. Bis zu seinem Ausscheiden im Juni 2015 wird van Hüllen als ordentliches Mitglied der Ge-

schäftsführung den Übergang seines Nach-folgers begleiten.

In seinem Leitartikel auf Seite 3 zieht Pe-ter van Hüllen eine kurze Bilanz des Ge-schäftsjahres 2014. Auf derselben Seite er-fahren Sie in einer Kurzbiografie mehr über

den neuen Vorsitzenden der Geschäftsfüh-rung Dr. Michael Süß. Und im glückauf-Interview auf Seite 4–5 mit Jürgen Groß-mann, Michael Süß und Siegfried Drueker geht es unter anderem um die zukünftige Ausrichtung der GMH Gruppe. ikw

Quelle: panthermedia; Bearbeitung: elemente designagentur

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GMH Gruppe

glück auf · 4/2014 ............ 2

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Schmiedag · Der 30-mt-Gegenschlag-hammer wurde innerhalb von sechs Wo-chen komplett modernisiert – und ging pünktlich wieder in Betrieb.

auf Sei te 14

GMHütte · Wie Leichtbau-Ele-mente aus Stahl den Automobil-bau beflügeln können, war Thema einer Kundentagung in Stuttgart.

auf Sei te 19

Mannstaedt · Profile aus Trois-dorf werden zu Scharnieren ver-arbeitet, die mittlerweile in rund sechs Millionen BMWs zu finden sind.

auf Sei te 14

Bahntechnik · Die InnoTrans ist immer für eine Überraschung gut. In diesem Jahr kam es zu einem Vertragsabschluss mit der Moskauer Straßenbahn.

auf Sei te 18

HGZ · Beim Handstrahlen kommt ein Roboter zum Einsatz – und ent-lastet die Mitarbeiter von schwerer körperlicher Arbeit.

auf Sei te 15

KiW · „Kunst im Werk“ befasst sich in dieser Ausgabe mit der Künstlerin Nina Lükenga.

auf Sei te 7

Polen · Viele Polen arbeiten in Deutschland – auch in der GMH Gruppe. Einer von ihnen ist Marek Szafraniec.

auf Sei te 12

„danke für Ihre Mitarbeit!“Liebe Autorinnen und Autoren, liebe Fotografinnen und Fotografen der glückauf-Ausgaben 2014!

Man kann es nicht oft genug betonen: Ohne Ihre Bereitschaft, neben Ihrer „eigentlichen Tätig-keit“ zusätzlich Beiträge für die glückauf beizusteuern, wäre glückauf nicht möglich. Und so kann man Ihnen nicht oft genug dafür danken. Denn Ihr Engagement für die glückauf kommt überdies Ihrem eigenen Unternehmen und vor allem auch der gesamten GMH Gruppe zugute.

Ihr glückauf-Redaktionsteam

Irene Aich | Kai Albrecht | Inge Altekruse-Wedler | Victoria Apitz | Sebastian Arend | Melanie Arlt | Sven August | Linda Becker | Detlef Beier | Paul Beier | Christian Bloom | Jörg Boßmeyer | Wilfried Brandebusemeyer | Iris Brestel | Hartmut Budde | Andrea Busch | Thomas Bußmann | Ruth Butkovic | Dominik Butter | Sabine Dannhauer | Maren Dependahl | Christian Dinter | Andreas Donat | Steffen Drechsler | Björn Dreier | Christiane Endo | Peter Engel | Martin Fehndrich | Karsten Freytag | Frank Wolfgang Geißler | Miriam Melitta Geißler | Helmut Gervelmeyer | Andreas Glaßmeyer | Reinhilde Gottwald-Kron | Wolfgang Griesser | Walter Grimm | Carsten Große-Börding | Dr. Jürgen Großmann | Heinz Gruber | Marcus Haas | Niels Hackmann | Jens Hammeke | Rainer Hammelsbrock | Johannes Hanke | Armin Hans | Laura Hansen | Jennifer Harms | Robert Harting | Holger Hebestreit | Inge Hegemann | Ralf Hillebrecht | Ulrike Hitzigrat | Traugott Hofer | Mathias Hölscher | Katharine Hügelmeyer | Peter van Hüllen | Elisabeth Husemann | Lothar Hüther | Jens Indrachowicz | Britta Jansen | Lisa Josef | Marisa Kaltenegger | Angela Kaspret | Christoph Kiebach | Andrea Kirchhoff | Wolfgang Klein-Katthöfer | Marcus Klimek | Norbert Kölker | Daniel Kotte | Thomas Krenn | Karin Kriebel | Ralf Kübeck | Reimund Laermann | Helmut-Johannes Lamkemeyer | Frank-Dieter Ledderbohm | Andreas Lehmkuhl | Peter Leimbrink | Gerald Lenz | Uwe Lewandowski | Klaus Liewald | Thorsten Lippmann | Thomas Löhr | Rainer Lorenz | Bernhard Lüttmann | Mark Martin | Werner Martin | Herbert Maschkötter | Olaf Meier | Jan Menkhaus | Dominic J. Minicucci | Sandra Moers | Kirsten Müller | Michael Münch | Monika Muth | Andreas Olbricht | Dirk Opfer | Andreas Otto | Reinhard Pätz | Anatoli Pauls | Ute Pellenz | Dr. Franz-Dieter

Philipp | Friedhelm Pohl | Oliver Pracht | Peter Preusse | Mario Przesang | Dirk Raschke | Andrea Redmann | Gertraud Reiter | Marion Richtig | Paul Ripke | Dr. Roman Ritzenhoff | Jobair Rodrigue | Bernd Romeikat | Eliane Rosa Silva | Rudi Rotschiller | Gerhard Sandmann | Harald Schartau | Ludger Schlinge | Andrea Schlüter | Kirsten Schmidt | Christoph Schmitz | Otto Schmitz | Christoph Schöne | Gustav Schreiber | Susanne Schubert | Björn Schulze | Jörg Schulze | Berit Lu Schweda | Sandra Sciborski | Thomas Senst | Klaus Seybold | Hendrik Siemionek | Kai Spinneker | Gabriele Stegmaier | Otto Stockhausen | Michaela Stranimaier | René Stranimaier | Kerstin Struck | Marcello Telles Sbeghen | Ewald Thaller | Daniel Timmermann | Dieter Tondar | Jennifer Treib | Felix Treppschuh | Christian de Veen | Jörg Villmann | Bernd Vogel | Sabine Vogel | Sebastian Voss | Thomas Voß | Rudolf Wehmeyer | Kirsten Wengeler | Erich Wenzel | Jonas Werner | Tobias Westermann | Olaf Wiertz | Britta Worms | Martina Wülfrath | Axel Zajaczek | John Zajaczek

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

auch wenn es uns nicht gefällt: Erfolge im Wirtschaftsleben müssen immer kurzfristiger erkämpft werden. Früher genügte eine gute Unternehmensleistung als Schub-kraft, den Unternehmensdampfer für lange Zeit auf Erfolgskurs zu halten. Heute ähnelt die Fahrt eher der einer Segeljolle: Bleibt der launische globale Aufwind aus, ist die Fahrt sofort wieder zu Ende und Flaute angesagt. Umso wichtiger ist es, im Beruf flexibel zu bleiben – und im Privaten Kraft zu tanken. Der Jahreswechsel bietet uns die ideale Gelegenheit dazu. Schöne Feiertage wünscht Ihnen

Ihr glückauf-Redaktionsteam

WH · Die Gießerei Walter Hund-hausen konnte ihr 100-jähriges Betriebsjubiläum feiern – unter an-derem mit Robert Harting.

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danke ! thank you ! obrigado !

Blätterrauschen: glückauf-Redaktionsmitglieder beim Teufel von Teufelsbrück in Hamburg. Foto: ikw

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glück auf · 4/2014 ............ 3

GMH Gruppe

Beginn einer neuen ÄraGMH Gruppe · Führungswechsel zum Jahreswechsel: Dr. Michael Süß ist der neue Vorsitzende der Geschäftsführung der Georgsmarienhütte Holding GmbH.

dr. Michael Süß begann seine berufliche Laufbahn als Pro-duktionsingenieur bei BMW in München. Zuletzt ver-

antwortete er als Mitglied des Zentralvorstandes der Siemens AG das Geschäftsfeld Energie, bevor er zum 1. Januar 2015 zum Vorsitzenden der Geschäftsführung der Georgsmarien-hütte Holding GmbH berufen wurde.

Nachdem Michael Süß im Alter von 26 Jahren bei der Bayrischen Motoren Werke AG (BMW) anfing und dort ver-schiedene Positionen durchlief, folgten Stationen bei IDRA Presse S.p.A. in Italien und der Porsche AG in Zuffenhausen. 1999 wurde er in den Vorstand der Mössner AG mit Sitz in München berufen. Und nach der Übernahme durch den Georg-Fischer-Konzern wurde Michael Süß Vorsitzender der Geschäftsleitung der GF Mössner AG.

2001 übernahm er als technischer Geschäftsführer und COO (Chief Operating Officer) Verantwortung für die MTU Aero Engines GmbH, ebenfalls mit Sitz in München. Nach dem Börsengang des Unternehmens wechselte er in den Vor-stand der MTU Aero Holding AG und verantwortete dort das Ressort Technik.

Im Oktober 2006 ging Michael Süß zur Siemens AG. Dort wurde er zunächst Mitglied des Bereichsvorstands im Ge-schäftsfeld Power Generation. Ab 2008 dann Chef der neu-en Division Power Generation. Im April 2011 wechselte er in den Zentralvorstand des Unternehmens und wurde CEO (Chief Executive Officer) des Sektors Energy. Im Zuge des Konzernumbaus durch den Vorstandsvorsitzenden Joe Kae-ser schied Michael Süß im Mai 2014 aus dem Vorstand der Siemens AG aus.

Anschließend wurde Michael Süß zunächst Mitglied des Aufsichtsrats der Georgsmarienhütte Holding GmbH, bevor er Anfang 2015 in die Geschäftsführung wechselt und den Vorsitz übernimmt.

Michael Süß, der 1963 in München geboren wurde, stu-dierte Maschinenbau an der TU München. Während seines Studiums arbeitete er als technischer Mitarbeiter in der Gie-ßerei bei BMW. 1994 promovierte er am Institut für Arbeits-wissenschaften der Universität Kassel zum Dr. rer. pol. Seit 2013 ist Michael Süß Lehrbeauftragter an der TU München.

Er ist verheiratet und hat vier Kinder.ikw

Zu guter Letzt …Ein Rückblick auf das zu Ende gehende Geschäftsjahr

d ie wirtschaftliche Lage der GMH Gruppe war im Geschäfts-jahr 2014 durch zwei Faktoren geprägt: Auf der einen Seite

blieb die Mengenkonjunktur noch relativ beständig. Auf der anderen Seite war zu beobachten, dass sich die in Teilbereichen schon bestehende negative Erlös-Kosten-Schere weiter ausein-andergeht.

2014 stabilisierte sich in den meisten Geschäftsbereichen die Nachfragetätigkeit in den relevanten Abnehmermärkten – mit den entsprechenden positiven Auswirkungen auf die Beschäftigung und Auslastung in den jeweiligen Unterneh-men. Obwohl sich im Laufe des Jahres ein deutlicher Auftrags-rückgang in der deutschen Industrie abzeichnete, gingen die deutsche Bundesregierung und Wirtschaftsforschungsinstitute nur von einer temporären Wachstumsschwäche aus. Viele Fun-damentalfaktoren der deutschen Wirtschaft waren unverändert gut. Doch litt die deutsche Wirtschaft unter der zögerlichen Entwicklung der Weltwirtschaft.

Mittlerweile wird die Großwetterlage kritischer betrach-tet. Risiken werden in den geopolitischen Unruhen wie dem Konflikt in der Ukraine, der schwierigen Nahost-Situation oder auch den wirtschaftlich schwächelnden südeuropäischen Staaten gesehen, die mittlerweile auch die deutsche Wirtschaft beeinflussen.

Die negative Entwicklung der Erlös-Kosten-Schere ist im Wesentlichen auf den gestiegenen Wettbewerbsdruck zurück-zuführen. Durch Überkapazitäten und eine weiterhin verhalte-ne Nachfrage in einigen Bereichen ist ein mitunter deutlicher Erlösdruck wahrzunehmen. Etliche Kapazitäten der GMH Grup-pe sind aktuell nicht voll ausgelastet. Dieser Entwicklung kann nur durch eine verstärkte Arbeit an den Kosten eines jeden Unternehmens der GMH Gruppe begegnet werden. Maß-nahmen zur Verbesserung der Produktivität und Qualität sowie zur Verkürzung von Durchlaufzeiten stehen hierbei im Vorder-grund.

Insgesamt ist das Geschäftsjahr 2014 für die GMH Grup-pe nicht erfolgreich verlaufen. Die negativen Ergebnisse von WeserWind in Bremerhaven, ESB in Belgien und auch MWL in Brasilien belasten uns stark. Positiv dagegen entwickelten sich neben anderen die Geschäftsbereiche Stahlerzeugung

und Stahlverarbeitung. Wir gehen davon aus, dass sich 2015 die Unternehmen bzw. Geschäftsbereiche, die sich im abge-laufenen Geschäftsjahr behaupten konnten, auch im neuen Jahr eine gute Entwicklung nehmen werden. Für den Bereich Maschinenbau ist noch keine durchgreifende Erholung in Sicht.

Hier endet nun mein letzter Leitartikel, den ich für die glückauf schreibe. Nach zwanzig Jahren Mitarbeit in der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe werde ich das Amt des Vorsitzenden der Geschäftsführung der Georgsmarienhütte Holding zum Jahresende in die Hände von Dr. Michael Süß legen. Es freut mich sehr, dass mit Michael Süß eine erfahrene und unternehmerisch denkende Persönlichkeit die Verantwor-tung für die Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe über-nimmt.

Der Zeitpunkt meines Abschiedes – im März 2015 werde ich 65 – ist gut gewählt, er beschließt das Geschäftsjahr und ermöglicht so einen nahtlosen Übergang. Allen Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern, Kolleginnen und Kollegen, Geschäfts-partnern und Freunden danke ich für das mir entgegenge-brachte Vertrauen, für die gute und ehrliche Zusammenarbeit und für viele freundschaftliche Ratschläge während meiner Jahre auf der Hütte.

Ihnen allen wünsche ich ein gutes und gesundes neues Jahr.

Ihr

LEITARTIKEL

Foto: Axel Zajaczek

In rund 6 Mio. BMW-autos verbautmannstaedt · Neuer Rekord: Die Troisdorfer haben die 10.000. Tonne warmgewalzter Scharnierprofile an Schar-nierhersteller ausgeliefert. Die daraus gefertigten Scharniere wurden in rund sechs Millionen BMW-Fahrzeugen verbaut.

>>> Bericht auf Seite 14

Hammer in eigenregie modernisiertSchmiedag · 30-mt-Gegenschlaghammer modernisiert. Erstmals hat man die Arbeiten in maschinentechnischer Eigenverantwortung ausgeführt. Der sieben Meter lange Ständer wurde von IAG MAGNUM instand gesetzt.

>>> Bericht auf Seite 14

Weniger last, mehr GesundheitHarz Guss Zorge · Die Gießerei hat eine Innenstrahlanlage mit Robotern erworben, die in eine bestehende Bearbei-tungsinsel mit Schleifautomat integriert wurde. Für die Be-diener entfallen damit schwere körperliche Belastungen.

>>> Bericht auf Seite 15

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Dr. Michael Süß Foto: Axel Zajaczek

Mit einem augenzwinkern ;-)

ain’t he sweet? Der Führungswechsel in der GMH Gruppe stößt auch welt-weit auf Interesse. Dass einem Stahl-Infodienst beim Überset-zen der GMH-Pressemitteilung ins Englische ein Lapsus unterlaufen ist, könnte einem dabei sauer aufstoßen – wenn es nicht so lustig wäre (mit Sicherheit war eine Überset-zungs-Software am Werk!). Denn dort heißt es: „Georgsma-rienhütte Holding … has appointed Michael Sweet as the new chairman … He replaces Peter van Cases …“ Dann wollen wir mal hoffen, dass demnächst nicht Mr. Bigman, Mr. Cook und Mr. Pusher in die Übersetzungsmaschinerie geraten. pkm

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glück auf · 4/2014 ............ 4

GMH Gruppe

„ein aufbruch in Zuversicht“Über die zukünftige Ausrichtung der GMH Gruppe und auf welche Stärken man sich rückbesinnen sollte

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in der GmH Gruppe stehen ver-änderungen an. glückauf hat den Wechsel auf dem Chefsessel zum anlass genommen, über die Zu-kunft der Gruppe zu sprechen. Rede und antwort standen der Gesellschafter Jürgen Großmann, der aR-vorsitzende Siegfried Drueker und der neue vorsitzen-de der Geschäftsführung michael Süß.

glückauf: Herr Dr. Süß, Sie sind ab Januar 2015 der erste Mann an Bord – der Kapitän. Willkommen in der GMH Gruppe im Namen der gesam-ten Belegschaft. Was treibt Sie an, nach mehreren Stationen in namhaf-ten  Unternehmen der Großindustrie jetzt den Schritt in den Mittelstand zu wagen?Michael Süß: Erst einmal vielen Dank für den freundlichen Emp-fang in der Gruppe. Wie Sie mei-nem beruflichen Werdegang ent-nehmen können, ist das für mich mehr eine erneute Heimkehr als ein  gewagter Schritt. Sowohl die MTU und Porsche als auch die Mössner AG waren in ihrer Größe ja durchaus mit der GMH Holding vergleichbar. Gemeinsam war al-len diesen Unternehmen eine gu-te Geschäftsposition, gepaart mit erheblichen Herausforderungen für die Zukunft. Für mich und die Unternehmen, in denen ich tätig war, war es immer von Vorteil, sich in beiden Welten gut auszukennen und das Beste daraus zu kombinie-ren. Sich immer wieder in Frage zu stellen, sich neu zu erfinden bzw. weiterzuentwickeln und sich nie mit dem Erreichten zufrieden zu geben, sind Attribute, die in allen Firmen jeder Größenordnung über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Zudem können sich mittelgroße Unternehmen nicht auf ihre schie-re Größe verlassen, sondern müs-sen sich im Wettbewerb täglich weltweit neu beweisen. Die ersten Besuche an einzelnen Standorten haben mir gezeigt, dass wir hier viel Potenzial haben – ein Poten-zial, das wir aber auch heben müs-sen. 

Jeder CEO bringt natürlich seine eige-nen Vorstellungen mit, wie er das Unternehmen führen will. Was sind Ihre Pläne? Und wie verstehen Sie Unternehmensführung?Süß: Heute bereits konkrete Dinge auf den Tisch zu legen – das wäre vermessen und wenig glaubwürdig. Die Pläne für den weiteren Weg der GMH Gruppe werde ich gleich zu Beginn des kommenden Jahres mit meinen Kollegen in der Hol-ding schmieden und dann auch anpacken. Meine Vorstellungen zur Unternehmensführung sind ebenso schlicht wie anspruchsvoll: Jedes unternehmerische Handeln muss einen Mehrwert bringen, der für den Eigentümer, die Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter sowie unse-re Geschäfts- und Sozialpartner von Relevanz ist. Wir müssen unse-re Aktivitäten vom Markt und Kun-den aus definieren und uns fragen, wie wir deren Interessen mit unse-ren Fähigkeiten und Produkten am besten zusammenbringen können. Dabei ist wichtig zu verstehen, wer unsere Mitbewerber sind und wie wir mit ihnen konkurrieren kön-nen.

Inwieweit spielen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei eine Rolle?Süß: Insoweit, als wir diese Ziele nur erreichen werden, wenn wir uns daran erinnern, dass die Men-schen eines Unternehmens den Unterschied ausmachen. Deshalb setze ich auf die Einbindung der Kollegen, auf eine schnelle Abstim-mung mit kurzen Dienstwegen, auf offene Diskussionen und notfalls auch auf streitbare Debatten im Dienst der Sache, getreu dem Mot-to: „Nobody is perfect, but a team can be.“ Das heißt nicht, dass wir uns im Team vor Entscheidungen oder Verantwortung drücken, son-dern am Ende aller Meinungsfin-dung die Entscheidungen klar um-setzen. Dinge auf die lange Bank zu schieben liegt mir gar nicht – auch wenn die Politik des Aussitzens ja mittlerweile prominent Schule ge-macht hat.

Herr Dr. Großmann, Sie wollen nach-haltige Veränderungen in der und für die GMH Gruppe. Das haben Sie mit der Berufung von Michael Süß ge-zeigt. Zugleich werden Ihre erwachse-nen Kinder als Mitgesellschafter mehr und mehr in die Verantwortung Ihrer Unternehmensgruppe eingebunden. Das lässt vermuten, dass Sie Fami-lienunternehmen bleiben wollen. Jürgen Großmann: Wir wollen auf jeden Fall ein Familienunter-nehmen bleiben und in der GMH Holding keine familienfremden Gesellschafter aufnehmen. Nicht ausschließen will ich allerdings strategische Partnerschaften, die in einigen Unternehmen dazu füh-ren, dass sich externe Gesellschaf-ter beteiligen. Diese Option macht für einzelne operative Gesellschaf-ten in der Zukunft sicherlich Sinn. In unseren internationalisierten Märkten muss man schließlich in Netzwerkstrukturen denken.

Sehen Sie denn Ihre Kinder bald in Managementfunktionen in der GMH Gruppe?Großmann: Meine Kinder haben ihre Studien abgeschlossen. Jetzt war es Zeit, sie in den Kreis der Ge-sellschafter aufzunehmen. Ob sie innerhalb der Gruppe auch opera-tiv tätig werden wollen, müssen sie später entscheiden. Auf jeden Fall werden sie ihren Berufsweg außer-halb der GMH Gruppe beginnen.

Wie jeder Vater bin ich wahnsinnig stolz auf meine Kinder. Aber jetzt geht es darum, erst einmal andern-orts Geschäftsmodelle kennenzu-lernen, Erfahrungen zu sammeln und Verantwortung zu überneh-men.

Ein neuer CEO, Herr Dr. Süß, der von außen kommt, ist ein Novum in der 20-jährigen Geschichte der  GMH Gruppe. Sie kommen zu einem Zeit-punkt, in dem die Stahlindustrie kei-ne Zuwachsraten hat und unter star-kem Wettbewerbsdruck steht. Wird es unter Ihrer Führung einen Kulturwan-del geben?Süß: Es ist völlig normal und auch notwendig, dass ein neuer CEO sei-ne eigene Handschrift einbringt. Ich habe mich intensiv auf die neue Aufgabe  vorbereitet, viel ge-sprochen, diskutiert, gelesen und analysiert. Mein Ziel ist es, die GMH Gruppe nachhaltig so aufzu-stellen, dass sie auf lange Sicht er-folgreich in ihren Märkten agieren und zusätzliches Geschäft generie-ren kann.  Das bedeutet auch: Wir müssen unser Kerngeschäft noch einmal definieren und uns dann darauf fokussieren. Wenn sich heu-te irgendwo auf der Welt ein Markt verändert, in dem auch die GMH Gruppe  mit Produkten zu Hau-se ist, spüren wir das sofort. Wir müssen künftig schneller reagie-ren und – wo immer möglich das als einer der Ersten tun, um unse-re Wirtschaftlichkeit zu sichern. Das bedeutet Wandel. Das bedeu-tet konkrete Veränderungen und eine Abkehr von manch eingeübter Routine. Die Kultur, in der wir das gestalten, darf die Werte Respekt, Offenheit und Leistungsbereit-schaft nicht verlieren. Aber – und dessen bin ich mir bewusst: Mit meinem Start endet eine Epoche in der Geschichte der GMH Gruppe. Ich werde alles dafür tun, dass dies ein Aufbruch in Zuversicht wird. 

Herr Dr. Großmann, warum ist es ge-rade jetzt zum CEO-Wechsel gekom-men? Großmann: Leider wird keiner von uns jünger. Peter van Hüllen er-reicht im ersten Quartal 2015 das Pensionsalter, sein Vertrag läuft aus. Deshalb war nicht erst seit gestern klar, dass wir einen neuen Chef brauchen. Peter van Hüllen

hat 20 Jahre lang Verantwortung in der Georgsmarienhütte und der GMH Holding getragen. Er hat sich neben vielen anderen Dingen als ein hervorragender Ingenieur bewiesen, er hat das Stahlwerk Georgsmarienhütte zur Markt-führerschaft geführt. Wir verdan-ken ihm viel. Jetzt brauchen wir eine veränderte Mannschaft mit einem Neuen an der Spitze, der die Grundlagen der Gruppe fortentwi-ckelt auf der Basis von Kompetenz und Erfahrung und eine Strategie für die nächsten Jahre entwirft.

Ende 2006, Herr Dr. Großmann, ha-ben Sie sich ja nicht aus Altersgrün-den aus der Geschäftsführung der GMH Holding zurückgezogen. Ganz bewusst und mit vollem Vertrauen wollten Sie damals Ihrem Manage-ment das Ruder überlassen. Wie soll das künftig laufen: Überlassen Sie „dem Neuen“ das Feld? Was ist Ihre zukünftige Rolle?Großmann: In der Unternehmens-gruppe steckt viel Herzblut von mir. Deshalb nehme ich natürlich immer aktiv Anteil und stehe dem Management wie dem Aufsichtsrat mit Rat und Tat zur Seite – wenn das gewünscht ist. Das schmälert in keiner Weise den Handlungs-spielraum von Geschäftsführung und Aufsichtsgremium. Aber na-türlich freue ich mich, wenn sie mich zu wichtigen Fragen und Ent-scheidungen mit einbinden und fragen. Das geschieht dann sozusa-gen „hinter dem Vorhang“: Auf der Bühne der GMH Gruppe stehen die Aktiven.

Die Georgsmarienhütte Holding wie auch viele der zur Gruppe gehören-den Unternehmen sind montanmit-bestimmt. Die Arbeitnehmerseite hat bei Entscheidungen ein Wörtchen mit-zureden. Sind Sie  denn konsensfähig, Herr Dr. Süß?Süß (lacht): Führung und Konsens sind kein Gegensatz, sondern sind im Zusammenhang zu sehen. Nur wer alle Beteiligten hinter eine Idee bringt, kann diese bestmöglich umsetzen.

Was aber, wenn es zu Meinungsunter-schieden kommt?Süß: Es ist klar, dass es zwischen Menschen und Gruppen oft wi-dersprüchliche Interessen gibt,

die sich im Wege stehen und aus-geräumt werden müssen. Notfalls kommt es dabei auch zu einer Ent-scheidung, die zwar nicht jedem gefällt, aber mitgetragen wird, weil sie dennoch einsichtig ist. Ich ha-be die Erfahrung gemacht, dass eine gut organisierte Arbeitneh-merschaft, mit der man offen und konstruktiv zusammenarbeiten kann, eine echte Bereicherung für ein Unternehmen darstellt.

Kann man denn mit der GMH-Arbeit-nehmerschaft gut zusammenarbeiten?Süß: Meine Gespräche bisher las-sen hier nur Positives vermuten. Wir werden dies auch brauchen, denn die Gruppe hat nach einem bemerkenswerten Aufstieg beson-ders in den letzten Jahren in Teil-bereichen auch Fehler gemacht, die sich mittlerweile auf alle Unterneh-men auswirken. Dies müssen wir korrigieren. Darüber hinaus brau-chen wir eine klare Antwort, wofür die Gruppe in Zukunft stehen will und wie wir dies sicherstellen. Dies ist nur zusammen zu erreichen, das heißt: Wir werden streiten und um die richtigen Lösungen ringen, letztendlich aber Kompromisse schließen und gemeinsam umset-zen. Auf das gemeinsame Umset-zen, darauf kommt es am Schluss an! 

Herr Dr. Großmann, die letzten zwei Geschäftsjahre waren für die GMH Gruppe nicht erfolgreich. Das Enga-gement in der Offshore-Industrie be-lastet nachhaltig das Ergebnis der gesamten Gruppe. Sie sind aber nicht als Unternehmertyp bekannt, der den Vollkasko-Modus will. Welchen An-spruch und welche Botschaft formu-lieren Sie für den neuen CEO und die Mitarbeiterschaft?Großmann: Wir waren ja nicht nur in der Offshore-Industrie ohne Er-folg. Auch in Belgien und Brasilien konnten wir nicht so reüssieren, wie wir uns das vorgenommen hatten. Auf diese drei Standorte haben wir viel Managementauf-merksamkeit und Geld verwendet, ohne dass sich das am Ende aus-gezahlt hat. Die dort verlorenen Ressourcen fehlen an anderer Stelle der Gruppe – und das geht so nicht weiter.

Was muss Ihrer Meinung nach pas-sieren?Großmann: Wir müssen uns jetzt auf unsere erkannten Stärken fo-kussieren und nicht unsere Inves-titionen wie mit einer Gießkanne über die GMH-Welt verteilen. Ich traue Michael Süß zu, dass er die GMH Gruppe zu alter Stärke zu-rückführt, was konkret bedeutet: Wir wollen in unseren angestamm-ten Branchen zu den Marktführern gehören, wir wollen für unsere Kunden das Maß der Dinge sein. Der neue Chef der GMH Holding kommt mit einem Rucksack voll Erfahrung in unsere Gruppe, die er in seinen Funktionen als Vor-standsmitglied und Geschäftsfüh-rer in international agierenden Großindustrien gesammelt hat. Aber – und das ist mir wichtig: Er kennt das Unternehmersein eben-falls aus eigener Erfahrung. Des-halb vertraue ich ihm die GMH Gruppe an.

„Fit für die Zukunft“ ist ja so ein Schlagwort, das gerne für Veränderung und Neuausrichtung genutzt wird. Aber wann ist ein Unternehmen fit, Herr Drueker: wenn es an der kurzen Leine als Profit-Center geführt wird? Oder wenn langfristige und markt-orientierte Ziele verfolgt werden?drueker: Wie überall bestimmt auch bei der GMH Gruppe der

R lesen Sie bitte weiter auf Seite 5

Nach dem Interview (von links nach rechts): Jürgen Großmann, Michael Süß und Siegfried Drueker. Foto: Axel Zajaczek

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GMH Gruppe

Re ISet IPPS von BR IG I tte FRe ItaG

Bequemer fliegenDB macht in Mobil, Lufthansa in Premium und SWISS in Frische.

lufthansa: PremiumDie Umrüstung der Lufthansa-Lang-streckenflotte ist in vollem Gang. Ab Dezember 2014 werden die ersten Ziele mit der Premium Eco-nomy Class planmäßig ab Frankfurt angeflogen. Und ab sofort können Sie den neuen Reisekomfort zu weiteren attraktiven Destinatio-nen buchen. Für Interkont-Reisen ist die Premium Economy Class immer eine gute Alternative (zwei Freigepäckstücke à 23 kg, komfor-tabler Sitz mit bis zu 50 Prozent mehr Platz, ein Menü auf Porzellan-geschirr und weitere Extras). Die Streckenübersicht finden Sie unter: www.Lufthansa.com, Stichwort: Premium Economy Class.

SWISS: Mehr KlasseSWISS investiert in den kommen-den Jahren in moderne Flugzeuge und attraktive Destinationen. Seit Ende November gibt es eine neue Kabinenausstattung auf ihrer Air-bus-Europaflotte und bei der Bord-verpflegung neue, frische Schweizer Produkte in der Economy Class. Zu den Zielen, die das ganze Jahr über angeflogen werden, zählen u. a. Neapel, Bilbao, Porto, Toulouse, Leipzig, Dresden, Graz, Helsinki, Riga, Ljubljana, Sofia und Zagreb. Und auf der Langstrecke bedient die SWISS im aktuellen Winterflugplan Miami mit 13 Flügen wöchentlich. Nach São Paulo stockt sie die Rota-tion auf 11 Flüge pro Woche auf.

dB: neue Handy-ticketsDie Übergabe von Bahnfahrkarten an Kunden wird bequemer und schneller. Denn die Reisebüros können mit der neuen Version von Amadeus-Bahn die Fahrkarten als Handy-Tickets verschicken. Dadurch lassen sich die Fahrkarten bis kurz vor Reiseantritt aufs Mobiltelefon laden. Die Handy-Tickets können für Normalpreis-Fahrkarten und für Sparpreise der Deutschen Bahn ausgestellt werden. Zudem für viele Sonderangebote, wie z. B. das Länder-Ticket, Quer-durchs-Land-Ticket, Europa-Spezial und andere ausgewählte Aktionen. Der Ver-sand erfolgt analog zu dem bereits bekannten Weg für Online-Tickets.

Foto: Senator Reisen

KuRZneWS

Feuer und FlammeWalter Hundhausen · 100 Jahre Gießerei: ein fröhliches Familienfest mit vielen Überraschungen.

100 Jahre Firmengeschich-te sind kein Pappen-

stiel und allemal ein Grund zu feiern. Und so kamen rund 1.500 Besucher – Mitarbeiter, deren Familien, Freunde und pensio-nierte Ex-Kollegen – auf das Werksgelände am Ostendamm in Schwerte zum fröhlichen Familienfest.

Dort erwarteten sie nicht nur unter anderem Hüpfburg, Grillwürstchen, Bühnen-En-tertainment und Musik mit der Nellie-Garfield-Band, die eine Mischung aus Pop, Rock, Funk und Soul präsentierte.

Die Gruppe Dance Factory und eine Bauchtanzgruppe animierten

später zum Mittanzen. „Meier, Schulze & die Schla-

gerfuzzis“ präsentier-ten einen großen Hitreigen aus 60

Jahren Musik-geschichte.

Und die „Evil Flames

Fire Com-

pa- ny“ sorgte für den krönenden Ab-schluss: Die Feuerakrobatikgruppe jonglierte in einer packend-explo-siven Show mit Fackeln, Hoops und Stäben. Mit eingebaut in ihre Choreografie hatte die „Evil Flames Fire Compa-ny“ auch ein brennendes Walter-Hundhausen-Firmenschild. Dieser Showact sollte die Verbundenheit demonstrieren und symbolisieren, die seit 100 Jahren zwischen dem Unternehmen als Gießerei und dem Feuer herrscht.

Bereits am Nachmittag hatte die Gäste eine dicke Überraschung erwartet: Auch Diskuswurf-Welt-meister und -Olympiasieger Robert Harting war gekommen, um der Gießerei zum Jubiläum zu gratulie-ren. Die Besucher erlebten ihn an-schließend noch bei einem Inter-view, einer Autogrammstunde und bei der Versteigerung eines seiner Wettkampftrikots.

Der Erlös kam einem Schwerter Leichtathletik-Verein zugute. Ge-schäftsführer Andreas Beck über-reichte ihm daraufhin einen guss-eisernen Diskus als Geschenk

Walter Hundhausen gehört wie wohl kaum ein anderes Unterneh-men zu Schwerte. 1914 zunächst in Gevelsberg gegründet und nach fünf Jahren nach Schwerte verlegt, zählt es heute zu den führenden Gießereien in Deutschland. Wich-tige Etappen in der Geschichte des Unternehmens konnten die Besu-cher auf sogenannten „Meilenstei-nen“ nachlesen, die man auf dem Betriebsgelände verteilt hatte.

li

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SpendabelBei dem Familienfest wurden auch Kaffee und Kuchen verkauft. Der Erlös wurde für einen guten Zweck verwendet................ auf Seite 27

Gastgeschenk (von rechts nach links): Die Geschäftsführer Andreas Beck und Achim Rottsieper überreichen Robert Harting einen gusseisernen Diskus. Werksfoto

Markt das Geschehen. Die ziel-genaue Ausrichtung der Unter-nehmen auf das marktseitige Anforderungsprofil hat bei allen Überlegungen oberste Priorität – und dies bei größtmöglicher Ef-fizienz in den dahin führenden Prozessen. Wenn ein Unterneh-men dann Geld verdient und es reicht, um auch in die Zukunft zu investieren, ist es gut aufgestellt. Nichts ist allerdings so gut, dass es nicht noch verbessert werden könnte.

Die Arbeit wird bei uns von Men-schen verrichtet, die den Erfolg mit Kopf und Händen erarbeiten. „Er-folg durch Leidenschaft“ haben wir in dieser Zeitung oft formuliert. Ist dafür auch künftig noch Raum? drueker: Ich bin zutiefst über-zeugt davon, dass jeder Mitarbei-ter am richtigen Ort eine opti-male Leistung erbringen möchte, für sich selbst und auch für das Unternehmen. Damit diese Leis-tung für uns alle zu einem Erfolgs-modell wird, muss sie zielgerich-tet und unter Berücksichtigung vieler Einflussfaktoren erbracht werden. Die Voraussetzung dafür ist eine einwandfrei funktionie-rende Führung auf allen Ebenen des Unternehmens. Ich erwarte in unserer Gruppe Führung, die einerseits eingefordert wird und andererseits unvoreingenommen angenommen wird. Ich wünsche mir, dass wir hieran gemeinsam arbeiten und das Ziel auch kurz-fristig erreichen.

Sie sind ja eigentlich schon ein al-ter Hase in der GMH Gruppe. 1993 haben Sie zusammen mit Jürgen Großmann das Stahlwerk Georgs-marienhütte übernommen, Ihren 25-Prozent-Anteil aber 1997 an Jür-gen Großmann übertragen. Warum?drueker: Als Jürgen Großmann 1993 das Stahlwerk Georgsma-rienhütte übernahm, stand ich ihm als M&A-Berater zur Seite und führte mit ihm zusammen die Übernahmeverhandlungen. Dafür wurde ich mit 25 Prozent an dem Unternehmen beteiligt. Die spätere Rückgabe meiner An-teile an dem Stahlwerk war Teil der seinerzeit getroffenen Verein-barung zwischen Jürgen Groß-mann und mir.

Seit zwei Jahren sind Sie als alter Vertrauter des Gesellschafters wie-der dabei – aktuell als Aufsichtsrats-vorsitzender der Georgsmarienhütte Holding GmbH. Ihr Wort hat also Gewicht. Was erwarten Sie von Mi-chael Süß? In welcher Weise soll er die Gruppe neu ausrichten?drueker: Es ist uns gelungen, mit Michael Süß eine starke und unternehmerisch denkende Per-sönlichkeit an die Spitze der Georgsmarienhütte Holding zu holen. Das ist – gerade in einer schwierigen Phase – von beson-derer Bedeutung. Michael Süß kommt als Externer in die GMH Gruppe, ist emotional unge-bunden und kennt die Gruppe seit ein paar Monaten aus sei-ner Mandatsfunktion im Auf-sichtsrat. In den Geschäftsjahren 2012/13 war das Jahresergebnis der Gruppe negativ. Ein Novum in der GMH-Geschichte. Hier wollen wir schnellstmöglich den Turnaround erreichen. Das geht mit starken und innovativen Unternehmen, die gut in ihren jeweiligen Märkten positioniert sind. Michael Süß hat Ihnen sein unternehmerisches Vorgehen ja schon skizziert.

Vielen Dank für das Gespräch.

R „Ein Aufbruch in Zuversicht“

Rund 1.500 Gäste waren auf das Werksgelände in Schwerte gekommen, um das Firmenjubiläum zu feiern. Werksfoto

Ein Mann mit WeitsichtDer Kaufmann Walter Hundhau-sen gründete 1914 eine Gießerei in Gevelsberg, die er allerdings bereits 1919 an den jetzigen Standort nach Schwerte verlegte. 1928 begann das Unternehmen mit der Produktion von soge-nanntem schwarzen Temperguss. 1944 wurden daraus die ersten Bremstrommeln für das spätere Volkswagenwerk in Wolfsburg her-gestellt. VW nahm Mitte der 50er Jahre fast die Hälfte der Schwerter Produktion ab. Die Gießerei gehört seit 2000 zur GMH Gruppe. Seit-dem wurden rund 55 Mio. Euro investiert, unter anderem auch für einen modernen Kupolofen. Ins-gesamt 556 Mitarbeiter sind heute mit der Produktion hochwertiger Eisengussteile beschäftigt. Sie gehen zum Bespiel als Achsgehäu-se an die Nutzfahrzeug- und Pkw-Industrie oder als Bauteile an die Hersteller von Eisenbahnweichen und Landmaschinen.

Säge sichert QualitätGmH Blankstahl · Neues Sägezen-trum. Flexibilität der Anlage ga-rantiert maßgenaue Fertigung und gleichbleibend hohe Qualität.

>>> Bericht auf Seite 15

Raum erfüllt normenWalter Hundhausen · Neuer at-traktiver Messraum eingerichtet. Raum und Technik sind kunden-orientiert und normgerecht.

>>> Bericht auf Seite 16

Swimline gibt HaltPleissner Guss · Mitarbeiter haben neues Integriertes Management-system erarbeitet. Umsetzung wird durch Swimlines erleichert, die Be-triebsabläufe festschreiben.

>>> Bericht auf Seite 17

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GMH Gruppe

G A S t k o L u M N E : RoBeRt HaRt InG

Ärger mit Ihrem „Kindergarten“?Wie Sie sich selbst wieder auf Motivationskurs bringen.

Heute kommen wir zum allerschwersten Thema überhaupt. In vielen Fällen, auch in meinem, fehlt des Öfteren der

Antrieb, die Motivation. Das Problem ist, dass darunter das Ergebnis und die persönliche Entwicklung leiden. Aber was sollen wir tun, wenn wir schlichtweg keine Motiva-tion haben?

Das Zauberwort heißt: Vertrag. Nicht der Arbeits-vertrag, sondern der persönliche Vertrag. Doch davon später.

Fehlende Motivation ist nur eine aus dem Gleichgewicht geratene Form unseres Ichs. Fehlt dieses Gleichgewicht, dominiert das „unmotivierte Ich“ unseren Geist – und wir legen uns auf die faule Haut, weil wir partout keine Lust auf die anstehenden Aufgaben haben.

Aber wie ist es dazu gekommen? Wir waren doch mal motiviert!

Das Problem liegt am Führungswechsel unserer vielen Ichs. Wir haben nämlich unterschiedliche Führungs-Ichs, Tag für Tag: mal der Ehrgeizige, mal der Betroffene, mal der Pflichtbewusste, mal der Faule, mal der Einfühlsame usw. Solange sie sich sinnvoll ablösen, ist alles gut. Doch wenn für längere Zeit der Motivierte fehlt, stimmt irgend-etwas nicht. Dagegen müssen wir etwas tun,

sonst holen uns die negativen Konsequenzen schneller ein, als uns lieb ist.

Stellen Sie sich vor, Sie sind Erzieher/in in einem Kindergar-ten, wobei die „Kinder“ Ihre Führungs-Ichs sind. All diese Ichs möchten auf ihre Kosten kommen und Aufmerksam-keit von Ihnen. Eins Ihrer Kinder allerdings will überhaupt nicht so, wie Sie wollen: der Motivierte. Dies führt zu einem Ungleichgewicht in der Gruppe, das Sie wieder her-

stellen müssen. Jetzt zum Vertrag. Wie funktioniert das?

Erster Schritt: Sprechen Sie Ihren Frust, Ihre Unzufriedenheit vor sich selbst aus (oder auf-

schreiben). Wichtig: Nicht denken! – laut aussprechen, ohne falsche Scham. Unter-halten Sie sich laut mit sich selbst: mit Ihrem Kindergarten. Lassen Sie alle unzu-friedenen Ichs zu Wort kommen. Spre-

chen Sie auch mit den Ichs, die momentan gut drauf sind und eigentlich nach vorne wollen.

(Mein Tipp: Ziehen Sie sich dafür irgendwohin zurück, wo Sie wissen, dass Sie keiner hören kann. Zugegeben: Anfangs kommt Ihnen diese „Ausspra-che“ etwas merkwürdig, unglaubwürdig vor. Doch Sie werden sehen, das funktioniert!)

Zweiter Schritt: Spielen Sie den Moderator (Erzieher), wenn aller Ärger auf dem Tisch ist. Ver-

suchen Sie zum Beispiel, zwischen dem Unmotivierten und dem Ehrgeizigen zu vermitteln, einen Vertrag zu schließen. Der Ehrgeizige, meistens vom Pflichtbewussten unterstützt, will ja vorwärtskommen und Ergebnisse liefern. Leider wollen die anderen, der Energetische und der Faule, auch zu ihrem Recht kommen. Der Unmotivierte hört auf, Sie zu lähmen, wenn Sie ihm beispielsweise versprechen, am Wochenende ins Kino zu gehen und mindestens 1 kg Chips zu essen. Sie werden mer-ken, wie der „Betroffene“ reagiert, ob er das Angebot für gut befindet. Wenn ja, dann Hand drauf. Wenn nein, müssen Sie weiter verhandeln, andere Angebote machen.

Dritter Schritt: Sie merken schon, wenn Sie das richtige Angebot machen. Schließen Sie dann den Vertrag. Wenn Sie plötzlich ein lösendes Gefühl spüren, herrscht wieder Ausgleich in der Gruppe, haben Sie sich erfolgreich aufgestellt – und sind wieder im Vollbesitz Ihrer Kräfte. 

Aber bitte halten Sie sich an die Verträge! Sonst gibt’s Ärger im Kindergarten!

engagiert. Die Luther-kirchenge-

meinde in Georgsmarienhütte hatte Ende November zu einem Sponso-renvormittag in den Gemeindesaal geladen. Sie wollte sich auf diese Weise bei ihren Förderern nochmals für deren Engagement für die „Inter-kulturelle Sprachwerkstatt“ bedan-ken. Zudem berichtete sie über den aktuellen Stand des Projektes rund um die Lutherkirche. Das Foto zeigt Hermann Cordes (Vierter von links), Vorsitzender des Vorstandes der Stif-tung Stahlwerk Georgsmarienhütte, im Kreise weiterer Förderer und dan-kender Gemeindevertreter.

mw Foto: vl

Schulen sollen Schule machenWie kann man Viertklässlern den Übergang in eine weiterführende Schule erleichtern? Netzwerk Bildung zeichnete Ideen mit Vorbildcharakter aus.

der Wechsel von der 4. Klasse in eine weiterführende Schule ist

eine Zäsur, deren Verlauf entschei-dend für die spätere Schullaufbahn des Kindes ist. Neue Schule, neue Schulwege, neue Schulkameraden, neue Lehrer, neue Fächer, neue Anforderungen: Das will erst mal bewältigt werden. In der Anfangs-phase sind vor allem auch die Eltern gefordert.

Grund genug für das „Netzwerk Bildung – Stiftungen für die Region Osnabrück“, an die Schulen in der Region Osnabrück die Gretchen-frage zu stellen: Wie haltet ihr es mit euren Erstklässlern, oder anders gefragt: „Wie fördern Schulen in der Region Viertklässler und ihre Fami-lien beim Übergang in die fünfte Klasse?“ Interessierte Schulen sollten ihre Konzepte dazu einreichen. Für die Prämierung der besten Ideen hatte man insgesamt 7.000 Euro bereitgestellt.

Am „Tag der Stiftungen 2014“ Anfang Oktober wurden nun vor 80 Gästen aus Schule, Politik und Verwaltung fünf ausgewählte Schu-len mit ihren Konzepten öffentlich vorgestellt und ausgezeichnet: 3.000 Euro gingen an die Geschwis-ter-Scholl-Oberschule Bad Laer für

ihren individuellen Förderunterricht für leistungsschwächere und leis-tungsstärkere Schüler.

Je 1.000 Euro erhielten zudem die Realschule Georgsmarienhütte und die Oberschule Neuenkirchen für ihre Patenprogramme, wo ältere Schülerinnen und Schüler – sie tra-gen ein rotes T-Shirt – als Ansprech-partner für die „Neulinge“ fungie-ren. Weitere 1.000 Euro gingen an das Gymnasium „In der Wüste“ in Osnabrück bzw. an die Johannes-Vincke-Schule in Belm.

Das Netzwerk Bildung will nun alle zwei Jahre bildungsrelevan-te Themen aufgreifen, von einer Experten-Jury bewerten lassen, die Ergebnisse in die (Schul-)Öffentlich-keit tragen und die Beiträge aus-zeichnen. Man erhofft sich, dass die publizierten Beispiele letzten Endes in anderen Schulen Schule machen.

bmz

Hätten Sie’s gewusst?

netzwerk Bildung Im Netzwerk Bildung haben sich zehn Stiftungen organisiert, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Zukunftschancen von Kin-dern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu verbessern. Mit dabei ist auch die Stiftung Stahl-werk Georgsmarienhütte. Weitere Informationen unter: www.netzwerk-bildung-os.de

Botanik zum essenGrüne Schule stellt neues Aktionsprogramm vor.

lust auf eine „geschmackvolle“ Entdeckungstour mit Vanille durch den „tropischen Dschungel“? Die Grüne Schule im Botanischen Garten der

Universität Osnabrück macht es mit ihrem Aktionsprogramm 2015 mög-lich. Dabei wird sie seit 2009 von der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte unterstützt (bislang mit 98.850 Euro). Mit den Fördergeldern entstanden u. a. mehrere „Entdeckertouren für Vorschulkinder“, um den 4- bis 6-Jährigen die Natur näherzubringen. Das aktuelle Förderprojekt „Botanik in aller Munde – Naturerlebnisse für Kinder mit allen Sinnen“ richtet sich an 6- bis 12-jährige Mädchen und Jungen. Sie können in der neu errichteten Agrobiodiversitäts-anlage vor allem heimische Gemüsepflanzen, Beerensträucher, Obstbäume und in Vergessenheit geratenes Gemüse entdecken. Claudia Grabowski-Hü-sing, Leiterin der Grünen Schule: „Die Kinder dürfen unter Anleitung ernten, probieren und in unseren Experimentierräumen das Erntegut weiter ver-arbeiten.“ So wurden bereits Erdbeeren zu köstlicher Marmelade verarbeitet, alte Kartoffelsorten mit Kräuterdip probiert und Obst und Gemüse zu coolen Smoothies aufbereitet. „Uns ist es wichtig“, so Hermann Cordes, Vorsitzender des Stiftungsvorstands, „bereits bei Kindern den Grundstein für eine gesunde Lebensweise zu legen. Mit seinem Konzept trägt dieses Projekt in hervorra-gender Weise dazu bei.“

bmz

Zubereitung von coolen Smoothies Foto: vl

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GMH Gruppe

„Ich habe einen traum“Die künstlerin Nina Lükenga möchte die große, weite Welt zeichnend entdecken.

S tahlwerksimpressionen aus Georgsmarienhütte gehören zu

den ersten Arbeiten von Nina Lü-kenga nach ihrem Kunststudium in Mainz. Das Kinderbuch „Klaras Geschenk“, das sie gemeinsam mit Inge Becher gestaltet hat, ist ihre aktuelle Arbeit. Und dann ist da noch ein Traum …

Nina Lükenga ist künstlerisch vielfältig tätig: als Grafikerin, Zeichnerin, Malerin, Objektkünst-lerin und Sammlerin. Ihre zeichne-rische Begabung zeigte sich schon, als sie noch ein Kind war. Künstle-risch inspiriert wurde sie ebenfalls schon im Kindesalter. Sie saß Mo-dell für die Osnabrücker Künstlerin Sibylle Kringel, eine Bekannte ihrer Mutter.

Seit der Grundschule besuchte sie einen Kindermalkurs im Haus der Jugend bei Adelheid Philipp-sen. In der „Gildewart Galerie“ in Osnabrück beobachtete sie den da-maligen Leiter Klaus Reincke – der heute als Bildhauer tätig ist – bei seiner Arbeit.

All dies weckte in ihr das Bedürf-nis, ihre Zeichenbegabung unter Anleitung zu vertiefen. So belegte sie mit dreizehn Jahren einen Mal-kurs an der Volkshochschule bei Nicolae Covaci-Haase: „Ich hatte das Glück, einen Lehrer zu haben, der mir ‚streng akademisch‘ die Basics für das Malen von Stillleben, Figur und Landschaften beibrach-te.“

Nach dem Abitur – der Leis-tungskurs Kunst war für sie wäh-rend der Gymnasialzeit „obligato-risch“ – studierte sie an der Akade-mie der Bildendenden Künste in Mainz. Kurz nach dem Abschluss

mit Diplom erhielt sie für ihr Jahr als Meisterschülerin ein Stipen-dium der Kunst- und Kulturstif-tung Georgsmarienhütte. Ihre Arbeitsräume befanden sich in der Villa Stahmer.

Sie ließ sich von dem Museum und der unmittelbaren Umgebung zu Kunstwerken inspirieren. Dabei war sie äußerst produktiv. Sie schuf Zeichnungen, auf denen Details des Stahlwerkes Georgmarienhütte und dessen Umgebung figürlich, aber auch abstrahiert dargestellt sind.

Mitarbeiter des Stahlwerkes er-möglichten es ihr, sich auf dem Stahlwerksgelände umzuschauen. Dabei entdeckte sie einen Bereich, in dem der Rohstoff des Stahlwer-kes lagerte: Schrott. Der übte auf sie von jetzt auf gleich eine solche Faszination aus, dass sie ausge-

suchte Schrottstücke mit in die Vil-la Stahmer nahm, um sie dort als Kunststücke – befestigt auf Säulen – zu präsentieren. Dies erinnert an die sogenannten „Ready-mades“ von Marcel Duchamp.

„Alltägliche Gegenstände wer-den dadurch, dass sie in einem Mu-seum oder in Galerien präsentiert werden, in einen anderen Kontext gestellt. Sie bekommen dadurch eine ganz andere Wirkung und lösen beim Betrachter eine neue Wahrnehmung aus“, so Nina Lü-kenga.

Ganz entscheidend sei für sie, die gefundenen Dinge auf keinen Fall zu verändern, außer sie von Schmutz zu befreien und sie für die Präsentation auf einem Unter-grund zu befestigen. Was bei die-ser Methode in jedem Fall geschult würde, sei der „selektive Blick“.

Anfang des zwanzigsten Jahr-hunderts löste Duchamp mit sei-nen „Ready-mades“ einen Skandal aus. Im Jahr 2001 dagegen war Ni-na Lükenga mit ihren gefundenen Schrottobjekten sehr erfolgreich. Die meisten der in ihrer Ausstel-lung „Blickkontakte“ in der Villa Stahmer gezeigten Kunstwerke hat sie verkauft.

Die Arbeitsmethode während ihres Stipendiums in Georgsma-rienhütte bezeichnet sie als „Arbei-ten im öffentlichen Raum“. Das Einbeziehen der unmittelbaren Umgebung der jeweiligen Wir-kungsstätte praktizierte sie auch für ihre Ausstellung „Zeitzeichen – Ge-schichte im Kopf“ im Museum und Park Kalkriese in Bramsche (2004).

Ihr „selektiver Blick“ und ihre Sammelleidenschaft führten sie zu

einer weiteren Facette ihrer Kunst. Sie sucht und findet immer wieder alte Bilderrahmen, sei es auf Floh-märken, sei es in Antiquariaten. Mit diesen rahmt sie einige ihrer Zeichnungen ein – und überführt ihre Werke dadurch im Sinne von Duchamp in einen anderen Kon-text.

Nach zahlreichen Ausstellungen seit 1999 folgte 2010 eine zweite Ausstellung in der Villa Stahmer: „Bilder und Skulpturen 2001 – 2009“. Während dieser Ausstellung entstand gemeinsam mit Inge Be-cher, der Leiterin der Villa Stahmer, die Idee, ein Kinderbuch zu gestal-ten, das inhaltlich mittelbar mit dem Stahlwerk Georgsmarienhütte zu tun hat.

Aus dieser schönen Idee sind mittlerweile sechs Kinderbücher hervorgegangen, vier Weihnachts-bücher und zwei Bücher, die die Geschichte des Stahlwerkes the-

matisieren. Die Texte schrieb Inge Becher, die Illustrationen und die Gestaltung sind von Nina Lükenga.

Nina Lükenga ist nicht nur künstlerisch aktiv. Die Mutter von zwei kleinen Kindern geht zudem ihrem Beruf als selbstständige Gra-fikerin nach. Ihr größer Wunsch ist allerdings noch unerfüllt: „Mein Leben ist so vielfältig, interessant und arbeitsintensiv. Es erfüllt mich sehr. Aber ich habe noch einen Lebenstraum: Ich möchte irgend-wann einmal ‚Expeditionszeich-nerin‘ werden. Die große, weite Welt zeichnend entdecken.“ Die-ser Wunsch entstand, als sie 1997 das wissenschaftliche Zeichnen im Senckenberg Museum in Frankfurt lernte: „Meinen Mann werde ich dafür bestimmt begeistern können. Er hätte dann endlich die Möglich-keit, all die Bücher zu lesen, für die er jetzt keine Zeit hat.“

mk

kunstimwerk

Buchtitel für „Klaras Geschenk“ Foto: mk

Arbeitsmaterialien: Chinatusche, diverse Ölkreiden und Zeichenkohle. Foto: karsten Michaelis

Ohne Titel (2009), Ölkreide/Tusche, 40 x 30 cm Foto: karsten Michaelis

Tierkopf II (2009), Stahlfundstücke geschweißt Foto: karsten Michaelis

d Ie KünStleR In

Nina LükengaStudierte Freie Bildende Kunst an der Akademie der Bildenden Küns-te (Mainz). Diplom. Stipendium der Johannes-Gutenberg-Uni-versität, Mainz. Meisterschülerin, Akademiebrief. Arbeitsstipendien der Kunst- und Kulturstiftung Georgsmarienhütte und des Hessi-schen Ministeriums für Kunst und Wissenschaft für das Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf2004 Otto-Flath-Stipendium der Stadt Bad Segeberg2006 Preis der Arte Regionale IV für bestes Gemeinschaftsprojekt (zusammen mit Anna Degenkolb)2010 Preisträgerin (2. Preis), Kunstwettbewerb der Kunst- und Kulturstiftung Georgsmarienhütte2012 Preisträgerin (1. Preis), Kunstwettbewerb der Kunst- und Kulturstiftung Georgsmarienhütte Neuere AusstellungenSeit 2001 verschiedene Aus-stellungen in Georgsmarienhütte, Osnabrück und Mahares (Tunesien)2013 Neue Arbeiten. Galerie Clasing & Etage, Münster2014 Artist in residence. Stadt- galerie Osnabrückvorausschau 2015:Dozentin für „Aktzeichnungen“ im Rahmen der „Sommerakademie“ Borgholzhausen

E-Mail: [email protected]

Foto: karsten Michaelis

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schwerpunkt

Wahre triebkraft kommt von innenAuf der Suche nach dem Motivationsschub: Manchmal bleibt einem nichts anderes übrig, als sich selbst zu motivieren.

Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer

zusammen, um Holz zu beschaf-fen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“

Was uns hier so leicht esoterisch anweht, stammt von dem fran-zösischen Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry, dem Autor des „Kleinen Prinzen“, der auch schon mal mit dem Satz „Man sieht nur mit dem Herzen gut“ zitiert wird.

Doch wer denkt, seine Schiff-bau-Philosophie sei bestenfalls fürs Poesiealbum, der irrt. Der Franzo-se verstand etwas von Motivation. Was er hier beschwört, ist nichts anderes als die sogenannte „intrin-sische Motivation“.

Wer intrinsisch motiviert ist, will es wissen, schaltet automatisch von „Standby“ auf „Volldampf“, kämpft sich durch das Kauder-welsch von Handbüchern, um end-lich seine Fotos scannen zu kön-nen, wartet stundenlang vor dem Kino, um noch eine Konzertkarte für AC/DC zu ergattern, fängt als Schüler plötzlich an, Vokabeln zu pauken, weil er die Texte amerika-nischer Gangsta-Rapper verstehen will, und erträgt endlosen Small-talk mit den Nachbarn, weil ihn deren Tochter interessiert.

Kurz: Wer intrinsisch motiviert ist, gibt sein Bestes – automatisch und aus eigenem Antrieb. Auch im Beruf. Für Unternehmen sind solche Leute ein wahrer Segen. Sie müssen nicht motiviert werden und generieren ihre Befriedigung quasi aus sich selbst heraus.

Anders sieht es bei extrinsisch motivierten Menschen aus. Wenn sie sich engagieren, dann aus äu-ßerem Antrieb. Was sie antreibt, ist von dem abhängig, was ihnen ihr Unternehmen entsprechend ihrer Position „zu bieten“ hat – berufli-chen Status, soziales Prestige, Geld, sonstige Gratifikationen oder auch Ermahnungen, Druck und Angst (beispielsweise vor Arbeitsplatzver-lust oder sonstigen Sanktionen).

Um keinen falschen Eindruck zu erwecken: Auch unter extrin-sisch motivierten Mitarbeitern gibt es auf allen Ebenen Spitzenkräfte, die ihr Bestes geben. Ihre Triebkräf-te sind Unternehmensziele, die sie ihrer jeweiligen Funktion entspre-chend verinnerlicht haben.

Richtig bleibt aber auch: Wahre Triebkraft kommt von innen. Denn bei vielen extrinsisch motivierten Mitarbeitern lässt die Wirkung des äußeren Antriebs mit der Zeit er-heblich nach. Bei manchen landet der Motivationsfahrstuhl sogar über die Stockwerke „Mäßiges En-gagement“ und „Dienst nach Vor-schrift“ schließlich im Keller bei der „Inneren Kündigung“.

Bei manchen?Die Gallup-Erhebung zur Ermitt-

lung des Gallup-Engagement-Index 2012 spricht eine andere Sprache: Etwa 24 Prozent der Beschäftigten in Deutschland, so heißt es dort, haben innerlich bereits gekündigt. Fast 61 Prozent machen Dienst nach Vorschrift. Und nur 15 Pro-zent haben eine hohe Bindung an ihren Arbeitgeber und sind bereit, sich für dessen Ziele und Leitlinien freiwillig zu engagieren.

Fragt sich nur: Wie konnte es so weit kommen? Denn wer erlernt schon einen Beruf oder tritt eine Arbeitsstelle an, um sich sein Be-rufsleben lang zu langweilen? Fast alle Berufsanfänger sind hoch mo-tiviert. Wer treibt da wem die Lust an der Arbeit aus?

Diverse Untersuchungen, Analy-sen, Umfragen und Statements las-sen auf unterschiedliche Ursachen schließen. Zum Beispiel:

Falscher Beruf, falsches Unter-nehmen. Viele, die ihre erste oder eine neue Arbeitsstelle antreten, begreifen dann erst wirklich, für welches Berufsleben bzw. Unter-

nehmen sie sich entschieden ha-ben. Eine Fehlentscheidung ist fa-tal, sich umzuorientieren, schwer. Viele werden zum Jobflüchter und sehen ihre Selbstverwirklichung eher im Privaten. Solche Mitarbei-ter sind nur schwer zu motivieren.

Soziale Kontrolle. Ob Schreib-tisch oder Werkbank: Jede Abtei-lung hat ihre eigene Arbeitsatmo-sphäre, ihren eigenen Umgangs-ton und nicht zuletzt ihr eigenes Motivations-Level. Wer als Neuling darüber hinausschießt, mehr Enga-gement zeigt als das, was die Kol-legen als angemessen akzeptieren, riskiert Außenseiter zu werden bzw. wird eingebremst.

Führungsschwäche. Vorgesetz-te mögen fachlich top sein, häufig fehlen aber Führungsqualitäten. Noch viel zu viele Mitarbeiter ver-missen Anerkennung und Beloh-nung, fühlen sich und ihre Ideen nicht ernst genommen, sehen sich als Human Capital disqualifiziert,

vermissen klare Zuständigen, for-dern eine gerechtere Arbeitsvertei-lung und anderes mehr.

Doch allen Motivationskillern zum Trotz: Wie seiner Motivation auf die Sprünge helfen?

Machen wir uns nichts vor: Ein Patentrezept gibt es nicht. Aber vielleicht gibt es Hilfe von einer Branche, in der die Mitarbeiter ihre Motivation Woche für Woche öf-fentlich unter Beweis stellen müs-sen: im Fußball.

Was rät beispielsweise Ex-Na-tionalspieler und Trainer Mehmet Scholl? Während einer Moderation mit ARD-Kommentator Reinhold Beckmann gab er einen interessan-ten Hinweis: Für ihn gibt es nur einen einzigen Ort, wo Motivation entsteht, wo Teams zusammen-wachsen und erfolgreich werden: nicht in Workshops, sondern auf dem Platz.

Vielleicht sollte man sich also einmal die Gretchenfrage stellen: Wie engagiert bin ich am Arbeits-platz? Was hindert mich daran, mehr zu tun? Wie könnte ich mei-ne Kollegen besser unterstützen? Wäre ich letzten Endes nicht glück-licher, wenn ich motivierter wäre und am Arbeitsplatz alles gäbe?

Vielleicht wäre es auch hilfreich, einen Kollegen anzusprechen, dem offensichtlich die Arbeit leicht und locker von der Hand geht. Und viel-leicht würde bei diesem Gespräch deutlich, was den einen oder ande-ren, der sich mit seiner Motivation am Arbeitsplatz schwertut, erstau-nen könnte: dass dort zu arbeiten Spaß machen kann.

pkm

motivation

„Ich beeilte mich nicht mit meiner Arbeit, sondern genoss sie mit Verstand.“

H E N R y D AV I D T H O R E A U

Sind Sie ein „In“- oder „Ex“-typ?Intrinsisch Motivierte. Sie bewältigen Aufgaben um ihrer selbst willen, einfach weil es Spaß macht, weil sie es selbst wollen. Vorteile oder Beloh-nungen, die sich daraus ergeben, sind sekundär. Triebkraft für ihr Engage-ment ist eine meist unbewusste, verinnerlichte Leitlinie, die ihr Handeln bestimmt. Intrinsisch Motivierte sind ganz besonders leistungsfähig und müssen vor allem – nicht motiviert werden.extrinsisch Motivierte. Bewältigen Aufgaben konkreter Vorteile oder Belohnungen von außen wegen. Auch Druck (Angst- oder Vermeidungs-motive) kann bewegen. Die Leitlinie ihres Handelns ergibt sich aus ihrer Rolle und den entsprechenden Erwartungen des Umfeldes. Extrinsisch Motivierte sind in der Mehrheit anfälliger gegen Motivationsschwankungen, da sie abhängiger als intrinsisch Motivierte von äußeren Bedingungen sind.

Foto: © panthermedia.net / thomas Lammeyer

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Schwerpunkt: motivation

kurzbiografie Maike Süthoff studierte Maschi-nenbau an der RWTH Aachen und promovierte im Bereich Kraftwerks-technik. Sie gründete 1997 ihr Unter-nehmen goING und arbeitet heute vor allen Dingen für die Industrie, aber auch für Bildungseinrichtungen wie die RWTH Aachen, als systemi-sche Beraterin, Coach, Trainerin und Moderatorin. Seit 2009 ist sie für die GMH Gruppe in den Betrieben Mannstaedt, Bochumer Verein und Pleissner Guss tätig.

Wissen, was los ist, motiviertWeshalb neben einer systematischen auch eine strukturierte kommunikation so wichtig ist.

d ie einzige Möglichkeit, Men-schen zu motivieren, ist die

Kommunikation“ – das wusste bereits Lee Iacocca, der von 1979 bis 1992 Vorstandsvorsitzender bei Chrysler war. Denn durch Kommu-nikation vermitteltes Wissen lässt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit erfolgreich verrichten: Und das motiviert.

Nur wenn Ziele klar formuliert und kommuniziert werden, wis-sen die Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter, warum und weshalb etwas geschieht und/oder getan werden muss. Umgekehrt heißt das: Wer nicht weiß, warum, wofür oder weshalb er eine Aufgabe verrichten soll, ist auch nur gering motiviert, die Arbeit gut auszuführen.

Führungskraft zu sein heißt also auch, ein guter „Kommunikator“ zu sein. Kommt die Kommunika-tion zu kurz, leidet die Motivation. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem persönlichen Gespräch zwischen Mitarbeiter und Vorge-setzten zu, das idealerweise kons-truktiv und kritisch zugleich ist. Aber auch Schwarze Bretter, In-formationstafeln, Rundschreiben,

Arbeitsanweisungen oder auch die Mitarbeiterzeitung sind traditio-nelle Medien der innerbetriebli-chen Kommunikation. Mit ihnen können bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Zugehörig-keitsgefühl und das Interesse am Unternehmen gestärkt werden.

Die Bereitschaft, das eigene Unterneh-men mit Vision und Zielsetzung zu verste-hen, ist dann umso größer, je besser die Kommunikationska-näle funktionieren. Wer hier informativ führt, trägt maßgeb-lich dazu bei, Fehlhandlungen, Minderleistungen, Gerüchte und Spannungen aller Art zu minimie-ren.

Jede Führungskraft sollte da-für sorgen, dass die Beschäftigten – soweit wie möglich – auch die persönlich gesteckten beruflichen Ziele in der Organisation errei-chen können und dass sie mit ihrer Arbeitssituation und beruflichen Entwicklung zufrieden sind. Dann werden aus Mitarbeiterinnen und

Mitarbeitern auch Mitdenker und Problemlöser. Dazu gehört auch, Mitarbeiter zu eigenständigem ver-antwortungsbewussten Arbeiten zu motivieren.

Besondere Bedeutung kommt dabei einem einfachen Grundsatz zu: dass alle Beschäftigten recht-

zeitig und ausführlich über alle Veränderun-gen informiert wer-den, die sie selbst, ihr Arbeitsgebiet oder das Unternehmen insge-samt betreffen.

Denn Anpassun-gen an veränderte Marktsituationen oder

Produktanforderungen sind immer wieder nötig. Und sie gelingen nur dann, wenn die gesamte Beleg-schaft aktiv in die Prozesse einge-bunden wird. Fehlt diesbezüglich die Information, so fehlt in der Regel unter den Mitarbeitern auch das Verständnis für die angestreb-ten Veränderungen – und vor al-lem auch die Bereitschaft, die Ver-änderungen anzunehmen.

Kommunikation kann aber auch wünschenswert sein, wenn

sie nicht unmittelbar die Arbeit betrifft. Dazu gehören Geschäfts-ergebnisse und Entwicklungsten-denzen eines Unternehmens eben-so wie generelle wirtschaftliche Zu-sammenhänge.

Überhaupt: Interessierte Mit-arbeiter möchten über wichtige Zahlen und Daten zu Produktion, Betriebsgröße und die Organisa-tion Bescheid wissen und aktuell informiert werden – auch für den Fall, dass sie im privaten Bereich über ihr Unternehmen sprechen. Dabei sind sie erwiesenermaßen die besten Multiplikatoren des Unternehmens, wenn es darum geht, ein positives Image glaubhaft nach außen zu kommunizieren.

Eins bleibt jedoch zu bedenken: Bei alledem geht es nicht darum, möglichst viel zu kommunizieren. Eine Überfülle an Informationen, die nicht zu bewältigen ist, in der das wirklich Wichtige untergeht oder an der überhaupt kein Interes-se besteht, dient niemandem. Des-halb sollte man seine Mitarbeiter nicht nur systematisch, sondern auch strukturiert informieren.

Melanie Arlt

„ Führungskraft zu sein heißt auch, ein guter ‚Kommunikator‘ zu sein.“

Mitarbeiter „für voll nehmen“ wirkt WunderWer Mitarbeiter motivieren will, muss auch für sie da sein.

I nteRv IeW

maike Süthoff berät Unterneh-men der GmH Gruppe schon seit Jahren in Fragen der mitarbeiter-motivation. in einem glückauf-interview fragte glückauf-Redak-teurin monika Hansen (mann-staedt) nach dem Stellenwert von motivation im Unternehmen – und was Führungskräfte beach-ten sollten.

glückauf: Frau Süthoff, was raten Sie Führungskräften im Coaching, wie man lustlose Mitarbeiter motiviert?Maike Süthoff: Eigentlich geht der Arbeitgeber davon aus, dass er sei-ne Mitarbeiter für eine motivierte Leistung bezahlt. Aber: Wenn je-mand dauerhaft lustlos erscheint, sollte man zuerst einmal heraus-finden, was gerade in seinem Kopf vorgeht. Wo drückt der Schuh? Kann ich als Führungskraft über-haupt zu einer Verbesserung beitra-gen? Hat er familiäre Probleme? Ist es charakterlich bedingt? Manche Menschen sind schnell unzufrie-den. Oder liegt die Demotivation tatsächlich im beruflichen Bereich? Will er nicht? Oder kann er nicht?

Wie kann der Vorgesetzte das heraus-finden?Süthoff: Das geht nur, wenn der Mitarbeiter ihm vertraut. Und da-mit wären wir schon an einem wichtigen Punkt in Sachen Mit-arbeitermotivation: Vorgesetzte sollten eine solide Beziehung zu ihren Mitarbeitern aufbauen. Das geht eigentlich nur, wenn man eine authentische Person ist. Als Chef oder Chefin sollte man glaub-

würdig sein. Und man muss sicht-bar und auch erreichbar sein. Eine Aufgabe einer Führungskraft ist es, sich Zeit für seine Mitarbeiter zu nehmen und Verlässlichkeit zu zei-gen. Das Demotivierendste ist ein Führungsvakuum.

Wieso ist das Thema „Motivieren“ überhaupt wichtig?Süthoff: Motivierte Mitarbeiter sind für ein Unternehmen unge-heuer wichtig. Sie bringen einen entscheidenden Beitrag zur Weiter-entwicklung einer Firma und hel-fen mit ihrem Engagement, Ziele zu erreichen und neue zu entwi-ckeln, damit sich ein langfristiger Erfolg einstellen kann. Gute Mit-arbeiter zu verlieren, kostet viel Geld, daher gibt es auch von dieser Seite her ein hohes Interesse, diese zu binden.

Gibt es zur Motivation ganz allgemei-ne Ansätze?Süthoff: Ja, natürlich. Wir Men-schen sind im Grunde alle wertege-

trieben. Unsere Grundbedürfnisse müssen auf jeden Fall gedeckt sein, sonst machen sich ganz schnell Mangelerscheinungen breit. Wir möchten angemessen und gerecht entlohnt werden, dazugehören und mitgestalten dürfen. Wir wol-len „gefragt“ sein und auch gewisse Freiheiten bei der Umsetzung unse-rer Aufgaben haben. Unsere Arbeit sollte einen Sinn haben. Das moti-viert auch langfristig.

Sie beraten seit Jahren Unternehmen der GMH Gruppe. Was unterscheidet den typischen Mitarbeiter eines GMH-Unternehmens von anderen? Gibt es überhaupt den „typischen“ GMH-Mitarbeiter?Süthoff: GMH-Unternehmen sind oft regional wichtige Unterneh-men, die auch schon mal schnell zum Stadtgespräch werden. Auch weil es meist Firmen mit langer Tradition sind, die bereits mit einem Fuß vor der Insolvenz ge-standen haben. Teilweise sind mehrere Generationen einer Fa-

milie hier beschäftigt gewesen. Es sind oft handfeste Menschen, die auch mal gerne anpacken. Weniger Karrieremenschen, die ein starkes Bedürfnis zu Aufstieg und Wech-sel haben. Diese findet man eher in den Führungsebenen der Auto-mobilindustrie. Hightech zieht nur in kleinen Schritten in die Werks-hallen ein – und trotzdem sind die meisten Mitarbeiter stolz auf ihre Firma. Sie zeigen ihren Arbeitsplatz gerne ihren Familien, zum Beispiel bei einem Betriebsfest, und brau-chen eine Geschäftsführung, die vor Ort ist und die Kontinuität des Standortes vermitteln kann. Auch hier zeigt sich wieder das Bedürf-nis nach einem „greifbaren“ Vor-gesetzten.

Und in der GMH Gruppe?Süthoff: In den Unternehmen der GMH gilt es besonders, den ein-zelnen Menschen anzusprechen. Nicht zuletzt auch, weil wir häu-figer handwerklich geprägte Be-triebsabläufe vorfinden, die mit Prozessunsicherheiten leben müs-sen, die zur Beherrschung das fach-liche Engagement des Einzelnen benötigen. Auch deshalb liebe ich es, die GMH Gruppe zu begleiten.

Damit geben Sie einen Hinweis zu meiner nächsten Frage: Ist ein Vorge-setzter nicht auch Mitarbeiter?Süthoff: Selbstverständlich. Die meisten Führungskräfte befinden sich in einer Art „Sandwichposi-tion“. Das bedeutet, die Führungs-kraft selber ist ein Mitarbeiter und muss sich selber motivieren oder braucht einen Chef, der wieder-rum die Kunst des Motivierens be-herrscht. Gerade in schwierigen Zeiten, wenn sich Projekte finan-ziell nicht umsetzen lassen und prekäre wirtschaftliche Situationen große Sprünge verhindern, ist das nicht immer so einfach. Dann ist man selbst vielleicht auch mal lust-los und hat Probleme damit, sich und die eigenen Mitarbeiter bei Laune zu halten.

Gibt es hier so eine Art Hilfe zur Selbsthilfe?

Süthoff: Statt sich ausgeliefert zu fühlen, abzuwarten und eine schlechte Ausstrahlung zu bekom-men, sollte man sich Gestaltungs-spielräume suchen. Zum Beispiel Verbesserungsprogramme einfüh-ren, mit denen man Prozesse ent-schlackt und stabilisiert. Es werden dabei oft Verschwendungen aufge-deckt, die man mit einfachen Mit-teln abstellen kann.

Klingt nach Teamarbeit?Süthoff: In der Tat. Das kann man wunderbar gemeinsam mit seinen Mitarbeitern machen, die in Pro-jektarbeiten ihren Beitrag leisten können und deren Meinung damit auch gefragt ist. Das kostet nicht viel, bringt aber konkreten Mehr-wert, z. B. auf Seiten der Termin-treue. Das ist nicht immer eins zu eins in Euro umzusetzen. Aber langfristig trägt dies alles auch zur Motivation und damit zum Erfolg bei und macht mitunter zudem eine Menge Spaß. Der ist in Sachen Motivation wesentlich!

Wie könnten wir Ihre Empfehlungen am besten zusammenfassen?Süthoff: In erster Linie sollten Füh-rungskräfte als Mensch authentisch sein. Sie müssen ihre Mitarbeiter wahrnehmen – für voll nehmen – und die individuelle Motivation eines Mitarbeiters herausarbeiten. Ein zeitnahes und glaubhaftes so-wie direktes Feedback wirkt Wun-der. Dazu gehört auch das Loben, das meist zu kurz kommt. Zudem ist zu beachten, dass Menschen Freiraum zur Entfaltung brauchen und mitgestalten möchten. Dazu gehört aber auch ein klarer Auftrag mit erreichbaren Zielen, vereinbar-ten Regeln und Strukturen. Mone-täre Unterschiede sollten vermie-den oder transparent begründet werden. Ungerechtigkeiten erzeu-gen Reibereien, die auf Dauer teu-er werden. Und last, but not least sollte für gute Stimmung im Team gesorgt werden! Da bewirken der Pizzadienst oder ein Eiswagen vor der Tür Wunder.

Vielen Dank für das Gespräch!

Werksfoto

Foto: ©panthermedia.net/Janus Josef Plewniak

dass Weihnachts-geschenke auch für Unternehmen von Be-deutung sind, zeigt eine Trendumfrage: http://tinyurl.com/oq485jg

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Schwerpunkt: motivation

der ideale vorgesetzteWelche Eigenschaften sollte ein Vorgesetzter haben, um seine Mitarbeiter zu motivieren?

ob männlich oder weiblich: Was ist ein idealer Vorgesetzter?

Was zeichnet ihn aus? Was muss er tun? Was lassen? Nicht jeder wird entsprechende Vorbilder kennen. Und Führungsattribute wie „Laisser faire“, „autokratisch“, „autoritär“, „charismatisch“, „bürokratisch“ oder „teamorientiert“ reichen auch nicht aus, um ihn ausreichend ge-nau zu beschreiben.

Aber vielleicht hilft ein Blick auf eine fiktive Figur: Ingo Vogel, so soll unser idealer Vorgesetzter heißen. Er ist Geschäftsführer eines mittelständischen Produktionsbe-triebes mit 50 Beschäftigten.

Arbeitsbeginn ist 7 Uhr mor-gens. Auch Herr Vogel ist – wenn er keine auswärtigen Termine hat – spätestens um 7 Uhr im Büro. Sein erster Gang führt ihn in Richtung Produktionshalle. Mitarbeitern, denen er dabei begegnet, wünscht er einen guten Morgen. Wer un-mittelbar in seiner Nähe steht, wird per Handschlag begrüßt.

In der Produktionshalle tauscht er ein paar Worte mit dem zustän-digen Meister aus. Er will wissen, ob die Spätschicht glattlief. Gab es betriebliche Störungen, lässt er sich erklären, was die Ursache war, wie man das Problem gelöst hat oder ob Hilfe benötigt wird. Und was man tun könne, damit das Pro-blem kein zweites Mal auftaucht. Der Meister hat dabei nicht das Gefühl, persönlich kontrolliert zu werden. Er weiß, dass es seinem Chef um die Sache, einen reibungs-losen Betriebsablauf geht.

Überhaupt: Ingo Vogel ist bei der Belegschaft respektiert und be-

liebt – weil er technisches Wissen und Verständnis mitbringt, weil ihm an einem guten Betriebsklima gelegen ist, weil er klare Zuständig-keiten schafft, transparente Ent-scheidungen trifft, weil er zwar for-dert, aber auch fördert, weil er auf seine Mitarbeiter mit Empathie zu-geht, sie ernst nimmt, respektiert, auf Verbesserungsvorschläge ein-geht, Feedback gibt, auch mal lobt, ansprechbar ist.

Bevor im Betrieb Neues ange-schafft wird, gibt es ein Team-Hea-ring. Zu dem Team zählen – neben Produktionsmeister, Einkaufsleiter und Geschäftsführer – auch Mit-arbeiter, die mit der Investition arbeiten sollen. So können alle wesentlichen Meinungen, Erfah-rungen, Ratschläge mit in die In-vestitionsentscheidung einfließen – aber auch keiner hinterher sagen, er hätte von nichts gewusst. Denn Ingo Vogel möchte Mitarbeiter, die Mitverantwortung tragen – auch wenn er letztlich die Entscheidung alleine treffen muss.

Auch im Vertrieb gibt es Team-besprechungen – regelmäßig. Und bei akuten Problemen werden spontan Besprechungen einberu-fen. Auch hier haben die Mitarbei-ter nicht das Gefühl, dem Chef Rapport zu erstatten, sondern sich

zielorientiert auszutauschen. Hier können sie sich mit ihren Stärken wirklich einbringen.

Ingo Vogel führt mindestens einmal im Jahr Einzelgespräche mit Mitarbeitern aus der Verwal-tung. Selbst wenn er Negatives the-matisiert, wird er nicht persönlich oder verletzend. Er hört sich in Ru-he an, wie der Mitarbeiter die Si-tuation sieht. Gemeinsam versucht man, das Problem konstruktiv zu diskutieren und zu lösen.

Bei diesen Gesprächen werden auch Themen wie „Berufsperspek-tiven“, „Weiterbildung“ oder auch „Arbeitsoptimierung“ diskutiert.

Wer allerdings diese kooperative Form nicht zu schätzen weiß, darf nicht dauerhaft auf Entgegenkom-men rechnen. Die Jahresgespräche mit den technischen Mitarbei-tern führt sein Meister, der ebenso verfährt.

Zur jährlichen Betriebsfeier sind auch die Partner der Mitarbeiter eingeladen. Ingo Vogel versucht, mit möglichst vielen Kollegen zu sprechen. Auch dabei hat niemand das Gefühl, dass der Chef „etwas Besseres“ ist. Und der ist dann be-sonders stolz, wenn er den Satz hört: „Ich arbeite total gerne hier!“

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„Was mich bei der arbeit motiviert!“Mitarbeiter motivieren fällt schwer.

v iele Variablen müssen stimmen, damit es auch mit der Motiva-

tion stimmt. Aber vor allem eins ist den Kolleginnen und Kollegen der GMH Gruppe wichtig: das von gegenseitigem Respekt getragene Miteinander. Wenn die Koopera-tion mit den Kollegen reibungslos verläuft, wenn ein freundlicher Umgangston und ein gutes Be-triebsklima herrschen, dann fühlen sich viele schon mal gut aufgehoben.

Gaby Nast von der GMHütte (Werkssicherheit/Arbeitssicher-heit) bringt es auf den Punkt: „Mich motiviert das positive Verhältnis mit den Kollegen, deren Unterstützung und der freundliche Umgangston.“ Ähn-lich empfindet auch der Prozess-Ingenieur Fernando Maia (MWL Brasil), der es mag, „gute Bezie-hungen mit den Kollegen zu pfle-gen“.

Zu einem guten Betriebsklima trägt natürlich vor allem auch die Art und Weise bei, wie Vorgesetzte mit ihren Mitarbeitern umgehen. Unterm Strich gilt: Stark motivie-rend wirkt sich auf GMH-Mitar-beiter aus, wenn Vorgesetzte deren Engagement erkennbar wahrneh-men und ihnen entsprechende

Wertschätzung entgegenbringen.So können Lob und Anerkennung in der Tat (siehe auch: „Mitarbeiter ernst nehmen wirkt Wunder“) be-flügeln – allerdings nur, wenn das Feedback ungefragt an der richtigen Stelle kommt und glaubhaft ist.

Doch genauso wichtig für die Kolleginnen und Kollegen ist der

Spaß an der Arbeit und die Freude am Erfolg. Gaby Nast: „Die Freude an meiner Arbeit motiviert mich, vor allem, wenn viel zu tun ist und ich am Ende des Tages sagen kann: ‚Ich habe viel weggearbeitet und es hat alles gut geklappt‘.“

Ähnlich sieht es auch Michael Schwarberg von der GMHüt-te (Feuerwehr/Werkssicherheit): „Neue Herausforderungen moti-

vieren mich – besonders, wenn diese Aufgaben dann auch noch gut gelingen, wenn ich sie erfolgreich erledigt habe.“ Ein Statement, das Carsten Große-Börding von der GMHütte (Ab-teilung Arbeitssicherheit) eben-falls unterschreiben kann. Denn ihn motiviert es, „für die Kolle-gen in den Betrieben Erleichte-rungen und bessere Arbeitsbe-dingungen zu schaffen“.

Und noch etwas anderes be-stätigt unsere kleine Befragung:

dass Geld nicht alles ist (siehe da-zu auch: „Macht mehr Geld glück-licher?“). Andererseits gilt auch: Ohne Geld ist alles nichts. Deshalb wollen die Befragten eine ange-messene und gerechte Bezahlung – und dass Mehrleistung wie Über-stunden, Aufgabenverdichtung, mehr Verantwortung o. Ä. hono-riert werden.

pkm

Motivierendes

Zitate regieren unsere Medien-Welt. Manches Zitat wurde bewusst lanciert, manches zufällig kreiert, manches sollte man ken-nen, manches darf man getrost wieder vergessen. Lesen Sie dies-mal Bedenkenswertes zu unserem Schwerpunktthema „Motivation“:

„Nur wenn man das Unerreichbare anstrebt, gelingt das Erreichbare.“Miguel de unamundo y Jugo, spanischer Philosoph und Schrift-steller

„Jeden Tag wache ich auf und verpflichte mich, eine bessere Spielerin zu sein.“Mia Hamm, ehemalige uS-amerikanische Fußballspielerin

„Mache das Beste aus dir selbst, denn das ist alles, was du hast.“Ralph Waldo emerson, uS-amerikanischer Philosoph und Schriftsteller

„Gibt es etwa eine bessere Motivation als den Erfolg?“Ion tiriac, ehemaliger Manager von Boris Becker

Pro:

glückauf hat einige GMH-Mitarbeiterin-nen und -Mitarbeiter befragt, was sie bei der Arbeit motiviert – und demotiviert. In diesen beiden Artikeln (siehe rechts: „Was mich bei der Arbeit demotiviert!“) fassen wir die Ergebnisse der Befragung zusammen.

Was denken Sie darüber? Was ist für Sie der ideale Chef? Schicken Sie uns Ihre Mail mit Ihren Gedanken, Ideen, Anregun-gen: [email protected]

„Motivations-Burner“ für Führungskräfte· Nicken Sie stumm, wenn man

Sie grüßt (ohne Augenkontakt!).

· Keine Sozialromantik im Job Sehen Sie Ihre Mitarbeiter aus-schließlich als Human Capital.

· Blockieren Sie Verbesserungsvor-schläge. Wäre ja gelacht, wenn andere schlauer wären als Sie.

· Verhindern Sie Teambildung und gutes Betriebsklima. Sonst läuft der Laden noch ohne Sie.

· Holen Sie bei Problemen keinen Rat ein. So kann Ihnen niemand Ihr Vorurteil kaputtrecherchieren.

· Treffen Sie diffuse Entscheidun-gen. So fördern Sie die Selbst-ständigkeit Ihrer Mitarbeiter.

Foto: ©istockphoto.de/ Dave Long

Foto: ©panthermedia.net/Monkeybusiness Images

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Schwerpunkt: motivation

Schwerpunktthema 1/2015:

VERANTWORTUNG

Macht mehr Geld glücklicher?„Zum Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Ach, wir Armen!“ – sagt Goethe. Doch Geld ist nicht alles.

Jeden Morgen klingelt bei jedem von uns irgendwann der Wecker

und der neue Arbeitstag beginnt. Wie beginnen wir ihn? Gehen wir gern zur Arbeit? Freuen wir uns auf die Tagesarbeit, die Kollegen, das gute Gefühl am Ende des Tages bzw. der Schicht, etwas geschafft zu haben? Warum stehen wir auf? Was treibt uns an?

Die Frage, was genau einen Menschen zu einem motivierten Menschen macht, wird schon seit der Antike diskutiert. Den Begriff „Motivation“ haben wir alle schon mal gehört. Er beschreibt die Grün-de, warum Menschen ein Ziel zu erreichen suchen.

Der Begriff hat Gemeinsamkei-ten mit Zufriedenheit/Unzufrie-denheit, Glück/Unglück oder auch Selbstverwirklichung/Engagement. Wir brauchen Motivation nicht nur jeden Tag zum Aufstehen, sondern auch in jedem anderen Lebensum-feld. Mein besonderes Interesse gilt der Motivation in der Arbeitswelt.

Geld, der Arbeitslohn, hat grundsätzlich eine hohe Motiva-tionskraft – allerdings nur bis zur Schwelle, an der alle „normalen“ Grundbedürfnisse wie Essen, Woh-nen, Familie etc. befriedigt sind.

Wenn ein Mitarbeiter an seiner Arbeitsstelle zufrieden ist, sind auch sein Engagement und seine Motivation hoch. Ergebnisse ver-schiedener Studien deuten darauf hin, dass der Zusammenhang zwi-schen der Höhe des Gehaltes und der individuellen Zufriedenheit mit der Arbeit sehr schwach ist. Nach der Abdeckung der Grundbe-dürfnisse ist die Zufriedenheit von

Menschen mit ihrem Gehalt fast vollständig unabhängig von dessen tatsächlicher Höhe.

Erstaunlicherweise gilt dieser Zusammenhang zwi-schen Gehalt und Zu-friedenheit über die Kontinente hinweg. Es gibt in diesem Aspekt kaum Unterschiede zwischen den USA, In-dien, Großbritannien oder Taiwan.

Ist das möglicherweise abhängig von der absoluten Gehaltshöhe?

Beim Vergleich verschiedener Einkommensschichten zeigte sich, dass die Menschen, die zur unteren Einkommenshälfte zählen, eine vergleichbare Jobzufriedenheit be-schreiben wie die Menschen, die zur oberen Einkommenshälfte zäh-len. Die hier zitierte Gallup-Studie zum Engagement von Mitarbeitern basiert auf den Daten von 1,4 Mil-lionen Arbeitnehmern von 192 Un- ternehmen und Organisationen aus 49 verschiedenen Branchen und 34 Ländern.

Die Auswertung dieser Befragun-gen zeigt ganz deutlich: Wenn ich als Führungskraft engagierte Mit-arbeiter haben möchte, ist mehr Geld nicht der ausschlaggebende Faktor. Mehr Geld führt nicht zu mehr Engagement und ebenso we-nig zu mehr Zufriedenheit mit dem Gehalt oder der Arbeit überhaupt (immer unter dem Vorbehalt, dass die Grundbedürfnisse der Mit-arbeiter abgedeckt sind). Kurzum: Wir können Engagement nicht mit Geld kaufen. Was aber sind die Be-weggründe, aus denen heraus Mit-

arbeiter mit Engagement bei der Sache sind? Und wie kann ich die Ursachen als Vorgesetzter verstär-ken?

In der Wissenschaft wird als Aus-löser für Engagement der Wunsch, etwas erreichen zu wollen, ehr-liches Feedback zu erhalten, Ver-antwortung für das eigene Tun zu übernehmen, genannt.

Zugegeben ist das bedeutend schwieriger zu handhaben als 100 Euro mehr im Monat oder der

symbolische (sprich-wörtliche) Tritt in den Allerwertesten. Aber auch viel er-folgreicher.

Unzufriedenheit und Motivations-verlust führen ja nicht sofort zu

einem abrupten Absinken der Arbeitsleistung. Demotivation ist ein schleichender Prozess, der zu Dienst nach Vorschrift und Krea-tivitätsverweigerung (sinkender Innovationskraft) führt, insgesamt zu einem schleichenden Verlust an Qualität.

Vorgesetzte brauchen Heraus-forderungen, an denen sie wachsen können. Das hier ist eine!

Wir sollten nicht davor zurück-schrecken, uns an dem fordernden Projekt „Mitarbeitermotivation“ zu versuchen. Unterstützung gibt uns die professionelle Personalent-wicklung mit der Bereitstellung und dem Training des nötigen Hand-werkszeuges. Und wir sollten uns vor allem von der Vorstellung ver-abschieden, dass professionelle Per-sonalentwicklung eine lästige Zu-satzaufgabe sei, die darüber hinaus nur Zeit und Geld koste und die täg-liche Arbeitsroutine behindere.

Die verbesserte Motivation unse-rer Mitarbeiter kann schließlich der entscheidende Standortvorteil sein, der uns am Markt wettbe-werbsfähig macht.

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„Was mich bei der arbeit demotiviert!“Mitarbeiter demotivieren fällt leicht.

e in gewisses Motivationsniveau beizubehalten, ist schwer – die-

ses Niveau im Laufe der Zeit ein-zubüßen, leicht. Schuld daran sind jede Menge Motivationskiller. Oft sind es dieselben Gesichtspunkte wie bei den Motivationsförderern, die für Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter von Belang sind – nur mit umgekehrten Vorzeichen.

So sinkt zum Beispiel der Moti-vations-Pegel bereits, wenn die Ko-operation mit den Kollegen hakt: wenn schlecht kommuniziert wird, wenn die Kooperation chaotische Züge annimmt, wenn sich Projek-te mühsam dahinschleppen, wenn die Umsetzung nicht klappt, wenn man ständig nachfragen bzw. dar-um bitten muss, dass die Zuarbeit von den Kollegen kommt.

Viele der befragten Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter wünschen sich, dass alle möglichst an einem Strang ziehen: „Demotivierend ist

für mich der Mangel an Einheit unter den Kollegen“, so Ediene Cardozo von MWL Brasil (Finanz-buchhaltung). Und sein Kollege Fernando Maia (Prozess-Ingenieur) ärgert sich über Kollegen, „die nicht das gleiche Engagement haben“ wie er selbst.

Michael Schwarberg von der GMHütte (Feuerwehr/Werkssi-cherheit) fühlt sich demotiviert, „wenn alles drunter und drüber geht. Wenn jeder etwas zu sagen haben will und die Ratschläge sich auch noch widersprechen.“ Und Gaby Nast von der GMHüt-te (Werkssicherheit/Arbeitssicher-heit) verzweifelt daran, beim Ab-arbeiten eines vollen Schreibtischs ständig von außen gestört zu wer-den: „Zudem demotivieren mich schlechte Kommunikation, Unver-ständnis von außen und mangeln-de Wertschätzung.“

Wobei wir wieder beim Thema „Mitarbeiterführung“ wären. Denn Mitarbeiter sind sehr dünnhäutig, wenn sie nicht ernst genommen werden oder es zwischen ihnen und ihrem Vorgesetzten kriselt.

Thomas Almstedt von Harz Guss Zorge (Buchhalter) weiß, in-wieweit Vorgesetzte demotivierend wirken können: wenn eine trans-parente Informationspolitik fehlt,

wenn nur auf Nachfrage ein Feedback zur Mitarbeiterleistung kommt, wenn die Wertschätzung durch den Vorgesetzten ausbleibt oder wenn man sich unfair behan-delt fühlt.

An der Motivation zehren auch fehlende klare Zuständigkeiten, eine ungerechte Aufteilung der Arbeitsbereiche und eine extreme Arbeitsbelastung mit hohem Zeit-druck. Als weitere Motivations-killer gelten mangelnde Kommu-nikation zwischen verschiedenen Abteilungen oder auch, wenn der Chef keine klaren Entscheidun-gen trifft und seinen Mitarbeitern nicht den Rücken freihält.

Und nicht zuletzt ist Demoti-vation angesagt, wenn Mitarbeiter nicht gehört werden und mitdis-kutieren können, wenn Prozesse geändert werden, die ihren Arbeits-platz betreffen.

pkm

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test: Wie motiviert sind Sie?

Was motiviert Sie am meisten, wenn es um Ihren Beruf geht: Geld? Macht? Leistung? Beziehungen? Der Test „Was motiviert Sie: Geld

oder Liebe?“ der Süddeutschen Zeitung gibt erste Aufschlüsse (http://quiz.sueddeutsche.de/quiz/2081641801-test--was-motiviert-sie-). Auch die Zeitschrift Focus bietet einen Selbst-Check: „Wie motiviert sind Sie?“ (Fokus www.focus.de/gesundheit/gesundleben/fitness/tests/selbst-check_aid_13809.html). Etwas fundierter scheint der Test auf Testedich.de zu sein (www.testedich.de/tests/motivation/motivationsprofil.php). Allerdings müssten Sie Ihre Daten für eine wissenschaftliche Auswertung bereitstellen (Anonymität soll gewahrt bleiben). Einen Test, der wissenschaftliche Se-riosität verspricht, offeriert die Ludwig-Maximilians-Universität München (http://www.researchcloud.org/UMSGAZE/). Im Fokus stehen dabei die wichtigsten Motivationsantriebe: das Macht-, das Leistungs- und das An-schlussmotiv. Und schließlich der Test der Fernuni Hagen, der sich u. a. an all diejenigen wendet, die sich weiterbilden wollen. Sein aufschlussreicher Titel: „Motivationstest für Lernende – Wider den inneren Schweinehund“.

pkm

Hätten Sie’s gewusst?

Gallup organizationDie Gallup Organization ist eines der führenden Markt- und Meinungs-forschungsinstitute mit Sitz in Washington D.C. (USA). Derzeitiger Vor-standsvorsitzender ist Jim Clifton. Die Gallup Organization ist aktuell in 27 Ländern ansässig. Das Unternehmen unterteilt sich in vier Geschäftsbe-reiche: Gallup Poll, Gallup Consulting, Gallup University und Gallup Press. Seit den 1930er Jahren führt das Unternehmen Meinungsumfragen zu verschiedenen amerikanischen sowie internationalen Themen durch. Die Gründung der Organisation geht auf George Gallup zurück, der die ver-schiedenen Tätigkeitsbereiche im Jahre 1958 unter einem Dach vereinigen wollte. Koordiniert wird die Arbeit in Europa durch Gallup Europe mit Sitz in Brüssel.

16 %

Hohe emotionale Bindung zum eigenen Arbeitsplatz

67%

Geringe emotionale Bindung zum eigenen Arbeitsplatz

17%

keine emotionale Bindung zum eigenen Arbeitsplatz

engagement-Index deutschland 2013

Basis: Arbeitnehmer ab 18 JahreQuelle: Gallup InstitutGrafik: elemente designagentur

Contra:

ob Mitarbeiter motiviert oder demotiviert sind, darüber entschei-den oft dieselben Gesichtspunkte – nur mit umgekehrtem Vorzeichen.

Das sieht gar nicht gut aus: Eine hohe emotionale Bindung verspricht hohe Motivation. Dies vorausgesetzt, so steht es mit der Motivation in deutschen Unternehmen nicht zum Besten, wie ein Blick auf den Engagement-Index zeigt.

„Wir können Engagement nicht mit Geld kaufen.“

Foto: ©panthermedia.net/Roger Jegg

Foto: ©ARochau – fotolia

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„Ich heiße Marek Szafraniec.“Nazwisko,imie: Marek Szafraniec

Wann sind Sie nach deutschland gekommen?Ich bin 1981 als Student nach Deutschland gekommen. Da damals in Polen das Kriegs-recht verhängt war, bin ich geblieben.

Welche ausbildung haben Sie durchlaufen?Zunächst eine Ausbildung zum Techniker für Kühlsysteme, darauf aufbauend ein Studium zum Techniklehrer. In Deutschland habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht und mir selbst über Kurse, Seminare und Fortbildun-gen alles über die EDV beigebracht.

Was mögen Sie an deutschland?Ganz viel, insbesondere die Genauigkeit und die wunderschönen privaten Gärten.

Was mögen Sie an Ihrem Heimatland?Die schöne Weichsel und die Tatra-Berge.

Was mögen Sie an deutschland gar nicht?Nichts. Wenn ich etwas nicht mögen würde, wäre ich ja nicht hier.

Was mögen Sie an Ihrem Heimatland gar nicht?Damals das System, weswegen ich weg aus Polen bin. Heute die unerwachsene Politik.

Was ist typisch deutsch?Genauigkeit und Sauberkeit (hier sind die Deutschen wie im Fußball Weltmeister).

Was ist typisch polnisch?Optimismus und Improvisationstalent. Das Typische beider Länder vereint, wäre ideal.

Was würden Sie in der ausländerpolitik ändern, wenn Sie „König von deutschland“ wären?

Dass jeder herzlich willkommen ist, aber er muss sich anpassen. Denn da, wo du wohnst, sollte auch deine 2. Heimat sein.

Was ist wichtig für ein friedliches Zusammenleben unterschiedlicher nationaler Mentalitäten?

Nicht stur sein, sich integrieren in der Gesell-schaft und gegenseitig akzeptieren.

Ihr lebensmotto?Niemals die Hoffnung aufgeben!

Kiedy Pan przybyl do niemiec?Do Niemiec przyjechalem 1981 w czasie Stanu Wojennego w Polsce po zakonczeniu studiow.

Jakie wykszatalcenie pan Posiada?Najpierw ukonczylem Technikum jako Technik Urzadzen chlodniczych. Nastepnie ukonczylem studia nauczycielskie jako magis-ter Techniki. W Niemczech meine Computer Hobby zamienilem na zawod,- poprzez kursy, seminaria i samodzielna nauke zdobylem dalsza wiedze z informatyki.

Co Podoba sie panu w kraju ojczystym?Ta ladna rzeka Wisla i Gory - Tatry.

Co nie podoba sie panu w niemczech?Nic. Jak by mi sie tu nie podobalo –to nie bylbym tutaj.

Co nie podoba sie panu w kraju ojczystym?Wtedy nie podobal mi sie System, i dlatego opuscilem Polske. Dzisiaj- ta niedojrzala Poli-tyka.

Co jest typowo niemieckie?Ta doladnosc i ta czystosc (tu Niemcy obok pilki noznej tez sa mistrzami swiata)

Co jest typowo polskie?Optymizm i talent improwizacji. Gdyby ktos polaczyl te typowe zalety tych 2 krajow,bylo-by to optymalne. No nie?

Co zmienil by pan w polityce dla obcokrajowcow gdyby byl pan Krolem niemiec?

Powiedzialbym ze Kazdy moze tu mieszkac, ale musi sie do tego kraju przystosowac. To takie proste- tam gdzie mieszkasz na stale to tez jest twoja 2 ojczyzna.

Co jest wazne dla przyjaznego wspolzycia ludzi o roznych narodowych mentalnosciach?

Nie byc upartym, asymilowac sie w spolec-zenstwie, wspolnie sie akceptowac.

Pana mysl przewodnia?Nigdy nadziei nie porzucic!

Marek Szafraniec ma 57 lat(Obywatelstwo polskie /niemieckie).Pracuje od 2007 w firmie GMH Systems-aktualnie jako administrator sieci. W oddziale Desktop/Field Support. Hobby-Latanie i Restauracja Antykow.

IMPReSSuM

Den ken Sie da ran: Ih re Le ser brie fe, Ar ti kel, An re gun gen und Kri tik für die nächs te Aus ga be müs sen recht zei tig bei Ih ren An sprech part nern vor lie gen. Letz-ter mög li cher Ter min ist der:

4.2.2015He raus ge ber:Ge orgs ma ri en hüt te Hol ding GmbHNeue Hüt ten stra ße 149124 Ge orgs ma ri en hüt tewww.gmh-gruppe.de

V.i.S.d.P.:Iris-Kath rin Wil ckens

Re dak ti ons team:Monika Hansen (mha) Markus Hoffmann (mh), Matthias Krych (mk), Dr. Ulrike Libal (li), Ve ra Loo se (vl), Eberhard Mehle

(em), Sarah-Fee Kim (sfk), Ina Klix (ik), Hans-Gün ter Ran del (hgr), Oliver Santelli (os), Dirk Strothmann (ds), Iris-Kath rin Wil ckens (ikw), Marcus Wolf (mw), Dr. Be a te-Ma ria Zim mer mann (bmz)

Pro duk ti on und Gra fik:elemente designagentur, www.elemente-designagentur.ms

Text be ar bei tung:Pe ter Karl Mül ler (pkm)

Lektorat:Dorothea Raspe, Münster

Her stel lung:STEIN BA CHER DRUCK GmbH, Os na brück; auf 100% Re cy cling pa pierDie glückauf erscheint viermal im Jahr.

Marek Szafraniec ist 57 Jahre alt (Staatsangehörigkeit: polnisch/deutsch). Er arbeitet seit 2007 bei der GMH Systems – aktuell als Netzwerkadministrator im Bereich Service Desktop/Field Support. Seine Hobbys sind Fliegen und Antikes restaurieren.

glück auf · 4/2014 .......... 12

Foto: mw

In den kochtopf geschaut

von Karpfen, Bigos, Barszcz und Piroggen

Weihnachtszeit gleich Fischzeit – zumindest in Polen. Denn bei unserem östlichen Nachbarn ist es Tradi-

tion, zu Weihnachten im Familienkreis einen Karpfen (der lebend gekauft und in der Badewanne bis zum Verzehr frisch gehalten wird) zu verspeisen, sei es gekocht, ge-braten, als Suppeneinlage oder gar in Aspik eingelegt. Hintergrund für das Fischgericht ist der streng praktizier-te Katholizismus, der zu Weihnachten eine Fastenspeise vorschreibt.

Aber ansonsten haben es die Polen gerne deftig. Kein Wunder, bei dem doch recht rauen Klima. Ein gutes Beispiel dafür ist Bigos, das polnische Nationalgericht: ein Schmoreintopf aus Sauerkraut und Weißkohl, ange-reichert mit diversen Fleischeinlagen wie Rind, Wild, Schwein sowie verschiedenen Wurstsorten, abgerundet mit Waldpilzen, Karotten, Pfeffer, Piment, Lorbeer und Tomatenmark. Das Rezept ist schon jahrhundertealt. Bigos wird besonders gern im Winter gekocht und ist besonders beliebt, weil man große Mengen im Voraus kochen und lange aufbewahren kann.

Besonders beliebt sind auch Piroggen, halbrunde Teig-taschen, die unterschiedlich gefüllt sein können (zum

Beispiel mit Kraut, Zwiebeln und Pilzen oder mit Zwie-beln und Fleisch oder auch

mit Buchweizen, Speck und Weißkäse).

Bei den Suppen ist Barszcz der Favorit: eine klare tiefrote Suppe. Die Farbe kommt von einer der

Hauptzutaten: Roten Beten. Barszcz wird aus der Tasse getrunken oder mit gefüllten Teigtäschchen serviert.

Ähnlich wie bei den Deutschen ist bei den

meisten Polen Fleisch unerlässlich: Ohne

Fleisch keine voll-

ständige Mahlzeit. Was Schweinefleisch betrifft, liegen beide Länder in Europa mit an der Spitze – Deutschland mit rund 53 kg und Polen mit rund 50 kg pro Kopf (Spit-zenreiter ist Spanien mit rund 58 kg pro Kopf).

Beim Schokoladenkonsum allerdings offenbaren sich gewaltige Unterschiede: Die Polen vernaschen knapp drei Kilo pro Kopf, während die Deutschen es auf knapp zehn Kilo bringen.

Karpfen: Kommt Weihnachten auf den Tisch.Foto: © panthermedia.net / Dzinnik Darius

Rote Beten: Färben die National-suppe rot.Foto: © panthermedia.net / t. Schon

Pirogge: Die Füllung macht’s.Foto: © panthermedia.net / Birgit kutzera

andeRe lÄndeR , andeRe S I tten

„Herr Geschäftsführer“Ob China, Indien, Russland oder Japan: Wer für sein Unternehmen im Ausland unterwegs ist, hat es nicht immer leicht. Denn der Umgang mit fremden Kulturen birgt auch viele Fallen. Wie steht es um Sitten und Gebräuche zum Beispiel in Polen?• Die korrekte Anrede ist wichtig: Man spricht sein Gegenüber nur mit

„Sie“ oder „Sie + Vorname“ an (z. B. Pani Martino = Frau Martina). Man sollte zudem die akademischen Titel, denen in Polen viel Bedeutung beigemessen wird, nicht vergessen (z. B. Panie Doktorze = Herr Doktor). Jemanden beim Nachnamen zu nennen, gilt als unhöflich.

• Bei offiziellen Kontakten reduziert sich die Ansprache des Gesprächs-partners auf Titel/Funktion: „Panie prezesie“ – „Herr Geschäftsführer“.

• Hierarchien in Unternehmen sind ausgeprägter als in Deutschland. Dies sollte man beachten (den Chef stets als Ersten begrüßen).

• Erfolgreiche Geschäfte brauchen gute Beziehungen: Fragen nach der Familie und den Hobbys zeugen von Interesse. Namenstage sind in Polen wichtiger als Geburtstage. Es ist üblich, sie gemeinsam mit den polnischen Kollegen bzw. Geschäftspartnern zu begehen.

• Wird man nach Hause eingeladen, ist es üblich, der Gastgeberin Blumen bzw. ein kleines Präsent mitzubringen. Einladungen abzulehnen, gilt als sehr unhöflich. Machen Sie sich auf eine üppige Mahlzeit gefasst.

• Sowohl im Restaurant als auch bei privaten Besuchen ist es der Gast, der sich bedankt und das Treffen beendet. Der Gastgeber wird nie das Essen beenden. Der Gast muss also „herausfühlen“, wann es angemes-sen ist zu gehen.

POLNISCHE IMPRESSIONEN

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glück auf Berichte aus den unternehmen4/2014

glück auf · 4/2014 .......... 13

Hoch hinaus mussten die Kollegen, die das Abseilen vom Kran üben wollten.

arbeitsschutz beginnt im KopfMannstaedt · Erster Arbeitssicherheitstag in troisdorf: Große Beteiligung der Belegschaft und überaus positive Resonanz sprechen für gelungenen Einstand.

am 8. September „gönnte“ sich Mannstaedt eine Auszeit: einen

kompletten Arbeitstag ohne Pro-duktion, Versand und Instandhal-tung. Denn an diesem Tag ging es ausschließlich um Arbeitssicher-heit und Gesundheit. Was für ein Aufwand – oder?

Doch die Auszeit hat System: Der Auslöser für diese Aktion liegt schon gut zwei Jahre zurück. Da-mals sahen sich die Mannstaedter mit einer negativen Entwicklung der Unfallzahlen konfrontiert. Und trotz Anwendung der „üblichen Maßnahmen“ zeigte sich kein Trend zur Besserung. Also ging man völlig neue Wege.

Unter Beteiligung von Mit-arbeitern, Führungskräften und Betriebsrat wurde ein neues Sicher-heitskonzept erarbeitet, das im Mai 2013 verabschiedet wurde. Kern des neuen Konzeptes: die Steige-rung des Sicherheitsbewusstseins und die stärkere Beteiligung aller Mitarbeiter.

Ein zentraler Baustein war da-bei der Anspruch, die gesetzlich geforderten Unterweisungen zu „entschlacken“ und interaktiver zu gestalten. Daraus ergab sich die Idee, einen Sicherheitstag zu orga-nisieren – einen Tag, an dem „eine

ganz andere Art der Unterweisung“ stattfinden sollte.

Doch mit der Idee ging die Arbeit für das achtköpfige Organi-sationsteam erst richtig los: Insge-samt wurden 23 Stationen zu den Themen Arbeitssicherheit und Gesundheit entwickelt. An allen Stationen sollte das Motto gelten: „Mitmachen, Anfassen, Begreifen“ – und dabei Spaß haben.

Für Gestaltung, Lerninhalte und Moderation konnten kompetente interne und externe Experten ge-

wonnen werden. Externe Partner waren unter anderem BKK, BG, Polizei, Verkehrswacht, Feuerwehr und Anbieter von Sicherheitsaus-rüstungen. Und einige Themen – darunter „Anschlagmittel“, „An-schlagen von Lasten“, „Sichere Hürdenlagerung“, „Prüfung von Kranen vor Arbeitsbeginn“ und „Einsatz Umweltmobil“ – wurden von fachkundigen Mannstaedtern selbst abgedeckt oder maßgeb-lich mitgestaltet. Die nicht ein-fache Aufgabe am Sicherheitstag

selbst be-stand dann darin, ins-gesamt 650 gewerbliche Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter in festgeleg-ten Grup-pen in einem straffen Zeit-plan über die e n t s p r e c h e n d zugeordneten Sta-tionen zu führen.

Stationen, Zeitplan und Laufweg waren je-dem Mitarbeiter im Vor-hinein bekannt gegeben worden. Die Organisation an den Stationen haben 44 freiwillige Helfer aus den Verwaltungsbereichen unterstützt. Entsprechen-de Pausen mit freier Ver-pflegung gehörten selbst-verständlich auch mit zum Plan.

Highlights aus Sicht der Kollegen waren die Übung „Abseilen vom Kran“, der Demo-Vor-trag zu „Gefahrstoffe“,

der Motorradsimulator, der Vor-trag mit Übungen zur „Ersten Hilfe“, die Erprobungsfahrt mit der „Rauschbrille“ und – last, but not least – die von den Azu-bis erdachte und erbaute „Mini-golf-Station“ mit dem Motto

„Sicherheit geht vor Schnel-ligkeit“.

Und die Resonanz bei den teilnehmenden Kolle-gen, Helfern, externen Part-

nern und Geschäftsführung? Durchweg positiv. Dies belegt auch die Auswertung der ausge-teilten Fragebögen. Denn dort hieß es unter anderem: „Einen derart gut durchorganisierten

Sicherheitstag haben wir bis-her noch nicht erlebt“, „Die

Stimmung bei den Kol-legen war zu 97 Prozent

positiv“, „Endlich mal etwas anderes“ und „Wann ist der nächs-te Sicherheitstag?“.

Thomas Voß und Peter Engel

Noch in der Spur: Mit der „Rauschbrille“ konnten die Mannstaedt-Mitarbeiter im wahrsten Sinne des Wortes erfahren, wie sich die Wahrnehmung unter Alkohol- oder Drogeneinfluss eintrübt. Fotos: mha

Hätten Sie’s gewusst?

RauschbrilleIhren Namen verdankt die Rausch-brille einem Zustand, der sich dann einstellt, wenn man das eine oder andere Gläschen zu viel getrunken hat. Den Zustand danach kann diese Brille simulieren, genauer: ver-schiedene Promillewerte und die daraus resultierenden visuellen Effekte wie ein-geschränkte Rundumsicht, Doppelsehen, Fehleinschätzungen von Nähe und Entfernung, Verwirrung, visuelle Verunsicherung oder auch „Tunnelblick“. Das von den „Testfahrern“ (siehe großes Foto) wahrgenom-mene Bild war je nach Promillewert so verzerrt bzw. verändert, dass die Kollegen ins Trudeln kamen und aus der (Kart-)Bahn geworfen wurden.

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produktion & innovation

glück auf · 4/2014 .......... 14

neue Bestmarke für BMW-Scharnierprofile Mannstaedt · Bereits 10.000 tonnen warmgewalzter Scharnierprofile ausgeliefert.

Im August hat Mannstaedt eine neue Bestmarke erreicht: Die

Troisdorfer haben die 10.000. Ton-ne warmgewalzter Scharnierprofile an Scharnierhersteller ausgeliefert, die daraus Scharniere für diverse BMW-Modelle fertigen. Ursprüng-lich waren die Profile nur für die Verwendung in den aktuellen 1er- und 3er-Modellreihen von BMW vorgesehen.

in der Zwischenzeit wurden weitere Modellreihen mit einbezo-gen, und zwar die Reihen 2er/4er/X1/X3 sowie die neue Generation BMW-Mini – was sich natürlich weiterhin positiv auf die Liefer-mengen auswirken wird.

Bei einer kleinen Feierstunde wurde die 10.000. Tonne auf den Weg gebracht. Mit dabei waren die Walzmannschaften der Feinstra-ße, die Mitarbeiter der Adjustage (leichter Bereich) sowie alle an-deren am „Scharnier-Geschäft“ beteiligten Kolleginnen und Kollegen.

Freundlicherweise hatte BMW-Hakvoort – der Ser-vicepartner für die Mann-staedt-Dienstfahrzeuge – vier verschiedene BMW-Modelle zur Verfügung gestellt. In allen waren die Türscharniere verbaut,

die aus den warmgewalzten Schar-nierprofilen Mannstaedts herge-stellt werden. So konnten die Kol-leginnen und Kollegen einmal die schönen Endprodukte aus nächster

Nähe betrachten, in denen auch „ihre“ tagtägliche Arbeit steckt.

Rechnet man die seit Mitte/En-de 2009 gelieferten 10.000 Tonnen um in gefertigte Scharniere, so be-wegen sich derzeit insgesamt etwa sechs Millionen BMW-Fahrzeuge mit Mannstaedt-Profilen auf den Straßen dieser Welt.

Mannstaedt fertigt etwa 100 ver-schiedene warmgewalzte Profile zur Herstellung der Türscharniere. Sie beliefert über diverse Scharnier-hersteller nicht nur BMW, son-dern auch die VW-/AUDI-Gruppe mit den Marken Seat, Skoda und Lamborghini sowie FIAT/Chrysler. Auch in Nutzfahrzeugen wie bei-spielsweise MAN und Mercedes (Actros) befinden sich Scharniere aus warmgewalzten Profilen.

Jährlich verlassen im Schnitt etwa 16.000 t Scharnierprofile das Troisdorfer Werk und finden nahe-zu weltweit Verwendung.

Dieter Tondar

up to dateSchmiedag · Der alte Hammer 30 erstrahlt in neuem Glanz.

I nteRv IeW

Für die Schmiedag war es das wichtigste Projekt seit Jahren: die modernisierung des 30-mt-Ge-genschlaghammers. Jetzt wurde es mit großer Präzision und gran-dioser teamarbeit wie geplant auf den tag genau abgeschlossen. mehr darüber im glückauf-inter-view mit Roger Lüno, dem Leiter der Schmiedag-instandhaltung:

glückauf: Dass dieses Projekt aufwen-dig war, daran gibt es keinen Zweifel. Aber war es auch schwierig? Roger lüno: Was dieses Projekt so bemerkenswert macht, ist die Tat-sache, dass die Schmiedag diese Arbeiten zum ersten Mal in ma-schinentechnischer Eigenverant-wortung ausgeführt hat.

Obwohl die wesentlichen technischen Daten vorher nicht vorlagen. lüno: Das stimmt – obwohl die we-sentlichen technischen Daten vor-her nicht vorlagen.

Und wie sind Sie dennoch an die Daten gekommen?lüno: Wir mussten vorab die Tei-le per Hand beziehungsweise im Messraum vermessen. Sonst wäre weder die Konstruktion der Ma-schinenelemente und Verschleiß-teile noch die Zusammenführung der Einzelteile in eine Maschinen-zeichnung möglich gewesen.

Wann hat das Team mit der konstruk-tiven Aufgabe begonnen?lüno: Begonnen haben wir zehn Monate vor dem Startschuss zur Demontage des Hammers. Gleich-zeitig hat der Einkauf mit vielen Zulieferfirmen – darunter war auch unser Schwesterunternehmen IAG MAGNUM – verhandelt und schon mal Zeitfenster reserviert. Auf die-ser Grundlage haben wir dann je-den Handgriff für die vorgesehene Zeitspanne geplant – also für sechs Wochen je sieben Tage die Woche für jeweis 24 Stunden am Tag.

Können Sie uns den Ablauf schildern?lüno: Kaum war der Hammer zer-legt, haben wir mit der Rissprü-fung der Einzelteile begonnen.

Zudem wurde die Grundplatte auf ein zehntel Millimeter genau gefräst. Die sieben Meter langen Ständer haben wir nach Georgs-marienhütte zur IAG MAGNUM zum Instandsetzen gebracht. Dort wurden sie ebenfalls mit höchster Präzision geschweißt, überarbeitet, wärmebehandelt und rissgeprüft. Die Kollegen von der Schmiedag haben dort noch vor Ort die zuvor neu hergestellten Führungsleisten an die Ständer montiert – was eine Zeitersparnis von drei Tagen brach-te. Nach Rücklieferung der Einzel-teile erfolgte der Zusammenbau im selben Takt.

… also einfach in umgekehrter Rei-henfolge wie die Demontage!lüno: Nicht ganz. Denn wir haben zusätzlich technische Verbesse-rungen nach unseren Vorstellun-gen umgesetzt, die eine längere Haltbarkeit der Verschleißelemen-te garantieren sollen – Stichwort höhere Zustellmöglichkeiten der Führungsplatten bei gleichzeitig besserer Schmierung. Auch die elektrische Steuerung des Hammers haben wir eins zu eins komplett ausgetauscht, um einen Ausfall elektrischer Bauteile in naher Zu-kunft zu vermeiden.

Das hört sich nach schwierigen Arbei-ten an.lüno: Das war auch nicht so ganz einfach. Hier zahlte es sich aus, dass die Arbeiten von Herrn Fech-

ter, unserem Instandhaltungsex-perten, geleitet wurden.

Weshalb? lüno: Er wartet die Anlage bereits seit über fünfzig Jahren und kennt ihre Schwachstellen natürlich aus

dem Effeff. Und so konnte der mittlerweile über achtzig Jahre al-te Hammer nach genau sechs Wo-chen Stillstand pünktlich seinen Betrieb wieder aufnehmen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Roger Lüno Fotos: karin kriebel

Gute Stimmung bei der „Verabschiedung“ der 10.000. Tonne im Mannstaedt-Logistikzentrum

Fotos: mha

Runde Sache: Als Gastgeschenk gab es ein kleines Scharnierprofilstück.

Hätten Sie’s gewusst?

ScharniereAutomobil-Türscharniere stellen die bewegliche Verbindung zwi-schen der Karosserie und den Türen eines Fahrzeuges her. Sie bestehen aus zwei Teilen aus warmgewalztem Profilstahl und sind mit einem Bolzen verbunden. Scharniere werden jedoch nicht nur aus Profilen gefertigt, es gibt auch Scharniere aus geschmiede-tem Stahl, aus Blech und aus Alu-minium. Auch Mischverbauungen aus diesen verschiedenen Typen sind möglich.

Fritz Fechter beim Einsetzen des Unterbären

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glück auf · 4/2014 .......... 15

kleines technik-1x1Bei der in Zorge installierten Strahlanlage werden die Gusswerkstücke über ein Rollbahn-system in die Strahlkammer der Anlage hinein- und hinausgeschleust. In der Kammer werden die Werkstücke (maximal 600 x 400 x 400 mm) von Sandrückständen, Vererzungen und Blatt-rippen befreit, das heißt: Das Strahlmittel wird über robotergeführte Druckstrahldüsen auf den Innenraum geschossen und trägt dabei die unerwünschten Partikel ab. Als Strahlmittel wird bei HGZ Rundkorn (etwa 0,7 mm) ein-gesetzt. Die Strahlintervalle betragen zwischen 90 und 110 Sekunden. Das Strahlmittel wird über einen Flachbodenförderer, eine Quer-förderschnecke und ein Becherwerk aus der Strahlkammer zur Aufbereitung transportiert und in einem Windsichter gereinigt. Anschlie-ßend kann das Strahlmittel für den Druck-strahlprozess wiederverwendet werden.

Strahlende Gesichter beim HandstrahlenHarz Guss Zorge · Arbeitsplatzinnovation: gelungene Symbiose aus Produktivität und Arbeitsergonomie.

noch immer müssen viele Mit-arbeiter in Gießereien mono-

tone und körperlich anstrengende Tätigkeiten verrichten. Ein wichti-ges Leitmotiv innovativer Arbeits-gestaltung ist, ihnen langfristig ge-sundheitliche Beeinträchtigungen und Schäden zu ersparen.

Auch bei Harz Guss Zorge (HGZ) ist nicht nur die Wirtschaftlichkeit ein Beurteilungskriterium für In-vestitionsentscheidungen. Schon seit Jahren spielt der Wunsch, die Arbeitsergonomie zu optimieren und die Arbeitssicherheit zu ver-bessern, eine ebenso große Rolle. Dies gilt auch für die neueste In-vestition: eine Innenstrahlanlage mit Robotern. Sie wird derzeit in eine bestehende Bearbeitungsinsel mit Schleifautomat integriert.

Den bisherigen Strahlprozess an diesem Arbeitsplatz muss man sich wie folgt vorstellen: Mitarbei-ter reinigten bis zu 120 kg schwe-re Gussteile mithilfe eines Ein-einhalb-Zoll-Strahlschlauchs, der über die Schulter geführt wurde, per Hand. Anschließend mussten sie die Gussteile von Strahlmittel-resten befreien. Bei dieser Arbeit

trugen sie eine zwangsbelüftete Vollschutzausrüstung und mussten etwa vier Stunden lang ununter-brochen in einem engen und ver-schlossenen Freistrahlraum stehen.

Wer über mehrere Stunden hin-weg Gussteile handstrahlt, deren

Innenräume zudem schwer zu-gänglich sind, muss hohe einseiti-ge körperliche Belastungen erdul-den. Um diese Belastungen zumin-dest zu reduzieren, hatte HGZ eine Jobrotation eingeführt – was die Belastung aber noch nicht wie

gewünscht abbaute. So entstand die Idee, das physisch anstrengen-de manuelle Druckstrahlen durch eine automatisierte Innenstrahlan-

lage mit Robotern zu ersetzen. In-stalliert wurde sie von der Wheel- abrator GmbH, einem Unterneh-men der Norican Gruppe mit ho-her Reputation im Bereich „Ober-flächenbehandlung“.

Die Düsenführung übernehmen zwei sechsachsige Industrieroboter, die – was ihre Bewegungsfreiheit angeht – ähnlich flexibel wie ein Werker sind. Die Maschine erspart den Mitarbeitern zudem ein müh-sames Positionieren des Werkstü-ckes während des Strahlens.

Mario Zimmer, Abteilungsleiter der Putzerei, freut sich über die er-zielten Resultate: „Ähnlich wie bei den anderen Automatisierungslö-sungen, die in den letzten Jahren in der Putzerei installiert wurden, sind auch bei diesem Automaten die Resultate überzeugend: deut-

liche Verbesserung der Arbeitsergonomie für die

Maschinenbediener, ein deutlicher Pro-duktivitätszuwachs

sowie eine hohe Bearbeitungs-

genauigkeit und Reproduzierbar-

keit.“

mh

Wie hätten Sie’s denn gern?GMH Blankstahl · kurz oder lang? Das neue, hochmoderne Sägezentrum ermöglicht für den kunden eine erweiterte kurzlängenfertigung.

um ihren Kunden noch mehr Service zu bieten und gleichzei-

tig die eigene Wertschöpfungskette weiter zu verlängern, hat die GMH Blankstahl am Standort Georgsma-rienhütte ein neues Sägezentrum in Betrieb genommen.

„Intelligent und anwendungs-bezogen produzieren heißt für uns: Wir unterstützen unsere Kunden kompetent und übernehmen für sie einen Teil der Wertschöpfungs-kette“, erklärt Betriebsleiter Ingo Glane. Daher habe man sich ent-schieden, eine weitere sogenannte Rattunde anzuschaffen.

Und so steht nun mit dem hochmodernen Sägezentrum eine zusätzliche Anlage zur Kurzlängen-fertigung zur Verfügung. Das Sägen der Blankstahlstäbe auf engste Län-gen- und Gewichtstoleranzen so-wie eine Bearbeitung der Enden bis

zum versandfertigen Werkstück, gehören jetzt auch in Georgsma-rienhütte zum Leistungsspektrum.

Die Bearbeitungsmöglichkeiten des neuen Sägezentrums sind dabei sehr vielfältig: Neben dem Sägen sind Anfasen der Stabenden, Zen-trieren, Kurvenbearbeitung, Ge-

windebearbeitung, Einstiche und Überdrehungen möglich – ganz so, wie es der Kunde benötigt.

„So können unsere Kunden die Kurzstücke direkt in der eigenen Weiterverarbeitung einsetzen und müssen die notwendigen Vorarbei-ten wie das Kürzen und Bearbeiten nicht mehr selbst übernehmen“, berichtet Glane. Über ein roboter-gesteuertes Stapelhandling werden die Kurzstücke zum Schluss sicher aus der Maschine genommen, ver-packt und somit vor Beschädigun-gen geschützt.

Hinzu kommt, dass die automa-tische Längenmessung, Gewichts-kontrolle und Rundlaufmessung dem Kunden eine maßgenaue Fer-tigung und gleichbleibend hohe Qualität garantiert.

„Unser Sägebearbeitungszent-rum bearbeitet Stangen mit einem Durchmesser von 20 bis 130 mm und bringt sie auf eine Länge von 50 mm bis 3 m“, beschreibt der Be-triebsleiter die Dimensionen, aus denen nun die Kunden der GMH Blankstahl auswählen können.

Sämtliche Arbeitsschritte wür-den zudem auch im Lohnverfahren angeboten, so Ingo Glane.

mw

Neu: Putzereimitarbeiter Ronny Teichmann erläutert die Funktionsweise der neuen Anlage. Fotos: mh

Alt: Putzerei-mitarbeiter Andreas Oehler demonstriert das bisherige manuelle Strahlen.

Über ein robotergesteuertes Stapelhandling werden die Kurzstücke zum Schluss sicher aus der Maschine genommen. Werksfoto

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glück auf · 4/2014 .......... 16

produktion & innovation

Simulation sorgt für durchblick: bis zu 60 % energie-einsparung Mannstaedt · Große Energieverbraucher arbeiten oft still und leise im Verborgenen. Doch bevor man darüber nachdenkt, wie man Energie spart, muss man erst mal wissen, wie und wo sie vergeudet wird.

I nteRv IeW

Beim Erhitzen von Blöcken ent-steht durch oxidation eine Zun-derschicht. Um den Zunder von den walzenden Blöcken zu ent-fernen – was entscheidend für die oberflächenqualität ist –, ver-braucht mannstaedt elf Prozent seiner gesamten elektrischen Energie. Den aktuellen verbrauch schildert Projektingenieur andre Weber im glückauf-interview:

glückauf: Wie wurde der hohe Ener-gieverbrauch aufgedeckt?andre Weber: Nach der Einführung des Energiemanagements hatten wir eine erste Übersicht über den Stromverbrauch bei Mannstaedt – leider noch nicht sehr detailliert. Nachdem wir an den Walzstraßen neue Strommesser installiert hat-ten, bekamen wir tiefere Einblicke.

Mit welchen Erkenntnissen?Weber: Sehr interessant war, dass wir an der KGM-Walzstraße nur 25 Prozent der elektrischen Ener-gie für die Umformung benötigen – und genauso viel, also weitere 25 Prozent, für die Entzunderungs-anlage! Die restlichen 50 Prozent benötigen andere Nebenantriebe der Walzstraße.

Was bedeutet das für den Stromver-brauch des gesamten Werkes?Weber: Dass die Entzunderungs-anlage elf Prozent der elektrischen Energie verbraucht – was uns etwa 550.000 Euro im Jahr kostet.

Wozu wird an der Entzunderungsan-lage so viel Energie benötigt?Weber: Zur Entzunderung werden die Blöcke mit hohem Wasser-druck abgespritzt. Der Druck wird mit drei speziellen Kreiselpumpen erzeugt und bereitgestellt. Jede

Pumpe benötigt zur Kühlung min-destens ein Drittel ihrer Nennleis-tung an Wasser. Da aber nicht kon-tinuierlich entzundert und nicht immer die maximale Leistung be-nötigt wird, öffnet sich im Leer-lauf oder bei geringerem Bedarf ein Bypass-Ventil. Das Kühlwasser geht dann mit hohem Druck in den Ab-fluss. Solche Leerlaufzeiten fallen beispielsweise zwischen den ein-zelnen Blöcken oder während Still-ständen an. Dieser Leerlaufverlust beträgt etwa 700 kW pro Stunde.

Kann diese Energie nicht zwischenge-speichert werden?Weber: Doch, kann sie. Die Ener-gie wird sogar schon zu einem geringen Teil in einem Druckflüs-sigkeitsspeicher gespeichert, aber

hauptsächlich zur Glättung von Druck- bzw. Leistungsspitzen. Für so hohe Energiemengen ist der Speicher allerdings zu klein.

Für welches Vorgehen haben Sie sich dann entschieden?

Weber: Die Entzunderungsanlage ist ein sehr dynamischer und nicht-linearer Prozess, den man schwer veranschaulichen kann. Deshalb wollten wir mit MATLAB Simulink ein Computermodell entwickeln, um Einsparpotenziale zu simulie-ren. Dazu mussten wir zuerst die gesamte Entzunderungsanlage – sprich Pumpen, Motoren, Zunder-wäscher, Leitungen und Druckflüs-sigkeitsspeicher – analysieren und die physikalischen Eigenschaften als mathematisches Modell aufbe-reiten. Das Modell haben wir dann mit der reellen Anlage verglichen.

Und? Spiegelte das Modell die Wirk-lichkeit – sprich: Anlage – wieder?Weber: Wir hatten am Ende eine Abweichung von weniger als fünf

Prozent, was sehr gut ist. So konn-ten wir sicher und kostengünstig am PC experimentieren.

Was genau haben Sie am PC simu-liert?Weber: Die Drücke und die Volu-menströme im System. So konnten wir bei unterschiedlichen Szena-rien und Kombinationen der sie-ben Zunderwäscher den Energie-verbrauch veranschaulichen. Am PC konnten wir auch eine Automa-tik entwerfen, bei der die Pumpen bedarfsgerecht betrieben werden.

Haben Sie auch Alternativen geprüft?Weber: Wir konnten mit weni-gen Mausklicks auch die Anlagen-dimensionierung verändern und überprüfen, beispielsweise die Ka-pazität des Energiespeichers. Aber trotz tiefer Einsichten in das Sys-temverhalten der Anlage: Noch wussten wir nicht genau, welche Variante wie viel Energie einsparen würde und was man investieren müsste. Das konnten wir erst ana-lysieren, nachdem wir unser Mo-dell mit einigen Produktionsdaten gefüttert hatten. So konnten wir die Effekte ausrechnen.

Unterm Strich: Was ist das Ergebnis?Weber: Dass wir mit einer Automa-tik bis zu 60 Prozent Energie ein-sparen können. Die Investitions-kosten hätten wir schon nach 1,5 Jahren wettgemacht – allein durch die Energieeinsparung!

Lohnt es, den Energiespeicher zu ver-größern oder ähnliche Maßnahmen?Weber: Da hätten wir hohe Amor-tisationszeiten von über 8 Jahren.

Wie geht es nun weiter?Weber: Damit wir den Prozess opti-mal automatisieren können, haben wir bereits im Sommer die Steue-rung der Entzunderungsanlage um-gebaut – für ein neues Prozessleit-system. Die erste Pumpe wurde im August, die zweite im September mit einer neuen, drehzahlregel-baren Antriebseinheit bestückt. Die dritte Pumpe folgt bis Ende des Jahres. Parallel dazu arbeiten wir an der Automatisierung, ohne den sicheren Betrieb der Anlage zu gefährden. Bis Mitte 2015 soll die automatisierte Entzunderungsanla-ge in Betrieb gehen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Hätten Sie’s gewusst?

MatlaB SimulinkSimulink ist eine Software, um Systeme wie eine Entzunderungs-anlage technisch und physikalisch zu modellieren, MATLAB eine mathematische Software, die auch zur grafischen Darstellung der Ergebnisse dient.

Andre Weber mit den Kreiselpumpen, die den Wasserdruck für die Entzunderungsanlagen beider Walzstraßen liefern Foto: mha

norm- und kundengerechtWalter Hundhausen · Neuer Messraum: alte Werkzeugmacherei umgebaut.

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Die anforderungen an die mess-technik von Walter Hundhau-sen sind in den letzten Jahren gewachsen. Welche Probleme sich unter anderem daraus er-gaben und wie die Gießerei dar-auf reagiert hat, schildert Frank Schönlau (Leiter messtechnik) im glückauf-interview:

glückauf: Wie haben Sie bemerkt, Herr Schönlau, dass der ehemalige Messraum an seine Grenzen stieß?Frank Schönlau: Die zeitgleiche Anwendung der vorhandenen Messsysteme war nur noch teil-weise möglich. Aber auch Kunden-besuche zu Bauteilabnahmen oder Ähnlichem zeigten, dass die räum-liche Situation im Messraum zum echten Engpass wurde. Wir muss-ten unbedingt etwas daran ändern.

Da kam Ihnen ein kleiner Zufall zu-hilfe: Nach der Umstrukturierung der Werkzeugmacherei stand plötzlich die ehemalige Halle der Werkzeug-macherei leer bzw. zur Verfügung.Schönlau: Das war 2013. So kam es, dass unsere Überlegungen und Planungen für einen neuen Mess-raum um die ehemalige Halle der Werkzeugmacherei kreisten. Die lag überdies neben dem alten

Messraum. Und so lag bei der Ge-schäftsführung der Plan für einen neuen Messraum bereits lange in der Schublade.

Sozusagen auf Abruf.Schönlau: Sozusagen. Als im Januar 2014 das Budget für das Projekt „Messtechnik“ freige-geben wurde, begann die Um-setzung. Es gab viel zu tun: Mit einer Menge Motivation und Eigenleistung – aber auch mit der Unterstützung von Profis für Fußbodentechnik, Fenster-bau und anderen Gewerken. So wurde aus „Alt“ schnell „Neu“. In vielen kleinen Schritten gestal-teten die Mitarbeiter aus der Mess-technik einen mehr als präsentab-len Messraum: kundenorientiert und normgerecht.

Wann genau waren die Umbauarbei-ten abgeschlossen?

Schönlau: Das war im April dieses Jahres. Nach dem Umbau konnten wir mit den Messsystemen sofort in die neuen Räumlichkeiten zie-hen – darunter eine CNC-Maschine von Zeiss, eine Ständer-Mess- und Anreißmaschine der Firma Stiefel-mayer und ein Faro-Laserscanner.

Was ist der Stand der Dinge heute?Schönlau: Nachdem alle Messsys-teme neu kalibriert waren, konn-ten wir das Audit angehen: Heute ist unsere Messtechnik gemäß ISO/TS 16949, DIN EN ISO 9001 zerti-fiziert.

Vielen Dank für das Gespräch.

naCHHeR

Frank Schönlau WerksfotoAus Alt mach Neu: Der neue Messraum sieht aus wie aus dem Ei gepellt. WerksfotovoRHeR

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glück auf · 4/2014 .......... 17

produktion & innovation

Swimlines für Gießer Pleissner Guss · Workshop läutet Pilotphase ein.

Bereits das ganze Jahr über hat-ten unterschiedliche Mitarbei-

ter an der Neugestaltung des Integ-rierten Management-Systems (IMS) gearbeitet. Anfang September star-tete die Pilotphase zur Einführung mit einem Workshop.

Eingeladen waren alle Führungs-kräfte, Abteilungsleiter, Meister und Vorarbeiter, um sich weiter

mit der praktischen Anwendung der Swimlines vertraut zu machen (siehe: „Hätten Sie’s gewusst?). Die Prozessbeschreibungen waren fer-tiggestellt, geprüft und freigege-ben. Jede beteiligte Betriebsabtei-lung hat ihre eigene Swimline. Da-rauf sind Handlungen, die jeweils anstehen, mit einem Viereck, und Entscheidungen, die getroffen wer-

den müssen, mit einem Sechseck umrahmt. Notwendige Formulare sind hinter den Handlungsschrit-ten abrufbar.

Diesmal standen die übergeord-neten Prozesse im Mittelpunkt. Darunter sind Prozesse wie Weiter-bildungen, Dienstreisen, Verhal-ten bei Unfällen und Störfällen zu verstehen. Es soll ein einheitliches Verständnis für diese allgemeinen Abläufe diskutiert werden.

Unter der Moderation von Mai-ke Süthoff (goING) kämpften sich

vier gemischte Teams durch die Abläufe und suchten nach mitzu-

führenden Dokumenten. In den Teams wurde viel diskutiert, wie genau die einzelnen Handlungs-schritte zu verstehen sind.

Allgemein wird die neue Ober-fläche zur Beschreibung der Prozes-se als selbsterklärend und sehr gut verständlich beschrieben. Man ist schon gespannt, ob die Auditoren das genauso sehen. Das erste Rezer-tifizierungs-Audit mit dem neuen Management-System stand Anfang November an.

li

vergleich macht schlauGMHütte/Bous · Erfahrungsaustausch war eine echte Bereicherung.

auGenZeuGen BeR ICHten

„Über den eigenen tellerrand hi-nausschauen“, „vor- und nach-gelagerte Prozessschritte kennen-lernen“, „voneinander und mit-einander lernen“, „Wissen der mitarbeiter nutzen“ – all diese appelle sind für die Beschäftig-ten, die am Prozess der „Guten tonne“ beteiligt sind, keine lee-ren Worte, sondern Wirklich-keit. Ein Beleg dafür ist die zu-rückliegende „Gute-tonne“-ver-losungsaktion. Gezogen wurden sechs Kolleginnen und Kollegen der GmHütte. ihr Gewinn: Eine Fahrt zum Stahlwerk Bous zum Erfahrungsaustausch. Und so konnten sich erstmals Kollegin-nen und Kollegen miteinander austauschen, die normalerwei-se keine möglichkeit dazu be-kommen. Katharine Hügelmeyer (Prozessförderin Koordination) von der GmHütte berichtet über die Fahrt nach Bous:

Unsere Gruppe war bunt gemischt: ein Legierungsmittelfahrer, zwei Mechaniker, ein Störungsschlos-ser, eine Mitarbeiterin des Betriebs-büros, ein Mitarbeiter des chemi-schen Labors und zwei Prozessför-derer der Guten Tonne.

Der herzliche Empfang in Bous entschädigte etwas für die staurei-che Anfahrt. Schon der erste Ein-druck zeigte, dass die Blockguss-sparte in Bous stärker ausgeprägt

ist als bei der GMHütte. So viele Kokillen in den unterschiedlichs-ten Größen habe ich auf einmal noch nie gesehen! Kein Wunder: Das Stahlwerk Bous bietet mehr als 50 Standardblockformate an. (Bei uns gibt es 23 verschiedene, die für etwa 5 Prozent der Produktion ge-nutzt werden.)

Nach einer leckeren Stärkung und einer Vorstellungsrunde mach-ten wir uns nochmals den Grund unseres Besuchs klar: Kollegen aus

gleichen bzw. ähnlichen Abteilun-gen sollten sich auf gleicher Ebene austauschen. So zeigten die Kolle-gen aus Bous ihre Abteilungen und Verfahrensweisen, während die GMHütter von ihren Erfahrungen berichteten – und Fragen über Fra-gen stellten. Da wir in kleine Grup-pen aufgeteilt waren, konnten wir die verfügbare Zeit optimal nutzen.

„ Ordnung und Sicherheit werden nicht nur bei uns, sondern auch in Bous gelebt. Auch wenn es viel Selbstdisziplin erfordert: Saubere und ordentliche Arbeitsplätze machen einen sehr guten Eindruck auf Besucher und Kunden.“

M A R K O R O L F

„ Der Kontakt zu den Fachkollegen hat mir sehr gut gefallen. Leider verrinnt die Zeit bei solchen Gesprächen immer zu schnell.“

A N D R é F R I E D R I C H„ Die Möglichkeit des fachlichen Austausches sehe ich als Wertschätzung durch die Geschäftsführung an!“

T H O M A S K R I C K

„ Ich kann einige Unterschiede in der Produktion sehen – manches finde ich in Bous besser, manches bei der GMHütte.“

D E N N I S B E E R M A N N

„ Um Schulungen zu planen, benötige ich viel Zeit. Es war interessant zu sehen, wie die Kollegen die Planungen handhaben.“

C H R I S T E L B R I N K M A N N

Mit in Bous waren (hintere Reihe von links nach rechts): Marko Rolf, Thomas Krick, Katharine Hügelmeyer, Rainer Wolf (Bous), André Friedrich, Christian Großmann (Bous). Vordere Reihe von links nach rechts: Roland Hermann (Bous), Dennis Beermann, Jens Schönhoff, Christel Brinkmann und Helmut Berstermann. Foto: Armin Hans

Wie ist der richtige Prozessablauf? Werksfoto

Die einzelnen Swimlines sind gut zu erkennen: Anstehende Handlungen werden dabei durch ein Viereck, erforderliche Entscheidungen durch ein Sechseck dargestellt.

Ko

ntr

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beh

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lun

g

Kontrolle

Putzerei

Wärmebehandlung

Zerstörungs-freie Prüfungen

(ZfPs)

7

Schweißdo-kumentation

erstellen

3Rückmeldung

MES

6

Wärme-behandlung

9

Gussteil-anlieferung

1

Schweißdoku-mentation

erforderlich?2

Schweißennach WPS

4Putzen nach Schweißen

5 Wärme- behandlungerforderlich?

8

Ja Ja

Nein

Nei

n

Hätten Sie’s gewusst?

SwimlineUnter Swimline versteht man ganz allgemein eine detaillierte und systematische Handlungs-vorschrift, wie nach bestimmten Prinzipien ein vorgegebenes Ziel erreicht werden kann.

Der Erfahrungsaustausch und die neuen Ein-drücke machten uns bewusst, wie wichtig es ist, einen anderen und neuen Blickwinkel auf die eigene Arbeitsweise zu bekommen. Der Ver-gleich zeigt mögliche neue Herangehensweisen auf – auch in administrativen Bereichen.

Bei der Rückkehr in Georgsmarienhütte wa-ren sich alle Beteiligten einig: Auch wenn die Fahrtzeit relativ hoch ist: So ein Erfahrungsaus-tausch wie mit den Kollegen aus Bous muss eigentlich häufiger erfolgen!

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partner & märkte

glück auf · 4/2014 .......... 18

auf Herz und nierenBvv · Vertrag mit Moskauer Straßenbahn verbessert Marktstellung.

trotz Ukrainekrise geht die Bo-chumer Verein Verkehrstech-

nik (BVV) davon aus, dass sich die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland auf lange Sicht posi-tiv entwickelt. Deshalb will sie auch dort, auf einem der größten Märkte für Schienenfahrzeuge, die Zukunft bewegen: Zug um Zug.

Jetzt ist es der BVV gelungen, den größten Straßenbahnbetreiber Russlands als Partner zu gewinnen: die Moskauer Straßenbahn. Auf der diesjährigen InnoTrans in Ber-lin hat man mit ihr einen Vertrag unterzeichnet.

Er legt fest, für die Moskauer Straßenbahn gummigefederte Rä-der aus Bochum zu erproben. Zu diesem Zweck werden zwei Stra-ßenbahnen mit BVV-Rädern be-stückt, die zwölf Monate lang auf Moskauer Schienen auf Herz und Nieren getestet werden.

Damit die Räder den schwie-rigen Bedingungen standhalten, mussten sich die Konstrukteure in Bochum allerdings etwas einfallen lassen. Das Team um Chef-Konst-rukteur Franz Murawa ist von dem Ergebnis überzeugt: „Das Rad vom Typ Bo 54 wurde modifiziert und

den örtlichen Bedingungen bzw. der Infrastruktur in Russland an-gepasst.“ Mit dieser Lösung will man die russischen Betreiber von den Vorzügen der Bochumer Räder überzeugen.

Die Partnerschaft ist eine stra-tegisch wichtige Plattform mit Potenzial. Schließlich ist Russ-

land einer der größten Märkte für Schienenfahrzeuge. Mit dem Ver-trag baut die Bochumer Verein Ver-kehrstechnik ihren technischen Vorsprung im Bereich gummigefe-derter Räder aus – und verbessert ihre Marktstellung in Russland.

Anatoli Pauls

Innovationen sichern einen starken auftrittBahn- und Schmiedetechnik · Innotrans: Schau der Superlative.

Bereits zum zehnten Mal seit 1994 haben Unternehmen der

GMH Gruppe die InnoTrans mit ihrer Performance mitgeprägt. Denn Bochumer Verein, MWL Bra-sil, Bahntechnik Brand-Erbisdorf, Schmiedag, Wildauer Schmiede-werke und Schmiedewerke Gröditz waren wieder mit einem Gemein-schaftsstand vertreten.

Die internationale Leitmesse für Verkehrstechnik und bahntechni-sche Innovationen lockte erstmals über 2.700 in- und ausländische Aussteller aus 51 Ländern an – von Europa über Nord- und Südameri-

ka bis hin nach Asien. Sie präsentierten ihre je-weiligen Highlights und machten aus der Inno-Trans erneut eine gigan-tische Leistungsschau des globalen Bahnmark-tes für den Personen- und Güterverkehr. Her-steller und Bedarfsträger haben dort die einzigartige Gele-genheit, sich umfassend über Aus-stellungsschwerpunkte wie Railway Technology, Railway Infrastucture, Interiors, Public Transport und Tun-nel Construction zu informieren.

Die Bahn- und die Schmiedetechnik der GMH Gruppe präsen-tierten sich im Bereich der Railway Technology. Dabei zeigten sie nicht nur eine Palette diverser Schmiedeerzeugnisse, die von der Kurbelwelle über Radreifen bis hin

zur Bremsscheibe für Schienen-fahrzeuge reichte. Reges Interesse bewirkte auch eine Reihe von Neu-entwicklungen.

Darunter war beispielsweise eine Modifikation des patentierten Rad-

kappen-Schallabsorbers für Güter-wagenradsätze mit klotzgebrems-ten Rädern. Diese Schallabsorber sind eine Innovation besonderer Art – weil sie mit einem geringen Mehraufwand dazu beitragen kön-nen, den von Güterzügen verur-sachten Lärm an den Haupttras-sen zu mindern (zum Beispiel im Rheintal).

Der Bochumer Verein präsen-tierte zudem ein neues hocheinfe-derndes Rad: den Typ TDAN (Two Discs Ascent Noiseless). Bei dieser Konstruktion sorgen zwei Dämp-fungsringe für einen zugleich ruhi-gen, geräuscharmen und stabilen Lauf von Straßenbahnen und Nah-verkehrsfahrzeugen.

Wie hoch das Publikumsinteres-se an der Neuentwicklung war, be-wiesen die Fachbesucher mit ihren vielen Fragen an das Standpersonal – und die Blitzlichter von Handys, Tablets und Fotoapparaten, mit

denen sie ihre Eindrücke doku-mentieren wollten.

Messen wie die InnoTrans sind keine reinen Leistungsschauen. Sie sind immer auch eine ausgezeich-nete Basis für umfassende Kunden-kontakte.

Dies bestätigten die vielen Besu-che von Vertriebsvertretern, Tech-nikern und Entwicklern auf dem GMH-Messestand, mit denen man sich rege über laufende und neue Projekte austauschte. Ob öffentli-cher Gedankenaustausch oder ver-trauliche Atmosphäre: Der Stand bot die Möglichkeit, Kunden-wünschen entsprechend beides zu praktizieren.

Nach der Messe ist bekanntlich vor der Messe. Und so gilt es bereits jetzt, die InnoTrans 2016 vorzu-bereiten – natürlich wieder als ein Gemeinschaftsauftritt der Bahn- und Schmiedetechnik.

em

Bei der Vertragsunterzeichnung auf der InnoTrans (von links nach rechts): Michael Thamm, Norbert Klein, Pavel Khmelev und Evgeny Mikhailov. Foto: sfk

Im Gespräch: reges Kundeninteresse an den innovativen Erzeugnissen der GMH Bahn- und Schmiedetechnik. Fotos: em

Eingespieltes Team: Simone De Diego und Jürgen Neuhaus präsentierten auf der Inno-Trans hocheinfedernde Räder für Straßenbahnen und Nahverkehr.

Werksfoto

Memorandum. Jorge Bastos, Generaldirektor der National Transportation Agency in

Brasilien (ANTT), unterzeichnete auf der InnoTrans 2014 ein „Memoran-dum of Understanding“ mit der Europäischen Eisenbahnagentur (ERA). Das Memorandum soll die Zusammenarbeit zwischen Brasilien und der Europäischen Union in der Eisenbahnindustrie erweitern. Beabsichtigt ist ein Aktionsplan, die jeweiligen technischen Anforderungen gegen-seitig anzuerkennen und die jeweiligen Normen und Konformitäten im Eisenbahnbereich zu bewerten. Hintergrund: Brasilien will erheblich in die Erweiterung und Revitalisierung seines Eisenbahnsystems investieren. Dabei sollen europäische Standards mehr zum Zuge kommen. Die große Bedeutung des Memorandums war der Messezeitung „Innotrans DAILy 2014“ ein Artikel auf Seite 1 wert. Jorge Bastos besuchte übrigens auch – gemeinsam mit Vicente Abate, dem Präsidenten der Brasilianischen Ver-einigung der Eisenbahnindustrie ABIFER – die MWL Brasil. Die beiden zeigten großes Interesse an der 70-jährigen Geschichte der MWL, der Produktlinie und der Marktpräsenz des Unternehmens (von links nach rechts): Marcelo Sbeghen (MWL-Geschäftsführer Vertrieb), Vicente Abate (ABIFER), Marcio Brito (MWL-Vertriebsmanager), Jorge Bastos (ANTT), Frank Geissler (MWL-CEO) und yoshiro Nemoto (ANTT).

Marcelo Telles Sbeghen

MWl

Internationale Fachmesse

23.–26.09.2014für Verkehrstechnik

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glück auf · 4/2014 .......... 19

PARTNER & MÄRKTE

Massiver leichtbau ist schwer im KommenGMHütte · kundentagung soll Potenziale für den Automobilbau verdeutlichen.

unter dem Titel „Massiver Leichtbau im Automobil“ hat

die „Initiative Leichtbau“, der auch die GMHütte angehört, erstmals zu einer Kundentagung nach Stutt-

gart geladen. Mehr als 150 Fach-besucher nutzten die Chance, sich auszutauschen – u. a. über die aktu-ellen Ergebnisse der Studie „Leicht-baupotenziale massivumgeformter Komponenten im Pkw“. Sie erwar-tete ein umfangreiches Programm mit 20 Vorträgen hochkarätiger Re-ferenten mit den Schwerpunkten werkstofflicher Leichtbau, Werk-stoffe und Prozesse.

Das Thema „Leichtbaulösungen der Massivumformer“ stand beson-ders im Fokus. Mit Beispielen zeig-ten die Referenten, wie in enger Zusammenarbeit zwischen techni-schen Hochschulen und Unterneh-men die Entwicklungsergebnisse in die Praxis umgesetzt werden – an-gefangen beim Stahlhersteller über den Umformer bis hin zum OEM.

Die GMHütte konnte in der be-gleitenden Ausstellung über Werk-

stoffe und Prozesse informieren – einmal mehr mithilfe des GMH-Explorers. In 3-D-Bildern und Fil-men wurden GMH-spezifische Fertigungsabläufe und Einsatzmög-lichkeiten von Stählen im Pkw dar-gestellt. Und erneut war der GMH-Explorer Anziehungspunkt und Grundlage für zahlreiche Fachge-spräche und intensives Networking mit sehr fachkundigem Publikum.

Die „Initiative Leichtbau“ hat zwei Ziele: Sie will die Potenziale massivumgeformter Bauteile für den Fahrzeug-Leichtbau verdeut-lichen sowie die firmen- und pro-duktspezifischen Einzelaktivitäten ihrer Mitglieder bündeln und ver-stärken, was eine intensive Zu-sammenarbeit und die Vernetzung unterschiedlicher Kompetenzen fördert – vom Werkstoff Stahl als Vormaterial über die Umformung bis hin zur Bearbeitung von Bautei-len. Zudem werden Forschungspro-jekte zur Entwicklung neuer Pro-zesse mit modernen, intelligenten Stählen angestoßen.

Andrea Busch

Hätten Sie’s gewusst?

Massiver leichtbau Die Initiative „Massiver Leichtbau“ hat Anfang 2013 unter der Feder-führung des Industrieverbands Massivumformung e. V. zusam-mengefunden. Teilnehmer sind 15 Unternehmen der Massivum-formung und neun Unternehmen der Stahlindustrie, darunter auch die GMHütte.

Wind noch schwach, Kurs schon klarSchmiedag/WSW/GKW · SMM: Weltleitmesse für den Schiffbau. GMH Gruppe präsentiert sich als top-Zulieferer für Großmotoren.

nach 2012 war es im Septem-ber 2014 wieder so weit: Die

SMM (Shipbuilding, Machinery & Marine Technology) öffnete in Hamburg ihre Tore. Sie gilt als Leit-messe der maritimen Industrie und als weltweit größte Fachmesse auf diesem Sektor.

Entsprechend groß war das Inte-resse, wie die Messe-Statistik belegt:

In den vier Messetagen erfasste sie 2.146 Aussteller aus 67 Ländern und 50.000 Fachbesucher. Zu den Ausstellern zählten auch Unter-nehmen der GMH Gruppe: die Schmiedag, die Wildauer Schmie-dewerke (WSW) und die Gröditzer Kurbelwelle (GKW). Sie präsentier-ten gemeinsam ihr Know-how und ihre Produkte – von Rohteilen (im

Gesenk geschmiedet) bis hin zur einbaufertigen Großkurbelwelle.

Zweifelsohne war der GMH-Messestand ein „Eye-Catcher“ und Anziehungspunkt für Kunden und interessierte Fachbesucher. Dafür sorgten zum einen spektakuläre Großaufnahmen aus der Fertigung, zum anderen zahlreiche ebenso be-eindruckende Exponate. Darunter

waren zum Beispiel ein im Gesenk geschmiedetes Kolbenunterteil sowie fertigbearbeitete Teilstücke einer imponierenden 4-Takt-Kur-belwelle für einen Großdieselmotor und einer Kompressor-Kurbelwelle.

Doch Präsentieren und Reprä-sentieren ist nur ein wichtiger Grund, solch eine Messe zu fre-quentieren. Über alle vier Tage hin-weg wurde der vielbesuchte GMH-Messestand zu Kunden- und ande-ren Fachgesprächen genutzt. Dabei diskutierten GMH-Messeteam und Standbesucher vor allem über die aktuellen und zukünftigen Ent-wicklungen in der Motoren-Tech-nologie und die Erwartungen der Märkte im Bereich Schiffbau und Kraftwerksanlagen.

Fazit der Gespräche: Eine Auf-bruchsstimmung für 2015/2016 war allgemein gesehen nicht zu

verspüren. Dagegen sind „vorsich-tiger Optimismus – mit positiven Signalen für eine Verbesserung der Wirtschaftslage“ eher die Worte, die am häufigsten ausgesprochen wurden.

Innovation, Innovation und nochmals Innovation war jedoch das Wort des Jahres. Auch über die technischen Herausforderun-gen für die Großmotorenhersteller und ihre Zulieferer war man sich einig: weniger Energieverbrauch sowie weniger CO2- und NOx-Im-missionen bei längerer Lebensdau-er – nicht zuletzt, um dem asiati-schen Wettbewerb Paroli bieten zu können.

Die Unternehmen der GMH Gruppe sehen sich dieser Heraus-forderung gewachsen.

Olaf Wiertz und Gerald Lenz

Cowboys satteln auf Streetcar umBvv · APtA-Show: Bochumer Verein goes West.

Für die Bochumer Verein Ver-kehrstechnik ging es in diesem

Jahr direkt von der InnoTrans in Deutschland zur APTA-Show in die Vereinigten Staaten von Amerika.

Hinter der APTA verbirgt sich die American Public Transporta-tion Association, der Verband der Nahverkehrsbetriebe in Nordame-rika. Er richtet alle drei Jahre eine Messe in einem der Betreiberorte in den USA oder Kanada aus. In die-sem Jahr fand sie in Houston, der größten Stadt von Texas, statt.

Bedingt durch die hohen Sprit-preise findet auch im ölreichen Texas ein Umdenken statt. Das heißt konkret: Der Fokus der Inves-titionen wird in den kommenden Jahren mehr auf dem öffentlichen Personennahverkehr liegen, vor al-lem auf dem schienengebundenen. Die Cowboys in Texas satteln so-zusagen auf Straßenbahn (amerika-nisch: streetcar) um.

Seit 50 Jahren beliefert die Bo-chumer Verein Verkehrstechnik (BVV) die Straßenbahnbetreiber in den USA und Kanada mithilfe ihres Partners Penn Machine. Des-halb hat der gemeinsame Stand auf der APTA unter der Flagge von PennMachine schon eine entspre-chend lange Tradition.

Dass sich die Erzeugnisse der BVV ständig den internationalen Fahrzeugentwicklungen anpassen, konnte der Bahnspezialist nicht nur mit den Klassikern Bo 54 und LoRa demonstrieren, sondern auch anhand einer Neuentwicklung: dem hocheinfedernden projekt-spezifischen TDAN-Rad (Two Discs Ascent Noiseless).

In den kommenden Jahren will man die Zusammenarbeit mit Penn Machine ausweiten. Damit verbun-den ist auch ein Ausbau des Mark-tes in Nordamerika.

Kerstin Struck

Aus gutem Grund optimistisch: das Messeteam von Penn Machine und BVV. WerksfotoOliver Rösch (rechts) im offenen Austausch mit Teilnehmern der Kundentagung.

Foto: tEMA, Aachen

LeichtbaustudieDie Initiative „Massiver Leichtbau“ finanziert die Studie „Leichtbau-potenziale massivumgeformter Komponenten im Pkw“. Durch-geführt wird sie von der fka Forschungsgesellschaft Kraftfahr-wesen mbH Aachen. Untersucht wird, welche massivumgeformten Bauteile aus Stahl heute im Pkw verbaut werden und wie sich diese Teile hinsichtlich des Leichtbaus optimieren lassen.

Fotos: Gerald Lenz

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qualität & qualifikation

glück auf · 4/2014 .......... 20

Sicherheit vorlebenGMHütte · Gefahr auf leisen Sohlen: Neue Sicherheitsbeauftragte wollen ihre kollegen auch für die leicht zu übersehenden Gefahren sensibilisieren.

I nteRv IeW

Der Finalbetrieb der GmHütte hat drei neue Sicherheitsbeauf-tragte: alexander Gugell, tobias Kreienbrink und markus twell-meyer. markus Beckmann und vera Loose (beide arbeitssicher-heit) befragten sie im glückauf-interview zu ihrer Sicherheits-philosophie:

glückauf: Wo sind Sie drei überhaupt beschäftigt?Markus twellmeyer: Im Finalbe-trieb, überwiegend im Stabstahlbe-reich.

Und was ist Ihr tägliches Arbeitsge-biet?alexander Gugell: Das wechselt. Wir müssen Maschinen bedienen und führen, Transporte mit dem Stapler oder Kran übernehmen oder auch Prozessbeschreibungen anfertigen. Inzwischen haben wir schon einige Erfahrungen gesam-melt, denn im Finalbetrieb arbei-ten wir bereits seit unserem Aus-bildungsabschluss – Markus Twell-meyer seit 2004, Tobias Kreien-brink seit 2010 und ich seit 2006.

Wie sind Sie Sicherheitsbeauftragter geworden, und weshalb haben Sie die-se zusätzliche Aufgabe übernommen?twellmeyer: Da wir wie gesagt vie-le Arbeitsplätze abdecken, haben wir einen guten Überblick und Vergleichsmöglichkeiten. Deshalb wurden wir drei vom Meister ange-sprochen, ob wir diese zusätzliche Aufgabe übernehmen möchten. tobias Kreienbrink: Ich habe gerne zugestimmt, da ich persönlich sehr auf Sicherheit achte. Ein abschre-ckendes Beispiel eines Freundes in meinem privaten Umfeld war der Grund für mich, auch bei ver-meintlichen Kleinigkeiten auf Ge-fahren zu achten.Gugell: Ich habe ebenfalls gerne „Ja“ gesagt – schließlich ist es eine Art Auszeichnung, wenn man ge-fragt wird. Ich will die Sicherheit vorleben. Schließlich bin ich als

Systemeinrichter auch ein Vorbild. Ein immer wiederkehrendes The-ma ist die Schutzbrille. Wie schnell geht ein Span oder ein umher-fliegendes Körnchen im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge – und hinterlässt bleibende Schäden, die einen nicht nur beruflich, sondern auch privat einschränken.twellmeyer: Wir sind mit Inter-esse dabei, haben uns schon viele Gedanken zum Arbeitsschutz ge-macht und sind auch durch die Meisterschule für das Thema sensi-bilisiert. Im Rahmen dieser zusätz-lichen Ausbildung gab es bereits viele Denkanstöße und Infos. Da-bei hat sich übrigens gezeigt, dass nicht nur große Aktionen sicherere Arbeitsbedingungen schaffen. Oft sind es die kleinen Veränderungen.

Wie bringen Sie die „Arbeitssicher-heits-Idee“ an den Mann/die Frau? twellmeyer: Wir setzen auf die

Vorbildfunktion. Wir haben ja keine Weisungsbefugnis, sondern dürfen nur beratend und mahnend tätig werden. Also können wir bei unseren Kollegen nur Sicherheits-aspekte ins Gedächtnis rufen und hoffen, dass die ständigen Hinwei-se mit der Zeit fruchten.

Gehen die Kollegen auf Ihre Sicher-heitshinweise oder Verbesserungsvor-schläge ein?twellmeyer: Sie lösen zwar kei-ne Begeisterung aus, werden aber meist akzeptiert. Erstaunlicher-weise wird die Schutzbrille immer noch gelegentlich „vergessen“. Oft ist es Bequemlichkeit, Gedankenlo-sigkeit oder Nachlässigkeit – „Ach, das geht wohl eben mal schnell ohne!“. Man sollte doch meinen, dass die Brille genauso wie Schuhe und Helm im Arbeitsalltag einfach dazugehört! Die Auswahl an PSA-Produkten wie unterschiedlichen

Brillen, Schuhen usw. ist doch mittlerweile so groß, dass jeder etwas finden kann, das passt und sich angenehm tragen lässt.Kreienbrink: Aber man muss schon sagen, dass sich die Lage seit etwa zwei Jahren allgemein verbessert hat. Das liegt sicher auch mit an der Veränderung der Altersstruktur. Viele „alte Hasen“ sagen schnell: „Das ging doch immer so.“ Die jüngeren Kollegen sind für Hinwei-se empfänglicher, und vielleicht können wir ihnen die rechte Bahn so weisen, dass ihnen die Sicher-heitsmaßnahmen in Fleisch und Blut übergehen. Wir wollen nie-manden anschwärzen, sagen allen Kollegen aber eindringlich: „Das ist gut für DICH“ und „Es ist in DEI-NEM eigenen Interesse“. Arbeitssi-cherheit geht vor Produktion!Gugell: Wir versuchen, das sicher-heitsbewusste Arbeiten vorzuleben, und hoffen auf ständige Verbesse-rung. Aber es gibt noch Verbesse-rungspotenzial. Unfälle passieren oft nicht durch spektakuläre Er-eignisse, sondern aufgrund von Unachtsamkeit und Arbeitsver-dichtung. Oft ist der Stress selbst gemacht, andererseits steigt der Arbeitsdruck auch durch mehr Auf-gaben – hier noch eine Datenerfas-sung, dort noch ein Störbericht

und so weiter. Dies führt zu einer gefühlten Mehrbelastung und an der einen oder anderen Stelle zur Herabsetzung des Sicherheitsbe-wusstseins.

Waren Sie schon zu Lehrgängen, und was haben Sie dort gelernt?Kreienbrink: BG-Seminare zur Wei-terbildung sind für uns im nächs-ten Jahr geplant. Bislang hatten wir noch keine externe Fortbildung zum Thema.

Werden Sie bei Ihrer Tätigkeit von Ihrem Betrieb unterstützt?twellmeyer: Wir sind ja erst seit Ju-li im Amt und müssen uns noch einarbeiten. Aber so viel können wir schon sagen: Die Vorgesetzten nehmen sich wohl Zeit für uns. Und dass bei Sicherheitsbegehun-gen, Sitzungen, Viertelstunden-Ge-sprächen, Infos usw. die Betriebs-leitung eingebunden ist, bedeutet für unsere Arbeit auch eine Wert-schätzung.

Was wünschen Sie sich von Ihren Kol-legen? Wie könnten die Sie unterstüt-zen?twellmeyer: Dass Sie mich als An-sprechpartner sehen.

Haben Sie noch einen Gedanken für uns, den Sie loswerden möchten?Gugell: Da möchten wir doch noch eine positive Anmerkung ma-chen: Uns fällt auf, dass sich unser Arbeitsumfeld in den letzten Jah-ren erheblich verbessert hat. Das Bild wirkt verändert, aufgeräum-ter, hat mehr Struktur. Gegenüber früher sind nicht nur Beleuchtung und Arbeitsschutz besser gewor-den, sondern auch Jacken, Bril-len, Handschuhe oder auch Ge-hörschutz. Wir fühlen uns richtig wohl damit.twellmeyer: Wir müssen auch sa-gen: Früher waren die meisten Kollegen froh, wenn sie ihre Chefs nicht zu Gesicht bekamen. Heu-te dagegen ist die Präsenz der Be-triebsleitung bei uns durchaus er-wünscht.Gugell: Nach so viel Lob an unse-re Vorgesetzten aber doch noch ein kleiner Verbesserungsvorschlag von unserer Seite: Wir als Sicher-heitsbeauftragte würden uns darü-ber freuen, wenn wir bezüglich der verfügbaren PSA und deren Aus-wahl ein bisschen mehr ins Boot geholt würden.

Vielen Dank für das Gespräch

„ Keine Frage, die Schutzbrille ist sehr wichtig – das wissen auch die neuen Sicherheitsbeauftragten. Aber gegen Unaufmerksamkeit und mangelnde Absprache hilft keine Brille!“

A L E x A N D E R G U G E L L

Signifikant weniger unfälle Harz Guss Zorge · unfallentwicklung: Neues Arbeitssicherheitsprogramm überzeugt mit ersten positiven Ergebnissen.

d ie negative Unfallbilanz der Jahre 2012 und 2013 war für

die Verantwortlichen der Harz Guss Zorge der Anlass, eine neue Sicherheitsstrategie ins Leben zu rufen: das Projekt „Null Unfälle“. Entwickelt wurde es u. a. unter Ein-beziehung aller Mitarbeiter, des Betriebsrates, aller Führungskräfte und der Geschäftsführung.

Als Erstes legte man gemeinsam mit der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) die Basis für das Projekt fest. Danach erarbeite-ten Geschäftsführung und Sicher-heitsfachkraft die Arbeitssicher-heitsziele für das Jahr 2014/2015. Schließlich erstellten die Führungs-kräfte – begleitet von BGHM, Per-sonalchef und Sicherheitsfachkraft – ein Ablaufkonzept, das danach

verbindlich verabschiedet wurde (siehe auch: „Null Unfälle!“).

Am 1. Februar trat das Projekt „Null Unfälle“ quasi offiziell in Kraft. Seitdem konnten die Ver-antwortlichen ein signifi-kantes Sinken der Unfall-zahlen registrieren.

Zu diesem Ergebnis ha-ben natürlich auch die Mitarbeiter in den Abtei-lungen beigetragen. Sie alle haben sich sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt und mit Blitzideen und KVP-Vorschlägen (Kontinuierlicher Verbesserungs-prozess) zur Minimierung der Si-cherheitsrisiken an den Arbeits-plätzen beigetragen. Um die Mit-

arbeiter schneller und effizienter mit Sicherheitsrisiken, Unfallge-fahren und dem aktuellen Stand des Projekts „Null Unfälle“ ver-traut zu machen, wurden im gan-

zen Betrieb Info-Points eingerich-tet. Dort können sich Mitarbeiter gezielt über die neuesten Entwick-lungen zum Thema Arbeitssicher-heit informieren: Unfallzahlen, PSA der Abteilungen, Abweichung im Trageverhalten der PSA in der

Abteilung, Unterweisun-gen und Unfallkarten.

Damit das Projekt „Null Unfälle“ weiter-hin so positiv greift, führen Betriebsrat, Ge-schäftsführung und S icherheits fachkraft regelmäßig Betriebsbe-gehungen durch. Da-bei wird überprüft und dokumentiert, wie sich das Projekt vor Ort ent-wickelt.

Die Ergebnisse dieser Begehungen sollen üb-rigens auch bei einem neuen Prämiensystem zum sicherheitsgerech-

ten Arbeitsverhalten, das sich noch in der Planungsphase befindet, be-rücksichtigt werden.

Andreas Glaßmeyer

Null unfälle!Das Projekt hat neun Arbeitssicherheitsziele im Visier:Null ArbeitsunfälleAlle Mitarbeiter tragen stets die

vorgeschriebene PSAStetige Reduzierung der Sicher-

heitsrisiken an den Arbeitsplät-zenVerbesserte Lagerung aller Roh-,

Hilfs- und BetriebsstoffeKonsequentes Freihalten aller

Fahr- und FluchtwegeKonsequente Übernahme der

Verantwortung jedes Mitarbei-ters und jedes Vorgesetzen für die eigene Sicherheit sowie der Arbeitssicherheit andererAuswertung aller meldepflich-

tigen Arbeitsunfälle und Unter-weisung aller Mitarbeiter in der Abteilung des Verunfallten inner-halb von drei TagenEinführung von Sicherheitspaten

für NeumitarbeiterFörderung des bewussten

Arbeitssicherheitsverhaltens durch ein Prämiensystem

Der neu geschaffene Info-Point zum Thema Arbeitssicherheit Werksfoto

Die drei neuen Sicherheitsbeauftragten des Finalbetriebes in ihrem Arbeitsumfeld (von links nach rechts): Alexander Gugell, Tobias Kreienbrink und Markus Twellmeyer. Foto: vl

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glück auf · 4/2014 .......... 21

Qualität & Qualifikation

„Super leistung“GSG · Zehn Jahre ohne meldepflichtigen Betriebsunfall

am Freitag, den 4. Juli 2014, war die magische Zeitgrenze endlich überschritten: Die Georgsmarien-hütte Service GmbH konnte ein außergewöhnliches Jubiläum feiern: Zehn Jahre lang ereignete sich kein anlagenbezogener mel-depflichtiger Unfall im instand-haltungsteam „Stahlwerk mecha-nik“. Dass dieser beeindruckende Rekord eingestellt werden konnte, ist natürlich auch ein verdienst der arbeitssicherheit. Und ein Quäntchen Glück war sicherlich auch dabei. Eins aber steht auf je-den Fall fest: arbeitssicherheit ist kein Selbstläufer. Jeder mitarbeiter – vom azubi über den Facharbei-ter bis hin zum Geschäftsführer – muss ständig und intensiv dar-an arbeiten. nur vor diesem Hin-tergrund war auch dieser Rekord möglich. Für die Kollegen olaf meier, andreas Lehmkuhl und Werner martin war diese Leistung ein Statement wert:

olaf Meier: „Das bedeutet, keinem Kollegen ist bei seiner Arbeit etwas ‚Schlimmeres‘ passiert. Wir sind der Meinung, dass dies eine super Leistung für eine Instandhaltungs-mannschaft ist, die eine so große

Vielfalt an Arbeiten durchzuführen hat. Der letzte meldepflichtige Un-fall ereignete sich am 4. Juli 2004. Damals verletzte sich ein Mitarbei-ter so schwer, dass er ein dreiviertel Jahr aussetzen musste.“

andreas lehmkuhl: „Natürlich hat es in diesen zehn Jahren auch Vorkommnisse und kleinere Un-fälle gegeben. Aber sie alle waren nicht schwerwiegend und führten deshalb auch nicht zu einer Un-fallmeldung an die Berufsgenos-senschaft. Nicht zu vergessen ist auch, dass einige Kollegen dazu bereit waren, einen Leichtarbeits-platz anzunehmen – und dass wir in der einen oder anderen Situa-tion sicherlich einen Schutzengel an unserer Seite hatten.“

Werner Martin: „Es ist das Ver-dienst jedes einzelnen Mitarbeiters – angefangen vom Kollegen vor Ort bis hin zur Geschäftsführung. Es ist das Ergebnis von vielen Ge-sprächen, Unterweisungen, Schu-lungen und technischen Maßnah-men. Aufmerksamkeit und Sensibi-lität für Gefahren wurden dadurch bei jedem verbessert. Auch der Be-triebs- und Geschäftsführung ist es zu verdanken. Sie hat uns gefordert und Geld für Ausrüstung und Maß-nahmen zur Verfügung gestellt.“

War dem Instandhaltungsteam „Stahlwerk Mechanik“ eine kleine Feier wert: über 10 Jahre kein meldepflichtiger Betriebsunfall. Foto: Werner Martin

Was-wäre-wenn-WissenBGG · E-Learning-Modul der Abteilung „Simulation und Innovation“

erstmals hat die Berufsbildungs-gesellschaft Georgsmarienhütte

(BGG) eine eigene E-Learning-Ein-heit entwickelt – zusammen mit der Abteilung „Simulation & In-novation“ der GMHütte sowie in Kooperation mit der Universität Osnabrück und dem Fraunhofer Institut.

Mit dem Lernmodul der Abtei-lung „Simulation & Innovation“ möchte die BGG Wissen zum The-ma Simulation auf interaktive Wei-se vermitteln – anschaulich und abwechslungsreich. Dementspre-chend ermöglicht das neue Modul Interessenten, einen Blick in die Welt der Simulation zu werfen und sich über die facettenreiche Arbeit dieser Abteilung zu informieren. Am Ende der jeweiligen Bereiche findet er zudem einige Quizfragen, mit denen er sein neu erworbenes Wissen auf die Probe stellen kann.

Das Modul gibt Antworten auf die Fragen „Was ist Simulation?“ und „Was kann Simulation leis-ten?“. Darüber hinaus erläutert es Unterschiede und Zusammenhän-ge zwischen Experiment, Modell und Simulation.

Auschlussreich ist auch ein Blick zurück. Denn die Anwendung lässt zudem die junge Historie der seit 2013 bestehenden Abteilung „Si-mulation & Innovation“ Revue passieren und präsentiert deren an-spruchsvolle Hardware- und Soft-ware-Infrastruktur.

Aus der engen Verzahnung der drei Hauptgebiete CFD- (computa-tional fluid dynamics), CAE- (com-puter-aided engineering) und Ma-terial-Simulation ergibt sich eine umfassende und vielfältige Simu-lationslandschaft. Denn sie ermög-licht eine detaillierte Betrachtung verschiedenster technischer Syste-me.

Einige Praxisbeispiele verdeutli-chen, an welchen Stellen im Pro-duktionsprozess der GMHütte be-reits erfolgreich mit Simulationen gearbeitet wurde. An dieser Stelle zeigt sich einerseits die stetig stei-

gende Bedeutung von Simulatio-nen, andererseits das hohe Poten-zial dieser Technolgie.

Interessenten finden das inter-aktive Lernmodul auf der Team-seite „Weiterbildung“ in den Be-reichen „Tutorials / Produkte und Prozesse“ und im Bereich „E-Lear-ning“. Übrigens: Die Anwendung verspricht nicht nur eine Menge Informationen und Einblicke, son-dern auch eine Menge Abwechs-lung und Spaß beim interaktiven Gebrauch.

Kai Spinneker und Kai Albrecht

Stets auf StandIaG MaGnuM · Management und SharePoint

Seit 2014 bildet die IAG MAG-NUM ihre Prozesse im Integ-

rierten Managementsystem mit-hilfe von SharePoint ab. Sämtliche Informationen sind jederzeit und aktuell für alle zugänglich – und werden unter einem „Dach“ ge-pflegt. Dadurch ist das System stets auf dem neuesten Stand. Zudem werden Doppelarbeiten deutlich reduziert.

Die Funktionen sind sehr viel-fältig. Dazu gehören im Einzel-nen: eine zentrale Organisation der Managementsysteme (Qualitäts-/Energie-/Umwelt-/Risiko-/Perso-nalmanagement und Arbeitssicher-heit), eine Lenkung von Dokumen-ten und Aufgaben mit Workflow-unterstützung, eine Integration der Prozesslandschaft, Projektma-nagement und Terminverfolgung sowie eine Dokumentenablage mit Normenverwaltung, Zertifikaten, Dokumentenvorlagen, Gefahrstoff-verzeichnis, Anweisungen (inkl. Prüf- und Genehmigungswork-

flow) und internen Informatio-nen (QM-Handbuch, Audittermi-ne, Telefonlisten, Organigramm, Alarmplan, beauftragte Personen und die Unternehmenspolitik).

Die Vorteile dieser Lösung wis-sen inzwischen alle Beteiligten zu schätzen: eine einfache Navigation durch grafische Darstellung, ein übersichtliches Berechtigungssys-tem (inkl. Zugriffsanforderungen per Mail), automatisierte Arbeits-abläufe wie Aufgabenerinnerung und Genehmigungsprozesse durch Workflows und ein reduzierter Pflegeaufwand durch eine zentra-le Datenverwaltung wie z. B. Name und Zuordnung der Beschäftigten, Maschinen, Berechtigungsgrup-pen.

Hinzu kommen Effizienzsteige-rung durch einheitliche Arbeits-umgebung, Versionsverwaltung von gelenkten Dokumenten (Än-derungsnachverfolgung), eine er-weiterte Inhaltssuche, Vermeidung von redundanter Datenhaltung (Link statt E-Mail-Anhang) sowie Microsoft-Windows und Office-In-tegration (Dokumente mit Meta-daten, gewohntes Arbeiten im Windows-Explorer).

Durch webbasierte Programmie-rung besteht die Möglichkeit, das System auch über mobile Endgerä-te zu nutzen. Mit allen diesen Mög-lichkeiten ist die IAG MAGNUM bestens für die Zukunft gerüstet.

Andreas Olbricht

CFD-Simulation der Abkühlung eines Stahlkolbens (gekoppelte Strömungs- und Werk-stoffsimulation) Quelle: Simulation und Innovation, Georgsmarienhütte GmbH

Hätten Sie’s gewusst?

SharePointEDV-Plattform, über die Unter-nehmen Funktionen wie Intranet-Portale, Projektverwaltung, Team-seiten, Content-Management, Metadaten etc. abwickeln können.

Hätten Sie’s gewusst?

Meldepflichtiger unfallEin meldepflichtiger Unfall tritt dann ein (bzw. wird statistisch als meldepflichtiger Unfall erfasst), wenn der Verunfallte länger als drei Arbeitstage ausfällt. Dann muss dieser Unfall der Berufsge-nossenschaft gemeldet werden.

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glück auf · 4/2014 .......... 22

Qualität & Qualifikation

den ernstfall trainierenGMHütte · Gemeinsame Großübung von Feuerwehr und Rotem kreuz

Großübung auf dem Werksge-lände der GMHütte. Mit dabei

sind neben der Werkfeuerwehr die Ortsfeuerwehr Georgsmarienhütte und Einsatzzüge des DRK Kreisver-bandes Osnabrück-Land. Über 120 Helfer mit rund 30 Fahrzeugen wa-ren auf dem Werksgelände der Hüt-te im Einsatz, um den Ernstfall zu trainieren.

„Ein Schwerpunkt dieser Übung war zu erproben, wie gut das Zu-sammenspiel zwischen den beiden Feuerwehren und den Einsatz-zügen des DRK funktioniert“, er-klärte Thomas Schmücker, Leiter der Werkfeuerwehr der GMHüt-te. Denn bei einem sogenannten Großschadensereignis – beispiels-weise einem Verkehrsunfall mit vielen Verletzten oder einem Groß-brand – muss dieses Zusammen-spiel reibungslos funktionieren.

„Es ist nicht selten“, so Schmücker weiter, „dass unsere Werkfeuerwehr zu Einsätzen in der Region gerufen wird. Wir überneh-men diese Aufgaben gerne. Denn als großes Unternehmen ist es uns wichtig, Verantwortung zu tragen

und uns als gu-ter Nachbar in unserem Umfeld zu engagieren.“

Um einen soge-nannten „Massenanfall von Verletzten“ über-haupt wirklichkeits-nah üben zu können, ist entsprechend viel Platz und eine um-fassende Vorbereitung und Unterstützung gefragt. „Deshalb haben wir uns gefreut“, so Jens Kasselmann, Kreisbereit-schaftsleiter des DRK Kreisverban-des Osnabrück-Land, „dass wir die Großübung auf dem Gelände der Georgsmarienhütte durchführen konnten.“

Das Gelände ermöglichte, ein realitätsnahes Szenario zu simulie-ren, ohne den öffentlichen Verkehr zu behindern. Um das Unfallge-schehen so realistisch wie möglich darzustellen, hatten Spezialisten des DRK die „Unfallopfer“ ent-

sprechend realistisch geschminkt. „Entscheidend ist das Zusammen-spiel zwischen den unterschiedli-chen Einsatzkräften“, unterstrich Jens Kasselmann. „Also wer hilft, die Verletzten zum Behandlungs-platz zu bringen? Wie verläuft die

Übergabe? Wie kommunizieren die Helfer untereinander?“

Zwar gäbe es für alles Standards, aber gerade wenn unterschiedliche Einheiten unter Stress kooperie-ren müssen, könne es zu Schwie-rigkeiten im Rettungsablauf kom-men. „Diese möglichen Probleme wollten wir herausarbeiten und für sie Lösungen finden“, ergänzte Schmücker.

Beobachter hatten deshalb die Zusammenarbeit verfolgt und be-wertet – und im Nachgang bei einer ausführlichen Manöverkritik mit den Beteiligten besprochen.

mw

Die realistisch wirkenden Verletzungen wurden mit Schminke vorgetäuscht. Beim Vor-täuschen des Verhaltens eines Unfallopfers war allerdings Schauspielkunst gefragt.

und so sah das Szenario ausAls die Einsatzkräfte der Feuerwehren und des Roten Kreuzes am Unfallort ankamen, mussten sie sich folgender Situation stellen: Bei einer Explosion in einem Metall verarbeitenden Betrieb kommt es zum Ausbruch eines Brandes. Eine unbekannte Anzahl von Arbeitern wird verletzt und teilweise

verschüttet. Andere irren orientierungslos durch einen nahen Wald. Die Aufgabe der Feuerwehrmänner und -frauen war nun, die Menschen zu retten und das Feuer zu löschen. Die Einsatzzüge des DRK

mussten einen Behandlungsplatz für die Verletz-ten einrichten, die Erstversorgung sicherstellen

und den Transport in die Krankenhäuser organisieren. Zudem wurde eine Ver-sorgungsstation eingerichtet, damit die zahlreichen Helfer mit Essen und Getränken verpflegt werden konnten.

„Es ist nicht selten, dass unsere Werkfeuerwehr zu Einsätzen in der Region gerufen wird. Wir übernehmen diese Aufgaben gerne. Denn als großes Unternehmen ist es uns wichtig, Verantwortung zu tragen und uns als guter Nachbar in unserem Umfeld zu engagieren.“

T H O M A S S C H M Ü C K E R

Weiter Bildung gefragt?BGG · Was die Berufsbildungs-gesellschaft Georgsmarienhütte an Weiterbildung zu bieten hat, zeigt ihr Programm 2015. Ob persönli-che Entwicklung, Gesundheit, Pro-jektmanagement, Methodenkom-petenz, Technik, Arbeitssicherheit, EDV, Führungskompetenzen oder E-Learning: Die BGG hat passende Seminare oder Workshops anzu-bieten. Das Jahresprogramm 2015 ermöglicht eine vorausschauende Weiterbildungsplanung für die Mit-

arbeiterInnen. Mehr Informa- tionen dazu fin-den Sie unter: www.bgg-gmh.de.

Gerettet: Kameraden der Werkfeuerwehr bringen einen „Verletzten“ zum Sammelplatz.

Neben der Rettung der „Verletzten“ stand auch deren Betreuung im Vordergrund.

Oben: Das DRK hatte Spezial-fahrzeuge im Einsatz, um die „Verletz-ten“ ver-sorgen zu können.

GMHüttedeutschlandstipendien 2014. Mitte November fand die alljährliche Verleihung der Deutschlandstipendien an der Hochschule in Osnabrück statt. Dieses Jahr wurden insgesamt 156 Stipendien vergeben. Auch die GMHütte unterstützt im Wintersemester 2014/2015 eine Studentin und einen Studenten: Sabrina Steffen (Zweite von rechts) und Frank Nordmann (Zweiter von links) erhalten wegen ihrer sehr guten fachlichen Leistungen und ihres langfristigen Enga-gements innerhalb und außerhalb der Hochschule einen monatlichen Zuschuss von 300 Euro. Dieses Stipendium wird zur Hälfte vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zur anderen Hälfte von privaten Förderern finanziert. Auf der Verleihungsfeier übergab Christoph Schöne (rechts) vom Personalservice zusammen mit Hochschulpräsident Andreas Bertram (links) die Urkunden an die beiden Stipendiaten. Mehr Infos unter: http://tinyurl.com/qh9s64x

Christoph Schöne

Foto: Hochschule osnabrück

Fotos: mw

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glück auf · 4/2014 .......... 23

azubi-Pages Alles klar?

Nur keine Panik! Normalerweise kennt Ihr mich aus den AzubiPa-ges. Aber ab heute seht Ihr mich regelmäßig auch hier, auf der AzubiPages-spezial in glückauf. Und das kommt so: Eigentlich ha-ben die Azubis ihre eigene Zeitung: die AzubiPages. Die aber erscheint nur zweimal im Jahr und wird vor allem von Azubis gelesen. Damit bestimmte Artikel auch andere Leser finden und nicht so lange auf den Abdruck warten müssen, haben wir diese AzubiPages-spezial eingerichtet! Und damit die Azubis gleich sehen, was Sache ist, bin ich auch mit von der Partie. Alles klar? Euer Leo

Werksfoto

Start. „Ausbildungsmesse Mülheim an der Ruhr 2014“ in der Mülheimer Stadthalle. Dabei präsentierte auch die Fried-

rich Wilhelms-Hütte (FWH) ihre Ausbildungsberufe. Der Schwerpunkt ihrer technischen Ausbildung liegt in den gießereitechnischen Ausbildungs-berufen, dem Gießereimechaniker und dem Technischen Modellbauer. Ausgebildet wird aber auch in den industriellen Metallberufen wie Kons-truktions-, Industrie- und Zerspanungsmechaniker. In Kooperation mit der Siemens AG Mülheim-Ruhr wird sogar zum Mechatroniker ausgebildet. Die über eintausend angemeldeten Schüler wurden von Messe-Guides durch die Ausstellung geführt. Wer sich für die Ausbildung bei FWH inter-essierte, dem standen auf dem FWH-Messestand Ausbilder und vor allem Azubis Rede und Antwort. Offensichtlich haben sie ihren Job gut gemacht. Denn direkt nach den Info-Gesprächen konnten die Ausbilder zahlreiche Bewerbungen für den Ausbildungsjahrgang 2015 entgegennehmen. Das Messeteam (von links nach rechts): Ausbilder Axel Gröger, die Azubis Mar-vin Lösche, Denis Kubica und Onur Ayküz sowie Ausbilder Markus Jaskolka.

li

FWH

Werksfoto

einführungsseminar. Für die vier Auszubildenden der Friedrich Wilhelms-Hütte begann Anfang September die Ausbildung mit einem Ein-

führungsseminar. Untergebracht waren die angehenden Gießereimechaniker, Industriemechaniker und Konstruk-tionsmechaniker in der Jugendherberge am Sportpark Duisburg an der Regattabahn. Dort sollten sich die „Neuen“ zwei Tage lang in entspannter Atmosphäre kennenlernen, bevor es zur Ausbildung in die Ausbildungswerkstatt ging. Bei herrlichem Wetter wurde die Gruppe von einem Trainer in Seil- und Sicherungstechnik unterwiesen, bevor es über den Parcours ging. Der Klettergarten war für das junge Team eine echte Herausforderung. Die abwechslungsreichen Routen forderten die volle Konzentration. Highlight war die 150 Meter lange Seilfahrt über den Querkanal der Regattabahn. Am Abend wurde an der Grillanlage der Jugendherberge zünftig gegrillt. Dort konnten dann auch Personalleiter Horst Rüsing sowie die Betriebsräte Wolfgang Janjevic und Götz Lemler mit den Azubis ins Gespräch kommen. Der zweite Seminartag begann mit einem gemeinsamen Frühstück – Gelegenheit für Horst Rüsing, die Friedrich Wilhelms-Hütte und deren Einbindung in die GMH Gruppe vorzustellen. Danach konnten Wolfgang Janjevic, Götz Lemler und Chris Günther (FWH-Betriebsratsvorsitzender/Stellvertreter und IG-Metall-Sekretär) die Auszubildenden begrüßen und über die Arbeitnehmer- und Ausbildungsvertretung informie-ren. Unterstützt wurden sie dabei von dem Jugendvertreter Soufian Bibi. Mit einem gemeinsamen Mittagessen endete das Seminar.

Rainer Hammelsbrock

Jahresbeste Lehrlinge 2013/20141. Lehrjahr Philipp Eichberger (Zerspanungs-techniker); Notendurchschnitt: 1,4 2. Lehrjahr Stefan Kühr (Maschinenbau- techniker); Notendurchschnitt: 1,1 3. Lehrjahr Phillip Geiersberger (Elektrotech-niker), Ishak Mehulic (Maschinen-bautechniker), Stefan Sprung (Zer-spanungstechniker) und Georg Wilding (Werkstofftechniker); Notendurchschnitt: 1,1 4. Lehrjahr: Kerstin Hübler (Maschinenbautechnikerin) und Daniel Nedwetzky (Zerspanungs-techniker); Notendurchschnitt: 1,1

Facharbeiterprüfung 2013/2014•Daniel Nedwetzky (Zerspa-

nungstechniker) mit ausgezeich-netem Erfolg

•Thomas Gutschi (Elektrotechni-ker) mit ausgezeichnetem Erfolg

•Kerstin Hübler (Maschinenbau-technikerin) mit gutem Erfolg

•Rene Stummer (Zerspanungs-techniker) mit gutem Erfolg

Lesen Sie in den nächsten AzubiPages (Auszug):· Es präsentieren sich die Gewinner

des Azubi-Awards 2014 der GMH Gruppe.· Kaufmännische Azubis der GMHütte reisen zum Planspiel nach Rulle.· Kennenlernwoche bereitet neue Azubis auf ihre Ausbildung vor.· Azubi-Austausch mit Amsterdam· Super-Azubis in Berlin ausgezeich-net. Mit dabei: ein Azubi aus Grö-ditz und Barbara Schöneberger.

Beim Lehrlingstag ging’s zünftig zuStahl Judenburg · Gesamtnoten-Durchschnitt 1,5: selbstbewusst präsentiert.

es war bereits der 6. Lehrlings-tag der Lehrwerkstätte der Stahl

Judenburg. Und doch war die Auf-regung unter den Lehrlingen ge-nauso groß wie beim ersten Mal. Vielleicht lag es daran, dass die Veranstaltung in einem anderen Rahmen stattfand. So erschienen die Lehrlinge diesmal fast alle in Tracht. Und um den etwa 70 ge-ladenen Gästen etwas mehr Raum und Gemütlichkeit zu bieten, fand die Veranstaltung in der Kantine statt. Passend zur Jahreszeit und den aufgestellten Biertischen und -bänken entsprechend durchwehte ein Hauch Oktoberfeststimmung die Räume.

Personalleiter Klaus Seybold er-öffnete die Veranstaltung. Erstmals konnte er als Ehrengast auch Ha-rald Schartau begrüßen, Mitglied der Geschäftsführung und Arbeits-direktor der GMH Holding. In sei-ner Rede betonte er, dass Jugend-

liche nicht nur aus sozialen Grün-den ausgebildet werden sollten. Die Wirtschaftlichkeit des Unter-nehmens stände im Vordergrund. Aus Lehrlingen sollen top ausge-bildete Fachkräfte und später eine wichtige Stütze der Firma werden.

Danach gab Geschäftsführer Ewald Thaller einen Überblick über die Stahl verarbeitende Industrie und die Rolle der Stahl Judenburg und deren GMH-Schwesterfirmen. Anhand interessanter Grafiken konnte man erkennen, wie wichtig der Standort Judenburg ist – und welche Rolle die Stahl Judenburg im gesamten Firmengeflecht mit allen Schwesterfirmen spielt.

Lehrlingsausbildner Heinz Gru-ber informierte danach über das Ausbildungsjahr 2013/14 – und konnte nur Positives berichten. Die Lehrlinge hatten wieder sehr gute Leistungen gezeigt. Ihr großer Ehr-geiz und ihre Disziplin in der Be-

rufsschule und bei der praktischen und theoretischen Ausbildung in der Lehrwerkstätte der Stahl Juden-burg wurden wieder belohnt – mit sehr guten Noten: Der Gesamtno-ten-Durchschnitt lag bei 1,5.

Zudem berichtete Heinz Gru-ber über die Investitionen im Aus-bildungsjahr 2013/2014. Es waren rund 30.000 Euro. Um die Qualität der Lehrlingsausbildung auch in Zukunft zu garantieren, ist es wich-tig, dem Budget entsprechend in neue Maschinen in der Lehrwerk-stätte zu investieren – wobei die Anlagen dem aktuellen Stand der Technik entsprechen sollten, wie Heinz Gruber betonte. Zum Schluss stellte er die neuen Lehrlinge vor, die am 1. September 2014 ihre Leh-re begonnen hatten.

Natürlich durften auch die Re-ferate der 18 Lehrlinge nicht feh-len. Die jungen Damen und Her-ren präsentierten einen profes-

sionellen Rückblick auf das letzte Ausbildungsjahr, illustriert mit Power-Point-Präsentationen. The-matisiert wurden ihre Leistungen in Berufsschule, in der Lehrwerk-stätte (theoretische und praktische Ausbildung) und in den Kursen im Schulungszentrum Fohnsdorf.

Aus der Art und Weise der Prä-sentationen, die jeder auf seine Art sehr persönlich und informativ für die Zuschauer gestaltet hatte, ließ sich ablesen: Die Jugendlichen ha-ben den Spagat zwischen Spaß und Ernst geschafft und sind mit sehr viel Engagement bei der Sache.

Irene Aich

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menschen & kontakte

glück auf · 4/2014 .......... 24

Mit Pony aus urlaub zurückStahlwerk Bous · tombola: Losnummer 4972 bescherte Familie Hans das Shetlandpony Billy.

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armin Hans (Stahlwerk Bous) war mit Frau tanja und tochter valentina (8 Jahre) Ende august zum Urlaub im Emsland. Bei einem ausflug nach Papenburg besuchte man auch den „august-markt“ und nahm dort an einer tombola teil. Frau Hans bewies dabei ein glückliches Händchen. Denn mit der Losnummer 4972 zog sie den Hauptgewinn: ein gut zwei Jahre altes Shetlandpony namens Billy. Wie es danach wei-terging, schildert armin Hans im glückauf-interview:

glückauf: Bei der Tombola konnte man auch ein Spanferkel gewinnen. Wäre Ihnen das nicht lieber gewesen?armin Hans: Nein, überhaupt nicht. Meine erste Reaktion war: „Schön, da hat meine Tochter jetzt ein Pferd.“ Denn meine Tochter Valentina ist verrückt nach Pfer-den, seit sie laufen kann.

Und wie haben Sie das Pony ins Saar-land nach Dillingen geschafft?

Hans: Das war eigentlich ganz ein-fach: Wir haben am Auto Gott sei Dank eine Anhängerkupplung. Und der Besitzer vom Ponyhof Gerdes, wo wir unseren Urlaub verbracht haben, hatte natürlich einen Pferdeanhänger. Den hat er uns gerne ausgeliehen.

Die Fahrt nach Hause verlief rei-bungslos? Schließlich transportiert man nicht alle Tage ein Pferd quer durch Deutschland.Hans: Valentina war ganz aufge-regt. Sie hätte am liebsten alle zehn Kilometer angehalten um nach-zuschauen, ob es dem Pony auch wirklich gut geht. Aber letzten En-des haben Tochter und Pony die Fahrt gut überstanden.

Wie war denn die Reaktion von Ver-wandten, Freunden und Nachbarn, als sie mit dem Pony im Schlepptau ankamen?Hans: Kurz und bündig: „Ihr seid verrückt! Aber das passt zu euch!“

Wo ist das Pony jetzt untergebracht?Hans: Das Pony steht im Reitverein Sankt Georg in Dillingen, das liegt etwas sechs Kilometer von Bous entfernt. Wir sind schon länger in diesem Verein, denn meine Tochter nimmt bereits seit zwei Jahren Reit-unterricht. Dort steht es im Stall in einer eigenen Box.

Und was kostet der Spaß, wenn man fragen darf?Hans: Dadurch, dass wir im Verein mit anpacken, haben wir den Stell-platz, also die Box, kostenlos. Die Kosten für die Verpflegung machen etwa 150 Euro im Monat aus.

Kann man denn so ein Pony einfach in den Stall stellen und gut ist?Hans: Zuerst hat sich natürlich ein Tierarzt das Pony genau an-geschaut. Danach wurde es gegen Tetanus, Wurmbefall et cetera ge-impft. Das sind übrigens auch noch Kosten, mit denen man rechnen

muss. Seitdem muss es nur noch gut gepflegt und bewegt werden.

Und wie geht es Billy derzeit?Hans: Ausgezeichnet. Er ist, seit wir ihn gewonnen haben, um zwölf Zentimeter gewachsen.

Er ist noch gar nicht ausgewachsen?Hans: Das wird noch ein halbes Jahr dauern. Diese Ponys sind erst mit drei Jahren so weit.

Und Ihre Tochter Valentina reitet ihn schon täglich?Hans: Da muss sie sich noch in Ge-duld üben. Denn erst wenn Billy ausgewachsen ist, kann man ihn derart belasten.

Billy steht nur im Stall rum?armin: Nein, nein. Valentina und Billy haben jetzt die Zeit und Ge-legenheit, sich besser kennenzuler-nen. Sie kann ihn am Zügel führen,

longieren, satteln und absatteln. Sie kann sogar auch mal kurz auf-sitzen, damit er sich an sie, den Sat-tel und das Zaumzeug gewöhnt.

Und wie oft müssen Sie sich als Vater bewegen und Ihre Tochter in den Reit-stall fahren?Hans: Also viermal die Woche müs-sen schon sein.

Vielen Dank für das Gespräch.

Sportwagenausfahrt. Auch in diesem Jahr engagierte sich Judenburg-Mitarbeiter Ulfried Pucher

(Verladung), um krebskranken Kindern vom Landeskrankenhaus Graz einen schönen Tag zu bereiten. Bereits zum 22. Mal hatten sich viele Sportwagen-Besitzer mit ihren Porsches, Ferraris, Jaguars etc. bereit erklärt, mit den Kindern einen Ausflug zu machen. Von Graz

ging es diesmal nach Spielberg zum Red Bull Ring. Mit den Ex-Rennfahrern Patrick Friesacher und Bernd Auinger in KTM x-Bows-Rennwagen am Steuer saßen die Kinder dort während der Fahrt auf dem Beifahrersitz und konnten Rennfeeling am Red Bull Ring erleben. Anschließend gab es eine Siegerehrung mit weiterer

Unterhaltung – unter anderem mit Judenburg-Mitarbeiter Ulfried Pucher, der sich als DJ betätigte. Organisiert wurde der Ausflug erneut vom Unternehmer Werner

Gröbl und Karin Gutschi. Für die vie-len Helferinnen und Helfer war es

eine Freude zu erleben, wie die krebskranken Kinder für einige

Stunden ihr schweres Schick-sal vergaßen. Teilnehmer und Helfer bei der Sport-wagenausfahrt (im Vor-dergrund von links nach rechts): Andrea Mohapp (Psychologin der Kinder-krebsstation LKH Graz), Ulfried Pucher, Werner

Gröbl und Patrick Friesacher.Irene Aich

Fotos: Gröbl Holding

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ShetlandponysDas Shetlandpony kommt ursprünglich von den Shetland-inseln. Während der industriellen Revolution wurde es in Großbri-tannien im Bergbau unter Tage als Grubenpony eingesetzt. Es gilt heute als erstes Reitpferd für Kin-der sowie kräftiges und ausdau-erndes Fahrpferd. Besonders gerne wird es auch für das Therapeuti-sche Reiten eingesetzt. Das Shet-landpony hat einen großen Kopf, breite Stirn, dichte Mähne, dickes Fell (im Winter), große Nüstern, kleine Ohren, kräftigen Hals sowie kurze und kräftige Beine. Es soll maximal 107 cm groß werden.

Ein Traumpaar: Für Tochter Valentina ist Billy in jeder Hinsicht ein Hauptgewinn. Foto: Armin Hans

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glück auf · 4/2014 .......... 25

menschen & kontakte

Jugendliche von heute bauten Welt von morgen Stahl Judenburg · „LEGo Build the Change. Es ist deine Zukunft“

der Industriellenvereinigung Steiermark war es gelungen,

„Build the Change. Es ist deine Zu-kunft“ in die Steiermark zu holen. Austragungsort des Events war die Helmut-List-Halle in Graz. Dort konnten über 7.000 Kinder und Ju-gendliche vier Tage lang ihre Zu-kunftsvisionen konkretisieren: mit über zwei Tonnen LEGO-Steinen.

100 steirische Betriebe – dar-unter auch die Stahl Judenburg – hatten im Vorfeld die Gelegen-heit, 100 steirische Schulklassen (3.–6. Schulstufe) zu diesem Event einzuladen. Auch Geschäftsführer Ewald Thaller nahm diese Chance wahr. Und weil bei der Neuen Mit-telschule-Realschule Spielberg die Begeisterung der Schülerinnen und

Schüler für das Projekt so groß war, hat er gleich zwei Klassen die Teil-nahme ermöglicht.

Doch bevor es ans Bauen ging, gab es für die Schülerinnen und Schüler Input und Denkanstöße. Denn sie befassten sich im Vor-feld damit, wie sie zukünftig leben, arbeiten, lernen oder sich fortbe-wegen werden bzw. möchten.

Dabei wurden auch Zukunfts-Flops diskutiert, so zum Beispiel die Aussage von Bill Gates (1981), für Computer seien 640 Kilobyte Speicher genug. Oder die des Film-produzenten Darryl F. Zanuck (1946), der nicht an das Fernsehen glaubte: „Die Menschen werden sehr bald müde sein, jeden Abend auf eine Sperrholzkiste zu starren.“ Oder die von Kaiser Wilhelm II.: „Das Automobil ist nur eine vorü-bergehende Erscheinung.“

Und dann ging es los. Die Kin-der und Jugendlichen schufen aus den LEGO-Steinen viel Kreatives zu Themen wie Mobilität, Ener-gie, Bildung oder Leben in Vielfalt. Dabei schauten ihnen über 10.000 Zuschauer, die während der vier Tage in die Helmut-List-Halle ka-men, über die Schulter.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Schülerinnen und Schüler sehr konkrete Vorstellungen haben, wie die Welt von morgen aussehen soll. Die steirische Industrie will den Zukunftsdialog weiter verfol-gen, die Ergebnisse mit Experten auswerten und konkrete Handlun-gen daraus ableiten. Schließlich könnten diese Kinder Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter der Stahl Judenburg werden – oder ihre Kun-den.

Klaus Seybold

BKK PRonova

erschreckende Statistik bekämpfenBroschüre mit Bewegungsspielen für kinder

B is zu 60 Prozent der Erstklässler werden mit Haltungsschwächen und/oder Haltungsschäden eingeschult. 40 Prozent klagen über Rücken-

schmerzen. 20 Prozent sind übergewichtig, fast genauso viele haben Fettstoffwechselstörungen. Alarmierende Zahlen mit entsprechenden Folgen: Wegen dieser Entwicklung geraten immer mehr Heranwachsende in körperliche, psychische und soziale Krisen. Kinder hingegen, die sich von früh an bewegen, entwickeln sich auf allen Ebenen schneller und besser. Wer sich täglich zwei bis drei Stunden bewegt, verbessert die motorischen Grundfähigkeiten, Ausdauer, Koordination, Beweglich-keit, Kraft und Schnelligkeit. Zudem wird Muskelschwächen, Haltungs-schäden, Rückenschmerzen und Übergewicht bis ins Erwachsenen-alter hinein vorgebeugt. Die kosten-lose Broschüre der pronova BKK mit Vorschlägen für Bewegungsspiele möchte Eltern dabei unterstützen, mit ihrem Nachwuchs den Spaß an der Bewegung wieder zu ent-decken. Sie ist abrufbar unter 0441.925138-4949 oder unter www.pronovabkk.de/bestellservice.

Britta Jansen

Visionen mit PathosEinen kleinen – wenn auch sehr „theatralischen“ – Eindruck von die-sem Event können Sie auf youTube gewinnen unter http://esistdeinezukunft.at/

Foto: vl

diebstahlsicher. Ein Schrottrecycling der beson-deren Art hat sich Ludger

Schlinge (siehe Foto) aus dem Stahlwerk der GMHütte überlegt: Einen ausrangierten Schlackenkübel hat er in einen großen Blumentopf umfunk-tioniert. Und der ziert nun den Vorplatz vor dem Ofengebäude. Das Gefäß aus Stahlguss (Baujahr 06/2009) hat ein Leergewicht 21 Tonnen, eine Höhe von 2,7 Metern, einen oberen Durchmesser von 3,77 Metern und ein Fassungsvolumen von 13,3 Kubikmetern. Der ausrangierte Schlacken-kübel hat im Laufe seines „früheren“ Lebens etwa 42.000 t E-Ofenschlacke beherbergt – nun ist er bepflanzt mit einer 10 Jahre alten (also schon älter als ihr Pott), rund 3 Meter hohen Ölweide (Elaeagnus ebbingei) sowie Zwergmispel-Bodendeckern (Cotoneaster dammeri ‘Frieders Eve’), die – ganz im Corporate Design der Hütte – weiß blühen und rote Beeren tra-gen. Insgesamt bringt der Baum- und Blumenschmuck 38 Tonnen auf die Waage und ist derzeit 5,5 Meter hoch (Tendenz steigend). Ob es nun der größte Blumentopf der Welt ist, ist nicht ganz klar, denn beim Guinness-Buch der Rekorde ist das Prachtstück noch nicht angemeldet. In einem ist sich Ludger Schlinge aber sicher: Eine passende Fensterbank für den Topf zu suchen, wird schwierig werden.

mw

„Hotel Mama“ zum null-tarif?GMH Gruppe · Die meisten Azubis wohnen noch bei ihren Eltern (nach der letzten Shell-Ju-gendstudie fast drei Viertel aller Ju-gendlichen). Doch wollen sie auch mit einem Teil ihrer Ausbildungs-vergütung die Haushaltskasse zu Hause mitfinanzieren? Schließlich sparen sie für Logis, Essen, Trin-ken, Wäscheservice, Strom, Wasser und anderes mehr jede Menge Zeit, Arbeit und Geld. Was sind ihnen diese Vorteile wert? Eine Befragung unter Azubis der GMH Gruppe brachte ein für Eltern desillusionie-rendes Ergebnis: Die meisten Azu-bis möchten ihr selbst verdientes Geld lieber für sich selbst ausgeben – oder etwas für die eigene Zukunft zurücklegen (Führerschein, Auto, Benzin, spätere eigene Wohnung, Weiterbildung). Ihr Argument: Die Eltern wären schließlich versorgt. Wenn die Eltern in finanziellen Nöten steckten, wären sie aller-dings bereit, Geld beizusteuern – und zwar in der Regel 50 bis 150 Euro im Monat.

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HotelMama

Werksfoto

austausch. Ein Austauschprogramm zwischen der GMHütte und Mannstaedt ermöglichte

der Mannstaedt-Mitarbeiterin Natalia Rempel, eine Woche lang im Ein-kauf des Stahlwerkes mitzuarbeiten. Dabei hat sie die Kollegen und Kolleginnen in Georgsmarienhütte näher kennen und schätzen gelernt. Während der Woche konnte sie an zahlreichen Meetings teilnehmen, einen Lieferanten besuchen und Aufgabengebiete kennenlernen, die ihr bislang unbekannt waren. Natalia Rempel: „Schon beim ersten Betreten des Werkgeländes war ich von der Größe der GMHütte sehr beeindruckt. Besonders begeistert hat mich die Werksbesichtigung. Bei der Betrach-tung der Pfannenöfen, des Blockgusses und der Stranggießanlage erkennt man erst, was alles benötigt wird, um Stahlerzeugnisse herzustellen und zu bearbeiten.“ Neben diesen Einblicken vor Ort erhielt sie von ihren Kolleginnen und Kollegen eine Menge Anregungen, ihre eigene Heran-gehensweise bei manchen Tätigkeiten bzw. in einigen Arbeitsbereichen zu überdenken bzw. optimieren. Das Foto zeigt Natalia Rempel (vorne in der Mitte mit Halskette) mit dem Einkauf der GMHütte.

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GMHütte/MannStaedt

GMHütte

Windkraft gilt nach wie vor als zukunftsträchtig. Foto: Gertraud Reiter

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menschen & kontakte

umweg gelaufen – dennoch gewonnenHarz Guss Zorge · Für den guten Zweck auf dem Hexentrail: 500-Euro-Spende laufend verdreifacht.

anfang September fand der ers-te Harzer Hexentrail in und um

Osterode am Harz statt. Im Mittel-punkt des Laufes standen die sport-liche Herausforderung im Team und ein guter Zweck, frei nach dem

Motto: „In der Region, für die Re-gion.“ Anders als in den Vorjah-ren beim Oxfam Trailwalker – der Vorläuferveranstaltung des Hexen-trails – sollten die vorab von den Teams gesammelten Gelder einem

guten Zweck in der Harzer Region zugutekommen.

41 Teams mit jeweils vier Läu-fern gingen an den Start – unter ih-nen auch ein Team von Harz Guss Zorge mit Thomas Simon, Andre Schulz, Steffen Thormeier und Mi-chael Hahne. Unterstützt wurden sie von Dominik Sander, der als Teamsupporter fungierte.

Vor ihnen lag eine Strecke, die durch den Harz führte und mit et-wa 60 km Länge und rund 1.700 Höhenmetern als durchaus an-spruchsvoll zu bezeichnen war. Sie musste in maximal 15 Stunden durchwandert bzw. durchlaufen werden. Gestartet wurde morgens um 5.30 Uhr.

Überglücklich erreichte das HGZ-Team bereits kurz nach 14 Uhr das Ziel an der Stadthalle. Dabei hatte es auf den letzten zehn Kilometern Verwirrung gegeben: Die Läufer hatten irgendwie den Abzweig zu einem Checkpoint verpasst.

„Als wir am darauffolgenden Checkpoint waren“, berichtet Tho-mas Simon schmunzelnd, „kam uns das komisch vor.“ Ein Anruf brachte Klärung. „So sind wir wie-der zurück und haben zwei Kilo-meter zu viel absolviert – und das bei einer beachtlichen Steigung auf dem Streckenabschnitt.“ Das Team nahm es gelassen und war den-noch als Erstes im Ziel.

Insgesamt kamen beim Hexen-traillauf ungefähr 20.000 Euro an Spenden zusammen. Sie wurden unmittelbar nach dem Rennen für karitative Projekte in der Harzre-gion verlost, die die Teams vor dem Lauf benannt hatten. Die Spende des Zorger Teams – 500 Euro hatte Harz Guss Zorge beigesteuert, wei-tere 1.000 Euro wurden zugelost – hat man bereits für die Knochen-mark- und Stammzellenspender-datei Göttingen übergeben.

Im September 2015 wird es eine Neuauflage des Trails geben – mög-licherweise wieder mit Zorger Be-teiligung.

mh

Noch ahnen sie nicht, dass sie demnächst einen wichtigen Abzweig übersehen werden: das gut gelaunte HGZ-Team an einem der letz-ten Checkpoints. Von links nach rechts: Steffen Thormeier, Thomas Simon, Michael Hahne und Andre Schulz. Werksfoto

Werksfoto

Premiere. Die Betriebsstaffel der Metallverarbeitung Ost-alb (MVO) hatte bereits in den vergangenen

Jahren zwei Staffelläufe absolviert. Da war es für die Läufer ein Muss, Ende September an ihrem Standort auch am 1. Remstal-Marathon teil-zunehmen. Dabei verlieh die ebenfalls erstmals in Schwäbisch Gmünd stattfindende 25. Landesgartenschau dem Sportereignis ein ganz beson-deres Flair. Bei nahezu sommerlichen Temperaturen führte der Lauf durch acht Ortschaften von Waiblingen bis ins Herz von Schwäbisch Gmünd. Dabei wurden die knapp 2.500 Läuferinnen und Läufer nicht nur an Start und Ziel von den Zuschauern angefeuert. Hunderte von Ortsansässigen applaudierten ihnen auch entlang der Strecke. Übrigens: Das MVO-Team mit (von links nach rechts) Thorsten Scherer, Marco Brenner, Ilhan yilmaz, Manuel Cesca und Gabriele Stegmaier (hier nicht auf dem Foto) erreichte nach 4 Stunden und 9 Minuten das Ziel.

Gabriele Stegmaier

Mvo

(Fast) unbesiegt ins FinaleSchmiedag · „Außenseiter“ gewann Fußballturnier der Bahntechnik.

e inmal Fußballstar sein – nicht nur für viele Jungs ein Traum

und nach dem Erfolg der deut-schen Nationalmannschaft in Brasilien sowieso. So kam die Ein-ladung des Bochumer Vereins, an einem Fußballturnier des Bereichs Bahntechnik teilzunehmen, der Schmiedag gerade recht. Schnell waren Spieler, Torwart und Coach gefunden.

Nach dem Eintreffen Mit-te September in der Rundsport-halle neben dem Station des VfL Bochum wurden zunächst die gegnerischen Mannschaften be-gutachtet. Bevor es aufs Spielfeld

ging, konnte man mit dem Coach die Taktik besprechen. Familien, Freunde, Kolleginnen und Kollegen fieberten bei jedem Spiel mit – und konnten so manches Tor bejubeln. Nachdem man in der Gruppenpha-

se alle Spiele außer einem gewon-nen hatte, hieß es für die Schmie-dag-Elf, die sich zuvor mit leckeren Brötchen, Würsten und Kuchen ge-stärkt hatte: Antreten zum Halbfi-nale. Die Jungs schafften das vorher nicht für möglich Gehaltene – sie erreichten das Finale.

15 Spielminuten lang liefer-ten sich die Mannschaften von Schmiedag und Radsatzfabrik Il-senburg eine spannende Partie. Dann war es endlich geschafft – und die Schmiedag-Elf durfte sich als Gesamtsieger feiern lassen.

Karin Kriebel

Foto: em

turnier im turnier. Der Geschäftsbereich Bahntechnik hatte nicht

nur die deutschen Standortmannschaften der Bahntechnik zu seinem tra-ditionellen Fußballturnier geladen. Zugleich spielten auch Gastmannschaf-ten von der Schmiedag (siehe Artikel links) und der Energietechnik Essen sowie zwei Damen-Jugendmannschaften mit. Die Bahntechnik-Meister-schaft spielten die Bahntechnik-Teams bei dem Turnier natürlich unter sich aus. Dabei konnte sich die Ilsenburger Werksmannschaft des BVV (siehe Foto) siegreich behaupten und den Wanderpokal in den Harz holen.

em

glück auf · 4/2014 .......... 26

Die Turniersieger: Janis Thomzig (liegend). Von links nach rechts, erste Reihe: Sandi Delkic, Kevin Muck, Damir Jukic Aimad, El-Hankouri und Mesut Kinac. Zweite Reihe: Mario Böger, Dirk Borchert, Alexander Schmidt, Niklas Treder, Ralf Linek, Detlef Mül-ler, Waldemar Karzmarzik, Phillip Heuer und Karsten Jung. Foto: karin kriebel

BaHnteCHnIK

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glück auf · 4/2014 .......... 27

menschen & kontakte

BetRIeBSJuBIlÄen Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.

StaHl

Stahl Judenburg GmbH25 Jahre: Harald Pichler (Buchhaltung)

Mannstaedt GmbH25 Jahre: Josef-Georg Rochnia (Walzwerk), Eduard Sgurski (Pro-filzieherei) und Christos Voinoglou (Profilzieherei)35 Jahre: Freddy-Johannes Baum (Profilzieherei) und Bernd Nolden (Profilzieherei)

Stahlwerk Bous GmbH25 Jahre: Marian Kraiczy (Werksdienst)45 Jahre: Helmut Dernbecher (Erhaltung)

Georgsmarienhütte GmbH35 Jahre: yusuf Ceyhan (Stahl-werk), Ajrula Jasari (Finalbetrieb), Uwe Hardetert (Servicebetriebe/Reinigungsdienst), Manfred Kröger (Finalbetrieb) und Mesut Öztürk (Finalbetrieb)45 Jahre: Wolfgang Beushausen (Aus- und Weiterbildung)

Heinrich Geissler GmbH35 Jahre: Martin Lichtner (Versand)

SCHMIede

Schmiedag GmbH, Hagen 25 Jahre: Waldemar Zajac (Mechanische Fertigung)

Schmiedewerke Gröditz GmbH 10 Jahre: Silvio Kopsch (Werkserhal-tung), Ralf Schreiber (Schmiede) und Nico Thiele (Schmiede)20 Jahre: Matthias Heinrich (Quali-tätswesen) und Rudolf Reiter (ESU-Anlage Elektrostahlwerk)40 Jahre: Bernd Albrecht (Qualitäts-wesen), Gerd Büttner (Elektrostahl-werk) und Bernd Ropos (Personal- und Sozialwirtschaft)

Wildauer Schmiedewerke GmbH & Co.10 Jahre: Willy Jechow (Zuschnitt) und Olaf Kultermann (Werkzeugbau)

BaHn

Bochumer Verein Verkehrs-technik GmbH, Werk Ilsenburg35 Jahre: Volkmar Huwald (Fertigung)

Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH25 Jahre: Adam Burek (Mechani-sche Bearbeitung), Karlheinz Ciasto (Mechanische Bearbeitung), Meh-met Gürsoy (Auftragsmanagement), Andrzej Kilanowski (Mechanische Bearbeitung), Zbigniew Ostrowski (Warmformgebung), Manfred Pion-tek (Reparaturfertigung) und And-reas Reuss (Warmformgebung)35 Jahre: Celalettin Aycan (Warm-formgebung), yavuz Erden (Repara-turfertigung), Hüseyin Gökduman (Warmformgebung) und Arslan Ulutas (Warmformgebung)

MWL Brasil Rodas & Eixos Ltda. GmbH10 Jahre: Alexandre Monteiro de Oliveira (Inspektion), Aureo Joel dos Santos (Maschinelle Bearbeitung), Wilson de Souza (Radsatz-Montage), Willians Fonseca Borsoi (Enginee-ring), Rodrigo Moreira de Toledo (Wartung Schmiede), Jose Andre Nogueira Geraldo (Wartung Schmie-de), Flavio dos Santos (Maschinelle Bearbeitung), Mirlei Roberto Silva (Maschinelle Bearbeitung), Andre Luis Barbosa (Wärmebehandlung), Sandro Lemes Moreira (Werkzeug-Herstellung), Carlos Fabricio de Jesus (Maschinelle Bearbeitung) und Valdi-nei Galdino (Stahlwerk).

GuSS

Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss GmbH25 Jahre: Peter Apostel (Kern-

macherei), Markus Debosz (Nach-putzerei), Paul Kania (Nachputzerei), Roland Schweinoch (Qualitäts- Prüfung Rohguss) und Christian Seidel (Vorputzerei/Strahlerei)

Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH35 Jahre: Mehmet Gedikli (Werkschutz/Pförtner)

Pleissner Guss GmbH25 Jahre: Rüdiger Draheim (Put-zerei), Ingo Quade (Mechanische Bearbeitung) und Siegfried Wieczo-rek (Versand)40 Jahre: Peter Jung (Instandhal-tung), Günther Schaad (Pförtnerei), Klaus Winter (Pförtnerei) und Hans-Jürgen Wirth (Qualitätsmanagement)

Stahlguss Gröditz GmbH20 Jahre: Jörg Zschoyan (Ferti-gungskontrolle)

PeRSonalIa// 4. Quartal 2014

Wohlverdient. Der 1. April 1963 und der 31. August 2014 waren für Fritz Fechter und Gün-

ter Quicker Tage, die sie wohl nicht vergessen werden. Denn am 1. April 1963 begannen beide ihre Lehre bei der Schmiedag. Danach arbeiteten sie viele Jahre in der Instandhaltung. Kein Aggregat und keine Maschine im Werk waren ihnen unbekannt. Oftmals konnten sie schon hören, wo es klemmte oder fehlte. So leitete Fritz Fechter in diesem Jahr noch als Projekt-leiter die Überholung des Hammers 30 (siehe: „Up to date“, Seite 14) bis zum erfolgreichen Produktionsstart. Nach über 51 Jahren – anders gesagt: nach 617 Monaten bzw. 18.510 Tagen (in Stunden wollen wir es gar nicht rechnen) – war der letzte Arbeitstag gekommen. In einer kleinen Feierstun-de bedankten sich Geschäftsführer Alexis Bömcke und Roger Lüno (Leiter Instandhaltung) für die vielen Jahre der Treue zur Schmiedag und wünsch-ten auch im Namen des Betriebsrates, der Kolleginnen und Kollegen einen guten Start ins Rentnerdasein und noch viele schöne Jahre. Abschied nach über 51 Jahren (von links nach rechts): Fritz Fechter, Roger Lüno, Günter Quicker und Alexis Bömcke.

Karin Kriebel

Foto: karin kriebel

SCHMIedaG

Freundinnen fürs lebenGMHütte · Vor rund 40 Jahren bei klöckner osnabrück „in die Lehre“

am 1. September 1974 fing für Gabriele Broermann, Karin

Rethmann und Bettina Pfeiffer die Lehre bei den Klöckner Werken in Osnabrück an. Ein halbes Jahr später gesellten sich Regina Korte und Reinhilde Gottwald aus dem neuen Lehrjahr dazu, um ebenfalls eine kaufmännische Ausbildung zu beginnen.

Im Werksunterricht konnten die 15 bis 17 Jahre jungen Frauen das Schreibmaschine-Schreiben mit 220 Anschlägen/Minute und die Stenografie trainieren. „Übung macht den Meister“ hieß es damals – damit man in der Berufsschule diese wichtigen Fächer sicher und schnell beherrschte. Zudem ging es während der Ausbildung gemein-

sam auf große Fahrt: im Sommer 75 nach Wyk auf Föhr, im Sommer 76 zum Bildungsurlaub nach Schön-hagen und bei der Abschlussfahrt nach Rüdesheim bzw. Amsterdam.

Im Laufe dieser Jahre freundeten sich die jungen Frauen an – eine Freundschaft, die bis heute anhält. Vierteljährlich trifft man sich ab-wechselnd reihum. Zum Auftakt gibt es ein Gläschen Sekt, danach ein leckeres Abendessen. Reichlich Zeit, sich über Persönliches und Be-rufliches ausgiebig auszutauschen und gemeinsame Erinnerungen wachzurufen. Man kennt und ak-zeptiert sich, so wie man ist, und ist füreinander da. Gerade deshalb wissen alle diese Freundschaft zu schätzen. Bei den Treffen zahlt jede einen kleinen Obolus in eine Ge-meinschaftskasse, um kleine Aus-flüge zu finanzieren. Dabei ging es schon nach Norderney, Hooksiel, zweimal nach Hamburg ins Musi-cal, nach Willingen, zum Möhne-see und im August – zum 40. Jah-restag – bei einem Wochenendaus-flug nach Cuxhaven-Duhnen.

Das Stahlwerk hat fünf junge Menschen zusammengeführt. Ihre Freundschaft soll langlebig wie Stahl sein und ewig halten.

Reinhilde Gottwald-Kron

Seit fast 40 Jahren gemeinsam durch dick und dünn (von links nach rechts): Gabriele Broermann, Karin Gausmann, Regina Korte, Bettina Kiupel-Klecker und Reinhilde Gott-wald-Kron. Foto: privat

WalteR HundHauSen

Werksfoto

Spendabel. Bei der 100-Jahr-Feier der Gießerei Walter Hundhausen (WH) Anfang September ver-

kauften die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jede Menge selbst gebacke-nen Kuchen und selbst gebrauten Kaffee – ein Angebot, das auf große Resonanz bei den Gästen stieß. Dabei ergab sich ein Erlös von 550 Euro. Dieses Geld wurde an das Hospiz in Schwerte gespendet. Bei der symbolischen Spenden-übergabe (von links nach rechts): WH-Geschäftsführer Achim Rottsie-per, Marion Otremba (Geschäfts-führerin Hospiz Schwerte) und WH-Geschäftsführer Andreas Beck.

Ruth Butkovic

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DIES & DAS

Ziel-strebig-keit

Aus-druckder Zu-neigung

Vorn. desPianistenKuhn† 2013

Vereini-gung

dt.Kompo-nist† 1847

Nadel-baum

Klatsch,Tratsch

Sitz desDenkver-mögens

großesRaubtier

BerlinerFlug-hafen

ökonom.:Ergebnis(engl.)

ge-schmack-voll,modisch

Pflanzen-teil,Steckling

Anker-platzvor demHafen

leichtlöslich

Materialder Zei-tungen

Ver-teidi-gung

Dorf-teich

latei-nisch:Wasser

künst-licheZahn-füllung

Minus-tempe-ratur

englisch:wir

deutscheVorsilbe

Erz-berg-werk

jungesSchwein

wahl-frei

LabansTochter(A.T.)

Wasser-masseum dasFestland

dt. Hoch-geschwin-digkeits-zug (Abk.)

franzö-sischerunbest.Artikel

englisch:rot

englisch:uns

Chrono-meter

Wasser-strudelm. Gegen-strömung

frischerNieder-schlag

eh. russ.Herr-scher-titel

Bier-grund-stoff

Wortteil:global

glück auf · Rät sel

Spannung zur entspannungIn der Familie von Carina Rodriguez (GMH Holding) geht es „spannend“ zu: Ihre Schwester Ella schreibt kriminalromane, um ihre Fantasie auszuleben.

draußen ist es nass, kalt und ungemütlich, im Fernsehen

laufen nur Wiederholungen oder Jahresrückblicke – genau die richtige Jahreszeit, um wieder einmal in ein spannendes Buch zu schauen. Vielleicht in „Nur fünf Tage“, den ersten Kriminal-roman von Ella Dälken?

„An der Wand sammelt sich Kondenswasser. Winzige Tropfen auf rauem Putz. Ihre Zunge fährt über die modrige Wand, kleine Stellen Putz brechen ab, bleiben an ihrer Zunge kleben. Doch sie braucht das Wasser. Sie hat Durst.“

Eigentlich will Kommissar Redding nach dem Tod seiner Frau nur noch eins: seine Ruhe. Doch dann verschwindet die 20-jährige Bankierstochter Char-lotte – und Redding sieht sich mit der Frage konfrontiert, wer grausam genug ist, das Mädchen qualvoll verdursten zu lassen. Ihm bleiben fünf Tage, um Char-lotte zu finden.

Die Autorin Ella Dälken wurde in Bad Laer, einem malerischen

Kurort am Rande des Teuto-burger Waldes in der Nähe von Georgsmarienhütte, geboren.

Nach dem Studium der Germa-nistik, Geschichte und Geografie in Osnabrück und Nottingham zog sie 2001 nach Düsseldorf, wo sie seitdem als Öffentlich-keitsrefentin tätig ist.

Während in ihren Fachpubli-kationen Fakten im Mittelpunkt stehen, bietet ihr das Schrei-ben  einen Ausgleich, um der Fantasie freien Lauf zu lassen. Sie schreibt Kurzgeschichten und Kriminalromane.

2013 gewann sie den zweiten Platz beim Sylter Kurzgeschich-tenpreis.

mw

nur fünf tage

Ella Dälken, ISBN 978-3-864433-34-4

12,90 Euro

Raten Sie mal! Nein – Sie müssen nicht erraten, wer sich hinter welcher glückauf versteckt. Zu Weihnachten machen wir es Ihnen etwas einfacher: In welcher Stadt hat sich das glückauf-Redaktionsteam zum Gruppenfoto getroffen? Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn Sie diesen Ort nicht erraten bzw. ergoogeln können. Senden Sie die richtige Antwort an [email protected] oder (mit einer Postkarte) an Matthias Krych, RRO GmbH, Rheinstraße 90, 49090 Osna-brück. Einsendeschluss ist der 15. Februar 2015. Gehen mehrere richtige Antworten ein, entscheidet das Los. Der Gewinner kann sich diesmal über einen Parka aus dem GMH-Fan-Shop freuen.

und wo bleibt Ihr Foto? Möchten Sie auch ein Bilderrätsel einreichen? Machen Sie einfach ein Foto mit der glückauf im Vordergrund. Im Hinter-grund müssen genügend charakteristische Details zu erkennen sein, um erraten zu können, wo bzw. in welcher Stadt das Foto geschossen wurde. Mailen Sie Ihr Foto einfach an [email protected].

glück auf unterwegs

Für Wind und WetterDiesmal gibt es einen Nylon-Parka mit reflektie-rendem GMH-Logo aus dem GMH-Fan-Shop zu gewinnen. Wahlweise in Dunkelgrau oder Navy. Er hat je zwei Innen- und Außenta-schen, ein Steppfutter, einen hohen Kragen und eine darin integrierte Kapuze.

Wir wünschen viel Erfolg!

ZuletZt not IeRt …

Metal-expo 2014. Zum 20. Jubiläum der Metal-Expo 2014 in Mos-kau präsentierten Mitte November 750 Aussteller aus über 35 Ländern die ganze Vielfalt der Eisenhütten- und Metallindustrie. Die GMH Gruppe war in diesem Jahr bereits zum dritten Mal mit einem knapp 80 m2 großen Stand und drei Gruppenunternehmen vertreten: Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss (FWH), Schmiedewerke Gröditz (SWG) und Wildauer Schmiede-werke (WSW). Veranschaulicht wurden ihre Kompetenzen durch große Exponate: ein fast 1.500 kg schwerer Ringseilknoten der FWH, ein Ketten-glied der WSW, aber auch das Turbinenwellenmodell aus Gröditz lockten zahlreiche Besucher an.

Maren Dependahl

IHR GeWInn!?

Haben Sie’s gewusst? In unserem letzten Rätsel stand Claudia Thiele, Ehefrau von Matthias Krych (Rohstoff Recycling Osnabrück), vor der historischen Rheinpegeluhr an der Rheinuferprome-nade in Düsseldorf. Unter den richtigen Einsendungen (vielen Dank für Ihre Teilnahme!) wurde als Gewinner Stefan Hegner von RRO ausgelost. (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)

Wir gratulieren!

Ella Dälken Quelle: Artlight Studios

Foto: ikw Foto: mw

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Die - Beilage zum Nachwuchs in der GMH Gruppe

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Mika Zirnsack: Vater: Maik Zirnsack; BVV

Schön „verpackt“ GMH Gruppe · Herzlich willkommen!

Ist es Ihnen schon aufgefallen? In diesem Jahr tragen besonders viele Babys den Strampler der GMH Gruppe. Das ist auch nicht besonders ver-

wunderlich. Denn zum Ersten bekommen fast alle neugeborenen Babys der GMH-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter den Strampler als Will-kommensgeschenk, und zum Zweiten gibt es ihn inzwischen nicht nur in Hellblau und Rosa, sondern auch rot-weiß- oder auch blau-weiß-gestreift. Da macht jedes Baby eine gute Figur. Apropos Baby: Das Wichtigste ist immer noch, was in dem Strampler drin-steckt. Und das kann sich auch in diesem Jahr wieder sehen lassen.

Ihre glückauf-Redaktion

Maite Aguiar Ferreira; Vater: Lucas Magno Gomes Ferreira; MWL

Raphaella de Paula Batista; Vater: Lucas de Jesus Batista; MWL

Michel Vinicius Oliveira Batista; Vater: José Geraldo Batista; MWL

Charlotte Elise Stracke; Vater: Bernd Stracke; Schmiedag

Evrim Öztunc; Mutter: Nazan Öztunc; Mannstaedt

Louis John Beu; Vater: Stefan Beu; Mannstaedt

Maria Fernanda Bezerra Marciano; Vater: Lucas Tiago Marciano; MWL

Nicolas Nolasco Rodrigues; Vater: Luiz Rodrigues da Silva Filho; MWL

Nike Köpsel; Vater: Stefan Köpsel; BVV

Cassandra Gräbs; Mutter: Christin Gräbs; Schmiedewerke Gröditz

Matheus Henrique de Assis Verissimo Junior; Vater: Matheus Henrique de Assis Verissimo; MWL

Oskar Fred Kopsch; Vater: Silvio Kopsch; Schmiedewerke Gröditz

Talina Schwarberg; Vater: Michael Schwarberg; GMHütte

Sophie Ruppel; Vater: Alexander Ruppel; GMHütte

Luca Sengteller; Vater: Sven Sengteller; Walter Hundhausen

Felix Glasmeyer; Vater: André Glasmeyer; GMHütte

Jonas Dunker; Mutter: Svenja Dunker; GMH Holding

Liliana Zwara; Mutter: Carina Zwara; Walter Hundhausen

Darek-Léon Wenta; Vater: Raik Benkel; Schmiedewerke Gröditz

Maxim Lewin; Vater: Konstantin Lewin; BVV

Victoria Bergner; Vater: Philipp Bergner; Heinrich Geissler (ohne Foto)

Page 30: glückauf...glückauf Die Zei tung für Mit ar bei , ter kunden und Freun de der GMH Gruppe 4/2014 Härtefall-Regelung bleibt bestehen Bundestag und Europäischer Rat akzeptieren,

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Tarek Wiebrock; Vater: Kai Wiebrock; GMHütte

Agatha Santos Araujo; Vater: José Marcio Macedo Araujo; MWL

Camilly Veronica Pereira Batista Silverio; Vater: Marcel Silverio; MWL

Nele Mockewitz; Vater: Manuel Mockewitz; GMHütte

Fynn Peitzmeyer; Vater: Jan Peitzmeyer; GMHütte

Levin Finkhaus; Vater: Martin Finkhaus; Schmiedag

Lucas Pablo Bravo Lorenzo; Vater: Daniel Bravo Lorenzo; Mannstaedt

Leonie Stenke; Vater: Andreas Stenke; GMHütte

Lukas Spring; Vater: Sebastian Spring; Heinrich Geissler

Adryan Moreira Alves Araújo; Vater: Alessandro Alves Araújo; MWL

Lavinya Santos Assis; Vater: Wagner dos Santos Assis; MWL

Maja Machlitt; Vater: Sascha Machlitt; Harz Guss Zorge

Marlon Berndt; Vater: Rene Berndt; Harz Guss Zorge

Maria Wedde; Vater: Sandro Bollmann; BVV

Pepe Ruhl; Mama: Ina Bauer; Schmiedewerke Gröditz

Nina Pehla; Mutter: Julia Pehla; Schmiedewerke Gröditz

Johanna Kokolowsky; Vater: Marc Kokolowsky; Gröditzer Werkzeugstahl Burg

Liana El-Hankouri; Vater: Aimad El-Hankouri; Schmiedag Giulia Caterina

Concetta Klebe; Mutter: Manuela Klebe; Gröditzer Kurbel welle Wildau

Fernando Henrique Moreira Santos; Mutter: Karine Moreira; MWL

Marie Erler; Vater: Ronny Erler; BTBED

Julian Phillip Dähler; Vater: David Dähler; FWH Stahlguss

Noah Riese; Vater: Marcel Riese; GSG

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Luiza Pinheiro Jacinto; Vater: Marcelo Wagner Jacinto; MWL

Bruno Moreira Ramos und Guilherme Moreira Ramos; Vater: Dario Leite Ramos; MWL

João Miguel de Almeida Silva; Vater: Ailton Jose da Silva; MWL

Frida Schmidt; Vater: Jan Schmidt; Heinrich Geissler

Paul Trappmann; Vater: Dr. Christian Trappmann; Mannstaedt

Mary Grace Hipke; Vater: Klaus Hipke; Mannstaedt

Hannes Mindrup; Vater: Kay Mindrup; GMHütte

Emanuelly de Toledo Silva; Vater: Rafael Lucas dos Santos Silva; MWL

Julia Castaldelli Pinheiro; Vater: Jefferson Souza Pinheiro; MWL

Alycia Jasmine Moreira dos Santos; Vater: Isaac Alves dos Santos; MWL

José Felipe Souza Correa; Vater: Diego Alessandro Correa Silva; MWL

Nathaly Pereira Brito; Vater: Jairo Alberto Pereira Brito; MWL

Henry Thomas Jung;

Vater: Marcel Thomas Jung; Mannstaedt

Lennie Memmener; Vater: Jan Memmener; BVV

Jonathan Gervelmeyer; Vater: Jens Gervelmeyer; GMHütte

Julie Welters; Vater: Jörg Welters; GMH Systems

Linus Bause; Vater: Martin Bause; Pleissner Guss

Malik Tavukcu; Vater: Murat Tavukcu; FWH Eisenguss

Jonas Sommerfeldt; Vater: Michael Sommerfeldt; Harz Guss Zorge

Levi Strehl; Mutter: Svenja Strehl;

RRD

Lucy Baraniok; Vater: Romuald Baraniok; Harz Guss Zorge

Leon Westermann; Mutter: Dana Westermann; GMH Systems

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Heitor Henrique da Costa Rovida; Mutter: Ana Carolina Henrique da Costa Rovida; MWL

Maite Alanis Moreira da Silva Andrade; Vater: Anderson Aparecido de Andrade; MWL

Anna Loga; Vater: Roman Loga; Heinrich Geissler

Melissa Gonçalves de Assis; Vater: Guilherme Souza de Assis; MWL

Konstatin Karmann; Vater: Martin Karmann; BVV

Lea Sophie Jakovljevic Vater: Marc Wischmeyer; GMHütte

Zoey Lina Kuntz; Vater: Pascal Kuntz; Harz Guss Zorge

Adem Jashari; Vater: Siradjidin Jashari; GMHütte

Antonio de Paiva; Vater: Leonardo de Alvarenga Paiva; MWL

Joséphine Schmalfuß Vater: Dr. Jean-Frédéric Castagnet; Heinrich Geissler

Sophia Ott; Vater: Dimitri Ott; GMHütte

Kerem Kil; Vater: Mehmet Kil; BVV

Paul Flatau; Vater: Torsten Fett; BVV

Georg Franz Pucher; Vater: Peter Stuhlpfarrer; Stahl Judenburg

Amelie Rußheim; Vater: Michael Pfingstner; Stahl Judenburg

Pepe Gottschalk; Vater: Kai Gottschalk; Harz Guss Zorge

Bosse Joon Reymers; Vater: Jörn Reymers; WeserWind

Clara Kieck; Mutter: Kathrin Kieck; WeserWind

Lina Marie Biedermann; Mutter: Nadine Biedermann; WeserWind

Robin Schuchardt; Vater: Martin Dittrich; Schmiedewerke Gröditz

João Lucas Mariano Silva; Vater: Diego Toledo Silva; MWL

Renan Rikelmi da Fonseca; Vater: Fabio Evangelista da Fonseca; MWL

Jakob (li.) und Sofia (re.) Hoffmann; Mutter: Stefanie Hoffmann; Schmiedewerke Gröditz