Gleichstellung in der Region – Brandenburg im Spiegel des Gender Index 22. April 2009 in Cottbus.

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Gleichstellung in der Region – Brandenburg im

Spiegel des Gender Index

22. April 2009 in Cottbus

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Ein Überblick

• Zur Geschichte des Gender-Index

• Was ist der Gender-Index?

• Die Indikatoren des Gender-Index

• Interaktive Portal-Tour

• Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten

• Das Beratungsangebot

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Geschichte des Gender-Index

1. Ausgangspunkt: Forschungsprojekt

„Gender Mainstreaming – Strukturpolitik auf dem Weg zu neuen

Konzepten, Instrumenten und Implementationsstrategien“

(2001-2004)

• Im Auftrag und gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung,

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Geschichte des Gender-Index

Aufgaben/Ziele:

• Ermittlung des Stands geschlechterdifferenzierender Datenquellen zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in der deutschen Arbeitsmarkt- und Strukturpolitik auf regionaler Ebene

• Bewertung der Vergleichbarkeit und des Nutzens unterschiedlicher Informationsquellen zur Bewertung der Chancengleichheit in Deutschland

• Analyse der gleichstellungspolitischen Erfahrungen, Instrumente und Analysemethoden aus Schweden (Jäm-Index)

• Bewertung und Umsetzung der schwedischen Jäm-Index-Indikatoren für die Anwendung in der bundesdeutschen chancengleichheitsorientierten Arbeitsmarkt- und Strukturpolitik

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Geschichte des Gender-Index

2. Schritt: Machbarkeitsstudie

„Gender Index - eine Landkarte für Deutschland” (April 2007)

• im Auftrag und gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung

• erarbeitet von Mechthild Kopel, Wert.Arbeit GmbH, und Gerhard Engelbrech, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)

• Präsentation der Ergebnisse am 30.04.2007

Aufgabe:

• Präsentation der vorangegangenen Forschungsergebnisse

• Exemplarische Darstellung der praktischen Anwendung und der sich daraus ergebenden gleichstellungspolitischen Möglichkeiten eines am schwedischen Jäm-Index orientierten Gender-Index (anhand von 4 Modellregionen)

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Die Geschichte des Gender-Index

3. Schritt: Die Entwicklung des Gender-Index

• Beginn: Januar 2008

• Grundlagen: Machbarkeitsstudie sowie diverse durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung bereitgestellte, nach Geschlecht differenzierende regionale Daten und Analysen („Frauen – Männer – Räume“ 2007, www.raumbeobachtung.de)

• Arbeitsgruppe „Gender-Index“:

> Hans-Böckler-Stiftung (Leitung)

> Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)

> Wert.Arbeit GmbH

> DGB, Bundesvorstand (Abteilung Gleichstellungs- und Frauenpolitik)

• Öffentlichkeitswirksame Präsentation: 03. November 2008

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Was ist der Gender-Index?

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Was ist der Gender-Index?

Der Gender-Index

• misst die Chancengleichheit oder -ungleichheit von Frauen und Männern in Wirtschaft und Arbeit in Ihrer Region.

• Er ist das erste bundesweite Messinstrument zum regionalen Vergleich der Gleichstellung von Frauen und Männern

• Für 19 Indikatoren aus den Bereichen Ausbildung, Erwerbs-leben und Partizipation werden die relativen Abweichungen der Indikatorenausprägung für Frauen und für Männer berechnet.

• Der Gender-Index ist der Mittelwert dieser 19 relativen Geschlechterdifferenzen.

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Was ist der Gender Index?

• Die Auswahl der Bereiche und Indikatoren beruht auf den Ergebnissen der vorhergehenden Studien und intensiven Expertendiskussionen.

• Maßgebliche Kriterien zur Indikatorenauswahl waren:

1. Aussagekraft im Hinblick auf das Ziel/ den Teilaspekt

2. Verständlichkeit des Indikators

3. Umfassende Abbildung des Teilaspekts

4. Relevanz/ Darstellbarkeit sowohl für Frauen als auch Männer

5. Vollständigkeit der Daten für alle Stadt- und Landkreise

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Was ist der Gender Index?

• Die Formel zur Berechnung des Gender-Index lehnt sich an den schwedischen Jäm-Index an und wurde vor allem wegen seiner Anschaulichkeit und Nachvollziehbarkeit gewählt.

• Statistische Tests unterstützen den Gender-Index als geeignetes Messinstrument der regionalen Gleichstellung von Frauen und Männern.

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Was ist der Gender-Index?

Chancen (1)

• Er erhöht das Wissen um Defizite und Potenziale in Bezug auf Chancengleichheit, und erweitert damit die Kompetenzen der handelnden AkteurInnen

• Der Gender-Index bietet erstmals die Möglichkeit den Stand der Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern auf Kreis-/ Stadt-Ebene kompakt zusammenzuführen und darzustellen

• Er stellt Transparenz bei den regionsspezifischen Umsetzungen von Chancengleichheit her, um so Disparitäten entgegen zu wirken

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Was ist der Gender-Index?

Chancen (2)

• Er ist Informations- und Datenportal und kann zur Umsetzung von Gender Mainstreaming und der Überprüfung bzw. Justierung gleichstellungspolitischer Programme genutzt werden

• Er bietet (Teil-)Antworten auf die Fragen: Was wurde erreicht? Wo besteht Handlungsbedarf?

• Er ermöglicht ein an den Realitäten der Region orientiertes Handeln, insbesondere in den Politiken der Wirtschafts-förderung, Arbeits- und Beschäftigungspolitik und der regionalen Strukturpolitik

• Seine regelmäßige, jährliche Fortschreibung macht Entwicklungen erkennbar

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Was ist der Gender-Index?

Grenzen

• 19 Indikatoren allein bilden keine vollständige, alle Lebensbereiche umfassende Dokumentation, sondern fokussieren auf die Darstellung bedeutsamer Einflussfaktoren

• Der Gender-Index stellt die Ungleichheiten dar, er sagt nichts über das generelle Niveau der Gleichstellung aus oder über die generelle Lebensqualität in der betroffenen Region/ Stadt

• Eine tiefer gehende Analyse der regionalen Gegebenheiten ist deshalb erforderlich

• Hierzu müssen weiterführende, regionale Informationen zur struktur- und wirtschaftspolitischen Lage mit einbezogen und das nach Geschlechtern differenzierte Gesamtbild analysiert werden

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Die Indikatoren des Gender Index

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Die Indikatoren

Der Gender-Index konzentriert sich auf die Bereiche (Aus-) Bildung, Berufsleben und Partizipation

•Der Bereich „Erwerbsleben/ Beruf“ ist zentral für die Gleichstellung von Frauen und Männern, denn die Lebensführung, die (finanziellen) Möglichkeiten, die Mobilität usw. hängen stark vom Einkommen und damit von der Erwerbstätigkeit ab

•Der Bereich „(Aus-)Bildung“ ist als Vorbereitung für das Berufsleben bedeutsam

•Auch Teilhabe an „politischer/ gesellschaftlicher Partizipation“ ist ein Anzeichen für erfolgreiche Gleichstellung zwischen Frauen und Männern und wird deshalb ebenfalls berücksichtigt

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Die Indikatoren

Im einzelnen wurden folgende Analysefelder und Indikatoren ausgewählt

A. (Aus-)Bildung1.weibl./ männl. Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss (je 100 Frauen/ Männer zw. 15 und 20 Jahren)

2.weibl./ männl. Schulabgänger mit allgemeiner Hochschulreife (je 100 Frauen/ Männer zw. 15 und 20 Jahre) 3.Weibl. / männl. Bewerber um einen Ausbildungsplatz (je 50% der angebotenen Ausbildungsplätze)

B. Erwerbsbeteiligung4.Erwerbsquote von Frauen und Männern (abhängige weibl./ männl. Erwerbspersonen je 100 Frauen/ Männer zw. 15 und 65 Jahren)

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Die Indikatoren

C. Arbeitsplätze5. Erwerbstätigenquote (weibl./ männl. Erwerbstätige je 100 Frauen/

Männer zw. 15 und 65 Jahren)

6. Gering qualifizierte Beschäftigte (weibl./ männl. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ohne Berufsabschluss je 100 Frauen/ Männer zw. 15 und 65 Jahren)

7. Hochqualifizierte Beschäftigte (weibl./ männl. sozialversicherungspfl. Beschäftigte Frauen/ Männer mit Fach(hoch)schul- oder Hochschulabschluss je 100 Frauen/ Männer zw. 15 und 65 Jahren)

8. Geringfügig Beschäftigte (geringfügig entlohnte weibl./ männl. Beschäftigte je 100 Frauen/ Männer zw. 15 und 65 Jahren)

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Die Indikatoren

D. Arbeitslosigkeit9. Arbeitslosenquote (weibl./ männl. Arbeitslose je 100 weibl./ männl.

Erwerbspersonen)10. Arbeitslose unter 25 Jahren (weibl./ männl. Arbeitslose unter 25

Jahre je 100 Frauen/ Männer zw. 15 und 25 Jahren)

11. Arbeitslose 55 Jahre und älter (weibl./ männl. Arbeitslose 55 und älter je 100 Frauen/ Männer zw. 55 und 65 Jahre)

12. Langzeitarbeitslose (weibl./ männl. Arbeitslose 1 Jahr und länger je 100 weibl./ männl. abhängige Erwerbspersonen

E. Einkommen13. ArbeitnehmerInneneinkommen (Durchschnittlicher Bruttostundenverdienst je weibl./ männl. Erwerbstätige in Euro)

14. ALG II (durchschnittl. monatlicher Leistungsbezug je Frau/ Mann mit Leistungsbezug im Jahresdurchschnitt in Euro)

15. Renten (Durchschnittlicher Zahlbetrag an RentnerInnen in Euro)

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Die Indikatoren

F. Arbeitsmarktpolitik16. Förderung von Wiedereingliederungsmaßnahmen (weibl./

männl. Empfänger von Zuschüssen zu Wiedereingliederungsmaßnahmen je 1000 weibl./ männl. Arbeitslose)

17. Förderung von Existenzgründungen (weibl./ männl. Empfänger von Einstiegsgeld bei selbständiger Arbeit je 1000 weibl./ männl. Arbeitslose)

G. Partizipation18. Ratsmitglieder/ Stadtverordnete (weibl./ männl. Ratsmitglieder/

Stadtverordnete je 10.000 deutsche Frauen/ Männer ab 25 Jahren in Gemeinden ab 20.000 EinwohnerInnen)

19. (Ober-)BürgermeisterInnen (Ober-)BürgermeisterInnen je 10.000 deutsche BürgerInnen zw. 25 und 65 Jahren in Gemeinden ab 20.000 EinwohnerInnen)

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Interaktive Portal-Tour

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Anwendungs- und

Nutzungsmöglichkeiten

des Gender-Index

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Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten

Generell kann der Gender-Index genutzt werden

• Transfer und Dialogveranstaltungen

mit den politisch Verantwortlichen in den Gebietskörperschaften kreisfreien Städten, Landkreisen, auf der Ebene der Raumordnungsregionen mit den Arbeitsmarktakteur/innen und der Regional- und Strukturpolitik

• Netzwerke knüpfen/ schaffen/ aufbauen

Anhörungen mit Trägern der Beschäftigung sowie der Aus- Weiterbildung

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Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten

Beispiel 1: „ Bund-Land-Vergleich“

Fragen:

• Wie gestaltet sich generell das Verhältnis/ die Situation von Frauen und Männern

• Was sind generelle Handlungsfelder in Brandenburg?

• Wo schneidet das Land besser/ schlechter als der Bund ab?

Anwendung/ Anregung z.B. für:

• die Arbeit der LAG Frauenbüros Brandenburg

• Bewertung/ Einschätzung der Wirkungen des Landesprogramms „Qualifizierung und Arbeit für Brandenburg“

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Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten

Das sagt der Gender-Index:

1. (Aus)Bildung• Die Quoten der Schulabbrecher sind für Frauen leicht höher, für Männer

deutlich höher als im Bundesdurchschnitt

• Die Zahl der Abiturientinnen ist im Vergleich zum Bund deutlich höher

• Für Frauen quantitativ viele Ausbildungsplätze

2. Erwerbsbeteiligung• Erwerbsorientierung hoch (sowohl für Frauen und Männer höher als im

Bundesdurchschnitt), aber für beide Geschlechter ist die tatsächliche sozialversicherungspflichtige Erwerbsbeteiligung niedriger als im Vergleich zum gesamten Bundesgebiet

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Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten

Brandenburg Bund

Gender Index 2006 Frauen Männer Differenz Frauen Männer Differenz

(Aus-)Bildung

Schulabgänger o. Abschluss

1,5 2,9 +33,7 1,2 2,0 +25

Schulabgänger mit Hochschulabschluss

8,1 5,4 +19,8 5,9 4,4 +14,6

Berufliche Ausbildung

142,1 94,4 +20,2 113,3 81,2 +16,5

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Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten

• Das Qualifikationsniveau der Beschäftigten ist hoch: Es gibt allgemein weniger gering qualifizierte Beschäftigte und speziell mehr hoch qualifizierte weibliche Beschäftigte als im Bundesdurchschnitt

• Der Minijob-Berreich ist klar weiblich dominiert: Weibliche Minijobber gibt es fast doppelt so viele wie im männliche. Dies entspricht dem Bundestrend, wobei die Zahl der MinijobberInnen in Brandenburg deutlich unter dem allgemeinen Niveau rangiert

3. Arbeitsmarkt(politik)• Arbeitslosigkeit stellt ein Problem in Brandenburg dar: Die Quote liegt für

Männer und Frauen mehr als ein Drittel über dem Bundesdurchschnitt• Wie im Bundestrend auch, sind junge Männer eher von Arbeitslosigkeit

betroffen als junge Frauen, dafür überwiegen Frauen unter den Langzeitarbeitslosen

• BrandenburgerInnen verdienen weniger als der durchschnittliche Bundesbürger, die „Gender-Pay-Gap“ ist auch in Brandenburg zu beobachten

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Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten

Brandenburg Bund

Gender Index 2006 Frauen Männer Differenz Frauen Männer Differenz

Erwerbsbeteiligung

Erwerbsquote 70,2 68,1 +1,6 66,4 70,2 -2,8

Arbeitsplätze

Erwerbstätige 56,6 56,7 -0,1 64,8 76,4 -8,8

Gering qualifizierte Beschäftigte

3,4 4,1 +9,6 6,8 8,1 +8,7

Hoch qualifizierte Beschäftigte

4,0 3,9 +0,5 3,5 5,9 -25,5

Minijobs 8,2 5,8 -16,7 16,1 8,7 -29,8

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Nutzungs- und Anwendungsmöglichkeiten

• Das Instrument der Förderung zur Reintegration in den Arbeitsmarkt wird für Frauen und Männer stärker genutzt als im Bundestrend, trotzdem ist ein unverhältnismäßiger Unterschied zwischen den Geschlechtern festzustellen

• Die Förderung von Existenzgründung kommt Brandenburger Frauen etwas mehr zu Gute als Frauen in Deutschland allgemein, für Brandenburger Männer wird dieses arbeitsmarktpolitische Instrument deutlich weniger genutzt als im Bundesdurchschnitt

4. Partizipation• Die Zahl der weiblichen Ratsmitglieder und BürgermeisterInnen ist mit

denen im Bund vergleichbar - defizitär

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Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten

Brandenburg Bund

Gender Index 2006 Frauen Männer Differenz Frauen Männer Differenz

Arbeitslosigkeit

Arbeitslosenquote 18,1 19,2 +3,6 12,0 12,0 0

Jüngere Arbeitslose 7,7 10,1 +13,7 4,8 6,1 +11,9

Ältere Arbeitslose 9,3 9,4 +0,5 5,9 6,2 +2,5

Langzeitarbeitslose 7,4 6,6 -5,3 5,1 4,7 -4,1

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Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten

Brandenburg Bund

Gender Index 2006 Frauen Männer Differenz Frauen Männer Differenz

Einkommen

Arbeitseinkommen 22,0 25,1 -6,5 24 31 -12,7

Arbeitslosengeld II 406,6 416,6 -1,2 420 427 -0,8

Rente 891,1 1080,8 -9,6 723 1049 -18,9

Arbeitsmarkpolitik

Förderung von Eingliederungsmaß nahmen

16,9 22,5 -14,4 11,6 21,5 -29,9

Förderung vonExistenzgründung

5,5 7,6 -15,4 5,0 9,2 -29,6

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Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten

Brandenburg Bund

Gender Index 2006 Frauen Männer Differenz Frauen Männer Differenz

Partizipation

Ratsmitglieder 3,6 11,6 -53,0 3,6 11,8 53,3

Bürgermeister 0,1 0,7 -80,8 0,1 0,6 -70,0

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Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten

Beispiel 2: Regionalbudget-Controlling

In Bezug auf die Förderung/ Integration arbeitsloser Frauen

• die Bewertung des Regionalbudget-Einsatzes durch Gender-Index-Zahlen bietet sich an, wenn erste Zeitreihen vorliegen (da Regionalbudget erst seit Juli 2007 implementiert uns Auswirkungen durch Gender Index noch nicht messbar)

• allerdings kann bereits jetzt überprüft werden, ob der Partizipationsgrad von Frauen dem Grad ihrer Betroffenheit entspricht

Sich ergebende Fragen:• Wie gestaltet sich die Arbeitsmarkt- und Arbeitslosensituation in den

einzelnen Kreisen/ kreisfreien Städten? (Gender-Index)

• Welche Arten von Förderungs-/ Integrationsmaßnahmen werden angeboten? (Regionalbudget)

• Wer partizipiert und wie/ in welchem Umfang? (Teilnehmer-Evaluation)

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Nutzungs- und Anwendungsmöglichkeiten

Das sagt der Gender-Index zur Situation in Teltow-Fläming, Uckermark, Elbe-Elster:

• Frauen partizipieren, außer in der Region Uckermark, zu geringerem Maß am Arbeitsmarkt

• Frauen sind vermehrter geringfügig entlohnt beschäftigt; besonders ausgeprägt zeigt sich dies in Elbe-Elster

• Von Arbeitslosigkeit sind Frauen, außer in Teltow-Fläming, stärker betroffen

• Jüngere Arbeitslose sind generell eher männlich, dafür sind ältere Frauen stärker von Arbeitslosigkeit sowie generell von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen

• Eine Förderung von Eingliederungsmaßnahmen und zur Existenzgründung kommt generell eher Männern als Frauen zu Gute; besonders ausgeprägt zeigen sich die Unterschiede in Elbe-Elster

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Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten

Teltow-Fläming (13,4)

Uckermark (17,9)

Elbe-Elster (20,6)

Frauen Männer Frauen Männer Frauen Männer

Arbeitsmarkt

Erwerbstätige 51,1 60,9 51,1 50,7 50,5 55,2

Geringfügig entlohnte Beschäftigte

7,5 5,9 8,2 5,0 8,2 4,5

Arbeitslose 14,8 15,7 27,2 25,2 26,8 22,6

Jüngere Arbeitslose

6,2 8,2 10,9 12,8 10,0 12,2

Ältere Arbeitslose 7,1 7,1 13,5 12,8 13,3 10,0

Langzeitarbeitslose 6,3 5,5 8,8 6,9 14,4 8,7

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Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten

Teltow-Fläming (13,4)

Uckermark (17,9)

Elbe-Elster (20,6)

Frauen Männer Frauen Männer Frauen Männer

Arbeitsmarktpolitik

Förderung von Eingliederungsmaß-nahmen

18,2 19,9 9,2 12,9 8,9 16,1

Förderung von Existenzgründung

6,8 9,5 6,8 9,4 5,5 6,6

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Nutzungs- und Anwendungsmöglichkeiten

Im Fokus der Regionalbudget-Projekte sollte stehen:

• Förderung von jungen Arbeitslosen – sowohl Männern als auch Frauen

• Verstärkte Integration älterer und langzeitarbeitsloser Frauen

• Vermeidung der Ausweitung von geringfügig entlohnten Beschäftigungsverhältnissen (gerade in Elbe-Elster)

• Überprüfung des Vorteils von Projekten, die auf Existenzgründungen ausgerichtet sind (dieses arbeitsmarktpolitische Instrument wird zu geringerem Maß genutzt als im Bundesvergleich)

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Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten

Beispiel 3: Brandenburg macht sich fit für die Fachkräftesicherung

Was sagt der Gender Index:

• Gutes Qualifikationsniveau unter SchulabgängerInnen und Beschäftigten

• Unter weiblichen Beschäftigten bereits mehr Hochqualifizierte in Brandenburg tätig als im Bundesschnitt, dafür bei den Männern weniger

• Verdienste liegen unter dem Bundesdurchschnitt; Pay-Gap auch in Brandenburg vorhanden

• Fachkräftepotenzial unter den Arbeitslosen?

• Ausrichtung/ Umfang von Reintegrationsmaßnahmen und -förderung?

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Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten

Zusatzinformationen:

• Das Durchschnittsalter in den Unternehmen steigt• Dienstleistungsbereich größter Beschäftigtenbereich in

Brandenburg (37 Prozent allein im Dienstleistungsgewerbe tätig)• Klein- und Kleinstunternehmen dominieren die

Wirtschaftsstruktur• Weiterqualifizierung, Ausbildung und Übernahme nach der

Ausbildung oftmals defizitär• Strukturelle Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Familie

und Beruf relativ gut• Trotzdem Bevölkerungsrückgang durch hohe Abwanderung

unter jungen Menschen, speziell Frauen, und sinkende Geburtenraten

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Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten

Handlungsoptionen:

• Regionale/ überregionale arbeitsmarktpolitische Akteursnetzwerke schaffen (Arbeitgeber-/ Arbeitnehmervertretungen, Frauenbüros, Beratungsstellen, Arbeitsagenturen etc.) zum Informationsaustausch und -transfer

• Geschlechtersensible (Neu)Justierung bestehender Förderprogramme (Ausbildung, Weiterbildung, Qualifikation, Reintagrationsmaßnahmen)

• Unternehmenssensibilisierung: Informations- und Öffentlichkeitsarbeit (Folder/ Flyer für Unternehmen „Zukunft (Aus)Bilden!“ )

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Das Beratungsangebot

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Das Beratungsangebot

1. Regionsspezifische Sonderauswertung

• Auf Basis des Gender-Index Erstellung einer vertiefenden regionsspezifischen Datenanalyse

• Miteinbeziehung weiterführender und differenzierender Daten, z.B. aus der laufenden Raumbeobachtung sowie dem Familienatlas

• Darstellung von Stärken und Schwächen Ihres Kreises/ Ihrer Stadt in Bezug auf Chancengleichheit

• Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten und -bedarfen

Hierbei machen wir deutlich, wie die unterschiedlichen regionalen AkteurInnen aus Politik, Verwaltung und

Wirtschaft eine gleichstellungsorientierte Entwicklung ihrer Stadt/ Ihres Kreises mitgestalten können!

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Das Beratungsangebot

2. Regionale Strategieberatung

• Strukturierung und Begleitung von gleichstellungspolitischen Prozessen in der Region

• Einbeziehung aller relevanten regionalen Akteure aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft

• Erkenntnisse und Empfehlungen aus der regionsspezifischen Auswertung des Gender-Index fließen direkt in Beratung mit ein

• Gemeinsame Ableitung entsprechender Maßnahmen und Angebote für die verschiedenen Handlungsbereiche

Die Beteiligung aller relevanten Akteure ermöglicht es, ein breites regionales Bündnis für die Umsetzung einer

regionalen Strategie zur Verbesserung der Chancengleichheit beider Geschlechter zu schaffen!