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GLÜCKAUF Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift 67. Jahrg. Nr. 8 21. Februar 1931 Die Gliederung des tertiären Deckgebirges im niederrheinischen Bergbaugebiet. Von Privatdozent Dr. H. Breddin, Aachen. Im weitaus größten Teil des niederrheinisch-west- fälischen Industricbezirks sind die kanonischen Stein- kohlenschichten unter einem Deckgebirge aus jüngern Formationen verborgen. Im westfälischen Anteil des Gebietes besteht es aus flach liegenden Ablagerungen der Kreideformation, die dem Abteufen von Schächten meist keine besondern Schwierigkeiten bereiten, da sie sich zum größten Teil aus wasserfreien, standfesten Mergeln zusammensetzen. Zu beiden Seiten des Niederrheins dagegen spielen Ablagerungen der Tertiärformation als Deckgebirge des Karbons bei weitem die Hauptrolle. Im Gegensatz zur Kreide bestehen die Tertiärschichten vorwiegend aus Schwimmsanden. Erst das Gefrier- verfahren hat das Abteufen von Schächten in diesem schwierigen Deckgebirge links des Rheins und damit den blühenden Kohlenbergbau dieser Gegend ermöglicht. Die Tertiärablagerungen des niederrheinischen Berg- baugebietes sind bisher noch nicht eingehender unter- sucht worden. Die Beschaffenheit der Schichten und ihre Gliederung waren nicht oder nur unvollkommen bekannt, da eine planmäßige Bearbeitung der'durch die Schachtabteufen entstandenen Profile noch nicht statt- gefunden hatte. Auch die Sonderkartierung des Tertiär- gebirges übertage ist erst in der allerjüngsten Zeit durch- geführt worden. In den letzten Jahren hat man beiderseits des Rheines einige Schächte abgeteuft und dadurch die Tertiärschichten vorzüglich aufgeschlossen. Das Entgegenkommen der Grubenverwaltungen erlaubte mir, einen Teil dieser Schachtabteufen geologisch näher zu untersuchen. Dabei konnten zum ersten Male vollständige Reihen von Proben des ganzen Deckgebirges durchgearbeitet und auf dieser Grundlage genauere Profile durch die Tertiärschichten aufgestellt werden. Besondern Wert habe ich in dieser Arbeit auf eine möglichst genaue Beschreibung der einzelnen Gestein- folgen gelegt, weil die Kenntnis der Beschaffenheit der Schichten und der Mächtigkeit der einzelnen verschieden gearteten Gesteinlagen beim Schachtabteufen von Wichtig- keit ist. Die Stellung der Schichten im geologischen Zeit- schema und die Entstehung der Ablagerungen wird da- gegen, da ihnen im Gegensatz zu den wirklich vor- liegenden Verhältnissen eine praktische Bedeutung kaum zukommt, nur kurz behandelt. Die Gesteinarten des niederrheinischen Tertiärs. Die Tertiärablagerungen des Bergbaugebietes be- stehen ganz überwiegend aus sehr feinen Quarzsanden, die in einem Teil der Schichtenfolge durch ein toniges Bindemittel mehr oder weniger (±) schmierig geworden sind und gelegentlich in sandige Tone übergehen. Reine Tone spielen nur eine untergeordnete Rolle. Zur Kenn- zeichnung dieser Gesteine empfiehlt es sich, die vom Normenausschuß der Deutschen Industrie eingeführten Bezeichnungen der Sande nach ihrer Korngröße anzu- wenden, die nachstehend zusammengestellt sind. Bezeichnung der Sandarten Korngröße mm Grobkörniger oder Grobsand . . . Mittelkörniger oder Mittelsand . . Feinkörniger oder Feinsand . . . Mehlkörniger oder Mehlsand . . . Staubkörniger oder Staubsand . . . 0,600-2,000 0,200-0,600 0,088-0,200 0,060-0,088 unter 0,060 Man wird bei der Untersuchung der Sande praktisch natürlich nicht so verfahren, daß man sie durch Normen- siebe schüttelt, sondern die richtige Bezeichnung durch einen Vergleich des Gutes mit Normensandproben fest- stellen, die man zweckmäßig in kleinen Gläsern mit- führt. In fast allen Fällen enthalten die in der Natur vorkommenden Gesteine mehrere Sandarten der Normen- skala, so daß sich die angewandten Bezeichnungen immer nur auf den vorwiegenden Bestandteil beziehen. Grob- und mittelkörnige Sande fehlen den Tertiär- schichten des Bergbaugebietes. Feinsande spielen nur eine ganz untergeordnete Rolle. Bei weitem die Hauptmasse der Gesteine setzt sich aus Mehlsand (0,06-0,088 mm) und Staubsaud (unter 0,06 mm) zusammen. In den altern Bohr- und Schachtprofilen sind die mehlsandigen Ge - steine gewöhnlich als »sandiger Ton« bezeichnet, was insofern irreführend ist, als es sich meist um Schwimm- sande handelt. Anscheinend hat lediglich das sehr feine Korn des Gutes Anlaß zu dieser ungenauen Bezeich- nung gegeben. Neben tonfreien oder fast tonfreien Mehlsanden, die ausgesprochene Schwimmsande darstellen, sind »schwach tonige Mehlsande« oder »tonige Mehlsande« im nieder- rheinischen Tertiär weit verbreitet. Es handelt sich im normalen, wassergesättigten Zustande um schmierige Sande, also Gesteine, die einen mehr oder weniger zäh- flüssigen Brei bilden. Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Sandkörnern werden bei diesen Gesteinen nicht lediglich durch Wasser, wie bei den reinen Schwimmsanden, sondern teilweise durch Tonsubstanz ausgefüllt. Die tonigen und schwach tonigen Mehlsande bilden ein schwimmendes Gebirge, das sich mit den gewöhnlichen Abteufverfahren nicht bewältigen läßt. In trocknem Zustande, also bei den aufbewahrten Proben, ist der Sand durch die Tonsubstanz zu einem festen Klumpen verkittet, der indessen beim Zerdrücken oder Zertreten wieder zu lockerm Sande zerfällt. In den altern Schichtenverzeichnissen sind die tonigen Mehl- sande als sandige Tone, Tone und nicht selten auch als fette Tone bezeichnet. Durch Zunahme des Tongehaltes gehen die tonigen Mehlsande in mehlsandige Tone über. Hier sind die Hohlräume zwischen den Sandkörnchen ± vollständig durch das Tonbindemiltei ausgefüllt. Freies Wasser ist

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GLÜCKAUFBerg- und Hüttenmännische Zeitschrift

67. Jahrg.Nr. 8 21. Februar 1931

Die Gliederung des tertiären D eckgebirges im niederrheinischen Bergbaugebiet.Von Privatdozent Dr. H. B r e d d i n , Aachen.

Im weitaus größten Teil des niederrheinisch-west- fälischen Industricbezirks sind die kanonischen Stein­kohlenschichten unter einem Deckgebirge aus jüngern Formationen verborgen. Im westfälischen Anteil des Gebietes besteht es aus flach liegenden Ablagerungen der Kreideformation, die dem Abteufen von Schächten meist keine besondern Schwierigkeiten bereiten, da sie sich zum größten Teil aus wasserfreien, standfesten Mergeln zusammensetzen. Zu beiden Seiten des Niederrheins dagegen spielen Ablagerungen der Tertiärformation als Deckgebirge des Karbons bei weitem die Hauptrolle. Im Gegensatz zur Kreide bestehen die Tertiärschichten vorwiegend aus Schwimmsanden. Erst das Gefrier­verfahren hat das Abteufen von Schächten in diesem schwierigen Deckgebirge links des Rheins und damit den blühenden Kohlenbergbau dieser Gegend ermöglicht.

Die Tertiärablagerungen des niederrheinischen Berg­baugebietes sind bisher noch nicht eingehender unter­sucht worden. Die Beschaffenheit der Schichten und ihre Gliederung waren nicht oder nur unvollkommen bekannt, da eine planmäßige Bearbeitung der'durch die Schachtabteufen entstandenen Profile noch nicht statt­gefunden hatte. Auch die Sonderkartierung des Tertiär­gebirges übertage ist erst in der allerjüngsten Zeit durch­geführt worden.

In den letzten Jahren hat man beiderseits des Rheines einige Schächte abgeteuft und dadurch die Tertiärschichten vorzüglich aufgeschlossen. Das Entgegenkommen der Grubenverwaltungen erlaubte mir, einen Teil dieser Schachtabteufen geologisch näher zu untersuchen. Dabei konnten zum ersten Male vollständige Reihen von Proben des ganzen Deckgebirges durchgearbeitet und auf dieser Grundlage genauere Profile durch die Tertiärschichten aufgestellt werden.

Besondern Wert habe ich in dieser Arbeit auf eine möglichst genaue Beschreibung der einzelnen Gestein­folgen gelegt, weil die Kenntnis der Beschaffenheit der Schichten und der Mächtigkeit der einzelnen verschieden gearteten Gesteinlagen beim Schachtabteufen von Wichtig­keit ist. Die Stellung der Schichten im geologischen Zeit­schema und die Entstehung der Ablagerungen wird da­gegen, da ihnen im Gegensatz zu den wirklich vor­liegenden Verhältnissen eine praktische Bedeutung kaum zukommt, nur kurz behandelt.

D ie G e s t e in a r t e n d es n i e d e r r h e i n i s c h e n T e r t iä r s .

Die Tertiärablagerungen des Bergbaugebietes be­stehen ganz überwiegend aus sehr feinen Quarzsanden, die in einem Teil der Schichtenfolge durch ein toniges Bindemittel mehr oder weniger (±) schmierig geworden sind und gelegentlich in sandige Tone übergehen. Reine Tone spielen nur eine untergeordnete Rolle. Zur Kenn­zeichnung dieser Gesteine empfiehlt es sich, die vom

Normenausschuß der Deutschen Industrie eingeführten Bezeichnungen der Sande nach ihrer Korngröße anzu­wenden, die nachstehend zusammengestellt sind.

Bezeichnung der Sandarten Korngrößemm

G robkörniger oder Grobsand . . . Mittelkörniger oder Mittelsand . . Feinkörniger oder Feinsand . . . Mehlkörniger oder Mehlsand . . . Staubkörniger oder Staubsand . . .

0 ,6 0 0 -2 ,0 0 0 0 ,2 0 0 -0 ,6 0 0 0 ,0 8 8 -0 ,2 0 0 0 ,0 6 0 -0 ,0 8 8 unter 0,060

Man wird bei der Untersuchung der Sande praktisch natürlich nicht so verfahren, daß man sie durch Normen­siebe schüttelt, sondern die richtige Bezeichnung durch einen Vergleich des Gutes mit Normensandproben fest­stellen, die man zweckmäßig in kleinen Gläsern mit­führt. In fast allen Fällen enthalten die in der Natur vorkommenden Gesteine mehrere Sandarten der Normen­skala, so daß sich die angewandten Bezeichnungen immer nur auf den vorwiegenden Bestandteil beziehen.

Grob- und mittelkörnige Sande fehlen den Tertiär­schichten des Bergbaugebietes. Feinsande spielen nur eine ganz untergeordnete Rolle. Bei weitem die Hauptmasse der Gesteine setzt sich aus Mehlsand ( 0 ,0 6 - 0 ,0 8 8 mm) und Staubsaud (unter 0,06 mm) zusammen. In den altern Bohr- und Schachtprofilen sind die mehlsandigen G e­steine gewöhnlich als »sandiger Ton« bezeichnet, was insofern irreführend ist, als es sich meist um Schwimm­sande handelt. Anscheinend hat lediglich das sehr feine Korn des Gutes Anlaß zu dieser ungenauen Bezeich­nung gegeben.

Neben tonfreien oder fast tonfreien Mehlsanden, die ausgesprochene Schwimmsande darstellen, sind »schwach tonige Mehlsande« oder »tonige Mehlsande« im nieder­rheinischen Tertiär weit verbreitet. Es handelt sich im normalen, wassergesättigten Zustande um schmierige Sande, also Gesteine, die einen mehr oder weniger zäh­flüssigen Brei bilden. Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Sandkörnern werden bei diesen Gesteinen nicht lediglich durch Wasser, wie bei den reinen Schwimmsanden, sondern teilweise durch Tonsubstanz ausgefüllt. Die tonigen und schwach tonigen Mehlsande bilden ein schwimmendes Gebirge, das sich mit den gewöhnlichen Abteufverfahren nicht bewältigen läßt. In trocknem Zustande, also bei den aufbewahrten Proben, ist der Sand durch die Tonsubstanz zu einem festen Klumpen verkittet, der indessen beim Zerdrücken oder Zertreten wieder zu lockerm Sande zerfällt. In den altern Schichtenverzeichnissen sind die tonigen Mehl­sande als sandige Tone, Tone und nicht selten auch als fette Tone bezeichnet.

Durch Zunahme des Tongehaltes gehen die tonigen Mehlsande in mehlsandige Tone über. Hier sind die Hohlräume zwischen den Sandkörnchen ± vollständig durch das Tonbindemiltei ausgefüllt. Freies Wasser ist

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infolgedessen in diesen Gesteinen kaum noch enthalten. Die mehlsandigen Tone fließen daher nicht, sondern sind untertage ± standfest. Je nach der Höhe des Sand­gehaltes ist der sandige Ton bröckliger und lockerer oder fester und zäher. Die mehlsandigen Tone sind nicht mehr dem schwimmenden Gebirge zuzurechnen, jedoch ist ihre Standfestigkeit nicht besonders groß. In trocknem Zustande ergeben sie harte Klumpen, die beim

Bis

m

Mäch­tigkeit

m

Beschaffenheit der Schichten

Stellung im geol.

Zeit ­schema

24,5 24,5 Kies und Sand mit einer g er in g ­mächtigen Tone in lagerung (N ie ­derterrasse des Rheins)

Quartär

55

62

80

86

122

147

177

205

30,5

7

18

6

36

25

30

28

H e l l g r a u e , s c h w a c h g l a u k o n i ­t i s c h e M e h l s a n d e , sehr g leich­mäßig gekörnt, mit zahlreichen Muscheln

D u n k e l g r a u g r ü n e , s c h w a c h t o n i g e F e i n s a n d e , e twas gröber als die h o h em Schichten. M uschel ­schalen massenhaft (H aupt ­muschelschicht)

B r ä u n l i c h g r a u e o d e r d u n k e l ­g r ü n l i c h g r a u e , s c h w a c h t o ­n i g e M e h l s a n d e ; von den höhern Schichten nicht deutlich abgegrenzt . Muscheln finden sich, im G egensatz zu den beiden höhern Schichtenfolgen, nur noch in e in ­zelnen Lagen. Etwas tonreichere Schichten wechse ln mit tonärmern ab

T o n i g e M e h l - u n d S t a u b s a n d e i n W e c h s e l l a g e r u n g m i t r a u h e n T o n e n . Bei 83 m große Austern, bei 86 m Cyprinen, Den- talien und andere Formen der oberoligozänen Muschelfauna

S c h w a c h t o n i g e , e t w a s g l a u ­k o n i t i s c h e M e h l s a n d e , g e le ­gentl ich mit e tw as ton- und staub- sandreichern Lagen; fossilarm; bei 119 m noch Dental ien

T o n i g e M e h l - u n d S t a u b s a n d e , deutlich fester und tonreicher als die höhern Ablagerungen. T o n ­reichere Lagen wechse ln mit ton ­ärmern ab. Einzelne Schichten sind bereits als m ehlsandige T o n e zu bezeichnen. Keine Versteinerungen

M e h l s a n d i g e u n d r a u h e T o n e von dunkelbraungrauer Farbe. Einzelne Lagen von Kalkgeoden (Septarien). Fossilarm; Leda Des- hayesiana

T o n i g e M e h l - u n d S t a u b s a n d e mit Einlagerungen mehl- und staubsandiger T one ; fossilarm

Ober-oligozän(Mehl-sand-

schich-ten)

213 8 H e l l g r a u e , d i c h t e , f e t t e T o n ­m e r g e l , von den höhern Schichten sehr deutlich verschieden. Ver­ste inerungen nicht se lten; Leda Deshnyesiana

Mittel-ol igozän

(T o n ­mergel ­stufe)

224 11 H e l l g r a u e r , l o c k e r e r F e i n ­s a n d , e tw as glaukonitisch. Aus­gesprochener Schwim msand. Nach oben überaus scharf und deutlich begrenzt. Fossi larm; Cyprina ro- tundata

Mittel-oligozän

(Wal­sumer

M eeres ­sand)

238 14 H e l l g r a u e , f e s t e K a l k m e r g e l mit Productus horridu s; graue Mergel (Kupferschiefer); grobes Konglomerat (Z ech ste in kong lo ­merat)

Z ech­stein

Liegendes Ste inkohlengebirge Karbon

Zertreten nicht in Sand, sondern in eckige Stückchen zerfallen.

Rauhe Tone haben einen hohen Gehalt an Staub­sand, fette Tone sind sandarm oder sandfrei. Die fetten Tone des Tertiärs sind meist kalkhaltig und daher als Tonmergel zu bezeichnen. Alle diese Tonarten treten im niederrheinischen Tertiär selten auf. Beim Schacht­abteufen sieht man sie gern wegen ihrer Wasserfreiheit und Standfestigkeit. W o sie in einzelnen Lagen zwischen lockern Gesteinen auftreten, eignen sie sich in hohem Grade zum Legen von Keilkränzen.

D a s T e r t iä r p r o f i l d e s S c h a c h t e s N o r d d e ü t s c h l a n d 1.

Dieser Schacht ist in den Jahren 1928 — 1930 etwa 800 m südwestlich des Niephaushofes bei Lintfort ab­geteuft worden. Von jedem laufenden Meter des Ab- teufens wurde ein Haufen Material an einer besondern Stelle aufgeschüttet, so daß ein lückenloses Gebirgsprofil aufgestellt werden konnte. Ergänzt wurde diese Unter­suchung noch durch die Bearbeitung einer Folge von Gesteinproben, die Markscheider K e l le r m a n n unab­hängig hiervon gesammelt hat und die im Verwaltungs­gebäude der Zeche Friedrich Heinrich in Lintfort auf­bewahrt wird.

Das sehr umfangreiche, genaue Profil, das der Ver­fasser auf diesen Grundlagen aufstellen konnte, wird demnächst an anderer Stelle veröffentlicht werden. Der nebenstehende Auszug bringt nur das Wichtigste.

Im ganzen sind im Tertiär des Schachtes Nord­deutschland nur drei deutlich voneinander getrennte Schichtenfolgen zu unterscheiden. An der Basis liegen zunächst 11 m mächtige helle Schwimmsande mit Meeresmuscheln. Darüber folgt mit scharfer Grenze eine sehr bezeichnende 8 m mächtige Schicht hellen, fetten, festen Tonmergels ( T o n m e r g e l s t u f e ) . Über ihr liegen mächtige, dunkle, tonige Mehlsande und mehlsandige Tone mit Einlagerungen fetterer Tone, die sehr arm an Versteinerungen sind. Sie gehen nach oben hin ganz allmählich in hellere, glaukonitische Mehlsande über, die eine reiche Muschelfauna enthalten. Während sich die beiden untern Schichtenfolgen des Tertiärs deutlich abgrenzen lassen, besteht zwischen den dunkeln, tonigen Mehlsanden und den fossilreichen, glaukonitischen Mehlsanden keine Grenze. Es wäre durchaus verfehlt, hier künstlich eine Grenze »ziehen« zu wollen. Der ganze 180 m mächtige mehlsandige Abschnitt des Tertiärs ist also als eine einheitliche Schichtenfolge aufzufassen, die im untern Teil etwas anders ausgebildet ist als im obern. Ihrer Zusammen-

Bis

m

Mäch­tigkeit

m

Beschaffenheit der Schichten

Stellung im geol.

Zeit ­schema

24,5 24,5 Stark wasserführende Kiese und Sande Quartär

80 80 Schwimmsand147 67 Schwim msande, durch T o n b e i ­

m en g u n g w en iger bewegl ich , mit ein igen Einlagerungen standfesten Gebirges Tertiär

205 62 W echse llagerung von fl ießendem und standfestem G ebirge

213 8 Fetter, standfester T onm ergel224 11 Ausgesprochener Schwim msand,

sehr wasserreich238 14 Standfestes G ebirge (M ergel) Zechste in

Steinkohlengebirge Karbon

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21. Februar 1931 G l ü c k a u f 251

selzung wegen sind diese Ablagerungen im folgenden als M e h l s a n d s c h i c h t e n bezeichnet.

Vom rein praktischen Gesichtspunkt aus wären die Tertiärschichten des Schachtes Norddeutschland wie vorstehend einzuteilen.

D ie T e r t i ä r s c h i c h t e n d e s n e u e n S c h a c h t e s R h e in p r e u ß e n 6.

Das Profil dieses Schachtes, dessen Abteufen bereits einige Jahre zurückliegt, ist vom Verfasser nicht unter­sucht worden; indessen hat Markscheider J a n u s in Hamborn ein sehr sorgfältiges Profil der Deckgebirgs- schichten aufgestellt1. Wenn die Gesteine auch von ihm etwas anders bezeichnet worden sind2, so stimmt doch, wie die Darstellung in Abb. I 3 erkennen läßt, die

MeM-san d e

6 6 6 S 6 6 6 6 6 6 6 0 6 6 6 (5 6 '

schwach fon/ge

Tfehfsande s <s 6 s (5 <5

722

177

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sand/genTonen

S ch ach t

N orddeufschtand7

•Schacht fíh e in p reu /sen 6

Schach! IV a /su m 1

t/n /rs rfy e /n rs c h re c h te rh e in /s c h

Abb. I. Das tertiäre D e ck g eb irg e in den Schachtprofi len Norddeutschland l , Rheinpreußen 6 und W alsum l so w ie in der Schachtvorbohrung Lohberg 3/4.

hier gefundene Schichtenfolge mit der des Schachtes Norddeutschland l auch in den Einzelheiten sehr gut überein.

1 Erläuterungen zu Blatt Mörs d e r geologischen Spezialkarte, 1929, S. 55. a Für sehr sandigen Ton des Janusschen Profiles w äre nach der hier

angewandten Bezeichnung M ehlsand, für sandigen Ton toniger oder schwach toniger Mehlsand zu setzen. Fetter Ton entspricht nach d e r neuen Bezeich­nungsweise ineist mehlsandigem oder rauhem Ton.

3 Da die Profile lediglich der D arstellung der Schichtenfolge dienen, sind sie ohne Rücksicht auf 'd ie Höhenlage nebeneinander gestellt w orden.

In beiden Bohrungen liegt die sehr bezeichnende Hauptmuschelschicht des obern Teiles der Mehlsand­schichten in etwa gleicher Höhe über der Unterfläche des Tertiärs. Da das Gebiet von Rheinpreußen 6 nach Ablagerung der Tertiärschichten gegenüber dem von Norddeutschland 1 durch tektonische Kräfte um ein geringes herausgehoben worden ist, wird der Haupt­fossilhorizont hier bereits etwas früher erreicht als bei Lintfort. Die Beschaffenheit der Gesteine und der Fauna dieser Schicht ist, wie das jetzt in der Sammlung der Geologischen Landesanstalt in Berlin befindliche Material erkennen läßt, in beiden Schachtabteufen gleich gewesen. Die reiche oberoligozäne Muschelfauna des Hauptfossil­horizontes von Rheinpreußen 6 enthielt über 90 ver­schiedene Arten von Versteinerungen.

Auch im Profil von Rheinpreußen 6 gehen die fossilreichen Mehlsande nach unten hin ganz allmählich in tonige, Mehlsande und mehlsandige Tone über, wie das Janussche Profil deutlich zeigt. Auch hier ist keine Grenze zwischen dem obern sandigen und dem untern tonigsandigen Teil der Mehlsandschichten vorhanden.

Tonmergelstufe und liegende Sande haben in den beiden Profilen annähernd dieselbe Mächtigkeit. Auch die bezeichnenden Cyprinen (eine große Muschelart) haben sich auf Rheinpreußen 6 in den untern Sanden wiedergefunden. Der Befund auf Schacht Norddeutsch­land 1 wird also durch das Profil von Rheinpreußen 6 vollauf bestätigt.

Nach E .Z i m m e r m a n n 1 soll im Gebiet des Meßtischblattes Mörs unter den glaukonitischen Sanden mit der reichen Muschelfauna ein vielfach mehr als 100 m mächtiger Ton folgen, der, »ab­gesehen von einigen Sandeinlagerungen und Mergeln mit Glaukonitgehalt, rein „fett“ ist«. Eine derartig mächtige Schicht fetter Tone fehlt, wie das Profil von Norddeutschland 1 erkennen läßt, im

Tertiär des Mörser Bergbau gebietes und ist auch sonst nicht in irgend­welchen Schächten und Bohrungen nachgewiesen. Bestände wirklich, wie Zim mermann schreibt, der ganze untere Teil des Tertiärs aus fetten Tonen, so wäre es überflüssig, das ganze Deckgebirge bis in das Stein­kohlengebirge hinein zu gefrieren. Auch eine Gliederung der Mehl- sandschichten in einen untern to- nigen und einen obern, von diesem scharf getrennten sandigen Teil, wie sie Zimmermann anscheinend aus theoretischen Erwägungen heraus annimmt (wo eine solche wirklich zu beobachten ist, wird nicht an­gegeben), ist, wie die beiden Profile beweisen, nicht vorhanden. Die muschelführenden Glaukonitsande gehen vielmehr nach unten hin ganz allmählich in fossilärmere, ton­reichere Ablagerungen über.

D a s te r t iä r e D e c k g e b i r g e im n e u e n S c h a c h t W a ls u m 1.

Beim Abteufen des Schachtes Walsum 1 bei Walsum konnten die Deckgebirgsschichten gleichfalls näher unter­sucht werden. In der Gegend rechts des Rheines sind die Tertiärschichten weniger mächtig als im Mörser Gebiet; es handelt sich ja hier schon um das Rand-

1 Erläuterungen zu Blatt M örs, 1929, S.42.

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S c h a c h t- vo rb o h n u n g L o h b e rg J /4

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gebiet der Niederrheinischen Bucht, in dem die Ab­lagerungen durch tektonische Bewegungen stark heraus­gehoben worden und infolgedessen in ihrem obern Teil in viel größerm Umfange der Abtragung ausgesetzt gewesen sind als im Innern der Bucht. Zwischen das Tertiär und das Steinkohlengebirge schalten sich noch mächtige Schichten der obern Kreide ein, die links des Rheines fehlen.

Das Tertiärprofil des Schachtes Walsum 1 ist nach­stehend gekennzeichnet.

Bis

m

M äch­tigkeit

m

Beschaffenheit der Schichten

Stellung im geol.

Zeit ­schema

17 17 Aufschüttung; Lehm, Sand und Kies der Rheinniederterrasse Quartär

86 69 B r ä u n l i c h g r a u e , t o n i g e M e h l ­s a n d e u n d m e h l s a n d i g e T o n e . Tonreichere Lagen wechse ln mit etwas tonärniern ab; im obern Teil sind die G esteine durch Beim en­g u n g von Glaukonit vielfach etwas grünlich gefärbt. Keine Versteine ­rungen. Bei 37, 52 und 61,5 m Sep- tarienlagen von 10 20 cm Stärke

Ober-ol igozän

(Mehl-sand-

schich-ten)

95 9 H e l l g r a u e r , z ä h e r , s t a r k p l a s t i s c h e r T o n m e r g e l

Mittel-ol igozän(Tonm er­gels tufe )

107 12 G r a u e u n d h e l l g r a u e , l o c k e r e F e i n - u n d M e h l s a n d e (Schwim m sand) mit ein igen ein­geschalteten Lagen toniger Mehl- und Feinsande. Die Sande sind tonfrei und völlig locker. Sie haben eine artenarme, aber sehr indivi­duenreiche Zweischalerfauna g e ­liefert (vgl. unten).

Mittel-o l igozän

(W al­sumer

M eeres ­sand)

L iegendes Graue Mergel Senon

Die Schichtenfolge ist, wenn man das Fehlen des obern Teiles der Mehlsandschichten nicht in Rechnung zieht, gleich der in den beiden neuen Schachtprofilen links des Rheines. Die M e h l s a n d s c h ic h t e n sind in­dessen etwas tonärmer als die entsprechenden Schichten­folgen der Linlforter Gegend. Eigentliche Tone scheinen fast ganz zu fehlen. Zwischen Lintfort und Walsum hat also eine wenn auch geringe Änderung in der Gestein­ausbildung stattgefunden.

Die T o n m e r g e l s t u f e ist in gleicher Stärke und gleicher bezeichnender Ausbildung wie links des Rheines entwickelt. Namentlich auf der Halde hoben sich die hellen Tonmergel von den dunkeln sandigtonigen Ge­steinen der Mehlsandschichten sehr deutlich ab.

Die liegenden Sande enthielten eine sehr individuen­reiche Muschelfauna. Die wichtigsten Formen sind nach einer Bestimmung von Professor S c h m ie r e r : Cyprina rotundata A. Br. (in großen Massen auftretend), Pecten stettinensis v. Koen., Pecten söllingensis v. Koen., Pectan- culus Philippii Desh., Astarte henkeliusiana Nyst., Veneri- cardia tubcrculata Mst., Limopsis retifera Semp., Corbula gibba Oliv, und Dentalium Kicksii Nyst.

Der Schacht Walsum 1 ist bis jetzt die einzige Stelle, an der man innerhalb der untern Sande eine größere Muschelfauna gefunden hat. Da solche Faunen für die Bestimmung des Alters der betreffenden Schichten im geologischen Zeitschema von großer Bedeutung sind, werden die untern Sande, die im niederrheinischen Bergbaugebiet allgemein das Tertiär einleiten, im folgen­den nach dieser wichtigen Fundstelle als W a ls u m e r M e e r e s s a n d bezeichnet.

D a s T e r t iä r g e b ir g e in d er S c h a c h t v o r b o h r u n g L o h b e r g 3/4.

Die Schachtvorbohrung Lohberg 3 /4 in der Eeger Heide östlich von der Zeche Lohberg ist in den Jahren nach dem Kriege niedergebracht worden. Die Proben wurden aufbewahrt und konnten vom Verfasser unter­sucht werden. Aus den Tertiärschichten lagen nur Spül- und Schappenproben vor.

Es ergab sich folgende's Profil:

Bis

m

Mäch­tigkeit

m

Beschaffenheit der Schichten

Ste llung im geol .

Zeit ­schema

4 4 Kiese und Sande der Hauptterrasse des Rheines

Quartär

64 60 B r ä u n l i c h g r a u e , t o n i g e M e h l - u n d S t a u b s a n d e mit Einlage ­rungen m ehlsandiger T one . Der T ongeha lt ist nicht erheblich; er scheint nach unten hin e tw as zu­zunehmen

Ober-o ligozän

(Mehl-sand-

schich-ten)

75 11 G r a u e r , f e t t e r T o n , stark plastisch

Mittel-o l igozän(T onm er ­ge lstufe)

92 17 H e l l g r a u e r , t o n a r m e r M e h l ­s a n d mit untergeordneten Lagen toniger Mehl- und Staubsande; vom Bohrmeister als Fließsand bezeichnet

Mittel-o l igozän

(W al ­sumer

M eeres ­sand)

Liegendes Grauer Mergel Senon

Die Schichtenfolge gleicht durchaus derjenigen der bereits behandelten Profile. Auch hier spricht sich die Dreiteilung in Mehlsandschichten, Ton mergelstufe und untern Meeressand deutlich aus. Die Mächtigkeit der beiden liegenden Stufen ist nur unwesentlich größer als sonst.

D ie T e r t iä r s c h ic h t e n in d en S c h ä c h t e n d er V e r e in ig t e n S t a h lw e r k e

in D u i s b u r g - H a m b o r n .

Auch in einer großen Anzahl älterer Schacht- und Bohrprofile, die hier nicht wiedergegeben werden können, läßt sich die gleiche Gliederung der Tertiärschichten wiedererkennen. Eine ganze Reihe von guten Schichten­profilen liegt von den ehemals Thyssenschen Schächten in der Umgebung von Hamborn vor. Nur der unterste Teil des tertiären Schichtensystems ist hier erhalten. Die Ablagerungen liegen ungleichförmig über Schichten der obern Kreide, die gleichfalls vorwiegend aus sandigen und tonigen Gesteinen bestehen. Die sehr bezeichnende, überall vorhandene Fließsandschicht des Walsumer Meeressandes ermöglicht jedoch in allen Profilen eine einwandfreie Trennung der beiden Formationen.

Da die Anführung der einzelnen Profile hier zu weit führen würde, ist versucht worden, die Schichten­verzeichnisse in Abb. 2 darzustellen. Die einzelnen Profile sind darin so nebeneinandergestellt, daß die einzelnen Schichten des Tertiärs ohne Rücksicht auf ihre wirkliche Höhenlage nebeneinander stehen.

Wenn auch die Bezeichnungen der Gesteinarten in den einzelnen Profilen stark voneinander abweichen, so erkennt man doch ohne weiteres aus der Darstellung, daß es sich um eine reich gegliederte Schichtengruppe handelt, deren Einzelglieder man in weitaus den meisten Profilen zu unterscheiden vermag.

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21. Feb ru ar 1931 G l ü c k a u f 253

Unter den ziemlich mächtigen tonreichern Schichten, die überall zunächst unter den quartären Terrassen- schottern folgen, läßt sich in allen Bohrungen als durch­

gehender Horizont eine im allgemeinen 10—15 m mächtige Fließsandschicht erkennen. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß es sich hier um die Fortsetzung

m0

10H iese u n d

20. S a n d e d ertttie/nn/eder-

fe rra sse30.

tletr/sand-V0. sch icfi/en

SO-

60.Tonm erget-

S fu fe

70.iVa/sum er

SO- tleeressandTonban/rrontiam born .

90_ Unterer Sandyonftamborn

100- tlerg e fu n d(jrünsande

110- der obernttreide

ß eecfter- w e rffi 1

IW - I 6 a n cf undW es Sanc£ T //eßsan d , tS ssl S a n d /ff e r Tonto n /g e r S an d

Ton, z ä h e r Ton, fe tte r I-------i/fa/Z r [_v^U /Ie rg e / u n d QrünsandeTon, fe s te r Ton e/s/v. . d e r obern ffre /d *

Abb. 2. D ie Tert iärschichten in den Schächten der Vereinigten Stahlw erke im Randteil von O ro ß -D u isb u r g 1.

der Schichtendecke des Walsumer Meeressandes handelt, die auch in den bisher behandelten Profilen überall in gleicher Mächtigkeit und Ausbildung auftritt.

Von der obern, stärker tonig entwickelten Folge kann man in den meisten Schachtprofilen ein unteres Schichten­paket abtrennen, das aus fetten Tonen besteht und eine Mächtigkeit von-etwa 1 5 - 2 0 m erreicht. Nach seiner Lage im Schichtenverband, seiner Mächtigkeit und den Gesteinangaben der Schachtmeister (fester Ton, fetter Ton; fetter Letten; blauer Letten, Mergel, zäher, fester Ton, fester grauer Ton, hellgrauer fester Ton, klüftiger Ton, zäher heller Ton, Ton mit Kalksteineinlagen) kann kein Zweifel bestehen, daß es sich hier um die strati­graphische Fortsetzung der T o n m e r g e l s t u f e der ändern Profile handelt. Der Unterschied im Gestein­charakter dieser Schicht gegenüber den hangenden Mehl­sanden muß recht auffällig gewesen sein, wenn die Grubenbeamten diese Grenze, ohne ihre Bedeutung zu kennen, in den meisten Profilen übereinstimmend beobachtet haben. Die Mächtigkeit der Tonmergelschicht wird in den Thyssenschächten etwas größer angegeben als in den weiter oben behandelten Profiien. Sie schwankt (Abb. 2) zwischen 14 und 24 m.

Die Gesteine des untern Teiles der M e h l s a n d ­s c h ic h t e n , die über der Tonmergelstufe folgen, werden als sandige Letten, sandige Tone oder als Fließ und sandiger Ton angegeben. Nach diesen Bezeichnungen muß es sich bereits um ziemlich tonarme Mehlsande gehandelt haben.

1 Die Oesteinbezeichnungen entsprechen denen der markscheiderischen Risse.

Mit dem Walsumer Meeressand ist im Untergründe von Hamborn im Gegensatz zu den ändern Profilen die tertiäre Schichtenfolge nach unten hin noch nicht zu Ende. Bevor die Kreideschichten erreicht worden sind, hat man vielmehr in den meisten Schächten noch eine weitere Schichtenfolge durchteufen müssen, und zwar eine obere Tonbank von 6 —10 m Stärke (Tonbank von Hamborn) und eine untere Fließsandschicht, deren Mächtigkeit zwischen 0 und 10 m schwankt (unterer Sand von Hamborn). Aus diesen tiefsten Fließsandschichten werden von einigen Stellen Geröllagen angegeben.

Im Geologischen Landesmuseum zu Berlin befindet sich eine Gesteinprobe aus der Tonschicht im Liegenden des Walsumer Meeressandes aus dem Schacht Beecker­werth (124 m Teufe). Das Gestein ist ein heller, fetter Ton, der dem der Tonmergelschicht sehr ähnelt. Die Probe enthält einen Abdruck der Meeresmuschel Nucula, woraus hervorgeht, daß es sich um Meeresablagerungen handelt. Da diese tiefsten Tertiärschichten von Hamborn gleichförmig unter dem Walsumer Meeressand folgen, also mit ihm zusammen ein Schichtensystem bilden, ist anzunehmen, daß sie ihm auch stratigraphisch nahestehen.

In ändern Schächten und Bohrungen der Gegend von Duisburg und Homberg haben sich ebenfalls die S c h ic h t e n v o n H a m b o r n im Liegenden des Wal­sumer Meeressandes gefunden. Sie bilden jedoch im Gegensatz zu ihm keine durchgehende Schichtenfolge.

D ie G l i e d e r u n g d er T e r t iä r s c h ic h t e n in d en A u f s c h l ü s s e n ü b e r ta g e .

Rechts des Rheines sind die Tertiärschichten auch übertage an zahlreichen Stellen aufgeschlossen, nirgends

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254 G l ü c k a u f Nr. 8

jedoch in großem Profilen, die wie die Schacht­aufschlüsse die Aufeinanderfolge der einzelnen Schichten­glieder erkennen lassen, ln den zahlreichen Einzel­aufschlüssen kann man sich aber weit besser als in den Schächten über die Beschaffenheit der Schichten unter­richten.

Recht gut sind die tiefsten Tertiärschichten bei S p e l d o r f zwischen Mülheim und Duisburg auf­geschlossen. Unter einer 10—13 m mächtigen Schicht fetter Tone, die in mehreren Gruben (Pollmannsche Ziegelei an der Monning, Ziegelei der Speldorfer Ton­werke am Lierberg u. a.) abgebaut werden, folgen mit scharfer Grenze helle, tonfreie Feinsande. Im Bahn­einschnitt nördlich des Kaiserberges hat E n g s t f e l d 1 be­reits in den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts im untern Teile dieser Sande Reste von Meeres­versteinerungen (Cyprina, Cardium) gefunden. Die Mächtigkeit der Sande betrug in diesem Einschnitt über 30 Fuß (etwa 9 m), die der über ihnen folgenden fetten, plastischen Tone der Tonmergelstufe 25 Fuß (rd. 8 m). Die Sande an der Basis der Tongruben sind gleichfalls nur einige Meter mächtig; unter ihnen folgen Kreide­schichten. Es bedarf keiner weitern Begründung, daß die Sande mit Cyprina die stratigraphische Fortsetzung des Walsumer Meeressandes, die fetten Tone mit Leda Deshayesiana die der Ton mergelstufe der Schachtprofile darstellen.

Die Mehlsandschichten sind östlich von Duisburg nicht mehr erhalten geblieben. Erst viel weiter südlich, bei R a t in g e n und H ö s e l , folgen über den fetten Tonen der Tonmergelstufe fossilleere, schwach tonige Mehl- und Feinsande, die bei Ratingen in großen Gruben als Formsand abgebaut werden. Nach Südosten gegen Erkrath und M e ttm a n n hin gehen die Formsande in muschelführende Feinsande über, die hier unmittel­bar das devonische Grundgebirge überlagern.

Zahlreiche Aufschlüsse in den Tertiärschichten bietet auch das Höhengebiet östlich des Rheintales zwischen Sterkrade und Lohberg. Bei W a ls u m e r m a r k ist in einer Reihe von Gruben ein fetter, hellblaugrauer Ton aufgeschlossen, der früher zu Dachpfannen verarbeitet wurde. In der am weitesten östlich gelegenen Grube hat Bergrat Z ö l l e r nach mündlicher Mitteilung ge­legentlich der Sonderaufnahme des Blattes Dinslaken im Liegenden der fetten Tone helle, lockere Feinsande be­obachtet, die gelegentlich in kleinen Mengen abgebaut werden. Unzweifelhaft sind die geringmächtigen fetten Tone der Tonmergelstufe und die mit scharfer Grenze unter ihnen folgenden hellen Sande dem Walsumer Meeressand zuzurechnen. Auch an ändern Stellen im Nordteil der Stadt Sterkrade trifft man nach den Beob­achtungen Zöllers die Tonmergel und die hellen Sande gelegentlich an.

Die Mehlsandschichten sind entsprechend ihrer großem Mächtigkeit auch übertage in erheblicherm Umfange verbreitet. Vorzüglich aufgeschlossen finden sie sich in den beiden rechts und links der Straße von S te r k r a d e nach Königshardt gelegenen Ziegeleigruben. Hier stehen schwarzgraue, durch ein toniges Bindemittel zu einem lehmigen Gestein verbundene Mehlsande an. Manche Lagen sind ganz locker und beinahe tonfrei. Zwischen den tonigen und schwach tonigen Mehlsanden findet sich eine Schicht mit zahlreichen mürben Kalk­geoden (Septarien).

Sehr gut sind die Mehlsandschichten auch in der großen Abgrabung unmittelbar östlich von der Zeche

1 N. Jahrb. Miner, usw. 1849, S. 177.

L o h b e r g zu beobachten, w o man sie gleichfalls früher als Ziegelmaterial abgebaut hat. Hier zeigen die Mehl­sande noch weniger Tongehalt und zum großen Teil ausgesprochenen Fließsandcharakter. Die hier aufge­schlossenen Schichten liegen stratigraphisch etwas höher als die der Sterkrader Aufschlüsse.

Längs der u n t e r n L i p p e läßt sich die gleiche Gliederung derTertiärschichten beobachten. Über gering­mächtigen hellen Sanden, die hier ebenfalls die Basis des Tertiärs bilden, folgen bei Schermbeck die fetten Tone der Tonmergels’tufe. Die Mehlsandschichten waren weiter westlich beim Neubau des Lippekanals lange Zeit gut aufgeschlossen, namentlich in dem tiefen Einschnitt zwischen Gartrop und Bühl. Sie bestanden hier aus einer Wechsellagerung von tonigen Mehlsanden und mehlsandigen Tonen mit Lagen von Kalkgeoden.

Auch weiter nördlich bilden nach den Forschungen von B e n tz und U d l u f t 1 gewöhnlich 1 0 - 1 5 m mäch­tige glaukonilische Feinsande die Basis der tertiären Schichtengruppe. Sie liegen hier, ebenso wie im Industrie­gebiet, ungleichförmig auf altern Formationen (Kreide, Trias). Über den Sanden folgen im Gebiete von Bocholt und Winterswyk fette Tone in erheblicher Mächtigkeit. Diese vertreten außer der Tonmergelstufe auch den untern Teil der Mehlsandschichten des Industriegebietes.

Während vom Bergbaugebiet aus nach Norden der untere, tonreichere Teil der Mehlsandschichten allmählich in fette Tone übergeht, wird er weiter nach Süden, in der Gegend von Ratingen und Hösel, durch schwach tonige Mehl- und Feinsande (Formsande) vertreten, die bei Mettmann und Erkrath in fossilführende Feinsande mit reicher oberoligozäner Muschelfauna übergehen.

D ie S t e l l u n g d er e i n z e l n e n S c h ic h t e n im g e o l o g i s c h e n Z e i t s c h e m a .

Die tertiäre Schichtenfolge des Bergbaugebietes ist in den Schachtprofilen und den Aufschlüssen übertage stets in derselben Weise gegliedert. Man darf daraus schließen, daß die Gliederung für das ganze Bergbau­gebiet Gültigkeit hat, daß man also innerhalb des Tertiärs durchweg als unterste Schicht einen 1 0 - 2 0 m mäch­tigen Fließsand, über diesem eine gleichfalls 1 0 - 2 0 m mächtige Schicht fetten Tonmergels und darüber eine mächtige Folge mehlsandiger Ablagerungen antreffen wird.

Mit diesen Feststellungen kann sich zwar der Berg­mann, nicht aber der Geologe zufrieden geben. Die geologische Wissenschaft verlangt, daß man nicht nur den wirklich vorhandenen stratigraphischen Verhältnissen auf den Grund geht, sondern außer der Gliederung auch das Alter der gefundenen Schichtenfolgen im geo ­logischen Zeitschema ermittelt. An den geologischen Tatsachen kann die Feststellung des Alters der Schichten im geologischen Zeitschema natürlich nichts ändern, je­doch ist sie für den Vergleich mit ändern Gebieten und zur Beurteilung der Entstehung der Ablagerungen von Bedeutung.

Das stratigraphische Altersschema gründet sich auf die in den Schichten gefundenen Reste früherer Lebe­welten, deren Formen sich im Laufe der geologischen Zeiträume dauernd geändert haben (biostratigraphische Einteilung). Bei den geologischen Altersbezeichnungen, wie Mitteloligozän, Oberoligozän, Untermiozän usw., handelt es sich im Gegensatz zu den Bezeichnungen Ton mergelstufe, Walsumer Meeressand usw. indessen

1 B e n t z : Tertiär und Diluvium im westfälisch-holländischen Grenz­gebiet, Z. Oeol. Oes. 1930, S. 291.

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21. Februar 1931 G l ü c k a u f 255

L in /fo rt

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nicht um konkrete Begriffe, die etwas wirklich Vor­handenes bezeichnen, sondern nur um Vorstellungen oder Ideen (abstrakte Begriffe), ebenso wie etwa die Begriffe »Neunzehntes Jahrhundert« oder »Zeit der Kreuz­züge« nur Vorstellungen, nicht aber etwas wirklich Vor­handenes bedeuten.

Die biostratigraphische, also rein ideelle Einteilung des Tertiärs gründet sich hauptsächlich auf die sehr reichen und weitverbreiteten Muschel- und Schnecken­faunen der Küstenablagerungen der tertiären Meere (Litoralfaunen). Im Bereiche des niederrheinischen Berg­baugebietes finden sich derartige Muschelfaunen im obern Teil der Mehlsandschichten und im Walsumer Meeressand, während die untern, tonreichern Mehlsand­schichten sowie die Tonmergelstufe entweder fossilleer sind oder nur eine Kümmerfauna enthalten.

Der Muschelfauna, wie sie sich im obern Teil der Mehlsandschichten in den Schächten Norddeutschland 1 und Rhein­preußen 6 gefunden hat, wird von alters- her ein o b e r o l i g o z ä n e s A lte r zu­geschrieben. Die Walsumer Meeressande gehören dagegen nach S c h m ie r e r auf Grund ihrer Muschelfauna in das M i t t e l ­ol ig o z ä n .

Die tonreichern Ablagerungen mit ihrer kümmerlichen Fauna lassen sich nicht ohne weiteres in das Altersschema einreihen. Ihre Altersbestimmung erfor­dert vielmehr eine verwickelte Beweis­führung, die an anderer Stelle veröffent­licht worden ist1. Sie führt dazu, daß ***- auch der untere, tonreichere Teil der Mehlsandschichten noch in das Ober- oligozän zu stellen, dagegen der Ton­mergelstufe zusammen mit dem Walsumer Meeressand ein mitteloligozänes Alter zuzuschreiben ist. In das Mitteloligozän dürften auch die tiefsten Tone und Sande der Hamborner Schächte gehören, wenn­gleich sich einwandfreie Feststellungen über deren Alter nicht haben treffen lassen.

Früher bezeichnete man2 außer den Ablagerungen der Tonmergelstufe auch den untern, tonhaltigen Teil der Mehlsandschichten als »Septarienton«. Diese Benennung ist in sofernnicht glücklich, als wirkliche Tone in diesen Schichten nur eine ganz untergeordnete Rolle spielen

1 B r e d d i n : M itteloligozäner Septarienton und oberoligozäner M eeres­sand als altersgleiche A blagerungen im N iederrheingebiet, Centralbl. Miner, usw. 1931, S. 116.

3 W u n s t o r f und F l i c g e l : Die Oeologie des N iederrheinischen Tieflandes, Abh. Oeol. Landesanst. 1910, N. Folge H. 67; Z i m m e r m a n n : Erläuterungen zum Blatt M örs der geologischen Spezialkarte, 1929, S. 42.

und der Sandcharakter durchaus überwiegt. Wegen des Auftretens von Leda Deshayesiana sollte dieser »Septa­rienton« mitteloligozänen Alters sein. Die Aufstellung von Leda Deshayesiana als Leitfossil für Mitteloligozän beruht indessen, wie ich in dem genannten Aufsatz dargelegt habe, auf einem methodischen Fehler, so daß diese Versteinerung bei der Altersbestimmung nicht maßgebend sein kann.

Wie mit Hilfe der Schacht- und Bohrprofile nach­zuweisen ist, gehen die mächtigen tonigen Mehlsande der Gegend von Lintfort nach Süden allmählich in schwach tonige, glaukonitische Sande (Formsande) über. Der Übergang der Septarientone der nördlichen Nieder­rheinischen Bucht in die oberoligozänen glaukonitischen Feinsande von Düsseldorf läßt sich also im nieder­rheinischen Bergbaugebiet in allen Zwischenstufen fest­stellen (Abb. 3).

fr ie m e rs -flö rs heim

| \ SO

100 .

150.

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( Z e c h s i ß , n

7 H m

Abb. 3. Schem atisches Profi l durch die Tertiärschichten des B erg b a ug eb ie te s am Niederrhein.

Z u s a m m e n f a s s u n g .

Die Tertiärschichten des niederrheinischen Bergbau­gebietes sind, wie die Untersuchung einer Anzahl neuer Schachtabteufen und die Sonderkartierung übertage er­geben haben, in die Mehlsandschichten (bis 180 m mächtig), die Tonmergelstufe ( 7 - 2 0 m) und den Wal­sumer Meeressand (1 0 —20 m) gegliedert. Im Unter­gründe von Hamborn läßt sich im Liegenden des Wal­sumer Meeressandes noch eine weitere Schichtenfolge von fetten Tonen und Fließsanden nachweisen, die jedoch nicht überall verbreitet ist. Die Gesteinbe­schaffenheit der einzelnen Schichtenfolgen wird be­schrieben und ihre Stellung im geologischen Zeitschema erörtert.

D ie U m rechnung des Dam pfverb rauch es bei Dampfkraftaggregaten

und die Dampfbilanz im Zechenbetriebe.Von Dipl.-Ing. R. M u l s o v v , Aachen.

(Schluß.)

Die Gesamtberichtigungsziffer.Für die Bestimmung der die Einflüsse von p„ tj

und pg umfassenden Umrechnungsziffer k läßt sich nun

das Diagramm (Abb. 18) entwerfen. Weil k = f (t,, p^

pg) eine Funktion von 3 unabhängigen Veränderlichen

ist, kann man es nur durch ein zusammengesetztes Schaubild mit Kurvenscharen darstellen. Hier kann auf

die Veränderlichkeit von k entsprechend der Belastung keine Rücksicht mehr genommen werden. Für die Zwecke der betriebsmäßigen Umrechnung genügt es auch, mit einem mittlern k für dasjenige pmred zu rechnen, das

der Durchschnittsbelastung der Maschine entspricht.

Um die Gesamtberichtigungsziffer zu finden, braucht man nur die Berichtigungsziffern für die einzelnen

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256 G l ü c k a u f Nr. 8

Einflußgrößen t„ p, und pg zusammenzuzählen. Es sei

z. B. die Berichtigungsziffer für den Dampfverbrauch einer Kondensationsmaschine zu ermitteln, die bei folgenden

Abb. 18. Z usam m en gesetz te Berichtigungszi ffer

( t i , p i , p g ) .

Verhältnissen gearbeitet hat: Dampfdruck Pj = 16 at,

Dampftemperatur t, *= 2 7 5 ° C, Gegendruck pg 0,2 ata,

pmred = 3,5 at. Bei genauem Verfahren muß man die

Expansionsendvolumina für pmred = 3,5 at bestimmen,

was durch Darstellung von pmred = f (v )̂ geschieht. Für

diese Verhältnisse ergibt sich:v'2 = 1,70 m3/k g v'2 = 2,00 m 3/kg

kcal/kg ata kcal/kg atai, = 713,3 pj — 0,90 i, = 7 1 3 ,3 p i = 0',75

. 586,0 p = 0 ,2 0 12 = 579,3 Pg = 0,20

i2 127,3 p 2 - p g = 0 , 7 0

427,2 ( i j - y

1 0 0 0 0 - v ,• = 3,20

V j = 134,0 p 2 - p g = 0,55

427,2 ( i j - i j )

ioooo- v;

v2ni^

V2x

2,110

1,931,089.

Entnimmt man die Berichtigungsziffern aus Abb. 8 für pmred 3,5 at, so erhält man für

t ,

Pi

P g

kt = 1,034

kp = 1,035

kg = 1,018

Pm red = ^>90 Pm red = 3,412

Trägt man wie in den Abb. 5 - 7 , woraus Pmred = f ( v 2)

für den Betriebsdurchschnitt bekannt ist, die Werte auf (Abb. 19), so kann man die zu prared = 3,5 gehörigen

Volumina v ‘2m und v'2x daraus entnehmen. Es ergibt

sich das genaue k zu

Gesamtberichtigungsziffer k = 1,087

Man sieht also, daß die Summe der Einzelberichtigungen eine genügende Genauigkeit gewährleistet.

Für Dampfturbinen ergibt sich die gleiche Genauig­keit, so daß man auch hier die Berichtigungsziffern zusammenzählen kann. Für p, ==“16 ata, tj = 2 7 5 ° und

den Gegendruck pg = 3,5 at lauten bei den mittlern Be­

triebsergebnissen nach der Übersicht die Berichtigungs­ziffern für

tj kt = 1,042

P, kp = 1,070pg k g ^ 1,074

Gesamtberichtigungsziffer k = 1,186

Der genaue Wert ist

k =>2n 725,0 — 635,2

1,199~\2x 7 1 3 ,3 - 6 3 9 ,2

Auch in diesem Falle, bei dem es sich bereits um eine Berichtigung von rd. 19 °/o handelt, ist die Genauigkeit genügend.

Als Beispiel ist zunächst ein solches Diagramm für eine auf Kondensation arbeitende Dampfmaschine ent­worfen (Abb.l 8). Die Kurvenschar des rechten Diagramm­teils stellt k als Funktion von p, und t, dar. Man trägt

die Linie a b auf, die k bei veränderlichem t„ aber p,

= 18,5 ata konst. wiedergibt; sie muß durch den Punktc, = 300°, k 1 gehen. Die Kurven für die veränderten

p, findet man parallel zu a b, so daß die zu den ver­

schiedenen p, gehörenden Linien die 300°-konst.-Linie

im entsprechenden k schneiden müssen.Der linke Diagrammteil stellt k als Funktion des

Gegendrucks dar. Man zeichnet durch den Punkt k = l, pg = 0,15 (Grundwert für Vakuum bei Kolbenmaschinen

nach der Übersicht auf S. 218) die k = f (pg)-Linie c d

ein und zieht durch beliebige Punkte auf der Linie pg

= konst. = 0,15 in passenden Abständen Parallele in der Weise, daß man die Linie c d in senkrechter Richtung nach oben und unten verschiebt. Die Benutzung des Dia­gramms erfolgt, indem man von t, in der Pfeilrichtung

bis zur Linie p„ dann waagrecht bis zur Grundlinie pg

= pgm und schließlich parallel zur Kurvenschar bis zum

Druck pg geht. Im Beispiel ist dies durchgeführt für tj

- 275 °, pt = 16 ata und pg = 0,2 ata. Man findet k = 1,087

entsprechend dem vorhin gewählten Beispiel.

Diese Darstellungen eignen sich z. B. auch zur Er­mittlung der Berichtigungszahl, wenn man von den Zuständen Pj, tlf pg unmittelbar auf pj, tu pg umrechnen

will. Werden k'sowie k" bestimmt, dann istG*v = k ' -G dm

Abb. 19. Abhängigkeit des pmred vom Expansionsendvolumen für zwei besondere Betriebsfälle (zur Nachprüfung

der mittlern Berichtigungszi ffern).

W"= — In

k'-und G w= k " -G dm, also G'w = — • G'v und k =

k

derselben Weise lassen sich die Schaubilder für die Gegendrücke pgm= l,15 at (nach Abb. 12) und pem

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21. Februar 1931 G l ü c k a u f 257

3 ata (nach Abb. 16) für Kolbenmaschinen entwerfen; ebenso bei Dampfturbinen für die Gegendrücke pgm

= 0,1, 1,15 und 3 ata.

A b h ä n g ig k e i t d es D a m p fv erbra uches von der e f f ek t iv e n L e is tu n g der K r a f tm a s c h in e und der

N u t z le i s t u n g der A r b e i t sm a sc h in e .

Das verbindende Glied zwischen dem Dampfver­brauch der antreibenden Kraftmaschine und der Nutz­arbeit der angetriebenen Arbeitsmaschine bildet die effektive durch Welle und Kupplung von der Kraft­maschine abgegebene und von der Arbeitsmaschine aufgenommene Leistung N e. Die stündliche Dampfauf­

nahme G d ist eine Funktion dieser effektiven Leistung,

G d = f (N c). Daher soll zunächst einiges Grundsätzliche

über diese Beziehung bei Dampfmaschinen und Dampf­turbinen gesagt werden. Ausschlaggebend für den Verlauf dieser Kurven ist immer die Art der auftretenden Verluste1.

In der Regel wird die Beziehung zwischen G d und

N; oder N e durch einen Versuch bekannt sein oder die

Lieferfirma Angaben über den Dampfverbrauch machen können, zum mindesten in dem Bereich zwischen Vollast und Halblast. Ist auch nur ein Punkt der Dampfauf­nahmekurve bekannt, so kann die Linie doch mit prak­tisch genügender Genauigkeit ermittelt werden, indem man die Reibungsarbeit N R bei gleicher Drehzahl als

annähernd konstant annimmt und die Linie so legt, daß bei Nj = 0 noch ein Dampfverbrauch vorhanden

ist, der die durch Leitung und Strahlung sowie durch die Innenwand des Zylinders infolge Anwärmung beim Einströmen und Abkühlung beim Ausströmen ent­stehenden Verluste deckt. Jedenfalls wird die Kurve stets eine nach oben offene leichte Krümmung aufweisen. Etwas anders verläuft sie, wenn die Drehzahl nicht konstant bleibt, sondern die Nutzleistung der Arbeits­maschine unmittelbar von der Drehzahl abhängt, wie z. B. bei Kolbenkompressoren und Pumpen. In diesem Falle ist bei der Liefermenge Null auch n = 0 und G d= 0,

d .h . die G d = f (N e)-Kurve geht durch den Nullpunkt.

Dieselben Gesichtspunkte gelten für Dampfturbinen, die beim Antrieb von Drehstromgeneratoren mit kon­stanter Drehzahl laufen. Auch beim Antrieb von Kom­pressoren ist die Drehzahl nur in einem kleinen Bereich veränderlich; die Gestalt der Dampfaufnahmekurve hängt außerdem von der Art der Reglung ab, je nachdem ob reine Drossel- oder Füllungsreglung durch selbst­tätiges Zuschalten von Düsensätzen vorliegt.

Die von der Arbeitsmaschine erzeugte Nutzleistung sei Nn; die an ihrer Welle erforderliche, durch die Kraft­

maschine zu liefernde effektive Leistung N e ist eine

Funktion der Nutzleistung N n

N n = f (N e) .........................12.

Nn wird in den seltensten Fällen unmittelbar in PS,

sondern je nach der Art der Arbeitsmaschine, z. B. bei Generatoren in kW, bei Kompressoren in m 3/h Luft von bestimmtem Anfangs- und Endzustand angegeben sein, was aber einer bestimmten Nutzleistung entspricht. So bedeuten 2 0 0 0 0 m 3 Luft je h vom Ansaugezustand Pi = 1 ata, t, = 15 0 C, Endzustand 7 ata, t2 = 100 0 C, eine

Leistung von N n = L j/270000 PS, wobei Lj die mittel­

bare Arbeit für V m 3 Luft vom Ansaugezustand bezeichnet; dies entspricht einer Leistung von 1975 PS;. Warum

1 O r a m b e r g : Maschinenuntersuchungen, 1918, Ziffer 5.

man hier mit der indizierten Leistung rechnen muß, wird später noch begründet. Die zwischen G d, N e und N n

bestehenden Zusammenhänge veranschaulicht Abb. 20

Abb. 20. Zusam m enhang zwischen Dampfverbrauch, effektivem Kraftverbrauch und Luftle istung

(Dampf-Turbokompressor) .

in deren drei Diagrammen G d = f (N c), N e = cp(Nn) und

die aus den Gleichungen 11 und 12 folgende Be­ziehung G d = cp(Nn) so dargestellt sind, daß die Achsen

für je 2 Diagramme gelten. Die Abbildung zeigt die Beziehungen für einen Turbokompressor. In der Regel wird das G d-Nn-Diagramm für einen gewissen Be­

lastungsbereich bestimmt sein, besonders bei unmittel­bar gekuppelten Maschinensätzen. Sonst muß man unter Wahrung der genannten Grundsätze das Gd-Nn- und

N e-Nn-Schaubild ermitteln und daraus das Gd-Nn-Schau-

bild ableiten.Bei den Arbeitsmaschinen handelt es sich vornehm­

lich darum, einfache Beziehungen zwischen N e und N n

bzw. G d und N n aufzustellen. Die Nutzleistung ist, wie

schon erwähnt, fast stets durch eine Fördermenge aus­gedrückt und außerdem von den Betriebszuständen des geforderten Mittels abhängig.

G e n e r a t o r e n .

Bei Gleich- oder Drehstromgeneratoren liegen die Verhältnisse einfach, weil sich die Nutzleistung in kW sehr genau messen und die Wirkungsgradkurve gut bestimmen läßt. Fast immer ist auch die Dampfaufnahme entweder unmittelbar oder als Funktion der elektrischen Leistung bekannt; man hat dann mit Hilfe des ange­gebenen Umrechnungsverfahrefts die G d-Nn-Kurve für

die mittlern Betriebsverhältnisse zu errechnen. Abb. 21 zeigt die Dampfaufnahmekurve für einen 5000-kW- Drehstromturbogenerator für die Gesamtberichtigungs­ziffern k = l (mittlere Betriebsverhältnisse) und k = 0,85 bis 1,15 in Abständen von 0,05 zu 0,05. Man findet z. B. den Dampf verbrauch für die Dampfverhältnisse P != 1 5 a ta , tt = 2,56°, p2 = 0,11 ata und die Belastung

N n = 4120 kW, indem man aus dem Schaubild für

kgesamt Dampfturbinen (Abb. 19) k = 1,087 entnimmt,

auf der G d-Kurve für k bis N n = 4120 geht und links

den Dampfverbrauch = 27 200 kg/h abliest. Zur Fest­stellung des Monatsdampfverbrauches ist mit der für

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258 G l ü c k a u f Nr. 8

die obige Durchschnittsbelastung errechneten Lauf­stundenzahl zu vervielfachen. Das Anwärnien der Ma­schine für den Stopfbüchsendampf muß man durch Zuschläge berücksichtigen und den Dampfverbrauch für den Kondensationsantrieb besonders bestimmen, falls der Abdampf für Heizzwecke verwandt und nicht in eine Zwischenstufe der Hauptturbine oder den Kondensator geleitet wird.

soooo

xK'S

N 20000

||$ 75000

%

70000

— — — 27200ffg/‘r_ ........K p j

A1!11111I111I11

| V120/1 h/

085

O' 500 7000 7500 2000 2500 JOOO 3500 <7000 4500 500öe/asfung /h ffIV

Abb. 21. Dampfaufnahmekurve für einen 5000-kW-Drehstromturbogenerator.

F ö r d e r m a s c h i n e n .

Bei Fördermaschinen ist in der Regel der spezi­fische Dampfverbrauch für die Schachtpferdestunde an­gegeben (kg/Schacht-PSh), wobei unter der Leistung in Schacht-PS

N Teufe • Nutzlast

7 5 - 3 6 0 0

die Nutzleistung der Maschine verstanden wird. Der gewöhnlich von der Firma mitgeteilte oder durch Ver­such festgestellte Dampfverbrauch bezieht sich auf die normale Förderung. Da diese im Laufe des Tages schwankt und auch Seilfahrtzüge und Leerzüge Vor­kommen, ist es nicht angebracht, für den Betriebs­abschnitt die mittlere Leistung in Schacht-PS zu errechnen, sondern man ermittelt zweckmäßig aus den Versuchs- so.unterlagen den Dampfverbrauch für den vollen Förderzug.Bezeichnet Z die Anzahl der beim Versuch je h gemachten Züge, H die Förderteufe in m, Ce den

bekannten spezifischen Dampfverbrauch in kg je Schacht- PSh, P die Nutzlast in kg je Zug, dann ist der gesamte Dampfverbrauch je h

H • 7 • P 1 N e= C e • • • 13;

sich auf volle normale Förderung. Ist diese nicht erreicht worden, was durch verschiedene Umstände bedingt sein kann, so muß man den Dampfverbrauch je Zug im Hinblick auf das Kälterwerden der Maschine und die großem Niederschlagsverluste im Zylinder höher ein- setzen. Ferner ist es eine bekannte Tatsache, daß der Maschinenführer häufig Gegendampf gibt, was beim Versuch zur Bestimmung von Ce infolge der dauernden

fis Beaufsichtigung meist unter- (>o bleibt. Weiterhin sind die Sell­i n fahrtzüge wegen der geringem r.oo Nutzlast mit einem Bruchteil des

normalen Förderzuges einzu­setzen, unter Berücksichtigung, ob es sich lediglich um das Herablassen von Leuten, um ausgeglichene Fahrt oder um Ausfahrt allein handelt. Ein gewisser Zuschlag ist schließ­lich für die Stillstandzeiten nachts zu machen.

Um zu dem Monatsver- brauch der Maschine zu kom­men, stellt man sich die Zug­zahlen zweckmäßig zusammen; die Art und Zahl der Züge läßt sich aus den Karliktachogram- men erkennen. Es bezeichne Zf

die Zahl der wirklichen Förder­züge, Zs die Zahl der wirklichen

Seifahrtzüge, as die Umrech­

nungsziffer der wirklichen Seil­fahrtzüge auf Förderzüge (aus dem Monatsmittel be­wertet), az die Umrechnungsziffer für geringere Belastung,

ak die Umrechnungsziffer für Gegendampf. Dann ist

die für die Dampfverbrauchsberechnung maßgebende, vollen Förderzügen entsprechende Zugzahl

Z = ak • a2 • Zf + ak • as • Zs . . . 15

und der Gesamtdampfverbrauch für die Betriebszeit

D = Z • Cz + C0 • h ......................... 16,

wobei h die Zahl der Stillstandstunden und C0 den

stündlichen Dampfverbrauch darin bedeutet. C] ist durch

Warmhalten der Maschine, Erprobung der Bremse, Steuerung usw. begründet. Abb. 22 zeigt in Form eines

-1,20 1,20

120 .

$o

s o .

-OJO

Dc= C e7 5 - 3 6 0 0

-0 X 0

bildet man hieraus

C =D„ C . • H • P

14,Z 7 5 • 3 6 0 0

wobei C2 den Dampfverbrauch je Zug bei voller Nutz­

last bedeutet, so erhält man den Dampfverbrauch je Zug. Die Anzahl der gemachten Züge wird an jeder Förder­maschine durch einen Tachographen aufgezeichnet. Für die Auswertung sind noch besondere Gesichtspunkte zu beachten, denn der ermittelte Dampfverbrauch bezieht

Teufe: voom

Teu/e: 600mAbb. 22. Dampfverbrauch für den normalen Förderzug

einer Dampffördermaschine.

Maßstabes den Dampfverbrauch je Zug für verschiedene Teufen in Abhängigkeit von k. Bei der Auswertung sind die Zugzahlen für verschiedene Teufen getrennt

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21. Februar 1931 G l ü c k a u f 259

einzusetzen. Die Teufe vermag ein geübtes Auge an der Größe der Diagrammfläche F zu erkennen, da diese verhältnisgleich der Teufe ist, wenn die Geschwindigkeits­achse des Karlikdiagramms entsprechende Teilung hat; bekanntlich ist H = / v d t = prop. F.

L u f t k o m p r e s s o r e n .

Der Dampfverbrauch dieser Maschinen wird in der Regel bei Turbokompressoren in kg Dampf je kg ange­saugter Luft, bei Antrieb durch Kolbendampfmaschinen in kg Dampf je PSjh bekannt sein. Auch hier muß man

zunächst die G d-Nn-Kurve zeichnen.

Dabei ist die Reglung des Kompressors zu beachten. Während bei Kolbenkompressoren die Menge fast stets durch die Drehzahl geregelt wird, bestehen bei Turbo­kompressoren zwei Möglichkeiten der Reglung, nämlich durch Änderung der Drehzahl und durch Drosselung. Die Reglung durch Drosselung ist mit geringen Ver­lusten verbunden und findet fast nur bei kleinen Be­lastungen Anwendung. Die Nutzleistung wird durch die vom bestimmten Ansaugezustand t, auf einen

bestimmten Endzustand P2, t2 komprimierte Luftmenge

ausgedrückt, und die Leistung für G kg geförderte Luft, worunter eben eine Menge in m 3/h bei festgelegtem Ansaugezustand zu verstehen ist, stellt sich dar als

N„L

7 5 • 3 6 0 0

1

1

270 000G - R - T , • 1

1 7 .- • G • R • —— • (T~—T,)270 000 n - 1 2 1

R = Gaskonstante für Luft = 29,3 mkg/kg °C . 18.

Darin bedeutet L die indizierte Kompressionsarbeit für 1 kg Luft in mkg, G das geförderte Luftgewicht in kg, V„ das angesaugte Luftvolumen in m 3 von bestimmtem

Zustande (z. B. 15° 735 mm Q.-S.), n den Exponenten der (angenommenen) Kompressionspolytrope, p2 den

Kompressionsenddruck in ata, Pj den Kompressions­

anfangsdruck in ata, T2 die Kompressionsendtemperatur

in °abs., T, die Kompressionsanfangstemperatur in °abs.

Die 4 Zustandsgrößen der Luft, Drücke und Tem­peraturen am Anfang und am Ende der Kompression, unterliegen im Betriebe ebenfalls Schwankungen; dadurch ändert sich für l m 3 Luft die indizierte Leistung des Kompressors, was eine andere Belastung der Kraft­maschine und damit eine Veränderung des Dampfver­brauchs zur Folge hat. Da alle Kompressoren in den Zwischenstufen gekühlt werden, hat die Kompressions­linie einen entsprechend der Zahl der Stufen gebrochenen Verlauf. Die gebrochene Kompressionslinie denke man sich durch eine mittlere Polytrope ersetzt. Die Kühlung bestimmt die Polytrope und damit ihren Exponenten n gemäß

x — n 1

Da die Kühlwassermenge meist konstant eingestellt wird, kann man für bestimmte wenig voneinander abweichende Anfangs- und Endzustände mit dem gleichen Exponenten n rechnen. Die veränderte Leistung läßt sich nach den Gleichungen 17 und 18 feststellen. Ist beispielsweise der Kompressionsdruck p2 statt p2 so sind die Leistungen

n —i

N = —J -—" 2 7 0 0 0 0

G - R - T ,n - 1

N„ = — ------- G - R - T . • —5—" 2 7 0 0 0 0 1 n 1

1

und es verhält sich

N „ : N n " iv 'aV

iPi)i 20 .

I f - ) • • 21A w APi/

Zweckmäßiger ist jedoch die Fragestellung: Welche Luftmenge vom mittlern Betriebszustand wäre bei gleicher indizierter Leistung gefördert worden, wenn anstatt des Enddruckes p2 der Druck p2 geherrscht hätte. Dann

ergibt sich

G : G = V n : V =

Die Verhältnisse sind in Abb. 20 wiedergegeben, wobei angedeutet ist, daß z. B. bei größerm Enddruck eine größere Leistung aufzuwenden ist, wozu ein g e ­wisser Dampfverbrauch gehört oder bei gleicher auf­gewendeter Leistung mit demselben Dampfverbrauch weniger gefördert wird.

Ähnlich wie bei veränderten Dampfverhältnissen werden nunmehr auch hier für veränderte Luftverhältnisse Berichtigungsziffern bestimmt. Hier liegt die Sache ein­facher, weil man mit Hilfe der vorstehenden Formeln die Berichtigungsziffern stets auf rein rechnerischem W ege findet. Es werden folgende Fälle bei konstantem Exponenten n betrachtet: 1. p2 ändert sich, t2 steigt,

2. p, ändert sich, t2 sinkt, 3. t, ändert sich, t2 steigt.

Der vierte Fall, daß die Temperatur t2 steigt und n ver­

ändert ist, sei nur der Übersicht halber angeführt, aber in der Berechnung vernachlässigt, denn erstens ist der Einfluß sehr gering und zweitens wird eine Änderung von t2

schon bei den Fällen 1 - 3 verursacht und damit be­rücksichtigt. In Abb. 23 sind die Berichtigungsziffern in Abhängigkeit von p2, plt tj und t2 aufgetragen. Die

Gesamtberichtigungsziffer k findet man wieder durch Zusammenzählen der einzelnen k für p ,, p2 und t j ,w o ­

für ein ähnliches Diagramm entworfen wird wie in Abb. 19 für die Gesamtberichtigungsziffern bei Dampf.

Q1 n

•A L . 19.

Q = der abgeführten Wärme in kcal/kg, x dem Exponenten der Adiabate, A = dem mechanischen Wärmeäquivalenten

1 :427,2 in mkg/kcal.

Streng genommen wird die durch das Kühlwasser entzogene Wärme in den Zwischenkühlern in das Kühlwasser abgeführt, jedoch gilt für die bei mehr­stufiger Kompression durchzulegende mittlere Polytrope die obige Beziehung* Abb. 23. Berichtigungsziffern k für veränderte Preßluftzustände.

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260 G l ü c k a u f Nr. 8

scharen für k = 0 ,7 5 - 1 ,2 5 dar. Rechts sind im passenden Maßstab die' Diagramme für kDampf und kLuft ge ­

zeichnet. Man sucht zuerst kDamp[ bis d, dem kLuft und

geht von d bis zum Schnitt mit kLuft bei 1; so ergibt

sich kgesamt. Den Dampf verbrauch für die Belastung

findet man in der gleichen Weise wie in Abb. 21, z. B. V0 = 21 500 m3/h, G d = 11 920 m 3/h. Für Kolben­

kompressoren erfolgt der Entwurf der k-Kurven ent­sprechend. Bei dem Entwurf der G d-V0-Kurven ist zu

beachten, daß diese durch den Nullpunkt gehen müssen, denn die Reglung geschieht durch Einstellung der Drehzahl, und bei n = 0 ist auch V0 = 0. Zur Messung

der Luftmenge kann zweckmäßig der Kompressor selbst benutzt werden, indem man ihn bei verschiedenen Dreh­zahlen indiziert und die Beziehung zwischen Drehzahl und geförderter Menge aufstellt (Abb. 25). Bei schnellerm Lauf wird die Fördermenge infolge der Widerstände und tiefern Lage der Ansauglinie etwas geringer. Wegen des schädlichen Raumes ändert sich auch die angesaugte Menge mit dem Expansionsenddruck, wofür sich ähn­liche Berichtigungsziffern ermitteln lassen wie für den Dampfverbrauch, was hier aber nicht weiter ausgeführt werden soll. Man kann die Beziehung zwischen n und VD auch in Skalenform darstellen (Abb. 25).

Abb. 24. Dampfaufnahmekurven für e inen Turbokompressor mit a ng e füg ten Diagrammen für die Berichtigungsziffern

der Dampf- und Luftzustände.

Z u s a m m e n f a s s u n g .

Es werden Berechnungsarten für die Berichtigung des Dampfverbrauchs von Dampfaggregaten angegeben und Schaubilder entwickelt, aus denen man die Gesamt- berichtigungsziffem für den Dampfverbrauch bei ab­weichenden Drücken und Temperaturen sowohl des Betriebsdampfes als auch des geförderten Mittels finden

Von großem Vorteil ist es, die beiden Diagramme für die Gesamtberichtigungsziffern der Dampf- und Luft­zustände mit dem Dampfverbrauchsschaubild des Kom­pressors zu vereinigen. Deshalb habe ich das Schaubild der Gesamtberichtigungsziffern für die Luft nicht be­sonders herausgezeichnet, sondern in Abb. 24 das ver­einigte Schaubild wiedergegeben. Der linke Teil stellt das G d-Na- bzw. G d-V0-Diagramm mit den Kurven-

V e n t i l a t o r e n , P u m p e n .

Die Beziehungen sind hier ähnlich wie bei den Kompressoren, nur wird für die Berichtigungsziffer der Zustände des geförderten Mittels die Berücksichtigung der Depression bzw. des Pumpendruckes genügen. Der Entwurf der Diagramme gestaltet sich in derselben Weise.

& 5 ^

sng&saug/e l ußmenge //7 m y/7(/5 9C. 735mm 0--S.)O 500 fOOO 7500 POOO

O tO 20 30 40 50 60 70 60 90 fOO #0/20/30 Drehzafr/n

Abb. 25. A n sa u g m e n g e e ines K olbenkompressors, abhängig von der Drehzahl.

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21. Februar 1931 G l ü c k a u f 261

kann. Nach Schilderung des Entwurfs der Dampf­aufnahmekurven von Maschinenaggregaten werden die Schaubilder mit denen für die Berichtigungsziffern ver­

bunden, so daß man den Dampfverbrauch jeder Maschine für die vorliegenden Arbeitsverhältnisse unmittelbar ab­zulesen vermag.

G ew innung und Außenhandel Großbritanniens an Eisen und Stahl im Jahre 1929.Im Berichtsjahr hatte die britische Eisen- und Stahl ­

industrie bem erkenswerte Fortschritte zu verzeichnen. Sofern man das unter der Nachwirkung des großen Berg- arbeiterausstandes von 1926 stehende und deshalb durch eine ungew öhnliche Steigerung der G ew innung g e k e n n ­zeichnete Jahr 1927 außer acht läßt, ist eine Erstarkung der Industrie bereits sei t 1928 festzustellen. D ie se Tatsache wird einerse its durch den beträchtlichen Rückgang der Einfuhr bei gleichzeitiger Steigerung der Ausfuhr, anderseits durch den auffallend zunehmenden Inland­verbrauch zur G en ü g e belegt . D ie fast ununterbrochen das ganze Jahr 1929 hindurch anhaltende befriedigende Ent­wicklung mußte 1930 erneut einem allgemeinen Rückgang weichen.

Die R oheisenerzeugung erhöhte sich von 6,61 Mill. 1. t1928 auf 7,58 Mill. 1. t 1929; das ergibt ein Mehr von 968000 1. t oder 14,64% und stellt g leichzeit ig die seit 1921 verzeichnete Höchstzif fer dar. Hinter dem E rgeb ­nis von 1913 blieb die G ew innung noch um 2,68 Mill. 1. t oder 26,13% zurück. Ganz besonders günstig ent­wickelte sich die Stahlerzeugung, die bei 9,65 Mill. 1 . 1 neben derjenigen von 1917 mit 9,8 Mill. 1. t einen H öchst ­stand aufwies. Während gegen über 1928 eine Ste igerung um 1,13 Mill. 1 .1 oder 13,25% festzustellen ist, ergibt sich im Vergleich mit dem letzten Friedensjahr eine Erhöhung auf das 1,3 fache.

Ein weiterer Umstand, der die Entwicklung ent­scheidend beeinflußte, ist in den der Industrie seit 1.D ezem ber 1923 zugebill igten F r a c h t v e r m i n d e r u n g e n , die sich aus der N euregelung der G emeindeverhältnisse er ­gaben, zu erblicken. Diese Nachlässe erstrecken sich sow oh l auf die Brennstoff- und Erzzufuhr als auch auf die B e ­förderung der Fertigerzeugnisse und entsprechen im D urch­schnitt einer Gesamtersparnis bis 2 ś 3 d je t Fertigstahl.

Nach Beendigung des großen Bergarbeiterausstandes1926 ist die N e u b i l d u n g der britischen Eisen- und Stahlindustrie in den m aßgebend en Kreisen ernstlich be ­sprochen und se itdem mit allen Kräften gefördert worden. Wenngleich von englischen Sachverständigen vielfach her­vorgehoben worden ist, daß Zusammenschlüsse nach Art derjenigen in Deutschland insofern für ihr Land kaum möglich se ien, als die deutschen W erk e allein zu fast S0o/o im Ruhrbezirk g e l e g a i sind, während sich die Unternehmungen in Großbritannien w e i t mehr ver­teilen, scheint man sich neuerdings — entgegen dieser Auffassung — nun doch entschlossen zu haben, die Erfassung der gesam ten britischen Eisen- und Stahl­industrie in voraussichtl ich vier Großgruppen durch­zuführen. Hierbei ist fo lgende geographische Einteilung vorgesehen: Schottland, Bezirk des Tees , Midland und Südwales. Diesen Hauptgruppen können sich später noch die weniger wichtigen Bezirke, w ie Lancashire und Cumberland, anschließen. Seit 1928 haben bereits mehrere umfangreiche Zusam m enlegungen stattgefunden.

Die M öglichkeiten einer angem essenen A b s a t z ­s t e i g e r u n g sind bei dieser G elegenhe it ebenfal ls lebhaft erörtert worden. Hervorzuheben ist der Beitritt Englands in die seit dem Kriege w ieder errichtete internationale Schienengemeinschaft (Irma), die eine Auftei lung der Absatzmärkte und die Festsetzung von Verbands­preisen für Schienen vorsieht . Ähnliche Z w ecke ver­folgt auch der internationale Röhrenverband, der, gleich der Irma, die bedeutendsten Erzeuger Großbritanniens, des Festlands und der Ver. Staaten umfaßt und den Absatz gewisser Röhrenarten regelt. Zu erwähnen ist ferner, daß es zwischen den engl ischen und amerikanischen W eißblech ­

erzeugern vor etwa Jahresfrist zu einer Auftei lung der Ausfuhrmärkte g e k o m m e n ist.

Unter Führung des Reichsverbands der britischen Eisen- und Stahlw erke sind verschiedene Versuche g e ­macht worden, einen Aufstieg der Industrie herbeizuführen. Hervorzuheben ist in diesem Z usam m enhang das besonders erfolgreiche A bkom m en, w onach den Werften und Stahl ­bauwerken bei restlosem Bezug englischen Stahls ein Nachlaß von 5 s bis 12 s 6 d je t gew ährt wird. Der Verbrauch engl ischer Schiffsplatten erfuhr auf diese Weise eine beträchtliche Zunahme. Um nach Möglichkeit auch eine B elebung des Ausfuhrgeschäfts herbeizuführen, ist das seit Mitte 1928 bestehende »British Export Committee« am1. Januar 1930 in eine »British Steel Export Association« u m gew andelt bzw. erweitert worden mit der Befugnis, gegebenenfa lls wichtige Auslandsgeschäfte zu besonders ermäßigten Preisen einzuleiten bzw. zum Abschluß zu bringen und an die einzelnen W erke zu verteilen. Dein kanadischen Markt wurde von der gleichen Industriegruppe besondere Aufmerksamkeit geschenkt, indem man sich an Ort und Stelle e ingehend über die dortige Marktlage unter­richtete. Ferner ist kürzlich eine einheitl iche Verkaufs­ste lle für die Ausfuhr von Profilen, Trägern und schweren Platten errichtet worden. Die »British Steel W ork A sso ­ciation«, die d em gegen über mehr als ein Forschungsinsti tut zur Erweiterung des Verbrauchs von Stahl anzusehen ist, bemüht sich beispie lsweise um die Ersetzung von hölzernen Eisenbahnschwellen, Grubenhölzern usw. durch Stahl.

Aus dem am 1. O ktober 1929 in Kraft getretenen G esetz zur N e u r e g l u n g d e r G e m e i n d e s t e u e r sind der Schwerindustrie, abgesehen von der bereits erwähnten Frachtenersparnis, unmittelbare Steuervorteile, die sich auf etw a 3 s je t Fertigstahl belaufen, erw achsen.

Die hartnäckige W eigerung der Engländer, der inter­nationalen Rohstahlgemeinschaft beizutreten, besteht nach wie vor.

Die Aussichten für die englische Schwerindustrie werden trotz der gegen w ärtig noch anhaltenden W eltwir t ­schaftskrise als verhältn ismäßig günst ig beurteilt, da man annimmt, daß bei fortschreitender Rationalisierung die G estehungskosten eine weitere Herabsetzung erfahren und s o den Festlandstand erreichen werden. Zudem ist die Regierung eifrigst bemüht, der Industrie Aufträge zu­zuweisen und neue Geldquellen verfügbar zu machen, um so der Industrie die M öglichkeit zu geben, sich jeweils die neusten Einrichtungen usw. zu beschaffen. Von g ew isser Seite al lerdings äußert man Bedenken über die Auswirkung des neuen Bergbaugesetzes.

Vergle icht man die Eisen- und Stahlerzeugung G roß­britanniens mit den Gewinnungsergebnissen der haupt­sächl ichsten Eisen und Stahl herstellenden Länder, der Ver. Staaten, Deutschlands, Frankreichs und Belgien- Luxemburgs, so kom m t man zu der Feststellung, daß Großbritanniens Anteil an der G esam terzeugung g e g e n ­über 1928 um ein geringes gest iegen ist. Dennoch steht Großbritannien nach w ie vor erst an vorletzter Stelle unter den hier aufgeführten Staaten. An der Roheisenerzeugung dieser Länder war das britische Inselreich 1913 mit 15,13% beteiligt, 1929 dagegen nur mit 9,41 o/o. D em g eg enü ber war der Anteil der übrigen vier Staaten, mit Ausnahme D eutsch ­lands, 1929 zum Teil beträchtlich größer als vor dem Kriege. Vor allem ist es Frankreich, das Großbritannien den Rang abgelaufen hat. Seine Roheisenherstel lung machte im letzten Vorkriegsjahr bei 5,21 Mill. t nur die Hälfte der 10,43 Mill. t betragenden britischen aus; im Jahre 1929 übertraf die französische Roheisengewinnung bei 10,4 Mill. t die G ro ß ­

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262 G l ü c k .a u f Nr. 8

britanniens um mehr als ein Drittel. Der Anteil der Ver. Staaten betrug 52,9»/o (1913: 45,67o/o), der Deutschlands lfi,37o/o (1913 einschl. Saar und Luxemburg 28,03»/.)), der Belg ien-Luxemburgs 8,56 <>/o (Belgien 1913 ohne Luxem ­burg 3,61 o/o). Eine ähnliche Verschiebung ist auch bei der Stahlerzeugung eingetreten. Von 11,93o/o im letzten Vorkriegsjahr verminderte sich der Anteil Großbritanniens auf 9 ,82o/o im Berichtsjahr, w o g e g e n der Frankreichs von

.7,18 auf 9 ,68o/o und der Belgiens von 3,78 (ohne Luxem ­burg) auf 6 ,84o/o stieg. Die Ver. Staaten waren mit 57,40.°/o (1913: 48,71 o/o), und Deutschland mit 16,26oo (28,40«.») beteiligt.

Der A n t e i l G r o ß b r i t a n n i e n s a n d e r G e s a m t ­e r z e u g u n g d e r h a u p t s ä c h l i c h s t e n E i s e n u n d S t a h l g e w i n n e n d e n L ä n d e r in den Jahren 1913 und 1920 bis1929 ist im einzelnen aus Zahlentafel 1 zu ersehen.

Z a h l e n t a f e l 1. Anteil Großbritanniens so w ie der hauptsächlichsten Eisen und Stahl g ew innenden Länderan deren G esam terzeugung.

JahrGroßbritannien Ver. Staaten Deutsch lan d1 Frankreich

Belgien-L uxem burg2 Zus.

Eisen Stahl Eisen Stahl Eisen Stahl Eisen Stahl Eisen Stahl Eisen Stahl

1913 . . . . 1000 t 10 425 7787 31 463 31 803 19 312 18 543 5 207 46S7 2485 2467 68 892 65 287% 15,13 11,93 45,67 48,71 28,03 28,40 7,56 7,18 3,61 3,78 100,00 100,00

1920 . . . . 1000 t 8 164 9213 37 519 42 809 6 388 84 1 7 3 344 2706 1809 1838 57 224 64 983°/o 14,27 14,18 65,57 65,88 11,16 12,95 5,84 4,16 3,16 2,83 100,00 100,00

1921 . . . . 1000 t 2 65S 3763 16 956 20 101 7 855 10 009 3 447 3099 1842 1518 32 758 38 490% 8,11 9,78 51,76 52,22 23,98 26,00 10,52 8,05 5,62 3,94 100,00 100,00

1922 . . . . 1000 t 4 981 5975 27 657 36174 9 195 11 274 5 277 4538 3292 2959 50 402 60 920°/o 9,88 9,81 54,87 59,38 18,24 18,51 10,47 7,45 6,53 4,86 100,00 100,00

1923 . . . . 1000 t 7 560 8618 41 009 45 665 4 941 6 255 5 468 5110 3555 349S 62 533 69 146°/o 12,09 12,46 65,58 66,04 7,90 9,05 S,74 7,39 5,68 5,06 100,00 100,00

1924 . . . . 1000 t 7 425 8333 31 910 38 541 7 833 9 751 7 693 6670 5001 4762 59 862 68 057% 12,40 12,24 53,31 56,63 13,09 14,33 12,85 9,SO 8,35 7,00 100,00 100,00

1925 . . . . 1000 t 6 362 7504 37 290 46 122 10 089 12 119 8 505 7464 4906 4635 67 152 77 844o/o 9,47 9,64 55,53 59,25 15,02 15,57 12,67 9,59 7,31 5,95 100,00 100,00

1926 . . . . 1000 t 2 498 3654 40 005 49 069 9 636 12 264 9 430 8617 5927 5582 67 496 79 186% 3,70 4,61 59,27 61,97 14,28 15,49 13,97 10,88 8,7S 7,05 100,00 100 00

1927 . . . . 1000 t 74 1 0 9243 37 153 45 656 13 089 16 167 9 326 8306 6441 6151 7 3419 85 523% 10,09 10,81 50,60 53,38 17,83 18,90 12,70 9,71 8,77 7,19 100,00 100,00

1928 . . . . 100 0 1 67 1 7 8662 38 768 52 371 11 804 14 369 10 099 9387 6627 6472 74 015 91 261% 9,08 9,49 52,38 57,39 15,95 15,74 13,64 10,29 8,95 7,09 100,00 100,00

1929 . . . . 1000 t 7 701 9810 43 298 57 339 13 401 16 246 10441 9666 7002 6835 81 843 99 896°/o 9,41 9,82 52,90 57,40 16,37 16,26 12,76 9,68 8,56 6,81 100,00 100,00

1913 mit Luxemburg, seit 1920 ohne Luxemburg und Saarbezirk. — 2 1913 Belgien ohne Luxemburg.

Einen Überblick über die Entwicklung der R o h e i s e n - u n d S t a h l g e w i m i u n g in den Jahren 1913 bis 1929 bietet Zahlentafel 2 bzw. das zugehörige Schaubild. Gleichzeit ig sind in diesem Bild die Gesamteinfuhr und -ausfuhr G roß ­britanniens an Eisen und Stahl so w ie der sich ergebende Ausfuhrüberschuß mit dargestellt.

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Z a h l e n t a f e l 2. Entwicklung der Roheisen- und Stahlerzeugung 1913 —1929.

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JahrZahl der

betriebenen

W erke 1 H ochöfen

Roh eisen ­erzeugung

1. t

Stahl­erzeugung

1. t

1913 126 338 10 260 315 7 663 8761914 117 291 8 923 773 7 835 1131915 118 289 8 793 659 8 550 0151916 115 294 9 047 983 9 196 4571917 118 318 9 420 254 9 804 0791918 119 318 9 072 401 9 591 42S1919 120 280 7 417401 7 894 0001920 116 285 8 034 717 9 067 3001921 111 95. 2 616 300 3 703 4001922 93 132 4 902 300 5 8S0 6001923 98 203 7 440 500 8 481 8001924 94 185 7 307 400 8 201 2001925 86 151 6 261 700 7 385 4001926 74 69 2 458 200 3 5961001927 81 168 7 292 900 9 097 1001928 140 6 611 300 8 525 1001929 158 7 579 500 9 654 700

1013 / f 15 16 17 fS 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 192.9

Abb. 1. Roheisen- und Stah lerzeugung so w ie Außenhandel in Eisen und Stahl 1913 1929.

Nachdem bis einschließlich 1915 die Roheisenerzeugung cs war, der m engenmäßig die größte Bedeutung zukam, trat ab 1916 ein U m schwung zugunsten der Stahlgewinnung ein; d iese übertrifft bereits vom Jahre 1920 ab die Roh­e isenerzeugung um durchschnittlich 1 Mill. t. Noch weit größer war der Unterschied im Berichtsjahr, w o er2,08 Mill. t oder 27,38°/o betrug. Die Leistungsfähigkeit

der Hochöfen hat sich g e g en die Friedenszeit ganz gewalt ig gehoben. Während 1913 je Ofen 30400 t erzeugt wurden, und das erste Nachkriegsjahr 1919 nur eine Jahresmengc von 26500 t aufzuweisen hatte, betrug die Leistung bereits 1923 36700 t, erhöhte sich in den Jahren 1925 und 1927 weiter auf 41500 bzw. 43400 t und erreichte schließlich1928 und 1929 mit 47200 bzw. 48000 t den Höchststand.

Die Verteilung der Roheisen- und Stahlerzeugung auf die e i n z e l n e n M o n a t e des Jahres 1929 im Vergleich mit1926 bis 1928 ist in Zahlentafel 3 ersichtlich gemacht.

In der Berichtszeit vermochte sow ohl die Roheisen- als auch die S tah lerzeugung M onats le is tungen zu erreichen, w ie sie seit Jahren, abgesehen von gew issen Monaten des Ausnalimejahres 1927, nicht mehr zu verzeichnen waren. Die niedrigste Roheisenziffer we ist 1929 mit 520000 t der

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21. Februar 1931 G l ü c k a u f 263

Za h l e n t a f e l 3. Verte i lung der Roheisen- und Stah lerzeugung nach Monaten.

R o heisenerzeugung Stahlblöcke- und S tah lform gußerzeugungMonat 1926 1927 1928 1929 1926 1927 1928 1929

1. t 1. t 1. t I. t 1. t 1. t 1. t

Januar. . . . 533 500 434 600 560 500 563 900 640 400 730 700 626 200 764 600Februar . . . 502 000 571 100 550 800 519 600 703 800 826 800 764 400 774 900März . . . . 568 500 671 800 592 600 590 500 784 100 949 600 793 300 859 900April . . . . M a i ...................

539 100 680 000 563 100 611 300 661 000 850 100 644 100 808 60088 800 720100 591 500 654 800 45 700 884 600 752 700 843 800

J u n i ................... 41 800 651 300 563 700 657 800 34 500 747 300 709 000 830 900J u l i ................... 17 900 645 800 537 800 671 900 3 2100 687 100 666 900 804 800August . , . 13 600 596 100 519 000 682 000 52 100 643 100 648 300 753 300September . . 12 500 591 500 503 900 664 600 95 700 777 000 718 600 847 900Oktober . . . 13 100 596 300 543 600 688 700 94 200 699 000 756 000 889 800N ovem ber . . 12 700 575 900 544 400 631 400 97 500 698 700 762 500 815 000D ezem ber . . 98 000 559 100 540 400 643 000 319 300 604 900 683 100 661 200

ganzes Jahr 2 458 200' 7 292 900' 6 611 300 7 579 500 3 596 100‘ 9 097 100' 8 525 100 9 654 700

1 Berichtigte Zahl.

Monat Februar auf, während der Höchststand mit 689000 t auf den O ktober entfällt. Die Stah lerzeugung schwankte zwischen 661000 t (D ezem ber) und 890000 t (Oktober).

Wie sich die Roheisen- und Stahlgewinnung auf d ie e i n z e l n e n B e z i r k e verteilt, ist für die Jahre 1928 und1929 aus Zahlentafel 4 zu ersehen.

Z a h l e n t a f e l 4. Roheisen- und Stahlerzeugung 1928 und 1929 in den einzelnen Bezirken.

BezirkR oheisenerzeugung

I. t1928

°/o 1.11929

% 1. t

Stah lerzeugung

1928 I 1929_°/o___ I 1. t °/0

Derby, Leicester, N o t t in g ­ham, Northam pton usw.

L i n c o ln s h ir e ............................N o r d o s t k ü s t e ........................S c h o t t l a n d .................................Staffordshire, Shropshire,

Worcester, Warwick . . Südwales, Monmouthsh ireS h eff ie ld ......................................W e s t k ü s t e .................................

040 800 720 200 939 100 551 300

401 300 857 600402 100> 698 900

15,7410,8929,33

8,34

6.07 12,976.08

10,57

1 170 000 863 700

2 347 400 604 800

439 300 929 000 470 5001 754 800

15,4411,4030,97

7,98

5,8012,266,219,96

398 200 533 000

1 825 7001 426 900

886 6002 156 900 ! 113 000

184 800

I

4,676,25

21,4216,74

10,4025,3013,062,17

415 400 738 400

2 203 1001 579 600

914 5002 353 800 1 219 300

230 600

insges. 6 611 300

1 Einschl. Lancashire und Yorkshire.

100,00 7 579 500 100,00 8 525 100 I 100,00 | 9 654 700

4,307,65

22,8216,36

9,4724,3812,632,39

100,00

Hauptsitz der Roheisenindustrie ist die Nordostki iste, die 1929 allein 30,97o/o (1928: 29,33o/o) des gesam ten Roh­eisens erzeugte. An zweiter Stelle steht Derby mit 15,44% (15,74o/o), ge fo lg t von .Südwales und Monmouthshirc mit 12,26o/o (12,97o/o). Von den übrigen Bezirken brachten Lincolnshirc 11,40% (10,89 °/o), die W estküste 9,96%(10,57o/o), Schottland 7,9So/0 (8,34o/o), Sheffield 6,21 % (6,08o/o) und Staffordshirc 5,80o/o (6 ,07o/o) der G esam t­erzeugung auf.

In der Stahlerzeugung liegt das Schwergewicht zu an­nähernd gleichen Teilen in Südwales und an der Nordost ­küste, w o 1929 24,38o/o (1928: 25,30o/o) bzw. 22,82% (21,42o/o) des gesamten britischen Stahls hergestellt wurden. Schottland erzeugte 16,36o/o (16,74o/0), Sheffield 12,63% (13,06o/0), Staffordshirc 9 ,47o/o (10,40°/o), Lincolnshirc 7 ,65o/0 (6,25o/o), Derbv 4,30o/o (4 ,67o/0) und die Westküste 2,39% (2,17%).

Angaben über die Zahl der in den einzelnen Monaten1927 bis 1929 unter Feuer stehenden H o c h ö f e n werden in Zahlentafel 5 geboten.

Z a h l e n t a f e l 5. Zahl der in Betrieb befindlichen Hochöfen .

weist , während für 1928 der Monat März mit 150 zu nennen ist. Die niedrigste Zahl entfällt 1929 mit 139 auf den Januar,1928 dagegen mit 130 auf den August.

Die G l i e d e r u n g der E r z e u g u n g an F e r t i g s t a h l ist für die Jahre 1927 bis 1929 in der folgenden Zahlentafel 6 ersichtlich gemacht.

Z a h l e n t a f e l 6. Gliederung der Erzeugung an Fertigstahl 1927, 1928 und 1929.

Monats­ende

Betriebene H ochöfen

1927 11928!1929

M onats ­ende

Betriebene Hochöfen

1927 I 1928 | 1929

Januar . . 152 148 139 Juli . . . 174 131 167Februar . 162 148 1 140 A u g u s t . . 165 130 j 170März . . . 178 150 145 September 160 131 1 168April . . . 189 149 152 Oktober . 162 136 166Mai . . . 184 148 159 N ovem ber 155 135 : 163Juni . . . 175 141 165 Dezember 149 132 162

Erzeugnis 1927

1. t

1928

1. t

1929

1. t

± 1929 g eg en

1928 1. t

Schmiedestücke und R a d s ä t z e ................... 311 500 247 100 244 900 2 200

Kesse lbleche . . . . 107 100 79 200 82 800 + 3 600Bleche über lle Zoll . 1 303 700 1 124 300 1 360 400 + 236 100Bleche unter Vs Zoll 572 300 598 400 619 300 + 20 900W eiß b lech e . . . . . 749 800 864 700 879 900 + 15 200Verzinkte Bleche . . 858 100 888 800 842 900 — 45 900Schienen über 50 lbs. 715 300 587 300 586 100 — 1 200Schienen unter 50 lbs. 97 800 69 100 76 600 + 7 500Straßenbahnschienen 59 100 29 700 36 200 + 6 500Schwellen u. Laschen 163 700 96 600 76 900 — 19 700Winkel und Form ­

stahl ............................ 2 086 900 1 956 500 2 116 500 + 160 000Walzdraht . . . . . . 183 900 231 400 253 100 + 21 700B a n d s t a h l ................... 308 300 374 500 388 800 4- 14 300F e d e r s t a h l ................... 88 000 72 900 . 76 300 + 3 400

Hiernach ist es der Monat August , der 1929 mit 170 in Betrieb befindlichen Hochöfen den höchsten Stand auf­

Wie diese Zusammenstellung erkennen läßt, hat die Fcrtigstahlindustrie, fast für alle Erzeugnisse eine Ste ige ­rung erfahren. Am stärksten war die Zunahme bei Blechen, die als Haupterzeugnisse anzusprechen sind und 1929 bei 3,79 Mill. t g e g en 1928 ein Mehr von rd. 230000 t oder

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264 G l ü c k a u f Nr. S

6,47c/o aufzuweisen hatten. Von der gesam ten Blech­erzeugung entfielen 1929 1,36 Mill. t (1928: 1,12 Mill. t) auf Blechc über Vs Zoll; das entspricht einer Zunahme um 236000 t oder um rd. 21 o/o. Bleche unter 1/ a Zoll wurden 619000 t (598000 t) hergestel lt, was eine Steigerung um rd. 21000 t oder 3,49% ergibt, W eißbleche erfuhren bei 880000 t (865000 t) eine Vermehrung um rd. 15000 t oder 1,76%, Kesse lb lcche verzeichnen -bei rd. 83000 t ein Mehr von 3600 t oder 4,55»/o, verzinkte Bleche sind d em ­gegenüber bei 843000 t (8S9000 t) um rd. 46000 t oder 5,16o/o zurückgegangen. An zweiter Stelle stehen Winkel und Formstahl mit einer Erzeugung von 2,12 Mill. t (1,96 Mill. t), hier beträgt die Erhöhung 160000 t oder 8,18o/0. An Schienen wurden insgesamt 699000 t (686000 t) oder rd. 13000 t bzw. 1,87o/o mehr hergcstellt. Die Erzeugung

von Walzdraht erhöhte sich von 231000 t auf 253000 t oder um rd. 22000 t bzw. 9,38o/0. Bandstahl s t ieg von 375000 t auf 389000 t oder um rd. 14000 t oder 3,82o/o. An Feder- stahl wurden rd. 76000 t (73000 t) hergestel lt, w a s einer Steigerung von 3400 t oder 4,66o/0 entspricht. D e m g e g e n ­über sind Schwel len und Laschen bei einer Erzeugung von rd. 77000 t (97000 t) um rd. 20000 t oder 20,39o/o, ferner Schmiedestücke und Radsätze bei einer Herstel lung von 245000 t (247000 t) um 2200 t oder 0,89o/o zurückgegangen.

Was die R o h s t o f f v e r s o r g u n g der britischen Eisern industrie anlangt, so stützt sie sich zum guten Teil auf das im Lande g ew o nn en e Eisenerz, dessen G ew innung in ihrer Verteilung auf die einzelnen Bezirke für die beiden Jahre1928 und 1929 in Zahlentafel 7 a ngegeben ist.

Z a h l e n t a f e l 7. E isenerzgewinnung 1928 und 1929 in den einzelnen Bezirken.

Eisenerzart Gewinnungsbezirk

G ew innung

M enge Wert 1928 1929 1928 l. t l. t £

nsges .1929

£

W

19

s

'erl

28

d

je

19

s

t

29

d

Eisengehalt

1928 | 1929

% i %

Hämatit . . .

Jura-Erz. . .

Kohlen­eisenstein .

andere Arten

Cum berland.......................L a n c a s h i r e .......................

l 009 945 162 483

1 245 447 146 309

840 633 143 457

1 062 105 134 832

1617

88

1718

15

5254

5354

zus.

Nord-Lincolnshire . . .C le v e la n d ............................Süd-Lincolnshire usw. . Northampton usw. . .

1 172 4282 353 9382 272 124 1 672 0723 242 056

1 391 7562 842 3872 673 903 1 801 3353 880 380

984 090

300 076 695 104 207 635 501 296

1 196 937

374 654 801 712 221 263 603 890

162623

97161

17

2623

2

8051

5222282532

5322282532

zus.Nord-Staffordshire . . Süd- „ . .S c h o t t l a n d .......................andere Bezirke . . . .

9 540 190

331 180 10 585 14 390 13 496

11 198 005

369 722 9 982

26 265 11 07?

1 704 111

212 837 9 770 5 839

11 939

2 001 519

447 278

312188

17

7

106

8

3 7 • 27 30 30 30 33

272930 30 33

zus.Cornwall , Forest of

Dean u sw ........................

369 651

180 054

417041

20S 141

240 385

145 822

13 0 30 30

Großbritannien insges. 11 262 323 13 214 943 3 074 408 3 645 734 5 6 5 6 30 30

Das in Großbritannien g ew onn en e E i s e n e r z gehört zum überwiegenden Teil der Juraformation an. In den beiden Jahren 1928 und 1929 wurden davon 9,54 bzw.11,2 Mill. t gefördert , d. s. 84,71 bzw. 84,74 o/0 der gesamten Erzgewinnung. Die zweite Stelle nimmt Hämatit ein mit einer Förderung von 1,17 bzw. 1,39 Mill. t oder 10,41 bzw. 10,53»/o. An Kohleneisenstein wurden in der gleichen Zeit 370000 bzw. 417000 t oder 3,28 bzw. 3,160/0 gewonnen .

Die gesam te Eisenerzgewinnung belief sich 1929 auf 13,21 Mill. t g e g en 11,26 Mill. t 1928 und rd. 16 Mill. t im Jahre 1913. Infolge des Mangels an hochwertigen Eisen­erzen ist Großbritannien gezw ungen , hiervon große

Z a h l e n t a f e l 8. Eisenerzversorgung Großbritanniens 1 9 1 3 -1 9 2 9 .

Mengen aus dem Ausland einzuführen. Im Jahre 1929 wurden an Eisenerz 5,69 Mill. t (1928: 4,44 Mill. t), an Kiesabbränden 336000 t (303000 t) vom Ausland bezogen Vor dem Kriege erfolgte die V ersorgung der britischen Hochöfen zu rd. zwei Dritteln mit heimischen und zu einem Drittel mit eingeführten Eisenerzen. An diesem Verhältnis hat sich auch in der Folgezeit kaum etwas geändert.

Im einzelnen sind die Eisenerzversorgung Groß­britanniens in den Jahren 1913 bis 1929 so w ie der Außen­handel in Erzen aus der Zahlentafel 8 und dem dazu g e ­hörigen Schaubild 2 zu ersehen.

Förderung Einfuhr an Förde- A u s ­ Bleibt

Jahr an‘ Eisenerz Eisenerz

Kiesab­bränden * +

rungEinfuhr fuhr Ver-

sqrgung1.1 l . t 1. t l . t l . t l . t

1913 15 991 344 7 442 249 586 283 24 019 876 6 378 24 013 4981914 14 856 375 5 704 748 602 362 21 163 485 21223 21 142 2621915 14 215 526 619 7 155 677 600 21 090281 1 684 21 0S8 5971916 13 473 440 6 933 767 712 497 21 119 704 1 113 21 118 5911917 14 821 264 6 1 8 9 655 640 681 21 651 600 667 21 650 9331918 14 595 417 6 581 728 627 527 21 804 672 160 21 804 5121919 12 239 993 5 200 696 258 343 17 699 032 2 364 17 696 6681920 12 677 670 6 499 551 630 564 19 807 785 2 095 19 805 6901921 3 470 516 1 887 642 288 515 5 646 673 1 566 5 645 1071922 6 836 507 3 472 645 400 446 io 709 598 4 730 10 704 8681923 10 875 211 5S60 477 337 548 17 073 236 3 139 17 070 0971924 11 050 5S9 5 927 393 345 971 17 323 953 2 533 17 321 4151925 10 142 878 4 381 907 275 322 14 800 107 2 835 14 797 2721926 4 094 386 2 0S8 136 234 441 6 416 963 8 996 6 407 9671927 11 206 601 5 164 450 286 543 16 657 594 915 7 16 648 4371928 11 262 323 4 439 866 302 887 16 005 076 17 666 15 987 4101929 13 214 943 5 687 169 335 757 19 237 869 7 5S3 19 230 2S6

U22

20

18

16

iv

12

10

8

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Ab 1920 einschl. kupferhaltiger Abbrände.

1913 14 15 1S 17 1# 19 20 21 22 23 24 25 25 27 23 1929

Abb. 2. Eisenerzversorgung Großbritanniens 1913— 1929.

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21, Februar 1931 G l ü c k a u f 265

Die V e r s o r g u n g Großbritanniens m i t E i s e n e r z ver­teilt sieh a u f d i e e i n z e l n e n L ä n d e r wie folgt.

Z a h l e n t a f e l 9. R oh sto ffbezug der brit ischen H ochöfen aus dem Ausland.

1913l . t

1926l . t

1927l . t

1928l . t

1929l . t

Manganhaltiges Eisenerz insges. 211644 30100 61888 46778 64027

davon ausSpanien . . . 188196 11748 40764 29344 34502

andere Eisenerz­sorten insges . . 7230605 2058036 5102562 4 393088 5623142

davon ausSchw ed en . . . 366691 228568 569092 442284 724494N o rw eg en . . 487799 133571 347563 218644 513389Spanien . . . 4525843 956260 2415823 2189918 2619247Algerien . . . 759461 462188 1066868 795651 927168Griechenland . 203643 2030 5150 ,Tunis . . . . 279071 143742 350929 311821 426775andernLändern 608097 131677 347137 434770 412069

Gesam t­eisenerzeinfuhr 7442249 2088136 5164450 4439866 5687169

Kiesabbrände . 586283 234441 286543 302887 335757Manganerz. . . 601177 144308 198527 205965 289353Schrott . . . . 129253 176817 70770 55412 67629

Hauptbezugsland ist nach w ie vor Spanien, von w o Großbritannien 1929 allerdings nur noch rd. 56°/o der Menge des letzten Vorkriegsjahres bezog , nachdem die Zufuhr von dort 1928 bereits um mehr als die Hälfte zurückgegangen war. Auffallend ist d em gegen über die b e ­trächtliche Zunahme der Lieferungen aus Schweden ( + 358000 t), w a s nahezu einer Verdopplung entspricht. Der Bezug aus Algerien erhöhte sich um 168000 t und aus Tunis um 148000 t. Auch die Einfuhr aus N o r w e g en hat erstmalig eine Zunahme zu verzeichnen, und zwar um rd. 26000 t.

in Zahlentafel 10 wird ein Überblick über den A u ß e n ­h a n d e l Großbritanniens in E i s e n u n d S t a h l von 1913 bis1929 geboten.

D iese Aufste l lung zeigt, daß die britische Ausfuhr an Eisen und Stahl in all den Jahren der Einfuhr weit über ­legen war; eine Ausnahme bilden e inzig und allein die Jahre 1926 und 1927, die einerseits unter dem großen Bergarbeiterausstand, anderseits unter dessen Nachwirkung stark zu leiden hatten und so das um gekehrte Verhältnis aufwiesen. In den beiden Jahren 1928 und 1929 konnte erneut ein bedeutender R ückgang der Einfuhr und g le ich ­zeitig eine ge w isse Ste igerung der Ausfuhr erzielt werden. Die Einfuhr verminderte sich von 4,41 Mill. t 1927 auf2,9 Mill. t 1928 und auf 2,82 Mill. t 1929. Die Ausfuhr erhöhte sich von 4,26 Mill. t 1928 auf 4,38 Mill. t 1929 und erreichte damit einen Höchststand, der bisher nur von dem letzten Friedensjahr (4,97 Mill. t) übertroffen worden ist, und zwar um 590000 t oder 13,47o/0. Der ge-

Z a h l e n t a f e l 10. Außenhandel in Eisen und Stahl 1 9 1 3 -1 9 2 9 .

A u s f u h r E i n f u h r

Jahr M en g eWer

insges. je t M en geWer

insges.t

je tl . t 1000 £ £ l . t 1000 £ £

1913 4 969 225 55 351 11,1 2 230 955 15 890 7,11914 3 884 153 41 668 10,7 1 618015 10 877 6,71915 3 196 983 40 406 12,6 1 177 340 10 806 9,21916 3 294 624 56 674 17,2 772 846 11 214 14,51917 2 328 030 44 828 19,3 495 869 10 783 21,71918 1 608 103 36 843 22,9 336 950 9 708 28,81919 2 232 844 64 424 28,9 509 262 11 613 22,81920 3 251 225 128 907 39,6 1 107 598 29 017 26,21921 1 696 889 63 604 37,5 1 640 024 22 764 13,91922 3 397 185 60 862 17,9 881 284 10419 11,81923 4 31 7 537 76156 17,6 1 322 137 13 773 10,41924 3 851 264 74 190 19,2 2 429 315 22 296 9,11925 3 731 096 67 856 18,1 2 7 1 9 7 1 5 23 883 8,71926 2 987 930 55 061 18,4 3 737 692 29 512 7,81927 4 196 206 69 383 16,5 4 406 089 34 032 7,71928 4 260 462 66 789 15,7 2 897 240 24 148 8,31929 4 379 405 68 020 15,5 2 816 657 24 670 8,8

samte Ausfuhrwert ist von 69,4 Mill. £ 1927 auf rd. 68 Mill. £ 1929 zurückgegangen, w ob e i gleichzeit ig der Wert je t in derselben Zeit von 16,5 auf 15,5 £ fiel. Einer Verminderung des Einfuhrwertes von rd. 34 Mill. £ 1927 auf rd. 24,7 Mill. £ 1929 steht eine Erhöhung des Wertes je t von 7,7 £ auf 8,8 £ gegenüber .

D ie Entwicklung des A u s f u h r - bzw. E i n f u h r ü b e r ­s c h u s s e s im britischen Eisen- und Stahlgeschäft nach M enge und W ert ist für die Jahre 1913 bis 1929 in Zahlen­tafel 11 w iedergegeben .

Z a h l e n t a f e l 11. Ausfuhrüberschuß (+ ) bzw. Einfuhrüberschuß ( —) 1 9 1 3 -1 9 2 9 .

JahrM enge

l . tW ert

1000 £Jahr M en ge

l . tW ert 1000 £

1913 + 2 738 270 39 461 1922 + 2 515 901 50 4431914 + 2 266 138 30 791 1923 + 2 995 400 62 3831915 + 2 019 643 29 600 1924 + 1 421 949 51 8941916 + 2 521 778 45 460 1925 + 1 011 381 43 9731917 + 1 832 161 34 045 1926 - 749 762 25 549'1918 + 1 271 153 27 135 1927 209 883 35 351'1919 + 1 723 582 52 811 1928 + 1 363 222 42 6411920 + 2 143 627 99 890 1929 + 1 562 748 43 3501921 + 56 865 40 840

1 M ehrwert der Ausfuhr gegenüber der Einfuhr.

Hiernach sind es nur die beiden Jahre 1926 und 1927, die, den bereits erwähnten Umständen zufolge, einen Ein­fuhrüberschuß in H öhe von 750000 bzw. 210000 t auf­zuweisen hatten. W ertm äßig bestand indessen in beiden Fällen ein Ausfuhrüberschuß von 25,5 bzw. 35,4 Mill. £ . In den beiden Jahren 1928 und 1929 konnte auch m en g en ­m äßig w ieder ein Ausfuhrüberschuß erreicht werden, und zwar in H ö h e von 1,4 bzw. 1,6 Mill. t.

Z a h l e n t a f e l 12. Verte i lung des Außenhandels in Eisen und Stahl nach Monaten.

A usfuhr1 Einfuhr1Monat 1926 1927 1928 1929 1926 1927 1928 1929

l . t l . t l . t l . t l . t l . t l . t l . t

Januar . . . . 336 664 219 369 332 185 421 191 221 663 555 453 283 921 244 267Februar. . . 339 474 251 715 317 036 380 075 228 538 443 424 286 918 160 035M ä r z .................. 406 547 353 037 409 292 350 138 258 526 478109 271 526 182 107A p r i l ................... 313 045 334 534 344 333 339 804 261 787 404 710 252 677 261 932Mai .... 273 750 422 426 359 017 442 774 166 636 355 938 236 852 257 256Juni . . . . 231 334 366 050 365 890 306 847 233 399 332 637 210 405 234 208J u l i .................. 243 861 389 647 333 079 375 804 270 911 336 261 218 957 237 220August . . . . 163 684 342 405 369 778 358 192 315 066 286 271 272 368 255 192September . 160 218 384 919 295 123 299 460 445 704 312018 184 464 229 082Oktober 194 065 384 784 377 390 390 444 398 235 336 020 261 404 248 499November. 166 363 399 054 399 447 382 699 422 679 284 764 232 767 250 430Dezember. . . 158 664 351 795 358 743 331 977 517 135 280 520 183 668 256 429

ganzes Jahr 2 987 9302 4 196 2062 4 260 4622 4 379 405 3 737 6922 4 406 0892 2 897 2402 2 816 657

1 Ohne Schrott. — 3 Berichtigte Zahl.

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266 G l ü c k a u f Nr..8

W ie sich der Außenhandel in Eisen und Stahl auf die e i n z e l n e n M o n a t e verteilt, ist aus Zahlentafel 12 zu entnehmen.

Einer monatl ichen Einfuhr von durchschnittlich 235000 t im Jahre 1929 steht ein Bezug von 241000 t 1928 und ein so lcher von 367000 t 1927 gegenüber . Eine wesentl iche Besserung ist somit nicht zu verkennen, ln den einzelnen Monaten des Berichtsjahres b ew eg te sich die

Einfuhr zwischen 160000 t (Februar) und 262000 t (April). Die Ausfuhr hat sich in den einzelnen Monaten 1929 zwischen 299000 t (September) und 443000 t (Mai) bew eg t und ist im Monatsdurchschnitt bei 365000 t dem Ergebnis der beiden Vorjahre von 355000 und 350000 t nicht nennenswert überlegen gew esen .

Über die G l i e d e r u n g der A u s f u h r n a c h E r z e u g ­n i s s e n unterrichtet im einzelnen Zahlentafel 13.

Z a h l e n t a f e l 13. Gliederung der Eisen- und Stahlausfuhr nach Erzeugnissen.

1913 1929 1929 im

Erzeugnis1913 1925 1926 1927 1928 1929 (Gesamtausfuhr

= 100 gese tzt )Vergleich zu 1913 ( = 100)

1.1 l . t 1.1 l . t l . t l . t % % %

S c h r o t t ................................................... 117 078 109 759 71 943 260 881 343 737 423 950 2,36 9,68 362,11R o h e i s e n ............................................... 1 124 181 559 961 213 245 330 988 454 763 545 167 22,62 12,45 48,49Stab-, Winkel-, Profileisen . . . 141 452 37 057 22 159 36 699 27 374 27 148 2,85 0,62 19,19Stahlstäbe, Winkel, Profile . . . 251 059 237 156 179 839 324 441 296 726 319 572 5,05 7,30 127,29T r ä g e r ................................................... 121 870 64 091 45 155 113 151 81 717 S7 656 2,45 2,00 71,93Bandeisen, Röhrenstreifen . . . 45 708 60 568 49 961 49 721 60 250 60 074 0,92 1,37 131,43Bleche über Vs Z o l l ....................... 133 949 119 234 66 957 176 844 146914 198 613 2,70 4,54 148,28Bleche unter ‘/s Z o l l ....................... 68152 199 236 190 264 265 039 336 842 286 974 1,37 6,55 421,08S c h w a r z b l e c h ..................................... 71 775 34 741 26 688 37 167 30 087 30 660 1,44 0,70 42,72Verzinktes Blech ............................. 762 075 713 051 656 581 772 828 718 033 711 770 15,34 16,25 93,40W e iß b le c h ............................................... 494 497 511 355 375 041 472 016 532 429 579 77S 9,95 13,24 117,25Röhren und Röhrenverbindungs­

stücke aus G u ß e i s e n ................... 235 052 94 241 86 984 122 739 114 189 136 107 4,73 3,11 57,91desgl. aus Schw eißeisen . . . . 164 556 191 929 208 421 260 250 276 404 317 673 3,31 7,25 193,05S c h i e n e n ..................................... 506 585 217 287 170 614 447 715 399 872 334 138 10,19 7,63 65,96Schwel len , L a s c h e n ....................... 118 764 94 126 65 618 140 451 88 114 51 773 2,39 1,18 43,59Radreifen, A c h s e n ............................ 30 041 16S77 12 054 32 096 23 969 28 794 0,60 0,66 95,85R a d s ä t z e .............................................. 42 860 23 138 17 104 38 856 33 305 16 678 0,86 0,38 38,91so n s t ig es Eisenbahnmaterial . . 75 589 69 211 40 475 69 849 65 206 55 393 1,52 1,26 73,28D r a h t ........................................................ 60 532 74 155 69 374 70 260 84 372 82 988 1,22 1,89 137,10D r a h t e r z e u g n i s s e ............................ 55 739 43 771 42 423 41 921 47 741 49 642 1,12 1,13 89,06Nägel, Nieten, Holzschrauben . 30 483 21 467 22 264 21 741 21 654 23 963 0,61 0,55 78,61Schrauben, M u t t e r n ....................... 24 637 32 93S 28 532 29 076 31 139 29 354 0,50 0,67 119,15Ketten, Kabel, A n k e r ................... 34 533 15 552 13 80S 15 500 15 112 17 591 0,69 0,40 50,94

Die Mehrzahl der aufgeführten Erzeugnisse läßt g e g e n ­über 192S zum Teil mehr oder weniger beträchtliche Erhöhungen erkennen. Die größte Zunahme verzeichnen Roheisen (-; 90000 t), Schrott ( + S0000 t), Röhren( ] 63000 t), Bleche über ‘/s Zoll ( f 52000 t), W e iß ­bleche ( j- 47000 t), Stahlstäbe ( + 23000 t). Bei einer Reihe von Erzeugnissen liegt allerdings auch eine Abnahme vor, so vor allen Dingen bei Schienen ( 66000 t), Blechen unter i/s Zoll ( - 50000 t), Schwellen und Laschen ( - 36000 t), Radsätzen ( 17000 t).

Ein Vergleich der Ausfuhr von 1929 mit der von 1913 ergibt, daß bei neun Erzeugnissen, an der Spitze Bleche unter */8 Zoll mit einer Mehrausfuhr von 321,0S °/o, die Friedensausfuhr überschritten wurde. Bei dreien be ­w egte sich die Ausfuhr zwischen S9 und 96«/o, bei zehn zwischen 39 und 7 9 o/o. An Stabeisen wurden 19,10 °/o der Vorkriegsmenge ins Ausland versandt.

Das Schaubild 3 läßt die Ausfuhrentwicklung der hauptsächlichsten Erzeugnisse in den Jahren 1913, 1928 und 1929 erkennen.

Die Verteilung der R o h e i s e n a u s f u h r n a c h L ä n d e r n in den Jahren 1913 und 1927 bis 1929 zeigt die folgende Zahlentafel 14.

Z a h l e n t a f e l 14. Verteilung der Roheisenausfuhr1 nach Ländern.

Best immungsland 1913l . t

1927l . t

1928l . t

1929l . t

Schw eden . . . . 94 971Deutschland . . . 129 942 30 496 42 879 39 271

69 663B e l g i e n ................... 88 943 77 441 94 088 124 566Frankreich . . . . 157 500 38 315 55 029 84 154

109 592 26 165 37 695 52 36997150 .

Ver. Staaten . . . 124 792 40 286 77 285 69 387Brit.-Ostindien . . 14 966Australien . . . . 36 147 14 500 9 651 12 639Kanada ................... 35 564 5 727 7 898 10 698andere Länder . . 164 951 98 058 130 238 152 083

zus. 1 124 181 330 988 454 763 545 167

Abb. 3. Ausfuhr der Haupterzeugn isse in den Jahren 1913, 1928 und 1929.

1 Einschl. Eisenverbindungen.

Hauptabnehmer für britisches Roheisen ist nach wie vor Belgien. In den beiden Jahren 1928 und 1929 nahm die Ausfuhr nach dort einen derartigen Umfang an. daß se lbst die Friedensziffer (rd. 89000 t) bei 94000 bzw. 125000 t um 5000 bzw. 36000 t überholt wurde, während

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21. Februar 1931 G l ü c k a u f 267

hei allen übrigen Ländern gegen über 1913 der A b ­stand noch ein ziemlich großer ist. Frankreich als zweitgrößter Abnehmer b ezo g in der Berichtszeit bei rd. 84000 t annähernd die Hälfte der Friedensmenge. Die Ver. Staaten erhielten 69000 t (1913: 125000 t), Italien 52000 t (110000 t) und Deutschland 39000 t (130000 t).

Der Anteil an der Gesamteisen- und Stahlausfuhr ist bei Blechen aller Art, der sich im Berichtsjahr bei 1,81 Mill. t auf 41 ,2S o/o belief, noch wesentl ich größer als der bei Roh­eisen. Dein v e r z i n k t e n B l e c h mit einer Versandm enge von 712000 t und einem Anteil von 16,25o/o kom m t hierbei die größte Bedeutung zu. Seine Ausfuhr ist ganz über­wiegend nach Übersee gerichtet; Hauptabnehmer sind Britisch-Indicn (240000 t), Australien (82000 t), Britisch- Südäfrika (64000 t), Neusee land (33000 t), Britisch-West- afrika (25000 t), Portugiesisch-Ostafrika (24000 t) und Holländisch-Ostindien (23000 t).

Z a h l e n t a f e l 15. Ausfuhr von verzinktem Blech nach den verschiedenen Ländern.

B est im m ungs ­ 1913 1925 1926 1927 1928 1929land l . t l . t l .t l . t l . t l .t

Holl.-Ostindien 27555 16170 16574 21 156 22215 22655J a p a n ................... 35563 870 996 922Argentinien . . 75094 64 394 18739 9709 9532 8030Brit.-Südafrika 40237 42089 40906 54166 50630 63676

„ Indien . . 237673 259201 273944 293036 274545 240117Australien . . 104450 99778 87274 122299 73540 82489Neuseeland . . 22921 23965 22828 26897 23009 32830Kanada . . . . 32198 9025 5756 5819 12276 14012Port.-Ostafrika 7569 13510 14257 21441 17518 23530China . . . . 9156 6665 4 527 7626 6769Mittelamerika . 2483 3687 4262 7872 7758 7265Brasilien . . . 7563 7278 8204 9569 9674Uruguay . . . 9733 8593 7847 10070 10009 6843Irisch. Freistaat 11739 10362 10787 13108 14854Straits Sett le ­

ments . . . 11457 14347 17711 17932 13343 14577Ceylon . . . . 6379 9869 14103 13699 9946 11351Brit.-Westafrika 18829 16418 32245 30358 25065

Als nächstwichtigstes Erzeugnis ist W e i ß b l e c h zu bezeichnen, dessen Ausfuhr sich in der Hauptsache auf folgende Länder erstreckt: Australien (57000 t), Britisch- Ostindien (49000 t) und die Niederlande (44000 t). Be­trächtlich sind auch die Lieferungen nach Italien (33000 t), Japan (32000 t), China (29000 t), Kanada (28000 t), Argentinien, Spanien und Frankreich (je 27000 t), Holländisch-Ostindien (25000 t), Belgien (24000 t), Brasilien (23000 t). Deutschland b e z o g 19000 t, Portugal 18000 t und N o rw eg en 16000 t.

Z a h l e n t a f e l 16. Verte i lung der Ausfuhr von Weißblech nach Ländern.

Bestimmungsland1913

l .t1926

l .t1927

l .t1928

l . t1929

l . t

Deutschland . . . 34 739 5 838 21 212 21 243 18 858N orwegen . . . . 25 166 13 282 18 639 12 780 16 453Niederlande . . . 43 009 37167 46 309 49 203 43 620B e l g i e n ................... 13 363 12 482 20 963 19 084 23 506Frankreich . . . . 21 332 19 810 11 672 14 957 27 001P o r t u g a l ................... 14 873 12 685 18 868 19711 17 793I t a l i e n ....................... 20 418 13 520 14 312 32 309 3 3157C h i n a ....................... 21 691 19103 11 081 26 901 28 922Brit. -Ostindien1. . 68 817 29 176 45 467 43 856 49 459Australien . . . . 2S 961 42 640 53 519 50 358 57109Japan ....................... 28 222 15319 15 666 25 581 31 652Kanada . . . . 9 889 25 230 27 127 22 924 28 050Argentinien . . . 19 323 12 190 18 568 23 642 27 028Dänemark . . . . 10 852 12 597 12415 13 140S p a n i e n .................. 16 517 24 403 28 491 27 450Holl.-Ostindien . . 17 963 19 137 23 373 24 641Brasilien................... 10 987 21 827 23 137 22 621

1 Einschl. Straits Settlements und Malaien-Staaten.

ln der Ausfuhr von S t a h l s t ä b e n ist es wiederum der Versand nach Übersee, dem besondere Bedeutung bei ­zumessen ist; auch hier zeigen Britisch-Indien mit 78000 t

(1913: 43000 t) und Australien mit 39000 t (38000 t) die größte Aufnahmefähigkeit . Alsdann sind noch zu nennen: Neusee land mit 20000 t (7000 t), Britisch-Südafrika mit 18000 t (13000 t) und Japan mit 18000 t (21000 t).

Z a h l e n t a f e l 17. Ausfuhr von Stahlstäben usw. nach einzelnen Ländern.

Best im m ungsland 1913l .t

1926l .t

1927l . t

1928l.t

1929l.t

Deutschland . . . 5 301 211 1 009 710 769N o r w e g en . . . . 6 573 1 367 1 506 4 503 10 001Frankreich . . . . 5 253 4 242 4 929 3 776 8 845Japan ....................... 20 653 5 232 11 372 18916 17 783Brit.-Südafrika . . 13 191 10 549 18 660 14 833 18 303

„ Indien . . . 43 077 33 089 57 808 81 829 78 057Straits Sett lem ents 5 195 7 081 12 847 11 705 13 338Australien . . . . 37 972 42 300 107 634 41 235 39 379Neusee land . . . 7 254 12 156 16 974 17 700 19 988Kanada ................... 29 750 5811 6 982 6 943 12216

Die a l lgemeine Entwicklung der A u s f u h r p r e i s e ist in der folgenden Zahlentafel dargestellt.

Z a h l e n t a f e l 18. Ausfuhrpreise je 1.1 für Eisen und Stahl im ganzen.

1913 1926 1927 1928 1929£ s j d £ s ! d £ s |d £ | s d £ | s d

1. Vierteljahr . . . 11 — 16 17 3 18 1610 15 14 7 15| 1 22. „ 11 2 — 17 3 4 16 9i 6 15 14 10 15 7 53. '!■ " ■ . . . 10 16 — 19 17 11 15 13 6 15 14 2 15 16 24. ' )} . . . 11 3 |— 22 2| 3 15 15| 15 10 9 15 18 6

Hiernach betrug der Ausfuhrpreis im 1. Vierteljahr1927 noch 18 £ 16 s 10 d. A b geseh en von kleinen Abweichungen ist seitdem ein fast ununterbrochener Rück­gang , der bis zum 1. Vierteljahr 1929 anhielt und sich zu dieser Zeit auf 15 £ 1 s 2 d belief, festzuste llen. In der Folgezeit änderte sich das Bild insofern, als an Stelle der Preissenkung eine Preiserhöhung trat. Das 2. Vierteljahr1929 läßt zunächst eine Zunahme auf 15 £ 7 s 5 d er­kennen, während das 3. und 4. Vierteljahr eine weitere Steigerung auf 15 £ 16 s 2 d bzw. 15 £ 18 s 6 d aufweisen.

Abb. 4. Aus- und Einfuhrtonnenwert von Eisen und Stahl 1913—1929.

Das Schaubild 4 verdeutlicht die großen Schw ankun­gen, denen Ausfuhr- und Einfuhrtonnenwert (s. Zahlen ­tafel 10) in den Jahren 1913 bis 1929 unterworfen waren.

Während der Tonnenwert der e ingeführten Eisen- und Stahlerzeugnisse mit 8,8 £ um 1,7 £ oder 23,94«/o höher war als im Jahre 1913, lag er bei der Ausfuhr mit 15,5 £ 39,64o/o über Vorkriegshöhe.

W ie sich die britischen A u s f u h r p r e i s e f ü r d i e w i c h t i g s t e n E i s e n - u n d S t a h l w a r e n im Januar 1930 im Vergle ich mit den Monaten Januar, April und Oktober

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268 G l ü c k a u f Nr. 8

1929, ferner gegenüber Januar 1926, 1927 und 1928 so w ie im letzten Friedensjahr stellten, ist aus Zahlentafel 19 zu ersehen.

Über die E i n f u h r an E i s e n u n d S t a h l , gegliedert nach den einzelnen Erzeugnissen, unterrichtet für das Be­richtsjahr im Vergle ich mit 1913 und 1926 bis 1929 die Zahlentafel 20.

Insgesamt ist die Eisen- und Stahleinfuhr 1929 g e g e n ­über 1928 um rd. 81000 t zurückgegangen. In der Haupt­sache entfällt diese Abnahme mit 122000 t auf Brammen, mit 43000 t auf vorgewalzte Blöcke und mit 16000 t auf Träger. W eniger bedeutend ist der Rückgang bei folgenden Erzeugnissen: Bleche ( - 3700 t), Schienen ( - 2400 t), Röhren ( - 551 t) und Roheisen ( - 30 t). D em g eg en ü b er ist

Z a h l e n t a f e l 19. Ausfuhrpreise je 1.1 für Eisen und Stahl im einzelnen.

Dezem ber Januar Januar Januar Januar Apri Oktober Januar1913 1926 1927 1925 192? 192? 192? 1930

£ s d £ s d £ s d £ s d £ s d £ s d £ s d £ s d

Roheisen:Gießerei - und Puddelroheisen 2 16 11 3 17 9 5 5 2 4 — 9 3 18 5 3 16 3 4 3 4 4 6 6H ä m a t i t e i s e n ............................. 3 13 — 4 — 9 4 16 — 3 12 — 3 12 6 3 13 9 3 17 5 3 18 9

S c h i e n e n ............................................... 7 5 2 8 13 5 21 15 9 8 7 5 11 8 8 18 11 8 9 8 8 18 5S t a c h e l d r a h t ................................... 11 19 6 20 6 — 19 9 — 18 18 — 18 13 7 18 0 9 15 15 2 15 9 10D r a h t g e w e b e ................................... 16 2 9 26 8 2 29 — — 26 17 6 24 16 — 23 18 10 25 0 10 25 17 6Bleche über '/s Zoll . . . . 8 14 10 9 18 6 11 5 2 10 6 9 9 — — 9 10 1 9 15 6 9 1 4Bleche unter ‘/s Zoll . . . . 10 7 3 14 0 5 14 12 — 12 2 9 12 3 9 12 0 0 12 10 11 12 2 0W e i ß b l e c h ......................................... 14 5 4 21 2 5 22 19 — 20 1 7 19 14 — 19 14 6 20 2 6 20 5 9Verzinktes B l e c h ............................. 12 7 _ 18 8 — 18 12 — 15 13 4 15 18 2 15 6 9 15 7 11 14 19 4B a n d e i s e n ......................................... 9 .15 7 12 12 — 13 3 5 11 16 — 10 7 5 10 6 7 10 11 2 10 11 7T r ä g e r ............................................... 8 6 4 8 9 6 8 14 — 9 12 9 8 14 8 8 7 5 8 8 2 8 0 6

Z a h l e n t a f e l 20. Eisen- und Stahleinfuhr.

1913

1. t1926

1. t

1927

1. t102S

1. t1929

1. t

Eisen und Stahl in sg e s ..........................................................davon:

2 230 955 3 737 692 4 406 089 2 897 240 2 816 657

R o h e i s e n .................................................................................... 184 774 477 778 579 258 93 733 93 703E i s e n v e r b in d u n g e n ................................................................. 31 934 14 405 29 341 25 483 30 925V orgew alzte Blöcke, Knüppel. P l a t i n e n ................... 513 988 845 307 925 579 615 753 572 505Stab-, Winkel-, P r o f i l e i s e n ............................................... 199 975 280 598 297 944 175 046 185 847B r a m m e n .................................................................................... 345 503 714 903 764 649 540167 418 540W a lz d r a h t ..................................................................................... 95 196 122 619 135 441 116541 125 017Stahlstäbe, Winkel, P r o f i l e ............................................... 133 592 276 494 393 279 33S 947 389 911T r ä g e r ......................................................................................... 109 000 141 9S8 204 767 157 713 141 397Bandeisen, R ö h r e n s t r e i f e n ............................................... 72 404 132 326 181 947 148 001 173 394Bleche ......................................................................................... 169 477 2S4 257 328 865 200 672 197 022Röhren und R öh renverb indu ngsstücke ....................... 63 880 99 214 128 473 111 124 110 573S c h ie n e n ......................................................................................... 31 621 28 543 25 654 13 529 11 154D r a h t ............................................................................................. 54 391 66 390 63 071 62 639 72 111D ra h ts t i f t e .................................................................................... 50 248 62 828 64 346 65 488 68 032

die Einfuhr gest iegen in Stahlstäben ( + 51000 t), Bandeisen ( + 25000 t), Stabeisen ( + 11000 t), Draht ( + 9000 t), W alz ­draht ( + 8000 t), Eisenverbindungen (4- 5000 t) und Draht­stiften ( + 2500 t).

Ein Vergleich mit dem letzten Friedensjahr dagegen läßt eine Mehreinfuhr von insgesamt 586000 t erkennen. D iese verteilt sich nahezu auf alle Erzeugnisse , vor allen

Dingen aber auf Stahlstäbe (— 256000 t), Bandeisen ( + 101000 t), Brammen (-1 73 000 t), vorgew alz te Blöcke ( + 59000 t), Röhren ( + 47000 t), Träger ( + 32000 t), Walzdraht ( + 30000 t), Bleche ( + 23000 t). Zurück­geg a ng en ist g e g en 1913 die Einfuhr von Roheisen und Eisenverbindungen (- 92000 t) , Schienen ( - 20000 t) und Stabeisen (-■ 14000 t).

U M S C H A U .

R e c h e n t a f e l z u r E r m i t t l u n g d e s K o h l e n i n h a l t s

a u s F l ö z m ä c h t i g k e i t , A b b a u f o r t s c h r i t t

u n d S t r e b h ö h e .

Von Bergassessor Dr. W. H o f f m a n n , Hamborn.

Die Errechnung des Kohleninhalts aus der F lözm ächtig ­keit, dem Abbaufortschritt und der Strebhöhe gehört zu den häufig vorkom m enden Aufgaben der heutigen Betriebs­führung; eine besondere Bedeutung kom m t ihr für die Auf­ste l lung von Abbauplänen zu. Nicht selten gilt es auch, den Abbaufortschritt aus Förderung, Mächtigkeit und Strebhöhe zu ermitteln oder die Festste l lung zu treffen, wie hoch die Bauhöhe zur Erzielung einer bestimmten Förderung zu wählen ist. Zur schnellen Lösung dieser an sich einfachen Rechenaufgaben kann man sich mit Vorteil der nachstehend w iedergegeb en en und beschriebenen Fluchtlinientafel bedienen.

Bei der al lgemein üblichen Annahme, daß 1 m 3 Kohle 1,25 t wiegt, ist der Kohleninhalt gleich Flözmächtigkeit X Abbaufortschritt x Strebhöhe x 1,25. W enn man auf der Ordinatenachse den Kohleninhalt in t und auf der Abszissen ­achse den Abbaufortschritt in m bei der Flözmächtigkeit von I m aufträgt, so lassen sich die Punkte gle icher Bau­höhen zu geraden Linien verbinden, die sich im Nullpunkt schneiden. Trägt man sodann in gleichem Maßstab wie beim Abbaufortschritt die Flözm ächtigkeit über und unter 1 in von der 1-m-Abszisse ausgehend nach oben und unten auf einer besondern. weiter links errichteten Ordinate auf, sucht man ferner die Schnittpunkte der Waagrechten im Abstand der zu einer bestimmten Mächtigkeit und zu einem bestimmten Abbaufortschritt gehörenden Kohleninhalte mit den Linien gleicher Bauhöhe so w ie die zugehörigen Abbau­fortschritte auf und verbindet dann die Punkte gleichen Abbaufortschritts bei verschiedenen Flözmächtigkeiten mit­

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21. Februar 1931 G l ü c k a u f 269

einander, so ergeben sich Geraden gleichen Abbaufort­schritts, die sich in einem Nullpunkt bei der F lözm ächt ig ­mächtigkeit 0 schneiden. Sie sind in der Tafe l zum Unter ­schied von den sie kreuzenden Strahlen gleicher Bauhöhen schwächer geze ichnet worden. Die T e i le des Schaubildes für den Abbaufortschritt von 0 - 0 , 5 0 m läßt man z w e c k ­

beliebigem, aber g enügend großem Abstand eine Ordinate für den Wageninhalt von beispie lsweise 500 k g zieht. Zu jedem Punkt der 1000-kg-Linie gehört jetzt ein Punkt der 500-kg-Linie, w ob e i man sich diese in gleichem Maßstab und vom gleichen Nullpunkt aus für die W agenzahl wie die 1000-kg-Linie für die Tonnenzahl eingetei lt denkt, aber zur Vereinfachung als Skala die 1000-kg-Linie beibehält und statt in Tonnen in W agen abliest. D ie zueinander gehörigen Punkte der beiden Linien werden verbunden (beispie ls ­

mäßig fort und verschiebt d ieOrdinaten nach rechts; ebenso werden die F lözmächtigkeiten von 0 - 0 , 5 0 m w egge lasscn . Auf diese W eise erhält man eine Tafel, in der die Linien gleicher Bauhöhen von 4 0 - 6 0 0 m, die Kohleninhalte bis zu S00 t und die Flözm ächtigkeiten von 0,50—3,00 m e in ­getragen sind.

Außerdem enthält die Tafe l noch Schaulinien zur U m ­

weise der Punkt 200 auf der 1000-kg-Linie mit dem Punkt 400 auf der 500-kg-Linie), so daß sich eine Schar von Strahlen ergibt. D ie Schnittpunkte der die zugehörigen W agenzahlen angebenden Waagrechten mit diesen Geraden best immen die Lage der Parallelen für die Wageninhalte von 600, 700 k g usw. Die Parallelen für die Wageninhalte von mehr als 1 t liegen rechts" der Hauptordinate. D ie Abstände der Parallelen von dieser ergeben sich rechnerisch aus der Beziehung y = x - c t g a, worin x den reziproken

/fohlen*inha/t rechnung von T onnen in W agen . Diese ergeben sich, wenn

man links der Ordinatenachse für den Kohleninhalt ln

Rechentafel zur Ermittlung des Kohleninhalts aus Flözmächtigkeit , Abbaufortschritt und Strebhöhe (1 m 3 = 1,25 t).

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270 G l ü c k a u f Nr. 8

Wert des zu der betreffenden Parallelen gehörigen W a g e n ­inhalts in t und a den von dem zugehör igen Strahl und der Waagrechten durch den Strahlenanfangspunkt ein­geschlossenen W inkel bedeutet und y in gleichen Einheiten wie x zu messen ist. D ie hier w iederg eg eb en e Tafel berück­sichtigt W ageninhalte von 6 0 0 - 1200 kg.

D ie Benutzung der Tafel geht wie folgt vor sich. Soll der Kohleninhalt für eine Flözm ächtigkeit von 1,50 m, einen Abbaufortschritt von 1,20 in und eine Bauhöhe von 200 m ermittelt werden, so sucht man den Schnittpunkt der W a a g ­rechten für die F lözm ächtigkeit 1,50 m mit dem den Abbau­fortschritt von 1,20 m angebenden Strahl auf und g e h t von hier aus senkrecht nach oben, bis man den Strahl für die Bauhöhe von 200 m trifft; die W aagrechte durch diesen Punkt ergibt einen Kohleninhalt von 450 t. Zur Um rech­nung in W agen geht man von diesem Punkt aus parallel zu dem nächstbenachbarten Strahl bis auf die Senkrechte des zur Umrechnung zu benutzenden Wageninhalts , be i ­sp ie lsweise 700 kg, und liest mit Hilfe einer Waagrechten durch diesen Schnittpunkt auf dem Maßstab für den Kohlen­inhalt die gesuchte Anzahl von 640 W agen ab.

W enn man den Abbaufortschritt bei einer Förderung von 350 W agen , einem Flöz von 1,80 m Mächtigkeit und einer Bauhöhe von 120 m bei einem Wageninl ialt von S00 kg feststellen will, so geht man von der Zahl 350 auf dem M aßstab für den Kohleninhalt waagrecht nach links bis auf die 800-kg-Linie und verfolgt den durch diesen Punkt gehenden Strahl abwärts bis auf die 1000-kg-Linie bei der Zahl 280. Der Schnittpunkt der Waagrechten durch diesen Punkt mit der Bauhöhe von 120 m wird senkrecht heruntergelotet bis auf die Waagrechte für die F lözm ächtig ­keit von 1,80 m. Durch diesen- Punkt geht der Strahl fin­den gesuchten Abbaufortschritt von 1,03 m.

Soll best immt werden, w ie hoch die Bauhöhe zu wählen ist, damit eine Kohlenförderung von 450 W agen aus einem Flöz von 0,00 m Mächtigkeit bei einem Abbaufortschritt von 1,50 m und einem W ageninhalt von 750 k g erreicht wird, so rechnet man in der beschriebenen W eise die 450 W agen in 338 t um und geht dann vom Schnittpunkt der die Flözm ächtigkeit bezeichnenden Waagrechten von 0,90 m und des den Abbaufortschritt angebenden Strahls von 1,50 in senkrecht aufwärts bis zum Schnittpunkt mit der den Kohleninhalt von 33S t kennzeichnenden Waagrechten. Der durch diesen Punkt laufende Strahl ergibt die gesuchte Bauhöhe von 200 m.

Bei einiger Übung ist die Benutzung der Tafel sehr einfach. Es empfiehlt sich, bei g leichbleibender M ächtig ­keit für die Z w ecke eines best immten Betriebes die W a a g ­rechten der F lözmächtigkeiten durch Beifügung der Flözbezeicl inungen oder farbige Linien besonders hervor­zuheben.

S i c h e r u n g g e g e n d a s D u r c h g e h e n v o n

D r u c k l u f t l o k o m o t i v e n w ä h r e n d d e r F ü l l u n g .

Von Ingenieur A. H a a p e , Dortmund.Die in e inem frühem A u fsa tz1 beschriebenen Einrich­

tungen für den genannten Zweck haben den Nachteil, daß

1 Glückauf 1930, S. 272.

W I R T S C H A

Die de u tsch e W ir t s c h a f t s la g e im D e z e m b e r 1930.Von der durch das W eihnachtsgeschäft bewirkten

etwas erhöhten Um satztät igkeit in den Verbrauchsgüter ­industrien abgesehen, ist die a l lgemeine Wirtschaftslage im Berichtsmonat durch einen weitern Rückgang g e k e n n ­zeichnet. Warenverteilung- und Verbrauch hielten infolge der schlechten G esam tlage , des erhöhten Kapitalmangels und in der H offnung auf weitere Pre issenkungen mit der

die W irkung der Sicherung bereits bei abnehmendem Druck im Füllrohr, also noch bei angeschraubtem Füllrohr, auf ­gehoben wird. Nur die zuletzt w ied erg eg eb en e , rein mecha­nische Ausführung der D e m a g weist nicht diesen Mangel auf, jedoch lassen sich die erforderlichen H ebel w e g e n Platzmangels in den w en igsten Fällen unterbringen. Aus diesem Grunde hat die D em ag an ihren Lokomotiven eine neue, sehr einfache Vorrichtung angebracht, die ebenfal ls die Lokomotive g e g e n das Anfahren sichert, bis der Füll- v organg beendet und das Füllrohr abgeschraubt ist.

Wie aus der nachstehenden Abbildung hervorgeht, wird in der Nähe des Füllventils ein so g ena n ntes Sperr­ventil von geringen A bm essungen angeordnet. Die Daumen- svelle a b e w e g t darin den Kegel b, der das Ventil öffnet und schließt. An der Daum enwelle befindet sich der Hebel r, der so ge form t ist, daß er gew öhn lich vor dem Anschluß

Sicherung g e g en das Durchgehen von Druckluftlokomotiven während der Füllung.

des Füllventils d liegt. In dieser Lage ist das Sperrventil geschlossen. Soll das Füllrohr angeschraubt werden, so ist der Hebel c in die gestrichelte Lage zu bringen, wodurch das Füllventil frei wird. Durch die Drehung des H ebels und damit der Daum enwelle wird der Kegel b niedergedrückt und das Ventil geöffnet. Druckluft, die in der mit dem Sperr­ventil durch eine Rohrleitung verbundenen Fahrle itung c etwa noch vorhanden ist oder durch undichte Ventile auf- tritt, strömt aus und macht das Anfahren der Lokomotive unmöglich. Ist deren Füllung beendet und das Füllrohr abgeschraubt, so kann Druckluft erst zur Maschine ge langen, wenn der Hebel c wieder vor das Füllventi l g e le g t wird. Das Sperrventil ist somit geschlossen .

Die Einrichtung hat den Vorteil, dal) sie w e g e n der geringen Raumbeanspruchung an jeder Maschine nach­träglich leicht angebracht werden kann und nicht viel Kosten verursacht.

F T L I C H E S .

Vergebung von Aufträgen stark zurück. O hn e Zweifel ist nicht nur in Deutschland, sondern auch mehr oder weniger in allen ändern Wirtschaftsgebieten die Industrieerzeugung auf einem Tiefstand angelangt, der kaum noch unterschritten werden kann. Der damit in unmittelbarem Zusammenhang stehende gew alt ige Preissturz, der einen großen Teil der Industrieerzeugnisse unter ihren Vorkriegsstand herab­gedrückt hat, zwingt zu äußerster Herabsetzung der G e ­

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21. Februar 1931 G l ü c k a u f 271

ste l lungskosten, die mit Rücksicht auf die w e itgehend durchgeführten Rationalisierungen nur durch einen w e se n t ­lichen Abbau der Löhne bewirkt werden kann.

Der sehr gedrückten wirtschaftlichen G esam tlage ent­spricht die Lage auf dem A r b e i t s m a r k t . Ende D e z e m ­ber wurden nicht weniger al$ 4,44 Mill. Arbeitsuchende gezählt, von denen 3,57 Mill. oder 80 ,3o/o Männer und 874000 oder 19,7o/o Frauen, waren. G egenüber der gleichen Zeit des Vorjahres liegt die Zahl der verfügbaren Arbeit ­suchenden um 1,54 Mill. oder 53 ,3o/o höher. Die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der Erwerbslosen­versicherung und in der Krisenfürsorge zusammen stellte sich auf 2,83 Mil l .1, w ozu noch allein in den Städten über 25000 Einwohnern 597000 W ohlfahrtserwerbslose kommen.

Trotz der überaus f lüss igen Verfassung der aus­ländischen G e l d m ä r k t e hat sich die Kapitaleinfuhr nach Deutschland nicht zu beleben vermocht , weil einmal die Kapitalüberschußländer durch e igene Schwierigkeiten be ­unruhigt waren, anderse its die schw ankende pol it ische Lage das Vertrauen zur Bewill igung namentlich kurz­fristiger Gelder wesentl ich beeinflußt. Enttäuschend hat auch gewirkt, daß die Deutsche Reichsbank, e n tg eg en den Diskontsenkungen in der Schw eiz , in Holland usw. , zu einer Diskonterhöhung schreiten mußte, um dadurch dem Devisenmarkt, der durch umfangreiche Effektenverkäufe des Auslands so w ie durch deutsche Käufe von Auslands- werten und Nichterneuerung von Auslandskrediten stark belastet wird, Unterstützung zu bieten. An der E f f e k t e n ­b ö r s e war die St im m ung weiterhin äußerst schwach, da das stetige W achsen der Arbeitslosigkeit mehr als wirt­schaftliche Erwägungen in Betracht g e zo g e n werden. T a t ­sache ist, daß in zahlreichen Fällen Kurse erreicht sind, die nicht einmal in ihrem G esam twerte die H öhe der flüssigen Mittel der G esellschaften darste l len2.

Die deutsche A u ß e n h a n d e l s b i l a n z war im Be ­richtsmonat im reinen Warenverkehr mit 222 Mill. J t aktiv. Einer Einfuhr in H ö h e von 681 Mill. stand ein Ausfuhr­wert von 903 Mill. J t g egenüber . Die Gesamteinfuhr ist gegenüber N o v em ber um 53 Mill. M , die Ausfuhr um 28 Mill. J i weiter zurückgegangen. Von der Einfuhr­verminderung entfielen 24 Mill. J i auf die Rohstoffeinfuhr und 14,5 Mill. J i auf Lebensmittel. An der Abnahme der Ausfuhr waren Fertigwaren mit 13,6 Mill. M und R oh­stoffe mit 7,4 Mill. J i beteiligt. Für das ganze Jahr 1930 ist die Einfuhr im reinen Warenverkehr mit 10,4 Milliar­den J i gegenüber 13,4 Milliarden ,l i für 1929 ausgewiesen, woraus sich ein Rückgang von 3 Milliarden J t oder 22,7% errechnet. Die Ausfuhr ohne Reparationsl ieferungen, die sich im Jahre 1930 auf 707 Mill. ^ beliefen (819 Mill. J t in 1929), ist von 12,7 auf 11,3 Milliarden J i oder um 11 °/o zurück­gegangen, so daß sich eine Aktivität von 935 Mill. J t (einschließlich Reparationsl ieferungen 1642 Mill. JI) ergibt. Kohlen und Koks wurden für 98 Mill. J i, Eisenwaren für 212 Mill. J i und fert ige Texti lwaren für 146 Mill. J i weniger ausgeführt als im Vorjahr.

Der R e i c h s i n d e x f ü r d i e L e b e n s h a l t u n g s k o s t e n ging im Berichtsmonat von 143,5 auf 141,6 oder um 1,32% weiter zurück und lag damit um nicht w en ig er als 7,21 % tiefer als im Dezem ber 1929. Der G r o ß h a n d e l s i n d e x des Statistischen Reichsamts hat sich von 120,1 im N ovem ber auf 117,8 im Berichtsmonat oder um 1,92% gesenkt.

Die Lage im R u h r b e r g b a u ist des nähern in Nr. 6 dieser Zeitschrift geschildert .

Im A a c h e n e r Bezirk war der Absatz in Hausbrand­kohle trotz der Preisermäßigung infolge der milden W itte ­rung sehr schlecht, so daß, zumal auch für Industriekohle keine Belebung eintrat, an eine Verminderung der Lager­bestände nicht gedacht werden konnte.

Auch in O b e r s c h l e s i e n erwies sich die Marktlage für Industriekohle nach w ie vor sehr ungünst ig . Die A b ­rufe von Koks hielten sich ungefähr in den bisherigen engen

1 Bis 31. Januar 1931 ist ihre Zahl auf 3,37 Mill. gestiegen.1 Inzwischen sind sogar noch weitere, wenn auch geringfügige Ab-

schwächungen zu verzeichnen.

Grenzen. Die Kohlenpreissenkung hat auch hier keine merkbare Belebung des Marktes gebracht. Auf Halde lagen am Monatsende 402000 t Steinkohle und 467000 t Koks. Weitere Arbeiterentlassungen konnten im Berichtsmonat vermieden werden.

Auf dem n i e d e r s c h l e s i s c h e n Kohlenmarkt hat die Absatzlage dem Vormonat g egenüber keine Änderung er­fahren. Die Abrufe in Hausbrandkohle nahmen um ein geringes zu, dagegen hörten die B ezüge der Zuckerfabriken nahezu gänzlich auf. Im allgemeinen blieb das Kohlen- geschiift infolge der schlechten Beschäftigung der Industrie und der unsichern wirtschaftlichen Verhältnisse weiter unbefriedigend.

In S a c h s e n reichte die Nachfrage in Hausbrandsorten nicht zum Absatz der vollen Förderung aus, so daß erneut ein Teil auf Halde gestürzt werden mußte. D a g eg en hat sich der Abruf in Industriesorten w o h l infolge der Preis ­ermäßigung etwas gehoben .

Im G eb ie te des Mitteldeutschen B r a u n k o h l e n ­syndikats blieb die erwartete Ste igerung des Brikettabsatzes w e g e n der milden Witterung aus, so daß sich die Lager­bestände trotz e ingelegter Feierschichten nicht unerheblich vermehrt haben. Die Belebung auf dem Rohkohlenmarkt hielt infolge stärkerer Nachfrage der Zuckerfabriken weiterhin an.

Für den E i s e n e r z b e r g b a u blieb die Marktlage recht unbefriedigend. Die U n gew iß he it über das Ausmaß der Erzabrufe in den nächsten Monaten lastet um so mehr auf den Gruben, als ein weiterer Absatzrückgang die M öglich ­keit, die noch in Betrieb befindlichen Gruben länger durch- zulialten, gänzlich unterbinden würde.

In der E i s e n i n d u s t r i e ist der Auftragseingang im Berichtsmonat insgesamt genom m en einer der niedrigsten g e w e sen , der bisher zu verzeichnen war, w a s zur F o lge hatte, daß weitere wesentl iche Betriebseiiischränkungen vorgenom m en werden mußten. So weisen die Vereinigten Stahlw erke einen Rückgang ihres Inlandabsatzes im Jahre1930 um nicht weniger als 40o/0 auf, während der Ausland­absatz über 2 5 ü/o zurückging. Im allgemeinen wurden nur die dringendsten Bedarfse indeckungen vorgenom m en, da sich die Verbraucher mit Rücksicht auf die zu erwartenden Preissenkungen eine starke Zurückhaltung auferlegen. Besonders schwach liegt auch die Aufnahmefähigkeit des Baugewerbes und der Landwirtschaft. Auf dem Ausland- markt nahm der Preisdruck verschiedener belgischer W erke, die sich dem Länderschutzabkommen nicht a n g e ­schlossen haben, weiter zu. Die Inlandmarktlage für H alb ­zeug blieb unverändert schlecht, dagegen konnten nach Skandinavien und England einige größere Abschlüsse getätig t werden. Auch Stabeisen war im Auslandgeschäft lebhafter gefragt als im Vormonat. Die Abrufe der Reichs­bahn in Eisenbahnoberbaumaterial hielten sich im bis ­herigen unbefriedigenden Rahmen. Walzdraht g ing im Inland etwas besser ab.

Nach dem Bericht des Vereins deutscher M a s c h i n e n - bauansta lten bleibt das Jahresergebnis der Inlandaufträge um 37o/o, das der Auslandaufträge um 150/0 hinter dem des Vorjahrs zurück. Das größte H em m nis bildet nach wie vor die durch die Geldknappheit bewirkte schw ache Auf­nahmefähigkeit der Landwirtschaft und des Baugewerbes' w odurch nicht nur die W erke für Landwirtschafts- und Baumaschinen, sondern auch andere im Zusam m enhang damit stehende Z w e ig e beeinträchtigt wurden. Lediglich Spezialmaschinen g ingen zum Teil als F o lg e der fort­schreitenden Rationalisierung in der Kleineisenindustrie e tw as lebhafter ab.

Die B a u t ä t i g k e i t ist trotz der milden Witterung weiter zurückgegangen. Zur Hauptsache wurde nur an einigen öffentlichen Bauten und an den mit Hauszinssteuer­darlehen unterstützten W ohnungsbauten gearbeitet. Nach der Gewerkschaftsstatist ik stellte sich der Anteil der Arbeitslosen an der Gesamtmitgliederzahl auf 65,4o/o g e g e n ­über 51,7o/o im N o v em ber und 52,80/0 im Dezem ber 1929.

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272 G l ü c k a u f Nr. 8

D e u t s c h la n d s A u ß e n h a n d e l in N e b e n e r z e u g n is s e n der S t e in k o h le im D e z e m b e r 19301.

D ezem ber Januar-Dezember

Einfuhr Ausfuhr Einfuhr Ausfuhr

1929 1930 1929 1930 1929 1930 1929 1930

M en ge in t1 610 2007 5 802 2 347 29 150 10 106 138 282 76 391

S te in k o h le n p e c h ................................................... 526 1000 28 532 30 050 10 871 ' 9 072 206 535 264 579

Leichte und schwere Steinkohlenteeröle,175 386 177 681 142 247 150144Kohlenwasserstoff , Asphaltnaphtha . . 12 421 7079 14 068 10127

Steinkohlenteerstoffe ....................... .... 695 512 2 194 1 515 8 838 4 834 28 000 24 091

Anilin, A n i l in sa lz e ............................................... 5 1 149 99

W ert in

61

1000 J l

32 2 358 1 628

S t e i n k o h l e n t e e r ................................................... 83 100 491 134 1 802 627 11 350 5 74523 43 1 225 1 433 549 417 10 062 12 780

Leichte und schwere Steinkohlenteeröle,59 289 19 407 15 527Kohlenwasserstoff , Asphaltnaphtha . . 4 169 2031 1 757 919 60 628

Ste inkohlenteerstoffe .......................................... 331 219 1 073 530 3 438 2 500 13 060 9 878 1 810Anilin, A n i l in s a lz e .............................................. 8 1 169 116 73 38 2 826

1 Einschl. Zw angslieferungen.

D e u ts c h la n d s A u ßenh a nde l in Erzen , Sch lacken und A s c h e n im D e z em b e r 1930.

ZeitBleierz

Einfuhr Ausfuhr t t

EisenMangan

Einfuhrt

und :rz usw.

Ausfuhr t

Schwefe!

Einfuhrt

kies usw.

Ausfuhrt

KuplKupfers

Einfuhrt

ererz, ein usw. Ausfuhr

t

Zinl

Einfuhrt

:erz

Ausfuhrt

1913: Insges........................ 142 977 4 458 16 009 876 2 775 701 1 023 952 28 214 27 594 25 221 313 269 44 731Monatsdurchschnitt 11 915 372 1 334 156 231 308 85 329 2 351 2 300 2 102 26 106 3 728

1929: Insges........................ 79 538 21 815 18 593 283 533 695 1 170 325 46 781 438 089 8 4 1 6 178 867 180 477M onatsdurchschnitt 6 628 1 818 1 549 440 44 475 97 527 3 891 36 507 701 14 906 15 040

1930: Januar . . . . 7 964 1 618 1 619111 47198 79 199 9 037 23 793 1 300 17 065 16 027Februar. . . . 9 995 1 739 1 686 050 48 148 82 981 3 135 49 548 687 14 670 17 824M ä r z ................... 5 268 1 534 1 327 067 54 909 95 147 4 085 12 138 166 9 251 16 894A p r i l ................... 3 628 1 963 1 339 840 49 596 69 308 2 086 23 600 557 11 578 14 809M a i ................... 4 895 2 393 1 371 425 58 038 98 610 2 669 58 405 418 10 105 14 988J u n i ................... 4 381 1 733 1 450 719 66 456 79 174 2 061 51 855 212 7 074 15 449J u l i ................... 7 215 2 393 1 322 424 78 474 66 582 1 506 43 211 690 15 907 18 555August . . . . 7 723 1 620 1 349 777 71 283 73 802 1 807 21 185 1 114 10 133 16 990September . . 9 292 2 477 1 284 680 78315 80 537 3 692 36 276 975 19 779 15 050Oktober . . . 61 1 9 2 961 1 132 227 63 098 94 783 2 905 21 584 922 6 092 14 866N o v e m b e r . . 5 407 3 079 974 968 47 468 33 925 4 561 46 337 2 092 4 557 15 066D ezem ber . . 11 018 2 361 893 406 38192 105 541 5 352 53 864 697 7 961 13 583

Januar-Dezem'oer:M e n g e ................ 82 904 25 870 15 751 694 701 176 959 589 42 896 441 796 9 829 134 170 190 595W ert in 1000 A 18 345 4811 304 660 8 342 28 927 909 20 869 1 627 10 093 13 961

D e u ts ch la n d s A u ß en h a n d e l in E r z e u g n is se n der H ü tte n in d u str ie im D e z e m b e r 1930.

Zeit

Eisen u

Einfuhr

t

id Eisenlegie Aus

t

rungen;uhr

davonReparations­lieferungen

t

KupfeKupferleg

Einfuhr

t

undierungen

Ausfuhr

t

BleiBleilegi«

Einfuhr

t

undrungen

Ausfuhr

t

NickeNickelleg

Einfuhr

t

undierungen

Ausfuhr

t

ZinkZlnklegi

Einfuhr

t

underungen

Ausfuhr

t

1913: Insges.....................M onatsdurchschnitt

1929: Insges........................M onatsdurchschnitt

1930: Januar . . . . Februar. . . .M ä r z ...................A p r i l ...................M a i ...................J u n i ...................J u l i ...................August . . . . September . . Oktober . . . N ovem ber . . Dezember . .

618 291 51 524

1 818 451 151 538

127 131 111 994124 178125 227 130 618 102011 105 319 104 034

93 039 98 56994 641 85 130

6 497 262 541 439

5 813 358 484 447

521 398 434 093 491149 423 997 462 955 360 642 349 357 337 680 368 137 348 114 360 237 336 594

266 201 2218013 680 31 891 24 80119 14714 570 21 152 16 594 24 03420 150 18 500 43 36321 152

256 76321 397

279 13923 26216 75114 742 1615415 15017 78422 263 17241 22 62218 358 20 47319 29823 323

110 738 9 228

173 929 14 49417 73418 090 15786 14 919 17 034 13 853 13 290 13 16613 44714 293 12 827 14 854

84 123 7 010

137 636 11 470

7 303 9 0528 892 5 2089 435 5 741 5 626 6145 8 8635 408 7 8056 873

57 766 4 824

32 270 2 689

2 9412 9003 5704 425 3 737 3 571 41 7 93 6164 370 3 623 3 171 3 591

3 416 285

4 877 406

307 304 328 218 275173 181 240 333174 210 232

2 409 201

2 759 230

254 189 212 177 121 285 250 192 145 266 179 201

58 520 4 877

144 913 12 076

8 288 6 375

11 1038 509

10 083 1061010 1849 664

14 70011 146 9 600 7 7 1 6

138 093 11 508 45184

3 765

3 993 2131 3 575 2 445 3187 2 760 2 5561 8552 1342 4783 235 3 181

Januar-D ezem ber:M e n g e ................W ert In 1000 A

1 301 897 260 700

4 793 961 1 662 489

273 998 131 439

]

224 1581 179 293 282 431 392 265

86 351 ! 43 692 33 644 : 32 735

2 977 10 228

2 470 11 995

117 980 43 398

33 531 16 403

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21. Februar 1931 G l ü c k a u f 273

D e u tsch la n d s A u sfu h r an Kali im 4. V ier te l jah r 1930.

Empfangsländer4. Vierteljahr

1929 i 1930 t t

Ganze1929

t

s Jahr

1930 t

K a l i s a l z :B e l g i e n .......................................... 13 855 14 600 64 220 64 603D ä n e m a r k ................................. 21 656 15 750 52 910 59414E s t la n d .......................................... 2 045 650 2 745 4 228F i n n l a n d ..................................... 2 120 2 705 16 484 17 962G r o ß b r i t a n n i e n ........................ 26 877 27 944 67 085 59 988I t a l i e n .......................................... 2211 2 874 12 350 16 771L e t t l a n d ..................................... 1 830 2 050 7 130 8 050N ie d e r la n d e ................................. 25 953 12 884 204 936:231 786N orw egen ................................. 2 757 3 554 18 576 21 582Ö s t e r r e i c h ................................. 2 196 1 783 13 933 14 201Polen (ohne Poln.-Oberschi.) 2 688 3 272 98 867 20 955Poln isch-Oberschles ien . . . 432

175298 7 842 1 296

R u ß l a n d ...................................... — . 5 098 —

S c h w e d e n ...................................... 39 370 35 275 71 102 67 353S c h w e i z ...................................... 457 1 785 6 267 9 669T s c h e c h o s l o w a k e i ................... 9 260 2 221 108 460 78 261U n g a r n .......................................... 770 56 3 569 1 966Ver. Staaten von Amerika . 84 054 41 946 282 157 278 683N e u - S e e l a n d ............................ 239 1 657 2 457 4 394übrige L änder ............................ 7 605 2 050 30 961 30 522

zus. 246 550 173 354 1 077 149 991 684A b r a u m s a l z ............................ 1 757 675 4 867 3 473

S c h w e f e l s a u r e s K a l i , s c h w e f e l s a u r e K a l i -

i n a g n e s i a , C h l o r k a l i u m :B e lg i e n .......................................... 2 030 1 783 11 477 9 604G r i e c h e n la n d ............................ 3 000 2 001 6515 3 501G r o ß b r i t a n n ie n ....................... 10 366 6 808 33 634 31 687I t a l i e n .......................................... i 879 1 204 12312 9 634Niederlande................................. 7 712 1 717 63 851 48 069S c h w ed en ..................................... 2 671 1 849 5 276 5 576S p a n ien .......................................... 3 243 1 736 11 388 9 490T s c h e c h o s lo w a k e i ................... 1 649 1 551 4 887 5 394Britisch-Südaf r i k a ................... 412 485 3 595 42 1 2B r i t i s c h - I n d i e n ........................ 4 716 2 219 9 073 6 776Kanadische I n s e l n ................... 543 1 545 4013 6814C e y l o n .......................................... 2 641 991 9 053 5 588Japan .............................................. 9 800 18 148 54 891 72 336C u b a ............................................... 1 000 1 049 5 852 4 440Ver. Staaten von Amerika . 71 799 42 580 191 730 210 752übrige Länder ............................ 12 779 13 981 38 644 48 523

zus. 138 240 99 647 466 191 482 396

D u r c h s c h n i t t s lö h n e im h o l lä n d is c h e n S t e in k o h le n b e r g b a u .

D eutsch lan ds E in fu hr an M in e r a lö le n und s o n s t ig e n f o s s i l e n R o h sto f fe n im 4. V ie r te l ja h r 1930.

4. Vierteljahr Ganzes Jahr1929 1930 1929 1930

Mineralöle undRückstände: M en g e in t

Erdöl, r o h ................................. 34 6S5 65455 97991 333490Benzin aller Art, einschl. der

Terpentinölersatzmitte l . 208 868241863 1063363 1434670Leuchtöl (Leuchtpetroleum) 21295; 36345 148810 207585Gasöl, T r e i b ö l ........................ 79424 108379 364757 462154Mineralschmieröl (auch

-

Transformatorenöl, W e iß ­öl u s w . ) ................................. 259595 91871 657839 367828

Heizöl . . . . 83617 331081

Mineralöle undR ückstände: W ert in 1000 J t

Erdöl, r o h ............................ 3087 7421 16393Benzin aller Art, einschl. der

Terpentinölersatzmittel . 33981 41370 174732 247228Leuchtöl (Leuchtpetroleum) Gasöl, T r e i b ö l ........................

24185755

41017711

1634226233

2476632978

Mineralschmieröl (auchTransformatorenöl, W e iß ­öl usw.) . . 35552 13512 99592 61563

Heizöl . 3402 13186

Dürchschnittslohn einschl. T eu eru n g s ­zusch lag1 je verfahrene Schicht

Hauer

fl | M

unfertige insges.

fl 1 M

übertage insges.

fl M

Oesamt­belegschaft

fl | Jt

1928:ganzes Jahr 6,22 10,82 5,55 9,36 3,99 6,73 5,10 8,60

1929: April 6,34 10,74 5,67 9,60 4,08 6,91 5,19 8,79Juli 6,34 10,68 5,71 9,62 4,06 6,84 5,20 8,76Okt.2 6,59 11,11 5,93 10,00 4,26 7,18 5,43 9,15

ganzes Jahr 6,42 10,83 5,75 9,70 4,13 6,97 5,26 8,871930: Jan. 6,58 11,08 5,90 9,94 4,27 7,19 5,41 9,11

Febr. 6,57 11,04 5,89 9,89 4,28 7,19 5,41 9,09März 6,52 10,96 5,86 9,85 4,26 7,16 5,38 9,04April 6,51 10,96 5,88 9,90 4,26 7,17 5,39 9,08Mai 6,47 10,91 5,85 9,86 4,27 7,20 5,37 9,05Juni 6,48 10,92 5,86 9,88 4,30 7,25 5,39 9,08Juli 6,49 10,94 5,86 9,88 4,28 7,21 5,39 9,09Aug. 6,46 10,89 5,85 9,87 4,30 7,25 5,38 9,07Sept. 6,45 10,91 5,83 9,86 4,29 7,25 5,37 9,08Okt. 6,42 10,87 5,80 9,82 4,26 7,21 5,34 9,04Nov. 6,45 10,89 5,83 9,84 4,31 7,28 5,37 9,07Dez. 6,43 10,86 5,82 9,83 4,32 7,30 5,37 9,07

1 Der Teuerungszuschlag entspricht dem Kindergeld. In den Lohn* angaben nicht enthalten sind die Überschichtenzuschläge und der Preis­unterschied für Deputatkohlenvergünstigung.

a Der tarifliche Hauerdurchschnittslohn ist ab 1. O ktober 1929 von 5,70 fl auf 6 fl erhöht w orden. Der Tariflohn der Unter- und Ü bertage­arbeiter wurde um 5 % erhöht.

D u rc h s ch n i t t s lö h n e (L e is t u n g s lö h n e ) je verfah rene Sch ich t im m i t te ld e u tsch en B ra unk o h lenberg ba u .

Im Grubenbetriebbeschäftig te Arbeiter bei G esam t­

Monat der K ohlengewin nung belegschaft

T agebau TiefbauJ t J t J t

1929: Januar . . 8,30 8,79 7,31April . . . 8,59 8,99 7,41Juli . . . . 9,24 9,15 7,59Oktober . . 8,60 9,13 7,44

1930: Januar 8,43 9,14 7,45Februar . . 8,42 9,16 7,41März . . . 8,49 9,13 7,42April . . . 8,17 9,09

9,217,42

Mai . . . . 8,36 7,44Juni . . . . 8,16 9,11 7,51Juli . . . . 8,15 9,09 7,48A ugust . . 8,13 9,10 7,49September . 7,93 8,99 7,46O ktober . . 7,93 8,89 7,39N ovem ber . 8,06 8,79 7,34D ezem ber . 8,12 8,82 7,44

V e r k e h r im H afen W a n n e im D e z em b e r 1930.

D ezember

1929 | 1930

Jan.-Dez.

1929 1930

Eingelaufene Schiffe . . 344 401 4030 4806Ausgelaufene Schiffe . . 345 399 4039 4811

Güterumschlag imt t : t t

W e s t h a f e n ....................... 182 554 182 409 2095041 2296297davon Brennstoffe

Güterumschlag im179475 180095 2048688 2229436

Q s t h a f e n ............................ 5 928 6 865 95011 97902davon Brennstoffe — 6086 4515

G esam tgüterum sch lag 188 482 189 274 2190052 2394199davon Brennstoffe

Güterumschlag in bzw. aus der Richtung

179475 180095 2054 774\2233951

Duisburg-Ruhrort (Inl.) 44 474 46 472 492956 564709Duisburg-Ruhrort(Ausl .) 83 180 78 136 1050984’! 095516E m d e n ................................ 30 763 28 448 348254 356218B r e m e n ................................. 18 482 22 123 159730 212384H a n n o v e r ............................ 11 583 14 095 138127 165374

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G l ü c k a u f Nr. 8

O ber- , N e b e n - und F e ie r s ch ic h te n im R uhrbezirk auf e in en a n g e le g t e n A rbe i ter .

Monatsdurchschnitt b z w . M onat1

V er­fahrene

Schichten ins. ¿TS.

DavönC tv r- und

Ncben-schichten

Feier­schichten

inscfs. Absstz-TOÄHg«Js

W agen-mangels

betriebs­technischer

Gründe

Davon infolge» „x.;,« Krankheit A r te t* - davon

insges. durch le ite n Unfall

Feierns (ent­schuldigt

wie unent- schnldigl)

ent­schädigten

Urlaubs

1 0 2 ^ ............................ 22,$$ 0,66 2,7$ 0,1S 0,01 0,04 , 1,48 0,3S 0 ^ 9 0,6S

1030: Januar > . . 22,00 0,62 2,72 0,S1 . 0,03 — 1,30 0,37 0,29 0,29

Februar . . 21.07 0,47 4,40 2 5 5 — 0,03 — 1,31 0,37 0,24 0,27März - . > 20.53 0,49 4,96 3.0S — 0,03 — 1,16 0,36 0 ^ 2 0,47Apr i l . . . . 20,$5 0,57 4,72 ■2,35 — 0,02 — 1,01 0 ^ 3 0,20 1,14Mai . . . - 20,23 0,50 5.27 2,63 — 0,04 — 1,02 0,31 0,28 1,25Juni s . , . 20,64 0,61 4,97 •2,19 — 0,05 — 1,12 0 ^ 2 0,22 1,39) « l i , . , , 10,^0 0,41 5,92 3,43 — 0,02 — 1,12 0,32 0,1 S 1,17August , . , 20,19 0,49 5,30 2,S5 — 0,01 — 1,07 0,32 0,20 1,17Septem ber , 20,70 0,44 4,74 2,50 — 0,04 — 1,04 0,33 0.19 0,97O ktober . . 21,05 0,44 4,39 2,56 , 0,02 — 1,01 0,33 0,19 0,61N ovem ber . 21.$7 0.0$ 3,$0 2 2 5 — 0,02 — 0,9S 0.34 0.1 S 0,37Dezem ber , 22,38 a&6 3.27 1,60 — a o 3 • 1,01 0.36 | 0.30 0,33

1 Bijircctra« s« f -25 Wbfcftgtag*.

G ro ß h a n d e ls in d e x d e s S ta t i s t i s c h e n R e ic h sa m ts im Januar 1931.

Monats­d u rch ­schnittbzw.

Monat

51n: ir- C Sät£ 1 a. -■

A g ra rs to ffe

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Industrielle Rohstoffe und Halbwaren■TB V GJ " L>

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IndustrielleFerngTrsren

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¿ s y s

1020.1030: Jan.

f r hi . M»rj Apni; Mai jtmi )i.!i Aue- :Ser»t. OWi. Nov. Cxe?.

Durchschn, ICSI : Jan.

126, SS 12h,61 142,06 117,50 157,00 1SS30111.70 122.00 12S 50100.00 11.VS0 117.70117.60 llS.SO 110,20 11S;601 >0,20 10S.70;n,so !0o,i0 loo,so110.70111.00 m . 'wl2 * . (» m ,S 0 121,00116.70 105,20 124,60; 10s;sni 04,70 127i50 nn.oo ins,2o isi,3o m^O 104,40 126 60 115,2ST! 5,S7 151,74111.60 «7,5015(1,40

*130,lhjl25.20j '121,50:114.00in6.onhi4<so!lnn ,K i:ii7,60

------- fir lhaüfi -

125,57 0530

ss.50 W D 05.60 on.2007.10 tm

100,40o6.so57.20 57,0001.10 03,1700,00 tl06,70

157,23135.401S5,20157,70

^22.10 115,40 135.60 !lin.70j 117,20j 135,30iioo,7o 115.00 i 3S,4n

m inh.ftn tnS.50 1100,30h i2,oo

10,40IS .te

ns.vi nn,70 107 so10?,or«105.10105.20

I3&0013630136.60 137.20 136/10120.60

112,60 136,fö !Öly7öh20<SÖ

120,52120,60125,5012530125.40127.00 225J0;125.40 124,SO! 124,10124.20 125.60122.00 126,1t)215.20

115,40 140,63 124,47112.00 125,10115,70111.40.317.70124.00 100^0;il4,10 110,30 10230 113,70 110,3050,00 113,00 110,SO 57,10 111,2A 111,70 53,60 103.30 107,30si,6o;ioa,oo 105,30S0t30 06,30111,20 74.20 00.30 111,20 76,70 55.60 107,40 76.30 5430 104,70 O0,421fS,47 120,30 72,70; 5250 100,40

126,52 54,63 127,05127.10 55,20 127,00127.10 36,00 126,30127.10 36,10 I26,20! 12ri,70 36.10 12630 I2m,30 5330 134,30 126,20-5430 134,1.0 123,20 'S0 00 130,70:125.0070.10 132,30 12S,00:30.00 123,60 12430:30,40 113,40 123. t»0 30,40 113.S0 122,30 30,30 110,40 125,40:32,62 126,0$ 121,40 32,30 202,30

25,43 151,15 155,0321.10 151,20153,0022.30 150,40 157,6021.60 140,30 157,2020.00 143,60 15710.60 146,50 l £»6,2:i17.30 14430 153^10 16,h0 143,20 143,6014.00 230,00 144,60 13,20 133,60 14130 12,70 135,50 130,0013.00 133,60 13h.7013.00 125,60 134,70 17,35'142,23 143,7512.50.224.10 231,60

131,36 12330 126.70 125,50124.30123.30 122.00 110,40

’ 117,70

133,61 172,63 \ 230,50 163,40! 130.40 366,30! 230,1016330 j135.30 161,30 j 135,60 161.30!133.30 160,00 133.00 350,00 | 137,70 153,20 |

11630 3 37,50 156,70u » nn it.* ¡tn.114,20312,00h£S,«0120,13107,50

137,M 154,40 13fi,K> 151,60135.10 145,50 137,02150,20

134.20147.10

157,43 155, CO 154.60152.00151.00 151 .» 151.20150.50140.40145.40345.00 !44.a>142.00 150,0»141.50

137,211323)129,30126,40125.70125.70 124,50325.10124.70 122,80 120,20120.10 117 !̂ 124,63 115,20

Der Großhandelsindex des Statistischen Reichsamts ist von 1173 im Dezember vorige® Jahres auf 115.2 im Durch­schnitt Januar oder um 2.2% zurückgegangen.

Von der, Einzelgrnppen hat die Indexziffer für pflanz­liche 'Nahrungsmittel infolge höherer Preise für W aren, Weizenmehl, Kartoffeln und Zocker leicht angezogen. Die Preise fiir Schlachtvieh, besonders für Schweine, sind da­gegen beträchtlich gefallen, ln der Indexziffer für Kohle

wirkten sich Preiserhöhungen für englische Steinkohle aus. Der Rückgang der Indexziffer für Eisenrohstoffe und* Eisen ist durch die Preisherabsetzungen für Roheisen, Halbzeug, NX'alzwerkserzeugnisse nnd Eisenguß beding! Von den Nichteisenmetallen gingen vor allem Kupfer, Blei nnd Zink im Preise zurück. Im übrigen waren noch Preisrückgänge für Hänte, Feile, Leder, Chemikalien, Benzin, Benzol, Leinöl. Holzstoff. Zeitungsdruckpapier, Mauersteine, Bacholz nnd Baueisen zu verzeichnen.

D u rchschnit ts l f thne j e S c h ic h t im S te in k o h len b e rg b a u P o ln i s c h - O b e r s c h le s i e n s .

Kohlen- und Gesteinshauer GesamtbelegschaftLeistungslohn’- Barverdienst1 Gesamt­

einkommen5 Leistungslohn' Barverdienst1Gesamt­

einkommen5Zlötv G.* ■Zlotv G .* Zlötv G .# Zlotv G.* Zlotv G Ji Zlotv GJf

1929: Januar. . . m,6i 12,21

5.46 123$ 533 13,10 6,17 $,24 3.$$ $35 4^7 035 4,40April . . . 5.77 13,02 6,15 1337 6,41 $.7$ 4,15 0,41 4.45 034 4.65Jlili . . . . . . 1230 5,79 13,07 6,15 1336 63$ $32 4,15 9,41 4,43 0,$0 4.61Oktober . . 12,96 h,00 1330 6,4$ 1431 6,72 0,20 432 035 4,63 1024 431

1Q30: Januar. . . Februar . .

12^0 6.Ö5 13,66 6,41 14.46 6,70 9,21 432 933 4,62 103$ 4371230 n.CS 13.6/ 6,42 14.20 6,71 0,22 433 9,80 4,60 10^9 4,53

März ., ^ 12,03 6,07 13.73 6,45 1435 633 0.2$ 436 0,$S 4.64 10.49 4.93April - - -. 12,0$ ti.09 13.7$ . 6,47 14,43 6,77 033 43$ 0,06 4,6$ 1030 4.93Mai . . . . 13JD 6,11 6,40 14,60 636 03$ 4,41 10.02 4,71 1030 4.97Juni. . . , 13,00 6,11 13S2 6,49 14,41 6,77 0,40 4,42 io;oo 4,74 1036 4,95Juli . . . - 13,12 6.16 13,94 6*5 14,61 636 0.43 4,43 10,05 472 103$ 4.97August . . 13,01 6.11 1352 6.49 14,4$ 6,80 9.41 4,42 10,06 4,72 1036 4.96September . 1239 6.07 13.70 6,45 143$ 6,77 037 4,41 0,00 4.70 1030 4,94Oktober . . 12.8$ 6,06 13.6S 6,44 1433 6.75 035 4.40 0.06 4,60 10,45 4,02^November . 12 .« li.00 13,7$ 6.4$ 14,60 6.01 03$ 4,41 10,04 4,72 10.65 5,02Dezember . 1231 6.02 13,64 6,41 14,62 637 033 43$ 10.02 4,71 10,73 5.04r v : Lekurocstoln *• d : ' lassachliche Arheitsverdiens: ie verfahrene Schich: elnw bt. der U n te r ia s w n ta « u n i de : V ersteheruncs**185** i : :

■■A'flwiter,D ir S a rw rd ie n « * f » i n x m m e it aas leüM Q gsM m , 4 e n Zaschläfi«, för Oberartwäteti and dem H a u « tan d - und K inderm ld . E r äst Ä

I verfahrene Schicki bsnsgen*

•4er: n=i. Q ^ m tr ln ic o n im rr s - a : s te t r e a m iK S ac< U jsnineslohn, ZuKhiScen für Überarbeiten, H a i^ la n d - und ICmde-"eld pTÖsumerädwii

öepn tetkoh te , UrtaubsenOctiSdigjn« und VersteherunesbefträgcE d e r Arbeiter. Es äsi erm lteU jt v-e-fötete Schicht ;v e rö ib « n t und ü r t o * 5-

Page 27: GLÜCKAUF - delibra.bg.polsl.pldelibra.bg.polsl.pl/Content/11649/Vol67_No8.pdf · Schachtabteufen entstandenen Profile noch nicht statt gefunden hatte. Auch die Sonderkartierung des

21. Februar 1931 G l ü c k a u f 275

Die Zahl der Kalender-Arbeitstage, die sich nach der Lohnstatistik ergibt, verteilt sich auf 1 ange leg ten (vor ­handenen) Arbeiter, w ie fo lgt:

Okt. Nov.1930

Dez.

1. Verfahrene normale Schichten (ohne Ü b e r a r b e i t ) ........................ 23,15 21,02 20,03

2. Über- und Nebensch ichtcn . . 1,04 1,28 1,363. Entgangene Schichten insges. . 3,85 2,98 2,97

hiervon entfielen infolge: a) A b sa tz m a n g e ls ............................ 1,57 1,24 0,73b) W a g e n m a n g e l s .......................c) betriebstechnischer Gründe . 0,01 0,01 0,01d) Streiks .......................................... — — —

e) K r a n k h e i t ..................................... 0,97 0,86 1,20f) Feierns, und zwar:

1. e n t s c h u ld i g t ....................... 0,38 0,30 0,372. u n en tsc h u ld ig t ................... 0,19 0,15 0,15

g) entschädigungspfl ichtigen U r l a u b s .......................................... 0,73 0,42 0,51

zus. Kalenderarbeitstage 27,00 24,00 23,00

Die Zahl der Beschäft igten betrug im

1. A r b e i t e r :a) V o l l a r b e i t e r ...............................................b) durchschnittlich a ng e leg te Arbeiterc) am letzten Arbeitstag im Vertrags ­

verhältnis s tehende Arbeiter und A rbei ter innen ...............................................

2. B e a m t e :a) Technische B e a m t e .................................b) Kaufmännische Beamte . . . . . .

Beamte in sg e s .....................................................

G l ied eru n g der B e le g s c h a f t im Ruhrbergbau nach d e m F a m il i en s ta n d .

Nov. Dez.69 043 78 822

69 098 79 364

78 822 79 083

3 404 1 842

3411 1 836

5 246 5 247

Auf 100 Arbeiter entfielen

verheiratete

Monat ledi­ge

davon

ins­ ohne mitges. Kin­

der 1 Kind 2 Kin­dern

3 Kin­dern

4 und mehr

Kindern

1929:Januar . . 31,97 68,03 19,03 20,27 15,43 7,77 5,53April . . 31,91 68,09 19,30 20,35 15,43 7,67 5,34Juli. . . . 32,24 67,76 19,34 20,36 15,29 7,58 5,19Oktober . 32,32 67,68 19,43 20,50 15,24 7,45 5,06

1930:Januar . . 31,90 68,10 19,57 20,75 15,28 7,43 5,07Februar . 31,90 68,10 19,55 20,80 15,32 7,41 5,02März. . , 31,55 68,45 19,53 20,94 15,45 7,45 5,08April. . . 31,20 68,80 19,51 21,14 15,57 7,48 5,10Mai . . . 30,90 69,10 19,49 21,30 15,68 7,50 5,13Juni . . . 30,57 69,43 19,54 21,41 15,80 7,53 5,15Juli . . . 30,20 69,80 19,43 21,58 15,95 7,64 5,20A u g ust . . 29,82 70,18 19,45 21,74 16,08 7,67 5,24September 29,39 70,61 19,50 21,87 16,17 7,77 5,30Oktober . November

28,95 71,05 19,46 22,07 16,33 7,83 5,3628,54 71,46 19,57 22,15 16,42 7,87 5,45

Dezember 28,29 71,71 19,62 22,24 16,46 7,90 5,49

Soz ia le A u f w e n d u n g e n in G ro ß b r ita n n ien(in Mill. £).

Aus der nachstehenden Aufste l lung g e h t hervor, daß die sozialen Aufw endungen in Großbritannien im Jahre 1929, verglichen mit 1921, eine S te ig erun g um rd. 89 Mill. £ er­fahren haben. Die A u fw endu ngen für E rwerbslosenfürsorge haben sich um 43 Mill. £ vermehrt, für Arbeiterwohnungen um 26,9 Mill. £, für Krankenversicherung um 10 Mill. £, für Armenunterstützung um 9,6 Mill. £ und für Erziehung um8,2 Mill. £.

1921 1924 1928 1929

Erwerbslosenfürsorge . . . 10,8 48.0 42,8 53,8Krankenversicherung . . . 29,9 30,9 37,6 39,9K r i e g s r e n t e n ............................ 100,9 69,6 56,9 54,0andere R e n t e n ....................... 20,8 24,0 45.61 58,7'E r z i e h u n g ................................. 88,8 86,6 94,4 97,0A rbeiterwohnungen . . . . 4, 7 16,6 26,7 31,6Armenunterstützung . . . . 34,3 41,9 45,5 43,9V ersch iedenes2 ....................... 16,5 14,5 16,5 16,9

zus. 306,7 332,1 366,0 395,8

1 Einschl. Beitrag für W itwen-, W aisen- und A ltersrenten.3 Einschl. Aufwendungen für Krankenhäuser und Irrenhäuser.

D e m g eg e n ü b e r sind die A u fw endu ngen für Kriegs­renten von 100,9 Mill. £ 1921 allmählich auf 54 Mill. £ im Jahre 1929 — mithin auf nahezu die Hälfte — zurück­geg a ng en .

Der F a m il ien s ta n d der k r a n k fe ie rn d e n R u hrbergarbe i ter , a) Gliederung der krankfeiernden Arbeiter

nach ihrem Familienstand.

Au 100 krankfeiernde Arbeiter entfielen

verheiratete

Monat ledi­ge

davon

ins­ ohne'

mitges. Kin­

der 1 Kind 2 Kin­dern

3 Kin­dern

4 und mehr

Kindern

1929:Januar . . 25,61 74,39 21,16 19,70 16,57 9,48 7,48April . . . 26,35 73,65 21,65 19,71 16,57 8,98 6,74Juli . . . 26,96 73,04 21,43 19,84 16,21 9,18 6,38Oktober . 28,11 71,89 20,26 20,36 16,42 8,64 6,21

1930:Januar . . 26,85 73,15 21,11 20,17 16,49 8,75 6,63Februar . 27,05 72,95 21,05 19,86 16,64 8,80 6,60März . . . 27,42 72,58 20,86 19,80 16,47 8,74 6,71April . . . 28,38 71,62 19,61 19,94 16,41 8,90 6,76Mai . . . 27,05 72,95 20,15 20,29 16,71 9,00 6,80Juni . . . 26,02 73,98 20,17 20,92 17,10 8,83 6,96Juli . . . 25,00 75,00 20,10 21,10

20,7317,20 9,37 7,23

A u g u s t . . 24,81 75,19 20,04 17,48 9,53 7,41September 24,62 75,38 19,87 21,31 17,30 9,43 7,47Oktober . 23,60 76,40 20,62 21,61 17,06 9,66 7,45N ovem ber 23,46 76,54 20,61 21,56 16,95 9,72 7,70Dezember 22,64 77,36 20,46 21,44 17,45 10,09 7,92

b) Anteil der Kranken an der Gesamtarbeiterzahl und an der betreffenden Famil ienstandsgruppe.

Anteil der Kranken

an der betr. Famil ienstandsgruppe

c3 verheirateteeoKt* ■

ö S O " ledi­

ge

davon<

*-■ *5 ins­ mit•a 1: c « a

ges. ohneKinder 1

Kind2 Kin­dern

3 Kin­dern

4 und mehr

Kindern

1929:Jan. 5,84 4,71 6,43 6,54 5,72 6,32 7,18 7,95April 5,72 4,73 6,20 6,42 5,55 6,15 6,71 7,22Juli 5,77 4,80 6,18 6,36 5,59 6,08 6,95 7,06Okt. 5,52 4,81 5,88 5,77 5,50 5,96 6,42 6,79

1930:Jan. 5,20 4,39 5,60 5,62 5,06 5,62 6,14 6,82Febr. 5,24 4,49 5,67 5,70 5,05 5,75 6,28 6,95März 4,64 4,08 4,98 5,02 4,44 5,01 5,52 6,21April 4,04 3,73 4,27 4,12 3,87 4,32 4,88 5,43Mai 4,07 3,59 4,33 4,24 3,91 4,37 4,92 5,44Juni 4,46 3,82 4,78 4,63 4,39 4,86 5,26 6,07Juli 4,48 3,74 4,86 • 4,68 4,42 4,87 5,54 6,29Aug. 4,29 3,60 4,64 4,46 4,13 4,71 5,38 6,13Sept. 4,15 3,52 4,48 4,28 4,09 4,49 5,10 5,91Okt. 4,03 3,32 4,38 4,32 3,99 4,26 5,03 5,67Nov. 3,93 3,24 4,23 4,16 3,84 4,08 4,87 5,58Dez. 4,091 3,27 4,41 4,26 3,94 4,34 5,23 5,90

Vorläufige Zahl.

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276 G l ü c k a u f Nr. 8

Englischer Kohlen- und Frachtenmarktin der am 13. Februar 1931 endigenden W oche'.

1. K o h l e n m a r k t (Börse zu N ewcast le -on -T yne) . ln der B erichtswoche war keine nennenswerte Änderung auf dem Kohlenmarkt zu verze ichn en; die Nachfrage hat w e i ter ­hin nachgelassen. B essere Kesselkohlensorten blieben ziem ­lich fest behauptet, d a g eg en waren die übrigen Sorten schwach. Im G askoh lengeschäft hatte das schlechte W etter eine geste iger te Nachfrage der inländischen Gasverbraucher zur F o lg e ; hierdurch w urde ein größerer Rückgang der Preise verhindert, welcher unvermeidlich schien. Der A u s ­landabsatz ist noch sehr gedrückt; gute Bunkerkohlensorten werden jetzt bei einem Abschluß von 14/6 s als sehr günst ig verkauft angesehen. Gew öhnliche Sorten sind zu sehr niedrigen Notierungen reichlich vorhanden. Es sind nur w e n ig e Abschlüsse zu verzeichnen, welche zugunsten der Händler zu Notierungen getät ig t wurden, die unter den Mindestpreisen lagen. Die G aswerke von Fredrikshavn forderten A n g eb o te für 3 0 0 0 1 Durham-Gas- und/oder -Koks­kohle. Die G aswerke von Randers ersuchten um A ngebote für 2500 t Durham-Kokskohle. D ie Gassverke von Karls­krona nahmen eine mäßige Ladung von W ear-Gaskohle zu 20 s 8'/2 d cif. Nach den Nachrichten aus dem Ausland scheinen die erheblichen Kohlenvorräte, se lbst wenn auch der anhaltend fühlbare polnische W ettbew erb , zu dem noch in der letzten W o ch e auf dem Gaskohlenmarkt die Ruhr als W ettbew erber trat, nicht bestände, überall einer Aus­dehnung des Geschäfts hinderlich zu sein. Durch die Auf­träge während des Ausstandes in Südw ales war die G eschäfts ­lage im Januar und während eines g roßen Teils des Februars gün st ig beeinflußt; bis Ende Februar und für den Monat März d a g eg en besteht durchaus keine G ew ißhe it über den Absatz großer M engen, so daß das Sichtgeschäft als sehr unsicher und trübe bezeichnet werden kann. Auf dem Koks­markt herrschten im ganzen die gleichen Verhältnisse wie auf dem Kohlenmarkt. Sämtliche Sorten waren gedrückt; die Vorräte sind zu reichlich, als daß sie, se lbst bei einer bessern Nachfrage, als a ng em essen ge lten könnten. Im einzelnen notierten beste Kesselkohle Blyth und Durham, wie in der Vorwoche, 13/6 bzw. 15 — 15/6 s. Besondere G as­kohle und 2 . Sorte g ingen von 15/6 bzw. 13/6 auf 15 — 15/6 bzw. 13/3—13/6 s zurück. Der Preis für besondere und g e ­wöhnliche Bunkerkohle ermäßigte sich von 14/6—15 auf 14/6 s bzw. von 13/6 auf 13 — 13/3 s, während alle übrigen Notierungen unverändert blieben.

1 Nach Colliery Ouardian vom 13. Februar 1931, S. 595 und 620.

2. F r a c h t e n m a r k t . Der Kohlenchartermarkt verlief in jeder Beziehung ruhig. Der G eschäftsum fang im Kohlen­handel schließt jede H offnung auf eine Zunahme der Schiffs­raumanforderungen aus. Nur durch die Zurückhaltung der Schiffse igner können die Frachtsätze e in igermaßen be ­hauptet werden. Das Küsten- und Fest landgeschäft über­haupt war auf dem Chartermarkt am lebhaftesten. Für e in ige Best im m ungsorte bestand ger inge Nachfrage nach größerm Schiffsraum. A n g e leg t wurden für Cardiff-Genua 6 s 3 d, -Le Havre 3 s 7'/2 d und für T y n e-H a m b u rg 3 s 3 d.

Londoner Preisnotierungen für N ebenerzeugn is se1.

Der Markt für T e e r e r z e u g n i s s e war nicht mehr so fest. Benzol war schwächer. Toluol w urde w e n ig begehrt. Der Absatz in Karbolsäure kann nicht als gut bezeichnet werden, doch blieben die Preise behauptet. Das Naphtha- und Kreosot-G eschäft war noch das beste auf dem Markt; für Naphtha bestand ziemlich g ute Nachfrage, während Kreosot in allen Bezirken und im Ausfuhrgeschäft leb­hafter gehandelt wurde. Pech war schwach und der Ver­sand unbedeutend; auch Teer, besonders Rohteer, war schwächer.

NebenerzeugnisIn d e r W o ch e endigend am

6 . Febr. 13. Febr.

Benzol (Standardpreis) . 1 Gail.s

l /5 ' /2 —1/6 1/5Reinbenzol ....................... * )) 1 / 8 - 1 / 9 1/8R e i n t o l u o l ............................ 1 V 1/10Karbolsäure, roh 60 % . * V 1/4

„ krist. . . . 1 lb. /53/s / 5 3/4Solventnaphtha I, ger.,

O s t e n ................................ 1 Gail. 1/2Solventnaphtha I, ger.,

W e s t e n ............................ * )) 1/1 '/2R o h n a p h t h a ....................... I/OV2 1 l / ~

* 1) /5Pech, fob Ostküste . . . 1 l . t 47/6 4 5 /—

„ fas W estküste . . 1 )) 4 2 / 6 - 4 5 / 6T e e r ......................................... * M 25/9 24/6schwefelsaures A m m o­

niak, 20 ,6% Stickstoff 1 „ 9 £ 8 s 9 £ 10 s

Das Inlandgeschäft in s c h w e f e l s a u e r m A m m o n i a k gestaltete sich zu 9 £ 10 s nicht besonders gut; auch der Auslandversand war zu 7 £ 5 s ruhig.

1 Nach Colliery Ouardian vom 13. Februar 1931, S. 598.

Förderung und Verkehrslage im Ruhrbezirk1.

T agKohlen­

förderung

t

Koks­er­

z eugung

t

Preß-kohlen-

her-ste llung

t

W agenste l lung Brennstoffversand Wasser­stand

des Rheines bei Caub (normal 2,30 m)

m

zu aZechen, Kokere kohlen werken de (W agen auf 10

zurückgt rechtzeitig

gestellt

enen und Preß- s Ruhrbezirks Ladegewicht

iführt)

gefehlt

Duisburg-Ruhrorter

(Kipper­leistung)

t

Kanal-Zechen-

H ä f e n

t

privateRhein-

t

insges.

t

Febr. 8 . Sonntag V11 n ofii— 271 9 — ___ _ _ _' .

9. 315 283 10 060 20 365 — 19 149 25 492 10 386 55 027 2,5210. 311 982 59 860 U 031 19 746 — 19 043 21 680 7 373 48 096 2,4011. 243 175 60 176 10 569 19 043 — 15418 27 306 6 503 49 227 2,3012. 320 293 6 0146 11 889 19 794 — 18448 25 561 10 309 54 318 2,2713. 313 464 59 460 10 436 19 734 — 14 7S6 31 175 9 747 55 708 2,3914. 299 655 60 16S 10 722 20113 — 18817 29 405 7 429 55 651 2,50

zus. 1 803 S52 410 771 64 707 121 514 — 105 661 160 619 51 747 318 027arbeitstägl . 300 642 58 682 10 785 20 252 — 17610 26 770 8 625 53 005

V orläufige Zahlen.

P A T E N T B E R I C M T .

Gebrauchsmuster-Eintragungen,bekanntgem acht im Patentblatt vom 5. Februar 1931.

l a . 1 156836. Zeitzer Eisengießerei und Maschinenbau- A.G., Zeitz. V er lagerung und Antrieb von Schwingsieben.1 6 .1 .3 1 .

5 b . 1 156056. August Bierhoff, Hückelhoven, Kreis Er­kelenz (Rhld.). Schulterschutz für Gesteinbohrhämmer. 19 .12.30.

10a. 1 156314. D em ag A.G., Duisburg. Spindelpresse. 2 3 .1 1 .2 9 .

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21. Februar 1931 G l ü c k a u f 277

10a. 1 156619. Oskar Grashoff, Dortmund. V or lage ­ventil für Kammeröfen zur E rzeugung von Gas und Koks mit trockner Vorlage. 8 .1 1 .3 0 .

81 e. 1 156837. Albert Aue, Grasdorf (Leine). Zwei- lagerleitrollen für Förderbänder o. dgl. 1 7 .1 .31 .

Patent-Anmeldungen,die vom 5. Februar 1931 an zwei Monate lang in der Auslegehallc

des Reiclispatentamtes ausliegen.

1 a, 28. C. 2.30. Carlshütte A.G. für Eisengießerei und Maschinenbau, W aldenburg-A ltwasser . Luftsetzherd mit ruhender Herdfläche. 2 .1 .3 0 .

l c , 8. K. 111066. Fried. Krupp A. G., Grusonwerk, Magdeburg-Buckau. Schaumschwimmverfahren. 4 .9 .2 8 .

5 b , 31. M. 111126. Maschinenfabrik Heinr. Korfmann jr., Witten (Ruhr). Schrämmaschinenführung zum Strecken­antrieb. 20. 7. 29.

5c , 1. C. 41338. G eo rg e William Christians, Chatta- nooga, T e n n e ssee (V. St. A.). Vorrichtung zum Verschließen von Spalten im Gestein durch eine geschm olzene Füllmasse in Verbindung mit einem Manometer . 7 .3 .27. V. St. Amerika 7. 8. 26.

5c , 9. K. 125.30. Heinr. Korfmann jr., Maschinenfabrik, Witten (Ruhr). N achgieb iger eiserner Grubenausbau.' 23.9. 30.

5c , 9. K. 130.30. Heinr. Korfmann jr., Maschinenfabrik, Witten (Ruhr). N a ch g ieb ig e K appschieneneisenverbindung für den Grubenausbau. 2 9 .9 .3 0 .

10a, 26. P .59351. Franz Puening, P ittsburg (V.St.A.) . Einrichtung zur Destil lation fester Brennstoffe. 2 8 .1 2 .2 8 . V. St. Amerika 6 .1 . 28.

10a, 33. W. 82297. Dr.-Ing. Roland W asmuth, Aachen. Schweiverfahren, besonders zur V ersch w elu ng staubförmiger Brennstoffe. 8 .4 .2 9 .

10a, 36. F. 66729. Dr. Franz Fischer, Mülheim (Ruhr). Verfahren zur H erste l lung von stückigem Koks durch Destillation von Feinkohle oder Kohlenstaub im Gemisch mit Teer. Zus. z. Anm. F. 62777. 15 .3 .27 .

81 e, 51. S c h .91224. Hauhinco Maschinenfabrik G. H aus ­herr, E. Hinse lmann & Co. G .m . b . H . , Essen . Einrichtung zum Aufwärtsfördern oder zum B eschleunigen der F örd e ­rung in Schüttelrutschen. 10. 8. 29.

81 e, 57. Sch. 90255. Wilhelm Ackermann, Essen. In waagrechter Ebene einste llbare Schüttelrutschenverbindung. 7. 5. 29.

Deutsche Patente.(Von dem Tage, an dem die Erteilung eines Patentes bekanntgemacht worden ist, läuft die fünfjährige Frist, innerhalb deren eine Nichtigkeitsklage gegen

das Patent erhoben w erden kann.)

l a (16). 517055, vom 2 2 .2 .2 5 . Ertei lung bekannt­gemacht am 15. 1. 31. Dr. I s i d o r T r a u b e in B e r l i n - C h a r l o t t e n b u r g . Verfahren zur beschleunigten Sedimen­tation schwer absetzbarer Aufschlämmungen.

Den Aufschläm m ungen sollen Pflanzenextrakte (Ca- raghenmoos o. dgl. ) und Salze (besonders Sulfate) des Kalziums und Strontiums (z. B. Gips) zu gese tzt werden, welche die Sedimentation bedeutend beschleunigen.

5c (1). 516151, vom 15 .11 .28 . Ertei lung bekannt­gemacht am 3 1 .12 .30 . T i e f b a u - u n d K ä l t e i n d u s t r i e - A.G. v o r m . G e b h a r d t & K o e n i g und Dr.-Ing. H u g o J o o s t e n in N o r d h a u s e n (Harz). Verfahren zum Ver­festigen von wasserdurchlässigem Gebirge.

In das G ebirge wird zuerst eine zur Bildung eines Kieselsäure- oder ändern G els g e e ig n e te Lösung und dann ein zur Abscheidung eines Gels g e e ig n e tes , auch die Ver­teilung der Lösung bewirkendes Gas, z. B. Kohlensäure,eingeführt.

5c (1). 517170, vom 8 .3 .27 . Erteilung bekanntgemacht am 15.1.31. G e o r g e W i l l i a m C h r i s t i a n s in C h a t t a - n o o g a , T e n n e s s e e ( V .S t .A . ) . Zum Verschließen von Spalten ln Gestein bestim m te Bohrlochabschlußvorrichtung. Priorität vom 7 . 8 .2 6 ist in Anspruch genom m en.

Die Vorrichtung ist mit einer Durchtrittsöffnung für eine in das Bohrloch und die Spalten einzudrückende Füll ­masse und mit D urchführungsöffnungen für eine in das Bohrloch einzuführende elektrische Heizvorrichtung oder eine Heizleitung versehen.

5c (9). 516665, vom 2 8 .3 .2 9 . Ertei lung bekannt- gemacht am 8 .1 .3 1 . A l f r e d T h i e n i a n n in D o r t m u n d . Knieschuh für den Grubenausbau.

D er Schuh besteht aus einem Stück so kreisförmig g e ­b o g en en U-Eisens , daß se ine Flanschen nach außen gerichtet sind. Die Enden überlappen einander und sind durch eine durch Längsschlitze des S teg es hindurchgeführte Schraube miteinander verbunden. Der Schuh wird auf einem Stempel befestigt. In den durch die Flanschen des Schuhes g e ­bi ldeten Ringraum werden die Enden der Ausbaustem pel eingeführt, ln den Flanschen können Aussparungen vor­g esehen sein, in die sich die Ausbaustempel einlegen.

5d (3). 516868, vom 19 .12 .29 . Erteilung bekannt­gem acht am 8 .1 .3 1 . P a u l S t o d t in D o r t m u n d - E v i n g . W etterschleuse für Grubenstrecken.

Zwischen die beiden in ein iger Entfernung voneinander l iegenden Q uerw ände (D äm m e) a der Strecken, von denen jede an einer Streckenwand die Durchfahröffnung b hat,

ist die zur Aufnahme der F örderw agen dienende, mit einem Gehäuse um gebene , quer zur Strecke verfahrbare Schiebe­bühne c angeordnet . Deren Gehäuse ist an den Stirnseiten offen und luftdicht g e g en die Q uerw ände a abgedichtet. Das Fahrwerk der Schiebebühne kann von jedem Strecken­teil aus bedient oder gesteuert werden. In Aussparungen der Q uerw ände sind von den Streckentei len aus die steuer ­baren Ausstoßvorrichtungen d für die auf der Schiebebühne stehenden F örderw agen vorgesehen .

5 d (3). 517059 , vom 8 .2 .3 0 . Ertei lung bekanntgemacht am 15 .1 .3 1 . » H a u h i n c o « M a s c h i n e n f a b r i k G. H a u s ­h e r r , E. H i n s e l m a n n & C o . G . m . b . H . in E s s e n . Türschließsicherung fü r Wetterschleusen.

An der Schleusentür ist eine Riegele inrichtung an­gebracht, die durch das zwischen den Türen, d. h. in der Schleuse , und den unter Unterdrück und Überdruck stehen ­den Streckenteilen stehende normale Druckgefälle unmittel­bar so beeinflußt wird, daß jede durch den Verkehr durch die Schleuse bewirkte Veränderung des Druckgefälles die

Steuerung der Riegele inrichtung auslöst . D iese besteht aus dem im Rahmen a der Tür b befest ig ten , an beiden Enden offenen Zylinder c, in dem der Kolben d geführt ist, der einer ­se its mit dem als W inkelhebel ausgebildeten , drehbar g e ­lagerten Riegel e für die Tür ge lenk ig verbunden ist, ander­se its unter der W irkung der regelbaren Feder / steht, deren Spannung so e ingestel lt wird, daß die Feder den Riegel e bei normalem Gefälle zwischen den zu beiden Seiten der Tür herrschenden Drücken außer Eingriff mit der Tür hält. Die B e w e g u n g e n des Kolbens d können auf mechanischem oder elektrischem W e g e auf die in der Nähe oder am Rahmen der Türen angebrachte optische oder akustische Signale inrichtung g übertragen werden.

10a (5). 517175, vom 5.3 .27. Ertei lung bekanntgemacht am 15.1. 31. Dr. C. O t t o & C o m p . G .m .b .H . in B o c h u m . Kamm erofen m it Zwillingszügen. Zus. z. Pat. 511 515. Das Hauptpatent hat angefangen am 5 .2 .2 5 .

Jeder Regenerator des O fens steht mit m indestens an­nähernd der gleichen Anzahl von Z ügen mit hochliegenden Brennerstellen und Z ügen mit t ief l iegenden Brennerstel len in Verbindung.

5d (14). 517060 , vom 4 .5 .3 0 . Ertei lung bekannt­gem acht am 1 5 .1 .31 . F r i t z K i r c h n e r in K a r n a p . Blas­maschine für körniges Gut mit Förderschnecke und hohler Schneckenwelle.

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278 G l ü c k a u f Nr. 8

Bei der besonders für Bergeversatz best immten Blas­maschine ist die hohie Schneckenwelle a, durch die Preß­luft in das durch die Schnecke b ge förderte Gut geführt

wird, am Ende zu dem Trichter c erweitert . In diesen ist der innen und außen kege lig verlaufende Ring d so e in ­gesetzt , daß zwischen ihm und der W elle a der Ringspalt e vorhanden ist, durch den ein Teil der Preßluft strömt. An der Stelle, an der das Schneckengehäuse f in den Blas­kegel g übergeht, ist von unten die D üse h durch die G e ­häusew andung hindurchgeführt, durch die Preßluft in das G eh äuse tritt.

10a (17). 516879, vom 2 2 .5 .2 8 . Ertei lung bekannt­g em acht am 8 .1 .31 . G e b r ü d e r S u l z e r A .G . in W i n t e r ­t h u r (Schweiz). Anlage zum trocknen Kühlen von Koks.

Die Anlage hat mehrere luftdicht verschließbare Kühl­kammern für je einen der zum Befördern des glühenden Kokses dienenden W agen . Die Kühlmittelleitung für jede Kammer steht unmittelbar in absperrbarer Verbindung mit einer Wärmeverbrauchstelle , so daß dieser auch dann Wärme zugeführt wird, wenn die Koksofenbatter ie nicht voll in Betrieb ist, d. h. nicht alle Kühlkammern in Be ­nutzung sind.

3 5 a (9). 517110, vom 2 0 .1 0 .2 8 . Ertei lung bekannt ­gem acht am 15.1. 31. . F r i e d . K r u p p A. G. in E s s e n . Dämpfungsvorrichtung für Förderkörbe.

Die Däm pfungsvorr ich ­tung besteht aus der im Förderkorb unter dessen D ecke in dem Gehäuse a untergebrachten starken Schraubenfeder b, die sich auf den mit der K önig ­stange c verbundenen, in dem G ehäuse a geführten Kolben d stützt. Das G e ­häuse a ist achsrecht ver­schiebbar, steht unter der W irkung der starken Blatt­feder e und ist mit den drehbar am Förderkorb g e ­lagerten Fangklauen / ver­bunden. Bei Seilbruch wird das Gehäuse a durch die

Feder e nach unten b ew eg t , w ob ei die Fangklauen in die F angste l lung g edreht werden. Ist das Gehäuse a starr am Förderkorb befestigt, so wird die K önigstange derart mit den Fangklauen verbunden, daß diese in die Fangste l lung gedreht werden, wenn die K önigstange bei einem Seil ­bruch durch die Feder b nach unten gedrückt wird.

3 5 a (9). 516913, vom 13 .9 .2 8 . Erteilung bekannt ­gem acht am 1 5 .1 .3 1 . B e r n h a r d W a l t e r in G l e i w i t z (O.-S.). Fördergefäß.

Das in einem Führungsrahmen befest ig te Gefäß hat einen schwenkbaren Boden, der bei V erw endung des G e ­

p i:—

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fäßes zur Seilfahrt in der waagrechten Lage fe s tg e le g t wird und bei Produktenförderung in schräger Lage auf einer tiefer l iegenden waagrechten Platte aufruht, die den Boden für den Teil des G efäßes bildet, der bei der schrägen Lage des Bodens ohne Boden ist. D ie Platte ist um eine in einiger Entfernung unter ihr liegende, im Führungsrahmen ge lagerte Welle schwenkbar und wird zwecks Entleerung des Gefäßes durch ortfeste Führungen in eine so lche Schräg­lage geschwenkt , daß sie eine Verlängerung des schrägen Bodens bildet. Die auf der Entleerungsseite l iegende Se iten ­wand des G efäßes kann unten einen nach außen klappbaren Teil haben.

81 e (22). 516 960, vom 1 .11 .29 . Ertei lung bekannt­gem acht am 1 5 .1 .3 1 . M a s c h i n e n f a b r i k H a s e n c l e v e r A. G. in D ü s s e l d o r f . K ettenförderband in Rinne. Zus. z. P a t .485759. Das Hauptpatent hat angefangen am 15.2.28.

Das Förderband besteht aus zwei durch Stäbe in einem best immten Abstand voneinander gehaltenen Ketten, die auf außen an der Rinne ge lagerten Rollen aufruhen. Die Ketten sind durch Schleppketten miteinander verbunden, die so lang sind, daß sie sich der Form der Rinne an­passen. Die Führungsrollen können auch an den die äußern Ketten in Abstand voneinander haltenden Stäben ge lagert sein und auf dem Rand der Rinne oder auf außerhalb von ihr vorgesehenen Schienen laufen.

81 e (52). 516 648, vom 29. 9. 29. Ertei lung bekannt- gem acht am 8.1 .31 . F l o t t m a n n A.G. in H e r n e (Westf .) . Gesteuerter Gegenzylinder.

Die Steuerung des Luftein- und -auslasses wird bei dem für Schüttelrutschen best im m ten e inse it ig beauf­schlagten G egenzylinder durch den Kolben bewirkt. Dieser ist auf der beaufschlagten Stirnfläche mit der kammer­artigen Ausnehm ung a versehen, in die der Steuerkanal b

oder mehrere Steuerkanäle münden. Die Verstel lung des H ubes des Kolbens wird durch den in die Frischluft­zulei tung eingeschalteten M ehrw egehahn c in Verbindung mit den im Abstand voneinander in den Zylinder mündenden Einströmkanälen d bewirkt.

81 e (57). 516961, vom 4. 8. 28. Ertei lung bekannt­gem acht am 1 5 .1 .31 . E l e k t r o m o t o r e n w e r k G e b r . B r a n d in H a m b o r n (Rhein). Schüttelrutschenverbindung.

Unter dem Boden des einen Rutschen­schusses ist ein Ver­b indungsstück mit dem kugelförmigen Kopf a und unter dem B oden des ändern Schusses das zangen­artige mit der Spann­

schraube b versehene Verbindungsstück c befest igt . Der Kopf a des einen Verbindungsstückes wird von unten her in das zangenartige andere Verbindungsstück eingeschoben und in diesem durch die Spannschraube b festgeklemmt.

Z E I T S C H R I F T E N S C H A U ’ .(Eine Erklärung der Abkürzungen ist in Nr. 1 a u f den Seiten 34—38 veröffentlicht. * bedeutet Text- oder Tafelabbildungen.)

Mineralogie und Geologie.T h e n a t u r e a n d p h y s i c a l p r o p e r t i e s o f s o m e

c o a l - m e a s u r e s t r a t a . Von Phillips. Trans. Eng. Inst.i Einseitig bedruckte Abzüge der Zeitschriftenschau für Karteizwecke

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Bd. 80. 1931. Teil 4. S. 212/42*. U ntersuchung der physi­kal ischen Eigenschaften der w ichtigsten N e b eng este ine von Kohlenflözen zur Festste l lung ihres Verhaltens gegenüber dem Gebirgsdruck. Druckversuche in einer besondern Ver­suchseinrichtung. A u sw ertung der Ergebnisse . Einfluß der Zeit und der Feuchtigkeit . Aussprache.

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21. Februar 1931 G l ü c k a u f 279

L a n a t u r e a c t u e l l e d e s c h a r b o n s r é s u l t a n t e d e l e u r h i s t o i r e . Von Dubrul. (Forts .) Rev. univ. min. met. Bd. 74. 1 5 .1 .3 1 . S. 40/7. Der Einfluß jüngerer Ge- birgsbedeckungen, der jetzigen T eu fe der Lagerstätte , der Nähe einer O eb irgss töru ng und von Eruptivgesteinen auf die Kohlenbeschaffenheit . Die Veränderungen in der Senk­rechten. (Schluß f.)

E n t s t e h u n g v o n K o h l e n s ä u r e i m E r d i n n e r n u n d i h r A u f t r e t e n i n B e r g w e r k e n . Von Potonié. Mont.R dsch. B d .23. 1 .2 .31. S . 48/50. Kurze Erörterung der Kohlensäurebiidung und Beispiele für ihr Auftreten,

D i e C h r o m e i s e n e r z l a g e r s t ä t t e n d e s L j u b o t e n - g e b i e t e s n o r d w e s t l i c h v o n Ü s k ü b i n M a z e d o n i e n . Von Donath. Intern. Bergwirtsch. B d .24. 30 .1 .31. S . 19/25*. Geographische und g eo lo g i sc h e Verhältnisse des Gebiets. Gefügeausbi ldung der Chromerze. Art, Häufigkeit und Vertei lung der verschiedenen Ausbildungsformen. F o lg e ­rungen für den Bergmann.

G e o l o g i s c h - p e t r o g r a p h i s c h e U n t e r s u c h u n g e n a m S t a ß f u r t - E g e l n e r S a t t e l u n t e r b e s o n d e r e r B e r ü c k s i c h t i g u n g d e r G e n e s e d e r P o l y h a l i t - u n d K i e s e r i t r e g i o n . Von Weber. (Forts .) Kali. Bd. 25. 1931. H. 3. S. 33/8*. Stratigraphie des Kalilagers. Zusammensetzung der Ausfül lungsm asse. (Forts , f.)

B ergw esen .

L e s p r o g r è s r é a l i s é s d a n s l ’ i n d u s t r i e m i n i è r e d e p u i s c i n q u a n t e a n s . Von Biver. Génie Civil. N o ­vember 1930. Sonderheft . S. 169/75*. Rückblick auf die Ent­wicklung der Kohlen- und Erzbergwerke in Frankreich in den letzten 50 Jahren. Tagesanlagen , Förderung, Kokerei ­wesen.

E l e k t r i z i t ä t u n d P r e ß l u f t i m F l ö z b e t r i e b v o n S t e i n k o h l e n z e c h e n . Von Fritzsche. Elektr. Bergbau. Bd. 6. 3 1 .1 .3 1 . S. 1/8*. Laufzeit und Kraftverbrauch der einzelnen Maschinen. Kraftverbrauchswerte je t Förderung. Gegenüberstel lung der Kosten beim elektrischen und beim Preßluftbetrieb.

U m f a n g u n d K o s t e n d e s E l e k t r o b e t r i e b e s a u f d e n w e s t o b e r s c h l e s i s c h e n Z e c h e n i m J a h r e 1928. Von Dresner. Elektr. Bergbau. Bd. 6. 3 1 .1 .31 . S. 8/16 *. Überblick über den g e g en w ä r t ig e n Stand der Elektrif izie­rung auf den oberschles ischen -Zechen. Strom erzeugung, Stromfortleitung, Stromkosten , Verte i lung des Strom ver ­brauchs.

K e n n z i f f e r n d e r A b b a u v e r h ä l t n i s s e . Von Dohmen. Glückauf. Bd. 67. 7 .2 .3 1 . S. 186/91*. Entwicklung eines schaubildlichen Verfahrens, sein Z w eck und seine Vorteile. Ste l lungnahme zur Frage »mittlere g e w o g e n e Mächtigkeit« und »mittlere Baumächtigkeit«.

A d o p t i n g i n e c h a n i c a l m i n i n g at t h e H a n n a C o a l C o. Von Clay. M in .C o n g r .J . Bd. 17. 1931. H. l . S. 40/2*. Besprechung des zur Verbi l l igung der Kohlen­gewinnung e ingeführten maschinellen G ew in nu ng s- und Ladeverfahrens. A bbauweise . Zeitstudien.

L o a d e r s , c o n v e y o r s a n d i n t e n s i v e m e t h o d s of mi n i n g . VonM aitland. (Schluß statt Forts.) CoIl.Guard. Bd. 142. 3 0 .1 .3 1 . S. 394/6*. Bericht über die auf zwei Gruben gemachten Erfahrungen. Das Cardox-Sprengver- fahren und se ine B edeutung. Aussprache.

V e r f a h r e n u n d H i l f s m i t t e l z u r E r z i e l u n g v o n g u t e n H a u e r - u n d H a u e r e n d l e i s t u n g e n i m M a g e r k o h l e n b e r g b a u d e s R u h r g e b i e t s . Von W iese . (Forts.) Bergbau. Bd. 44. 2 9 .1 .3 1 . S. 53/9*. R eg lung des Abbaus bei flacher und bei halbflacher Lagerung. G es ta l ­tung der H ere ingew innung. Darste l lung des Abbaufort ­schritts und der Leistung. (Schluß f.)

D i e E n t s p a n n u n g d e s G e b i r g e s u n d d e r G a s e d u r c h d e n B e r g b a u . Von Gaertner. (Schluß.) Glückauf. Bd. 67. 7 .2 .3 1 . S. 181/6*. Die Entspannung. Der G le ichgewichtsbruch und seine Vermeidung. Z usam m en­stellung der neuern Veröffentl ichungen.

Le r ô l e d e s p r e s s i o n s d e t e r r a i n s d a n s l e d é g a g e m e n t i n s t a n t a n é . Von Royer. Rev. univ. min. met. Bd. 74. 1 5 .1 .31 . S. 33/40. Untersuchungen über den Einfluß des Gebirgsdruckes auf das Auftreten plötzlicher Gasausbrüche und von G ebirgssch lägen. Übersicht über die bisherigen Erkenntnisse. A n w endu ng auf die G ew in ­nungsverfahren.

. M i n i n g c o s t s a n d m e t h o d s a t t h e A r g o n a u t mi ne . Von Vanderburg. M in .C o n g r .J . Bd. 17. 1931. H . l .

48/55*. G eolog ische Verhältnisse. Der Erzgang. Der

Schacht und die Grubenbaue. Abbauverfahren und Ausbau. Strecken- und Schachtförderung. Sonstiges .

D i e K u g e l r u t s c h e . Von Sklenär und Strödter. M o nt.R dsch . Bd. 23. 1. 2. 31. S. 41/7*. Erörterung derRutschenausbildung. Vorzüge der Kugelrutsche.

S c r a p e r l o a d i n g a t G r e e n s i d e C o l l i e r y . Iron Coal Tr. Rev. Bd. 122. 2 3 .1 .3 1 . S. 177*. B eschreibung des angew andten Abbau- und Ladeverfahrens. V erw en du ng von Schrappladern.

M o d e r n c h a i n c o a l - c u t t i n g m a c h i n e s . I. Von Roberts. CoIl.Guard. Bd. 142. 3 0 .1 .3 1 . S. 387/9*. Ent­werfen und Ausführung von neuzeit lichen Kettenschräm­maschinen. Einheit liche Bauteile bei den verschiedenen Schrämmaschinen. Antriebsvorrichtungen für elektrische Schrämmaschinen.

A r c - w a l l i n g p r a c t i c e . Von M oonie. Iron Coal Tr. Rev. Bd. 122. 3 0 .1 .3 1 . S. 212/3. Die praktische Ver­w e n d u n g von Bogenschräm m aschinen beim Abbau von mächtigen und schwachen Flözen so w ie von Pfeilern. Die Anderson Boyes-Universalschrämmaschine. Ihre vielse it ige Verwendungsm öglichkeit . Erhöhung des Stückkohlenfalles durch Schlitzen.

T h e u s e o f d u m m y p r i m e r s i n s h o t - f i r i n g . Von Richardson. Iron Coal Tr. Rev. Bd.122. 30.1.31. S .214/5*. Die verschiedenen Verfahren der A nordnung der Zünd­patrone im Bohrloch. Beschreibung eines neuartigen Ver­fahrens. Anwendu ngsm öglichke i ten und Vortei le des Ver ­fahrens. Aussprache.

B l a s t i n g i n c o a l m i n e s w i t h n o t e s o n t h e p r o d u c t i o n o f r o u n d c o a l . Von Habberjam. (Schluß statt Forts .) Iron Coal Tr. Rev. Bd.122. 3 0 .1 .3 1 . S. 210/1*. W eitere Durchbildung des Verfahrens. A n w endu ng des Sprengverfahrens auf die lange Abbaufront. Erfahrungen mit dem planmäßigen Schießen. Das Schießen mit Luft­polster.

F ö rd e r t e c h n i k . u n t e r t a g e i m d e u t s c h e n K a l i ­s a l z b e r g b a u . Von Sauerbrey. Z. V. d. I. Bd. 75. 31. 1. 31. S. 125/30*. B esprechung der Abbauförderung, der Z w ischen ­förderung, der Hauptstreckenförderung so w ie der Schacht­förderung.

U n d e r g r o u n d . s i g n a l l i n g w i t h a. c. c i r c u i t s . Von Allsop. CoIl.Guard. Bd. 142. 30 . 1 . 3 1 . S. 393/4*. Iron Coal Tr. Rev. Bd.122. 3 0 .1 .3 1 . S. 217*. Beschreibung einer Einrichtung, w e lch e die gefahrlose V erw en du ng von W echse ls trom bei der S ign a lgebu ng untertage gestattet .

T h e c o n s t i t u t i o n o f a t m o s p h e r e s b e h i n d s t o p p i n g s . Von Jones. CoIl.Guard. Bd. 142. 3 0 .1 .3 1 . S. 398/401*. Verfahren bei der Entnahme von Wetterproben. Das Verhalten der W etter in dicht abger iege lten Gruben­teilen. B esprechung von M eßergebnissen . (Forts , f.)

D i e U r s a c h e v o n G a s a u s b r ü c h e n i n S t e i n ­k o h l e n g r u b e n . Von Ruff. Kohle Erz. Bd. 28. 3 0 .1 .3 1 . Sp. 49/52*. Form des V orkom m ens der Kohlensäure und des G ru bengases in den Steinkohlen. (Forts , f.)

T h e t e s t i n g o f m i n e d u s t s . Von Godbert und Wheeler . Iron Coal Tr. Rev. B d .122 . 3 0 .1 .3 1 . S. 208/9. Mittei lung und Besprechung e ingehender Versuche, die ergeben haben, daß die Entzündbarkeit des Staubes in Kohlengruben in weiten Grenzen schwankt. Einfluß des Aschengehaltes , der Feinheit des Kohlenstaubes usw. A u s ­sprache.

T h e a e r s a n d c o a l c l e a n i n g p l a n t o f t h e A l l e g h e n y R i v e r M i n i n g C o . Von Means. M in .C ongr . J. Bd. 17. 1931. H . l . S. 43/5*. Beschreibung eines neuen Aufbereitungsverfahrens, bei dem die Rohkohle über ein Sandbett ge le i te t wird, durch das von unten Luft strömt. Besprechung einer ausgeführten Anlage. Betriebsergebnisse .

E i n f l u ß d e r S t a p e l u n g a u f d i e S e l b s t k o s t e n d e r m i t t e l d e u t s c h e n B r i k e t t i n d u s t r i e . Von Schmid. (Schluß.) Braunkohle. Bd. 30. 3 1 .1 .3 1 . S. 84/8. Beispiel aus dem Betrieb. Brikettmarkt- und Absatzfragen.

M o d e r n d e s i g n i n m i n i n g t h e o d o l i t e s . Von Lane. (Forts .) Iron Coal Tr. Rev. Bd.122. 30 .1 .31 . S. 218/9*. Einrichtungen, die ein sehr genaues Ablesen gestatten . W atts 6- in.-Theodolit . Vortei le des Mikrometer-Mikroskops. (Forts , f.)

S o m e r e c e n t i m p r o v e m e n t s i n s u r v e y i n g i n s t r u m e n t s . Von Connell . Trans. Eng. Inst. B d .80. 1931. Teil 4. S. 258/77*. N euerungen an Markscheidegeräten. Ein­r ichtungen zur Erleichterung der Aufnahmearbeit und zur Erhöhung der Genauigkeit. Neuzeit l icher Grubentheodolit . Andere Verm essungsgeräte . Aussprache.

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280 O 1 i i c k a u î N r . 8

D am pfkesse l- und Maschinenwesen.B e t r i e b s e r f a h r u n g e n m i t D a m p f t u r b i n e n -

a n l a g e n m i t g r o ß e r L e i s t u n g i n A m e r i k a . Von Dolzmann. Elektr. Wirtsch. Bd. 30. 1931. H. 2. S. 32/7. Übersicht über die amerikanischen Erfahrungen auf Grund des neuern Schrifttums. Vergle ich mit den Betr iebsergeb ­nissen deutscher Elektrizitätswerke.

N a g r a d r a g a v d e s e n a s t e a r e n s u t v e c k l i n g i n o m ä n g p a n n e - o c h f ö r b r ä n n i n g s t e k n i k e n . Von Lindmark. Tekn. Tidskr. Bd. 61. 17 .1 .3 1 . Mekanik. S. 1/6. Rückblick auf die Entwicklung der Dampfkessel- und Ver­brennungstechnik in den letzten Jahren.

Hüttenwesen.

l r o n i n l n d i a , 1924 — 1928. Iro nC o a lT r .R ev . B d . 122.3 0 .1 .3 1 . S. 205/6. E isenerzvorkommen und Erzförderung. Entwicklung der bedeutendsten Eisenhüttenwerke in dem genannten Zeitabschnitt. Eisenerze von Goa und Ratnagiri. Ein- und Ausfuhr von Eisen und Stahl.

U t m a t t n i n g s p r o v p ä j ä r n o c h s t a h l . Von Lundgren. Jernk. Ann. Bd. 115. 1931. H. 1. S. 1 /70’ . Be ­s t im m ung der Ermüdungsgrenzen . Mittei lung der Ergeb­nisse bemerkenswerter Prüfungen. Der Einfluß von H ohl ­kehlen, Schlackeneinschlüssen, der U m d reh u n g sg esch w in ­digkeit , Überbelastung usw. auf das Eintreten der Ermüdung. Abgekürztes Verfahren zur Best im m ung der Ermüdungs­grenze. Ermüdung durch Korrosion. Bericht über die von der staatlichen Versuchsanstalt in Stockholm ausgeführten Prüfungen.

L a m é t a l l u r g i e e t l ’ a f f i n a g e d u n i c k e l à l ’ u s i n e d e l a M o n d N i c k e l C o . , à C l y d a c h ( P a y s d e G a l l e s ) . Génie Civil. Bd .51 . 31. 1 . 31 . S. 114/7*. G e ­samtplan der Nickelhütte . Röstanlage. Laugerei und Nickelgewinnung. Wiedernutzbarmachung der te ilweise erschöpften Konzentrate. Nebenprodukte .

T h e l e a c h i n g p r o c e s s a t C h u q u i c a m a t a, C h i l e . Von Eichrodt. Trans. A. 1. M. E. 1930. Nonferrous Metallurg)’. S. 186/238*. Zusam m ensetzung der Kupfererze. Brechen und A ufgeben der Erze. Gesamtaufbau des L auge ­verfahrens. Das Waschverfahren. Die Entchlorierungs- anlage und die chemischen Vorgänge . Die Einrichtungen in der Laugerei und in der Entchlorierungsanlage.

L e a d r e f i n i n g a t t h e B u n k e r H i l l S m e l t e r o f t h e B u n k e r H i l l a n d S u l l i v a n M i n i n g a n d C o n c e n t r a t i n g C o . Von Beasley. Trans. A. 1. M. E. 1930. Nonferrous Metallurgy. S. 265/74*. Kurze Darste l lung des angewandten Raffinierverfahrens. Aussprache.

A p é t r o g r a p h i e s t u d y o f l e a d a n d c o p p e r f u r n a c e s l a g s . Von McLellan. Trans. A. I. M. E. 1930. Nonferrous Metallurgy. S. 244/64*. Schlackenuntersuchung mit dem petrographischen Mikroskop. Kupferschlacken aus dem Konverter, dem H ochofen und Flammofen. Blei­hochofenschlacke. Aussprache.

E l e c t r o l y t i c c a d m i u m p l a n t o f A n a c o n d a C o p p e r M i n i n g Co . a t G r e a t F a l l s , M o n t . Von Mitchell. Trans. A. I. M. E. 1930. Nonferrous Metallurgy. S. 239/43*. Besprechung des angewandten elektrolytischen Verfahrens zur Kadm ium gewinnung.

Chem ische Technolog ie .

A m o d e r n c o k e w o r k s . Von Simon. Min. Electr. Eng. Bd. 11. 1931. H. 124. S. 215/26*. Die Kenntnisse von Koks, N ebenerzeugn issen und Kohlengas in alter Zeit. Neuzeit l iche Kokereien. Beschreibung der Derwenthaugh- Kokerei. Erzeugung elektrischer Energie. D ie Motoren für den Betrieb der Kokerei. Schaltanlagen. (Forts , f.)

U n t e r s u c h u n g e n ü b e r d i e V e r k o k u n g s - u n d Z e r s e t z u n g s w ä r m e n v o n S t e i n k o h l e n . III. Von Terres und Voituret . G a sW a ss er fa c h . Bd. 74. 3 1 . 1 . 31 . S. 97/101*. Versuche zur Best im m ung der Temperatur ­g leichheit in Koksmitte und H eizwand mit Hilfe des Differentia l-Therm oelem entes . Abhängigkeit des W ärm e­inhalts vom Grade der W ärm esätt igung. (Forts , f.)

C o a l c l a s s i f i c a t i o n ; i t s p l a s t i c i t y a n d t h e t h e o r y o f c o k i n g . Von Seyler. Coll. Guard. Bd. 142. 30. 1. 31. S. 401/4*. Petrographie und Kohleneinteilung. B rennstofftechnolog ie und Einteilung der Kohlen. Mit­te i lung und Erläuterung einer auf den chemischen Eigen ­schaften und der e lementaren K ohlenzusam m ensetzung a ufgebauten Linientafel. Isokaustische Linien. Konzentra­tion und Reaktionsfähigkeit als Kennzeichen. (Forts , f.)

Chemie und Physik .

M i k r o s k o p i s c h e U n t e r s u c h u n g v o n K o h l e n ­a n s c h l i f f e n m i t d e m D u n k e l f e l d k o n d e n s o r . Von Stutzer. Glückauf. Bd. 67. 7 .2 .3 1 . S. 199/200*. Bauart der benutzten Geräte. V erw en du ngsw eise bei Kohlenanschliff- untersuchungen. Vortei le der Dunkelfeldbeleuchtung.

Wirtschaft und Statistik.

G r o ß b r i t a n n i e n s S t e i n k o h l e n g e w i n n u n g u n d - a u s f u h r i m J a h r e 1929. Glückauf. Bd. 67. 7 .2 .3 1 . S. 191/8*. Al lgemeine Lage der Kohlenwirtschaft. D ie w ich ­tigsten Best im m ungen des am 1. August 1930 in Kraft g e ­tretenen englischen B erggese tzes . Förderung, Belegschaft , Inlandverbrauch an Kohle, Förderanteil auf 1 Arbeiter, K okserzeugung und G ew in nu ng von Nebenerzeugn issen , Einfuhr an Kohle, Koks, Preßkohle und P etro leum erzeug ­nissen, Brennstoffausfuhr. (Schluß f.)

T h e c o a l i n d u s t r y i n 1930. Von Mitton und ändern. Ir o n C o a lT r . Rev. Bd. 122. 23. 1. 31. S. 115/46*. ln einer Reihe von Aufsätzen wird eine Übersicht über den britischen Kohlenbergbau im Jahre 1930 g e g eb en . Ent­wicklung in den Bezirken. Inhalt und Zweck des neuen Berggesetzes . Kohlenaußenhandel . Fortschritte bei der Verwertung der Kohle. Preisentwicklung.

T h e i r o n a n d s t e e l i n d u s t r y i n 1930. Von Rylands und ändern. Iron Coal Tr. Rev. Bd. 122. 2 3 .1 .3 1 . S. 147/76*. Entwicklung der Eisenindustrie in den einzelnen Bezirken Englands. Außenhandel in Eisen, Stahl und Eisen­erzeugnissen. Die Eisenindustrie in ändern wichtigen Ländern. B e w e g u n g der Preise.

P E R S Ö N L I C H E S .Beurlaubt w orden sind:

der Bergassessor B a u m vom 1. April ab auf weitere sechs Monate zur Fortsetzung se iner T ät igke it bei der Dyckerhoff fr Widmann A. G., Abtei lung Bergbau, in Düsseldorf,

der B ergassessor L a t t e n vom 1. Januar ab auf weitere sechs Monate zur Fortsetzung seiner Tätigkeit bei der Borsigwerk A.G. in Borsigwerk (O.-S.).

Die Entlassung aus dem-Staatsdienst ist erteilt worden:dem B ergassessor F r o ' e h l i c h zur B e ibeha ltungse iner

Tätigkeit bei der M agdeburger B ergw erks-A .G . zu Wanne- Eickel,

dem B ergassessor R i t t e r zur F ortsetzung seiner Tätig­keit als Grubeninspektor der Schachtanlage Beeckerwerth der Vereinigte Stahlwerke A.G., Bergbaugruppe Hamborn.

Der Bergwerksdirektor Bergassessor W i e n k e ist aus den Diensten der Bergbau Verwaltung von H o es ch -K ö ln - Neuessen , Aktiengese llschaft für Bergbau und Hütten­betrieb, ausgesch ieden. An seiner Stelle hat der Berg­assessor Dr. R e u s c h die Leitung der Schachtanlage Fürst Leopold in H ervest-Dorsten übernommen.

Dem Dipl.-Ing. L e n z e , Generaldirektor der Thyssen- schen Gas- und W asserwerke G. m. b. H. in Hamborn, ist von der Technischen Hochschule Karlsruhe in Anerkennung seiner bahnbrechenden T ätigkeit auf dem Gebiete der Kohlenweiterverarbeitung, im besondern der Gaswirtschaft, die W ürde e ines Dr.-Ing. ehrenhalber verl iehen worden.

Dem Bergwerksdirektor F i s c h e r der Ilse-Bergbau- A. G. ist von der Technischen Hochschule Berlin in An­erkennung seiner Verdienste um die Entwicklung auf dem Gebiete des Hochdruckdampfes und der elektrischen Brüdenentstaubung die W ürde eines Dr.-Ing. ehrenhalber verl iehen worden.

Gestorben:am 4. Februar, kurz vor der V o l lendung seines 100.

Lebensjahres, der frühere langjährige Bergwerksdirektor des Grafen Ballestrem zu Ruda, Andreas V ü l l e r s , in seiner Vaterstadt Paderborn, deren Ehrenbürger er war,

am 8. Februar in W aldenburg der Dipl .-Ing. K arlT e i we s , Lehrer an der Niederschlesischen Bergschule in Waldenburg.