Glossar - sd2e3a903941dab78.jimcontent.com...bei der Endfertigung der Drucksache angeschnitten....

36
Die Kunst des Buchdruckens 1 Glossar Abfallend Es bleibt kein unbedruckter Raum am äußeren Seitenrand des gedruckten Dokumentes. Bilder, Farbflächen oder sogar Text ragen beim Druck über die Beschnittkante hinaus und werden bei der Endfertigung der Drucksache angeschnitten. Akzidenz Publikationen, die – im Gegensatz zu periodisch erscheinenden Drucksachen – nur gelegentlich oder einmalig erscheinen. Andruck Erste gedruckte Exemplare einer Drucksache. Nach der Kon- trolle dieser Drucke insbesondere der Farben erfolgt die Frei- gabe zum Druck der gesamten Auflage. Anführungen „...“ – werden auch Anführungszeichen genannt. Schließende Anführungszeichen werden auch als Ab- bzw. Ausführungen bezeichnet. Umgangssprachlich auch »Gänsefüßchen«. Antiqua Schriften mit geschwungenen oder rechteckigen Endstrichen, den so genannten Serifen. ANSI Abkürzung für »American National Standards Institute«, der erweiterte ASCII-Zeichensatz, der von Microsoft Windows ver- wendet wird. ASCII »American Standard Code for Information Interchange«, eine internationale Norm für die Codierung aller auf dem lateini- schen Alphabet basierenden Zeichensätze. ASCII garantiert, dass z. B. der Buchstabe »T« immer der Buchstabe »T« bleibt, egal ob es sich um einen mit DOS, Windows oder MacOS betrie- benen Computer handelt. Die Standardzeichen der Tastatur »0« bis einschließlich »127« werden als 7-Bit-ASCII-Zeichen bezeichnet. Zur Codierung der ersten 128 Zeichen eines Zei- chensatzes genügen 7 Bit (2 hoch 7 ergibt 128). Der erweiterte Zeichensatz mit den Zeichen 128 bis 255 wird als 8-Bit-ASCII bezeichnet (2 hoch 8 ergibt 256). Die meisten Zeichen aus dem erweiterten Zeichensatz liegen auf dem Macintosh an einer deutsche Anführungszeichen: „ …“ englische Anführungszeichen: “…”

Transcript of Glossar - sd2e3a903941dab78.jimcontent.com...bei der Endfertigung der Drucksache angeschnitten....

  • Die Kunst des Buchdruckens 1

    GlossarAbfallendEs bleibt kein unbedruckter Raum am äußeren Seitenrand desgedruckten Dokumentes. Bilder, Farbflächen oder sogar Textragen beim Druck über die Beschnittkante hinaus und werdenbei der Endfertigung der Drucksache angeschnitten.

    AkzidenzPublikationen, die – im Gegensatz zu periodisch erscheinendenDrucksachen – nur gelegentlich oder einmalig erscheinen.

    AndruckErste gedruckte Exemplare einer Drucksache. Nach der Kon-trolle dieser Drucke insbesondere der Farben erfolgt die Frei-gabe zum Druck der gesamten Auflage.

    Anführungen„...“ – werden auch Anführungszeichen genannt. SchließendeAnführungszeichen werden auch als Ab- bzw. Ausführungenbezeichnet. Umgangssprachlich auch »Gänsefüßchen«.

    AntiquaSchriften mit geschwungenen oder rechteckigen Endstrichen,den so genannten Serifen.

    ANSIAbkürzung für »American National Standards Institute«, dererweiterte ASCII-Zeichensatz, der von Microsoft Windows ver-wendet wird.

    ASCII»American Standard Code for Information Interchange«, eineinternationale Norm für die Codierung aller auf dem lateini-schen Alphabet basierenden Zeichensätze. ASCII garantiert,dass z. B. der Buchstabe »T« immer der Buchstabe »T« bleibt,egal ob es sich um einen mit DOS, Windows oder MacOS betrie-benen Computer handelt. Die Standardzeichen der Tastatur »0«bis einschließlich »127« werden als 7-Bit-ASCII-Zeichenbezeichnet. Zur Codierung der ersten 128 Zeichen eines Zei-chensatzes genügen 7 Bit (2 hoch 7 ergibt 128). Der erweiterteZeichensatz mit den Zeichen 128 bis 255 wird als 8-Bit-ASCIIbezeichnet (2 hoch 8 ergibt 256). Die meisten Zeichen aus demerweiterten Zeichensatz liegen auf dem Macintosh an einer

    deutsche Anführungszeichen:„ …“englische Anführungszeichen:“…”

  • 2 Werbeagentur RoRo + Zec Druckerei Theiss GmbH

    Glossaranderen Position (auf der Tastatur) als bei einer Windows-Schrift. Für die korrekte Umwandlung von Sonderzeichen oderUmlauten benötigt man eine Software, die den Datenaustauschkorrekt darstellt.

    AusgleichenErweiterung oder Reduktion von Weißräumen bei Versalbuch-staben oder Zeilenabständen in Titeln.

    AusschießenAbhängig von der Falzart des zu bedruckenden Papierbogensmüssen die Seiten des Buches nach einem bestimmten Schemain der Druckformenherstellung (Montage) montiert werden.Dieser Vorgang wird auch Ausschießen genannt.

    Austreiben Wort- und/oder Zeichenabstände werden im Blocksatz so weitvergrößert, bis die Zeile links und rechts bündig ist.

    Axiale AnordnungText wird zentriert gesetzt, d. h. an der Mittelachse angeordnet,der Abstand der Zeile zum Spaltenrand ist links und rechtsgleich.

    BaudMaßangabe für die Übertragungsgeschwindigkeit eines Mo-dems. 56 000 Baud bedeutet z. B. 56 000 Signalwechsel proSekunde.

    BelichtenMit einem Laserstrahlbelichter wird das Seitenbild auf einenFilm übertragen (= belichtet). Anschließend durchläuft der Filmeine vollautomatische Entwicklungsmaschine. Belichtungsma-schinen werden zumeist von einem externen RIP (Raster ImageProcessor) angesteuert, der die PostScript-Daten für die Belich-tung der Schriften und Bilder aufbereitet.

    BeschnittmarkeZum Beschneiden notwendige horizontale und vertikale Linienan den Ecken der Drucksache, die den Seitenrand festlegen.

  • Die Kunst des Buchdruckens 3

    GlossarBinärComputer verarbeiten nur Binärzahlen. Diese bestehen aus-schließlich aus den Ziffern »0« und »1«. Für den Computer hatder Buchstabe »T« im ASCII-Zeichensatz die Position »84«; ercodiert sie als Binärzahl »1010100«.

    BindenDie Techniken, lose Blätter oder gefalzte Druckbögen so zusam-menzukleben, -heften oder -leimen, dass aus den Einzelteilenein Buchblock entsteht.

    BitAbkürzung für »binary digit«. Bezeichnung für die Zählein-heit von binären Entscheidungsmöglichkeiten. Eine Grafik-karte besitzt z. B. eine Kapazität von 16 bit Farbtiefe, d. h. siekann 65 536 (224) Farben darstellen. Die Kapazität eines Über-tragungskanals wird in bit/s oder engl. bps (bits per second)angegeben.

    Bitmap1) Wiedergabe von Grafiken in einzelnen Bildpunkten. Als bit-

    map-orientierte Computerprogramme gelten solche, die sichan der Bildschirmauflösung orientieren (pixelorientiert) –z. B. Photoshop.

    2) Pixeldateiformat mit der Erweiterung »BMP«, vor allem unterWindows verwendet.

    BlindmaterialIm Bleisatz nichtdruckendes Material für Zwischenräume allerArt. Fachausdrücke dafür waren: Spatium, Ausschluss, Quadrat,Reglette, Durchschuss, Steg.

    BlaupauseDie Blau- oder Lichtpause dient zur Kontrolle der belichtetenFilme noch vor der Herstellung der Druckplatten. Von der ferti-gen Bogenm0ntage wird mit einem chemischen Verfahren eineKopie auf Papier gemacht, die eine bläuliche Färbung aufweist,daher auch der Name Blaupause.

    BlindmusterUnbedruckte Musterexemplare einer Drucksache, um die Aus-führung des Endproduktes (z. B. die Dicke oder das Gewicht)

    PixelorientierteComputerprogrammedienen zur Bearbeitungvon Fotos.

  • 4 Werbeagentur RoRo + Zec Druckerei Theiss GmbH

    Glossarbereits vorab ermitteln zu können – auch »Blindband« oder»Leerband« genannt.

    BlindtextText ohne inhaltliche Bedeutung, der nur als Platzhalter dient,um die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die grafische Auf-bereitung zu lenken. Besonders wichtig, wenn die endgültigeTextfassung noch nicht vorhanden ist, aber bereits ein Musteroder ein Entwurf präsentiert werden muss.

    BlindzeileEine Leerzeile.

    BlitzerWenn im Druck zwei Farben nicht passgenau aneinanderge-druckt werden, entstehen auffallende weiße Randzonen, dieBlitzer genannt werden. Um diese zu vermeiden, wird die Tech-nik des Überfüllens bzw. Überstrahlens angewendet.

    BMPSiehe Bitmap.

    BogenmontageText (oder Fotos) werden nach ihrer Eingabe in den Computerseitenweise (oder in Einzelteilen) auf Filmen (= durchsichtigeFolien) belichtet. Diese belichteten Textteile oder Seiten werdennach einem bestimmten Schema so auf einen großen (Film-)Bogen montiert (= geklebt), dass nach dem Bedrucken der Vor-der- und der Rückseite des Papierbogens und nach dessen Fal-zung die richtige Seitenabfolge im Buch gewährleistet ist. DiesesMontageschema wird auch als Ausschuss bezeichnet.Vielfach entfällt die manuelle Bogenmontage heutzutage, da derVorgang des Ausschießens bereits mittels Computer durchge-führt wird. In weiterer Folge werden die fertig montierten Seitenin einem Stück mit sehr großen Belichtern ausgegeben.

    BohrenRunde Löcher in Drucksachen, z. B. für Ringordner oder Spiral-heftung, werden gebohrt.

    Um Blitzer zu vermeiden,muss überfüllt werden.

  • Die Kunst des Buchdruckens 5

    Glossarbpi»bits per inch«, Bits pro Zoll. Maß für die Speicherdichte, z. B.auf Magnetband.

    BrotschriftBezeichnung für die meistgebrauchte Schrift in einer Publika-tion – auch »Grundschrift«, »Fließtext« oder »Body« genannt.Als Setzer noch im Akkord pro 1000 Buchstaben bezahlt wur-den, war die Brotschrift der Haupttext (Lesetext), der denhauptsächlichen Verdienst des Setzers sicherstellte.

    BroschurDünnes, einfach gebundenes Buch (Taschenbuch oder Heft).Der Broschurumschlag ist häufig ein weicher Karton mit einerrelativ einfachen Gestaltung oder wird mit dem Kernpapier mit-gedruckt.

    BruchAndere Bezeichnung für Falz (das Falten des Papiers). Das WortBruch dient vor allem dazu, Falzungen zu erläutern: z. B.»Wickelfalz mit zwei Brüchen« bezeichnet genau die Art der Fal-zung und die Anzahl der Falzungen.

    ByteMaßeinheit für die Speicherkapazität von Datenträgern. DieAbkürzung ist »B«. 8 zusammenhängende Bits stellen 1 Bytedar. Mit 8 Bits können 28 = 256 Zustände codiert werden, Buch-staben, Sonderzeichen oder Ziffern. 1 Kilobyte (KB) sind210 Bytes, was nicht exakt 1000, sondern 1024 Bytes entspricht.1024 kB = 1 Megabyte (MB), 1024 MB = 1 Gigabyte (GB).

    BündigGrafische Elemente oder Textteile werden an einer nicht-druckenden Linie ausgerichtet. Am häufigsten verwendet, umdie Ausrichtung von Text zu bezeichnen: z. B. links- oder rechts-bündig.

    CartridgeHäufig verwendete aber technisch schon etwas veraltete Arteines Datenträgers in Form einer Wechselfestplatte. Mittlerweilegibt es unterschiedliche Formate und Speichergrößen. Für dieVerwendung ist ein eigenes Laufwerk notwendig.

    Als Paperback bezeichnetman ein kartoniertes,zumeist in Klebebindunghergestelltes Buch.

  • 6 Werbeagentur RoRo + Zec Druckerei Theiss GmbH

    GlossarCDSiehe »Corporate Design«.

    CD-ROM»Compact Disc-Read Only Memory«: Datenträger mit einerhohen Speicherkapazität. Für die Verwendung ist ein CD-ROM-Laufwerk notwendig. Mittlerweile sehr weit verbreitet zur Daten-weitergabe, da so genannte »CD-Brenner«, mit denen CD-Roh-linge von praktisch jedem Computer aus sehr rasch und sichermit Daten »beschrieben« werden können, zur DTP-Standard-ausrüstung gehören.

    CiceroTypografische Maßeinheit.1 Cicero = 4,513 mm (gerundet 4,5 mm)1 Cicero entspricht 12 Didot-Punkten.

    CMYKCMYK ist ein Farbdruck-Normierungsmodell der Druckin-dustrie und besteht aus den vier Grundfarben Cyan (Blau),Magenta (Rot), Yellow (Gelb) und Schwarz (Key Colour). Fast alle farbigen Bilder werden heute mit diesen Farbengedruckt. Das CMYK-Modell wird auch subtraktives Farb-modell genannt, da die Druckfarben Cyan, Magenta undYellow (zu 100 % übereinander gedruckt) Schwarz ergebenund somit alles Licht absorbieren. Da die Farben Cyan,Magenta und Yellow allerdings kein tiefes Schwarz ergeben,wird in der Praxis Schwarz als eigene Farbe dazugegeben. DieCMYK-Farben werden auch als Prozessfarben oder Rasterfar-ben bezeichnet. Die Definition der CMYK-Farben erfolgt inEuropa nach der Euroskala und in den USA nach dem SWOP-Standard.

    Coated paperEnglisch für gestrichenes Papier.

    Der so genannteVierfarbendruck:

    Cyan (Blau), Magenta (Rot),Yellow (Gelb) und Schwarz

    (Key Colour).

  • Die Kunst des Buchdruckens 7

    GlossarColor-Management-System (CMS)Software (oft inkl. Kalibrierungs-Hardware), die Eingabe- undAusgabeeinheiten (Bildschirm, Farbdrucker/Digitalproof-Gerät,Scanner) aufeinander abstimmt. Ziel ist, dass die Ausgabe inmöglichst hohem Maß der Bildschirmdarstellung und der ge-scannten Vorlage entspricht. Ein CMS korrigiert die Farbverfäl-schungen, indem es die Daten in einem geräteunabhängigenFarbraum definiert und sie danach in den gerätespezifischenumrechnet.

    Computer-to-plate (CTP)Das Belichten der Daten aus dem Computer erfolgt direkt, alsoohne Umweg über Filme, auf die Druckplatte. Dafür sind spezi-elle Belichter und Druckplatten notwendig.

    Corporate Design (CD)Gesamtheit aller bewusst beeinflussten, visuell wahrnehmbarenErscheinungsformen eines Unternehmens. Diese manifestierensich in Firmenlogo, Hausfarbe und -schrift, in der Gestaltungvon Geschäftsausstattung, Manuals, Katalogen und Prospekten,Verpackungen, Messeständen, Gebäude- und Fuhrparkbeschrif-tung. Das ganze umfasst auch die Architektur und das Produkt-design der Firmengebäude.

    Corporate Identity (CI)CI formuliert die Ziele eines Unternehmens. Zur Erreichungdieser Ziele werden Richtlinien für drei Bereiche festgehalten:Corporate Communication (Unternehmenskommunikation wieWerbung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), Corporate Be-haviour (Leitlinien zum Verhalten der MitarbeiterInnen unter-einander und mit Geschäftspartnern) und Corporate Design.

    CTPSiehe »Computer-to-plate«

    CursorAnzeigenmarke auf dem Bildschirm. Während der Texteingabeoder -korrektur auch »Einfüge-Marke« genannt.

    DatenkompressionUm die Datenmengen für die Ablage oder Übertragung geringzu halten, hat man Komprimierungssoftware entwickelt, die

    Farbmanagement-Systemestimmen Eingabe- undAusgabeeinheiten (Bildschirm,Farbdrucker/Digitalproof-Gerät, Scanner) aufeinanderab.

  • 8 Werbeagentur RoRo + Zec Druckerei Theiss GmbH

    Glossarüberflüssige Informationen aussortieren und die Datenmengeganz erheblich reduzieren kann.

    DeleaturKorrekturzeichen für Löschen von markierten Textstellen.Deleatur (lat.) = es werde getilgt. Das Zeichen wird abgeleitetvom griech. Buchstaben Delta.

    (Farb-)Dichte1. Als Dichte bzw. Schwärzung wird ein logarithmischer Wert

    bezeichnet, der das Licht, das auf bedrucktes Papier auftrifft,mit dem reflektierten Licht vergleicht. Dichtewerte werdenmit einem Farbdensiometer gemessen. Der Dichtewert einesDias beträgt zwischen 3 und 3,5. Ein Papierfoto erreicht einenWert von ca. 2 und im Offsetdruck liegt die Dichte bei ca. 2(gestrichenes Papier) bis ca. 1,5 (Zeitungspapier).

    2. Farbschichtdicke, die durch das Übereinanderdrucken derDruckfarben entsteht. Alle Buntfarben zusammen solltennicht mehr als 280% Flächendeckung ausmachen. Im Zei-tungsoffsetdruck darf die Farbsumme nicht mehr als 220%erreichen.

    DickteKomplette Breite eines einzelnen Buchstabens inklusive Vor-breite und Nachbreite. Haben die Zeichen einer Schrift unter-schiedliche Breiten, handelt es sich um eine »Proportional-schrift«, sind alle Zeichen gleich breit, so nennt man die Schrift»dicktengleich« beziehungsweise »Festabstandschrift«.

    DigitalproofDer Versuch, mit gängigen PC-Farbdruckern (Thermotransfer-,Thermosublimations- oder Tintenstrahldruckern) einen Aus-druck zu erzeugen, der dem späteren Druckergebnis im Offset-druck möglichst nahe kommt. (Siehe auch »Proof«.)

    Didot-PunktTypografische Maßeinheit in Europa. 1 Didot-Punkt = 0,376065 mm (gerundet: 0,375 mm).2660 Didot-Punkte = 1 m. 12 Didot-Punkte = 1 Cicero.

    Im Offsetdruck liegt die Dichte bei ca. 2

    (gestrichenes Papier) bisca. 1,5 (Zeitungspapier)

  • Die Kunst des Buchdruckens 9

    GlossarDINDeutsche Industrie Norm. Für den Buchdruck relevante DIN-Normen sind:DIN 476 – PapierformateDIN 1421 – BucheinbändeDIN 16 507 – Typografische MaßeDIN 16 518 – Klassifizierung von Schriften

    DivisTrenn- bzw. Bindestrich bei Wortkupplungen wie z. B. »Post-Script-Datei« oder Worttrennungen am Ende einer Zeile. DerDivis hat etwa die Länge eines Viertelgevierts.

    dpi»dots per inch« heißt »Punkte pro Zoll«. Die Anzahl der Bild-punkte (Pixel) oder Laserdots je Streckeneinheit, wird in dpioder in Punkte pro Zentimeter (P/cm) angegeben. Das Auflö-sungsvermögen von Scannern, Belichtern und Druckern wirdmit dpi bezeichnet, auch die Abtastauflösung, mit der ein Bildgescannt wird oder die Aufzeichnungsfeinheit eines Ausgabe-gerätes. Je höher die dpi-Zahl, desto weniger sind Zackenrändersichtbar. Laserdrucker haben üblicherweise Auflösungen von300 oder 600 dpi, Filmbelichter müssen eine beträchtlichhöhere Auflösung haben (z. B. 2540 dpi), um eine bestmöglicheQualität beim Offsetdruck zu erreichen.

    DruckpunktzuwachsSiehe Punktzuwachs.

    DruckweiterverarbeitungWesentlicher Bestandteil der Buchproduktion, unter dem dasFertigkonfektionieren der Drucksache verstanden wird. Je nachmaschineller Ausstattung einer Druckerei (und Binderei) findendiese Arbeitsschritte und Produktionsvorgänge in der Druckereioder in einer speziellen Binderei statt. Für das äußere Erschei-nungsbild eines Buches ist die Druckweiterverarbeitung (oderBuchbindung) von großer Bedeutung. Bei der Planung derBuchgestaltung sind dabei schon die maschinelle Verarbeitbar-keit von verschiedenen Materialien (Papier, Leinen, Leder, Kar-ton, ...), die Falzmöglichkeiten des Papiers, die Zweckmäßigkeitvon Heft- und Bindearten, die Ausstattung des Buches (Kapital-

    Das Auflösungsvermögenvon Scannern, Belichternund Druckern wird mit dpiangegeben.

  • 10 Werbeagentur RoRo + Zec Druckerei Theiss GmbH

    Glossarband, runder Rücken, Prägung, ...) und die Maschinentoleran-zen zu berücksichtigen.Beim Falzen, Schneiden usw. ist mit einer Ungenauigkeitstole-ranz von 0,5 bis 2 mm zu rechnen. In diesen Randbereich dür-fen daher keine wichtigen Grafik-Elemente oder Texte platziertwerden, da sie toleranzbedingt beschnitten werden könnten.

    DTPAbkürzung für »Desktop-Publishing«, das Erstellen von Druck-sachen von einem Computer-Arbeitsplatz aus.

    Duplex1. Bilder im Duplex-Verfahren werden eingesetzt, um den Ton-

    wert-Umfang von Graustufenbildern zu erhöhen. Graustu-fenbilder haben in der Reproduktion bis zu 256 Graustufen,im Offsetdruck können allerdings nur 50–60 Grauwerteerreicht werden. Im Duplex-Verfahren wird ein Bild zweimalmit unterschiedlichen Farben (zumeist Schwarz und einezweite Farbe) und Rasterwinkeln gedruckt, um die Zahl derHelligkeitsstufen zu erhöhen und dem Bild mehr Tiefe zugeben.

    2. Als Duplex wird auch das beidseitige Bedrucken einer Seitemit einem (Farb-)Laserdrucker bzw. Kopierer bezeichnet.

    DurchschussIm Bleisatz wurde Blindmaterial (nicht druckendes Material)zwischen die Zeilen »eingeschossen«, was zu einem größerenAbstand zwischen den einzelnen Zeilen führte. Im Zeitalter desComputersatzes wird einfach der Zeilenabstand erhöht.

    EinlegerBedruckter Bogen, der nicht in die Reihenfolge der Bögen einge-reiht, sondern in einen bestimmten Bogen hineingesteckt wird.So werden z. B. die Seiten mit vierfarbig gedruckten Bildern indie Mitte eines bestimmten Druckbogens eingereiht.

    en-spaceZwischenraum mit der Breite eines Halbgevierts.

    em-spaceZwischenraum mit der Breite eines Gevierts. Siehe auch»Geviert«.

    Beim Computersatz wird nicht mehr der Durchschuss

    sondern der Zeilenabstandangegeben.

  • Die Kunst des Buchdruckens 11

    GlossarEPS, EPSFAbkürzung für »Encapsulated PostScript Format«. Eine EPS-Datei enthält Bild- und/oder Textinformation im PostScript-For-mat und kann nur mit einem PostScript-Ausgabegerät ausgege-ben werden. Damit das EPS auch am Bildschirm dargestellt wer-den kann (ohne die PostScript-Information interpretieren zumüssen), enthält die Datei zumeist auch ein Vorschaubild (»Pre-view«) im PICT- oder WMF (Windows)-Format.

    Euro(pa)skalaGenormtes Farbmodell in der Druckindustrie für die vierGrundfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (CMYK).

    FalzenFalten von Papierbogen auf kleinere Formate, z. B. Kreuz-,Wickel-, Leporellofalz. Siehe dazu auch Seite 82 ff.

    FalzbogenBedruckter Papierbogen, der bereits gefalzt und zur Endverar-beitung in der Buchbinderei bereit ist.

    FarbauszugFür den Druck von mehrfarbigen Vorlagen müssen Farbaus-züge hergestellt werden, indem eine (Farb-)Separation in dieeinzelnen Druckfarben erfolgt. Bilder werden z. B. meist in dievier Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz zerlegt undals Farbauszüge auf Film belichtet.

    FarbdichteSiehe Dichte.

    FarbkalibrierungAbstimmung von Farbmonitor, Grafikkarte, Farbdrucker undBelichter mit dem Ziel, in der Darstellung von Farben und Bil-dern eine weitestgehende Übereinstimmung der Ausgabe aufMonitor und Farbdrucker mit dem Offsetdruck zu erreichen.

    FarbsystemeIm Desktop-Publishing und im Offsetdruck kommen haupt-sächlich zwei Farbbeschreibungssysteme zur Anwendung. Dasvon Farbmonitoren und Scannern verwendete »additiveSystem« verwendet Kombinationen aus Rot, Grün und Blau, um

    Das Bildformat EPSeignet sich besonders gut zum Druck vonVektorgrafiken.

  • 12 Werbeagentur RoRo + Zec Druckerei Theiss GmbH

    GlossarFarben wiederzugeben. Beim Offsetdruck kommt das »subtrak-tive System« zum Einsatz, das die Druckfarben Cyan, Magenta,Gelb und Schwarz zur Farbdarstellung verwendet.

    FettBedeutet, dass Schriften, Schnitte und Linien schwärzer, dicker,stärker erscheinen sollen.

    FlattermarkeMarkierung am Rücken des gefalzten Druckbogens, die vomersten bis zum letzten Bogen gleichmäßig versetzt ist, sodass diegefalzten Druckbögen vor dem Binden mit einem Blick auf denRücken des zukünftigen Buchblocks auf ihre richtige Reihen-folge kontrolliert werden können.

    FlattersatzGesetzter Text, dessen Zeilen leicht unterschiedliche Längenhaben und daher »flattern« – linksbündig, rechtsbündig, zen-triert.

    FleischFreier Raum um das Schriftzeichen (Buchstabenbild).

    FließtextErfasster Text ohne Gestaltungselemente (Überschriften, Her-vorhebungen, Einrückungen, ...).

    FocoltoneDie CMYK-Farben werden in 5%-Schritten abgestuft dargestellt.Jede Focoltone-Farbe ist eine Buntfarbe, die durch Mischungaus den Farben CMYK entsteht.

    FontEnglisch für Schriftart bzw. auch Schriftschnitt innerhalb einerSchriftfamilie.

    FormsatzText wird nicht als rechteckiger Textblock, sondern entlang einerFormlinie oder innerhalb einer Form gesetzt. Wenn der Text derKontur einer Grafik oder eines Bildes folgt, wird er auch Kontur-satz genannt.

    Computer-Schriften werden häufig

    als Fonts bezeichnet.

  • Die Kunst des Buchdruckens 13

    GlossarFotosatzAuch Lichtsatz genannt. Diese Technologie ersetzte ab etwa1975 den Bleisatz. Im Fotosatz werden Schriftzeichen undandere grafische Elemente positiv oder negativ auf lichtempfind-liches Material übertragen. Heutzutage erfolgt dieses »Belich-ten« auf Film oder direkt auf die Druckplatte unter Einsatz vonLaserstrahlen.Im früheren Bleisatz wurden Texte, Bilder und Grafiken seiten-weise händisch, später maschinell gebaut und zusammenge-setzt. Heute wird der gesamte Buchtext (plus Fotos etc.) amArbeitsplatzrechner eingegeben und die Seite ebendort miteinem Layout-Programm gestaltet. Die Daten werden dann vomRechner direkt in den Belichter geschickt. Je nach technischerAusstattung werden vom Belichtungsgerät entweder bereits fer-tig ausgeschossene, belichtete (Film-)Bögen oder nur belichteteSeiten ausgegeben, die dann noch nach dem Ausschuss-Schemazu einem Bogen montiert werden müssen. Mit Fotosatz wird auch die für oben genannte Aufgaben zustän-dige Abteilung in einer Druckerei bezeichnet.

    GestaltungsrasterSiehe Raster.

    Gestrichenes PapierAuch Kunstdruckpapier genannt. Die Oberfläche des Papierswird beschichtet, um eine höhere Glätte und damit eine feinereFarb- und Bildwiedergabe zu erzielen. Es gibt hochglänzendeund mattglänzende gestrichene Papiere.

    GeviertMaßeinheit, die der Höhe des Schriftkegels (Raum zwischen derOberkante der Oberlänge bis zur Unterkante der Unterlänge)entspricht. In einem Text, der mit 10 Punkten gesetzt wurde, istdas Geviert 10 Punkte lang.

    Glatter SatzText, der in einer gleichen Grundschrift gesetzt ist.

    (Schrift-)GradSchriftgröße.

    Das DTP-Programm Quark XPress definiert dasGeviert als Breite von zweiNullen.

  • 14 Werbeagentur RoRo + Zec Druckerei Theiss GmbH

    GlossarGrammaturGewicht von einem Bogen Papier im Ausmaß von 100 cm ∑ 100 cm, z. B. 80 g, 100 g.

    GraukeilDer Graukeil ist ein Rasterstreifen mit Graustufen von Schwarznach Weiß. Zur Kontrolle der Farb- und Druckgenauigkeit wer-den Graukeile (mit Prozentwerten der Graustufen) bereits mit-belichtet und im Beschnitt mitgedruckt. Siehe auch Kontrollkeil.

    GroteskSchriftart ohne Serifen (Endstriche) – auch »serifenlose Linear-antiqua«, z. B. Helvetica, Avant Garde, Gill Sans, Frutiger,Futura, Rotis Sans oder Bauhaus.

    GrundlinieAuch Schriftlinie genannt. Imaginäre waagrechte Linie auf deralle Buchstaben »stehen«.

    GrundlinienrasterSiehe Raster.

    Guillemets(Französische) Anführungszeichen. In Österreich und Deutsch-land nach innen: »...«, in der Schweiz, in Frankreich und Italiennach außen: «...». In den USA und in England werden meistAnführungszeichen eingesetzt, die die Form von hochgestellten66 und 99 haben.

    Gut zum DruckBestätigung des Druckereikunden, dass der Satz am Probeabzugin Ordnung – »gut zum Drucken« – ist. Diese Bestätigung giltnicht für das Papier und die Farben.

    HaarlinieDie dünnste Linie, die mit einem Ausgabegerät (z. B. Drucker,Belichter) wiedergegeben werden kann. Sie sollte im DTP nichteingesetzt werden, da die Linienstärke von der gewählten Auflö-sung des Ausgabegerätes abhängig ist. Deshalb nimmt man bes-ser konkrete Werte wie z. B. 0,4 Punkt.

    Guillemets lassenweniger Weißraum als

    Anführungszeichen undfügen sich daher gut in

    den Text ein.

  • Die Kunst des Buchdruckens 15

    GlossarHalbgeviertDie halbe Breite eines Gevierts des aktuellen Schriftgrads.

    HalbtonbildHalbtonbilder enthalten Grautöne bzw. abgestufte Farbtöne.Um Grautöne erzielen zu können, müssen zwischen reinemWeiß und reinem Schwarz Grautöne (= Halbtöne) erzeugt wer-den. Unterschiedlich große Punktmengen (Punktraster) oderFlächen mit unterschiedlicher Dichte können diese Grau- bzw.Farbtöne simulieren.

    HandsatzVon Hand gesetzter Text, in dem die Buchstaben einzeln ausdem Setzkasten genommen wurden – im Gegensatz zummaschinell gesetzten Satz. (Früher wurde eine Handsatz-Leis-tung von 1450 Buchstaben glatter Satz pro Stunde bei der Lehr-abschlussprüfung verlangt.)

    HängendHängender Einzug, auch negativer Erstzeileneinzug genannt:Die erste Zeile ist länger und reicht weiter nach links als die fol-genden Zeilen im Absatz.

    Hängende Initiale Initial, das mit der Oberkante der Oberlänge des Grundtextesabschließt. Es ist optisch im Grundtext eingebunden, steht nichtdarüber hinaus.

    HausfarbeDie Farbe, die ein Unternehmen für alle seine Drucksachenbenützt. Hausfarben werden im Corporate Design Manual defi-niert.

    HKSDruckfarbmodell von BASF. Es besteht aus 9 Grundfarben,Schwarz und Weiß, aus denen alle weiteren Töne gemischt wer-den können. Es werden HKS-Farbtöne für verschiedene Papier-sorten angeboten, um eine einheitliche Farbgebung in verschie-denen Medien zu erreichen.

    Fotos werden alsHalbtonbilder bezeichnet.

  • 16 Werbeagentur RoRo + Zec Druckerei Theiss GmbH

    GlossarHochzeitBegriff für einen Satzfehler, der ein irrtümlich doppelt gesetztesWort bezeichnet.

    HSBFarbmodell, das die Farben nach Farbton, Sättigung und Hellig-keit (engl. hue, saturation, brightness) ordnet. Den Farbtonbestimmt die Wellenlänge des Lichts, das von einem Objektreflektiert bzw. durch ein Objekt übermittelt wird. Die Helligkeitbeschreibt, wie hell oder dunkel eine Farbe ist, d. h. wie nahe siean Weiß oder Schwarz herankommt. Die Sättigung bezeichnetdie Leuchtkraft einer Farbe.

    HolzschliffBegriff für winzige Holzteilchen (Holzfasern), die im Papier ver-arbeitet werden.

    HTMLEnglische Abkürzung für »hypertext markup language«. Daswichtigste Datenformat im Internet. Hypertext ist eine Art drei-dimensionaler Text, der von einer Textstelle auf beliebig vieleandere Stellen im Internet verweisen oder wechseln lassenkann.

    HurenkindBegriff aus der Setzersprache, der die letzte Zeile eines Absatzesam Beginn einer neuen Spalte oder Seite bezeichnet. Der engli-sche Name für eine derartige Zeile ist »widow« (Witwe).

    InitialBuchstabe, Wort oder Zeichen am Anfang eines Buches, Kapi-tels oder Absatzes, das größer oder anders gestaltet ist als derFließtext.

    ISBNAbkürzung für »Internationale Standard-Buch-Nummer«. Diesezehnstellige Nummer wird international vergeben – aus ihr sindNationalität, Verlag und Titelnummer eindeutig erkennbar. DieISBN ist viergliedrig. Die erste Gruppe gibt die Sprachgruppe an(BRD, Österreich und deutschsprachige Schweiz = 3), die zweiteGruppe die Verlagsnummer und die dritte die Titelnummer. Dievierte Gruppe ist eine Prüfnummer.

  • Die Kunst des Buchdruckens 17

    GlossarISDNAbkürzung für »Integrated Services Digital Network«. DigitaleÜbertragungsmöglichkeit über Modem und Telefonleitung.

    ItalicBezeichnung für kursive (schräg gestellte) Schrift, auch »obli-que«.

    JPEGAbkürzung für »Joint Picture Expert Group«. Vor allem imInternet sehr weit verbreitetes Dateiformat für komprimierteBilder. Der Grad der Komprimierung und damit auch ein etwai-ger Qualitätsverlust der Bilder kann vor dem Speichern festge-legt werden. Die Dateinamenerweiterung unter Windows ist»JPG«.

    JungfrauFehlerfrei gesetzter Satz.

    KalibrierungSiehe Farbkalibrierung.

    KapitälchenGroßbuchstaben, die entweder in der Höhe von Kleinbuchsta-ben (x-Höhe) oder um ca. 25% kleiner als die normalen Versa-lien einer Schrift gesetzt werden. Manche Schriftfamilien ent-halten eigene Fonts für Kapitälchenschrift.

    (Schrift-)KegelHöhe von der Oberkante der Oberlänge bis zur Unterkante derUnterlänge. Entspricht der Schriftgröße oder dem Schriftgrad.

    KerningEnglische Bezeichnung für das Unterschneiden (eines Buchsta-benpaares), das Verändern des Abstandes zwischen zwei Buch-staben. Siehe auch »Tracking«.

    KlebenRelativ günstiges Buchbindeverfahren, bei dem die zusammen-getragenen (ev. auch gehefteten) Falzbogen am Buchrückenangefräst, mit Heiß- oder Kaltleim bestrichen und entweder mit

    Bilder können mit demJPEG-Format komprimiertwerden.

    Der Schriftkegel entsprichtder Schriftgröße.

  • 18 Werbeagentur RoRo + Zec Druckerei Theiss GmbH

    Glossaroder ohne zwischengelegtem Gazestreifen direkt in den Buch-umschlag (Pappkarton oder Buchdeckel) geklebt werden.

    KompressDer Zeilenabstand entspricht der Schriftgröße. Dies nennt manauch kompresser Satz. Derartig dicht gedrängte Zeilen erschwe-ren das Lesen, da der optische Zeilenabstand auf ein Minimumreduziert wird. Daher wird kompresser Satz hauptsächlich beiTiteln eingesetzt.

    KontrollkeilDer Kontrollkeil bzw. -streifen, der im Beschnitt mitgedrucktwird, dient der Kontrolle des Druckbogens auf Farbdichte, Pas-ser usw.

    KonturensatzSatz folgt dem Umriss einer Kontur bzw. eines Bildes oder einerGrafik. Siehe auch Formsatz.

    KopfZeitungstitel werden häufig »Zeitungskopf« genannt. Ein Kopf-blatt ist eine Zeitung, bei der für verschiedene Regionen nur derTitel und die Regionalnachrichten geändert werden, der rest-liche Inhalt aber identisch übernommen wird.

    KursivSchräg gestellte Schrift. Kursiv wird auch als »italic« oder »obli-que« bezeichnet.

    LackierungSiehe Veredelung der Druckbogen.

    LaminageSiehe Veredelung der Druckbogen.

    LaufweiteAbstand zwischen den Buchstaben im laufenden Text: Gesperr-ter Text hat eine erweiterte, schmaler Text eine engere Laufweiteder Buchstaben. Das Verändern der Laufweite wird auch»Tracking« genannt.

    Eine stark veränderteLaufweite beeinträchtigt die Lesbarkeit von Text.

  • Die Kunst des Buchdruckens 19

    GlossarLayoutGestaltungsvorschlag oder fertige Gestaltung einer Drucksache,bezeichnet heute meist den fertigen Seitenaufbau auf dem Bild-schirm oder auf einem Papier (Ausdruck).

    LegendeUnterschriften oder Erklärungen für Bilder, Tabellen oder Skiz-zen.

    Leporello(-falz)Auch Zickzackfalz genannt. Bei jedem Parallelbruch wird in dieentgegengesetzte Richtung gefalzt.

    LeicheVergessenes Wort oder Textteil (Gegenstück zu Hochzeit).

    Letter1. Bezeichnung für ein einzelnes Zeichen oder einen Buchsta-

    ben.2. Auch eine Bezeichnung für das US-Papierformat 8,5 ∑ 11 Zoll

    (21,59 ∑ 27,94 cm).

    LichtpauseSiehe »Blaupause«.

    LigaturSchriftzeichen, das zwei oder drei Schriftzeichen zu einem eige-nen Bild zusammenfasst. Typische Ligaturen sind: fi, fl, ∆, ¤, ª und º.

    LinearantiquaSiehe Grotesk.

    lpiAbkürzung für »lines per inch« (Linien pro Zoll), Maß zurBestimmung der Rasterpunktgröße. Um eine bestimmte Raster-weite zu erhalten, muss beim Drucken oder Belichten die lpi-Zahl eingestellt werden. Der Umrechnungsfaktor von Zoll aufZentimeter beträgt 2,54. Ein 60er-Raster beispielsweise ent-spricht der Einstellung von 152 lpi (60 ∑ 2,54 = 152,4).

    Die Rasterweite wird mit lpi angeben.

  • 20 Werbeagentur RoRo + Zec Druckerei Theiss GmbH

    GlossarMajuskelEine nicht mehr sehr gebräuchliche Bezeichnung für »Groß-buchstabe« bzw. »Versalie«.

    MakulaturFehldrucke, fehlerhafte Druckerzeugnisse, die aussortiert wer-den müssen.

    MarginalienRandspalten oder Randbemerkungen.

    MediävalziffernSiehe Minuskelziffern.

    MinuskelKleinbuchstabe.

    MinuskelziffernZiffern, die wie Kleinbuchstaben unterschiedliche Unter- undOberlängen und individuelle Breiten haben. Sie werden auch alsMediävalziffern bezeichnet. Die Standard-DTP-Zeichensätzehaben in der Regel nur gleich breite so genannte Tabellen- oderVersalziffern.Minuskelziffern: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0

    0 0 0 0 0 0 0 0 0 0Tabellenziffern: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0

    0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

    MittellängeTeil eines Zeichens zwischen der Schriftlinie (Grundlinie) undder x-Höhe.

    MOAbkürzung für »Magneto Optical Disc«. Häufig verwendeterDatenträger in Form einer Wechselfestplatte. Mittlerweile gibtes unterschiedliche Formate und Speichergrößen. Für die Ver-wendung ist ein eigenes Laufwerk notwendig.

    Moiré(-Muster)Im Vierfarbdruck werden die Reihen von Rasterpunkten derProzessfarben in einem bestimmten Winkel gedruckt. In derRegel ergeben dann die Rasterpunkte ein symmetrisches Muster

    Minuskelziffern eigenen sich gut für

    Zahlenangaben imFließtext.

  • Die Kunst des Buchdruckens 21

    Glossarin Form einer Rosette, das vom menschlichen Auge zu ineinan-der übergehenden Halbtonfarben vermischt wird. Stimmen dieRasterwinkel nicht genau, kommt es zu einem störenden Inter-ferenzmuster, dem Moiré-Muster. Heute, in Zeiten der maschi-nellen Bogenmontage, kommt das kaum mehr vor. Häufig fin-det man störende Interferenzmuster im Druck allerdings dann,wenn bereits gerasterte (gedruckte) Bilder nochmals gescanntwerden.

    NutzenAus einem Bogen werden eine Anzahl von kleineren Formatenherausgeschnitten, z. B. auf 61 ∑ 86 cm können 8 Nutzen A4gedruckt werden.

    OberlängeBezeichnet den Teil eines Kleinbuchstabens, der über die Mit-tellänge (x-Höhe) nach oben hinausragt, z. B. bei den Buchsta-ben: b, k, l, h.

    OCR/ICRAbkürzung für »optical character recognition/intelligent charac-ter recognition«, auf deutsch: optische Zeichenerkennung/intel-ligente Zeichenerkennung. Diese Technik verwenden Pro-gramme, die in der Lage sind, gescannte Texte, die im Computernur als Pixelmuster vorliegen, in editierbare Texte zu verwan-deln. Es gibt Software-Pakete, die nur bestimmte Schriftenerkennen, und solche, die Zeichensätze »lernen« können unddaher flexibler sind.

    OffsetdruckOffsetdruck ist das Druckverfahren, das in der Druckerei TheissGmbH angewendet wird. Es ist ein Flachdruckverfahren, d. h.druckende und nichtdruckende Stellen liegen auf gleicherHöhe. Man macht sich dabei das Prinzip zunutze, dass sichWasser und die fetthaltige Druckfarbe nicht vermischen.Bogen-Offsetdruck-Maschinen gibt es mit 1 bis 8 Farbwerken,Rollen-Offsetdruck-Maschinen mit bis zu 10 Farbwerken undweiteren Aus- und Aufrüstungsmöglichkeiten zum Falzen, Kle-ben, Heften, Perforieren, Schneiden etc.Im Rollen-Offsetdruck werden hauptsächlich Zeitungen, Publi-kumszeitschriften, Magazine, Bücher und Kataloge mit hoherAuflage ab ca. 50.000 Stück gedruckt. Im Bogen-Offsetdruck

    Offsetdruck ist dasDruckverfahren, das in derDruckerei Theiss GmbHverwendet wird.

  • 22 Werbeagentur RoRo + Zec Druckerei Theiss GmbH

    Glossarwerden meist Prospekte, Plakate, Bücher, kleine Zeitungen,Fachzeitschriften, Geschäftsdrucksachen, Formulare, Landkar-ten, Banknoten, Postkarten, Mailings, Handzettel etc. gedruckt.Mögliche Bedruckstoffe sind Papier, Karton, Wellpappe,Weißblech, Folien.

    OPI»Open Prepress Interface«, technische Lösung für größere DTP-Einheiten, bestehend aus einem OPI-Server und DTP-Arbeits-plätzen. Hochaufgelöste Bilddateien werden in kleine Bildko-pien umgewandelt, damit sie leichter ins Layout platziert undausgedruckt werden können. OPI übermittelt die Informationenüber Position, Größe und Beschnitt, beim Belichtungsvorgangwerden die niedrig aufgelösten Daten durch die hochaufgelöstenersetzt.

    OutlineDie Kontur einer Schrift.

    Outline-SchriftPostScript- und TrueType-Schriften bezeichnet man auch alsOutline-Schriften. Es handelt sich dabei um die mathematischeBeschreibung einer Schrift, die die Skalierbarkeit und die Aus-gabe in jeder Auflösung und Größe ermöglicht.

    PaginaTypografischer Begriff für »Seitenzahl«.

    PaginierungPositionierung von Seitennummerierungen bzw. Seitenzäh-lung.

    PantoneInternationaler Farbenstandard aus den USA. Jede Farbe ist fer-tig erhältlich. Im Pantone-Farbfächer finden sich ungefähr 750 Farbabstufungen, die für die Druckerei als eindeutige Farb-vorlage gelten können. Der Farbfächer für gestrichenes Papierwird mit »C« bezeichnet (»coated« paper), der für ungestriche-nes Offset-Papier mit »U« (»uncoatet«). Pantone-Farben deckeneinen großen Farbraum ab (inklusive Gold, Silber, Bronze undLeuchtfarben).

    PostScript- und TrueType-Schriften

    können beliebig skaliert werden.

  • Die Kunst des Buchdruckens 23

    GlossarPapierDefinition von Papier nach DIN 6730:»Papier ist ein flächiger, im wesentlichen aus Fasern meistpflanzlicher Herkunft bestehender Werkstoff, der durch Entwäs-serung einer Faserstoffaufschwemmung auf einem Sieb gebil-det wird. Dabei entsteht ein Faserfilz, der verdichtet und getrock-net wird.«

    PapierartenSiehe Seite 69 ff.

    PapiergewichtErrechnetes Gewicht des Papiers für einen Bogen Papier mit derFläche eines Quadratmeters, z. B. 70 g oder 80 g.

    PapiersortenSiehe Seite 71 ff.

    PapiervolumenUnter Papiervolumen versteht man die Papierdicke, die mitfolgender Formel berechnet werden kann:

    Papierdicke in mm ∑ 1000Papiergewicht in g/m2

    z. B.0,18 mm ∑ 1000

    80 g/m2

    Hochvolumige Papiere sind meist schwach geleimt. Mit demPapiervolumen kann die Dicke des Buches gesteuert werden – jevoluminöser das Papier, umso dicker das Buch.

    PassgenauBeschreibung für einen exakten Druckvorgang. Die Passkreuzesind die Markierungszeichen, die einerseits bereits in derBogenmontage als »fixes Koordinatensystem« die Lage allerFilmseiten festlegen und andererseits dem Drucker als eindeu-tige Orientierung bei der Einrichtung der Druckplatten in derDruckmaschine dienen. Liegen die Passkreuze beim Vierfarb-druck nicht exakt übereinander, kann kein optimaler Farbdruckerreicht werden.

    Um das Papiergewichteinfach feststellen zu können,muss man nur eine A4-Seiteabwiegen und das Gewichtmit 16 multiplizieren,denn ein A0-Bogen hatziemlich genau die Flächevon 1 m2.

  • 24 Werbeagentur RoRo + Zec Druckerei Theiss GmbH

    GlossarPasskreuzMarkierungszeichen, außerhalb der Beschnittkante des Papier-bogens, die sowohl für die Filmseiten- und Filmbogenmontageals auch für den Druck als exakte Orientierungspunkte gelten.

    PerforierenVerfahren bei dem Papier so mit kleinen Löchern oder Schnittenversehen wird, dass es leicht abgetrennt werden kann (z. B. beiKarten oder Coupons).

    Pica-PointEnglisch-amerikanisches typografisches Maßsystem. In denUSA gilt: 1 Pica-Point = 0,3514598 mm, 12 points = 1 Pica.

    PICTPICT steht für »Picture«. MacOS-Grafikformat, das zur Auf-zeichnung von QuickDraw-Funktionen dient. QuickDraw wirdam Macintosh von allen Applikationen zur Bildschirmdarstel-lung verwendet.

    PixelSteht für Picture-Element, kleinste am Bildschirm darstellbarequadratische Einheit.

    PointEnglisch für einen typografischen Punkt. Siehe Punkt.

    PostScriptPostScript ist eine Programmiersprache mit sehr ausgereiftenGrafikfunktionen, die Anfang der 80er Jahre von AdobeSystems entwickelt wurde. Mit PostScript können beliebigeInhalte einer Seite festgelegt werden (geometrische Formen,Text, Rasterbilder), deshalb wird sie auch als Seitenbeschrei-bungssprache bezeichnet. PostScript ist heute ein Standard derDruckindustrie vor allem für Laserdrucker und -belichter.

    PostScript-SchriftenSiehe Type 1.

    PostScript-PointPostScript-Point (auch DTP-Point genannt): 1 PostScipt-Point = 0,3528 mm. 1 inch = 72 PostScript-Points.

  • Die Kunst des Buchdruckens 25

    GlossarppiSteht für »pixel per inch« (Bildpunkt pro Zoll). Anzahl der Bild-punkte in der Längeneinheit Zoll. Wird hauptsächlich für dieDateneingabe bei Scannern verwendet.

    PrägenIst ein Hochdruckverfahren mit Matrize und Patrize. Der Text,das Bild, das Sujet wird so hervorgedrückt, dass es leicht erha-ben ist. Mittels Folien können Gold-, Silber- oder Farbprägun-gen erzeugt werden; wenn keine Folie verwendet wird, nenntman dies Blindprägung.

    ProofDarunter versteht man Probedrucke für die Überprüfung einerPublikation. Es gibt unterschiedliche Prüfmethoden, um dieGestaltung, Seitenreihenfolge, Bilddarstellung und Farben einesDruckwerkes zu kontrollieren. Digitale Proofs werden ausge-hend von den (PostScript-)Daten einer Publikation erstellt undmit hochwertigen, gut kalibrierten Farbdruckern angefertigt.Weiters können Vorabdrucke auf Basis der bereits fertig belich-teten Offsetfilme hergestellt werden (z. B. DuPont Cromalin, 3MMatchprint etc.). Diese so genannten Laminat-Proofs bilden einesehr zuverlässige Methode der Farbüberprüfung. Trotzdemempfiehlt es sich, eine weitere Überprüfung beim so genannten»Andruck« vorzunehmen, also am Beginn des Druckes, wenndie Einstellungen durch den Druckfachmann vorgenommenwerden, die ersten Drucke (die Andrucke) zu kontrollieren.Nach Freigabe des Andruckes gewährleistet die Druckerei einegleichbleibende Qualität bei der gesamten Auflage.

    PunktTypografisches Maßsystem. PostScript-Point (auch DTP-Point genannt): 1 PostScipt-Point = 0,3528 mm. 1 inch = 72 PostScript-Points.In Europa gilt: 1 Didot-Punkt = 0,376065 mm, 1 m = 2660 Didot-Punkte. 12 Didot-Punkte = 1 Cicero. In den USA gilt: 1 Pica-Point = 0,351473 mm, 12 points = 1 Pica.

    PunktzunahmeSiehe Punktzuwachs.

    Der PostScript-Point hat sich wegen derVorherrschaft vonanglo-amerikanischerSoftware im DTP-Bereich auch bei uns als Schriftmaßeinheitdurchgesetzt.

  • 26 Werbeagentur RoRo + Zec Druckerei Theiss GmbH

    GlossarPunktzuwachsAuch Tonwertzunahme oder Punktzunahme genannt. In derRegel werden die Rasterpunkte beim Offsetdruck etwas größer,wenn die nasse Farbe durch das Papier aufgenommen wird.Weiters führt der Anpressdruck der Gummiwalze auf das Papierzu einer Punktvergrößerung. Im Offsetdruck beträgt die durch-schnittliche Punktzunahme ca. 15%. Das bedeutet, dass z. B. ein40%iger Raster eine tatsächliche Dichte von 55% aufweist.

    PunzeVollständig oder teilweise von der Zeichenform eingeschlosse-ner Weißraum eines Buchstabens.

    RALFarbnormierungsmodell, das vor allem bei Lackierungen und inder Industrie verbreitet ist.

    RAMAbkürzung für »Random Access Memory«, wird auch alsArbeitsspeicher bezeichnet. Je mehr RAM ein Computer besitzt,desto mehr Programme können gleichzeitig geöffnet sein unddesto größere Dateien können verarbeitet werden.

    RandabfallendSiehe »abfallend«.

    Raster1. In der Drucktechnik wird der Raster als die Art bezeichnet,

    wie Halbtonwerte (Farbabstufungen) in Punkte oder Linienaufgelöst sind. Als Kennzeichen gelten die Rasterweite(Abstand der Linien voneinander), der Rasterwinkel (Rich-tung der Linien) und die Rasterart (Form der Rasterpunkte:Punkt, Linie, Ellipse usw.).

    2. Gestaltungsraster: Die (Doppel-)Seite einer Publikation wirdin mehrere Bereiche unterteilt, innerhalb dieser werden dieTexte und Bilder platziert. Layout mit Hilfe von Gestaltungs-rastern führt zu einer einheitlichen Gestaltung der Publika-tion.

    3. Grundlinienraster: Der Zeilenabstand des Fließtextes wird alsso genannter Grundlinienraster definiert, die Zeilen desFließtextes stehen in der ganzen Publikation auf diesemRaster. Damit kann verhindert werden, dass der Text von der

  • Die Kunst des Buchdruckens 27

    GlossarRückseite zwischen den Zeilen durchscheint. Diese Technikempfiehlt sich vor allem bei Verwendung von billigem, starkdurchscheinendem Papier. In diesem Zusammenhangspricht man auch von einer registerhaltigen Publikation.

    RasterpunktEin Rasterpunkt wird aus einem oder mehreren immer gleichgroßen Pixeln zusammengesetzt. Diese Pixel sind die kleinsteschwarze Fläche, die ein Ausgabegerät drucken kann. Die»Flächen« werden Laserdots genannt. Ihre maximale Anzahl aufder Länge von einem Inch bestimmt die Auflösung desDruckers (in »dpi« – dots per inch – gemessen). Laserdruckerhaben üblicherweise eine Auflösung von 300 bis 600 dpi,Belichter arbeiten meistens mit einer Auflösung zwischen 1200und 2540 dpi. Für jeden Rasterpunkt, der aus einem odermehreren Laserdots besteht, wird durch die Angabe einerRasterweite eine Zelle definiert. Die Größe einer solchen Zellewird bestimmt durch deren Anzahl pro Streckeneinheit.

    RasterweiteBestimmt die Feinheit des Rasters. Die Einheit der Rasterweite:Linien pro Inch (lpi) oder pro Zentimeter (L/cm). Je größer dieRasterweite, umso weniger sichtbar werden die einzelnenPunkte von Rasterflächen und desto genauer können Einzelhei-ten in Bildern wiedergegeben werden. Der Zeitungsdruck ver-wendet etwa 100 lpi (bzw. 40 L/cm), guter Buchdruck etwa 153lpi (bzw. 60 L/cm).

    RGBNatürliche Farben können simuliert werden, indem man dreiWellenlängen des Lichts (Rot, Grün, Blau – RGB) in verschiede-nen Stärken kombiniert. Rot, Grün und Blau werden auch alsadditive Primärfarben bezeichnet. Eine Kombination aus je100 % Rot, Grün und Blau ergibt Weiß. Wenn keine additivePrimärfarbe vorhanden ist, ergibt das Schwarz. Das von Farb-monitoren und Scannern verwendete »additive System« verwen-det Kombinationen aus Rot, Grün und Blau, um Farben wieder-zugeben. Aus technischen Gründen können Monitorfarbennicht so exakt gleich gehalten werden wie Druckfarben (Körper-farben). Die Kalibrierung ist der Versuch, diese Farbabstim-mung vorzunehmen.

    Rasterweite für denZeitungsdruck: etwa 100 lpi (bzw. 40 L/cm), für den Buchdruck:etwa 153 lpi (bzw. 60 L/cm).

  • 28 Werbeagentur RoRo + Zec Druckerei Theiss GmbH

    GlossarRillenUm ohne Bruchgefahr Papier mit hoher Grammatur und Kar-tone einwandfrei falzen zu können, müssen die Falzkantenleicht eingedrückt (= gerillt) werden.

    RIPDer »Raster Image Processor« (RIP) ist eine Hard- oder Soft-wareeinheit, die auflösungsunabhängige Vektordaten (zumeistin der Seitenbeschreibungssprache PostScript gespeichert) inauflösungsabhängige Pixeldaten umrechnet, damit sie aufdem Ausgabegerät (Drucker, Belichter) ausgegeben werdenkönnen.

    RohEin Rohlayout dient als erster Überblick zur Ermittlung desGesamtumfangs einer Drucksache. Im Rohlayout ist nochnichts vollendet, es fehlen z. B. noch die Bilder.

    ROMAbkürzung für »Read Only Memory«. Festwertspeicherele-mente, die Daten speichern, die nur gelesen werden könnenund für immer gleichbleibende Abläufe vorgesehen sind. DerInhalt bleibt unabhängig von Strom- oder Lichtzufuhr residentgespeichert. Am bekanntesten ist die CD-ROM. Es gibt aberROM-Chips, deren Inhalt durch Strom oder Licht gelöscht wer-den kann (EPROM, EEPROM).

    RupfenZähe Druckfarbe verursacht das Ausreißen des Papiers.Dadurch entstehen weiße Flecken auf dem Druck.

    SammelheftenMaschineller Vorgang, bei dem die einzelnen (bedruckten undgefalzten) Bogen für Bücher, Zeitschriften oder Broschüren inihrer richtigen Reihenfolge zusammengetragen und geheftetwerden.

    SatiniertPapiersorte, deren Oberfläche durch hohen mechanischenDruck geglättet wurde.

  • Die Kunst des Buchdruckens 29

    GlossarSatzspiegelGestaltungsraster, der zur Bestimmung der optisch-grafischenGrundgestaltung der Texte und Bilder auf einer (Doppel-)Seite ineiner Publikation dient. Definiert werden vor allem Seitenränder,Spaltenabstände, Schriftarten, Schriftgrößen, (Zeilen-) Abstände,Bildstellungen, Kopf-/Fußzeilen und Weißraumnutzung.

    ScannerGerät zur elektronischen Erfassung von Vorlagen in Form vonBildern und Texten. Vom Scanner wird ein in einzelne Punkte(Pixel) aufgelöstes Abbild der Vorlage erzeugt.

    SchimmelbogenZieht die Druckmaschine zwei Bögen statt nur einem ein, dannbleibt der zweite Bogen unbedruckt weiß und wird als Schim-melbogen bezeichnet. Heutzutage wegen diverser Kontrollvor-richtungen fast ausgeschlossen.

    SchmutztitelFrüher diente die erste Seite eines Buchs dazu, das Werk vorVerunreinigungen zu schützen. Heute ist Schmutztitel häufigdie Bezeichnung für die Seite mit dem Kurztitel der Publikationund dem Namen des Autors.

    SchneidenDamit die Drucksache auf ihr Endformat gebracht werden kann,müssen die gefalzten Druckbögen, z. B. von Büchern und Bro-schüren, beschnitten werden. Dies geschieht mit der Schneid-maschine für einzelne Schnitte oder mit dem Dreischneider, derdie drei Außenseiten gleichzeitig beschneidet.

    SchöndruckDiejenige Seite des zu druckenden Papierbogens, die zuerstbedruckt wird. Die Rückseite heißt Widerdruck.

    SchriftfamilieGruppe von zusammengehörigen Schriftschnitten, die den glei-chen Namen haben (z. B. Times). Zumeist gibt es einen Normal-schnitt, einen Kursivschnitt, einen fetten Schnitt und einen fett-kursiven Schnitt. Häufig verwendete Schriftfamilien umfassenoftmals noch eine Reihe anderer Schnitte, beispielsweise engerlaufende Schnitte oder mehrere Arten von fetten Schnitten.

    Die Scan-Auflösung wird mitdem doppelten Wert derRasterweite im Druckeingestellt:eine Rasterweite von 153 lpi imDruck benötigt z. B. eine Scan-Auflösung von 300 dpi.

  • 30 Werbeagentur RoRo + Zec Druckerei Theiss GmbH

    GlossarSchriftklassifikationOrdnungssystem für Schriften in Gruppen mit gemeinsamenMerkmalen oder nach historischen Gesichtspunkten. Beispiels-weise nimmt die DIN 16 518 eine solche Unterteilung vor.

    SchriftschnittBegriff für eine Schrift bzw. für einen Stil einer Schrift in einerSchriftfamilie: z. B. kursiv, fett, mager, eng etc.

    SchusterjungeWenn eine Textspalte mit der ersten Zeile eines neuen Absatzesendet, nennt man dies Schusterjunge.

    SchwarzaufbauGibt an, wie die Farbe Schwarz innerhalb des Vierfarbdruckesverwendet wird. Der schwarze Farbauszug hat unterschiedlicheAufgaben: Einerseits dient er dazu, den Kontrast und die Detailzeichnungin dunklen Bereichen z. B. eines Bildes zu verbessern (Tiefe). Dahierfür nur recht wenig Schwarz erforderlich ist, spricht manvon kurzem Schwarz oder auch Skelettschwarz. Andererseits verwendet man Schwarz dazu, um einen bestimm-ten Teil der bunten Farben Cyan, Magenta und Gelb zu ersetzenund so die Farbmenge im Druck zu reduzieren. In diesemZusammenhang spricht man von langem Schwarz.

    SCSIDas »Small Computer System Interface« bezeichnet die Verbin-dungsstelle (Schnittstelle) für eine genormte Datenübertragungvom Computer zu den angeschlossenen Peripheriegeräten(Festplatte, Scanner etc.) und umgekehrt.

    SeitenspiegelFestlegung der Anordnung von Beiträgen, Bildern, Inseratenetc. in einer Publikation.

    SerifenGeschwungene oder rechteckige An- und Endstriche einerSchrift. Schriften mit Serifen werden Antiqua-Schriftengenannt. Serifen sind ein sehr wichtiges Unterscheidungskrite-rium für die Klassifikation von Schriften.

  • Die Kunst des Buchdruckens 31

    GlossarSkalierenVergrößern oder Verkleinern von Bildern oder Text.

    SperrenVergrößern des Buchstabenabstandes, auch Spationierengenannt. Heutzutage eher unübliche Form zur Hervorhebungvon Textteilen.

    SpatiumIm Bleisatz dünnstes Blindmaterial. Es diente zur Vergrößerungder Buchstaben- und Wortabstände.

    StanzenMit einer Stanzform (vergleichbar mit einer Metallform für dasWeihnachtsgebäck) kann aus Papier oder Karton jede ge-wünschte Form ausgestanzt werden.

    Stumpf»Stumpf« bezeichnet eine Zeile ohne Einzug, z. B. nach einemTitel.

    SWOPAbkürzung für »Standard Web Offset Proofing«, US-amerikani-sches genormtes Farbmodell in der Druckindustrie für die vierGrundfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (CMYK).

    TerminatorIn einer zusammengeschlossenen Reihe von SCSI-Peripherie-Geräten muss das letzte Gerät mit einem Widerstand (Termina-tor) bestückt sein.

    TIFFAbkürzung für »Tagged Image File Format« – Dateinamener-weiterung »TIF«. Sehr leistungsstarkes Speicherformat fürHalbtonbilder, das von Microsoft, Adobe und Aldus entwickeltwurde.

    Tonwert1. Der Tonwert bezeichnet die prozentuelle Abstufung der

    Farbe: bei 100% wird die Farbe voll und satt aufgetragen, bei50% erreicht der Farbton nur mehr 50% seiner vollen Farb-stärke.

    TIFF ist das am häufigstenverwendete Grafikformat für Fotos.

  • 32 Werbeagentur RoRo + Zec Druckerei Theiss GmbH

    Glossar2. Der Schwärzungsgrad des fotografischen Filmmaterials. Bei

    der Offset-Filmbelichtung stimmt er mit dem Rasterwertüberein. Exakt lässt sich der Tonwert nur densiometrischbestimmen. Als Ton- oder Rastertonwert bezeichnet man dierelative Schwärzung des Papiers oder Films: relativ zurGesamtfläche. Bei einem Tonwert von 100 Prozent bedecktdie Farbe 100 Prozent der verfügbaren Fläche, bei einem Ton-wert von 50 Prozent entsprechend die Hälfte.

    TonwertzuwachsSiehe Punktzuwachs.

    TonwertzunahmeSiehe Punktzuwachs.

    TrackingLaufweite einer Schrift weiter oder enger halten.

    TrennfugeSichtbare oder unsichtbare Markierung einer Trennstelle (vorge-gebene Stelle für Worttrennungen).

    TrueTypeSchriftformat, das 1991 von Apple und Microsoft entwickeltwurde. TrueType-Schriften sind immer skalierbar ohne eineBeschränkung bezüglich der Auflösung des Ausgabegerätes. Diefür das Skalieren notwendigen mathematischen Berechnungs-parameter sind sowohl im MacOS als auch im Windows-Betriebssystem eingebaut. Man benötigt keine zusätzliche Soft-ware.

    Type 1PostScript-Schriftformat, das heutzutage als Industriestandardbezeichnet werden kann und das von Adobe entwickelt wurde.Im Gegensatz zum TrueType-Format benötigt man zur Darstel-lung von PostScript-Schriften auf dem Bildschirm und zur Aus-gabe auf Nicht-PostScript-Druckern eine eigene Software, denAdobe Type Manager (ATM).

    ÜbergriffSiehe Überfüllen.

  • Die Kunst des Buchdruckens 33

    GlossarÜberfüllenDamit beim Mehrfarbendruck keine so genannten Blitzer ent-stehen (unerwünschte Weißräume auf Grund nicht passgenauaneinandergedruckter Farbflächen), werden die Farben gegen-seitig überlappt. Diese »Übergriffe« werden auch Überfülleroder Überstrahler genannt.

    ÜberstrahlenSiehe Überfüllen.

    UmbruchEinteilung bzw. das Einfließen-Lassen von Text in Textspaltenund Seiten.

    UmlegerBedruckter Bogen, der nicht in die Reihenfolge der Bögen einge-reiht, sondern um einen bestimmten Bogen herumgelegt wird.Die Farbfotos eines Bildbandes können z. B. auf einem Bogengedruckt werden (wesentlich günstiger als ein durchgängig vier-farbig gedrucktes Buch), d. h. die Seiten mit vierfarbigen Bildernerscheinen einmal vor einem Bogen (mit z. B. 16 Seiten Text)und nach diesem Bogen erscheint die zweite Hälfte des Umle-gers. Aus ökonomischen Gründen haben sich günstige Kombi-nationen von Formatgrößen und Seitenanzahl (Bögen) ent-wickelt, die aus papier-, druck- und falztechnischen Gründenresultieren. Ergibt das Rohlayout eines Buches eine relativungünstige Bogenanzahl, dann kann mit einem Umleger oderEinleger wieder ein günstiges Verhältnis hergestellt werden.

    UmschlagenWechsel der Seitenanlage in der Druckmaschine vor Bedruckender Rückseite bei zweiseitigem Bedrucken von Druckbogen mitder gleichen Druckform.

    UnterschneidenBestimmte Buchstabenpaare werden enger zusammengesetzt,damit beim Lesen der Eindruck von gleich bleibenden Buchsta-benabständen erhalten bleibt, z. B. »To«. Unterschneiden wirdauch »Kerning« oder »Zeichenausgleich« genannt.

    VakatBezeichnung für eine unbedruckte Seite.

  • 34 Werbeagentur RoRo + Zec Druckerei Theiss GmbH

    GlossarVeredelung der DruckbogenJede Drucksache kann vor ihrer Weiterverarbeitung noch durchverschiedene Verfahren »veredelt« werden. Lackierung: Durch normalen Lack, der bereits im Druck aufge-tragen wird (z. B. als fünfte Farbe oder zusätzlicher Druckvor-gang), kann eine Drucksache gut vor späteren Abnützungser-scheinungen bewahrt werden (Titelseiten, Schutzumschläge,Bilder, satte Flächen). Speziell auf Seiten mit großen dunklenFlächen können so Fingerabdrücke vermieden werden. DasLackierverfahren ist sowohl im Bogen- als auch im Rollen-Offsetanwendbar. Der kombinierte Einsatz von matt, glänzend undnicht lackierten Flächen bietet sich auch als sehr gutes Gestal-tungselement an.Sowohl matte als auch glänzende Nitro- und UV-Lacke bietennoch besseren Schutz und Scheuerfestigkeit und eignen sichdaher besonders für strapaziöse Verpackungs- und Transport-wege.Laminage: Sie bietet einen noch besseren Schutz des bedrucktenPapiers, indem eine hauchdünne Folie auf das Papier kaschiert(aufgezogen) wird, die den Bogen praktisch versiegelt. Die Lami-nage kann an den Falzkanten des Bogens nicht aufbrechen undmacht die Drucksache jetzt sogar spritzwasserfest (»abwasch-bar«). Dem Verfahren nach unterscheidet man Matt-, Präge-und Glanzlaminage.

    VersalhöheHöhe eines Großbuchstabens.

    VersalienBegriff für Großbuchstaben. Weitere Bezeichnungen: Majus-keln oder Caps (englisch für Capital Letters).

    Vertikaler KeilVergrößern des Zeilenabstandes oder (häufiger) des Absatzab-standes auf einer Seite oder Spalte, damit der Text genau vomoberen bis zum unteren Rand des Satzspiegels reicht. DieseTechnik, die vor allem in Zeitungen zur Anwendung kommt,wird auch als vertikaler Randausgleich bezeichnet.

    VolumenDarunter versteht man das Verhältnis der Dicke eines Papiers zuseinem Flächengewicht.

  • Die Kunst des Buchdruckens 35

    GlossarWeißraumUnbedruckter Raum auf einer Seite.

    WerkdruckpapierMeist holzfreies Druckpapier mit mehr Volumen für den Buch-druck.

    WiderdruckBezeichnung für das Bedrucken der Rückseite eines Papierbo-gens. Der Druck auf der Vorderseite wird Schöndruck genannt.

    x-HöheHöhe des Kleinbuchstabens »x« bzw. der Kleinbuchstaben ohneOberlänge. Wird auch Mittellänge genannt.

    ZeilenabstandAls Zeilenabstand wird der vertikale Abstand zwischen zwei Zei-len bezeichnet. Gemessen wird er als Abstand zwischen denGrundlinien.

    ZusammentragenTechnik im Buchbindewesen, um einzelne Blätter oder(gefalzte) Druckbogen so zusammenzustellen, dass diese in derrichtigen Reihenfolge übereinander liegen.

    Der Zeilenabstandwird als Abstand zwischen den Grundliniengemessen.

  • 36 Werbeagentur RoRo + Zec Druckerei Theiss GmbH

    LiteraturCavanaugh Sean; Type Design; Midas Verlag AG, Zürich, 1997

    Duden – Rechtschreibung der deutschen Sprache; Duden Ver-lag, Mannheim, 1996

    Dutzi, Goldschmidt, Lehner, Vogel; Fachkunde für Buch-drucker – Druck; Österreichischer Gewerbeverlag, Wien

    Hügli Samuel; Quark XPress; Midas Verlag AG, Zürich, 1995

    Gulbins, Kahrmann; Mut zur Typographie; Springer Verlag,Berlin, 1993

    Jute André; Arbeiten mit Gestaltungsrastern; Verlag HermannSchmidt, Mainz, 1998

    Minolta Austria; DTP für alle; Falter Verlag, Wien, 1999

    Merz Thomas; Die PostScript- & Acrobat-Bibel; Thomas MerzVerlag, München, 1996

    Nyman Mattias; 4 Farben – ein Bild; Springer Verlag, Berlin,1994

    PaperNetGuide; PaperNet GmbH & Co. KG

    Print Publishing Guide; Adobe Systems Incorporated, USA,1993–1995

    Stiebner, Zahn, Blana; Drucktechnik heute: Ein Leitfaden;F. Bruckmann KG, München, 1994

    Turtschi Ralf; Mediendesign; Verlag Niggli AG, Schweiz, 1998

    Turtschi Ralf; Praktische Typografie; Verlag Niggli AG, Sulgen,1994

    Willberg, Forssmann; Lesetypographie; Verlag HermannSchmidt, Mainz, 1997

    Williams Robin; Der Mac ist keine Schreibmaschine; MidasVerlag AG, St. Gallen, 1993

    Zahn Gerhard; Grundwissen für Buchbinder – Schwerpunktfür Einzelfertigung; Verlag Beruf + Schule, Itzehoe, 1992

    Archiv der Druckerei Theiss GmbH; Wolfsberg, 1999