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Glossar A Abschwung(phase) (Rezession) Phase innerhalb des Konjunkturzyklus, die sich an eine Hochkonjunktur anschließt und in einer Depression endet. Gekennzeichnet ist diese Phase unter anderem durch Beschäftigungs- und Investitionsrückgang, zunehmende Anzahl von Konkursen und abnehmende Konsum- kraft. Abwärtstrend Beim zyklischen Verlauf der Börsenkurse diejenige Phase, die nach einem Aufwärtstrend (siehe auch Aufschwungphase bzw. Aufwärtstrend) beginnt und durch einen abwärtsge- richteten Kursverlauf gekennzeichnet ist. Zwischen den Trendphasen stellt sich für ge- wöhnlich eine Konsolidierungphase ein, die man auch als Seitwärtsbewegung bezeichnet. Advance-Decline Index Der Advance-Decline Index drückt die kumulierte Differenz zwischen der Zahl von Aktien aus, die an einem Tag im Kurs gestiegen sind und der Zahl derer, die an diesem Tag im Kurs gesunken sind. Gibt es beispielsweise 300 Aktien, die sich im Kurs verbessert und 100 Aktien, die sich im Kurs verschlechtert haben, so ist die Anfangsziffer des Index 200. Dem Advance-Decline Index wird ein früheres Reagieren auf Trendwechsel als einem Ak- tienindex zugesprochen. Analyse Börsentechnisch: Untersuchung und Prognose der Kurs- und Renditeentwicklung von Wertpapieren und anderen Werten. Die drei bekanntesten Verfahren der Analyse sind: Fundamentalanalyse: Sie versucht, möglichst viele betriebswirtschafltiche Daten und Informationen zu einem Wertpapier oder einem anderen Wert bzw. volkswirtschaftli- che Daten über die gesamtwirtschaftliche Situation eines Marktes zu sammeln, gegen- einander abzuwägen und schließlich eine Prognose hinsichtlich der zukünftigen Markt- entwicklung anzustellen. So versucht die Fundamentalanalyse beispielsweise durch eine Analyse der Gesamtwirtschaft über eine Branchenanalyse bis hin zu einer Unterneh- mensanalyse möglichst viele Daten zu einem Aktientitel zu sammeln und zu bewerten. 143

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Glossar

A

Abschwung(phase) (Rezession)

Phase innerhalb des Konjunkturzyklus, die sich an eine Hochkonjunktur anschließt und in einer Depression endet. Gekennzeichnet ist diese Phase unter anderem durch Beschäftigungs­und Investitionsrückgang, zunehmende Anzahl von Konkursen und abnehmende Konsum­kraft.

Abwärtstrend

Beim zyklischen Verlauf der Börsenkurse diejenige Phase, die nach einem Aufwärtstrend (siehe auch Aufschwungphase bzw. Aufwärtstrend) beginnt und durch einen abwärtsge­richteten Kursverlauf gekennzeichnet ist. Zwischen den Trendphasen stellt sich für ge­wöhnlich eine Konsolidierungphase ein, die man auch als Seitwärtsbewegung bezeichnet.

Advance-Decline Index

Der Advance-Decline Index drückt die kumulierte Differenz zwischen der Zahl von Aktien aus, die an einem Tag im Kurs gestiegen sind und der Zahl derer, die an diesem Tag im Kurs gesunken sind. Gibt es beispielsweise 300 Aktien, die sich im Kurs verbessert und 100 Aktien, die sich im Kurs verschlechtert haben, so ist die Anfangsziffer des Index 200. Dem Advance-Decline Index wird ein früheres Reagieren auf Trendwechsel als einem Ak­tienindex zugesprochen.

Analyse

Börsentechnisch: Untersuchung und Prognose der Kurs- und Renditeentwicklung von Wertpapieren und anderen Werten. Die drei bekanntesten Verfahren der Analyse sind:

• Fundamentalanalyse: Sie versucht, möglichst viele betriebswirtschafltiche Daten und Informationen zu einem Wertpapier oder einem anderen Wert bzw. volkswirtschaftli­che Daten über die gesamtwirtschaftliche Situation eines Marktes zu sammeln, gegen­einander abzuwägen und schließlich eine Prognose hinsichtlich der zukünftigen Markt­entwicklung anzustellen. So versucht die Fundamentalanalyse beispielsweise durch eine Analyse der Gesamtwirtschaft über eine Branchenanalyse bis hin zu einer Unterneh­mensanalyse möglichst viele Daten zu einem Aktientitel zu sammeln und zu bewerten.

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Sie versucht auch den inneren Wert der zu handelnden Werte zu ennitteln, um diese danach vergleichen zu können. Wichtige Kennzahlen bei der Fundamentalanalyse sind das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), der Cash-flow je Aktie und der Buchwert. Als wachsendes Problem bei der Fundamentalanalyse stellt sich die Vollständigkeit der Pro­gnosewerte und die richtige Einschätzung deren Auswirkungen und komplexen Wech­selwirkungen auf den Markt dar, weil man gerade auf dem Gebiet der Wirtschaft einer Infonnationsflut ausgesetzt ist.

• Technische bzw. Chartanalyse: Aus Aufzeichnungen und graphischen Darstellungen (Charts) der bisherigen Kurs- und Umsatzentwicklung, die das Börsenverhalten der Anleger in der Vergangenheit und Gegenwart widerspiegeln, werden Kursprognosen entwickelt. Die technischen Analysten suchen Fonnationen und Begebenheiten, die in der Vergangenheit bestimmte Kursverläufe nach sich gezogen haben (z. B. Trendwen­de- und Trendbestätigungs-Formationen), um dann solche wiederauftauchende Kursverläufe zu erkennen und entsprechend zu handeln. Zur Erkennung werden in der technischen Analyse auch noch Hilfsmittel, sogenannte Indikatoren wie z. B. gleitende Durchschnitte, benutzt.

• Portfolioanalyse: Grundthese der neuen Finanzmarkttheorie ist, daß man nur höhere Erträge erzielt, wenn auch höhere Risiken eingegangen werden. Die Analyse bemüht sich nun darum, das Risiko und den Ertrag zu definieren und darauf aufbauend eine optimale Diversifizierung des Depots vorzunehmen. Das Gesamtrisiko wird dabei in ein Marktrisiko (systematisches Risiko) und ein titelspezifisches Risiko (unsystemati­sches Risiko) unterteilt. Durch Diversifkation versucht man das unsystematische Risi­ko zu minimieren. Das systematische Risiko soll mit Hilfe des Beta-Faktors und derivater Instrumente reduziert werden.

Anfangskurs (Eröffnungskurs)

Der zu Beginn der Börsensitzung bei fortlaufend gehandelten Werten festgestellte Kurs bzw. der am Anfang eines festgelegten Zeitabschnitts (z. B. Tages- oder 30-Minutenkurs­verlauf) zustandegekommene Kurs.

Anlagestrategie

Gezielte Vorgehensweise mit dem Zweck eines möglichst lukrativen Anlageerfolgs an den Wertpapiennärkten. Neben objektiven Kriterien spielen dabei auch persönliche Präferen­zen und Risikobereitschaft des Anlegers eine Rolle.

Anlagestreuung (Diversifikation)

Das investierte Kapital wird auf verschiedene Anlageobjekte verteilt, um das Risiko zu minimieren.

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Arbitrage

Verfahren, bei dem Kursinkohärenzen durch mehrere, gleichzeitig durchgeführte Transak­tionen an verschiedenen Märkten ausgenutzt werden. Im Idealfall ist die Arbitrage nahezu risikofrei. Ausnutzung unterschiedlicher Kurse beim z. B. gleichzeitig günstigen Kauf und besseren Verkauf an verschiedenen Börsen, in verschiedenen Kontraktmonaten (bei Futures), zwischen dem Kassa- und dem Terminmarkt oder von unterschiedlichen, aber zueinander bezogenen Commodities.

Aufschwung(phase) (Boom, Expansion)

Phase innerhalb des Konjunkturzyklus, die sich an eine Depression anschließt und ihr Ende in einer Hochkonjunktur findet. Sie ist definiert als schneller geschäftlicher Aufschwung mit kräftiger wirtschaftlicher Aufwärtsentwicklung, der durch eine steigende Kapazitäts­auslastung, wachsende Beschäftigung und einen stärkeren Auftragseingang gekennzeich­net ist.

Aufwärtstrend

Beim zyklischen Verlauf der Börsenkurse diejenige Phase, die sich nach einer Abschwung­phase (auch Abwärtstrend) einstellt und sich durch einen aufwärtsgerichteten Kursverlauf auszeichnet. Zwischen den Trendphasen stellt sich für gewöhnlich eine Konsolidierungphase ein, die man auch als Seitwärtsbewegung bezeichnet.

B

Baisse

Aus dem Französischen übernommene Bezeichnung für längere Zeit anhaltende, starke Kurs- und Preisrückgänge speziell an der Börse. Die gegenteilige Entwicklung bezeichnet man als Hausse.

Bandbreite

Festgelegter Bereich zwischen Ober- und Untergrenze, in dem die Kurse schwanken kön­nen. Siehe auch Trading-Rang.

Bar-Chart

Siehe Chart.

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Basispunkt

Das Maß für die Kurs- oder Renditeveränderung eines Finanzinstruments.

Bear, bearish

Man ist auf eine fallende Tendenz der Marktkurse eingestellt (Baissespekulant, Baisse­stimmung).

Bear-Market

Wenn Kurse fallen, spricht man von einem Bear-Market.

Behauptet

Wenn sich der Kurs eines Wertes innerhalb einer engen Bandbreite im Vergleich zum Vor­tag bewegt, so gilt der Wert als behauptet.

Bereinigt

Durch die Bereinigung (Adjustierung) soll die Vergleichbarkeit zwischen Werten herge­stellt werden. Aktienkurse werden z. B. um Kapitalerhöhungen bereinigt.

Beta-Faktor

Maßeinheit für die Volatilität, die mittlere, durchschnittliche Größe der Kursschwankun­gen eines Basisgutes (gleichgültig, ob Aktie, Aktienindex oder Rohstoff) in Relation zu einer anderen Ware oder zu Indices.

Boom

Siehe Aufschwung.

Börsencrash

Plötzlicher massiver Rückgang der Börsenkurse. Ein Börsencrash kann z. B. nach extre­mer spekulativer Überbewertung des Marktes eintreten.

Börsenkapitalisierung

Aktueller Kurs multipliziert mit den ausgegebenen Aktien; dieser wird auch Börsenwert genannt.

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Break

Ein Break ist eine plötzliche Kursbewegung. Kurse können abrupt nach unten oder nach oben ausbrechen.

Break-even (Gewinnschwelle, Rentabilitätsgrenze)

Der Break-even point bezeichnet den Punkt eines Kursverhaltens, bei dessen Erreichen die Kosten für ein Investment am Markt gedeckt werden und das Engagement damit die Ge­winnschwelle erreicht. Bei Unternehmen wird der Break-even als Bezeichnung für die Schwelle verwendet, bei der das Unternehmen aus der Verlust- in die Gewinnzone kommt.

Buchwert (Bilanzkurs)

Der Buchwert pro Aktie entspricht dem ausgewiesenen Eigenkapital pro Aktie. Somit be­rechnet sich der Buchwert aus dem Eigenkapital dividiert durch die Anzahl der ausstehen­den Aktien, wobei sich das Eigenkapital aus Grundkapital (gezeichnetes Kapital) und offe­nen Rücklagen zusammensetzt.

Bull, bullish

Haussespekulant, Haussestimmung. Siehe Hausse.

Bull-Market

Wenn Kurse steigen, spricht man von einem Bull-Market.

c

Chance-Risiko-Verhältnis

Verhältnis, mit welchem man die Gewinnchancen gegenüber den Verlustrisiken bei einem Investment einschätzen kann.

• In der Regel gilt, je höher die Gewinnchancen, desto höher auch die Verlustrisiken. So kann z. B. das Risiko gemäß der Portfolioanalyse in ein systematisches und ein unsy­stematisches Risiko eingeteilt werden.

• Drückt auch die Ertrags-Verlust -Struktur eines Investitionsgutes aus, die bei einer be­stimmten Preis- I Kursentwicklung entsteht.

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Chart

Ein Chart ist die graphische Darstellung der Kursentwicklung eines Wertes entlang einer Zeitachse (Abszisse, waagrechte Achse), wobei die Kurspreise an der Wertachse (Ordina­te, senkrechte Achse) eingetragen werden. Ein Chart dient bei der technischen Analyse der Prognose an hand bestimmter immer wiederkehrender, ähnlicher Formationen, die einen zukünftigen Kursverlauf prognostizierbar erscheinen lassen. Mit diesem Ziel entstanden verschiedene Chartentwicklungen mit eigenen Nuancen, wie z. B.:

• Bar-Chart: Im Englischen bedeutet "bar" Balken. Für jeden Börsentag wird in der Gra­fik ein senkrechter Balken eingezeichnet, wobei die Länge des Balkens dem täglichen Kursschwankungsbereich (Höchst- und Niedrigstkurs) bzw. dem Kursschwankungsbe­reich einer gewählten Zeiteinheit, z. B. 60 Minuten oder eine Woche, entspricht. Ein kurzer, waagrechter Strich an der linken Seite des Balkens angehängt, kennzeichnet den Eröffnungskurs und an der rechten Seite den Schlußkurs der jeweiligen Periode. Nach einigen Zeiteinheiten, z. B. Tagen, ergibt sich in der Grafik ein gewisses Muster (Kursverlauf), das technisch orientierte Finanzanalysten für Kursprognosen auswerten.

• Point & Figure-Chart: Im Englischen bedeutet "point & figure" Punkt und Zeichen. Bei einem Point & Figure-Chart zeigt die Abszisse lediglich an, daß die weiter rechts stehenden Notierungen zeitlich später liegen als links davon. Die Zeit rückt daher in den Hintergrund. Auf einem Papier mit gleich großen Kästchen werden Zeichen über­bzw. untereinander eingetragen, solange die Kursbewegung in die gleiche Richtung anhält. Für Aufwärtsbewegungen setzt man pro Zeiteinheit ein "x" bis sich eine Ab­wärtsbewegung einstellt, welche man dann pro Zeiteinheit mit einem ,,0" markiert und so eine neue Spalte beginnt und umgekehrt. So steht jede Spalte für einen Trend.

• Line-Chart: Im Englischen bedeutet "line" Linie. Als Line-Chart bezeichnet man die graphische Darstellung eines Kursverlaufes, in der nur ein Punkt pro Zeiteinheit als Kurs eingetragen wird. Die Aneinanderreihung bzw. Verbindung der Punkte (Kurse) ergibt mit weiter verlaufender Zeitachse eine Linie. Der Punkt pro Zeiteinheit kann auf verschiedene Weisen ermittelt werden, z. B. durch den Mittelwert von Höchst- und Tiefstkurs oder durch den jeweiligen Eröffnungs- oder Schlußkurs pro gewählter Zeit­einheit.

Chartformationen

Unter Chartformationen versteht man immer wieder auftretende Kurs- und Umsatzmuster, das heißt, daß die Kurs- oder Umsatzentwicklung bestimmte Formationen ausbildet. Diese Kurs- und Volumen bilder können sowohl als Trendwende- als auch als Trendbestätigungs­Formationen interpretiert werden.

Close

Siehe Schlußkurs.

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Computerbörse

Börse, die im Gegensatz zu herkömmlichen Börsen nicht auf einem real existierenden Parkett organisiert ist, sondern auf einem reinen Computersystem basiert. So werden die Orders über Terminals von Händlern eingegeben, die sofort in einem Zentralrechner gematcht (zusammengeführt) werden.

Die DTB ist beispielsweise eine Computerbörse. Der Vorteil einer Computerbörse ist, daß sie ortsunabhängig und der Markt äußerst transparent ist und die Orders ohne große Zeit­verluste von den Händlern eingegeben werden können.

Contrarian Theory

Eine Theorie, die vorgibt, daß die allgemeine Meinungsbildung über Markttendenzen falsch ist. Der "Contrarian" nimmt die entgegengesetzte Position zur mehrheitlichen Meinung ein, um von einer überverkauften oder überkauften Situation zu profitieren.

D

Depression

Depression beschreibt einen tiefen Einbruch in der Wirtschaftsentwicklung und entspricht dem unteren Wendepunkt innerhalb des KonjunkturzykluGekennzeichnet ist diese Phase unter anderem durch Tiefstände in Beschäftigung und Investition, hohe Anzahl von Kon­kursen und geringe Konsumkraft.

Diversifikation

Siehe Anlagestreuung.

Downtrend

Siehe Abwärtstrend.

Duration

Eine Meßziffer für die Reagibilität des Anleihekurses auf Veränderungen im Marktzins. Gewichtete Summe der Zeitabstände von heute bis zu den einzelnen Kuponzahlungen und der Rückzahlung einer Anleihe, wobei die Gewichte aus dem Anteil der Zahlungen am Barwert der Anleihe bestehen.

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E

Einheitskurs (Kassakurs )

Kurs, der während einer Handelssitzung nur einmal festgesetzt wird. Berechnet werden Einheitskurse z. B. für Wertpapiere, die nicht zur variablen Notierung zugelassen sind oder bei zur variablen Notierung zugelassenen Wertpapieren, die die vorgeschriebene Mindest­stückzahl nicht erreichen.

Elastizität (Elasticity)

Ein Ausdruck zur Beschreibung der Auswirkungen einer bestimmten Ware auf das Ange­bot und die Nachfrage bei einer Preisänderung. Eine Ware hat eine elastische Nachfrage, wenn eine Preisänderung dieser Ware auch eine Nachfrageveränderung bewirkt. Wenn Angebot und Nachfrage von einer Preisänderung unberührt bleiben, so spricht man von einer Ware mit einem unelastischen Angebot oder einer unelastischen Nachfrage.

Enger Markt

Marktenge besteht, wenn ein Wert nur unregelmäßig gehandelt wird oder nur wenige Stük­ke eines Titels im Streubesitz sind. Größere Kauf- oder Verkaufs auf träge führen bei einem engen Markt zu starken Kursausschlägen.

Eröffnungskurs

Siehe Anfangskurs.

Eskomptieren

Bei der Bewertung von Wertpapieren ein Ereignis berücksichtigen, bevor es eingetreten ist.

F

Fairer Preis (Fair Value)

Ein Begriff aus dem Optionshandel, mit dem der gerechte Wert einer Option aufgrund eines mathematischen Modells charakterisiert werden soll, wobei z. B. der Kurs des Basis­wertes, die Volatilität, die Restlaufzeit, Dividenden und Zinssätze die beeinflussenden Fak­toren sind.

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Fast Market

Besondere Marktsituation, bei der von der Börse aufgrund eines momentan hohen Umsat­zes keine Ausführung zu den aktuell angegebenen Preisen gewährleistet werden kann.

Fest

Börsenbegriff für steigende Tendenz der Kurse.

Fixing

Die regelmäßig zur gleichen Tageszeit vorgenommene Festlegung fester Referenzpreise, z. B. für Silber oder Gold. Der ermittelte Fixing-Preis ist das Ergebnis der zu diesem Zeit­punkt herrschenden Marktverhältnisse.

Fortlaufende Notierung

Siehe variable Notierung.

Fundamentalanalyse

Siehe Analyse.

Fungibilität

Die Marktgängigkeit von börsengehandelten Werten, auch von Futures- und Options-Kon­trakten.

G

Gap (Loch)

Charttechnische Erscheinung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß im Chart meist zwi­schen dem Schlußkurs vom vorhergehenden Börsentag und dem Anfangskurs des nachfol­genden Börsentages eine Lücke entsteht, die sich durch nicht gehandelte Kurse ergibt.

Geldpolitik

Eine Maßnahme der Notenbank zur Steuerung der Geldmenge mit dem Ziel der Geldwert­stabilität.

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Geldwert

Kaufkraft des Geldes.

Gewinnmitnahmen

Sicherstellung eines Börsengewinns, z. B. durch den Verkauf eines Wertpapiers zu einem über dem Einstandspreis liegenden Kurs oder bei einem Leerverkauf durch den Rückkauf zu einem unter dem Verkaufspreis liegenden Kurs.

Gewinn pro Aktie

Wichtige Kennzahl der Aktienanalyse. Sie dient vor allem zum Vergleich verschiedener Unternehmen der gleichen Branche und zur Untersuchung der Ertragsentwicklung eines einzelnen Unternehmens.

Gleitender Durchschnitt (Moving Average)

Die Werte (Kurse) einer bestimmten Periode werden addiert und durch die Anzahl der Werte dividiert. Der technische Indikator Gleitender Durchschnitt wird dazu benutzt, um Trendsituationen technisch zu bestimmen. Beispiel: Gleitende Durchschnitte von 20 und 50 Tagen werden berechnet. Durchstößt der volatilere 20-Tage-Durchschnitt den 50-Tage­Durchschnitt nach oben (unten), kann dies als Kauf- (Verkauf-)signal gewertet werden.

H

Hausse

Aus dem Französischen übernommene Bezeichnung für einen länger anhaltenden starken Kursanstieg speziell an der Börse. Die gegenteilige Entwicklung bezeichnet man als Baisse.

Haussier

Person, die Wertpapiere in der Hoffnung auf einen Kursanstieg kauft.

Hebelwirkung (Leverage)

Eigenschaft von Termingeschäften, mit dem eingesetzten Kapital überproportional von Kursausschlägen des Basiswertes zu profitieren. Dadurch kann man überdurchschnittlich an Kursveränderungen im Basiswert (Underlying) partizipieren, so daß sich sowohl große Gewinnchancen als auch hohe Verlustrisiken einstellen können.

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High (Höchstkurs )

Der Höchstkurs ist der jeweils während einer bestimmten Zeitspanne höchste Preis (Kurs), der für einen Wert bezahlt wurde.

Historische Volatilität (Historical Volatility)

Die historische Volatilität ist die auf der Grundlage der in der Vergangenheit vorherrschen­den Preise (Kurse) berechnete Volatilität (Schwankungsbreite).

Hochkonjunktur

Hochkonjunktur beschreibt die Konjunkturphase, in der die Kapazitäten der Unternehmen voll ausgelastet sind und ein gutes Beschäftigungsklima herrscht. Hohe Investitionsfreu­digkeit und freundliches Konsumklima sind weitere Kennzeichen der Hochkunjunktur. Die Hochkonjunktur entspricht dem oberen Wendepunkt innerhalb des Konjunkturzyklus.

I

Implizierte Volatilität (Implicit Volatility)

Maß für die zu erwartende Kursschwankungsbreite während eines bestimmten Zeitraums in der Zukunft.

Index

Ein Index ist als Kennziffer ein spezieller Durchschnittswert, der Veränderungen bestimm­ter Größen zum Ausdruck bringt und Vergleiche, insbesondere von Wert- oder Preisverän­derungen zwischen verschiedenen Zeitpunkten, ermöglicht.

Insider

Person, die aufgrund der Eigenart ihres Berufs, ihrer Tätigkeit oder der Aufgabe Kenntnis von Insiderinformationen hat und dadurch einen Wissensvorsprung besitzt. Das Ausnutzen von Insiderinformationen ist in vielen Ländern strafbar.

Insiderinformation

Informationen über Unternehmen oder Wertpapiere, die nicht öffentlich bekannt sind und bei Bekanntgabe den Preis dieser Wertpapiere erheblich beeinflussen können.

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Institutionelle Anleger

Institutionelle Anleger stellen neben dem Berufshandel und den privaten Investoren die dritte Anlegergruppe an der Börse dar. Zu institutionellen Anlegern werden in der Regel Versicherungsgesellschaften, Pensionsfonds, große Vermögensverwaltungen und Kapital­anlagegesellschaften gezählt, die regelmäßig große Summen von Geld gewinnbringend anzulegen versuchen.

Interbankenmarkt (Interbankenhandel)

Der Markt, an dem der Handel zwischen den Banken stattfindet, das heißt, an dem Angebot und Nachfrage von Banken nach Geld, Devisen oder Wertpapieren zusammentreffen. Geo­graphisch und zeitlich ist er nicht abgrenzbar.

K

Kapital

• Volkswirtschaftlich: Produktionsfaktor neben Abeit und Boden. Geld für Investitions­zwecke.

• Betriebswirtschaftlieh: Man unterscheidet zwischen Eigen- und Fremdkapital.

Kassakurs

Kursfeststellung derjenigen Wertpapiere, für die z. B. börsentäglich nur ein Kurs im Ge­gensatz zu dem variablen Kurs ermittelt wird. Siehe auch Einheitskurs.

KGV

Siehe Kurs-Gewinn-Verhältnis.

Konjunktur

Gesamtwirtschaftliche Situation. Die wirtschaftliche Aktivität wird anhand verschiedener Größen gemessen, z. B. Sozialprodukt, Beschäftigung, Produktion, Preisentwicklung oder Auftragseingang.

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Konjunkturdaten

Konjunkturdaten sind Kennziffern, die z. B. Aufschluß über den Arbeitsmarkt oder das Konsumklima geben, die in regelmäßigen Abständen von öffentlichen Behörden (z. B. vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden) errechnet und der Öffentlichkeit angezeigt werden. Diese liefern Informationen über den derzeitigen Stand im Konjunkturzyklus und lösen zum Teil heftige Reaktionen an den Börsen aus, wenn z. B. die wirtschaftliche Situa­tion vor der Veröffentlichung solcher Kennziffern falsch eingeschätzt und bewertet wurde.

Konjunkturzyklus

Der Konjunkturzyklus besteht aus vier Phasen, nämlich aus Aufschwung (Expansion), Boom (Hochkonjunktur), Abschwung (Rezession) und Depression (Tiefstand).

Konsolidierung

Stabilisierung der Börsenkurse nach vorausgegangenen stärkeren Kursbewegungen. Wird auch aufgrund der graphischen Darstellungserscheinung als Seitwärtsbewegung bezeichnet.

Konvergenz

Der Wert eines Futurekontraktes nähert sich im Verlauf der Zeit dem Kassakurs (Spotprice) des zugrundeliegenden Basiswertes an, so daß am letzten Handelstag der Futurekurs und der Kassakurs identisch sind. Wäre dies nicht so, würden Arbitrageure diese Situation na­hezu risikolos ausnutzen, bis sich die Kurse wieder angeglichen hätten.

Korrelation

Als Korrelation bezeichnet man im statistischen Sinne die Abhängigkeit eines zweiten Er­eignisses vom ersten Ereignis. Als statistischer Wert kann der Korrelationskoeffizient zwi­schen -1 und + 1 schwanken, wobei eine Korrelation von + 1 und -1 eine völlige Abhängig­keit der Ereignisse bedeutet. Bei + 1 ist die Abhängigkeit der Ereignisse gleichgerichtet, wobei bei -1 die Korrelation jedoch entgegengesetzt wirkt. Eine Korrelation von Null steht für eine völlige Unabhängigkeit der Ereignisse.

Kurs

Preis, der sich durch Angebot und Nachfrage, z. B. für Wertpapiere oder Devisen, bildet.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Wichtige Kennzahl der Aktienanalyse. Das KGV drückt das Verhältnis des Aktienkurses zum Reingewinn der betreffenden Gesellschaft aus (Kurs dividiert durch den auf die Aktie

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entfallenden Gewinn). Je niedriger das KGV ist, desto preiswerter ist - unter Ertragsge­sichtspunkten - eine Aktie. Aktien gleicher Branchen werden dadurch vergleichbar.

Kurswert

Der Kurswert, beispielsweise einer Aktie, ist eine veränderliche Größe, die durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Der Kurswert sollte sich am inneren Wert ausrichten, wel­cher sich z. B. bei einer Aktie durch das veränderliche Gesamtvermögen und die Ertrags­kraft des Unternehmens berechnen läßt. Wachsen Ertragskraft und Vermögen, so wird im allgemeinen auch der Kurs der Aktien steigen. Der Nennwert einer Aktie ist dagegen eine unveränderliche Größe, die sich auf das Grundkapital bezieht.

L

Leichter

Börsentendenz mit rückläufigen Kursen.

Leitbörse

Bedeutender Börsenplatz, dessen Tendenz großen Einfluß auf die übrigen Weltbörsen aus­übt, wie z. B. die New York Stock Exchange (NYSE).

Leverage

Siehe Hebelwirkung.

Liquidität (Liquidity)

• Betriebswirtschaftlieh: Fähigkeit eines Unternehmens zur fristgerechten Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen. Im weiteren Sinne: Verfügbarkeit liquider Mittel.

• Bärsentechnisch: Ein liquider Markt ermöglicht einen schnellen und wirkungsvollen Ein- und Ausstieg zum gegenwärtigen Marktkurs. Die Möglichkeit, Positionen schnell einzugehen und aufzulösen, ergibt sich aus der großen Anzahl der Marktteilnehmer mit der Bereitschaft, zu kaufen und zu verkaufen.

Loch (Gap)

Siehe Gap.

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Low (Niedrigstkurs I Tiefstkurs)

Der während eines Zeitintervalls (Zeiteinheit) niedrigste Kurs, der gehandelt wurde.

M

Marge

Bezeichnung für den Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufskurs im Wertpapierhandel.

Market Maker

Market Maker sind Handelsteilnehmer, die sich verpflichten, für einzelne oder auch meh­rere Basiswerte auf Anfrage verbindliche Angebots- und Nachfragepreise zu stellen. Da­durch wird gewährleistet, daß laufend Angebot und Nachfrage vorhanden ist und den Markt­teilnehmern ständig die Möglichkeit zu Geschäftsabschlüssen, insbesondere zur Glattstellung eingegangener Positionen, geboten wird.

Marktgängigkeit

Marktbeschreibung für einen reibungslosen Handel unter hoher Liquidität.

Marktkapitalisierung

Sie gibt den aktuellen Börsenwert eines Unternehmens an und wird errechnet, indem man den Kurswert mit der Anzahl der ausgegebenen Aktien multipliziert.

Minimum price fluctuation

Mindestkursschwankung. Meistens wird die kleinste zugelassene Kursschwankungsein­heit als "Tick" bezeichnet.

Mittelkurs

Arithmetisches Mittel zwischen zwei verschiedenen Kursen eines bestimmten Zeitraums.

Moving Average

Siehe Gleitender Durchschnitt.

157

N

Niedrigstkurs

Siehe Low.

Notierung

Regelmäßige Kursnotierung (Abschlüsse) an der Börse.

o

Open interest

Der Begriff Open interest stammt aus dem Terminmarktbereich und bezeichnet die Anzahl offener, das heißt, nicht glattgestellter Kontrakte. Er wird normalerweise für die verschie­denen FäHigkeiten eines Kontraktgegenstandes separat berechnet und findet auch unter Technischen Analysten Beachtung.

Open Outcry (Präsenzhandelsform, offenes Ausrufverfahren)

Die Kauf- und Verkaufsgebote werden in den Börsenständen (pits) mündlich bekannt gegeben. Dies ist erforderlich, um "hautnahe" Handelstransaktionen zu gewährleisten und den Käufern und Verkäufern zu garantieren, daß sie den bestmöglichen Kurs erzie­len. Andere Form des Zusammenführens von Kauf- und Verkaufsgeboten: Siehe Compu­terbörse.

OverboughtJOversold

Siehe überkauftlüberverkauft.

p

PE-Ratio (PER)

Englischer Begriff für Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Siehe Kurs-Gewinn-Verhältnis.

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Performance

Bezeichnung für die prozentuale Wertentwicklung eines Anlageobjektes oder eines Wert­papierdepots während eines bestimmten Zeitraumes. In der Performanceanalyse werden die prozentualen Erträge verschiedener Anlageobjekte miteinander verglichen. So kann man mit der Performance den Kursverlauf einer Aktie, die Ertragsentwicklung eines Wert­papiers oder eines Portefeuilles oder die Leistung des Managements eines Anlagefonds im Hinblick auf das Anlageziel meinen.

Permanenter Handel

Der permanente Handel ist in der Schweiz die gebräuchliche Bezeichnung für variablen Handel und drückt den durchgehenden Handel z. B. mit Aktien während der gesamten Handelszeit der Börse aus.

Point

Siehe Minimum price t1uctuation.

Portfolio I Portefeuille

Bestand an Anlageobjekten eines Anlegers.

Portfolioanalyse

Siehe Analyse.

Präsenzbörse

Herkömmliche Börse, die auf einem Parkett nach festen Regeln abläuft. Siehe auch Open Outcry. Andere Form: Siehe Computerbörse.

Preisintervall

Siehe Tick.

Publizitätspflicht

Börsennotierte Unternehmen oder solche, die an der Börse zugelassen sind oder werden wollen, unterstehen in den meisten Fällen einer Publizitätspt1icht. Diese umfaßt die regel­mäßige Bekanntgabe von Informationen über die Geschäftsentwicklung. Der Umfang der geforderten Informationen hängt vom Marktsektor ab, in dem die Aktie gehandelt wird und für den der Wert zugelassen ist.

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Put-Call-Ratio

Das Put-Call-Ratio stellt das Verhältnis zwischen den in einem Optionsmarkt gehandelten Puts und Calls dar und zeigt die unter Börsenteilnehmern herrschende Einschätzung der Markttendenz an. Die Stimmung ist als optimistisch einzuschätzen, wenn das Put-Call­Ratio wesentlich kleiner als eins ist und als pessimistisch, wenn es über eins liegt. In der Regel gilt: Je höher das Put-Call-Ratio ist, desto pessimistischer sind die Anleger in der Einschätzung der Kursaussichten des betreffenden Marktes.

R

Rallye

Ein starker, andauernder Kursanstieg. Entspricht einer Hausse.

Random Walk Theorie

Diese Theorie besagt, daß man nur durch Zufall ein überdurchschnittliches Ergebnis bei der Aktienanlage erzielt.

Referenzzinssatz

Repräsentativer, meist kurz- bis mittelfristiger Zinssatz, an dem bzw. an dessen Verände­rungen sich andere Zinssätze orientieren. Wichtige internationale Referrenzzinssätze sind LIBOR und FIBOR.

Rendite

Prozentualer Ertrag eines Titels in Relation zum eingesetzten Kapital. Die Dividendenren­dite von Aktien wird errechnet, indem man die Dividende mit 100 multipliziert und das Produkt durch den aktuellen Kurswert teilt. Für festverzinsliche Wertpapiere gibt es ver­schiedene Berechnungsverfahren, bei denen zum Teil der Zinseszinseffekt mitberücksich­tigt wird.

Rezession

Siehe Abschwungphase.

160

s

Schlußkurs

Der letztbezahlte Kurs im variablen Handel einer Börsensitzung bzw. der zuletzt zustande­gekommene Kurs innerhalb eines festgelegten Zeitabschnitts.

Seitwärtsbewegung

Kursentwicklung, die durch keine erkennbare Tendenz gekennzeichnet ist. Kurse schwan­ken in einer verhältnismäßig engen Bandbreite.

Sensitivity

Siehe Zinsempfindlichkeit.

Streubesitz

Die Anzahl von Aktien, die tatsächlich im Publikumsbesitz sind, das heißt, nicht von weni­gen Großaktionären gehalten werden.

Substanz

Bei der Unternehmensbewertung: Sachwert des Umlauf- und Anlagevermögens des Unter­nehmens minus Verbindlichkeiten.

T

Technische Analyse

Siehe Analyse.

Technische Reaktion

Begriff der Chartanalyse: Gegenreaktion in einem Auf- oder Abwärtstrend.

Tendenz

Neigung oder Trend eines Marktes, sich in einer bestimmten Richtung weiterzuentwickeln.

161

Theoretischer Wert

Siehe Fairer Preis.

Tick

Die kleinstmägliche Einheit, um die sich der Preis eines Wertes bewegen kann.

Timing

Wahl des richtigen Zeitpunktes zum Kauf bzw. Verkauf eines an der Börse gehandelten Wertes, um von der getroffenen Handelsentscheidung profitieren zu können.

Trading

Handel mit Wertpapieren, Devisen, Rohstoffen oder anderen Waren und Werten.

Trading-Range

Bezeichnung für den Kurs- bzw. Preisbereich, in dem ein Wert während eines bestimmten Zeitabschnitts gehandelt wird. Eine Trading-Range kann auch für einen bestimmten Markt von einer Börse festgesetzt werden, bei deren Überschreitung der Handel zeitweise ausge­setzt wird. Siehe auch Bandbreite.

Trend

Als Trend bezeichnet man die Neigung eines Marktes, sich in eine bestimmte Richtung zu entwickeln. Man unterscheidet in den meisten Fällen zwischen Primärtrends als längerfri­stige Trends, die ein Jahr oder länger dauern, zwischen Sekundärtrends als mittelfristige Trends, die zwei Monate bis ein Jahr dauern und zwischen Tertiärtrends als kurzfristige Trends, die eine Woche bis zwei Monate dauern.

Turnaround

Rückkehr eines Unternehmens in die Gewinnzone, nachdem zuvor Verluste ausgewiesen wurden. Turnaround-Situationen bieten oft besonders gute Einstiegschancen für risikobe­reite Anleger.

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u

Überkauft / Überverkauft (Overbought / Oversold)

Technischer Zustand eines Marktes nach einer länger andauernden starken Kursbewegung nach oben oder nach unten. Technische Indikatoren zeigen an, wie stark überkauft / -ver­kauft der Markt ist.

Umsatz (Volumen)

Anzahl der gehandelten Werte pro Zeiteinheit. Der Umsatz ist ein wichtiger Indikator bei der Technischen Analyse.

Unelastizität (Inelasticity)

Unelastizität ist ein statistischer Begriff der Meßbarkeit einer Veränderung des Angebot­und Nachfrageverhältnisses eines Wertes oder einer Ware bei einer vorgegebenen Preis ver­änderung. Je unelastischer die Nachfrage (das Charakteristikum des Bedürfnisses) ist, de­sto weniger Wirkung hat eine Preis veränderung auf die Nachfrage; je unelastischer das Angebot ist, desto weniger wird sich das Angebot ändern, wenn sich der Preis ändert.

Unterstützungslinie

Linie, die in der Vergangenheit auch schon erreicht, nicht aber überwunden (nach unten durchbrochen) wurde. Dies ist auf markttechnische Faktoren zurückzuführen, da an die­sem Punkt vermehrt Nachfrage entsteht und der Kurs unterstützt wird. Der Durchbruch einer Unterstützungslinie wird als starkes Verkaufsignal gewertet. Siehe auch Widerstands­linie.

v

Variable Kurse

Fortlaufende Notierung der Kurse während einer Handelsphase; in der Schweiz: perma­nenter Handel.

Variable Notierung

Wenn eine Aktie zum variablen Handel zugelassen ist, werden börsentäglich so viele Kur­se ermittelt, wie durch das Zusammenkommen von Nachfrage und Angebot auftreten.

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Volatilität

Ausmaß und Häufigkeit von Kursschwankungen und damit Maß für das Kursrisiko eines Wertes. Je höher sie ist, desto größere Kursschwankungen wies der Titel in der Vergangen­heit auf (historische Volatilität). Für die Zukunft ist man diesbezüglich auf Schätzungen angewiesen (implizierte Volatilität). Siehe auch historische und implizierte Volatilität.

w

Währungs risiko

Risiko, das sich aus der Anlage in auf ausländische Währungen lautende Werte zusätzlich zum Anlagerisiko des Wertes ergibt. Kommt es z. B. bei einem auf US-Dollar lautenden Wertpapier zu einer hohen Dividendenausschüttung, so kann sich der Ertrag für einen deut­schen Anleger erheblich verschmälern, falls der US-Dollar im Vergleich zur D-Mark stark fällt.

Wechselkurs

Preis verhältnis, zu dem verschiedene Währungen getauscht werden. Wird der Wechselkurs den Marktkräften überlassen, spricht man von einem flexiblem Wechselkurs.

Widerstandslinie

Linie, die in der Vergangenheit auch schon erreicht, nicht aber überwunden wurde. Dies ist auf markttechnische Faktoren zurückzuführen, da an diesem Punkt vermehrt Gewinnmit­nahmen einsetzen und aufgrund des verhältnismäßig hohen Kursniveaus die Nachfrage nachläßt. Der Durchbruch durch eine Widerstandslinie wird als starkes Kaufsignal gewer­tet. Siehe auch Unterstützungslinie.

z

Zinsempfindlichkeit (Zinsreagibilität, Sensitivität)

Prozentuale Veränderung des Kurses einer festverzinslichen Anleihe bei einer Zins­veränderung.

164

Literaturverzeichnis

A Mechanical Trading System Using Simplijied Elliott Wave Analysis, Joseph, Tom, Trading Techniques, Akron/Ohio, USA 1992

Commodity Trading Systems and Methods, Kaufman, Perry J., John Wiley & Sons, New York, USA 1978

Crest ofthe Tidal Wave, Prechter, Robert R Jr., New Classics Library, GainesvilIe/Georgia, USA 1993

Cycles, Dewey, Edward R, Hawthorn Books, New York, USA 1971

Forecasting and Time Series, Montgomery, Douglas C., Lynwood, Johnson A., McGraw­HilI, New York, USA 1976

Leonard of Pisa and The New Mathematics of the Middle Ages, Gies, Frances, Gies, Jo­seph, Thomas M. Crowell, New York, USA 1969

Market Rhythm, Floss, Carl William D., Investors Publishing, New York, USA 1955

Mastering Elliott Wave, Neely, Glenn, Windsor Books, Brightwaters/New York, USA 1990

Nature's Law, The Secret ofthe Universe, Elliott, Ralph N., New York, 1946

Numerical Analysis, Macon, Nathaniel, John Wiley & Sons, New York, USA 1963

Supertiming, The Unique Elliott Wave Principle, Beckmann, Robert, Los Angeles, USA 1979

Technical Analysis of Stock Trends, Edwards, Robert D., Magee, John, Springfieldl Massachusets, USA 1948

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165

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The Successlul Traders Companion, Ascani, Dan, SuperCycle Research, Gainesville/Geor­gia, USA 1992

The Wave Principle, Elliott, Ralph N., New York, USA, 1938

Theory 01 Games and Economic Behaviour, Morgenstern, Oskar, Von Neumann, lohn, Princeton University Press, Princeton, USA 1953

Trading Chaos, Williams, Bill, lohn Wiley & Sons, New York, USA 1990

166

Stichwortverzeichnis

A Absolutes Hoch 49 Ähnlichkeitsregel25ff. Analyseverfahren 122ff. Antriebsbewegungen, -wellen Ilff., 17ff., 19f., 35ff. Anwendungl19ff. Ausdehnungen (Extension Rule) 44ff.

B Balkenchart 125f. Bar-Chart 20, 125f. Bear-Market 11, 35, 50 Bewegungen -abwärtsgerichtete (siehe Korrekturbewegungen) -aufwärtsgerichtete (siehe Impuls bewegungen) -seitwärts gerichtete (siehe Korrekturbewegungen) Bollerslev, Tun 124 Brock, William 124 Bull-Market 11, 35, 50

C Candlestick-Chart 125f. Channel-Technik 58ff. Chaos 3, IOf. -forschung 1Of., 119ff. -mathematik 1, 119ff. -system 119ff. -theorie 119ff. Charakteristika 134ff. Collins, Charles J. 6f. Contracting Triangle 101 f.

D Diagonal Triangle 42ff., 60ff. -Typ 168ff. -Typ 2 70f. Double Three 112ff., 118 DoubleZigzag 107f., 118

E Einzelwellen 20, 23ff. Elliott, RalphNelson 1, 6f. Elliott Wave Analysemethode 5, Ilff. -Formationen 9, 15ff. -Muster 11, 15ff. -Regelwerk 7f., 9 -Zyklus 17ff. Expanding Triangle 103ff. Extension Rule (Ausdehnungen) 44ff.

F Failure 4Of. Fibonacci Leonardo da Pisa 32ff. -Zahlenfolge u. -verhältnismäßigkeiten 28ff., 51ff. Finanzmarktthesen 124f. Aat 75ff., l30f. -Anforderungsprofil77ff. Aat Running Correction 82 Aat Irregular Correction 83f. Fraktale 1, 9f., 12ff., 125 Fundamentalanalyse 3ff.

G Gleichgewichtsregel25ff. Grade 13ff., 15ff., 127 Grundverhaltensmuster 8

H Hoch -absolutes 49, 85 -orthodoxes 49, 83 -unorthodoxes49,83 -unregelmäßiges 49,85

I Impuls -Anforderungsprofil35ff. -bewegungen, -formationen, -wellen Ilff., 17ff., 19f., 35ff., 128ff.

167

K Kann-Regeln 12ff., 25 Keynes, 1. M. 4 Korrektur -bewegungen, -fonnationen, -muster, -wellen 11, 17ff., 19f., 73ff., 128ff., l4Of. Kurs daten -verwertung 125ff. Kurs- und Zeitverlauf 25ff., 127ff.

L LeBaron, Blake 124 Line-Chart 125f. Linienchart 125f.

M Mandelbrot, Benoit 1, 125 Marktverhalten 4, 8ff.,119ff. Massenpsychologie 9ff., 119ff. Muster 12ff., 15ff. Muß-Regeln 12ff., 25, 128ff.

N Natürlicher Rhythmus I Neuronales Netz 123

o Orthodoxes Hoch 49

p Point & Figure-Chart 125f. Preis- / Kursverhältnismäßigkeit 25 Psychologie 119ff.

R Rule of Alternation (Wechselregel) 50ff., 14lf.

S Selbstähnlichkeit (siehe Fraktal) 1, 9f., 12ff.

T Technische Analyse 3ff. Teilimpulswelle 17 Thrust 102ff.

168

Trend -linien 58ff. -stärke 141 Triangle 92ff., 132f. - Anforderungsprofil94ff. Tripie Three 115ff., 118 TripleZigzag 108ff., 118 Tversky, Amos 124

U Unorthodoxes Hoch 49 Unregelmäßiges Hoch 49

V Verhaltensweisen 119ff. Verhältnis analyse Kurs- und Zeitverlauf 127ff. Verhältnismäßigkeiten 28ff., 51ff. Verlängerung 44ff. Versagerwelle 40f., 141

W WechselregeI50ff., 14lf. Wellen 19 -charakteristika 134ff. -höhergradige (siehe Grade, Zeitebenen) -Impuls- (sieheImpulswellen) -kategorien (siehe Grade, Zeitebenen) -Korrektur - (siehe Korrekturwellen) -niedergradige (siehe Grade, Zeitebenen) Wirtschaftswissenschaft -klassische 4f.

Z Zeitebenen 13ff., 15ff. Zeiteinheiten-Verhältnismäßigkeit 25 Zeitverlauf25ff., 127 Zigzag 86ff., 13lf. - Anforderungsprofil 87ff. Zusammengesetzte Korrektunnuster 106ff. Zyklus 17ff.

Der Autor

Werner H. Heussinger ist Vorstandsvorsitzender der Heussinger & Partner AG, Würzburg, Bad Homburg v.d.H. und Hochschuldozent für das Themengebiet Technische Analyse von Finanzmärkten. Er begann seine Karriere als Chefredakteur und Herausgeber von führenden Börsenfachzeitschriften im deutschen Sprachraum, publizierte aber auch im englischspra­chigen Ausland. Seit Jahren beschäftigt sich Werner H. Heussinger erfolgreich mit der Analyse von Finanzmärkten.

Die Heussinger & Partner AG berät einen festen Kundenstamm, bestehend aus in- und ausländischen Investmentbanken und führenden Verlagshäusern im Bereich Marktanalyse und -strategie. Sie ist registriert als CTA bei der US-Börsenaufsichtsbehörde CFTC in Wa­shington. D.C.

Für weitere Fragen über die Elliott Wave Analysemethode stehen Ihnen Werner H. Heussin­ger und seine Partner gerne zur Verfügung.

Interessierte können sich direkt an die Heussinger & Partner AG wenden:

Heussinger & Partner AG, Friedrich-Ebert-Ring I, D-970n Würzburg, Tel.: 09 31-32 2316-0, Fax: 09 31-32 23 16-77, Internet: www.heussinger.com. E-Mail: [email protected]

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