GmbH Die Praxis der Bauunternehmer Zaubertricks mit dem Bagger · Headline Subheadline Autor Hinaus...

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www.bpz-online.de Die Praxis der Bauunternehmer ISSN 0930-1895 I GmbH Nr. 1/2 Februar 2015 Mörtel aus der Folie Neue Verarbeitungsmethode für den Mauerwerksbau 12 115 Meter über dem Talgrund Überbau von Nordrhein-Westfalens höchstem Brückenbauwerk 44 Die Branche in Bewegung Nachlese Messe BAU 2015 in München 52 Zaubertricks mit dem Bagger Ausgeklügelte hydraulische Gelenke am Auslegerstiel verändern die Arbeitsweisen von Baggern... Seite 16–24

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Die Praxis der Bauunternehmer

ISSN

093

0-18

95 I

G

mbH

Nr. 1/2 Februar 2015

Mörtel aus der FolieNeue Verarbeitungsmethode für den Mauerwerksbau 12

115 Meter über dem TalgrundÜberbau von Nordrhein-Westfalens höchstem Brückenbauwerk 44

Die Branche in BewegungNachlese Messe BAU 2015 in München 52

Zaubertricks mit dem Bagger

Ausgeklügelte hydraulische Gelenke am Auslegerstiel

verändern die Arbeitsweisen von Baggern... Seite 16–24

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Hinaus in die Nacht, in einem Satz über den Absperrzaun, an den Wachleuten vorbei und dann völlig ungesichert hoch hinauf auf das Gebäude, Windrad oder die Antenne – je höher, desto besser. Ein Selfie am Abgrund krönt den Abschluss der lebensgefährlichen Aktion, bei der Ex­tremkletterer, auch „Roofer“ genannt, nicht nur Kopf und Kragen, sondern ihr Leben riskieren. Jugendlicher Leichtsinn? Schon möglich, doch auch Menschen jenseits des hormongesteuerten Alters setzen sich freiwillig Gefahren aus, die bei anderen nur angstbedingten Schweißausbruch auslösen würden. Was tut man nicht alles für den ultimativen Adrenalin­Kick?

Auf der anderen Seite gibt es die sicherheitsbedachten Warmduscher, denen jede Lust auf jed­wedes Risiko abhanden gekommen ist. Sie klammern sich an das Erreichte, zahlen brav in den Bausparvertrag ein bis sie in ihrem Ausbildungsbetrieb nach einem halben Jahrhundert beruf­licher Windstille in die Pension verabschiedet werden. Ob diese Welt von Sicherheitsfanatikern weiterentwickelt werden kann? Das Bauchgefühl sagt nein, doch in der Realität werden die meisten europäischen Industrienationen von veränderungsscheuen Bestandswahrern regiert. Mainstream­Politik ist langweilig, besitzt sogar eine gewisse anästhesierende Wirkung, trifft aber auf ein dankbares Wahlvolk.

Dabei zeigt die Geschichte der Menschheit, dass unsere Entwicklung stets fest mit der Bereit­schaft verbunden war Wagnisse einzugehen. Die Bereitschaft zum Risiko, um mutig Chancen zu nutzen, hat uns zum Wachstum und Fortschritt verholfen. Zu einer Zeit, in der jede Expediti­on einem Himmelfahrtskommando glich, haben wir die Welt erforscht. Wir bezwangen die Schwerkraft, eroberten die Gipfel des Planeten und begaben uns in die Tiefe der Weltmeere. Schon als Krabbelkinder setzen wir uns bei den ersten Gehversuchen instinktiv dem Risiko aus, auf die Nase zu fallen. Trotzdem lassen wir uns nicht entmutigen – auch nicht nach wiederhol­tem Misserfolg. Mit dem Ergebnis, dass wir irgendwann auf den eigenen Beinen stehen.

Ist die kindliche Neugier mal gestillt, sind wir dann vorsichtiger. Im Ausland sind wir Deutschen z. B. als ein Volk von Bedenkenträgern bekannt. Für unseren Hang zum Grübeln erfanden aus­ländische Journalisten in den 80ern sogar das Schlagwort „German Angst“. Obwohl vom Sozial­staat vom ersten Atemzug an in Watte gepackt, sind wir von einem Gefühl der allgegenwärtigen Bedrohung getrieben und lassen uns gegen sämtliche Eventualitäten absichern. Fünf bis sechs Policen braucht der deutsche Durchschnittsbürger für den ruhigen Schlaf.

Der vierte Bundespräsident der BRD sagte einst: „Nichts geschieht ohne Risiko, aber ohne Risiko geschieht auch nichts.“ Wir brauchen also ein Mindestmaß an Wagnis, um für den Einzelnen potenzielle Chancen erkennen und uns als Gesellschaft weiterentwickeln zu können. Und wir brauchen Persönlichkeiten, die bereit sind, sich von der schützenden „Herde“ zu lösen, um un­konventionell und eigenverantwortlich zu handeln.

Bauunternehmen sind aufgrund der Komplexität und Einzigartigkeit der jeweiligen Bauprojek-te permanent von Risiken umgeben. Wie soll man sich strategisch positionieren, um langfristig erfolgreich zu sein? Stimmen die Rahmenbedingungen für akzeptable Erträge? Auch im opera-tiven Geschäft müssen Gefahren aus dem Weg geräumt werden. Gerade bei großen Bauprojek-ten ist die durchgängige Planung, Kalkulation und Steuerung der Projekte sowie die effiziente Organisation aller technischen und kaufmännischen Abläufe entscheidend für einen erfolgrei-chen Abschluss. Dafür gibt es professionelle Dienstleister, die ganzheitliche Lösungen im Portfolio haben. Weitere Risiken, die z. B. durch Baumängel oder Defizite in der Arbeitssicher-heit entstehen, lassen sich durch Qualifizierung des Baustellenpersonals, klare Anweisungen und Kontrollmechanismen vermeiden. Damit kann trotz vielfältiger Risiken ein Mindestmaß an Sicherheit gewonnen und ein wertvoller Vorsprung im Wettbewerb hergestellt werden.

Das Spiel mit dem Risiko von Paul Deder

Bild: Fotolia/vetkit

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Nr. 1/2-2015bpz – Die Praxis der Bauunternehmer

Kommentarvon Paul Deder

Baustelle des Monats 8

Baumaschinen 26

Will man einen Bagger zu einem Allrounder umfunktionieren, dann sollte er zwischen Stielende und Anbaugerät ein hydraulisches Dreh-Schwenkwerk bekommen, meist als Tiltrotator, Rototilt, Swingotilt oder Dreh-Tiltwerk bezeichnet. Eine solche pfiffige Gerätschaft wirkt zwischen Auslegerstiel und Arbeitswerkzeug gewissermaßen wie ein Handgelenk. 16

bpz Kommentar

Das Spiel mit dem Risiko 3

Baustelle des Monats

Anspruchsvoll in SichtbetonNeubau der Marsilius-Arkaden imNeuenheimer Feld 8

Baustelle

Für aktuelle Aufmaßlisten 11

Mörtel aus der FolieFranken Maxit entwickelt neue Verarbeitungsmethode für den Mauerwerksbau 12

Vergessene Maschinen

Rekorde im RaupenbauVor fast 80 Jahren setzte Kaelble einen beachtlichen Meilenstein in derEntwicklung von Planierraupen 32

Baumaschinen

Zaubertricks mit dem BaggerAusgeklügelte hydraulische Gelenke am Auslegerstiel verändern die Arbeitsweisen Baggern grundlegend und wandeln sie in echte AllroundTalente 16

Robuste Robuste Tunnel-SpezialistenLiebherr-Raupenbagger sorgen fürVortrieb bei Stuttgart 21 26

Neues Spitzenmodell, vielseitig im EinsatzSennebogen stellt einen 120 tRaupenteleskopkran vor 29

Wer bietet was? 58

BauBörse 57

Einsatzbereiche

Hochbau 8, 12, 29, 37, 38, 40, 42, 46

Tiefbau 16, 26, 29, 32

Straßenbau 38, 44, 50

GaLaBau 34, 50

Übergreifend 11, 15, 40, 43, 49, 52

„Für eine durchgängig gute Qualität wird das Baustellen-personal von uns vor Ort geschult.“ Michael Schmitz, Vorstand Schöck Bauteile GmbH

Baustoffe 46

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Die Praxis der Bauunternehmer

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Mörtel aus der FolieNeue Verarbeitungsmethode für den Mauerwerksbau 12

115 Meter über dem TalgrundÜberbau von Nordrhein-Westfalens höchstem Brückenbauwerk 44

Die Branche in BewegungNachlese Messe BAU 2015 in München 52

Zaubertricks mit dem Bagger

Ausgeklügelte hydraulische Gelenke am Auslegerstiel

verändern die Arbeitsweisen von Baggern... Seite 16–24

bpz

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Nr. 1/2-2015bpz – Die Praxis der Bauunternehmer

InhaltIm Überblick

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Baugeräte

Innovativ und kundenorientiertInterview mit Norbert Pick, VorstandMarketing und Vertrieb bei Stihl 34

Baufortschritt ohne RisikoHilfsunterstützungsrechner von Mevavermeidet Sicherheitsfallen 37

Werkseitig beschichtetes Holz beschleunigt BetonageDurch den Einsatz der PURSchalungwird Zeit gespart und Montagevereinfacht 38

Drei Schalungssysteme vereint 39

Projektspezifisch ausgeführt3.500 Projektschalungen für das „Museum of Tomorrow“ in Rio deJaneiro 40

Effizienzsteigerung im GerüstbauDas Allround-Traggerüst sorgt fürZeitersparnis bei der Montage 42

Systemerweiterung bei Paschal 43

115 Meter über dem TalgrundÜberbau von Nordrhein-Westfalenshöchstem Brückenbauwerk 44

Sonderthema: Messen

Branche in BewegungBAU 2015 in München lockt Bauprofisaus der ganzen Welt und bricht erneutalle Besucherrekorde 52

Baustoffe

Innovativ in der NischeOrtstermin beim Technologieführer fürbauphysikalische Problemlösungen 46

Betonieren im Winter 49

Versickern statt versiegeln 50

bpz Service

MaGaZiN 6

Trend 15

Impressum 58

GaGaZiN 59

Vergessene Maschinen 32

Baumaschinen 29

Liebe bpz-Leser! Vor 67 Jahren ist die traditionsreiche Bau­fachzeitung bpz erstmalig erschienen und hat durch die Vermittlung von Fach­wissen den Aufbau der jungen Republik und die Wiedervereinigung durch die Brille der Bauwirtschaft begleitet.

Im besten „Rentenalter“ fühlen wir uns aber immer noch extrem rüstig und ma­chen den nächsten großen Schritt. Mit der vorliegenden Ausgabe wurde die bpz unter einem neuen Verlag und Heraus­geber weiterentwickelt und wird mit der neuen Website ab April weiter an aktu­elle Informationsbedürfnisse angepasst. Das ist unsere aktuelle Baustelle. Das neue frische Erscheinungsbild und das optimierte redaktionelle Konzept, mit dem wir die Medienmarke noch mehr auf die Praxis der Bauunternehmer ausrichten, können Sie aber schon in dieser Ausgabe begutachten. Wie gefällt Ihnen die neue Printausgabe? Für Lob, Kritik und Anregun­gen an Paul.Deder@b2b­fachmedien.de sind wir Ihnen dankbar! Eine interessante Lektüre wünscht Ihr bpz­Team

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Nr. 1/2-2015bpz – Die Praxis der Bauunternehmer

Geschäftsführer der europäischen Aktivitäten von Hyundai Heavy Industries in Geel/Belgien ist nun J.C. Jung. Er ist Nachfolger von

Herrn S.G. Rhee, der sich im Konzern an-deren Aufgaben wid-met. Zuvor war Jung Leiter des weltweiten Gabelstaplervertriebs von Hyundai und lei-tet nun die europäi-schen Baumaschinen- und Gabelstaplerge- schäfte. Jung be-gann seine Karriere bei Hyundai als Inge-nieur. In seiner zehn-jährigen Konzern zu-gehörigkeit war er

nach seiner Ingenieurstätigkeit in verschie de nen Vertriebspositionen beschäftigt. Bild: HHI

Peri und schaltec gaben bekannt, ihr umfangreiches Leistungsspektrum zukünftig zusammenzulegen. Die Unternehmen bieten ab 2015 ein besonders umfassendes Angebot rund um die Schalungs- und Gerüst-technik: von der Entwicklung und Produktion, dem Verkauf und der Vermietung über Ingenieurleistun-gen bis hin zu Sanierung, Ersatzplat-tenvertrieb und Gebrauchthandel.

Nach dem Zusammenschluss ist folgende Aufteilung des Leistungs-spektrums vorgesehen: schaltec fokussiert seine Leistungen auf die Schalungssanierung und den Ver-trieb von Ersatzplatten sowie Ge-brauchtmaterial aller Hersteller, nach wie vor unter eigenem Namen. Peri konzentriert sich weiterhin auf Ent-wicklung, Produktion, Verkauf und Vermietung von Schalungs- und Ge-rüstsystemen sowie auf umfassende Projektlösungen inklusive der zuge-hörigen Dienstleistungen.

Vertriebsprofi Matthias Mähler hat zum Jahresbeginn 2015 als Verkauf s- leiter das Vertriebsgebiet West bei der Swecon Baumaschinen GmbH übernommen.

Der gelernte Großhandelskaufmann und Handelsfachwirt verfügt über langjährige Vertriebs- und Branchen-erfahrung und war zuletzt als Nieder-lassungsleiter bei der Wacker Neuson Vertrieb Deutschland GmbH & Co. KG tätig und dort verantwortlich für Ver-trieb, Vermietung und Service.

Bild: Volvo

8,5 % betrug preisbereinigt der Rückgang

der Aufträge im Bauhauptgewerbe

im November 2014 gegenüber dem

Stand vom November 2013, teilt das

Statistische Bundesamt mit. In den

ersten elf Monaten 2014 sanken die

Auftragseingänge des Bauhauptge-

werbes preisbereinigt um 1,6 %

gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Die Bauunternehmer halten nach wie vor viel auf das gedruckte Wort. Doch wel-che Informationen findet die Zielgruppe am spannendsten? BauInfoConsult hat im Rahmen des Kommunikationsmonitors 93 Zeitschriftenleser zu ihren Lese-gewohnheiten befragt. Mit folgendem Ergebnis:

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Nr. 1/2-2015bpz – Die Praxis der Bauunternehmer

MaGaZiNBranchennews

Der deutsche Thermocontainerhersteller amtec abt GmbH rüstet sich für die Zukunfft. Da es in den bisherigen Produktionsräumen hinten und vorne kniff, wurde ein neuer Standort in Bad Laasphe bei Siegen angekauft. Mit der neuen 1.000 m² Produktionshalle mit Büroräumen und 11.000 m² Freifläche in dem Ortsteil Feudingen kann nun die Produktion deutlich ausgebaut werden. Der Umzug fand im Dezember 2014 statt.

Geschäftsführer Denny Schneider dazu: „Der Fachbereich Thermocontainer un-terliegt derzeit einem starken Wettbewerbsdruck aus den Niedriglohnländern Polen und Tschechien. Mit dem Ausbau und Modernisierung der Produktion wollen wir mit Qualität und Einsatz hochwertiger Werkstoffe dem Kostendruck wirksam entgegentreten.“

Die Zahl der Arbeitsunfälle auf deut-schen Baustellen ist weiter rück-läufig. 105.248 Beschäftigte ver-unglückten 2013 bei der Arbeit, fast 4.000 weniger als im Vorjahr und beinahe 50.000 weniger als vor zehn Jahren. Dazu beigetragen haben gezielte Initiati ven zur Prä-vention und ein gewachsenes Be-wusstsein für einen verbesserten Arbeits schutz in den Unternehmen. Das berichtete die Berufsgenossen-schaft der Bauwirt schaft (BG BAU).

Auch in konjunkturbereinigter Sicht zeige sich ein deutlicher Rückgang im Unfallgeschehen. Die dazu her-angezogene Quote der Arbeitsun-fälle je 1.000 Vollarbeiter ist von 58,72 in 2012 auf 57,32 Arbeitsun-fälle im Jahr 2013 gesunken. Vor zehn Jahren lag diese Quote noch bei 73,12 Unfällen je 1.000 Vollar-beiter. 83 Arbeitsunfälle im Jahr 2013 endeten tödlich, acht weniger als im Vorjahr und 80 weniger als vor zehn Jahren.

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MaGaZiNBranchennews

Die Rohbauarbeiten sind im September 2014 beendet worden; bis zur Gesamtfer-tigstellung Mitte 2015 müssen inklusive der Technikräume 89.400 m³ umbauter Raum geschaffen werden. 1.700 t Rund-stahl, 500 t Mattenstahl und ca. 13.000 m³ Beton werden hierfür verarbeitet. „Und da-bei wird nicht etwa ein Rohbau nach dem anderen erstellt, sondern es wird zeitgleich an allen Gebäudeteilen gearbeitet“, betont Maurermeister Klaus Lutz, Bauleiter bei der Streib GmbH & Co KG.

Verschiedenste Lösungen im Einsatz

Neben fünf Sätzen Enkoform-Trägerscha-lung, die als Wandschalung für die in

Anspruchsvoll in SichtbetonNeubau der Marsilius-Arkaden im Neuenheimer Feld

Der Bau der Marsilius-Arkaden im Neuen-heimer Feld ist ein anspruchsvolles Projekt für den Bauträger Epple Projekt GmbH – vor allem hinsichtlich des zeitlichen Ab-laufs und der logistischen Aufgabe, aber auch mit Blick auf die Ausführungsquali-tät. Und das liegt nicht nur an den unter-schiedlichen Grundrissen, in denen sich die einzelnen Türme in den oberen Eta-gen voneinander unterscheiden. Zahlrei-che Gebäudeteile sind auf Vorgabe des Architekten in Sichtbetonqualität zu rea-lisieren; ein Umstand, der neben der Lie-ferung leistungsfähiger Schalsysteme und einer intensiven Beratungsleistung die Fertigung einer Vielzahl von individu-ellen Schalungs- und Montagepläne er-forderlich macht.

Mit Blick auf die Rahmenbedingungen suchte die ARGE Marsilius-Arkaden, ein Zusammenschluss aus der Bauunter-nehmung Streib GmbH Co. KG und der A. Altenbach GmbH & Co. KG, ein Scha-lungsunternehmen, das nicht nur die be-nötigten Schalungssysteme termingerecht und in der gewünschten Qualität auf die Baustelle liefern, sondern neben den tech-nischen Aspekten auch die gestalterischen Anforderungen erfüllen konnte.

Deshalb entschied sich die ausführende ARGE mit der Ulma Betonschalungen und Gerüste GmbH für einen Baupartner, der seine Schalungskompetenz bei vor-angegangen Projekten bereits unter Be-weis stellen konnte.

Die Marsilius-Arkaden gelten als Nahtstelle zwischen den Hochhäusern des Neckarvorlandes, den nahegelegenen Klinikgebäuden und dem Gästehaus der Universität Heidelberg. 1.500 Menschen sollen hier zukünftig auf rund 20.000 m² leben und arbeiten. Bilder: Ulma

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Nr. 1/2-2015bpz – Die Praxis der Bauunternehmer

Baustelle des MonatsDie Marsilius-Arkaden

Sichtbetonqualität zu erstellenden Wandab-schnitte verwendet werden, kommen bei den Rohbauarbeiten die ORMA-Rahmen-schalung als Standardwandschalung, VR-Deckentische sowie 3.900 Deckenstützen zum Einsatz. Nach den Aushubarbeiten im August 2013 wurde mit dem Bau der unter dem gesamten Gebäudekomplex verlau-fenden Tiefgarage begonnen. „Ausgehend von dem Gebäudeteil, in dem die Zufahrt liegt, wurde zunächst die Sohle betoniert, im Anschluss sukzessive die Wände hoch-gezogen und die ersten Decken des Mar-silius-Turms geschalt und betoniert“ be-schreibt Polier Andre Leistner von der A. Altenbach GmbH & Co. KG den Beginn der Arbeiten. Los ging es mit der Rahmen-schalung ORMA, die an der zur Straße ge-

„Jeder Turm hat seinen eigenen Grundriss, der sich an der individuellen Nutzungs art orientiert, deshalb erfordert jeder Turm auch den Einsatz von verschiedenen Schalungssystemen und individuell gefertigten Sonderschalungen, deren Herstellung eine akribische Detail- und Montageplanung voraussetzen“.

Klaus Lutz, Bauleiter bei der Streib GmbH & Co KG

Bei der Erstellung des Gebäudekerns im Marsilius-Turm wurden Elemente der ORMAWandschalungmit der Ulma Enkoform-Schalung kombiniert.

BAUTAFEL

Bauherr: Epple Projekt GmbH, Heidelberg

Bauunternehmen: Streib GmbH Co. KG und A. Altenbach GmbH & Co. KG

Architekt: hübner + erhard und partner, Heidelberg

Wohn- und Nutzflächen: ca. 20.000 m²

Grün- und Verkehrsflächen: ca. 4.500 m²

Nutzung: Wohnen, Wissenschaft, Veranstatungen, Gewerbe

Baukosten: 58 Mio. Euro

Bauzeit: 2013 - 2015

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Baustelle des MonatsDie Marsilius-Arkaden

musste eine andere Befestigungslösung gefunden werden. „Deshalb haben wir Flach-stahlanker mittels Dübeln an den Fertig-teilen befestigt“, so Koch weiter. „und so das Anbringen der Klapparbeitsbühnen möglich gemacht.“ Für die Montage der Balkonplatten-Fertigteile im 6. OG des Westturms steuerten die Planer von Ulma ebenfalls eine Sonderlösung bei: Um den Zeitaufwand aber auch die Kosten in einem vertretbaren Rahmen zu halten, schlugen Sie den Einsatz einer Konstruktion aus Stahlträgern vor, die über das Gebäude herausragten und im Inneren mit Stützen ausgesteift wurden. „Damit konnte auf den wesentlich aufwändigeren Einsatz und das Stellen von entsprechenden Ge-rüsttürmen verzichtet werden“, so Ulma-Projektleiter Hannwiya.

Durch das vielgestaltige Nut-zungskonzept für den Gebäudekomplex unterscheiden sich die Baukörper in punkto Grundriss und Wandformen voneinander. Hinzu kommt, dass die anspruchsvolle Architektur in weiten Teilen in Sichtbeton-qualität auszuführen ist. Die Anforderun-gen an die Schalsysteme war daher hoch. Zudem musste sichergestellt werden, das das beauftragte Unternehmen über die Kapazitäten zur Fertigung der projektbe-zogenen Schalelemente mit den geforder-ten Eigenschaften verfügt.

sprechend vorkonfektioniert. Die Rest flächen neben den Deckentischen mussten so geplant sein, dass die kunstharzvergüte-ten 3-S-Platten immer gleich laufend mit den Deckentischen ausgerichtet sind“, so Hannawiya. Der Deckentisch VR besteht aus Doppeljoch- und Querträgern aus V20 Holzschalungsträgern sowie dem Decken-tischkopf VR, der ein Zurückklappen der Deckenstützen beim Umsetzvorgang er-möglicht. Die Abmessungen der Stan-dardtische betragen in der Breite 2,00 und 2,50 m, in der Länge 4,00 und 5,00 m.

Zeit und Geld gespart

An anderer Stelle wurden verschiedene Schalsysteme miteinander kombiniert. „So etwa im Turm Süd, in dem verschiedene Wandabschnitte des Gebäudekerns zur Innenseite hin mit der ORMA-Wandscha-lung und auf der in Sichtbetonqualität zu erstellenden Außenseite mit der Enkoform-Schalung eingeschalt wurden“, erklärt Zeljho Antoniowic, ebenfalls Polier bei A. Altenbach. Auch bei der Befestigung der Klapparbeitsbühnen – sie werden in der Regel mit Gewindehülsen in der Decke ver-ankert – haben sich die Baupartner eine Sonderlösung ausgedacht. „Ab dem 6. OG werden die Türme mit Streifenbalkonen ausgerüstet“, erläutert Streib-Polier Diet-mar Koch. Da die Fertigteile nicht mit ent-sprechenden Hülsen ausgestattet sind,

legenen Seite als einhäuptige Wandschalung eingesetzt wurde. Nach dem Betonieren und Ausschalen wurden die Schalelemen - te umgehend weiterverwendet, um die entsprechenden Gebäudeteile des Süd- und des Westturms zu realisieren. Ab dem zweiten Obergeschoss erforderten alle drei Türme dann eine jeweils unterschied-liche Schalung. Für die Erstellung der Bauteile in Sichtbetonqualität kam zusätz-lich zur ORMA-Wandschalung die Träger-wandschalung Enkoform zum Einsatz.

Sonderwünsche möglich

Dipl.-Ing. (FH) Max Hannawiya, Projektlei-ter bei Ulma, erläutert, wie bei der Umset-zung des planungsintensiven Projektes vorgegangen wird: „Vor dem Bau im Fer-tigungsbetrieb muss für jedes einzelne Element zunächst ein Montageplan er-stellt werden. Zum Abruftermin werden die Bauteile im Schalungsbetrieb vormon-tiert und dann auf die Baustelle geliefert – gefragt ist deshalb nicht nur die entspre-chende Fertigungsqualität und -kapazität, sondern auch die nötige logistische Zu-verlässigkeit.“ Und die Bereitschaft, auch von Standardverfahren abweichende Lö-sungen gemeinsam mit den Baupartnern zu realisieren. Etwa wenn es darum geht, im Marsilius-Turm ein bestimmtes Fugen-bild an einer Decke umzusetzen: „Wunsch-gemäß haben wir die Deckentische ent-

Ebenfalls in Heidelberg im Einsatz: Die Ulma-Enkoform-Stützenschalung.

Für diese Decke im Marsiliusturm sahen die Pläne des Architekten ein bestimmtes Fugenbild vor. Um das zu erreichen, mussten sämtliche Tafeln des Schalbelags gleich ausgerichtet sein.

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Baustelle des MonatsDie Marsilius-Arkaden

Themen-vorschau 3/2015

Erdbaumaschinen

Hebe- und Fördertechnik

Kleingeräte / Werkzeuge

Baustellensicherheit

Wandbaustoffe

Baustoffe für den Straßen- und Wegebau

Nutzfahrzeuge

Anzeigenschluss: 20.02.2015

Erscheinungstermin: 20.03.2015

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Die Praxis der Bauunternehmer

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Mörtel aus der FolieNeue Verarbeitungsmethode für den Mauerwerksbau 12

115 Meter über dem TalgrundÜberbau von Nordrhein-Westfalens höchstem Brückenbauwerk 44

Die Branche in BewegungNachlese Messe BAU 2015 in München 52

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Ausgeklügelte hydraulische Gelenke am Auslegerstiel

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BauBörse

A Atlas Maschinen GmbH 32amtec abt GmbH 7

B BASF SE 49BauInfoConsult GmbH 6BG BAU 7Boels Verleih GmbH 7

C Collomix GmbH 54D Datengut Leipzig GmbH & Co. KG 15

Deutsche Bank AG 2Deutsche Doka Schalungstechnik GmbH 38, 44Deutsche Poroton GmbH 55

E ELA Container GmbH 57engcon Germany GmbH 1, 4, 18, 22, 23Epple Projekt GmbH 9

F F.C. Nüdling Betonelemente GmbH + Co. KG 50Faro Europe GmbH & Co. KG 53Fermacell GmbH 56Flex-Elektrowerkzeuge GmbH 11, 56Franken Maxit Mauermörtel GmbH & Co. 12

H HKS Dreh-Antriebe GmbH 20, 22Holp GmbH 22, 24Holzwerke Ladenburger GmbH 38HS-Schoch GmbH 16, 24Hyundai Heavy Industries 6

I IMF Promosalons GmbH 13Indexator Rototilt Systems AB 17, 18, 22, 23, 24

J Jasto Baustoffwerke Jakob Stockschläder GmbH & Co KG 54K Kemper System GmbH & Co. KG 54

Kinshofer GmbH 22, 23Krampe Landtechnik und Metallbau GmbH 57

L Lehnhoff Hartstahl GmbH & Co. KG 24Liebherr-Hydraulikbagger GmbH 26

M MAN Truck & Bus Deutschland GmbH 60Mayer Schaltechnik GmbH 39, 45Messe München International 52Meva Schalungs-Systeme GmbH 37, 43MTS Maschinentechnik Schrode AG 19

N Nadler Straßentechnik GmbH 57Nissan Deutschland 25

P Paschal-Werk G. Maier GmbH 43Perceptive Software 15Peri GmbH 6, 40, 41

R Rädlinger Unternehmensgruppe 24Reico GmbH 11

S Saint-Gobain Gruppe 53, 55Schöck Bauteile GmbH 46Sennebogen Maschinenfabrik GmbH 21, 29SMP Parts GmbH 20, 23Steelwrist AB 18, 19, 23Stihl AG 34Swecon Baumaschinen GbmH 6

T Thormann GmbH 57U Ulma Betonschalungen und Gerüste GmbH 8

Unika GmbH 56Unipor-Ziegel Marketing GmbH 53Ursa Deutschland GmbH 55

W Wilhelm Layher GmbH & Co. KG 42Wilhelm Schäfer GmbH 24Wimmer Hartstahl Gesellschaft mbH & Co. KG 23

bpz – Die Praxis der Bauunternehmer67. Jahrgang 2015ISSN: 0930-1895

Redaktion:Paul Deder, ChefredaktionTel.: +49 (0) 30.616 51 94 - 752Mail: [email protected]

Freie Autoren: Peter Schäuble, Olaf Meier,Heinz-Herbert Cohrs

Anzeigenleitung:Michael HannemannTel.: +49 (0) 30.616 51 94 - 750Mail: [email protected]

Herausgeber: Marcus Bellmann

Verlag:B2B Fachmedien GmbHIm Himmeltal 767853 GuntersblumTel.: +49 (0) 30.616 51 94 - [email protected]

Geschäftsführung:Holger Best

Vertrieb/Leserservice:Andreas Jeschke Tel.: +49 (0) 6123 9238-245Mail: [email protected]

Layout:Jennifer Dietmann | www.joy-designs.de

Druck: Konradin Druck GmbHKohlhammerstraße 1-1570771 Leinfelden-Echterdingen

Erscheinungsweise: 8 x jährlich

Bezugspreis des Magazins:Jahresabonnement:Inland: 61,60 €Ausland: 65,20 €

Copyright: B2B Fachmedien GmbH | 2015 | Guntersblum

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Nr. 1/2-2015bpz – Die Praxis der Bauunternehmer

Wer bietet was?Hersteller und Dienstleister

Impressum

Vater und Sohn machen eine Rad­tour. Dabei sieht der Papa, wie der Sohnemann eine Biene überfährt. Der Vater wird sofort erzieherisch wirksam und eröffnet dem Sohn:

„Du hast gerade eine Biene überfah­ren – ein Lebewesen, das eine wich­tige Rolle in der Natur spielt. Ab So­fort darfst du drei Wochen keinen Honig mehr essen.“

Während der Vater diese Worte spricht, überfährt er selber einen kleinen Vogel. Darauf der Sohn:

„Muss ich das Mutti sagen, oder machst du das selbst?…“

Treffen sich ein Dicker und ein Dünner. Sagt der Dicke zum Dünnen:„Du siehst aus, als ob du an einer Hungersnot leidest.“

Darauf der Dünne:„Und du siehst aus, als ob du daran schuld wärst.“

„Ich suche eine Frau mit Humor“, sagt Hermann. Darauf Kurt: „Eine andere wirst du auch nicht kriegen!“

Sohn: „Papi, heiraten Kamele auch?“Vater: „Nur Kamele, mein Sohn, nur Kamele!“Die Frau fragt seinen Mann: „Was

sollen die schmutzigen Socken in der ganzen Wohnung?“

Darauf er: „Eine neue Werbeaktion. Sammle zehn auf und erhalte Geld fürs Shoppen.“

Was macht man zuerst wenn der Maurer vom Gerüst gefallen ist?

Man nimmt ihm die Hände aus den Hosentaschen, damit es wie ein Ar­beitsunfall aussieht.

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