Good for alps 2015 de

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BIODIVERSITY HUMANS NATURE ROUTES 2015 DE

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Good For Alps 2015 (DE)

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BIODIVERSITYHUMANS NATURE ROUTES

2015

DE

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CESARE LASEN

STEFANO SANSON

FEDERICO BALWAN

CARLO BARBANTE

DAVIDE TORRI ELISABETTA FELTRIN

pag. 6

pag. 12

pag. 18

pag. 8

pag. 14

pag. 20 pag. 24

pag. 16

INGO IRSARA ANDREA PASQUALOTTO

pag. 22

ENRICO ROMANAWWI

pag. 10

GOOD FOR ALPS GOOD FOR ALPS

NATURWENTRUM THURAUEN

pag. 22

INDEx BEITRäGE

ARTENREICHTUM: UNSER ZAHRER REICHTUM

BERGZIESEN UND ZEIDEN - ARTENVIELFALT IM GEBIRGE

DER KLIMAZANDEL BEDROHT DIE ARTENVIELFALT

DER AURORA ALPENSALAMANDER

VERSCHZOMMENE GRAUTöNE

RUND UM DEN ANTELAO

SELVAGGIO BLU-ITALIENS HäRTESTE UND SCHöNSTE ZANDERUNG

EINE “NIEDRIGE MAUER“ BIETET KULTURELLE EINBLICKE INS LEBENS DER ALPENBEZOHNER

NATURWENTRUM THURAUEN: IM SPANNUNGSFELD WZISCHEN MENSCH UND NATUR

ZIE MAN SAFRAN IN DEN BERGAN ANBAUT

ISLAND, ZO DIE BIODIVERSITäT IHRE STäRKE WEIGT

KOOPERATIONEN

Geobotaniker, ehema-liger Vorsitzender des

Nationalparks Belluneser Dolomiten, Mitglied des

wissenschaftlichen Rates der Stiftung Dolomiten

UNESCO, Autor vieler wissenschaftlicher und populärwissenschaftli-

cher Veröffentlichungen, der Landschaftskunde und dem Naturschutz

verpflichtet.

Direktor des nationalen italienischen Forschungs-

instituts für die Dynamik von Umweltprozessen und

Professor an der Wiener Universität. Dort befasst

er sich seit Jahren mit den Bereichen Klima- und

Umweltrekonstruktion und der Entwicklung von inno-

vativen umwelttechnischen analytischen Methoden.

Er hat an diversen Expedi-tionen und Aktionen in der Polarregion und den Alpen

teilgenommen.

Naturwissenschaftler und besitzt einen Mastertitel in

der Erhaltung der Artenviel-falt im Tierreich. Er arbeitet

mit öffentlichen wie auch privaten Organisationen

an Erhaltungs-, Planungs- und Umweltlehrprojekten.

Sein Steckenpferd sind Amphibien, Reptilien, und

Moorlandschaften.

Lehrer am Institut für Agrarwissenschaften „A

Della Lucia“ in Feltre (BL). Er ist Landwirtschafts-

experte und arbeitet an Forschungsprojekten zur

Wiederbelebung, Erhal-tung und Verbesserung der Agrarvielfalt in den

Bergen im Belluno.

Lehrer und Gründungs-mitglied der Association

Gente di Montagna in Bergamo (www.gentedi-

montagna.it), interessiert sich seit Jahren für

positive und negative soziale Entwicklungen im

Hochland.

Kulturanthropologin und lebt in Cesiomaggiore in der Provinz Belluno. Sie arbeitet

seit 2010 für das Ethno-graphische Museum der Provinz Belluno und den Nationalpark Belluneser

Dolomiten und unterrichtet seit 2012 Literatur in Mittel-

und Oberstufen.

Naturwissenschaftler und ist ein Naturführer. Er

arbeitet als technischer Berater in Umweltfragen für Behörden, Institutio-

nen und Firmen.

Ausgebildeter Bergfüher und Skilehrer. Seit 2009

bildet er Bergführerausbil-der aus. Er lebt in Badia in

Val Badia, im Herzen der Dolomiten.

Studierter Naturwissen-schaftler, arbeitet heute als Naturführer und engagiert sich für Umwelterziehung

und Ökotourismus. Er organi-siert und leitet Wanderungen

in den Dolomiten, in Zusam-menarbeit mit Kailas – Viaggi e Trekking (www.kailas.it). Er

hat in Island gelebt und hat in den vergangenen Jahren

viele Reisen dorthin begleitet, so dass er Island als zweite

Heimat betrachtet.

Die Thurauen zwischen Eggrank und Thurmündung sind das grösste Auengebiet des Schweizer Mittellan-des. Doch nicht die Ausdehnung allein macht dieses

Gebiet einzigartig, sondern vor allem die Renatu-rierung und eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt.

Im Naturzentrum werden die Besucher über den Wert der Thurauen informiert und mit einzigarigen

Naturerlebnissen für deren Schutz sensibilisiert.Redaktion // AKU trekking & outdoor footwear teXte // von Teddy Soppelsa, AKU Marketing dept., mit dem Beitrag von AKU FreundeCoveR // Illustration von Alex Della Mea gRafik-design // Pubblimarket² dRuCken // Tipografia Castaldi, Agordo - BL - Italy

Das Projekt Wanderdorfwww.laval-altabadia.com

Das Labfestival, veranstaltet von der Dolomiten Unesco Stiftungwww.dolomitesunescolabfest.it

Produkte von den Bergbauernwww.cooperativalafiorita.it

Thurauen Naturzentrum www.naturzentrumthurauen.ch (AKU ist technischer Partner)

Das OLG Bergsafran Projektwww.gentedimontagna.it

CREDITS32

Page 3: Good for alps 2015 de

GOOD FOR ALPS 2015

GOOD FOR ALPS

ARTENREICHTUM: UNSER ZAHRER REICHTUM

lühende Wiesen oder auch eine märchen-haft anmutende Landschaft lässt unser Herz auf Wanderungen in der freien Natur höher schlagen. Diese Reaktion ist ganz natürlich und wird instinktiv ausgelöst. Dem zu Grunde liegt die Schönheit der Natur, die uns mit ihrem Reichtum oder besser Artenreichtum verzückt. Was aber genau ist der Artenreichtum?

Um das herauszufinden, spielen wir ein Spiel. Zunächst schreibe all Säugetier um dich herum auf einen Zettel (Mensch, Hund, Katze, Maus…) – sicherlich wirst du schnell merken, dass du einige vergessen hast. Das liegt daran, dass es über 4.500 verschiedene Arten an Säugetieren gibt und dabei spielt es auch überhaupt gar keine Rolle, wie gut du vorbereitet bist oder wie biologisch gebildet du bist, es ist einfach sehr schwer sie alle namentlich aufzulisten. Jetzt probiere dasselbe mit Insekten, Kräutern oder auch Bäumen. Du wirst merken, es ist unmöglich. Die Anzahl der verschiedenen Arten ist schier so immens, dass wir es uns eigentlich gar nicht ausmalen können, wie viele es tatsächlich sind.

dieses spiel vermittelt dir einen ersten eindruck von dem, was wir unter artenviel-falt verstehen: nämlich die summe aller Lebensformen, die auch alle verschiedenen biologischen divergenzen mit einbezieht (gene, arten, Lebensräume und Ökosyste-me). Wenn wir über die Artenvielfalt auf unserer Erde sprechen, ist die Anzahl echt beeindruk-kend. Bis heute wurden mehr als 1,7 Millionen verschiedene Arten entdeckt und klassifiziert. Allerdings wird vermutet, dass rund 12 Millionen Arten auf unserer Erde leben – sie warten noch darauf entdeckt und erforscht zu werden.

aRtenvieLfaLt ist kuRZ gesagt die vieLfaLt des LeBensAuch wir sind ein Teil der Artenvielfalt und wir profitieren davon auf voller Länge und Breite. Die Artenvielfalt versorgt uns mit Nahrung, Wasser, Energie und Rohstoffen für das tägliche Leben. Wie? Indem sie die kleinen aber feinen Mechanis-men zwischen den Organismen und Ökosyste-

men seit Jahrtausenden am Laufen hält.

Wenn die Artenvielfalt bedroht ist, dann setzt das eine gewaltige Kettenreaktion in Bewe-gung, wodurch nicht nur viele Arten endgültig von der Bildfläche verschwinden, sondern es sind auch zahlreiche Ökosysteme davon betroffen, von denen das Leben von Millionen von Menschen abhängt. Konkret bedeutet das, dass wir es riskieren unsere Grundlage des Lebens zu verlieren: Luft- und Wasseraufberei-tung hängen davon ab, sowie die kontrollierte Vermehrung von schädlichen Insekten, die Mensch und Tier bedrohen können.

Die Artenvielfalt hängt aber auch direkt von unserem Wissensstand und den traditionellen landwirtschaftlichen Techniken ab, sowie von den Riten der jeweiligen Völker. Dadurch kann die Artenvielfalt weitestgehend bestehen bleiben, wohin gegen sie durch die weiter fortschreitende Globalisierung immer weiter bedroht wird.

Trotz der zweifelsohne vielen Vorteile, die die Erde durch die Artenvielfalt für uns bereithält, gehen einige spekulative Großökonomen äußerst verschwenderisch mit unseren Rohstoffen um und zerstören so Stück für Stück äußerst empfindliche Ökosysteme und natürliche Lebensräume. Die UN schätzt, dass der Rückgang der Artenvielfalt in den letzten paar Jahren massiv zugenommen hat und bereits rund ein Drittel aller bekannten Tier- und Pflanzarten bedroht sind. Die Gründe hierfür sind mannigfaltig: der Klimawandel, verursacht durch das menschliche Handeln; Abholzung; Raubbau im und am Boden; Wasser- und Luftverschmutzung; Feuer; zunehmende Verstädterung; Bevölkerungswachstum und Massentourismus; Einfuhr von fremden und genveränderten Arten; Überfischung; Wilderei und illegaler Jagdtrophäenhandel.

Seit über zwei Jahrzehnten sind sich bereits sehr viele Staats- und Regierungschefs darüber bewusst, dass es dringend notwendig ist, die Artenvielfalt zu schützen. Deshalb war

2010 das Jahr der Artenvielfalt, um ab diesen Zeitpunkt das Aussterben von Arten drastisch zu senken. Das Ziel wurde aber weit verfehlt und so haben die Staats- und Regierungschefs der UN-Mitglieder in Aichi (Japan) erneut beschlossen in dem Zeitraum von 2011 – 2020 das Artensterben zu stoppen und im besten Fall sogar ganz reversibel zu machen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie belegt aber, dass trotz einiger Anstrengungen, die laut dem Protokoll von Aichi unternommen wurden, bei Weitem das Ziel verfehlt haben. Es wird sogar vermutet, dass sich die Situation in den nächsten fünf Jahren sogar noch verschlimmern wird.

MoRaLisCH und veRantWoRtungsBeWusst HandeLnUnser menschliches Verhalten hat Konse-quenzen für die Artenvielfalt. Zu Fuß gehen, Radfahren oder öffentliche Verkehrsmittel vermindern den Ausstoß von Treibhausgasen in die Atmosphäre. Mülltrennung, ein bewusster Einkauf von regionalen Nahrungsmitteln und das Einsparen von Wasser im Haushalt sowie von giftigen chemischen Reinigungsmitteln sind bereits kleine Schritte, um unser Leben auf der Erde etwas besser zu gestalten.

Viele Menschen, und Gott sei Dank mittlerweile auch viele Unternehmen, haben diesen Wink mit dem Zaunpfahl verstanden, dass Vieles was wir im Leben tun und machen, die Umwelt gefährdet und auf keinen Fall die innersten Bedürfnisse des Menschen befriedigt.

Auch wir bei AKU sind uns dieser Tatsache be-wusst und versuchen möglichst moralisch ver-tretbar und verantwortungsbewusst zu handeln. Wie? Indem wir versuchen Gestaltungsrichtlinien zu finden, die die schädlichen Umwelteinflüsse unseres Industrieunternehmens minimieren. Gleichzeitig legen wir aber auch ganz offen und transparent dar, wo unsere Rohstoffe herkom-men. Zudem engagieren wir uns auch in sozialen Projekten, die helfen sollen das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur wieder hierzustel-len. Die Umwelt muss daher als Ort für das Leben und die Arbeit gesehen werden.

B

Der Erhalt der Artenvielfalt ist eine Herausforderung, die uns alle be-trifft. Hier bei AKU haben wir uns gefragt: „Was können wir tun, um die Aufmerksamkeit auf den Wert und die Wichtigkeit der Artenviel-falt zu lenken?“ Wir haben die Antwort innerhalb und außerhalb von aku gefunden. Zu allererst haben wir haben uns selbst ein Verspre-chen gegeben, dass wir selbst verantwortungsbewusst handeln. Und an zweiter Stelle wollen wir Informationen zur Verfügung stel-len die zeigen sollen, wie man die Artenvielfalt aktiv erhalten kann.

good for alps 2015 widmet sich genau diesem fixen Ziel: Die Men-schen da draußen wachrütteln und sie bewusst auf die Thematik der Artenvielfalt hinführen. Wir haben mit Wissenschaftlern und Bergführern geredet, damit sie uns ihre Sicht der Dinge vor dem Hintergrund der Artenvielfalt zeigen. Gleichzeitig sollen Sie auch aufzeigen, welchen Stellenwert und welche Brisanz der Erhalt der Ökosysteme hat. Auch können sie Lösungswege zeigen, die zum Ziel unserer Ausflüge in die „Welt der Artenvielfalt“ führen können.

Auch du kannst uns durch deine Geschichte, Lösungsansät-ze und Beispiel aus der „Welt der Artenvielfalt“ unterstützen. Schicke uns Deine Geschichten auf [email protected]: wir verarbeiten die besten Stories und Ideen in unserem Katalog, auf unserer Homepage und auf unseren sozialen Onlinekanälen.

Wir wünschen viel spaß beim Lesen und Wandern.

DIE ENTDECKUNG DER ARTENVIELFALT

rechts: Selvaggio Blu, Golfo di Orosei, Italien (ph. Paola Finali)4

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GOOD FOR ALPS GOOD FOR ALPS

von Cesare Lasen

BERGZIESEN UND ZEIDEN - ARTENVIELFALT IM GEBIRGE

lpine Grasflächen, die sich mit Wäldern, Moorlandschaften, Felsen und Geröll abwechseln – das sind die klassischen Bilder, die man im Kopf hat, wenn man an die Berge denkt. Sich Gebirge und ihre Ausläufer ohne Wiesen- und Weidelandschaften vorzustellen, ist unmöglich. Obwohl es sich dabei keineswegs um natürliche Land-schaften, sondern um menschengemachte handelt. Ein bemer-kenswertes agroforstwirtschaftliches Gleichgewicht konnte durch traditionelle Viehnutzung über Jahrhunderte bewahrt werden. In den vergangenen Jahrzehnten ist es jedoch zunehmend in Gefahr geraten. Schuld daran sind aber nicht die unkontrolliert wuchernden Wälder, die ihre ursprüngliche Rolle wieder einnehmen und langfri-stig die Erosion der Hänge durch Verwitterung verhindern.

Die Roten Listen gefährdeter Arten zeigen auf allen Ebenen, auch bei den vom Aussterben bedrohten Spezies, dass das Grasland nach den Feuchtbiotopen der am stärksten bedrohte Lebensraum ist. Die Zahl der gefährdeten Arten und rückläufigen Populationen ist hier besonders groß – wieder an zweiter Stelle hinter der Moor-landschaft. Feucht- und Trockenwiesen, genau wie semi-aride Step-penlandschaften, stellen die seltensten Lebensräume dar und sind gleichzeitig vom größten Rückgang der Artenvielfalt betroffen.

Die Jahrhunderte überdauernde, traditionelle Rolle der Bergwiesen (mehr noch als die Almen, die aufgrund von Misswirtschaft immer stärkere Anzeichen des Verfalls zeigen), also der regelmäßig ge-stutzten Graslandschaften, hat unter anderem Legenden hervorge-bracht, Künstler inspiriert und unser Auge für die wahre Schönheit der Natur sensibilisiert. Nun hat die Menschheit endlich verstanden, dass dieses Erbe auf dem Spiel steht und sich in ähnlicher Gefahr wie die tropischen Regenwälder befindet.

aufgaBe von intensiveM nutZpfLanZen- und futteRMit-teLanBau In vielen Ländern, Regionen oder Provinzen ist man sich dieses au-ßergewöhnlichen Erbes bewusst geworden und versucht seinem Zerfall entgegen zu wirken. Um ehrlich zu sein, muss man leider sagen, dass es zwei gegensätzliche Entwicklungen gibt, die dieses Vorhaben untergraben. In der Vergangenheit war die Bewirtschaf-

tung der Bergwiesen zu Beschaffung von Viehfutter ein wirtschaft-lich rentables Unterfangen, aufgrund veränderter Fütterungsge-wohnheiten spielt sie jedoch heutzutage kaum mehr eine Rolle. Einerseits ist der Anbau von Nutzpflanzen durch die verstärkt eintretende Bergflucht in die industrialisierten und leicht zugäng-lichen Täler und Ebenen stark zurückgegangen, was wiederum zur Vernachlässigung der Bergwiesen geführt hat und sich in wenig nachhaltigem „Stop-and-go“-Tourismus niederschlägt. Anderer-seits hat sich der Futtermittelanbau drastisch verändert und durch den Einsatz von Düngemitteln, insbesondere Gülle, haben sich die Pflanzenbestände und damit auch die Artenvielfalt deutlich redu-ziert. Man sollte sich vor Augen führen, dass gerade die Trocken-wiesen die meisten Spezies beheimaten. Obwohl der verstärkte Futtermittelmittelanbau die abwechslungsreiche Landschaft auf den ersten Blick zu erhalten scheint, ist er langfristig wesentlich schädlicher als die Wucherungen von Wald- und Buschland, die bei der Bergflucht entstehen.

Wie Schweizer Forscher bereits seit den 60er Jahren belegen kön-nen, hat die beträchtliche Menge an Stickstoff, die in den Boden geleitet wird, einen negativen Einfluss, der in großen Höhen wegen der geringeren Wachstumsperioden proportional zunimmt. Es wird Jahrhunderte dauern bis der Schaden behoben und die Böden wie-der neutralisiert sind.

In den Bergwiesen ist eine große Zahl an Arten davon bedroht. Die Situation in den Weiden ist sogar noch prekärer. Besonders in den extremen Landschaften werden einzelne Arten immer seltener. Die Alpen-Mannstreu (Eryngium alpinum) ist eines der bekannteren Beispiele für das langsame Verschwinden von Arten – in diesem Fall auch bedingt durch übermäßiges Pflücken. Das erste Dolomiten UNESCO Labfest 2014 in La Val/Alta Badia war dieser Thematik nicht zufällig gewidmet.

ÖkosysteMdienstLeistung und BeWusste entsCHeidungen füR einen RadikaLen WandeLDie umfangreichen Graslandschaften innerhalb nur weniger Jahre wieder zu alter Blüte zu führen, wird sich ohne ein entsprechendes Anreizsystem jedoch wohl kaum umsetzen lassen. Die Existenz von Schutzgebieten, wie Nationalparks, Regionalparks, Naturreservaten und spezieller Biotope, sowie den Natura-2000-Gebieten, die nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU errichtet wurden und die die Bedeutung bewirtschafteter, halbnatürlicher Wiesen und Gras-flächen unterstreichen, ermöglichen es ein solches Anreizsystem zu erschaffen und sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen. Ein signifi-kanter Teil dieser Graslandschaften (in der Schweiz sind beispiels-weise alle Trockenwiesen als Natura-2000-Gebiete geschützt) könnte durch Subventionierung der Bergbauern gerettet werden. Die Forschung im Bereich Ökosystemdienstleistung erhält dement-sprechend starken Zuspruch.

Noch länger zu warten, bis die Behörden die entscheidenden Maß-nahmen endlich umsetzen, wäre falsch. Jahrelang haben sie die Warnungen der Wissenschaftler ignoriert. Es ist unsere Aufgabe – besonders in schwierigen Zeiten – ein neues Bewusstsein auf-zubauen, sei es durch verändertes Kaufverhalten oder der Auswahl von Urlaubszielen anhand von Kriterien des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit. Dies wiederum hat weitere Schärfung des allge-meinen Bewusstseins zur Folge.

Die Berge bieten viele lohnende, wenn auch komplexe Ausflugsmög-lichkeiten. Und mit Hilfe von Organisationen, die Freiwilligendienste anbieten, können die ehrgeizigen, aber notwendigen Ziele erreicht werden. Lässt man negative globale Entwicklungen und den Kli-mawandel mal außen vor, kann es gelingen den Rückgang der Ar-tenvielfalt zu stoppen und eine tiefgreifende Beziehung zu unserer Umwelt aufzubauen. Die Voraussetzungen sind eine bessere Aufklä-rung und ein umfangreicheres Wissen über die biologischen Vorgän-ge, die es zu schützen gilt.

A

«lässt man negative globale Entwicklungen und den Klima-wandel mal außen vor, kann es gelingen den Rückgang der

Artenvielfalt zu stoppen und eine tiefgreifende Beziehung zu unserer Umwelt aufzubauen. Die Voraussetzungen sind eine bessere Aufklärung und ein umfangreicheres Wissen über die

biologischen Vorgänge, die es zu schützen gilt»

AKU ist Partner von:

von oben: Sensenmäher beim Dolomiten Unesco Labfest, Italien (ph. Paola Finali) − La Val, Val Badia, Italien – Belluneser Voralpen, Italien, Wiesen mit Nazissen (ph. Cesare Lasen) 76

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DER KLIMAZANDEL BEDROHT DIE ARTENVIELFALT

von Carlo Barbante

m Laufe der Jahrmillionen hat sich das Klima unseres Planeten immer wieder verändert. Die Änderungen reichten von milden Wetterbedin-gungen, ähnlich denen, die seit ungefähr 10 000 Jahren herrschen, bis hin zum Eiszeital-ter mit Temperaturen, die im Schnitt acht bis zehn Grad Celsius niedriger als heute waren. In Zyklen, die ca. einhunderttausend Jahre dauer-ten, traten diese Veränderungen auf und brach-ten gewaltige Konsequenzen mit sich. Dadurch mussten sich zahlreiche Tiere und Pflanzen an-passen um ihr Überleben zu sichern. Die Wech-sel zwischen den warmen und kalten Perioden gingen langsam vonstatten, während sich die Änderungen von Eiszeiten zu Wärmeperioden zügiger bemerkbar machten. In bestimmten Fällen stieg die durchschnittliche Temperatur um ganze zehn Grad Celsius innerhalb von nur zweitausend Jahren.

Es gibt jedoch Aufzeichnungen über plötzli-che Klimaveränderungen, die in vergleichs-

weise jüngerer Zeit abgelaufen sind. Sie traten während langer Eisperioden und in Form von abrupter Erwärmung, gefolgt von langsamer Abkühlung, auf. In diesem Zusammenhang ist die Eisschicht auf Grönland eine Quelle immens wichtiger Informationen bezüglich des Klimas vergangener Zeiten. Deren Analyse zeigt beispielsweise, dass vor gut 11 500 Jah-ren, als unsere Vorfahren bereits auf der trok-kenen Ebene jagten und die durchschnittliche Temperatur in nur vierzig Jahren um ca. acht Grad Celsius stieg. Das führte zu drastischen Einschnitten im Leben des primitiven Men-schen und in der Anpassung der Arten.

WiR sind füR die gLoBaLe eRWäRMung veRantWoRtLiCHDer moderne Mensch ist dank seiner Intelli-genz und Anpassungsfähigkeit immer in der Lage gewesen auf kleine und große Klimaver-änderungen zu reagieren. Mit der industriellen Entwicklung, so viel ist sicher, beeinflusst er

massiv den Lauf des Klimas und der Umwelt. Jüngste wissenschaftliche Studien belegen deutlich die Verantwortung, die die Mensch-heit für den Verlauf der globalen Erderwär-mung trägt. Die Gründe hängen mit der anhal-tenden Emission von Treibhausgasen in die Atmosphäre zusammen.

Der Temperaturanstieg hatte einen signifi-kanten Einfluss auf viele Tier- und Pflanzen-

arten, sowohl im Wasser als auch auf dem Land. In den vergangenen Jahrzehnten hat es die Landarten zusehends in Bergregionen getrieben. Es ist jedoch äußerst wichtig klar-zustellen, dass nicht jede Spezies in ähnlicher Weise auf die globale Erderwärmung reagiert. Das erhöht die Chance größerer Instabilität zwischen den unterschiedlichen Mitgliedern einer biologischen Population, daraus resul-tiert der Verlust von Artenvielfalt und unter Umständen die Auslöschung bestimmter Ökosysteme. All das könnte verstärkt werden durch die Fragmentierung natürlicher Lebens-räume, herbeigeführt durch den Menschen in Form künstlicher Hindernisse wie etwa Stra-ßen oder Städte. Durch sie werden Tiere und Pflanzen in ihrem natürlichen Lebensraum eingeschränkt. Darüber hinaus führen sie zu einer lokalen oder globalen Ausrottung einer Vielzahl von Tierarten.

Mittlerweile ist klar, dass alle Maßnahmen den Ausstoß von Treibhausgasen zu limitieren bis dato nicht sonderlich effektiv gewesen sind. Man sehe sich bloß den globalen Ausstoß von Kohlenstoffdioxid an, der während der letz-ten zwanzig Jahre um mehr als 60 Prozent gestiegen ist. Die Effekte des Klimawandels auf unserem Planeten sind offensichtlich. Wir sind uns alle im Klaren über den Rückgang der alpinen Gletscher, die Temperaturzonen und den daraus resultierenden Anstieg des Meeresspiegels. Genauso registrieren wir den Anstieg der durchschnittlichen Tempe-raturen und der extremen Wetterlagen, die zu Überflutungen führen, was wiederum das Erdreich erodiert. Weitere spürbare Effekte der derzeitigen Erwärmung sind mit der Schmel-ze des arktischen Meereises verknüpft: Hier ist der Einfluss des globalen Wandels stärker zu spüren als in mittleren Breitengraden. Ein weiteres Beispiel ist die Adaption einiger Pflan-zen- und Tierarten, so wurden u.a. Geckos in norditalienischen Städten gesichtet.

unseRe Zukunft ist ein eRBe unseReR veRgangenHeitWir befinden uns heute in einer bisher nie dagewesenen Situation in der Geschichte un-seres Planeten. Eine lebende Spezies – die Menschheit – hat einen extremen Einfluss auf das Leben bzw. Überleben der Erde. Wir ver-

brauchen zu viele Ressourcen, als dass sich die Erde davon erholen könnte. Es dauert ein Jahr und vier Monate um den produzierten Müll eines Jahres zu absorbieren. Die gleiche Zeit ist nötig, um die Ressourcen wiederherzu-stellen, die der Mensch innerhalb eines Jahres verbraucht. Bei gleichbleibender Rate steht die Zukunft der Erde in den Sternen, es sei denn ein radikales Umdenken findet statt. Belastbaren Forschungsergebnissen zufolge ist das Limit ein Temperaturanstieg von ungefähr zwei Grad Celsius seit Beginn des letzten Jahrhunderts. Diesen Wert kann das Ökosystem höchstwahr-scheinlich verkraften. Steigt die Temperatur weiter, so ist mit furchtbaren Konsequenzen zu rechnen. Wenn sich das derzeitige Tempo der Erwärmung hält, werden wir die zwei Grad bereits im Jahre 2040 erreichen.

In Anbetracht des Einflusses auf den Klima- und Naturwandel sowie die Zukunftsaussich-ten, muss der Mensch schnell und angemes-sen reagieren. Zunächst muss eine Serie von Klimaschutzstrategien eingeführt werden, mit dem Ziel an den Ursachen des Klimawandels zu arbeiten. Die Emissionen und atmosphärischen Treibhausgase, verursacht durch menschliche Aktivitäten, müssen sinken. Der Erfolg dieses Vorhabens ist von globaler und somit internatio-naler Initiative abhängig.

Neben den Klimaschutzmaßnahmen ist es genauso wichtig Adaptionsstrategien zu ent-wickeln. Das Ziel muss sein die negativen Ef-fekte des Klimawandels zu minimieren, indem passende Programme, Pläne, Aktionen und Maßnahmen erarbeitet werden.

Unsere Zukunft ist ein Erbe unserer Vergan-genheit. Deswegen ist die Warnung des India-nerhäuptlings Sealth vom Stamm der Duwa-mish an Franklin Pierce, ehemaliger Präsident der USA, auch heute noch zutreffend. 1855 schrieb er in einem Brief an den Präsidenten: „...vergifte weiter dein Bett und eines Nachts wirst du an deinem eigenen Abfall ersticken. Wenn alle Büffel abgeschlachtet, alle wilden Pferde gezähmt sind, der schwere Geruch des Menschen in der hintersten Ecke des Waldes verteilt ist und der Blick auf die sanften Hügel mit Drähten ruiniert ist,...“.

«...vergifte weiter dein Bett und eines Nachts wirst du an deinem eigenen Abfall ersticken. Wenn alle Büffel abgeschlachtet, alle wilden Pferde gezähmt sind, der schwere Geruch

des Menschen in der hintersten Ecke des Waldes verteilt ist und der Blick auf die sanften Hügel mit Drähten

ruiniert ist,...»

I

Bohrkopf auf dem Gletscher am Colle Gnifetti, M.te Rosa, 2011 (ph. Jacopo Gabrieli) − Ny Alesund, Svalbard Inseln, 2014 − Eisbären in Grönland, 2014 (ph. Luisa Poto)links: Bohrstelle GV7, Antarktis, 2014 (ph. Andrea Spolaor) − rechts: Ny Alesund, Svalbard Inseln, 2014 (ph. Luisa Poto) 98

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LOMBARDIA

PIEMONTE

VENETO

FRIULI VENEZIA GIULIA

TRENTINO ALTO-ADIGE

VALLE D’AOSTA

DER AURORA ALPENSALAMANDER

von Enrico Romanazzi

mphibien sind eine der am meisten bedrohten Tierarten in der heutigen Welt. Es gibt rund 6.000 Unterarten und rund ein Drittel davon gehört zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten.

Ein einmaliges Amphibium hat seine Heimat auf dem Sette Comuni Plateau. Das liegt zwischen Venetien und Trentino und umfasst ca. 30km2. Erstmals wurde das Tier 1982 beschrieben und heißt Aurora Alpensalamander (Salamandra atra aurorae). Er ist nach der Frau seines Entdeckers benannt, der erstmals die außergewöhnlichen Eigenheiten dieser Kreatur wissenschaftlich dokumentierte.

Wie seine „Geschwister“, legt der in den Zentral- und Ostalpen vor-kommende Alpensalamander seine Eier nicht im Wasser ab, son-dern trägt seinen Nachwuchs im Körperinneren aus. Das Austragen der Jungen kann bis zu einigen Jahren dauern. Dann aber bringt das Weibchen ein bis zwei perfekt ausgebildete Junge zur Welt. Der Aurora Alpensalamander ist im Gegensatz zu seinen Verwandten aus anderen Alpenregionen nicht überall schwarz. Sie haben einen gelb-creme-farbigen Streifen auf dem Rücken und dem Schwanz. Manchmal ist dieser Streifen auch eher gräulich oder braun und kann auch über die Beine und sogar bis zum Bauch reichen.

Nur wenig ist bisher bekannt über den goldenen Salamander: Die meiste Zeit lebt er unter der Erde; nur in der Nacht oder nach starkem Regen zwischen Mai und September/Oktober kommt er nach oben. Die restlichen sechs Monate hält er Winterschlaf. Auch über seine genaue Verbreitung ist bisher noch nicht allzu viel bekannt. Die größten Vorkommen hat man bisher in alten Wäldern entdeckt mit großen alten Beständen von Buchen und Weißtannen – also die Bäume, die hauptsächlich auf dem Sette Comuni Plateau anzutreffen sind.

deR auRoRa aLpensaLaMandeR – eine BedRoHte speZies Wie deR BRaunBäR und die MÖnCHsRoBBeBereits seit seiner Entdeckung ist der Bestand stark gefährdet: Vor allem Sammler aus ganz Europa wirken sich äußerst negativ auf die Population aus – aber auch auf jegliche Eingriffe in sein Ökosy-stem reagiert der Salamander höchst empfindlich.

Baumfällarbeiten im Sommer, wenn der Aurora Salamander aktiv ist oder gar die Abholzung ganzer Wälder stellen eine echte Gefahr dar. Schwere Maschinen zer

drücken den Salamander unter seinen Zufluchten wie Rinden, Steinen und Baumstämmen. Zudem verdichten sie den Boden so stark, dass das feuchte Unterholz, das vielen scheinbar nutzlosen Moosen und Farnen als Lebensgrundlage dient, einfach verrot-tet. Somit ist auch die Lebensgrundlage vieler Tiere – eben auch des Aurora Salamanders – gefährdet: Keine Zufluchtsorte, keine Nahrung!

Aus all diesen Gründen steht der Aurora Alpensalamander auf der Roten Liste der gefährdeten Arten der EU und reiht sich damit ein in die Liste von Braunbär und Mönchsrobbe mit.

Um noch besser nachvollziehen zu können, wie groß das Verbrei-tungsgebiet des Aurora Alpensalamanders tatsächlich ist, wurden zwar 2012 vor Ort Untersuchungen gestartet. Aber noch viel wich-tiger ist es die heimische Bevölkerung (vor allem Schulkinder) und Wanderer aktiv darin einzubinden.

WandeReR und sCHuLkindeR – die BesCHütZeR des auRoRa saLaMandeRsMit ein bisschen Glück kann eigentlich jeder der im Wald unter-wegs ist z.B. zum Pilze suchen, Holz machen oder einfach nur zum Spazierengehen, diese seltenen Tiere sehen. Am besten geht das nach starken Regenfällen. Man hat vor allem durch gezielte Flyeraktionen in Bars, Skihütten und Geschäften die Aufmerksam-keit steigern können wodurch die Sichtungen zunahmen. Teilweise hatte man sogar neue Beobachtungen viele Kilometer entfernt

registriert. Der Beitrag von Touristen, vor allem Wanderern, war enorm: wenn man einen Salamander sieht, sollte man ein Photo davon machen (mit Angabe des genauen Standorts, des Datums und falls möglich sogar der exakten Koordinaten) und and die Forscher schicken, die dann die Sichtung registrierten und karto-graphierten. Durch das österreichische Projekt „Alpensalamander“, wurden vor allem Grundschüler aus der Region rund das Plateau auf das heimische Tier aufmerksam gemacht. An dem Projekt sind vor allem Wissenschaftler beteiligt, die die verschieden Salaman-derarten in der Alpen und der Iberischen Halbinsel erforschen.

Zusätzlich gibt es eine weit angelegte Kampagne, die besonders die regionale Bevölkerung aufklären und informieren soll. Somit sind auch die Einheimischen in das Projekt miteinbezogen und tragen aktiv und direkt zur Erforschung und vor allem zur Erhal-tung des kleinen, possierlichen Tierchens bei. In der Vergangenheit wurden auf dem Plateau Sette Comuni vielen Schulstunden mit Spielen und Ausflüge organisiert. Insgesamt haben sich über 200 Schüler aus den Orten Asiago, Gallio, Roana und Rotzo daran betei-ligt. Neben Schülern waren natürlich auch die Lehrer und Eltern an den Unterrichtseinheiten im Klassenzimmer und auf dem Plateau mit eingespannt – das trägt natürlich wiederum zu einer noch höheren Aufmerksamkeit in den Familien bei. Je mehr Leute über den Alpensalamander Bescheid wissen, umso mehr potentielle Beschützer hat er.

Aber die Schulaktionen waren noch lange nicht alles: mehrere abendliche Informationsveranstaltungen wurden abgehalten, zwei Ausstellungen wurden gezeigt, eine Reihe an Artikeln wurde in regionalen Zeitungen veröffentlicht und sogar mehrere Naturdoku-mentationen wurden gedreht.

Und selbst damit ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht: Das endgültige Ziel, die Wälder so zu bewirtschaften, dass sie auch für die Erhaltung dieser kleinen, wertvollen Naturschätze weiterhin nutzbar sind, rückt, dank der vielen einzelnen Sichtun-gen, immer näher. Mittlerweile gibt es seit 2014 auch wieder ein weiteres Projekt zum Schutz des kleinen Auroa Salamanders, nachdem es einige Beschwerden gab, als mehrere Bäume im Territorium des kleinen Waldbewohners umgesägt wurden. Träger des Projekts ist die Region Veneto und die lokale Administration. Gesteuert wird das Projekt von zwei Fachbereichen (Biologie und Land-, Agrar- und Forstwirtschaft) der Universität Padua. Ziel die-ses neuen Projektes ist es zu beurteilen wie sich der Holzeinschlag und Fällarbeiten im Winter auf den Winterschlaf des Salamanders auswirken. Die ersten Ergebnisse werden bereits zum Ende diesen Jahres erwartet. Aber eine Sache steht bereits jetzt fest: Durch das hohe Interesse an diesem kleinen Tierchen sieht es sehr rosig für seine Zukunft aus.

A

Sette Comuni Plateau, Prealpi Venete, Italien

von links: Aurora Salamandermännchen (ph. Enrico Romanazzi) − Forschungsaktivitäten (ph. Giovanni Morao und F. Dartora) − Lehre im Klassenzimmer (ph. Enrico Romanazzi) 1110

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LOMBARDIA

PIEMONTE

VENETO

FRIULI VENEZIA GIULIA

TRENTINO ALTO-ADIGE

VALLE D’AOSTA

AKU arbeitet zusammen mit:

trieren sich auf das Verstehen und vor allem die Einschränkung von menschlichen Eingriffen in die Natur, zum Beispiel durch die Errichtung von Schutzgebieten und Nationalparks. Wenn es um den Schutz der Agrarvielfalt geht, stehen nach-haltige Initiativen zum Nutzen und zum Konsum der Arten im Vordergrund. Ziel ist es, sie wieder als alltägliche Lebensmittel zu etablieren.

Die große Herausforderung liegt darin, die lo-kalen Landwirte als „Beschützer des Landes“ mit einer Reihe von Aufgaben und Fähigkeiten auszustatten, die weit über den bloßen Anbau bestimmter Sorten hinausgehen. Aspekte der Landschaft, der Ethnobotanik, des Tourismus und der Lebensmittelgesundheit müssen be-achtet werden.

tRaditioneLLe anBauMetHoden und Wie-deRBeLeBung veRgesseneR LeBensMitteL-soRtenIm Gebiet um Feltre, an der Grenze der italieni-

schen Provinzen Belluno und Trentino werden diese Vorgaben bereits erfolgreich umgesetzt. Traditionelle Anbaumethoden werden wieder umgesetzt, mit dem Ziel, die genetische Vielfalt in der Region wiederherzustellen und vergesse-ne Nutzpflanzensorten wiederzubeleben.

Intensiv bebaute Felder, Gemüsegärten oder Obstplantagen sucht man hier vergebens. In diesem Teil der Welt, mit Ausnahme vielleicht der Molkereien in den Tälern, besteht die Landwirt-schaft aus kleinen traditionellen Teilzeit-Höfen mit hügeligen Wiesen und Feldern, Hecken und Wäldern und weit verstreuten Apfel-, Birn- oder Nussbäumen. In kleinen Parzellen werden Hafer, Dinkel, Buchweizen, Mais und andere traditionel-le Gemüsesorten wie Kürbisse, Kartoffeln und Bohnen angebaut.

Eine der spannendsten Entdeckungen und de-finitiv die ursprünglichste Anbaumethode und Lebensmittelsorte des Gebiets sind die Bohnen.

Ihr Status als eines der wichtigsten traditionellen Produkte begründet sich in der Bodenbeschaf-fenheit und den klimatischen Bedingungen und macht das Belluno zum Spitzenreiter in der Ein-führung und im Anbau von Bohnen. Heute finden sich dutzende verschiedene Sorten, Ökotypen und Populationen: Spagnolet, Spagnol, Calonega und Canalino, Gialèt, Bonèl, Mame, Bala Rossa, Bianchi di Spagna. Die Liste kann noch ewig fort-gesetzt werden, bisher sind noch nicht einmal alle Sorten erfasst.

Die Bohnen zu finden kann schwierig sein. Sie werden nur in geringem Umfang angebaut und sind sehr selten. Bereits wenige Monate nach der Ernte sind sie vergriffen.

EINE “NIEDRIGE MAUER“ BIETET KULTURELLE EINBLICKE INS LEBENS DER ALPENBEZOHNER

von Stefano Sanson

enn man im Urlaub oder auf einem Ausflug ist, ist das Aufspüren und Ausprobieren von lokalen Lebensmitteln und Gerichten die beste Möglich-keit Einblicke in die jeweilige Kultur zu gewinnen. Essen bietet die Möglichkeit Geschmäcker aus-zubilden und Grenzen wahrzunehmen, in etwa so wie eine „niedrige Mauer“, die man leicht in beide Richtungen überklettern kann und die leicht verändert werden kann.

Wenn man das Essen dort genießen kann, wo es produziert wird, spricht das für die Region als guter Kommunikator und als touristisch er-

schlossen. Solche veränderten Perspektiven mit regionaler Ausrichtung ermöglichen es kleinen Lebensmittelproduzenten, ihre Stärken voll aus-zuspielen: ihre Variabilität, Exklusivität, Saisona-lität und Bekömmlichkeit. Ihre Schwächen, näm-lich vorgegebene Produktionsbeschränkungen und geringe Produktionsmengen im Vergleich zu großen Firmen, können dadurch entkräftet und in Vorteile gewandelt werden.

Dieser Ansatz stellt eine höchst interessante Entwicklungsstrategie für den ländlichen Raum dar, besonders gut geeignet für alpine Gemein-

den, die aktive und nachhaltige Bewirtschaftung mit kulturellen und ökonomischen Innovationen vereinen wollen. Gleichzeitig ist dieses Vorgehen auch aus wissenschaftlicher Perspektive zu be-grüßen, da es positive Folgen für den Erhalt der groß gewachsenen Artenvielfalt entwickelt – di-rekt im Zentrum der lokalen Lebensmittelwirt-schaft.

Wenn man vom Artenschutz spricht, muss man zwischen natürlicher und landwirtschaftlicher Vielfalt der Arten unterscheiden. Maßnahmen zum Schutz der natürlichen Artenvielfalt konzen-

Z

Feltrino, Dolomiti Bellunesi, Italien

Ein Haufen Gialétbohnen in Cesiomaggiore, Italien – Trocknen und Sortieren von Gialétbohnen (ph. Stefano Sanson)von links: Gialét Bohnenfeld in Vignui di Feltre (BL), Italien − Verschiedene Sorten Bohnen aus Belluno, Italien 1312

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ZIE MAN SAFRAN IN DEN BERGAN ANBAUT

von Davide Torri

as obere Brembana Tal liegt im Hochland von Bergamo. Hier sind die Abwanderung der Bevölkerung und die Arbeitslosigkeit am größten. So kam es, dass vor über einem Jahr der Pfarrer Don Alessandro Beghini vom Piazza Brembana mit einer Gruppe Arbeitern versucht hat, einen Pfad des menschlichen, sozialen und ökonomischen Wachstums für die lokale Bevölkerung zu erschaffen. Auf diese Weise wurde die „Good Practice“ der Safrankultivierung kreiert.

Die Idee mit der Safranproduktion im Brembana Tal kam zum ersten Mal vor ungefähr drei Jahren auf, als zwei junge Bauern aus der Region auf einige Safranerzeuger aus den Abruzzen trafen. Die Safranproduktion im Brembana Tal beträgt derzeit bloß einige hundert Gramm und reicht nicht als Haupteinnahmequelle für eine Familie oder ein Unternehmen. Vielmehr handelt es sich um eine Ergänzung. Trotzdem besteht großes Entwicklungspotential, da die Nachfrage die Anzahl der produzierten Güter im Jahre 2013 und 2014 bei weitem überstieg.

Eine Gruppe von Familien engagiert sich aktiv im sogenannten Zaffera-no OLG (die Abkürzung steht für Oltra La Goggia – das Anbaugebiet). Sie planen zukünftige Good-Practice-Maßnahmen durch die Schaffung von Konsortien, Produzentennetzwerken und einer Gemeinschaft namens GAS (Gruppi di Acquisto Solidale, zu Deutsch: solidarische Einkaufsge-meinschaft). Es sind jedoch die kleinen Aktionen und Taten, die diesen Ansatz unbezahlbar machen: Zusammenkünfte am Abend mit Landar-beitern, der Jugend, den Müttern und Großmüttern, familiäre Landwirt-schaftsbetriebe und Enthusiasten sind dabei. Es handelt sich um eine Gruppe von fünfzehn bis zwanzig Personen, die über Methoden der Kul-tivierung diskutieren und bereit sind, gemeinsam zu arbeiten.

safRan aLe, BRot und CRaCkeRDie Ideen und kleinen Joint Ventures nehmen langsam Gestalt an und der Safran wird über alle Maßen geschätzt: Das Safranbier Safrà, das von einer Brauerei im Tal nach alter Handwerkskunst gebraut wird, sowie Safranbrot und biodynamische Cracker, die in einem alten Steinofen in einem der schönsten, und unbewohnten, Teile des Tals gebacken werden.

Die Knollen stammen zum Teil aus klassischen italienischen Anbau-gebieten, wie den Abruzzen und der Toskana und zum Teil aus der Ei-genproduktion. Sie gedeihen langsam und garantieren einen höheren Ertrag und bessere Produkte und erhöhen gleichzeitig die Artenvielfalt. Diese Variabilität wird den Spezies kurzfristig helfen sich an die klimati-schen Bedingungen im Brembana Tal, sowie die Mikroklimata und den Klimawandel anzupassen.

Man muss sich außerdem vor Augen halten, dass die Produktion auf Gren-zertragböden stattfindet, die andernfalls aufgegeben worden wären. Au-ßerdem bringt der Anbau die Menschen näher zusammen, sei es durch gemeinsames Ernten oder das Abziehen der Blüten. Hinzu kommen An-gebote gegenseitiger Hilfe und der Einsatz bestimmter Gruppen, wie den Schülern der ansässigen Grundschule und zurückgebliebenen Kindern.

Jetzt, wenn die Knollen unter dem Schnee verborgen liegen, arbeitet die Safran OLG weiter, neue Familien sind beigetreten und andere Ge-biete nahe Bergamo interessieren sich stark für das Projekt.

AKU ist, zusammen mit vielen anderen Organisationen und Institu-tionen, ein aktiver Unterstützer der Zafferano OLG.

D

AKU ist Partner von:

Alta Valle Brembana, Alpi Orobiche, Italien

darüber: OLG Safran − Label des Brotes mit OLG Safran − Die OLG Safranzwiebeln werden gepflanzt nächstes: Trocknung der OLG Safran Stempelfäden (ph. Davide Torri)14

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VERSCHZOMMENE GRAUTöNE

as Wort „Diversität“ ist schon immer ein Liebling der Kulturan-thropologie gewesen. Die Kulturanthropologie selbst verdankt ihr Dasein der Beobachtung, der Charakterisierung und der Analyse von Unterschieden zwischen Kulturen. Fügt man jetzt noch den trendigen Präfix BIO hinzu, bekommt das Ganze eine biologische Konnotation. Der neue Begriff bezieht auf sich die Vielfalt des Lebens, präziser, auf verschiedene Formen des Lebens. Wenn Anthropologen von Biodiver-sität zwischen Kulturen sprechen, meinen sie, in den Worten eines berühmten Anthropologen, „das Erfassen der Schattierungen und Stile eines in Zeit und Raum einzigartigen Kollektivs durch die Identifikation ihrer grundlegenden Charakteristiken“. (Leroi-Gourhan, 1968)

Die Schlüsselwörter zur Erfassung des Konzepts der kulturellen Bio-diversität sind Beziehung, Kollektivität, Schattierungen, sowie Zeit und Raum. In anderen Worten, eine wechselseitige Beziehung, die sich zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt zwischen den Menschen und ihrer Umwelt ausbildet. Das beinhaltet alle Aspekte der mensch-lichen Existenz und Aktivität: Die Welt der Beziehungen, Materialien, Sprachen und Symbole.

Bevor wir uns nun konkreten Beispielen kultureller Artenvielfalt zu-wenden, müssen ein paar unklare und zeitweilig kontroverse Themen angesprochen werden. Die Konzepte kultureller Artenvielfalt, Stil und Einzigartigkeit sind eng verwandt mit Konzepten der Ethnizität und Identität, ebenfalls ein zu häufig gebrauchter Begriff. Heutzutage, in der eng zusammengerückter Welt leben Fremde nicht mehr in fernen, exotischen Ländern, sondern mitten in uns. Der Wunsch nach Gruppenzugehörigkeit und der Demonstration der eigenen Wurzeln wird stärker. Gleichzeitig fällt man oft auf Stereotype oder Klischees zurück. Diese Stereotypen, findet der Bergethnologe Gianpaolo Gri, „sprechen Bänden über die Personen, die sie benutzen, verraten jedoch kaum etwas über die Leute, auf die sie sich beziehen.“

etHniZität ist WedeR sCHWaRZ noCH WeissEntgegen der landläufigen Meinung existiert unter den Bergvölkern eine extrem ausgeprägte Tradition der Mobilität. Die Bergbewohner waren schon immer begeisterte Wanderer und Reisende. Man denke an die berühmten Sherpas aus der Region Khumbu in Nepal oder an die Stuhlmacher aus Agordo (careghéta), die ganz Italien zu Fuß oder per Rad bereist haben. Das gleiche gilt für die Anchovi-Händler aus Valle Maira, die ihren konservierten Fisch in den ligurischen Ebenen kauften, ganz zu schweigen von der Vielzahl an Migranten, die seit dem 19. Jahrhundert Italien auf der Suche nach einem besseren Leben verlassen haben. Gleichzeitig zieht es viele Ausländer ins Land,

zum Beispiel ein Großteil der Pflegekräfte, die sich um unsere Senioren kümmert. Oder die Jungs aus Osteuropa, die unsere Schafe hüten.

Kulturelle Vielfalt ist eine Bereicherung. So war es in der Vergangenheit, so ist es in der Gegenwart und so wird in der Zukunft sein. Dabei darf man Kulturen nicht als in sich geschlossene, unveränderbare Einheiten betrachten (z.B. wie das Volk der Samen in Lappland, das Volk der Nuer in Ostafrika oder das Volk der Trobriander in Papua-Neuguinea), sondern, behauptet Anthropologe Tim Ingold, vielmehr als eine sich entwickelnde Sammlung von Fähigkeiten und Verhaltensweisen (z.B. linguistische oder kulturelle), die man als Teil einer Gemeinschaft erlernt und die dann auf verschiedene Weise angewendet, modifiziert und weitergegeben werden über Raum und Zeit. Ethnizität ist also keineswegs schwarz und weiß. Es handelt sich dabei um eine leicht verschwommene Palette von Grautönen, deren Erscheinungsbild sich mit dem Blickwinkel ändert.

die fäHigkeiten von HoLZfäLLeRn, ZiMMeRMänneRn und das Wissen deR aLten Ein gutes Beispiel für diese verschwommenen Grautöne ist das Dorf

von Elisabetta Feltrin

D

«das Erfassen der Schattierungen und Stile eines in Zeit und Raum einzigartigen Kollektivs

durch die Identifikation ihrer grundlegenden Charakteristiken»

Cesiomaggiore in einem Tal in den belluneser Dolomiten. Dort gelang es mir eine Reihe traditioneller Praktiken zu beschreiben und dokumen-tieren , die bis zu den 60er Jahren allgemein gebräuchlich waren. Dazu gehören bestimmte Techniken von Holzfällern und Zimmermännern und allgemein das Wissen von älteren Menschen – ein Quell an Wissen, Fähigkeiten und ökologischer Weisheit bezüglich Bäumen und Wäldern. Diese Leute besitzen einen unermesslichen Reichtum an Wissen, angehäuft in einer eng verbunden Gemeinschaft und über Jahrhunderte hinweg erhalten. Eine Art von Wissen, die in keinem Lehrbuch zu finden ist, sondern weit darüber hinausgeht. Es basiert auf der täglichen, persönlichen und gemeinschaftlichen Erfahrung – entwickelt über einen langen Zeitraum und in einem besonderen Verhältnis zwischen Menschen und Natur.

Ich habe versucht Teil dieser eingeschworenen Gemeinschaft zu werden und mir Ihr Wissen, Fähigkeiten und Techniken im Heumachen und in der Waldarbeit anzueignen. Zur Illustration habe ich zwei traditionelle Werkzeuge aus Haselnussholz hergestellt: Die Brinzia, die zum Tragen von Heu, Laub und Gras genutzt wird, und die Gerla, eine Art gewebter Rucksack, der besonders in steilen Hängen zum Transport von Heu, Laub und leichteren Gegenständen zum Einsatz kommt.

An einem kalten Herbstmorgen durfte ich Agostino De Gasperin, einen Experten in Sachen Brinzia und Gerla begleiten. Wir machten uns auf die Suche nach Haselnusszweigen. Für die Brinzia braucht man grüne Zweige, die noch relativ weit unten in den Tälern zu finden sind. Für die Gerla mussten wir höher hinaus, ins Val Canzoi, wo die Böden nährstoff-ärmer sind und die Haselnusssträucher langsamer wachsen. Agostino hat die Zweige begutachtet und befühlt, er hat die abgeschnittenen Äste in den Händen gewogen und an den Stümpfen gerochen. Er konnte mir nach Ansehen der Rinde sagen, wie alt die Bäume sind. Anschließend hat er sie mir schweigend in die Hände gelegt. Er las und verstand die Wälder und seine Wahrnehmung der Bäume und besonders des Holzes hatte etwas Sensorisches. Sein Wissen stützte sich auf alle fünf Sinne.

Laut Italo Calvino leben wir in einer Welt, die von Wörtern ausgefüllt ist und von schwerer Sprache niedergedrückt wird. Der Mensch ist zum Homo legens geworden und hat verlernt, seine fünf Sinne zu benutzen: „Menschen, die nicht lesen konnten, waren in der Lage soviel zu sehen und zu hören was wir nicht länger wahrnehmen: die Spuren seiner Beu-te, die Zeichen“. Für die älteren Bewohner, die ich treffen konnte, waren die Baumstümpfe wie offene Bücher. Bereits ihre Großeltern haben ihnen beigebracht sie zu lesen. Durch Spielen, Arbeiten und Leben in den Wäldern – durch Beobachten, Anfassen und Zuhören.

(1) Perduti Sentieri, saperi ecologici e pratiche locali in una valle pealpina: Masterarbeit von Elisabetta Feltrin, Institut für Kulturanthropologie, Universität Ca‘ Foscari 2013

von oben: Die geschickten Hände von Agostino De Gasperin – Weidenkorb (ph. Elisabetta Feltrin) – Bergsiedlung, Val Canzoi (BL) (ph. Ivan Mazzon) 1716

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Eine Drei-Tage-Tour durch die faszinierende Landschaft rund um den König der Dolomiten

RUND UM DEN ANTELAO

as Konstrukt der Artenvielfalt ist nicht auf die Anzahl der Spezies, die man in einem bestimmten Umfeld vorfindet, beschränkt. Auch all-gemeinere und sogar interaktive Aspekte spielen hierbei eine Rolle z.B. die genetische Vielfalt innerhalb einer gewissen Population, die Anzahl und das Vorkommen einer Art in einer speziellen Region oder auch die funktionellen Gruppen (Produzenten, Konsumenten, Wiederverwerter) in einem Ökosystem.

Wollte man die Anzahl aller Tierarten auf unserer Erde schätzen, so gibt es allein schon bei den Auswahlkriterien verschiedenste Messverfah-ren: u.a. spielen die Prognosen der Neuentdeckungen, basierend auf der Anzahl aus früheren Jahren eine Rolle, hinzukommen die Abzüge für die Gliederfüßer, die überall in den Bäumen der tropischen Wälder zu finden sind. Auch die voranschreitende Evolution innerhalb bereits bekannter Arten sowie neue Körpermaße fließen in die Schätzung mit ein. All diese verschiedenen Ansatzpunkte führen zu teilweise kontroversen Zahlen, wenn es um die Gesamtanzahl aller Arten auf der Erde geht. Aber egal welches Messverfahren wir auch verwenden, wir bewegen uns hier im-mer im Millionenbereich. Und meist überleben diese Spezien rund eine Million Jahre, bevor sie dann wieder von der Bildfläche verschwinden.

Auch wenn uns diese Anzahl jetzt enorm hoch vorkommt, so dürfen wir aber nicht vergessen, dass durch den Menschen die Ausrottung um ein dutzendfaches höher ist, als noch zu Zeiten als der Mensch noch nicht diesen Planeten besiedelte. Vor allem der exzessive Wohnbau zerstört nachhaltig die Lebensräume bedrohter Tierarten.

Wo also sollen wir nach der Artenvielfalt suchen und warum? Wir sind von der Artenvielfalt regelrecht umgeben. Das macht sie aber nicht minder interessant oder gar wertlos. Wir müssen nur lernen, sie richtig wahrzunehmen. Jeder noch so kleine Lebensraum, auch die in unseren Städten und Dörfern, hält manchmal noch Überraschungen für uns be-reit. Wir müssen nur genau hinsehen.

Es gibt Regionen die sind, wenn man ihre Artenvielfalt betrachtet, ein-fach einmalig. Nehmen wir die gesamte Alpenregion: sie ist, wie die meisten Bergregionen, Lebensspender für eine ganz Bandbreite an Pflanzen in jeder Höhenlage. Wenn wir nur ein paar Höhenmeter nach oben steigen, dann finden wir eine so große Artenvielfalt, als wie wenn wir uns in der Ebene viele Breitengrade nach Nord oder Süd bewegen. Man kann es sich ungefähr so vorstellen, dass man vom 45° Breitengrad (entspricht ungefähr den südl. Ausläufern der Alpen) zum 60° Breiten-grad (kurz unter dem Polarkreis) in Skandinavien wandert. Eine perfekte Gelegenheit um in den Dolomiten die Natur und damit

auch die Artenvielfalt zu beobachten, bietet sich bei einer Umrundung des Antelao. Komischerweise ist diese Umrundung. im Vergleich zu anderen wesentlich, weniger bekannt. Wahrscheinlich deswegen, weil die meisten Bergsteiger und Wanderer dann doch lieber auf den Gipfel des „Königs der Dolomiten“ steigen. Das ist schade, denn viele wissen gar nicht welche prächtigen Eindrücke sie auf dieser Drei-Tage-Tour ver-passen. Die Rundtour eignet sich optimal für erfahrene Wanderer. Das Höhenprofil erstreckt sich bis zu 1000 Höhenmeter pro Tag. Kurze, aus-gesetzte Stellen sind zusätzlich mit einem Drahtseil gesichert.

Der Antelao (3.264m) ist der zweithöchste Gipfel in den Dolomiten und ragt am Zusammenfluss der beiden Flüsse Piave und Boite empor. Er ist das Wahrzeichen von Cadore in der Provinz Belluno. Das gesamte Gebiet liegt in einer SCI/SPA Region des Natura 2000 Netzwerks und ist somit streng geschützt (IT3230081 Antelao Gruppe – Marmarole – Sorapis). Geologisch ist das Land vorwiegend aus Hauptdolomit (Norium) und Dachstein Kalkstein (Rhaetianum) aufgebaut. Auch die Morphologie der Gletscher ist höchst interessant: Der Antelao hat prinzipiell zwei Glet-scher – einen unteren und einen oberen. Der Untere endet dort, wo auch unsere empfohlene Wanderroute entlangläuft.

Die Etappen können wie folgt aufgeteilt werden:1.tag: San Vito di Cadore - Scotter Skihütte - San Marco Skihütte - Passo Piccola - Galassi Skihütte (CAI Wegenr. 226 und 227)2.tag: Galassi Hütte - Gletscherpass - oberes Antelao Tal - Piriapass - An-telao Skihütte (CAI Wegenr. 250)3.tag: Antelao Hütte - Piriapass - Pass Cadin - La Glories - Greanes - San Vito die Cadore (CAI Wegenr. 250 und 230)

Durch die verschiedenen Ausrichtungen, Höhenlagen und Zusammen-setzungen der Böden findet man hier eine riesige Anzahl an verschie-denen Bäumen in den umliegenden Wäldern: von der Waldkiefer über die Gemeine Fichte auf der Südwest Seite bis hin zu Buchen- und Rotbu-chenwälder im Süden. Verschiedene Tannenarten stehen auf der schatti-geren Südost Seite. Auf der Nordseite erstrecken sich weit ausgedehnte Pinienwälder bis in große Höhen.

Bei den Tieren finden wir hier verschiedene Reptilien wie z.B. Zornnattern, Kreuzottern oder auch Hornvipern. Auch Raufuß-, Reb- und Birkhühner sind hier heimisch. Gleichzeitig finden wir hier Steinböcke, Gämsen und Rehe.

Diese ganze Artenvielfalt, dieser Reichtum, all das kann uns gehören. Alles was wir hierfür brauchen, ist ein Paar vernünftige Wanderschuhe, einen Rucksack, ein bisschen Proviant und ein paar Wechselklamotten. Und natürlich muss man sich auch ein bisschen Mühe geben. Allerdings muss man sich auch immer im Klaren darüber sein, dass man hier nicht die makellose, unberührte Natur, wie man sie in den Reiseführer beschrieben findet, vorfindet.

Wenn wir uns aber nicht vom Massentourismus verführen lassen, dann ist es ein echtes Vergnügen durch die zerfurchte und karstige Landschaft zu wandern. Rundhöcker, Karsttrichter, Dolinen und Findlinge gehören zum ganz eigenen Erscheinungsbild dieser ur-typischen Landschaft. In den Wiesen haben wir die einmalige Gelegenheit die weiße Blüte der der Weißen Silberwurz zu entdecken – direkt neben dem Kalk-Blaugras. Und dann ertappen wir uns selbst dabei: „Oh, schau: eine Blume! Oh, schau: Gras!“ Aber selbst „Gras“ hat seine Blütenstände, auch wenn sie für uns nicht auf den ersten Blick sichtbar erscheinen, weil die Grassamen nicht durch Insekten weitergetragen werden, sondern durch den Wind. Es gibt nichts Besseres in der Botanik als den Vergleich der Anatomien: so schätzt man nicht nur die pure Schönheit der Pflanze, sondern auch sei-ne reine Funktionalität. Und ganz nebenbei entdeckt man auch noch eine ganz neue Welt. Viel brauchen wir nicht, nur ein bisschen Basiswissen: Der Rest ist schon da und wartet nur darauf von uns entdeckt zu werden - eins nach dem anderen.

D

„Terre Alte“ bedeutet auf deutsch Hochland, so gibt das neue Modell der Linie Mountaineering, der TERREALTE GTX, schon mit seinem Namen einen Vorgeschmack auf den Einsatzbereich. Eine leichter und präziser Schuh für das klassische Bergsteigen und anspruchsvolle Wanderungen, auch in hoher Quote. Der TERREALTE GTX eignet sich für halbautomatische Steigeisen und ist dank des sofortigen und lang anhaltenden Tragekomforts auch ein ideales Modell für den Arbeitseinsatz in den Bergen.

teRReaLte gtX

von Federico Balzan

Antelao, Dolomiti del Cadore, Italien

OBERMATERIAL suede + AIR 8000® 1.8 mm | FUTTER GORE-TEX ® Performance Comfort | SOHLE Vibram® Mulaz | ZWISCHENSOHLE double density PU | GEWICHT 810 g

im Hintergrund: Der Antelao von Croda Marcora aus (ph. Sabrina Meneguez) nächstes: Die Begnung mit dem Steinbock (ph. Federico Balzan)18

good foR aLps

ROUTES

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SARDEGNA

etzten Sommer habe ich eine Gruppe Jungs auf einer Wanderung im Naturpark Puez-Geisler begleitet. Sie erzählten mir, dass sie als nächstes nach Sardinien wollten, zu einer Wanderung im Selvaggio Blu (Wilder Blauer): „Es ist die Schwierigste Wanderung Italiens, mit Passagen, die Kletterfähigkeiten verlangen und wo das Finden einer Route nicht einfach ist. Wir würden es gerne zusam-men mit einem ausgebildeten Bergführer in Angriff nehmen.“ Ich war sofort interessiert, das Angebot traf mich aber recht unvorbe-reitet. Ich bin noch nie selbst im Selvaggio Blu gewesen und mein Wissen darüber beschränkte sich auf ein paar alte Artikel, die ich vor langer Zeit mal durchgeblättert habe.

Ich beschloss, mir den Selvaggio Blu anzu-schauen, sobald die Sommersaison in den Dolomiten war. Ich habe Reiseführer und eine Karte gekauft und zusätzliche Informationen im Internet recherchiert. Dann ging es los.

Die Zeit auf der Fähre nach Olbia habe ich mit Lesen verbracht. Meine Bücher erzählten mir, dass die Strecke des Selvaggio Blu 1987 von Peppino Cicalò (Präsident des Cai Sardegna – Italienischer Alpenverein Sardinien) und von

Mario Verin (Bergsteiger und Fotograf) zum ersten Mal begangen wurde und Jahr für Jahr mehr Leute angezogen hat. Das ursprüngli-che Ziel war es, eine Route zu finden, die bei der Pedra Longa Felsnadel beginnt und den Spuren der Köhler folgt, die bis in die 60er Jahre hier zwischen den Felsen und Schluch-ten gelebt und gearbeitet haben. Dabei sollten so viele Felskuppen wie möglich bestiegen werden. Endpunkt der Route war der Strand von Cala Sisine. Cicalò und Verin entwickelten schließlich eine begehbare Strecke, brauch-ten allerdings mehrere Monate dafür. Für die komplette Route braucht man zwischen fünf und sieben Tagen. Die Wanderer müssen fit sein, einen guten Orientierungssinn haben und versiert im Pfadfinden sein. Sie müssen flexibel sein und dazu bereit, die komplette Strecke im Freien zu übernachten. Erfahrung im Felsklettern ist außerdem von Nöten.

die einZige geMeinsaMkeit deR gesaMten inseL ist iHRe vieLfaLtWas ich auf der Rückseite eines der Bücher gelesen hatte, steigerte meine Vorfreude auf den Trek ungemein: „Von dem Moment, an dem Sie Pedra Longa verlassen, nach nur ein paar Metern abseits der asphaltierten Straße,

befinden Sie sich inmitten der unberührten Natur. Nun dient nur noch das blau glitzernde Mittelmeer zur Ihrer Rechten als Orientie-rungshilfe.“

Ich hatte keine genaue Vorstellung, was es bedeutet, die Wildnis in diesem Teil von Sar-dinien zu betreten. Ich erinnerte mich an die wildesten Orte, durch die ich während meiner Reisen gekommen war und malte mir etwas Ähnliches aus. Es dauerte nicht lange und mir wurde klar, dass solche Vergleiche unmöglich waren. Im Selvaggio Blu ist alles anders und man muss sich einer anderen Denkweise bedienen, um hier voran zu kommen.

Im Hinblick auf die Vielfalt habe ich gelesen, dass das Einzige was der gesamten Insel gemein ist, aus ökologischer Perspektive, eben jene Vielfalt ist. Für diese Artenvielfalt Sardiniens sind drei charakteristische Eigen-schaften wesentlich verantwortlich. Erstens liegt Sardinien im Mittelmeerraum, einem der Artenvielfalt-Hotspots des Planeten mit unzähligen unterschiedlichen Felsformatio-nen und geologischen Strukturen. Zweitens wird diese geomorphologische Vielfalt begleitet von einer ökologischen Vielfalt voller

unterschiedlicher Lebensräume mit unter-schiedlicher Flora und Fauna. Der dritte und offensichtlichste Faktor ist die Abgeschlos-senheit des Inselcharakters. Eine genetische Vermischung von sardischen Pflanzen- und Tierpopulationen mit denen anderer Regionen ist nahezu unmöglich.

von santa MaRia navaRRese naCH CaLa sisineMeine Wanderung begann in Santa Maria Navarrese, dem Küstenstreifen der Gemeinde Baunei im südlichen Teil des Golfs von Orosei, einer etwa vierzig Kilometer langen Bucht mit felsigen Klippen aus feinstem Kalkstein. Die Bücher beschreiben den Golf von Orosei als großartiges Naturgebiet, in dem viele ein-heimische Pflanzen- und Tierarten zu finden sind, sowohl entlang der Küste, als auch hoch oben in den Klippen. Zum Beispiel war die Kü-ste zwischen Cala Luna und Cala Sisine bis in die 70er Jahre einer der letzten italienischen Brutplätze der Mittelmeer-Mönchsrobbe. Die Sichtung von Walen in den Gewässern des Golfs in den letzten Jahren unterstreicht die vorhandene Artenvielfalt.

Ein leichter Pfad brachte mich zur Felsnadel von Pedra Longa, ich kletterte hinauf in Richtung der S’erriu Mortu Höhle und ging von dort aus weiter über die wunderschöne Cengia Giradili. Diesem felsigen Weg mit Panoramablick folgte ich bis zur Schäferhütte Duspiggius (+760 m Klettern, 8 km).Vom Monte Ginnircu zum Bacu Tenadili (Bacu bedeutet Tal) setzte ich meinen Weg zwi-schen Schäferhütten und iscal’e e fustes, von den Schäfern gefertigte Wachholderleitern, bis zum atemberaubenden Meeresarm von Portu Pedrosu fort. Von dort aus führte mich ein einfacher Weg zum Tagesziel nach Porto Cuau (+210 m Höhenunterschied, 7 km).

Am zweiten Tag sah ich tiefzerklüftete Schluchten und genoss die unglaublichen Ausblicke in der Serra D’arguis und von Punta Salinas. Ich folgte der Schotterpiste zum weißen Kiesstrand von Cala Golortizè (+570 m Höhenunterschied, 7 km). Die tiefen Furchen, die ich überquerte, wurden von Flüssen in den Stein gewaschen, die mittlerweile längst ver-schwunden sind oder vom darüber liegenden Karstplateau geschluckt wurden. Die Folge von Felsbastionen, die sich hoch über dem Meer

auftürmen, wird immer wieder von Buchten mit smaragdgrünem Wasser durchbrochen. Viele Bereiche der Küstenlinie sind unzugäng-lich, besonders dank eines bestimmten Merk-mals: der Codule, das sind Ströme, die tiefe Schluchten in den Stein geschnitten haben.

Im dritten Abschnitt wurde die Strecke anspruchsvoller. Ich kletterte das felsige und steile Tal von Boladina hinauf zur Serra Lattone, von wo aus ich die komplette Strecke nach Nor-den überblicken konnte. Ich stieg wieder hinab nach Bacu Mudaloru und hatte zum ersten Mal das Vergnügen mich abzuseilen. Die Vege-tation hier ist eine Abfolge von immergrünem Unterholz und Waldland, das in erster Linie aus Wachholder, Steineichen und Oleandern besteht (+600 m Höhenunterschied, 5 km).

Von Bruncu Urele nach Bacu Su Feilau und über die Treppe von Oggiastru ging es weiter zur Schäferhütte von Mancosu. Von hier aus konnte ich bereits mein Etappenziel sehen und bewundern: Cala Biriola (+400 m Höhenun-terschied, ca. 3 km, mit zweimal Abseilen und diversen Stellen der Schwierigkeiten III und IV).

Durch eine interessante Felsspalte, genannt Sa Nurca, hindurch und zwei weitere Male Abseilen später kam ich im Wald von Biriola an, gefolgt vom Wald von Orrònnoro. Nach dem anschließenden Panoramaweg von Su strumpu musste ich wieder klettern und mich viermal abseilen, bevor ich den verzaubern-den weißen Strand von Cala Sisine erreichte, dem Schlusspunkt meiner fünften Etappe (+100 m, Höhenunterschied, 4 km).

In einem weiteren Tag hätte ich das Dorf Cala Gonone erreichen können, via Cala Luna und Cala Fuili. Aber dieses Jahr endete der Selvag-gio Blu für mich hier.

Ich habe es geschafft. Der schwierigste Wanderweg Italiens liegt hinter mir. Ich hoffe, dass die Schönheit dieser versteckten und schwer zugänglichen Route erhalten bleibt, mit ihren unklaren Pfaden, technischen Schwierigkeiten, den Nächten in Höhlen und am Lagerfeuer, und besonders der einzigarti-gen und wilden Natur. Ich werde auf jeden Fall wieder kommen.

SELVAGGIO BLU-ITALIENS HäRTESTE UND SCHöNSTE ZANDERUNG

von Ingo Irsara

L

Genauigkeit und eine bequeme Passform sind die wichtigsten Qualitätspunkte des VIAz GTX. Der Schuh eignet sich für intensive Wanderungen bis zu mittleren Höhenlagen, wurde aber vor allem für Klettersteige und normale Routen im al-pinen Stil konzipiert. Der Extraschutz an den zonen der stärksten Reibung und der Einsatz von IMS1 schenkt Genauigkeit und Sicherheit auch auf den härtesten Trails, ohne dabei auf die sofortige bequeme Passform zu verzichten - das Vorrecht ei-nes jeden AKU Schuhs.

viaZ gtX

Selvaggio Blu, Golfo di Orosei, Italien

OBERMATERIAL suede + AIR 8000® 1.8 mm | FUTTER GORE-TEX® Performance Comfort | SOHLE Vibram® Nepal | ZWISCHENSOHLE three density die cut EVA | GEWICHT 660 g

Selvaggio Blu, Italien (ph. Paola Finali)20

good foR aLps

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Naturzentrum ThurauenSteubisallmend 3, 8416 Flaach (CH)Tel. +41 52 355 15 [email protected]

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LIECHTENSTEIN

NATURWENTRUM THURAUEN: IM SPANNUNGS-FELD WZISCHEN MENSCH UND NATURTouren, Umweltkunde und Entspannung entlang des Thurs

von Naturzentrum Thurauen

E in aussergewöhnlicher Arbeitsort Das Auengebiet Eggrank-Thur-spitz zählt zu den wertvollsten Auengebieten der Schweiz und ist eine einzigartige Natur- und Erholungslandschaft im Mündungsbe-reich der Thur. Aufgrund der grossen Lebensraum- und Artenviel-falt wurde das Gebiet bereits 1992 als Auengebiet von nationaler Bedeutung inventarisiert. Seit 2008 wird der ehemals begradigte Thurabschnitt etappenweise revitalisiert, wodurch neue, wertvol-le Lebensräume für Flora und Fauna entstehen. Eine kantonale Schutzverordnung legt die Zonen unterschiedlicher Nutzung und die Spielregeln für die Erholungssuchenden fest. Hier setzen sich die Rangerinnen und Ranger des Rangerdienstes Thurauen für ein Nebeneinander von Mensch und Natur ein und sind zuständig für Information und Aufsicht im Auengebiet.

Naturexperten vor Ort Unsere Arbeit beginnt frühmorgens im Ranger-büro, wo wir das Wetter und die aktuellen und prognostizierten Ab-flusswerte von Thur und Rhein überprüfen. Danach gehen wir die No-tizen des diensthabenden Rangers vom Vortag durch und beantworten die eingetroffenen Mails. Wenig später packen wir unsere Arbeitsgeräte für den Rundgang im Auengebiet: Fernglas, Informationsbroschüren und Bestimmungsliteratur, Rapportblatt und Auenschutzplan, Hand-werkzeug und Abfallsack. Als offizielle Ansprechpersonen sind wir uni-formiert und mit einem Ausweis ausgestattet unterwegs.

Mit dem Fahrrad geht’s in das Auenschutzgebiet, wo wir die Erho-lungsinfrastrukturen und die Schutzzonen kontrollieren.

Die ökologisch wertvollsten Flächen im Auengebiet sind mit einem Betretverbot belegt, da sie sehr wertvolle Lebensräume für viele sel-tene Tier- und Pflanzenarten darstellen.

Diese Bereiche müssen wir besonders im Frühling und Sommer gut im Auge behalten, da einige Tierarten während der Brut- und Setzzeit kaum menschliche Störungen vertragen. Personen, welche sich ver-botenerweise in den Schutzzonen aufhalten, werden informiert und aus dem Bereich hinausgewiesen. Dies stellt eine grosse Herausfor-derung dar und man benötigt sehr viel Kommunikationsgeschick und Fingerspitzengefühl dafür. Meist entwicklen sich daraus aber gute Gespräche und man ist in der Lage, die Personen für Natur- und Um-weltgedanken zu sensibilisieren.

Während unseres Rundganges informieren wir über die aktuellen Ge-schehnisse im Gebiet und beantworten Fragen aller Art: Worin besteht der Wert einer intakten Aue? Inwiefern profitiert der Hochwasserschutz von der Gewässerrevitalisierung?Wo kann man am besten den Biber beobachten?Welcher Vogel flötet melodisch von den Baumkronen herab? Als Naturex-perten vor Ort können wir während einer Exkursion vertieft in die Thema-tik eintauchen und die Zusammenhänge zwischen Landschaftsentwick-lung, Lebensraumaufwertung und Hochwasserschutz aufzeigen.Charakterarten der Thurauen stellen wir näher vor und mit etwas Glück lassen sich diese auch gemeinsam beobachten.

veRLässLiCHeR paRtneREines unserer wichtigsten Arbeitsgeräte sind unsere Schuhe, wel-che durch unsere tägliche Arbeit draussen im Auengebiet sehr stark beansprucht werden. Da wir oft mehrere Stunden am Stück im Auenschutzgebiet unterwegs sind, ist eine gute Abstimmung aus Tragekomfort, Robustheit und Gewicht absolut unentbehrlich. Wich-tig sind ein gutes Schuhprofil und eine einwandfrei funktionieren-de Wasserabweisung. Dies, weil wir uns oft fernab von befestigten Wanderwegen bewegen und auch mal durch die feuchte Weichhol-zaue waten oder im unwegsamen Uferbereich des Gewässers ein altes, gestrandetes Gummiboot aus den Wassermassen fischen müssen. Mit unseren AKU Wanderschuhen haben wir diesbezüglich einen verlässlichen Partner gefunden.

Schuh für zeitgemäße Wandergänge. TRANSALPINA GTX ve-reint traditionelle Handwerkskunst mit neuen technischen Lösungen. Der modisch designte und gleichzeitig funktionelle Oberschuh aus Veloursleder und AIR8000® ist mit einer inno-vativen IMS³ mit drei unterschiedlichen Dämpfungshärten und einem Exoskeleton-System gekoppelt, für optimale Dämpfung der Fußsohle.

tRansaLpina gtXAKU ist Partner von:

AuengebietEggrank-Thurspitz, Schweiz

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SCHWEIZ

OBERMATERIAL suede + AIR 8000® 1.8 mm | FUTTER GORE-TEX® Performance Comfort | SOHLE Vibram® Cloud Megagrip | ZWISCHENSOHLE EVA/PU | GEWICHT 600 g

Rangerarbeit und Bildungsaktivitäten (ph. Naturzentrum Thurauen) 2322

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GOOD FOR ALPS

er Ausblick vom Gipfel des Skaftafell ist un-glaublich.

Im Osten liegt der Rücken des Öraefajökull, der Wüstengletscher, der mit 2110 Metern der höchste Punkt Islands ist. An diesem herrlichen Sommertag strahlt die Eisdecke vor dem kobaltblauen Hintergrund. Riesi-ge Finger aus Eis schieben sich die steilen Seiten der Berges hinunter. Nach Süden hin sieht man die flache, graue Schwemmlande-bene Skeindarsandur, ähnlich einer afrikani-schen Wüste. Im Hintergrund flimmert der ferne Atlantik wie eine Fata Morgana.

Das Licht ist heute überall. Es fasst Island ganz gut zusammen: Das Land, in dem die vier Urelemente mit einander um die Wette

eifern und die Landschaft unterwerfen. Wo Was-ser, Erde, Wind und Feuer den Rhythmus des Lebens bestimmen und wo alles Leben, auch die Menschen, sich unermüdlich an die raue Oberfläche klammern in der Hoffnung nicht fortgerissen zu werden. Genau unter solchen extremen Bedingungen zeigt die artenvielfalt ihre Stärke und ihre Anpassungsfähigkeit.

Der Sjónarnípa Aussichtspunkt ist der Schlus-spunkt einer wundervollen Wanderung im Skaftafell Nationalpark. Hier scheint der Skaf-tafell-Gletscher so nah, dass man meint ihn anfassen zu können. Seit 1967 ist der Park ein Schutzgebiet und 2008 wurde er in den Vat-najökull-Nationalpark eingegliedert, der nun, mit schätzungsweise 14.000 km², der größte Nationalpark Europas ist.

Vom Besucherzentrum am Fuß des Berges aus gibt es einen leicht zu begehenden Pfad in Richtung Svartifoss – dem schwarzen Was-serfall, der sich mit viel Lärm in ein Amphithea-ter aus Basaltsäulen stürzt. Die Feuchtigkeit legt sich glänzend auf jede Oberfläche und betont das Schwarz der Basaltsteine, das Grün der Pflanzen und die knallbunten Farben der wasserdichten Jacken der Wanderer.

Von hier aus geht es weiter Richtung Norden, immer den Schildern nach Sjónarnípa folgend. Im Anschluss klettert man den freiliegenden Kamm des Berges hinauf. Die Vegetation hat sich bereits merklich verändert – die typi-schen Pflanzen der arktischen Tundra domi-nieren. Es überwiegen Weidesträucher und Birken, sowie Teppiche aus Blaubeerbüschen und weichen Moosen.

deR uneRBittLiCHe kaMpf gegen die eRo-sion des Bodens Das Gelände entlang des vorgegebenen Weges ist, wie in vielen Naturreservaten Is-lands, mit hunderten Metern Seil abgesperrt. Bodensenken und Vertiefungen, in denen sich Regenwasser sammelt und wo kleine Torfmoore entstehen, sind mit hölzernen Ste-gen überbrückt. In regelmäßigen Abständen tauchen kleine Schilder am Wegesrand auf. Sie zeigen einen rot durchgestrichenen Wan-derstiefel: Bleib auf dem Weg! In den letzten fünf Jahren haben sich die Touristenzahlen im zweistelligen Bereich erhöht. Als Folge hat sich diese Infrastruktur vielerorts durchge-setzt. So werden die beliebtesten Wanderwe-

ge nicht sicherer und leichter zugänglich, vor allem aber wird das empfindliche ökologische Gleichgewicht dieser Landschaft vor der Erosi-on geschützt.

Seit die ersten skandinavischen Kolonisten vor über tausend Jahren nach Island kamen und ihre gefräßigen Herden sich über die un-berührten Weiden hermachten, kämpfen die Isländer gegen den unaufhaltsamen und per-manenten Schwund von fruchtbarem Boden.

Der „Hunger“ nach Holz und das intensive Abholzen haben nacheinander zur fast voll-ständigen Entwaldung und zum Verbrauch der dünnen Bodenschicht geführt, die sich nach der letzten Vereisung über Felsen, vulka-nische Asche und Gletscher- und Flussablage-rungen gelegt hat. Von der Erosion betroffen sind 75 Prozent der Oberfläche Islands. Der Rest besteht aus Fels oder Eis, ein Bruchteil ist verstädtert. Auch vom unkontrollierten Wandern der Touristen geht ein negativer Ein-fluss aus, der verringert werden muss.

Ich beobachte die kahle Landschaft von dem Steinhaufen aus, der die Seitenmoräne des Gletschers begrenzt. Vereinzelt sieht man ver-harschte Flechten, die fest im Basalt veran-kert sind. Nur wenige Organismen sind in der Lage hier zu überleben, wo sie den strengen klimatischen Bedingungen komplett unge-schützt gegenüber stehen.

Ich verlasse den Berg wieder. Diesmal über eine andere, kürzere Route mit einem außer-

gewöhnlichen Ausblick über das darunterlie-gende Tal. Sie führt mich an der steilen Südsei-te des Austurbrekkur entlang.

Hier blüht die Pflanzenwelt auf, geschützt vor den kalten und trockenen arktischen Winden, die selbst die hartnäckigsten Pflan-zen austrocknen. Birken, Weiden und Eschen wachsen bis zu vier Meter in die Höhe und schaffen so die Grundlage einer echten Wald-landschaft. Nach der vorangegangen Tundra-artigen Erfahrung fühlt man sich plötzlich wie in einem ursprünglichen tropischen Re-genwald.

isLand sCHÖnste BLuMe: DAs ArKtIsche WeIDeröschenDer kurze nordische Sommer ist fast vorbei und der Höhepunkt des Pflanzenwachstums ist erreicht. Ausgedehnte Engelwurzbüsche verzieren das florierende Unterholz mit ihren weißen Schirmen, während hier und da eine neugierige Drossel von Ast zu Ast fliegt.

Ich erreiche die schwarzen Endmoränen des Skaftafelljokull, wo Pionierpflanzen sich abmühen beim Kolonisieren der instabi-len und kiesigen Oberfläche. Ich kann das Ende des Gletschers sehen. Trümmer und Geröll stürzen in die schlammige Lagune, von wo ein Fluss in Richtung des nur drei-ßig Kilometer entfernten Atlantiks fließt. Weit darüber, jenseits des Gipfels, leistet der 8000km² große Vatnajökull (der Vatna-Gletscher) unerbittlichen Widerstand gegen das Schmelzen.

Ich mache mich gerade auf den Weg zurück zum Besucher-zentrum, als mir plötzlich ein unerwarteter Farbspritzer ins Auge springt: Eine leuchtende Fuchsie sitzt hinter einem Streifen Schotter. Wahrscheinlich die schönste und außerge-wöhnlichste Blume Island, Chamerion Iatifo-lium, besser bekannt als Arktisches Weide-röschen, lugt arglos hinaus in die feindliche Umgebung. Die Nationalpflanze Grönlands – wo sie niviarsiaq genannt wird, was so viel heißt wie kleines Mädchen – ist für die Inuit von außerordentlicher Bedeutung. Da jeder Teil der Pflanze genießbar ist, ist sie in der extremen Umgebung eine elementare Nah-rungsquelle. Diese ausdauernde Pflanze klammert sich heldenhaft an den Kiesel und erstrahlt während des Sommers in wunderschönen Blüten, die sich vom dunk-len Kies abheben.

Die Mittel der Artenvielfalt, sich gegen Umwelt-veränderungen zu behaupten, sind unendlich und gehen weit über unser Verständnis und Wissen hinaus. Die Hartnäckigkeit dieser wunderbaren Fuchsie, hier, direkt unterhalb des Polarkreises im Schatten der riesigen Gletscher zu bestehen, beruhigt mich: Das Leben scheint, aller Widrigkeiten zum Trotz, immer einen Weg zu finden.

Wandern im Skaftafell Naturreservat, Vatnajökull National Park

ISLAND, ZO DIE BIODIVERSITäT IHRE STäRKE WEIGT

von Andrea Pasqualotto

Der AKU Schuh für all jene Wanderer, die maximalen Schutz und Tragekomfort für viele Stunden suchen. Die neue IMS3-Exoskeleton Sohle aus Dual-Density PU liegt mit ihrer Leichtigkeit im Topbereich der Kategorie Backpacking. Der SUPERALP GTX ist somit der ideale Schuh für Wanderungen, wie die Hohen Weisen des Dolomiti, sowie Exkursionen von mehreren Tage in völliger Autonomie und mit schweren La-sten auf dem Rücken.

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ISLAND

Skaftafell Naturreservat, Vatnajökull National Park

OBERMATERIAL suede + AIR 8000® 1.8 mm | FUTTER GORE-TEX® Performance Comfort | SOHLE Vibram® Fourà | ZWISCHENSOHLE double density PU | GEWICHT 700 g

von links: Chamerion latifolium oder auch arktisches Weidenröschen – Svartifoss, der schwarze Wasserfall –Skaftafell Naturreservat24

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Ein leichter Schuh, in der Kategorie der Schuhe für den täglichen Gebrauch mit Outdoor-Inspiration, der unter Einhaltung der höchs-ten Produktionsstandards von AKU in Europa gefertigt wird. 100% der Komponenten des Produkts sind rückverfolgbar in Bezug auf ihre Herkunft. Die Vibram®-Laufsohle mit ECO STEP-Gummi wird kombiniert mit einer Zwischensohle aus die cut EVA, für das auch Recyclingmaterial aus der Gummiverarbeitung eingesetzt wird.

Vielseitiges und superbequemes Modell für Wandertouren. Es wurde nach Kriterien für die Verminderung der Auswirkungen auf die Umwelt und die Sicherheit des Benutzers entwickelt. Als Ober-material wird hochwertiges chromfreies Leder verwendet. Die Vi-bram®-Sohle wurde mit dem exklusiven System AKU IMS3 entwickelt, um Stoßdämpfung und eine optimale Stabilität zu garantieren.

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