GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW ·...

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Kernlehrplan für die Sekundarstufe II Gymnasium/Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen Geschichte Die Online-Fassung des Kernlehrplans, ein Umsetzungsbeispiel für einen schulinternen Lehr- plan sowie weitere Unterstützungsmaterialien können unter www.lehrplannavigator.nrw.de abgerufen werden.

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Page 1: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kernlehrplanfuumlr die Sekundarstufe IIGymnasiumGesamtschulein Nordrhein-Westfalen

Geschichte

Die Online-Fassung des Kernlehrplans ein Umsetzungsbeispiel fuumlr einen schulinternen Lehr-plan sowie weitere Unterstuumltzungsmaterialien koumlnnen unter wwwlehrplannavigatornrwdeabgerufen werden

Herausgegeben vomMinisterium fuumlr Schule und Weiterbildung

des Landes Nordrhein-WestfalenVoumllklinger Straszlige 49 40221 Duumlsseldorf

Telefon 0211-5867-40Telefax 0211-5867-3220

poststelleschulministeriumnrwde

wwwschulministeriumnrwdeHeftnummer 4714

1 Auflage 2014

Vorwort

Klare Ergebnisorientierung in Verbindung mit erweiterter Schulautono-mie und konsequenter Rechenschaftslegung beguumlnstigt gute Leistungen(OECD 2002)

Vor dem Hintergrund der Ergebnisse internationaler und nationaler Schulleistungsstudi-en sowie der mittlerweile durch umfassende Bildungsforschung gestuumltzten Qualitaumlts-diskussion wurde in Nordrhein-Westfalen wie in allen Bundeslaumlndern sukzessive einumfassendes System der Standardsetzung und Standarduumlberpruumlfung aufgebaut

Neben den Instrumenten der Standarduumlberpruumlfung wie Vergleichsarbeiten ZentralePruumlfungen am Ende der Klasse 10 Zentralabitur und Qualitaumltsanalyse beinhaltet diesesSystem als zentrale Steuerungselemente auf der Standardsetzungsseite das Qualitaumlts-tableau sowie kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne die in Nordrhein-Westfalen dieBildungsstandards der Kultusministerkonferenz aufgreifen und konkretisieren

Der Grundgedanke dieser Standardsetzung ist es in kompetenzorientierten Kern-lehrplaumlnen die fachlichen Anforderungen als Ergebnisse der schulischen Arbeit klarzu definieren Die curricularen Vorgaben konzentrieren sich dabei auf die fachlichenbdquoKerneldquo ohne die didaktisch-methodische Gestaltung der Lernprozesse regeln zu wol-len Die Umsetzung des Kernlehrplans liegt somit in der Gestaltungsfreiheit ndash und derGestaltungspflicht ndash der Fachkonferenzen sowie der paumldagogischen Verantwortung derLehrerinnen und Lehrer

Schulinterne Lehrplaumlne konkretisieren die Kernlehrplanvorgaben und beruumlcksichtigendabei die konkreten Lernbedingungen in der jeweiligen Schule Sie sind eine wichtigeVoraussetzung dafuumlr dass die Schuumllerinnen und Schuumller die angestrebten Kompetenzenerreichen und sich ihnen verbesserte Lebenschancen eroumlffnen

Ich bin mir sicher dass mit den nun vorliegenden Kernlehrplaumlnen fuumlr die gymnasialeOberstufe die konkreten staatlichen Ergebnisvorgaben erreicht und dabei die in derSchule nutzbaren Freiraumlume wahrgenommen werden koumlnnen Im Zusammenwirkenaller Beteiligten sind Erfolge bei der Unterrichts- und Kompetenzentwicklung keineZufallsprodukte sondern geplantes Ergebnis gemeinsamer Bemuumlhungen

Bei dieser anspruchsvollen Umsetzung der curricularen Vorgaben und der Veran-kerung der Kompetenzorientierung im Unterricht benoumltigen Schulen und LehrkraumlfteUnterstuumltzung Hierfuumlr werden Begleitmaterialien ndash z B uumlber den bdquoLehrplannavigatorldquo

Vorwort

das Lehrplaninformationssystem desMinisteriums fuumlr Schule undWeiterbildung ndash sowieImplementations- und Fortbildungsangebote bereitgestellt

Ich bin zuversichtlich dasswirmit dem vorliegendenKernlehrplan und den genanntenUnterstuumltzungsmaszlignahmen die kompetenzorientierte Standardsetzung in Nordrhein-Westfalen staumlrken und sichern werden Ich bedanke mich bei allen die an der Entwick-lung des Kernlehrplans mitgearbeitet haben und an seiner Umsetzung in den Schulendes Landes mitwirken

Sylvia Loumlhrmann

Ministerin fuumlr Schule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalen

Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung

des Landes Nordrhein-WestfalenNr 0813

Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule

Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die gesellschaftswissenschaftlichen Faumlcher

RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung

v 26 6 2013 ndash 532-6031506-110656

Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hier-mit Kernlehrplaumlne fuumlr die gesellschaftswissenschaftlichen Faumlcher gemaumlszlig sect29 SchulG(BASS 1-1) festgesetzt

Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft

Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort

Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo

Heft 4719 Kernlehrplan ErziehungswissenschaftHeft 4715 Kernlehrplan GeographieHeft 4714 Kernlehrplan GeschichteHeft 4716 Kernlehrplan PhilosophieHeft 4729 Kernlehrplan PsychologieHeft 4718 Kernlehrplan RechtHeft 4717 Kernlehrplan Sozialwissenschaften und SozialwissenschaftenWirtschaft

Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten

Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft

bull Lehrplan Erziehungswissenschaft RdErl vom 3 3 1999(BASS 15 ndash 31 Nr 19)

Runderlass

bull Lehrplan Erdkunde RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 15)

bull Lehrplan Geschichte RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 14)

bull Lehrplan Philosophie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 16)

bull Lehrplan Psychologie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 29)

bull Lehrplan Recht RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 18)

bull Lehrplan Sozialwissenschaften RdErl vom 3 3 1999(BASS 15 ndash 31 Nr 17)

bull Handreichung Oumlkonomische Schwerpunktbildung im Fach Sozialwissenschaftenin der gymnasialen Oberstufe RdErl vom 27 4 2004(BASS 15 ndash 31 Nr 172)

Inhalt

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99

1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 141421 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 151522 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Einfuumlhrungsphase 202023 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Qualifikationsphase 2626231 Grundkurs 2626232 Leistungskurs 3434

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4444

4 Abiturpruumlfung 4949

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 5353

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

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Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

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1 Aufgaben und Ziele des Faches

Die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes leisten einen gemeinsa-menBeitrag zur Entwicklung vonKompetenzen die das Verstehen derWirklichkeit sowiegesellschaftlich wirksamer Strukturen und Prozesse ermoumlglichen und die Mitwirkungin demokratisch verfassten Gemeinwesen unterstuumltzen sollen Gemeinsam befassensie sich mit den Moumlglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns imHinblick auf die jeweiligen individuellen gesellschaftlichen zeit- und raumbezogenenVoraussetzungen Bedingungen und Auswirkungen Durch die Vermittlung gesellschafts-wissenschaftlich relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen tragen sie in besonde-rer Weise zum Aufbau eines Orientierungs- Deutungs- Kultur- und Weltwissens beiDies foumlrdert die Entwicklung einer eigenen Identitaumlt sowie die Faumlhigkeit zur selbststaumln-digen Urteilsbildung und schafft damit die Grundlage fuumlr das Wahrnehmen eigenerLebenschancen sowie fuumlr eine reflektierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichenLebenswirklichkeiten

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes im Rahmender Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter- undkulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit sprach- und naturwissenschaftlichen Feldernsowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Diesen Beitrag leistet das Fach Geschichte insbesondere durch die systematischeAnalyse von historischen Bezuumlgen und Prozessen in die Menschen immer eingebundensind Fachlich geht es also im Kern um die exemplarisch an historischen Gegenstaumlndenzu gewinnende Erkenntnis dass das gesamte Umfeld des Menschen vom Nahbereichbis hin zu den groszligen Systemen von internationalen Organisationen Staat GesellschaftWirtschaft undKultur in komplexen historischen Prozessen entstanden ist und staumlndigemWandel unterliegt

Fuumlr das Fach charakteristisch ist historisches Denken welches dadurch gepraumlgt ist

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Aufgaben und Ziele des Faches

dass Historie immer narrative Struktur hat Konstitutiv fuumlr historisches Denken ist des-halb die bdquo(Re-)Konstruktionldquo also die Formulierung historischer Fragen sowie die Er-mittlung von Vergangenem und deren synchrone oder diachrone deutende Verbindungzu historischen Zusammenhaumlngen als Kontexte oder Entwicklungen Zu historischemDenken gehoumlrt auch die bdquoDekonstruktionldquo vorhandener historischer Orientierungsan-gebote also in Narrationen enthaltener Deutungen und Beschreibungen wie sie denSchuumllerinnen und Schuumllern in den Angeboten der Geschichtskultur entgegentreten His-torisches Denken ist gepraumlgt durch Multiperspektivitaumlt und die Beachtung historischerQualitaumltskriterien (Triftigkeit historischer Narrationen) die den fachlichen Anspruchder jeweils erzaumlhlten Geschichte sichern

Durch die reflektierte Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen PersonenProzessen und Strukturen gewinnen die Schuumllerinnen und Schuumller Einsichten in dieKomplexitaumlt geschichtlicher Prozesse in Dauer und Wandel in Gleichzeitigkeit undUngleichzeitigkeit in Beharrung aber auch Veraumlnderbarkeit von Ordnungen mit ihrenChancen und Risiken in das wechselseitige Bedingungsverhaumlltnis von Person und Struk-tur Sie erkennen die Faktoren und Wirkungszusammenhaumlnge die zum Verstaumlndnis undzur Erklaumlrung von Gegenwartsphaumlnomenen erforderlich sind und erfassen so das Ge-wordensein der gegenwaumlrtigen Welt Das Fach Geschichte schafft auszligerdem Einsichtenin jene Existenzformen und Denkvorstellungen fruumlherer Epochen oder anderer Kultu-ren welche nicht unmittelbar mit unserer Gegenwart verbunden sind Die reflektierteAuseinandersetzung mit dem Anderssein bewirkt in Kenntnis der Alternativen zum bdquoHierund Jetztldquo eine kritische Distanz somit die Einsicht in die historische Gebundenheitdes eigenen Standortes und den Gewinn neuer Handlungsperspektiven Durch dieanalytische Durchdringung der Wirklichkeit mit ihren gesellschaftlich gewordenen undwirksamen Strukturen schafft das Fach Geschichte personale und soziale Orientierungder Schuumllerinnen und Schuumller und befaumlhigt sie zur kompetenten Teilhabe am gesell-schaftlichen Umgang mit Geschichte an der Geschichts- und Erinnerungskultur sowiezur aktiven Mitwirkung und Mitgestaltung unseres demokratischen Gemeinwesens

Die Aufgaben des Geschichtsunterrichts sind fokussiert im Auftrag der Foumlrderung ei-nes reflektierten Geschichtsbewusstseins Geschichtsbewusstsein meint die Verschraumln-kung der Wahrnehmungen und Deutungen von Vergangenheit mit Gegenwartserfah-rungen und Zukunftserwartungen Das angestrebte Geschichtsbewusstsein wird alsreflektiert gekennzeichnet um zu betonen dass es sich des Konstruktionscharakters vonGeschichte seiner eigenen Standortgebundenheit und Perspektivitaumlt bewusst sein sollDie Beherrschung der Faumlhigkeiten zur sinnbildenden Darstellung von Geschichte sowiezur Analyse und Beurteilung historischer Narrationen charakterisieren ein reflektiertesGeschichtsbewusstsein Ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein steht somit gleicherma-

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Aufgaben und Ziele des Faches

szligen gegen bdquoIdentitaumltslosigkeitldquo als auch verfestigte Geschichtsbilder Es leitet zu einemaktiven demokratischen Umgang mit konkurrierenden Identitaumlten an

In der Einfuumlhrungsphase befassen sich die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralenhistorischen Fragestellungen Sie erweitern und systematisieren ihre Kompetenzen zurInterpretation von Quellen und Analyse von Darstellungen um so ein inhaltlich wiemethodisch tragfaumlhiges Fundament fuumlr die weitere Arbeit im Unterricht der Qualifikati-onsphase im Fach Geschichte zu legen

Grundkurse im Fach Geschichte repraumlsentieren das Lernniveau der gymnasialenOberstufe im Hinblick auf eine fundierte Allgemeinbildung und eine grundlegendewissenschaftspropaumldeutische Ausbildung Sie sollen in grundlegende FragestellungenSachverhalte Problemkomplexe und Strukturen einfuumlhren und wesentliche Arbeitsme-thoden des Faches vermitteln

Leistungskurse im Fach Geschichte zeichnen sich gegenuumlber den Grundkursen durchein houmlheres Maszlig an Differenziertheit der angestrebten kognitiven Operationen undeinen houmlheren angestrebten Grad vertiefter Reflexion aus Umfang Komplexitaumlt undAbstraktionsgrad der Kompetenzen sowie der Umfang der zugrunde liegenden Quellenund Darstellungen sind groumlszliger Ferner wird in Leistungskursen im Vergleich zu Grund-kursen ein houmlherer Grad an Selbststaumlndigkeit in der Ausfuumlhrung Vernetzung und demTransfer entsprechender Operationen erwartet

Zusatzkurse beruumlcksichtigen mindestens zwei der sieben Inhaltsfelder aus denendie Lehrkraumlfte ausgehend von Lernendeninteressen Schulprogrammschwerpunktenund aktuellen Ereignissen der Erinnerungskultur verschiedene Kompetenzerwartungenund inhaltliche Schwerpunkte des Kernlehrplans auswaumlhlen Dabei werden alle vierKompetenzbereiche des Fachs angemessen beruumlcksichtigt

Im bilingualen Unterrichtwerden neben den sachfachbezogenen Kompetenzen fach-sprachliche und fachmethodische Kompetenzen auch in der Partnersprache sowieinterkulturelle Kompetenzen entwickelt Im Rahmen der in diesem Kernlehrplan ausge-wiesenen Kompetenzerwartungen koumlnnen ggf inhaltliche Bezuumlge zu den Kulturen derjeweiligen Partnersprache hergestellt werden

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Fuumlr ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein ist eine Reihe spezieller und untereinandervernetzter Teilkompetenzen konstitutiv die als Sach- Methoden- Urteils- sowie Hand-lungskompetenz bezeichnet werden koumlnnen Die Kompetenzbereiche sind aufeinanderbezogen werden hier aber aus analytischen Gruumlnden unterschieden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Geschichtliches Denken braucht ein basales Wissen uumlber Zeitvorstel-lungen und Datierungssysteme historische Epochen Prozesse und Strukturen Insofernist die Kenntnis von Sachverhalten Voraussetzung und Bestandteil der Sachkompe-tenz Da diese Kenntnis aber ohne sinngebende Verknuumlpfung und einen reflektiertenUmgang mit den enthaltenen Deutungen unfruchtbar bleibt bildet die Befaumlhigungzum Umgang mit Narrationen den Kern dieser Kompetenz Sie besteht sowohl in derFaumlhigkeit vergangene Gegebenheiten Entwicklungen und Lebensgeschichten aus Quel-len zu erfassen synchrone Zusammenhaumlnge und diachrone Entwicklungen deutend

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

zu (re-)konstruieren und sinnvoll darzustellen als auch in der Faumlhigkeit vorhandeneKontextualisierungen Deutungen und Beschreibungen auf ihre Voraussetzungen undAbsichten hin zu analysieren Voraussetzung hierfuumlr ist dass die Schuumllerinnen und Schuuml-ler mit solchen fachspezifischen Kategorien und Begriffen umgehen koumlnnen mit derenHilfe die Domaumlne des Historischen strukturiert und erschlossen wird

Methodenkompetenz Methodenkompetenz im Fach Geschichte bedeutet dass dieSchuumllerinnen und Schuumller uumlber diejenigen Verfahrensweisen verfuumlgen die notwendigsind um Fragen aus der Gegenwart an die Vergangenheit zu stellen Informationen zubeschaffen historische Verlaumlufe und Strukturen zu analysieren Zusammenhaumlnge zu er-klaumlren und darzustellen sowie mit konkurrierenden Deutungen umzugehen Fundamentdieser Arbeit ist die Beschaumlftigung mit Quellen und Darstellungen Schwerpunkte derMethodenkompetenz sind vor diesem Hintergrund der fachgerechte Umgang mit derInterpretation von Quellen verschiedener Gattungen und der Analyse von und der kriti-schen Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen historischer Darstellung sowie dieEntwicklung eigenstaumlndiger historischer Argumentationen Zur Methodenkompetenzgehoumlrt auch die Faumlhigkeit historische Sachverhalte eigenstaumlndig adressatengerechtund (fach-)sprachlich korrekt darzustellen und zu praumlsentieren

Urteilskompetenz Uumlber Urteilskompetenz verfuumlgen die Schuumllerinnen und Schuumllerwenn sie ein durch Argumente begruumlndetes Urteil formulieren koumlnnen Sachurteilegelten der Auswahl Verknuumlpfung und Deutung historischer Ereignisse und Zusam-menhaumlnge Guumltekriterien hierfuumlr sind sachliche Angemessenheit innere Stimmigkeitund ausreichende Triftigkeit von Argumenten Bei Werturteilen werden daruumlber hinausnormative Kategorien auf historische Sachverhalte angewendet und offen gelegt eigeneWertmaszligstaumlbe werden reflektiert Zeitbedingtheit bzw Dauerhaftigkeit vonWertmaszligstauml-ben beruumlcksichtigt Die Befaumlhigung zur Identifizierung und Einnahme unterschiedlicherPerspektiven ist Bestandteil von Urteilskompetenz

Handlungskompetenz Dieser Kompetenzbereich umfasst Kompetenzen die erfor-derlich sind um Prozesse und Ergebnisse historischen Denkens lebensweltlich wirksamwerden zu lassen Dabei geht es also um geschichtlich reflektierte Handlungsdispositio-nen und die Teilhabe an der Geschichts- und Erinnerungskultur Lebensweltlich wirksamwird historisches Denken wenn ein bestehendes Geschichtsbild auf der Basis gewon-nener Erkenntnisse erweitert oder veraumlndert wird Dabei leisten die Schuumllerinnen undSchuumller die (Re-)Organisation ihrer Vorstellungen von und Einstellungen zur Vergangen-

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

heit Werden dabei explizit die aktuellen Einstellungen der eigenen Person oder Gruppezur historischen Welt einbezogen so zeigen die Schuumllerinnen und Schuumller die FaumlhigkeitErkenntnisse auch fuumlr eigene Orientierung zu nutzen Werden historische Erfahrungengenutzt um Bedingungen und Moumlglichkeiten eigenen Handelns zu reflektieren sowieZiele und Strategien dieses Handelns zu entwerfen so zeigt sich eine Handlungskompe-tenz die auch zu konkretem Handeln in der Gesellschaft befaumlhigen kann Ein solchesHandeln findet auch in Unterricht und Schuloumlffentlichkeit statt wenn Schuumllerinnenund Schuumller die erworbenen Sach- Methoden- und Urteilskompetenzen verwendenkoumlnnen um an historischen Deutungsprozessen und Kontroversen (ggf auch simulativ)teilzunehmen

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Historische Kompetenz soll deshalb mit Blick auf die nachfolgen-den Inhaltsfelder entwickelt werden Die Auswahl der Inhaltsfelder geht im Interesse derGegenwartsbezogenheit und der Lebensweltorientierung von Fragen aus die den Men-schen zu Beginn des 21 Jahrhunderts als bedeutsam erscheinen Hierzu gehoumlren Fragendie sich aufgrund von Globalisierungsprozessen aus den vermehrten Begegnungen vonKulturen ergeben des Weiteren Fragen nach der Durchsetzung der Menschenrechtenach der Gestaltung von Herrschaft und der Gewaumlhrleistung von Partizipation nachder Erhaltung des inneren und aumluszligeren Friedens nach den Chancen und dem Preis vonModernisierung in der Industriegesellschaft auch im Hinblick auf soziale Gleichheit bzwUngleichheit nach der Bedeutung der nationalen Identitaumlt in multikulturellen sowie po-litisch und oumlkonomisch global verflochtenen Gesellschaften sowie nach der historischenErinnerung besonders an die Zeit des Nationalsozialismus

Inhaltsfeld 983426 Erfahrung mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive Das In-haltsfeld geht aus historischer Sicht den Fragen nach Was ist Fremdsein Wo beginntdie Fremde Was erfaumlhrt man in der Fremde Was bedeutet das Ankommen und dasVerbleiben in der Fremde Damit eroumlffnet das Inhaltsfeld einen zentralen Zugriff aufMenschen- und Weltbilder von Gesellschaften Groszliggruppen oder Einzelpersonen inzeitlicher Tiefe und raumlumlicher Breite Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit zeitge-noumlssischen Vorstellungen uumlber als fremd wahrgenommene Kulturkreise und Angehoumlrigeanderer Religionen und Zivilisationsformen erfahren die Schuumllerinnen und Schuumller denKonstruktcharakter des Begriffs bdquoFremdseinldquo und die bdquoGrenzlinienldquo fruumlherer wie auchheutiger Selbst- und Fremdwahrnehmungen Vor demHintergrund der sich vertiefenden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

globalen Verflechtungen und der damit einhergehenden veraumlnderten lebensweltlichenOrientierung traumlgt das Erfahren und Verstehen des bdquoFremdenldquo (Alteritaumltserfahrung)wesentlich zur Herausbildung und Erweiterung der eigenen Subjektivitaumlt und der Ge-sellschaftlichkeit bei

Inhaltsfeld 983427 IslamischeWelt ndash christlicheWelt Begegnung zweier Kulturen inMit-telalter und fruumlher Neuzeit Das Inhaltsfeld gibt einer Gegenwartsthematik die his-torische Tiefe und traumlgt zur Reflexion von gegenwaumlrtig wirksamen Feindbildern undStereotypen bei Die historische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ausprauml-gungen von Islam und Christentum ihren verschiedenen in der Geschichte entwickeltenVerstaumlndnissen von Religion und Staat und ihrer kulturellen Leistung in der mittelalter-lichen Welt aber auch mit den wechselseitigen Konflikten und den unterschiedlichenWeiterentwicklungen der jeweiligen Kultur verlangt von den Schuumllerinnen und SchuumllernFremdverstehen und einen Perspektivenwechsel der sie in die Lage versetzt eigeneStandpunkte zu hinterfragen

Inhaltsfeld 983428 Die Menschenrechte in historischer Perspektive Das Inhaltsfeld er-oumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern einen reflektierten historischen Zugriff auf dieGrundlagen unseres heutigen Rechts- Staats- und Freiheitsdenkens Die Menschen-und Buumlrgerrechte bilden die entscheidende Basis der westlichen aufgeklaumlrten Traditionund sind Maszligstab und Bewertungskriterium fuumlr eine gerechte politische Herrschaft undden Schutz der Staatsbuumlrgerinnen und -buumlrger Im historischen Ruumlckblick werden derenGenese deren Moumlglichkeiten und Grenzen sowie die Debatte um deren universelleGuumlltigkeit behandelt

Inhaltsfeld 983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und KriseDas Inhaltsfeld macht den Schuumllerinnen und Schuumllern unter Ruumlckgriff auf die Epo-che zwischen 1880 und 1930 die historischen Bedingungen der europaumlischen Moderneund damit der eigenen Lebenswelten aus sozial- wirtschafts- und umweltgeschichtli-cher Perspektive deutlich Die Problematik des modernen Krieges zeigt exemplarischdass Weiterentwicklungen nicht immer positive Effekte mit sich bringen wodurch daszeitgenoumlssische Modernitaumlts- und Fortschrittsverstaumlndnis in Frage gestellt wurde undwird Die zunehmenden Verflechtungen internationaler wirtschaftlicher und politischerEntwicklungen und ihre Ruumlckwirkungen auf nationale politische Entscheidungen und Le-bensbedingungen verweisen auch in ihrer krisenhaften Zuspitzung auf gesellschaftlichrelevante Gegenwartsthemen wie Globalisierung und Migration

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Herrschafts-strukturen Nachwirkungen und Deutungen Das Inhaltsfeld geht aus von den his-torischen Bedingungen und Auspraumlgungen der NS-Herrschaft Die vertiefte Ausein-andersetzung mit Strukturen totalitaumlrer Herrschaft fordert auf zu einer begruumlndetenReflexion des eigenen Demokratieverstaumlndnisses insbesondere auch vor dem Hinter-grund kultureller Diversitaumlt Die unterschiedliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit inden beiden deutschen Staaten zeigt exemplarisch wie ideologisch begruumlndete Sichtwei-sen eine verschiedenartige Konstruktion von Geschichte bedingen Von dauerhaftemGegenwartsbezug bleibt die Frage nach der heutigen Verantwortung beim Umgang mitder NS-Vergangenheit

Inhaltsfeld 983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert Das Inhaltsfeld konfrontiert die Schuumllerinnen und Schuumller mit der ver-meintlichen Selbstverstaumlndlichkeit bdquoNationldquo d h es relativiert deren historische Be-deutsamkeit durch Historisierung dekonstruiert ihren quasi-natuumlrlichen Charakter undproblematisiert sie durch die Auseinandersetzung mit Nationalismen die exklusiv unddestruktiv gewirkt haben Gleichzeitig soll aber auch das freiheitlich-demokratischePotenzial das der Begriff und der Sachverhalt bdquoNationldquo von ihren Anfaumlngen her in sichenthalten deutlich werden Die Frage welche Bedeutung die jeweilige nationale bzwbinationale Identitaumlt fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller hat wird an diesem historischenGegenstand exemplarisch in den Blick geruumlckt

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne DasInhaltsfeld behandelt im Laumlngsschnitt ein Thema das seine Bedeutsamkeit aus derkontinuierlich vorhandenen Problematik bezieht den Frieden nach kriegerischen Kon-flikten wieder herzustellen und zu sichern Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen alsoBedingungen fuumlr Frieden An ausgewaumlhlten in ihren historischen Voraussetzungenunterschiedlichen Beispielen werden Zielsetzungen von Beteiligten Bestimmungen vonFriedensvertraumlgen oder -ordnungen und deren jeweilige Wirkung auf und Bedeutungfuumlr einen Friedenszustand behandelt Daruumlber hinaus geht es um die gegenwarts- undzukunftsbedeutsamen Fragen nach der Struktur militaumlrischer Auseinandersetzungensowie der Machbarkeit von Frieden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende derEinfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei wer-den zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichenaufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhalts-felduumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen angeleitet ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale unter sachgerechter Verwendung ausgewaumlhlter historischer Fachbe-griffe (SK2)

unterscheiden Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkun-gen historischer Ereignisse und Prozesse (SK3)

beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteurein ihrer jeweils durch zeitgenoumlssische Rahmenbedingungen gepraumlgten Eigenart(SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter demAspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersu-chung (MK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

recherchieren fachgerecht innerhalb und auszligerhalb der Schule in relevanten Me-dien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen(MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen Bezuumlge zwischen ihnen her(MK3)

identifizieren Verstehensprobleme und fuumlhren die notwendigen Klaumlrungen herbei(MK4)

analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5)

wenden aufgabengeleitet an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischenAuseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachlicheQuellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Schaubilder Bilder Karikaturenund Filme (MK7)

stellen grundlegende Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet und struktu-riert in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicherMittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssystemeanschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seinehistorische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Beruumlcksichtigung bzw Ge-wichtung verschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen angeleitet Grundlagen Anspruumlche und Konsequenzen einzelner Denk-und Legitimationsmuster Weltsichten und Menschenbilder (UK4)

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen angeleitet die Angemessenheit vonwesentlichen Begriffsverwendungenfuumlr historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen Deutungenunter Beruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten angeleitet historische Sachverhalte unter Benennung der wesentlichenjeweils zugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch dieuumlberzeitlichen Geltungsanspruumlche von Wertesystemen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenenPerson und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1)

entwickeln Ansaumltze fuumlr Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtungder Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Ent-scheidungsprozessen (HK2)

beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich begruumlndet fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentli-chen Erinnerungskultur (HK4)

entwerfen ggf in kritischer Distanz eigene Beitraumlge zu ausgewaumlhlten Formen deroumlffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-)oumlf-fentlichen Diskurs teil (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter undfruumlher Neuzeit

983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Darstellung der Germanen in roumlmischer Perspektive

Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa

Was Reisende erzaumlhlen ndash Selbst- und Fremdbild in der fruumlhen Neuzeit

Fremdsein Vielfalt und Integration ndash Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im19 und 20 Jahrhundert

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie bdquoder Germaneldquo bdquoderRoumlmerldquo und bdquoder Barbarldquo und die damit einhergehende Zuschreibung normativerArt

erklaumlren mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhandvon Weltkarten (Asien und Europa)

analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweiligeSelbstbild wie sie sich in Quellen zu den europaumlischen Entdeckungen Eroberun-gen oder Reisen in Afrika und Amerika in der fruumlhen Neuzeit dokumentieren

stellen an ausgewaumlhlten Beispielen die Losloumlsung der von Arbeitsmigration Be-troffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfaumlltige Verortung inihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Darstellung der Germanen in roumlmischen Quellen im Hinblick aufimmanente und offene Selbst- und Fremdbilder

beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher technischer und geographischer Kennt-nisse auf das Weltbild fruumlher und heute

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 2: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Herausgegeben vomMinisterium fuumlr Schule und Weiterbildung

des Landes Nordrhein-WestfalenVoumllklinger Straszlige 49 40221 Duumlsseldorf

Telefon 0211-5867-40Telefax 0211-5867-3220

poststelleschulministeriumnrwde

wwwschulministeriumnrwdeHeftnummer 4714

1 Auflage 2014

Vorwort

Klare Ergebnisorientierung in Verbindung mit erweiterter Schulautono-mie und konsequenter Rechenschaftslegung beguumlnstigt gute Leistungen(OECD 2002)

Vor dem Hintergrund der Ergebnisse internationaler und nationaler Schulleistungsstudi-en sowie der mittlerweile durch umfassende Bildungsforschung gestuumltzten Qualitaumlts-diskussion wurde in Nordrhein-Westfalen wie in allen Bundeslaumlndern sukzessive einumfassendes System der Standardsetzung und Standarduumlberpruumlfung aufgebaut

Neben den Instrumenten der Standarduumlberpruumlfung wie Vergleichsarbeiten ZentralePruumlfungen am Ende der Klasse 10 Zentralabitur und Qualitaumltsanalyse beinhaltet diesesSystem als zentrale Steuerungselemente auf der Standardsetzungsseite das Qualitaumlts-tableau sowie kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne die in Nordrhein-Westfalen dieBildungsstandards der Kultusministerkonferenz aufgreifen und konkretisieren

Der Grundgedanke dieser Standardsetzung ist es in kompetenzorientierten Kern-lehrplaumlnen die fachlichen Anforderungen als Ergebnisse der schulischen Arbeit klarzu definieren Die curricularen Vorgaben konzentrieren sich dabei auf die fachlichenbdquoKerneldquo ohne die didaktisch-methodische Gestaltung der Lernprozesse regeln zu wol-len Die Umsetzung des Kernlehrplans liegt somit in der Gestaltungsfreiheit ndash und derGestaltungspflicht ndash der Fachkonferenzen sowie der paumldagogischen Verantwortung derLehrerinnen und Lehrer

Schulinterne Lehrplaumlne konkretisieren die Kernlehrplanvorgaben und beruumlcksichtigendabei die konkreten Lernbedingungen in der jeweiligen Schule Sie sind eine wichtigeVoraussetzung dafuumlr dass die Schuumllerinnen und Schuumller die angestrebten Kompetenzenerreichen und sich ihnen verbesserte Lebenschancen eroumlffnen

Ich bin mir sicher dass mit den nun vorliegenden Kernlehrplaumlnen fuumlr die gymnasialeOberstufe die konkreten staatlichen Ergebnisvorgaben erreicht und dabei die in derSchule nutzbaren Freiraumlume wahrgenommen werden koumlnnen Im Zusammenwirkenaller Beteiligten sind Erfolge bei der Unterrichts- und Kompetenzentwicklung keineZufallsprodukte sondern geplantes Ergebnis gemeinsamer Bemuumlhungen

Bei dieser anspruchsvollen Umsetzung der curricularen Vorgaben und der Veran-kerung der Kompetenzorientierung im Unterricht benoumltigen Schulen und LehrkraumlfteUnterstuumltzung Hierfuumlr werden Begleitmaterialien ndash z B uumlber den bdquoLehrplannavigatorldquo

Vorwort

das Lehrplaninformationssystem desMinisteriums fuumlr Schule undWeiterbildung ndash sowieImplementations- und Fortbildungsangebote bereitgestellt

Ich bin zuversichtlich dasswirmit dem vorliegendenKernlehrplan und den genanntenUnterstuumltzungsmaszlignahmen die kompetenzorientierte Standardsetzung in Nordrhein-Westfalen staumlrken und sichern werden Ich bedanke mich bei allen die an der Entwick-lung des Kernlehrplans mitgearbeitet haben und an seiner Umsetzung in den Schulendes Landes mitwirken

Sylvia Loumlhrmann

Ministerin fuumlr Schule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalen

Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung

des Landes Nordrhein-WestfalenNr 0813

Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule

Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die gesellschaftswissenschaftlichen Faumlcher

RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung

v 26 6 2013 ndash 532-6031506-110656

Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hier-mit Kernlehrplaumlne fuumlr die gesellschaftswissenschaftlichen Faumlcher gemaumlszlig sect29 SchulG(BASS 1-1) festgesetzt

Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft

Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort

Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo

Heft 4719 Kernlehrplan ErziehungswissenschaftHeft 4715 Kernlehrplan GeographieHeft 4714 Kernlehrplan GeschichteHeft 4716 Kernlehrplan PhilosophieHeft 4729 Kernlehrplan PsychologieHeft 4718 Kernlehrplan RechtHeft 4717 Kernlehrplan Sozialwissenschaften und SozialwissenschaftenWirtschaft

Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten

Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft

bull Lehrplan Erziehungswissenschaft RdErl vom 3 3 1999(BASS 15 ndash 31 Nr 19)

Runderlass

bull Lehrplan Erdkunde RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 15)

bull Lehrplan Geschichte RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 14)

bull Lehrplan Philosophie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 16)

bull Lehrplan Psychologie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 29)

bull Lehrplan Recht RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 18)

bull Lehrplan Sozialwissenschaften RdErl vom 3 3 1999(BASS 15 ndash 31 Nr 17)

bull Handreichung Oumlkonomische Schwerpunktbildung im Fach Sozialwissenschaftenin der gymnasialen Oberstufe RdErl vom 27 4 2004(BASS 15 ndash 31 Nr 172)

Inhalt

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99

1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 141421 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 151522 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Einfuumlhrungsphase 202023 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Qualifikationsphase 2626231 Grundkurs 2626232 Leistungskurs 3434

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4444

4 Abiturpruumlfung 4949

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 5353

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

9

Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

10

1 Aufgaben und Ziele des Faches

Die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes leisten einen gemeinsa-menBeitrag zur Entwicklung vonKompetenzen die das Verstehen derWirklichkeit sowiegesellschaftlich wirksamer Strukturen und Prozesse ermoumlglichen und die Mitwirkungin demokratisch verfassten Gemeinwesen unterstuumltzen sollen Gemeinsam befassensie sich mit den Moumlglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns imHinblick auf die jeweiligen individuellen gesellschaftlichen zeit- und raumbezogenenVoraussetzungen Bedingungen und Auswirkungen Durch die Vermittlung gesellschafts-wissenschaftlich relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen tragen sie in besonde-rer Weise zum Aufbau eines Orientierungs- Deutungs- Kultur- und Weltwissens beiDies foumlrdert die Entwicklung einer eigenen Identitaumlt sowie die Faumlhigkeit zur selbststaumln-digen Urteilsbildung und schafft damit die Grundlage fuumlr das Wahrnehmen eigenerLebenschancen sowie fuumlr eine reflektierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichenLebenswirklichkeiten

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes im Rahmender Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter- undkulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit sprach- und naturwissenschaftlichen Feldernsowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Diesen Beitrag leistet das Fach Geschichte insbesondere durch die systematischeAnalyse von historischen Bezuumlgen und Prozessen in die Menschen immer eingebundensind Fachlich geht es also im Kern um die exemplarisch an historischen Gegenstaumlndenzu gewinnende Erkenntnis dass das gesamte Umfeld des Menschen vom Nahbereichbis hin zu den groszligen Systemen von internationalen Organisationen Staat GesellschaftWirtschaft undKultur in komplexen historischen Prozessen entstanden ist und staumlndigemWandel unterliegt

Fuumlr das Fach charakteristisch ist historisches Denken welches dadurch gepraumlgt ist

11

Aufgaben und Ziele des Faches

dass Historie immer narrative Struktur hat Konstitutiv fuumlr historisches Denken ist des-halb die bdquo(Re-)Konstruktionldquo also die Formulierung historischer Fragen sowie die Er-mittlung von Vergangenem und deren synchrone oder diachrone deutende Verbindungzu historischen Zusammenhaumlngen als Kontexte oder Entwicklungen Zu historischemDenken gehoumlrt auch die bdquoDekonstruktionldquo vorhandener historischer Orientierungsan-gebote also in Narrationen enthaltener Deutungen und Beschreibungen wie sie denSchuumllerinnen und Schuumllern in den Angeboten der Geschichtskultur entgegentreten His-torisches Denken ist gepraumlgt durch Multiperspektivitaumlt und die Beachtung historischerQualitaumltskriterien (Triftigkeit historischer Narrationen) die den fachlichen Anspruchder jeweils erzaumlhlten Geschichte sichern

Durch die reflektierte Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen PersonenProzessen und Strukturen gewinnen die Schuumllerinnen und Schuumller Einsichten in dieKomplexitaumlt geschichtlicher Prozesse in Dauer und Wandel in Gleichzeitigkeit undUngleichzeitigkeit in Beharrung aber auch Veraumlnderbarkeit von Ordnungen mit ihrenChancen und Risiken in das wechselseitige Bedingungsverhaumlltnis von Person und Struk-tur Sie erkennen die Faktoren und Wirkungszusammenhaumlnge die zum Verstaumlndnis undzur Erklaumlrung von Gegenwartsphaumlnomenen erforderlich sind und erfassen so das Ge-wordensein der gegenwaumlrtigen Welt Das Fach Geschichte schafft auszligerdem Einsichtenin jene Existenzformen und Denkvorstellungen fruumlherer Epochen oder anderer Kultu-ren welche nicht unmittelbar mit unserer Gegenwart verbunden sind Die reflektierteAuseinandersetzung mit dem Anderssein bewirkt in Kenntnis der Alternativen zum bdquoHierund Jetztldquo eine kritische Distanz somit die Einsicht in die historische Gebundenheitdes eigenen Standortes und den Gewinn neuer Handlungsperspektiven Durch dieanalytische Durchdringung der Wirklichkeit mit ihren gesellschaftlich gewordenen undwirksamen Strukturen schafft das Fach Geschichte personale und soziale Orientierungder Schuumllerinnen und Schuumller und befaumlhigt sie zur kompetenten Teilhabe am gesell-schaftlichen Umgang mit Geschichte an der Geschichts- und Erinnerungskultur sowiezur aktiven Mitwirkung und Mitgestaltung unseres demokratischen Gemeinwesens

Die Aufgaben des Geschichtsunterrichts sind fokussiert im Auftrag der Foumlrderung ei-nes reflektierten Geschichtsbewusstseins Geschichtsbewusstsein meint die Verschraumln-kung der Wahrnehmungen und Deutungen von Vergangenheit mit Gegenwartserfah-rungen und Zukunftserwartungen Das angestrebte Geschichtsbewusstsein wird alsreflektiert gekennzeichnet um zu betonen dass es sich des Konstruktionscharakters vonGeschichte seiner eigenen Standortgebundenheit und Perspektivitaumlt bewusst sein sollDie Beherrschung der Faumlhigkeiten zur sinnbildenden Darstellung von Geschichte sowiezur Analyse und Beurteilung historischer Narrationen charakterisieren ein reflektiertesGeschichtsbewusstsein Ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein steht somit gleicherma-

12

Aufgaben und Ziele des Faches

szligen gegen bdquoIdentitaumltslosigkeitldquo als auch verfestigte Geschichtsbilder Es leitet zu einemaktiven demokratischen Umgang mit konkurrierenden Identitaumlten an

In der Einfuumlhrungsphase befassen sich die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralenhistorischen Fragestellungen Sie erweitern und systematisieren ihre Kompetenzen zurInterpretation von Quellen und Analyse von Darstellungen um so ein inhaltlich wiemethodisch tragfaumlhiges Fundament fuumlr die weitere Arbeit im Unterricht der Qualifikati-onsphase im Fach Geschichte zu legen

Grundkurse im Fach Geschichte repraumlsentieren das Lernniveau der gymnasialenOberstufe im Hinblick auf eine fundierte Allgemeinbildung und eine grundlegendewissenschaftspropaumldeutische Ausbildung Sie sollen in grundlegende FragestellungenSachverhalte Problemkomplexe und Strukturen einfuumlhren und wesentliche Arbeitsme-thoden des Faches vermitteln

Leistungskurse im Fach Geschichte zeichnen sich gegenuumlber den Grundkursen durchein houmlheres Maszlig an Differenziertheit der angestrebten kognitiven Operationen undeinen houmlheren angestrebten Grad vertiefter Reflexion aus Umfang Komplexitaumlt undAbstraktionsgrad der Kompetenzen sowie der Umfang der zugrunde liegenden Quellenund Darstellungen sind groumlszliger Ferner wird in Leistungskursen im Vergleich zu Grund-kursen ein houmlherer Grad an Selbststaumlndigkeit in der Ausfuumlhrung Vernetzung und demTransfer entsprechender Operationen erwartet

Zusatzkurse beruumlcksichtigen mindestens zwei der sieben Inhaltsfelder aus denendie Lehrkraumlfte ausgehend von Lernendeninteressen Schulprogrammschwerpunktenund aktuellen Ereignissen der Erinnerungskultur verschiedene Kompetenzerwartungenund inhaltliche Schwerpunkte des Kernlehrplans auswaumlhlen Dabei werden alle vierKompetenzbereiche des Fachs angemessen beruumlcksichtigt

Im bilingualen Unterrichtwerden neben den sachfachbezogenen Kompetenzen fach-sprachliche und fachmethodische Kompetenzen auch in der Partnersprache sowieinterkulturelle Kompetenzen entwickelt Im Rahmen der in diesem Kernlehrplan ausge-wiesenen Kompetenzerwartungen koumlnnen ggf inhaltliche Bezuumlge zu den Kulturen derjeweiligen Partnersprache hergestellt werden

13

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

14

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Fuumlr ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein ist eine Reihe spezieller und untereinandervernetzter Teilkompetenzen konstitutiv die als Sach- Methoden- Urteils- sowie Hand-lungskompetenz bezeichnet werden koumlnnen Die Kompetenzbereiche sind aufeinanderbezogen werden hier aber aus analytischen Gruumlnden unterschieden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Geschichtliches Denken braucht ein basales Wissen uumlber Zeitvorstel-lungen und Datierungssysteme historische Epochen Prozesse und Strukturen Insofernist die Kenntnis von Sachverhalten Voraussetzung und Bestandteil der Sachkompe-tenz Da diese Kenntnis aber ohne sinngebende Verknuumlpfung und einen reflektiertenUmgang mit den enthaltenen Deutungen unfruchtbar bleibt bildet die Befaumlhigungzum Umgang mit Narrationen den Kern dieser Kompetenz Sie besteht sowohl in derFaumlhigkeit vergangene Gegebenheiten Entwicklungen und Lebensgeschichten aus Quel-len zu erfassen synchrone Zusammenhaumlnge und diachrone Entwicklungen deutend

15

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

zu (re-)konstruieren und sinnvoll darzustellen als auch in der Faumlhigkeit vorhandeneKontextualisierungen Deutungen und Beschreibungen auf ihre Voraussetzungen undAbsichten hin zu analysieren Voraussetzung hierfuumlr ist dass die Schuumllerinnen und Schuuml-ler mit solchen fachspezifischen Kategorien und Begriffen umgehen koumlnnen mit derenHilfe die Domaumlne des Historischen strukturiert und erschlossen wird

Methodenkompetenz Methodenkompetenz im Fach Geschichte bedeutet dass dieSchuumllerinnen und Schuumller uumlber diejenigen Verfahrensweisen verfuumlgen die notwendigsind um Fragen aus der Gegenwart an die Vergangenheit zu stellen Informationen zubeschaffen historische Verlaumlufe und Strukturen zu analysieren Zusammenhaumlnge zu er-klaumlren und darzustellen sowie mit konkurrierenden Deutungen umzugehen Fundamentdieser Arbeit ist die Beschaumlftigung mit Quellen und Darstellungen Schwerpunkte derMethodenkompetenz sind vor diesem Hintergrund der fachgerechte Umgang mit derInterpretation von Quellen verschiedener Gattungen und der Analyse von und der kriti-schen Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen historischer Darstellung sowie dieEntwicklung eigenstaumlndiger historischer Argumentationen Zur Methodenkompetenzgehoumlrt auch die Faumlhigkeit historische Sachverhalte eigenstaumlndig adressatengerechtund (fach-)sprachlich korrekt darzustellen und zu praumlsentieren

Urteilskompetenz Uumlber Urteilskompetenz verfuumlgen die Schuumllerinnen und Schuumllerwenn sie ein durch Argumente begruumlndetes Urteil formulieren koumlnnen Sachurteilegelten der Auswahl Verknuumlpfung und Deutung historischer Ereignisse und Zusam-menhaumlnge Guumltekriterien hierfuumlr sind sachliche Angemessenheit innere Stimmigkeitund ausreichende Triftigkeit von Argumenten Bei Werturteilen werden daruumlber hinausnormative Kategorien auf historische Sachverhalte angewendet und offen gelegt eigeneWertmaszligstaumlbe werden reflektiert Zeitbedingtheit bzw Dauerhaftigkeit vonWertmaszligstauml-ben beruumlcksichtigt Die Befaumlhigung zur Identifizierung und Einnahme unterschiedlicherPerspektiven ist Bestandteil von Urteilskompetenz

Handlungskompetenz Dieser Kompetenzbereich umfasst Kompetenzen die erfor-derlich sind um Prozesse und Ergebnisse historischen Denkens lebensweltlich wirksamwerden zu lassen Dabei geht es also um geschichtlich reflektierte Handlungsdispositio-nen und die Teilhabe an der Geschichts- und Erinnerungskultur Lebensweltlich wirksamwird historisches Denken wenn ein bestehendes Geschichtsbild auf der Basis gewon-nener Erkenntnisse erweitert oder veraumlndert wird Dabei leisten die Schuumllerinnen undSchuumller die (Re-)Organisation ihrer Vorstellungen von und Einstellungen zur Vergangen-

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

heit Werden dabei explizit die aktuellen Einstellungen der eigenen Person oder Gruppezur historischen Welt einbezogen so zeigen die Schuumllerinnen und Schuumller die FaumlhigkeitErkenntnisse auch fuumlr eigene Orientierung zu nutzen Werden historische Erfahrungengenutzt um Bedingungen und Moumlglichkeiten eigenen Handelns zu reflektieren sowieZiele und Strategien dieses Handelns zu entwerfen so zeigt sich eine Handlungskompe-tenz die auch zu konkretem Handeln in der Gesellschaft befaumlhigen kann Ein solchesHandeln findet auch in Unterricht und Schuloumlffentlichkeit statt wenn Schuumllerinnenund Schuumller die erworbenen Sach- Methoden- und Urteilskompetenzen verwendenkoumlnnen um an historischen Deutungsprozessen und Kontroversen (ggf auch simulativ)teilzunehmen

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Historische Kompetenz soll deshalb mit Blick auf die nachfolgen-den Inhaltsfelder entwickelt werden Die Auswahl der Inhaltsfelder geht im Interesse derGegenwartsbezogenheit und der Lebensweltorientierung von Fragen aus die den Men-schen zu Beginn des 21 Jahrhunderts als bedeutsam erscheinen Hierzu gehoumlren Fragendie sich aufgrund von Globalisierungsprozessen aus den vermehrten Begegnungen vonKulturen ergeben des Weiteren Fragen nach der Durchsetzung der Menschenrechtenach der Gestaltung von Herrschaft und der Gewaumlhrleistung von Partizipation nachder Erhaltung des inneren und aumluszligeren Friedens nach den Chancen und dem Preis vonModernisierung in der Industriegesellschaft auch im Hinblick auf soziale Gleichheit bzwUngleichheit nach der Bedeutung der nationalen Identitaumlt in multikulturellen sowie po-litisch und oumlkonomisch global verflochtenen Gesellschaften sowie nach der historischenErinnerung besonders an die Zeit des Nationalsozialismus

Inhaltsfeld 983426 Erfahrung mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive Das In-haltsfeld geht aus historischer Sicht den Fragen nach Was ist Fremdsein Wo beginntdie Fremde Was erfaumlhrt man in der Fremde Was bedeutet das Ankommen und dasVerbleiben in der Fremde Damit eroumlffnet das Inhaltsfeld einen zentralen Zugriff aufMenschen- und Weltbilder von Gesellschaften Groszliggruppen oder Einzelpersonen inzeitlicher Tiefe und raumlumlicher Breite Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit zeitge-noumlssischen Vorstellungen uumlber als fremd wahrgenommene Kulturkreise und Angehoumlrigeanderer Religionen und Zivilisationsformen erfahren die Schuumllerinnen und Schuumller denKonstruktcharakter des Begriffs bdquoFremdseinldquo und die bdquoGrenzlinienldquo fruumlherer wie auchheutiger Selbst- und Fremdwahrnehmungen Vor demHintergrund der sich vertiefenden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

globalen Verflechtungen und der damit einhergehenden veraumlnderten lebensweltlichenOrientierung traumlgt das Erfahren und Verstehen des bdquoFremdenldquo (Alteritaumltserfahrung)wesentlich zur Herausbildung und Erweiterung der eigenen Subjektivitaumlt und der Ge-sellschaftlichkeit bei

Inhaltsfeld 983427 IslamischeWelt ndash christlicheWelt Begegnung zweier Kulturen inMit-telalter und fruumlher Neuzeit Das Inhaltsfeld gibt einer Gegenwartsthematik die his-torische Tiefe und traumlgt zur Reflexion von gegenwaumlrtig wirksamen Feindbildern undStereotypen bei Die historische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ausprauml-gungen von Islam und Christentum ihren verschiedenen in der Geschichte entwickeltenVerstaumlndnissen von Religion und Staat und ihrer kulturellen Leistung in der mittelalter-lichen Welt aber auch mit den wechselseitigen Konflikten und den unterschiedlichenWeiterentwicklungen der jeweiligen Kultur verlangt von den Schuumllerinnen und SchuumllernFremdverstehen und einen Perspektivenwechsel der sie in die Lage versetzt eigeneStandpunkte zu hinterfragen

Inhaltsfeld 983428 Die Menschenrechte in historischer Perspektive Das Inhaltsfeld er-oumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern einen reflektierten historischen Zugriff auf dieGrundlagen unseres heutigen Rechts- Staats- und Freiheitsdenkens Die Menschen-und Buumlrgerrechte bilden die entscheidende Basis der westlichen aufgeklaumlrten Traditionund sind Maszligstab und Bewertungskriterium fuumlr eine gerechte politische Herrschaft undden Schutz der Staatsbuumlrgerinnen und -buumlrger Im historischen Ruumlckblick werden derenGenese deren Moumlglichkeiten und Grenzen sowie die Debatte um deren universelleGuumlltigkeit behandelt

Inhaltsfeld 983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und KriseDas Inhaltsfeld macht den Schuumllerinnen und Schuumllern unter Ruumlckgriff auf die Epo-che zwischen 1880 und 1930 die historischen Bedingungen der europaumlischen Moderneund damit der eigenen Lebenswelten aus sozial- wirtschafts- und umweltgeschichtli-cher Perspektive deutlich Die Problematik des modernen Krieges zeigt exemplarischdass Weiterentwicklungen nicht immer positive Effekte mit sich bringen wodurch daszeitgenoumlssische Modernitaumlts- und Fortschrittsverstaumlndnis in Frage gestellt wurde undwird Die zunehmenden Verflechtungen internationaler wirtschaftlicher und politischerEntwicklungen und ihre Ruumlckwirkungen auf nationale politische Entscheidungen und Le-bensbedingungen verweisen auch in ihrer krisenhaften Zuspitzung auf gesellschaftlichrelevante Gegenwartsthemen wie Globalisierung und Migration

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Herrschafts-strukturen Nachwirkungen und Deutungen Das Inhaltsfeld geht aus von den his-torischen Bedingungen und Auspraumlgungen der NS-Herrschaft Die vertiefte Ausein-andersetzung mit Strukturen totalitaumlrer Herrschaft fordert auf zu einer begruumlndetenReflexion des eigenen Demokratieverstaumlndnisses insbesondere auch vor dem Hinter-grund kultureller Diversitaumlt Die unterschiedliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit inden beiden deutschen Staaten zeigt exemplarisch wie ideologisch begruumlndete Sichtwei-sen eine verschiedenartige Konstruktion von Geschichte bedingen Von dauerhaftemGegenwartsbezug bleibt die Frage nach der heutigen Verantwortung beim Umgang mitder NS-Vergangenheit

Inhaltsfeld 983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert Das Inhaltsfeld konfrontiert die Schuumllerinnen und Schuumller mit der ver-meintlichen Selbstverstaumlndlichkeit bdquoNationldquo d h es relativiert deren historische Be-deutsamkeit durch Historisierung dekonstruiert ihren quasi-natuumlrlichen Charakter undproblematisiert sie durch die Auseinandersetzung mit Nationalismen die exklusiv unddestruktiv gewirkt haben Gleichzeitig soll aber auch das freiheitlich-demokratischePotenzial das der Begriff und der Sachverhalt bdquoNationldquo von ihren Anfaumlngen her in sichenthalten deutlich werden Die Frage welche Bedeutung die jeweilige nationale bzwbinationale Identitaumlt fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller hat wird an diesem historischenGegenstand exemplarisch in den Blick geruumlckt

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne DasInhaltsfeld behandelt im Laumlngsschnitt ein Thema das seine Bedeutsamkeit aus derkontinuierlich vorhandenen Problematik bezieht den Frieden nach kriegerischen Kon-flikten wieder herzustellen und zu sichern Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen alsoBedingungen fuumlr Frieden An ausgewaumlhlten in ihren historischen Voraussetzungenunterschiedlichen Beispielen werden Zielsetzungen von Beteiligten Bestimmungen vonFriedensvertraumlgen oder -ordnungen und deren jeweilige Wirkung auf und Bedeutungfuumlr einen Friedenszustand behandelt Daruumlber hinaus geht es um die gegenwarts- undzukunftsbedeutsamen Fragen nach der Struktur militaumlrischer Auseinandersetzungensowie der Machbarkeit von Frieden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende derEinfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei wer-den zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichenaufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhalts-felduumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen angeleitet ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale unter sachgerechter Verwendung ausgewaumlhlter historischer Fachbe-griffe (SK2)

unterscheiden Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkun-gen historischer Ereignisse und Prozesse (SK3)

beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteurein ihrer jeweils durch zeitgenoumlssische Rahmenbedingungen gepraumlgten Eigenart(SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter demAspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersu-chung (MK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

recherchieren fachgerecht innerhalb und auszligerhalb der Schule in relevanten Me-dien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen(MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen Bezuumlge zwischen ihnen her(MK3)

identifizieren Verstehensprobleme und fuumlhren die notwendigen Klaumlrungen herbei(MK4)

analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5)

wenden aufgabengeleitet an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischenAuseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachlicheQuellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Schaubilder Bilder Karikaturenund Filme (MK7)

stellen grundlegende Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet und struktu-riert in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicherMittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssystemeanschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seinehistorische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Beruumlcksichtigung bzw Ge-wichtung verschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen angeleitet Grundlagen Anspruumlche und Konsequenzen einzelner Denk-und Legitimationsmuster Weltsichten und Menschenbilder (UK4)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen angeleitet die Angemessenheit vonwesentlichen Begriffsverwendungenfuumlr historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen Deutungenunter Beruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten angeleitet historische Sachverhalte unter Benennung der wesentlichenjeweils zugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch dieuumlberzeitlichen Geltungsanspruumlche von Wertesystemen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenenPerson und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1)

entwickeln Ansaumltze fuumlr Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtungder Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Ent-scheidungsprozessen (HK2)

beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich begruumlndet fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentli-chen Erinnerungskultur (HK4)

entwerfen ggf in kritischer Distanz eigene Beitraumlge zu ausgewaumlhlten Formen deroumlffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-)oumlf-fentlichen Diskurs teil (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter undfruumlher Neuzeit

983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Darstellung der Germanen in roumlmischer Perspektive

Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa

Was Reisende erzaumlhlen ndash Selbst- und Fremdbild in der fruumlhen Neuzeit

Fremdsein Vielfalt und Integration ndash Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im19 und 20 Jahrhundert

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie bdquoder Germaneldquo bdquoderRoumlmerldquo und bdquoder Barbarldquo und die damit einhergehende Zuschreibung normativerArt

erklaumlren mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhandvon Weltkarten (Asien und Europa)

analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweiligeSelbstbild wie sie sich in Quellen zu den europaumlischen Entdeckungen Eroberun-gen oder Reisen in Afrika und Amerika in der fruumlhen Neuzeit dokumentieren

stellen an ausgewaumlhlten Beispielen die Losloumlsung der von Arbeitsmigration Be-troffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfaumlltige Verortung inihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Darstellung der Germanen in roumlmischen Quellen im Hinblick aufimmanente und offene Selbst- und Fremdbilder

beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher technischer und geographischer Kennt-nisse auf das Weltbild fruumlher und heute

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 3: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Vorwort

Klare Ergebnisorientierung in Verbindung mit erweiterter Schulautono-mie und konsequenter Rechenschaftslegung beguumlnstigt gute Leistungen(OECD 2002)

Vor dem Hintergrund der Ergebnisse internationaler und nationaler Schulleistungsstudi-en sowie der mittlerweile durch umfassende Bildungsforschung gestuumltzten Qualitaumlts-diskussion wurde in Nordrhein-Westfalen wie in allen Bundeslaumlndern sukzessive einumfassendes System der Standardsetzung und Standarduumlberpruumlfung aufgebaut

Neben den Instrumenten der Standarduumlberpruumlfung wie Vergleichsarbeiten ZentralePruumlfungen am Ende der Klasse 10 Zentralabitur und Qualitaumltsanalyse beinhaltet diesesSystem als zentrale Steuerungselemente auf der Standardsetzungsseite das Qualitaumlts-tableau sowie kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne die in Nordrhein-Westfalen dieBildungsstandards der Kultusministerkonferenz aufgreifen und konkretisieren

Der Grundgedanke dieser Standardsetzung ist es in kompetenzorientierten Kern-lehrplaumlnen die fachlichen Anforderungen als Ergebnisse der schulischen Arbeit klarzu definieren Die curricularen Vorgaben konzentrieren sich dabei auf die fachlichenbdquoKerneldquo ohne die didaktisch-methodische Gestaltung der Lernprozesse regeln zu wol-len Die Umsetzung des Kernlehrplans liegt somit in der Gestaltungsfreiheit ndash und derGestaltungspflicht ndash der Fachkonferenzen sowie der paumldagogischen Verantwortung derLehrerinnen und Lehrer

Schulinterne Lehrplaumlne konkretisieren die Kernlehrplanvorgaben und beruumlcksichtigendabei die konkreten Lernbedingungen in der jeweiligen Schule Sie sind eine wichtigeVoraussetzung dafuumlr dass die Schuumllerinnen und Schuumller die angestrebten Kompetenzenerreichen und sich ihnen verbesserte Lebenschancen eroumlffnen

Ich bin mir sicher dass mit den nun vorliegenden Kernlehrplaumlnen fuumlr die gymnasialeOberstufe die konkreten staatlichen Ergebnisvorgaben erreicht und dabei die in derSchule nutzbaren Freiraumlume wahrgenommen werden koumlnnen Im Zusammenwirkenaller Beteiligten sind Erfolge bei der Unterrichts- und Kompetenzentwicklung keineZufallsprodukte sondern geplantes Ergebnis gemeinsamer Bemuumlhungen

Bei dieser anspruchsvollen Umsetzung der curricularen Vorgaben und der Veran-kerung der Kompetenzorientierung im Unterricht benoumltigen Schulen und LehrkraumlfteUnterstuumltzung Hierfuumlr werden Begleitmaterialien ndash z B uumlber den bdquoLehrplannavigatorldquo

Vorwort

das Lehrplaninformationssystem desMinisteriums fuumlr Schule undWeiterbildung ndash sowieImplementations- und Fortbildungsangebote bereitgestellt

Ich bin zuversichtlich dasswirmit dem vorliegendenKernlehrplan und den genanntenUnterstuumltzungsmaszlignahmen die kompetenzorientierte Standardsetzung in Nordrhein-Westfalen staumlrken und sichern werden Ich bedanke mich bei allen die an der Entwick-lung des Kernlehrplans mitgearbeitet haben und an seiner Umsetzung in den Schulendes Landes mitwirken

Sylvia Loumlhrmann

Ministerin fuumlr Schule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalen

Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung

des Landes Nordrhein-WestfalenNr 0813

Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule

Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die gesellschaftswissenschaftlichen Faumlcher

RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung

v 26 6 2013 ndash 532-6031506-110656

Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hier-mit Kernlehrplaumlne fuumlr die gesellschaftswissenschaftlichen Faumlcher gemaumlszlig sect29 SchulG(BASS 1-1) festgesetzt

Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft

Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort

Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo

Heft 4719 Kernlehrplan ErziehungswissenschaftHeft 4715 Kernlehrplan GeographieHeft 4714 Kernlehrplan GeschichteHeft 4716 Kernlehrplan PhilosophieHeft 4729 Kernlehrplan PsychologieHeft 4718 Kernlehrplan RechtHeft 4717 Kernlehrplan Sozialwissenschaften und SozialwissenschaftenWirtschaft

Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten

Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft

bull Lehrplan Erziehungswissenschaft RdErl vom 3 3 1999(BASS 15 ndash 31 Nr 19)

Runderlass

bull Lehrplan Erdkunde RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 15)

bull Lehrplan Geschichte RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 14)

bull Lehrplan Philosophie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 16)

bull Lehrplan Psychologie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 29)

bull Lehrplan Recht RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 18)

bull Lehrplan Sozialwissenschaften RdErl vom 3 3 1999(BASS 15 ndash 31 Nr 17)

bull Handreichung Oumlkonomische Schwerpunktbildung im Fach Sozialwissenschaftenin der gymnasialen Oberstufe RdErl vom 27 4 2004(BASS 15 ndash 31 Nr 172)

Inhalt

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99

1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 141421 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 151522 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Einfuumlhrungsphase 202023 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Qualifikationsphase 2626231 Grundkurs 2626232 Leistungskurs 3434

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4444

4 Abiturpruumlfung 4949

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 5353

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

9

Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

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1 Aufgaben und Ziele des Faches

Die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes leisten einen gemeinsa-menBeitrag zur Entwicklung vonKompetenzen die das Verstehen derWirklichkeit sowiegesellschaftlich wirksamer Strukturen und Prozesse ermoumlglichen und die Mitwirkungin demokratisch verfassten Gemeinwesen unterstuumltzen sollen Gemeinsam befassensie sich mit den Moumlglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns imHinblick auf die jeweiligen individuellen gesellschaftlichen zeit- und raumbezogenenVoraussetzungen Bedingungen und Auswirkungen Durch die Vermittlung gesellschafts-wissenschaftlich relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen tragen sie in besonde-rer Weise zum Aufbau eines Orientierungs- Deutungs- Kultur- und Weltwissens beiDies foumlrdert die Entwicklung einer eigenen Identitaumlt sowie die Faumlhigkeit zur selbststaumln-digen Urteilsbildung und schafft damit die Grundlage fuumlr das Wahrnehmen eigenerLebenschancen sowie fuumlr eine reflektierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichenLebenswirklichkeiten

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes im Rahmender Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter- undkulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit sprach- und naturwissenschaftlichen Feldernsowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Diesen Beitrag leistet das Fach Geschichte insbesondere durch die systematischeAnalyse von historischen Bezuumlgen und Prozessen in die Menschen immer eingebundensind Fachlich geht es also im Kern um die exemplarisch an historischen Gegenstaumlndenzu gewinnende Erkenntnis dass das gesamte Umfeld des Menschen vom Nahbereichbis hin zu den groszligen Systemen von internationalen Organisationen Staat GesellschaftWirtschaft undKultur in komplexen historischen Prozessen entstanden ist und staumlndigemWandel unterliegt

Fuumlr das Fach charakteristisch ist historisches Denken welches dadurch gepraumlgt ist

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Aufgaben und Ziele des Faches

dass Historie immer narrative Struktur hat Konstitutiv fuumlr historisches Denken ist des-halb die bdquo(Re-)Konstruktionldquo also die Formulierung historischer Fragen sowie die Er-mittlung von Vergangenem und deren synchrone oder diachrone deutende Verbindungzu historischen Zusammenhaumlngen als Kontexte oder Entwicklungen Zu historischemDenken gehoumlrt auch die bdquoDekonstruktionldquo vorhandener historischer Orientierungsan-gebote also in Narrationen enthaltener Deutungen und Beschreibungen wie sie denSchuumllerinnen und Schuumllern in den Angeboten der Geschichtskultur entgegentreten His-torisches Denken ist gepraumlgt durch Multiperspektivitaumlt und die Beachtung historischerQualitaumltskriterien (Triftigkeit historischer Narrationen) die den fachlichen Anspruchder jeweils erzaumlhlten Geschichte sichern

Durch die reflektierte Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen PersonenProzessen und Strukturen gewinnen die Schuumllerinnen und Schuumller Einsichten in dieKomplexitaumlt geschichtlicher Prozesse in Dauer und Wandel in Gleichzeitigkeit undUngleichzeitigkeit in Beharrung aber auch Veraumlnderbarkeit von Ordnungen mit ihrenChancen und Risiken in das wechselseitige Bedingungsverhaumlltnis von Person und Struk-tur Sie erkennen die Faktoren und Wirkungszusammenhaumlnge die zum Verstaumlndnis undzur Erklaumlrung von Gegenwartsphaumlnomenen erforderlich sind und erfassen so das Ge-wordensein der gegenwaumlrtigen Welt Das Fach Geschichte schafft auszligerdem Einsichtenin jene Existenzformen und Denkvorstellungen fruumlherer Epochen oder anderer Kultu-ren welche nicht unmittelbar mit unserer Gegenwart verbunden sind Die reflektierteAuseinandersetzung mit dem Anderssein bewirkt in Kenntnis der Alternativen zum bdquoHierund Jetztldquo eine kritische Distanz somit die Einsicht in die historische Gebundenheitdes eigenen Standortes und den Gewinn neuer Handlungsperspektiven Durch dieanalytische Durchdringung der Wirklichkeit mit ihren gesellschaftlich gewordenen undwirksamen Strukturen schafft das Fach Geschichte personale und soziale Orientierungder Schuumllerinnen und Schuumller und befaumlhigt sie zur kompetenten Teilhabe am gesell-schaftlichen Umgang mit Geschichte an der Geschichts- und Erinnerungskultur sowiezur aktiven Mitwirkung und Mitgestaltung unseres demokratischen Gemeinwesens

Die Aufgaben des Geschichtsunterrichts sind fokussiert im Auftrag der Foumlrderung ei-nes reflektierten Geschichtsbewusstseins Geschichtsbewusstsein meint die Verschraumln-kung der Wahrnehmungen und Deutungen von Vergangenheit mit Gegenwartserfah-rungen und Zukunftserwartungen Das angestrebte Geschichtsbewusstsein wird alsreflektiert gekennzeichnet um zu betonen dass es sich des Konstruktionscharakters vonGeschichte seiner eigenen Standortgebundenheit und Perspektivitaumlt bewusst sein sollDie Beherrschung der Faumlhigkeiten zur sinnbildenden Darstellung von Geschichte sowiezur Analyse und Beurteilung historischer Narrationen charakterisieren ein reflektiertesGeschichtsbewusstsein Ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein steht somit gleicherma-

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Aufgaben und Ziele des Faches

szligen gegen bdquoIdentitaumltslosigkeitldquo als auch verfestigte Geschichtsbilder Es leitet zu einemaktiven demokratischen Umgang mit konkurrierenden Identitaumlten an

In der Einfuumlhrungsphase befassen sich die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralenhistorischen Fragestellungen Sie erweitern und systematisieren ihre Kompetenzen zurInterpretation von Quellen und Analyse von Darstellungen um so ein inhaltlich wiemethodisch tragfaumlhiges Fundament fuumlr die weitere Arbeit im Unterricht der Qualifikati-onsphase im Fach Geschichte zu legen

Grundkurse im Fach Geschichte repraumlsentieren das Lernniveau der gymnasialenOberstufe im Hinblick auf eine fundierte Allgemeinbildung und eine grundlegendewissenschaftspropaumldeutische Ausbildung Sie sollen in grundlegende FragestellungenSachverhalte Problemkomplexe und Strukturen einfuumlhren und wesentliche Arbeitsme-thoden des Faches vermitteln

Leistungskurse im Fach Geschichte zeichnen sich gegenuumlber den Grundkursen durchein houmlheres Maszlig an Differenziertheit der angestrebten kognitiven Operationen undeinen houmlheren angestrebten Grad vertiefter Reflexion aus Umfang Komplexitaumlt undAbstraktionsgrad der Kompetenzen sowie der Umfang der zugrunde liegenden Quellenund Darstellungen sind groumlszliger Ferner wird in Leistungskursen im Vergleich zu Grund-kursen ein houmlherer Grad an Selbststaumlndigkeit in der Ausfuumlhrung Vernetzung und demTransfer entsprechender Operationen erwartet

Zusatzkurse beruumlcksichtigen mindestens zwei der sieben Inhaltsfelder aus denendie Lehrkraumlfte ausgehend von Lernendeninteressen Schulprogrammschwerpunktenund aktuellen Ereignissen der Erinnerungskultur verschiedene Kompetenzerwartungenund inhaltliche Schwerpunkte des Kernlehrplans auswaumlhlen Dabei werden alle vierKompetenzbereiche des Fachs angemessen beruumlcksichtigt

Im bilingualen Unterrichtwerden neben den sachfachbezogenen Kompetenzen fach-sprachliche und fachmethodische Kompetenzen auch in der Partnersprache sowieinterkulturelle Kompetenzen entwickelt Im Rahmen der in diesem Kernlehrplan ausge-wiesenen Kompetenzerwartungen koumlnnen ggf inhaltliche Bezuumlge zu den Kulturen derjeweiligen Partnersprache hergestellt werden

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Fuumlr ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein ist eine Reihe spezieller und untereinandervernetzter Teilkompetenzen konstitutiv die als Sach- Methoden- Urteils- sowie Hand-lungskompetenz bezeichnet werden koumlnnen Die Kompetenzbereiche sind aufeinanderbezogen werden hier aber aus analytischen Gruumlnden unterschieden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Geschichtliches Denken braucht ein basales Wissen uumlber Zeitvorstel-lungen und Datierungssysteme historische Epochen Prozesse und Strukturen Insofernist die Kenntnis von Sachverhalten Voraussetzung und Bestandteil der Sachkompe-tenz Da diese Kenntnis aber ohne sinngebende Verknuumlpfung und einen reflektiertenUmgang mit den enthaltenen Deutungen unfruchtbar bleibt bildet die Befaumlhigungzum Umgang mit Narrationen den Kern dieser Kompetenz Sie besteht sowohl in derFaumlhigkeit vergangene Gegebenheiten Entwicklungen und Lebensgeschichten aus Quel-len zu erfassen synchrone Zusammenhaumlnge und diachrone Entwicklungen deutend

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

zu (re-)konstruieren und sinnvoll darzustellen als auch in der Faumlhigkeit vorhandeneKontextualisierungen Deutungen und Beschreibungen auf ihre Voraussetzungen undAbsichten hin zu analysieren Voraussetzung hierfuumlr ist dass die Schuumllerinnen und Schuuml-ler mit solchen fachspezifischen Kategorien und Begriffen umgehen koumlnnen mit derenHilfe die Domaumlne des Historischen strukturiert und erschlossen wird

Methodenkompetenz Methodenkompetenz im Fach Geschichte bedeutet dass dieSchuumllerinnen und Schuumller uumlber diejenigen Verfahrensweisen verfuumlgen die notwendigsind um Fragen aus der Gegenwart an die Vergangenheit zu stellen Informationen zubeschaffen historische Verlaumlufe und Strukturen zu analysieren Zusammenhaumlnge zu er-klaumlren und darzustellen sowie mit konkurrierenden Deutungen umzugehen Fundamentdieser Arbeit ist die Beschaumlftigung mit Quellen und Darstellungen Schwerpunkte derMethodenkompetenz sind vor diesem Hintergrund der fachgerechte Umgang mit derInterpretation von Quellen verschiedener Gattungen und der Analyse von und der kriti-schen Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen historischer Darstellung sowie dieEntwicklung eigenstaumlndiger historischer Argumentationen Zur Methodenkompetenzgehoumlrt auch die Faumlhigkeit historische Sachverhalte eigenstaumlndig adressatengerechtund (fach-)sprachlich korrekt darzustellen und zu praumlsentieren

Urteilskompetenz Uumlber Urteilskompetenz verfuumlgen die Schuumllerinnen und Schuumllerwenn sie ein durch Argumente begruumlndetes Urteil formulieren koumlnnen Sachurteilegelten der Auswahl Verknuumlpfung und Deutung historischer Ereignisse und Zusam-menhaumlnge Guumltekriterien hierfuumlr sind sachliche Angemessenheit innere Stimmigkeitund ausreichende Triftigkeit von Argumenten Bei Werturteilen werden daruumlber hinausnormative Kategorien auf historische Sachverhalte angewendet und offen gelegt eigeneWertmaszligstaumlbe werden reflektiert Zeitbedingtheit bzw Dauerhaftigkeit vonWertmaszligstauml-ben beruumlcksichtigt Die Befaumlhigung zur Identifizierung und Einnahme unterschiedlicherPerspektiven ist Bestandteil von Urteilskompetenz

Handlungskompetenz Dieser Kompetenzbereich umfasst Kompetenzen die erfor-derlich sind um Prozesse und Ergebnisse historischen Denkens lebensweltlich wirksamwerden zu lassen Dabei geht es also um geschichtlich reflektierte Handlungsdispositio-nen und die Teilhabe an der Geschichts- und Erinnerungskultur Lebensweltlich wirksamwird historisches Denken wenn ein bestehendes Geschichtsbild auf der Basis gewon-nener Erkenntnisse erweitert oder veraumlndert wird Dabei leisten die Schuumllerinnen undSchuumller die (Re-)Organisation ihrer Vorstellungen von und Einstellungen zur Vergangen-

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

heit Werden dabei explizit die aktuellen Einstellungen der eigenen Person oder Gruppezur historischen Welt einbezogen so zeigen die Schuumllerinnen und Schuumller die FaumlhigkeitErkenntnisse auch fuumlr eigene Orientierung zu nutzen Werden historische Erfahrungengenutzt um Bedingungen und Moumlglichkeiten eigenen Handelns zu reflektieren sowieZiele und Strategien dieses Handelns zu entwerfen so zeigt sich eine Handlungskompe-tenz die auch zu konkretem Handeln in der Gesellschaft befaumlhigen kann Ein solchesHandeln findet auch in Unterricht und Schuloumlffentlichkeit statt wenn Schuumllerinnenund Schuumller die erworbenen Sach- Methoden- und Urteilskompetenzen verwendenkoumlnnen um an historischen Deutungsprozessen und Kontroversen (ggf auch simulativ)teilzunehmen

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Historische Kompetenz soll deshalb mit Blick auf die nachfolgen-den Inhaltsfelder entwickelt werden Die Auswahl der Inhaltsfelder geht im Interesse derGegenwartsbezogenheit und der Lebensweltorientierung von Fragen aus die den Men-schen zu Beginn des 21 Jahrhunderts als bedeutsam erscheinen Hierzu gehoumlren Fragendie sich aufgrund von Globalisierungsprozessen aus den vermehrten Begegnungen vonKulturen ergeben des Weiteren Fragen nach der Durchsetzung der Menschenrechtenach der Gestaltung von Herrschaft und der Gewaumlhrleistung von Partizipation nachder Erhaltung des inneren und aumluszligeren Friedens nach den Chancen und dem Preis vonModernisierung in der Industriegesellschaft auch im Hinblick auf soziale Gleichheit bzwUngleichheit nach der Bedeutung der nationalen Identitaumlt in multikulturellen sowie po-litisch und oumlkonomisch global verflochtenen Gesellschaften sowie nach der historischenErinnerung besonders an die Zeit des Nationalsozialismus

Inhaltsfeld 983426 Erfahrung mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive Das In-haltsfeld geht aus historischer Sicht den Fragen nach Was ist Fremdsein Wo beginntdie Fremde Was erfaumlhrt man in der Fremde Was bedeutet das Ankommen und dasVerbleiben in der Fremde Damit eroumlffnet das Inhaltsfeld einen zentralen Zugriff aufMenschen- und Weltbilder von Gesellschaften Groszliggruppen oder Einzelpersonen inzeitlicher Tiefe und raumlumlicher Breite Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit zeitge-noumlssischen Vorstellungen uumlber als fremd wahrgenommene Kulturkreise und Angehoumlrigeanderer Religionen und Zivilisationsformen erfahren die Schuumllerinnen und Schuumller denKonstruktcharakter des Begriffs bdquoFremdseinldquo und die bdquoGrenzlinienldquo fruumlherer wie auchheutiger Selbst- und Fremdwahrnehmungen Vor demHintergrund der sich vertiefenden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

globalen Verflechtungen und der damit einhergehenden veraumlnderten lebensweltlichenOrientierung traumlgt das Erfahren und Verstehen des bdquoFremdenldquo (Alteritaumltserfahrung)wesentlich zur Herausbildung und Erweiterung der eigenen Subjektivitaumlt und der Ge-sellschaftlichkeit bei

Inhaltsfeld 983427 IslamischeWelt ndash christlicheWelt Begegnung zweier Kulturen inMit-telalter und fruumlher Neuzeit Das Inhaltsfeld gibt einer Gegenwartsthematik die his-torische Tiefe und traumlgt zur Reflexion von gegenwaumlrtig wirksamen Feindbildern undStereotypen bei Die historische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ausprauml-gungen von Islam und Christentum ihren verschiedenen in der Geschichte entwickeltenVerstaumlndnissen von Religion und Staat und ihrer kulturellen Leistung in der mittelalter-lichen Welt aber auch mit den wechselseitigen Konflikten und den unterschiedlichenWeiterentwicklungen der jeweiligen Kultur verlangt von den Schuumllerinnen und SchuumllernFremdverstehen und einen Perspektivenwechsel der sie in die Lage versetzt eigeneStandpunkte zu hinterfragen

Inhaltsfeld 983428 Die Menschenrechte in historischer Perspektive Das Inhaltsfeld er-oumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern einen reflektierten historischen Zugriff auf dieGrundlagen unseres heutigen Rechts- Staats- und Freiheitsdenkens Die Menschen-und Buumlrgerrechte bilden die entscheidende Basis der westlichen aufgeklaumlrten Traditionund sind Maszligstab und Bewertungskriterium fuumlr eine gerechte politische Herrschaft undden Schutz der Staatsbuumlrgerinnen und -buumlrger Im historischen Ruumlckblick werden derenGenese deren Moumlglichkeiten und Grenzen sowie die Debatte um deren universelleGuumlltigkeit behandelt

Inhaltsfeld 983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und KriseDas Inhaltsfeld macht den Schuumllerinnen und Schuumllern unter Ruumlckgriff auf die Epo-che zwischen 1880 und 1930 die historischen Bedingungen der europaumlischen Moderneund damit der eigenen Lebenswelten aus sozial- wirtschafts- und umweltgeschichtli-cher Perspektive deutlich Die Problematik des modernen Krieges zeigt exemplarischdass Weiterentwicklungen nicht immer positive Effekte mit sich bringen wodurch daszeitgenoumlssische Modernitaumlts- und Fortschrittsverstaumlndnis in Frage gestellt wurde undwird Die zunehmenden Verflechtungen internationaler wirtschaftlicher und politischerEntwicklungen und ihre Ruumlckwirkungen auf nationale politische Entscheidungen und Le-bensbedingungen verweisen auch in ihrer krisenhaften Zuspitzung auf gesellschaftlichrelevante Gegenwartsthemen wie Globalisierung und Migration

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Herrschafts-strukturen Nachwirkungen und Deutungen Das Inhaltsfeld geht aus von den his-torischen Bedingungen und Auspraumlgungen der NS-Herrschaft Die vertiefte Ausein-andersetzung mit Strukturen totalitaumlrer Herrschaft fordert auf zu einer begruumlndetenReflexion des eigenen Demokratieverstaumlndnisses insbesondere auch vor dem Hinter-grund kultureller Diversitaumlt Die unterschiedliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit inden beiden deutschen Staaten zeigt exemplarisch wie ideologisch begruumlndete Sichtwei-sen eine verschiedenartige Konstruktion von Geschichte bedingen Von dauerhaftemGegenwartsbezug bleibt die Frage nach der heutigen Verantwortung beim Umgang mitder NS-Vergangenheit

Inhaltsfeld 983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert Das Inhaltsfeld konfrontiert die Schuumllerinnen und Schuumller mit der ver-meintlichen Selbstverstaumlndlichkeit bdquoNationldquo d h es relativiert deren historische Be-deutsamkeit durch Historisierung dekonstruiert ihren quasi-natuumlrlichen Charakter undproblematisiert sie durch die Auseinandersetzung mit Nationalismen die exklusiv unddestruktiv gewirkt haben Gleichzeitig soll aber auch das freiheitlich-demokratischePotenzial das der Begriff und der Sachverhalt bdquoNationldquo von ihren Anfaumlngen her in sichenthalten deutlich werden Die Frage welche Bedeutung die jeweilige nationale bzwbinationale Identitaumlt fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller hat wird an diesem historischenGegenstand exemplarisch in den Blick geruumlckt

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne DasInhaltsfeld behandelt im Laumlngsschnitt ein Thema das seine Bedeutsamkeit aus derkontinuierlich vorhandenen Problematik bezieht den Frieden nach kriegerischen Kon-flikten wieder herzustellen und zu sichern Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen alsoBedingungen fuumlr Frieden An ausgewaumlhlten in ihren historischen Voraussetzungenunterschiedlichen Beispielen werden Zielsetzungen von Beteiligten Bestimmungen vonFriedensvertraumlgen oder -ordnungen und deren jeweilige Wirkung auf und Bedeutungfuumlr einen Friedenszustand behandelt Daruumlber hinaus geht es um die gegenwarts- undzukunftsbedeutsamen Fragen nach der Struktur militaumlrischer Auseinandersetzungensowie der Machbarkeit von Frieden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende derEinfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei wer-den zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichenaufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhalts-felduumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen angeleitet ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale unter sachgerechter Verwendung ausgewaumlhlter historischer Fachbe-griffe (SK2)

unterscheiden Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkun-gen historischer Ereignisse und Prozesse (SK3)

beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteurein ihrer jeweils durch zeitgenoumlssische Rahmenbedingungen gepraumlgten Eigenart(SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter demAspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersu-chung (MK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

recherchieren fachgerecht innerhalb und auszligerhalb der Schule in relevanten Me-dien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen(MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen Bezuumlge zwischen ihnen her(MK3)

identifizieren Verstehensprobleme und fuumlhren die notwendigen Klaumlrungen herbei(MK4)

analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5)

wenden aufgabengeleitet an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischenAuseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachlicheQuellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Schaubilder Bilder Karikaturenund Filme (MK7)

stellen grundlegende Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet und struktu-riert in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicherMittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssystemeanschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seinehistorische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Beruumlcksichtigung bzw Ge-wichtung verschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen angeleitet Grundlagen Anspruumlche und Konsequenzen einzelner Denk-und Legitimationsmuster Weltsichten und Menschenbilder (UK4)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen angeleitet die Angemessenheit vonwesentlichen Begriffsverwendungenfuumlr historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen Deutungenunter Beruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten angeleitet historische Sachverhalte unter Benennung der wesentlichenjeweils zugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch dieuumlberzeitlichen Geltungsanspruumlche von Wertesystemen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenenPerson und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1)

entwickeln Ansaumltze fuumlr Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtungder Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Ent-scheidungsprozessen (HK2)

beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich begruumlndet fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentli-chen Erinnerungskultur (HK4)

entwerfen ggf in kritischer Distanz eigene Beitraumlge zu ausgewaumlhlten Formen deroumlffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-)oumlf-fentlichen Diskurs teil (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter undfruumlher Neuzeit

983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Darstellung der Germanen in roumlmischer Perspektive

Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa

Was Reisende erzaumlhlen ndash Selbst- und Fremdbild in der fruumlhen Neuzeit

Fremdsein Vielfalt und Integration ndash Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im19 und 20 Jahrhundert

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie bdquoder Germaneldquo bdquoderRoumlmerldquo und bdquoder Barbarldquo und die damit einhergehende Zuschreibung normativerArt

erklaumlren mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhandvon Weltkarten (Asien und Europa)

analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweiligeSelbstbild wie sie sich in Quellen zu den europaumlischen Entdeckungen Eroberun-gen oder Reisen in Afrika und Amerika in der fruumlhen Neuzeit dokumentieren

stellen an ausgewaumlhlten Beispielen die Losloumlsung der von Arbeitsmigration Be-troffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfaumlltige Verortung inihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Darstellung der Germanen in roumlmischen Quellen im Hinblick aufimmanente und offene Selbst- und Fremdbilder

beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher technischer und geographischer Kennt-nisse auf das Weltbild fruumlher und heute

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

39

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

41

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

43

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

44

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 4: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Vorwort

das Lehrplaninformationssystem desMinisteriums fuumlr Schule undWeiterbildung ndash sowieImplementations- und Fortbildungsangebote bereitgestellt

Ich bin zuversichtlich dasswirmit dem vorliegendenKernlehrplan und den genanntenUnterstuumltzungsmaszlignahmen die kompetenzorientierte Standardsetzung in Nordrhein-Westfalen staumlrken und sichern werden Ich bedanke mich bei allen die an der Entwick-lung des Kernlehrplans mitgearbeitet haben und an seiner Umsetzung in den Schulendes Landes mitwirken

Sylvia Loumlhrmann

Ministerin fuumlr Schule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalen

Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung

des Landes Nordrhein-WestfalenNr 0813

Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule

Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die gesellschaftswissenschaftlichen Faumlcher

RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung

v 26 6 2013 ndash 532-6031506-110656

Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hier-mit Kernlehrplaumlne fuumlr die gesellschaftswissenschaftlichen Faumlcher gemaumlszlig sect29 SchulG(BASS 1-1) festgesetzt

Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft

Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort

Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo

Heft 4719 Kernlehrplan ErziehungswissenschaftHeft 4715 Kernlehrplan GeographieHeft 4714 Kernlehrplan GeschichteHeft 4716 Kernlehrplan PhilosophieHeft 4729 Kernlehrplan PsychologieHeft 4718 Kernlehrplan RechtHeft 4717 Kernlehrplan Sozialwissenschaften und SozialwissenschaftenWirtschaft

Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten

Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft

bull Lehrplan Erziehungswissenschaft RdErl vom 3 3 1999(BASS 15 ndash 31 Nr 19)

Runderlass

bull Lehrplan Erdkunde RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 15)

bull Lehrplan Geschichte RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 14)

bull Lehrplan Philosophie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 16)

bull Lehrplan Psychologie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 29)

bull Lehrplan Recht RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 18)

bull Lehrplan Sozialwissenschaften RdErl vom 3 3 1999(BASS 15 ndash 31 Nr 17)

bull Handreichung Oumlkonomische Schwerpunktbildung im Fach Sozialwissenschaftenin der gymnasialen Oberstufe RdErl vom 27 4 2004(BASS 15 ndash 31 Nr 172)

Inhalt

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99

1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 141421 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 151522 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Einfuumlhrungsphase 202023 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Qualifikationsphase 2626231 Grundkurs 2626232 Leistungskurs 3434

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4444

4 Abiturpruumlfung 4949

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 5353

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

9

Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

10

1 Aufgaben und Ziele des Faches

Die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes leisten einen gemeinsa-menBeitrag zur Entwicklung vonKompetenzen die das Verstehen derWirklichkeit sowiegesellschaftlich wirksamer Strukturen und Prozesse ermoumlglichen und die Mitwirkungin demokratisch verfassten Gemeinwesen unterstuumltzen sollen Gemeinsam befassensie sich mit den Moumlglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns imHinblick auf die jeweiligen individuellen gesellschaftlichen zeit- und raumbezogenenVoraussetzungen Bedingungen und Auswirkungen Durch die Vermittlung gesellschafts-wissenschaftlich relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen tragen sie in besonde-rer Weise zum Aufbau eines Orientierungs- Deutungs- Kultur- und Weltwissens beiDies foumlrdert die Entwicklung einer eigenen Identitaumlt sowie die Faumlhigkeit zur selbststaumln-digen Urteilsbildung und schafft damit die Grundlage fuumlr das Wahrnehmen eigenerLebenschancen sowie fuumlr eine reflektierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichenLebenswirklichkeiten

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes im Rahmender Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter- undkulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit sprach- und naturwissenschaftlichen Feldernsowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Diesen Beitrag leistet das Fach Geschichte insbesondere durch die systematischeAnalyse von historischen Bezuumlgen und Prozessen in die Menschen immer eingebundensind Fachlich geht es also im Kern um die exemplarisch an historischen Gegenstaumlndenzu gewinnende Erkenntnis dass das gesamte Umfeld des Menschen vom Nahbereichbis hin zu den groszligen Systemen von internationalen Organisationen Staat GesellschaftWirtschaft undKultur in komplexen historischen Prozessen entstanden ist und staumlndigemWandel unterliegt

Fuumlr das Fach charakteristisch ist historisches Denken welches dadurch gepraumlgt ist

11

Aufgaben und Ziele des Faches

dass Historie immer narrative Struktur hat Konstitutiv fuumlr historisches Denken ist des-halb die bdquo(Re-)Konstruktionldquo also die Formulierung historischer Fragen sowie die Er-mittlung von Vergangenem und deren synchrone oder diachrone deutende Verbindungzu historischen Zusammenhaumlngen als Kontexte oder Entwicklungen Zu historischemDenken gehoumlrt auch die bdquoDekonstruktionldquo vorhandener historischer Orientierungsan-gebote also in Narrationen enthaltener Deutungen und Beschreibungen wie sie denSchuumllerinnen und Schuumllern in den Angeboten der Geschichtskultur entgegentreten His-torisches Denken ist gepraumlgt durch Multiperspektivitaumlt und die Beachtung historischerQualitaumltskriterien (Triftigkeit historischer Narrationen) die den fachlichen Anspruchder jeweils erzaumlhlten Geschichte sichern

Durch die reflektierte Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen PersonenProzessen und Strukturen gewinnen die Schuumllerinnen und Schuumller Einsichten in dieKomplexitaumlt geschichtlicher Prozesse in Dauer und Wandel in Gleichzeitigkeit undUngleichzeitigkeit in Beharrung aber auch Veraumlnderbarkeit von Ordnungen mit ihrenChancen und Risiken in das wechselseitige Bedingungsverhaumlltnis von Person und Struk-tur Sie erkennen die Faktoren und Wirkungszusammenhaumlnge die zum Verstaumlndnis undzur Erklaumlrung von Gegenwartsphaumlnomenen erforderlich sind und erfassen so das Ge-wordensein der gegenwaumlrtigen Welt Das Fach Geschichte schafft auszligerdem Einsichtenin jene Existenzformen und Denkvorstellungen fruumlherer Epochen oder anderer Kultu-ren welche nicht unmittelbar mit unserer Gegenwart verbunden sind Die reflektierteAuseinandersetzung mit dem Anderssein bewirkt in Kenntnis der Alternativen zum bdquoHierund Jetztldquo eine kritische Distanz somit die Einsicht in die historische Gebundenheitdes eigenen Standortes und den Gewinn neuer Handlungsperspektiven Durch dieanalytische Durchdringung der Wirklichkeit mit ihren gesellschaftlich gewordenen undwirksamen Strukturen schafft das Fach Geschichte personale und soziale Orientierungder Schuumllerinnen und Schuumller und befaumlhigt sie zur kompetenten Teilhabe am gesell-schaftlichen Umgang mit Geschichte an der Geschichts- und Erinnerungskultur sowiezur aktiven Mitwirkung und Mitgestaltung unseres demokratischen Gemeinwesens

Die Aufgaben des Geschichtsunterrichts sind fokussiert im Auftrag der Foumlrderung ei-nes reflektierten Geschichtsbewusstseins Geschichtsbewusstsein meint die Verschraumln-kung der Wahrnehmungen und Deutungen von Vergangenheit mit Gegenwartserfah-rungen und Zukunftserwartungen Das angestrebte Geschichtsbewusstsein wird alsreflektiert gekennzeichnet um zu betonen dass es sich des Konstruktionscharakters vonGeschichte seiner eigenen Standortgebundenheit und Perspektivitaumlt bewusst sein sollDie Beherrschung der Faumlhigkeiten zur sinnbildenden Darstellung von Geschichte sowiezur Analyse und Beurteilung historischer Narrationen charakterisieren ein reflektiertesGeschichtsbewusstsein Ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein steht somit gleicherma-

12

Aufgaben und Ziele des Faches

szligen gegen bdquoIdentitaumltslosigkeitldquo als auch verfestigte Geschichtsbilder Es leitet zu einemaktiven demokratischen Umgang mit konkurrierenden Identitaumlten an

In der Einfuumlhrungsphase befassen sich die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralenhistorischen Fragestellungen Sie erweitern und systematisieren ihre Kompetenzen zurInterpretation von Quellen und Analyse von Darstellungen um so ein inhaltlich wiemethodisch tragfaumlhiges Fundament fuumlr die weitere Arbeit im Unterricht der Qualifikati-onsphase im Fach Geschichte zu legen

Grundkurse im Fach Geschichte repraumlsentieren das Lernniveau der gymnasialenOberstufe im Hinblick auf eine fundierte Allgemeinbildung und eine grundlegendewissenschaftspropaumldeutische Ausbildung Sie sollen in grundlegende FragestellungenSachverhalte Problemkomplexe und Strukturen einfuumlhren und wesentliche Arbeitsme-thoden des Faches vermitteln

Leistungskurse im Fach Geschichte zeichnen sich gegenuumlber den Grundkursen durchein houmlheres Maszlig an Differenziertheit der angestrebten kognitiven Operationen undeinen houmlheren angestrebten Grad vertiefter Reflexion aus Umfang Komplexitaumlt undAbstraktionsgrad der Kompetenzen sowie der Umfang der zugrunde liegenden Quellenund Darstellungen sind groumlszliger Ferner wird in Leistungskursen im Vergleich zu Grund-kursen ein houmlherer Grad an Selbststaumlndigkeit in der Ausfuumlhrung Vernetzung und demTransfer entsprechender Operationen erwartet

Zusatzkurse beruumlcksichtigen mindestens zwei der sieben Inhaltsfelder aus denendie Lehrkraumlfte ausgehend von Lernendeninteressen Schulprogrammschwerpunktenund aktuellen Ereignissen der Erinnerungskultur verschiedene Kompetenzerwartungenund inhaltliche Schwerpunkte des Kernlehrplans auswaumlhlen Dabei werden alle vierKompetenzbereiche des Fachs angemessen beruumlcksichtigt

Im bilingualen Unterrichtwerden neben den sachfachbezogenen Kompetenzen fach-sprachliche und fachmethodische Kompetenzen auch in der Partnersprache sowieinterkulturelle Kompetenzen entwickelt Im Rahmen der in diesem Kernlehrplan ausge-wiesenen Kompetenzerwartungen koumlnnen ggf inhaltliche Bezuumlge zu den Kulturen derjeweiligen Partnersprache hergestellt werden

13

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

14

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Fuumlr ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein ist eine Reihe spezieller und untereinandervernetzter Teilkompetenzen konstitutiv die als Sach- Methoden- Urteils- sowie Hand-lungskompetenz bezeichnet werden koumlnnen Die Kompetenzbereiche sind aufeinanderbezogen werden hier aber aus analytischen Gruumlnden unterschieden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Geschichtliches Denken braucht ein basales Wissen uumlber Zeitvorstel-lungen und Datierungssysteme historische Epochen Prozesse und Strukturen Insofernist die Kenntnis von Sachverhalten Voraussetzung und Bestandteil der Sachkompe-tenz Da diese Kenntnis aber ohne sinngebende Verknuumlpfung und einen reflektiertenUmgang mit den enthaltenen Deutungen unfruchtbar bleibt bildet die Befaumlhigungzum Umgang mit Narrationen den Kern dieser Kompetenz Sie besteht sowohl in derFaumlhigkeit vergangene Gegebenheiten Entwicklungen und Lebensgeschichten aus Quel-len zu erfassen synchrone Zusammenhaumlnge und diachrone Entwicklungen deutend

15

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

zu (re-)konstruieren und sinnvoll darzustellen als auch in der Faumlhigkeit vorhandeneKontextualisierungen Deutungen und Beschreibungen auf ihre Voraussetzungen undAbsichten hin zu analysieren Voraussetzung hierfuumlr ist dass die Schuumllerinnen und Schuuml-ler mit solchen fachspezifischen Kategorien und Begriffen umgehen koumlnnen mit derenHilfe die Domaumlne des Historischen strukturiert und erschlossen wird

Methodenkompetenz Methodenkompetenz im Fach Geschichte bedeutet dass dieSchuumllerinnen und Schuumller uumlber diejenigen Verfahrensweisen verfuumlgen die notwendigsind um Fragen aus der Gegenwart an die Vergangenheit zu stellen Informationen zubeschaffen historische Verlaumlufe und Strukturen zu analysieren Zusammenhaumlnge zu er-klaumlren und darzustellen sowie mit konkurrierenden Deutungen umzugehen Fundamentdieser Arbeit ist die Beschaumlftigung mit Quellen und Darstellungen Schwerpunkte derMethodenkompetenz sind vor diesem Hintergrund der fachgerechte Umgang mit derInterpretation von Quellen verschiedener Gattungen und der Analyse von und der kriti-schen Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen historischer Darstellung sowie dieEntwicklung eigenstaumlndiger historischer Argumentationen Zur Methodenkompetenzgehoumlrt auch die Faumlhigkeit historische Sachverhalte eigenstaumlndig adressatengerechtund (fach-)sprachlich korrekt darzustellen und zu praumlsentieren

Urteilskompetenz Uumlber Urteilskompetenz verfuumlgen die Schuumllerinnen und Schuumllerwenn sie ein durch Argumente begruumlndetes Urteil formulieren koumlnnen Sachurteilegelten der Auswahl Verknuumlpfung und Deutung historischer Ereignisse und Zusam-menhaumlnge Guumltekriterien hierfuumlr sind sachliche Angemessenheit innere Stimmigkeitund ausreichende Triftigkeit von Argumenten Bei Werturteilen werden daruumlber hinausnormative Kategorien auf historische Sachverhalte angewendet und offen gelegt eigeneWertmaszligstaumlbe werden reflektiert Zeitbedingtheit bzw Dauerhaftigkeit vonWertmaszligstauml-ben beruumlcksichtigt Die Befaumlhigung zur Identifizierung und Einnahme unterschiedlicherPerspektiven ist Bestandteil von Urteilskompetenz

Handlungskompetenz Dieser Kompetenzbereich umfasst Kompetenzen die erfor-derlich sind um Prozesse und Ergebnisse historischen Denkens lebensweltlich wirksamwerden zu lassen Dabei geht es also um geschichtlich reflektierte Handlungsdispositio-nen und die Teilhabe an der Geschichts- und Erinnerungskultur Lebensweltlich wirksamwird historisches Denken wenn ein bestehendes Geschichtsbild auf der Basis gewon-nener Erkenntnisse erweitert oder veraumlndert wird Dabei leisten die Schuumllerinnen undSchuumller die (Re-)Organisation ihrer Vorstellungen von und Einstellungen zur Vergangen-

16

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

heit Werden dabei explizit die aktuellen Einstellungen der eigenen Person oder Gruppezur historischen Welt einbezogen so zeigen die Schuumllerinnen und Schuumller die FaumlhigkeitErkenntnisse auch fuumlr eigene Orientierung zu nutzen Werden historische Erfahrungengenutzt um Bedingungen und Moumlglichkeiten eigenen Handelns zu reflektieren sowieZiele und Strategien dieses Handelns zu entwerfen so zeigt sich eine Handlungskompe-tenz die auch zu konkretem Handeln in der Gesellschaft befaumlhigen kann Ein solchesHandeln findet auch in Unterricht und Schuloumlffentlichkeit statt wenn Schuumllerinnenund Schuumller die erworbenen Sach- Methoden- und Urteilskompetenzen verwendenkoumlnnen um an historischen Deutungsprozessen und Kontroversen (ggf auch simulativ)teilzunehmen

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Historische Kompetenz soll deshalb mit Blick auf die nachfolgen-den Inhaltsfelder entwickelt werden Die Auswahl der Inhaltsfelder geht im Interesse derGegenwartsbezogenheit und der Lebensweltorientierung von Fragen aus die den Men-schen zu Beginn des 21 Jahrhunderts als bedeutsam erscheinen Hierzu gehoumlren Fragendie sich aufgrund von Globalisierungsprozessen aus den vermehrten Begegnungen vonKulturen ergeben des Weiteren Fragen nach der Durchsetzung der Menschenrechtenach der Gestaltung von Herrschaft und der Gewaumlhrleistung von Partizipation nachder Erhaltung des inneren und aumluszligeren Friedens nach den Chancen und dem Preis vonModernisierung in der Industriegesellschaft auch im Hinblick auf soziale Gleichheit bzwUngleichheit nach der Bedeutung der nationalen Identitaumlt in multikulturellen sowie po-litisch und oumlkonomisch global verflochtenen Gesellschaften sowie nach der historischenErinnerung besonders an die Zeit des Nationalsozialismus

Inhaltsfeld 983426 Erfahrung mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive Das In-haltsfeld geht aus historischer Sicht den Fragen nach Was ist Fremdsein Wo beginntdie Fremde Was erfaumlhrt man in der Fremde Was bedeutet das Ankommen und dasVerbleiben in der Fremde Damit eroumlffnet das Inhaltsfeld einen zentralen Zugriff aufMenschen- und Weltbilder von Gesellschaften Groszliggruppen oder Einzelpersonen inzeitlicher Tiefe und raumlumlicher Breite Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit zeitge-noumlssischen Vorstellungen uumlber als fremd wahrgenommene Kulturkreise und Angehoumlrigeanderer Religionen und Zivilisationsformen erfahren die Schuumllerinnen und Schuumller denKonstruktcharakter des Begriffs bdquoFremdseinldquo und die bdquoGrenzlinienldquo fruumlherer wie auchheutiger Selbst- und Fremdwahrnehmungen Vor demHintergrund der sich vertiefenden

17

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

globalen Verflechtungen und der damit einhergehenden veraumlnderten lebensweltlichenOrientierung traumlgt das Erfahren und Verstehen des bdquoFremdenldquo (Alteritaumltserfahrung)wesentlich zur Herausbildung und Erweiterung der eigenen Subjektivitaumlt und der Ge-sellschaftlichkeit bei

Inhaltsfeld 983427 IslamischeWelt ndash christlicheWelt Begegnung zweier Kulturen inMit-telalter und fruumlher Neuzeit Das Inhaltsfeld gibt einer Gegenwartsthematik die his-torische Tiefe und traumlgt zur Reflexion von gegenwaumlrtig wirksamen Feindbildern undStereotypen bei Die historische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ausprauml-gungen von Islam und Christentum ihren verschiedenen in der Geschichte entwickeltenVerstaumlndnissen von Religion und Staat und ihrer kulturellen Leistung in der mittelalter-lichen Welt aber auch mit den wechselseitigen Konflikten und den unterschiedlichenWeiterentwicklungen der jeweiligen Kultur verlangt von den Schuumllerinnen und SchuumllernFremdverstehen und einen Perspektivenwechsel der sie in die Lage versetzt eigeneStandpunkte zu hinterfragen

Inhaltsfeld 983428 Die Menschenrechte in historischer Perspektive Das Inhaltsfeld er-oumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern einen reflektierten historischen Zugriff auf dieGrundlagen unseres heutigen Rechts- Staats- und Freiheitsdenkens Die Menschen-und Buumlrgerrechte bilden die entscheidende Basis der westlichen aufgeklaumlrten Traditionund sind Maszligstab und Bewertungskriterium fuumlr eine gerechte politische Herrschaft undden Schutz der Staatsbuumlrgerinnen und -buumlrger Im historischen Ruumlckblick werden derenGenese deren Moumlglichkeiten und Grenzen sowie die Debatte um deren universelleGuumlltigkeit behandelt

Inhaltsfeld 983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und KriseDas Inhaltsfeld macht den Schuumllerinnen und Schuumllern unter Ruumlckgriff auf die Epo-che zwischen 1880 und 1930 die historischen Bedingungen der europaumlischen Moderneund damit der eigenen Lebenswelten aus sozial- wirtschafts- und umweltgeschichtli-cher Perspektive deutlich Die Problematik des modernen Krieges zeigt exemplarischdass Weiterentwicklungen nicht immer positive Effekte mit sich bringen wodurch daszeitgenoumlssische Modernitaumlts- und Fortschrittsverstaumlndnis in Frage gestellt wurde undwird Die zunehmenden Verflechtungen internationaler wirtschaftlicher und politischerEntwicklungen und ihre Ruumlckwirkungen auf nationale politische Entscheidungen und Le-bensbedingungen verweisen auch in ihrer krisenhaften Zuspitzung auf gesellschaftlichrelevante Gegenwartsthemen wie Globalisierung und Migration

18

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Herrschafts-strukturen Nachwirkungen und Deutungen Das Inhaltsfeld geht aus von den his-torischen Bedingungen und Auspraumlgungen der NS-Herrschaft Die vertiefte Ausein-andersetzung mit Strukturen totalitaumlrer Herrschaft fordert auf zu einer begruumlndetenReflexion des eigenen Demokratieverstaumlndnisses insbesondere auch vor dem Hinter-grund kultureller Diversitaumlt Die unterschiedliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit inden beiden deutschen Staaten zeigt exemplarisch wie ideologisch begruumlndete Sichtwei-sen eine verschiedenartige Konstruktion von Geschichte bedingen Von dauerhaftemGegenwartsbezug bleibt die Frage nach der heutigen Verantwortung beim Umgang mitder NS-Vergangenheit

Inhaltsfeld 983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert Das Inhaltsfeld konfrontiert die Schuumllerinnen und Schuumller mit der ver-meintlichen Selbstverstaumlndlichkeit bdquoNationldquo d h es relativiert deren historische Be-deutsamkeit durch Historisierung dekonstruiert ihren quasi-natuumlrlichen Charakter undproblematisiert sie durch die Auseinandersetzung mit Nationalismen die exklusiv unddestruktiv gewirkt haben Gleichzeitig soll aber auch das freiheitlich-demokratischePotenzial das der Begriff und der Sachverhalt bdquoNationldquo von ihren Anfaumlngen her in sichenthalten deutlich werden Die Frage welche Bedeutung die jeweilige nationale bzwbinationale Identitaumlt fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller hat wird an diesem historischenGegenstand exemplarisch in den Blick geruumlckt

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne DasInhaltsfeld behandelt im Laumlngsschnitt ein Thema das seine Bedeutsamkeit aus derkontinuierlich vorhandenen Problematik bezieht den Frieden nach kriegerischen Kon-flikten wieder herzustellen und zu sichern Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen alsoBedingungen fuumlr Frieden An ausgewaumlhlten in ihren historischen Voraussetzungenunterschiedlichen Beispielen werden Zielsetzungen von Beteiligten Bestimmungen vonFriedensvertraumlgen oder -ordnungen und deren jeweilige Wirkung auf und Bedeutungfuumlr einen Friedenszustand behandelt Daruumlber hinaus geht es um die gegenwarts- undzukunftsbedeutsamen Fragen nach der Struktur militaumlrischer Auseinandersetzungensowie der Machbarkeit von Frieden

19

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende derEinfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei wer-den zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichenaufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhalts-felduumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen angeleitet ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale unter sachgerechter Verwendung ausgewaumlhlter historischer Fachbe-griffe (SK2)

unterscheiden Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkun-gen historischer Ereignisse und Prozesse (SK3)

beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteurein ihrer jeweils durch zeitgenoumlssische Rahmenbedingungen gepraumlgten Eigenart(SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter demAspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersu-chung (MK1)

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

recherchieren fachgerecht innerhalb und auszligerhalb der Schule in relevanten Me-dien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen(MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen Bezuumlge zwischen ihnen her(MK3)

identifizieren Verstehensprobleme und fuumlhren die notwendigen Klaumlrungen herbei(MK4)

analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5)

wenden aufgabengeleitet an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischenAuseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachlicheQuellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Schaubilder Bilder Karikaturenund Filme (MK7)

stellen grundlegende Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet und struktu-riert in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicherMittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssystemeanschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seinehistorische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Beruumlcksichtigung bzw Ge-wichtung verschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen angeleitet Grundlagen Anspruumlche und Konsequenzen einzelner Denk-und Legitimationsmuster Weltsichten und Menschenbilder (UK4)

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen angeleitet die Angemessenheit vonwesentlichen Begriffsverwendungenfuumlr historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen Deutungenunter Beruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten angeleitet historische Sachverhalte unter Benennung der wesentlichenjeweils zugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch dieuumlberzeitlichen Geltungsanspruumlche von Wertesystemen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenenPerson und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1)

entwickeln Ansaumltze fuumlr Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtungder Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Ent-scheidungsprozessen (HK2)

beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich begruumlndet fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentli-chen Erinnerungskultur (HK4)

entwerfen ggf in kritischer Distanz eigene Beitraumlge zu ausgewaumlhlten Formen deroumlffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-)oumlf-fentlichen Diskurs teil (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter undfruumlher Neuzeit

983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Darstellung der Germanen in roumlmischer Perspektive

Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa

Was Reisende erzaumlhlen ndash Selbst- und Fremdbild in der fruumlhen Neuzeit

Fremdsein Vielfalt und Integration ndash Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im19 und 20 Jahrhundert

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie bdquoder Germaneldquo bdquoderRoumlmerldquo und bdquoder Barbarldquo und die damit einhergehende Zuschreibung normativerArt

erklaumlren mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhandvon Weltkarten (Asien und Europa)

analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweiligeSelbstbild wie sie sich in Quellen zu den europaumlischen Entdeckungen Eroberun-gen oder Reisen in Afrika und Amerika in der fruumlhen Neuzeit dokumentieren

stellen an ausgewaumlhlten Beispielen die Losloumlsung der von Arbeitsmigration Be-troffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfaumlltige Verortung inihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Darstellung der Germanen in roumlmischen Quellen im Hinblick aufimmanente und offene Selbst- und Fremdbilder

beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher technischer und geographischer Kennt-nisse auf das Weltbild fruumlher und heute

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

39

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 5: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung

des Landes Nordrhein-WestfalenNr 0813

Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule

Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die gesellschaftswissenschaftlichen Faumlcher

RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung

v 26 6 2013 ndash 532-6031506-110656

Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hier-mit Kernlehrplaumlne fuumlr die gesellschaftswissenschaftlichen Faumlcher gemaumlszlig sect29 SchulG(BASS 1-1) festgesetzt

Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft

Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort

Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo

Heft 4719 Kernlehrplan ErziehungswissenschaftHeft 4715 Kernlehrplan GeographieHeft 4714 Kernlehrplan GeschichteHeft 4716 Kernlehrplan PhilosophieHeft 4729 Kernlehrplan PsychologieHeft 4718 Kernlehrplan RechtHeft 4717 Kernlehrplan Sozialwissenschaften und SozialwissenschaftenWirtschaft

Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten

Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft

bull Lehrplan Erziehungswissenschaft RdErl vom 3 3 1999(BASS 15 ndash 31 Nr 19)

Runderlass

bull Lehrplan Erdkunde RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 15)

bull Lehrplan Geschichte RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 14)

bull Lehrplan Philosophie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 16)

bull Lehrplan Psychologie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 29)

bull Lehrplan Recht RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 18)

bull Lehrplan Sozialwissenschaften RdErl vom 3 3 1999(BASS 15 ndash 31 Nr 17)

bull Handreichung Oumlkonomische Schwerpunktbildung im Fach Sozialwissenschaftenin der gymnasialen Oberstufe RdErl vom 27 4 2004(BASS 15 ndash 31 Nr 172)

Inhalt

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99

1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 141421 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 151522 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Einfuumlhrungsphase 202023 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Qualifikationsphase 2626231 Grundkurs 2626232 Leistungskurs 3434

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4444

4 Abiturpruumlfung 4949

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 5353

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

9

Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

10

1 Aufgaben und Ziele des Faches

Die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes leisten einen gemeinsa-menBeitrag zur Entwicklung vonKompetenzen die das Verstehen derWirklichkeit sowiegesellschaftlich wirksamer Strukturen und Prozesse ermoumlglichen und die Mitwirkungin demokratisch verfassten Gemeinwesen unterstuumltzen sollen Gemeinsam befassensie sich mit den Moumlglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns imHinblick auf die jeweiligen individuellen gesellschaftlichen zeit- und raumbezogenenVoraussetzungen Bedingungen und Auswirkungen Durch die Vermittlung gesellschafts-wissenschaftlich relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen tragen sie in besonde-rer Weise zum Aufbau eines Orientierungs- Deutungs- Kultur- und Weltwissens beiDies foumlrdert die Entwicklung einer eigenen Identitaumlt sowie die Faumlhigkeit zur selbststaumln-digen Urteilsbildung und schafft damit die Grundlage fuumlr das Wahrnehmen eigenerLebenschancen sowie fuumlr eine reflektierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichenLebenswirklichkeiten

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes im Rahmender Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter- undkulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit sprach- und naturwissenschaftlichen Feldernsowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Diesen Beitrag leistet das Fach Geschichte insbesondere durch die systematischeAnalyse von historischen Bezuumlgen und Prozessen in die Menschen immer eingebundensind Fachlich geht es also im Kern um die exemplarisch an historischen Gegenstaumlndenzu gewinnende Erkenntnis dass das gesamte Umfeld des Menschen vom Nahbereichbis hin zu den groszligen Systemen von internationalen Organisationen Staat GesellschaftWirtschaft undKultur in komplexen historischen Prozessen entstanden ist und staumlndigemWandel unterliegt

Fuumlr das Fach charakteristisch ist historisches Denken welches dadurch gepraumlgt ist

11

Aufgaben und Ziele des Faches

dass Historie immer narrative Struktur hat Konstitutiv fuumlr historisches Denken ist des-halb die bdquo(Re-)Konstruktionldquo also die Formulierung historischer Fragen sowie die Er-mittlung von Vergangenem und deren synchrone oder diachrone deutende Verbindungzu historischen Zusammenhaumlngen als Kontexte oder Entwicklungen Zu historischemDenken gehoumlrt auch die bdquoDekonstruktionldquo vorhandener historischer Orientierungsan-gebote also in Narrationen enthaltener Deutungen und Beschreibungen wie sie denSchuumllerinnen und Schuumllern in den Angeboten der Geschichtskultur entgegentreten His-torisches Denken ist gepraumlgt durch Multiperspektivitaumlt und die Beachtung historischerQualitaumltskriterien (Triftigkeit historischer Narrationen) die den fachlichen Anspruchder jeweils erzaumlhlten Geschichte sichern

Durch die reflektierte Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen PersonenProzessen und Strukturen gewinnen die Schuumllerinnen und Schuumller Einsichten in dieKomplexitaumlt geschichtlicher Prozesse in Dauer und Wandel in Gleichzeitigkeit undUngleichzeitigkeit in Beharrung aber auch Veraumlnderbarkeit von Ordnungen mit ihrenChancen und Risiken in das wechselseitige Bedingungsverhaumlltnis von Person und Struk-tur Sie erkennen die Faktoren und Wirkungszusammenhaumlnge die zum Verstaumlndnis undzur Erklaumlrung von Gegenwartsphaumlnomenen erforderlich sind und erfassen so das Ge-wordensein der gegenwaumlrtigen Welt Das Fach Geschichte schafft auszligerdem Einsichtenin jene Existenzformen und Denkvorstellungen fruumlherer Epochen oder anderer Kultu-ren welche nicht unmittelbar mit unserer Gegenwart verbunden sind Die reflektierteAuseinandersetzung mit dem Anderssein bewirkt in Kenntnis der Alternativen zum bdquoHierund Jetztldquo eine kritische Distanz somit die Einsicht in die historische Gebundenheitdes eigenen Standortes und den Gewinn neuer Handlungsperspektiven Durch dieanalytische Durchdringung der Wirklichkeit mit ihren gesellschaftlich gewordenen undwirksamen Strukturen schafft das Fach Geschichte personale und soziale Orientierungder Schuumllerinnen und Schuumller und befaumlhigt sie zur kompetenten Teilhabe am gesell-schaftlichen Umgang mit Geschichte an der Geschichts- und Erinnerungskultur sowiezur aktiven Mitwirkung und Mitgestaltung unseres demokratischen Gemeinwesens

Die Aufgaben des Geschichtsunterrichts sind fokussiert im Auftrag der Foumlrderung ei-nes reflektierten Geschichtsbewusstseins Geschichtsbewusstsein meint die Verschraumln-kung der Wahrnehmungen und Deutungen von Vergangenheit mit Gegenwartserfah-rungen und Zukunftserwartungen Das angestrebte Geschichtsbewusstsein wird alsreflektiert gekennzeichnet um zu betonen dass es sich des Konstruktionscharakters vonGeschichte seiner eigenen Standortgebundenheit und Perspektivitaumlt bewusst sein sollDie Beherrschung der Faumlhigkeiten zur sinnbildenden Darstellung von Geschichte sowiezur Analyse und Beurteilung historischer Narrationen charakterisieren ein reflektiertesGeschichtsbewusstsein Ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein steht somit gleicherma-

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Aufgaben und Ziele des Faches

szligen gegen bdquoIdentitaumltslosigkeitldquo als auch verfestigte Geschichtsbilder Es leitet zu einemaktiven demokratischen Umgang mit konkurrierenden Identitaumlten an

In der Einfuumlhrungsphase befassen sich die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralenhistorischen Fragestellungen Sie erweitern und systematisieren ihre Kompetenzen zurInterpretation von Quellen und Analyse von Darstellungen um so ein inhaltlich wiemethodisch tragfaumlhiges Fundament fuumlr die weitere Arbeit im Unterricht der Qualifikati-onsphase im Fach Geschichte zu legen

Grundkurse im Fach Geschichte repraumlsentieren das Lernniveau der gymnasialenOberstufe im Hinblick auf eine fundierte Allgemeinbildung und eine grundlegendewissenschaftspropaumldeutische Ausbildung Sie sollen in grundlegende FragestellungenSachverhalte Problemkomplexe und Strukturen einfuumlhren und wesentliche Arbeitsme-thoden des Faches vermitteln

Leistungskurse im Fach Geschichte zeichnen sich gegenuumlber den Grundkursen durchein houmlheres Maszlig an Differenziertheit der angestrebten kognitiven Operationen undeinen houmlheren angestrebten Grad vertiefter Reflexion aus Umfang Komplexitaumlt undAbstraktionsgrad der Kompetenzen sowie der Umfang der zugrunde liegenden Quellenund Darstellungen sind groumlszliger Ferner wird in Leistungskursen im Vergleich zu Grund-kursen ein houmlherer Grad an Selbststaumlndigkeit in der Ausfuumlhrung Vernetzung und demTransfer entsprechender Operationen erwartet

Zusatzkurse beruumlcksichtigen mindestens zwei der sieben Inhaltsfelder aus denendie Lehrkraumlfte ausgehend von Lernendeninteressen Schulprogrammschwerpunktenund aktuellen Ereignissen der Erinnerungskultur verschiedene Kompetenzerwartungenund inhaltliche Schwerpunkte des Kernlehrplans auswaumlhlen Dabei werden alle vierKompetenzbereiche des Fachs angemessen beruumlcksichtigt

Im bilingualen Unterrichtwerden neben den sachfachbezogenen Kompetenzen fach-sprachliche und fachmethodische Kompetenzen auch in der Partnersprache sowieinterkulturelle Kompetenzen entwickelt Im Rahmen der in diesem Kernlehrplan ausge-wiesenen Kompetenzerwartungen koumlnnen ggf inhaltliche Bezuumlge zu den Kulturen derjeweiligen Partnersprache hergestellt werden

13

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

14

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Fuumlr ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein ist eine Reihe spezieller und untereinandervernetzter Teilkompetenzen konstitutiv die als Sach- Methoden- Urteils- sowie Hand-lungskompetenz bezeichnet werden koumlnnen Die Kompetenzbereiche sind aufeinanderbezogen werden hier aber aus analytischen Gruumlnden unterschieden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Geschichtliches Denken braucht ein basales Wissen uumlber Zeitvorstel-lungen und Datierungssysteme historische Epochen Prozesse und Strukturen Insofernist die Kenntnis von Sachverhalten Voraussetzung und Bestandteil der Sachkompe-tenz Da diese Kenntnis aber ohne sinngebende Verknuumlpfung und einen reflektiertenUmgang mit den enthaltenen Deutungen unfruchtbar bleibt bildet die Befaumlhigungzum Umgang mit Narrationen den Kern dieser Kompetenz Sie besteht sowohl in derFaumlhigkeit vergangene Gegebenheiten Entwicklungen und Lebensgeschichten aus Quel-len zu erfassen synchrone Zusammenhaumlnge und diachrone Entwicklungen deutend

15

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

zu (re-)konstruieren und sinnvoll darzustellen als auch in der Faumlhigkeit vorhandeneKontextualisierungen Deutungen und Beschreibungen auf ihre Voraussetzungen undAbsichten hin zu analysieren Voraussetzung hierfuumlr ist dass die Schuumllerinnen und Schuuml-ler mit solchen fachspezifischen Kategorien und Begriffen umgehen koumlnnen mit derenHilfe die Domaumlne des Historischen strukturiert und erschlossen wird

Methodenkompetenz Methodenkompetenz im Fach Geschichte bedeutet dass dieSchuumllerinnen und Schuumller uumlber diejenigen Verfahrensweisen verfuumlgen die notwendigsind um Fragen aus der Gegenwart an die Vergangenheit zu stellen Informationen zubeschaffen historische Verlaumlufe und Strukturen zu analysieren Zusammenhaumlnge zu er-klaumlren und darzustellen sowie mit konkurrierenden Deutungen umzugehen Fundamentdieser Arbeit ist die Beschaumlftigung mit Quellen und Darstellungen Schwerpunkte derMethodenkompetenz sind vor diesem Hintergrund der fachgerechte Umgang mit derInterpretation von Quellen verschiedener Gattungen und der Analyse von und der kriti-schen Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen historischer Darstellung sowie dieEntwicklung eigenstaumlndiger historischer Argumentationen Zur Methodenkompetenzgehoumlrt auch die Faumlhigkeit historische Sachverhalte eigenstaumlndig adressatengerechtund (fach-)sprachlich korrekt darzustellen und zu praumlsentieren

Urteilskompetenz Uumlber Urteilskompetenz verfuumlgen die Schuumllerinnen und Schuumllerwenn sie ein durch Argumente begruumlndetes Urteil formulieren koumlnnen Sachurteilegelten der Auswahl Verknuumlpfung und Deutung historischer Ereignisse und Zusam-menhaumlnge Guumltekriterien hierfuumlr sind sachliche Angemessenheit innere Stimmigkeitund ausreichende Triftigkeit von Argumenten Bei Werturteilen werden daruumlber hinausnormative Kategorien auf historische Sachverhalte angewendet und offen gelegt eigeneWertmaszligstaumlbe werden reflektiert Zeitbedingtheit bzw Dauerhaftigkeit vonWertmaszligstauml-ben beruumlcksichtigt Die Befaumlhigung zur Identifizierung und Einnahme unterschiedlicherPerspektiven ist Bestandteil von Urteilskompetenz

Handlungskompetenz Dieser Kompetenzbereich umfasst Kompetenzen die erfor-derlich sind um Prozesse und Ergebnisse historischen Denkens lebensweltlich wirksamwerden zu lassen Dabei geht es also um geschichtlich reflektierte Handlungsdispositio-nen und die Teilhabe an der Geschichts- und Erinnerungskultur Lebensweltlich wirksamwird historisches Denken wenn ein bestehendes Geschichtsbild auf der Basis gewon-nener Erkenntnisse erweitert oder veraumlndert wird Dabei leisten die Schuumllerinnen undSchuumller die (Re-)Organisation ihrer Vorstellungen von und Einstellungen zur Vergangen-

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

heit Werden dabei explizit die aktuellen Einstellungen der eigenen Person oder Gruppezur historischen Welt einbezogen so zeigen die Schuumllerinnen und Schuumller die FaumlhigkeitErkenntnisse auch fuumlr eigene Orientierung zu nutzen Werden historische Erfahrungengenutzt um Bedingungen und Moumlglichkeiten eigenen Handelns zu reflektieren sowieZiele und Strategien dieses Handelns zu entwerfen so zeigt sich eine Handlungskompe-tenz die auch zu konkretem Handeln in der Gesellschaft befaumlhigen kann Ein solchesHandeln findet auch in Unterricht und Schuloumlffentlichkeit statt wenn Schuumllerinnenund Schuumller die erworbenen Sach- Methoden- und Urteilskompetenzen verwendenkoumlnnen um an historischen Deutungsprozessen und Kontroversen (ggf auch simulativ)teilzunehmen

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Historische Kompetenz soll deshalb mit Blick auf die nachfolgen-den Inhaltsfelder entwickelt werden Die Auswahl der Inhaltsfelder geht im Interesse derGegenwartsbezogenheit und der Lebensweltorientierung von Fragen aus die den Men-schen zu Beginn des 21 Jahrhunderts als bedeutsam erscheinen Hierzu gehoumlren Fragendie sich aufgrund von Globalisierungsprozessen aus den vermehrten Begegnungen vonKulturen ergeben des Weiteren Fragen nach der Durchsetzung der Menschenrechtenach der Gestaltung von Herrschaft und der Gewaumlhrleistung von Partizipation nachder Erhaltung des inneren und aumluszligeren Friedens nach den Chancen und dem Preis vonModernisierung in der Industriegesellschaft auch im Hinblick auf soziale Gleichheit bzwUngleichheit nach der Bedeutung der nationalen Identitaumlt in multikulturellen sowie po-litisch und oumlkonomisch global verflochtenen Gesellschaften sowie nach der historischenErinnerung besonders an die Zeit des Nationalsozialismus

Inhaltsfeld 983426 Erfahrung mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive Das In-haltsfeld geht aus historischer Sicht den Fragen nach Was ist Fremdsein Wo beginntdie Fremde Was erfaumlhrt man in der Fremde Was bedeutet das Ankommen und dasVerbleiben in der Fremde Damit eroumlffnet das Inhaltsfeld einen zentralen Zugriff aufMenschen- und Weltbilder von Gesellschaften Groszliggruppen oder Einzelpersonen inzeitlicher Tiefe und raumlumlicher Breite Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit zeitge-noumlssischen Vorstellungen uumlber als fremd wahrgenommene Kulturkreise und Angehoumlrigeanderer Religionen und Zivilisationsformen erfahren die Schuumllerinnen und Schuumller denKonstruktcharakter des Begriffs bdquoFremdseinldquo und die bdquoGrenzlinienldquo fruumlherer wie auchheutiger Selbst- und Fremdwahrnehmungen Vor demHintergrund der sich vertiefenden

17

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

globalen Verflechtungen und der damit einhergehenden veraumlnderten lebensweltlichenOrientierung traumlgt das Erfahren und Verstehen des bdquoFremdenldquo (Alteritaumltserfahrung)wesentlich zur Herausbildung und Erweiterung der eigenen Subjektivitaumlt und der Ge-sellschaftlichkeit bei

Inhaltsfeld 983427 IslamischeWelt ndash christlicheWelt Begegnung zweier Kulturen inMit-telalter und fruumlher Neuzeit Das Inhaltsfeld gibt einer Gegenwartsthematik die his-torische Tiefe und traumlgt zur Reflexion von gegenwaumlrtig wirksamen Feindbildern undStereotypen bei Die historische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ausprauml-gungen von Islam und Christentum ihren verschiedenen in der Geschichte entwickeltenVerstaumlndnissen von Religion und Staat und ihrer kulturellen Leistung in der mittelalter-lichen Welt aber auch mit den wechselseitigen Konflikten und den unterschiedlichenWeiterentwicklungen der jeweiligen Kultur verlangt von den Schuumllerinnen und SchuumllernFremdverstehen und einen Perspektivenwechsel der sie in die Lage versetzt eigeneStandpunkte zu hinterfragen

Inhaltsfeld 983428 Die Menschenrechte in historischer Perspektive Das Inhaltsfeld er-oumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern einen reflektierten historischen Zugriff auf dieGrundlagen unseres heutigen Rechts- Staats- und Freiheitsdenkens Die Menschen-und Buumlrgerrechte bilden die entscheidende Basis der westlichen aufgeklaumlrten Traditionund sind Maszligstab und Bewertungskriterium fuumlr eine gerechte politische Herrschaft undden Schutz der Staatsbuumlrgerinnen und -buumlrger Im historischen Ruumlckblick werden derenGenese deren Moumlglichkeiten und Grenzen sowie die Debatte um deren universelleGuumlltigkeit behandelt

Inhaltsfeld 983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und KriseDas Inhaltsfeld macht den Schuumllerinnen und Schuumllern unter Ruumlckgriff auf die Epo-che zwischen 1880 und 1930 die historischen Bedingungen der europaumlischen Moderneund damit der eigenen Lebenswelten aus sozial- wirtschafts- und umweltgeschichtli-cher Perspektive deutlich Die Problematik des modernen Krieges zeigt exemplarischdass Weiterentwicklungen nicht immer positive Effekte mit sich bringen wodurch daszeitgenoumlssische Modernitaumlts- und Fortschrittsverstaumlndnis in Frage gestellt wurde undwird Die zunehmenden Verflechtungen internationaler wirtschaftlicher und politischerEntwicklungen und ihre Ruumlckwirkungen auf nationale politische Entscheidungen und Le-bensbedingungen verweisen auch in ihrer krisenhaften Zuspitzung auf gesellschaftlichrelevante Gegenwartsthemen wie Globalisierung und Migration

18

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Herrschafts-strukturen Nachwirkungen und Deutungen Das Inhaltsfeld geht aus von den his-torischen Bedingungen und Auspraumlgungen der NS-Herrschaft Die vertiefte Ausein-andersetzung mit Strukturen totalitaumlrer Herrschaft fordert auf zu einer begruumlndetenReflexion des eigenen Demokratieverstaumlndnisses insbesondere auch vor dem Hinter-grund kultureller Diversitaumlt Die unterschiedliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit inden beiden deutschen Staaten zeigt exemplarisch wie ideologisch begruumlndete Sichtwei-sen eine verschiedenartige Konstruktion von Geschichte bedingen Von dauerhaftemGegenwartsbezug bleibt die Frage nach der heutigen Verantwortung beim Umgang mitder NS-Vergangenheit

Inhaltsfeld 983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert Das Inhaltsfeld konfrontiert die Schuumllerinnen und Schuumller mit der ver-meintlichen Selbstverstaumlndlichkeit bdquoNationldquo d h es relativiert deren historische Be-deutsamkeit durch Historisierung dekonstruiert ihren quasi-natuumlrlichen Charakter undproblematisiert sie durch die Auseinandersetzung mit Nationalismen die exklusiv unddestruktiv gewirkt haben Gleichzeitig soll aber auch das freiheitlich-demokratischePotenzial das der Begriff und der Sachverhalt bdquoNationldquo von ihren Anfaumlngen her in sichenthalten deutlich werden Die Frage welche Bedeutung die jeweilige nationale bzwbinationale Identitaumlt fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller hat wird an diesem historischenGegenstand exemplarisch in den Blick geruumlckt

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne DasInhaltsfeld behandelt im Laumlngsschnitt ein Thema das seine Bedeutsamkeit aus derkontinuierlich vorhandenen Problematik bezieht den Frieden nach kriegerischen Kon-flikten wieder herzustellen und zu sichern Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen alsoBedingungen fuumlr Frieden An ausgewaumlhlten in ihren historischen Voraussetzungenunterschiedlichen Beispielen werden Zielsetzungen von Beteiligten Bestimmungen vonFriedensvertraumlgen oder -ordnungen und deren jeweilige Wirkung auf und Bedeutungfuumlr einen Friedenszustand behandelt Daruumlber hinaus geht es um die gegenwarts- undzukunftsbedeutsamen Fragen nach der Struktur militaumlrischer Auseinandersetzungensowie der Machbarkeit von Frieden

19

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende derEinfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei wer-den zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichenaufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhalts-felduumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen angeleitet ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale unter sachgerechter Verwendung ausgewaumlhlter historischer Fachbe-griffe (SK2)

unterscheiden Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkun-gen historischer Ereignisse und Prozesse (SK3)

beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteurein ihrer jeweils durch zeitgenoumlssische Rahmenbedingungen gepraumlgten Eigenart(SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter demAspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersu-chung (MK1)

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

recherchieren fachgerecht innerhalb und auszligerhalb der Schule in relevanten Me-dien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen(MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen Bezuumlge zwischen ihnen her(MK3)

identifizieren Verstehensprobleme und fuumlhren die notwendigen Klaumlrungen herbei(MK4)

analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5)

wenden aufgabengeleitet an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischenAuseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachlicheQuellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Schaubilder Bilder Karikaturenund Filme (MK7)

stellen grundlegende Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet und struktu-riert in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicherMittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssystemeanschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seinehistorische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Beruumlcksichtigung bzw Ge-wichtung verschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen angeleitet Grundlagen Anspruumlche und Konsequenzen einzelner Denk-und Legitimationsmuster Weltsichten und Menschenbilder (UK4)

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen angeleitet die Angemessenheit vonwesentlichen Begriffsverwendungenfuumlr historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen Deutungenunter Beruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten angeleitet historische Sachverhalte unter Benennung der wesentlichenjeweils zugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch dieuumlberzeitlichen Geltungsanspruumlche von Wertesystemen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenenPerson und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1)

entwickeln Ansaumltze fuumlr Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtungder Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Ent-scheidungsprozessen (HK2)

beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich begruumlndet fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentli-chen Erinnerungskultur (HK4)

entwerfen ggf in kritischer Distanz eigene Beitraumlge zu ausgewaumlhlten Formen deroumlffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-)oumlf-fentlichen Diskurs teil (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter undfruumlher Neuzeit

983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Darstellung der Germanen in roumlmischer Perspektive

Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa

Was Reisende erzaumlhlen ndash Selbst- und Fremdbild in der fruumlhen Neuzeit

Fremdsein Vielfalt und Integration ndash Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im19 und 20 Jahrhundert

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie bdquoder Germaneldquo bdquoderRoumlmerldquo und bdquoder Barbarldquo und die damit einhergehende Zuschreibung normativerArt

erklaumlren mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhandvon Weltkarten (Asien und Europa)

analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweiligeSelbstbild wie sie sich in Quellen zu den europaumlischen Entdeckungen Eroberun-gen oder Reisen in Afrika und Amerika in der fruumlhen Neuzeit dokumentieren

stellen an ausgewaumlhlten Beispielen die Losloumlsung der von Arbeitsmigration Be-troffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfaumlltige Verortung inihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Darstellung der Germanen in roumlmischen Quellen im Hinblick aufimmanente und offene Selbst- und Fremdbilder

beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher technischer und geographischer Kennt-nisse auf das Weltbild fruumlher und heute

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 6: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Runderlass

bull Lehrplan Erdkunde RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 15)

bull Lehrplan Geschichte RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 14)

bull Lehrplan Philosophie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 16)

bull Lehrplan Psychologie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 29)

bull Lehrplan Recht RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 18)

bull Lehrplan Sozialwissenschaften RdErl vom 3 3 1999(BASS 15 ndash 31 Nr 17)

bull Handreichung Oumlkonomische Schwerpunktbildung im Fach Sozialwissenschaftenin der gymnasialen Oberstufe RdErl vom 27 4 2004(BASS 15 ndash 31 Nr 172)

Inhalt

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99

1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 141421 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 151522 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Einfuumlhrungsphase 202023 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Qualifikationsphase 2626231 Grundkurs 2626232 Leistungskurs 3434

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4444

4 Abiturpruumlfung 4949

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 5353

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

9

Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

10

1 Aufgaben und Ziele des Faches

Die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes leisten einen gemeinsa-menBeitrag zur Entwicklung vonKompetenzen die das Verstehen derWirklichkeit sowiegesellschaftlich wirksamer Strukturen und Prozesse ermoumlglichen und die Mitwirkungin demokratisch verfassten Gemeinwesen unterstuumltzen sollen Gemeinsam befassensie sich mit den Moumlglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns imHinblick auf die jeweiligen individuellen gesellschaftlichen zeit- und raumbezogenenVoraussetzungen Bedingungen und Auswirkungen Durch die Vermittlung gesellschafts-wissenschaftlich relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen tragen sie in besonde-rer Weise zum Aufbau eines Orientierungs- Deutungs- Kultur- und Weltwissens beiDies foumlrdert die Entwicklung einer eigenen Identitaumlt sowie die Faumlhigkeit zur selbststaumln-digen Urteilsbildung und schafft damit die Grundlage fuumlr das Wahrnehmen eigenerLebenschancen sowie fuumlr eine reflektierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichenLebenswirklichkeiten

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes im Rahmender Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter- undkulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit sprach- und naturwissenschaftlichen Feldernsowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Diesen Beitrag leistet das Fach Geschichte insbesondere durch die systematischeAnalyse von historischen Bezuumlgen und Prozessen in die Menschen immer eingebundensind Fachlich geht es also im Kern um die exemplarisch an historischen Gegenstaumlndenzu gewinnende Erkenntnis dass das gesamte Umfeld des Menschen vom Nahbereichbis hin zu den groszligen Systemen von internationalen Organisationen Staat GesellschaftWirtschaft undKultur in komplexen historischen Prozessen entstanden ist und staumlndigemWandel unterliegt

Fuumlr das Fach charakteristisch ist historisches Denken welches dadurch gepraumlgt ist

11

Aufgaben und Ziele des Faches

dass Historie immer narrative Struktur hat Konstitutiv fuumlr historisches Denken ist des-halb die bdquo(Re-)Konstruktionldquo also die Formulierung historischer Fragen sowie die Er-mittlung von Vergangenem und deren synchrone oder diachrone deutende Verbindungzu historischen Zusammenhaumlngen als Kontexte oder Entwicklungen Zu historischemDenken gehoumlrt auch die bdquoDekonstruktionldquo vorhandener historischer Orientierungsan-gebote also in Narrationen enthaltener Deutungen und Beschreibungen wie sie denSchuumllerinnen und Schuumllern in den Angeboten der Geschichtskultur entgegentreten His-torisches Denken ist gepraumlgt durch Multiperspektivitaumlt und die Beachtung historischerQualitaumltskriterien (Triftigkeit historischer Narrationen) die den fachlichen Anspruchder jeweils erzaumlhlten Geschichte sichern

Durch die reflektierte Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen PersonenProzessen und Strukturen gewinnen die Schuumllerinnen und Schuumller Einsichten in dieKomplexitaumlt geschichtlicher Prozesse in Dauer und Wandel in Gleichzeitigkeit undUngleichzeitigkeit in Beharrung aber auch Veraumlnderbarkeit von Ordnungen mit ihrenChancen und Risiken in das wechselseitige Bedingungsverhaumlltnis von Person und Struk-tur Sie erkennen die Faktoren und Wirkungszusammenhaumlnge die zum Verstaumlndnis undzur Erklaumlrung von Gegenwartsphaumlnomenen erforderlich sind und erfassen so das Ge-wordensein der gegenwaumlrtigen Welt Das Fach Geschichte schafft auszligerdem Einsichtenin jene Existenzformen und Denkvorstellungen fruumlherer Epochen oder anderer Kultu-ren welche nicht unmittelbar mit unserer Gegenwart verbunden sind Die reflektierteAuseinandersetzung mit dem Anderssein bewirkt in Kenntnis der Alternativen zum bdquoHierund Jetztldquo eine kritische Distanz somit die Einsicht in die historische Gebundenheitdes eigenen Standortes und den Gewinn neuer Handlungsperspektiven Durch dieanalytische Durchdringung der Wirklichkeit mit ihren gesellschaftlich gewordenen undwirksamen Strukturen schafft das Fach Geschichte personale und soziale Orientierungder Schuumllerinnen und Schuumller und befaumlhigt sie zur kompetenten Teilhabe am gesell-schaftlichen Umgang mit Geschichte an der Geschichts- und Erinnerungskultur sowiezur aktiven Mitwirkung und Mitgestaltung unseres demokratischen Gemeinwesens

Die Aufgaben des Geschichtsunterrichts sind fokussiert im Auftrag der Foumlrderung ei-nes reflektierten Geschichtsbewusstseins Geschichtsbewusstsein meint die Verschraumln-kung der Wahrnehmungen und Deutungen von Vergangenheit mit Gegenwartserfah-rungen und Zukunftserwartungen Das angestrebte Geschichtsbewusstsein wird alsreflektiert gekennzeichnet um zu betonen dass es sich des Konstruktionscharakters vonGeschichte seiner eigenen Standortgebundenheit und Perspektivitaumlt bewusst sein sollDie Beherrschung der Faumlhigkeiten zur sinnbildenden Darstellung von Geschichte sowiezur Analyse und Beurteilung historischer Narrationen charakterisieren ein reflektiertesGeschichtsbewusstsein Ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein steht somit gleicherma-

12

Aufgaben und Ziele des Faches

szligen gegen bdquoIdentitaumltslosigkeitldquo als auch verfestigte Geschichtsbilder Es leitet zu einemaktiven demokratischen Umgang mit konkurrierenden Identitaumlten an

In der Einfuumlhrungsphase befassen sich die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralenhistorischen Fragestellungen Sie erweitern und systematisieren ihre Kompetenzen zurInterpretation von Quellen und Analyse von Darstellungen um so ein inhaltlich wiemethodisch tragfaumlhiges Fundament fuumlr die weitere Arbeit im Unterricht der Qualifikati-onsphase im Fach Geschichte zu legen

Grundkurse im Fach Geschichte repraumlsentieren das Lernniveau der gymnasialenOberstufe im Hinblick auf eine fundierte Allgemeinbildung und eine grundlegendewissenschaftspropaumldeutische Ausbildung Sie sollen in grundlegende FragestellungenSachverhalte Problemkomplexe und Strukturen einfuumlhren und wesentliche Arbeitsme-thoden des Faches vermitteln

Leistungskurse im Fach Geschichte zeichnen sich gegenuumlber den Grundkursen durchein houmlheres Maszlig an Differenziertheit der angestrebten kognitiven Operationen undeinen houmlheren angestrebten Grad vertiefter Reflexion aus Umfang Komplexitaumlt undAbstraktionsgrad der Kompetenzen sowie der Umfang der zugrunde liegenden Quellenund Darstellungen sind groumlszliger Ferner wird in Leistungskursen im Vergleich zu Grund-kursen ein houmlherer Grad an Selbststaumlndigkeit in der Ausfuumlhrung Vernetzung und demTransfer entsprechender Operationen erwartet

Zusatzkurse beruumlcksichtigen mindestens zwei der sieben Inhaltsfelder aus denendie Lehrkraumlfte ausgehend von Lernendeninteressen Schulprogrammschwerpunktenund aktuellen Ereignissen der Erinnerungskultur verschiedene Kompetenzerwartungenund inhaltliche Schwerpunkte des Kernlehrplans auswaumlhlen Dabei werden alle vierKompetenzbereiche des Fachs angemessen beruumlcksichtigt

Im bilingualen Unterrichtwerden neben den sachfachbezogenen Kompetenzen fach-sprachliche und fachmethodische Kompetenzen auch in der Partnersprache sowieinterkulturelle Kompetenzen entwickelt Im Rahmen der in diesem Kernlehrplan ausge-wiesenen Kompetenzerwartungen koumlnnen ggf inhaltliche Bezuumlge zu den Kulturen derjeweiligen Partnersprache hergestellt werden

13

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

14

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Fuumlr ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein ist eine Reihe spezieller und untereinandervernetzter Teilkompetenzen konstitutiv die als Sach- Methoden- Urteils- sowie Hand-lungskompetenz bezeichnet werden koumlnnen Die Kompetenzbereiche sind aufeinanderbezogen werden hier aber aus analytischen Gruumlnden unterschieden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Geschichtliches Denken braucht ein basales Wissen uumlber Zeitvorstel-lungen und Datierungssysteme historische Epochen Prozesse und Strukturen Insofernist die Kenntnis von Sachverhalten Voraussetzung und Bestandteil der Sachkompe-tenz Da diese Kenntnis aber ohne sinngebende Verknuumlpfung und einen reflektiertenUmgang mit den enthaltenen Deutungen unfruchtbar bleibt bildet die Befaumlhigungzum Umgang mit Narrationen den Kern dieser Kompetenz Sie besteht sowohl in derFaumlhigkeit vergangene Gegebenheiten Entwicklungen und Lebensgeschichten aus Quel-len zu erfassen synchrone Zusammenhaumlnge und diachrone Entwicklungen deutend

15

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

zu (re-)konstruieren und sinnvoll darzustellen als auch in der Faumlhigkeit vorhandeneKontextualisierungen Deutungen und Beschreibungen auf ihre Voraussetzungen undAbsichten hin zu analysieren Voraussetzung hierfuumlr ist dass die Schuumllerinnen und Schuuml-ler mit solchen fachspezifischen Kategorien und Begriffen umgehen koumlnnen mit derenHilfe die Domaumlne des Historischen strukturiert und erschlossen wird

Methodenkompetenz Methodenkompetenz im Fach Geschichte bedeutet dass dieSchuumllerinnen und Schuumller uumlber diejenigen Verfahrensweisen verfuumlgen die notwendigsind um Fragen aus der Gegenwart an die Vergangenheit zu stellen Informationen zubeschaffen historische Verlaumlufe und Strukturen zu analysieren Zusammenhaumlnge zu er-klaumlren und darzustellen sowie mit konkurrierenden Deutungen umzugehen Fundamentdieser Arbeit ist die Beschaumlftigung mit Quellen und Darstellungen Schwerpunkte derMethodenkompetenz sind vor diesem Hintergrund der fachgerechte Umgang mit derInterpretation von Quellen verschiedener Gattungen und der Analyse von und der kriti-schen Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen historischer Darstellung sowie dieEntwicklung eigenstaumlndiger historischer Argumentationen Zur Methodenkompetenzgehoumlrt auch die Faumlhigkeit historische Sachverhalte eigenstaumlndig adressatengerechtund (fach-)sprachlich korrekt darzustellen und zu praumlsentieren

Urteilskompetenz Uumlber Urteilskompetenz verfuumlgen die Schuumllerinnen und Schuumllerwenn sie ein durch Argumente begruumlndetes Urteil formulieren koumlnnen Sachurteilegelten der Auswahl Verknuumlpfung und Deutung historischer Ereignisse und Zusam-menhaumlnge Guumltekriterien hierfuumlr sind sachliche Angemessenheit innere Stimmigkeitund ausreichende Triftigkeit von Argumenten Bei Werturteilen werden daruumlber hinausnormative Kategorien auf historische Sachverhalte angewendet und offen gelegt eigeneWertmaszligstaumlbe werden reflektiert Zeitbedingtheit bzw Dauerhaftigkeit vonWertmaszligstauml-ben beruumlcksichtigt Die Befaumlhigung zur Identifizierung und Einnahme unterschiedlicherPerspektiven ist Bestandteil von Urteilskompetenz

Handlungskompetenz Dieser Kompetenzbereich umfasst Kompetenzen die erfor-derlich sind um Prozesse und Ergebnisse historischen Denkens lebensweltlich wirksamwerden zu lassen Dabei geht es also um geschichtlich reflektierte Handlungsdispositio-nen und die Teilhabe an der Geschichts- und Erinnerungskultur Lebensweltlich wirksamwird historisches Denken wenn ein bestehendes Geschichtsbild auf der Basis gewon-nener Erkenntnisse erweitert oder veraumlndert wird Dabei leisten die Schuumllerinnen undSchuumller die (Re-)Organisation ihrer Vorstellungen von und Einstellungen zur Vergangen-

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

heit Werden dabei explizit die aktuellen Einstellungen der eigenen Person oder Gruppezur historischen Welt einbezogen so zeigen die Schuumllerinnen und Schuumller die FaumlhigkeitErkenntnisse auch fuumlr eigene Orientierung zu nutzen Werden historische Erfahrungengenutzt um Bedingungen und Moumlglichkeiten eigenen Handelns zu reflektieren sowieZiele und Strategien dieses Handelns zu entwerfen so zeigt sich eine Handlungskompe-tenz die auch zu konkretem Handeln in der Gesellschaft befaumlhigen kann Ein solchesHandeln findet auch in Unterricht und Schuloumlffentlichkeit statt wenn Schuumllerinnenund Schuumller die erworbenen Sach- Methoden- und Urteilskompetenzen verwendenkoumlnnen um an historischen Deutungsprozessen und Kontroversen (ggf auch simulativ)teilzunehmen

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Historische Kompetenz soll deshalb mit Blick auf die nachfolgen-den Inhaltsfelder entwickelt werden Die Auswahl der Inhaltsfelder geht im Interesse derGegenwartsbezogenheit und der Lebensweltorientierung von Fragen aus die den Men-schen zu Beginn des 21 Jahrhunderts als bedeutsam erscheinen Hierzu gehoumlren Fragendie sich aufgrund von Globalisierungsprozessen aus den vermehrten Begegnungen vonKulturen ergeben des Weiteren Fragen nach der Durchsetzung der Menschenrechtenach der Gestaltung von Herrschaft und der Gewaumlhrleistung von Partizipation nachder Erhaltung des inneren und aumluszligeren Friedens nach den Chancen und dem Preis vonModernisierung in der Industriegesellschaft auch im Hinblick auf soziale Gleichheit bzwUngleichheit nach der Bedeutung der nationalen Identitaumlt in multikulturellen sowie po-litisch und oumlkonomisch global verflochtenen Gesellschaften sowie nach der historischenErinnerung besonders an die Zeit des Nationalsozialismus

Inhaltsfeld 983426 Erfahrung mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive Das In-haltsfeld geht aus historischer Sicht den Fragen nach Was ist Fremdsein Wo beginntdie Fremde Was erfaumlhrt man in der Fremde Was bedeutet das Ankommen und dasVerbleiben in der Fremde Damit eroumlffnet das Inhaltsfeld einen zentralen Zugriff aufMenschen- und Weltbilder von Gesellschaften Groszliggruppen oder Einzelpersonen inzeitlicher Tiefe und raumlumlicher Breite Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit zeitge-noumlssischen Vorstellungen uumlber als fremd wahrgenommene Kulturkreise und Angehoumlrigeanderer Religionen und Zivilisationsformen erfahren die Schuumllerinnen und Schuumller denKonstruktcharakter des Begriffs bdquoFremdseinldquo und die bdquoGrenzlinienldquo fruumlherer wie auchheutiger Selbst- und Fremdwahrnehmungen Vor demHintergrund der sich vertiefenden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

globalen Verflechtungen und der damit einhergehenden veraumlnderten lebensweltlichenOrientierung traumlgt das Erfahren und Verstehen des bdquoFremdenldquo (Alteritaumltserfahrung)wesentlich zur Herausbildung und Erweiterung der eigenen Subjektivitaumlt und der Ge-sellschaftlichkeit bei

Inhaltsfeld 983427 IslamischeWelt ndash christlicheWelt Begegnung zweier Kulturen inMit-telalter und fruumlher Neuzeit Das Inhaltsfeld gibt einer Gegenwartsthematik die his-torische Tiefe und traumlgt zur Reflexion von gegenwaumlrtig wirksamen Feindbildern undStereotypen bei Die historische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ausprauml-gungen von Islam und Christentum ihren verschiedenen in der Geschichte entwickeltenVerstaumlndnissen von Religion und Staat und ihrer kulturellen Leistung in der mittelalter-lichen Welt aber auch mit den wechselseitigen Konflikten und den unterschiedlichenWeiterentwicklungen der jeweiligen Kultur verlangt von den Schuumllerinnen und SchuumllernFremdverstehen und einen Perspektivenwechsel der sie in die Lage versetzt eigeneStandpunkte zu hinterfragen

Inhaltsfeld 983428 Die Menschenrechte in historischer Perspektive Das Inhaltsfeld er-oumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern einen reflektierten historischen Zugriff auf dieGrundlagen unseres heutigen Rechts- Staats- und Freiheitsdenkens Die Menschen-und Buumlrgerrechte bilden die entscheidende Basis der westlichen aufgeklaumlrten Traditionund sind Maszligstab und Bewertungskriterium fuumlr eine gerechte politische Herrschaft undden Schutz der Staatsbuumlrgerinnen und -buumlrger Im historischen Ruumlckblick werden derenGenese deren Moumlglichkeiten und Grenzen sowie die Debatte um deren universelleGuumlltigkeit behandelt

Inhaltsfeld 983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und KriseDas Inhaltsfeld macht den Schuumllerinnen und Schuumllern unter Ruumlckgriff auf die Epo-che zwischen 1880 und 1930 die historischen Bedingungen der europaumlischen Moderneund damit der eigenen Lebenswelten aus sozial- wirtschafts- und umweltgeschichtli-cher Perspektive deutlich Die Problematik des modernen Krieges zeigt exemplarischdass Weiterentwicklungen nicht immer positive Effekte mit sich bringen wodurch daszeitgenoumlssische Modernitaumlts- und Fortschrittsverstaumlndnis in Frage gestellt wurde undwird Die zunehmenden Verflechtungen internationaler wirtschaftlicher und politischerEntwicklungen und ihre Ruumlckwirkungen auf nationale politische Entscheidungen und Le-bensbedingungen verweisen auch in ihrer krisenhaften Zuspitzung auf gesellschaftlichrelevante Gegenwartsthemen wie Globalisierung und Migration

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Herrschafts-strukturen Nachwirkungen und Deutungen Das Inhaltsfeld geht aus von den his-torischen Bedingungen und Auspraumlgungen der NS-Herrschaft Die vertiefte Ausein-andersetzung mit Strukturen totalitaumlrer Herrschaft fordert auf zu einer begruumlndetenReflexion des eigenen Demokratieverstaumlndnisses insbesondere auch vor dem Hinter-grund kultureller Diversitaumlt Die unterschiedliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit inden beiden deutschen Staaten zeigt exemplarisch wie ideologisch begruumlndete Sichtwei-sen eine verschiedenartige Konstruktion von Geschichte bedingen Von dauerhaftemGegenwartsbezug bleibt die Frage nach der heutigen Verantwortung beim Umgang mitder NS-Vergangenheit

Inhaltsfeld 983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert Das Inhaltsfeld konfrontiert die Schuumllerinnen und Schuumller mit der ver-meintlichen Selbstverstaumlndlichkeit bdquoNationldquo d h es relativiert deren historische Be-deutsamkeit durch Historisierung dekonstruiert ihren quasi-natuumlrlichen Charakter undproblematisiert sie durch die Auseinandersetzung mit Nationalismen die exklusiv unddestruktiv gewirkt haben Gleichzeitig soll aber auch das freiheitlich-demokratischePotenzial das der Begriff und der Sachverhalt bdquoNationldquo von ihren Anfaumlngen her in sichenthalten deutlich werden Die Frage welche Bedeutung die jeweilige nationale bzwbinationale Identitaumlt fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller hat wird an diesem historischenGegenstand exemplarisch in den Blick geruumlckt

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne DasInhaltsfeld behandelt im Laumlngsschnitt ein Thema das seine Bedeutsamkeit aus derkontinuierlich vorhandenen Problematik bezieht den Frieden nach kriegerischen Kon-flikten wieder herzustellen und zu sichern Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen alsoBedingungen fuumlr Frieden An ausgewaumlhlten in ihren historischen Voraussetzungenunterschiedlichen Beispielen werden Zielsetzungen von Beteiligten Bestimmungen vonFriedensvertraumlgen oder -ordnungen und deren jeweilige Wirkung auf und Bedeutungfuumlr einen Friedenszustand behandelt Daruumlber hinaus geht es um die gegenwarts- undzukunftsbedeutsamen Fragen nach der Struktur militaumlrischer Auseinandersetzungensowie der Machbarkeit von Frieden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende derEinfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei wer-den zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichenaufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhalts-felduumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen angeleitet ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale unter sachgerechter Verwendung ausgewaumlhlter historischer Fachbe-griffe (SK2)

unterscheiden Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkun-gen historischer Ereignisse und Prozesse (SK3)

beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteurein ihrer jeweils durch zeitgenoumlssische Rahmenbedingungen gepraumlgten Eigenart(SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter demAspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersu-chung (MK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

recherchieren fachgerecht innerhalb und auszligerhalb der Schule in relevanten Me-dien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen(MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen Bezuumlge zwischen ihnen her(MK3)

identifizieren Verstehensprobleme und fuumlhren die notwendigen Klaumlrungen herbei(MK4)

analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5)

wenden aufgabengeleitet an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischenAuseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachlicheQuellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Schaubilder Bilder Karikaturenund Filme (MK7)

stellen grundlegende Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet und struktu-riert in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicherMittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssystemeanschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seinehistorische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Beruumlcksichtigung bzw Ge-wichtung verschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen angeleitet Grundlagen Anspruumlche und Konsequenzen einzelner Denk-und Legitimationsmuster Weltsichten und Menschenbilder (UK4)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen angeleitet die Angemessenheit vonwesentlichen Begriffsverwendungenfuumlr historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen Deutungenunter Beruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten angeleitet historische Sachverhalte unter Benennung der wesentlichenjeweils zugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch dieuumlberzeitlichen Geltungsanspruumlche von Wertesystemen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenenPerson und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1)

entwickeln Ansaumltze fuumlr Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtungder Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Ent-scheidungsprozessen (HK2)

beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich begruumlndet fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentli-chen Erinnerungskultur (HK4)

entwerfen ggf in kritischer Distanz eigene Beitraumlge zu ausgewaumlhlten Formen deroumlffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-)oumlf-fentlichen Diskurs teil (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter undfruumlher Neuzeit

983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Darstellung der Germanen in roumlmischer Perspektive

Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa

Was Reisende erzaumlhlen ndash Selbst- und Fremdbild in der fruumlhen Neuzeit

Fremdsein Vielfalt und Integration ndash Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im19 und 20 Jahrhundert

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie bdquoder Germaneldquo bdquoderRoumlmerldquo und bdquoder Barbarldquo und die damit einhergehende Zuschreibung normativerArt

erklaumlren mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhandvon Weltkarten (Asien und Europa)

analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweiligeSelbstbild wie sie sich in Quellen zu den europaumlischen Entdeckungen Eroberun-gen oder Reisen in Afrika und Amerika in der fruumlhen Neuzeit dokumentieren

stellen an ausgewaumlhlten Beispielen die Losloumlsung der von Arbeitsmigration Be-troffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfaumlltige Verortung inihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Darstellung der Germanen in roumlmischen Quellen im Hinblick aufimmanente und offene Selbst- und Fremdbilder

beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher technischer und geographischer Kennt-nisse auf das Weltbild fruumlher und heute

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

51

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 7: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Inhalt

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99

1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 141421 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 151522 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Einfuumlhrungsphase 202023 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Qualifikationsphase 2626231 Grundkurs 2626232 Leistungskurs 3434

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4444

4 Abiturpruumlfung 4949

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 5353

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

9

Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

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1 Aufgaben und Ziele des Faches

Die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes leisten einen gemeinsa-menBeitrag zur Entwicklung vonKompetenzen die das Verstehen derWirklichkeit sowiegesellschaftlich wirksamer Strukturen und Prozesse ermoumlglichen und die Mitwirkungin demokratisch verfassten Gemeinwesen unterstuumltzen sollen Gemeinsam befassensie sich mit den Moumlglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns imHinblick auf die jeweiligen individuellen gesellschaftlichen zeit- und raumbezogenenVoraussetzungen Bedingungen und Auswirkungen Durch die Vermittlung gesellschafts-wissenschaftlich relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen tragen sie in besonde-rer Weise zum Aufbau eines Orientierungs- Deutungs- Kultur- und Weltwissens beiDies foumlrdert die Entwicklung einer eigenen Identitaumlt sowie die Faumlhigkeit zur selbststaumln-digen Urteilsbildung und schafft damit die Grundlage fuumlr das Wahrnehmen eigenerLebenschancen sowie fuumlr eine reflektierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichenLebenswirklichkeiten

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes im Rahmender Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter- undkulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit sprach- und naturwissenschaftlichen Feldernsowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Diesen Beitrag leistet das Fach Geschichte insbesondere durch die systematischeAnalyse von historischen Bezuumlgen und Prozessen in die Menschen immer eingebundensind Fachlich geht es also im Kern um die exemplarisch an historischen Gegenstaumlndenzu gewinnende Erkenntnis dass das gesamte Umfeld des Menschen vom Nahbereichbis hin zu den groszligen Systemen von internationalen Organisationen Staat GesellschaftWirtschaft undKultur in komplexen historischen Prozessen entstanden ist und staumlndigemWandel unterliegt

Fuumlr das Fach charakteristisch ist historisches Denken welches dadurch gepraumlgt ist

11

Aufgaben und Ziele des Faches

dass Historie immer narrative Struktur hat Konstitutiv fuumlr historisches Denken ist des-halb die bdquo(Re-)Konstruktionldquo also die Formulierung historischer Fragen sowie die Er-mittlung von Vergangenem und deren synchrone oder diachrone deutende Verbindungzu historischen Zusammenhaumlngen als Kontexte oder Entwicklungen Zu historischemDenken gehoumlrt auch die bdquoDekonstruktionldquo vorhandener historischer Orientierungsan-gebote also in Narrationen enthaltener Deutungen und Beschreibungen wie sie denSchuumllerinnen und Schuumllern in den Angeboten der Geschichtskultur entgegentreten His-torisches Denken ist gepraumlgt durch Multiperspektivitaumlt und die Beachtung historischerQualitaumltskriterien (Triftigkeit historischer Narrationen) die den fachlichen Anspruchder jeweils erzaumlhlten Geschichte sichern

Durch die reflektierte Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen PersonenProzessen und Strukturen gewinnen die Schuumllerinnen und Schuumller Einsichten in dieKomplexitaumlt geschichtlicher Prozesse in Dauer und Wandel in Gleichzeitigkeit undUngleichzeitigkeit in Beharrung aber auch Veraumlnderbarkeit von Ordnungen mit ihrenChancen und Risiken in das wechselseitige Bedingungsverhaumlltnis von Person und Struk-tur Sie erkennen die Faktoren und Wirkungszusammenhaumlnge die zum Verstaumlndnis undzur Erklaumlrung von Gegenwartsphaumlnomenen erforderlich sind und erfassen so das Ge-wordensein der gegenwaumlrtigen Welt Das Fach Geschichte schafft auszligerdem Einsichtenin jene Existenzformen und Denkvorstellungen fruumlherer Epochen oder anderer Kultu-ren welche nicht unmittelbar mit unserer Gegenwart verbunden sind Die reflektierteAuseinandersetzung mit dem Anderssein bewirkt in Kenntnis der Alternativen zum bdquoHierund Jetztldquo eine kritische Distanz somit die Einsicht in die historische Gebundenheitdes eigenen Standortes und den Gewinn neuer Handlungsperspektiven Durch dieanalytische Durchdringung der Wirklichkeit mit ihren gesellschaftlich gewordenen undwirksamen Strukturen schafft das Fach Geschichte personale und soziale Orientierungder Schuumllerinnen und Schuumller und befaumlhigt sie zur kompetenten Teilhabe am gesell-schaftlichen Umgang mit Geschichte an der Geschichts- und Erinnerungskultur sowiezur aktiven Mitwirkung und Mitgestaltung unseres demokratischen Gemeinwesens

Die Aufgaben des Geschichtsunterrichts sind fokussiert im Auftrag der Foumlrderung ei-nes reflektierten Geschichtsbewusstseins Geschichtsbewusstsein meint die Verschraumln-kung der Wahrnehmungen und Deutungen von Vergangenheit mit Gegenwartserfah-rungen und Zukunftserwartungen Das angestrebte Geschichtsbewusstsein wird alsreflektiert gekennzeichnet um zu betonen dass es sich des Konstruktionscharakters vonGeschichte seiner eigenen Standortgebundenheit und Perspektivitaumlt bewusst sein sollDie Beherrschung der Faumlhigkeiten zur sinnbildenden Darstellung von Geschichte sowiezur Analyse und Beurteilung historischer Narrationen charakterisieren ein reflektiertesGeschichtsbewusstsein Ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein steht somit gleicherma-

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Aufgaben und Ziele des Faches

szligen gegen bdquoIdentitaumltslosigkeitldquo als auch verfestigte Geschichtsbilder Es leitet zu einemaktiven demokratischen Umgang mit konkurrierenden Identitaumlten an

In der Einfuumlhrungsphase befassen sich die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralenhistorischen Fragestellungen Sie erweitern und systematisieren ihre Kompetenzen zurInterpretation von Quellen und Analyse von Darstellungen um so ein inhaltlich wiemethodisch tragfaumlhiges Fundament fuumlr die weitere Arbeit im Unterricht der Qualifikati-onsphase im Fach Geschichte zu legen

Grundkurse im Fach Geschichte repraumlsentieren das Lernniveau der gymnasialenOberstufe im Hinblick auf eine fundierte Allgemeinbildung und eine grundlegendewissenschaftspropaumldeutische Ausbildung Sie sollen in grundlegende FragestellungenSachverhalte Problemkomplexe und Strukturen einfuumlhren und wesentliche Arbeitsme-thoden des Faches vermitteln

Leistungskurse im Fach Geschichte zeichnen sich gegenuumlber den Grundkursen durchein houmlheres Maszlig an Differenziertheit der angestrebten kognitiven Operationen undeinen houmlheren angestrebten Grad vertiefter Reflexion aus Umfang Komplexitaumlt undAbstraktionsgrad der Kompetenzen sowie der Umfang der zugrunde liegenden Quellenund Darstellungen sind groumlszliger Ferner wird in Leistungskursen im Vergleich zu Grund-kursen ein houmlherer Grad an Selbststaumlndigkeit in der Ausfuumlhrung Vernetzung und demTransfer entsprechender Operationen erwartet

Zusatzkurse beruumlcksichtigen mindestens zwei der sieben Inhaltsfelder aus denendie Lehrkraumlfte ausgehend von Lernendeninteressen Schulprogrammschwerpunktenund aktuellen Ereignissen der Erinnerungskultur verschiedene Kompetenzerwartungenund inhaltliche Schwerpunkte des Kernlehrplans auswaumlhlen Dabei werden alle vierKompetenzbereiche des Fachs angemessen beruumlcksichtigt

Im bilingualen Unterrichtwerden neben den sachfachbezogenen Kompetenzen fach-sprachliche und fachmethodische Kompetenzen auch in der Partnersprache sowieinterkulturelle Kompetenzen entwickelt Im Rahmen der in diesem Kernlehrplan ausge-wiesenen Kompetenzerwartungen koumlnnen ggf inhaltliche Bezuumlge zu den Kulturen derjeweiligen Partnersprache hergestellt werden

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Fuumlr ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein ist eine Reihe spezieller und untereinandervernetzter Teilkompetenzen konstitutiv die als Sach- Methoden- Urteils- sowie Hand-lungskompetenz bezeichnet werden koumlnnen Die Kompetenzbereiche sind aufeinanderbezogen werden hier aber aus analytischen Gruumlnden unterschieden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Geschichtliches Denken braucht ein basales Wissen uumlber Zeitvorstel-lungen und Datierungssysteme historische Epochen Prozesse und Strukturen Insofernist die Kenntnis von Sachverhalten Voraussetzung und Bestandteil der Sachkompe-tenz Da diese Kenntnis aber ohne sinngebende Verknuumlpfung und einen reflektiertenUmgang mit den enthaltenen Deutungen unfruchtbar bleibt bildet die Befaumlhigungzum Umgang mit Narrationen den Kern dieser Kompetenz Sie besteht sowohl in derFaumlhigkeit vergangene Gegebenheiten Entwicklungen und Lebensgeschichten aus Quel-len zu erfassen synchrone Zusammenhaumlnge und diachrone Entwicklungen deutend

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

zu (re-)konstruieren und sinnvoll darzustellen als auch in der Faumlhigkeit vorhandeneKontextualisierungen Deutungen und Beschreibungen auf ihre Voraussetzungen undAbsichten hin zu analysieren Voraussetzung hierfuumlr ist dass die Schuumllerinnen und Schuuml-ler mit solchen fachspezifischen Kategorien und Begriffen umgehen koumlnnen mit derenHilfe die Domaumlne des Historischen strukturiert und erschlossen wird

Methodenkompetenz Methodenkompetenz im Fach Geschichte bedeutet dass dieSchuumllerinnen und Schuumller uumlber diejenigen Verfahrensweisen verfuumlgen die notwendigsind um Fragen aus der Gegenwart an die Vergangenheit zu stellen Informationen zubeschaffen historische Verlaumlufe und Strukturen zu analysieren Zusammenhaumlnge zu er-klaumlren und darzustellen sowie mit konkurrierenden Deutungen umzugehen Fundamentdieser Arbeit ist die Beschaumlftigung mit Quellen und Darstellungen Schwerpunkte derMethodenkompetenz sind vor diesem Hintergrund der fachgerechte Umgang mit derInterpretation von Quellen verschiedener Gattungen und der Analyse von und der kriti-schen Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen historischer Darstellung sowie dieEntwicklung eigenstaumlndiger historischer Argumentationen Zur Methodenkompetenzgehoumlrt auch die Faumlhigkeit historische Sachverhalte eigenstaumlndig adressatengerechtund (fach-)sprachlich korrekt darzustellen und zu praumlsentieren

Urteilskompetenz Uumlber Urteilskompetenz verfuumlgen die Schuumllerinnen und Schuumllerwenn sie ein durch Argumente begruumlndetes Urteil formulieren koumlnnen Sachurteilegelten der Auswahl Verknuumlpfung und Deutung historischer Ereignisse und Zusam-menhaumlnge Guumltekriterien hierfuumlr sind sachliche Angemessenheit innere Stimmigkeitund ausreichende Triftigkeit von Argumenten Bei Werturteilen werden daruumlber hinausnormative Kategorien auf historische Sachverhalte angewendet und offen gelegt eigeneWertmaszligstaumlbe werden reflektiert Zeitbedingtheit bzw Dauerhaftigkeit vonWertmaszligstauml-ben beruumlcksichtigt Die Befaumlhigung zur Identifizierung und Einnahme unterschiedlicherPerspektiven ist Bestandteil von Urteilskompetenz

Handlungskompetenz Dieser Kompetenzbereich umfasst Kompetenzen die erfor-derlich sind um Prozesse und Ergebnisse historischen Denkens lebensweltlich wirksamwerden zu lassen Dabei geht es also um geschichtlich reflektierte Handlungsdispositio-nen und die Teilhabe an der Geschichts- und Erinnerungskultur Lebensweltlich wirksamwird historisches Denken wenn ein bestehendes Geschichtsbild auf der Basis gewon-nener Erkenntnisse erweitert oder veraumlndert wird Dabei leisten die Schuumllerinnen undSchuumller die (Re-)Organisation ihrer Vorstellungen von und Einstellungen zur Vergangen-

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

heit Werden dabei explizit die aktuellen Einstellungen der eigenen Person oder Gruppezur historischen Welt einbezogen so zeigen die Schuumllerinnen und Schuumller die FaumlhigkeitErkenntnisse auch fuumlr eigene Orientierung zu nutzen Werden historische Erfahrungengenutzt um Bedingungen und Moumlglichkeiten eigenen Handelns zu reflektieren sowieZiele und Strategien dieses Handelns zu entwerfen so zeigt sich eine Handlungskompe-tenz die auch zu konkretem Handeln in der Gesellschaft befaumlhigen kann Ein solchesHandeln findet auch in Unterricht und Schuloumlffentlichkeit statt wenn Schuumllerinnenund Schuumller die erworbenen Sach- Methoden- und Urteilskompetenzen verwendenkoumlnnen um an historischen Deutungsprozessen und Kontroversen (ggf auch simulativ)teilzunehmen

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Historische Kompetenz soll deshalb mit Blick auf die nachfolgen-den Inhaltsfelder entwickelt werden Die Auswahl der Inhaltsfelder geht im Interesse derGegenwartsbezogenheit und der Lebensweltorientierung von Fragen aus die den Men-schen zu Beginn des 21 Jahrhunderts als bedeutsam erscheinen Hierzu gehoumlren Fragendie sich aufgrund von Globalisierungsprozessen aus den vermehrten Begegnungen vonKulturen ergeben des Weiteren Fragen nach der Durchsetzung der Menschenrechtenach der Gestaltung von Herrschaft und der Gewaumlhrleistung von Partizipation nachder Erhaltung des inneren und aumluszligeren Friedens nach den Chancen und dem Preis vonModernisierung in der Industriegesellschaft auch im Hinblick auf soziale Gleichheit bzwUngleichheit nach der Bedeutung der nationalen Identitaumlt in multikulturellen sowie po-litisch und oumlkonomisch global verflochtenen Gesellschaften sowie nach der historischenErinnerung besonders an die Zeit des Nationalsozialismus

Inhaltsfeld 983426 Erfahrung mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive Das In-haltsfeld geht aus historischer Sicht den Fragen nach Was ist Fremdsein Wo beginntdie Fremde Was erfaumlhrt man in der Fremde Was bedeutet das Ankommen und dasVerbleiben in der Fremde Damit eroumlffnet das Inhaltsfeld einen zentralen Zugriff aufMenschen- und Weltbilder von Gesellschaften Groszliggruppen oder Einzelpersonen inzeitlicher Tiefe und raumlumlicher Breite Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit zeitge-noumlssischen Vorstellungen uumlber als fremd wahrgenommene Kulturkreise und Angehoumlrigeanderer Religionen und Zivilisationsformen erfahren die Schuumllerinnen und Schuumller denKonstruktcharakter des Begriffs bdquoFremdseinldquo und die bdquoGrenzlinienldquo fruumlherer wie auchheutiger Selbst- und Fremdwahrnehmungen Vor demHintergrund der sich vertiefenden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

globalen Verflechtungen und der damit einhergehenden veraumlnderten lebensweltlichenOrientierung traumlgt das Erfahren und Verstehen des bdquoFremdenldquo (Alteritaumltserfahrung)wesentlich zur Herausbildung und Erweiterung der eigenen Subjektivitaumlt und der Ge-sellschaftlichkeit bei

Inhaltsfeld 983427 IslamischeWelt ndash christlicheWelt Begegnung zweier Kulturen inMit-telalter und fruumlher Neuzeit Das Inhaltsfeld gibt einer Gegenwartsthematik die his-torische Tiefe und traumlgt zur Reflexion von gegenwaumlrtig wirksamen Feindbildern undStereotypen bei Die historische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ausprauml-gungen von Islam und Christentum ihren verschiedenen in der Geschichte entwickeltenVerstaumlndnissen von Religion und Staat und ihrer kulturellen Leistung in der mittelalter-lichen Welt aber auch mit den wechselseitigen Konflikten und den unterschiedlichenWeiterentwicklungen der jeweiligen Kultur verlangt von den Schuumllerinnen und SchuumllernFremdverstehen und einen Perspektivenwechsel der sie in die Lage versetzt eigeneStandpunkte zu hinterfragen

Inhaltsfeld 983428 Die Menschenrechte in historischer Perspektive Das Inhaltsfeld er-oumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern einen reflektierten historischen Zugriff auf dieGrundlagen unseres heutigen Rechts- Staats- und Freiheitsdenkens Die Menschen-und Buumlrgerrechte bilden die entscheidende Basis der westlichen aufgeklaumlrten Traditionund sind Maszligstab und Bewertungskriterium fuumlr eine gerechte politische Herrschaft undden Schutz der Staatsbuumlrgerinnen und -buumlrger Im historischen Ruumlckblick werden derenGenese deren Moumlglichkeiten und Grenzen sowie die Debatte um deren universelleGuumlltigkeit behandelt

Inhaltsfeld 983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und KriseDas Inhaltsfeld macht den Schuumllerinnen und Schuumllern unter Ruumlckgriff auf die Epo-che zwischen 1880 und 1930 die historischen Bedingungen der europaumlischen Moderneund damit der eigenen Lebenswelten aus sozial- wirtschafts- und umweltgeschichtli-cher Perspektive deutlich Die Problematik des modernen Krieges zeigt exemplarischdass Weiterentwicklungen nicht immer positive Effekte mit sich bringen wodurch daszeitgenoumlssische Modernitaumlts- und Fortschrittsverstaumlndnis in Frage gestellt wurde undwird Die zunehmenden Verflechtungen internationaler wirtschaftlicher und politischerEntwicklungen und ihre Ruumlckwirkungen auf nationale politische Entscheidungen und Le-bensbedingungen verweisen auch in ihrer krisenhaften Zuspitzung auf gesellschaftlichrelevante Gegenwartsthemen wie Globalisierung und Migration

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Herrschafts-strukturen Nachwirkungen und Deutungen Das Inhaltsfeld geht aus von den his-torischen Bedingungen und Auspraumlgungen der NS-Herrschaft Die vertiefte Ausein-andersetzung mit Strukturen totalitaumlrer Herrschaft fordert auf zu einer begruumlndetenReflexion des eigenen Demokratieverstaumlndnisses insbesondere auch vor dem Hinter-grund kultureller Diversitaumlt Die unterschiedliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit inden beiden deutschen Staaten zeigt exemplarisch wie ideologisch begruumlndete Sichtwei-sen eine verschiedenartige Konstruktion von Geschichte bedingen Von dauerhaftemGegenwartsbezug bleibt die Frage nach der heutigen Verantwortung beim Umgang mitder NS-Vergangenheit

Inhaltsfeld 983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert Das Inhaltsfeld konfrontiert die Schuumllerinnen und Schuumller mit der ver-meintlichen Selbstverstaumlndlichkeit bdquoNationldquo d h es relativiert deren historische Be-deutsamkeit durch Historisierung dekonstruiert ihren quasi-natuumlrlichen Charakter undproblematisiert sie durch die Auseinandersetzung mit Nationalismen die exklusiv unddestruktiv gewirkt haben Gleichzeitig soll aber auch das freiheitlich-demokratischePotenzial das der Begriff und der Sachverhalt bdquoNationldquo von ihren Anfaumlngen her in sichenthalten deutlich werden Die Frage welche Bedeutung die jeweilige nationale bzwbinationale Identitaumlt fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller hat wird an diesem historischenGegenstand exemplarisch in den Blick geruumlckt

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne DasInhaltsfeld behandelt im Laumlngsschnitt ein Thema das seine Bedeutsamkeit aus derkontinuierlich vorhandenen Problematik bezieht den Frieden nach kriegerischen Kon-flikten wieder herzustellen und zu sichern Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen alsoBedingungen fuumlr Frieden An ausgewaumlhlten in ihren historischen Voraussetzungenunterschiedlichen Beispielen werden Zielsetzungen von Beteiligten Bestimmungen vonFriedensvertraumlgen oder -ordnungen und deren jeweilige Wirkung auf und Bedeutungfuumlr einen Friedenszustand behandelt Daruumlber hinaus geht es um die gegenwarts- undzukunftsbedeutsamen Fragen nach der Struktur militaumlrischer Auseinandersetzungensowie der Machbarkeit von Frieden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende derEinfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei wer-den zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichenaufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhalts-felduumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen angeleitet ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale unter sachgerechter Verwendung ausgewaumlhlter historischer Fachbe-griffe (SK2)

unterscheiden Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkun-gen historischer Ereignisse und Prozesse (SK3)

beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteurein ihrer jeweils durch zeitgenoumlssische Rahmenbedingungen gepraumlgten Eigenart(SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter demAspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersu-chung (MK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

recherchieren fachgerecht innerhalb und auszligerhalb der Schule in relevanten Me-dien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen(MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen Bezuumlge zwischen ihnen her(MK3)

identifizieren Verstehensprobleme und fuumlhren die notwendigen Klaumlrungen herbei(MK4)

analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5)

wenden aufgabengeleitet an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischenAuseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachlicheQuellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Schaubilder Bilder Karikaturenund Filme (MK7)

stellen grundlegende Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet und struktu-riert in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicherMittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssystemeanschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seinehistorische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Beruumlcksichtigung bzw Ge-wichtung verschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen angeleitet Grundlagen Anspruumlche und Konsequenzen einzelner Denk-und Legitimationsmuster Weltsichten und Menschenbilder (UK4)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen angeleitet die Angemessenheit vonwesentlichen Begriffsverwendungenfuumlr historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen Deutungenunter Beruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten angeleitet historische Sachverhalte unter Benennung der wesentlichenjeweils zugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch dieuumlberzeitlichen Geltungsanspruumlche von Wertesystemen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenenPerson und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1)

entwickeln Ansaumltze fuumlr Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtungder Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Ent-scheidungsprozessen (HK2)

beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich begruumlndet fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentli-chen Erinnerungskultur (HK4)

entwerfen ggf in kritischer Distanz eigene Beitraumlge zu ausgewaumlhlten Formen deroumlffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-)oumlf-fentlichen Diskurs teil (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter undfruumlher Neuzeit

983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Darstellung der Germanen in roumlmischer Perspektive

Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa

Was Reisende erzaumlhlen ndash Selbst- und Fremdbild in der fruumlhen Neuzeit

Fremdsein Vielfalt und Integration ndash Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im19 und 20 Jahrhundert

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie bdquoder Germaneldquo bdquoderRoumlmerldquo und bdquoder Barbarldquo und die damit einhergehende Zuschreibung normativerArt

erklaumlren mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhandvon Weltkarten (Asien und Europa)

analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweiligeSelbstbild wie sie sich in Quellen zu den europaumlischen Entdeckungen Eroberun-gen oder Reisen in Afrika und Amerika in der fruumlhen Neuzeit dokumentieren

stellen an ausgewaumlhlten Beispielen die Losloumlsung der von Arbeitsmigration Be-troffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfaumlltige Verortung inihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Darstellung der Germanen in roumlmischen Quellen im Hinblick aufimmanente und offene Selbst- und Fremdbilder

beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher technischer und geographischer Kennt-nisse auf das Weltbild fruumlher und heute

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

49

Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

51

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 8: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

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Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

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1 Aufgaben und Ziele des Faches

Die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes leisten einen gemeinsa-menBeitrag zur Entwicklung vonKompetenzen die das Verstehen derWirklichkeit sowiegesellschaftlich wirksamer Strukturen und Prozesse ermoumlglichen und die Mitwirkungin demokratisch verfassten Gemeinwesen unterstuumltzen sollen Gemeinsam befassensie sich mit den Moumlglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns imHinblick auf die jeweiligen individuellen gesellschaftlichen zeit- und raumbezogenenVoraussetzungen Bedingungen und Auswirkungen Durch die Vermittlung gesellschafts-wissenschaftlich relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen tragen sie in besonde-rer Weise zum Aufbau eines Orientierungs- Deutungs- Kultur- und Weltwissens beiDies foumlrdert die Entwicklung einer eigenen Identitaumlt sowie die Faumlhigkeit zur selbststaumln-digen Urteilsbildung und schafft damit die Grundlage fuumlr das Wahrnehmen eigenerLebenschancen sowie fuumlr eine reflektierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichenLebenswirklichkeiten

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes im Rahmender Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter- undkulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit sprach- und naturwissenschaftlichen Feldernsowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Diesen Beitrag leistet das Fach Geschichte insbesondere durch die systematischeAnalyse von historischen Bezuumlgen und Prozessen in die Menschen immer eingebundensind Fachlich geht es also im Kern um die exemplarisch an historischen Gegenstaumlndenzu gewinnende Erkenntnis dass das gesamte Umfeld des Menschen vom Nahbereichbis hin zu den groszligen Systemen von internationalen Organisationen Staat GesellschaftWirtschaft undKultur in komplexen historischen Prozessen entstanden ist und staumlndigemWandel unterliegt

Fuumlr das Fach charakteristisch ist historisches Denken welches dadurch gepraumlgt ist

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Aufgaben und Ziele des Faches

dass Historie immer narrative Struktur hat Konstitutiv fuumlr historisches Denken ist des-halb die bdquo(Re-)Konstruktionldquo also die Formulierung historischer Fragen sowie die Er-mittlung von Vergangenem und deren synchrone oder diachrone deutende Verbindungzu historischen Zusammenhaumlngen als Kontexte oder Entwicklungen Zu historischemDenken gehoumlrt auch die bdquoDekonstruktionldquo vorhandener historischer Orientierungsan-gebote also in Narrationen enthaltener Deutungen und Beschreibungen wie sie denSchuumllerinnen und Schuumllern in den Angeboten der Geschichtskultur entgegentreten His-torisches Denken ist gepraumlgt durch Multiperspektivitaumlt und die Beachtung historischerQualitaumltskriterien (Triftigkeit historischer Narrationen) die den fachlichen Anspruchder jeweils erzaumlhlten Geschichte sichern

Durch die reflektierte Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen PersonenProzessen und Strukturen gewinnen die Schuumllerinnen und Schuumller Einsichten in dieKomplexitaumlt geschichtlicher Prozesse in Dauer und Wandel in Gleichzeitigkeit undUngleichzeitigkeit in Beharrung aber auch Veraumlnderbarkeit von Ordnungen mit ihrenChancen und Risiken in das wechselseitige Bedingungsverhaumlltnis von Person und Struk-tur Sie erkennen die Faktoren und Wirkungszusammenhaumlnge die zum Verstaumlndnis undzur Erklaumlrung von Gegenwartsphaumlnomenen erforderlich sind und erfassen so das Ge-wordensein der gegenwaumlrtigen Welt Das Fach Geschichte schafft auszligerdem Einsichtenin jene Existenzformen und Denkvorstellungen fruumlherer Epochen oder anderer Kultu-ren welche nicht unmittelbar mit unserer Gegenwart verbunden sind Die reflektierteAuseinandersetzung mit dem Anderssein bewirkt in Kenntnis der Alternativen zum bdquoHierund Jetztldquo eine kritische Distanz somit die Einsicht in die historische Gebundenheitdes eigenen Standortes und den Gewinn neuer Handlungsperspektiven Durch dieanalytische Durchdringung der Wirklichkeit mit ihren gesellschaftlich gewordenen undwirksamen Strukturen schafft das Fach Geschichte personale und soziale Orientierungder Schuumllerinnen und Schuumller und befaumlhigt sie zur kompetenten Teilhabe am gesell-schaftlichen Umgang mit Geschichte an der Geschichts- und Erinnerungskultur sowiezur aktiven Mitwirkung und Mitgestaltung unseres demokratischen Gemeinwesens

Die Aufgaben des Geschichtsunterrichts sind fokussiert im Auftrag der Foumlrderung ei-nes reflektierten Geschichtsbewusstseins Geschichtsbewusstsein meint die Verschraumln-kung der Wahrnehmungen und Deutungen von Vergangenheit mit Gegenwartserfah-rungen und Zukunftserwartungen Das angestrebte Geschichtsbewusstsein wird alsreflektiert gekennzeichnet um zu betonen dass es sich des Konstruktionscharakters vonGeschichte seiner eigenen Standortgebundenheit und Perspektivitaumlt bewusst sein sollDie Beherrschung der Faumlhigkeiten zur sinnbildenden Darstellung von Geschichte sowiezur Analyse und Beurteilung historischer Narrationen charakterisieren ein reflektiertesGeschichtsbewusstsein Ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein steht somit gleicherma-

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Aufgaben und Ziele des Faches

szligen gegen bdquoIdentitaumltslosigkeitldquo als auch verfestigte Geschichtsbilder Es leitet zu einemaktiven demokratischen Umgang mit konkurrierenden Identitaumlten an

In der Einfuumlhrungsphase befassen sich die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralenhistorischen Fragestellungen Sie erweitern und systematisieren ihre Kompetenzen zurInterpretation von Quellen und Analyse von Darstellungen um so ein inhaltlich wiemethodisch tragfaumlhiges Fundament fuumlr die weitere Arbeit im Unterricht der Qualifikati-onsphase im Fach Geschichte zu legen

Grundkurse im Fach Geschichte repraumlsentieren das Lernniveau der gymnasialenOberstufe im Hinblick auf eine fundierte Allgemeinbildung und eine grundlegendewissenschaftspropaumldeutische Ausbildung Sie sollen in grundlegende FragestellungenSachverhalte Problemkomplexe und Strukturen einfuumlhren und wesentliche Arbeitsme-thoden des Faches vermitteln

Leistungskurse im Fach Geschichte zeichnen sich gegenuumlber den Grundkursen durchein houmlheres Maszlig an Differenziertheit der angestrebten kognitiven Operationen undeinen houmlheren angestrebten Grad vertiefter Reflexion aus Umfang Komplexitaumlt undAbstraktionsgrad der Kompetenzen sowie der Umfang der zugrunde liegenden Quellenund Darstellungen sind groumlszliger Ferner wird in Leistungskursen im Vergleich zu Grund-kursen ein houmlherer Grad an Selbststaumlndigkeit in der Ausfuumlhrung Vernetzung und demTransfer entsprechender Operationen erwartet

Zusatzkurse beruumlcksichtigen mindestens zwei der sieben Inhaltsfelder aus denendie Lehrkraumlfte ausgehend von Lernendeninteressen Schulprogrammschwerpunktenund aktuellen Ereignissen der Erinnerungskultur verschiedene Kompetenzerwartungenund inhaltliche Schwerpunkte des Kernlehrplans auswaumlhlen Dabei werden alle vierKompetenzbereiche des Fachs angemessen beruumlcksichtigt

Im bilingualen Unterrichtwerden neben den sachfachbezogenen Kompetenzen fach-sprachliche und fachmethodische Kompetenzen auch in der Partnersprache sowieinterkulturelle Kompetenzen entwickelt Im Rahmen der in diesem Kernlehrplan ausge-wiesenen Kompetenzerwartungen koumlnnen ggf inhaltliche Bezuumlge zu den Kulturen derjeweiligen Partnersprache hergestellt werden

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Fuumlr ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein ist eine Reihe spezieller und untereinandervernetzter Teilkompetenzen konstitutiv die als Sach- Methoden- Urteils- sowie Hand-lungskompetenz bezeichnet werden koumlnnen Die Kompetenzbereiche sind aufeinanderbezogen werden hier aber aus analytischen Gruumlnden unterschieden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Geschichtliches Denken braucht ein basales Wissen uumlber Zeitvorstel-lungen und Datierungssysteme historische Epochen Prozesse und Strukturen Insofernist die Kenntnis von Sachverhalten Voraussetzung und Bestandteil der Sachkompe-tenz Da diese Kenntnis aber ohne sinngebende Verknuumlpfung und einen reflektiertenUmgang mit den enthaltenen Deutungen unfruchtbar bleibt bildet die Befaumlhigungzum Umgang mit Narrationen den Kern dieser Kompetenz Sie besteht sowohl in derFaumlhigkeit vergangene Gegebenheiten Entwicklungen und Lebensgeschichten aus Quel-len zu erfassen synchrone Zusammenhaumlnge und diachrone Entwicklungen deutend

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

zu (re-)konstruieren und sinnvoll darzustellen als auch in der Faumlhigkeit vorhandeneKontextualisierungen Deutungen und Beschreibungen auf ihre Voraussetzungen undAbsichten hin zu analysieren Voraussetzung hierfuumlr ist dass die Schuumllerinnen und Schuuml-ler mit solchen fachspezifischen Kategorien und Begriffen umgehen koumlnnen mit derenHilfe die Domaumlne des Historischen strukturiert und erschlossen wird

Methodenkompetenz Methodenkompetenz im Fach Geschichte bedeutet dass dieSchuumllerinnen und Schuumller uumlber diejenigen Verfahrensweisen verfuumlgen die notwendigsind um Fragen aus der Gegenwart an die Vergangenheit zu stellen Informationen zubeschaffen historische Verlaumlufe und Strukturen zu analysieren Zusammenhaumlnge zu er-klaumlren und darzustellen sowie mit konkurrierenden Deutungen umzugehen Fundamentdieser Arbeit ist die Beschaumlftigung mit Quellen und Darstellungen Schwerpunkte derMethodenkompetenz sind vor diesem Hintergrund der fachgerechte Umgang mit derInterpretation von Quellen verschiedener Gattungen und der Analyse von und der kriti-schen Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen historischer Darstellung sowie dieEntwicklung eigenstaumlndiger historischer Argumentationen Zur Methodenkompetenzgehoumlrt auch die Faumlhigkeit historische Sachverhalte eigenstaumlndig adressatengerechtund (fach-)sprachlich korrekt darzustellen und zu praumlsentieren

Urteilskompetenz Uumlber Urteilskompetenz verfuumlgen die Schuumllerinnen und Schuumllerwenn sie ein durch Argumente begruumlndetes Urteil formulieren koumlnnen Sachurteilegelten der Auswahl Verknuumlpfung und Deutung historischer Ereignisse und Zusam-menhaumlnge Guumltekriterien hierfuumlr sind sachliche Angemessenheit innere Stimmigkeitund ausreichende Triftigkeit von Argumenten Bei Werturteilen werden daruumlber hinausnormative Kategorien auf historische Sachverhalte angewendet und offen gelegt eigeneWertmaszligstaumlbe werden reflektiert Zeitbedingtheit bzw Dauerhaftigkeit vonWertmaszligstauml-ben beruumlcksichtigt Die Befaumlhigung zur Identifizierung und Einnahme unterschiedlicherPerspektiven ist Bestandteil von Urteilskompetenz

Handlungskompetenz Dieser Kompetenzbereich umfasst Kompetenzen die erfor-derlich sind um Prozesse und Ergebnisse historischen Denkens lebensweltlich wirksamwerden zu lassen Dabei geht es also um geschichtlich reflektierte Handlungsdispositio-nen und die Teilhabe an der Geschichts- und Erinnerungskultur Lebensweltlich wirksamwird historisches Denken wenn ein bestehendes Geschichtsbild auf der Basis gewon-nener Erkenntnisse erweitert oder veraumlndert wird Dabei leisten die Schuumllerinnen undSchuumller die (Re-)Organisation ihrer Vorstellungen von und Einstellungen zur Vergangen-

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

heit Werden dabei explizit die aktuellen Einstellungen der eigenen Person oder Gruppezur historischen Welt einbezogen so zeigen die Schuumllerinnen und Schuumller die FaumlhigkeitErkenntnisse auch fuumlr eigene Orientierung zu nutzen Werden historische Erfahrungengenutzt um Bedingungen und Moumlglichkeiten eigenen Handelns zu reflektieren sowieZiele und Strategien dieses Handelns zu entwerfen so zeigt sich eine Handlungskompe-tenz die auch zu konkretem Handeln in der Gesellschaft befaumlhigen kann Ein solchesHandeln findet auch in Unterricht und Schuloumlffentlichkeit statt wenn Schuumllerinnenund Schuumller die erworbenen Sach- Methoden- und Urteilskompetenzen verwendenkoumlnnen um an historischen Deutungsprozessen und Kontroversen (ggf auch simulativ)teilzunehmen

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Historische Kompetenz soll deshalb mit Blick auf die nachfolgen-den Inhaltsfelder entwickelt werden Die Auswahl der Inhaltsfelder geht im Interesse derGegenwartsbezogenheit und der Lebensweltorientierung von Fragen aus die den Men-schen zu Beginn des 21 Jahrhunderts als bedeutsam erscheinen Hierzu gehoumlren Fragendie sich aufgrund von Globalisierungsprozessen aus den vermehrten Begegnungen vonKulturen ergeben des Weiteren Fragen nach der Durchsetzung der Menschenrechtenach der Gestaltung von Herrschaft und der Gewaumlhrleistung von Partizipation nachder Erhaltung des inneren und aumluszligeren Friedens nach den Chancen und dem Preis vonModernisierung in der Industriegesellschaft auch im Hinblick auf soziale Gleichheit bzwUngleichheit nach der Bedeutung der nationalen Identitaumlt in multikulturellen sowie po-litisch und oumlkonomisch global verflochtenen Gesellschaften sowie nach der historischenErinnerung besonders an die Zeit des Nationalsozialismus

Inhaltsfeld 983426 Erfahrung mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive Das In-haltsfeld geht aus historischer Sicht den Fragen nach Was ist Fremdsein Wo beginntdie Fremde Was erfaumlhrt man in der Fremde Was bedeutet das Ankommen und dasVerbleiben in der Fremde Damit eroumlffnet das Inhaltsfeld einen zentralen Zugriff aufMenschen- und Weltbilder von Gesellschaften Groszliggruppen oder Einzelpersonen inzeitlicher Tiefe und raumlumlicher Breite Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit zeitge-noumlssischen Vorstellungen uumlber als fremd wahrgenommene Kulturkreise und Angehoumlrigeanderer Religionen und Zivilisationsformen erfahren die Schuumllerinnen und Schuumller denKonstruktcharakter des Begriffs bdquoFremdseinldquo und die bdquoGrenzlinienldquo fruumlherer wie auchheutiger Selbst- und Fremdwahrnehmungen Vor demHintergrund der sich vertiefenden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

globalen Verflechtungen und der damit einhergehenden veraumlnderten lebensweltlichenOrientierung traumlgt das Erfahren und Verstehen des bdquoFremdenldquo (Alteritaumltserfahrung)wesentlich zur Herausbildung und Erweiterung der eigenen Subjektivitaumlt und der Ge-sellschaftlichkeit bei

Inhaltsfeld 983427 IslamischeWelt ndash christlicheWelt Begegnung zweier Kulturen inMit-telalter und fruumlher Neuzeit Das Inhaltsfeld gibt einer Gegenwartsthematik die his-torische Tiefe und traumlgt zur Reflexion von gegenwaumlrtig wirksamen Feindbildern undStereotypen bei Die historische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ausprauml-gungen von Islam und Christentum ihren verschiedenen in der Geschichte entwickeltenVerstaumlndnissen von Religion und Staat und ihrer kulturellen Leistung in der mittelalter-lichen Welt aber auch mit den wechselseitigen Konflikten und den unterschiedlichenWeiterentwicklungen der jeweiligen Kultur verlangt von den Schuumllerinnen und SchuumllernFremdverstehen und einen Perspektivenwechsel der sie in die Lage versetzt eigeneStandpunkte zu hinterfragen

Inhaltsfeld 983428 Die Menschenrechte in historischer Perspektive Das Inhaltsfeld er-oumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern einen reflektierten historischen Zugriff auf dieGrundlagen unseres heutigen Rechts- Staats- und Freiheitsdenkens Die Menschen-und Buumlrgerrechte bilden die entscheidende Basis der westlichen aufgeklaumlrten Traditionund sind Maszligstab und Bewertungskriterium fuumlr eine gerechte politische Herrschaft undden Schutz der Staatsbuumlrgerinnen und -buumlrger Im historischen Ruumlckblick werden derenGenese deren Moumlglichkeiten und Grenzen sowie die Debatte um deren universelleGuumlltigkeit behandelt

Inhaltsfeld 983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und KriseDas Inhaltsfeld macht den Schuumllerinnen und Schuumllern unter Ruumlckgriff auf die Epo-che zwischen 1880 und 1930 die historischen Bedingungen der europaumlischen Moderneund damit der eigenen Lebenswelten aus sozial- wirtschafts- und umweltgeschichtli-cher Perspektive deutlich Die Problematik des modernen Krieges zeigt exemplarischdass Weiterentwicklungen nicht immer positive Effekte mit sich bringen wodurch daszeitgenoumlssische Modernitaumlts- und Fortschrittsverstaumlndnis in Frage gestellt wurde undwird Die zunehmenden Verflechtungen internationaler wirtschaftlicher und politischerEntwicklungen und ihre Ruumlckwirkungen auf nationale politische Entscheidungen und Le-bensbedingungen verweisen auch in ihrer krisenhaften Zuspitzung auf gesellschaftlichrelevante Gegenwartsthemen wie Globalisierung und Migration

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Herrschafts-strukturen Nachwirkungen und Deutungen Das Inhaltsfeld geht aus von den his-torischen Bedingungen und Auspraumlgungen der NS-Herrschaft Die vertiefte Ausein-andersetzung mit Strukturen totalitaumlrer Herrschaft fordert auf zu einer begruumlndetenReflexion des eigenen Demokratieverstaumlndnisses insbesondere auch vor dem Hinter-grund kultureller Diversitaumlt Die unterschiedliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit inden beiden deutschen Staaten zeigt exemplarisch wie ideologisch begruumlndete Sichtwei-sen eine verschiedenartige Konstruktion von Geschichte bedingen Von dauerhaftemGegenwartsbezug bleibt die Frage nach der heutigen Verantwortung beim Umgang mitder NS-Vergangenheit

Inhaltsfeld 983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert Das Inhaltsfeld konfrontiert die Schuumllerinnen und Schuumller mit der ver-meintlichen Selbstverstaumlndlichkeit bdquoNationldquo d h es relativiert deren historische Be-deutsamkeit durch Historisierung dekonstruiert ihren quasi-natuumlrlichen Charakter undproblematisiert sie durch die Auseinandersetzung mit Nationalismen die exklusiv unddestruktiv gewirkt haben Gleichzeitig soll aber auch das freiheitlich-demokratischePotenzial das der Begriff und der Sachverhalt bdquoNationldquo von ihren Anfaumlngen her in sichenthalten deutlich werden Die Frage welche Bedeutung die jeweilige nationale bzwbinationale Identitaumlt fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller hat wird an diesem historischenGegenstand exemplarisch in den Blick geruumlckt

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne DasInhaltsfeld behandelt im Laumlngsschnitt ein Thema das seine Bedeutsamkeit aus derkontinuierlich vorhandenen Problematik bezieht den Frieden nach kriegerischen Kon-flikten wieder herzustellen und zu sichern Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen alsoBedingungen fuumlr Frieden An ausgewaumlhlten in ihren historischen Voraussetzungenunterschiedlichen Beispielen werden Zielsetzungen von Beteiligten Bestimmungen vonFriedensvertraumlgen oder -ordnungen und deren jeweilige Wirkung auf und Bedeutungfuumlr einen Friedenszustand behandelt Daruumlber hinaus geht es um die gegenwarts- undzukunftsbedeutsamen Fragen nach der Struktur militaumlrischer Auseinandersetzungensowie der Machbarkeit von Frieden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende derEinfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei wer-den zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichenaufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhalts-felduumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen angeleitet ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale unter sachgerechter Verwendung ausgewaumlhlter historischer Fachbe-griffe (SK2)

unterscheiden Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkun-gen historischer Ereignisse und Prozesse (SK3)

beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteurein ihrer jeweils durch zeitgenoumlssische Rahmenbedingungen gepraumlgten Eigenart(SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter demAspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersu-chung (MK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

recherchieren fachgerecht innerhalb und auszligerhalb der Schule in relevanten Me-dien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen(MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen Bezuumlge zwischen ihnen her(MK3)

identifizieren Verstehensprobleme und fuumlhren die notwendigen Klaumlrungen herbei(MK4)

analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5)

wenden aufgabengeleitet an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischenAuseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachlicheQuellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Schaubilder Bilder Karikaturenund Filme (MK7)

stellen grundlegende Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet und struktu-riert in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicherMittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssystemeanschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seinehistorische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Beruumlcksichtigung bzw Ge-wichtung verschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen angeleitet Grundlagen Anspruumlche und Konsequenzen einzelner Denk-und Legitimationsmuster Weltsichten und Menschenbilder (UK4)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen angeleitet die Angemessenheit vonwesentlichen Begriffsverwendungenfuumlr historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen Deutungenunter Beruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten angeleitet historische Sachverhalte unter Benennung der wesentlichenjeweils zugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch dieuumlberzeitlichen Geltungsanspruumlche von Wertesystemen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenenPerson und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1)

entwickeln Ansaumltze fuumlr Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtungder Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Ent-scheidungsprozessen (HK2)

beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich begruumlndet fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentli-chen Erinnerungskultur (HK4)

entwerfen ggf in kritischer Distanz eigene Beitraumlge zu ausgewaumlhlten Formen deroumlffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-)oumlf-fentlichen Diskurs teil (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter undfruumlher Neuzeit

983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Darstellung der Germanen in roumlmischer Perspektive

Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa

Was Reisende erzaumlhlen ndash Selbst- und Fremdbild in der fruumlhen Neuzeit

Fremdsein Vielfalt und Integration ndash Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im19 und 20 Jahrhundert

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie bdquoder Germaneldquo bdquoderRoumlmerldquo und bdquoder Barbarldquo und die damit einhergehende Zuschreibung normativerArt

erklaumlren mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhandvon Weltkarten (Asien und Europa)

analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweiligeSelbstbild wie sie sich in Quellen zu den europaumlischen Entdeckungen Eroberun-gen oder Reisen in Afrika und Amerika in der fruumlhen Neuzeit dokumentieren

stellen an ausgewaumlhlten Beispielen die Losloumlsung der von Arbeitsmigration Be-troffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfaumlltige Verortung inihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Darstellung der Germanen in roumlmischen Quellen im Hinblick aufimmanente und offene Selbst- und Fremdbilder

beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher technischer und geographischer Kennt-nisse auf das Weltbild fruumlher und heute

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

41

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

44

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

51

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 9: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

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1 Aufgaben und Ziele des Faches

Die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes leisten einen gemeinsa-menBeitrag zur Entwicklung vonKompetenzen die das Verstehen derWirklichkeit sowiegesellschaftlich wirksamer Strukturen und Prozesse ermoumlglichen und die Mitwirkungin demokratisch verfassten Gemeinwesen unterstuumltzen sollen Gemeinsam befassensie sich mit den Moumlglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns imHinblick auf die jeweiligen individuellen gesellschaftlichen zeit- und raumbezogenenVoraussetzungen Bedingungen und Auswirkungen Durch die Vermittlung gesellschafts-wissenschaftlich relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen tragen sie in besonde-rer Weise zum Aufbau eines Orientierungs- Deutungs- Kultur- und Weltwissens beiDies foumlrdert die Entwicklung einer eigenen Identitaumlt sowie die Faumlhigkeit zur selbststaumln-digen Urteilsbildung und schafft damit die Grundlage fuumlr das Wahrnehmen eigenerLebenschancen sowie fuumlr eine reflektierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichenLebenswirklichkeiten

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes im Rahmender Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter- undkulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit sprach- und naturwissenschaftlichen Feldernsowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Diesen Beitrag leistet das Fach Geschichte insbesondere durch die systematischeAnalyse von historischen Bezuumlgen und Prozessen in die Menschen immer eingebundensind Fachlich geht es also im Kern um die exemplarisch an historischen Gegenstaumlndenzu gewinnende Erkenntnis dass das gesamte Umfeld des Menschen vom Nahbereichbis hin zu den groszligen Systemen von internationalen Organisationen Staat GesellschaftWirtschaft undKultur in komplexen historischen Prozessen entstanden ist und staumlndigemWandel unterliegt

Fuumlr das Fach charakteristisch ist historisches Denken welches dadurch gepraumlgt ist

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Aufgaben und Ziele des Faches

dass Historie immer narrative Struktur hat Konstitutiv fuumlr historisches Denken ist des-halb die bdquo(Re-)Konstruktionldquo also die Formulierung historischer Fragen sowie die Er-mittlung von Vergangenem und deren synchrone oder diachrone deutende Verbindungzu historischen Zusammenhaumlngen als Kontexte oder Entwicklungen Zu historischemDenken gehoumlrt auch die bdquoDekonstruktionldquo vorhandener historischer Orientierungsan-gebote also in Narrationen enthaltener Deutungen und Beschreibungen wie sie denSchuumllerinnen und Schuumllern in den Angeboten der Geschichtskultur entgegentreten His-torisches Denken ist gepraumlgt durch Multiperspektivitaumlt und die Beachtung historischerQualitaumltskriterien (Triftigkeit historischer Narrationen) die den fachlichen Anspruchder jeweils erzaumlhlten Geschichte sichern

Durch die reflektierte Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen PersonenProzessen und Strukturen gewinnen die Schuumllerinnen und Schuumller Einsichten in dieKomplexitaumlt geschichtlicher Prozesse in Dauer und Wandel in Gleichzeitigkeit undUngleichzeitigkeit in Beharrung aber auch Veraumlnderbarkeit von Ordnungen mit ihrenChancen und Risiken in das wechselseitige Bedingungsverhaumlltnis von Person und Struk-tur Sie erkennen die Faktoren und Wirkungszusammenhaumlnge die zum Verstaumlndnis undzur Erklaumlrung von Gegenwartsphaumlnomenen erforderlich sind und erfassen so das Ge-wordensein der gegenwaumlrtigen Welt Das Fach Geschichte schafft auszligerdem Einsichtenin jene Existenzformen und Denkvorstellungen fruumlherer Epochen oder anderer Kultu-ren welche nicht unmittelbar mit unserer Gegenwart verbunden sind Die reflektierteAuseinandersetzung mit dem Anderssein bewirkt in Kenntnis der Alternativen zum bdquoHierund Jetztldquo eine kritische Distanz somit die Einsicht in die historische Gebundenheitdes eigenen Standortes und den Gewinn neuer Handlungsperspektiven Durch dieanalytische Durchdringung der Wirklichkeit mit ihren gesellschaftlich gewordenen undwirksamen Strukturen schafft das Fach Geschichte personale und soziale Orientierungder Schuumllerinnen und Schuumller und befaumlhigt sie zur kompetenten Teilhabe am gesell-schaftlichen Umgang mit Geschichte an der Geschichts- und Erinnerungskultur sowiezur aktiven Mitwirkung und Mitgestaltung unseres demokratischen Gemeinwesens

Die Aufgaben des Geschichtsunterrichts sind fokussiert im Auftrag der Foumlrderung ei-nes reflektierten Geschichtsbewusstseins Geschichtsbewusstsein meint die Verschraumln-kung der Wahrnehmungen und Deutungen von Vergangenheit mit Gegenwartserfah-rungen und Zukunftserwartungen Das angestrebte Geschichtsbewusstsein wird alsreflektiert gekennzeichnet um zu betonen dass es sich des Konstruktionscharakters vonGeschichte seiner eigenen Standortgebundenheit und Perspektivitaumlt bewusst sein sollDie Beherrschung der Faumlhigkeiten zur sinnbildenden Darstellung von Geschichte sowiezur Analyse und Beurteilung historischer Narrationen charakterisieren ein reflektiertesGeschichtsbewusstsein Ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein steht somit gleicherma-

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Aufgaben und Ziele des Faches

szligen gegen bdquoIdentitaumltslosigkeitldquo als auch verfestigte Geschichtsbilder Es leitet zu einemaktiven demokratischen Umgang mit konkurrierenden Identitaumlten an

In der Einfuumlhrungsphase befassen sich die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralenhistorischen Fragestellungen Sie erweitern und systematisieren ihre Kompetenzen zurInterpretation von Quellen und Analyse von Darstellungen um so ein inhaltlich wiemethodisch tragfaumlhiges Fundament fuumlr die weitere Arbeit im Unterricht der Qualifikati-onsphase im Fach Geschichte zu legen

Grundkurse im Fach Geschichte repraumlsentieren das Lernniveau der gymnasialenOberstufe im Hinblick auf eine fundierte Allgemeinbildung und eine grundlegendewissenschaftspropaumldeutische Ausbildung Sie sollen in grundlegende FragestellungenSachverhalte Problemkomplexe und Strukturen einfuumlhren und wesentliche Arbeitsme-thoden des Faches vermitteln

Leistungskurse im Fach Geschichte zeichnen sich gegenuumlber den Grundkursen durchein houmlheres Maszlig an Differenziertheit der angestrebten kognitiven Operationen undeinen houmlheren angestrebten Grad vertiefter Reflexion aus Umfang Komplexitaumlt undAbstraktionsgrad der Kompetenzen sowie der Umfang der zugrunde liegenden Quellenund Darstellungen sind groumlszliger Ferner wird in Leistungskursen im Vergleich zu Grund-kursen ein houmlherer Grad an Selbststaumlndigkeit in der Ausfuumlhrung Vernetzung und demTransfer entsprechender Operationen erwartet

Zusatzkurse beruumlcksichtigen mindestens zwei der sieben Inhaltsfelder aus denendie Lehrkraumlfte ausgehend von Lernendeninteressen Schulprogrammschwerpunktenund aktuellen Ereignissen der Erinnerungskultur verschiedene Kompetenzerwartungenund inhaltliche Schwerpunkte des Kernlehrplans auswaumlhlen Dabei werden alle vierKompetenzbereiche des Fachs angemessen beruumlcksichtigt

Im bilingualen Unterrichtwerden neben den sachfachbezogenen Kompetenzen fach-sprachliche und fachmethodische Kompetenzen auch in der Partnersprache sowieinterkulturelle Kompetenzen entwickelt Im Rahmen der in diesem Kernlehrplan ausge-wiesenen Kompetenzerwartungen koumlnnen ggf inhaltliche Bezuumlge zu den Kulturen derjeweiligen Partnersprache hergestellt werden

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Fuumlr ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein ist eine Reihe spezieller und untereinandervernetzter Teilkompetenzen konstitutiv die als Sach- Methoden- Urteils- sowie Hand-lungskompetenz bezeichnet werden koumlnnen Die Kompetenzbereiche sind aufeinanderbezogen werden hier aber aus analytischen Gruumlnden unterschieden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Geschichtliches Denken braucht ein basales Wissen uumlber Zeitvorstel-lungen und Datierungssysteme historische Epochen Prozesse und Strukturen Insofernist die Kenntnis von Sachverhalten Voraussetzung und Bestandteil der Sachkompe-tenz Da diese Kenntnis aber ohne sinngebende Verknuumlpfung und einen reflektiertenUmgang mit den enthaltenen Deutungen unfruchtbar bleibt bildet die Befaumlhigungzum Umgang mit Narrationen den Kern dieser Kompetenz Sie besteht sowohl in derFaumlhigkeit vergangene Gegebenheiten Entwicklungen und Lebensgeschichten aus Quel-len zu erfassen synchrone Zusammenhaumlnge und diachrone Entwicklungen deutend

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

zu (re-)konstruieren und sinnvoll darzustellen als auch in der Faumlhigkeit vorhandeneKontextualisierungen Deutungen und Beschreibungen auf ihre Voraussetzungen undAbsichten hin zu analysieren Voraussetzung hierfuumlr ist dass die Schuumllerinnen und Schuuml-ler mit solchen fachspezifischen Kategorien und Begriffen umgehen koumlnnen mit derenHilfe die Domaumlne des Historischen strukturiert und erschlossen wird

Methodenkompetenz Methodenkompetenz im Fach Geschichte bedeutet dass dieSchuumllerinnen und Schuumller uumlber diejenigen Verfahrensweisen verfuumlgen die notwendigsind um Fragen aus der Gegenwart an die Vergangenheit zu stellen Informationen zubeschaffen historische Verlaumlufe und Strukturen zu analysieren Zusammenhaumlnge zu er-klaumlren und darzustellen sowie mit konkurrierenden Deutungen umzugehen Fundamentdieser Arbeit ist die Beschaumlftigung mit Quellen und Darstellungen Schwerpunkte derMethodenkompetenz sind vor diesem Hintergrund der fachgerechte Umgang mit derInterpretation von Quellen verschiedener Gattungen und der Analyse von und der kriti-schen Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen historischer Darstellung sowie dieEntwicklung eigenstaumlndiger historischer Argumentationen Zur Methodenkompetenzgehoumlrt auch die Faumlhigkeit historische Sachverhalte eigenstaumlndig adressatengerechtund (fach-)sprachlich korrekt darzustellen und zu praumlsentieren

Urteilskompetenz Uumlber Urteilskompetenz verfuumlgen die Schuumllerinnen und Schuumllerwenn sie ein durch Argumente begruumlndetes Urteil formulieren koumlnnen Sachurteilegelten der Auswahl Verknuumlpfung und Deutung historischer Ereignisse und Zusam-menhaumlnge Guumltekriterien hierfuumlr sind sachliche Angemessenheit innere Stimmigkeitund ausreichende Triftigkeit von Argumenten Bei Werturteilen werden daruumlber hinausnormative Kategorien auf historische Sachverhalte angewendet und offen gelegt eigeneWertmaszligstaumlbe werden reflektiert Zeitbedingtheit bzw Dauerhaftigkeit vonWertmaszligstauml-ben beruumlcksichtigt Die Befaumlhigung zur Identifizierung und Einnahme unterschiedlicherPerspektiven ist Bestandteil von Urteilskompetenz

Handlungskompetenz Dieser Kompetenzbereich umfasst Kompetenzen die erfor-derlich sind um Prozesse und Ergebnisse historischen Denkens lebensweltlich wirksamwerden zu lassen Dabei geht es also um geschichtlich reflektierte Handlungsdispositio-nen und die Teilhabe an der Geschichts- und Erinnerungskultur Lebensweltlich wirksamwird historisches Denken wenn ein bestehendes Geschichtsbild auf der Basis gewon-nener Erkenntnisse erweitert oder veraumlndert wird Dabei leisten die Schuumllerinnen undSchuumller die (Re-)Organisation ihrer Vorstellungen von und Einstellungen zur Vergangen-

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

heit Werden dabei explizit die aktuellen Einstellungen der eigenen Person oder Gruppezur historischen Welt einbezogen so zeigen die Schuumllerinnen und Schuumller die FaumlhigkeitErkenntnisse auch fuumlr eigene Orientierung zu nutzen Werden historische Erfahrungengenutzt um Bedingungen und Moumlglichkeiten eigenen Handelns zu reflektieren sowieZiele und Strategien dieses Handelns zu entwerfen so zeigt sich eine Handlungskompe-tenz die auch zu konkretem Handeln in der Gesellschaft befaumlhigen kann Ein solchesHandeln findet auch in Unterricht und Schuloumlffentlichkeit statt wenn Schuumllerinnenund Schuumller die erworbenen Sach- Methoden- und Urteilskompetenzen verwendenkoumlnnen um an historischen Deutungsprozessen und Kontroversen (ggf auch simulativ)teilzunehmen

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Historische Kompetenz soll deshalb mit Blick auf die nachfolgen-den Inhaltsfelder entwickelt werden Die Auswahl der Inhaltsfelder geht im Interesse derGegenwartsbezogenheit und der Lebensweltorientierung von Fragen aus die den Men-schen zu Beginn des 21 Jahrhunderts als bedeutsam erscheinen Hierzu gehoumlren Fragendie sich aufgrund von Globalisierungsprozessen aus den vermehrten Begegnungen vonKulturen ergeben des Weiteren Fragen nach der Durchsetzung der Menschenrechtenach der Gestaltung von Herrschaft und der Gewaumlhrleistung von Partizipation nachder Erhaltung des inneren und aumluszligeren Friedens nach den Chancen und dem Preis vonModernisierung in der Industriegesellschaft auch im Hinblick auf soziale Gleichheit bzwUngleichheit nach der Bedeutung der nationalen Identitaumlt in multikulturellen sowie po-litisch und oumlkonomisch global verflochtenen Gesellschaften sowie nach der historischenErinnerung besonders an die Zeit des Nationalsozialismus

Inhaltsfeld 983426 Erfahrung mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive Das In-haltsfeld geht aus historischer Sicht den Fragen nach Was ist Fremdsein Wo beginntdie Fremde Was erfaumlhrt man in der Fremde Was bedeutet das Ankommen und dasVerbleiben in der Fremde Damit eroumlffnet das Inhaltsfeld einen zentralen Zugriff aufMenschen- und Weltbilder von Gesellschaften Groszliggruppen oder Einzelpersonen inzeitlicher Tiefe und raumlumlicher Breite Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit zeitge-noumlssischen Vorstellungen uumlber als fremd wahrgenommene Kulturkreise und Angehoumlrigeanderer Religionen und Zivilisationsformen erfahren die Schuumllerinnen und Schuumller denKonstruktcharakter des Begriffs bdquoFremdseinldquo und die bdquoGrenzlinienldquo fruumlherer wie auchheutiger Selbst- und Fremdwahrnehmungen Vor demHintergrund der sich vertiefenden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

globalen Verflechtungen und der damit einhergehenden veraumlnderten lebensweltlichenOrientierung traumlgt das Erfahren und Verstehen des bdquoFremdenldquo (Alteritaumltserfahrung)wesentlich zur Herausbildung und Erweiterung der eigenen Subjektivitaumlt und der Ge-sellschaftlichkeit bei

Inhaltsfeld 983427 IslamischeWelt ndash christlicheWelt Begegnung zweier Kulturen inMit-telalter und fruumlher Neuzeit Das Inhaltsfeld gibt einer Gegenwartsthematik die his-torische Tiefe und traumlgt zur Reflexion von gegenwaumlrtig wirksamen Feindbildern undStereotypen bei Die historische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ausprauml-gungen von Islam und Christentum ihren verschiedenen in der Geschichte entwickeltenVerstaumlndnissen von Religion und Staat und ihrer kulturellen Leistung in der mittelalter-lichen Welt aber auch mit den wechselseitigen Konflikten und den unterschiedlichenWeiterentwicklungen der jeweiligen Kultur verlangt von den Schuumllerinnen und SchuumllernFremdverstehen und einen Perspektivenwechsel der sie in die Lage versetzt eigeneStandpunkte zu hinterfragen

Inhaltsfeld 983428 Die Menschenrechte in historischer Perspektive Das Inhaltsfeld er-oumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern einen reflektierten historischen Zugriff auf dieGrundlagen unseres heutigen Rechts- Staats- und Freiheitsdenkens Die Menschen-und Buumlrgerrechte bilden die entscheidende Basis der westlichen aufgeklaumlrten Traditionund sind Maszligstab und Bewertungskriterium fuumlr eine gerechte politische Herrschaft undden Schutz der Staatsbuumlrgerinnen und -buumlrger Im historischen Ruumlckblick werden derenGenese deren Moumlglichkeiten und Grenzen sowie die Debatte um deren universelleGuumlltigkeit behandelt

Inhaltsfeld 983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und KriseDas Inhaltsfeld macht den Schuumllerinnen und Schuumllern unter Ruumlckgriff auf die Epo-che zwischen 1880 und 1930 die historischen Bedingungen der europaumlischen Moderneund damit der eigenen Lebenswelten aus sozial- wirtschafts- und umweltgeschichtli-cher Perspektive deutlich Die Problematik des modernen Krieges zeigt exemplarischdass Weiterentwicklungen nicht immer positive Effekte mit sich bringen wodurch daszeitgenoumlssische Modernitaumlts- und Fortschrittsverstaumlndnis in Frage gestellt wurde undwird Die zunehmenden Verflechtungen internationaler wirtschaftlicher und politischerEntwicklungen und ihre Ruumlckwirkungen auf nationale politische Entscheidungen und Le-bensbedingungen verweisen auch in ihrer krisenhaften Zuspitzung auf gesellschaftlichrelevante Gegenwartsthemen wie Globalisierung und Migration

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Herrschafts-strukturen Nachwirkungen und Deutungen Das Inhaltsfeld geht aus von den his-torischen Bedingungen und Auspraumlgungen der NS-Herrschaft Die vertiefte Ausein-andersetzung mit Strukturen totalitaumlrer Herrschaft fordert auf zu einer begruumlndetenReflexion des eigenen Demokratieverstaumlndnisses insbesondere auch vor dem Hinter-grund kultureller Diversitaumlt Die unterschiedliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit inden beiden deutschen Staaten zeigt exemplarisch wie ideologisch begruumlndete Sichtwei-sen eine verschiedenartige Konstruktion von Geschichte bedingen Von dauerhaftemGegenwartsbezug bleibt die Frage nach der heutigen Verantwortung beim Umgang mitder NS-Vergangenheit

Inhaltsfeld 983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert Das Inhaltsfeld konfrontiert die Schuumllerinnen und Schuumller mit der ver-meintlichen Selbstverstaumlndlichkeit bdquoNationldquo d h es relativiert deren historische Be-deutsamkeit durch Historisierung dekonstruiert ihren quasi-natuumlrlichen Charakter undproblematisiert sie durch die Auseinandersetzung mit Nationalismen die exklusiv unddestruktiv gewirkt haben Gleichzeitig soll aber auch das freiheitlich-demokratischePotenzial das der Begriff und der Sachverhalt bdquoNationldquo von ihren Anfaumlngen her in sichenthalten deutlich werden Die Frage welche Bedeutung die jeweilige nationale bzwbinationale Identitaumlt fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller hat wird an diesem historischenGegenstand exemplarisch in den Blick geruumlckt

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne DasInhaltsfeld behandelt im Laumlngsschnitt ein Thema das seine Bedeutsamkeit aus derkontinuierlich vorhandenen Problematik bezieht den Frieden nach kriegerischen Kon-flikten wieder herzustellen und zu sichern Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen alsoBedingungen fuumlr Frieden An ausgewaumlhlten in ihren historischen Voraussetzungenunterschiedlichen Beispielen werden Zielsetzungen von Beteiligten Bestimmungen vonFriedensvertraumlgen oder -ordnungen und deren jeweilige Wirkung auf und Bedeutungfuumlr einen Friedenszustand behandelt Daruumlber hinaus geht es um die gegenwarts- undzukunftsbedeutsamen Fragen nach der Struktur militaumlrischer Auseinandersetzungensowie der Machbarkeit von Frieden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende derEinfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei wer-den zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichenaufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhalts-felduumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen angeleitet ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale unter sachgerechter Verwendung ausgewaumlhlter historischer Fachbe-griffe (SK2)

unterscheiden Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkun-gen historischer Ereignisse und Prozesse (SK3)

beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteurein ihrer jeweils durch zeitgenoumlssische Rahmenbedingungen gepraumlgten Eigenart(SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter demAspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersu-chung (MK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

recherchieren fachgerecht innerhalb und auszligerhalb der Schule in relevanten Me-dien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen(MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen Bezuumlge zwischen ihnen her(MK3)

identifizieren Verstehensprobleme und fuumlhren die notwendigen Klaumlrungen herbei(MK4)

analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5)

wenden aufgabengeleitet an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischenAuseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachlicheQuellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Schaubilder Bilder Karikaturenund Filme (MK7)

stellen grundlegende Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet und struktu-riert in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicherMittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssystemeanschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seinehistorische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Beruumlcksichtigung bzw Ge-wichtung verschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen angeleitet Grundlagen Anspruumlche und Konsequenzen einzelner Denk-und Legitimationsmuster Weltsichten und Menschenbilder (UK4)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen angeleitet die Angemessenheit vonwesentlichen Begriffsverwendungenfuumlr historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen Deutungenunter Beruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten angeleitet historische Sachverhalte unter Benennung der wesentlichenjeweils zugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch dieuumlberzeitlichen Geltungsanspruumlche von Wertesystemen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenenPerson und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1)

entwickeln Ansaumltze fuumlr Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtungder Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Ent-scheidungsprozessen (HK2)

beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich begruumlndet fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentli-chen Erinnerungskultur (HK4)

entwerfen ggf in kritischer Distanz eigene Beitraumlge zu ausgewaumlhlten Formen deroumlffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-)oumlf-fentlichen Diskurs teil (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter undfruumlher Neuzeit

983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Darstellung der Germanen in roumlmischer Perspektive

Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa

Was Reisende erzaumlhlen ndash Selbst- und Fremdbild in der fruumlhen Neuzeit

Fremdsein Vielfalt und Integration ndash Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im19 und 20 Jahrhundert

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie bdquoder Germaneldquo bdquoderRoumlmerldquo und bdquoder Barbarldquo und die damit einhergehende Zuschreibung normativerArt

erklaumlren mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhandvon Weltkarten (Asien und Europa)

analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweiligeSelbstbild wie sie sich in Quellen zu den europaumlischen Entdeckungen Eroberun-gen oder Reisen in Afrika und Amerika in der fruumlhen Neuzeit dokumentieren

stellen an ausgewaumlhlten Beispielen die Losloumlsung der von Arbeitsmigration Be-troffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfaumlltige Verortung inihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Darstellung der Germanen in roumlmischen Quellen im Hinblick aufimmanente und offene Selbst- und Fremdbilder

beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher technischer und geographischer Kennt-nisse auf das Weltbild fruumlher und heute

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

39

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

41

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

43

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

44

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 10: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

1 Aufgaben und Ziele des Faches

Die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes leisten einen gemeinsa-menBeitrag zur Entwicklung vonKompetenzen die das Verstehen derWirklichkeit sowiegesellschaftlich wirksamer Strukturen und Prozesse ermoumlglichen und die Mitwirkungin demokratisch verfassten Gemeinwesen unterstuumltzen sollen Gemeinsam befassensie sich mit den Moumlglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns imHinblick auf die jeweiligen individuellen gesellschaftlichen zeit- und raumbezogenenVoraussetzungen Bedingungen und Auswirkungen Durch die Vermittlung gesellschafts-wissenschaftlich relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen tragen sie in besonde-rer Weise zum Aufbau eines Orientierungs- Deutungs- Kultur- und Weltwissens beiDies foumlrdert die Entwicklung einer eigenen Identitaumlt sowie die Faumlhigkeit zur selbststaumln-digen Urteilsbildung und schafft damit die Grundlage fuumlr das Wahrnehmen eigenerLebenschancen sowie fuumlr eine reflektierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichenLebenswirklichkeiten

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes im Rahmender Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter- undkulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit sprach- und naturwissenschaftlichen Feldernsowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Diesen Beitrag leistet das Fach Geschichte insbesondere durch die systematischeAnalyse von historischen Bezuumlgen und Prozessen in die Menschen immer eingebundensind Fachlich geht es also im Kern um die exemplarisch an historischen Gegenstaumlndenzu gewinnende Erkenntnis dass das gesamte Umfeld des Menschen vom Nahbereichbis hin zu den groszligen Systemen von internationalen Organisationen Staat GesellschaftWirtschaft undKultur in komplexen historischen Prozessen entstanden ist und staumlndigemWandel unterliegt

Fuumlr das Fach charakteristisch ist historisches Denken welches dadurch gepraumlgt ist

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Aufgaben und Ziele des Faches

dass Historie immer narrative Struktur hat Konstitutiv fuumlr historisches Denken ist des-halb die bdquo(Re-)Konstruktionldquo also die Formulierung historischer Fragen sowie die Er-mittlung von Vergangenem und deren synchrone oder diachrone deutende Verbindungzu historischen Zusammenhaumlngen als Kontexte oder Entwicklungen Zu historischemDenken gehoumlrt auch die bdquoDekonstruktionldquo vorhandener historischer Orientierungsan-gebote also in Narrationen enthaltener Deutungen und Beschreibungen wie sie denSchuumllerinnen und Schuumllern in den Angeboten der Geschichtskultur entgegentreten His-torisches Denken ist gepraumlgt durch Multiperspektivitaumlt und die Beachtung historischerQualitaumltskriterien (Triftigkeit historischer Narrationen) die den fachlichen Anspruchder jeweils erzaumlhlten Geschichte sichern

Durch die reflektierte Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen PersonenProzessen und Strukturen gewinnen die Schuumllerinnen und Schuumller Einsichten in dieKomplexitaumlt geschichtlicher Prozesse in Dauer und Wandel in Gleichzeitigkeit undUngleichzeitigkeit in Beharrung aber auch Veraumlnderbarkeit von Ordnungen mit ihrenChancen und Risiken in das wechselseitige Bedingungsverhaumlltnis von Person und Struk-tur Sie erkennen die Faktoren und Wirkungszusammenhaumlnge die zum Verstaumlndnis undzur Erklaumlrung von Gegenwartsphaumlnomenen erforderlich sind und erfassen so das Ge-wordensein der gegenwaumlrtigen Welt Das Fach Geschichte schafft auszligerdem Einsichtenin jene Existenzformen und Denkvorstellungen fruumlherer Epochen oder anderer Kultu-ren welche nicht unmittelbar mit unserer Gegenwart verbunden sind Die reflektierteAuseinandersetzung mit dem Anderssein bewirkt in Kenntnis der Alternativen zum bdquoHierund Jetztldquo eine kritische Distanz somit die Einsicht in die historische Gebundenheitdes eigenen Standortes und den Gewinn neuer Handlungsperspektiven Durch dieanalytische Durchdringung der Wirklichkeit mit ihren gesellschaftlich gewordenen undwirksamen Strukturen schafft das Fach Geschichte personale und soziale Orientierungder Schuumllerinnen und Schuumller und befaumlhigt sie zur kompetenten Teilhabe am gesell-schaftlichen Umgang mit Geschichte an der Geschichts- und Erinnerungskultur sowiezur aktiven Mitwirkung und Mitgestaltung unseres demokratischen Gemeinwesens

Die Aufgaben des Geschichtsunterrichts sind fokussiert im Auftrag der Foumlrderung ei-nes reflektierten Geschichtsbewusstseins Geschichtsbewusstsein meint die Verschraumln-kung der Wahrnehmungen und Deutungen von Vergangenheit mit Gegenwartserfah-rungen und Zukunftserwartungen Das angestrebte Geschichtsbewusstsein wird alsreflektiert gekennzeichnet um zu betonen dass es sich des Konstruktionscharakters vonGeschichte seiner eigenen Standortgebundenheit und Perspektivitaumlt bewusst sein sollDie Beherrschung der Faumlhigkeiten zur sinnbildenden Darstellung von Geschichte sowiezur Analyse und Beurteilung historischer Narrationen charakterisieren ein reflektiertesGeschichtsbewusstsein Ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein steht somit gleicherma-

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Aufgaben und Ziele des Faches

szligen gegen bdquoIdentitaumltslosigkeitldquo als auch verfestigte Geschichtsbilder Es leitet zu einemaktiven demokratischen Umgang mit konkurrierenden Identitaumlten an

In der Einfuumlhrungsphase befassen sich die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralenhistorischen Fragestellungen Sie erweitern und systematisieren ihre Kompetenzen zurInterpretation von Quellen und Analyse von Darstellungen um so ein inhaltlich wiemethodisch tragfaumlhiges Fundament fuumlr die weitere Arbeit im Unterricht der Qualifikati-onsphase im Fach Geschichte zu legen

Grundkurse im Fach Geschichte repraumlsentieren das Lernniveau der gymnasialenOberstufe im Hinblick auf eine fundierte Allgemeinbildung und eine grundlegendewissenschaftspropaumldeutische Ausbildung Sie sollen in grundlegende FragestellungenSachverhalte Problemkomplexe und Strukturen einfuumlhren und wesentliche Arbeitsme-thoden des Faches vermitteln

Leistungskurse im Fach Geschichte zeichnen sich gegenuumlber den Grundkursen durchein houmlheres Maszlig an Differenziertheit der angestrebten kognitiven Operationen undeinen houmlheren angestrebten Grad vertiefter Reflexion aus Umfang Komplexitaumlt undAbstraktionsgrad der Kompetenzen sowie der Umfang der zugrunde liegenden Quellenund Darstellungen sind groumlszliger Ferner wird in Leistungskursen im Vergleich zu Grund-kursen ein houmlherer Grad an Selbststaumlndigkeit in der Ausfuumlhrung Vernetzung und demTransfer entsprechender Operationen erwartet

Zusatzkurse beruumlcksichtigen mindestens zwei der sieben Inhaltsfelder aus denendie Lehrkraumlfte ausgehend von Lernendeninteressen Schulprogrammschwerpunktenund aktuellen Ereignissen der Erinnerungskultur verschiedene Kompetenzerwartungenund inhaltliche Schwerpunkte des Kernlehrplans auswaumlhlen Dabei werden alle vierKompetenzbereiche des Fachs angemessen beruumlcksichtigt

Im bilingualen Unterrichtwerden neben den sachfachbezogenen Kompetenzen fach-sprachliche und fachmethodische Kompetenzen auch in der Partnersprache sowieinterkulturelle Kompetenzen entwickelt Im Rahmen der in diesem Kernlehrplan ausge-wiesenen Kompetenzerwartungen koumlnnen ggf inhaltliche Bezuumlge zu den Kulturen derjeweiligen Partnersprache hergestellt werden

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Fuumlr ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein ist eine Reihe spezieller und untereinandervernetzter Teilkompetenzen konstitutiv die als Sach- Methoden- Urteils- sowie Hand-lungskompetenz bezeichnet werden koumlnnen Die Kompetenzbereiche sind aufeinanderbezogen werden hier aber aus analytischen Gruumlnden unterschieden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Geschichtliches Denken braucht ein basales Wissen uumlber Zeitvorstel-lungen und Datierungssysteme historische Epochen Prozesse und Strukturen Insofernist die Kenntnis von Sachverhalten Voraussetzung und Bestandteil der Sachkompe-tenz Da diese Kenntnis aber ohne sinngebende Verknuumlpfung und einen reflektiertenUmgang mit den enthaltenen Deutungen unfruchtbar bleibt bildet die Befaumlhigungzum Umgang mit Narrationen den Kern dieser Kompetenz Sie besteht sowohl in derFaumlhigkeit vergangene Gegebenheiten Entwicklungen und Lebensgeschichten aus Quel-len zu erfassen synchrone Zusammenhaumlnge und diachrone Entwicklungen deutend

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

zu (re-)konstruieren und sinnvoll darzustellen als auch in der Faumlhigkeit vorhandeneKontextualisierungen Deutungen und Beschreibungen auf ihre Voraussetzungen undAbsichten hin zu analysieren Voraussetzung hierfuumlr ist dass die Schuumllerinnen und Schuuml-ler mit solchen fachspezifischen Kategorien und Begriffen umgehen koumlnnen mit derenHilfe die Domaumlne des Historischen strukturiert und erschlossen wird

Methodenkompetenz Methodenkompetenz im Fach Geschichte bedeutet dass dieSchuumllerinnen und Schuumller uumlber diejenigen Verfahrensweisen verfuumlgen die notwendigsind um Fragen aus der Gegenwart an die Vergangenheit zu stellen Informationen zubeschaffen historische Verlaumlufe und Strukturen zu analysieren Zusammenhaumlnge zu er-klaumlren und darzustellen sowie mit konkurrierenden Deutungen umzugehen Fundamentdieser Arbeit ist die Beschaumlftigung mit Quellen und Darstellungen Schwerpunkte derMethodenkompetenz sind vor diesem Hintergrund der fachgerechte Umgang mit derInterpretation von Quellen verschiedener Gattungen und der Analyse von und der kriti-schen Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen historischer Darstellung sowie dieEntwicklung eigenstaumlndiger historischer Argumentationen Zur Methodenkompetenzgehoumlrt auch die Faumlhigkeit historische Sachverhalte eigenstaumlndig adressatengerechtund (fach-)sprachlich korrekt darzustellen und zu praumlsentieren

Urteilskompetenz Uumlber Urteilskompetenz verfuumlgen die Schuumllerinnen und Schuumllerwenn sie ein durch Argumente begruumlndetes Urteil formulieren koumlnnen Sachurteilegelten der Auswahl Verknuumlpfung und Deutung historischer Ereignisse und Zusam-menhaumlnge Guumltekriterien hierfuumlr sind sachliche Angemessenheit innere Stimmigkeitund ausreichende Triftigkeit von Argumenten Bei Werturteilen werden daruumlber hinausnormative Kategorien auf historische Sachverhalte angewendet und offen gelegt eigeneWertmaszligstaumlbe werden reflektiert Zeitbedingtheit bzw Dauerhaftigkeit vonWertmaszligstauml-ben beruumlcksichtigt Die Befaumlhigung zur Identifizierung und Einnahme unterschiedlicherPerspektiven ist Bestandteil von Urteilskompetenz

Handlungskompetenz Dieser Kompetenzbereich umfasst Kompetenzen die erfor-derlich sind um Prozesse und Ergebnisse historischen Denkens lebensweltlich wirksamwerden zu lassen Dabei geht es also um geschichtlich reflektierte Handlungsdispositio-nen und die Teilhabe an der Geschichts- und Erinnerungskultur Lebensweltlich wirksamwird historisches Denken wenn ein bestehendes Geschichtsbild auf der Basis gewon-nener Erkenntnisse erweitert oder veraumlndert wird Dabei leisten die Schuumllerinnen undSchuumller die (Re-)Organisation ihrer Vorstellungen von und Einstellungen zur Vergangen-

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

heit Werden dabei explizit die aktuellen Einstellungen der eigenen Person oder Gruppezur historischen Welt einbezogen so zeigen die Schuumllerinnen und Schuumller die FaumlhigkeitErkenntnisse auch fuumlr eigene Orientierung zu nutzen Werden historische Erfahrungengenutzt um Bedingungen und Moumlglichkeiten eigenen Handelns zu reflektieren sowieZiele und Strategien dieses Handelns zu entwerfen so zeigt sich eine Handlungskompe-tenz die auch zu konkretem Handeln in der Gesellschaft befaumlhigen kann Ein solchesHandeln findet auch in Unterricht und Schuloumlffentlichkeit statt wenn Schuumllerinnenund Schuumller die erworbenen Sach- Methoden- und Urteilskompetenzen verwendenkoumlnnen um an historischen Deutungsprozessen und Kontroversen (ggf auch simulativ)teilzunehmen

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Historische Kompetenz soll deshalb mit Blick auf die nachfolgen-den Inhaltsfelder entwickelt werden Die Auswahl der Inhaltsfelder geht im Interesse derGegenwartsbezogenheit und der Lebensweltorientierung von Fragen aus die den Men-schen zu Beginn des 21 Jahrhunderts als bedeutsam erscheinen Hierzu gehoumlren Fragendie sich aufgrund von Globalisierungsprozessen aus den vermehrten Begegnungen vonKulturen ergeben des Weiteren Fragen nach der Durchsetzung der Menschenrechtenach der Gestaltung von Herrschaft und der Gewaumlhrleistung von Partizipation nachder Erhaltung des inneren und aumluszligeren Friedens nach den Chancen und dem Preis vonModernisierung in der Industriegesellschaft auch im Hinblick auf soziale Gleichheit bzwUngleichheit nach der Bedeutung der nationalen Identitaumlt in multikulturellen sowie po-litisch und oumlkonomisch global verflochtenen Gesellschaften sowie nach der historischenErinnerung besonders an die Zeit des Nationalsozialismus

Inhaltsfeld 983426 Erfahrung mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive Das In-haltsfeld geht aus historischer Sicht den Fragen nach Was ist Fremdsein Wo beginntdie Fremde Was erfaumlhrt man in der Fremde Was bedeutet das Ankommen und dasVerbleiben in der Fremde Damit eroumlffnet das Inhaltsfeld einen zentralen Zugriff aufMenschen- und Weltbilder von Gesellschaften Groszliggruppen oder Einzelpersonen inzeitlicher Tiefe und raumlumlicher Breite Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit zeitge-noumlssischen Vorstellungen uumlber als fremd wahrgenommene Kulturkreise und Angehoumlrigeanderer Religionen und Zivilisationsformen erfahren die Schuumllerinnen und Schuumller denKonstruktcharakter des Begriffs bdquoFremdseinldquo und die bdquoGrenzlinienldquo fruumlherer wie auchheutiger Selbst- und Fremdwahrnehmungen Vor demHintergrund der sich vertiefenden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

globalen Verflechtungen und der damit einhergehenden veraumlnderten lebensweltlichenOrientierung traumlgt das Erfahren und Verstehen des bdquoFremdenldquo (Alteritaumltserfahrung)wesentlich zur Herausbildung und Erweiterung der eigenen Subjektivitaumlt und der Ge-sellschaftlichkeit bei

Inhaltsfeld 983427 IslamischeWelt ndash christlicheWelt Begegnung zweier Kulturen inMit-telalter und fruumlher Neuzeit Das Inhaltsfeld gibt einer Gegenwartsthematik die his-torische Tiefe und traumlgt zur Reflexion von gegenwaumlrtig wirksamen Feindbildern undStereotypen bei Die historische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ausprauml-gungen von Islam und Christentum ihren verschiedenen in der Geschichte entwickeltenVerstaumlndnissen von Religion und Staat und ihrer kulturellen Leistung in der mittelalter-lichen Welt aber auch mit den wechselseitigen Konflikten und den unterschiedlichenWeiterentwicklungen der jeweiligen Kultur verlangt von den Schuumllerinnen und SchuumllernFremdverstehen und einen Perspektivenwechsel der sie in die Lage versetzt eigeneStandpunkte zu hinterfragen

Inhaltsfeld 983428 Die Menschenrechte in historischer Perspektive Das Inhaltsfeld er-oumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern einen reflektierten historischen Zugriff auf dieGrundlagen unseres heutigen Rechts- Staats- und Freiheitsdenkens Die Menschen-und Buumlrgerrechte bilden die entscheidende Basis der westlichen aufgeklaumlrten Traditionund sind Maszligstab und Bewertungskriterium fuumlr eine gerechte politische Herrschaft undden Schutz der Staatsbuumlrgerinnen und -buumlrger Im historischen Ruumlckblick werden derenGenese deren Moumlglichkeiten und Grenzen sowie die Debatte um deren universelleGuumlltigkeit behandelt

Inhaltsfeld 983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und KriseDas Inhaltsfeld macht den Schuumllerinnen und Schuumllern unter Ruumlckgriff auf die Epo-che zwischen 1880 und 1930 die historischen Bedingungen der europaumlischen Moderneund damit der eigenen Lebenswelten aus sozial- wirtschafts- und umweltgeschichtli-cher Perspektive deutlich Die Problematik des modernen Krieges zeigt exemplarischdass Weiterentwicklungen nicht immer positive Effekte mit sich bringen wodurch daszeitgenoumlssische Modernitaumlts- und Fortschrittsverstaumlndnis in Frage gestellt wurde undwird Die zunehmenden Verflechtungen internationaler wirtschaftlicher und politischerEntwicklungen und ihre Ruumlckwirkungen auf nationale politische Entscheidungen und Le-bensbedingungen verweisen auch in ihrer krisenhaften Zuspitzung auf gesellschaftlichrelevante Gegenwartsthemen wie Globalisierung und Migration

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Herrschafts-strukturen Nachwirkungen und Deutungen Das Inhaltsfeld geht aus von den his-torischen Bedingungen und Auspraumlgungen der NS-Herrschaft Die vertiefte Ausein-andersetzung mit Strukturen totalitaumlrer Herrschaft fordert auf zu einer begruumlndetenReflexion des eigenen Demokratieverstaumlndnisses insbesondere auch vor dem Hinter-grund kultureller Diversitaumlt Die unterschiedliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit inden beiden deutschen Staaten zeigt exemplarisch wie ideologisch begruumlndete Sichtwei-sen eine verschiedenartige Konstruktion von Geschichte bedingen Von dauerhaftemGegenwartsbezug bleibt die Frage nach der heutigen Verantwortung beim Umgang mitder NS-Vergangenheit

Inhaltsfeld 983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert Das Inhaltsfeld konfrontiert die Schuumllerinnen und Schuumller mit der ver-meintlichen Selbstverstaumlndlichkeit bdquoNationldquo d h es relativiert deren historische Be-deutsamkeit durch Historisierung dekonstruiert ihren quasi-natuumlrlichen Charakter undproblematisiert sie durch die Auseinandersetzung mit Nationalismen die exklusiv unddestruktiv gewirkt haben Gleichzeitig soll aber auch das freiheitlich-demokratischePotenzial das der Begriff und der Sachverhalt bdquoNationldquo von ihren Anfaumlngen her in sichenthalten deutlich werden Die Frage welche Bedeutung die jeweilige nationale bzwbinationale Identitaumlt fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller hat wird an diesem historischenGegenstand exemplarisch in den Blick geruumlckt

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne DasInhaltsfeld behandelt im Laumlngsschnitt ein Thema das seine Bedeutsamkeit aus derkontinuierlich vorhandenen Problematik bezieht den Frieden nach kriegerischen Kon-flikten wieder herzustellen und zu sichern Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen alsoBedingungen fuumlr Frieden An ausgewaumlhlten in ihren historischen Voraussetzungenunterschiedlichen Beispielen werden Zielsetzungen von Beteiligten Bestimmungen vonFriedensvertraumlgen oder -ordnungen und deren jeweilige Wirkung auf und Bedeutungfuumlr einen Friedenszustand behandelt Daruumlber hinaus geht es um die gegenwarts- undzukunftsbedeutsamen Fragen nach der Struktur militaumlrischer Auseinandersetzungensowie der Machbarkeit von Frieden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende derEinfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei wer-den zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichenaufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhalts-felduumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen angeleitet ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale unter sachgerechter Verwendung ausgewaumlhlter historischer Fachbe-griffe (SK2)

unterscheiden Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkun-gen historischer Ereignisse und Prozesse (SK3)

beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteurein ihrer jeweils durch zeitgenoumlssische Rahmenbedingungen gepraumlgten Eigenart(SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter demAspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersu-chung (MK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

recherchieren fachgerecht innerhalb und auszligerhalb der Schule in relevanten Me-dien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen(MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen Bezuumlge zwischen ihnen her(MK3)

identifizieren Verstehensprobleme und fuumlhren die notwendigen Klaumlrungen herbei(MK4)

analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5)

wenden aufgabengeleitet an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischenAuseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachlicheQuellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Schaubilder Bilder Karikaturenund Filme (MK7)

stellen grundlegende Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet und struktu-riert in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicherMittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssystemeanschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seinehistorische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Beruumlcksichtigung bzw Ge-wichtung verschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen angeleitet Grundlagen Anspruumlche und Konsequenzen einzelner Denk-und Legitimationsmuster Weltsichten und Menschenbilder (UK4)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen angeleitet die Angemessenheit vonwesentlichen Begriffsverwendungenfuumlr historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen Deutungenunter Beruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten angeleitet historische Sachverhalte unter Benennung der wesentlichenjeweils zugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch dieuumlberzeitlichen Geltungsanspruumlche von Wertesystemen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenenPerson und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1)

entwickeln Ansaumltze fuumlr Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtungder Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Ent-scheidungsprozessen (HK2)

beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich begruumlndet fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentli-chen Erinnerungskultur (HK4)

entwerfen ggf in kritischer Distanz eigene Beitraumlge zu ausgewaumlhlten Formen deroumlffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-)oumlf-fentlichen Diskurs teil (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter undfruumlher Neuzeit

983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Darstellung der Germanen in roumlmischer Perspektive

Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa

Was Reisende erzaumlhlen ndash Selbst- und Fremdbild in der fruumlhen Neuzeit

Fremdsein Vielfalt und Integration ndash Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im19 und 20 Jahrhundert

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie bdquoder Germaneldquo bdquoderRoumlmerldquo und bdquoder Barbarldquo und die damit einhergehende Zuschreibung normativerArt

erklaumlren mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhandvon Weltkarten (Asien und Europa)

analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweiligeSelbstbild wie sie sich in Quellen zu den europaumlischen Entdeckungen Eroberun-gen oder Reisen in Afrika und Amerika in der fruumlhen Neuzeit dokumentieren

stellen an ausgewaumlhlten Beispielen die Losloumlsung der von Arbeitsmigration Be-troffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfaumlltige Verortung inihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Darstellung der Germanen in roumlmischen Quellen im Hinblick aufimmanente und offene Selbst- und Fremdbilder

beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher technischer und geographischer Kennt-nisse auf das Weltbild fruumlher und heute

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

41

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

42

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

43

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

44

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 11: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Aufgaben und Ziele des Faches

dass Historie immer narrative Struktur hat Konstitutiv fuumlr historisches Denken ist des-halb die bdquo(Re-)Konstruktionldquo also die Formulierung historischer Fragen sowie die Er-mittlung von Vergangenem und deren synchrone oder diachrone deutende Verbindungzu historischen Zusammenhaumlngen als Kontexte oder Entwicklungen Zu historischemDenken gehoumlrt auch die bdquoDekonstruktionldquo vorhandener historischer Orientierungsan-gebote also in Narrationen enthaltener Deutungen und Beschreibungen wie sie denSchuumllerinnen und Schuumllern in den Angeboten der Geschichtskultur entgegentreten His-torisches Denken ist gepraumlgt durch Multiperspektivitaumlt und die Beachtung historischerQualitaumltskriterien (Triftigkeit historischer Narrationen) die den fachlichen Anspruchder jeweils erzaumlhlten Geschichte sichern

Durch die reflektierte Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen PersonenProzessen und Strukturen gewinnen die Schuumllerinnen und Schuumller Einsichten in dieKomplexitaumlt geschichtlicher Prozesse in Dauer und Wandel in Gleichzeitigkeit undUngleichzeitigkeit in Beharrung aber auch Veraumlnderbarkeit von Ordnungen mit ihrenChancen und Risiken in das wechselseitige Bedingungsverhaumlltnis von Person und Struk-tur Sie erkennen die Faktoren und Wirkungszusammenhaumlnge die zum Verstaumlndnis undzur Erklaumlrung von Gegenwartsphaumlnomenen erforderlich sind und erfassen so das Ge-wordensein der gegenwaumlrtigen Welt Das Fach Geschichte schafft auszligerdem Einsichtenin jene Existenzformen und Denkvorstellungen fruumlherer Epochen oder anderer Kultu-ren welche nicht unmittelbar mit unserer Gegenwart verbunden sind Die reflektierteAuseinandersetzung mit dem Anderssein bewirkt in Kenntnis der Alternativen zum bdquoHierund Jetztldquo eine kritische Distanz somit die Einsicht in die historische Gebundenheitdes eigenen Standortes und den Gewinn neuer Handlungsperspektiven Durch dieanalytische Durchdringung der Wirklichkeit mit ihren gesellschaftlich gewordenen undwirksamen Strukturen schafft das Fach Geschichte personale und soziale Orientierungder Schuumllerinnen und Schuumller und befaumlhigt sie zur kompetenten Teilhabe am gesell-schaftlichen Umgang mit Geschichte an der Geschichts- und Erinnerungskultur sowiezur aktiven Mitwirkung und Mitgestaltung unseres demokratischen Gemeinwesens

Die Aufgaben des Geschichtsunterrichts sind fokussiert im Auftrag der Foumlrderung ei-nes reflektierten Geschichtsbewusstseins Geschichtsbewusstsein meint die Verschraumln-kung der Wahrnehmungen und Deutungen von Vergangenheit mit Gegenwartserfah-rungen und Zukunftserwartungen Das angestrebte Geschichtsbewusstsein wird alsreflektiert gekennzeichnet um zu betonen dass es sich des Konstruktionscharakters vonGeschichte seiner eigenen Standortgebundenheit und Perspektivitaumlt bewusst sein sollDie Beherrschung der Faumlhigkeiten zur sinnbildenden Darstellung von Geschichte sowiezur Analyse und Beurteilung historischer Narrationen charakterisieren ein reflektiertesGeschichtsbewusstsein Ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein steht somit gleicherma-

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Aufgaben und Ziele des Faches

szligen gegen bdquoIdentitaumltslosigkeitldquo als auch verfestigte Geschichtsbilder Es leitet zu einemaktiven demokratischen Umgang mit konkurrierenden Identitaumlten an

In der Einfuumlhrungsphase befassen sich die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralenhistorischen Fragestellungen Sie erweitern und systematisieren ihre Kompetenzen zurInterpretation von Quellen und Analyse von Darstellungen um so ein inhaltlich wiemethodisch tragfaumlhiges Fundament fuumlr die weitere Arbeit im Unterricht der Qualifikati-onsphase im Fach Geschichte zu legen

Grundkurse im Fach Geschichte repraumlsentieren das Lernniveau der gymnasialenOberstufe im Hinblick auf eine fundierte Allgemeinbildung und eine grundlegendewissenschaftspropaumldeutische Ausbildung Sie sollen in grundlegende FragestellungenSachverhalte Problemkomplexe und Strukturen einfuumlhren und wesentliche Arbeitsme-thoden des Faches vermitteln

Leistungskurse im Fach Geschichte zeichnen sich gegenuumlber den Grundkursen durchein houmlheres Maszlig an Differenziertheit der angestrebten kognitiven Operationen undeinen houmlheren angestrebten Grad vertiefter Reflexion aus Umfang Komplexitaumlt undAbstraktionsgrad der Kompetenzen sowie der Umfang der zugrunde liegenden Quellenund Darstellungen sind groumlszliger Ferner wird in Leistungskursen im Vergleich zu Grund-kursen ein houmlherer Grad an Selbststaumlndigkeit in der Ausfuumlhrung Vernetzung und demTransfer entsprechender Operationen erwartet

Zusatzkurse beruumlcksichtigen mindestens zwei der sieben Inhaltsfelder aus denendie Lehrkraumlfte ausgehend von Lernendeninteressen Schulprogrammschwerpunktenund aktuellen Ereignissen der Erinnerungskultur verschiedene Kompetenzerwartungenund inhaltliche Schwerpunkte des Kernlehrplans auswaumlhlen Dabei werden alle vierKompetenzbereiche des Fachs angemessen beruumlcksichtigt

Im bilingualen Unterrichtwerden neben den sachfachbezogenen Kompetenzen fach-sprachliche und fachmethodische Kompetenzen auch in der Partnersprache sowieinterkulturelle Kompetenzen entwickelt Im Rahmen der in diesem Kernlehrplan ausge-wiesenen Kompetenzerwartungen koumlnnen ggf inhaltliche Bezuumlge zu den Kulturen derjeweiligen Partnersprache hergestellt werden

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Fuumlr ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein ist eine Reihe spezieller und untereinandervernetzter Teilkompetenzen konstitutiv die als Sach- Methoden- Urteils- sowie Hand-lungskompetenz bezeichnet werden koumlnnen Die Kompetenzbereiche sind aufeinanderbezogen werden hier aber aus analytischen Gruumlnden unterschieden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Geschichtliches Denken braucht ein basales Wissen uumlber Zeitvorstel-lungen und Datierungssysteme historische Epochen Prozesse und Strukturen Insofernist die Kenntnis von Sachverhalten Voraussetzung und Bestandteil der Sachkompe-tenz Da diese Kenntnis aber ohne sinngebende Verknuumlpfung und einen reflektiertenUmgang mit den enthaltenen Deutungen unfruchtbar bleibt bildet die Befaumlhigungzum Umgang mit Narrationen den Kern dieser Kompetenz Sie besteht sowohl in derFaumlhigkeit vergangene Gegebenheiten Entwicklungen und Lebensgeschichten aus Quel-len zu erfassen synchrone Zusammenhaumlnge und diachrone Entwicklungen deutend

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

zu (re-)konstruieren und sinnvoll darzustellen als auch in der Faumlhigkeit vorhandeneKontextualisierungen Deutungen und Beschreibungen auf ihre Voraussetzungen undAbsichten hin zu analysieren Voraussetzung hierfuumlr ist dass die Schuumllerinnen und Schuuml-ler mit solchen fachspezifischen Kategorien und Begriffen umgehen koumlnnen mit derenHilfe die Domaumlne des Historischen strukturiert und erschlossen wird

Methodenkompetenz Methodenkompetenz im Fach Geschichte bedeutet dass dieSchuumllerinnen und Schuumller uumlber diejenigen Verfahrensweisen verfuumlgen die notwendigsind um Fragen aus der Gegenwart an die Vergangenheit zu stellen Informationen zubeschaffen historische Verlaumlufe und Strukturen zu analysieren Zusammenhaumlnge zu er-klaumlren und darzustellen sowie mit konkurrierenden Deutungen umzugehen Fundamentdieser Arbeit ist die Beschaumlftigung mit Quellen und Darstellungen Schwerpunkte derMethodenkompetenz sind vor diesem Hintergrund der fachgerechte Umgang mit derInterpretation von Quellen verschiedener Gattungen und der Analyse von und der kriti-schen Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen historischer Darstellung sowie dieEntwicklung eigenstaumlndiger historischer Argumentationen Zur Methodenkompetenzgehoumlrt auch die Faumlhigkeit historische Sachverhalte eigenstaumlndig adressatengerechtund (fach-)sprachlich korrekt darzustellen und zu praumlsentieren

Urteilskompetenz Uumlber Urteilskompetenz verfuumlgen die Schuumllerinnen und Schuumllerwenn sie ein durch Argumente begruumlndetes Urteil formulieren koumlnnen Sachurteilegelten der Auswahl Verknuumlpfung und Deutung historischer Ereignisse und Zusam-menhaumlnge Guumltekriterien hierfuumlr sind sachliche Angemessenheit innere Stimmigkeitund ausreichende Triftigkeit von Argumenten Bei Werturteilen werden daruumlber hinausnormative Kategorien auf historische Sachverhalte angewendet und offen gelegt eigeneWertmaszligstaumlbe werden reflektiert Zeitbedingtheit bzw Dauerhaftigkeit vonWertmaszligstauml-ben beruumlcksichtigt Die Befaumlhigung zur Identifizierung und Einnahme unterschiedlicherPerspektiven ist Bestandteil von Urteilskompetenz

Handlungskompetenz Dieser Kompetenzbereich umfasst Kompetenzen die erfor-derlich sind um Prozesse und Ergebnisse historischen Denkens lebensweltlich wirksamwerden zu lassen Dabei geht es also um geschichtlich reflektierte Handlungsdispositio-nen und die Teilhabe an der Geschichts- und Erinnerungskultur Lebensweltlich wirksamwird historisches Denken wenn ein bestehendes Geschichtsbild auf der Basis gewon-nener Erkenntnisse erweitert oder veraumlndert wird Dabei leisten die Schuumllerinnen undSchuumller die (Re-)Organisation ihrer Vorstellungen von und Einstellungen zur Vergangen-

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

heit Werden dabei explizit die aktuellen Einstellungen der eigenen Person oder Gruppezur historischen Welt einbezogen so zeigen die Schuumllerinnen und Schuumller die FaumlhigkeitErkenntnisse auch fuumlr eigene Orientierung zu nutzen Werden historische Erfahrungengenutzt um Bedingungen und Moumlglichkeiten eigenen Handelns zu reflektieren sowieZiele und Strategien dieses Handelns zu entwerfen so zeigt sich eine Handlungskompe-tenz die auch zu konkretem Handeln in der Gesellschaft befaumlhigen kann Ein solchesHandeln findet auch in Unterricht und Schuloumlffentlichkeit statt wenn Schuumllerinnenund Schuumller die erworbenen Sach- Methoden- und Urteilskompetenzen verwendenkoumlnnen um an historischen Deutungsprozessen und Kontroversen (ggf auch simulativ)teilzunehmen

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Historische Kompetenz soll deshalb mit Blick auf die nachfolgen-den Inhaltsfelder entwickelt werden Die Auswahl der Inhaltsfelder geht im Interesse derGegenwartsbezogenheit und der Lebensweltorientierung von Fragen aus die den Men-schen zu Beginn des 21 Jahrhunderts als bedeutsam erscheinen Hierzu gehoumlren Fragendie sich aufgrund von Globalisierungsprozessen aus den vermehrten Begegnungen vonKulturen ergeben des Weiteren Fragen nach der Durchsetzung der Menschenrechtenach der Gestaltung von Herrschaft und der Gewaumlhrleistung von Partizipation nachder Erhaltung des inneren und aumluszligeren Friedens nach den Chancen und dem Preis vonModernisierung in der Industriegesellschaft auch im Hinblick auf soziale Gleichheit bzwUngleichheit nach der Bedeutung der nationalen Identitaumlt in multikulturellen sowie po-litisch und oumlkonomisch global verflochtenen Gesellschaften sowie nach der historischenErinnerung besonders an die Zeit des Nationalsozialismus

Inhaltsfeld 983426 Erfahrung mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive Das In-haltsfeld geht aus historischer Sicht den Fragen nach Was ist Fremdsein Wo beginntdie Fremde Was erfaumlhrt man in der Fremde Was bedeutet das Ankommen und dasVerbleiben in der Fremde Damit eroumlffnet das Inhaltsfeld einen zentralen Zugriff aufMenschen- und Weltbilder von Gesellschaften Groszliggruppen oder Einzelpersonen inzeitlicher Tiefe und raumlumlicher Breite Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit zeitge-noumlssischen Vorstellungen uumlber als fremd wahrgenommene Kulturkreise und Angehoumlrigeanderer Religionen und Zivilisationsformen erfahren die Schuumllerinnen und Schuumller denKonstruktcharakter des Begriffs bdquoFremdseinldquo und die bdquoGrenzlinienldquo fruumlherer wie auchheutiger Selbst- und Fremdwahrnehmungen Vor demHintergrund der sich vertiefenden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

globalen Verflechtungen und der damit einhergehenden veraumlnderten lebensweltlichenOrientierung traumlgt das Erfahren und Verstehen des bdquoFremdenldquo (Alteritaumltserfahrung)wesentlich zur Herausbildung und Erweiterung der eigenen Subjektivitaumlt und der Ge-sellschaftlichkeit bei

Inhaltsfeld 983427 IslamischeWelt ndash christlicheWelt Begegnung zweier Kulturen inMit-telalter und fruumlher Neuzeit Das Inhaltsfeld gibt einer Gegenwartsthematik die his-torische Tiefe und traumlgt zur Reflexion von gegenwaumlrtig wirksamen Feindbildern undStereotypen bei Die historische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ausprauml-gungen von Islam und Christentum ihren verschiedenen in der Geschichte entwickeltenVerstaumlndnissen von Religion und Staat und ihrer kulturellen Leistung in der mittelalter-lichen Welt aber auch mit den wechselseitigen Konflikten und den unterschiedlichenWeiterentwicklungen der jeweiligen Kultur verlangt von den Schuumllerinnen und SchuumllernFremdverstehen und einen Perspektivenwechsel der sie in die Lage versetzt eigeneStandpunkte zu hinterfragen

Inhaltsfeld 983428 Die Menschenrechte in historischer Perspektive Das Inhaltsfeld er-oumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern einen reflektierten historischen Zugriff auf dieGrundlagen unseres heutigen Rechts- Staats- und Freiheitsdenkens Die Menschen-und Buumlrgerrechte bilden die entscheidende Basis der westlichen aufgeklaumlrten Traditionund sind Maszligstab und Bewertungskriterium fuumlr eine gerechte politische Herrschaft undden Schutz der Staatsbuumlrgerinnen und -buumlrger Im historischen Ruumlckblick werden derenGenese deren Moumlglichkeiten und Grenzen sowie die Debatte um deren universelleGuumlltigkeit behandelt

Inhaltsfeld 983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und KriseDas Inhaltsfeld macht den Schuumllerinnen und Schuumllern unter Ruumlckgriff auf die Epo-che zwischen 1880 und 1930 die historischen Bedingungen der europaumlischen Moderneund damit der eigenen Lebenswelten aus sozial- wirtschafts- und umweltgeschichtli-cher Perspektive deutlich Die Problematik des modernen Krieges zeigt exemplarischdass Weiterentwicklungen nicht immer positive Effekte mit sich bringen wodurch daszeitgenoumlssische Modernitaumlts- und Fortschrittsverstaumlndnis in Frage gestellt wurde undwird Die zunehmenden Verflechtungen internationaler wirtschaftlicher und politischerEntwicklungen und ihre Ruumlckwirkungen auf nationale politische Entscheidungen und Le-bensbedingungen verweisen auch in ihrer krisenhaften Zuspitzung auf gesellschaftlichrelevante Gegenwartsthemen wie Globalisierung und Migration

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Herrschafts-strukturen Nachwirkungen und Deutungen Das Inhaltsfeld geht aus von den his-torischen Bedingungen und Auspraumlgungen der NS-Herrschaft Die vertiefte Ausein-andersetzung mit Strukturen totalitaumlrer Herrschaft fordert auf zu einer begruumlndetenReflexion des eigenen Demokratieverstaumlndnisses insbesondere auch vor dem Hinter-grund kultureller Diversitaumlt Die unterschiedliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit inden beiden deutschen Staaten zeigt exemplarisch wie ideologisch begruumlndete Sichtwei-sen eine verschiedenartige Konstruktion von Geschichte bedingen Von dauerhaftemGegenwartsbezug bleibt die Frage nach der heutigen Verantwortung beim Umgang mitder NS-Vergangenheit

Inhaltsfeld 983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert Das Inhaltsfeld konfrontiert die Schuumllerinnen und Schuumller mit der ver-meintlichen Selbstverstaumlndlichkeit bdquoNationldquo d h es relativiert deren historische Be-deutsamkeit durch Historisierung dekonstruiert ihren quasi-natuumlrlichen Charakter undproblematisiert sie durch die Auseinandersetzung mit Nationalismen die exklusiv unddestruktiv gewirkt haben Gleichzeitig soll aber auch das freiheitlich-demokratischePotenzial das der Begriff und der Sachverhalt bdquoNationldquo von ihren Anfaumlngen her in sichenthalten deutlich werden Die Frage welche Bedeutung die jeweilige nationale bzwbinationale Identitaumlt fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller hat wird an diesem historischenGegenstand exemplarisch in den Blick geruumlckt

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne DasInhaltsfeld behandelt im Laumlngsschnitt ein Thema das seine Bedeutsamkeit aus derkontinuierlich vorhandenen Problematik bezieht den Frieden nach kriegerischen Kon-flikten wieder herzustellen und zu sichern Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen alsoBedingungen fuumlr Frieden An ausgewaumlhlten in ihren historischen Voraussetzungenunterschiedlichen Beispielen werden Zielsetzungen von Beteiligten Bestimmungen vonFriedensvertraumlgen oder -ordnungen und deren jeweilige Wirkung auf und Bedeutungfuumlr einen Friedenszustand behandelt Daruumlber hinaus geht es um die gegenwarts- undzukunftsbedeutsamen Fragen nach der Struktur militaumlrischer Auseinandersetzungensowie der Machbarkeit von Frieden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende derEinfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei wer-den zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichenaufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhalts-felduumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen angeleitet ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale unter sachgerechter Verwendung ausgewaumlhlter historischer Fachbe-griffe (SK2)

unterscheiden Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkun-gen historischer Ereignisse und Prozesse (SK3)

beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteurein ihrer jeweils durch zeitgenoumlssische Rahmenbedingungen gepraumlgten Eigenart(SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter demAspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersu-chung (MK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

recherchieren fachgerecht innerhalb und auszligerhalb der Schule in relevanten Me-dien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen(MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen Bezuumlge zwischen ihnen her(MK3)

identifizieren Verstehensprobleme und fuumlhren die notwendigen Klaumlrungen herbei(MK4)

analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5)

wenden aufgabengeleitet an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischenAuseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachlicheQuellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Schaubilder Bilder Karikaturenund Filme (MK7)

stellen grundlegende Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet und struktu-riert in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicherMittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssystemeanschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seinehistorische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Beruumlcksichtigung bzw Ge-wichtung verschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen angeleitet Grundlagen Anspruumlche und Konsequenzen einzelner Denk-und Legitimationsmuster Weltsichten und Menschenbilder (UK4)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen angeleitet die Angemessenheit vonwesentlichen Begriffsverwendungenfuumlr historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen Deutungenunter Beruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten angeleitet historische Sachverhalte unter Benennung der wesentlichenjeweils zugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch dieuumlberzeitlichen Geltungsanspruumlche von Wertesystemen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenenPerson und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1)

entwickeln Ansaumltze fuumlr Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtungder Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Ent-scheidungsprozessen (HK2)

beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich begruumlndet fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentli-chen Erinnerungskultur (HK4)

entwerfen ggf in kritischer Distanz eigene Beitraumlge zu ausgewaumlhlten Formen deroumlffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-)oumlf-fentlichen Diskurs teil (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter undfruumlher Neuzeit

983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Darstellung der Germanen in roumlmischer Perspektive

Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa

Was Reisende erzaumlhlen ndash Selbst- und Fremdbild in der fruumlhen Neuzeit

Fremdsein Vielfalt und Integration ndash Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im19 und 20 Jahrhundert

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie bdquoder Germaneldquo bdquoderRoumlmerldquo und bdquoder Barbarldquo und die damit einhergehende Zuschreibung normativerArt

erklaumlren mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhandvon Weltkarten (Asien und Europa)

analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweiligeSelbstbild wie sie sich in Quellen zu den europaumlischen Entdeckungen Eroberun-gen oder Reisen in Afrika und Amerika in der fruumlhen Neuzeit dokumentieren

stellen an ausgewaumlhlten Beispielen die Losloumlsung der von Arbeitsmigration Be-troffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfaumlltige Verortung inihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Darstellung der Germanen in roumlmischen Quellen im Hinblick aufimmanente und offene Selbst- und Fremdbilder

beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher technischer und geographischer Kennt-nisse auf das Weltbild fruumlher und heute

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

44

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

45

Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 12: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Aufgaben und Ziele des Faches

szligen gegen bdquoIdentitaumltslosigkeitldquo als auch verfestigte Geschichtsbilder Es leitet zu einemaktiven demokratischen Umgang mit konkurrierenden Identitaumlten an

In der Einfuumlhrungsphase befassen sich die Schuumllerinnen und Schuumller mit zentralenhistorischen Fragestellungen Sie erweitern und systematisieren ihre Kompetenzen zurInterpretation von Quellen und Analyse von Darstellungen um so ein inhaltlich wiemethodisch tragfaumlhiges Fundament fuumlr die weitere Arbeit im Unterricht der Qualifikati-onsphase im Fach Geschichte zu legen

Grundkurse im Fach Geschichte repraumlsentieren das Lernniveau der gymnasialenOberstufe im Hinblick auf eine fundierte Allgemeinbildung und eine grundlegendewissenschaftspropaumldeutische Ausbildung Sie sollen in grundlegende FragestellungenSachverhalte Problemkomplexe und Strukturen einfuumlhren und wesentliche Arbeitsme-thoden des Faches vermitteln

Leistungskurse im Fach Geschichte zeichnen sich gegenuumlber den Grundkursen durchein houmlheres Maszlig an Differenziertheit der angestrebten kognitiven Operationen undeinen houmlheren angestrebten Grad vertiefter Reflexion aus Umfang Komplexitaumlt undAbstraktionsgrad der Kompetenzen sowie der Umfang der zugrunde liegenden Quellenund Darstellungen sind groumlszliger Ferner wird in Leistungskursen im Vergleich zu Grund-kursen ein houmlherer Grad an Selbststaumlndigkeit in der Ausfuumlhrung Vernetzung und demTransfer entsprechender Operationen erwartet

Zusatzkurse beruumlcksichtigen mindestens zwei der sieben Inhaltsfelder aus denendie Lehrkraumlfte ausgehend von Lernendeninteressen Schulprogrammschwerpunktenund aktuellen Ereignissen der Erinnerungskultur verschiedene Kompetenzerwartungenund inhaltliche Schwerpunkte des Kernlehrplans auswaumlhlen Dabei werden alle vierKompetenzbereiche des Fachs angemessen beruumlcksichtigt

Im bilingualen Unterrichtwerden neben den sachfachbezogenen Kompetenzen fach-sprachliche und fachmethodische Kompetenzen auch in der Partnersprache sowieinterkulturelle Kompetenzen entwickelt Im Rahmen der in diesem Kernlehrplan ausge-wiesenen Kompetenzerwartungen koumlnnen ggf inhaltliche Bezuumlge zu den Kulturen derjeweiligen Partnersprache hergestellt werden

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

14

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Fuumlr ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein ist eine Reihe spezieller und untereinandervernetzter Teilkompetenzen konstitutiv die als Sach- Methoden- Urteils- sowie Hand-lungskompetenz bezeichnet werden koumlnnen Die Kompetenzbereiche sind aufeinanderbezogen werden hier aber aus analytischen Gruumlnden unterschieden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Geschichtliches Denken braucht ein basales Wissen uumlber Zeitvorstel-lungen und Datierungssysteme historische Epochen Prozesse und Strukturen Insofernist die Kenntnis von Sachverhalten Voraussetzung und Bestandteil der Sachkompe-tenz Da diese Kenntnis aber ohne sinngebende Verknuumlpfung und einen reflektiertenUmgang mit den enthaltenen Deutungen unfruchtbar bleibt bildet die Befaumlhigungzum Umgang mit Narrationen den Kern dieser Kompetenz Sie besteht sowohl in derFaumlhigkeit vergangene Gegebenheiten Entwicklungen und Lebensgeschichten aus Quel-len zu erfassen synchrone Zusammenhaumlnge und diachrone Entwicklungen deutend

15

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

zu (re-)konstruieren und sinnvoll darzustellen als auch in der Faumlhigkeit vorhandeneKontextualisierungen Deutungen und Beschreibungen auf ihre Voraussetzungen undAbsichten hin zu analysieren Voraussetzung hierfuumlr ist dass die Schuumllerinnen und Schuuml-ler mit solchen fachspezifischen Kategorien und Begriffen umgehen koumlnnen mit derenHilfe die Domaumlne des Historischen strukturiert und erschlossen wird

Methodenkompetenz Methodenkompetenz im Fach Geschichte bedeutet dass dieSchuumllerinnen und Schuumller uumlber diejenigen Verfahrensweisen verfuumlgen die notwendigsind um Fragen aus der Gegenwart an die Vergangenheit zu stellen Informationen zubeschaffen historische Verlaumlufe und Strukturen zu analysieren Zusammenhaumlnge zu er-klaumlren und darzustellen sowie mit konkurrierenden Deutungen umzugehen Fundamentdieser Arbeit ist die Beschaumlftigung mit Quellen und Darstellungen Schwerpunkte derMethodenkompetenz sind vor diesem Hintergrund der fachgerechte Umgang mit derInterpretation von Quellen verschiedener Gattungen und der Analyse von und der kriti-schen Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen historischer Darstellung sowie dieEntwicklung eigenstaumlndiger historischer Argumentationen Zur Methodenkompetenzgehoumlrt auch die Faumlhigkeit historische Sachverhalte eigenstaumlndig adressatengerechtund (fach-)sprachlich korrekt darzustellen und zu praumlsentieren

Urteilskompetenz Uumlber Urteilskompetenz verfuumlgen die Schuumllerinnen und Schuumllerwenn sie ein durch Argumente begruumlndetes Urteil formulieren koumlnnen Sachurteilegelten der Auswahl Verknuumlpfung und Deutung historischer Ereignisse und Zusam-menhaumlnge Guumltekriterien hierfuumlr sind sachliche Angemessenheit innere Stimmigkeitund ausreichende Triftigkeit von Argumenten Bei Werturteilen werden daruumlber hinausnormative Kategorien auf historische Sachverhalte angewendet und offen gelegt eigeneWertmaszligstaumlbe werden reflektiert Zeitbedingtheit bzw Dauerhaftigkeit vonWertmaszligstauml-ben beruumlcksichtigt Die Befaumlhigung zur Identifizierung und Einnahme unterschiedlicherPerspektiven ist Bestandteil von Urteilskompetenz

Handlungskompetenz Dieser Kompetenzbereich umfasst Kompetenzen die erfor-derlich sind um Prozesse und Ergebnisse historischen Denkens lebensweltlich wirksamwerden zu lassen Dabei geht es also um geschichtlich reflektierte Handlungsdispositio-nen und die Teilhabe an der Geschichts- und Erinnerungskultur Lebensweltlich wirksamwird historisches Denken wenn ein bestehendes Geschichtsbild auf der Basis gewon-nener Erkenntnisse erweitert oder veraumlndert wird Dabei leisten die Schuumllerinnen undSchuumller die (Re-)Organisation ihrer Vorstellungen von und Einstellungen zur Vergangen-

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

heit Werden dabei explizit die aktuellen Einstellungen der eigenen Person oder Gruppezur historischen Welt einbezogen so zeigen die Schuumllerinnen und Schuumller die FaumlhigkeitErkenntnisse auch fuumlr eigene Orientierung zu nutzen Werden historische Erfahrungengenutzt um Bedingungen und Moumlglichkeiten eigenen Handelns zu reflektieren sowieZiele und Strategien dieses Handelns zu entwerfen so zeigt sich eine Handlungskompe-tenz die auch zu konkretem Handeln in der Gesellschaft befaumlhigen kann Ein solchesHandeln findet auch in Unterricht und Schuloumlffentlichkeit statt wenn Schuumllerinnenund Schuumller die erworbenen Sach- Methoden- und Urteilskompetenzen verwendenkoumlnnen um an historischen Deutungsprozessen und Kontroversen (ggf auch simulativ)teilzunehmen

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Historische Kompetenz soll deshalb mit Blick auf die nachfolgen-den Inhaltsfelder entwickelt werden Die Auswahl der Inhaltsfelder geht im Interesse derGegenwartsbezogenheit und der Lebensweltorientierung von Fragen aus die den Men-schen zu Beginn des 21 Jahrhunderts als bedeutsam erscheinen Hierzu gehoumlren Fragendie sich aufgrund von Globalisierungsprozessen aus den vermehrten Begegnungen vonKulturen ergeben des Weiteren Fragen nach der Durchsetzung der Menschenrechtenach der Gestaltung von Herrschaft und der Gewaumlhrleistung von Partizipation nachder Erhaltung des inneren und aumluszligeren Friedens nach den Chancen und dem Preis vonModernisierung in der Industriegesellschaft auch im Hinblick auf soziale Gleichheit bzwUngleichheit nach der Bedeutung der nationalen Identitaumlt in multikulturellen sowie po-litisch und oumlkonomisch global verflochtenen Gesellschaften sowie nach der historischenErinnerung besonders an die Zeit des Nationalsozialismus

Inhaltsfeld 983426 Erfahrung mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive Das In-haltsfeld geht aus historischer Sicht den Fragen nach Was ist Fremdsein Wo beginntdie Fremde Was erfaumlhrt man in der Fremde Was bedeutet das Ankommen und dasVerbleiben in der Fremde Damit eroumlffnet das Inhaltsfeld einen zentralen Zugriff aufMenschen- und Weltbilder von Gesellschaften Groszliggruppen oder Einzelpersonen inzeitlicher Tiefe und raumlumlicher Breite Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit zeitge-noumlssischen Vorstellungen uumlber als fremd wahrgenommene Kulturkreise und Angehoumlrigeanderer Religionen und Zivilisationsformen erfahren die Schuumllerinnen und Schuumller denKonstruktcharakter des Begriffs bdquoFremdseinldquo und die bdquoGrenzlinienldquo fruumlherer wie auchheutiger Selbst- und Fremdwahrnehmungen Vor demHintergrund der sich vertiefenden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

globalen Verflechtungen und der damit einhergehenden veraumlnderten lebensweltlichenOrientierung traumlgt das Erfahren und Verstehen des bdquoFremdenldquo (Alteritaumltserfahrung)wesentlich zur Herausbildung und Erweiterung der eigenen Subjektivitaumlt und der Ge-sellschaftlichkeit bei

Inhaltsfeld 983427 IslamischeWelt ndash christlicheWelt Begegnung zweier Kulturen inMit-telalter und fruumlher Neuzeit Das Inhaltsfeld gibt einer Gegenwartsthematik die his-torische Tiefe und traumlgt zur Reflexion von gegenwaumlrtig wirksamen Feindbildern undStereotypen bei Die historische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ausprauml-gungen von Islam und Christentum ihren verschiedenen in der Geschichte entwickeltenVerstaumlndnissen von Religion und Staat und ihrer kulturellen Leistung in der mittelalter-lichen Welt aber auch mit den wechselseitigen Konflikten und den unterschiedlichenWeiterentwicklungen der jeweiligen Kultur verlangt von den Schuumllerinnen und SchuumllernFremdverstehen und einen Perspektivenwechsel der sie in die Lage versetzt eigeneStandpunkte zu hinterfragen

Inhaltsfeld 983428 Die Menschenrechte in historischer Perspektive Das Inhaltsfeld er-oumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern einen reflektierten historischen Zugriff auf dieGrundlagen unseres heutigen Rechts- Staats- und Freiheitsdenkens Die Menschen-und Buumlrgerrechte bilden die entscheidende Basis der westlichen aufgeklaumlrten Traditionund sind Maszligstab und Bewertungskriterium fuumlr eine gerechte politische Herrschaft undden Schutz der Staatsbuumlrgerinnen und -buumlrger Im historischen Ruumlckblick werden derenGenese deren Moumlglichkeiten und Grenzen sowie die Debatte um deren universelleGuumlltigkeit behandelt

Inhaltsfeld 983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und KriseDas Inhaltsfeld macht den Schuumllerinnen und Schuumllern unter Ruumlckgriff auf die Epo-che zwischen 1880 und 1930 die historischen Bedingungen der europaumlischen Moderneund damit der eigenen Lebenswelten aus sozial- wirtschafts- und umweltgeschichtli-cher Perspektive deutlich Die Problematik des modernen Krieges zeigt exemplarischdass Weiterentwicklungen nicht immer positive Effekte mit sich bringen wodurch daszeitgenoumlssische Modernitaumlts- und Fortschrittsverstaumlndnis in Frage gestellt wurde undwird Die zunehmenden Verflechtungen internationaler wirtschaftlicher und politischerEntwicklungen und ihre Ruumlckwirkungen auf nationale politische Entscheidungen und Le-bensbedingungen verweisen auch in ihrer krisenhaften Zuspitzung auf gesellschaftlichrelevante Gegenwartsthemen wie Globalisierung und Migration

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Herrschafts-strukturen Nachwirkungen und Deutungen Das Inhaltsfeld geht aus von den his-torischen Bedingungen und Auspraumlgungen der NS-Herrschaft Die vertiefte Ausein-andersetzung mit Strukturen totalitaumlrer Herrschaft fordert auf zu einer begruumlndetenReflexion des eigenen Demokratieverstaumlndnisses insbesondere auch vor dem Hinter-grund kultureller Diversitaumlt Die unterschiedliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit inden beiden deutschen Staaten zeigt exemplarisch wie ideologisch begruumlndete Sichtwei-sen eine verschiedenartige Konstruktion von Geschichte bedingen Von dauerhaftemGegenwartsbezug bleibt die Frage nach der heutigen Verantwortung beim Umgang mitder NS-Vergangenheit

Inhaltsfeld 983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert Das Inhaltsfeld konfrontiert die Schuumllerinnen und Schuumller mit der ver-meintlichen Selbstverstaumlndlichkeit bdquoNationldquo d h es relativiert deren historische Be-deutsamkeit durch Historisierung dekonstruiert ihren quasi-natuumlrlichen Charakter undproblematisiert sie durch die Auseinandersetzung mit Nationalismen die exklusiv unddestruktiv gewirkt haben Gleichzeitig soll aber auch das freiheitlich-demokratischePotenzial das der Begriff und der Sachverhalt bdquoNationldquo von ihren Anfaumlngen her in sichenthalten deutlich werden Die Frage welche Bedeutung die jeweilige nationale bzwbinationale Identitaumlt fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller hat wird an diesem historischenGegenstand exemplarisch in den Blick geruumlckt

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne DasInhaltsfeld behandelt im Laumlngsschnitt ein Thema das seine Bedeutsamkeit aus derkontinuierlich vorhandenen Problematik bezieht den Frieden nach kriegerischen Kon-flikten wieder herzustellen und zu sichern Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen alsoBedingungen fuumlr Frieden An ausgewaumlhlten in ihren historischen Voraussetzungenunterschiedlichen Beispielen werden Zielsetzungen von Beteiligten Bestimmungen vonFriedensvertraumlgen oder -ordnungen und deren jeweilige Wirkung auf und Bedeutungfuumlr einen Friedenszustand behandelt Daruumlber hinaus geht es um die gegenwarts- undzukunftsbedeutsamen Fragen nach der Struktur militaumlrischer Auseinandersetzungensowie der Machbarkeit von Frieden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende derEinfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei wer-den zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichenaufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhalts-felduumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen angeleitet ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale unter sachgerechter Verwendung ausgewaumlhlter historischer Fachbe-griffe (SK2)

unterscheiden Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkun-gen historischer Ereignisse und Prozesse (SK3)

beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteurein ihrer jeweils durch zeitgenoumlssische Rahmenbedingungen gepraumlgten Eigenart(SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter demAspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersu-chung (MK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

recherchieren fachgerecht innerhalb und auszligerhalb der Schule in relevanten Me-dien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen(MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen Bezuumlge zwischen ihnen her(MK3)

identifizieren Verstehensprobleme und fuumlhren die notwendigen Klaumlrungen herbei(MK4)

analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5)

wenden aufgabengeleitet an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischenAuseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachlicheQuellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Schaubilder Bilder Karikaturenund Filme (MK7)

stellen grundlegende Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet und struktu-riert in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicherMittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssystemeanschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seinehistorische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Beruumlcksichtigung bzw Ge-wichtung verschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen angeleitet Grundlagen Anspruumlche und Konsequenzen einzelner Denk-und Legitimationsmuster Weltsichten und Menschenbilder (UK4)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen angeleitet die Angemessenheit vonwesentlichen Begriffsverwendungenfuumlr historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen Deutungenunter Beruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten angeleitet historische Sachverhalte unter Benennung der wesentlichenjeweils zugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch dieuumlberzeitlichen Geltungsanspruumlche von Wertesystemen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenenPerson und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1)

entwickeln Ansaumltze fuumlr Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtungder Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Ent-scheidungsprozessen (HK2)

beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich begruumlndet fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentli-chen Erinnerungskultur (HK4)

entwerfen ggf in kritischer Distanz eigene Beitraumlge zu ausgewaumlhlten Formen deroumlffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-)oumlf-fentlichen Diskurs teil (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter undfruumlher Neuzeit

983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Darstellung der Germanen in roumlmischer Perspektive

Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa

Was Reisende erzaumlhlen ndash Selbst- und Fremdbild in der fruumlhen Neuzeit

Fremdsein Vielfalt und Integration ndash Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im19 und 20 Jahrhundert

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie bdquoder Germaneldquo bdquoderRoumlmerldquo und bdquoder Barbarldquo und die damit einhergehende Zuschreibung normativerArt

erklaumlren mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhandvon Weltkarten (Asien und Europa)

analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweiligeSelbstbild wie sie sich in Quellen zu den europaumlischen Entdeckungen Eroberun-gen oder Reisen in Afrika und Amerika in der fruumlhen Neuzeit dokumentieren

stellen an ausgewaumlhlten Beispielen die Losloumlsung der von Arbeitsmigration Be-troffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfaumlltige Verortung inihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Darstellung der Germanen in roumlmischen Quellen im Hinblick aufimmanente und offene Selbst- und Fremdbilder

beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher technischer und geographischer Kennt-nisse auf das Weltbild fruumlher und heute

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

48

4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

51

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 13: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

14

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Fuumlr ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein ist eine Reihe spezieller und untereinandervernetzter Teilkompetenzen konstitutiv die als Sach- Methoden- Urteils- sowie Hand-lungskompetenz bezeichnet werden koumlnnen Die Kompetenzbereiche sind aufeinanderbezogen werden hier aber aus analytischen Gruumlnden unterschieden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Geschichtliches Denken braucht ein basales Wissen uumlber Zeitvorstel-lungen und Datierungssysteme historische Epochen Prozesse und Strukturen Insofernist die Kenntnis von Sachverhalten Voraussetzung und Bestandteil der Sachkompe-tenz Da diese Kenntnis aber ohne sinngebende Verknuumlpfung und einen reflektiertenUmgang mit den enthaltenen Deutungen unfruchtbar bleibt bildet die Befaumlhigungzum Umgang mit Narrationen den Kern dieser Kompetenz Sie besteht sowohl in derFaumlhigkeit vergangene Gegebenheiten Entwicklungen und Lebensgeschichten aus Quel-len zu erfassen synchrone Zusammenhaumlnge und diachrone Entwicklungen deutend

15

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

zu (re-)konstruieren und sinnvoll darzustellen als auch in der Faumlhigkeit vorhandeneKontextualisierungen Deutungen und Beschreibungen auf ihre Voraussetzungen undAbsichten hin zu analysieren Voraussetzung hierfuumlr ist dass die Schuumllerinnen und Schuuml-ler mit solchen fachspezifischen Kategorien und Begriffen umgehen koumlnnen mit derenHilfe die Domaumlne des Historischen strukturiert und erschlossen wird

Methodenkompetenz Methodenkompetenz im Fach Geschichte bedeutet dass dieSchuumllerinnen und Schuumller uumlber diejenigen Verfahrensweisen verfuumlgen die notwendigsind um Fragen aus der Gegenwart an die Vergangenheit zu stellen Informationen zubeschaffen historische Verlaumlufe und Strukturen zu analysieren Zusammenhaumlnge zu er-klaumlren und darzustellen sowie mit konkurrierenden Deutungen umzugehen Fundamentdieser Arbeit ist die Beschaumlftigung mit Quellen und Darstellungen Schwerpunkte derMethodenkompetenz sind vor diesem Hintergrund der fachgerechte Umgang mit derInterpretation von Quellen verschiedener Gattungen und der Analyse von und der kriti-schen Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen historischer Darstellung sowie dieEntwicklung eigenstaumlndiger historischer Argumentationen Zur Methodenkompetenzgehoumlrt auch die Faumlhigkeit historische Sachverhalte eigenstaumlndig adressatengerechtund (fach-)sprachlich korrekt darzustellen und zu praumlsentieren

Urteilskompetenz Uumlber Urteilskompetenz verfuumlgen die Schuumllerinnen und Schuumllerwenn sie ein durch Argumente begruumlndetes Urteil formulieren koumlnnen Sachurteilegelten der Auswahl Verknuumlpfung und Deutung historischer Ereignisse und Zusam-menhaumlnge Guumltekriterien hierfuumlr sind sachliche Angemessenheit innere Stimmigkeitund ausreichende Triftigkeit von Argumenten Bei Werturteilen werden daruumlber hinausnormative Kategorien auf historische Sachverhalte angewendet und offen gelegt eigeneWertmaszligstaumlbe werden reflektiert Zeitbedingtheit bzw Dauerhaftigkeit vonWertmaszligstauml-ben beruumlcksichtigt Die Befaumlhigung zur Identifizierung und Einnahme unterschiedlicherPerspektiven ist Bestandteil von Urteilskompetenz

Handlungskompetenz Dieser Kompetenzbereich umfasst Kompetenzen die erfor-derlich sind um Prozesse und Ergebnisse historischen Denkens lebensweltlich wirksamwerden zu lassen Dabei geht es also um geschichtlich reflektierte Handlungsdispositio-nen und die Teilhabe an der Geschichts- und Erinnerungskultur Lebensweltlich wirksamwird historisches Denken wenn ein bestehendes Geschichtsbild auf der Basis gewon-nener Erkenntnisse erweitert oder veraumlndert wird Dabei leisten die Schuumllerinnen undSchuumller die (Re-)Organisation ihrer Vorstellungen von und Einstellungen zur Vergangen-

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

heit Werden dabei explizit die aktuellen Einstellungen der eigenen Person oder Gruppezur historischen Welt einbezogen so zeigen die Schuumllerinnen und Schuumller die FaumlhigkeitErkenntnisse auch fuumlr eigene Orientierung zu nutzen Werden historische Erfahrungengenutzt um Bedingungen und Moumlglichkeiten eigenen Handelns zu reflektieren sowieZiele und Strategien dieses Handelns zu entwerfen so zeigt sich eine Handlungskompe-tenz die auch zu konkretem Handeln in der Gesellschaft befaumlhigen kann Ein solchesHandeln findet auch in Unterricht und Schuloumlffentlichkeit statt wenn Schuumllerinnenund Schuumller die erworbenen Sach- Methoden- und Urteilskompetenzen verwendenkoumlnnen um an historischen Deutungsprozessen und Kontroversen (ggf auch simulativ)teilzunehmen

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Historische Kompetenz soll deshalb mit Blick auf die nachfolgen-den Inhaltsfelder entwickelt werden Die Auswahl der Inhaltsfelder geht im Interesse derGegenwartsbezogenheit und der Lebensweltorientierung von Fragen aus die den Men-schen zu Beginn des 21 Jahrhunderts als bedeutsam erscheinen Hierzu gehoumlren Fragendie sich aufgrund von Globalisierungsprozessen aus den vermehrten Begegnungen vonKulturen ergeben des Weiteren Fragen nach der Durchsetzung der Menschenrechtenach der Gestaltung von Herrschaft und der Gewaumlhrleistung von Partizipation nachder Erhaltung des inneren und aumluszligeren Friedens nach den Chancen und dem Preis vonModernisierung in der Industriegesellschaft auch im Hinblick auf soziale Gleichheit bzwUngleichheit nach der Bedeutung der nationalen Identitaumlt in multikulturellen sowie po-litisch und oumlkonomisch global verflochtenen Gesellschaften sowie nach der historischenErinnerung besonders an die Zeit des Nationalsozialismus

Inhaltsfeld 983426 Erfahrung mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive Das In-haltsfeld geht aus historischer Sicht den Fragen nach Was ist Fremdsein Wo beginntdie Fremde Was erfaumlhrt man in der Fremde Was bedeutet das Ankommen und dasVerbleiben in der Fremde Damit eroumlffnet das Inhaltsfeld einen zentralen Zugriff aufMenschen- und Weltbilder von Gesellschaften Groszliggruppen oder Einzelpersonen inzeitlicher Tiefe und raumlumlicher Breite Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit zeitge-noumlssischen Vorstellungen uumlber als fremd wahrgenommene Kulturkreise und Angehoumlrigeanderer Religionen und Zivilisationsformen erfahren die Schuumllerinnen und Schuumller denKonstruktcharakter des Begriffs bdquoFremdseinldquo und die bdquoGrenzlinienldquo fruumlherer wie auchheutiger Selbst- und Fremdwahrnehmungen Vor demHintergrund der sich vertiefenden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

globalen Verflechtungen und der damit einhergehenden veraumlnderten lebensweltlichenOrientierung traumlgt das Erfahren und Verstehen des bdquoFremdenldquo (Alteritaumltserfahrung)wesentlich zur Herausbildung und Erweiterung der eigenen Subjektivitaumlt und der Ge-sellschaftlichkeit bei

Inhaltsfeld 983427 IslamischeWelt ndash christlicheWelt Begegnung zweier Kulturen inMit-telalter und fruumlher Neuzeit Das Inhaltsfeld gibt einer Gegenwartsthematik die his-torische Tiefe und traumlgt zur Reflexion von gegenwaumlrtig wirksamen Feindbildern undStereotypen bei Die historische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ausprauml-gungen von Islam und Christentum ihren verschiedenen in der Geschichte entwickeltenVerstaumlndnissen von Religion und Staat und ihrer kulturellen Leistung in der mittelalter-lichen Welt aber auch mit den wechselseitigen Konflikten und den unterschiedlichenWeiterentwicklungen der jeweiligen Kultur verlangt von den Schuumllerinnen und SchuumllernFremdverstehen und einen Perspektivenwechsel der sie in die Lage versetzt eigeneStandpunkte zu hinterfragen

Inhaltsfeld 983428 Die Menschenrechte in historischer Perspektive Das Inhaltsfeld er-oumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern einen reflektierten historischen Zugriff auf dieGrundlagen unseres heutigen Rechts- Staats- und Freiheitsdenkens Die Menschen-und Buumlrgerrechte bilden die entscheidende Basis der westlichen aufgeklaumlrten Traditionund sind Maszligstab und Bewertungskriterium fuumlr eine gerechte politische Herrschaft undden Schutz der Staatsbuumlrgerinnen und -buumlrger Im historischen Ruumlckblick werden derenGenese deren Moumlglichkeiten und Grenzen sowie die Debatte um deren universelleGuumlltigkeit behandelt

Inhaltsfeld 983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und KriseDas Inhaltsfeld macht den Schuumllerinnen und Schuumllern unter Ruumlckgriff auf die Epo-che zwischen 1880 und 1930 die historischen Bedingungen der europaumlischen Moderneund damit der eigenen Lebenswelten aus sozial- wirtschafts- und umweltgeschichtli-cher Perspektive deutlich Die Problematik des modernen Krieges zeigt exemplarischdass Weiterentwicklungen nicht immer positive Effekte mit sich bringen wodurch daszeitgenoumlssische Modernitaumlts- und Fortschrittsverstaumlndnis in Frage gestellt wurde undwird Die zunehmenden Verflechtungen internationaler wirtschaftlicher und politischerEntwicklungen und ihre Ruumlckwirkungen auf nationale politische Entscheidungen und Le-bensbedingungen verweisen auch in ihrer krisenhaften Zuspitzung auf gesellschaftlichrelevante Gegenwartsthemen wie Globalisierung und Migration

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Herrschafts-strukturen Nachwirkungen und Deutungen Das Inhaltsfeld geht aus von den his-torischen Bedingungen und Auspraumlgungen der NS-Herrschaft Die vertiefte Ausein-andersetzung mit Strukturen totalitaumlrer Herrschaft fordert auf zu einer begruumlndetenReflexion des eigenen Demokratieverstaumlndnisses insbesondere auch vor dem Hinter-grund kultureller Diversitaumlt Die unterschiedliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit inden beiden deutschen Staaten zeigt exemplarisch wie ideologisch begruumlndete Sichtwei-sen eine verschiedenartige Konstruktion von Geschichte bedingen Von dauerhaftemGegenwartsbezug bleibt die Frage nach der heutigen Verantwortung beim Umgang mitder NS-Vergangenheit

Inhaltsfeld 983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert Das Inhaltsfeld konfrontiert die Schuumllerinnen und Schuumller mit der ver-meintlichen Selbstverstaumlndlichkeit bdquoNationldquo d h es relativiert deren historische Be-deutsamkeit durch Historisierung dekonstruiert ihren quasi-natuumlrlichen Charakter undproblematisiert sie durch die Auseinandersetzung mit Nationalismen die exklusiv unddestruktiv gewirkt haben Gleichzeitig soll aber auch das freiheitlich-demokratischePotenzial das der Begriff und der Sachverhalt bdquoNationldquo von ihren Anfaumlngen her in sichenthalten deutlich werden Die Frage welche Bedeutung die jeweilige nationale bzwbinationale Identitaumlt fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller hat wird an diesem historischenGegenstand exemplarisch in den Blick geruumlckt

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne DasInhaltsfeld behandelt im Laumlngsschnitt ein Thema das seine Bedeutsamkeit aus derkontinuierlich vorhandenen Problematik bezieht den Frieden nach kriegerischen Kon-flikten wieder herzustellen und zu sichern Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen alsoBedingungen fuumlr Frieden An ausgewaumlhlten in ihren historischen Voraussetzungenunterschiedlichen Beispielen werden Zielsetzungen von Beteiligten Bestimmungen vonFriedensvertraumlgen oder -ordnungen und deren jeweilige Wirkung auf und Bedeutungfuumlr einen Friedenszustand behandelt Daruumlber hinaus geht es um die gegenwarts- undzukunftsbedeutsamen Fragen nach der Struktur militaumlrischer Auseinandersetzungensowie der Machbarkeit von Frieden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende derEinfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei wer-den zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichenaufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhalts-felduumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen angeleitet ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale unter sachgerechter Verwendung ausgewaumlhlter historischer Fachbe-griffe (SK2)

unterscheiden Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkun-gen historischer Ereignisse und Prozesse (SK3)

beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteurein ihrer jeweils durch zeitgenoumlssische Rahmenbedingungen gepraumlgten Eigenart(SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter demAspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersu-chung (MK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

recherchieren fachgerecht innerhalb und auszligerhalb der Schule in relevanten Me-dien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen(MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen Bezuumlge zwischen ihnen her(MK3)

identifizieren Verstehensprobleme und fuumlhren die notwendigen Klaumlrungen herbei(MK4)

analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5)

wenden aufgabengeleitet an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischenAuseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachlicheQuellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Schaubilder Bilder Karikaturenund Filme (MK7)

stellen grundlegende Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet und struktu-riert in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicherMittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssystemeanschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seinehistorische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Beruumlcksichtigung bzw Ge-wichtung verschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen angeleitet Grundlagen Anspruumlche und Konsequenzen einzelner Denk-und Legitimationsmuster Weltsichten und Menschenbilder (UK4)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen angeleitet die Angemessenheit vonwesentlichen Begriffsverwendungenfuumlr historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen Deutungenunter Beruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten angeleitet historische Sachverhalte unter Benennung der wesentlichenjeweils zugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch dieuumlberzeitlichen Geltungsanspruumlche von Wertesystemen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenenPerson und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1)

entwickeln Ansaumltze fuumlr Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtungder Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Ent-scheidungsprozessen (HK2)

beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich begruumlndet fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentli-chen Erinnerungskultur (HK4)

entwerfen ggf in kritischer Distanz eigene Beitraumlge zu ausgewaumlhlten Formen deroumlffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-)oumlf-fentlichen Diskurs teil (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter undfruumlher Neuzeit

983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Darstellung der Germanen in roumlmischer Perspektive

Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa

Was Reisende erzaumlhlen ndash Selbst- und Fremdbild in der fruumlhen Neuzeit

Fremdsein Vielfalt und Integration ndash Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im19 und 20 Jahrhundert

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie bdquoder Germaneldquo bdquoderRoumlmerldquo und bdquoder Barbarldquo und die damit einhergehende Zuschreibung normativerArt

erklaumlren mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhandvon Weltkarten (Asien und Europa)

analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweiligeSelbstbild wie sie sich in Quellen zu den europaumlischen Entdeckungen Eroberun-gen oder Reisen in Afrika und Amerika in der fruumlhen Neuzeit dokumentieren

stellen an ausgewaumlhlten Beispielen die Losloumlsung der von Arbeitsmigration Be-troffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfaumlltige Verortung inihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Darstellung der Germanen in roumlmischen Quellen im Hinblick aufimmanente und offene Selbst- und Fremdbilder

beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher technischer und geographischer Kennt-nisse auf das Weltbild fruumlher und heute

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 14: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Fuumlr ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein ist eine Reihe spezieller und untereinandervernetzter Teilkompetenzen konstitutiv die als Sach- Methoden- Urteils- sowie Hand-lungskompetenz bezeichnet werden koumlnnen Die Kompetenzbereiche sind aufeinanderbezogen werden hier aber aus analytischen Gruumlnden unterschieden

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Geschichtliches Denken braucht ein basales Wissen uumlber Zeitvorstel-lungen und Datierungssysteme historische Epochen Prozesse und Strukturen Insofernist die Kenntnis von Sachverhalten Voraussetzung und Bestandteil der Sachkompe-tenz Da diese Kenntnis aber ohne sinngebende Verknuumlpfung und einen reflektiertenUmgang mit den enthaltenen Deutungen unfruchtbar bleibt bildet die Befaumlhigungzum Umgang mit Narrationen den Kern dieser Kompetenz Sie besteht sowohl in derFaumlhigkeit vergangene Gegebenheiten Entwicklungen und Lebensgeschichten aus Quel-len zu erfassen synchrone Zusammenhaumlnge und diachrone Entwicklungen deutend

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

zu (re-)konstruieren und sinnvoll darzustellen als auch in der Faumlhigkeit vorhandeneKontextualisierungen Deutungen und Beschreibungen auf ihre Voraussetzungen undAbsichten hin zu analysieren Voraussetzung hierfuumlr ist dass die Schuumllerinnen und Schuuml-ler mit solchen fachspezifischen Kategorien und Begriffen umgehen koumlnnen mit derenHilfe die Domaumlne des Historischen strukturiert und erschlossen wird

Methodenkompetenz Methodenkompetenz im Fach Geschichte bedeutet dass dieSchuumllerinnen und Schuumller uumlber diejenigen Verfahrensweisen verfuumlgen die notwendigsind um Fragen aus der Gegenwart an die Vergangenheit zu stellen Informationen zubeschaffen historische Verlaumlufe und Strukturen zu analysieren Zusammenhaumlnge zu er-klaumlren und darzustellen sowie mit konkurrierenden Deutungen umzugehen Fundamentdieser Arbeit ist die Beschaumlftigung mit Quellen und Darstellungen Schwerpunkte derMethodenkompetenz sind vor diesem Hintergrund der fachgerechte Umgang mit derInterpretation von Quellen verschiedener Gattungen und der Analyse von und der kriti-schen Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen historischer Darstellung sowie dieEntwicklung eigenstaumlndiger historischer Argumentationen Zur Methodenkompetenzgehoumlrt auch die Faumlhigkeit historische Sachverhalte eigenstaumlndig adressatengerechtund (fach-)sprachlich korrekt darzustellen und zu praumlsentieren

Urteilskompetenz Uumlber Urteilskompetenz verfuumlgen die Schuumllerinnen und Schuumllerwenn sie ein durch Argumente begruumlndetes Urteil formulieren koumlnnen Sachurteilegelten der Auswahl Verknuumlpfung und Deutung historischer Ereignisse und Zusam-menhaumlnge Guumltekriterien hierfuumlr sind sachliche Angemessenheit innere Stimmigkeitund ausreichende Triftigkeit von Argumenten Bei Werturteilen werden daruumlber hinausnormative Kategorien auf historische Sachverhalte angewendet und offen gelegt eigeneWertmaszligstaumlbe werden reflektiert Zeitbedingtheit bzw Dauerhaftigkeit vonWertmaszligstauml-ben beruumlcksichtigt Die Befaumlhigung zur Identifizierung und Einnahme unterschiedlicherPerspektiven ist Bestandteil von Urteilskompetenz

Handlungskompetenz Dieser Kompetenzbereich umfasst Kompetenzen die erfor-derlich sind um Prozesse und Ergebnisse historischen Denkens lebensweltlich wirksamwerden zu lassen Dabei geht es also um geschichtlich reflektierte Handlungsdispositio-nen und die Teilhabe an der Geschichts- und Erinnerungskultur Lebensweltlich wirksamwird historisches Denken wenn ein bestehendes Geschichtsbild auf der Basis gewon-nener Erkenntnisse erweitert oder veraumlndert wird Dabei leisten die Schuumllerinnen undSchuumller die (Re-)Organisation ihrer Vorstellungen von und Einstellungen zur Vergangen-

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

heit Werden dabei explizit die aktuellen Einstellungen der eigenen Person oder Gruppezur historischen Welt einbezogen so zeigen die Schuumllerinnen und Schuumller die FaumlhigkeitErkenntnisse auch fuumlr eigene Orientierung zu nutzen Werden historische Erfahrungengenutzt um Bedingungen und Moumlglichkeiten eigenen Handelns zu reflektieren sowieZiele und Strategien dieses Handelns zu entwerfen so zeigt sich eine Handlungskompe-tenz die auch zu konkretem Handeln in der Gesellschaft befaumlhigen kann Ein solchesHandeln findet auch in Unterricht und Schuloumlffentlichkeit statt wenn Schuumllerinnenund Schuumller die erworbenen Sach- Methoden- und Urteilskompetenzen verwendenkoumlnnen um an historischen Deutungsprozessen und Kontroversen (ggf auch simulativ)teilzunehmen

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Historische Kompetenz soll deshalb mit Blick auf die nachfolgen-den Inhaltsfelder entwickelt werden Die Auswahl der Inhaltsfelder geht im Interesse derGegenwartsbezogenheit und der Lebensweltorientierung von Fragen aus die den Men-schen zu Beginn des 21 Jahrhunderts als bedeutsam erscheinen Hierzu gehoumlren Fragendie sich aufgrund von Globalisierungsprozessen aus den vermehrten Begegnungen vonKulturen ergeben des Weiteren Fragen nach der Durchsetzung der Menschenrechtenach der Gestaltung von Herrschaft und der Gewaumlhrleistung von Partizipation nachder Erhaltung des inneren und aumluszligeren Friedens nach den Chancen und dem Preis vonModernisierung in der Industriegesellschaft auch im Hinblick auf soziale Gleichheit bzwUngleichheit nach der Bedeutung der nationalen Identitaumlt in multikulturellen sowie po-litisch und oumlkonomisch global verflochtenen Gesellschaften sowie nach der historischenErinnerung besonders an die Zeit des Nationalsozialismus

Inhaltsfeld 983426 Erfahrung mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive Das In-haltsfeld geht aus historischer Sicht den Fragen nach Was ist Fremdsein Wo beginntdie Fremde Was erfaumlhrt man in der Fremde Was bedeutet das Ankommen und dasVerbleiben in der Fremde Damit eroumlffnet das Inhaltsfeld einen zentralen Zugriff aufMenschen- und Weltbilder von Gesellschaften Groszliggruppen oder Einzelpersonen inzeitlicher Tiefe und raumlumlicher Breite Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit zeitge-noumlssischen Vorstellungen uumlber als fremd wahrgenommene Kulturkreise und Angehoumlrigeanderer Religionen und Zivilisationsformen erfahren die Schuumllerinnen und Schuumller denKonstruktcharakter des Begriffs bdquoFremdseinldquo und die bdquoGrenzlinienldquo fruumlherer wie auchheutiger Selbst- und Fremdwahrnehmungen Vor demHintergrund der sich vertiefenden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

globalen Verflechtungen und der damit einhergehenden veraumlnderten lebensweltlichenOrientierung traumlgt das Erfahren und Verstehen des bdquoFremdenldquo (Alteritaumltserfahrung)wesentlich zur Herausbildung und Erweiterung der eigenen Subjektivitaumlt und der Ge-sellschaftlichkeit bei

Inhaltsfeld 983427 IslamischeWelt ndash christlicheWelt Begegnung zweier Kulturen inMit-telalter und fruumlher Neuzeit Das Inhaltsfeld gibt einer Gegenwartsthematik die his-torische Tiefe und traumlgt zur Reflexion von gegenwaumlrtig wirksamen Feindbildern undStereotypen bei Die historische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ausprauml-gungen von Islam und Christentum ihren verschiedenen in der Geschichte entwickeltenVerstaumlndnissen von Religion und Staat und ihrer kulturellen Leistung in der mittelalter-lichen Welt aber auch mit den wechselseitigen Konflikten und den unterschiedlichenWeiterentwicklungen der jeweiligen Kultur verlangt von den Schuumllerinnen und SchuumllernFremdverstehen und einen Perspektivenwechsel der sie in die Lage versetzt eigeneStandpunkte zu hinterfragen

Inhaltsfeld 983428 Die Menschenrechte in historischer Perspektive Das Inhaltsfeld er-oumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern einen reflektierten historischen Zugriff auf dieGrundlagen unseres heutigen Rechts- Staats- und Freiheitsdenkens Die Menschen-und Buumlrgerrechte bilden die entscheidende Basis der westlichen aufgeklaumlrten Traditionund sind Maszligstab und Bewertungskriterium fuumlr eine gerechte politische Herrschaft undden Schutz der Staatsbuumlrgerinnen und -buumlrger Im historischen Ruumlckblick werden derenGenese deren Moumlglichkeiten und Grenzen sowie die Debatte um deren universelleGuumlltigkeit behandelt

Inhaltsfeld 983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und KriseDas Inhaltsfeld macht den Schuumllerinnen und Schuumllern unter Ruumlckgriff auf die Epo-che zwischen 1880 und 1930 die historischen Bedingungen der europaumlischen Moderneund damit der eigenen Lebenswelten aus sozial- wirtschafts- und umweltgeschichtli-cher Perspektive deutlich Die Problematik des modernen Krieges zeigt exemplarischdass Weiterentwicklungen nicht immer positive Effekte mit sich bringen wodurch daszeitgenoumlssische Modernitaumlts- und Fortschrittsverstaumlndnis in Frage gestellt wurde undwird Die zunehmenden Verflechtungen internationaler wirtschaftlicher und politischerEntwicklungen und ihre Ruumlckwirkungen auf nationale politische Entscheidungen und Le-bensbedingungen verweisen auch in ihrer krisenhaften Zuspitzung auf gesellschaftlichrelevante Gegenwartsthemen wie Globalisierung und Migration

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Herrschafts-strukturen Nachwirkungen und Deutungen Das Inhaltsfeld geht aus von den his-torischen Bedingungen und Auspraumlgungen der NS-Herrschaft Die vertiefte Ausein-andersetzung mit Strukturen totalitaumlrer Herrschaft fordert auf zu einer begruumlndetenReflexion des eigenen Demokratieverstaumlndnisses insbesondere auch vor dem Hinter-grund kultureller Diversitaumlt Die unterschiedliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit inden beiden deutschen Staaten zeigt exemplarisch wie ideologisch begruumlndete Sichtwei-sen eine verschiedenartige Konstruktion von Geschichte bedingen Von dauerhaftemGegenwartsbezug bleibt die Frage nach der heutigen Verantwortung beim Umgang mitder NS-Vergangenheit

Inhaltsfeld 983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert Das Inhaltsfeld konfrontiert die Schuumllerinnen und Schuumller mit der ver-meintlichen Selbstverstaumlndlichkeit bdquoNationldquo d h es relativiert deren historische Be-deutsamkeit durch Historisierung dekonstruiert ihren quasi-natuumlrlichen Charakter undproblematisiert sie durch die Auseinandersetzung mit Nationalismen die exklusiv unddestruktiv gewirkt haben Gleichzeitig soll aber auch das freiheitlich-demokratischePotenzial das der Begriff und der Sachverhalt bdquoNationldquo von ihren Anfaumlngen her in sichenthalten deutlich werden Die Frage welche Bedeutung die jeweilige nationale bzwbinationale Identitaumlt fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller hat wird an diesem historischenGegenstand exemplarisch in den Blick geruumlckt

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne DasInhaltsfeld behandelt im Laumlngsschnitt ein Thema das seine Bedeutsamkeit aus derkontinuierlich vorhandenen Problematik bezieht den Frieden nach kriegerischen Kon-flikten wieder herzustellen und zu sichern Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen alsoBedingungen fuumlr Frieden An ausgewaumlhlten in ihren historischen Voraussetzungenunterschiedlichen Beispielen werden Zielsetzungen von Beteiligten Bestimmungen vonFriedensvertraumlgen oder -ordnungen und deren jeweilige Wirkung auf und Bedeutungfuumlr einen Friedenszustand behandelt Daruumlber hinaus geht es um die gegenwarts- undzukunftsbedeutsamen Fragen nach der Struktur militaumlrischer Auseinandersetzungensowie der Machbarkeit von Frieden

19

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende derEinfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei wer-den zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichenaufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhalts-felduumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen angeleitet ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale unter sachgerechter Verwendung ausgewaumlhlter historischer Fachbe-griffe (SK2)

unterscheiden Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkun-gen historischer Ereignisse und Prozesse (SK3)

beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteurein ihrer jeweils durch zeitgenoumlssische Rahmenbedingungen gepraumlgten Eigenart(SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter demAspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersu-chung (MK1)

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

recherchieren fachgerecht innerhalb und auszligerhalb der Schule in relevanten Me-dien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen(MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen Bezuumlge zwischen ihnen her(MK3)

identifizieren Verstehensprobleme und fuumlhren die notwendigen Klaumlrungen herbei(MK4)

analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5)

wenden aufgabengeleitet an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischenAuseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachlicheQuellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Schaubilder Bilder Karikaturenund Filme (MK7)

stellen grundlegende Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet und struktu-riert in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicherMittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssystemeanschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seinehistorische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Beruumlcksichtigung bzw Ge-wichtung verschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen angeleitet Grundlagen Anspruumlche und Konsequenzen einzelner Denk-und Legitimationsmuster Weltsichten und Menschenbilder (UK4)

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen angeleitet die Angemessenheit vonwesentlichen Begriffsverwendungenfuumlr historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen Deutungenunter Beruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten angeleitet historische Sachverhalte unter Benennung der wesentlichenjeweils zugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch dieuumlberzeitlichen Geltungsanspruumlche von Wertesystemen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenenPerson und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1)

entwickeln Ansaumltze fuumlr Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtungder Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Ent-scheidungsprozessen (HK2)

beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich begruumlndet fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentli-chen Erinnerungskultur (HK4)

entwerfen ggf in kritischer Distanz eigene Beitraumlge zu ausgewaumlhlten Formen deroumlffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-)oumlf-fentlichen Diskurs teil (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter undfruumlher Neuzeit

983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Darstellung der Germanen in roumlmischer Perspektive

Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa

Was Reisende erzaumlhlen ndash Selbst- und Fremdbild in der fruumlhen Neuzeit

Fremdsein Vielfalt und Integration ndash Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im19 und 20 Jahrhundert

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie bdquoder Germaneldquo bdquoderRoumlmerldquo und bdquoder Barbarldquo und die damit einhergehende Zuschreibung normativerArt

erklaumlren mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhandvon Weltkarten (Asien und Europa)

analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweiligeSelbstbild wie sie sich in Quellen zu den europaumlischen Entdeckungen Eroberun-gen oder Reisen in Afrika und Amerika in der fruumlhen Neuzeit dokumentieren

stellen an ausgewaumlhlten Beispielen die Losloumlsung der von Arbeitsmigration Be-troffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfaumlltige Verortung inihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Darstellung der Germanen in roumlmischen Quellen im Hinblick aufimmanente und offene Selbst- und Fremdbilder

beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher technischer und geographischer Kennt-nisse auf das Weltbild fruumlher und heute

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 15: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

zu (re-)konstruieren und sinnvoll darzustellen als auch in der Faumlhigkeit vorhandeneKontextualisierungen Deutungen und Beschreibungen auf ihre Voraussetzungen undAbsichten hin zu analysieren Voraussetzung hierfuumlr ist dass die Schuumllerinnen und Schuuml-ler mit solchen fachspezifischen Kategorien und Begriffen umgehen koumlnnen mit derenHilfe die Domaumlne des Historischen strukturiert und erschlossen wird

Methodenkompetenz Methodenkompetenz im Fach Geschichte bedeutet dass dieSchuumllerinnen und Schuumller uumlber diejenigen Verfahrensweisen verfuumlgen die notwendigsind um Fragen aus der Gegenwart an die Vergangenheit zu stellen Informationen zubeschaffen historische Verlaumlufe und Strukturen zu analysieren Zusammenhaumlnge zu er-klaumlren und darzustellen sowie mit konkurrierenden Deutungen umzugehen Fundamentdieser Arbeit ist die Beschaumlftigung mit Quellen und Darstellungen Schwerpunkte derMethodenkompetenz sind vor diesem Hintergrund der fachgerechte Umgang mit derInterpretation von Quellen verschiedener Gattungen und der Analyse von und der kriti-schen Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen historischer Darstellung sowie dieEntwicklung eigenstaumlndiger historischer Argumentationen Zur Methodenkompetenzgehoumlrt auch die Faumlhigkeit historische Sachverhalte eigenstaumlndig adressatengerechtund (fach-)sprachlich korrekt darzustellen und zu praumlsentieren

Urteilskompetenz Uumlber Urteilskompetenz verfuumlgen die Schuumllerinnen und Schuumllerwenn sie ein durch Argumente begruumlndetes Urteil formulieren koumlnnen Sachurteilegelten der Auswahl Verknuumlpfung und Deutung historischer Ereignisse und Zusam-menhaumlnge Guumltekriterien hierfuumlr sind sachliche Angemessenheit innere Stimmigkeitund ausreichende Triftigkeit von Argumenten Bei Werturteilen werden daruumlber hinausnormative Kategorien auf historische Sachverhalte angewendet und offen gelegt eigeneWertmaszligstaumlbe werden reflektiert Zeitbedingtheit bzw Dauerhaftigkeit vonWertmaszligstauml-ben beruumlcksichtigt Die Befaumlhigung zur Identifizierung und Einnahme unterschiedlicherPerspektiven ist Bestandteil von Urteilskompetenz

Handlungskompetenz Dieser Kompetenzbereich umfasst Kompetenzen die erfor-derlich sind um Prozesse und Ergebnisse historischen Denkens lebensweltlich wirksamwerden zu lassen Dabei geht es also um geschichtlich reflektierte Handlungsdispositio-nen und die Teilhabe an der Geschichts- und Erinnerungskultur Lebensweltlich wirksamwird historisches Denken wenn ein bestehendes Geschichtsbild auf der Basis gewon-nener Erkenntnisse erweitert oder veraumlndert wird Dabei leisten die Schuumllerinnen undSchuumller die (Re-)Organisation ihrer Vorstellungen von und Einstellungen zur Vergangen-

16

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

heit Werden dabei explizit die aktuellen Einstellungen der eigenen Person oder Gruppezur historischen Welt einbezogen so zeigen die Schuumllerinnen und Schuumller die FaumlhigkeitErkenntnisse auch fuumlr eigene Orientierung zu nutzen Werden historische Erfahrungengenutzt um Bedingungen und Moumlglichkeiten eigenen Handelns zu reflektieren sowieZiele und Strategien dieses Handelns zu entwerfen so zeigt sich eine Handlungskompe-tenz die auch zu konkretem Handeln in der Gesellschaft befaumlhigen kann Ein solchesHandeln findet auch in Unterricht und Schuloumlffentlichkeit statt wenn Schuumllerinnenund Schuumller die erworbenen Sach- Methoden- und Urteilskompetenzen verwendenkoumlnnen um an historischen Deutungsprozessen und Kontroversen (ggf auch simulativ)teilzunehmen

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Historische Kompetenz soll deshalb mit Blick auf die nachfolgen-den Inhaltsfelder entwickelt werden Die Auswahl der Inhaltsfelder geht im Interesse derGegenwartsbezogenheit und der Lebensweltorientierung von Fragen aus die den Men-schen zu Beginn des 21 Jahrhunderts als bedeutsam erscheinen Hierzu gehoumlren Fragendie sich aufgrund von Globalisierungsprozessen aus den vermehrten Begegnungen vonKulturen ergeben des Weiteren Fragen nach der Durchsetzung der Menschenrechtenach der Gestaltung von Herrschaft und der Gewaumlhrleistung von Partizipation nachder Erhaltung des inneren und aumluszligeren Friedens nach den Chancen und dem Preis vonModernisierung in der Industriegesellschaft auch im Hinblick auf soziale Gleichheit bzwUngleichheit nach der Bedeutung der nationalen Identitaumlt in multikulturellen sowie po-litisch und oumlkonomisch global verflochtenen Gesellschaften sowie nach der historischenErinnerung besonders an die Zeit des Nationalsozialismus

Inhaltsfeld 983426 Erfahrung mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive Das In-haltsfeld geht aus historischer Sicht den Fragen nach Was ist Fremdsein Wo beginntdie Fremde Was erfaumlhrt man in der Fremde Was bedeutet das Ankommen und dasVerbleiben in der Fremde Damit eroumlffnet das Inhaltsfeld einen zentralen Zugriff aufMenschen- und Weltbilder von Gesellschaften Groszliggruppen oder Einzelpersonen inzeitlicher Tiefe und raumlumlicher Breite Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit zeitge-noumlssischen Vorstellungen uumlber als fremd wahrgenommene Kulturkreise und Angehoumlrigeanderer Religionen und Zivilisationsformen erfahren die Schuumllerinnen und Schuumller denKonstruktcharakter des Begriffs bdquoFremdseinldquo und die bdquoGrenzlinienldquo fruumlherer wie auchheutiger Selbst- und Fremdwahrnehmungen Vor demHintergrund der sich vertiefenden

17

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

globalen Verflechtungen und der damit einhergehenden veraumlnderten lebensweltlichenOrientierung traumlgt das Erfahren und Verstehen des bdquoFremdenldquo (Alteritaumltserfahrung)wesentlich zur Herausbildung und Erweiterung der eigenen Subjektivitaumlt und der Ge-sellschaftlichkeit bei

Inhaltsfeld 983427 IslamischeWelt ndash christlicheWelt Begegnung zweier Kulturen inMit-telalter und fruumlher Neuzeit Das Inhaltsfeld gibt einer Gegenwartsthematik die his-torische Tiefe und traumlgt zur Reflexion von gegenwaumlrtig wirksamen Feindbildern undStereotypen bei Die historische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ausprauml-gungen von Islam und Christentum ihren verschiedenen in der Geschichte entwickeltenVerstaumlndnissen von Religion und Staat und ihrer kulturellen Leistung in der mittelalter-lichen Welt aber auch mit den wechselseitigen Konflikten und den unterschiedlichenWeiterentwicklungen der jeweiligen Kultur verlangt von den Schuumllerinnen und SchuumllernFremdverstehen und einen Perspektivenwechsel der sie in die Lage versetzt eigeneStandpunkte zu hinterfragen

Inhaltsfeld 983428 Die Menschenrechte in historischer Perspektive Das Inhaltsfeld er-oumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern einen reflektierten historischen Zugriff auf dieGrundlagen unseres heutigen Rechts- Staats- und Freiheitsdenkens Die Menschen-und Buumlrgerrechte bilden die entscheidende Basis der westlichen aufgeklaumlrten Traditionund sind Maszligstab und Bewertungskriterium fuumlr eine gerechte politische Herrschaft undden Schutz der Staatsbuumlrgerinnen und -buumlrger Im historischen Ruumlckblick werden derenGenese deren Moumlglichkeiten und Grenzen sowie die Debatte um deren universelleGuumlltigkeit behandelt

Inhaltsfeld 983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und KriseDas Inhaltsfeld macht den Schuumllerinnen und Schuumllern unter Ruumlckgriff auf die Epo-che zwischen 1880 und 1930 die historischen Bedingungen der europaumlischen Moderneund damit der eigenen Lebenswelten aus sozial- wirtschafts- und umweltgeschichtli-cher Perspektive deutlich Die Problematik des modernen Krieges zeigt exemplarischdass Weiterentwicklungen nicht immer positive Effekte mit sich bringen wodurch daszeitgenoumlssische Modernitaumlts- und Fortschrittsverstaumlndnis in Frage gestellt wurde undwird Die zunehmenden Verflechtungen internationaler wirtschaftlicher und politischerEntwicklungen und ihre Ruumlckwirkungen auf nationale politische Entscheidungen und Le-bensbedingungen verweisen auch in ihrer krisenhaften Zuspitzung auf gesellschaftlichrelevante Gegenwartsthemen wie Globalisierung und Migration

18

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Herrschafts-strukturen Nachwirkungen und Deutungen Das Inhaltsfeld geht aus von den his-torischen Bedingungen und Auspraumlgungen der NS-Herrschaft Die vertiefte Ausein-andersetzung mit Strukturen totalitaumlrer Herrschaft fordert auf zu einer begruumlndetenReflexion des eigenen Demokratieverstaumlndnisses insbesondere auch vor dem Hinter-grund kultureller Diversitaumlt Die unterschiedliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit inden beiden deutschen Staaten zeigt exemplarisch wie ideologisch begruumlndete Sichtwei-sen eine verschiedenartige Konstruktion von Geschichte bedingen Von dauerhaftemGegenwartsbezug bleibt die Frage nach der heutigen Verantwortung beim Umgang mitder NS-Vergangenheit

Inhaltsfeld 983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert Das Inhaltsfeld konfrontiert die Schuumllerinnen und Schuumller mit der ver-meintlichen Selbstverstaumlndlichkeit bdquoNationldquo d h es relativiert deren historische Be-deutsamkeit durch Historisierung dekonstruiert ihren quasi-natuumlrlichen Charakter undproblematisiert sie durch die Auseinandersetzung mit Nationalismen die exklusiv unddestruktiv gewirkt haben Gleichzeitig soll aber auch das freiheitlich-demokratischePotenzial das der Begriff und der Sachverhalt bdquoNationldquo von ihren Anfaumlngen her in sichenthalten deutlich werden Die Frage welche Bedeutung die jeweilige nationale bzwbinationale Identitaumlt fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller hat wird an diesem historischenGegenstand exemplarisch in den Blick geruumlckt

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne DasInhaltsfeld behandelt im Laumlngsschnitt ein Thema das seine Bedeutsamkeit aus derkontinuierlich vorhandenen Problematik bezieht den Frieden nach kriegerischen Kon-flikten wieder herzustellen und zu sichern Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen alsoBedingungen fuumlr Frieden An ausgewaumlhlten in ihren historischen Voraussetzungenunterschiedlichen Beispielen werden Zielsetzungen von Beteiligten Bestimmungen vonFriedensvertraumlgen oder -ordnungen und deren jeweilige Wirkung auf und Bedeutungfuumlr einen Friedenszustand behandelt Daruumlber hinaus geht es um die gegenwarts- undzukunftsbedeutsamen Fragen nach der Struktur militaumlrischer Auseinandersetzungensowie der Machbarkeit von Frieden

19

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende derEinfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei wer-den zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichenaufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhalts-felduumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen angeleitet ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale unter sachgerechter Verwendung ausgewaumlhlter historischer Fachbe-griffe (SK2)

unterscheiden Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkun-gen historischer Ereignisse und Prozesse (SK3)

beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteurein ihrer jeweils durch zeitgenoumlssische Rahmenbedingungen gepraumlgten Eigenart(SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter demAspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersu-chung (MK1)

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

recherchieren fachgerecht innerhalb und auszligerhalb der Schule in relevanten Me-dien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen(MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen Bezuumlge zwischen ihnen her(MK3)

identifizieren Verstehensprobleme und fuumlhren die notwendigen Klaumlrungen herbei(MK4)

analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5)

wenden aufgabengeleitet an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischenAuseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachlicheQuellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Schaubilder Bilder Karikaturenund Filme (MK7)

stellen grundlegende Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet und struktu-riert in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicherMittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssystemeanschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seinehistorische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Beruumlcksichtigung bzw Ge-wichtung verschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen angeleitet Grundlagen Anspruumlche und Konsequenzen einzelner Denk-und Legitimationsmuster Weltsichten und Menschenbilder (UK4)

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen angeleitet die Angemessenheit vonwesentlichen Begriffsverwendungenfuumlr historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen Deutungenunter Beruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten angeleitet historische Sachverhalte unter Benennung der wesentlichenjeweils zugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch dieuumlberzeitlichen Geltungsanspruumlche von Wertesystemen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenenPerson und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1)

entwickeln Ansaumltze fuumlr Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtungder Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Ent-scheidungsprozessen (HK2)

beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich begruumlndet fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentli-chen Erinnerungskultur (HK4)

entwerfen ggf in kritischer Distanz eigene Beitraumlge zu ausgewaumlhlten Formen deroumlffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-)oumlf-fentlichen Diskurs teil (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter undfruumlher Neuzeit

983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Darstellung der Germanen in roumlmischer Perspektive

Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa

Was Reisende erzaumlhlen ndash Selbst- und Fremdbild in der fruumlhen Neuzeit

Fremdsein Vielfalt und Integration ndash Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im19 und 20 Jahrhundert

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie bdquoder Germaneldquo bdquoderRoumlmerldquo und bdquoder Barbarldquo und die damit einhergehende Zuschreibung normativerArt

erklaumlren mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhandvon Weltkarten (Asien und Europa)

analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweiligeSelbstbild wie sie sich in Quellen zu den europaumlischen Entdeckungen Eroberun-gen oder Reisen in Afrika und Amerika in der fruumlhen Neuzeit dokumentieren

stellen an ausgewaumlhlten Beispielen die Losloumlsung der von Arbeitsmigration Be-troffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfaumlltige Verortung inihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Darstellung der Germanen in roumlmischen Quellen im Hinblick aufimmanente und offene Selbst- und Fremdbilder

beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher technischer und geographischer Kennt-nisse auf das Weltbild fruumlher und heute

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

39

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

41

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 16: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

heit Werden dabei explizit die aktuellen Einstellungen der eigenen Person oder Gruppezur historischen Welt einbezogen so zeigen die Schuumllerinnen und Schuumller die FaumlhigkeitErkenntnisse auch fuumlr eigene Orientierung zu nutzen Werden historische Erfahrungengenutzt um Bedingungen und Moumlglichkeiten eigenen Handelns zu reflektieren sowieZiele und Strategien dieses Handelns zu entwerfen so zeigt sich eine Handlungskompe-tenz die auch zu konkretem Handeln in der Gesellschaft befaumlhigen kann Ein solchesHandeln findet auch in Unterricht und Schuloumlffentlichkeit statt wenn Schuumllerinnenund Schuumller die erworbenen Sach- Methoden- und Urteilskompetenzen verwendenkoumlnnen um an historischen Deutungsprozessen und Kontroversen (ggf auch simulativ)teilzunehmen

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachli-che Inhalte gebunden Historische Kompetenz soll deshalb mit Blick auf die nachfolgen-den Inhaltsfelder entwickelt werden Die Auswahl der Inhaltsfelder geht im Interesse derGegenwartsbezogenheit und der Lebensweltorientierung von Fragen aus die den Men-schen zu Beginn des 21 Jahrhunderts als bedeutsam erscheinen Hierzu gehoumlren Fragendie sich aufgrund von Globalisierungsprozessen aus den vermehrten Begegnungen vonKulturen ergeben des Weiteren Fragen nach der Durchsetzung der Menschenrechtenach der Gestaltung von Herrschaft und der Gewaumlhrleistung von Partizipation nachder Erhaltung des inneren und aumluszligeren Friedens nach den Chancen und dem Preis vonModernisierung in der Industriegesellschaft auch im Hinblick auf soziale Gleichheit bzwUngleichheit nach der Bedeutung der nationalen Identitaumlt in multikulturellen sowie po-litisch und oumlkonomisch global verflochtenen Gesellschaften sowie nach der historischenErinnerung besonders an die Zeit des Nationalsozialismus

Inhaltsfeld 983426 Erfahrung mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive Das In-haltsfeld geht aus historischer Sicht den Fragen nach Was ist Fremdsein Wo beginntdie Fremde Was erfaumlhrt man in der Fremde Was bedeutet das Ankommen und dasVerbleiben in der Fremde Damit eroumlffnet das Inhaltsfeld einen zentralen Zugriff aufMenschen- und Weltbilder von Gesellschaften Groszliggruppen oder Einzelpersonen inzeitlicher Tiefe und raumlumlicher Breite Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit zeitge-noumlssischen Vorstellungen uumlber als fremd wahrgenommene Kulturkreise und Angehoumlrigeanderer Religionen und Zivilisationsformen erfahren die Schuumllerinnen und Schuumller denKonstruktcharakter des Begriffs bdquoFremdseinldquo und die bdquoGrenzlinienldquo fruumlherer wie auchheutiger Selbst- und Fremdwahrnehmungen Vor demHintergrund der sich vertiefenden

17

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

globalen Verflechtungen und der damit einhergehenden veraumlnderten lebensweltlichenOrientierung traumlgt das Erfahren und Verstehen des bdquoFremdenldquo (Alteritaumltserfahrung)wesentlich zur Herausbildung und Erweiterung der eigenen Subjektivitaumlt und der Ge-sellschaftlichkeit bei

Inhaltsfeld 983427 IslamischeWelt ndash christlicheWelt Begegnung zweier Kulturen inMit-telalter und fruumlher Neuzeit Das Inhaltsfeld gibt einer Gegenwartsthematik die his-torische Tiefe und traumlgt zur Reflexion von gegenwaumlrtig wirksamen Feindbildern undStereotypen bei Die historische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ausprauml-gungen von Islam und Christentum ihren verschiedenen in der Geschichte entwickeltenVerstaumlndnissen von Religion und Staat und ihrer kulturellen Leistung in der mittelalter-lichen Welt aber auch mit den wechselseitigen Konflikten und den unterschiedlichenWeiterentwicklungen der jeweiligen Kultur verlangt von den Schuumllerinnen und SchuumllernFremdverstehen und einen Perspektivenwechsel der sie in die Lage versetzt eigeneStandpunkte zu hinterfragen

Inhaltsfeld 983428 Die Menschenrechte in historischer Perspektive Das Inhaltsfeld er-oumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern einen reflektierten historischen Zugriff auf dieGrundlagen unseres heutigen Rechts- Staats- und Freiheitsdenkens Die Menschen-und Buumlrgerrechte bilden die entscheidende Basis der westlichen aufgeklaumlrten Traditionund sind Maszligstab und Bewertungskriterium fuumlr eine gerechte politische Herrschaft undden Schutz der Staatsbuumlrgerinnen und -buumlrger Im historischen Ruumlckblick werden derenGenese deren Moumlglichkeiten und Grenzen sowie die Debatte um deren universelleGuumlltigkeit behandelt

Inhaltsfeld 983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und KriseDas Inhaltsfeld macht den Schuumllerinnen und Schuumllern unter Ruumlckgriff auf die Epo-che zwischen 1880 und 1930 die historischen Bedingungen der europaumlischen Moderneund damit der eigenen Lebenswelten aus sozial- wirtschafts- und umweltgeschichtli-cher Perspektive deutlich Die Problematik des modernen Krieges zeigt exemplarischdass Weiterentwicklungen nicht immer positive Effekte mit sich bringen wodurch daszeitgenoumlssische Modernitaumlts- und Fortschrittsverstaumlndnis in Frage gestellt wurde undwird Die zunehmenden Verflechtungen internationaler wirtschaftlicher und politischerEntwicklungen und ihre Ruumlckwirkungen auf nationale politische Entscheidungen und Le-bensbedingungen verweisen auch in ihrer krisenhaften Zuspitzung auf gesellschaftlichrelevante Gegenwartsthemen wie Globalisierung und Migration

18

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Herrschafts-strukturen Nachwirkungen und Deutungen Das Inhaltsfeld geht aus von den his-torischen Bedingungen und Auspraumlgungen der NS-Herrschaft Die vertiefte Ausein-andersetzung mit Strukturen totalitaumlrer Herrschaft fordert auf zu einer begruumlndetenReflexion des eigenen Demokratieverstaumlndnisses insbesondere auch vor dem Hinter-grund kultureller Diversitaumlt Die unterschiedliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit inden beiden deutschen Staaten zeigt exemplarisch wie ideologisch begruumlndete Sichtwei-sen eine verschiedenartige Konstruktion von Geschichte bedingen Von dauerhaftemGegenwartsbezug bleibt die Frage nach der heutigen Verantwortung beim Umgang mitder NS-Vergangenheit

Inhaltsfeld 983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert Das Inhaltsfeld konfrontiert die Schuumllerinnen und Schuumller mit der ver-meintlichen Selbstverstaumlndlichkeit bdquoNationldquo d h es relativiert deren historische Be-deutsamkeit durch Historisierung dekonstruiert ihren quasi-natuumlrlichen Charakter undproblematisiert sie durch die Auseinandersetzung mit Nationalismen die exklusiv unddestruktiv gewirkt haben Gleichzeitig soll aber auch das freiheitlich-demokratischePotenzial das der Begriff und der Sachverhalt bdquoNationldquo von ihren Anfaumlngen her in sichenthalten deutlich werden Die Frage welche Bedeutung die jeweilige nationale bzwbinationale Identitaumlt fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller hat wird an diesem historischenGegenstand exemplarisch in den Blick geruumlckt

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne DasInhaltsfeld behandelt im Laumlngsschnitt ein Thema das seine Bedeutsamkeit aus derkontinuierlich vorhandenen Problematik bezieht den Frieden nach kriegerischen Kon-flikten wieder herzustellen und zu sichern Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen alsoBedingungen fuumlr Frieden An ausgewaumlhlten in ihren historischen Voraussetzungenunterschiedlichen Beispielen werden Zielsetzungen von Beteiligten Bestimmungen vonFriedensvertraumlgen oder -ordnungen und deren jeweilige Wirkung auf und Bedeutungfuumlr einen Friedenszustand behandelt Daruumlber hinaus geht es um die gegenwarts- undzukunftsbedeutsamen Fragen nach der Struktur militaumlrischer Auseinandersetzungensowie der Machbarkeit von Frieden

19

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende derEinfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei wer-den zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichenaufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhalts-felduumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen angeleitet ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale unter sachgerechter Verwendung ausgewaumlhlter historischer Fachbe-griffe (SK2)

unterscheiden Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkun-gen historischer Ereignisse und Prozesse (SK3)

beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteurein ihrer jeweils durch zeitgenoumlssische Rahmenbedingungen gepraumlgten Eigenart(SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter demAspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersu-chung (MK1)

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

recherchieren fachgerecht innerhalb und auszligerhalb der Schule in relevanten Me-dien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen(MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen Bezuumlge zwischen ihnen her(MK3)

identifizieren Verstehensprobleme und fuumlhren die notwendigen Klaumlrungen herbei(MK4)

analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5)

wenden aufgabengeleitet an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischenAuseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachlicheQuellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Schaubilder Bilder Karikaturenund Filme (MK7)

stellen grundlegende Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet und struktu-riert in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicherMittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssystemeanschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seinehistorische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Beruumlcksichtigung bzw Ge-wichtung verschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen angeleitet Grundlagen Anspruumlche und Konsequenzen einzelner Denk-und Legitimationsmuster Weltsichten und Menschenbilder (UK4)

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen angeleitet die Angemessenheit vonwesentlichen Begriffsverwendungenfuumlr historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen Deutungenunter Beruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten angeleitet historische Sachverhalte unter Benennung der wesentlichenjeweils zugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch dieuumlberzeitlichen Geltungsanspruumlche von Wertesystemen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenenPerson und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1)

entwickeln Ansaumltze fuumlr Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtungder Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Ent-scheidungsprozessen (HK2)

beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich begruumlndet fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentli-chen Erinnerungskultur (HK4)

entwerfen ggf in kritischer Distanz eigene Beitraumlge zu ausgewaumlhlten Formen deroumlffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-)oumlf-fentlichen Diskurs teil (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter undfruumlher Neuzeit

983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Darstellung der Germanen in roumlmischer Perspektive

Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa

Was Reisende erzaumlhlen ndash Selbst- und Fremdbild in der fruumlhen Neuzeit

Fremdsein Vielfalt und Integration ndash Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im19 und 20 Jahrhundert

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie bdquoder Germaneldquo bdquoderRoumlmerldquo und bdquoder Barbarldquo und die damit einhergehende Zuschreibung normativerArt

erklaumlren mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhandvon Weltkarten (Asien und Europa)

analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweiligeSelbstbild wie sie sich in Quellen zu den europaumlischen Entdeckungen Eroberun-gen oder Reisen in Afrika und Amerika in der fruumlhen Neuzeit dokumentieren

stellen an ausgewaumlhlten Beispielen die Losloumlsung der von Arbeitsmigration Be-troffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfaumlltige Verortung inihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Darstellung der Germanen in roumlmischen Quellen im Hinblick aufimmanente und offene Selbst- und Fremdbilder

beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher technischer und geographischer Kennt-nisse auf das Weltbild fruumlher und heute

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

49

Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

50

Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

51

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 17: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

globalen Verflechtungen und der damit einhergehenden veraumlnderten lebensweltlichenOrientierung traumlgt das Erfahren und Verstehen des bdquoFremdenldquo (Alteritaumltserfahrung)wesentlich zur Herausbildung und Erweiterung der eigenen Subjektivitaumlt und der Ge-sellschaftlichkeit bei

Inhaltsfeld 983427 IslamischeWelt ndash christlicheWelt Begegnung zweier Kulturen inMit-telalter und fruumlher Neuzeit Das Inhaltsfeld gibt einer Gegenwartsthematik die his-torische Tiefe und traumlgt zur Reflexion von gegenwaumlrtig wirksamen Feindbildern undStereotypen bei Die historische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ausprauml-gungen von Islam und Christentum ihren verschiedenen in der Geschichte entwickeltenVerstaumlndnissen von Religion und Staat und ihrer kulturellen Leistung in der mittelalter-lichen Welt aber auch mit den wechselseitigen Konflikten und den unterschiedlichenWeiterentwicklungen der jeweiligen Kultur verlangt von den Schuumllerinnen und SchuumllernFremdverstehen und einen Perspektivenwechsel der sie in die Lage versetzt eigeneStandpunkte zu hinterfragen

Inhaltsfeld 983428 Die Menschenrechte in historischer Perspektive Das Inhaltsfeld er-oumlffnet den Schuumllerinnen und Schuumllern einen reflektierten historischen Zugriff auf dieGrundlagen unseres heutigen Rechts- Staats- und Freiheitsdenkens Die Menschen-und Buumlrgerrechte bilden die entscheidende Basis der westlichen aufgeklaumlrten Traditionund sind Maszligstab und Bewertungskriterium fuumlr eine gerechte politische Herrschaft undden Schutz der Staatsbuumlrgerinnen und -buumlrger Im historischen Ruumlckblick werden derenGenese deren Moumlglichkeiten und Grenzen sowie die Debatte um deren universelleGuumlltigkeit behandelt

Inhaltsfeld 983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und KriseDas Inhaltsfeld macht den Schuumllerinnen und Schuumllern unter Ruumlckgriff auf die Epo-che zwischen 1880 und 1930 die historischen Bedingungen der europaumlischen Moderneund damit der eigenen Lebenswelten aus sozial- wirtschafts- und umweltgeschichtli-cher Perspektive deutlich Die Problematik des modernen Krieges zeigt exemplarischdass Weiterentwicklungen nicht immer positive Effekte mit sich bringen wodurch daszeitgenoumlssische Modernitaumlts- und Fortschrittsverstaumlndnis in Frage gestellt wurde undwird Die zunehmenden Verflechtungen internationaler wirtschaftlicher und politischerEntwicklungen und ihre Ruumlckwirkungen auf nationale politische Entscheidungen und Le-bensbedingungen verweisen auch in ihrer krisenhaften Zuspitzung auf gesellschaftlichrelevante Gegenwartsthemen wie Globalisierung und Migration

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Herrschafts-strukturen Nachwirkungen und Deutungen Das Inhaltsfeld geht aus von den his-torischen Bedingungen und Auspraumlgungen der NS-Herrschaft Die vertiefte Ausein-andersetzung mit Strukturen totalitaumlrer Herrschaft fordert auf zu einer begruumlndetenReflexion des eigenen Demokratieverstaumlndnisses insbesondere auch vor dem Hinter-grund kultureller Diversitaumlt Die unterschiedliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit inden beiden deutschen Staaten zeigt exemplarisch wie ideologisch begruumlndete Sichtwei-sen eine verschiedenartige Konstruktion von Geschichte bedingen Von dauerhaftemGegenwartsbezug bleibt die Frage nach der heutigen Verantwortung beim Umgang mitder NS-Vergangenheit

Inhaltsfeld 983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert Das Inhaltsfeld konfrontiert die Schuumllerinnen und Schuumller mit der ver-meintlichen Selbstverstaumlndlichkeit bdquoNationldquo d h es relativiert deren historische Be-deutsamkeit durch Historisierung dekonstruiert ihren quasi-natuumlrlichen Charakter undproblematisiert sie durch die Auseinandersetzung mit Nationalismen die exklusiv unddestruktiv gewirkt haben Gleichzeitig soll aber auch das freiheitlich-demokratischePotenzial das der Begriff und der Sachverhalt bdquoNationldquo von ihren Anfaumlngen her in sichenthalten deutlich werden Die Frage welche Bedeutung die jeweilige nationale bzwbinationale Identitaumlt fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller hat wird an diesem historischenGegenstand exemplarisch in den Blick geruumlckt

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne DasInhaltsfeld behandelt im Laumlngsschnitt ein Thema das seine Bedeutsamkeit aus derkontinuierlich vorhandenen Problematik bezieht den Frieden nach kriegerischen Kon-flikten wieder herzustellen und zu sichern Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen alsoBedingungen fuumlr Frieden An ausgewaumlhlten in ihren historischen Voraussetzungenunterschiedlichen Beispielen werden Zielsetzungen von Beteiligten Bestimmungen vonFriedensvertraumlgen oder -ordnungen und deren jeweilige Wirkung auf und Bedeutungfuumlr einen Friedenszustand behandelt Daruumlber hinaus geht es um die gegenwarts- undzukunftsbedeutsamen Fragen nach der Struktur militaumlrischer Auseinandersetzungensowie der Machbarkeit von Frieden

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende derEinfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei wer-den zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichenaufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhalts-felduumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen angeleitet ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale unter sachgerechter Verwendung ausgewaumlhlter historischer Fachbe-griffe (SK2)

unterscheiden Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkun-gen historischer Ereignisse und Prozesse (SK3)

beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteurein ihrer jeweils durch zeitgenoumlssische Rahmenbedingungen gepraumlgten Eigenart(SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter demAspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersu-chung (MK1)

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

recherchieren fachgerecht innerhalb und auszligerhalb der Schule in relevanten Me-dien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen(MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen Bezuumlge zwischen ihnen her(MK3)

identifizieren Verstehensprobleme und fuumlhren die notwendigen Klaumlrungen herbei(MK4)

analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5)

wenden aufgabengeleitet an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischenAuseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachlicheQuellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Schaubilder Bilder Karikaturenund Filme (MK7)

stellen grundlegende Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet und struktu-riert in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicherMittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssystemeanschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seinehistorische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Beruumlcksichtigung bzw Ge-wichtung verschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen angeleitet Grundlagen Anspruumlche und Konsequenzen einzelner Denk-und Legitimationsmuster Weltsichten und Menschenbilder (UK4)

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen angeleitet die Angemessenheit vonwesentlichen Begriffsverwendungenfuumlr historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen Deutungenunter Beruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten angeleitet historische Sachverhalte unter Benennung der wesentlichenjeweils zugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch dieuumlberzeitlichen Geltungsanspruumlche von Wertesystemen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenenPerson und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1)

entwickeln Ansaumltze fuumlr Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtungder Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Ent-scheidungsprozessen (HK2)

beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich begruumlndet fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentli-chen Erinnerungskultur (HK4)

entwerfen ggf in kritischer Distanz eigene Beitraumlge zu ausgewaumlhlten Formen deroumlffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-)oumlf-fentlichen Diskurs teil (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter undfruumlher Neuzeit

983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Darstellung der Germanen in roumlmischer Perspektive

Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa

Was Reisende erzaumlhlen ndash Selbst- und Fremdbild in der fruumlhen Neuzeit

Fremdsein Vielfalt und Integration ndash Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im19 und 20 Jahrhundert

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie bdquoder Germaneldquo bdquoderRoumlmerldquo und bdquoder Barbarldquo und die damit einhergehende Zuschreibung normativerArt

erklaumlren mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhandvon Weltkarten (Asien und Europa)

analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweiligeSelbstbild wie sie sich in Quellen zu den europaumlischen Entdeckungen Eroberun-gen oder Reisen in Afrika und Amerika in der fruumlhen Neuzeit dokumentieren

stellen an ausgewaumlhlten Beispielen die Losloumlsung der von Arbeitsmigration Be-troffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfaumlltige Verortung inihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Darstellung der Germanen in roumlmischen Quellen im Hinblick aufimmanente und offene Selbst- und Fremdbilder

beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher technischer und geographischer Kennt-nisse auf das Weltbild fruumlher und heute

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 18: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfeld 983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Herrschafts-strukturen Nachwirkungen und Deutungen Das Inhaltsfeld geht aus von den his-torischen Bedingungen und Auspraumlgungen der NS-Herrschaft Die vertiefte Ausein-andersetzung mit Strukturen totalitaumlrer Herrschaft fordert auf zu einer begruumlndetenReflexion des eigenen Demokratieverstaumlndnisses insbesondere auch vor dem Hinter-grund kultureller Diversitaumlt Die unterschiedliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit inden beiden deutschen Staaten zeigt exemplarisch wie ideologisch begruumlndete Sichtwei-sen eine verschiedenartige Konstruktion von Geschichte bedingen Von dauerhaftemGegenwartsbezug bleibt die Frage nach der heutigen Verantwortung beim Umgang mitder NS-Vergangenheit

Inhaltsfeld 983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert Das Inhaltsfeld konfrontiert die Schuumllerinnen und Schuumller mit der ver-meintlichen Selbstverstaumlndlichkeit bdquoNationldquo d h es relativiert deren historische Be-deutsamkeit durch Historisierung dekonstruiert ihren quasi-natuumlrlichen Charakter undproblematisiert sie durch die Auseinandersetzung mit Nationalismen die exklusiv unddestruktiv gewirkt haben Gleichzeitig soll aber auch das freiheitlich-demokratischePotenzial das der Begriff und der Sachverhalt bdquoNationldquo von ihren Anfaumlngen her in sichenthalten deutlich werden Die Frage welche Bedeutung die jeweilige nationale bzwbinationale Identitaumlt fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller hat wird an diesem historischenGegenstand exemplarisch in den Blick geruumlckt

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne DasInhaltsfeld behandelt im Laumlngsschnitt ein Thema das seine Bedeutsamkeit aus derkontinuierlich vorhandenen Problematik bezieht den Frieden nach kriegerischen Kon-flikten wieder herzustellen und zu sichern Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen alsoBedingungen fuumlr Frieden An ausgewaumlhlten in ihren historischen Voraussetzungenunterschiedlichen Beispielen werden Zielsetzungen von Beteiligten Bestimmungen vonFriedensvertraumlgen oder -ordnungen und deren jeweilige Wirkung auf und Bedeutungfuumlr einen Friedenszustand behandelt Daruumlber hinaus geht es um die gegenwarts- undzukunftsbedeutsamen Fragen nach der Struktur militaumlrischer Auseinandersetzungensowie der Machbarkeit von Frieden

19

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende derEinfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei wer-den zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichenaufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhalts-felduumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen angeleitet ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale unter sachgerechter Verwendung ausgewaumlhlter historischer Fachbe-griffe (SK2)

unterscheiden Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkun-gen historischer Ereignisse und Prozesse (SK3)

beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteurein ihrer jeweils durch zeitgenoumlssische Rahmenbedingungen gepraumlgten Eigenart(SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter demAspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersu-chung (MK1)

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

recherchieren fachgerecht innerhalb und auszligerhalb der Schule in relevanten Me-dien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen(MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen Bezuumlge zwischen ihnen her(MK3)

identifizieren Verstehensprobleme und fuumlhren die notwendigen Klaumlrungen herbei(MK4)

analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5)

wenden aufgabengeleitet an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischenAuseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachlicheQuellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Schaubilder Bilder Karikaturenund Filme (MK7)

stellen grundlegende Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet und struktu-riert in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicherMittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssystemeanschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seinehistorische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Beruumlcksichtigung bzw Ge-wichtung verschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen angeleitet Grundlagen Anspruumlche und Konsequenzen einzelner Denk-und Legitimationsmuster Weltsichten und Menschenbilder (UK4)

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen angeleitet die Angemessenheit vonwesentlichen Begriffsverwendungenfuumlr historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen Deutungenunter Beruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten angeleitet historische Sachverhalte unter Benennung der wesentlichenjeweils zugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch dieuumlberzeitlichen Geltungsanspruumlche von Wertesystemen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenenPerson und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1)

entwickeln Ansaumltze fuumlr Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtungder Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Ent-scheidungsprozessen (HK2)

beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich begruumlndet fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentli-chen Erinnerungskultur (HK4)

entwerfen ggf in kritischer Distanz eigene Beitraumlge zu ausgewaumlhlten Formen deroumlffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-)oumlf-fentlichen Diskurs teil (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter undfruumlher Neuzeit

983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Darstellung der Germanen in roumlmischer Perspektive

Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa

Was Reisende erzaumlhlen ndash Selbst- und Fremdbild in der fruumlhen Neuzeit

Fremdsein Vielfalt und Integration ndash Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im19 und 20 Jahrhundert

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie bdquoder Germaneldquo bdquoderRoumlmerldquo und bdquoder Barbarldquo und die damit einhergehende Zuschreibung normativerArt

erklaumlren mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhandvon Weltkarten (Asien und Europa)

analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweiligeSelbstbild wie sie sich in Quellen zu den europaumlischen Entdeckungen Eroberun-gen oder Reisen in Afrika und Amerika in der fruumlhen Neuzeit dokumentieren

stellen an ausgewaumlhlten Beispielen die Losloumlsung der von Arbeitsmigration Be-troffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfaumlltige Verortung inihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Darstellung der Germanen in roumlmischen Quellen im Hinblick aufimmanente und offene Selbst- und Fremdbilder

beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher technischer und geographischer Kennt-nisse auf das Weltbild fruumlher und heute

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

48

4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

49

Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

50

Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

51

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 19: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende derEinfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei wer-den zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichenaufgefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhalts-felduumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen angeleitet ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale unter sachgerechter Verwendung ausgewaumlhlter historischer Fachbe-griffe (SK2)

unterscheiden Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkun-gen historischer Ereignisse und Prozesse (SK3)

beschreiben das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteurein ihrer jeweils durch zeitgenoumlssische Rahmenbedingungen gepraumlgten Eigenart(SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter demAspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersu-chung (MK1)

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

recherchieren fachgerecht innerhalb und auszligerhalb der Schule in relevanten Me-dien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen(MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen Bezuumlge zwischen ihnen her(MK3)

identifizieren Verstehensprobleme und fuumlhren die notwendigen Klaumlrungen herbei(MK4)

analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5)

wenden aufgabengeleitet an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischenAuseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachlicheQuellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Schaubilder Bilder Karikaturenund Filme (MK7)

stellen grundlegende Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet und struktu-riert in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicherMittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssystemeanschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seinehistorische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Beruumlcksichtigung bzw Ge-wichtung verschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen angeleitet Grundlagen Anspruumlche und Konsequenzen einzelner Denk-und Legitimationsmuster Weltsichten und Menschenbilder (UK4)

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen angeleitet die Angemessenheit vonwesentlichen Begriffsverwendungenfuumlr historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen Deutungenunter Beruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten angeleitet historische Sachverhalte unter Benennung der wesentlichenjeweils zugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch dieuumlberzeitlichen Geltungsanspruumlche von Wertesystemen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenenPerson und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1)

entwickeln Ansaumltze fuumlr Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtungder Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Ent-scheidungsprozessen (HK2)

beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich begruumlndet fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentli-chen Erinnerungskultur (HK4)

entwerfen ggf in kritischer Distanz eigene Beitraumlge zu ausgewaumlhlten Formen deroumlffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-)oumlf-fentlichen Diskurs teil (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter undfruumlher Neuzeit

983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Darstellung der Germanen in roumlmischer Perspektive

Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa

Was Reisende erzaumlhlen ndash Selbst- und Fremdbild in der fruumlhen Neuzeit

Fremdsein Vielfalt und Integration ndash Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im19 und 20 Jahrhundert

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie bdquoder Germaneldquo bdquoderRoumlmerldquo und bdquoder Barbarldquo und die damit einhergehende Zuschreibung normativerArt

erklaumlren mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhandvon Weltkarten (Asien und Europa)

analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweiligeSelbstbild wie sie sich in Quellen zu den europaumlischen Entdeckungen Eroberun-gen oder Reisen in Afrika und Amerika in der fruumlhen Neuzeit dokumentieren

stellen an ausgewaumlhlten Beispielen die Losloumlsung der von Arbeitsmigration Be-troffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfaumlltige Verortung inihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Darstellung der Germanen in roumlmischen Quellen im Hinblick aufimmanente und offene Selbst- und Fremdbilder

beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher technischer und geographischer Kennt-nisse auf das Weltbild fruumlher und heute

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

39

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 20: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

recherchieren fachgerecht innerhalb und auszligerhalb der Schule in relevanten Me-dien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen(MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen Bezuumlge zwischen ihnen her(MK3)

identifizieren Verstehensprobleme und fuumlhren die notwendigen Klaumlrungen herbei(MK4)

analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5)

wenden aufgabengeleitet an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischenAuseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachlicheQuellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Schaubilder Bilder Karikaturenund Filme (MK7)

stellen grundlegende Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet und struktu-riert in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicherMittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssystemeanschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen angeleitet das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seinehistorische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte angeleitet unter Beruumlcksichtigung bzw Ge-wichtung verschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen angeleitet Grundlagen Anspruumlche und Konsequenzen einzelner Denk-und Legitimationsmuster Weltsichten und Menschenbilder (UK4)

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen angeleitet die Angemessenheit vonwesentlichen Begriffsverwendungenfuumlr historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen Deutungenunter Beruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten angeleitet historische Sachverhalte unter Benennung der wesentlichenjeweils zugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch dieuumlberzeitlichen Geltungsanspruumlche von Wertesystemen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenenPerson und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1)

entwickeln Ansaumltze fuumlr Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtungder Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Ent-scheidungsprozessen (HK2)

beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich begruumlndet fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentli-chen Erinnerungskultur (HK4)

entwerfen ggf in kritischer Distanz eigene Beitraumlge zu ausgewaumlhlten Formen deroumlffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-)oumlf-fentlichen Diskurs teil (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter undfruumlher Neuzeit

983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Darstellung der Germanen in roumlmischer Perspektive

Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa

Was Reisende erzaumlhlen ndash Selbst- und Fremdbild in der fruumlhen Neuzeit

Fremdsein Vielfalt und Integration ndash Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im19 und 20 Jahrhundert

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie bdquoder Germaneldquo bdquoderRoumlmerldquo und bdquoder Barbarldquo und die damit einhergehende Zuschreibung normativerArt

erklaumlren mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhandvon Weltkarten (Asien und Europa)

analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweiligeSelbstbild wie sie sich in Quellen zu den europaumlischen Entdeckungen Eroberun-gen oder Reisen in Afrika und Amerika in der fruumlhen Neuzeit dokumentieren

stellen an ausgewaumlhlten Beispielen die Losloumlsung der von Arbeitsmigration Be-troffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfaumlltige Verortung inihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Darstellung der Germanen in roumlmischen Quellen im Hinblick aufimmanente und offene Selbst- und Fremdbilder

beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher technischer und geographischer Kennt-nisse auf das Weltbild fruumlher und heute

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

51

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 21: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen angeleitet die Angemessenheit vonwesentlichen Begriffsverwendungenfuumlr historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern angeleitet die Aussagekraft von Argumenten aus historischen Deutungenunter Beruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten angeleitet historische Sachverhalte unter Benennung der wesentlichenjeweils zugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit sowie auch dieuumlberzeitlichen Geltungsanspruumlche von Wertesystemen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenenPerson und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1)

entwickeln Ansaumltze fuumlr Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtungder Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Ent-scheidungsprozessen (HK2)

beziehen angeleitet Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich begruumlndet fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentli-chen Erinnerungskultur (HK4)

entwerfen ggf in kritischer Distanz eigene Beitraumlge zu ausgewaumlhlten Formen deroumlffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-)oumlf-fentlichen Diskurs teil (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen in Mittelalter undfruumlher Neuzeit

983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Darstellung der Germanen in roumlmischer Perspektive

Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa

Was Reisende erzaumlhlen ndash Selbst- und Fremdbild in der fruumlhen Neuzeit

Fremdsein Vielfalt und Integration ndash Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im19 und 20 Jahrhundert

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie bdquoder Germaneldquo bdquoderRoumlmerldquo und bdquoder Barbarldquo und die damit einhergehende Zuschreibung normativerArt

erklaumlren mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhandvon Weltkarten (Asien und Europa)

analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweiligeSelbstbild wie sie sich in Quellen zu den europaumlischen Entdeckungen Eroberun-gen oder Reisen in Afrika und Amerika in der fruumlhen Neuzeit dokumentieren

stellen an ausgewaumlhlten Beispielen die Losloumlsung der von Arbeitsmigration Be-troffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfaumlltige Verortung inihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Darstellung der Germanen in roumlmischen Quellen im Hinblick aufimmanente und offene Selbst- und Fremdbilder

beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher technischer und geographischer Kennt-nisse auf das Weltbild fruumlher und heute

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

44

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

51

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 22: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Darstellung der Germanen in roumlmischer Perspektive

Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa

Was Reisende erzaumlhlen ndash Selbst- und Fremdbild in der fruumlhen Neuzeit

Fremdsein Vielfalt und Integration ndash Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im19 und 20 Jahrhundert

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie bdquoder Germaneldquo bdquoderRoumlmerldquo und bdquoder Barbarldquo und die damit einhergehende Zuschreibung normativerArt

erklaumlren mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhandvon Weltkarten (Asien und Europa)

analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweiligeSelbstbild wie sie sich in Quellen zu den europaumlischen Entdeckungen Eroberun-gen oder Reisen in Afrika und Amerika in der fruumlhen Neuzeit dokumentieren

stellen an ausgewaumlhlten Beispielen die Losloumlsung der von Arbeitsmigration Be-troffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfaumlltige Verortung inihre neue Arbeits- und Lebenswelt an Rhein und Ruhr dar

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Darstellung der Germanen in roumlmischen Quellen im Hinblick aufimmanente und offene Selbst- und Fremdbilder

beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher technischer und geographischer Kennt-nisse auf das Weltbild fruumlher und heute

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

39

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 23: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilderin der Neuzeit

eroumlrtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Ur-teilen uumlber Menschen mit persoumlnlicher oder familiaumlrer Zuwanderungsgeschichteenthaltenen Praumlmissen

Inhaltsfeld983427 Islamische Welt ndash christliche Welt Begegnung zweier Kulturen inMittelalter und fruumlher Neuzeit

Inhaltliche Schwerpunkte

Religion und Staat

Die Entwicklung von Wissenschaft und Kultur

Die Kreuzzuumlge

Das Osmanische Reich und bdquoEuropaldquo in der Fruumlhen Neuzeit

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben das Verhaumlltnis von geistlicher und weltlicher Macht im lateinisch-roumlmischen Westen sowie im islamischen Staat zur Zeit der Kreuzzuumlge

beschreiben Formen der rechtlichen Stellung von religioumlsen Minderheiten sowieder Praxis des Zusammenlebens mit ihnen in der christlichen und der islamischenmittelalterlichen Welt

erlaumlutern die Rolle des Islam als Kulturvermittler fuumlr den christlich-europaumlischenWesten

erklaumlren die Kreuzzugsbewegung von unterschiedlichen gesellschaftlichen sozia-len politischen und individuellen Voraussetzungen her

erlaumlutern das Verhaumlltnis zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa inder Fruumlhen Neuzeit

beschreiben das Verhaumlltnis zwischen christlich und islamisch gepraumlgten Gesell-schaften in ihrer gegenseitigen zeitgenoumlssischen Wahrnehmung

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 24: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen den Entwicklungsstand der mittelalterlichen islamischen Wissenschaftund Kultur im Vergleich zu dem des Westens

eroumlrtern Erklaumlrungsmodelle fuumlr Entwicklungsdifferenzen zwischen islamisch undchristlich gepraumlgten Regionen

eroumlrtern aus zeitgenoumlssischer und heutiger Perspektive kritisch und differenziertdie Begruumlndung fuumlr Krieg und Gewalt

eroumlrtern an einem Fallbeispiel die Bedeutung die eine Kulturbegegnung bzw einKulturkonflikt fuumlr beide Seiten haben kann

Inhaltsfeld983428 Menschenrechte in historischer Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte

Ideengeschichtliche Wurzeln und Entwicklungsetappen

Durchsetzung der Menschenrechte am Beispiel der Franzoumlsischen Revolution

Geltungsbereiche der Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern wesentliche Grundelemente von Menschenbild und Staatsphilosophieder Aufklaumlrung in ihrem Begruumlndungszusammenhang

beschreiben den Zusammenhang zwischen zeitgenoumlssischen Erfahrungen In-teressen und Werthaltungen sowie der Entstehung eines aufgeklaumlrten Staatsver-staumlndnisses

erklaumlren unter Verwendung von Kategorien der Konfliktanalyse den Verlauf derFranzoumlsischen Revolution

beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung der Menschen- und Buumlrger-rechte in den verschiedenen Phasen der Franzoumlsischen Revolution

erlaumlutern an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche zeitgenoumlssische Vorstel-lungen von der Reichweite der Menschenrechte (u a der Erklaumlrung der Rechteder Frau und Buumlrgerin)

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 25: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der Aufklauml-rung fuumlr die Formulierung vonMenschenrechten sowie fuumlr die weitere Entwicklunghin zu modernen demokratischen Staaten

beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der Menschenrechtebis zur UN-Menschenrechtserklaumlrung von 1948 erreichten Entwicklungsstand

beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in der Fran-zoumlsischen Revolution aus zeitgenoumlssischer und heutiger Sicht

beurteilen die Bedeutung der Franzoumlsischen Revolution fuumlr die Entwicklung derMenschenrechte und die politische Kultur in Europa

bewerten den universalen Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Qualifikati-onsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werdenzunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen auf-gefuumlhrt Waumlhrend die Methoden- und Handlungskompetenz ausschlieszliglich inhaltsfeld-uumlbergreifend angelegt sind werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenzzusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die in Klammern beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungenuumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen in einen chro-nologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1)

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

51

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 26: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse Prozesse und Umbruumlche (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Fragen Vergleich und Un-terscheidung auf die Gegenwart (SK6)

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig zentrale methodische Entscheidungen fuumlr eine historischeUntersuchung (MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komple-xeren Problemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen auch weniger offenkundigeBezuumlge zwischen ihnen her (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme auch bei komplexeren Materialien und fuumlhrenfachgerecht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegen-wartsgenetisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersu-chung eines historischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert grundlegende Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken Schaubilder DiagrammeBilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denkmaumller) (MK7)

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

51

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 27: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

stellen komplexere Zusammenhaumlnge aufgabenbezogen geordnet strukturiertund optisch praumlgnant in Kartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar(MK8)

stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeignetersprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adressatenbezogen sowie pro-blemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unter Nutzung elektronischerDatenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen in Grundzuumlgen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure undderen Motive bzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegenwart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Beruumlcksichtigung bzw Gewichtungverschiedener Kategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen fuumlr histori-sche Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit (UK6)

bewerten selbststaumlndig historische Sachverhalte unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

bewerten an konkreten Beispielen die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnder-barkeit von Wertesystemen und -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweilserhobenen uumlberzeitlichen Geltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb der Lerngruppe ihre durch neue Erkenntnisse ggf veraumlndertenVorstellungen vom Verhaumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar (HK1)

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

51

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 28: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

entwickeln Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen(HK2)

beziehen Position in Debatten um gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an ausgewaumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu einzelnen historischen Streitfragen (HK6)

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash Voraussetzungen Nachwirkungen und Deu-tungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg der Industriegesellschaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 29: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Verkehr und Umwelt im jeweiligen Zusammenhang

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswirklichkeitfuumlr unterschiedliche soziale Schichten und Gruppen

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

erlaumlutern Ursachen und Anlass fuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkrieges diebesonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung und die Auswirkungen des Krieges aufdas Alltagsleben

erlaumlutern die Ursachen- und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Angemessenheit des Fortschrittsbegriffs fuumlr die Beschreibung derModernisierungsprozesse in der Zweiten Industriellen Revolution

bewerten imperialistische Bewegungen unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischerPerspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen ausgehend von kontroversen Positionen ansatzweise die Verantwortungfuumlr den Ausbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in den 1920er Jahrenfuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungsstrategien

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstrukturen Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 30: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren lang- und kurzfristig wirksame Gruumlnde fuumlr das Scheitern der WeimarerRepublik sowie deren Zusammenhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern die wichtigsten Schritte im Prozess von bdquoMachtergreifungldquo und bdquoGleich-schaltungldquo auf dem Weg zur Etablierung einer totalitaumlren Diktatur

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus an ausgewaumlhlten Beispielen

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord an derjuumldischen Bevoumllkerung

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen an Beispielen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen derAufklaumlrung

beurteilen vor dem Hintergrund der Kategorien Schuld und Verantwortung anausgewaumlhlten Beispielen Handlungsspielraumlume der zeitgenoumlssischen Bevoumllkerungim Umgang mit der NS-Diktatur

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten

eroumlrtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsansaumlt-zen zum Nationalsozialismus

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

39

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 31: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern das Verstaumlndnis von bdquoNationldquo in Deutschland und einem weiteren euro-paumlischen Land

erlaumlutern Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus im Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern Entstehung und politische Grundlagen des Kaiserreiches sowie dieveraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfallbis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungs-faktoren

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

39

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

41

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

42

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

43

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

44

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 32: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen am Beispiel des Kaiserreiches die Funktion von Segregation und Inte-gration fuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen ansatzweise die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismusfuumlr die Zustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppenzum nationalsozialistischen Regime

beurteilen an einem ausgewaumlhlten Beispiel Handlungsoptionen der politischenAkteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlischeDimension der Napoleonischen Kriege sowie die globaleDimension des Ersten und Zweiten Weltkrieges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1815 1919 und 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen

beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg sowie die Konfliktlage die den Kalten Krieg charakterisiert

beschreiben den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Euro-paumlischen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1815 und 1919

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

50

Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

51

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 33: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eine internationaleFriedenssicherung

beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor demHintergrund der Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

ordnen historische Ereignisse Personen Prozesse und Strukturen differenziert ineinen chronologischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhangein (SK1)

erlaumlutern historische Ereignisse Personen Prozesse Strukturen und Epochen-merkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung differen-zierter Fachbegriffe (SK2)

erklaumlren Anlaumlsse und Ursachen Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungenhistorischer Ereignisse und Prozesse in ihren Interdependenzen sowie Gleichzei-tigkeit und Ungleichzeitigkeit historischer Phaumlnomene (SK3)

erlaumlutern Zusammenhaumlnge von Ereignissen Entwicklungen Strukturen sowiedem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielraumlume sowie aus der Per-spektive von Beteiligten und Betroffenen mit ihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK4)

identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erlaumlutern ihreheutige Bedeutung sowie die historische Bedingtheit aktueller Phaumlnomene (SK5)

beziehen historische Situationen exemplarisch durch Vergleich Analogiebildungund Unterscheidung auf die Gegenwart (SK6)

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 34: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

METHODENKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

treffen selbststaumlndig unter Offenlegung und Diskussion der erforderlichen Tei-loperationen methodische Entscheidungen fuumlr eine historische Untersuchung(MK1)

recherchieren fachgerecht und selbststaumlndig innerhalb und auszligerhalb der Schulein relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu komplexenProblemstellungen (MK2)

erlaumlutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen vergleichenInformationen aus ihnen miteinander und stellen so auch den Konstruktcharaktervon Geschichte heraus (MK3)

identifizieren Verstehensprobleme bei komplexen Materialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungen herbei (MK4)

wenden unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgene-tisch diachron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchung eineshistorischen Falls) (MK5)

wenden an wissenschaftlichen Standards orientiert selbststaumlndig Schritte derInterpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK6)

interpretieren und analysieren eigenstaumlndig sach- und fachgerecht nichtsprach-liche Quellen und Darstellungen wie Karten Grafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder Karikaturen Filme und historische Sachquellen (u a Denk-maumller) (MK7)

stellen auch komplexe Zusammenhaumlnge strukturiert und optisch praumlgnant inKartenskizzen Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8)

stellen fachspezifische Sachverhalte auch mit hohem Komplexitaumltsgrad unterVerwendung geeigneter sprachlicher Mittel und FachbegriffeKategorien adres-satenbezogen sowie problemorientiert dar und praumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungs-feld von Offenheit und Bedingtheit (UK1)

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

39

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

41

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

42

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

43

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

44

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 35: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes in seiner Ambivalenzund seine historische Bedeutung fuumlr die weitere Entwicklung und fuumlr die Gegen-wart (UK2)

beurteilen historische Sachverhalte unter Verwendungmehrerer unterschiedlicherKategorien Perspektiven und Zeitebenen (UK3)

beurteilen differenziert Denk- und Legitimationsmuster Weltsichten und Men-schenbilder (UK4)

eroumlrtern die Angemessenheit von Begriffsverwendungen fuumlr historische Sachver-halte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort- und Perspektivenabhaumlngigkeit sowie der Urteils-bildung zugrunde liegenden normativen Kategorien (UK6)

bewerten historische Sachverhalte differenziert unter Offenlegung der dabeizugrunde gelegten Kriterien (UK7)

eroumlrtern die geschichtliche Bedingtheit und Veraumlnderbarkeit von Wertesystemenund -maszligstaumlben in Abgrenzung zu den hierzu jeweils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK8)

HANDLUNGSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

stellen innerhalb und ggf auszligerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschenauch im Widerspruch zu anderen Positionen dar (HK1)

entwickeln differenziert Handlungsoptionen fuumlr die Gegenwart unter Beachtunghistorischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbe-dingungen (HK2)

beziehen differenziert Position in Debatten uumlber gegenwaumlrtige Verantwortung fuumlrhistorische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3)

entscheiden sich fuumlr oder gegen die Teilnahme an Formen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur und begruumlnden ihre Entscheidung differenziert (HK4)

nehmen ggf in kritischer Distanz an der oumlffentlichen Geschichts- und Erinne-rungskultur mit differenzierten eigenen Beitraumlgen teil (HK5)

praumlsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begruumlndet Positionenzu grundlegenden historischen Streitfragen (HK6)

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 36: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash ihre Voraussetzungen Nachwirkungen undDeutungen

983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20 Jahrhundert

983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983429 Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoZweite Industrielle Revolutionldquo und die Entstehung der modernen Massen-gesellschaft

Vom Hochimperialismus zum ersten bdquomodernenldquo Krieg in der Industriegesell-schaft

Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beschreiben Modernisierungsprozesse in den Bereichen Bevoumllkerung TechnikArbeit soziale Sicherheit Kommunikation Verkehr und Umwelt sowie Prozesseder Urbanisierung in ihrem Zusammenhang

erlaumlutern am Beispiel einer europaumlischen Metropole staumldtebauliche Strukturver-aumlnderungen im Prozess der Modernisierung

beschreiben an ausgewaumlhlten Beispielen die Veraumlnderung der Lebenswelt fuumlrunterschiedliche soziale Schichten und Gruppen und verfolgen diese bis in dieGegenwart

erlaumlutern Merkmale Motive Ziele Funktionen und Formen des Imperialismus

37

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

38

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

39

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

43

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 37: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

charakterisieren am Beispiel der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Feindbil-der und deren Funktion

beschreiben die besonderen Merkmale der Kriegsfuumlhrung die Organisation derKriegswirtschaft und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben

erlaumlutern Ursachen und Wirkungszusammenhaumlnge der Weltwirtschaftskrise

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen aus historischer und gegenwaumlrtiger Perspektive die Eignung des Fort-schrittsparadigmas fuumlr die Interpretation der Industrialisierungsprozesse

bewerten den Imperialismus unter Beruumlcksichtigung zeitgenoumlssischer Perspekti-ven

beurteilen zeitgenoumlssische Begruumlndungen und moderne Erklaumlrungen fuumlr denAusbruch des Ersten Weltkriegs

beurteilen die Kriegsziele der Beteiligten aus unterschiedlichen Perspektiven

eroumlrtern die Relevanz der Unterscheidung zwischen bdquoherkoumlmmlicherldquo und bdquomo-dernerldquo Kriegsfuumlhrung

beurteilen die Bedeutung von internationalen Verflechtungen in der Zeit nachdem Ersten Weltkrieg fuumlr die Entwicklung von Krisen und Krisenbewaumlltigungs-strategien

beurteilen die im Kontext der Weltwirtschaftskrise getroffenen wirtschaftlichenund politischen Krisenentscheidungen der Handelnden in Deutschland und denUSA unter Beruumlcksichtigung ihrer Handlungsspielraumlume

Inhaltsfeld983430 Die Zeit des Nationalsozialismus ndash VoraussetzungenHerrschaftsstruktur Nachwirkungen und Deutungen

Inhaltliche Schwerpunkte

Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus

Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa

Vergangenheitspolitik und bdquoVergangenheitsbewaumlltigungldquo

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 38: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erklaumlren unter der Perspektive von Multikausalitaumlt und Interdependenz lang- undkurzfristige Gruumlnde fuumlr das Scheitern der Weimarer Republik sowie deren Zusam-menhang mit dem Aufstieg der NSDAP

erlaumlutern wesentliche Elemente der NS-Ideologie deren Urspruumlnge und Funktionim Herrschaftssystem

erlaumlutern den ideologischenCharakter des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs

erlaumlutern Entstehung und grundsaumltzliche Etablierung des nationalsozialistischenSystems totalitaumlrer Herrschaft

erlaumlutern Motive und Formen der Unterstuumltzung der Anpassung und des Wider-standes der Bevoumllkerung im Nationalsozialismus

erlaumlutern die gezielte Politik des nationalsozialistischen Staates gegen die deutscheund europaumlische juumldische Bevoumllkerung bis hin zur systematischen Verfolgung undVernichtung

erklaumlren anHand derNS-Wirtschafts- und -Auszligenpolitik denUnterschied zwischenrealer Politik und oumlffentlicher Darstellung

erlaumlutern den Zusammenhang von Vernichtungskrieg und Voumllkermord

erklaumlren den Umgang der Besatzungsmaumlchte und der deutschen Behoumlrden mitdem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besat-zungszonen bzw den beiden deutschen Teilstaaten

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

beurteilen die NS-Herrschaft vor dem Hintergrund der Ideen der Aufklaumlrung

beurteilen Kontinuitaumlten und Diskontinuitaumlten von Denkmustern und Wertesyste-men am Beispiel der NS-Ideologie

eroumlrtern am Beispiel des Nationalsozialismus die Bedeutung von Strukturen undEinzelpersonen in der Geschichte

bewerten an ausgewaumlhlten Beispielen abwaumlgend Schuld und Verantwortung derZeitgenossen

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstandsgegen das NS-Regime

39

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

47

Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

48

4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

50

Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

51

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 39: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

eroumlrtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklaumlrungsan-saumltzen zum Nationalsozialismus in historischen Darstellungen oder Debatten

beurteilen unter Beachtung der jeweiligen Perspektive verschiedene historischeFormen der kollektiven Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft den Holocaustsowie die Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten und Andersdenkenden

Inhaltsfeld983431 Nationalismus Nationalstaat und deutsche Identitaumlt im 19 und 20Jahrhundert

Inhaltliche Schwerpunkte

Die bdquoDeutsche Frageldquo im 19 Jahrhundert

bdquoVolkldquo und bdquoNationldquo im Kaiserreich und im Nationalsozialismus

Nationale Identitaumlt unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland

Die Uumlberwindung der deutschen Teilung in der Revolution von 1989

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die Grundmodelle des Verstaumlndnisses von Nation im europaumlischenVergleich

erlaumlutern das deutsche Verstaumlndnis von bdquoNationldquo im jeweiligen historischen Kon-text des 19 und 20 Jahrhunderts sowie der Gegenwart

beschreiben Entstehungszusammenhaumlnge und Funktion des deutschen Nationalis-mus sowie Zusammenhaumlnge zwischen demokratischen und nationalen Konzeptenim Vormaumlrz und in der Revolution von 1848

erlaumlutern den Prozess der bdquoReichsgruumlndungldquo und die politischen Grundlagen desKaiserreichs im zeitgenoumlssischen Kontext

erlaumlutern die veraumlnderte Funktion des Nationalismus im Kaiserreich

erlaumlutern den nationalsozialistischen Nationalismus in seinen sprachlichen gesell-schaftlichen und politischen Erscheinungsformen

erlaumlutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes

40

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

41

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 40: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beschreiben Hintergruumlnde und Formen der Vertreibung nach dem Zweiten Welt-krieg und erlaumlutern den Prozess der Integration von Fluumlchtlingen und Vertriebenenin die deutsche(n) Nachkriegsgesellschaft(en)

erlaumlutern das staatliche und nationale Selbstverstaumlndnis der DDR und der Bun-desrepublik Deutschland ihre Grundlagen und Entwicklung

erklaumlren die Ereignisse des Jahres 1989 und die Entwicklung vom Umsturz inder DDR bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationalerBedingungsfaktoren

vergleichen nationale und internationale Akteure ihre Interessen und Konflikteim Prozess 19891990

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern die Bedeutung nationaler Zugehoumlrigkeit fuumlr individuelle und kollektiveIdentitaumltsbildung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Formen der Mehrstaat-lichkeit in Deutschland

bewerten die Forderung nach der nationalen Einheit in der ersten Haumllfte des19 Jahrhunderts unter Beruumlcksichtigung unterschiedlicher Perspektiven

bewerten den politischen Charakter des 1871 entstandenen Staates unter Beruumlck-sichtigung unterschiedlicher Perspektiven

beurteilen an historischen Beispielen die Funktion von Segregation und Integrationfuumlr einen Staat und eine Gesellschaft

beurteilen die Funktion des nationalsozialistischen Ultranationalismus fuumlr dieZustimmung sowie Ablehnung unterschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen zum na-tionalsozialistischen Regime

beurteilen an ausgewaumlhlten Beispielen Handlungsoptionen der nationalen undinternationalen politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlandszwischen 1945 und 1989

bewerten den Prozess der Vertreibung und Integration unter Beruumlcksichtigungunterschiedlicher Perspektiven

eroumlrtern die Bedeutung der Veraumlnderungen von 198990 fuumlr ihre eigene Gegen-wart

beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungspro-zess fuumlr das nationale Selbstverstaumlndnis der Bundesrepublik Deutschland

41

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 41: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983432 Friedensschluumlsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte

Multilateraler Interessenausgleich nach dem Dreiszligigjaumlhrigen Krieg

Europaumlische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen

Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg

Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg

SACHKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

erlaumlutern die europaumlische Dimension des Dreiszligigjaumlhrigen Krieges und der Napo-leonischen Kriege sowie die globale Dimension des Ersten und Zweiten Weltkrie-ges

erlaumlutern Grundsaumltze Zielsetzungen und Beschluumlsse der Verhandlungspartnervon 1648 1815 1919 und 1945 und deren jeweilige Folgeerscheinungen

ordnen die Entstehung des Voumllkerbundes und der UNO in die ideengeschichtlicheEntwicklung des Voumllkerrechts und internationaler Friedenskonzepte des 19 und20 Jahrhunderts ein

erlaumlutern die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem ZweitenWeltkrieg

erlaumlutern den Prozess der europaumlischen Einigung bis zur Gruumlndung der Europaumli-schen Union

URTEILSKOMPETENZDie Schuumllerinnen und Schuumller

eroumlrtern den Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag von 1648

beurteilen vergleichend die Stabilitaumlt der Friedensordnungen von 1648 1815 und1919

beurteilen die Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag fuumlr dieFriedenssicherung in Europa

beurteilen die besonderen Merkmale der Nachkriegsordnung nach 1945 im Zei-chen des Kalten Krieges

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

44

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

51

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 42: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

beurteilen vergleichend die Bedeutung des Voumllkerbundes und der UNO fuumlr eineinternationale Friedenssicherung

beurteilen die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrundder Beendigung des Kalten Krieges

beurteilen die Bedeutung des europaumlischen Einigungsprozesses fuumlr den Friedenin Europa und fuumlr Europas internationale Beziehungen

eroumlrtern unter welchen Bedingungen der Friede in Gegenwart und Zukunft gesi-chert werden koumlnnte bzw ob Frieden eine Utopie ist

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

48

4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

49

Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

50

Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

51

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 43: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grund-saumltzlich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Sach-Methoden- Urteils- Handlungskompetenz) bei der Leistungsbewertung angemessenzu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicher und ggf praktischerArt sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kom-petenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtesAbfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formuliertenAnspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

44

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

51

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 44: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

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Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 45: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

47

Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

48

4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

49

Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

50

Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

51

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 46: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsform Kurzbeschreibung

1 Ermittlung undCharakterisierung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller identifizieren ein histori-sches Problem oder stellen eine Frage die zu einem his-torischen Problem einem historischen Sachverhalt oderZusammenhang fuumlhrt

2 Kritische Analyse zurErschlieszligung einer Quelle

Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Quellen d hsie rekonstruieren aus Quellen historische Sachverhalteund Problemstellungen indem sie historische Zeugnissequellenkritisch erschlieszligen und dem gegebenen Materi-al historische Information entnehmen Sie unterscheidenunterschiedliche Quellenarten und -gattungen Die quel-lenkritische Analyse ist Voraussetzung zur Erschlieszligungeiner Quelle und damit der erste Schritt bei deren Inter-pretation

3 Analyse von Darstellungen Die Schuumllerinnen und Schuumller arbeiten an Deutungenvon Geschichte Sie analysieren Darstellungen indem sieerschlieszligen und darstellen wie eine Autorin bzw ein Autorhistorische Sachverhalte deutend darlegt

4 ZusammenhaumlngendeDeutung von historischenSachverhalten

Die Schuumllerinnen und Schuumller entwickeln eigene Deutun-gen vonGeschichte (eigeneNarrationen) auf der Grundla-ge vonQuellen und analysierten Darstellungen Sie zeigenIntention(en) und Perspektive der jeweiligen Autorin bzwdes jeweiligen Autors auf uumlberpruumlfen die Schluumlssigkeitder Aussagen und Argumentation beurteilen die Textaus-sagen im groumlszligeren historischen Kontext und formulierenggf eine eigene Einschaumltzung (Sachurteil) Dabei stellensie Verknuumlpfungen zu anderen historischen Zeugnissenher und ordnen das Beschriebene in einen umfassenderenZusammenhang von Ursachen und Wirkungen ein

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

50

Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

51

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 47: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

5 KriteriengeleiteteBewertung historischerSachverhalte undZusammenhaumlnge

Die Schuumllerinnen und Schuumller bewerten einen histori-schen Sachverhalt indem sie die Legitimitaumlt von Intentio-nen und Handeln historischer Akteure nach zeitgenoumlssi-schen und gegenwaumlrtigen Wertmaszligstaumlben darlegen ihreKriterien offenlegen und diese Urteile voneinander unter-scheiden Dabei wird reflektiert ein Bezug von Phaumlnome-nen aus der Vergangenheit zur eigenen Person oder Ge-genwart hergestellt und so der eigene historische Stand-punkt bestimmt

6 Eroumlrterung eineshistorischen Problems

Die Schuumllerinnen und Schuumller eroumlrtern ein historischesProblem indem sie das Fuumlr und Wider argumentativ ab-waumlgen und auf dieser Grundlage eine Position entwickeln

7 Erstellung vonhistorischen Beitraumlgenverschiedener Art fuumlr dieNutzung im historischenDiskurs

Die Schuumllerinnen und Schuumller stellen historische Sachver-halte im adaumlquaten Zusammenhang dar indem sie diesemit fachspezifischen Begriffen problemorientiert und innarrativer Triftigkeit fokussiert zum Ausdruck bringen Mitsolchen Deutungen nehmen sie am oumlffentlichen Diskursuumlber Geschichte teil und positionieren sich begruumlndet zuhistorischen Streitfragen

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

49

Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

50

Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

51

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 48: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

51

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 49: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

50

Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

51

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 50: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Muumlndliche Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung sind die folgenden Aufgabenarten mit gegliederterAufgabenstellung vorgesehen

Aufgabentyp A Interpretation sprachlicher oder nichtsprachlicher historischer Quellen(kombiniert die Uumlberpruumlfungsformen 2 4 und 5 aus Kapitel 3)

Aufgabentyp B Analyse von Darstellungen und kritische Auseinandersetzung mit ih-nen (kombiniert in der Regel die Uumlberpruumlfungsformen 3 4 und 5 ausKapitel 3)

Ergaumlnzend gilt dass das zu untersuchende Material auch aus mehreren QuellenDarstellungen bestehen kann Eine Mischung der Aufgabentypen ist im Hinblick auf dievon den Schuumllerinnen und Schuumllern geforderte Methodenarbeit nicht vorgesehen

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen

51

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 51: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Abiturpruumlfung

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fuumlr den ersten Pruumlfungsteil der muumlndlichen Abiturpruumlfung sind grundsaumltzlich diesel-ben Aufgabentypen wie im schriftlichen Abitur vorgesehen Bei entsprechender Vorbe-reitung sind auch ungegliederte Aufgabenstellungen der Typen A und B sowie weiterePruumlfungsformate moumlglich z B Eroumlrterungen mit oder ohne Materialgrundlage ImErwartungshorizont ist der Bezug auf die drei Anforderungsbereiche sowie zu den Kom-petenzen des Lehrplans nachzuweisen In der gesamten muumlndlichen Pruumlfung sollenTeilkompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen beruumlcksichtigt werden

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt

Bei Arbeiten an denen mehrere Schuumllerinnen und Schuumller beteiligt werden mussdie individuelle Schuumllerleistung erkennbar und bewertbar sein

52

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

S

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struktu-ren angeleitet in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische Ereignis-se Personen Prozesse undStrukturen in einen chronolo-gischen raumlumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein(SK)

ordnen historische EreignissePersonen Prozesse und Struk-turen differenziert in einen chro-nologischen raumlumlichen undsachlich-thematischen Zusam-menhang ein (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale untersachgerechter Verwendung aus-gewaumlhlter historischer Fachbegrif-fe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung relevanterhistorischer Fachbegriffe (SK)

erlaumlutern historische EreignissePersonen Prozesse Strukturenund Epochenmerkmale in ihremZusammenhang unter sachge-rechter Verwendung differenzier-ter Fachbegriffe (SK)

unterscheiden Anlaumlsse undUrsachen Verlaufsformen sowieFolgen undWirkungen histori-scher Ereignisse und Prozesse(SK )

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie Folgen undWirkungen historischer Ereig-nisse Prozesse und Umbruumlche(SK)

erklaumlren Anlaumlsse und UrsachenVerlaufsformen sowie FolgenundWirkungen historischer Er-eignisse und Prozesse in ihrenInterdependenzen sowie Gleich-zeitigkeit und Ungleichzeitigkeithistorischer Phaumlnomene (SK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

53

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 53: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beschreiben das Denken undHandeln historischer Akteurin-nen und Akteure in ihrer jeweilsdurch zeitgenoumlssische Rahmen-bedingungen gepraumlgten Eigenart(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlume(SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngevon Ereignissen EntwicklungenStrukturen sowie dem Denkenund Handeln von Personen vordem Hintergrund der jeweiligenhistorischen Rahmenbedingun-gen und Handlungsspielraumlumesowie aus der Perspektive vonBeteiligten und Betroffenen mitihren jeweiligen Interessen undDenkmustern (SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutung(SK)

identifizieren Spuren der Ver-gangenheit in der Gegenwart underlaumlutern ihre heutige Bedeutungsowie die historische Bedingtheitaktueller Phaumlnomene (SK)

erlaumlutern Zusammenhaumlngezwischen Vergangenheit undGegenwart unter dem Aspekt derGemeinsamkeiten und dem derhistorischen Differenz (SK)

beziehen historische Situatio-nen exemplarisch durch FragenVergleich und Unterscheidungauf die Gegenwart (SK)

beziehen historische Situa-tionen exemplarisch durch Ver-gleich Analogiebildung und Un-terscheidung auf die Gegenwart(SK)

M

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

treffen unter Anleitung metho-dische Entscheidungen fuumlr einehistorische Untersuchung (MK)

treffen selbststaumlndig zentralemethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

treffen selbststaumlndig unterOffenlegung und Diskussion dererforderlichen Teiloperationenmethodische Entscheidungen fuumlreine historische Untersuchung(MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

54

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 54: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

recherchieren fachgerechtinnerhalb und auszligerhalb derSchule in relevanten Medien undbeschaffen zielgerichtet Informa-tionen zu einfachen Problemstel-lungen (MK)

recherchieren fachgerecht undselbststaumlndig innerhalb und au-szligerhalb der Schule in relevantenMedien und beschaffen zielge-richtet Informationen auch zukomplexeren Problemstellungen(MK)

recherchieren fachgerechtund selbststaumlndig innerhalb undauszligerhalb der Schule in rele-vanten Medien und beschaffenzielgerichtet Informationen zukomplexen Problemstellungen(MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen Be-zuumlge zwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen aus ih-nen miteinander und stellen auchweniger offenkundige Bezuumlgezwischen ihnen her (MK)

erlaumlutern den Unterschied zwi-schen Quellen und Darstellungenvergleichen Informationen ausihnen miteinander und stellen soauch den Konstruktcharakter vonGeschichte heraus (MK)

identifizieren Verstehensproble-me und fuumlhren die notwendigenKlaumlrungen herbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme auch bei komplexerenMaterialien und fuumlhren fachge-recht die notwendigen Klaumlrungenherbei (MK)

identifizieren Verstehenspro-bleme bei komplexen Materialienund fuumlhren fachgerecht die not-wendigen Klaumlrungen herbei(MK)

analysieren Fallbeispiele undnehmen Verallgemeinerungenvor (MK)

wenden angeleitet unter-schiedliche historische Unter-suchungsformen an (gegenwarts-genetisch diachron synchronperspektivisch-ideologiekritischUntersuchung eines historischenFalls) (MK)

wenden unterschiedliche his-torische Untersuchungsformenan (gegenwartsgenetisch dia-chron synchron perspektivisch-ideologiekritisch Untersuchungeines historischen Falls) (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

55

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

wenden aufgabengeleitet anwissenschaftlichen Standardsorientiert grundlegende Schritteder Interpretation von Textquel-len und der Analyse von undkritischen Auseinandersetzungmit historischen Darstellungenfachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert grundlegen-de Schritte der Interpretation vonTextquellen und der Analyse vonund kritischen Auseinanderset-zung mit historischen Darstellun-gen fachgerecht an (MK)

wenden an wissenschaftlichenStandards orientiert selbststaumln-dig Schritte der Interpretationvon Textquellen und der Analysevon und kritischen Auseinander-setzung mit historischen Darstel-lungen fachgerecht an (MK)

interpretieren und analysierensachgerecht unter Anleitungauch nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Schaubilder BilderKarikaturen und Filme (MK)

interpretieren und analy-sieren sach- und fachgerechtnichtsprachliche Quellen undDarstellungen wie Karten Gra-fiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

interpretieren und analysiereneigenstaumlndig sach- und fachge-recht nichtsprachliche Quellenund Darstellungen wie KartenGrafiken Statistiken SchaubilderDiagramme Bilder KarikaturenFilme und historische Sachquel-len (u a Denkmaumller) (MK)

stellen grundlegende Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet und strukturiert in Kar-tenskizzen Diagrammen undStrukturbildern dar (MK)

stellen komplexere Zusam-menhaumlnge aufgabenbezogengeordnet strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

stellen auch komplexe Zusam-menhaumlnge strukturiert und op-tisch praumlgnant in KartenskizzenDiagrammen und Strukturbilderndar (MK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

56

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 56: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

stellen fachspezifische Sach-verhalte unter Verwendung ge-eigneter sprachlicher Mittel undFachbegriffe adressatenbezogensowie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen komplexere fachspe-zifische Sachverhalte unter Ver-wendung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Datenver-arbeitungssysteme anschaulich(MK)

stellen fachspezifische Sach-verhalte auch mit hohem Kom-plexitaumltsgrad unter Verwen-dung geeigneter sprachlicherMittel und FachbegriffeKate-gorien adressatenbezogen so-wie problemorientiert dar undpraumlsentieren diese auch unterNutzung elektronischer Daten-verarbeitungssysteme anschau-lich (MK)

U

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

beurteilen angeleitet das Han-deln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen in Grundzuumlgen dasHandeln historischer Akteurinnenund Akteure und deren Motivebzw Interessen im Kontext derjeweiligen Wertvorstellungen undim Spannungsfeld von Offenheitund Bedingtheit (UK)

beurteilen das Handeln histo-rischer Akteurinnen und Akteureund deren Motive bzw Interes-sen im Kontext der jeweiligenWertvorstellungen und im Span-nungsfeld von Offenheit undBedingtheit (UK)

beurteilen angeleitet das Be-sondere eines historischen Sach-verhaltes und seine historischeBedeutung fuumlr die weitere Ent-wicklung und fuumlr die Gegenwart(UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes undseine historische Bedeutung fuumlrdie weitere Entwicklung und fuumlrdie Gegenwart (UK)

beurteilen das Besondere eineshistorischen Sachverhaltes inseiner Ambivalenz und seinehistorische Bedeutung fuumlr dieweitere Entwicklung und fuumlr dieGegenwart (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

57

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 57: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

beurteilen historische Sachver-halte angeleitet unter Beruumlcksich-tigung bzw Gewichtung verschie-dener Kategorien Perspektivenund Zeitebenen (UK)

beurteilen historische Sach-verhalte unter Beruumlcksichtigungbzw Gewichtung verschiedenerKategorien Perspektiven undZeitebenen (UK)

beurteilen historische Sachver-halte unter Verwendung mehre-rer unterschiedlicher KategorienPerspektiven und Zeitebenen(UK)

beurteilen angeleitet Grund-lagen Anspruumlche und Konse-quenzen einzelner Denk- undLegitimationsmuster Weltsichtenund Menschenbilder (UK)

beurteilen wesentliche Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen differenziert Denk-und Legitimationsmuster Welt-sichten und Menschenbilder(UK)

beurteilen angeleitet die An-gemessenheit von wesentlichenBegriffsverwendungen fuumlr histo-rische Sachverhalte auch untergenderkritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessen-heit von wesentlichen Begriffs-verwendungen fuumlr historischeSachverhalte auch unter gender-kritischem Aspekt (UK)

eroumlrtern die Angemessenheitvon Begriffsverwendungen fuumlrhistorische Sachverhalte auchunter genderkritischem Aspekt(UK)

eroumlrtern angeleitet die Aus-sagekraft von Argumenten aushistorischen Deutungen unterBeruumlcksichtigung von Standort-und Perspektivenabhaumlngigkeit(UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeit undAussagekraft von historischenDeutungen unter Beruumlcksichti-gung von Standort- und Perspek-tivenabhaumlngigkeit (UK)

eroumlrtern die Stichhaltigkeitund Aussagekraft von histori-schen Deutungen unter Beruumlck-sichtigung von Standort- undPerspektivenabhaumlngigkeit sowieder Urteilsbildung zugrunde lie-genden normativen Kategorien(UK)

bewerten angeleitet historischeSachverhalte unter Benennungder wesentlichen dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten selbststaumlndig his-torische Sachverhalte unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

bewerten historische Sach-verhalte differenziert unter Of-fenlegung der dabei zugrundegelegten Kriterien (UK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

58

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 58: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

bewerten an konkreten Bei-spielen die geschichtliche Be-dingtheit sowie die uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlche vonWertesys-temen (UK)

bewerten an konkreten Beispie-len die geschichtliche Bedingtheitund Veraumlnderbarkeit vonWer-tesystemen und maszligstaumlben inAbgrenzung zu den hierzu je-weils erhobenen uumlberzeitlichenGeltungsanspruumlchen (UK)

eroumlrtern die geschichtlicheBedingtheit und Veraumlnderbar-keit vonWertesystemen und-maszligstaumlben in Abgrenzung zuden hierzu jeweils erhobenenuumlberzeitlichen Geltungsanspruuml-chen (UK)

H

Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip Die Schuumllerinnen und Schuumller hellip

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre Vorstellungen vom Ver-haumlltnis der eigenen Person undGruppe zur historischenWeltund ihren Menschen dar (HK)

stellen innerhalb der Lerngrup-pe ihre durch neue Erkenntnisseggf veraumlnderten Vorstellungenvom Verhaumlltnis der eigenen Per-son und Gruppe zur historischenWelt und ihren Menschen dar(HK)

stellen innerhalb und ggf au-szligerhalb der Lerngruppe ihreVorstellungen vom Verhaumlltnisder eigenen Person und Gruppezur historischenWelt und ihrenMenschen auch imWiderspruchzu anderen Positionen dar (HK)

entwickeln ansatzweise Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung der Rolle vonhistorischen Erfahrungen in ge-sellschaftlichen und politischenEntscheidungsprozessen (HK)

entwickeln Handlungsoptionenfuumlr die Gegenwart unter Beach-tung historischer Erfahrungenund der jeweils herrschenden his-torischen Rahmenbedingungen(HK)

entwickeln differenziert Hand-lungsoptionen fuumlr die Gegenwartunter Beachtung historischerErfahrungen und der jeweilsherrschenden historischen Rah-menbedingungen (HK)

beziehen angeleitet Positionin Debatten um gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

beziehen Position in Debattenum gegenwaumlrtige Verantwortungfuumlr historische Sachverhalte undderen Konsequenzen (HK)

beziehen differenziert Positionin Debatten uumlber gegenwaumlrtigeVerantwortung fuumlr historischeSachverhalte und deren Konse-quenzen (HK)

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

59

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

60

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 59: GOSt KLP Geschichte - Schulentwicklung NRW · beurteilenhistorischeSachverhalteangeleitetunterBerücksichtigungbzw.Ge-wichtungverschiedenerKategorien,PerspektivenundZeitebenen(UK3),

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

entscheiden sich begruumlndetfuumlr oder gegen die Teilnahme anFormen der oumlffentlichen Erinne-rungskultur (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entscheiden sich fuumlr oder ge-gen die Teilnahme an Formen deroumlffentlichen Erinnerungskulturund begruumlnden ihre Entschei-dung differenziert (HK)

entwerfen ggf in kritischerDistanz eigene Beitraumlge zu ausge-waumlhlten Formen der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungskul-tur (HK)

nehmen ggf in kritischer Dis-tanz an ausgewaumlhlten Formender oumlffentlichen Geschichts- undErinnerungskultur mit eigenenBeitraumlgen teil (HK)

nehmen ggf in kritischerDistanz an der oumlffentlichenGeschichts- und Erinnerungs-kultur mit differenzierten eigenenBeitraumlgen teil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und nehmen damitam (schul-)oumlffentlichen Diskursteil (HK)

praumlsentieren eigene historischeNarrationen und vertreten be-gruumlndet Positionen zu einzelnenhistorischen Streitfragen (HK)

praumlsentieren eigene histori-sche Narrationen und vertretenbegruumlndet Positionen zu grundle-genden historischen Streitfragen(HK)

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen