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Kernlehrplan für die Sekundarstufe II Gymnasium/Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen Deutsch Die Online-Fassung des Kernlehrplans, ein Umsetzungsbeispiel für einen schulinternen Lehr- plan sowie weitere Unterstützungsmaterialien können unter www.lehrplannavigator.nrw.de abgerufen werden.

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Kernlehrplanfuumlr die Sekundarstufe IIGymnasiumGesamtschulein Nordrhein-Westfalen

Deutsch

Die Online-Fassung des Kernlehrplans ein Umsetzungsbeispiel fuumlr einen schulinternen Lehr-plan sowie weitere Unterstuumltzungsmaterialien koumlnnen unter wwwlehrplannavigatornrwdeabgerufen werden

Herausgegeben vomMinisterium fuumlr Schule und Weiterbildung

des Landes Nordrhein-WestfalenVoumllklinger Straszlige 49 40221 Duumlsseldorf

Telefon 0211-5867-40Telefax 0211-5867-3220

poststelleschulministeriumnrwde

wwwschulministeriumnrwdeHeftnummer 4701

1 Auflage 2014

Vorwort

Klare Ergebnisorientierung in Verbindung mit erweiterter Schulautono-mie und konsequenter Rechenschaftslegung beguumlnstigt gute Leistungen(OECD 2002)

Vor dem Hintergrund der Ergebnisse internationaler und nationaler Schulleistungsstudi-en sowie der mittlerweile durch umfassende Bildungsforschung gestuumltzten Qualitaumlts-diskussion wurde in Nordrhein-Westfalen wie in allen Bundeslaumlndern sukzessive einumfassendes System der Standardsetzung und Standarduumlberpruumlfung aufgebaut

Neben den Instrumenten der Standarduumlberpruumlfung wie Vergleichsarbeiten ZentralePruumlfungen am Ende der Klasse 10 Zentralabitur und Qualitaumltsanalyse beinhaltet diesesSystem als zentrale Steuerungselemente auf der Standardsetzungsseite das Qualitaumlts-tableau sowie kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne die in Nordrhein-Westfalen dieBildungsstandards der Kultusministerkonferenz aufgreifen und konkretisieren

Der Grundgedanke dieser Standardsetzung ist es in kompetenzorientierten Kern-lehrplaumlnen die fachlichen Anforderungen als Ergebnisse der schulischen Arbeit klarzu definieren Die curricularen Vorgaben konzentrieren sich dabei auf die fachlichenbdquoKerneldquo ohne die didaktisch-methodische Gestaltung der Lernprozesse regeln zu wol-len Die Umsetzung des Kernlehrplans liegt somit in der Gestaltungsfreiheit ndash und derGestaltungspflicht ndash der Fachkonferenzen sowie der paumldagogischen Verantwortung derLehrerinnen und Lehrer

Schulinterne Lehrplaumlne konkretisieren die Kernlehrplanvorgaben und beruumlcksichtigendabei die konkreten Lernbedingungen in der jeweiligen Schule Sie sind eine wichtigeVoraussetzung dafuumlr dass die Schuumllerinnen und Schuumller die angestrebten Kompetenzenerreichen und sich ihnen verbesserte Lebenschancen eroumlffnen

Ich bin mir sicher dass mit den nun vorliegenden Kernlehrplaumlnen fuumlr die gymnasialeOberstufe die konkreten staatlichen Ergebnisvorgaben erreicht und dabei die in derSchule nutzbaren Freiraumlume wahrgenommen werden koumlnnen Im Zusammenwirkenaller Beteiligten sind Erfolge bei der Unterrichts- und Kompetenzentwicklung keineZufallsprodukte sondern geplantes Ergebnis gemeinsamer Bemuumlhungen

Bei dieser anspruchsvollen Umsetzung der curricularen Vorgaben und der Veran-kerung der Kompetenzorientierung im Unterricht benoumltigen Schulen und LehrkraumlfteUnterstuumltzung Hierfuumlr werden Begleitmaterialien ndash z B uumlber den bdquoLehrplannavigatorldquo

Vorwort

das Lehrplaninformationssystem desMinisteriums fuumlr Schule undWeiterbildung ndash sowieImplementations- und Fortbildungsangebote bereitgestellt

Ich bin zuversichtlich dasswirmit dem vorliegendenKernlehrplan und den genanntenUnterstuumltzungsmaszlignahmen die kompetenzorientierte Standardsetzung in Nordrhein-Westfalen staumlrken und sichern werden Ich bedanke mich bei allen die an der Entwick-lung des Kernlehrplans mitgearbeitet haben und an seiner Umsetzung in den Schulendes Landes mitwirken

Sylvia Loumlhrmann

Ministerin fuumlr Schule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalen

Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung

des Landes Nordrhein-WestfalenNr 1013

Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule

Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die Faumlcher Deutsch Kunst Musik und Sport

RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung

v 14 8 2013 ndash 532-6031506-110656

Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hiermitKernlehrplaumlne fuumlr die Faumlcher Deutsch Kunst Musik und Sport gemaumlszlig sect29 SchulG(BASS 1-1) festgesetzt

Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft

Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort

Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo

Heft 4701 Kernlehrplan DeutschHeft 4703 Kernlehrplan KunstHeft 4702 Kernlehrplan MusikHeft 4734 Kernlehrplan Sport

Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten

Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft

bull Lehrplan Deutsch RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 1)

bull Lehrplan Kunst RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 3)

bull Lehrplan Musik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 2)

bull Lehrplan Sport RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 30)

Inhalt

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99

1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 141421 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 151522 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Einfuumlhrungsphase 181823 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Qualifikationsphase 2424231 Grundkurs 2525232 Leistungskurs 3131

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 3838

4 Abiturpruumlfung 4444

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 4949

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

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Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

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1 Aufgaben und Ziele des Faches

Innerhalb des sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Aufgabenfeldes der gymnasialenOberstufe besitzen die Faumlcher Deutsch Kunst Musik und Literatur neben ihrer fach-spezifischen Ausrichtung Gemeinsamkeiten Sie leisten innerhalb des Faumlcherkanons derSekundarstufe II wesentliche Beitraumlge zur ganzheitlichen Persoumlnlichkeitsentwicklungdie die Wahrnehmung Gestaltung und Reflexion der Vielgestaltigkeit von Kultur undLebenswirklichkeit umfassen

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Aufgabenfeldes imRah-men der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter-und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesellschafts- und naturwissenschaftlichenFeldern sowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Das Fach Deutsch leistet einen grundlegenden Beitrag zur Kompetenzentwicklungauf dem Weg zur allgemeinen Hochschulreife Schuumllerinnen und Schuumller erwerben imDeutschunterricht der gymnasialen Oberstufe eine vertiefte rezeptive und produktiveText- und Gespraumlchskompetenz und erweitern ihr literarhistorisches und aumlsthetischesBewusstsein Mit dieser uumlbergreifenden fachlichen Kompetenz richten sich die Ziele desFaches Deutsch auf die Entwicklung

bull eines reflektierten Verstaumlndnisses in der Auseinandersetzung mit Literatur Sach-texten Theater Film und Medien aus verschiedenen kulturellen und historischenKontexten

bull aumlsthetischer Sensibilitaumlt in der analysierenden interpretierenden gestaltendenAuseinandersetzung mit literarischen Werken

bull einer ethisch fundierten Haltung durch die reflektierte und multiperspektivischeAuseinandersetzung mit dem kulturell Anderen in Vergangenheit und Gegenwartsowie

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Aufgaben und Ziele des Faches

bull methodischer Faumlhigkeiten und Fertigkeiten die zielgerichtetes selbststaumlndigesund selbstorganisiertes Arbeiten beinhalten

Das Fach Deutsch foumlrdert Einsichten in das System und die Funktionen der Sprachebaut die Faumlhigkeit zu adressaten- und situationsangemessener sprachlicher Kommu-nikation weiter aus Es unterstuumltzt die kompetente Erschlieszligung und Reflexion vonTexten und Medien und vermittelt ein fundiertes fachliches Orientierungswissen alsVoraussetzung fuumlr das Erreichen der fachspezifischen wissenschaftspropaumldeutischenGrundanforderungen In der Tradition des erweiterten Textbegriffs wird alles zeichen-haft Vermittelte dem Begriff Text zugeordnet sodass hierunter beispielsweise auchmuumlndliche Beitraumlge und mediale Produkte gefasst werden

Der Erwerb eines vertieften Orientierungswissens stellt sowohl die Grundlage fuumlrdie aktive Auseinandersetzung mit den Gegenstaumlnden des Faches als auch fuumlr das fach-liche Arbeiten mit Methoden zielgerichteten selbststaumlndigen und selbstorganisiertenArbeitens dar Im Fach Deutsch werden dabei vorrangig die Methoden des Verstehensund der intersubjektiven Verstaumlndigung uumlber unterschiedliche Lesarten von Textenweiterentwickelt

Thematisch orientiert sich die Arbeit im Deutschunterricht an historisch-gesellschaftli-chen Fragestellungen die die Schuumllerinnen und Schuumller zur Auseinandersetzung mit derGeschichte und zur Einsicht in die historisch-gesellschaftliche Bedingtheit von Spracheund Kommunikation Texten und Medien und zum Umgang mit ihnen befaumlhigen

Die Arbeit im Deutschunterricht knuumlpft an die realen lebensweltlichen Erfahrungender Schuumllerinnen und Schuumller an Sie beachtet als Bezugspunkt die zu erwerbendenGrundfertigkeiten fuumlr Studium Berufsausbildung und qualifizierte Teilhabe in dermoder-nen Arbeitswelt Der Deutschunterricht schafft durch die Entwicklung eines kulturellenGedaumlchtnisses die Voraussetzung fuumlr eine aktive Teilhabe am kulturellen Leben und traumlgtdamit zur Persoumlnlichkeitsbildung mit dem Ziel eines erweiterten und vertieften Selbst-und Weltverstaumlndnisses bei Ein herausfordernder und abwechslungsreicher Umgangmit den fachlichen Gegenstaumlnden foumlrdert sprachlich-kuumlnstlerische Ausdrucksfaumlhigkeitund kann zur Unterstuumltzung von Lesefreude beitragen

Auf der Basis von Fachwissen und grundlegender Kompetenzen aus der Sekundar-stufe I ist die Arbeit in der gymnasialen Oberstufe durch eine houmlhere Komplexitaumlt derProzesse und Gegenstaumlnde gekennzeichnet In der Qualifikationsphase wird die Anfor-derungsstruktur der Kompetenzerwartungen noch einmal nach grundlegendem underhoumlhtem Anforderungsniveau differenziert Dabei kommt dem Bereich der Reflexionsowie der Eigenstaumlndigkeit des Arbeitens zunehmend eine besondere Bedeutung zu

In der Einfuumlhrungsphase wird das in der Sekundarstufe I erworbene Wissen undKoumlnnen gefestigt begrifflich systematisiert und erweitert um in der Qualifikationsphase

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Aufgaben und Ziele des Faches

erfolgreich arbeiten zu koumlnnenWaumlhrend der Qualifikationsphase vermittelt der Grundkurs in allen Bereichen des Fa-

ches zentrale Einsichten und Faumlhigkeiten So wird die uumlber die Schulzeit hinaus benoumltigteproduktive und rezeptive Text- und Gespraumlchskompetenz gesichert

Im Leistungskurs wird staumlrker vernetzt und vermehrt wissenschaftspropaumldeutischgearbeitet indemauf einembreiter gespanntenGegenstandsfeld gedankliche Vertiefungmethodische Reflexion und konzeptionelle Einordnung ein houmlheres Gewicht erhalten

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen im Grundsatz in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Anknuumlpfend an die in Kapitel 1 dargelegte uumlbergreifende fachliche Kompetenz werdenim Folgenden die zentralen Prozesse und Gegenstaumlnde als Kompetenzbereiche undInhaltsfelder beschrieben Diese dienen im Weiteren als Gliederungskategorien fuumlr dieKompetenzerwartungen am Ende der Einfuumlhrungsphase und am Ende der Qualifikati-onsphase

Kompetenzbereiche

Vor diesem Hintergrund strukturiert der Kernlehrplan durch die Unterscheidung derKompetenzbereiche bdquoRezeptionldquo und bdquoProduktionldquo idealtypisch die vielfaumlltigen Pro-zesse in denen fachliches Lernen stattfindet Beim Kompetenzerwerb im Unterrichtverschraumlnken sich rezeptive und produktive Prozesse Dabei zeigt sich der Grad desKompetenzerwerbs auch im Bereich der Rezeption vornehmlich in muumlndlichen undschriftlichen Produkten Aus diesemGrund sind die Kompetenzerwartungen auch im Be-reich Rezeption vielfach so operationalisiert dass hiermit in Aufgaben konkrete Produkteangesteuert werden koumlnnen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429Medien

Rezeption

Produktion

Inhaltsfelder und Kompetenzbereiche

Lesen

Zuhoumlren

Schreiben

Sprechen

Reflektierenund Beurteilen

Rezeption Im Kompetenzbereich Rezeption werden die Prozesse benannt die dieAufnahme und Verarbeitung von schriftlicher bzw muumlndlicher Kommunikation kenn-zeichnen Beim bdquoLesenldquo als Rezeptionsprozess geht es dabei vor allem um selbststaumlndigesErschlieszligen von komplexen Texten wobei der Erfassung von Informationen sowie derenVerknuumlpfung und Einordnung eine besondere Bedeutung zukommt Dabei werden un-ter Ruumlckgriff auf einen erweiterten Textbegriff auch unterschiedliche mediale Produkteeinbezogen Das bdquoZuhoumlrenldquo als Rezeptionsprozess bezieht sich auf gesprochene bzwauditiv uumlbermittelte Sprechhandlungen die durch Unmittelbarkeit Fluumlchtigkeit und ggfInteraktivitaumlt gekennzeichnet sind Neben den grundlegenden Verstehens- und Verar-beitungsleistungen beim Lesen und Zuhoumlren gewinnen in der gymnasialen Oberstufezunehmend auch die damit unmittelbar verknuumlpften Prozesse der bdquoReflexion und Be-wertungldquo an Bedeutung die insbesondere im Rahmen von vertieften Analysevorgaumlngenzum Tragen kommen

Produktion Im Kompetenzbereich Produktion werden die Prozesse des Schreibensund Sprechens zusammengefuumlhrt die sich auf die Gestaltung schriftlicher bzw muumlndli-cher Kommunikation beziehen Beim Schreiben als Produktionsprozess geht es dabei vorallem um das konzeptgeleitete Verfassen von kohaumlrenten Texten in Bezug auf komplexefachliche Fragestellungen und anspruchsvolle Primaumlrtexte Dabei stehen zielgerichte-tes inhaltliches Strukturieren sowie eine adaumlquate sprachliche Form im VordergrundBeim Sprechen als Produktionsprozess steht die sachgerechte und adressatenbezogeneGestaltung der unmittelbaren muumlndlichen Kommunikation im Mittelpunkt Fuumlr dengesamten Kompetenzbereich der Produktion werden in der gymnasialen Oberstufe Re-

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

flexion und Bewertung zunehmendwichtiger um zu einer fundierten kritieriengestuumltztenEinschaumltzung von Produktionsvorgaumlngen und Produktionsergebnissen zu gelangen

Inhaltsfelder

Kompetenzen entwickeln sich in der Auseinandersetzung mit konkreten Inhalten DerLehrplan strukturiert die Vielfalt moumlglicher Inhalte in vier Inhaltsfelder denen zentralefachliche Gegenstaumlnde zugeordnet sind Eine solche Strukturierung stellt nicht denAnspruch trennscharf zu sein da Gegenstaumlnde jeweils hinsichtlich einer spezifischeninhaltlichen Perspektive betrachtet werden ohne dass relevante Aspekte anderer Berei-che damit ausgeschlossen sind Fuumlr das Fach Deutsch sind in der gymnasialen Oberstufefolgende Inhaltsfelder konstituierend

Inhaltsfeld 983426 Sprache Die Sprache als strukturiertes System von Regeln und derfunktionale Sprachgebrauch als sprachliches Handeln stehen im Mittelpunkt diesesInhaltsfeldes Aspekte des muumlndlichen wie schriftlichen Sprachgebrauchs ruumlcken hierin den fachlichen Fokus Reflexion uumlber Sprache bezieht sich auf Fragen des formal-richtigen und funktional adaumlquaten Umgangs mit Sprache auf die Komplexitaumlt und Viel-falt der sprachlichen Ausdrucksformen sowie auf die historischen Wandlungsprozesseder deutschen Sprache Daneben werden die kulturelle Bedeutung der Sprachfaumlhigkeitdes Menschen und Erklaumlrungsansaumltze der Spracherwerbsforschung beleuchtet

Inhaltsfeld 983427 Texte Das Inhaltsfeld Texte markiert den zentralen Lerngegenstanddes Deutschunterrichts Texte in einem breiten thematischen Spektrum sind Vermittlervon Wissen und stellen zugleich die Grundlage fuumlr fachgerechte Verstehensprozesseund methodisch reflektierte Operationen im Deutschunterricht dar Haumlufig bilden sieden Ausgangspunkt fuumlr vertiefende Anschlusskommunikation Ein erweiterter Textbe-griff umfasst dabei muumlndliche und schriftliche Textformen kontinuierliche wie auchdiskontinuierliche Texte und medial-aumlsthetische Gestaltungen Gegenstand in der gym-nasialen Oberstufe sind literarische Texte verschiedener Gattungen und historisch-gesellschaftlicher Entstehungszusammenhaumlnge wie auch anspruchsvolle fachbezogeneSachtexte die sich in der Art der Themenentfaltung und vorherrschenden Textfunktionunterscheiden

Inhaltsfeld 983428 Kommunikation Im Inhaltsfeld Kommunikation konzentriert sich derfachliche Zugriff auf die Interaktions- und Verstaumlndigungsprozesse zwischen mehreren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Kommunikationspartnern die Gelingensbedingungen fuumlr erfolgreiche Verstaumlndigungund Ursachen fuumlr Kommunikationsstoumlrungen Kommunikationsvorgaumlnge bilden sich inliterarischen Darstellungen ab und werden auch in lebensweltlichen Zusammenhaumlngenunter Beruumlcksichtigung intentionaler und situativer Aspekte analysiert und reflektiertDies wird durch die Auseinandersetzung mit kommunikationswissenschaftlichen Theori-en und Modellen unterstuumltzt

Inhaltsfeld 983429 Medien Im Inhaltsfeld Medien wird der Aspekt der medialen Aufbe-reitung und Vermittlung von Informationen und Botschaften in den Blick genommenBetrachtet werden einerseits die spezifischen Gestaltungsweisen undWirkungspotenzia-le unterschiedlicher medialer Angebote Sowohl traditionelle als auch moderne digitaleMedien werden hier im Hinblick auf verschiedene Nutzungsbereiche betrachtet An-dererseits geht es um den Aspekt der Medienkritik bei dem auch unter Ruumlckgriff aufMedientheorien Einfluumlsse auf den Rezipienten sowie die gesellschaftliche Bedeutung vonMedien zum Gegenstand kritischer Reflexion werden Schlieszliglich macht der Deutschun-terricht auch funktionsgerechte und zielgerichtete Medienanwendung ndash insbesondereder digitalen Medien ndash bei der Darstellung Praumlsentation und Gestaltung zum Gegen-stand

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende der Einfuumlhrungsphaseuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Methoden der Informationsentnahme aus muumlndlichen und schriftlichen Texten inverschiedenen medialen Erscheinungsformen sicher anwenden

fachlich angemessene analytische Zugaumlnge zu Sprache Texten Kommunikationund Medien entwickeln

Verfahren der Textuntersuchung unterscheiden diese angemessen einsetzen unddie Ergebnisse zu einer Textdeutung zusammenfuumlhren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in Abhaumlngigkeit von ihrem jeweiligen Kontext beurteilen

eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte uumlberpruumlfen und kriteriengeleitetbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten und das Produktuumlberarbeiten

formal sicher und stilistisch angemessen eigene schriftliche und muumlndliche Textedem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten entwickeln und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktional anwenden

Ruumlckmeldungen kriterienorientiert und konstruktiv formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Funktionen und Strukturmerkmale der Sprache

Sprachvarietaumlten am Beispiel von Fachsprache

Aspekte der Sprachentwicklung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Ebenen von Sprache (phonologischemorphematische syntaktischesemantische und pragmatische Aspekte) unterscheiden

unterschiedliche sprachliche Elemente im Hinblick auf ihre informierende argu-mentierende oder appellierende Wirkung erlaumlutern

Sprachvarietaumlten erlaumlutern und deren Funktion an Beispielen der Fachsprachebeschreiben

aktuelle Entwicklungen in der deutschen Sprache und ihre sozio-kulturelle Be-dingtheit erklaumlren

sprachliche Gestaltungsmittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten identifizie-ren deren Bedeutung fuumlr die Textaussage erlaumlutern und ihre Wirkung kriterien-orientiert beurteilen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Sachverhalte sprachlich angemessen darstellen

sprechgestaltende Mittel funktional in muumlndlichen Texten (referierend argumen-tierend oder persuasiv) einsetzen

weitgehend selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Krite-rien (u a stilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbei-ten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

Drama (eine Ganzschrift)

Erzaumlhltexte

lyrische Texte in einem thematischen Zusammenhang

Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten und diese fuumlr die Textre-zeption nutzen

den Zusammenhang von Teilaspekten und dem Textganzen zur Sicherung desinhaltlichen Zusammenhangs herausarbeiten (lokale und globale Kohaumlrenz)

dramatische erzaumlhlende sowie lyrische Texte unter Beruumlcksichtigung grundlegen-der Strukturmerkmale der jeweiligen literarischen Gattung analysieren und dabeieine in sich schluumlssige Deutung (Sinnkonstruktion) entwickeln

die Bedeutung historisch-gesellschaftlicher Bezuumlge eines literarischen Werkes anBeispielen aufzeigen

Sachtexte in ihrer Abhaumlngigkeit von Situation Adressat und Textfunktion unter-scheiden

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte mithilfe textimmanen-ter Aspekte und textuumlbergreifender Informationen analysieren

den Wirklichkeitsmodus eines Textes anhand von Fiktionalitaumltssignalen identifizie-ren

Texte im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung beur-teilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

zielgerichtet verschiedene Textmuster bei der Erstellung von analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten und beim produktionsorientierten Schrei-ben einsetzen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

in ihren muumlndlichen und schriftlichen Analysetexten beschreibende deutendeund wertende Aussagen unterscheiden

Analyseergebnisse durch angemessene und formal korrekte Textbelege (ZitateVerweise Textparaphrasen) absichern

in ihren Analysetexten zwischen Ergebnissen textimmanenter Untersuchungsver-fahren und dem Einbezug textuumlbergreifender Informationen unterscheiden

literarische Texte und Sachtexte mithilfe textgestaltender Schreibverfahren (u aErgaumlnzung Weiterfuumlhrung Verfremdung) analysieren

literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

ihre Texte unter Beruumlcksichtigung der Kommunikationssituation des Adressatenund der Funktion gestalten

Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht protokollieren

fuumlr die zielgerichtete Uumlberarbeitung von Texten die Qualitaumlt von Texten undTextentwuumlrfen kriterienorientiert beurteilen

ihre Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben unddie besonderen Herausforderungen identifizieren

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

Kommunikationsmodelle

Gespraumlchsanalyse

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachbezogener Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

Kommunikationsprozesse aus Alltagssituationen anhand zweier unterschiedlicherKommunikationsmodelle erlaumlutern

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Gespraumlch Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen)beurteilen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlr gelingende Kommu-nikation auf einer metakommunikativen Ebene identifizieren und mithilfe dieserErkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

die Darstellung von Gespraumlchssituationen in literarischen Texten unter Beachtungvon kommunikationstheoretischen Aspekten analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung in rhetorisch ausge-stalteter Kommunikation identifizieren

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit auf andere beziehen

Beitraumlge und Rollen in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikati-onssituationen sach- und adressatengerecht gestalten

sach- und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung der Zuhoumlrermotivation ndashkomplexe Beitraumlge (u a Referat Arbeitsergebnisse) praumlsentieren

Mimik Gestik Betonung und Artikulation in eigenen komplexen Redebeitraumlgenfunktional einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

digitale Medien und ihr Einfluss auf Kommunikation

Sendeformate in audiovisuellen Medien

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sachgerecht und kritisch zwischen Methoden der Informationsbeschaffung unter-scheiden fuumlr fachbezogene Aufgabenstellungen in Bibliotheken und im Internetrecherchieren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

die mediale Vermittlungsweise von Texten ndash audiovisuelle Medien und interak-tive Medien ndash als konstitutiv fuumlr Gestaltung Aussage und Wirkung eines Textesherausarbeiten

Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u a Internet-Communities) alspotenziell oumlffentlicher Kommunikation (u a Verfuumlgbarkeit Aufhebung von Privat-heit Langfristigkeit etwaige Konsequenzen fuumlr Bewerbungssituationen) erlaumluternund beurteilen

ein typisches Sendeformat (z B Serie Show Nachrichtensendung) in audiovisuel-len Medien in Bezug auf Struktur Inhalt und handelnde Personen analysieren undBeeinflussungspotenziale in Bezug auf Nutzerinnen und Nutzer kriterienorientiertbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

selbststaumlndig Praumlsentationen unter funktionaler Nutzung neuer Medien (Praumlsen-tationssoftware) erstellen

selbststaumlndig und sachgerecht Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichenund diskontinuierlichen Texten mithilfe von Textverarbeitungssoftware darstellen

mediale Gestaltungen zu literarischen Texten entwickeln

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen in einem konstruktiven kriterienorientierten Feedback beurteilen

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstu-fe II uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden ndash jeweilsgetrennt fuumlr den Grundkurs und den Leistungskurs ndash zunaumlchst uumlbergeordnete Kompe-tenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlichinhaltsfeldbezogen konkretisiert

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Herausgegeben vomMinisterium fuumlr Schule und Weiterbildung

des Landes Nordrhein-WestfalenVoumllklinger Straszlige 49 40221 Duumlsseldorf

Telefon 0211-5867-40Telefax 0211-5867-3220

poststelleschulministeriumnrwde

wwwschulministeriumnrwdeHeftnummer 4701

1 Auflage 2014

Vorwort

Klare Ergebnisorientierung in Verbindung mit erweiterter Schulautono-mie und konsequenter Rechenschaftslegung beguumlnstigt gute Leistungen(OECD 2002)

Vor dem Hintergrund der Ergebnisse internationaler und nationaler Schulleistungsstudi-en sowie der mittlerweile durch umfassende Bildungsforschung gestuumltzten Qualitaumlts-diskussion wurde in Nordrhein-Westfalen wie in allen Bundeslaumlndern sukzessive einumfassendes System der Standardsetzung und Standarduumlberpruumlfung aufgebaut

Neben den Instrumenten der Standarduumlberpruumlfung wie Vergleichsarbeiten ZentralePruumlfungen am Ende der Klasse 10 Zentralabitur und Qualitaumltsanalyse beinhaltet diesesSystem als zentrale Steuerungselemente auf der Standardsetzungsseite das Qualitaumlts-tableau sowie kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne die in Nordrhein-Westfalen dieBildungsstandards der Kultusministerkonferenz aufgreifen und konkretisieren

Der Grundgedanke dieser Standardsetzung ist es in kompetenzorientierten Kern-lehrplaumlnen die fachlichen Anforderungen als Ergebnisse der schulischen Arbeit klarzu definieren Die curricularen Vorgaben konzentrieren sich dabei auf die fachlichenbdquoKerneldquo ohne die didaktisch-methodische Gestaltung der Lernprozesse regeln zu wol-len Die Umsetzung des Kernlehrplans liegt somit in der Gestaltungsfreiheit ndash und derGestaltungspflicht ndash der Fachkonferenzen sowie der paumldagogischen Verantwortung derLehrerinnen und Lehrer

Schulinterne Lehrplaumlne konkretisieren die Kernlehrplanvorgaben und beruumlcksichtigendabei die konkreten Lernbedingungen in der jeweiligen Schule Sie sind eine wichtigeVoraussetzung dafuumlr dass die Schuumllerinnen und Schuumller die angestrebten Kompetenzenerreichen und sich ihnen verbesserte Lebenschancen eroumlffnen

Ich bin mir sicher dass mit den nun vorliegenden Kernlehrplaumlnen fuumlr die gymnasialeOberstufe die konkreten staatlichen Ergebnisvorgaben erreicht und dabei die in derSchule nutzbaren Freiraumlume wahrgenommen werden koumlnnen Im Zusammenwirkenaller Beteiligten sind Erfolge bei der Unterrichts- und Kompetenzentwicklung keineZufallsprodukte sondern geplantes Ergebnis gemeinsamer Bemuumlhungen

Bei dieser anspruchsvollen Umsetzung der curricularen Vorgaben und der Veran-kerung der Kompetenzorientierung im Unterricht benoumltigen Schulen und LehrkraumlfteUnterstuumltzung Hierfuumlr werden Begleitmaterialien ndash z B uumlber den bdquoLehrplannavigatorldquo

Vorwort

das Lehrplaninformationssystem desMinisteriums fuumlr Schule undWeiterbildung ndash sowieImplementations- und Fortbildungsangebote bereitgestellt

Ich bin zuversichtlich dasswirmit dem vorliegendenKernlehrplan und den genanntenUnterstuumltzungsmaszlignahmen die kompetenzorientierte Standardsetzung in Nordrhein-Westfalen staumlrken und sichern werden Ich bedanke mich bei allen die an der Entwick-lung des Kernlehrplans mitgearbeitet haben und an seiner Umsetzung in den Schulendes Landes mitwirken

Sylvia Loumlhrmann

Ministerin fuumlr Schule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalen

Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung

des Landes Nordrhein-WestfalenNr 1013

Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule

Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die Faumlcher Deutsch Kunst Musik und Sport

RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung

v 14 8 2013 ndash 532-6031506-110656

Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hiermitKernlehrplaumlne fuumlr die Faumlcher Deutsch Kunst Musik und Sport gemaumlszlig sect29 SchulG(BASS 1-1) festgesetzt

Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft

Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort

Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo

Heft 4701 Kernlehrplan DeutschHeft 4703 Kernlehrplan KunstHeft 4702 Kernlehrplan MusikHeft 4734 Kernlehrplan Sport

Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten

Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft

bull Lehrplan Deutsch RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 1)

bull Lehrplan Kunst RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 3)

bull Lehrplan Musik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 2)

bull Lehrplan Sport RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 30)

Inhalt

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99

1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 141421 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 151522 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Einfuumlhrungsphase 181823 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Qualifikationsphase 2424231 Grundkurs 2525232 Leistungskurs 3131

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 3838

4 Abiturpruumlfung 4444

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 4949

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

9

Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

10

1 Aufgaben und Ziele des Faches

Innerhalb des sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Aufgabenfeldes der gymnasialenOberstufe besitzen die Faumlcher Deutsch Kunst Musik und Literatur neben ihrer fach-spezifischen Ausrichtung Gemeinsamkeiten Sie leisten innerhalb des Faumlcherkanons derSekundarstufe II wesentliche Beitraumlge zur ganzheitlichen Persoumlnlichkeitsentwicklungdie die Wahrnehmung Gestaltung und Reflexion der Vielgestaltigkeit von Kultur undLebenswirklichkeit umfassen

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Aufgabenfeldes imRah-men der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter-und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesellschafts- und naturwissenschaftlichenFeldern sowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Das Fach Deutsch leistet einen grundlegenden Beitrag zur Kompetenzentwicklungauf dem Weg zur allgemeinen Hochschulreife Schuumllerinnen und Schuumller erwerben imDeutschunterricht der gymnasialen Oberstufe eine vertiefte rezeptive und produktiveText- und Gespraumlchskompetenz und erweitern ihr literarhistorisches und aumlsthetischesBewusstsein Mit dieser uumlbergreifenden fachlichen Kompetenz richten sich die Ziele desFaches Deutsch auf die Entwicklung

bull eines reflektierten Verstaumlndnisses in der Auseinandersetzung mit Literatur Sach-texten Theater Film und Medien aus verschiedenen kulturellen und historischenKontexten

bull aumlsthetischer Sensibilitaumlt in der analysierenden interpretierenden gestaltendenAuseinandersetzung mit literarischen Werken

bull einer ethisch fundierten Haltung durch die reflektierte und multiperspektivischeAuseinandersetzung mit dem kulturell Anderen in Vergangenheit und Gegenwartsowie

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Aufgaben und Ziele des Faches

bull methodischer Faumlhigkeiten und Fertigkeiten die zielgerichtetes selbststaumlndigesund selbstorganisiertes Arbeiten beinhalten

Das Fach Deutsch foumlrdert Einsichten in das System und die Funktionen der Sprachebaut die Faumlhigkeit zu adressaten- und situationsangemessener sprachlicher Kommu-nikation weiter aus Es unterstuumltzt die kompetente Erschlieszligung und Reflexion vonTexten und Medien und vermittelt ein fundiertes fachliches Orientierungswissen alsVoraussetzung fuumlr das Erreichen der fachspezifischen wissenschaftspropaumldeutischenGrundanforderungen In der Tradition des erweiterten Textbegriffs wird alles zeichen-haft Vermittelte dem Begriff Text zugeordnet sodass hierunter beispielsweise auchmuumlndliche Beitraumlge und mediale Produkte gefasst werden

Der Erwerb eines vertieften Orientierungswissens stellt sowohl die Grundlage fuumlrdie aktive Auseinandersetzung mit den Gegenstaumlnden des Faches als auch fuumlr das fach-liche Arbeiten mit Methoden zielgerichteten selbststaumlndigen und selbstorganisiertenArbeitens dar Im Fach Deutsch werden dabei vorrangig die Methoden des Verstehensund der intersubjektiven Verstaumlndigung uumlber unterschiedliche Lesarten von Textenweiterentwickelt

Thematisch orientiert sich die Arbeit im Deutschunterricht an historisch-gesellschaftli-chen Fragestellungen die die Schuumllerinnen und Schuumller zur Auseinandersetzung mit derGeschichte und zur Einsicht in die historisch-gesellschaftliche Bedingtheit von Spracheund Kommunikation Texten und Medien und zum Umgang mit ihnen befaumlhigen

Die Arbeit im Deutschunterricht knuumlpft an die realen lebensweltlichen Erfahrungender Schuumllerinnen und Schuumller an Sie beachtet als Bezugspunkt die zu erwerbendenGrundfertigkeiten fuumlr Studium Berufsausbildung und qualifizierte Teilhabe in dermoder-nen Arbeitswelt Der Deutschunterricht schafft durch die Entwicklung eines kulturellenGedaumlchtnisses die Voraussetzung fuumlr eine aktive Teilhabe am kulturellen Leben und traumlgtdamit zur Persoumlnlichkeitsbildung mit dem Ziel eines erweiterten und vertieften Selbst-und Weltverstaumlndnisses bei Ein herausfordernder und abwechslungsreicher Umgangmit den fachlichen Gegenstaumlnden foumlrdert sprachlich-kuumlnstlerische Ausdrucksfaumlhigkeitund kann zur Unterstuumltzung von Lesefreude beitragen

Auf der Basis von Fachwissen und grundlegender Kompetenzen aus der Sekundar-stufe I ist die Arbeit in der gymnasialen Oberstufe durch eine houmlhere Komplexitaumlt derProzesse und Gegenstaumlnde gekennzeichnet In der Qualifikationsphase wird die Anfor-derungsstruktur der Kompetenzerwartungen noch einmal nach grundlegendem underhoumlhtem Anforderungsniveau differenziert Dabei kommt dem Bereich der Reflexionsowie der Eigenstaumlndigkeit des Arbeitens zunehmend eine besondere Bedeutung zu

In der Einfuumlhrungsphase wird das in der Sekundarstufe I erworbene Wissen undKoumlnnen gefestigt begrifflich systematisiert und erweitert um in der Qualifikationsphase

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Aufgaben und Ziele des Faches

erfolgreich arbeiten zu koumlnnenWaumlhrend der Qualifikationsphase vermittelt der Grundkurs in allen Bereichen des Fa-

ches zentrale Einsichten und Faumlhigkeiten So wird die uumlber die Schulzeit hinaus benoumltigteproduktive und rezeptive Text- und Gespraumlchskompetenz gesichert

Im Leistungskurs wird staumlrker vernetzt und vermehrt wissenschaftspropaumldeutischgearbeitet indemauf einembreiter gespanntenGegenstandsfeld gedankliche Vertiefungmethodische Reflexion und konzeptionelle Einordnung ein houmlheres Gewicht erhalten

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen im Grundsatz in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Anknuumlpfend an die in Kapitel 1 dargelegte uumlbergreifende fachliche Kompetenz werdenim Folgenden die zentralen Prozesse und Gegenstaumlnde als Kompetenzbereiche undInhaltsfelder beschrieben Diese dienen im Weiteren als Gliederungskategorien fuumlr dieKompetenzerwartungen am Ende der Einfuumlhrungsphase und am Ende der Qualifikati-onsphase

Kompetenzbereiche

Vor diesem Hintergrund strukturiert der Kernlehrplan durch die Unterscheidung derKompetenzbereiche bdquoRezeptionldquo und bdquoProduktionldquo idealtypisch die vielfaumlltigen Pro-zesse in denen fachliches Lernen stattfindet Beim Kompetenzerwerb im Unterrichtverschraumlnken sich rezeptive und produktive Prozesse Dabei zeigt sich der Grad desKompetenzerwerbs auch im Bereich der Rezeption vornehmlich in muumlndlichen undschriftlichen Produkten Aus diesemGrund sind die Kompetenzerwartungen auch im Be-reich Rezeption vielfach so operationalisiert dass hiermit in Aufgaben konkrete Produkteangesteuert werden koumlnnen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429Medien

Rezeption

Produktion

Inhaltsfelder und Kompetenzbereiche

Lesen

Zuhoumlren

Schreiben

Sprechen

Reflektierenund Beurteilen

Rezeption Im Kompetenzbereich Rezeption werden die Prozesse benannt die dieAufnahme und Verarbeitung von schriftlicher bzw muumlndlicher Kommunikation kenn-zeichnen Beim bdquoLesenldquo als Rezeptionsprozess geht es dabei vor allem um selbststaumlndigesErschlieszligen von komplexen Texten wobei der Erfassung von Informationen sowie derenVerknuumlpfung und Einordnung eine besondere Bedeutung zukommt Dabei werden un-ter Ruumlckgriff auf einen erweiterten Textbegriff auch unterschiedliche mediale Produkteeinbezogen Das bdquoZuhoumlrenldquo als Rezeptionsprozess bezieht sich auf gesprochene bzwauditiv uumlbermittelte Sprechhandlungen die durch Unmittelbarkeit Fluumlchtigkeit und ggfInteraktivitaumlt gekennzeichnet sind Neben den grundlegenden Verstehens- und Verar-beitungsleistungen beim Lesen und Zuhoumlren gewinnen in der gymnasialen Oberstufezunehmend auch die damit unmittelbar verknuumlpften Prozesse der bdquoReflexion und Be-wertungldquo an Bedeutung die insbesondere im Rahmen von vertieften Analysevorgaumlngenzum Tragen kommen

Produktion Im Kompetenzbereich Produktion werden die Prozesse des Schreibensund Sprechens zusammengefuumlhrt die sich auf die Gestaltung schriftlicher bzw muumlndli-cher Kommunikation beziehen Beim Schreiben als Produktionsprozess geht es dabei vorallem um das konzeptgeleitete Verfassen von kohaumlrenten Texten in Bezug auf komplexefachliche Fragestellungen und anspruchsvolle Primaumlrtexte Dabei stehen zielgerichte-tes inhaltliches Strukturieren sowie eine adaumlquate sprachliche Form im VordergrundBeim Sprechen als Produktionsprozess steht die sachgerechte und adressatenbezogeneGestaltung der unmittelbaren muumlndlichen Kommunikation im Mittelpunkt Fuumlr dengesamten Kompetenzbereich der Produktion werden in der gymnasialen Oberstufe Re-

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

flexion und Bewertung zunehmendwichtiger um zu einer fundierten kritieriengestuumltztenEinschaumltzung von Produktionsvorgaumlngen und Produktionsergebnissen zu gelangen

Inhaltsfelder

Kompetenzen entwickeln sich in der Auseinandersetzung mit konkreten Inhalten DerLehrplan strukturiert die Vielfalt moumlglicher Inhalte in vier Inhaltsfelder denen zentralefachliche Gegenstaumlnde zugeordnet sind Eine solche Strukturierung stellt nicht denAnspruch trennscharf zu sein da Gegenstaumlnde jeweils hinsichtlich einer spezifischeninhaltlichen Perspektive betrachtet werden ohne dass relevante Aspekte anderer Berei-che damit ausgeschlossen sind Fuumlr das Fach Deutsch sind in der gymnasialen Oberstufefolgende Inhaltsfelder konstituierend

Inhaltsfeld 983426 Sprache Die Sprache als strukturiertes System von Regeln und derfunktionale Sprachgebrauch als sprachliches Handeln stehen im Mittelpunkt diesesInhaltsfeldes Aspekte des muumlndlichen wie schriftlichen Sprachgebrauchs ruumlcken hierin den fachlichen Fokus Reflexion uumlber Sprache bezieht sich auf Fragen des formal-richtigen und funktional adaumlquaten Umgangs mit Sprache auf die Komplexitaumlt und Viel-falt der sprachlichen Ausdrucksformen sowie auf die historischen Wandlungsprozesseder deutschen Sprache Daneben werden die kulturelle Bedeutung der Sprachfaumlhigkeitdes Menschen und Erklaumlrungsansaumltze der Spracherwerbsforschung beleuchtet

Inhaltsfeld 983427 Texte Das Inhaltsfeld Texte markiert den zentralen Lerngegenstanddes Deutschunterrichts Texte in einem breiten thematischen Spektrum sind Vermittlervon Wissen und stellen zugleich die Grundlage fuumlr fachgerechte Verstehensprozesseund methodisch reflektierte Operationen im Deutschunterricht dar Haumlufig bilden sieden Ausgangspunkt fuumlr vertiefende Anschlusskommunikation Ein erweiterter Textbe-griff umfasst dabei muumlndliche und schriftliche Textformen kontinuierliche wie auchdiskontinuierliche Texte und medial-aumlsthetische Gestaltungen Gegenstand in der gym-nasialen Oberstufe sind literarische Texte verschiedener Gattungen und historisch-gesellschaftlicher Entstehungszusammenhaumlnge wie auch anspruchsvolle fachbezogeneSachtexte die sich in der Art der Themenentfaltung und vorherrschenden Textfunktionunterscheiden

Inhaltsfeld 983428 Kommunikation Im Inhaltsfeld Kommunikation konzentriert sich derfachliche Zugriff auf die Interaktions- und Verstaumlndigungsprozesse zwischen mehreren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Kommunikationspartnern die Gelingensbedingungen fuumlr erfolgreiche Verstaumlndigungund Ursachen fuumlr Kommunikationsstoumlrungen Kommunikationsvorgaumlnge bilden sich inliterarischen Darstellungen ab und werden auch in lebensweltlichen Zusammenhaumlngenunter Beruumlcksichtigung intentionaler und situativer Aspekte analysiert und reflektiertDies wird durch die Auseinandersetzung mit kommunikationswissenschaftlichen Theori-en und Modellen unterstuumltzt

Inhaltsfeld 983429 Medien Im Inhaltsfeld Medien wird der Aspekt der medialen Aufbe-reitung und Vermittlung von Informationen und Botschaften in den Blick genommenBetrachtet werden einerseits die spezifischen Gestaltungsweisen undWirkungspotenzia-le unterschiedlicher medialer Angebote Sowohl traditionelle als auch moderne digitaleMedien werden hier im Hinblick auf verschiedene Nutzungsbereiche betrachtet An-dererseits geht es um den Aspekt der Medienkritik bei dem auch unter Ruumlckgriff aufMedientheorien Einfluumlsse auf den Rezipienten sowie die gesellschaftliche Bedeutung vonMedien zum Gegenstand kritischer Reflexion werden Schlieszliglich macht der Deutschun-terricht auch funktionsgerechte und zielgerichtete Medienanwendung ndash insbesondereder digitalen Medien ndash bei der Darstellung Praumlsentation und Gestaltung zum Gegen-stand

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende der Einfuumlhrungsphaseuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Methoden der Informationsentnahme aus muumlndlichen und schriftlichen Texten inverschiedenen medialen Erscheinungsformen sicher anwenden

fachlich angemessene analytische Zugaumlnge zu Sprache Texten Kommunikationund Medien entwickeln

Verfahren der Textuntersuchung unterscheiden diese angemessen einsetzen unddie Ergebnisse zu einer Textdeutung zusammenfuumlhren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in Abhaumlngigkeit von ihrem jeweiligen Kontext beurteilen

eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte uumlberpruumlfen und kriteriengeleitetbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten und das Produktuumlberarbeiten

formal sicher und stilistisch angemessen eigene schriftliche und muumlndliche Textedem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten entwickeln und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktional anwenden

Ruumlckmeldungen kriterienorientiert und konstruktiv formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Funktionen und Strukturmerkmale der Sprache

Sprachvarietaumlten am Beispiel von Fachsprache

Aspekte der Sprachentwicklung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Ebenen von Sprache (phonologischemorphematische syntaktischesemantische und pragmatische Aspekte) unterscheiden

unterschiedliche sprachliche Elemente im Hinblick auf ihre informierende argu-mentierende oder appellierende Wirkung erlaumlutern

Sprachvarietaumlten erlaumlutern und deren Funktion an Beispielen der Fachsprachebeschreiben

aktuelle Entwicklungen in der deutschen Sprache und ihre sozio-kulturelle Be-dingtheit erklaumlren

sprachliche Gestaltungsmittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten identifizie-ren deren Bedeutung fuumlr die Textaussage erlaumlutern und ihre Wirkung kriterien-orientiert beurteilen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Sachverhalte sprachlich angemessen darstellen

sprechgestaltende Mittel funktional in muumlndlichen Texten (referierend argumen-tierend oder persuasiv) einsetzen

weitgehend selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Krite-rien (u a stilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbei-ten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

Drama (eine Ganzschrift)

Erzaumlhltexte

lyrische Texte in einem thematischen Zusammenhang

Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten und diese fuumlr die Textre-zeption nutzen

den Zusammenhang von Teilaspekten und dem Textganzen zur Sicherung desinhaltlichen Zusammenhangs herausarbeiten (lokale und globale Kohaumlrenz)

dramatische erzaumlhlende sowie lyrische Texte unter Beruumlcksichtigung grundlegen-der Strukturmerkmale der jeweiligen literarischen Gattung analysieren und dabeieine in sich schluumlssige Deutung (Sinnkonstruktion) entwickeln

die Bedeutung historisch-gesellschaftlicher Bezuumlge eines literarischen Werkes anBeispielen aufzeigen

Sachtexte in ihrer Abhaumlngigkeit von Situation Adressat und Textfunktion unter-scheiden

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte mithilfe textimmanen-ter Aspekte und textuumlbergreifender Informationen analysieren

den Wirklichkeitsmodus eines Textes anhand von Fiktionalitaumltssignalen identifizie-ren

Texte im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung beur-teilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

zielgerichtet verschiedene Textmuster bei der Erstellung von analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten und beim produktionsorientierten Schrei-ben einsetzen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

in ihren muumlndlichen und schriftlichen Analysetexten beschreibende deutendeund wertende Aussagen unterscheiden

Analyseergebnisse durch angemessene und formal korrekte Textbelege (ZitateVerweise Textparaphrasen) absichern

in ihren Analysetexten zwischen Ergebnissen textimmanenter Untersuchungsver-fahren und dem Einbezug textuumlbergreifender Informationen unterscheiden

literarische Texte und Sachtexte mithilfe textgestaltender Schreibverfahren (u aErgaumlnzung Weiterfuumlhrung Verfremdung) analysieren

literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

ihre Texte unter Beruumlcksichtigung der Kommunikationssituation des Adressatenund der Funktion gestalten

Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht protokollieren

fuumlr die zielgerichtete Uumlberarbeitung von Texten die Qualitaumlt von Texten undTextentwuumlrfen kriterienorientiert beurteilen

ihre Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben unddie besonderen Herausforderungen identifizieren

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

Kommunikationsmodelle

Gespraumlchsanalyse

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachbezogener Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

Kommunikationsprozesse aus Alltagssituationen anhand zweier unterschiedlicherKommunikationsmodelle erlaumlutern

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Gespraumlch Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen)beurteilen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlr gelingende Kommu-nikation auf einer metakommunikativen Ebene identifizieren und mithilfe dieserErkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

die Darstellung von Gespraumlchssituationen in literarischen Texten unter Beachtungvon kommunikationstheoretischen Aspekten analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung in rhetorisch ausge-stalteter Kommunikation identifizieren

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit auf andere beziehen

Beitraumlge und Rollen in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikati-onssituationen sach- und adressatengerecht gestalten

sach- und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung der Zuhoumlrermotivation ndashkomplexe Beitraumlge (u a Referat Arbeitsergebnisse) praumlsentieren

Mimik Gestik Betonung und Artikulation in eigenen komplexen Redebeitraumlgenfunktional einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

digitale Medien und ihr Einfluss auf Kommunikation

Sendeformate in audiovisuellen Medien

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sachgerecht und kritisch zwischen Methoden der Informationsbeschaffung unter-scheiden fuumlr fachbezogene Aufgabenstellungen in Bibliotheken und im Internetrecherchieren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

die mediale Vermittlungsweise von Texten ndash audiovisuelle Medien und interak-tive Medien ndash als konstitutiv fuumlr Gestaltung Aussage und Wirkung eines Textesherausarbeiten

Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u a Internet-Communities) alspotenziell oumlffentlicher Kommunikation (u a Verfuumlgbarkeit Aufhebung von Privat-heit Langfristigkeit etwaige Konsequenzen fuumlr Bewerbungssituationen) erlaumluternund beurteilen

ein typisches Sendeformat (z B Serie Show Nachrichtensendung) in audiovisuel-len Medien in Bezug auf Struktur Inhalt und handelnde Personen analysieren undBeeinflussungspotenziale in Bezug auf Nutzerinnen und Nutzer kriterienorientiertbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

selbststaumlndig Praumlsentationen unter funktionaler Nutzung neuer Medien (Praumlsen-tationssoftware) erstellen

selbststaumlndig und sachgerecht Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichenund diskontinuierlichen Texten mithilfe von Textverarbeitungssoftware darstellen

mediale Gestaltungen zu literarischen Texten entwickeln

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen in einem konstruktiven kriterienorientierten Feedback beurteilen

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstu-fe II uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden ndash jeweilsgetrennt fuumlr den Grundkurs und den Leistungskurs ndash zunaumlchst uumlbergeordnete Kompe-tenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlichinhaltsfeldbezogen konkretisiert

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

51

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Vorwort

Klare Ergebnisorientierung in Verbindung mit erweiterter Schulautono-mie und konsequenter Rechenschaftslegung beguumlnstigt gute Leistungen(OECD 2002)

Vor dem Hintergrund der Ergebnisse internationaler und nationaler Schulleistungsstudi-en sowie der mittlerweile durch umfassende Bildungsforschung gestuumltzten Qualitaumlts-diskussion wurde in Nordrhein-Westfalen wie in allen Bundeslaumlndern sukzessive einumfassendes System der Standardsetzung und Standarduumlberpruumlfung aufgebaut

Neben den Instrumenten der Standarduumlberpruumlfung wie Vergleichsarbeiten ZentralePruumlfungen am Ende der Klasse 10 Zentralabitur und Qualitaumltsanalyse beinhaltet diesesSystem als zentrale Steuerungselemente auf der Standardsetzungsseite das Qualitaumlts-tableau sowie kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne die in Nordrhein-Westfalen dieBildungsstandards der Kultusministerkonferenz aufgreifen und konkretisieren

Der Grundgedanke dieser Standardsetzung ist es in kompetenzorientierten Kern-lehrplaumlnen die fachlichen Anforderungen als Ergebnisse der schulischen Arbeit klarzu definieren Die curricularen Vorgaben konzentrieren sich dabei auf die fachlichenbdquoKerneldquo ohne die didaktisch-methodische Gestaltung der Lernprozesse regeln zu wol-len Die Umsetzung des Kernlehrplans liegt somit in der Gestaltungsfreiheit ndash und derGestaltungspflicht ndash der Fachkonferenzen sowie der paumldagogischen Verantwortung derLehrerinnen und Lehrer

Schulinterne Lehrplaumlne konkretisieren die Kernlehrplanvorgaben und beruumlcksichtigendabei die konkreten Lernbedingungen in der jeweiligen Schule Sie sind eine wichtigeVoraussetzung dafuumlr dass die Schuumllerinnen und Schuumller die angestrebten Kompetenzenerreichen und sich ihnen verbesserte Lebenschancen eroumlffnen

Ich bin mir sicher dass mit den nun vorliegenden Kernlehrplaumlnen fuumlr die gymnasialeOberstufe die konkreten staatlichen Ergebnisvorgaben erreicht und dabei die in derSchule nutzbaren Freiraumlume wahrgenommen werden koumlnnen Im Zusammenwirkenaller Beteiligten sind Erfolge bei der Unterrichts- und Kompetenzentwicklung keineZufallsprodukte sondern geplantes Ergebnis gemeinsamer Bemuumlhungen

Bei dieser anspruchsvollen Umsetzung der curricularen Vorgaben und der Veran-kerung der Kompetenzorientierung im Unterricht benoumltigen Schulen und LehrkraumlfteUnterstuumltzung Hierfuumlr werden Begleitmaterialien ndash z B uumlber den bdquoLehrplannavigatorldquo

Vorwort

das Lehrplaninformationssystem desMinisteriums fuumlr Schule undWeiterbildung ndash sowieImplementations- und Fortbildungsangebote bereitgestellt

Ich bin zuversichtlich dasswirmit dem vorliegendenKernlehrplan und den genanntenUnterstuumltzungsmaszlignahmen die kompetenzorientierte Standardsetzung in Nordrhein-Westfalen staumlrken und sichern werden Ich bedanke mich bei allen die an der Entwick-lung des Kernlehrplans mitgearbeitet haben und an seiner Umsetzung in den Schulendes Landes mitwirken

Sylvia Loumlhrmann

Ministerin fuumlr Schule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalen

Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung

des Landes Nordrhein-WestfalenNr 1013

Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule

Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die Faumlcher Deutsch Kunst Musik und Sport

RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung

v 14 8 2013 ndash 532-6031506-110656

Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hiermitKernlehrplaumlne fuumlr die Faumlcher Deutsch Kunst Musik und Sport gemaumlszlig sect29 SchulG(BASS 1-1) festgesetzt

Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft

Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort

Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo

Heft 4701 Kernlehrplan DeutschHeft 4703 Kernlehrplan KunstHeft 4702 Kernlehrplan MusikHeft 4734 Kernlehrplan Sport

Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten

Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft

bull Lehrplan Deutsch RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 1)

bull Lehrplan Kunst RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 3)

bull Lehrplan Musik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 2)

bull Lehrplan Sport RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 30)

Inhalt

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99

1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 141421 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 151522 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Einfuumlhrungsphase 181823 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Qualifikationsphase 2424231 Grundkurs 2525232 Leistungskurs 3131

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 3838

4 Abiturpruumlfung 4444

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 4949

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

9

Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

10

1 Aufgaben und Ziele des Faches

Innerhalb des sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Aufgabenfeldes der gymnasialenOberstufe besitzen die Faumlcher Deutsch Kunst Musik und Literatur neben ihrer fach-spezifischen Ausrichtung Gemeinsamkeiten Sie leisten innerhalb des Faumlcherkanons derSekundarstufe II wesentliche Beitraumlge zur ganzheitlichen Persoumlnlichkeitsentwicklungdie die Wahrnehmung Gestaltung und Reflexion der Vielgestaltigkeit von Kultur undLebenswirklichkeit umfassen

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Aufgabenfeldes imRah-men der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter-und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesellschafts- und naturwissenschaftlichenFeldern sowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Das Fach Deutsch leistet einen grundlegenden Beitrag zur Kompetenzentwicklungauf dem Weg zur allgemeinen Hochschulreife Schuumllerinnen und Schuumller erwerben imDeutschunterricht der gymnasialen Oberstufe eine vertiefte rezeptive und produktiveText- und Gespraumlchskompetenz und erweitern ihr literarhistorisches und aumlsthetischesBewusstsein Mit dieser uumlbergreifenden fachlichen Kompetenz richten sich die Ziele desFaches Deutsch auf die Entwicklung

bull eines reflektierten Verstaumlndnisses in der Auseinandersetzung mit Literatur Sach-texten Theater Film und Medien aus verschiedenen kulturellen und historischenKontexten

bull aumlsthetischer Sensibilitaumlt in der analysierenden interpretierenden gestaltendenAuseinandersetzung mit literarischen Werken

bull einer ethisch fundierten Haltung durch die reflektierte und multiperspektivischeAuseinandersetzung mit dem kulturell Anderen in Vergangenheit und Gegenwartsowie

11

Aufgaben und Ziele des Faches

bull methodischer Faumlhigkeiten und Fertigkeiten die zielgerichtetes selbststaumlndigesund selbstorganisiertes Arbeiten beinhalten

Das Fach Deutsch foumlrdert Einsichten in das System und die Funktionen der Sprachebaut die Faumlhigkeit zu adressaten- und situationsangemessener sprachlicher Kommu-nikation weiter aus Es unterstuumltzt die kompetente Erschlieszligung und Reflexion vonTexten und Medien und vermittelt ein fundiertes fachliches Orientierungswissen alsVoraussetzung fuumlr das Erreichen der fachspezifischen wissenschaftspropaumldeutischenGrundanforderungen In der Tradition des erweiterten Textbegriffs wird alles zeichen-haft Vermittelte dem Begriff Text zugeordnet sodass hierunter beispielsweise auchmuumlndliche Beitraumlge und mediale Produkte gefasst werden

Der Erwerb eines vertieften Orientierungswissens stellt sowohl die Grundlage fuumlrdie aktive Auseinandersetzung mit den Gegenstaumlnden des Faches als auch fuumlr das fach-liche Arbeiten mit Methoden zielgerichteten selbststaumlndigen und selbstorganisiertenArbeitens dar Im Fach Deutsch werden dabei vorrangig die Methoden des Verstehensund der intersubjektiven Verstaumlndigung uumlber unterschiedliche Lesarten von Textenweiterentwickelt

Thematisch orientiert sich die Arbeit im Deutschunterricht an historisch-gesellschaftli-chen Fragestellungen die die Schuumllerinnen und Schuumller zur Auseinandersetzung mit derGeschichte und zur Einsicht in die historisch-gesellschaftliche Bedingtheit von Spracheund Kommunikation Texten und Medien und zum Umgang mit ihnen befaumlhigen

Die Arbeit im Deutschunterricht knuumlpft an die realen lebensweltlichen Erfahrungender Schuumllerinnen und Schuumller an Sie beachtet als Bezugspunkt die zu erwerbendenGrundfertigkeiten fuumlr Studium Berufsausbildung und qualifizierte Teilhabe in dermoder-nen Arbeitswelt Der Deutschunterricht schafft durch die Entwicklung eines kulturellenGedaumlchtnisses die Voraussetzung fuumlr eine aktive Teilhabe am kulturellen Leben und traumlgtdamit zur Persoumlnlichkeitsbildung mit dem Ziel eines erweiterten und vertieften Selbst-und Weltverstaumlndnisses bei Ein herausfordernder und abwechslungsreicher Umgangmit den fachlichen Gegenstaumlnden foumlrdert sprachlich-kuumlnstlerische Ausdrucksfaumlhigkeitund kann zur Unterstuumltzung von Lesefreude beitragen

Auf der Basis von Fachwissen und grundlegender Kompetenzen aus der Sekundar-stufe I ist die Arbeit in der gymnasialen Oberstufe durch eine houmlhere Komplexitaumlt derProzesse und Gegenstaumlnde gekennzeichnet In der Qualifikationsphase wird die Anfor-derungsstruktur der Kompetenzerwartungen noch einmal nach grundlegendem underhoumlhtem Anforderungsniveau differenziert Dabei kommt dem Bereich der Reflexionsowie der Eigenstaumlndigkeit des Arbeitens zunehmend eine besondere Bedeutung zu

In der Einfuumlhrungsphase wird das in der Sekundarstufe I erworbene Wissen undKoumlnnen gefestigt begrifflich systematisiert und erweitert um in der Qualifikationsphase

12

Aufgaben und Ziele des Faches

erfolgreich arbeiten zu koumlnnenWaumlhrend der Qualifikationsphase vermittelt der Grundkurs in allen Bereichen des Fa-

ches zentrale Einsichten und Faumlhigkeiten So wird die uumlber die Schulzeit hinaus benoumltigteproduktive und rezeptive Text- und Gespraumlchskompetenz gesichert

Im Leistungskurs wird staumlrker vernetzt und vermehrt wissenschaftspropaumldeutischgearbeitet indemauf einembreiter gespanntenGegenstandsfeld gedankliche Vertiefungmethodische Reflexion und konzeptionelle Einordnung ein houmlheres Gewicht erhalten

13

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

14

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen im Grundsatz in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Anknuumlpfend an die in Kapitel 1 dargelegte uumlbergreifende fachliche Kompetenz werdenim Folgenden die zentralen Prozesse und Gegenstaumlnde als Kompetenzbereiche undInhaltsfelder beschrieben Diese dienen im Weiteren als Gliederungskategorien fuumlr dieKompetenzerwartungen am Ende der Einfuumlhrungsphase und am Ende der Qualifikati-onsphase

Kompetenzbereiche

Vor diesem Hintergrund strukturiert der Kernlehrplan durch die Unterscheidung derKompetenzbereiche bdquoRezeptionldquo und bdquoProduktionldquo idealtypisch die vielfaumlltigen Pro-zesse in denen fachliches Lernen stattfindet Beim Kompetenzerwerb im Unterrichtverschraumlnken sich rezeptive und produktive Prozesse Dabei zeigt sich der Grad desKompetenzerwerbs auch im Bereich der Rezeption vornehmlich in muumlndlichen undschriftlichen Produkten Aus diesemGrund sind die Kompetenzerwartungen auch im Be-reich Rezeption vielfach so operationalisiert dass hiermit in Aufgaben konkrete Produkteangesteuert werden koumlnnen

15

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429Medien

Rezeption

Produktion

Inhaltsfelder und Kompetenzbereiche

Lesen

Zuhoumlren

Schreiben

Sprechen

Reflektierenund Beurteilen

Rezeption Im Kompetenzbereich Rezeption werden die Prozesse benannt die dieAufnahme und Verarbeitung von schriftlicher bzw muumlndlicher Kommunikation kenn-zeichnen Beim bdquoLesenldquo als Rezeptionsprozess geht es dabei vor allem um selbststaumlndigesErschlieszligen von komplexen Texten wobei der Erfassung von Informationen sowie derenVerknuumlpfung und Einordnung eine besondere Bedeutung zukommt Dabei werden un-ter Ruumlckgriff auf einen erweiterten Textbegriff auch unterschiedliche mediale Produkteeinbezogen Das bdquoZuhoumlrenldquo als Rezeptionsprozess bezieht sich auf gesprochene bzwauditiv uumlbermittelte Sprechhandlungen die durch Unmittelbarkeit Fluumlchtigkeit und ggfInteraktivitaumlt gekennzeichnet sind Neben den grundlegenden Verstehens- und Verar-beitungsleistungen beim Lesen und Zuhoumlren gewinnen in der gymnasialen Oberstufezunehmend auch die damit unmittelbar verknuumlpften Prozesse der bdquoReflexion und Be-wertungldquo an Bedeutung die insbesondere im Rahmen von vertieften Analysevorgaumlngenzum Tragen kommen

Produktion Im Kompetenzbereich Produktion werden die Prozesse des Schreibensund Sprechens zusammengefuumlhrt die sich auf die Gestaltung schriftlicher bzw muumlndli-cher Kommunikation beziehen Beim Schreiben als Produktionsprozess geht es dabei vorallem um das konzeptgeleitete Verfassen von kohaumlrenten Texten in Bezug auf komplexefachliche Fragestellungen und anspruchsvolle Primaumlrtexte Dabei stehen zielgerichte-tes inhaltliches Strukturieren sowie eine adaumlquate sprachliche Form im VordergrundBeim Sprechen als Produktionsprozess steht die sachgerechte und adressatenbezogeneGestaltung der unmittelbaren muumlndlichen Kommunikation im Mittelpunkt Fuumlr dengesamten Kompetenzbereich der Produktion werden in der gymnasialen Oberstufe Re-

16

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

flexion und Bewertung zunehmendwichtiger um zu einer fundierten kritieriengestuumltztenEinschaumltzung von Produktionsvorgaumlngen und Produktionsergebnissen zu gelangen

Inhaltsfelder

Kompetenzen entwickeln sich in der Auseinandersetzung mit konkreten Inhalten DerLehrplan strukturiert die Vielfalt moumlglicher Inhalte in vier Inhaltsfelder denen zentralefachliche Gegenstaumlnde zugeordnet sind Eine solche Strukturierung stellt nicht denAnspruch trennscharf zu sein da Gegenstaumlnde jeweils hinsichtlich einer spezifischeninhaltlichen Perspektive betrachtet werden ohne dass relevante Aspekte anderer Berei-che damit ausgeschlossen sind Fuumlr das Fach Deutsch sind in der gymnasialen Oberstufefolgende Inhaltsfelder konstituierend

Inhaltsfeld 983426 Sprache Die Sprache als strukturiertes System von Regeln und derfunktionale Sprachgebrauch als sprachliches Handeln stehen im Mittelpunkt diesesInhaltsfeldes Aspekte des muumlndlichen wie schriftlichen Sprachgebrauchs ruumlcken hierin den fachlichen Fokus Reflexion uumlber Sprache bezieht sich auf Fragen des formal-richtigen und funktional adaumlquaten Umgangs mit Sprache auf die Komplexitaumlt und Viel-falt der sprachlichen Ausdrucksformen sowie auf die historischen Wandlungsprozesseder deutschen Sprache Daneben werden die kulturelle Bedeutung der Sprachfaumlhigkeitdes Menschen und Erklaumlrungsansaumltze der Spracherwerbsforschung beleuchtet

Inhaltsfeld 983427 Texte Das Inhaltsfeld Texte markiert den zentralen Lerngegenstanddes Deutschunterrichts Texte in einem breiten thematischen Spektrum sind Vermittlervon Wissen und stellen zugleich die Grundlage fuumlr fachgerechte Verstehensprozesseund methodisch reflektierte Operationen im Deutschunterricht dar Haumlufig bilden sieden Ausgangspunkt fuumlr vertiefende Anschlusskommunikation Ein erweiterter Textbe-griff umfasst dabei muumlndliche und schriftliche Textformen kontinuierliche wie auchdiskontinuierliche Texte und medial-aumlsthetische Gestaltungen Gegenstand in der gym-nasialen Oberstufe sind literarische Texte verschiedener Gattungen und historisch-gesellschaftlicher Entstehungszusammenhaumlnge wie auch anspruchsvolle fachbezogeneSachtexte die sich in der Art der Themenentfaltung und vorherrschenden Textfunktionunterscheiden

Inhaltsfeld 983428 Kommunikation Im Inhaltsfeld Kommunikation konzentriert sich derfachliche Zugriff auf die Interaktions- und Verstaumlndigungsprozesse zwischen mehreren

17

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Kommunikationspartnern die Gelingensbedingungen fuumlr erfolgreiche Verstaumlndigungund Ursachen fuumlr Kommunikationsstoumlrungen Kommunikationsvorgaumlnge bilden sich inliterarischen Darstellungen ab und werden auch in lebensweltlichen Zusammenhaumlngenunter Beruumlcksichtigung intentionaler und situativer Aspekte analysiert und reflektiertDies wird durch die Auseinandersetzung mit kommunikationswissenschaftlichen Theori-en und Modellen unterstuumltzt

Inhaltsfeld 983429 Medien Im Inhaltsfeld Medien wird der Aspekt der medialen Aufbe-reitung und Vermittlung von Informationen und Botschaften in den Blick genommenBetrachtet werden einerseits die spezifischen Gestaltungsweisen undWirkungspotenzia-le unterschiedlicher medialer Angebote Sowohl traditionelle als auch moderne digitaleMedien werden hier im Hinblick auf verschiedene Nutzungsbereiche betrachtet An-dererseits geht es um den Aspekt der Medienkritik bei dem auch unter Ruumlckgriff aufMedientheorien Einfluumlsse auf den Rezipienten sowie die gesellschaftliche Bedeutung vonMedien zum Gegenstand kritischer Reflexion werden Schlieszliglich macht der Deutschun-terricht auch funktionsgerechte und zielgerichtete Medienanwendung ndash insbesondereder digitalen Medien ndash bei der Darstellung Praumlsentation und Gestaltung zum Gegen-stand

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende der Einfuumlhrungsphaseuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Methoden der Informationsentnahme aus muumlndlichen und schriftlichen Texten inverschiedenen medialen Erscheinungsformen sicher anwenden

fachlich angemessene analytische Zugaumlnge zu Sprache Texten Kommunikationund Medien entwickeln

Verfahren der Textuntersuchung unterscheiden diese angemessen einsetzen unddie Ergebnisse zu einer Textdeutung zusammenfuumlhren

18

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in Abhaumlngigkeit von ihrem jeweiligen Kontext beurteilen

eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte uumlberpruumlfen und kriteriengeleitetbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten und das Produktuumlberarbeiten

formal sicher und stilistisch angemessen eigene schriftliche und muumlndliche Textedem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten entwickeln und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktional anwenden

Ruumlckmeldungen kriterienorientiert und konstruktiv formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

19

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Funktionen und Strukturmerkmale der Sprache

Sprachvarietaumlten am Beispiel von Fachsprache

Aspekte der Sprachentwicklung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Ebenen von Sprache (phonologischemorphematische syntaktischesemantische und pragmatische Aspekte) unterscheiden

unterschiedliche sprachliche Elemente im Hinblick auf ihre informierende argu-mentierende oder appellierende Wirkung erlaumlutern

Sprachvarietaumlten erlaumlutern und deren Funktion an Beispielen der Fachsprachebeschreiben

aktuelle Entwicklungen in der deutschen Sprache und ihre sozio-kulturelle Be-dingtheit erklaumlren

sprachliche Gestaltungsmittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten identifizie-ren deren Bedeutung fuumlr die Textaussage erlaumlutern und ihre Wirkung kriterien-orientiert beurteilen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Sachverhalte sprachlich angemessen darstellen

sprechgestaltende Mittel funktional in muumlndlichen Texten (referierend argumen-tierend oder persuasiv) einsetzen

weitgehend selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Krite-rien (u a stilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbei-ten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

Drama (eine Ganzschrift)

Erzaumlhltexte

lyrische Texte in einem thematischen Zusammenhang

Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten und diese fuumlr die Textre-zeption nutzen

den Zusammenhang von Teilaspekten und dem Textganzen zur Sicherung desinhaltlichen Zusammenhangs herausarbeiten (lokale und globale Kohaumlrenz)

dramatische erzaumlhlende sowie lyrische Texte unter Beruumlcksichtigung grundlegen-der Strukturmerkmale der jeweiligen literarischen Gattung analysieren und dabeieine in sich schluumlssige Deutung (Sinnkonstruktion) entwickeln

die Bedeutung historisch-gesellschaftlicher Bezuumlge eines literarischen Werkes anBeispielen aufzeigen

Sachtexte in ihrer Abhaumlngigkeit von Situation Adressat und Textfunktion unter-scheiden

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte mithilfe textimmanen-ter Aspekte und textuumlbergreifender Informationen analysieren

den Wirklichkeitsmodus eines Textes anhand von Fiktionalitaumltssignalen identifizie-ren

Texte im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung beur-teilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

zielgerichtet verschiedene Textmuster bei der Erstellung von analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten und beim produktionsorientierten Schrei-ben einsetzen

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

in ihren muumlndlichen und schriftlichen Analysetexten beschreibende deutendeund wertende Aussagen unterscheiden

Analyseergebnisse durch angemessene und formal korrekte Textbelege (ZitateVerweise Textparaphrasen) absichern

in ihren Analysetexten zwischen Ergebnissen textimmanenter Untersuchungsver-fahren und dem Einbezug textuumlbergreifender Informationen unterscheiden

literarische Texte und Sachtexte mithilfe textgestaltender Schreibverfahren (u aErgaumlnzung Weiterfuumlhrung Verfremdung) analysieren

literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

ihre Texte unter Beruumlcksichtigung der Kommunikationssituation des Adressatenund der Funktion gestalten

Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht protokollieren

fuumlr die zielgerichtete Uumlberarbeitung von Texten die Qualitaumlt von Texten undTextentwuumlrfen kriterienorientiert beurteilen

ihre Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben unddie besonderen Herausforderungen identifizieren

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

Kommunikationsmodelle

Gespraumlchsanalyse

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachbezogener Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

Kommunikationsprozesse aus Alltagssituationen anhand zweier unterschiedlicherKommunikationsmodelle erlaumlutern

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Gespraumlch Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen)beurteilen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlr gelingende Kommu-nikation auf einer metakommunikativen Ebene identifizieren und mithilfe dieserErkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

die Darstellung von Gespraumlchssituationen in literarischen Texten unter Beachtungvon kommunikationstheoretischen Aspekten analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung in rhetorisch ausge-stalteter Kommunikation identifizieren

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit auf andere beziehen

Beitraumlge und Rollen in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikati-onssituationen sach- und adressatengerecht gestalten

sach- und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung der Zuhoumlrermotivation ndashkomplexe Beitraumlge (u a Referat Arbeitsergebnisse) praumlsentieren

Mimik Gestik Betonung und Artikulation in eigenen komplexen Redebeitraumlgenfunktional einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

digitale Medien und ihr Einfluss auf Kommunikation

Sendeformate in audiovisuellen Medien

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sachgerecht und kritisch zwischen Methoden der Informationsbeschaffung unter-scheiden fuumlr fachbezogene Aufgabenstellungen in Bibliotheken und im Internetrecherchieren

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

die mediale Vermittlungsweise von Texten ndash audiovisuelle Medien und interak-tive Medien ndash als konstitutiv fuumlr Gestaltung Aussage und Wirkung eines Textesherausarbeiten

Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u a Internet-Communities) alspotenziell oumlffentlicher Kommunikation (u a Verfuumlgbarkeit Aufhebung von Privat-heit Langfristigkeit etwaige Konsequenzen fuumlr Bewerbungssituationen) erlaumluternund beurteilen

ein typisches Sendeformat (z B Serie Show Nachrichtensendung) in audiovisuel-len Medien in Bezug auf Struktur Inhalt und handelnde Personen analysieren undBeeinflussungspotenziale in Bezug auf Nutzerinnen und Nutzer kriterienorientiertbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

selbststaumlndig Praumlsentationen unter funktionaler Nutzung neuer Medien (Praumlsen-tationssoftware) erstellen

selbststaumlndig und sachgerecht Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichenund diskontinuierlichen Texten mithilfe von Textverarbeitungssoftware darstellen

mediale Gestaltungen zu literarischen Texten entwickeln

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen in einem konstruktiven kriterienorientierten Feedback beurteilen

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstu-fe II uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden ndash jeweilsgetrennt fuumlr den Grundkurs und den Leistungskurs ndash zunaumlchst uumlbergeordnete Kompe-tenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlichinhaltsfeldbezogen konkretisiert

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

47

Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Vorwort

das Lehrplaninformationssystem desMinisteriums fuumlr Schule undWeiterbildung ndash sowieImplementations- und Fortbildungsangebote bereitgestellt

Ich bin zuversichtlich dasswirmit dem vorliegendenKernlehrplan und den genanntenUnterstuumltzungsmaszlignahmen die kompetenzorientierte Standardsetzung in Nordrhein-Westfalen staumlrken und sichern werden Ich bedanke mich bei allen die an der Entwick-lung des Kernlehrplans mitgearbeitet haben und an seiner Umsetzung in den Schulendes Landes mitwirken

Sylvia Loumlhrmann

Ministerin fuumlr Schule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalen

Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung

des Landes Nordrhein-WestfalenNr 1013

Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule

Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die Faumlcher Deutsch Kunst Musik und Sport

RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung

v 14 8 2013 ndash 532-6031506-110656

Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hiermitKernlehrplaumlne fuumlr die Faumlcher Deutsch Kunst Musik und Sport gemaumlszlig sect29 SchulG(BASS 1-1) festgesetzt

Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft

Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort

Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo

Heft 4701 Kernlehrplan DeutschHeft 4703 Kernlehrplan KunstHeft 4702 Kernlehrplan MusikHeft 4734 Kernlehrplan Sport

Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten

Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft

bull Lehrplan Deutsch RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 1)

bull Lehrplan Kunst RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 3)

bull Lehrplan Musik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 2)

bull Lehrplan Sport RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 30)

Inhalt

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99

1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 141421 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 151522 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Einfuumlhrungsphase 181823 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Qualifikationsphase 2424231 Grundkurs 2525232 Leistungskurs 3131

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 3838

4 Abiturpruumlfung 4444

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 4949

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

9

Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

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1 Aufgaben und Ziele des Faches

Innerhalb des sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Aufgabenfeldes der gymnasialenOberstufe besitzen die Faumlcher Deutsch Kunst Musik und Literatur neben ihrer fach-spezifischen Ausrichtung Gemeinsamkeiten Sie leisten innerhalb des Faumlcherkanons derSekundarstufe II wesentliche Beitraumlge zur ganzheitlichen Persoumlnlichkeitsentwicklungdie die Wahrnehmung Gestaltung und Reflexion der Vielgestaltigkeit von Kultur undLebenswirklichkeit umfassen

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Aufgabenfeldes imRah-men der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter-und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesellschafts- und naturwissenschaftlichenFeldern sowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Das Fach Deutsch leistet einen grundlegenden Beitrag zur Kompetenzentwicklungauf dem Weg zur allgemeinen Hochschulreife Schuumllerinnen und Schuumller erwerben imDeutschunterricht der gymnasialen Oberstufe eine vertiefte rezeptive und produktiveText- und Gespraumlchskompetenz und erweitern ihr literarhistorisches und aumlsthetischesBewusstsein Mit dieser uumlbergreifenden fachlichen Kompetenz richten sich die Ziele desFaches Deutsch auf die Entwicklung

bull eines reflektierten Verstaumlndnisses in der Auseinandersetzung mit Literatur Sach-texten Theater Film und Medien aus verschiedenen kulturellen und historischenKontexten

bull aumlsthetischer Sensibilitaumlt in der analysierenden interpretierenden gestaltendenAuseinandersetzung mit literarischen Werken

bull einer ethisch fundierten Haltung durch die reflektierte und multiperspektivischeAuseinandersetzung mit dem kulturell Anderen in Vergangenheit und Gegenwartsowie

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Aufgaben und Ziele des Faches

bull methodischer Faumlhigkeiten und Fertigkeiten die zielgerichtetes selbststaumlndigesund selbstorganisiertes Arbeiten beinhalten

Das Fach Deutsch foumlrdert Einsichten in das System und die Funktionen der Sprachebaut die Faumlhigkeit zu adressaten- und situationsangemessener sprachlicher Kommu-nikation weiter aus Es unterstuumltzt die kompetente Erschlieszligung und Reflexion vonTexten und Medien und vermittelt ein fundiertes fachliches Orientierungswissen alsVoraussetzung fuumlr das Erreichen der fachspezifischen wissenschaftspropaumldeutischenGrundanforderungen In der Tradition des erweiterten Textbegriffs wird alles zeichen-haft Vermittelte dem Begriff Text zugeordnet sodass hierunter beispielsweise auchmuumlndliche Beitraumlge und mediale Produkte gefasst werden

Der Erwerb eines vertieften Orientierungswissens stellt sowohl die Grundlage fuumlrdie aktive Auseinandersetzung mit den Gegenstaumlnden des Faches als auch fuumlr das fach-liche Arbeiten mit Methoden zielgerichteten selbststaumlndigen und selbstorganisiertenArbeitens dar Im Fach Deutsch werden dabei vorrangig die Methoden des Verstehensund der intersubjektiven Verstaumlndigung uumlber unterschiedliche Lesarten von Textenweiterentwickelt

Thematisch orientiert sich die Arbeit im Deutschunterricht an historisch-gesellschaftli-chen Fragestellungen die die Schuumllerinnen und Schuumller zur Auseinandersetzung mit derGeschichte und zur Einsicht in die historisch-gesellschaftliche Bedingtheit von Spracheund Kommunikation Texten und Medien und zum Umgang mit ihnen befaumlhigen

Die Arbeit im Deutschunterricht knuumlpft an die realen lebensweltlichen Erfahrungender Schuumllerinnen und Schuumller an Sie beachtet als Bezugspunkt die zu erwerbendenGrundfertigkeiten fuumlr Studium Berufsausbildung und qualifizierte Teilhabe in dermoder-nen Arbeitswelt Der Deutschunterricht schafft durch die Entwicklung eines kulturellenGedaumlchtnisses die Voraussetzung fuumlr eine aktive Teilhabe am kulturellen Leben und traumlgtdamit zur Persoumlnlichkeitsbildung mit dem Ziel eines erweiterten und vertieften Selbst-und Weltverstaumlndnisses bei Ein herausfordernder und abwechslungsreicher Umgangmit den fachlichen Gegenstaumlnden foumlrdert sprachlich-kuumlnstlerische Ausdrucksfaumlhigkeitund kann zur Unterstuumltzung von Lesefreude beitragen

Auf der Basis von Fachwissen und grundlegender Kompetenzen aus der Sekundar-stufe I ist die Arbeit in der gymnasialen Oberstufe durch eine houmlhere Komplexitaumlt derProzesse und Gegenstaumlnde gekennzeichnet In der Qualifikationsphase wird die Anfor-derungsstruktur der Kompetenzerwartungen noch einmal nach grundlegendem underhoumlhtem Anforderungsniveau differenziert Dabei kommt dem Bereich der Reflexionsowie der Eigenstaumlndigkeit des Arbeitens zunehmend eine besondere Bedeutung zu

In der Einfuumlhrungsphase wird das in der Sekundarstufe I erworbene Wissen undKoumlnnen gefestigt begrifflich systematisiert und erweitert um in der Qualifikationsphase

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Aufgaben und Ziele des Faches

erfolgreich arbeiten zu koumlnnenWaumlhrend der Qualifikationsphase vermittelt der Grundkurs in allen Bereichen des Fa-

ches zentrale Einsichten und Faumlhigkeiten So wird die uumlber die Schulzeit hinaus benoumltigteproduktive und rezeptive Text- und Gespraumlchskompetenz gesichert

Im Leistungskurs wird staumlrker vernetzt und vermehrt wissenschaftspropaumldeutischgearbeitet indemauf einembreiter gespanntenGegenstandsfeld gedankliche Vertiefungmethodische Reflexion und konzeptionelle Einordnung ein houmlheres Gewicht erhalten

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen im Grundsatz in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Anknuumlpfend an die in Kapitel 1 dargelegte uumlbergreifende fachliche Kompetenz werdenim Folgenden die zentralen Prozesse und Gegenstaumlnde als Kompetenzbereiche undInhaltsfelder beschrieben Diese dienen im Weiteren als Gliederungskategorien fuumlr dieKompetenzerwartungen am Ende der Einfuumlhrungsphase und am Ende der Qualifikati-onsphase

Kompetenzbereiche

Vor diesem Hintergrund strukturiert der Kernlehrplan durch die Unterscheidung derKompetenzbereiche bdquoRezeptionldquo und bdquoProduktionldquo idealtypisch die vielfaumlltigen Pro-zesse in denen fachliches Lernen stattfindet Beim Kompetenzerwerb im Unterrichtverschraumlnken sich rezeptive und produktive Prozesse Dabei zeigt sich der Grad desKompetenzerwerbs auch im Bereich der Rezeption vornehmlich in muumlndlichen undschriftlichen Produkten Aus diesemGrund sind die Kompetenzerwartungen auch im Be-reich Rezeption vielfach so operationalisiert dass hiermit in Aufgaben konkrete Produkteangesteuert werden koumlnnen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429Medien

Rezeption

Produktion

Inhaltsfelder und Kompetenzbereiche

Lesen

Zuhoumlren

Schreiben

Sprechen

Reflektierenund Beurteilen

Rezeption Im Kompetenzbereich Rezeption werden die Prozesse benannt die dieAufnahme und Verarbeitung von schriftlicher bzw muumlndlicher Kommunikation kenn-zeichnen Beim bdquoLesenldquo als Rezeptionsprozess geht es dabei vor allem um selbststaumlndigesErschlieszligen von komplexen Texten wobei der Erfassung von Informationen sowie derenVerknuumlpfung und Einordnung eine besondere Bedeutung zukommt Dabei werden un-ter Ruumlckgriff auf einen erweiterten Textbegriff auch unterschiedliche mediale Produkteeinbezogen Das bdquoZuhoumlrenldquo als Rezeptionsprozess bezieht sich auf gesprochene bzwauditiv uumlbermittelte Sprechhandlungen die durch Unmittelbarkeit Fluumlchtigkeit und ggfInteraktivitaumlt gekennzeichnet sind Neben den grundlegenden Verstehens- und Verar-beitungsleistungen beim Lesen und Zuhoumlren gewinnen in der gymnasialen Oberstufezunehmend auch die damit unmittelbar verknuumlpften Prozesse der bdquoReflexion und Be-wertungldquo an Bedeutung die insbesondere im Rahmen von vertieften Analysevorgaumlngenzum Tragen kommen

Produktion Im Kompetenzbereich Produktion werden die Prozesse des Schreibensund Sprechens zusammengefuumlhrt die sich auf die Gestaltung schriftlicher bzw muumlndli-cher Kommunikation beziehen Beim Schreiben als Produktionsprozess geht es dabei vorallem um das konzeptgeleitete Verfassen von kohaumlrenten Texten in Bezug auf komplexefachliche Fragestellungen und anspruchsvolle Primaumlrtexte Dabei stehen zielgerichte-tes inhaltliches Strukturieren sowie eine adaumlquate sprachliche Form im VordergrundBeim Sprechen als Produktionsprozess steht die sachgerechte und adressatenbezogeneGestaltung der unmittelbaren muumlndlichen Kommunikation im Mittelpunkt Fuumlr dengesamten Kompetenzbereich der Produktion werden in der gymnasialen Oberstufe Re-

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

flexion und Bewertung zunehmendwichtiger um zu einer fundierten kritieriengestuumltztenEinschaumltzung von Produktionsvorgaumlngen und Produktionsergebnissen zu gelangen

Inhaltsfelder

Kompetenzen entwickeln sich in der Auseinandersetzung mit konkreten Inhalten DerLehrplan strukturiert die Vielfalt moumlglicher Inhalte in vier Inhaltsfelder denen zentralefachliche Gegenstaumlnde zugeordnet sind Eine solche Strukturierung stellt nicht denAnspruch trennscharf zu sein da Gegenstaumlnde jeweils hinsichtlich einer spezifischeninhaltlichen Perspektive betrachtet werden ohne dass relevante Aspekte anderer Berei-che damit ausgeschlossen sind Fuumlr das Fach Deutsch sind in der gymnasialen Oberstufefolgende Inhaltsfelder konstituierend

Inhaltsfeld 983426 Sprache Die Sprache als strukturiertes System von Regeln und derfunktionale Sprachgebrauch als sprachliches Handeln stehen im Mittelpunkt diesesInhaltsfeldes Aspekte des muumlndlichen wie schriftlichen Sprachgebrauchs ruumlcken hierin den fachlichen Fokus Reflexion uumlber Sprache bezieht sich auf Fragen des formal-richtigen und funktional adaumlquaten Umgangs mit Sprache auf die Komplexitaumlt und Viel-falt der sprachlichen Ausdrucksformen sowie auf die historischen Wandlungsprozesseder deutschen Sprache Daneben werden die kulturelle Bedeutung der Sprachfaumlhigkeitdes Menschen und Erklaumlrungsansaumltze der Spracherwerbsforschung beleuchtet

Inhaltsfeld 983427 Texte Das Inhaltsfeld Texte markiert den zentralen Lerngegenstanddes Deutschunterrichts Texte in einem breiten thematischen Spektrum sind Vermittlervon Wissen und stellen zugleich die Grundlage fuumlr fachgerechte Verstehensprozesseund methodisch reflektierte Operationen im Deutschunterricht dar Haumlufig bilden sieden Ausgangspunkt fuumlr vertiefende Anschlusskommunikation Ein erweiterter Textbe-griff umfasst dabei muumlndliche und schriftliche Textformen kontinuierliche wie auchdiskontinuierliche Texte und medial-aumlsthetische Gestaltungen Gegenstand in der gym-nasialen Oberstufe sind literarische Texte verschiedener Gattungen und historisch-gesellschaftlicher Entstehungszusammenhaumlnge wie auch anspruchsvolle fachbezogeneSachtexte die sich in der Art der Themenentfaltung und vorherrschenden Textfunktionunterscheiden

Inhaltsfeld 983428 Kommunikation Im Inhaltsfeld Kommunikation konzentriert sich derfachliche Zugriff auf die Interaktions- und Verstaumlndigungsprozesse zwischen mehreren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Kommunikationspartnern die Gelingensbedingungen fuumlr erfolgreiche Verstaumlndigungund Ursachen fuumlr Kommunikationsstoumlrungen Kommunikationsvorgaumlnge bilden sich inliterarischen Darstellungen ab und werden auch in lebensweltlichen Zusammenhaumlngenunter Beruumlcksichtigung intentionaler und situativer Aspekte analysiert und reflektiertDies wird durch die Auseinandersetzung mit kommunikationswissenschaftlichen Theori-en und Modellen unterstuumltzt

Inhaltsfeld 983429 Medien Im Inhaltsfeld Medien wird der Aspekt der medialen Aufbe-reitung und Vermittlung von Informationen und Botschaften in den Blick genommenBetrachtet werden einerseits die spezifischen Gestaltungsweisen undWirkungspotenzia-le unterschiedlicher medialer Angebote Sowohl traditionelle als auch moderne digitaleMedien werden hier im Hinblick auf verschiedene Nutzungsbereiche betrachtet An-dererseits geht es um den Aspekt der Medienkritik bei dem auch unter Ruumlckgriff aufMedientheorien Einfluumlsse auf den Rezipienten sowie die gesellschaftliche Bedeutung vonMedien zum Gegenstand kritischer Reflexion werden Schlieszliglich macht der Deutschun-terricht auch funktionsgerechte und zielgerichtete Medienanwendung ndash insbesondereder digitalen Medien ndash bei der Darstellung Praumlsentation und Gestaltung zum Gegen-stand

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende der Einfuumlhrungsphaseuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Methoden der Informationsentnahme aus muumlndlichen und schriftlichen Texten inverschiedenen medialen Erscheinungsformen sicher anwenden

fachlich angemessene analytische Zugaumlnge zu Sprache Texten Kommunikationund Medien entwickeln

Verfahren der Textuntersuchung unterscheiden diese angemessen einsetzen unddie Ergebnisse zu einer Textdeutung zusammenfuumlhren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in Abhaumlngigkeit von ihrem jeweiligen Kontext beurteilen

eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte uumlberpruumlfen und kriteriengeleitetbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten und das Produktuumlberarbeiten

formal sicher und stilistisch angemessen eigene schriftliche und muumlndliche Textedem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten entwickeln und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktional anwenden

Ruumlckmeldungen kriterienorientiert und konstruktiv formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Funktionen und Strukturmerkmale der Sprache

Sprachvarietaumlten am Beispiel von Fachsprache

Aspekte der Sprachentwicklung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Ebenen von Sprache (phonologischemorphematische syntaktischesemantische und pragmatische Aspekte) unterscheiden

unterschiedliche sprachliche Elemente im Hinblick auf ihre informierende argu-mentierende oder appellierende Wirkung erlaumlutern

Sprachvarietaumlten erlaumlutern und deren Funktion an Beispielen der Fachsprachebeschreiben

aktuelle Entwicklungen in der deutschen Sprache und ihre sozio-kulturelle Be-dingtheit erklaumlren

sprachliche Gestaltungsmittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten identifizie-ren deren Bedeutung fuumlr die Textaussage erlaumlutern und ihre Wirkung kriterien-orientiert beurteilen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Sachverhalte sprachlich angemessen darstellen

sprechgestaltende Mittel funktional in muumlndlichen Texten (referierend argumen-tierend oder persuasiv) einsetzen

weitgehend selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Krite-rien (u a stilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbei-ten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

Drama (eine Ganzschrift)

Erzaumlhltexte

lyrische Texte in einem thematischen Zusammenhang

Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten und diese fuumlr die Textre-zeption nutzen

den Zusammenhang von Teilaspekten und dem Textganzen zur Sicherung desinhaltlichen Zusammenhangs herausarbeiten (lokale und globale Kohaumlrenz)

dramatische erzaumlhlende sowie lyrische Texte unter Beruumlcksichtigung grundlegen-der Strukturmerkmale der jeweiligen literarischen Gattung analysieren und dabeieine in sich schluumlssige Deutung (Sinnkonstruktion) entwickeln

die Bedeutung historisch-gesellschaftlicher Bezuumlge eines literarischen Werkes anBeispielen aufzeigen

Sachtexte in ihrer Abhaumlngigkeit von Situation Adressat und Textfunktion unter-scheiden

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte mithilfe textimmanen-ter Aspekte und textuumlbergreifender Informationen analysieren

den Wirklichkeitsmodus eines Textes anhand von Fiktionalitaumltssignalen identifizie-ren

Texte im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung beur-teilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

zielgerichtet verschiedene Textmuster bei der Erstellung von analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten und beim produktionsorientierten Schrei-ben einsetzen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

in ihren muumlndlichen und schriftlichen Analysetexten beschreibende deutendeund wertende Aussagen unterscheiden

Analyseergebnisse durch angemessene und formal korrekte Textbelege (ZitateVerweise Textparaphrasen) absichern

in ihren Analysetexten zwischen Ergebnissen textimmanenter Untersuchungsver-fahren und dem Einbezug textuumlbergreifender Informationen unterscheiden

literarische Texte und Sachtexte mithilfe textgestaltender Schreibverfahren (u aErgaumlnzung Weiterfuumlhrung Verfremdung) analysieren

literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

ihre Texte unter Beruumlcksichtigung der Kommunikationssituation des Adressatenund der Funktion gestalten

Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht protokollieren

fuumlr die zielgerichtete Uumlberarbeitung von Texten die Qualitaumlt von Texten undTextentwuumlrfen kriterienorientiert beurteilen

ihre Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben unddie besonderen Herausforderungen identifizieren

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

Kommunikationsmodelle

Gespraumlchsanalyse

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachbezogener Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

Kommunikationsprozesse aus Alltagssituationen anhand zweier unterschiedlicherKommunikationsmodelle erlaumlutern

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Gespraumlch Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen)beurteilen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlr gelingende Kommu-nikation auf einer metakommunikativen Ebene identifizieren und mithilfe dieserErkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

die Darstellung von Gespraumlchssituationen in literarischen Texten unter Beachtungvon kommunikationstheoretischen Aspekten analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung in rhetorisch ausge-stalteter Kommunikation identifizieren

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit auf andere beziehen

Beitraumlge und Rollen in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikati-onssituationen sach- und adressatengerecht gestalten

sach- und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung der Zuhoumlrermotivation ndashkomplexe Beitraumlge (u a Referat Arbeitsergebnisse) praumlsentieren

Mimik Gestik Betonung und Artikulation in eigenen komplexen Redebeitraumlgenfunktional einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

digitale Medien und ihr Einfluss auf Kommunikation

Sendeformate in audiovisuellen Medien

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sachgerecht und kritisch zwischen Methoden der Informationsbeschaffung unter-scheiden fuumlr fachbezogene Aufgabenstellungen in Bibliotheken und im Internetrecherchieren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

die mediale Vermittlungsweise von Texten ndash audiovisuelle Medien und interak-tive Medien ndash als konstitutiv fuumlr Gestaltung Aussage und Wirkung eines Textesherausarbeiten

Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u a Internet-Communities) alspotenziell oumlffentlicher Kommunikation (u a Verfuumlgbarkeit Aufhebung von Privat-heit Langfristigkeit etwaige Konsequenzen fuumlr Bewerbungssituationen) erlaumluternund beurteilen

ein typisches Sendeformat (z B Serie Show Nachrichtensendung) in audiovisuel-len Medien in Bezug auf Struktur Inhalt und handelnde Personen analysieren undBeeinflussungspotenziale in Bezug auf Nutzerinnen und Nutzer kriterienorientiertbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

selbststaumlndig Praumlsentationen unter funktionaler Nutzung neuer Medien (Praumlsen-tationssoftware) erstellen

selbststaumlndig und sachgerecht Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichenund diskontinuierlichen Texten mithilfe von Textverarbeitungssoftware darstellen

mediale Gestaltungen zu literarischen Texten entwickeln

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen in einem konstruktiven kriterienorientierten Feedback beurteilen

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstu-fe II uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden ndash jeweilsgetrennt fuumlr den Grundkurs und den Leistungskurs ndash zunaumlchst uumlbergeordnete Kompe-tenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlichinhaltsfeldbezogen konkretisiert

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

51

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung

des Landes Nordrhein-WestfalenNr 1013

Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule

Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die Faumlcher Deutsch Kunst Musik und Sport

RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung

v 14 8 2013 ndash 532-6031506-110656

Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hiermitKernlehrplaumlne fuumlr die Faumlcher Deutsch Kunst Musik und Sport gemaumlszlig sect29 SchulG(BASS 1-1) festgesetzt

Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft

Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort

Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo

Heft 4701 Kernlehrplan DeutschHeft 4703 Kernlehrplan KunstHeft 4702 Kernlehrplan MusikHeft 4734 Kernlehrplan Sport

Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten

Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft

bull Lehrplan Deutsch RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 1)

bull Lehrplan Kunst RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 3)

bull Lehrplan Musik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 2)

bull Lehrplan Sport RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 30)

Inhalt

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99

1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 141421 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 151522 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Einfuumlhrungsphase 181823 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Qualifikationsphase 2424231 Grundkurs 2525232 Leistungskurs 3131

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 3838

4 Abiturpruumlfung 4444

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 4949

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

9

Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

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1 Aufgaben und Ziele des Faches

Innerhalb des sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Aufgabenfeldes der gymnasialenOberstufe besitzen die Faumlcher Deutsch Kunst Musik und Literatur neben ihrer fach-spezifischen Ausrichtung Gemeinsamkeiten Sie leisten innerhalb des Faumlcherkanons derSekundarstufe II wesentliche Beitraumlge zur ganzheitlichen Persoumlnlichkeitsentwicklungdie die Wahrnehmung Gestaltung und Reflexion der Vielgestaltigkeit von Kultur undLebenswirklichkeit umfassen

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Aufgabenfeldes imRah-men der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter-und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesellschafts- und naturwissenschaftlichenFeldern sowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Das Fach Deutsch leistet einen grundlegenden Beitrag zur Kompetenzentwicklungauf dem Weg zur allgemeinen Hochschulreife Schuumllerinnen und Schuumller erwerben imDeutschunterricht der gymnasialen Oberstufe eine vertiefte rezeptive und produktiveText- und Gespraumlchskompetenz und erweitern ihr literarhistorisches und aumlsthetischesBewusstsein Mit dieser uumlbergreifenden fachlichen Kompetenz richten sich die Ziele desFaches Deutsch auf die Entwicklung

bull eines reflektierten Verstaumlndnisses in der Auseinandersetzung mit Literatur Sach-texten Theater Film und Medien aus verschiedenen kulturellen und historischenKontexten

bull aumlsthetischer Sensibilitaumlt in der analysierenden interpretierenden gestaltendenAuseinandersetzung mit literarischen Werken

bull einer ethisch fundierten Haltung durch die reflektierte und multiperspektivischeAuseinandersetzung mit dem kulturell Anderen in Vergangenheit und Gegenwartsowie

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Aufgaben und Ziele des Faches

bull methodischer Faumlhigkeiten und Fertigkeiten die zielgerichtetes selbststaumlndigesund selbstorganisiertes Arbeiten beinhalten

Das Fach Deutsch foumlrdert Einsichten in das System und die Funktionen der Sprachebaut die Faumlhigkeit zu adressaten- und situationsangemessener sprachlicher Kommu-nikation weiter aus Es unterstuumltzt die kompetente Erschlieszligung und Reflexion vonTexten und Medien und vermittelt ein fundiertes fachliches Orientierungswissen alsVoraussetzung fuumlr das Erreichen der fachspezifischen wissenschaftspropaumldeutischenGrundanforderungen In der Tradition des erweiterten Textbegriffs wird alles zeichen-haft Vermittelte dem Begriff Text zugeordnet sodass hierunter beispielsweise auchmuumlndliche Beitraumlge und mediale Produkte gefasst werden

Der Erwerb eines vertieften Orientierungswissens stellt sowohl die Grundlage fuumlrdie aktive Auseinandersetzung mit den Gegenstaumlnden des Faches als auch fuumlr das fach-liche Arbeiten mit Methoden zielgerichteten selbststaumlndigen und selbstorganisiertenArbeitens dar Im Fach Deutsch werden dabei vorrangig die Methoden des Verstehensund der intersubjektiven Verstaumlndigung uumlber unterschiedliche Lesarten von Textenweiterentwickelt

Thematisch orientiert sich die Arbeit im Deutschunterricht an historisch-gesellschaftli-chen Fragestellungen die die Schuumllerinnen und Schuumller zur Auseinandersetzung mit derGeschichte und zur Einsicht in die historisch-gesellschaftliche Bedingtheit von Spracheund Kommunikation Texten und Medien und zum Umgang mit ihnen befaumlhigen

Die Arbeit im Deutschunterricht knuumlpft an die realen lebensweltlichen Erfahrungender Schuumllerinnen und Schuumller an Sie beachtet als Bezugspunkt die zu erwerbendenGrundfertigkeiten fuumlr Studium Berufsausbildung und qualifizierte Teilhabe in dermoder-nen Arbeitswelt Der Deutschunterricht schafft durch die Entwicklung eines kulturellenGedaumlchtnisses die Voraussetzung fuumlr eine aktive Teilhabe am kulturellen Leben und traumlgtdamit zur Persoumlnlichkeitsbildung mit dem Ziel eines erweiterten und vertieften Selbst-und Weltverstaumlndnisses bei Ein herausfordernder und abwechslungsreicher Umgangmit den fachlichen Gegenstaumlnden foumlrdert sprachlich-kuumlnstlerische Ausdrucksfaumlhigkeitund kann zur Unterstuumltzung von Lesefreude beitragen

Auf der Basis von Fachwissen und grundlegender Kompetenzen aus der Sekundar-stufe I ist die Arbeit in der gymnasialen Oberstufe durch eine houmlhere Komplexitaumlt derProzesse und Gegenstaumlnde gekennzeichnet In der Qualifikationsphase wird die Anfor-derungsstruktur der Kompetenzerwartungen noch einmal nach grundlegendem underhoumlhtem Anforderungsniveau differenziert Dabei kommt dem Bereich der Reflexionsowie der Eigenstaumlndigkeit des Arbeitens zunehmend eine besondere Bedeutung zu

In der Einfuumlhrungsphase wird das in der Sekundarstufe I erworbene Wissen undKoumlnnen gefestigt begrifflich systematisiert und erweitert um in der Qualifikationsphase

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Aufgaben und Ziele des Faches

erfolgreich arbeiten zu koumlnnenWaumlhrend der Qualifikationsphase vermittelt der Grundkurs in allen Bereichen des Fa-

ches zentrale Einsichten und Faumlhigkeiten So wird die uumlber die Schulzeit hinaus benoumltigteproduktive und rezeptive Text- und Gespraumlchskompetenz gesichert

Im Leistungskurs wird staumlrker vernetzt und vermehrt wissenschaftspropaumldeutischgearbeitet indemauf einembreiter gespanntenGegenstandsfeld gedankliche Vertiefungmethodische Reflexion und konzeptionelle Einordnung ein houmlheres Gewicht erhalten

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

14

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen im Grundsatz in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Anknuumlpfend an die in Kapitel 1 dargelegte uumlbergreifende fachliche Kompetenz werdenim Folgenden die zentralen Prozesse und Gegenstaumlnde als Kompetenzbereiche undInhaltsfelder beschrieben Diese dienen im Weiteren als Gliederungskategorien fuumlr dieKompetenzerwartungen am Ende der Einfuumlhrungsphase und am Ende der Qualifikati-onsphase

Kompetenzbereiche

Vor diesem Hintergrund strukturiert der Kernlehrplan durch die Unterscheidung derKompetenzbereiche bdquoRezeptionldquo und bdquoProduktionldquo idealtypisch die vielfaumlltigen Pro-zesse in denen fachliches Lernen stattfindet Beim Kompetenzerwerb im Unterrichtverschraumlnken sich rezeptive und produktive Prozesse Dabei zeigt sich der Grad desKompetenzerwerbs auch im Bereich der Rezeption vornehmlich in muumlndlichen undschriftlichen Produkten Aus diesemGrund sind die Kompetenzerwartungen auch im Be-reich Rezeption vielfach so operationalisiert dass hiermit in Aufgaben konkrete Produkteangesteuert werden koumlnnen

15

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429Medien

Rezeption

Produktion

Inhaltsfelder und Kompetenzbereiche

Lesen

Zuhoumlren

Schreiben

Sprechen

Reflektierenund Beurteilen

Rezeption Im Kompetenzbereich Rezeption werden die Prozesse benannt die dieAufnahme und Verarbeitung von schriftlicher bzw muumlndlicher Kommunikation kenn-zeichnen Beim bdquoLesenldquo als Rezeptionsprozess geht es dabei vor allem um selbststaumlndigesErschlieszligen von komplexen Texten wobei der Erfassung von Informationen sowie derenVerknuumlpfung und Einordnung eine besondere Bedeutung zukommt Dabei werden un-ter Ruumlckgriff auf einen erweiterten Textbegriff auch unterschiedliche mediale Produkteeinbezogen Das bdquoZuhoumlrenldquo als Rezeptionsprozess bezieht sich auf gesprochene bzwauditiv uumlbermittelte Sprechhandlungen die durch Unmittelbarkeit Fluumlchtigkeit und ggfInteraktivitaumlt gekennzeichnet sind Neben den grundlegenden Verstehens- und Verar-beitungsleistungen beim Lesen und Zuhoumlren gewinnen in der gymnasialen Oberstufezunehmend auch die damit unmittelbar verknuumlpften Prozesse der bdquoReflexion und Be-wertungldquo an Bedeutung die insbesondere im Rahmen von vertieften Analysevorgaumlngenzum Tragen kommen

Produktion Im Kompetenzbereich Produktion werden die Prozesse des Schreibensund Sprechens zusammengefuumlhrt die sich auf die Gestaltung schriftlicher bzw muumlndli-cher Kommunikation beziehen Beim Schreiben als Produktionsprozess geht es dabei vorallem um das konzeptgeleitete Verfassen von kohaumlrenten Texten in Bezug auf komplexefachliche Fragestellungen und anspruchsvolle Primaumlrtexte Dabei stehen zielgerichte-tes inhaltliches Strukturieren sowie eine adaumlquate sprachliche Form im VordergrundBeim Sprechen als Produktionsprozess steht die sachgerechte und adressatenbezogeneGestaltung der unmittelbaren muumlndlichen Kommunikation im Mittelpunkt Fuumlr dengesamten Kompetenzbereich der Produktion werden in der gymnasialen Oberstufe Re-

16

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

flexion und Bewertung zunehmendwichtiger um zu einer fundierten kritieriengestuumltztenEinschaumltzung von Produktionsvorgaumlngen und Produktionsergebnissen zu gelangen

Inhaltsfelder

Kompetenzen entwickeln sich in der Auseinandersetzung mit konkreten Inhalten DerLehrplan strukturiert die Vielfalt moumlglicher Inhalte in vier Inhaltsfelder denen zentralefachliche Gegenstaumlnde zugeordnet sind Eine solche Strukturierung stellt nicht denAnspruch trennscharf zu sein da Gegenstaumlnde jeweils hinsichtlich einer spezifischeninhaltlichen Perspektive betrachtet werden ohne dass relevante Aspekte anderer Berei-che damit ausgeschlossen sind Fuumlr das Fach Deutsch sind in der gymnasialen Oberstufefolgende Inhaltsfelder konstituierend

Inhaltsfeld 983426 Sprache Die Sprache als strukturiertes System von Regeln und derfunktionale Sprachgebrauch als sprachliches Handeln stehen im Mittelpunkt diesesInhaltsfeldes Aspekte des muumlndlichen wie schriftlichen Sprachgebrauchs ruumlcken hierin den fachlichen Fokus Reflexion uumlber Sprache bezieht sich auf Fragen des formal-richtigen und funktional adaumlquaten Umgangs mit Sprache auf die Komplexitaumlt und Viel-falt der sprachlichen Ausdrucksformen sowie auf die historischen Wandlungsprozesseder deutschen Sprache Daneben werden die kulturelle Bedeutung der Sprachfaumlhigkeitdes Menschen und Erklaumlrungsansaumltze der Spracherwerbsforschung beleuchtet

Inhaltsfeld 983427 Texte Das Inhaltsfeld Texte markiert den zentralen Lerngegenstanddes Deutschunterrichts Texte in einem breiten thematischen Spektrum sind Vermittlervon Wissen und stellen zugleich die Grundlage fuumlr fachgerechte Verstehensprozesseund methodisch reflektierte Operationen im Deutschunterricht dar Haumlufig bilden sieden Ausgangspunkt fuumlr vertiefende Anschlusskommunikation Ein erweiterter Textbe-griff umfasst dabei muumlndliche und schriftliche Textformen kontinuierliche wie auchdiskontinuierliche Texte und medial-aumlsthetische Gestaltungen Gegenstand in der gym-nasialen Oberstufe sind literarische Texte verschiedener Gattungen und historisch-gesellschaftlicher Entstehungszusammenhaumlnge wie auch anspruchsvolle fachbezogeneSachtexte die sich in der Art der Themenentfaltung und vorherrschenden Textfunktionunterscheiden

Inhaltsfeld 983428 Kommunikation Im Inhaltsfeld Kommunikation konzentriert sich derfachliche Zugriff auf die Interaktions- und Verstaumlndigungsprozesse zwischen mehreren

17

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Kommunikationspartnern die Gelingensbedingungen fuumlr erfolgreiche Verstaumlndigungund Ursachen fuumlr Kommunikationsstoumlrungen Kommunikationsvorgaumlnge bilden sich inliterarischen Darstellungen ab und werden auch in lebensweltlichen Zusammenhaumlngenunter Beruumlcksichtigung intentionaler und situativer Aspekte analysiert und reflektiertDies wird durch die Auseinandersetzung mit kommunikationswissenschaftlichen Theori-en und Modellen unterstuumltzt

Inhaltsfeld 983429 Medien Im Inhaltsfeld Medien wird der Aspekt der medialen Aufbe-reitung und Vermittlung von Informationen und Botschaften in den Blick genommenBetrachtet werden einerseits die spezifischen Gestaltungsweisen undWirkungspotenzia-le unterschiedlicher medialer Angebote Sowohl traditionelle als auch moderne digitaleMedien werden hier im Hinblick auf verschiedene Nutzungsbereiche betrachtet An-dererseits geht es um den Aspekt der Medienkritik bei dem auch unter Ruumlckgriff aufMedientheorien Einfluumlsse auf den Rezipienten sowie die gesellschaftliche Bedeutung vonMedien zum Gegenstand kritischer Reflexion werden Schlieszliglich macht der Deutschun-terricht auch funktionsgerechte und zielgerichtete Medienanwendung ndash insbesondereder digitalen Medien ndash bei der Darstellung Praumlsentation und Gestaltung zum Gegen-stand

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende der Einfuumlhrungsphaseuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Methoden der Informationsentnahme aus muumlndlichen und schriftlichen Texten inverschiedenen medialen Erscheinungsformen sicher anwenden

fachlich angemessene analytische Zugaumlnge zu Sprache Texten Kommunikationund Medien entwickeln

Verfahren der Textuntersuchung unterscheiden diese angemessen einsetzen unddie Ergebnisse zu einer Textdeutung zusammenfuumlhren

18

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in Abhaumlngigkeit von ihrem jeweiligen Kontext beurteilen

eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte uumlberpruumlfen und kriteriengeleitetbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten und das Produktuumlberarbeiten

formal sicher und stilistisch angemessen eigene schriftliche und muumlndliche Textedem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten entwickeln und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktional anwenden

Ruumlckmeldungen kriterienorientiert und konstruktiv formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

19

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Funktionen und Strukturmerkmale der Sprache

Sprachvarietaumlten am Beispiel von Fachsprache

Aspekte der Sprachentwicklung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Ebenen von Sprache (phonologischemorphematische syntaktischesemantische und pragmatische Aspekte) unterscheiden

unterschiedliche sprachliche Elemente im Hinblick auf ihre informierende argu-mentierende oder appellierende Wirkung erlaumlutern

Sprachvarietaumlten erlaumlutern und deren Funktion an Beispielen der Fachsprachebeschreiben

aktuelle Entwicklungen in der deutschen Sprache und ihre sozio-kulturelle Be-dingtheit erklaumlren

sprachliche Gestaltungsmittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten identifizie-ren deren Bedeutung fuumlr die Textaussage erlaumlutern und ihre Wirkung kriterien-orientiert beurteilen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Sachverhalte sprachlich angemessen darstellen

sprechgestaltende Mittel funktional in muumlndlichen Texten (referierend argumen-tierend oder persuasiv) einsetzen

weitgehend selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Krite-rien (u a stilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbei-ten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

Drama (eine Ganzschrift)

Erzaumlhltexte

lyrische Texte in einem thematischen Zusammenhang

Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten und diese fuumlr die Textre-zeption nutzen

den Zusammenhang von Teilaspekten und dem Textganzen zur Sicherung desinhaltlichen Zusammenhangs herausarbeiten (lokale und globale Kohaumlrenz)

dramatische erzaumlhlende sowie lyrische Texte unter Beruumlcksichtigung grundlegen-der Strukturmerkmale der jeweiligen literarischen Gattung analysieren und dabeieine in sich schluumlssige Deutung (Sinnkonstruktion) entwickeln

die Bedeutung historisch-gesellschaftlicher Bezuumlge eines literarischen Werkes anBeispielen aufzeigen

Sachtexte in ihrer Abhaumlngigkeit von Situation Adressat und Textfunktion unter-scheiden

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte mithilfe textimmanen-ter Aspekte und textuumlbergreifender Informationen analysieren

den Wirklichkeitsmodus eines Textes anhand von Fiktionalitaumltssignalen identifizie-ren

Texte im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung beur-teilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

zielgerichtet verschiedene Textmuster bei der Erstellung von analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten und beim produktionsorientierten Schrei-ben einsetzen

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

in ihren muumlndlichen und schriftlichen Analysetexten beschreibende deutendeund wertende Aussagen unterscheiden

Analyseergebnisse durch angemessene und formal korrekte Textbelege (ZitateVerweise Textparaphrasen) absichern

in ihren Analysetexten zwischen Ergebnissen textimmanenter Untersuchungsver-fahren und dem Einbezug textuumlbergreifender Informationen unterscheiden

literarische Texte und Sachtexte mithilfe textgestaltender Schreibverfahren (u aErgaumlnzung Weiterfuumlhrung Verfremdung) analysieren

literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

ihre Texte unter Beruumlcksichtigung der Kommunikationssituation des Adressatenund der Funktion gestalten

Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht protokollieren

fuumlr die zielgerichtete Uumlberarbeitung von Texten die Qualitaumlt von Texten undTextentwuumlrfen kriterienorientiert beurteilen

ihre Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben unddie besonderen Herausforderungen identifizieren

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

Kommunikationsmodelle

Gespraumlchsanalyse

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachbezogener Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

Kommunikationsprozesse aus Alltagssituationen anhand zweier unterschiedlicherKommunikationsmodelle erlaumlutern

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Gespraumlch Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen)beurteilen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlr gelingende Kommu-nikation auf einer metakommunikativen Ebene identifizieren und mithilfe dieserErkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

die Darstellung von Gespraumlchssituationen in literarischen Texten unter Beachtungvon kommunikationstheoretischen Aspekten analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung in rhetorisch ausge-stalteter Kommunikation identifizieren

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit auf andere beziehen

Beitraumlge und Rollen in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikati-onssituationen sach- und adressatengerecht gestalten

sach- und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung der Zuhoumlrermotivation ndashkomplexe Beitraumlge (u a Referat Arbeitsergebnisse) praumlsentieren

Mimik Gestik Betonung und Artikulation in eigenen komplexen Redebeitraumlgenfunktional einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

digitale Medien und ihr Einfluss auf Kommunikation

Sendeformate in audiovisuellen Medien

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sachgerecht und kritisch zwischen Methoden der Informationsbeschaffung unter-scheiden fuumlr fachbezogene Aufgabenstellungen in Bibliotheken und im Internetrecherchieren

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

die mediale Vermittlungsweise von Texten ndash audiovisuelle Medien und interak-tive Medien ndash als konstitutiv fuumlr Gestaltung Aussage und Wirkung eines Textesherausarbeiten

Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u a Internet-Communities) alspotenziell oumlffentlicher Kommunikation (u a Verfuumlgbarkeit Aufhebung von Privat-heit Langfristigkeit etwaige Konsequenzen fuumlr Bewerbungssituationen) erlaumluternund beurteilen

ein typisches Sendeformat (z B Serie Show Nachrichtensendung) in audiovisuel-len Medien in Bezug auf Struktur Inhalt und handelnde Personen analysieren undBeeinflussungspotenziale in Bezug auf Nutzerinnen und Nutzer kriterienorientiertbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

selbststaumlndig Praumlsentationen unter funktionaler Nutzung neuer Medien (Praumlsen-tationssoftware) erstellen

selbststaumlndig und sachgerecht Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichenund diskontinuierlichen Texten mithilfe von Textverarbeitungssoftware darstellen

mediale Gestaltungen zu literarischen Texten entwickeln

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen in einem konstruktiven kriterienorientierten Feedback beurteilen

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstu-fe II uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden ndash jeweilsgetrennt fuumlr den Grundkurs und den Leistungskurs ndash zunaumlchst uumlbergeordnete Kompe-tenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlichinhaltsfeldbezogen konkretisiert

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Inhalt

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99

1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 141421 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 151522 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Einfuumlhrungsphase 181823 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der

Qualifikationsphase 2424231 Grundkurs 2525232 Leistungskurs 3131

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 3838

4 Abiturpruumlfung 4444

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 4949

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

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Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

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1 Aufgaben und Ziele des Faches

Innerhalb des sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Aufgabenfeldes der gymnasialenOberstufe besitzen die Faumlcher Deutsch Kunst Musik und Literatur neben ihrer fach-spezifischen Ausrichtung Gemeinsamkeiten Sie leisten innerhalb des Faumlcherkanons derSekundarstufe II wesentliche Beitraumlge zur ganzheitlichen Persoumlnlichkeitsentwicklungdie die Wahrnehmung Gestaltung und Reflexion der Vielgestaltigkeit von Kultur undLebenswirklichkeit umfassen

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Aufgabenfeldes imRah-men der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter-und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesellschafts- und naturwissenschaftlichenFeldern sowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Das Fach Deutsch leistet einen grundlegenden Beitrag zur Kompetenzentwicklungauf dem Weg zur allgemeinen Hochschulreife Schuumllerinnen und Schuumller erwerben imDeutschunterricht der gymnasialen Oberstufe eine vertiefte rezeptive und produktiveText- und Gespraumlchskompetenz und erweitern ihr literarhistorisches und aumlsthetischesBewusstsein Mit dieser uumlbergreifenden fachlichen Kompetenz richten sich die Ziele desFaches Deutsch auf die Entwicklung

bull eines reflektierten Verstaumlndnisses in der Auseinandersetzung mit Literatur Sach-texten Theater Film und Medien aus verschiedenen kulturellen und historischenKontexten

bull aumlsthetischer Sensibilitaumlt in der analysierenden interpretierenden gestaltendenAuseinandersetzung mit literarischen Werken

bull einer ethisch fundierten Haltung durch die reflektierte und multiperspektivischeAuseinandersetzung mit dem kulturell Anderen in Vergangenheit und Gegenwartsowie

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Aufgaben und Ziele des Faches

bull methodischer Faumlhigkeiten und Fertigkeiten die zielgerichtetes selbststaumlndigesund selbstorganisiertes Arbeiten beinhalten

Das Fach Deutsch foumlrdert Einsichten in das System und die Funktionen der Sprachebaut die Faumlhigkeit zu adressaten- und situationsangemessener sprachlicher Kommu-nikation weiter aus Es unterstuumltzt die kompetente Erschlieszligung und Reflexion vonTexten und Medien und vermittelt ein fundiertes fachliches Orientierungswissen alsVoraussetzung fuumlr das Erreichen der fachspezifischen wissenschaftspropaumldeutischenGrundanforderungen In der Tradition des erweiterten Textbegriffs wird alles zeichen-haft Vermittelte dem Begriff Text zugeordnet sodass hierunter beispielsweise auchmuumlndliche Beitraumlge und mediale Produkte gefasst werden

Der Erwerb eines vertieften Orientierungswissens stellt sowohl die Grundlage fuumlrdie aktive Auseinandersetzung mit den Gegenstaumlnden des Faches als auch fuumlr das fach-liche Arbeiten mit Methoden zielgerichteten selbststaumlndigen und selbstorganisiertenArbeitens dar Im Fach Deutsch werden dabei vorrangig die Methoden des Verstehensund der intersubjektiven Verstaumlndigung uumlber unterschiedliche Lesarten von Textenweiterentwickelt

Thematisch orientiert sich die Arbeit im Deutschunterricht an historisch-gesellschaftli-chen Fragestellungen die die Schuumllerinnen und Schuumller zur Auseinandersetzung mit derGeschichte und zur Einsicht in die historisch-gesellschaftliche Bedingtheit von Spracheund Kommunikation Texten und Medien und zum Umgang mit ihnen befaumlhigen

Die Arbeit im Deutschunterricht knuumlpft an die realen lebensweltlichen Erfahrungender Schuumllerinnen und Schuumller an Sie beachtet als Bezugspunkt die zu erwerbendenGrundfertigkeiten fuumlr Studium Berufsausbildung und qualifizierte Teilhabe in dermoder-nen Arbeitswelt Der Deutschunterricht schafft durch die Entwicklung eines kulturellenGedaumlchtnisses die Voraussetzung fuumlr eine aktive Teilhabe am kulturellen Leben und traumlgtdamit zur Persoumlnlichkeitsbildung mit dem Ziel eines erweiterten und vertieften Selbst-und Weltverstaumlndnisses bei Ein herausfordernder und abwechslungsreicher Umgangmit den fachlichen Gegenstaumlnden foumlrdert sprachlich-kuumlnstlerische Ausdrucksfaumlhigkeitund kann zur Unterstuumltzung von Lesefreude beitragen

Auf der Basis von Fachwissen und grundlegender Kompetenzen aus der Sekundar-stufe I ist die Arbeit in der gymnasialen Oberstufe durch eine houmlhere Komplexitaumlt derProzesse und Gegenstaumlnde gekennzeichnet In der Qualifikationsphase wird die Anfor-derungsstruktur der Kompetenzerwartungen noch einmal nach grundlegendem underhoumlhtem Anforderungsniveau differenziert Dabei kommt dem Bereich der Reflexionsowie der Eigenstaumlndigkeit des Arbeitens zunehmend eine besondere Bedeutung zu

In der Einfuumlhrungsphase wird das in der Sekundarstufe I erworbene Wissen undKoumlnnen gefestigt begrifflich systematisiert und erweitert um in der Qualifikationsphase

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Aufgaben und Ziele des Faches

erfolgreich arbeiten zu koumlnnenWaumlhrend der Qualifikationsphase vermittelt der Grundkurs in allen Bereichen des Fa-

ches zentrale Einsichten und Faumlhigkeiten So wird die uumlber die Schulzeit hinaus benoumltigteproduktive und rezeptive Text- und Gespraumlchskompetenz gesichert

Im Leistungskurs wird staumlrker vernetzt und vermehrt wissenschaftspropaumldeutischgearbeitet indemauf einembreiter gespanntenGegenstandsfeld gedankliche Vertiefungmethodische Reflexion und konzeptionelle Einordnung ein houmlheres Gewicht erhalten

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen im Grundsatz in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Anknuumlpfend an die in Kapitel 1 dargelegte uumlbergreifende fachliche Kompetenz werdenim Folgenden die zentralen Prozesse und Gegenstaumlnde als Kompetenzbereiche undInhaltsfelder beschrieben Diese dienen im Weiteren als Gliederungskategorien fuumlr dieKompetenzerwartungen am Ende der Einfuumlhrungsphase und am Ende der Qualifikati-onsphase

Kompetenzbereiche

Vor diesem Hintergrund strukturiert der Kernlehrplan durch die Unterscheidung derKompetenzbereiche bdquoRezeptionldquo und bdquoProduktionldquo idealtypisch die vielfaumlltigen Pro-zesse in denen fachliches Lernen stattfindet Beim Kompetenzerwerb im Unterrichtverschraumlnken sich rezeptive und produktive Prozesse Dabei zeigt sich der Grad desKompetenzerwerbs auch im Bereich der Rezeption vornehmlich in muumlndlichen undschriftlichen Produkten Aus diesemGrund sind die Kompetenzerwartungen auch im Be-reich Rezeption vielfach so operationalisiert dass hiermit in Aufgaben konkrete Produkteangesteuert werden koumlnnen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429Medien

Rezeption

Produktion

Inhaltsfelder und Kompetenzbereiche

Lesen

Zuhoumlren

Schreiben

Sprechen

Reflektierenund Beurteilen

Rezeption Im Kompetenzbereich Rezeption werden die Prozesse benannt die dieAufnahme und Verarbeitung von schriftlicher bzw muumlndlicher Kommunikation kenn-zeichnen Beim bdquoLesenldquo als Rezeptionsprozess geht es dabei vor allem um selbststaumlndigesErschlieszligen von komplexen Texten wobei der Erfassung von Informationen sowie derenVerknuumlpfung und Einordnung eine besondere Bedeutung zukommt Dabei werden un-ter Ruumlckgriff auf einen erweiterten Textbegriff auch unterschiedliche mediale Produkteeinbezogen Das bdquoZuhoumlrenldquo als Rezeptionsprozess bezieht sich auf gesprochene bzwauditiv uumlbermittelte Sprechhandlungen die durch Unmittelbarkeit Fluumlchtigkeit und ggfInteraktivitaumlt gekennzeichnet sind Neben den grundlegenden Verstehens- und Verar-beitungsleistungen beim Lesen und Zuhoumlren gewinnen in der gymnasialen Oberstufezunehmend auch die damit unmittelbar verknuumlpften Prozesse der bdquoReflexion und Be-wertungldquo an Bedeutung die insbesondere im Rahmen von vertieften Analysevorgaumlngenzum Tragen kommen

Produktion Im Kompetenzbereich Produktion werden die Prozesse des Schreibensund Sprechens zusammengefuumlhrt die sich auf die Gestaltung schriftlicher bzw muumlndli-cher Kommunikation beziehen Beim Schreiben als Produktionsprozess geht es dabei vorallem um das konzeptgeleitete Verfassen von kohaumlrenten Texten in Bezug auf komplexefachliche Fragestellungen und anspruchsvolle Primaumlrtexte Dabei stehen zielgerichte-tes inhaltliches Strukturieren sowie eine adaumlquate sprachliche Form im VordergrundBeim Sprechen als Produktionsprozess steht die sachgerechte und adressatenbezogeneGestaltung der unmittelbaren muumlndlichen Kommunikation im Mittelpunkt Fuumlr dengesamten Kompetenzbereich der Produktion werden in der gymnasialen Oberstufe Re-

16

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

flexion und Bewertung zunehmendwichtiger um zu einer fundierten kritieriengestuumltztenEinschaumltzung von Produktionsvorgaumlngen und Produktionsergebnissen zu gelangen

Inhaltsfelder

Kompetenzen entwickeln sich in der Auseinandersetzung mit konkreten Inhalten DerLehrplan strukturiert die Vielfalt moumlglicher Inhalte in vier Inhaltsfelder denen zentralefachliche Gegenstaumlnde zugeordnet sind Eine solche Strukturierung stellt nicht denAnspruch trennscharf zu sein da Gegenstaumlnde jeweils hinsichtlich einer spezifischeninhaltlichen Perspektive betrachtet werden ohne dass relevante Aspekte anderer Berei-che damit ausgeschlossen sind Fuumlr das Fach Deutsch sind in der gymnasialen Oberstufefolgende Inhaltsfelder konstituierend

Inhaltsfeld 983426 Sprache Die Sprache als strukturiertes System von Regeln und derfunktionale Sprachgebrauch als sprachliches Handeln stehen im Mittelpunkt diesesInhaltsfeldes Aspekte des muumlndlichen wie schriftlichen Sprachgebrauchs ruumlcken hierin den fachlichen Fokus Reflexion uumlber Sprache bezieht sich auf Fragen des formal-richtigen und funktional adaumlquaten Umgangs mit Sprache auf die Komplexitaumlt und Viel-falt der sprachlichen Ausdrucksformen sowie auf die historischen Wandlungsprozesseder deutschen Sprache Daneben werden die kulturelle Bedeutung der Sprachfaumlhigkeitdes Menschen und Erklaumlrungsansaumltze der Spracherwerbsforschung beleuchtet

Inhaltsfeld 983427 Texte Das Inhaltsfeld Texte markiert den zentralen Lerngegenstanddes Deutschunterrichts Texte in einem breiten thematischen Spektrum sind Vermittlervon Wissen und stellen zugleich die Grundlage fuumlr fachgerechte Verstehensprozesseund methodisch reflektierte Operationen im Deutschunterricht dar Haumlufig bilden sieden Ausgangspunkt fuumlr vertiefende Anschlusskommunikation Ein erweiterter Textbe-griff umfasst dabei muumlndliche und schriftliche Textformen kontinuierliche wie auchdiskontinuierliche Texte und medial-aumlsthetische Gestaltungen Gegenstand in der gym-nasialen Oberstufe sind literarische Texte verschiedener Gattungen und historisch-gesellschaftlicher Entstehungszusammenhaumlnge wie auch anspruchsvolle fachbezogeneSachtexte die sich in der Art der Themenentfaltung und vorherrschenden Textfunktionunterscheiden

Inhaltsfeld 983428 Kommunikation Im Inhaltsfeld Kommunikation konzentriert sich derfachliche Zugriff auf die Interaktions- und Verstaumlndigungsprozesse zwischen mehreren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Kommunikationspartnern die Gelingensbedingungen fuumlr erfolgreiche Verstaumlndigungund Ursachen fuumlr Kommunikationsstoumlrungen Kommunikationsvorgaumlnge bilden sich inliterarischen Darstellungen ab und werden auch in lebensweltlichen Zusammenhaumlngenunter Beruumlcksichtigung intentionaler und situativer Aspekte analysiert und reflektiertDies wird durch die Auseinandersetzung mit kommunikationswissenschaftlichen Theori-en und Modellen unterstuumltzt

Inhaltsfeld 983429 Medien Im Inhaltsfeld Medien wird der Aspekt der medialen Aufbe-reitung und Vermittlung von Informationen und Botschaften in den Blick genommenBetrachtet werden einerseits die spezifischen Gestaltungsweisen undWirkungspotenzia-le unterschiedlicher medialer Angebote Sowohl traditionelle als auch moderne digitaleMedien werden hier im Hinblick auf verschiedene Nutzungsbereiche betrachtet An-dererseits geht es um den Aspekt der Medienkritik bei dem auch unter Ruumlckgriff aufMedientheorien Einfluumlsse auf den Rezipienten sowie die gesellschaftliche Bedeutung vonMedien zum Gegenstand kritischer Reflexion werden Schlieszliglich macht der Deutschun-terricht auch funktionsgerechte und zielgerichtete Medienanwendung ndash insbesondereder digitalen Medien ndash bei der Darstellung Praumlsentation und Gestaltung zum Gegen-stand

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende der Einfuumlhrungsphaseuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Methoden der Informationsentnahme aus muumlndlichen und schriftlichen Texten inverschiedenen medialen Erscheinungsformen sicher anwenden

fachlich angemessene analytische Zugaumlnge zu Sprache Texten Kommunikationund Medien entwickeln

Verfahren der Textuntersuchung unterscheiden diese angemessen einsetzen unddie Ergebnisse zu einer Textdeutung zusammenfuumlhren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in Abhaumlngigkeit von ihrem jeweiligen Kontext beurteilen

eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte uumlberpruumlfen und kriteriengeleitetbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten und das Produktuumlberarbeiten

formal sicher und stilistisch angemessen eigene schriftliche und muumlndliche Textedem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten entwickeln und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktional anwenden

Ruumlckmeldungen kriterienorientiert und konstruktiv formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Funktionen und Strukturmerkmale der Sprache

Sprachvarietaumlten am Beispiel von Fachsprache

Aspekte der Sprachentwicklung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Ebenen von Sprache (phonologischemorphematische syntaktischesemantische und pragmatische Aspekte) unterscheiden

unterschiedliche sprachliche Elemente im Hinblick auf ihre informierende argu-mentierende oder appellierende Wirkung erlaumlutern

Sprachvarietaumlten erlaumlutern und deren Funktion an Beispielen der Fachsprachebeschreiben

aktuelle Entwicklungen in der deutschen Sprache und ihre sozio-kulturelle Be-dingtheit erklaumlren

sprachliche Gestaltungsmittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten identifizie-ren deren Bedeutung fuumlr die Textaussage erlaumlutern und ihre Wirkung kriterien-orientiert beurteilen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Sachverhalte sprachlich angemessen darstellen

sprechgestaltende Mittel funktional in muumlndlichen Texten (referierend argumen-tierend oder persuasiv) einsetzen

weitgehend selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Krite-rien (u a stilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbei-ten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

Drama (eine Ganzschrift)

Erzaumlhltexte

lyrische Texte in einem thematischen Zusammenhang

Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten und diese fuumlr die Textre-zeption nutzen

den Zusammenhang von Teilaspekten und dem Textganzen zur Sicherung desinhaltlichen Zusammenhangs herausarbeiten (lokale und globale Kohaumlrenz)

dramatische erzaumlhlende sowie lyrische Texte unter Beruumlcksichtigung grundlegen-der Strukturmerkmale der jeweiligen literarischen Gattung analysieren und dabeieine in sich schluumlssige Deutung (Sinnkonstruktion) entwickeln

die Bedeutung historisch-gesellschaftlicher Bezuumlge eines literarischen Werkes anBeispielen aufzeigen

Sachtexte in ihrer Abhaumlngigkeit von Situation Adressat und Textfunktion unter-scheiden

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte mithilfe textimmanen-ter Aspekte und textuumlbergreifender Informationen analysieren

den Wirklichkeitsmodus eines Textes anhand von Fiktionalitaumltssignalen identifizie-ren

Texte im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung beur-teilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

zielgerichtet verschiedene Textmuster bei der Erstellung von analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten und beim produktionsorientierten Schrei-ben einsetzen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

in ihren muumlndlichen und schriftlichen Analysetexten beschreibende deutendeund wertende Aussagen unterscheiden

Analyseergebnisse durch angemessene und formal korrekte Textbelege (ZitateVerweise Textparaphrasen) absichern

in ihren Analysetexten zwischen Ergebnissen textimmanenter Untersuchungsver-fahren und dem Einbezug textuumlbergreifender Informationen unterscheiden

literarische Texte und Sachtexte mithilfe textgestaltender Schreibverfahren (u aErgaumlnzung Weiterfuumlhrung Verfremdung) analysieren

literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

ihre Texte unter Beruumlcksichtigung der Kommunikationssituation des Adressatenund der Funktion gestalten

Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht protokollieren

fuumlr die zielgerichtete Uumlberarbeitung von Texten die Qualitaumlt von Texten undTextentwuumlrfen kriterienorientiert beurteilen

ihre Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben unddie besonderen Herausforderungen identifizieren

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

Kommunikationsmodelle

Gespraumlchsanalyse

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachbezogener Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

Kommunikationsprozesse aus Alltagssituationen anhand zweier unterschiedlicherKommunikationsmodelle erlaumlutern

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Gespraumlch Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen)beurteilen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlr gelingende Kommu-nikation auf einer metakommunikativen Ebene identifizieren und mithilfe dieserErkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

die Darstellung von Gespraumlchssituationen in literarischen Texten unter Beachtungvon kommunikationstheoretischen Aspekten analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung in rhetorisch ausge-stalteter Kommunikation identifizieren

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit auf andere beziehen

Beitraumlge und Rollen in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikati-onssituationen sach- und adressatengerecht gestalten

sach- und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung der Zuhoumlrermotivation ndashkomplexe Beitraumlge (u a Referat Arbeitsergebnisse) praumlsentieren

Mimik Gestik Betonung und Artikulation in eigenen komplexen Redebeitraumlgenfunktional einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

digitale Medien und ihr Einfluss auf Kommunikation

Sendeformate in audiovisuellen Medien

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sachgerecht und kritisch zwischen Methoden der Informationsbeschaffung unter-scheiden fuumlr fachbezogene Aufgabenstellungen in Bibliotheken und im Internetrecherchieren

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

die mediale Vermittlungsweise von Texten ndash audiovisuelle Medien und interak-tive Medien ndash als konstitutiv fuumlr Gestaltung Aussage und Wirkung eines Textesherausarbeiten

Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u a Internet-Communities) alspotenziell oumlffentlicher Kommunikation (u a Verfuumlgbarkeit Aufhebung von Privat-heit Langfristigkeit etwaige Konsequenzen fuumlr Bewerbungssituationen) erlaumluternund beurteilen

ein typisches Sendeformat (z B Serie Show Nachrichtensendung) in audiovisuel-len Medien in Bezug auf Struktur Inhalt und handelnde Personen analysieren undBeeinflussungspotenziale in Bezug auf Nutzerinnen und Nutzer kriterienorientiertbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

selbststaumlndig Praumlsentationen unter funktionaler Nutzung neuer Medien (Praumlsen-tationssoftware) erstellen

selbststaumlndig und sachgerecht Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichenund diskontinuierlichen Texten mithilfe von Textverarbeitungssoftware darstellen

mediale Gestaltungen zu literarischen Texten entwickeln

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen in einem konstruktiven kriterienorientierten Feedback beurteilen

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstu-fe II uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden ndash jeweilsgetrennt fuumlr den Grundkurs und den Leistungskurs ndash zunaumlchst uumlbergeordnete Kompe-tenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlichinhaltsfeldbezogen konkretisiert

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 7: GOSt KLP Deutsch - schulentwicklung.nrw.de · AufgabenundZieledesFaches •methodischerFähigkeitenundFertigkeiten,diezielgerichtetes,selbstständiges …

Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne

bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen

bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind

bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben

bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind

bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und

bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern

Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem

9

Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

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1 Aufgaben und Ziele des Faches

Innerhalb des sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Aufgabenfeldes der gymnasialenOberstufe besitzen die Faumlcher Deutsch Kunst Musik und Literatur neben ihrer fach-spezifischen Ausrichtung Gemeinsamkeiten Sie leisten innerhalb des Faumlcherkanons derSekundarstufe II wesentliche Beitraumlge zur ganzheitlichen Persoumlnlichkeitsentwicklungdie die Wahrnehmung Gestaltung und Reflexion der Vielgestaltigkeit von Kultur undLebenswirklichkeit umfassen

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Aufgabenfeldes imRah-men der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter-und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesellschafts- und naturwissenschaftlichenFeldern sowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Das Fach Deutsch leistet einen grundlegenden Beitrag zur Kompetenzentwicklungauf dem Weg zur allgemeinen Hochschulreife Schuumllerinnen und Schuumller erwerben imDeutschunterricht der gymnasialen Oberstufe eine vertiefte rezeptive und produktiveText- und Gespraumlchskompetenz und erweitern ihr literarhistorisches und aumlsthetischesBewusstsein Mit dieser uumlbergreifenden fachlichen Kompetenz richten sich die Ziele desFaches Deutsch auf die Entwicklung

bull eines reflektierten Verstaumlndnisses in der Auseinandersetzung mit Literatur Sach-texten Theater Film und Medien aus verschiedenen kulturellen und historischenKontexten

bull aumlsthetischer Sensibilitaumlt in der analysierenden interpretierenden gestaltendenAuseinandersetzung mit literarischen Werken

bull einer ethisch fundierten Haltung durch die reflektierte und multiperspektivischeAuseinandersetzung mit dem kulturell Anderen in Vergangenheit und Gegenwartsowie

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Aufgaben und Ziele des Faches

bull methodischer Faumlhigkeiten und Fertigkeiten die zielgerichtetes selbststaumlndigesund selbstorganisiertes Arbeiten beinhalten

Das Fach Deutsch foumlrdert Einsichten in das System und die Funktionen der Sprachebaut die Faumlhigkeit zu adressaten- und situationsangemessener sprachlicher Kommu-nikation weiter aus Es unterstuumltzt die kompetente Erschlieszligung und Reflexion vonTexten und Medien und vermittelt ein fundiertes fachliches Orientierungswissen alsVoraussetzung fuumlr das Erreichen der fachspezifischen wissenschaftspropaumldeutischenGrundanforderungen In der Tradition des erweiterten Textbegriffs wird alles zeichen-haft Vermittelte dem Begriff Text zugeordnet sodass hierunter beispielsweise auchmuumlndliche Beitraumlge und mediale Produkte gefasst werden

Der Erwerb eines vertieften Orientierungswissens stellt sowohl die Grundlage fuumlrdie aktive Auseinandersetzung mit den Gegenstaumlnden des Faches als auch fuumlr das fach-liche Arbeiten mit Methoden zielgerichteten selbststaumlndigen und selbstorganisiertenArbeitens dar Im Fach Deutsch werden dabei vorrangig die Methoden des Verstehensund der intersubjektiven Verstaumlndigung uumlber unterschiedliche Lesarten von Textenweiterentwickelt

Thematisch orientiert sich die Arbeit im Deutschunterricht an historisch-gesellschaftli-chen Fragestellungen die die Schuumllerinnen und Schuumller zur Auseinandersetzung mit derGeschichte und zur Einsicht in die historisch-gesellschaftliche Bedingtheit von Spracheund Kommunikation Texten und Medien und zum Umgang mit ihnen befaumlhigen

Die Arbeit im Deutschunterricht knuumlpft an die realen lebensweltlichen Erfahrungender Schuumllerinnen und Schuumller an Sie beachtet als Bezugspunkt die zu erwerbendenGrundfertigkeiten fuumlr Studium Berufsausbildung und qualifizierte Teilhabe in dermoder-nen Arbeitswelt Der Deutschunterricht schafft durch die Entwicklung eines kulturellenGedaumlchtnisses die Voraussetzung fuumlr eine aktive Teilhabe am kulturellen Leben und traumlgtdamit zur Persoumlnlichkeitsbildung mit dem Ziel eines erweiterten und vertieften Selbst-und Weltverstaumlndnisses bei Ein herausfordernder und abwechslungsreicher Umgangmit den fachlichen Gegenstaumlnden foumlrdert sprachlich-kuumlnstlerische Ausdrucksfaumlhigkeitund kann zur Unterstuumltzung von Lesefreude beitragen

Auf der Basis von Fachwissen und grundlegender Kompetenzen aus der Sekundar-stufe I ist die Arbeit in der gymnasialen Oberstufe durch eine houmlhere Komplexitaumlt derProzesse und Gegenstaumlnde gekennzeichnet In der Qualifikationsphase wird die Anfor-derungsstruktur der Kompetenzerwartungen noch einmal nach grundlegendem underhoumlhtem Anforderungsniveau differenziert Dabei kommt dem Bereich der Reflexionsowie der Eigenstaumlndigkeit des Arbeitens zunehmend eine besondere Bedeutung zu

In der Einfuumlhrungsphase wird das in der Sekundarstufe I erworbene Wissen undKoumlnnen gefestigt begrifflich systematisiert und erweitert um in der Qualifikationsphase

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Aufgaben und Ziele des Faches

erfolgreich arbeiten zu koumlnnenWaumlhrend der Qualifikationsphase vermittelt der Grundkurs in allen Bereichen des Fa-

ches zentrale Einsichten und Faumlhigkeiten So wird die uumlber die Schulzeit hinaus benoumltigteproduktive und rezeptive Text- und Gespraumlchskompetenz gesichert

Im Leistungskurs wird staumlrker vernetzt und vermehrt wissenschaftspropaumldeutischgearbeitet indemauf einembreiter gespanntenGegenstandsfeld gedankliche Vertiefungmethodische Reflexion und konzeptionelle Einordnung ein houmlheres Gewicht erhalten

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

14

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen im Grundsatz in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Anknuumlpfend an die in Kapitel 1 dargelegte uumlbergreifende fachliche Kompetenz werdenim Folgenden die zentralen Prozesse und Gegenstaumlnde als Kompetenzbereiche undInhaltsfelder beschrieben Diese dienen im Weiteren als Gliederungskategorien fuumlr dieKompetenzerwartungen am Ende der Einfuumlhrungsphase und am Ende der Qualifikati-onsphase

Kompetenzbereiche

Vor diesem Hintergrund strukturiert der Kernlehrplan durch die Unterscheidung derKompetenzbereiche bdquoRezeptionldquo und bdquoProduktionldquo idealtypisch die vielfaumlltigen Pro-zesse in denen fachliches Lernen stattfindet Beim Kompetenzerwerb im Unterrichtverschraumlnken sich rezeptive und produktive Prozesse Dabei zeigt sich der Grad desKompetenzerwerbs auch im Bereich der Rezeption vornehmlich in muumlndlichen undschriftlichen Produkten Aus diesemGrund sind die Kompetenzerwartungen auch im Be-reich Rezeption vielfach so operationalisiert dass hiermit in Aufgaben konkrete Produkteangesteuert werden koumlnnen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429Medien

Rezeption

Produktion

Inhaltsfelder und Kompetenzbereiche

Lesen

Zuhoumlren

Schreiben

Sprechen

Reflektierenund Beurteilen

Rezeption Im Kompetenzbereich Rezeption werden die Prozesse benannt die dieAufnahme und Verarbeitung von schriftlicher bzw muumlndlicher Kommunikation kenn-zeichnen Beim bdquoLesenldquo als Rezeptionsprozess geht es dabei vor allem um selbststaumlndigesErschlieszligen von komplexen Texten wobei der Erfassung von Informationen sowie derenVerknuumlpfung und Einordnung eine besondere Bedeutung zukommt Dabei werden un-ter Ruumlckgriff auf einen erweiterten Textbegriff auch unterschiedliche mediale Produkteeinbezogen Das bdquoZuhoumlrenldquo als Rezeptionsprozess bezieht sich auf gesprochene bzwauditiv uumlbermittelte Sprechhandlungen die durch Unmittelbarkeit Fluumlchtigkeit und ggfInteraktivitaumlt gekennzeichnet sind Neben den grundlegenden Verstehens- und Verar-beitungsleistungen beim Lesen und Zuhoumlren gewinnen in der gymnasialen Oberstufezunehmend auch die damit unmittelbar verknuumlpften Prozesse der bdquoReflexion und Be-wertungldquo an Bedeutung die insbesondere im Rahmen von vertieften Analysevorgaumlngenzum Tragen kommen

Produktion Im Kompetenzbereich Produktion werden die Prozesse des Schreibensund Sprechens zusammengefuumlhrt die sich auf die Gestaltung schriftlicher bzw muumlndli-cher Kommunikation beziehen Beim Schreiben als Produktionsprozess geht es dabei vorallem um das konzeptgeleitete Verfassen von kohaumlrenten Texten in Bezug auf komplexefachliche Fragestellungen und anspruchsvolle Primaumlrtexte Dabei stehen zielgerichte-tes inhaltliches Strukturieren sowie eine adaumlquate sprachliche Form im VordergrundBeim Sprechen als Produktionsprozess steht die sachgerechte und adressatenbezogeneGestaltung der unmittelbaren muumlndlichen Kommunikation im Mittelpunkt Fuumlr dengesamten Kompetenzbereich der Produktion werden in der gymnasialen Oberstufe Re-

16

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

flexion und Bewertung zunehmendwichtiger um zu einer fundierten kritieriengestuumltztenEinschaumltzung von Produktionsvorgaumlngen und Produktionsergebnissen zu gelangen

Inhaltsfelder

Kompetenzen entwickeln sich in der Auseinandersetzung mit konkreten Inhalten DerLehrplan strukturiert die Vielfalt moumlglicher Inhalte in vier Inhaltsfelder denen zentralefachliche Gegenstaumlnde zugeordnet sind Eine solche Strukturierung stellt nicht denAnspruch trennscharf zu sein da Gegenstaumlnde jeweils hinsichtlich einer spezifischeninhaltlichen Perspektive betrachtet werden ohne dass relevante Aspekte anderer Berei-che damit ausgeschlossen sind Fuumlr das Fach Deutsch sind in der gymnasialen Oberstufefolgende Inhaltsfelder konstituierend

Inhaltsfeld 983426 Sprache Die Sprache als strukturiertes System von Regeln und derfunktionale Sprachgebrauch als sprachliches Handeln stehen im Mittelpunkt diesesInhaltsfeldes Aspekte des muumlndlichen wie schriftlichen Sprachgebrauchs ruumlcken hierin den fachlichen Fokus Reflexion uumlber Sprache bezieht sich auf Fragen des formal-richtigen und funktional adaumlquaten Umgangs mit Sprache auf die Komplexitaumlt und Viel-falt der sprachlichen Ausdrucksformen sowie auf die historischen Wandlungsprozesseder deutschen Sprache Daneben werden die kulturelle Bedeutung der Sprachfaumlhigkeitdes Menschen und Erklaumlrungsansaumltze der Spracherwerbsforschung beleuchtet

Inhaltsfeld 983427 Texte Das Inhaltsfeld Texte markiert den zentralen Lerngegenstanddes Deutschunterrichts Texte in einem breiten thematischen Spektrum sind Vermittlervon Wissen und stellen zugleich die Grundlage fuumlr fachgerechte Verstehensprozesseund methodisch reflektierte Operationen im Deutschunterricht dar Haumlufig bilden sieden Ausgangspunkt fuumlr vertiefende Anschlusskommunikation Ein erweiterter Textbe-griff umfasst dabei muumlndliche und schriftliche Textformen kontinuierliche wie auchdiskontinuierliche Texte und medial-aumlsthetische Gestaltungen Gegenstand in der gym-nasialen Oberstufe sind literarische Texte verschiedener Gattungen und historisch-gesellschaftlicher Entstehungszusammenhaumlnge wie auch anspruchsvolle fachbezogeneSachtexte die sich in der Art der Themenentfaltung und vorherrschenden Textfunktionunterscheiden

Inhaltsfeld 983428 Kommunikation Im Inhaltsfeld Kommunikation konzentriert sich derfachliche Zugriff auf die Interaktions- und Verstaumlndigungsprozesse zwischen mehreren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Kommunikationspartnern die Gelingensbedingungen fuumlr erfolgreiche Verstaumlndigungund Ursachen fuumlr Kommunikationsstoumlrungen Kommunikationsvorgaumlnge bilden sich inliterarischen Darstellungen ab und werden auch in lebensweltlichen Zusammenhaumlngenunter Beruumlcksichtigung intentionaler und situativer Aspekte analysiert und reflektiertDies wird durch die Auseinandersetzung mit kommunikationswissenschaftlichen Theori-en und Modellen unterstuumltzt

Inhaltsfeld 983429 Medien Im Inhaltsfeld Medien wird der Aspekt der medialen Aufbe-reitung und Vermittlung von Informationen und Botschaften in den Blick genommenBetrachtet werden einerseits die spezifischen Gestaltungsweisen undWirkungspotenzia-le unterschiedlicher medialer Angebote Sowohl traditionelle als auch moderne digitaleMedien werden hier im Hinblick auf verschiedene Nutzungsbereiche betrachtet An-dererseits geht es um den Aspekt der Medienkritik bei dem auch unter Ruumlckgriff aufMedientheorien Einfluumlsse auf den Rezipienten sowie die gesellschaftliche Bedeutung vonMedien zum Gegenstand kritischer Reflexion werden Schlieszliglich macht der Deutschun-terricht auch funktionsgerechte und zielgerichtete Medienanwendung ndash insbesondereder digitalen Medien ndash bei der Darstellung Praumlsentation und Gestaltung zum Gegen-stand

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende der Einfuumlhrungsphaseuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Methoden der Informationsentnahme aus muumlndlichen und schriftlichen Texten inverschiedenen medialen Erscheinungsformen sicher anwenden

fachlich angemessene analytische Zugaumlnge zu Sprache Texten Kommunikationund Medien entwickeln

Verfahren der Textuntersuchung unterscheiden diese angemessen einsetzen unddie Ergebnisse zu einer Textdeutung zusammenfuumlhren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in Abhaumlngigkeit von ihrem jeweiligen Kontext beurteilen

eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte uumlberpruumlfen und kriteriengeleitetbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten und das Produktuumlberarbeiten

formal sicher und stilistisch angemessen eigene schriftliche und muumlndliche Textedem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten entwickeln und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktional anwenden

Ruumlckmeldungen kriterienorientiert und konstruktiv formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

19

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Funktionen und Strukturmerkmale der Sprache

Sprachvarietaumlten am Beispiel von Fachsprache

Aspekte der Sprachentwicklung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Ebenen von Sprache (phonologischemorphematische syntaktischesemantische und pragmatische Aspekte) unterscheiden

unterschiedliche sprachliche Elemente im Hinblick auf ihre informierende argu-mentierende oder appellierende Wirkung erlaumlutern

Sprachvarietaumlten erlaumlutern und deren Funktion an Beispielen der Fachsprachebeschreiben

aktuelle Entwicklungen in der deutschen Sprache und ihre sozio-kulturelle Be-dingtheit erklaumlren

sprachliche Gestaltungsmittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten identifizie-ren deren Bedeutung fuumlr die Textaussage erlaumlutern und ihre Wirkung kriterien-orientiert beurteilen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Sachverhalte sprachlich angemessen darstellen

sprechgestaltende Mittel funktional in muumlndlichen Texten (referierend argumen-tierend oder persuasiv) einsetzen

weitgehend selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Krite-rien (u a stilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbei-ten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

Drama (eine Ganzschrift)

Erzaumlhltexte

lyrische Texte in einem thematischen Zusammenhang

Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten und diese fuumlr die Textre-zeption nutzen

den Zusammenhang von Teilaspekten und dem Textganzen zur Sicherung desinhaltlichen Zusammenhangs herausarbeiten (lokale und globale Kohaumlrenz)

dramatische erzaumlhlende sowie lyrische Texte unter Beruumlcksichtigung grundlegen-der Strukturmerkmale der jeweiligen literarischen Gattung analysieren und dabeieine in sich schluumlssige Deutung (Sinnkonstruktion) entwickeln

die Bedeutung historisch-gesellschaftlicher Bezuumlge eines literarischen Werkes anBeispielen aufzeigen

Sachtexte in ihrer Abhaumlngigkeit von Situation Adressat und Textfunktion unter-scheiden

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte mithilfe textimmanen-ter Aspekte und textuumlbergreifender Informationen analysieren

den Wirklichkeitsmodus eines Textes anhand von Fiktionalitaumltssignalen identifizie-ren

Texte im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung beur-teilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

zielgerichtet verschiedene Textmuster bei der Erstellung von analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten und beim produktionsorientierten Schrei-ben einsetzen

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

in ihren muumlndlichen und schriftlichen Analysetexten beschreibende deutendeund wertende Aussagen unterscheiden

Analyseergebnisse durch angemessene und formal korrekte Textbelege (ZitateVerweise Textparaphrasen) absichern

in ihren Analysetexten zwischen Ergebnissen textimmanenter Untersuchungsver-fahren und dem Einbezug textuumlbergreifender Informationen unterscheiden

literarische Texte und Sachtexte mithilfe textgestaltender Schreibverfahren (u aErgaumlnzung Weiterfuumlhrung Verfremdung) analysieren

literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

ihre Texte unter Beruumlcksichtigung der Kommunikationssituation des Adressatenund der Funktion gestalten

Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht protokollieren

fuumlr die zielgerichtete Uumlberarbeitung von Texten die Qualitaumlt von Texten undTextentwuumlrfen kriterienorientiert beurteilen

ihre Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben unddie besonderen Herausforderungen identifizieren

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

Kommunikationsmodelle

Gespraumlchsanalyse

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachbezogener Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

Kommunikationsprozesse aus Alltagssituationen anhand zweier unterschiedlicherKommunikationsmodelle erlaumlutern

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Gespraumlch Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen)beurteilen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlr gelingende Kommu-nikation auf einer metakommunikativen Ebene identifizieren und mithilfe dieserErkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

die Darstellung von Gespraumlchssituationen in literarischen Texten unter Beachtungvon kommunikationstheoretischen Aspekten analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung in rhetorisch ausge-stalteter Kommunikation identifizieren

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit auf andere beziehen

Beitraumlge und Rollen in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikati-onssituationen sach- und adressatengerecht gestalten

sach- und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung der Zuhoumlrermotivation ndashkomplexe Beitraumlge (u a Referat Arbeitsergebnisse) praumlsentieren

Mimik Gestik Betonung und Artikulation in eigenen komplexen Redebeitraumlgenfunktional einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

digitale Medien und ihr Einfluss auf Kommunikation

Sendeformate in audiovisuellen Medien

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sachgerecht und kritisch zwischen Methoden der Informationsbeschaffung unter-scheiden fuumlr fachbezogene Aufgabenstellungen in Bibliotheken und im Internetrecherchieren

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

die mediale Vermittlungsweise von Texten ndash audiovisuelle Medien und interak-tive Medien ndash als konstitutiv fuumlr Gestaltung Aussage und Wirkung eines Textesherausarbeiten

Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u a Internet-Communities) alspotenziell oumlffentlicher Kommunikation (u a Verfuumlgbarkeit Aufhebung von Privat-heit Langfristigkeit etwaige Konsequenzen fuumlr Bewerbungssituationen) erlaumluternund beurteilen

ein typisches Sendeformat (z B Serie Show Nachrichtensendung) in audiovisuel-len Medien in Bezug auf Struktur Inhalt und handelnde Personen analysieren undBeeinflussungspotenziale in Bezug auf Nutzerinnen und Nutzer kriterienorientiertbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

selbststaumlndig Praumlsentationen unter funktionaler Nutzung neuer Medien (Praumlsen-tationssoftware) erstellen

selbststaumlndig und sachgerecht Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichenund diskontinuierlichen Texten mithilfe von Textverarbeitungssoftware darstellen

mediale Gestaltungen zu literarischen Texten entwickeln

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen in einem konstruktiven kriterienorientierten Feedback beurteilen

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstu-fe II uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden ndash jeweilsgetrennt fuumlr den Grundkurs und den Leistungskurs ndash zunaumlchst uumlbergeordnete Kompe-tenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlichinhaltsfeldbezogen konkretisiert

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 8: GOSt KLP Deutsch - schulentwicklung.nrw.de · AufgabenundZieledesFaches •methodischerFähigkeitenundFertigkeiten,diezielgerichtetes,selbstständiges …

Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben

Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen

Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung

Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um

Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen

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1 Aufgaben und Ziele des Faches

Innerhalb des sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Aufgabenfeldes der gymnasialenOberstufe besitzen die Faumlcher Deutsch Kunst Musik und Literatur neben ihrer fach-spezifischen Ausrichtung Gemeinsamkeiten Sie leisten innerhalb des Faumlcherkanons derSekundarstufe II wesentliche Beitraumlge zur ganzheitlichen Persoumlnlichkeitsentwicklungdie die Wahrnehmung Gestaltung und Reflexion der Vielgestaltigkeit von Kultur undLebenswirklichkeit umfassen

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Aufgabenfeldes imRah-men der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter-und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesellschafts- und naturwissenschaftlichenFeldern sowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Das Fach Deutsch leistet einen grundlegenden Beitrag zur Kompetenzentwicklungauf dem Weg zur allgemeinen Hochschulreife Schuumllerinnen und Schuumller erwerben imDeutschunterricht der gymnasialen Oberstufe eine vertiefte rezeptive und produktiveText- und Gespraumlchskompetenz und erweitern ihr literarhistorisches und aumlsthetischesBewusstsein Mit dieser uumlbergreifenden fachlichen Kompetenz richten sich die Ziele desFaches Deutsch auf die Entwicklung

bull eines reflektierten Verstaumlndnisses in der Auseinandersetzung mit Literatur Sach-texten Theater Film und Medien aus verschiedenen kulturellen und historischenKontexten

bull aumlsthetischer Sensibilitaumlt in der analysierenden interpretierenden gestaltendenAuseinandersetzung mit literarischen Werken

bull einer ethisch fundierten Haltung durch die reflektierte und multiperspektivischeAuseinandersetzung mit dem kulturell Anderen in Vergangenheit und Gegenwartsowie

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Aufgaben und Ziele des Faches

bull methodischer Faumlhigkeiten und Fertigkeiten die zielgerichtetes selbststaumlndigesund selbstorganisiertes Arbeiten beinhalten

Das Fach Deutsch foumlrdert Einsichten in das System und die Funktionen der Sprachebaut die Faumlhigkeit zu adressaten- und situationsangemessener sprachlicher Kommu-nikation weiter aus Es unterstuumltzt die kompetente Erschlieszligung und Reflexion vonTexten und Medien und vermittelt ein fundiertes fachliches Orientierungswissen alsVoraussetzung fuumlr das Erreichen der fachspezifischen wissenschaftspropaumldeutischenGrundanforderungen In der Tradition des erweiterten Textbegriffs wird alles zeichen-haft Vermittelte dem Begriff Text zugeordnet sodass hierunter beispielsweise auchmuumlndliche Beitraumlge und mediale Produkte gefasst werden

Der Erwerb eines vertieften Orientierungswissens stellt sowohl die Grundlage fuumlrdie aktive Auseinandersetzung mit den Gegenstaumlnden des Faches als auch fuumlr das fach-liche Arbeiten mit Methoden zielgerichteten selbststaumlndigen und selbstorganisiertenArbeitens dar Im Fach Deutsch werden dabei vorrangig die Methoden des Verstehensund der intersubjektiven Verstaumlndigung uumlber unterschiedliche Lesarten von Textenweiterentwickelt

Thematisch orientiert sich die Arbeit im Deutschunterricht an historisch-gesellschaftli-chen Fragestellungen die die Schuumllerinnen und Schuumller zur Auseinandersetzung mit derGeschichte und zur Einsicht in die historisch-gesellschaftliche Bedingtheit von Spracheund Kommunikation Texten und Medien und zum Umgang mit ihnen befaumlhigen

Die Arbeit im Deutschunterricht knuumlpft an die realen lebensweltlichen Erfahrungender Schuumllerinnen und Schuumller an Sie beachtet als Bezugspunkt die zu erwerbendenGrundfertigkeiten fuumlr Studium Berufsausbildung und qualifizierte Teilhabe in dermoder-nen Arbeitswelt Der Deutschunterricht schafft durch die Entwicklung eines kulturellenGedaumlchtnisses die Voraussetzung fuumlr eine aktive Teilhabe am kulturellen Leben und traumlgtdamit zur Persoumlnlichkeitsbildung mit dem Ziel eines erweiterten und vertieften Selbst-und Weltverstaumlndnisses bei Ein herausfordernder und abwechslungsreicher Umgangmit den fachlichen Gegenstaumlnden foumlrdert sprachlich-kuumlnstlerische Ausdrucksfaumlhigkeitund kann zur Unterstuumltzung von Lesefreude beitragen

Auf der Basis von Fachwissen und grundlegender Kompetenzen aus der Sekundar-stufe I ist die Arbeit in der gymnasialen Oberstufe durch eine houmlhere Komplexitaumlt derProzesse und Gegenstaumlnde gekennzeichnet In der Qualifikationsphase wird die Anfor-derungsstruktur der Kompetenzerwartungen noch einmal nach grundlegendem underhoumlhtem Anforderungsniveau differenziert Dabei kommt dem Bereich der Reflexionsowie der Eigenstaumlndigkeit des Arbeitens zunehmend eine besondere Bedeutung zu

In der Einfuumlhrungsphase wird das in der Sekundarstufe I erworbene Wissen undKoumlnnen gefestigt begrifflich systematisiert und erweitert um in der Qualifikationsphase

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Aufgaben und Ziele des Faches

erfolgreich arbeiten zu koumlnnenWaumlhrend der Qualifikationsphase vermittelt der Grundkurs in allen Bereichen des Fa-

ches zentrale Einsichten und Faumlhigkeiten So wird die uumlber die Schulzeit hinaus benoumltigteproduktive und rezeptive Text- und Gespraumlchskompetenz gesichert

Im Leistungskurs wird staumlrker vernetzt und vermehrt wissenschaftspropaumldeutischgearbeitet indemauf einembreiter gespanntenGegenstandsfeld gedankliche Vertiefungmethodische Reflexion und konzeptionelle Einordnung ein houmlheres Gewicht erhalten

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen im Grundsatz in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Anknuumlpfend an die in Kapitel 1 dargelegte uumlbergreifende fachliche Kompetenz werdenim Folgenden die zentralen Prozesse und Gegenstaumlnde als Kompetenzbereiche undInhaltsfelder beschrieben Diese dienen im Weiteren als Gliederungskategorien fuumlr dieKompetenzerwartungen am Ende der Einfuumlhrungsphase und am Ende der Qualifikati-onsphase

Kompetenzbereiche

Vor diesem Hintergrund strukturiert der Kernlehrplan durch die Unterscheidung derKompetenzbereiche bdquoRezeptionldquo und bdquoProduktionldquo idealtypisch die vielfaumlltigen Pro-zesse in denen fachliches Lernen stattfindet Beim Kompetenzerwerb im Unterrichtverschraumlnken sich rezeptive und produktive Prozesse Dabei zeigt sich der Grad desKompetenzerwerbs auch im Bereich der Rezeption vornehmlich in muumlndlichen undschriftlichen Produkten Aus diesemGrund sind die Kompetenzerwartungen auch im Be-reich Rezeption vielfach so operationalisiert dass hiermit in Aufgaben konkrete Produkteangesteuert werden koumlnnen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429Medien

Rezeption

Produktion

Inhaltsfelder und Kompetenzbereiche

Lesen

Zuhoumlren

Schreiben

Sprechen

Reflektierenund Beurteilen

Rezeption Im Kompetenzbereich Rezeption werden die Prozesse benannt die dieAufnahme und Verarbeitung von schriftlicher bzw muumlndlicher Kommunikation kenn-zeichnen Beim bdquoLesenldquo als Rezeptionsprozess geht es dabei vor allem um selbststaumlndigesErschlieszligen von komplexen Texten wobei der Erfassung von Informationen sowie derenVerknuumlpfung und Einordnung eine besondere Bedeutung zukommt Dabei werden un-ter Ruumlckgriff auf einen erweiterten Textbegriff auch unterschiedliche mediale Produkteeinbezogen Das bdquoZuhoumlrenldquo als Rezeptionsprozess bezieht sich auf gesprochene bzwauditiv uumlbermittelte Sprechhandlungen die durch Unmittelbarkeit Fluumlchtigkeit und ggfInteraktivitaumlt gekennzeichnet sind Neben den grundlegenden Verstehens- und Verar-beitungsleistungen beim Lesen und Zuhoumlren gewinnen in der gymnasialen Oberstufezunehmend auch die damit unmittelbar verknuumlpften Prozesse der bdquoReflexion und Be-wertungldquo an Bedeutung die insbesondere im Rahmen von vertieften Analysevorgaumlngenzum Tragen kommen

Produktion Im Kompetenzbereich Produktion werden die Prozesse des Schreibensund Sprechens zusammengefuumlhrt die sich auf die Gestaltung schriftlicher bzw muumlndli-cher Kommunikation beziehen Beim Schreiben als Produktionsprozess geht es dabei vorallem um das konzeptgeleitete Verfassen von kohaumlrenten Texten in Bezug auf komplexefachliche Fragestellungen und anspruchsvolle Primaumlrtexte Dabei stehen zielgerichte-tes inhaltliches Strukturieren sowie eine adaumlquate sprachliche Form im VordergrundBeim Sprechen als Produktionsprozess steht die sachgerechte und adressatenbezogeneGestaltung der unmittelbaren muumlndlichen Kommunikation im Mittelpunkt Fuumlr dengesamten Kompetenzbereich der Produktion werden in der gymnasialen Oberstufe Re-

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

flexion und Bewertung zunehmendwichtiger um zu einer fundierten kritieriengestuumltztenEinschaumltzung von Produktionsvorgaumlngen und Produktionsergebnissen zu gelangen

Inhaltsfelder

Kompetenzen entwickeln sich in der Auseinandersetzung mit konkreten Inhalten DerLehrplan strukturiert die Vielfalt moumlglicher Inhalte in vier Inhaltsfelder denen zentralefachliche Gegenstaumlnde zugeordnet sind Eine solche Strukturierung stellt nicht denAnspruch trennscharf zu sein da Gegenstaumlnde jeweils hinsichtlich einer spezifischeninhaltlichen Perspektive betrachtet werden ohne dass relevante Aspekte anderer Berei-che damit ausgeschlossen sind Fuumlr das Fach Deutsch sind in der gymnasialen Oberstufefolgende Inhaltsfelder konstituierend

Inhaltsfeld 983426 Sprache Die Sprache als strukturiertes System von Regeln und derfunktionale Sprachgebrauch als sprachliches Handeln stehen im Mittelpunkt diesesInhaltsfeldes Aspekte des muumlndlichen wie schriftlichen Sprachgebrauchs ruumlcken hierin den fachlichen Fokus Reflexion uumlber Sprache bezieht sich auf Fragen des formal-richtigen und funktional adaumlquaten Umgangs mit Sprache auf die Komplexitaumlt und Viel-falt der sprachlichen Ausdrucksformen sowie auf die historischen Wandlungsprozesseder deutschen Sprache Daneben werden die kulturelle Bedeutung der Sprachfaumlhigkeitdes Menschen und Erklaumlrungsansaumltze der Spracherwerbsforschung beleuchtet

Inhaltsfeld 983427 Texte Das Inhaltsfeld Texte markiert den zentralen Lerngegenstanddes Deutschunterrichts Texte in einem breiten thematischen Spektrum sind Vermittlervon Wissen und stellen zugleich die Grundlage fuumlr fachgerechte Verstehensprozesseund methodisch reflektierte Operationen im Deutschunterricht dar Haumlufig bilden sieden Ausgangspunkt fuumlr vertiefende Anschlusskommunikation Ein erweiterter Textbe-griff umfasst dabei muumlndliche und schriftliche Textformen kontinuierliche wie auchdiskontinuierliche Texte und medial-aumlsthetische Gestaltungen Gegenstand in der gym-nasialen Oberstufe sind literarische Texte verschiedener Gattungen und historisch-gesellschaftlicher Entstehungszusammenhaumlnge wie auch anspruchsvolle fachbezogeneSachtexte die sich in der Art der Themenentfaltung und vorherrschenden Textfunktionunterscheiden

Inhaltsfeld 983428 Kommunikation Im Inhaltsfeld Kommunikation konzentriert sich derfachliche Zugriff auf die Interaktions- und Verstaumlndigungsprozesse zwischen mehreren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Kommunikationspartnern die Gelingensbedingungen fuumlr erfolgreiche Verstaumlndigungund Ursachen fuumlr Kommunikationsstoumlrungen Kommunikationsvorgaumlnge bilden sich inliterarischen Darstellungen ab und werden auch in lebensweltlichen Zusammenhaumlngenunter Beruumlcksichtigung intentionaler und situativer Aspekte analysiert und reflektiertDies wird durch die Auseinandersetzung mit kommunikationswissenschaftlichen Theori-en und Modellen unterstuumltzt

Inhaltsfeld 983429 Medien Im Inhaltsfeld Medien wird der Aspekt der medialen Aufbe-reitung und Vermittlung von Informationen und Botschaften in den Blick genommenBetrachtet werden einerseits die spezifischen Gestaltungsweisen undWirkungspotenzia-le unterschiedlicher medialer Angebote Sowohl traditionelle als auch moderne digitaleMedien werden hier im Hinblick auf verschiedene Nutzungsbereiche betrachtet An-dererseits geht es um den Aspekt der Medienkritik bei dem auch unter Ruumlckgriff aufMedientheorien Einfluumlsse auf den Rezipienten sowie die gesellschaftliche Bedeutung vonMedien zum Gegenstand kritischer Reflexion werden Schlieszliglich macht der Deutschun-terricht auch funktionsgerechte und zielgerichtete Medienanwendung ndash insbesondereder digitalen Medien ndash bei der Darstellung Praumlsentation und Gestaltung zum Gegen-stand

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende der Einfuumlhrungsphaseuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Methoden der Informationsentnahme aus muumlndlichen und schriftlichen Texten inverschiedenen medialen Erscheinungsformen sicher anwenden

fachlich angemessene analytische Zugaumlnge zu Sprache Texten Kommunikationund Medien entwickeln

Verfahren der Textuntersuchung unterscheiden diese angemessen einsetzen unddie Ergebnisse zu einer Textdeutung zusammenfuumlhren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in Abhaumlngigkeit von ihrem jeweiligen Kontext beurteilen

eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte uumlberpruumlfen und kriteriengeleitetbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten und das Produktuumlberarbeiten

formal sicher und stilistisch angemessen eigene schriftliche und muumlndliche Textedem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten entwickeln und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktional anwenden

Ruumlckmeldungen kriterienorientiert und konstruktiv formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Funktionen und Strukturmerkmale der Sprache

Sprachvarietaumlten am Beispiel von Fachsprache

Aspekte der Sprachentwicklung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Ebenen von Sprache (phonologischemorphematische syntaktischesemantische und pragmatische Aspekte) unterscheiden

unterschiedliche sprachliche Elemente im Hinblick auf ihre informierende argu-mentierende oder appellierende Wirkung erlaumlutern

Sprachvarietaumlten erlaumlutern und deren Funktion an Beispielen der Fachsprachebeschreiben

aktuelle Entwicklungen in der deutschen Sprache und ihre sozio-kulturelle Be-dingtheit erklaumlren

sprachliche Gestaltungsmittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten identifizie-ren deren Bedeutung fuumlr die Textaussage erlaumlutern und ihre Wirkung kriterien-orientiert beurteilen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Sachverhalte sprachlich angemessen darstellen

sprechgestaltende Mittel funktional in muumlndlichen Texten (referierend argumen-tierend oder persuasiv) einsetzen

weitgehend selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Krite-rien (u a stilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbei-ten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

Drama (eine Ganzschrift)

Erzaumlhltexte

lyrische Texte in einem thematischen Zusammenhang

Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten und diese fuumlr die Textre-zeption nutzen

den Zusammenhang von Teilaspekten und dem Textganzen zur Sicherung desinhaltlichen Zusammenhangs herausarbeiten (lokale und globale Kohaumlrenz)

dramatische erzaumlhlende sowie lyrische Texte unter Beruumlcksichtigung grundlegen-der Strukturmerkmale der jeweiligen literarischen Gattung analysieren und dabeieine in sich schluumlssige Deutung (Sinnkonstruktion) entwickeln

die Bedeutung historisch-gesellschaftlicher Bezuumlge eines literarischen Werkes anBeispielen aufzeigen

Sachtexte in ihrer Abhaumlngigkeit von Situation Adressat und Textfunktion unter-scheiden

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte mithilfe textimmanen-ter Aspekte und textuumlbergreifender Informationen analysieren

den Wirklichkeitsmodus eines Textes anhand von Fiktionalitaumltssignalen identifizie-ren

Texte im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung beur-teilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

zielgerichtet verschiedene Textmuster bei der Erstellung von analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten und beim produktionsorientierten Schrei-ben einsetzen

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

in ihren muumlndlichen und schriftlichen Analysetexten beschreibende deutendeund wertende Aussagen unterscheiden

Analyseergebnisse durch angemessene und formal korrekte Textbelege (ZitateVerweise Textparaphrasen) absichern

in ihren Analysetexten zwischen Ergebnissen textimmanenter Untersuchungsver-fahren und dem Einbezug textuumlbergreifender Informationen unterscheiden

literarische Texte und Sachtexte mithilfe textgestaltender Schreibverfahren (u aErgaumlnzung Weiterfuumlhrung Verfremdung) analysieren

literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

ihre Texte unter Beruumlcksichtigung der Kommunikationssituation des Adressatenund der Funktion gestalten

Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht protokollieren

fuumlr die zielgerichtete Uumlberarbeitung von Texten die Qualitaumlt von Texten undTextentwuumlrfen kriterienorientiert beurteilen

ihre Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben unddie besonderen Herausforderungen identifizieren

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

Kommunikationsmodelle

Gespraumlchsanalyse

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachbezogener Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

Kommunikationsprozesse aus Alltagssituationen anhand zweier unterschiedlicherKommunikationsmodelle erlaumlutern

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Gespraumlch Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen)beurteilen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlr gelingende Kommu-nikation auf einer metakommunikativen Ebene identifizieren und mithilfe dieserErkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

die Darstellung von Gespraumlchssituationen in literarischen Texten unter Beachtungvon kommunikationstheoretischen Aspekten analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung in rhetorisch ausge-stalteter Kommunikation identifizieren

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit auf andere beziehen

Beitraumlge und Rollen in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikati-onssituationen sach- und adressatengerecht gestalten

sach- und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung der Zuhoumlrermotivation ndashkomplexe Beitraumlge (u a Referat Arbeitsergebnisse) praumlsentieren

Mimik Gestik Betonung und Artikulation in eigenen komplexen Redebeitraumlgenfunktional einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

digitale Medien und ihr Einfluss auf Kommunikation

Sendeformate in audiovisuellen Medien

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sachgerecht und kritisch zwischen Methoden der Informationsbeschaffung unter-scheiden fuumlr fachbezogene Aufgabenstellungen in Bibliotheken und im Internetrecherchieren

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

die mediale Vermittlungsweise von Texten ndash audiovisuelle Medien und interak-tive Medien ndash als konstitutiv fuumlr Gestaltung Aussage und Wirkung eines Textesherausarbeiten

Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u a Internet-Communities) alspotenziell oumlffentlicher Kommunikation (u a Verfuumlgbarkeit Aufhebung von Privat-heit Langfristigkeit etwaige Konsequenzen fuumlr Bewerbungssituationen) erlaumluternund beurteilen

ein typisches Sendeformat (z B Serie Show Nachrichtensendung) in audiovisuel-len Medien in Bezug auf Struktur Inhalt und handelnde Personen analysieren undBeeinflussungspotenziale in Bezug auf Nutzerinnen und Nutzer kriterienorientiertbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

selbststaumlndig Praumlsentationen unter funktionaler Nutzung neuer Medien (Praumlsen-tationssoftware) erstellen

selbststaumlndig und sachgerecht Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichenund diskontinuierlichen Texten mithilfe von Textverarbeitungssoftware darstellen

mediale Gestaltungen zu literarischen Texten entwickeln

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen in einem konstruktiven kriterienorientierten Feedback beurteilen

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstu-fe II uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden ndash jeweilsgetrennt fuumlr den Grundkurs und den Leistungskurs ndash zunaumlchst uumlbergeordnete Kompe-tenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlichinhaltsfeldbezogen konkretisiert

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

37

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

38

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

47

Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 9: GOSt KLP Deutsch - schulentwicklung.nrw.de · AufgabenundZieledesFaches •methodischerFähigkeitenundFertigkeiten,diezielgerichtetes,selbstständiges …

1 Aufgaben und Ziele des Faches

Innerhalb des sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Aufgabenfeldes der gymnasialenOberstufe besitzen die Faumlcher Deutsch Kunst Musik und Literatur neben ihrer fach-spezifischen Ausrichtung Gemeinsamkeiten Sie leisten innerhalb des Faumlcherkanons derSekundarstufe II wesentliche Beitraumlge zur ganzheitlichen Persoumlnlichkeitsentwicklungdie die Wahrnehmung Gestaltung und Reflexion der Vielgestaltigkeit von Kultur undLebenswirklichkeit umfassen

Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen insbe-sondere auch die Faumlcher des sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Aufgabenfeldes imRah-men der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischen Reflexion geschlechter-und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zur Empathie und Solidaritaumltzum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaftzur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auch fuumlr kommende Generationen imSinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kulturellen Mitgestaltung bei Daruumlberhinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellen Verstaumlndigung zur interdisziplinaumlrenVerknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesellschafts- und naturwissenschaftlichenFeldern sowie zur Vorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf

Das Fach Deutsch leistet einen grundlegenden Beitrag zur Kompetenzentwicklungauf dem Weg zur allgemeinen Hochschulreife Schuumllerinnen und Schuumller erwerben imDeutschunterricht der gymnasialen Oberstufe eine vertiefte rezeptive und produktiveText- und Gespraumlchskompetenz und erweitern ihr literarhistorisches und aumlsthetischesBewusstsein Mit dieser uumlbergreifenden fachlichen Kompetenz richten sich die Ziele desFaches Deutsch auf die Entwicklung

bull eines reflektierten Verstaumlndnisses in der Auseinandersetzung mit Literatur Sach-texten Theater Film und Medien aus verschiedenen kulturellen und historischenKontexten

bull aumlsthetischer Sensibilitaumlt in der analysierenden interpretierenden gestaltendenAuseinandersetzung mit literarischen Werken

bull einer ethisch fundierten Haltung durch die reflektierte und multiperspektivischeAuseinandersetzung mit dem kulturell Anderen in Vergangenheit und Gegenwartsowie

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Aufgaben und Ziele des Faches

bull methodischer Faumlhigkeiten und Fertigkeiten die zielgerichtetes selbststaumlndigesund selbstorganisiertes Arbeiten beinhalten

Das Fach Deutsch foumlrdert Einsichten in das System und die Funktionen der Sprachebaut die Faumlhigkeit zu adressaten- und situationsangemessener sprachlicher Kommu-nikation weiter aus Es unterstuumltzt die kompetente Erschlieszligung und Reflexion vonTexten und Medien und vermittelt ein fundiertes fachliches Orientierungswissen alsVoraussetzung fuumlr das Erreichen der fachspezifischen wissenschaftspropaumldeutischenGrundanforderungen In der Tradition des erweiterten Textbegriffs wird alles zeichen-haft Vermittelte dem Begriff Text zugeordnet sodass hierunter beispielsweise auchmuumlndliche Beitraumlge und mediale Produkte gefasst werden

Der Erwerb eines vertieften Orientierungswissens stellt sowohl die Grundlage fuumlrdie aktive Auseinandersetzung mit den Gegenstaumlnden des Faches als auch fuumlr das fach-liche Arbeiten mit Methoden zielgerichteten selbststaumlndigen und selbstorganisiertenArbeitens dar Im Fach Deutsch werden dabei vorrangig die Methoden des Verstehensund der intersubjektiven Verstaumlndigung uumlber unterschiedliche Lesarten von Textenweiterentwickelt

Thematisch orientiert sich die Arbeit im Deutschunterricht an historisch-gesellschaftli-chen Fragestellungen die die Schuumllerinnen und Schuumller zur Auseinandersetzung mit derGeschichte und zur Einsicht in die historisch-gesellschaftliche Bedingtheit von Spracheund Kommunikation Texten und Medien und zum Umgang mit ihnen befaumlhigen

Die Arbeit im Deutschunterricht knuumlpft an die realen lebensweltlichen Erfahrungender Schuumllerinnen und Schuumller an Sie beachtet als Bezugspunkt die zu erwerbendenGrundfertigkeiten fuumlr Studium Berufsausbildung und qualifizierte Teilhabe in dermoder-nen Arbeitswelt Der Deutschunterricht schafft durch die Entwicklung eines kulturellenGedaumlchtnisses die Voraussetzung fuumlr eine aktive Teilhabe am kulturellen Leben und traumlgtdamit zur Persoumlnlichkeitsbildung mit dem Ziel eines erweiterten und vertieften Selbst-und Weltverstaumlndnisses bei Ein herausfordernder und abwechslungsreicher Umgangmit den fachlichen Gegenstaumlnden foumlrdert sprachlich-kuumlnstlerische Ausdrucksfaumlhigkeitund kann zur Unterstuumltzung von Lesefreude beitragen

Auf der Basis von Fachwissen und grundlegender Kompetenzen aus der Sekundar-stufe I ist die Arbeit in der gymnasialen Oberstufe durch eine houmlhere Komplexitaumlt derProzesse und Gegenstaumlnde gekennzeichnet In der Qualifikationsphase wird die Anfor-derungsstruktur der Kompetenzerwartungen noch einmal nach grundlegendem underhoumlhtem Anforderungsniveau differenziert Dabei kommt dem Bereich der Reflexionsowie der Eigenstaumlndigkeit des Arbeitens zunehmend eine besondere Bedeutung zu

In der Einfuumlhrungsphase wird das in der Sekundarstufe I erworbene Wissen undKoumlnnen gefestigt begrifflich systematisiert und erweitert um in der Qualifikationsphase

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Aufgaben und Ziele des Faches

erfolgreich arbeiten zu koumlnnenWaumlhrend der Qualifikationsphase vermittelt der Grundkurs in allen Bereichen des Fa-

ches zentrale Einsichten und Faumlhigkeiten So wird die uumlber die Schulzeit hinaus benoumltigteproduktive und rezeptive Text- und Gespraumlchskompetenz gesichert

Im Leistungskurs wird staumlrker vernetzt und vermehrt wissenschaftspropaumldeutischgearbeitet indemauf einembreiter gespanntenGegenstandsfeld gedankliche Vertiefungmethodische Reflexion und konzeptionelle Einordnung ein houmlheres Gewicht erhalten

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen im Grundsatz in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Anknuumlpfend an die in Kapitel 1 dargelegte uumlbergreifende fachliche Kompetenz werdenim Folgenden die zentralen Prozesse und Gegenstaumlnde als Kompetenzbereiche undInhaltsfelder beschrieben Diese dienen im Weiteren als Gliederungskategorien fuumlr dieKompetenzerwartungen am Ende der Einfuumlhrungsphase und am Ende der Qualifikati-onsphase

Kompetenzbereiche

Vor diesem Hintergrund strukturiert der Kernlehrplan durch die Unterscheidung derKompetenzbereiche bdquoRezeptionldquo und bdquoProduktionldquo idealtypisch die vielfaumlltigen Pro-zesse in denen fachliches Lernen stattfindet Beim Kompetenzerwerb im Unterrichtverschraumlnken sich rezeptive und produktive Prozesse Dabei zeigt sich der Grad desKompetenzerwerbs auch im Bereich der Rezeption vornehmlich in muumlndlichen undschriftlichen Produkten Aus diesemGrund sind die Kompetenzerwartungen auch im Be-reich Rezeption vielfach so operationalisiert dass hiermit in Aufgaben konkrete Produkteangesteuert werden koumlnnen

15

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429Medien

Rezeption

Produktion

Inhaltsfelder und Kompetenzbereiche

Lesen

Zuhoumlren

Schreiben

Sprechen

Reflektierenund Beurteilen

Rezeption Im Kompetenzbereich Rezeption werden die Prozesse benannt die dieAufnahme und Verarbeitung von schriftlicher bzw muumlndlicher Kommunikation kenn-zeichnen Beim bdquoLesenldquo als Rezeptionsprozess geht es dabei vor allem um selbststaumlndigesErschlieszligen von komplexen Texten wobei der Erfassung von Informationen sowie derenVerknuumlpfung und Einordnung eine besondere Bedeutung zukommt Dabei werden un-ter Ruumlckgriff auf einen erweiterten Textbegriff auch unterschiedliche mediale Produkteeinbezogen Das bdquoZuhoumlrenldquo als Rezeptionsprozess bezieht sich auf gesprochene bzwauditiv uumlbermittelte Sprechhandlungen die durch Unmittelbarkeit Fluumlchtigkeit und ggfInteraktivitaumlt gekennzeichnet sind Neben den grundlegenden Verstehens- und Verar-beitungsleistungen beim Lesen und Zuhoumlren gewinnen in der gymnasialen Oberstufezunehmend auch die damit unmittelbar verknuumlpften Prozesse der bdquoReflexion und Be-wertungldquo an Bedeutung die insbesondere im Rahmen von vertieften Analysevorgaumlngenzum Tragen kommen

Produktion Im Kompetenzbereich Produktion werden die Prozesse des Schreibensund Sprechens zusammengefuumlhrt die sich auf die Gestaltung schriftlicher bzw muumlndli-cher Kommunikation beziehen Beim Schreiben als Produktionsprozess geht es dabei vorallem um das konzeptgeleitete Verfassen von kohaumlrenten Texten in Bezug auf komplexefachliche Fragestellungen und anspruchsvolle Primaumlrtexte Dabei stehen zielgerichte-tes inhaltliches Strukturieren sowie eine adaumlquate sprachliche Form im VordergrundBeim Sprechen als Produktionsprozess steht die sachgerechte und adressatenbezogeneGestaltung der unmittelbaren muumlndlichen Kommunikation im Mittelpunkt Fuumlr dengesamten Kompetenzbereich der Produktion werden in der gymnasialen Oberstufe Re-

16

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

flexion und Bewertung zunehmendwichtiger um zu einer fundierten kritieriengestuumltztenEinschaumltzung von Produktionsvorgaumlngen und Produktionsergebnissen zu gelangen

Inhaltsfelder

Kompetenzen entwickeln sich in der Auseinandersetzung mit konkreten Inhalten DerLehrplan strukturiert die Vielfalt moumlglicher Inhalte in vier Inhaltsfelder denen zentralefachliche Gegenstaumlnde zugeordnet sind Eine solche Strukturierung stellt nicht denAnspruch trennscharf zu sein da Gegenstaumlnde jeweils hinsichtlich einer spezifischeninhaltlichen Perspektive betrachtet werden ohne dass relevante Aspekte anderer Berei-che damit ausgeschlossen sind Fuumlr das Fach Deutsch sind in der gymnasialen Oberstufefolgende Inhaltsfelder konstituierend

Inhaltsfeld 983426 Sprache Die Sprache als strukturiertes System von Regeln und derfunktionale Sprachgebrauch als sprachliches Handeln stehen im Mittelpunkt diesesInhaltsfeldes Aspekte des muumlndlichen wie schriftlichen Sprachgebrauchs ruumlcken hierin den fachlichen Fokus Reflexion uumlber Sprache bezieht sich auf Fragen des formal-richtigen und funktional adaumlquaten Umgangs mit Sprache auf die Komplexitaumlt und Viel-falt der sprachlichen Ausdrucksformen sowie auf die historischen Wandlungsprozesseder deutschen Sprache Daneben werden die kulturelle Bedeutung der Sprachfaumlhigkeitdes Menschen und Erklaumlrungsansaumltze der Spracherwerbsforschung beleuchtet

Inhaltsfeld 983427 Texte Das Inhaltsfeld Texte markiert den zentralen Lerngegenstanddes Deutschunterrichts Texte in einem breiten thematischen Spektrum sind Vermittlervon Wissen und stellen zugleich die Grundlage fuumlr fachgerechte Verstehensprozesseund methodisch reflektierte Operationen im Deutschunterricht dar Haumlufig bilden sieden Ausgangspunkt fuumlr vertiefende Anschlusskommunikation Ein erweiterter Textbe-griff umfasst dabei muumlndliche und schriftliche Textformen kontinuierliche wie auchdiskontinuierliche Texte und medial-aumlsthetische Gestaltungen Gegenstand in der gym-nasialen Oberstufe sind literarische Texte verschiedener Gattungen und historisch-gesellschaftlicher Entstehungszusammenhaumlnge wie auch anspruchsvolle fachbezogeneSachtexte die sich in der Art der Themenentfaltung und vorherrschenden Textfunktionunterscheiden

Inhaltsfeld 983428 Kommunikation Im Inhaltsfeld Kommunikation konzentriert sich derfachliche Zugriff auf die Interaktions- und Verstaumlndigungsprozesse zwischen mehreren

17

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Kommunikationspartnern die Gelingensbedingungen fuumlr erfolgreiche Verstaumlndigungund Ursachen fuumlr Kommunikationsstoumlrungen Kommunikationsvorgaumlnge bilden sich inliterarischen Darstellungen ab und werden auch in lebensweltlichen Zusammenhaumlngenunter Beruumlcksichtigung intentionaler und situativer Aspekte analysiert und reflektiertDies wird durch die Auseinandersetzung mit kommunikationswissenschaftlichen Theori-en und Modellen unterstuumltzt

Inhaltsfeld 983429 Medien Im Inhaltsfeld Medien wird der Aspekt der medialen Aufbe-reitung und Vermittlung von Informationen und Botschaften in den Blick genommenBetrachtet werden einerseits die spezifischen Gestaltungsweisen undWirkungspotenzia-le unterschiedlicher medialer Angebote Sowohl traditionelle als auch moderne digitaleMedien werden hier im Hinblick auf verschiedene Nutzungsbereiche betrachtet An-dererseits geht es um den Aspekt der Medienkritik bei dem auch unter Ruumlckgriff aufMedientheorien Einfluumlsse auf den Rezipienten sowie die gesellschaftliche Bedeutung vonMedien zum Gegenstand kritischer Reflexion werden Schlieszliglich macht der Deutschun-terricht auch funktionsgerechte und zielgerichtete Medienanwendung ndash insbesondereder digitalen Medien ndash bei der Darstellung Praumlsentation und Gestaltung zum Gegen-stand

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende der Einfuumlhrungsphaseuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Methoden der Informationsentnahme aus muumlndlichen und schriftlichen Texten inverschiedenen medialen Erscheinungsformen sicher anwenden

fachlich angemessene analytische Zugaumlnge zu Sprache Texten Kommunikationund Medien entwickeln

Verfahren der Textuntersuchung unterscheiden diese angemessen einsetzen unddie Ergebnisse zu einer Textdeutung zusammenfuumlhren

18

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in Abhaumlngigkeit von ihrem jeweiligen Kontext beurteilen

eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte uumlberpruumlfen und kriteriengeleitetbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten und das Produktuumlberarbeiten

formal sicher und stilistisch angemessen eigene schriftliche und muumlndliche Textedem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten entwickeln und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktional anwenden

Ruumlckmeldungen kriterienorientiert und konstruktiv formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

19

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Funktionen und Strukturmerkmale der Sprache

Sprachvarietaumlten am Beispiel von Fachsprache

Aspekte der Sprachentwicklung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Ebenen von Sprache (phonologischemorphematische syntaktischesemantische und pragmatische Aspekte) unterscheiden

unterschiedliche sprachliche Elemente im Hinblick auf ihre informierende argu-mentierende oder appellierende Wirkung erlaumlutern

Sprachvarietaumlten erlaumlutern und deren Funktion an Beispielen der Fachsprachebeschreiben

aktuelle Entwicklungen in der deutschen Sprache und ihre sozio-kulturelle Be-dingtheit erklaumlren

sprachliche Gestaltungsmittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten identifizie-ren deren Bedeutung fuumlr die Textaussage erlaumlutern und ihre Wirkung kriterien-orientiert beurteilen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Sachverhalte sprachlich angemessen darstellen

sprechgestaltende Mittel funktional in muumlndlichen Texten (referierend argumen-tierend oder persuasiv) einsetzen

weitgehend selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Krite-rien (u a stilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbei-ten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

Drama (eine Ganzschrift)

Erzaumlhltexte

lyrische Texte in einem thematischen Zusammenhang

Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten und diese fuumlr die Textre-zeption nutzen

den Zusammenhang von Teilaspekten und dem Textganzen zur Sicherung desinhaltlichen Zusammenhangs herausarbeiten (lokale und globale Kohaumlrenz)

dramatische erzaumlhlende sowie lyrische Texte unter Beruumlcksichtigung grundlegen-der Strukturmerkmale der jeweiligen literarischen Gattung analysieren und dabeieine in sich schluumlssige Deutung (Sinnkonstruktion) entwickeln

die Bedeutung historisch-gesellschaftlicher Bezuumlge eines literarischen Werkes anBeispielen aufzeigen

Sachtexte in ihrer Abhaumlngigkeit von Situation Adressat und Textfunktion unter-scheiden

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte mithilfe textimmanen-ter Aspekte und textuumlbergreifender Informationen analysieren

den Wirklichkeitsmodus eines Textes anhand von Fiktionalitaumltssignalen identifizie-ren

Texte im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung beur-teilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

zielgerichtet verschiedene Textmuster bei der Erstellung von analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten und beim produktionsorientierten Schrei-ben einsetzen

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

in ihren muumlndlichen und schriftlichen Analysetexten beschreibende deutendeund wertende Aussagen unterscheiden

Analyseergebnisse durch angemessene und formal korrekte Textbelege (ZitateVerweise Textparaphrasen) absichern

in ihren Analysetexten zwischen Ergebnissen textimmanenter Untersuchungsver-fahren und dem Einbezug textuumlbergreifender Informationen unterscheiden

literarische Texte und Sachtexte mithilfe textgestaltender Schreibverfahren (u aErgaumlnzung Weiterfuumlhrung Verfremdung) analysieren

literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

ihre Texte unter Beruumlcksichtigung der Kommunikationssituation des Adressatenund der Funktion gestalten

Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht protokollieren

fuumlr die zielgerichtete Uumlberarbeitung von Texten die Qualitaumlt von Texten undTextentwuumlrfen kriterienorientiert beurteilen

ihre Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben unddie besonderen Herausforderungen identifizieren

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

Kommunikationsmodelle

Gespraumlchsanalyse

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachbezogener Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

Kommunikationsprozesse aus Alltagssituationen anhand zweier unterschiedlicherKommunikationsmodelle erlaumlutern

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Gespraumlch Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen)beurteilen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlr gelingende Kommu-nikation auf einer metakommunikativen Ebene identifizieren und mithilfe dieserErkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

die Darstellung von Gespraumlchssituationen in literarischen Texten unter Beachtungvon kommunikationstheoretischen Aspekten analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung in rhetorisch ausge-stalteter Kommunikation identifizieren

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit auf andere beziehen

Beitraumlge und Rollen in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikati-onssituationen sach- und adressatengerecht gestalten

sach- und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung der Zuhoumlrermotivation ndashkomplexe Beitraumlge (u a Referat Arbeitsergebnisse) praumlsentieren

Mimik Gestik Betonung und Artikulation in eigenen komplexen Redebeitraumlgenfunktional einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

digitale Medien und ihr Einfluss auf Kommunikation

Sendeformate in audiovisuellen Medien

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sachgerecht und kritisch zwischen Methoden der Informationsbeschaffung unter-scheiden fuumlr fachbezogene Aufgabenstellungen in Bibliotheken und im Internetrecherchieren

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

die mediale Vermittlungsweise von Texten ndash audiovisuelle Medien und interak-tive Medien ndash als konstitutiv fuumlr Gestaltung Aussage und Wirkung eines Textesherausarbeiten

Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u a Internet-Communities) alspotenziell oumlffentlicher Kommunikation (u a Verfuumlgbarkeit Aufhebung von Privat-heit Langfristigkeit etwaige Konsequenzen fuumlr Bewerbungssituationen) erlaumluternund beurteilen

ein typisches Sendeformat (z B Serie Show Nachrichtensendung) in audiovisuel-len Medien in Bezug auf Struktur Inhalt und handelnde Personen analysieren undBeeinflussungspotenziale in Bezug auf Nutzerinnen und Nutzer kriterienorientiertbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

selbststaumlndig Praumlsentationen unter funktionaler Nutzung neuer Medien (Praumlsen-tationssoftware) erstellen

selbststaumlndig und sachgerecht Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichenund diskontinuierlichen Texten mithilfe von Textverarbeitungssoftware darstellen

mediale Gestaltungen zu literarischen Texten entwickeln

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen in einem konstruktiven kriterienorientierten Feedback beurteilen

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstu-fe II uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden ndash jeweilsgetrennt fuumlr den Grundkurs und den Leistungskurs ndash zunaumlchst uumlbergeordnete Kompe-tenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlichinhaltsfeldbezogen konkretisiert

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 10: GOSt KLP Deutsch - schulentwicklung.nrw.de · AufgabenundZieledesFaches •methodischerFähigkeitenundFertigkeiten,diezielgerichtetes,selbstständiges …

Aufgaben und Ziele des Faches

bull methodischer Faumlhigkeiten und Fertigkeiten die zielgerichtetes selbststaumlndigesund selbstorganisiertes Arbeiten beinhalten

Das Fach Deutsch foumlrdert Einsichten in das System und die Funktionen der Sprachebaut die Faumlhigkeit zu adressaten- und situationsangemessener sprachlicher Kommu-nikation weiter aus Es unterstuumltzt die kompetente Erschlieszligung und Reflexion vonTexten und Medien und vermittelt ein fundiertes fachliches Orientierungswissen alsVoraussetzung fuumlr das Erreichen der fachspezifischen wissenschaftspropaumldeutischenGrundanforderungen In der Tradition des erweiterten Textbegriffs wird alles zeichen-haft Vermittelte dem Begriff Text zugeordnet sodass hierunter beispielsweise auchmuumlndliche Beitraumlge und mediale Produkte gefasst werden

Der Erwerb eines vertieften Orientierungswissens stellt sowohl die Grundlage fuumlrdie aktive Auseinandersetzung mit den Gegenstaumlnden des Faches als auch fuumlr das fach-liche Arbeiten mit Methoden zielgerichteten selbststaumlndigen und selbstorganisiertenArbeitens dar Im Fach Deutsch werden dabei vorrangig die Methoden des Verstehensund der intersubjektiven Verstaumlndigung uumlber unterschiedliche Lesarten von Textenweiterentwickelt

Thematisch orientiert sich die Arbeit im Deutschunterricht an historisch-gesellschaftli-chen Fragestellungen die die Schuumllerinnen und Schuumller zur Auseinandersetzung mit derGeschichte und zur Einsicht in die historisch-gesellschaftliche Bedingtheit von Spracheund Kommunikation Texten und Medien und zum Umgang mit ihnen befaumlhigen

Die Arbeit im Deutschunterricht knuumlpft an die realen lebensweltlichen Erfahrungender Schuumllerinnen und Schuumller an Sie beachtet als Bezugspunkt die zu erwerbendenGrundfertigkeiten fuumlr Studium Berufsausbildung und qualifizierte Teilhabe in dermoder-nen Arbeitswelt Der Deutschunterricht schafft durch die Entwicklung eines kulturellenGedaumlchtnisses die Voraussetzung fuumlr eine aktive Teilhabe am kulturellen Leben und traumlgtdamit zur Persoumlnlichkeitsbildung mit dem Ziel eines erweiterten und vertieften Selbst-und Weltverstaumlndnisses bei Ein herausfordernder und abwechslungsreicher Umgangmit den fachlichen Gegenstaumlnden foumlrdert sprachlich-kuumlnstlerische Ausdrucksfaumlhigkeitund kann zur Unterstuumltzung von Lesefreude beitragen

Auf der Basis von Fachwissen und grundlegender Kompetenzen aus der Sekundar-stufe I ist die Arbeit in der gymnasialen Oberstufe durch eine houmlhere Komplexitaumlt derProzesse und Gegenstaumlnde gekennzeichnet In der Qualifikationsphase wird die Anfor-derungsstruktur der Kompetenzerwartungen noch einmal nach grundlegendem underhoumlhtem Anforderungsniveau differenziert Dabei kommt dem Bereich der Reflexionsowie der Eigenstaumlndigkeit des Arbeitens zunehmend eine besondere Bedeutung zu

In der Einfuumlhrungsphase wird das in der Sekundarstufe I erworbene Wissen undKoumlnnen gefestigt begrifflich systematisiert und erweitert um in der Qualifikationsphase

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Aufgaben und Ziele des Faches

erfolgreich arbeiten zu koumlnnenWaumlhrend der Qualifikationsphase vermittelt der Grundkurs in allen Bereichen des Fa-

ches zentrale Einsichten und Faumlhigkeiten So wird die uumlber die Schulzeit hinaus benoumltigteproduktive und rezeptive Text- und Gespraumlchskompetenz gesichert

Im Leistungskurs wird staumlrker vernetzt und vermehrt wissenschaftspropaumldeutischgearbeitet indemauf einembreiter gespanntenGegenstandsfeld gedankliche Vertiefungmethodische Reflexion und konzeptionelle Einordnung ein houmlheres Gewicht erhalten

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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen im Grundsatz in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Anknuumlpfend an die in Kapitel 1 dargelegte uumlbergreifende fachliche Kompetenz werdenim Folgenden die zentralen Prozesse und Gegenstaumlnde als Kompetenzbereiche undInhaltsfelder beschrieben Diese dienen im Weiteren als Gliederungskategorien fuumlr dieKompetenzerwartungen am Ende der Einfuumlhrungsphase und am Ende der Qualifikati-onsphase

Kompetenzbereiche

Vor diesem Hintergrund strukturiert der Kernlehrplan durch die Unterscheidung derKompetenzbereiche bdquoRezeptionldquo und bdquoProduktionldquo idealtypisch die vielfaumlltigen Pro-zesse in denen fachliches Lernen stattfindet Beim Kompetenzerwerb im Unterrichtverschraumlnken sich rezeptive und produktive Prozesse Dabei zeigt sich der Grad desKompetenzerwerbs auch im Bereich der Rezeption vornehmlich in muumlndlichen undschriftlichen Produkten Aus diesemGrund sind die Kompetenzerwartungen auch im Be-reich Rezeption vielfach so operationalisiert dass hiermit in Aufgaben konkrete Produkteangesteuert werden koumlnnen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429Medien

Rezeption

Produktion

Inhaltsfelder und Kompetenzbereiche

Lesen

Zuhoumlren

Schreiben

Sprechen

Reflektierenund Beurteilen

Rezeption Im Kompetenzbereich Rezeption werden die Prozesse benannt die dieAufnahme und Verarbeitung von schriftlicher bzw muumlndlicher Kommunikation kenn-zeichnen Beim bdquoLesenldquo als Rezeptionsprozess geht es dabei vor allem um selbststaumlndigesErschlieszligen von komplexen Texten wobei der Erfassung von Informationen sowie derenVerknuumlpfung und Einordnung eine besondere Bedeutung zukommt Dabei werden un-ter Ruumlckgriff auf einen erweiterten Textbegriff auch unterschiedliche mediale Produkteeinbezogen Das bdquoZuhoumlrenldquo als Rezeptionsprozess bezieht sich auf gesprochene bzwauditiv uumlbermittelte Sprechhandlungen die durch Unmittelbarkeit Fluumlchtigkeit und ggfInteraktivitaumlt gekennzeichnet sind Neben den grundlegenden Verstehens- und Verar-beitungsleistungen beim Lesen und Zuhoumlren gewinnen in der gymnasialen Oberstufezunehmend auch die damit unmittelbar verknuumlpften Prozesse der bdquoReflexion und Be-wertungldquo an Bedeutung die insbesondere im Rahmen von vertieften Analysevorgaumlngenzum Tragen kommen

Produktion Im Kompetenzbereich Produktion werden die Prozesse des Schreibensund Sprechens zusammengefuumlhrt die sich auf die Gestaltung schriftlicher bzw muumlndli-cher Kommunikation beziehen Beim Schreiben als Produktionsprozess geht es dabei vorallem um das konzeptgeleitete Verfassen von kohaumlrenten Texten in Bezug auf komplexefachliche Fragestellungen und anspruchsvolle Primaumlrtexte Dabei stehen zielgerichte-tes inhaltliches Strukturieren sowie eine adaumlquate sprachliche Form im VordergrundBeim Sprechen als Produktionsprozess steht die sachgerechte und adressatenbezogeneGestaltung der unmittelbaren muumlndlichen Kommunikation im Mittelpunkt Fuumlr dengesamten Kompetenzbereich der Produktion werden in der gymnasialen Oberstufe Re-

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

flexion und Bewertung zunehmendwichtiger um zu einer fundierten kritieriengestuumltztenEinschaumltzung von Produktionsvorgaumlngen und Produktionsergebnissen zu gelangen

Inhaltsfelder

Kompetenzen entwickeln sich in der Auseinandersetzung mit konkreten Inhalten DerLehrplan strukturiert die Vielfalt moumlglicher Inhalte in vier Inhaltsfelder denen zentralefachliche Gegenstaumlnde zugeordnet sind Eine solche Strukturierung stellt nicht denAnspruch trennscharf zu sein da Gegenstaumlnde jeweils hinsichtlich einer spezifischeninhaltlichen Perspektive betrachtet werden ohne dass relevante Aspekte anderer Berei-che damit ausgeschlossen sind Fuumlr das Fach Deutsch sind in der gymnasialen Oberstufefolgende Inhaltsfelder konstituierend

Inhaltsfeld 983426 Sprache Die Sprache als strukturiertes System von Regeln und derfunktionale Sprachgebrauch als sprachliches Handeln stehen im Mittelpunkt diesesInhaltsfeldes Aspekte des muumlndlichen wie schriftlichen Sprachgebrauchs ruumlcken hierin den fachlichen Fokus Reflexion uumlber Sprache bezieht sich auf Fragen des formal-richtigen und funktional adaumlquaten Umgangs mit Sprache auf die Komplexitaumlt und Viel-falt der sprachlichen Ausdrucksformen sowie auf die historischen Wandlungsprozesseder deutschen Sprache Daneben werden die kulturelle Bedeutung der Sprachfaumlhigkeitdes Menschen und Erklaumlrungsansaumltze der Spracherwerbsforschung beleuchtet

Inhaltsfeld 983427 Texte Das Inhaltsfeld Texte markiert den zentralen Lerngegenstanddes Deutschunterrichts Texte in einem breiten thematischen Spektrum sind Vermittlervon Wissen und stellen zugleich die Grundlage fuumlr fachgerechte Verstehensprozesseund methodisch reflektierte Operationen im Deutschunterricht dar Haumlufig bilden sieden Ausgangspunkt fuumlr vertiefende Anschlusskommunikation Ein erweiterter Textbe-griff umfasst dabei muumlndliche und schriftliche Textformen kontinuierliche wie auchdiskontinuierliche Texte und medial-aumlsthetische Gestaltungen Gegenstand in der gym-nasialen Oberstufe sind literarische Texte verschiedener Gattungen und historisch-gesellschaftlicher Entstehungszusammenhaumlnge wie auch anspruchsvolle fachbezogeneSachtexte die sich in der Art der Themenentfaltung und vorherrschenden Textfunktionunterscheiden

Inhaltsfeld 983428 Kommunikation Im Inhaltsfeld Kommunikation konzentriert sich derfachliche Zugriff auf die Interaktions- und Verstaumlndigungsprozesse zwischen mehreren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Kommunikationspartnern die Gelingensbedingungen fuumlr erfolgreiche Verstaumlndigungund Ursachen fuumlr Kommunikationsstoumlrungen Kommunikationsvorgaumlnge bilden sich inliterarischen Darstellungen ab und werden auch in lebensweltlichen Zusammenhaumlngenunter Beruumlcksichtigung intentionaler und situativer Aspekte analysiert und reflektiertDies wird durch die Auseinandersetzung mit kommunikationswissenschaftlichen Theori-en und Modellen unterstuumltzt

Inhaltsfeld 983429 Medien Im Inhaltsfeld Medien wird der Aspekt der medialen Aufbe-reitung und Vermittlung von Informationen und Botschaften in den Blick genommenBetrachtet werden einerseits die spezifischen Gestaltungsweisen undWirkungspotenzia-le unterschiedlicher medialer Angebote Sowohl traditionelle als auch moderne digitaleMedien werden hier im Hinblick auf verschiedene Nutzungsbereiche betrachtet An-dererseits geht es um den Aspekt der Medienkritik bei dem auch unter Ruumlckgriff aufMedientheorien Einfluumlsse auf den Rezipienten sowie die gesellschaftliche Bedeutung vonMedien zum Gegenstand kritischer Reflexion werden Schlieszliglich macht der Deutschun-terricht auch funktionsgerechte und zielgerichtete Medienanwendung ndash insbesondereder digitalen Medien ndash bei der Darstellung Praumlsentation und Gestaltung zum Gegen-stand

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende der Einfuumlhrungsphaseuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Methoden der Informationsentnahme aus muumlndlichen und schriftlichen Texten inverschiedenen medialen Erscheinungsformen sicher anwenden

fachlich angemessene analytische Zugaumlnge zu Sprache Texten Kommunikationund Medien entwickeln

Verfahren der Textuntersuchung unterscheiden diese angemessen einsetzen unddie Ergebnisse zu einer Textdeutung zusammenfuumlhren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in Abhaumlngigkeit von ihrem jeweiligen Kontext beurteilen

eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte uumlberpruumlfen und kriteriengeleitetbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten und das Produktuumlberarbeiten

formal sicher und stilistisch angemessen eigene schriftliche und muumlndliche Textedem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten entwickeln und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktional anwenden

Ruumlckmeldungen kriterienorientiert und konstruktiv formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Funktionen und Strukturmerkmale der Sprache

Sprachvarietaumlten am Beispiel von Fachsprache

Aspekte der Sprachentwicklung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Ebenen von Sprache (phonologischemorphematische syntaktischesemantische und pragmatische Aspekte) unterscheiden

unterschiedliche sprachliche Elemente im Hinblick auf ihre informierende argu-mentierende oder appellierende Wirkung erlaumlutern

Sprachvarietaumlten erlaumlutern und deren Funktion an Beispielen der Fachsprachebeschreiben

aktuelle Entwicklungen in der deutschen Sprache und ihre sozio-kulturelle Be-dingtheit erklaumlren

sprachliche Gestaltungsmittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten identifizie-ren deren Bedeutung fuumlr die Textaussage erlaumlutern und ihre Wirkung kriterien-orientiert beurteilen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Sachverhalte sprachlich angemessen darstellen

sprechgestaltende Mittel funktional in muumlndlichen Texten (referierend argumen-tierend oder persuasiv) einsetzen

weitgehend selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Krite-rien (u a stilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbei-ten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

Drama (eine Ganzschrift)

Erzaumlhltexte

lyrische Texte in einem thematischen Zusammenhang

Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten und diese fuumlr die Textre-zeption nutzen

den Zusammenhang von Teilaspekten und dem Textganzen zur Sicherung desinhaltlichen Zusammenhangs herausarbeiten (lokale und globale Kohaumlrenz)

dramatische erzaumlhlende sowie lyrische Texte unter Beruumlcksichtigung grundlegen-der Strukturmerkmale der jeweiligen literarischen Gattung analysieren und dabeieine in sich schluumlssige Deutung (Sinnkonstruktion) entwickeln

die Bedeutung historisch-gesellschaftlicher Bezuumlge eines literarischen Werkes anBeispielen aufzeigen

Sachtexte in ihrer Abhaumlngigkeit von Situation Adressat und Textfunktion unter-scheiden

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte mithilfe textimmanen-ter Aspekte und textuumlbergreifender Informationen analysieren

den Wirklichkeitsmodus eines Textes anhand von Fiktionalitaumltssignalen identifizie-ren

Texte im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung beur-teilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

zielgerichtet verschiedene Textmuster bei der Erstellung von analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten und beim produktionsorientierten Schrei-ben einsetzen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

in ihren muumlndlichen und schriftlichen Analysetexten beschreibende deutendeund wertende Aussagen unterscheiden

Analyseergebnisse durch angemessene und formal korrekte Textbelege (ZitateVerweise Textparaphrasen) absichern

in ihren Analysetexten zwischen Ergebnissen textimmanenter Untersuchungsver-fahren und dem Einbezug textuumlbergreifender Informationen unterscheiden

literarische Texte und Sachtexte mithilfe textgestaltender Schreibverfahren (u aErgaumlnzung Weiterfuumlhrung Verfremdung) analysieren

literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

ihre Texte unter Beruumlcksichtigung der Kommunikationssituation des Adressatenund der Funktion gestalten

Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht protokollieren

fuumlr die zielgerichtete Uumlberarbeitung von Texten die Qualitaumlt von Texten undTextentwuumlrfen kriterienorientiert beurteilen

ihre Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben unddie besonderen Herausforderungen identifizieren

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

Kommunikationsmodelle

Gespraumlchsanalyse

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachbezogener Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

Kommunikationsprozesse aus Alltagssituationen anhand zweier unterschiedlicherKommunikationsmodelle erlaumlutern

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Gespraumlch Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen)beurteilen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlr gelingende Kommu-nikation auf einer metakommunikativen Ebene identifizieren und mithilfe dieserErkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

die Darstellung von Gespraumlchssituationen in literarischen Texten unter Beachtungvon kommunikationstheoretischen Aspekten analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung in rhetorisch ausge-stalteter Kommunikation identifizieren

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit auf andere beziehen

Beitraumlge und Rollen in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikati-onssituationen sach- und adressatengerecht gestalten

sach- und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung der Zuhoumlrermotivation ndashkomplexe Beitraumlge (u a Referat Arbeitsergebnisse) praumlsentieren

Mimik Gestik Betonung und Artikulation in eigenen komplexen Redebeitraumlgenfunktional einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

digitale Medien und ihr Einfluss auf Kommunikation

Sendeformate in audiovisuellen Medien

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sachgerecht und kritisch zwischen Methoden der Informationsbeschaffung unter-scheiden fuumlr fachbezogene Aufgabenstellungen in Bibliotheken und im Internetrecherchieren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

die mediale Vermittlungsweise von Texten ndash audiovisuelle Medien und interak-tive Medien ndash als konstitutiv fuumlr Gestaltung Aussage und Wirkung eines Textesherausarbeiten

Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u a Internet-Communities) alspotenziell oumlffentlicher Kommunikation (u a Verfuumlgbarkeit Aufhebung von Privat-heit Langfristigkeit etwaige Konsequenzen fuumlr Bewerbungssituationen) erlaumluternund beurteilen

ein typisches Sendeformat (z B Serie Show Nachrichtensendung) in audiovisuel-len Medien in Bezug auf Struktur Inhalt und handelnde Personen analysieren undBeeinflussungspotenziale in Bezug auf Nutzerinnen und Nutzer kriterienorientiertbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

selbststaumlndig Praumlsentationen unter funktionaler Nutzung neuer Medien (Praumlsen-tationssoftware) erstellen

selbststaumlndig und sachgerecht Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichenund diskontinuierlichen Texten mithilfe von Textverarbeitungssoftware darstellen

mediale Gestaltungen zu literarischen Texten entwickeln

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen in einem konstruktiven kriterienorientierten Feedback beurteilen

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstu-fe II uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden ndash jeweilsgetrennt fuumlr den Grundkurs und den Leistungskurs ndash zunaumlchst uumlbergeordnete Kompe-tenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlichinhaltsfeldbezogen konkretisiert

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Aufgaben und Ziele des Faches

erfolgreich arbeiten zu koumlnnenWaumlhrend der Qualifikationsphase vermittelt der Grundkurs in allen Bereichen des Fa-

ches zentrale Einsichten und Faumlhigkeiten So wird die uumlber die Schulzeit hinaus benoumltigteproduktive und rezeptive Text- und Gespraumlchskompetenz gesichert

Im Leistungskurs wird staumlrker vernetzt und vermehrt wissenschaftspropaumldeutischgearbeitet indemauf einembreiter gespanntenGegenstandsfeld gedankliche Vertiefungmethodische Reflexion und konzeptionelle Einordnung ein houmlheres Gewicht erhalten

13

2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen im Grundsatz in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Anknuumlpfend an die in Kapitel 1 dargelegte uumlbergreifende fachliche Kompetenz werdenim Folgenden die zentralen Prozesse und Gegenstaumlnde als Kompetenzbereiche undInhaltsfelder beschrieben Diese dienen im Weiteren als Gliederungskategorien fuumlr dieKompetenzerwartungen am Ende der Einfuumlhrungsphase und am Ende der Qualifikati-onsphase

Kompetenzbereiche

Vor diesem Hintergrund strukturiert der Kernlehrplan durch die Unterscheidung derKompetenzbereiche bdquoRezeptionldquo und bdquoProduktionldquo idealtypisch die vielfaumlltigen Pro-zesse in denen fachliches Lernen stattfindet Beim Kompetenzerwerb im Unterrichtverschraumlnken sich rezeptive und produktive Prozesse Dabei zeigt sich der Grad desKompetenzerwerbs auch im Bereich der Rezeption vornehmlich in muumlndlichen undschriftlichen Produkten Aus diesemGrund sind die Kompetenzerwartungen auch im Be-reich Rezeption vielfach so operationalisiert dass hiermit in Aufgaben konkrete Produkteangesteuert werden koumlnnen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429Medien

Rezeption

Produktion

Inhaltsfelder und Kompetenzbereiche

Lesen

Zuhoumlren

Schreiben

Sprechen

Reflektierenund Beurteilen

Rezeption Im Kompetenzbereich Rezeption werden die Prozesse benannt die dieAufnahme und Verarbeitung von schriftlicher bzw muumlndlicher Kommunikation kenn-zeichnen Beim bdquoLesenldquo als Rezeptionsprozess geht es dabei vor allem um selbststaumlndigesErschlieszligen von komplexen Texten wobei der Erfassung von Informationen sowie derenVerknuumlpfung und Einordnung eine besondere Bedeutung zukommt Dabei werden un-ter Ruumlckgriff auf einen erweiterten Textbegriff auch unterschiedliche mediale Produkteeinbezogen Das bdquoZuhoumlrenldquo als Rezeptionsprozess bezieht sich auf gesprochene bzwauditiv uumlbermittelte Sprechhandlungen die durch Unmittelbarkeit Fluumlchtigkeit und ggfInteraktivitaumlt gekennzeichnet sind Neben den grundlegenden Verstehens- und Verar-beitungsleistungen beim Lesen und Zuhoumlren gewinnen in der gymnasialen Oberstufezunehmend auch die damit unmittelbar verknuumlpften Prozesse der bdquoReflexion und Be-wertungldquo an Bedeutung die insbesondere im Rahmen von vertieften Analysevorgaumlngenzum Tragen kommen

Produktion Im Kompetenzbereich Produktion werden die Prozesse des Schreibensund Sprechens zusammengefuumlhrt die sich auf die Gestaltung schriftlicher bzw muumlndli-cher Kommunikation beziehen Beim Schreiben als Produktionsprozess geht es dabei vorallem um das konzeptgeleitete Verfassen von kohaumlrenten Texten in Bezug auf komplexefachliche Fragestellungen und anspruchsvolle Primaumlrtexte Dabei stehen zielgerichte-tes inhaltliches Strukturieren sowie eine adaumlquate sprachliche Form im VordergrundBeim Sprechen als Produktionsprozess steht die sachgerechte und adressatenbezogeneGestaltung der unmittelbaren muumlndlichen Kommunikation im Mittelpunkt Fuumlr dengesamten Kompetenzbereich der Produktion werden in der gymnasialen Oberstufe Re-

16

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

flexion und Bewertung zunehmendwichtiger um zu einer fundierten kritieriengestuumltztenEinschaumltzung von Produktionsvorgaumlngen und Produktionsergebnissen zu gelangen

Inhaltsfelder

Kompetenzen entwickeln sich in der Auseinandersetzung mit konkreten Inhalten DerLehrplan strukturiert die Vielfalt moumlglicher Inhalte in vier Inhaltsfelder denen zentralefachliche Gegenstaumlnde zugeordnet sind Eine solche Strukturierung stellt nicht denAnspruch trennscharf zu sein da Gegenstaumlnde jeweils hinsichtlich einer spezifischeninhaltlichen Perspektive betrachtet werden ohne dass relevante Aspekte anderer Berei-che damit ausgeschlossen sind Fuumlr das Fach Deutsch sind in der gymnasialen Oberstufefolgende Inhaltsfelder konstituierend

Inhaltsfeld 983426 Sprache Die Sprache als strukturiertes System von Regeln und derfunktionale Sprachgebrauch als sprachliches Handeln stehen im Mittelpunkt diesesInhaltsfeldes Aspekte des muumlndlichen wie schriftlichen Sprachgebrauchs ruumlcken hierin den fachlichen Fokus Reflexion uumlber Sprache bezieht sich auf Fragen des formal-richtigen und funktional adaumlquaten Umgangs mit Sprache auf die Komplexitaumlt und Viel-falt der sprachlichen Ausdrucksformen sowie auf die historischen Wandlungsprozesseder deutschen Sprache Daneben werden die kulturelle Bedeutung der Sprachfaumlhigkeitdes Menschen und Erklaumlrungsansaumltze der Spracherwerbsforschung beleuchtet

Inhaltsfeld 983427 Texte Das Inhaltsfeld Texte markiert den zentralen Lerngegenstanddes Deutschunterrichts Texte in einem breiten thematischen Spektrum sind Vermittlervon Wissen und stellen zugleich die Grundlage fuumlr fachgerechte Verstehensprozesseund methodisch reflektierte Operationen im Deutschunterricht dar Haumlufig bilden sieden Ausgangspunkt fuumlr vertiefende Anschlusskommunikation Ein erweiterter Textbe-griff umfasst dabei muumlndliche und schriftliche Textformen kontinuierliche wie auchdiskontinuierliche Texte und medial-aumlsthetische Gestaltungen Gegenstand in der gym-nasialen Oberstufe sind literarische Texte verschiedener Gattungen und historisch-gesellschaftlicher Entstehungszusammenhaumlnge wie auch anspruchsvolle fachbezogeneSachtexte die sich in der Art der Themenentfaltung und vorherrschenden Textfunktionunterscheiden

Inhaltsfeld 983428 Kommunikation Im Inhaltsfeld Kommunikation konzentriert sich derfachliche Zugriff auf die Interaktions- und Verstaumlndigungsprozesse zwischen mehreren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Kommunikationspartnern die Gelingensbedingungen fuumlr erfolgreiche Verstaumlndigungund Ursachen fuumlr Kommunikationsstoumlrungen Kommunikationsvorgaumlnge bilden sich inliterarischen Darstellungen ab und werden auch in lebensweltlichen Zusammenhaumlngenunter Beruumlcksichtigung intentionaler und situativer Aspekte analysiert und reflektiertDies wird durch die Auseinandersetzung mit kommunikationswissenschaftlichen Theori-en und Modellen unterstuumltzt

Inhaltsfeld 983429 Medien Im Inhaltsfeld Medien wird der Aspekt der medialen Aufbe-reitung und Vermittlung von Informationen und Botschaften in den Blick genommenBetrachtet werden einerseits die spezifischen Gestaltungsweisen undWirkungspotenzia-le unterschiedlicher medialer Angebote Sowohl traditionelle als auch moderne digitaleMedien werden hier im Hinblick auf verschiedene Nutzungsbereiche betrachtet An-dererseits geht es um den Aspekt der Medienkritik bei dem auch unter Ruumlckgriff aufMedientheorien Einfluumlsse auf den Rezipienten sowie die gesellschaftliche Bedeutung vonMedien zum Gegenstand kritischer Reflexion werden Schlieszliglich macht der Deutschun-terricht auch funktionsgerechte und zielgerichtete Medienanwendung ndash insbesondereder digitalen Medien ndash bei der Darstellung Praumlsentation und Gestaltung zum Gegen-stand

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende der Einfuumlhrungsphaseuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Methoden der Informationsentnahme aus muumlndlichen und schriftlichen Texten inverschiedenen medialen Erscheinungsformen sicher anwenden

fachlich angemessene analytische Zugaumlnge zu Sprache Texten Kommunikationund Medien entwickeln

Verfahren der Textuntersuchung unterscheiden diese angemessen einsetzen unddie Ergebnisse zu einer Textdeutung zusammenfuumlhren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in Abhaumlngigkeit von ihrem jeweiligen Kontext beurteilen

eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte uumlberpruumlfen und kriteriengeleitetbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten und das Produktuumlberarbeiten

formal sicher und stilistisch angemessen eigene schriftliche und muumlndliche Textedem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten entwickeln und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktional anwenden

Ruumlckmeldungen kriterienorientiert und konstruktiv formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Funktionen und Strukturmerkmale der Sprache

Sprachvarietaumlten am Beispiel von Fachsprache

Aspekte der Sprachentwicklung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Ebenen von Sprache (phonologischemorphematische syntaktischesemantische und pragmatische Aspekte) unterscheiden

unterschiedliche sprachliche Elemente im Hinblick auf ihre informierende argu-mentierende oder appellierende Wirkung erlaumlutern

Sprachvarietaumlten erlaumlutern und deren Funktion an Beispielen der Fachsprachebeschreiben

aktuelle Entwicklungen in der deutschen Sprache und ihre sozio-kulturelle Be-dingtheit erklaumlren

sprachliche Gestaltungsmittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten identifizie-ren deren Bedeutung fuumlr die Textaussage erlaumlutern und ihre Wirkung kriterien-orientiert beurteilen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Sachverhalte sprachlich angemessen darstellen

sprechgestaltende Mittel funktional in muumlndlichen Texten (referierend argumen-tierend oder persuasiv) einsetzen

weitgehend selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Krite-rien (u a stilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbei-ten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

Drama (eine Ganzschrift)

Erzaumlhltexte

lyrische Texte in einem thematischen Zusammenhang

Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten und diese fuumlr die Textre-zeption nutzen

den Zusammenhang von Teilaspekten und dem Textganzen zur Sicherung desinhaltlichen Zusammenhangs herausarbeiten (lokale und globale Kohaumlrenz)

dramatische erzaumlhlende sowie lyrische Texte unter Beruumlcksichtigung grundlegen-der Strukturmerkmale der jeweiligen literarischen Gattung analysieren und dabeieine in sich schluumlssige Deutung (Sinnkonstruktion) entwickeln

die Bedeutung historisch-gesellschaftlicher Bezuumlge eines literarischen Werkes anBeispielen aufzeigen

Sachtexte in ihrer Abhaumlngigkeit von Situation Adressat und Textfunktion unter-scheiden

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte mithilfe textimmanen-ter Aspekte und textuumlbergreifender Informationen analysieren

den Wirklichkeitsmodus eines Textes anhand von Fiktionalitaumltssignalen identifizie-ren

Texte im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung beur-teilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

zielgerichtet verschiedene Textmuster bei der Erstellung von analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten und beim produktionsorientierten Schrei-ben einsetzen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

in ihren muumlndlichen und schriftlichen Analysetexten beschreibende deutendeund wertende Aussagen unterscheiden

Analyseergebnisse durch angemessene und formal korrekte Textbelege (ZitateVerweise Textparaphrasen) absichern

in ihren Analysetexten zwischen Ergebnissen textimmanenter Untersuchungsver-fahren und dem Einbezug textuumlbergreifender Informationen unterscheiden

literarische Texte und Sachtexte mithilfe textgestaltender Schreibverfahren (u aErgaumlnzung Weiterfuumlhrung Verfremdung) analysieren

literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

ihre Texte unter Beruumlcksichtigung der Kommunikationssituation des Adressatenund der Funktion gestalten

Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht protokollieren

fuumlr die zielgerichtete Uumlberarbeitung von Texten die Qualitaumlt von Texten undTextentwuumlrfen kriterienorientiert beurteilen

ihre Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben unddie besonderen Herausforderungen identifizieren

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

Kommunikationsmodelle

Gespraumlchsanalyse

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachbezogener Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

Kommunikationsprozesse aus Alltagssituationen anhand zweier unterschiedlicherKommunikationsmodelle erlaumlutern

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Gespraumlch Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen)beurteilen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlr gelingende Kommu-nikation auf einer metakommunikativen Ebene identifizieren und mithilfe dieserErkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

die Darstellung von Gespraumlchssituationen in literarischen Texten unter Beachtungvon kommunikationstheoretischen Aspekten analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung in rhetorisch ausge-stalteter Kommunikation identifizieren

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit auf andere beziehen

Beitraumlge und Rollen in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikati-onssituationen sach- und adressatengerecht gestalten

sach- und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung der Zuhoumlrermotivation ndashkomplexe Beitraumlge (u a Referat Arbeitsergebnisse) praumlsentieren

Mimik Gestik Betonung und Artikulation in eigenen komplexen Redebeitraumlgenfunktional einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

digitale Medien und ihr Einfluss auf Kommunikation

Sendeformate in audiovisuellen Medien

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sachgerecht und kritisch zwischen Methoden der Informationsbeschaffung unter-scheiden fuumlr fachbezogene Aufgabenstellungen in Bibliotheken und im Internetrecherchieren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

die mediale Vermittlungsweise von Texten ndash audiovisuelle Medien und interak-tive Medien ndash als konstitutiv fuumlr Gestaltung Aussage und Wirkung eines Textesherausarbeiten

Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u a Internet-Communities) alspotenziell oumlffentlicher Kommunikation (u a Verfuumlgbarkeit Aufhebung von Privat-heit Langfristigkeit etwaige Konsequenzen fuumlr Bewerbungssituationen) erlaumluternund beurteilen

ein typisches Sendeformat (z B Serie Show Nachrichtensendung) in audiovisuel-len Medien in Bezug auf Struktur Inhalt und handelnde Personen analysieren undBeeinflussungspotenziale in Bezug auf Nutzerinnen und Nutzer kriterienorientiertbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

selbststaumlndig Praumlsentationen unter funktionaler Nutzung neuer Medien (Praumlsen-tationssoftware) erstellen

selbststaumlndig und sachgerecht Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichenund diskontinuierlichen Texten mithilfe von Textverarbeitungssoftware darstellen

mediale Gestaltungen zu literarischen Texten entwickeln

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen in einem konstruktiven kriterienorientierten Feedback beurteilen

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstu-fe II uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden ndash jeweilsgetrennt fuumlr den Grundkurs und den Leistungskurs ndash zunaumlchst uumlbergeordnete Kompe-tenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlichinhaltsfeldbezogen konkretisiert

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt

Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)

Uumlbergreifende fachliche Kompetenz

Kompetenzbereiche(Prozesse)

Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)

Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen

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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen im Grundsatz in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Anknuumlpfend an die in Kapitel 1 dargelegte uumlbergreifende fachliche Kompetenz werdenim Folgenden die zentralen Prozesse und Gegenstaumlnde als Kompetenzbereiche undInhaltsfelder beschrieben Diese dienen im Weiteren als Gliederungskategorien fuumlr dieKompetenzerwartungen am Ende der Einfuumlhrungsphase und am Ende der Qualifikati-onsphase

Kompetenzbereiche

Vor diesem Hintergrund strukturiert der Kernlehrplan durch die Unterscheidung derKompetenzbereiche bdquoRezeptionldquo und bdquoProduktionldquo idealtypisch die vielfaumlltigen Pro-zesse in denen fachliches Lernen stattfindet Beim Kompetenzerwerb im Unterrichtverschraumlnken sich rezeptive und produktive Prozesse Dabei zeigt sich der Grad desKompetenzerwerbs auch im Bereich der Rezeption vornehmlich in muumlndlichen undschriftlichen Produkten Aus diesemGrund sind die Kompetenzerwartungen auch im Be-reich Rezeption vielfach so operationalisiert dass hiermit in Aufgaben konkrete Produkteangesteuert werden koumlnnen

15

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429Medien

Rezeption

Produktion

Inhaltsfelder und Kompetenzbereiche

Lesen

Zuhoumlren

Schreiben

Sprechen

Reflektierenund Beurteilen

Rezeption Im Kompetenzbereich Rezeption werden die Prozesse benannt die dieAufnahme und Verarbeitung von schriftlicher bzw muumlndlicher Kommunikation kenn-zeichnen Beim bdquoLesenldquo als Rezeptionsprozess geht es dabei vor allem um selbststaumlndigesErschlieszligen von komplexen Texten wobei der Erfassung von Informationen sowie derenVerknuumlpfung und Einordnung eine besondere Bedeutung zukommt Dabei werden un-ter Ruumlckgriff auf einen erweiterten Textbegriff auch unterschiedliche mediale Produkteeinbezogen Das bdquoZuhoumlrenldquo als Rezeptionsprozess bezieht sich auf gesprochene bzwauditiv uumlbermittelte Sprechhandlungen die durch Unmittelbarkeit Fluumlchtigkeit und ggfInteraktivitaumlt gekennzeichnet sind Neben den grundlegenden Verstehens- und Verar-beitungsleistungen beim Lesen und Zuhoumlren gewinnen in der gymnasialen Oberstufezunehmend auch die damit unmittelbar verknuumlpften Prozesse der bdquoReflexion und Be-wertungldquo an Bedeutung die insbesondere im Rahmen von vertieften Analysevorgaumlngenzum Tragen kommen

Produktion Im Kompetenzbereich Produktion werden die Prozesse des Schreibensund Sprechens zusammengefuumlhrt die sich auf die Gestaltung schriftlicher bzw muumlndli-cher Kommunikation beziehen Beim Schreiben als Produktionsprozess geht es dabei vorallem um das konzeptgeleitete Verfassen von kohaumlrenten Texten in Bezug auf komplexefachliche Fragestellungen und anspruchsvolle Primaumlrtexte Dabei stehen zielgerichte-tes inhaltliches Strukturieren sowie eine adaumlquate sprachliche Form im VordergrundBeim Sprechen als Produktionsprozess steht die sachgerechte und adressatenbezogeneGestaltung der unmittelbaren muumlndlichen Kommunikation im Mittelpunkt Fuumlr dengesamten Kompetenzbereich der Produktion werden in der gymnasialen Oberstufe Re-

16

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

flexion und Bewertung zunehmendwichtiger um zu einer fundierten kritieriengestuumltztenEinschaumltzung von Produktionsvorgaumlngen und Produktionsergebnissen zu gelangen

Inhaltsfelder

Kompetenzen entwickeln sich in der Auseinandersetzung mit konkreten Inhalten DerLehrplan strukturiert die Vielfalt moumlglicher Inhalte in vier Inhaltsfelder denen zentralefachliche Gegenstaumlnde zugeordnet sind Eine solche Strukturierung stellt nicht denAnspruch trennscharf zu sein da Gegenstaumlnde jeweils hinsichtlich einer spezifischeninhaltlichen Perspektive betrachtet werden ohne dass relevante Aspekte anderer Berei-che damit ausgeschlossen sind Fuumlr das Fach Deutsch sind in der gymnasialen Oberstufefolgende Inhaltsfelder konstituierend

Inhaltsfeld 983426 Sprache Die Sprache als strukturiertes System von Regeln und derfunktionale Sprachgebrauch als sprachliches Handeln stehen im Mittelpunkt diesesInhaltsfeldes Aspekte des muumlndlichen wie schriftlichen Sprachgebrauchs ruumlcken hierin den fachlichen Fokus Reflexion uumlber Sprache bezieht sich auf Fragen des formal-richtigen und funktional adaumlquaten Umgangs mit Sprache auf die Komplexitaumlt und Viel-falt der sprachlichen Ausdrucksformen sowie auf die historischen Wandlungsprozesseder deutschen Sprache Daneben werden die kulturelle Bedeutung der Sprachfaumlhigkeitdes Menschen und Erklaumlrungsansaumltze der Spracherwerbsforschung beleuchtet

Inhaltsfeld 983427 Texte Das Inhaltsfeld Texte markiert den zentralen Lerngegenstanddes Deutschunterrichts Texte in einem breiten thematischen Spektrum sind Vermittlervon Wissen und stellen zugleich die Grundlage fuumlr fachgerechte Verstehensprozesseund methodisch reflektierte Operationen im Deutschunterricht dar Haumlufig bilden sieden Ausgangspunkt fuumlr vertiefende Anschlusskommunikation Ein erweiterter Textbe-griff umfasst dabei muumlndliche und schriftliche Textformen kontinuierliche wie auchdiskontinuierliche Texte und medial-aumlsthetische Gestaltungen Gegenstand in der gym-nasialen Oberstufe sind literarische Texte verschiedener Gattungen und historisch-gesellschaftlicher Entstehungszusammenhaumlnge wie auch anspruchsvolle fachbezogeneSachtexte die sich in der Art der Themenentfaltung und vorherrschenden Textfunktionunterscheiden

Inhaltsfeld 983428 Kommunikation Im Inhaltsfeld Kommunikation konzentriert sich derfachliche Zugriff auf die Interaktions- und Verstaumlndigungsprozesse zwischen mehreren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Kommunikationspartnern die Gelingensbedingungen fuumlr erfolgreiche Verstaumlndigungund Ursachen fuumlr Kommunikationsstoumlrungen Kommunikationsvorgaumlnge bilden sich inliterarischen Darstellungen ab und werden auch in lebensweltlichen Zusammenhaumlngenunter Beruumlcksichtigung intentionaler und situativer Aspekte analysiert und reflektiertDies wird durch die Auseinandersetzung mit kommunikationswissenschaftlichen Theori-en und Modellen unterstuumltzt

Inhaltsfeld 983429 Medien Im Inhaltsfeld Medien wird der Aspekt der medialen Aufbe-reitung und Vermittlung von Informationen und Botschaften in den Blick genommenBetrachtet werden einerseits die spezifischen Gestaltungsweisen undWirkungspotenzia-le unterschiedlicher medialer Angebote Sowohl traditionelle als auch moderne digitaleMedien werden hier im Hinblick auf verschiedene Nutzungsbereiche betrachtet An-dererseits geht es um den Aspekt der Medienkritik bei dem auch unter Ruumlckgriff aufMedientheorien Einfluumlsse auf den Rezipienten sowie die gesellschaftliche Bedeutung vonMedien zum Gegenstand kritischer Reflexion werden Schlieszliglich macht der Deutschun-terricht auch funktionsgerechte und zielgerichtete Medienanwendung ndash insbesondereder digitalen Medien ndash bei der Darstellung Praumlsentation und Gestaltung zum Gegen-stand

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende der Einfuumlhrungsphaseuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Methoden der Informationsentnahme aus muumlndlichen und schriftlichen Texten inverschiedenen medialen Erscheinungsformen sicher anwenden

fachlich angemessene analytische Zugaumlnge zu Sprache Texten Kommunikationund Medien entwickeln

Verfahren der Textuntersuchung unterscheiden diese angemessen einsetzen unddie Ergebnisse zu einer Textdeutung zusammenfuumlhren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in Abhaumlngigkeit von ihrem jeweiligen Kontext beurteilen

eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte uumlberpruumlfen und kriteriengeleitetbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten und das Produktuumlberarbeiten

formal sicher und stilistisch angemessen eigene schriftliche und muumlndliche Textedem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten entwickeln und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktional anwenden

Ruumlckmeldungen kriterienorientiert und konstruktiv formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Funktionen und Strukturmerkmale der Sprache

Sprachvarietaumlten am Beispiel von Fachsprache

Aspekte der Sprachentwicklung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Ebenen von Sprache (phonologischemorphematische syntaktischesemantische und pragmatische Aspekte) unterscheiden

unterschiedliche sprachliche Elemente im Hinblick auf ihre informierende argu-mentierende oder appellierende Wirkung erlaumlutern

Sprachvarietaumlten erlaumlutern und deren Funktion an Beispielen der Fachsprachebeschreiben

aktuelle Entwicklungen in der deutschen Sprache und ihre sozio-kulturelle Be-dingtheit erklaumlren

sprachliche Gestaltungsmittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten identifizie-ren deren Bedeutung fuumlr die Textaussage erlaumlutern und ihre Wirkung kriterien-orientiert beurteilen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Sachverhalte sprachlich angemessen darstellen

sprechgestaltende Mittel funktional in muumlndlichen Texten (referierend argumen-tierend oder persuasiv) einsetzen

weitgehend selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Krite-rien (u a stilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbei-ten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

Drama (eine Ganzschrift)

Erzaumlhltexte

lyrische Texte in einem thematischen Zusammenhang

Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten und diese fuumlr die Textre-zeption nutzen

den Zusammenhang von Teilaspekten und dem Textganzen zur Sicherung desinhaltlichen Zusammenhangs herausarbeiten (lokale und globale Kohaumlrenz)

dramatische erzaumlhlende sowie lyrische Texte unter Beruumlcksichtigung grundlegen-der Strukturmerkmale der jeweiligen literarischen Gattung analysieren und dabeieine in sich schluumlssige Deutung (Sinnkonstruktion) entwickeln

die Bedeutung historisch-gesellschaftlicher Bezuumlge eines literarischen Werkes anBeispielen aufzeigen

Sachtexte in ihrer Abhaumlngigkeit von Situation Adressat und Textfunktion unter-scheiden

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte mithilfe textimmanen-ter Aspekte und textuumlbergreifender Informationen analysieren

den Wirklichkeitsmodus eines Textes anhand von Fiktionalitaumltssignalen identifizie-ren

Texte im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung beur-teilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

zielgerichtet verschiedene Textmuster bei der Erstellung von analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten und beim produktionsorientierten Schrei-ben einsetzen

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

in ihren muumlndlichen und schriftlichen Analysetexten beschreibende deutendeund wertende Aussagen unterscheiden

Analyseergebnisse durch angemessene und formal korrekte Textbelege (ZitateVerweise Textparaphrasen) absichern

in ihren Analysetexten zwischen Ergebnissen textimmanenter Untersuchungsver-fahren und dem Einbezug textuumlbergreifender Informationen unterscheiden

literarische Texte und Sachtexte mithilfe textgestaltender Schreibverfahren (u aErgaumlnzung Weiterfuumlhrung Verfremdung) analysieren

literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

ihre Texte unter Beruumlcksichtigung der Kommunikationssituation des Adressatenund der Funktion gestalten

Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht protokollieren

fuumlr die zielgerichtete Uumlberarbeitung von Texten die Qualitaumlt von Texten undTextentwuumlrfen kriterienorientiert beurteilen

ihre Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben unddie besonderen Herausforderungen identifizieren

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

Kommunikationsmodelle

Gespraumlchsanalyse

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachbezogener Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

Kommunikationsprozesse aus Alltagssituationen anhand zweier unterschiedlicherKommunikationsmodelle erlaumlutern

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Gespraumlch Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen)beurteilen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlr gelingende Kommu-nikation auf einer metakommunikativen Ebene identifizieren und mithilfe dieserErkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

die Darstellung von Gespraumlchssituationen in literarischen Texten unter Beachtungvon kommunikationstheoretischen Aspekten analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung in rhetorisch ausge-stalteter Kommunikation identifizieren

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit auf andere beziehen

Beitraumlge und Rollen in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikati-onssituationen sach- und adressatengerecht gestalten

sach- und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung der Zuhoumlrermotivation ndashkomplexe Beitraumlge (u a Referat Arbeitsergebnisse) praumlsentieren

Mimik Gestik Betonung und Artikulation in eigenen komplexen Redebeitraumlgenfunktional einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

digitale Medien und ihr Einfluss auf Kommunikation

Sendeformate in audiovisuellen Medien

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sachgerecht und kritisch zwischen Methoden der Informationsbeschaffung unter-scheiden fuumlr fachbezogene Aufgabenstellungen in Bibliotheken und im Internetrecherchieren

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

die mediale Vermittlungsweise von Texten ndash audiovisuelle Medien und interak-tive Medien ndash als konstitutiv fuumlr Gestaltung Aussage und Wirkung eines Textesherausarbeiten

Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u a Internet-Communities) alspotenziell oumlffentlicher Kommunikation (u a Verfuumlgbarkeit Aufhebung von Privat-heit Langfristigkeit etwaige Konsequenzen fuumlr Bewerbungssituationen) erlaumluternund beurteilen

ein typisches Sendeformat (z B Serie Show Nachrichtensendung) in audiovisuel-len Medien in Bezug auf Struktur Inhalt und handelnde Personen analysieren undBeeinflussungspotenziale in Bezug auf Nutzerinnen und Nutzer kriterienorientiertbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

selbststaumlndig Praumlsentationen unter funktionaler Nutzung neuer Medien (Praumlsen-tationssoftware) erstellen

selbststaumlndig und sachgerecht Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichenund diskontinuierlichen Texten mithilfe von Textverarbeitungssoftware darstellen

mediale Gestaltungen zu literarischen Texten entwickeln

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen in einem konstruktiven kriterienorientierten Feedback beurteilen

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstu-fe II uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden ndash jeweilsgetrennt fuumlr den Grundkurs und den Leistungskurs ndash zunaumlchst uumlbergeordnete Kompe-tenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlichinhaltsfeldbezogen konkretisiert

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

45

Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens

Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen

bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet

bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar

bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen

bull koumlnnen im Grundsatz in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben

21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Anknuumlpfend an die in Kapitel 1 dargelegte uumlbergreifende fachliche Kompetenz werdenim Folgenden die zentralen Prozesse und Gegenstaumlnde als Kompetenzbereiche undInhaltsfelder beschrieben Diese dienen im Weiteren als Gliederungskategorien fuumlr dieKompetenzerwartungen am Ende der Einfuumlhrungsphase und am Ende der Qualifikati-onsphase

Kompetenzbereiche

Vor diesem Hintergrund strukturiert der Kernlehrplan durch die Unterscheidung derKompetenzbereiche bdquoRezeptionldquo und bdquoProduktionldquo idealtypisch die vielfaumlltigen Pro-zesse in denen fachliches Lernen stattfindet Beim Kompetenzerwerb im Unterrichtverschraumlnken sich rezeptive und produktive Prozesse Dabei zeigt sich der Grad desKompetenzerwerbs auch im Bereich der Rezeption vornehmlich in muumlndlichen undschriftlichen Produkten Aus diesemGrund sind die Kompetenzerwartungen auch im Be-reich Rezeption vielfach so operationalisiert dass hiermit in Aufgaben konkrete Produkteangesteuert werden koumlnnen

15

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429Medien

Rezeption

Produktion

Inhaltsfelder und Kompetenzbereiche

Lesen

Zuhoumlren

Schreiben

Sprechen

Reflektierenund Beurteilen

Rezeption Im Kompetenzbereich Rezeption werden die Prozesse benannt die dieAufnahme und Verarbeitung von schriftlicher bzw muumlndlicher Kommunikation kenn-zeichnen Beim bdquoLesenldquo als Rezeptionsprozess geht es dabei vor allem um selbststaumlndigesErschlieszligen von komplexen Texten wobei der Erfassung von Informationen sowie derenVerknuumlpfung und Einordnung eine besondere Bedeutung zukommt Dabei werden un-ter Ruumlckgriff auf einen erweiterten Textbegriff auch unterschiedliche mediale Produkteeinbezogen Das bdquoZuhoumlrenldquo als Rezeptionsprozess bezieht sich auf gesprochene bzwauditiv uumlbermittelte Sprechhandlungen die durch Unmittelbarkeit Fluumlchtigkeit und ggfInteraktivitaumlt gekennzeichnet sind Neben den grundlegenden Verstehens- und Verar-beitungsleistungen beim Lesen und Zuhoumlren gewinnen in der gymnasialen Oberstufezunehmend auch die damit unmittelbar verknuumlpften Prozesse der bdquoReflexion und Be-wertungldquo an Bedeutung die insbesondere im Rahmen von vertieften Analysevorgaumlngenzum Tragen kommen

Produktion Im Kompetenzbereich Produktion werden die Prozesse des Schreibensund Sprechens zusammengefuumlhrt die sich auf die Gestaltung schriftlicher bzw muumlndli-cher Kommunikation beziehen Beim Schreiben als Produktionsprozess geht es dabei vorallem um das konzeptgeleitete Verfassen von kohaumlrenten Texten in Bezug auf komplexefachliche Fragestellungen und anspruchsvolle Primaumlrtexte Dabei stehen zielgerichte-tes inhaltliches Strukturieren sowie eine adaumlquate sprachliche Form im VordergrundBeim Sprechen als Produktionsprozess steht die sachgerechte und adressatenbezogeneGestaltung der unmittelbaren muumlndlichen Kommunikation im Mittelpunkt Fuumlr dengesamten Kompetenzbereich der Produktion werden in der gymnasialen Oberstufe Re-

16

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

flexion und Bewertung zunehmendwichtiger um zu einer fundierten kritieriengestuumltztenEinschaumltzung von Produktionsvorgaumlngen und Produktionsergebnissen zu gelangen

Inhaltsfelder

Kompetenzen entwickeln sich in der Auseinandersetzung mit konkreten Inhalten DerLehrplan strukturiert die Vielfalt moumlglicher Inhalte in vier Inhaltsfelder denen zentralefachliche Gegenstaumlnde zugeordnet sind Eine solche Strukturierung stellt nicht denAnspruch trennscharf zu sein da Gegenstaumlnde jeweils hinsichtlich einer spezifischeninhaltlichen Perspektive betrachtet werden ohne dass relevante Aspekte anderer Berei-che damit ausgeschlossen sind Fuumlr das Fach Deutsch sind in der gymnasialen Oberstufefolgende Inhaltsfelder konstituierend

Inhaltsfeld 983426 Sprache Die Sprache als strukturiertes System von Regeln und derfunktionale Sprachgebrauch als sprachliches Handeln stehen im Mittelpunkt diesesInhaltsfeldes Aspekte des muumlndlichen wie schriftlichen Sprachgebrauchs ruumlcken hierin den fachlichen Fokus Reflexion uumlber Sprache bezieht sich auf Fragen des formal-richtigen und funktional adaumlquaten Umgangs mit Sprache auf die Komplexitaumlt und Viel-falt der sprachlichen Ausdrucksformen sowie auf die historischen Wandlungsprozesseder deutschen Sprache Daneben werden die kulturelle Bedeutung der Sprachfaumlhigkeitdes Menschen und Erklaumlrungsansaumltze der Spracherwerbsforschung beleuchtet

Inhaltsfeld 983427 Texte Das Inhaltsfeld Texte markiert den zentralen Lerngegenstanddes Deutschunterrichts Texte in einem breiten thematischen Spektrum sind Vermittlervon Wissen und stellen zugleich die Grundlage fuumlr fachgerechte Verstehensprozesseund methodisch reflektierte Operationen im Deutschunterricht dar Haumlufig bilden sieden Ausgangspunkt fuumlr vertiefende Anschlusskommunikation Ein erweiterter Textbe-griff umfasst dabei muumlndliche und schriftliche Textformen kontinuierliche wie auchdiskontinuierliche Texte und medial-aumlsthetische Gestaltungen Gegenstand in der gym-nasialen Oberstufe sind literarische Texte verschiedener Gattungen und historisch-gesellschaftlicher Entstehungszusammenhaumlnge wie auch anspruchsvolle fachbezogeneSachtexte die sich in der Art der Themenentfaltung und vorherrschenden Textfunktionunterscheiden

Inhaltsfeld 983428 Kommunikation Im Inhaltsfeld Kommunikation konzentriert sich derfachliche Zugriff auf die Interaktions- und Verstaumlndigungsprozesse zwischen mehreren

17

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Kommunikationspartnern die Gelingensbedingungen fuumlr erfolgreiche Verstaumlndigungund Ursachen fuumlr Kommunikationsstoumlrungen Kommunikationsvorgaumlnge bilden sich inliterarischen Darstellungen ab und werden auch in lebensweltlichen Zusammenhaumlngenunter Beruumlcksichtigung intentionaler und situativer Aspekte analysiert und reflektiertDies wird durch die Auseinandersetzung mit kommunikationswissenschaftlichen Theori-en und Modellen unterstuumltzt

Inhaltsfeld 983429 Medien Im Inhaltsfeld Medien wird der Aspekt der medialen Aufbe-reitung und Vermittlung von Informationen und Botschaften in den Blick genommenBetrachtet werden einerseits die spezifischen Gestaltungsweisen undWirkungspotenzia-le unterschiedlicher medialer Angebote Sowohl traditionelle als auch moderne digitaleMedien werden hier im Hinblick auf verschiedene Nutzungsbereiche betrachtet An-dererseits geht es um den Aspekt der Medienkritik bei dem auch unter Ruumlckgriff aufMedientheorien Einfluumlsse auf den Rezipienten sowie die gesellschaftliche Bedeutung vonMedien zum Gegenstand kritischer Reflexion werden Schlieszliglich macht der Deutschun-terricht auch funktionsgerechte und zielgerichtete Medienanwendung ndash insbesondereder digitalen Medien ndash bei der Darstellung Praumlsentation und Gestaltung zum Gegen-stand

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende der Einfuumlhrungsphaseuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Methoden der Informationsentnahme aus muumlndlichen und schriftlichen Texten inverschiedenen medialen Erscheinungsformen sicher anwenden

fachlich angemessene analytische Zugaumlnge zu Sprache Texten Kommunikationund Medien entwickeln

Verfahren der Textuntersuchung unterscheiden diese angemessen einsetzen unddie Ergebnisse zu einer Textdeutung zusammenfuumlhren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in Abhaumlngigkeit von ihrem jeweiligen Kontext beurteilen

eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte uumlberpruumlfen und kriteriengeleitetbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten und das Produktuumlberarbeiten

formal sicher und stilistisch angemessen eigene schriftliche und muumlndliche Textedem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten entwickeln und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktional anwenden

Ruumlckmeldungen kriterienorientiert und konstruktiv formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

19

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Funktionen und Strukturmerkmale der Sprache

Sprachvarietaumlten am Beispiel von Fachsprache

Aspekte der Sprachentwicklung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Ebenen von Sprache (phonologischemorphematische syntaktischesemantische und pragmatische Aspekte) unterscheiden

unterschiedliche sprachliche Elemente im Hinblick auf ihre informierende argu-mentierende oder appellierende Wirkung erlaumlutern

Sprachvarietaumlten erlaumlutern und deren Funktion an Beispielen der Fachsprachebeschreiben

aktuelle Entwicklungen in der deutschen Sprache und ihre sozio-kulturelle Be-dingtheit erklaumlren

sprachliche Gestaltungsmittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten identifizie-ren deren Bedeutung fuumlr die Textaussage erlaumlutern und ihre Wirkung kriterien-orientiert beurteilen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Sachverhalte sprachlich angemessen darstellen

sprechgestaltende Mittel funktional in muumlndlichen Texten (referierend argumen-tierend oder persuasiv) einsetzen

weitgehend selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Krite-rien (u a stilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbei-ten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

Drama (eine Ganzschrift)

Erzaumlhltexte

lyrische Texte in einem thematischen Zusammenhang

Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten und diese fuumlr die Textre-zeption nutzen

den Zusammenhang von Teilaspekten und dem Textganzen zur Sicherung desinhaltlichen Zusammenhangs herausarbeiten (lokale und globale Kohaumlrenz)

dramatische erzaumlhlende sowie lyrische Texte unter Beruumlcksichtigung grundlegen-der Strukturmerkmale der jeweiligen literarischen Gattung analysieren und dabeieine in sich schluumlssige Deutung (Sinnkonstruktion) entwickeln

die Bedeutung historisch-gesellschaftlicher Bezuumlge eines literarischen Werkes anBeispielen aufzeigen

Sachtexte in ihrer Abhaumlngigkeit von Situation Adressat und Textfunktion unter-scheiden

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte mithilfe textimmanen-ter Aspekte und textuumlbergreifender Informationen analysieren

den Wirklichkeitsmodus eines Textes anhand von Fiktionalitaumltssignalen identifizie-ren

Texte im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung beur-teilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

zielgerichtet verschiedene Textmuster bei der Erstellung von analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten und beim produktionsorientierten Schrei-ben einsetzen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

in ihren muumlndlichen und schriftlichen Analysetexten beschreibende deutendeund wertende Aussagen unterscheiden

Analyseergebnisse durch angemessene und formal korrekte Textbelege (ZitateVerweise Textparaphrasen) absichern

in ihren Analysetexten zwischen Ergebnissen textimmanenter Untersuchungsver-fahren und dem Einbezug textuumlbergreifender Informationen unterscheiden

literarische Texte und Sachtexte mithilfe textgestaltender Schreibverfahren (u aErgaumlnzung Weiterfuumlhrung Verfremdung) analysieren

literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

ihre Texte unter Beruumlcksichtigung der Kommunikationssituation des Adressatenund der Funktion gestalten

Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht protokollieren

fuumlr die zielgerichtete Uumlberarbeitung von Texten die Qualitaumlt von Texten undTextentwuumlrfen kriterienorientiert beurteilen

ihre Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben unddie besonderen Herausforderungen identifizieren

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

Kommunikationsmodelle

Gespraumlchsanalyse

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachbezogener Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

Kommunikationsprozesse aus Alltagssituationen anhand zweier unterschiedlicherKommunikationsmodelle erlaumlutern

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Gespraumlch Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen)beurteilen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlr gelingende Kommu-nikation auf einer metakommunikativen Ebene identifizieren und mithilfe dieserErkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

die Darstellung von Gespraumlchssituationen in literarischen Texten unter Beachtungvon kommunikationstheoretischen Aspekten analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung in rhetorisch ausge-stalteter Kommunikation identifizieren

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit auf andere beziehen

Beitraumlge und Rollen in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikati-onssituationen sach- und adressatengerecht gestalten

sach- und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung der Zuhoumlrermotivation ndashkomplexe Beitraumlge (u a Referat Arbeitsergebnisse) praumlsentieren

Mimik Gestik Betonung und Artikulation in eigenen komplexen Redebeitraumlgenfunktional einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

digitale Medien und ihr Einfluss auf Kommunikation

Sendeformate in audiovisuellen Medien

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sachgerecht und kritisch zwischen Methoden der Informationsbeschaffung unter-scheiden fuumlr fachbezogene Aufgabenstellungen in Bibliotheken und im Internetrecherchieren

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

die mediale Vermittlungsweise von Texten ndash audiovisuelle Medien und interak-tive Medien ndash als konstitutiv fuumlr Gestaltung Aussage und Wirkung eines Textesherausarbeiten

Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u a Internet-Communities) alspotenziell oumlffentlicher Kommunikation (u a Verfuumlgbarkeit Aufhebung von Privat-heit Langfristigkeit etwaige Konsequenzen fuumlr Bewerbungssituationen) erlaumluternund beurteilen

ein typisches Sendeformat (z B Serie Show Nachrichtensendung) in audiovisuel-len Medien in Bezug auf Struktur Inhalt und handelnde Personen analysieren undBeeinflussungspotenziale in Bezug auf Nutzerinnen und Nutzer kriterienorientiertbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

selbststaumlndig Praumlsentationen unter funktionaler Nutzung neuer Medien (Praumlsen-tationssoftware) erstellen

selbststaumlndig und sachgerecht Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichenund diskontinuierlichen Texten mithilfe von Textverarbeitungssoftware darstellen

mediale Gestaltungen zu literarischen Texten entwickeln

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen in einem konstruktiven kriterienorientierten Feedback beurteilen

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstu-fe II uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden ndash jeweilsgetrennt fuumlr den Grundkurs und den Leistungskurs ndash zunaumlchst uumlbergeordnete Kompe-tenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlichinhaltsfeldbezogen konkretisiert

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

44

Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

45

Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429Medien

Rezeption

Produktion

Inhaltsfelder und Kompetenzbereiche

Lesen

Zuhoumlren

Schreiben

Sprechen

Reflektierenund Beurteilen

Rezeption Im Kompetenzbereich Rezeption werden die Prozesse benannt die dieAufnahme und Verarbeitung von schriftlicher bzw muumlndlicher Kommunikation kenn-zeichnen Beim bdquoLesenldquo als Rezeptionsprozess geht es dabei vor allem um selbststaumlndigesErschlieszligen von komplexen Texten wobei der Erfassung von Informationen sowie derenVerknuumlpfung und Einordnung eine besondere Bedeutung zukommt Dabei werden un-ter Ruumlckgriff auf einen erweiterten Textbegriff auch unterschiedliche mediale Produkteeinbezogen Das bdquoZuhoumlrenldquo als Rezeptionsprozess bezieht sich auf gesprochene bzwauditiv uumlbermittelte Sprechhandlungen die durch Unmittelbarkeit Fluumlchtigkeit und ggfInteraktivitaumlt gekennzeichnet sind Neben den grundlegenden Verstehens- und Verar-beitungsleistungen beim Lesen und Zuhoumlren gewinnen in der gymnasialen Oberstufezunehmend auch die damit unmittelbar verknuumlpften Prozesse der bdquoReflexion und Be-wertungldquo an Bedeutung die insbesondere im Rahmen von vertieften Analysevorgaumlngenzum Tragen kommen

Produktion Im Kompetenzbereich Produktion werden die Prozesse des Schreibensund Sprechens zusammengefuumlhrt die sich auf die Gestaltung schriftlicher bzw muumlndli-cher Kommunikation beziehen Beim Schreiben als Produktionsprozess geht es dabei vorallem um das konzeptgeleitete Verfassen von kohaumlrenten Texten in Bezug auf komplexefachliche Fragestellungen und anspruchsvolle Primaumlrtexte Dabei stehen zielgerichte-tes inhaltliches Strukturieren sowie eine adaumlquate sprachliche Form im VordergrundBeim Sprechen als Produktionsprozess steht die sachgerechte und adressatenbezogeneGestaltung der unmittelbaren muumlndlichen Kommunikation im Mittelpunkt Fuumlr dengesamten Kompetenzbereich der Produktion werden in der gymnasialen Oberstufe Re-

16

Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

flexion und Bewertung zunehmendwichtiger um zu einer fundierten kritieriengestuumltztenEinschaumltzung von Produktionsvorgaumlngen und Produktionsergebnissen zu gelangen

Inhaltsfelder

Kompetenzen entwickeln sich in der Auseinandersetzung mit konkreten Inhalten DerLehrplan strukturiert die Vielfalt moumlglicher Inhalte in vier Inhaltsfelder denen zentralefachliche Gegenstaumlnde zugeordnet sind Eine solche Strukturierung stellt nicht denAnspruch trennscharf zu sein da Gegenstaumlnde jeweils hinsichtlich einer spezifischeninhaltlichen Perspektive betrachtet werden ohne dass relevante Aspekte anderer Berei-che damit ausgeschlossen sind Fuumlr das Fach Deutsch sind in der gymnasialen Oberstufefolgende Inhaltsfelder konstituierend

Inhaltsfeld 983426 Sprache Die Sprache als strukturiertes System von Regeln und derfunktionale Sprachgebrauch als sprachliches Handeln stehen im Mittelpunkt diesesInhaltsfeldes Aspekte des muumlndlichen wie schriftlichen Sprachgebrauchs ruumlcken hierin den fachlichen Fokus Reflexion uumlber Sprache bezieht sich auf Fragen des formal-richtigen und funktional adaumlquaten Umgangs mit Sprache auf die Komplexitaumlt und Viel-falt der sprachlichen Ausdrucksformen sowie auf die historischen Wandlungsprozesseder deutschen Sprache Daneben werden die kulturelle Bedeutung der Sprachfaumlhigkeitdes Menschen und Erklaumlrungsansaumltze der Spracherwerbsforschung beleuchtet

Inhaltsfeld 983427 Texte Das Inhaltsfeld Texte markiert den zentralen Lerngegenstanddes Deutschunterrichts Texte in einem breiten thematischen Spektrum sind Vermittlervon Wissen und stellen zugleich die Grundlage fuumlr fachgerechte Verstehensprozesseund methodisch reflektierte Operationen im Deutschunterricht dar Haumlufig bilden sieden Ausgangspunkt fuumlr vertiefende Anschlusskommunikation Ein erweiterter Textbe-griff umfasst dabei muumlndliche und schriftliche Textformen kontinuierliche wie auchdiskontinuierliche Texte und medial-aumlsthetische Gestaltungen Gegenstand in der gym-nasialen Oberstufe sind literarische Texte verschiedener Gattungen und historisch-gesellschaftlicher Entstehungszusammenhaumlnge wie auch anspruchsvolle fachbezogeneSachtexte die sich in der Art der Themenentfaltung und vorherrschenden Textfunktionunterscheiden

Inhaltsfeld 983428 Kommunikation Im Inhaltsfeld Kommunikation konzentriert sich derfachliche Zugriff auf die Interaktions- und Verstaumlndigungsprozesse zwischen mehreren

17

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Kommunikationspartnern die Gelingensbedingungen fuumlr erfolgreiche Verstaumlndigungund Ursachen fuumlr Kommunikationsstoumlrungen Kommunikationsvorgaumlnge bilden sich inliterarischen Darstellungen ab und werden auch in lebensweltlichen Zusammenhaumlngenunter Beruumlcksichtigung intentionaler und situativer Aspekte analysiert und reflektiertDies wird durch die Auseinandersetzung mit kommunikationswissenschaftlichen Theori-en und Modellen unterstuumltzt

Inhaltsfeld 983429 Medien Im Inhaltsfeld Medien wird der Aspekt der medialen Aufbe-reitung und Vermittlung von Informationen und Botschaften in den Blick genommenBetrachtet werden einerseits die spezifischen Gestaltungsweisen undWirkungspotenzia-le unterschiedlicher medialer Angebote Sowohl traditionelle als auch moderne digitaleMedien werden hier im Hinblick auf verschiedene Nutzungsbereiche betrachtet An-dererseits geht es um den Aspekt der Medienkritik bei dem auch unter Ruumlckgriff aufMedientheorien Einfluumlsse auf den Rezipienten sowie die gesellschaftliche Bedeutung vonMedien zum Gegenstand kritischer Reflexion werden Schlieszliglich macht der Deutschun-terricht auch funktionsgerechte und zielgerichtete Medienanwendung ndash insbesondereder digitalen Medien ndash bei der Darstellung Praumlsentation und Gestaltung zum Gegen-stand

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende der Einfuumlhrungsphaseuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Methoden der Informationsentnahme aus muumlndlichen und schriftlichen Texten inverschiedenen medialen Erscheinungsformen sicher anwenden

fachlich angemessene analytische Zugaumlnge zu Sprache Texten Kommunikationund Medien entwickeln

Verfahren der Textuntersuchung unterscheiden diese angemessen einsetzen unddie Ergebnisse zu einer Textdeutung zusammenfuumlhren

18

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in Abhaumlngigkeit von ihrem jeweiligen Kontext beurteilen

eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte uumlberpruumlfen und kriteriengeleitetbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten und das Produktuumlberarbeiten

formal sicher und stilistisch angemessen eigene schriftliche und muumlndliche Textedem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten entwickeln und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktional anwenden

Ruumlckmeldungen kriterienorientiert und konstruktiv formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

19

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Funktionen und Strukturmerkmale der Sprache

Sprachvarietaumlten am Beispiel von Fachsprache

Aspekte der Sprachentwicklung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Ebenen von Sprache (phonologischemorphematische syntaktischesemantische und pragmatische Aspekte) unterscheiden

unterschiedliche sprachliche Elemente im Hinblick auf ihre informierende argu-mentierende oder appellierende Wirkung erlaumlutern

Sprachvarietaumlten erlaumlutern und deren Funktion an Beispielen der Fachsprachebeschreiben

aktuelle Entwicklungen in der deutschen Sprache und ihre sozio-kulturelle Be-dingtheit erklaumlren

sprachliche Gestaltungsmittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten identifizie-ren deren Bedeutung fuumlr die Textaussage erlaumlutern und ihre Wirkung kriterien-orientiert beurteilen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Sachverhalte sprachlich angemessen darstellen

sprechgestaltende Mittel funktional in muumlndlichen Texten (referierend argumen-tierend oder persuasiv) einsetzen

weitgehend selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Krite-rien (u a stilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbei-ten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

Drama (eine Ganzschrift)

Erzaumlhltexte

lyrische Texte in einem thematischen Zusammenhang

Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten und diese fuumlr die Textre-zeption nutzen

den Zusammenhang von Teilaspekten und dem Textganzen zur Sicherung desinhaltlichen Zusammenhangs herausarbeiten (lokale und globale Kohaumlrenz)

dramatische erzaumlhlende sowie lyrische Texte unter Beruumlcksichtigung grundlegen-der Strukturmerkmale der jeweiligen literarischen Gattung analysieren und dabeieine in sich schluumlssige Deutung (Sinnkonstruktion) entwickeln

die Bedeutung historisch-gesellschaftlicher Bezuumlge eines literarischen Werkes anBeispielen aufzeigen

Sachtexte in ihrer Abhaumlngigkeit von Situation Adressat und Textfunktion unter-scheiden

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte mithilfe textimmanen-ter Aspekte und textuumlbergreifender Informationen analysieren

den Wirklichkeitsmodus eines Textes anhand von Fiktionalitaumltssignalen identifizie-ren

Texte im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung beur-teilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

zielgerichtet verschiedene Textmuster bei der Erstellung von analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten und beim produktionsorientierten Schrei-ben einsetzen

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

in ihren muumlndlichen und schriftlichen Analysetexten beschreibende deutendeund wertende Aussagen unterscheiden

Analyseergebnisse durch angemessene und formal korrekte Textbelege (ZitateVerweise Textparaphrasen) absichern

in ihren Analysetexten zwischen Ergebnissen textimmanenter Untersuchungsver-fahren und dem Einbezug textuumlbergreifender Informationen unterscheiden

literarische Texte und Sachtexte mithilfe textgestaltender Schreibverfahren (u aErgaumlnzung Weiterfuumlhrung Verfremdung) analysieren

literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

ihre Texte unter Beruumlcksichtigung der Kommunikationssituation des Adressatenund der Funktion gestalten

Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht protokollieren

fuumlr die zielgerichtete Uumlberarbeitung von Texten die Qualitaumlt von Texten undTextentwuumlrfen kriterienorientiert beurteilen

ihre Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben unddie besonderen Herausforderungen identifizieren

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

Kommunikationsmodelle

Gespraumlchsanalyse

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachbezogener Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

Kommunikationsprozesse aus Alltagssituationen anhand zweier unterschiedlicherKommunikationsmodelle erlaumlutern

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Gespraumlch Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen)beurteilen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlr gelingende Kommu-nikation auf einer metakommunikativen Ebene identifizieren und mithilfe dieserErkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

die Darstellung von Gespraumlchssituationen in literarischen Texten unter Beachtungvon kommunikationstheoretischen Aspekten analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung in rhetorisch ausge-stalteter Kommunikation identifizieren

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit auf andere beziehen

Beitraumlge und Rollen in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikati-onssituationen sach- und adressatengerecht gestalten

sach- und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung der Zuhoumlrermotivation ndashkomplexe Beitraumlge (u a Referat Arbeitsergebnisse) praumlsentieren

Mimik Gestik Betonung und Artikulation in eigenen komplexen Redebeitraumlgenfunktional einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

digitale Medien und ihr Einfluss auf Kommunikation

Sendeformate in audiovisuellen Medien

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sachgerecht und kritisch zwischen Methoden der Informationsbeschaffung unter-scheiden fuumlr fachbezogene Aufgabenstellungen in Bibliotheken und im Internetrecherchieren

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

die mediale Vermittlungsweise von Texten ndash audiovisuelle Medien und interak-tive Medien ndash als konstitutiv fuumlr Gestaltung Aussage und Wirkung eines Textesherausarbeiten

Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u a Internet-Communities) alspotenziell oumlffentlicher Kommunikation (u a Verfuumlgbarkeit Aufhebung von Privat-heit Langfristigkeit etwaige Konsequenzen fuumlr Bewerbungssituationen) erlaumluternund beurteilen

ein typisches Sendeformat (z B Serie Show Nachrichtensendung) in audiovisuel-len Medien in Bezug auf Struktur Inhalt und handelnde Personen analysieren undBeeinflussungspotenziale in Bezug auf Nutzerinnen und Nutzer kriterienorientiertbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

selbststaumlndig Praumlsentationen unter funktionaler Nutzung neuer Medien (Praumlsen-tationssoftware) erstellen

selbststaumlndig und sachgerecht Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichenund diskontinuierlichen Texten mithilfe von Textverarbeitungssoftware darstellen

mediale Gestaltungen zu literarischen Texten entwickeln

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen in einem konstruktiven kriterienorientierten Feedback beurteilen

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstu-fe II uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden ndash jeweilsgetrennt fuumlr den Grundkurs und den Leistungskurs ndash zunaumlchst uumlbergeordnete Kompe-tenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlichinhaltsfeldbezogen konkretisiert

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

flexion und Bewertung zunehmendwichtiger um zu einer fundierten kritieriengestuumltztenEinschaumltzung von Produktionsvorgaumlngen und Produktionsergebnissen zu gelangen

Inhaltsfelder

Kompetenzen entwickeln sich in der Auseinandersetzung mit konkreten Inhalten DerLehrplan strukturiert die Vielfalt moumlglicher Inhalte in vier Inhaltsfelder denen zentralefachliche Gegenstaumlnde zugeordnet sind Eine solche Strukturierung stellt nicht denAnspruch trennscharf zu sein da Gegenstaumlnde jeweils hinsichtlich einer spezifischeninhaltlichen Perspektive betrachtet werden ohne dass relevante Aspekte anderer Berei-che damit ausgeschlossen sind Fuumlr das Fach Deutsch sind in der gymnasialen Oberstufefolgende Inhaltsfelder konstituierend

Inhaltsfeld 983426 Sprache Die Sprache als strukturiertes System von Regeln und derfunktionale Sprachgebrauch als sprachliches Handeln stehen im Mittelpunkt diesesInhaltsfeldes Aspekte des muumlndlichen wie schriftlichen Sprachgebrauchs ruumlcken hierin den fachlichen Fokus Reflexion uumlber Sprache bezieht sich auf Fragen des formal-richtigen und funktional adaumlquaten Umgangs mit Sprache auf die Komplexitaumlt und Viel-falt der sprachlichen Ausdrucksformen sowie auf die historischen Wandlungsprozesseder deutschen Sprache Daneben werden die kulturelle Bedeutung der Sprachfaumlhigkeitdes Menschen und Erklaumlrungsansaumltze der Spracherwerbsforschung beleuchtet

Inhaltsfeld 983427 Texte Das Inhaltsfeld Texte markiert den zentralen Lerngegenstanddes Deutschunterrichts Texte in einem breiten thematischen Spektrum sind Vermittlervon Wissen und stellen zugleich die Grundlage fuumlr fachgerechte Verstehensprozesseund methodisch reflektierte Operationen im Deutschunterricht dar Haumlufig bilden sieden Ausgangspunkt fuumlr vertiefende Anschlusskommunikation Ein erweiterter Textbe-griff umfasst dabei muumlndliche und schriftliche Textformen kontinuierliche wie auchdiskontinuierliche Texte und medial-aumlsthetische Gestaltungen Gegenstand in der gym-nasialen Oberstufe sind literarische Texte verschiedener Gattungen und historisch-gesellschaftlicher Entstehungszusammenhaumlnge wie auch anspruchsvolle fachbezogeneSachtexte die sich in der Art der Themenentfaltung und vorherrschenden Textfunktionunterscheiden

Inhaltsfeld 983428 Kommunikation Im Inhaltsfeld Kommunikation konzentriert sich derfachliche Zugriff auf die Interaktions- und Verstaumlndigungsprozesse zwischen mehreren

17

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Kommunikationspartnern die Gelingensbedingungen fuumlr erfolgreiche Verstaumlndigungund Ursachen fuumlr Kommunikationsstoumlrungen Kommunikationsvorgaumlnge bilden sich inliterarischen Darstellungen ab und werden auch in lebensweltlichen Zusammenhaumlngenunter Beruumlcksichtigung intentionaler und situativer Aspekte analysiert und reflektiertDies wird durch die Auseinandersetzung mit kommunikationswissenschaftlichen Theori-en und Modellen unterstuumltzt

Inhaltsfeld 983429 Medien Im Inhaltsfeld Medien wird der Aspekt der medialen Aufbe-reitung und Vermittlung von Informationen und Botschaften in den Blick genommenBetrachtet werden einerseits die spezifischen Gestaltungsweisen undWirkungspotenzia-le unterschiedlicher medialer Angebote Sowohl traditionelle als auch moderne digitaleMedien werden hier im Hinblick auf verschiedene Nutzungsbereiche betrachtet An-dererseits geht es um den Aspekt der Medienkritik bei dem auch unter Ruumlckgriff aufMedientheorien Einfluumlsse auf den Rezipienten sowie die gesellschaftliche Bedeutung vonMedien zum Gegenstand kritischer Reflexion werden Schlieszliglich macht der Deutschun-terricht auch funktionsgerechte und zielgerichtete Medienanwendung ndash insbesondereder digitalen Medien ndash bei der Darstellung Praumlsentation und Gestaltung zum Gegen-stand

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende der Einfuumlhrungsphaseuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Methoden der Informationsentnahme aus muumlndlichen und schriftlichen Texten inverschiedenen medialen Erscheinungsformen sicher anwenden

fachlich angemessene analytische Zugaumlnge zu Sprache Texten Kommunikationund Medien entwickeln

Verfahren der Textuntersuchung unterscheiden diese angemessen einsetzen unddie Ergebnisse zu einer Textdeutung zusammenfuumlhren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in Abhaumlngigkeit von ihrem jeweiligen Kontext beurteilen

eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte uumlberpruumlfen und kriteriengeleitetbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten und das Produktuumlberarbeiten

formal sicher und stilistisch angemessen eigene schriftliche und muumlndliche Textedem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten entwickeln und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktional anwenden

Ruumlckmeldungen kriterienorientiert und konstruktiv formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

19

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Funktionen und Strukturmerkmale der Sprache

Sprachvarietaumlten am Beispiel von Fachsprache

Aspekte der Sprachentwicklung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Ebenen von Sprache (phonologischemorphematische syntaktischesemantische und pragmatische Aspekte) unterscheiden

unterschiedliche sprachliche Elemente im Hinblick auf ihre informierende argu-mentierende oder appellierende Wirkung erlaumlutern

Sprachvarietaumlten erlaumlutern und deren Funktion an Beispielen der Fachsprachebeschreiben

aktuelle Entwicklungen in der deutschen Sprache und ihre sozio-kulturelle Be-dingtheit erklaumlren

sprachliche Gestaltungsmittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten identifizie-ren deren Bedeutung fuumlr die Textaussage erlaumlutern und ihre Wirkung kriterien-orientiert beurteilen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Sachverhalte sprachlich angemessen darstellen

sprechgestaltende Mittel funktional in muumlndlichen Texten (referierend argumen-tierend oder persuasiv) einsetzen

weitgehend selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Krite-rien (u a stilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbei-ten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

Drama (eine Ganzschrift)

Erzaumlhltexte

lyrische Texte in einem thematischen Zusammenhang

Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten und diese fuumlr die Textre-zeption nutzen

den Zusammenhang von Teilaspekten und dem Textganzen zur Sicherung desinhaltlichen Zusammenhangs herausarbeiten (lokale und globale Kohaumlrenz)

dramatische erzaumlhlende sowie lyrische Texte unter Beruumlcksichtigung grundlegen-der Strukturmerkmale der jeweiligen literarischen Gattung analysieren und dabeieine in sich schluumlssige Deutung (Sinnkonstruktion) entwickeln

die Bedeutung historisch-gesellschaftlicher Bezuumlge eines literarischen Werkes anBeispielen aufzeigen

Sachtexte in ihrer Abhaumlngigkeit von Situation Adressat und Textfunktion unter-scheiden

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte mithilfe textimmanen-ter Aspekte und textuumlbergreifender Informationen analysieren

den Wirklichkeitsmodus eines Textes anhand von Fiktionalitaumltssignalen identifizie-ren

Texte im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung beur-teilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

zielgerichtet verschiedene Textmuster bei der Erstellung von analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten und beim produktionsorientierten Schrei-ben einsetzen

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

in ihren muumlndlichen und schriftlichen Analysetexten beschreibende deutendeund wertende Aussagen unterscheiden

Analyseergebnisse durch angemessene und formal korrekte Textbelege (ZitateVerweise Textparaphrasen) absichern

in ihren Analysetexten zwischen Ergebnissen textimmanenter Untersuchungsver-fahren und dem Einbezug textuumlbergreifender Informationen unterscheiden

literarische Texte und Sachtexte mithilfe textgestaltender Schreibverfahren (u aErgaumlnzung Weiterfuumlhrung Verfremdung) analysieren

literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

ihre Texte unter Beruumlcksichtigung der Kommunikationssituation des Adressatenund der Funktion gestalten

Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht protokollieren

fuumlr die zielgerichtete Uumlberarbeitung von Texten die Qualitaumlt von Texten undTextentwuumlrfen kriterienorientiert beurteilen

ihre Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben unddie besonderen Herausforderungen identifizieren

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

Kommunikationsmodelle

Gespraumlchsanalyse

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachbezogener Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

Kommunikationsprozesse aus Alltagssituationen anhand zweier unterschiedlicherKommunikationsmodelle erlaumlutern

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Gespraumlch Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen)beurteilen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlr gelingende Kommu-nikation auf einer metakommunikativen Ebene identifizieren und mithilfe dieserErkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

die Darstellung von Gespraumlchssituationen in literarischen Texten unter Beachtungvon kommunikationstheoretischen Aspekten analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung in rhetorisch ausge-stalteter Kommunikation identifizieren

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit auf andere beziehen

Beitraumlge und Rollen in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikati-onssituationen sach- und adressatengerecht gestalten

sach- und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung der Zuhoumlrermotivation ndashkomplexe Beitraumlge (u a Referat Arbeitsergebnisse) praumlsentieren

Mimik Gestik Betonung und Artikulation in eigenen komplexen Redebeitraumlgenfunktional einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

digitale Medien und ihr Einfluss auf Kommunikation

Sendeformate in audiovisuellen Medien

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sachgerecht und kritisch zwischen Methoden der Informationsbeschaffung unter-scheiden fuumlr fachbezogene Aufgabenstellungen in Bibliotheken und im Internetrecherchieren

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

die mediale Vermittlungsweise von Texten ndash audiovisuelle Medien und interak-tive Medien ndash als konstitutiv fuumlr Gestaltung Aussage und Wirkung eines Textesherausarbeiten

Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u a Internet-Communities) alspotenziell oumlffentlicher Kommunikation (u a Verfuumlgbarkeit Aufhebung von Privat-heit Langfristigkeit etwaige Konsequenzen fuumlr Bewerbungssituationen) erlaumluternund beurteilen

ein typisches Sendeformat (z B Serie Show Nachrichtensendung) in audiovisuel-len Medien in Bezug auf Struktur Inhalt und handelnde Personen analysieren undBeeinflussungspotenziale in Bezug auf Nutzerinnen und Nutzer kriterienorientiertbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

selbststaumlndig Praumlsentationen unter funktionaler Nutzung neuer Medien (Praumlsen-tationssoftware) erstellen

selbststaumlndig und sachgerecht Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichenund diskontinuierlichen Texten mithilfe von Textverarbeitungssoftware darstellen

mediale Gestaltungen zu literarischen Texten entwickeln

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen in einem konstruktiven kriterienorientierten Feedback beurteilen

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstu-fe II uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden ndash jeweilsgetrennt fuumlr den Grundkurs und den Leistungskurs ndash zunaumlchst uumlbergeordnete Kompe-tenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlichinhaltsfeldbezogen konkretisiert

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

40

Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Kommunikationspartnern die Gelingensbedingungen fuumlr erfolgreiche Verstaumlndigungund Ursachen fuumlr Kommunikationsstoumlrungen Kommunikationsvorgaumlnge bilden sich inliterarischen Darstellungen ab und werden auch in lebensweltlichen Zusammenhaumlngenunter Beruumlcksichtigung intentionaler und situativer Aspekte analysiert und reflektiertDies wird durch die Auseinandersetzung mit kommunikationswissenschaftlichen Theori-en und Modellen unterstuumltzt

Inhaltsfeld 983429 Medien Im Inhaltsfeld Medien wird der Aspekt der medialen Aufbe-reitung und Vermittlung von Informationen und Botschaften in den Blick genommenBetrachtet werden einerseits die spezifischen Gestaltungsweisen undWirkungspotenzia-le unterschiedlicher medialer Angebote Sowohl traditionelle als auch moderne digitaleMedien werden hier im Hinblick auf verschiedene Nutzungsbereiche betrachtet An-dererseits geht es um den Aspekt der Medienkritik bei dem auch unter Ruumlckgriff aufMedientheorien Einfluumlsse auf den Rezipienten sowie die gesellschaftliche Bedeutung vonMedien zum Gegenstand kritischer Reflexion werden Schlieszliglich macht der Deutschun-terricht auch funktionsgerechte und zielgerichtete Medienanwendung ndash insbesondereder digitalen Medien ndash bei der Darstellung Praumlsentation und Gestaltung zum Gegen-stand

22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash am Ende der Einfuumlhrungsphaseuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Methoden der Informationsentnahme aus muumlndlichen und schriftlichen Texten inverschiedenen medialen Erscheinungsformen sicher anwenden

fachlich angemessene analytische Zugaumlnge zu Sprache Texten Kommunikationund Medien entwickeln

Verfahren der Textuntersuchung unterscheiden diese angemessen einsetzen unddie Ergebnisse zu einer Textdeutung zusammenfuumlhren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in Abhaumlngigkeit von ihrem jeweiligen Kontext beurteilen

eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte uumlberpruumlfen und kriteriengeleitetbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten und das Produktuumlberarbeiten

formal sicher und stilistisch angemessen eigene schriftliche und muumlndliche Textedem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten entwickeln und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktional anwenden

Ruumlckmeldungen kriterienorientiert und konstruktiv formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Funktionen und Strukturmerkmale der Sprache

Sprachvarietaumlten am Beispiel von Fachsprache

Aspekte der Sprachentwicklung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Ebenen von Sprache (phonologischemorphematische syntaktischesemantische und pragmatische Aspekte) unterscheiden

unterschiedliche sprachliche Elemente im Hinblick auf ihre informierende argu-mentierende oder appellierende Wirkung erlaumlutern

Sprachvarietaumlten erlaumlutern und deren Funktion an Beispielen der Fachsprachebeschreiben

aktuelle Entwicklungen in der deutschen Sprache und ihre sozio-kulturelle Be-dingtheit erklaumlren

sprachliche Gestaltungsmittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten identifizie-ren deren Bedeutung fuumlr die Textaussage erlaumlutern und ihre Wirkung kriterien-orientiert beurteilen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Sachverhalte sprachlich angemessen darstellen

sprechgestaltende Mittel funktional in muumlndlichen Texten (referierend argumen-tierend oder persuasiv) einsetzen

weitgehend selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Krite-rien (u a stilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbei-ten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

Drama (eine Ganzschrift)

Erzaumlhltexte

lyrische Texte in einem thematischen Zusammenhang

Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten und diese fuumlr die Textre-zeption nutzen

den Zusammenhang von Teilaspekten und dem Textganzen zur Sicherung desinhaltlichen Zusammenhangs herausarbeiten (lokale und globale Kohaumlrenz)

dramatische erzaumlhlende sowie lyrische Texte unter Beruumlcksichtigung grundlegen-der Strukturmerkmale der jeweiligen literarischen Gattung analysieren und dabeieine in sich schluumlssige Deutung (Sinnkonstruktion) entwickeln

die Bedeutung historisch-gesellschaftlicher Bezuumlge eines literarischen Werkes anBeispielen aufzeigen

Sachtexte in ihrer Abhaumlngigkeit von Situation Adressat und Textfunktion unter-scheiden

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte mithilfe textimmanen-ter Aspekte und textuumlbergreifender Informationen analysieren

den Wirklichkeitsmodus eines Textes anhand von Fiktionalitaumltssignalen identifizie-ren

Texte im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung beur-teilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

zielgerichtet verschiedene Textmuster bei der Erstellung von analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten und beim produktionsorientierten Schrei-ben einsetzen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

in ihren muumlndlichen und schriftlichen Analysetexten beschreibende deutendeund wertende Aussagen unterscheiden

Analyseergebnisse durch angemessene und formal korrekte Textbelege (ZitateVerweise Textparaphrasen) absichern

in ihren Analysetexten zwischen Ergebnissen textimmanenter Untersuchungsver-fahren und dem Einbezug textuumlbergreifender Informationen unterscheiden

literarische Texte und Sachtexte mithilfe textgestaltender Schreibverfahren (u aErgaumlnzung Weiterfuumlhrung Verfremdung) analysieren

literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

ihre Texte unter Beruumlcksichtigung der Kommunikationssituation des Adressatenund der Funktion gestalten

Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht protokollieren

fuumlr die zielgerichtete Uumlberarbeitung von Texten die Qualitaumlt von Texten undTextentwuumlrfen kriterienorientiert beurteilen

ihre Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben unddie besonderen Herausforderungen identifizieren

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

Kommunikationsmodelle

Gespraumlchsanalyse

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachbezogener Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

Kommunikationsprozesse aus Alltagssituationen anhand zweier unterschiedlicherKommunikationsmodelle erlaumlutern

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Gespraumlch Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen)beurteilen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlr gelingende Kommu-nikation auf einer metakommunikativen Ebene identifizieren und mithilfe dieserErkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

die Darstellung von Gespraumlchssituationen in literarischen Texten unter Beachtungvon kommunikationstheoretischen Aspekten analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung in rhetorisch ausge-stalteter Kommunikation identifizieren

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit auf andere beziehen

Beitraumlge und Rollen in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikati-onssituationen sach- und adressatengerecht gestalten

sach- und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung der Zuhoumlrermotivation ndashkomplexe Beitraumlge (u a Referat Arbeitsergebnisse) praumlsentieren

Mimik Gestik Betonung und Artikulation in eigenen komplexen Redebeitraumlgenfunktional einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

digitale Medien und ihr Einfluss auf Kommunikation

Sendeformate in audiovisuellen Medien

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sachgerecht und kritisch zwischen Methoden der Informationsbeschaffung unter-scheiden fuumlr fachbezogene Aufgabenstellungen in Bibliotheken und im Internetrecherchieren

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

die mediale Vermittlungsweise von Texten ndash audiovisuelle Medien und interak-tive Medien ndash als konstitutiv fuumlr Gestaltung Aussage und Wirkung eines Textesherausarbeiten

Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u a Internet-Communities) alspotenziell oumlffentlicher Kommunikation (u a Verfuumlgbarkeit Aufhebung von Privat-heit Langfristigkeit etwaige Konsequenzen fuumlr Bewerbungssituationen) erlaumluternund beurteilen

ein typisches Sendeformat (z B Serie Show Nachrichtensendung) in audiovisuel-len Medien in Bezug auf Struktur Inhalt und handelnde Personen analysieren undBeeinflussungspotenziale in Bezug auf Nutzerinnen und Nutzer kriterienorientiertbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

selbststaumlndig Praumlsentationen unter funktionaler Nutzung neuer Medien (Praumlsen-tationssoftware) erstellen

selbststaumlndig und sachgerecht Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichenund diskontinuierlichen Texten mithilfe von Textverarbeitungssoftware darstellen

mediale Gestaltungen zu literarischen Texten entwickeln

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen in einem konstruktiven kriterienorientierten Feedback beurteilen

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstu-fe II uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden ndash jeweilsgetrennt fuumlr den Grundkurs und den Leistungskurs ndash zunaumlchst uumlbergeordnete Kompe-tenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlichinhaltsfeldbezogen konkretisiert

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

46

Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

47

Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

51

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in Abhaumlngigkeit von ihrem jeweiligen Kontext beurteilen

eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte uumlberpruumlfen und kriteriengeleitetbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten und das Produktuumlberarbeiten

formal sicher und stilistisch angemessen eigene schriftliche und muumlndliche Textedem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten entwickeln und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktional anwenden

Ruumlckmeldungen kriterienorientiert und konstruktiv formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

19

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Funktionen und Strukturmerkmale der Sprache

Sprachvarietaumlten am Beispiel von Fachsprache

Aspekte der Sprachentwicklung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Ebenen von Sprache (phonologischemorphematische syntaktischesemantische und pragmatische Aspekte) unterscheiden

unterschiedliche sprachliche Elemente im Hinblick auf ihre informierende argu-mentierende oder appellierende Wirkung erlaumlutern

Sprachvarietaumlten erlaumlutern und deren Funktion an Beispielen der Fachsprachebeschreiben

aktuelle Entwicklungen in der deutschen Sprache und ihre sozio-kulturelle Be-dingtheit erklaumlren

sprachliche Gestaltungsmittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten identifizie-ren deren Bedeutung fuumlr die Textaussage erlaumlutern und ihre Wirkung kriterien-orientiert beurteilen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Sachverhalte sprachlich angemessen darstellen

sprechgestaltende Mittel funktional in muumlndlichen Texten (referierend argumen-tierend oder persuasiv) einsetzen

weitgehend selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Krite-rien (u a stilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbei-ten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

Drama (eine Ganzschrift)

Erzaumlhltexte

lyrische Texte in einem thematischen Zusammenhang

Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten und diese fuumlr die Textre-zeption nutzen

den Zusammenhang von Teilaspekten und dem Textganzen zur Sicherung desinhaltlichen Zusammenhangs herausarbeiten (lokale und globale Kohaumlrenz)

dramatische erzaumlhlende sowie lyrische Texte unter Beruumlcksichtigung grundlegen-der Strukturmerkmale der jeweiligen literarischen Gattung analysieren und dabeieine in sich schluumlssige Deutung (Sinnkonstruktion) entwickeln

die Bedeutung historisch-gesellschaftlicher Bezuumlge eines literarischen Werkes anBeispielen aufzeigen

Sachtexte in ihrer Abhaumlngigkeit von Situation Adressat und Textfunktion unter-scheiden

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte mithilfe textimmanen-ter Aspekte und textuumlbergreifender Informationen analysieren

den Wirklichkeitsmodus eines Textes anhand von Fiktionalitaumltssignalen identifizie-ren

Texte im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung beur-teilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

zielgerichtet verschiedene Textmuster bei der Erstellung von analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten und beim produktionsorientierten Schrei-ben einsetzen

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

in ihren muumlndlichen und schriftlichen Analysetexten beschreibende deutendeund wertende Aussagen unterscheiden

Analyseergebnisse durch angemessene und formal korrekte Textbelege (ZitateVerweise Textparaphrasen) absichern

in ihren Analysetexten zwischen Ergebnissen textimmanenter Untersuchungsver-fahren und dem Einbezug textuumlbergreifender Informationen unterscheiden

literarische Texte und Sachtexte mithilfe textgestaltender Schreibverfahren (u aErgaumlnzung Weiterfuumlhrung Verfremdung) analysieren

literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

ihre Texte unter Beruumlcksichtigung der Kommunikationssituation des Adressatenund der Funktion gestalten

Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht protokollieren

fuumlr die zielgerichtete Uumlberarbeitung von Texten die Qualitaumlt von Texten undTextentwuumlrfen kriterienorientiert beurteilen

ihre Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben unddie besonderen Herausforderungen identifizieren

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

Kommunikationsmodelle

Gespraumlchsanalyse

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachbezogener Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

Kommunikationsprozesse aus Alltagssituationen anhand zweier unterschiedlicherKommunikationsmodelle erlaumlutern

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Gespraumlch Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen)beurteilen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlr gelingende Kommu-nikation auf einer metakommunikativen Ebene identifizieren und mithilfe dieserErkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

die Darstellung von Gespraumlchssituationen in literarischen Texten unter Beachtungvon kommunikationstheoretischen Aspekten analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung in rhetorisch ausge-stalteter Kommunikation identifizieren

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit auf andere beziehen

Beitraumlge und Rollen in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikati-onssituationen sach- und adressatengerecht gestalten

sach- und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung der Zuhoumlrermotivation ndashkomplexe Beitraumlge (u a Referat Arbeitsergebnisse) praumlsentieren

Mimik Gestik Betonung und Artikulation in eigenen komplexen Redebeitraumlgenfunktional einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

digitale Medien und ihr Einfluss auf Kommunikation

Sendeformate in audiovisuellen Medien

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sachgerecht und kritisch zwischen Methoden der Informationsbeschaffung unter-scheiden fuumlr fachbezogene Aufgabenstellungen in Bibliotheken und im Internetrecherchieren

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

die mediale Vermittlungsweise von Texten ndash audiovisuelle Medien und interak-tive Medien ndash als konstitutiv fuumlr Gestaltung Aussage und Wirkung eines Textesherausarbeiten

Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u a Internet-Communities) alspotenziell oumlffentlicher Kommunikation (u a Verfuumlgbarkeit Aufhebung von Privat-heit Langfristigkeit etwaige Konsequenzen fuumlr Bewerbungssituationen) erlaumluternund beurteilen

ein typisches Sendeformat (z B Serie Show Nachrichtensendung) in audiovisuel-len Medien in Bezug auf Struktur Inhalt und handelnde Personen analysieren undBeeinflussungspotenziale in Bezug auf Nutzerinnen und Nutzer kriterienorientiertbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

selbststaumlndig Praumlsentationen unter funktionaler Nutzung neuer Medien (Praumlsen-tationssoftware) erstellen

selbststaumlndig und sachgerecht Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichenund diskontinuierlichen Texten mithilfe von Textverarbeitungssoftware darstellen

mediale Gestaltungen zu literarischen Texten entwickeln

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen in einem konstruktiven kriterienorientierten Feedback beurteilen

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstu-fe II uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden ndash jeweilsgetrennt fuumlr den Grundkurs und den Leistungskurs ndash zunaumlchst uumlbergeordnete Kompe-tenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlichinhaltsfeldbezogen konkretisiert

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

51

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Funktionen und Strukturmerkmale der Sprache

Sprachvarietaumlten am Beispiel von Fachsprache

Aspekte der Sprachentwicklung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Ebenen von Sprache (phonologischemorphematische syntaktischesemantische und pragmatische Aspekte) unterscheiden

unterschiedliche sprachliche Elemente im Hinblick auf ihre informierende argu-mentierende oder appellierende Wirkung erlaumlutern

Sprachvarietaumlten erlaumlutern und deren Funktion an Beispielen der Fachsprachebeschreiben

aktuelle Entwicklungen in der deutschen Sprache und ihre sozio-kulturelle Be-dingtheit erklaumlren

sprachliche Gestaltungsmittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten identifizie-ren deren Bedeutung fuumlr die Textaussage erlaumlutern und ihre Wirkung kriterien-orientiert beurteilen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Sachverhalte sprachlich angemessen darstellen

sprechgestaltende Mittel funktional in muumlndlichen Texten (referierend argumen-tierend oder persuasiv) einsetzen

weitgehend selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Krite-rien (u a stilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbei-ten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

20

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

Drama (eine Ganzschrift)

Erzaumlhltexte

lyrische Texte in einem thematischen Zusammenhang

Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten und diese fuumlr die Textre-zeption nutzen

den Zusammenhang von Teilaspekten und dem Textganzen zur Sicherung desinhaltlichen Zusammenhangs herausarbeiten (lokale und globale Kohaumlrenz)

dramatische erzaumlhlende sowie lyrische Texte unter Beruumlcksichtigung grundlegen-der Strukturmerkmale der jeweiligen literarischen Gattung analysieren und dabeieine in sich schluumlssige Deutung (Sinnkonstruktion) entwickeln

die Bedeutung historisch-gesellschaftlicher Bezuumlge eines literarischen Werkes anBeispielen aufzeigen

Sachtexte in ihrer Abhaumlngigkeit von Situation Adressat und Textfunktion unter-scheiden

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte mithilfe textimmanen-ter Aspekte und textuumlbergreifender Informationen analysieren

den Wirklichkeitsmodus eines Textes anhand von Fiktionalitaumltssignalen identifizie-ren

Texte im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung beur-teilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

zielgerichtet verschiedene Textmuster bei der Erstellung von analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten und beim produktionsorientierten Schrei-ben einsetzen

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

in ihren muumlndlichen und schriftlichen Analysetexten beschreibende deutendeund wertende Aussagen unterscheiden

Analyseergebnisse durch angemessene und formal korrekte Textbelege (ZitateVerweise Textparaphrasen) absichern

in ihren Analysetexten zwischen Ergebnissen textimmanenter Untersuchungsver-fahren und dem Einbezug textuumlbergreifender Informationen unterscheiden

literarische Texte und Sachtexte mithilfe textgestaltender Schreibverfahren (u aErgaumlnzung Weiterfuumlhrung Verfremdung) analysieren

literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

ihre Texte unter Beruumlcksichtigung der Kommunikationssituation des Adressatenund der Funktion gestalten

Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht protokollieren

fuumlr die zielgerichtete Uumlberarbeitung von Texten die Qualitaumlt von Texten undTextentwuumlrfen kriterienorientiert beurteilen

ihre Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben unddie besonderen Herausforderungen identifizieren

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

Kommunikationsmodelle

Gespraumlchsanalyse

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachbezogener Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

Kommunikationsprozesse aus Alltagssituationen anhand zweier unterschiedlicherKommunikationsmodelle erlaumlutern

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Gespraumlch Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen)beurteilen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlr gelingende Kommu-nikation auf einer metakommunikativen Ebene identifizieren und mithilfe dieserErkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

die Darstellung von Gespraumlchssituationen in literarischen Texten unter Beachtungvon kommunikationstheoretischen Aspekten analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung in rhetorisch ausge-stalteter Kommunikation identifizieren

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit auf andere beziehen

Beitraumlge und Rollen in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikati-onssituationen sach- und adressatengerecht gestalten

sach- und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung der Zuhoumlrermotivation ndashkomplexe Beitraumlge (u a Referat Arbeitsergebnisse) praumlsentieren

Mimik Gestik Betonung und Artikulation in eigenen komplexen Redebeitraumlgenfunktional einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

digitale Medien und ihr Einfluss auf Kommunikation

Sendeformate in audiovisuellen Medien

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sachgerecht und kritisch zwischen Methoden der Informationsbeschaffung unter-scheiden fuumlr fachbezogene Aufgabenstellungen in Bibliotheken und im Internetrecherchieren

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

die mediale Vermittlungsweise von Texten ndash audiovisuelle Medien und interak-tive Medien ndash als konstitutiv fuumlr Gestaltung Aussage und Wirkung eines Textesherausarbeiten

Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u a Internet-Communities) alspotenziell oumlffentlicher Kommunikation (u a Verfuumlgbarkeit Aufhebung von Privat-heit Langfristigkeit etwaige Konsequenzen fuumlr Bewerbungssituationen) erlaumluternund beurteilen

ein typisches Sendeformat (z B Serie Show Nachrichtensendung) in audiovisuel-len Medien in Bezug auf Struktur Inhalt und handelnde Personen analysieren undBeeinflussungspotenziale in Bezug auf Nutzerinnen und Nutzer kriterienorientiertbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

selbststaumlndig Praumlsentationen unter funktionaler Nutzung neuer Medien (Praumlsen-tationssoftware) erstellen

selbststaumlndig und sachgerecht Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichenund diskontinuierlichen Texten mithilfe von Textverarbeitungssoftware darstellen

mediale Gestaltungen zu literarischen Texten entwickeln

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen in einem konstruktiven kriterienorientierten Feedback beurteilen

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstu-fe II uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden ndash jeweilsgetrennt fuumlr den Grundkurs und den Leistungskurs ndash zunaumlchst uumlbergeordnete Kompe-tenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlichinhaltsfeldbezogen konkretisiert

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

35

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

36

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

Drama (eine Ganzschrift)

Erzaumlhltexte

lyrische Texte in einem thematischen Zusammenhang

Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten und diese fuumlr die Textre-zeption nutzen

den Zusammenhang von Teilaspekten und dem Textganzen zur Sicherung desinhaltlichen Zusammenhangs herausarbeiten (lokale und globale Kohaumlrenz)

dramatische erzaumlhlende sowie lyrische Texte unter Beruumlcksichtigung grundlegen-der Strukturmerkmale der jeweiligen literarischen Gattung analysieren und dabeieine in sich schluumlssige Deutung (Sinnkonstruktion) entwickeln

die Bedeutung historisch-gesellschaftlicher Bezuumlge eines literarischen Werkes anBeispielen aufzeigen

Sachtexte in ihrer Abhaumlngigkeit von Situation Adressat und Textfunktion unter-scheiden

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte mithilfe textimmanen-ter Aspekte und textuumlbergreifender Informationen analysieren

den Wirklichkeitsmodus eines Textes anhand von Fiktionalitaumltssignalen identifizie-ren

Texte im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung beur-teilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

zielgerichtet verschiedene Textmuster bei der Erstellung von analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten und beim produktionsorientierten Schrei-ben einsetzen

21

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

in ihren muumlndlichen und schriftlichen Analysetexten beschreibende deutendeund wertende Aussagen unterscheiden

Analyseergebnisse durch angemessene und formal korrekte Textbelege (ZitateVerweise Textparaphrasen) absichern

in ihren Analysetexten zwischen Ergebnissen textimmanenter Untersuchungsver-fahren und dem Einbezug textuumlbergreifender Informationen unterscheiden

literarische Texte und Sachtexte mithilfe textgestaltender Schreibverfahren (u aErgaumlnzung Weiterfuumlhrung Verfremdung) analysieren

literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

ihre Texte unter Beruumlcksichtigung der Kommunikationssituation des Adressatenund der Funktion gestalten

Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht protokollieren

fuumlr die zielgerichtete Uumlberarbeitung von Texten die Qualitaumlt von Texten undTextentwuumlrfen kriterienorientiert beurteilen

ihre Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben unddie besonderen Herausforderungen identifizieren

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

Kommunikationsmodelle

Gespraumlchsanalyse

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachbezogener Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

Kommunikationsprozesse aus Alltagssituationen anhand zweier unterschiedlicherKommunikationsmodelle erlaumlutern

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Gespraumlch Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen)beurteilen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlr gelingende Kommu-nikation auf einer metakommunikativen Ebene identifizieren und mithilfe dieserErkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

die Darstellung von Gespraumlchssituationen in literarischen Texten unter Beachtungvon kommunikationstheoretischen Aspekten analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung in rhetorisch ausge-stalteter Kommunikation identifizieren

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit auf andere beziehen

Beitraumlge und Rollen in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikati-onssituationen sach- und adressatengerecht gestalten

sach- und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung der Zuhoumlrermotivation ndashkomplexe Beitraumlge (u a Referat Arbeitsergebnisse) praumlsentieren

Mimik Gestik Betonung und Artikulation in eigenen komplexen Redebeitraumlgenfunktional einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

digitale Medien und ihr Einfluss auf Kommunikation

Sendeformate in audiovisuellen Medien

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sachgerecht und kritisch zwischen Methoden der Informationsbeschaffung unter-scheiden fuumlr fachbezogene Aufgabenstellungen in Bibliotheken und im Internetrecherchieren

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

die mediale Vermittlungsweise von Texten ndash audiovisuelle Medien und interak-tive Medien ndash als konstitutiv fuumlr Gestaltung Aussage und Wirkung eines Textesherausarbeiten

Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u a Internet-Communities) alspotenziell oumlffentlicher Kommunikation (u a Verfuumlgbarkeit Aufhebung von Privat-heit Langfristigkeit etwaige Konsequenzen fuumlr Bewerbungssituationen) erlaumluternund beurteilen

ein typisches Sendeformat (z B Serie Show Nachrichtensendung) in audiovisuel-len Medien in Bezug auf Struktur Inhalt und handelnde Personen analysieren undBeeinflussungspotenziale in Bezug auf Nutzerinnen und Nutzer kriterienorientiertbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

selbststaumlndig Praumlsentationen unter funktionaler Nutzung neuer Medien (Praumlsen-tationssoftware) erstellen

selbststaumlndig und sachgerecht Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichenund diskontinuierlichen Texten mithilfe von Textverarbeitungssoftware darstellen

mediale Gestaltungen zu literarischen Texten entwickeln

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen in einem konstruktiven kriterienorientierten Feedback beurteilen

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstu-fe II uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden ndash jeweilsgetrennt fuumlr den Grundkurs und den Leistungskurs ndash zunaumlchst uumlbergeordnete Kompe-tenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlichinhaltsfeldbezogen konkretisiert

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

40

Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

45

Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 20: GOSt KLP Deutsch - schulentwicklung.nrw.de · AufgabenundZieledesFaches •methodischerFähigkeitenundFertigkeiten,diezielgerichtetes,selbstständiges …

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

in ihren muumlndlichen und schriftlichen Analysetexten beschreibende deutendeund wertende Aussagen unterscheiden

Analyseergebnisse durch angemessene und formal korrekte Textbelege (ZitateVerweise Textparaphrasen) absichern

in ihren Analysetexten zwischen Ergebnissen textimmanenter Untersuchungsver-fahren und dem Einbezug textuumlbergreifender Informationen unterscheiden

literarische Texte und Sachtexte mithilfe textgestaltender Schreibverfahren (u aErgaumlnzung Weiterfuumlhrung Verfremdung) analysieren

literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

ihre Texte unter Beruumlcksichtigung der Kommunikationssituation des Adressatenund der Funktion gestalten

Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht protokollieren

fuumlr die zielgerichtete Uumlberarbeitung von Texten die Qualitaumlt von Texten undTextentwuumlrfen kriterienorientiert beurteilen

ihre Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben unddie besonderen Herausforderungen identifizieren

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

Kommunikationsmodelle

Gespraumlchsanalyse

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachbezogener Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

Kommunikationsprozesse aus Alltagssituationen anhand zweier unterschiedlicherKommunikationsmodelle erlaumlutern

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Gespraumlch Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen)beurteilen

22

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlr gelingende Kommu-nikation auf einer metakommunikativen Ebene identifizieren und mithilfe dieserErkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

die Darstellung von Gespraumlchssituationen in literarischen Texten unter Beachtungvon kommunikationstheoretischen Aspekten analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung in rhetorisch ausge-stalteter Kommunikation identifizieren

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit auf andere beziehen

Beitraumlge und Rollen in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikati-onssituationen sach- und adressatengerecht gestalten

sach- und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung der Zuhoumlrermotivation ndashkomplexe Beitraumlge (u a Referat Arbeitsergebnisse) praumlsentieren

Mimik Gestik Betonung und Artikulation in eigenen komplexen Redebeitraumlgenfunktional einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

digitale Medien und ihr Einfluss auf Kommunikation

Sendeformate in audiovisuellen Medien

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sachgerecht und kritisch zwischen Methoden der Informationsbeschaffung unter-scheiden fuumlr fachbezogene Aufgabenstellungen in Bibliotheken und im Internetrecherchieren

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

die mediale Vermittlungsweise von Texten ndash audiovisuelle Medien und interak-tive Medien ndash als konstitutiv fuumlr Gestaltung Aussage und Wirkung eines Textesherausarbeiten

Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u a Internet-Communities) alspotenziell oumlffentlicher Kommunikation (u a Verfuumlgbarkeit Aufhebung von Privat-heit Langfristigkeit etwaige Konsequenzen fuumlr Bewerbungssituationen) erlaumluternund beurteilen

ein typisches Sendeformat (z B Serie Show Nachrichtensendung) in audiovisuel-len Medien in Bezug auf Struktur Inhalt und handelnde Personen analysieren undBeeinflussungspotenziale in Bezug auf Nutzerinnen und Nutzer kriterienorientiertbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

selbststaumlndig Praumlsentationen unter funktionaler Nutzung neuer Medien (Praumlsen-tationssoftware) erstellen

selbststaumlndig und sachgerecht Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichenund diskontinuierlichen Texten mithilfe von Textverarbeitungssoftware darstellen

mediale Gestaltungen zu literarischen Texten entwickeln

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen in einem konstruktiven kriterienorientierten Feedback beurteilen

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstu-fe II uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden ndash jeweilsgetrennt fuumlr den Grundkurs und den Leistungskurs ndash zunaumlchst uumlbergeordnete Kompe-tenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlichinhaltsfeldbezogen konkretisiert

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

46

Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

47

Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

51

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase

Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlr gelingende Kommu-nikation auf einer metakommunikativen Ebene identifizieren und mithilfe dieserErkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

die Darstellung von Gespraumlchssituationen in literarischen Texten unter Beachtungvon kommunikationstheoretischen Aspekten analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung in rhetorisch ausge-stalteter Kommunikation identifizieren

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit auf andere beziehen

Beitraumlge und Rollen in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikati-onssituationen sach- und adressatengerecht gestalten

sach- und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung der Zuhoumlrermotivation ndashkomplexe Beitraumlge (u a Referat Arbeitsergebnisse) praumlsentieren

Mimik Gestik Betonung und Artikulation in eigenen komplexen Redebeitraumlgenfunktional einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

digitale Medien und ihr Einfluss auf Kommunikation

Sendeformate in audiovisuellen Medien

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sachgerecht und kritisch zwischen Methoden der Informationsbeschaffung unter-scheiden fuumlr fachbezogene Aufgabenstellungen in Bibliotheken und im Internetrecherchieren

23

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

die mediale Vermittlungsweise von Texten ndash audiovisuelle Medien und interak-tive Medien ndash als konstitutiv fuumlr Gestaltung Aussage und Wirkung eines Textesherausarbeiten

Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u a Internet-Communities) alspotenziell oumlffentlicher Kommunikation (u a Verfuumlgbarkeit Aufhebung von Privat-heit Langfristigkeit etwaige Konsequenzen fuumlr Bewerbungssituationen) erlaumluternund beurteilen

ein typisches Sendeformat (z B Serie Show Nachrichtensendung) in audiovisuel-len Medien in Bezug auf Struktur Inhalt und handelnde Personen analysieren undBeeinflussungspotenziale in Bezug auf Nutzerinnen und Nutzer kriterienorientiertbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

selbststaumlndig Praumlsentationen unter funktionaler Nutzung neuer Medien (Praumlsen-tationssoftware) erstellen

selbststaumlndig und sachgerecht Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichenund diskontinuierlichen Texten mithilfe von Textverarbeitungssoftware darstellen

mediale Gestaltungen zu literarischen Texten entwickeln

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen in einem konstruktiven kriterienorientierten Feedback beurteilen

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstu-fe II uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden ndash jeweilsgetrennt fuumlr den Grundkurs und den Leistungskurs ndash zunaumlchst uumlbergeordnete Kompe-tenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlichinhaltsfeldbezogen konkretisiert

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

die mediale Vermittlungsweise von Texten ndash audiovisuelle Medien und interak-tive Medien ndash als konstitutiv fuumlr Gestaltung Aussage und Wirkung eines Textesherausarbeiten

Besonderheiten von digitaler Kommunikation (u a Internet-Communities) alspotenziell oumlffentlicher Kommunikation (u a Verfuumlgbarkeit Aufhebung von Privat-heit Langfristigkeit etwaige Konsequenzen fuumlr Bewerbungssituationen) erlaumluternund beurteilen

ein typisches Sendeformat (z B Serie Show Nachrichtensendung) in audiovisuel-len Medien in Bezug auf Struktur Inhalt und handelnde Personen analysieren undBeeinflussungspotenziale in Bezug auf Nutzerinnen und Nutzer kriterienorientiertbeurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

selbststaumlndig Praumlsentationen unter funktionaler Nutzung neuer Medien (Praumlsen-tationssoftware) erstellen

selbststaumlndig und sachgerecht Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichenund diskontinuierlichen Texten mithilfe von Textverarbeitungssoftware darstellen

mediale Gestaltungen zu literarischen Texten entwickeln

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen in einem konstruktiven kriterienorientierten Feedback beurteilen

23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstu-fe II uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden ndash jeweilsgetrennt fuumlr den Grundkurs und den Leistungskurs ndash zunaumlchst uumlbergeordnete Kompe-tenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlichinhaltsfeldbezogen konkretisiert

24

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

25

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

231 Grundkurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzu-streben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen selbststaumlndig anwenden

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Ver-fahren analysieren die Analyseergebnisse uumlberpruumlfen und in einer schluumlssigenDeutung zusammenfuumlhren

Sprache Texte kommunikatives Handeln und mediale Gestaltung in Abhaumlngigkeitvon ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext beurteilen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkung vergleichen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und kriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten reflektieren unddas Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

verschiedene Praumlsentationstechniken funktional anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv formulieren

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

51

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Funktionen der Sprache fuumlr den Menschen benennen

grundlegende Modelle zum ontogenetischen Spracherwerb vergleichend erlaumlu-tern

Veraumlnderungstendenzen derGegenwartssprache (Migration und SprachgebrauchMehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medieneinfluumlsse)erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit erlaumlutern

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) beschreiben und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

26

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

40

Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistische Mittel in schriftlichen und muumlndlichen Texten im Hinblickauf deren Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese kriteri-enorientiert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in muumlndlichen Texten unter Ruumlckgriff auf verbaleund nonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer angemessenen Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

komplexe Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

27

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

39

Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 26: GOSt KLP Deutsch - schulentwicklung.nrw.de · AufgabenundZieledesFaches •methodischerFähigkeitenundFertigkeiten,diezielgerichtetes,selbstständiges …

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besonde-rer Beruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsformanalysieren

lyrische Texte aus mindestens zwei unterschiedlichen Epochen unter besondererBeruumlcksichtigung der Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash von der Aufklaumlrung bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen unddie Moumlglichkeit und Grenzen der Zuordnung literarischer Werke zu Epochenaufzeigen

an ausgewaumlhlten Beispielen die Mehrdeutigkeit von Texten sowie die Zeitbedingt-heit von Rezeption und Interpretation reflektieren

die Unterschiede zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten anhand vonMerkmalen erlaumlutern

komplexe kontinuierliche und diskontinuierliche Sachtexte unter besonderer Be-ruumlcksichtigung der jeweiligen Erscheinungsform und der unterschiedlichen Modi(argumentativ deskriptiv narrativ) analysieren

die Bedeutung des jeweiligen gesellschaftlich-historischen Kontextes von Sach-texten ermitteln

Texte unter spezifischen Fragestellungen zu Inhalt Gestaltungsweise undWirkungkriteriengeleitet beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit zunehmend wissenschaftsorientiertemAnspruch) zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifender Unter-suchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung zusammen-fuumlhren

ihr Textverstaumlndnis durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte durch einen gestaltenden Vortrag interpretieren

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) auch unter Nutzung von Visualisierungen darstellen

28

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

46

Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

47

Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

51

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines Schreibauftrags beschreiben besonderefachliche Herausforderungen identifizieren und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte sachbezogen beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

kriteriengeleitet eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kom-munikativen Kontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentatio-nen) beurteilen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenund mithilfe dieser Erkenntnisse das eigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (in Alltagssituationen und in seiner Darstellung in literari-schen Texten) unter besonderer Beruumlcksichtigung des kommunikativen Kontextesndash unter Einbezug von kommunikationstheoretischen Aspekten ndash analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation identifizieren und beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und zielfuumlhrend auf andere beziehen

Beitraumlge in Diskussionen Fachgespraumlchen und anderen Kommunikationssituatio-nen (u a in Simulationen von Pruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differen-ziert sachbezogen und adressatengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

29

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

30

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

31

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

32

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

33

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

34

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

37

3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

38

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

39

Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategien identifizierenund zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren undein konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Information und Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmische Umsetzung einer Textvorlage (in Ausschnitten)

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

die filmische Umsetzung einer Textvorlage in ihrer aumlsthetischen Gestaltung analy-sieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer unter Einbezug medientheoretischerAnsaumltze erlaumlutern

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer aumlsthetischen Gestal-tung analysieren und ihre Wirkung auf den Zuschauer erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und eigene Praumlsentationen entsprechend uumlberarbeiten

232 Leistungskurs

Die nachfolgenden uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskursanzustreben

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

Strategien und Techniken des Textverstehens unter Nutzung von Fachwissen inBezug auf muumlndliche und schriftliche Texte in verschiedenen medialen Erschei-nungsformen reflektiert anwenden

die Bedingtheit von Verstehensprozessen erlaumlutern

selbststaumlndig Texte mithilfe von textimmanenten und textuumlbergreifenden Verfah-ren analysieren und die Analyseergebnisse in einer in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlhren

sprachliche Gestaltungsmittel Texte kommunikatives Handeln und mediale Ge-staltung in historisch-gesellschaftliche Entwicklungslinien einordnen

unterschiedliche Texte und Gestaltungsmittel in ihrem jeweiligen Kontext undihrer Wirkungsabsicht vergleichend beurteilen

selbststaumlndig eigene und fremde Beitraumlge und Standpunkte fachlich kompetentuumlberpruumlfen und differenziert beurteilen

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

komplexe Schreibprozesse aufgaben- und anlassbezogen planen gestalten re-flektieren und das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher sprachlich differenziert und stilistisch angemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kommunikativen Ziel entsprechend formulieren

eigene Positionen zu fachspezifischen Sachverhalten vor dem Hintergrund ihresFachwissens und theoretischer Bezuumlge formulieren und argumentativ vertreten

Formen des Sprechens in verschiedenen Kommunikationssituationen unterschei-den und Beitraumlge adressatenbezogen und zielgerichtet gestalten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

47

Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 30: GOSt KLP Deutsch - schulentwicklung.nrw.de · AufgabenundZieledesFaches •methodischerFähigkeitenundFertigkeiten,diezielgerichtetes,selbstständiges …

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

verschiedene Praumlsentationstechniken in ihrer Funktionalitaumlt beurteilen und zielge-richtet anwenden

selbststaumlndig Ruumlckmeldungen konstruktiv und differenziert formulieren

▷◁Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden

983426 Sprache

983427 Texte

983428 Kommunikation

983429 Medien

Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983426 Sprache

Inhaltliche Schwerpunkte

Spracherwerbsmodelle und -theorien

sprachgeschichtlicher Wandel

Sprachvarietaumlten und ihre gesellschaftliche Bedeutung

Verhaumlltnis von Sprache Denken und Wirklichkeit

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

die Grundannahmen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansaumltzen derSpracherwerbstheorie vergleichen

Veraumlnderungstendenzen der Gegenwartssprache (u a Migration und Sprachge-brauch Mehrsprachigkeit konzeptionelle Muumlndlichkeit beim Schreiben Medien-einfluumlsse) erklaumlren

Phaumlnomene von Mehrsprachigkeit differenziert erlaumlutern

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

45

Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

46

Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Sprachvarietaumlten in verschiedenen Erscheinungsformen (Soziolekt Jugendspra-che Dialekt bzw Regionalsprache wie Niederdeutsch) vergleichen und derengesellschaftliche Bedeutsamkeit beurteilen

die Grundzuumlge unterschiedlicher Erklaumlrungsansaumltze zu der Beziehung von Spra-che Denken und Wirklichkeit vergleichen

grammatische Formen identifizieren und klassifizieren sowie deren funktionsge-rechte Verwendung pruumlfen

sprachlich-stilistischeMittel in schriftlichen undmuumlndlichen Texten imHinblick aufderen Bedeutung fuumlr die Textaussage und Wirkung erlaumlutern und diese fachlichdifferenziert beurteilen

PRODUKTION

Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

unter Beruumlcksichtigung der eigenen Ziele und des Adressaten Sachverhalte sprach-lich differenziert darstellen

komplexe Sachzusammenhaumlnge in Vortraumlgen unter Ruumlckgriff auf verbale undnonverbale Mittel differenziert und intentionsgerecht darstellen

Beitraumlge unter Verwendung einer differenzierten Fachterminologie formulieren

selbststaumlndig die sprachliche Darstellung in Texten mithilfe von Kriterien (u astilistische Angemessenheit Verstaumlndlichkeit syntaktische und semantische Varia-tionsbreite) beurteilen und uumlberarbeiten

die normgerechte Verwendung der Sprache (Rechtschreibung Grammatik undZeichensetzung) in Texten pruumlfen und diese uumlberarbeiten

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Inhaltsfeld983427 Texte

Inhaltliche Schwerpunkte

strukturell unterschiedliche Dramen aus unterschiedlichen historischen Kontex-ten

strukturell unterschiedliche Erzaumlhltexte aus unterschiedlichen historischen Kon-texten

lyrische Texte zu einem Themenbereich im historischen Laumlngsschnitt

poetologische Konzepte

komplexe auch laumlngere Sachtexte

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele ableiten unddiese fuumlr die Textrezeption nutzen

strukturell unterschiedliche dramatische und erzaumlhlende Texte unter besondererBeruumlcksichtigung der Entwicklung der gattungstypischen Gestaltungsform undpoetologischer Konzepte analysieren

lyrische Texte im historischen Laumlngsschnitt unter besonderer Beruumlcksichtigungder Formen des lyrischen Sprechens analysieren

literarische Texte in grundlegende literarhistorische und historisch-gesellschaftlicheEntwicklungen ndash vom Barock bis zum 21 Jahrhundert ndash einordnen

die Problematik literaturwissenschaftlicher Kategorisierung (Epochen Gattungen)erlaumlutern

an ausgewaumlhlten Beispielen die Rezeption von Texten (literarischer Text Buumlh-neninszenierung Film) vergleichen und die Zeitbedingtheit von Interpretationenreflektieren

den eigenen Textverstehensprozess als Konstrukt unterschiedlicher Bedingungs-faktoren erklaumlren

die Problematik der analytischen Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten an Beispielen erlaumlutern

komplexe Sachtexte unter besonderer Beruumlcksichtigung der unterschiedlichenModi (argumentativ deskriptiv narrativ) und vor dem Hintergrund ihres jeweili-gen gesellschaftlich-historischen Kontextes analysieren

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 33: GOSt KLP Deutsch - schulentwicklung.nrw.de · AufgabenundZieledesFaches •methodischerFähigkeitenundFertigkeiten,diezielgerichtetes,selbstständiges …

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

Texte in Bezug auf Inhalt Gestaltungsweise und Wirkung kriteriengeleitet beurtei-len

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

verschiedene Textmuster bei der Erstellung von komplexen analysierenden infor-mierenden argumentierenden Texten (mit wissenschaftsorientiertem Anspruch)zielgerichtet anwenden

in ihren Analysetexten die Ergebnisse textimmanenter und textuumlbergreifenderUntersuchungsverfahren darstellen und in einer eigenstaumlndigen Deutung integrie-ren

ihre Textdeutung durch Formen produktionsorientierten Schreibens darstellen

komplexe literarische Texte im Vortrag durch eine aumlsthetische Gestaltung deuten

komplexe Sachverhalte in muumlndlichen Texten (Referat umfangreicher Gespraumlchs-beitrag) unter Nutzung unterschiedlicher Visualisierungsformen darstellen

komplexe Gespraumlchsverlaumlufe und Arbeitsergebnisse sachgerecht systematisieren

Arbeitsschritte bei der Bewaumlltigung eines komplexen Schreibauftrags analysierenbesondere fachliche Herausforderungen benennen und Loumlsungswege reflektieren

eigene sowie fremde Texte fachlich differenziert beurteilen und uumlberarbeiten

Inhaltsfeld983428 Kommunikation

Inhaltliche Schwerpunkte

sprachliches Handeln im kommunikativen Kontext

rhetorisch ausgestaltete Kommunikation in funktionalen Zusammenhaumlngen

Autor-Rezipienten-Kommunikation

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

den Verlauf fachlich anspruchsvoller Gespraumlchsformen konzentriert verfolgen

eigene und fremde Unterrichtsbeitraumlge in unterschiedlichen kommunikativenKontexten (Fachgespraumlche Diskussionen Feedback zu Praumlsentationen) fachlichdifferenziert beurteilen

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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 34: GOSt KLP Deutsch - schulentwicklung.nrw.de · AufgabenundZieledesFaches •methodischerFähigkeitenundFertigkeiten,diezielgerichtetes,selbstständiges …

Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

den Hintergrund von Kommunikationsstoumlrungen bzw die Voraussetzungen fuumlrgelingende Kommunikation auf einer metakommunikativen Ebene analysierenalternative Handlungsoptionen entwickeln und mithilfe dieser Erkenntnisse daseigene Gespraumlchsverhalten reflektieren

sprachliches Handeln (auch in seiner Darstellung in literarischen Texten) unterBeruumlcksichtigung kommunikationstheoretischer Aspekte analysieren

verschiedene Strategien der Leser- bzw Houmlrerbeeinflussung durch rhetorischausgestaltete Kommunikation erlaumlutern und beurteilen

die Besonderheiten der Autor-Rezipienten-Kommunikation erlaumlutern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

sich in eigenen Gespraumlchsbeitraumlgen explizit und differenziert auf andere beziehen

Beitraumlge in komplexen Kommunikationssituationen (u a in Simulationen vonPruumlfungs- oder Bewerbungsgespraumlchen) differenziert sachbezogen und adressa-tengerecht in verschiedenen Rollen gestalten

selbststaumlndig und adressatengerecht ndash unter Beruumlcksichtigung fachlicher Differen-ziertheit und Zuhoumlreraktivierung ndash komplexe Beitraumlge mediengestuumltzt praumlsentie-ren

verschiedene verbale paraverbale und nonverbale Kommunikationsstrategienunterscheiden und zielorientiert einsetzen

Gespraumlchsbeitraumlge und Gespraumlchsverhalten kriterienorientiert analysieren und einfachlich differenziertes konstruktives und wertschaumltzendes Feedback formulieren

Inhaltsfeld983429 Medien

Inhaltliche Schwerpunkte

Informationsdarbietung in verschiedenen Medien

filmisches Erzaumlhlen

Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes

kontroverse Positionen der Medientheorie

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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 35: GOSt KLP Deutsch - schulentwicklung.nrw.de · AufgabenundZieledesFaches •methodischerFähigkeitenundFertigkeiten,diezielgerichtetes,selbstständiges …

Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase

REZEPTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

durch Anwendung differenzierter Suchstrategien in verschiedenen Medien Infor-mationen zu komplexen fachbezogenen Aufgabenstellungen ermitteln

die Qualitaumlt von Informationen aus verschiedenartigen Quellen bewerten (Gradvon Fiktionalitaumlt Seriositaumlt fachliche Differenziertheit)

einen Film in seiner narrativen Struktur und aumlsthetischen Gestaltung analysierenund im Hinblick auf das Verhaumlltnis von Inhalt Ausgestaltung und Wirkung aufden Zuschauer beurteilen

die Buumlhneninszenierung eines dramatischen Textes in ihrer medialen und aumlsthe-tischen Gestaltung analysieren und im Hinblick auf das Verhaumlltnis von InhaltAusgestaltung und Wirkung auf den Zuschauer beurteilen

kontroverse Positionen derMedientheorie zumgesellschaftlichen EinflussmedialerAngebote (Film Fernsehen Internet) vergleichen und diese vor dem Hintergrundder eigenen Medienerfahrung eroumlrtern

PRODUKTIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen

mithilfe geeigneter Medien selbststaumlndig fachlich komplexe Zusammenhaumlngepraumlsentieren

selbststaumlndig komplexe Arbeitsergebnisse in Form von kontinuierlichen und dis-kontinuierlichen Texten unter sachgerechter Nutzung von Anwendungssoftwaredarstellen

die funktionale Verwendung von Medien fuumlr die Aufbereitung von Arbeitsergeb-nissen beurteilen und die eigenen Praumlsentationen zielgerichtet uumlberarbeiten

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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

47

Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein

Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien

Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (bdquoRezeptionldquound bdquoProduktionldquo) bei der Leistungsbewertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlber-pruumlfungsformen schriftlicher und muumlndlicher Art und ggf praktischer Art sollen deshalbdarauf ausgerichtet sein die Erreichung der dort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungenzu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelnerDaten und Sachverhalte allein kann dabei den zuvor formulierten Anspruumlchen an dieLeistungsfeststellung nicht gerecht werden

Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung

Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten

Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo

Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben

Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden

Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden

In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses

Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo

Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden

Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren

Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche und schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt

Uumlberpruumlfungsformen

Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in

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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

51

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Uumlberpruumlfungsformen

schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmenvon Anwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten

Uumlberpruumlfungsformen Kurzbeschreibung ndash Beispiele

DARSTELLUNG

Darstellung von Wissens-bestaumlnden Arbeitsergebnissenund Sachzusammenhaumlngen

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schriftli-cher oder muumlndlicher Form ndash z B informierenderText Vortrag komplexer Gespraumlchsbeitrag

Darstellung von Sachzusammen-haumlngen auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Kohaumlrente und pointierte Darstellung in schrift-licher oder muumlndlicher Form unter Beruumlcksich-tigung zentraler Aspekte des Informationsmate-rials ndash z B Referat Thesenpapier Visualisierungdurch Concept-Map Strukturskizze

Buumlndelung von Arbeitsergebnissenoder Informationen in einerfunktional gestalteten Praumlsentation

Funktionale Nutzung von Praumlsentationsmedien ndashz B Plakat softwaregestuumltzte Praumlsentation szeni-sche Praumlsentation

Zusammenfassung von Texten Strukturierte auf Wesentliches reduzierte Darstel-lung ndash z B Exzerpt muumlndliche oder schriftlicheZusammenfassung Visualisierung

ANALYSE

Analyse eines literarischenTexteseiner medialen Gestaltung

Nachvollziehbare Darstellung eines eigenstaumlndi-gen Textverstaumlndnisses in der Verknuumlpfung vonbeschreibenden und deutenden Elementen unterEinbezug von Fachwissen ndash z B Analyse epischerdramatischer lyrischer Texte Analyse audiovisuel-ler Texte

Analyse einesSachtextesMedienbeitrags

Nachvollziehbare Darstellung der zentralen Aussa-gen eines Textes in der Verknuumlpfung von beschrei-benden und deutenden Elementen unter Einbezugvon Fachwissen ndash z B Analyse eines Fachbeitragseines Zeitungsartikels eines Rundfunk- oder Fern-sehbeitrags

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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

43

4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

44

Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

45

Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung

Vergleichende Analyse vonTextenMedienbeitraumlgen

Kriterienorientierter Abgleich von Merkmalen undWirkungsaspekten unter Einbezug von Fachwis-sen ndash z B Gedichtvergleich Vergleich von Roman-auszuumlgen Vergleich von Sachtexten und Medien-beitraumlgen

ARGUMENTATION

Stellungnahme zu einer These odereinem Sachverhalt auch unterNutzung spezifischer Textsorten

Situations- und adressatenbezogene Darstellungdes eigenen Standpunktes ndash z B Rezension Leser-brief schriftliche oder muumlndliche StellungnahmeDiskussionsbeitrag

Eroumlrterung einer These oder einesfachbezogenen Sachverhalts

Pruumlfung von Pro- und Contra-Argumenten unterEinbezug von Fachwissen und Vertreten des eige-nen begruumlndeten Standpunktes ndash z B Eroumlrterungeiner poetologischenThese einer sprachkritischenThese einer literaturwissenschaftlichen These

Eroumlrterung eines Sachtextes Ermittlung der Position des Textes Beurteilung derArgumente und (ggf mit Bezug auf einen literari-schen Text) Vertreten des eigenen begruumlndetenStandpunktes ndash z B Eroumlrterung einer Rezensioneines Essays

Argumentation auf der Basis vonvorgegebenen Materialien

Vertreten des eigenen begruumlndeten Standpunktesunter Verarbeitung des Materials ndash z B Argumen-tation auf der Grundlage divergierender Informa-tionen und Standpunkte

Argumentation in einervorstrukturiertenKommunikationssituation

Situations- und adressatengerechtes Vertreten dereigenen begruumlndeten Position ndash z B Debatte Po-diumsdiskussion

GESTALTUNG

Produktionsorientiertes Schreibenin Anbindung an literarischeVorlagen

GestaltendeDarstellung eines eigenstaumlndigenText-verstaumlndnisses in Orientierung an zentralen inhalt-lichen sprachlichen und formalen Aspekten desAusgangstextes ndash z B Weiterschreiben Umschrei-ben Leerstellen fuumlllen Paralleltexte verfassen

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Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

44

Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

45

Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

47

Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

51

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
Page 41: GOSt KLP Deutsch - schulentwicklung.nrw.de · AufgabenundZieledesFaches •methodischerFähigkeitenundFertigkeiten,diezielgerichtetes,selbstständiges …

Uumlberpruumlfungsformen

Gestaltender Vortrag von Texten Gestaltende Darstellung einer eigenen Textdeu-tung ndash z B Rede Gedichtvortrag Szenengestal-tung Nutzung medialer Gestaltungsmittel

METAREFLEXION

Uumlberarbeitung einer eigenen oderfremden Textvorlage

Kriteriengeleitetes Uumlberarbeiten von Sprache undInhalt in Hinblick auf Verstaumlndlichkeit Korrektheitinhaltliche Stimmigkeit ndash z B Korrigieren Redigie-ren Feedback geben

Reflexion uumlber Arbeitsprozesse undmethodische Vorgehensweisen aufeiner Metaebene

Begruumlndung einer gewaumlhlten VorgehensweiseMa-terialauswahl sowie Reflexion der gewaumlhlten Vor-gehensweise Evaluation der Arbeitsergebnisse ndashz B Portfolio Lerntagebuch

43

4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

51

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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4 Abiturpruumlfung

Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe

Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde

Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt

Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll

bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren

bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte

bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen

44

Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

45

Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

46

Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

51

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Schriftliche Abiturpruumlfung

die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen

Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet

Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen

Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen

Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten

Schriftliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-

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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

51

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Abiturpruumlfung

wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert

Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung

Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenartenvorgesehen

Aufgabenart I a Analyse eines literarischenTextes (ggfmit weiterfuumlhrendemSchreib-auftrag)

b Vergleichende Analyse literarischer Texte

Aufgabenart II a Analyse eines Sachtextes (ggf mit weiterfuumlhrendem Schreibauf-trag)

b Vergleichende Analyse von Sachtexten

Aufgabenart III a Eroumlrterung von Sachtextenb Eroumlrterung von Sachtexten mit Bezug auf einen literarischen Text

Aufgabenart IV Materialgestuumltztes Verfassen eines Textes mit fachspezifischem Bezug

Der der Aufgabenart I zugrunde gelegte Analysebegriff zielt auf komplexe Interpreta-tionsleistungen ab bei denen beschreibende deutende und wertende Aussagen imUmgang mit der Mehrdeutigkeit literarischer Texte schluumlssig und nachvollziehbar mit-einander verknuumlpft und aufeinander bezogen werden muumlssen

In Aufgabenart II richtet sich die Analyse auf Sachtexte deren pragmatischer Charaktertendenziell weniger Deutungsspielraumlume zulaumlsst in der Einschaumltzung ihrer Intentionali-taumlt der auffindbaren kommunikativen Strategien und ihres situativen Kontextbezugesgleichwohl Interpretationsleistungen des analysierenden Rezipienten einschlieszligt

In Aufgabenart III fordert die Eroumlrterung eigenstaumlndige Verstehens- und Argumentati-onsleistungen wobei der zentrale Bezugspunkt die moumlglichst differenzierte Erfassungder Inhalte und der Argumentationsstruktur eines Sachtextes (ggf verschiedener kurzerSachtexte) bleibt Aufgabentyp III b verknuumlpft diese Bezugsbasis zusaumltzlich mit Deu-tungswissen zu einem literarischen Werk

Die in Aufgabenart IV geforderte materialgestuumltzte Textproduktion basiert auf derNutzung verschiedener Informationsquellen und zeichnet sich durch einen spezifischenAdressatenbezug aus Sie kann einen uumlberwiegend erklaumlrenden (Sachverhalte klaumlren)oder argumentativen Charakter (einen Standpunkt einnehmen) haben und enthaumllt

46

Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

47

Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

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50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

51

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Muumlndliche Abiturpruumlfung

jeweils Elemente informierenden Schreibens Thematisch muss eine Verknuumlpfung mitim Unterricht erarbeitetem Fachwissen moumlglich sein

Muumlndliche Abiturpruumlfung

Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen

Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen Die beiden Pruumlfungsteile sollten in einer Uumlberleitung gedanklichmiteinander verknuumlpft werden

Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab

Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Fuumlr die Aufga-benstellung im ersten Pruumlfungsteil sollte ein kuumlrzerer Text vorgelegt werden Der Textmuss ndash auch wenn es sich um einen Textausschnitt handelt ndash in seiner kommunikativenStruktur verstaumlndlich sein

Im Fach Deutsch sind folgende Aufgabenarten fuumlr den ersten Pruumlfungsteil vorgesehen

Aufgabenart I Analyse eines literarischen Textes (unter Nennung von Bearbeitungs-schwerpunkten)

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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

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  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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Abiturpruumlfung

Aufgabenart II Analyse eines Sachtextes (unter Nennung von Bearbeitungsschwer-punkten)

Aufgabenart III a Eroumlrterung eines Sachtextesb Eroumlrterung eines Sachtextes mit Bezug auf einen literarischen Text

Besondere Lernleistung

Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten

Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein

In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein

48

5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

51

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
          • 5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

R

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Methoden der Informations-entnahme aus muumlndlichen undschriftlichen Texten in verschie-denen medialen Erscheinungsfor-men sicher anwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Textein verschiedenen medialen Er-scheinungsformen selbststaumlndiganwenden

Strategien und Techniken desTextverstehens unter Nutzungvon Fachwissen in Bezug aufmuumlndliche und schriftliche Tex-te in verschiedenen medialenErscheinungsformen reflektiertanwenden

die Bedingtheit von Verstehens-prozessen erlaumlutern

fachlich angemessene analyti-sche Zugaumlnge zu Sprache TextenKommunikation und Medienentwickeln Verfahren der Textuntersu-chung unterscheiden dieseangemessen einsetzen und dieErgebnisse zu einer Textdeutungzusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierendie Analyseergebnisse uumlberpruuml-fen und in einer schluumlssigen Deu-tung zusammenfuumlhren

selbststaumlndig Texte mithilfe vontextimmanenten und textuumlber-greifenden Verfahren analysierenund die Analyseergebnisse ineiner in sich schluumlssigen differen-zierten Deutung zusammenfuumlh-ren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

49

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

51

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

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Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Handelnund mediale Gestaltung in Ab-haumlngigkeit von ihrem jeweiligenKontext beurteilen

Sprache Texte kommunikati-ves Handeln und mediale Gestal-tung in Abhaumlngigkeit von ihremjeweiligen gesellschaftlichen undhistorischen Kontext beurteilen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jewei-ligen Kontext und ihrer Wirkungvergleichen

sprachliche GestaltungsmittelTexte kommunikatives Han-deln und mediale Gestaltungin historisch-gesellschaftlicheEntwicklungslinien einordnen unterschiedliche Texte undGestaltungsmittel in ihrem jeweili-gen Kontext und ihrer Wirkungs-absicht vergleichend beurteilen

eigene und fremde Beitraumlgeund Standpunkte uumlberpruumlfen undkriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund kriteriengeleitet beurteilen

selbststaumlndig eigene und frem-de Beitraumlge und Standpunktefachlich kompetent uumlberpruumlfenund differenziert beurteilen

P

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Die Schuumllerinnen und Schuumllerkoumlnnen

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenund das Produkt uumlberarbeiten

Schreibprozesse aufgaben- undanlassbezogen planen gestaltenreflektieren und das Produktuumlberarbeiten

komplexe Schreibprozesseaufgaben- und anlassbezogenplanen gestalten reflektierenund das Produkt uumlberarbeiten

formal sicher und stilistischangemessen eigene schriftlicheund muumlndliche Texte dem kom-munikativen Ziel entsprechendformulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

formal sicher sprachlich diffe-renziert und stilistisch angemes-sen eigene schriftliche und muumlnd-liche Texte dem kommunikativenZiel entsprechend formulieren

(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)

50

Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

51

  • Vorwort
  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen

(hellip Fortsetzung)

Einfuumlhrungsphase Grundkurs Leistungskurs

eigene Positionen zu fachspezi-fischen Sachverhalten entwickelnund argumentativ vertreten

eigene Positionen zu fachspe-zifischen Sachverhalten vor demHintergrund ihres Fachwissensformulieren und argumentativvertreten

eigene Positionen zu fach-spezifischen Sachverhalten vordem Hintergrund ihres Fachwis-sens und theoretischer Bezuumlgeformulieren und argumentativvertreten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Formen des Sprechens in ver-schiedenen Kommunikations-situationen unterscheiden undBeitraumlge adressatenbezogen undzielgerichtet gestalten

Praumlsentationstechniken funktio-nal anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken funktional anwenden

verschiedene Praumlsentations-techniken in ihrer Funktionalitaumltbeurteilen und zielgerichtet an-wenden

Ruumlckmeldungen kriterienorien-tiert und konstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv formulieren

selbststaumlndig Ruumlckmeldungenkonstruktiv und differenziertformulieren

51

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  • Runderlass
  • Inhalt
  • Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
  • 1 Aufgaben und Ziele des Faches
  • 2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
    • 21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
    • 22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einfuumlhrungsphase
    • 23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
      • 231 Grundkurs
      • 232 Leistungskurs
          • 3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
          • 4 Abiturpruumlfung
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