Gottesdarstellungen der Bibel - Auer Verlag

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1 Stephan Sigg: Gottesvorstellungen im Religionsunterricht 5 –10 © Auer Verlag Didaktisch-methodische Hinweise Gottesdarstellungen der Bibel Gottesdarstellungen der Bibel Gottesbilder in der Bibel Die Schüler kennen die geläufigsten biblischen Gottesbilder. Sie können mehrere Gottesbilder benennen und deren Unterschiede beschreiben. M1, Klassensatz Bibeln, evtl. Plakate und rote / grüne Klebepunkte Einstieg: Aktivieren Sie das Vorwissen der Schüler mit der Frage: Wie wird Gott in der Bibel beschrieben bzw. welche Gottesvorstellungen kennt ihr? Bitten Sie die Schüler, nacheinander nach vorne an die Tafel / ans Whiteboard zu kommen und dort Beispiele zu notieren. Unterrichtsverlauf: Die Schüler erarbeiten einzeln oder zu zweit das Arbeitsblatt „Gottesbilder in der Bibel“ (M1). Jeder sollte eine Bibel griffbereit haben, um die jeweiligen Stellen nachschlagen und lesen zu können. Zum Abschluss der Stunde können Sie eine Umfrage durchführen: Welche biblischen Gottesbilder sprechen dich / euch an, welche nicht? Die Schüler äußern sich durch Handzeichen. Bitten Sie die Schüler, ihre Wahl zu begründen. Alternativ können Sie die Gottesbilder auf Plakate schreiben. Die Schüler teilen dann ihre Mei- nung mit, indem sie rote / grüne Punkte (je zwei pro Schüler) aufkleben. Bitten Sie auch hier in einer Schlussrunde alle, ihre Wahl / Entscheidung zu begründen. Leistungsschwache Klassen: Zum Einstieg vervollständigen die Schüler in einer „Blitzlicht-Runde“ den Satz „Gott ist …“. Als Antworten können alle Wortarten genannt werden (Nomen, Adjektive, Verben …). Sie können auch Karten verteilen, auf denen die Schüler ihre Lösung notieren. Diese werden dann an die Tafel oder an eine Pinnwand gehängt. Leistungsstarke Klassen: Die Schüler erfahren, dass die biblischen Gottesbilder das Resultat eines „Reifungsprozesses“ sind: Die Gottesbilder in jüngeren Bibeltexten unterscheiden sich deutlich von denen in älteren Bibeltexten. In den Bildern des Alten Testaments wird die Entwicklung von einem polytheistischen zu einem monotheistischen Gottesbild sichtbar. Wichtig für unser heutiges Verständnis: Die „Eigenschaften“ Gottes werden im Alten Testament nicht systematisch dargelegt, sondern in Form von Erzählungen über die Geschichte Gottes mit der Welt und seinem Volk Israel. Konfrontieren Sie die Schüler mit einem Gottesbild Jesu und verglei- chen Sie es mit einem alttestamentlichen Gottesbild. „Du sollst dir kein Bild von Gott machen“ Die Schüler können das Gebot „Du sollst dir kein Bild von Gott machen“ erklären und dessen Botschaft auf die Gegenwart übertragen. Beschützer, Von Engeln umgeben, Wetter M1 + 2

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Gottesdarstellungen der Bibel

Gottesdarstellungen der Bibel

Gottesbilder in der Bibel

Die Schüler kennen die geläufigsten biblischen Gottesbilder. Sie können mehrere Gottesbilder benennen und deren Unterschiede beschreiben.

M1, Klassensatz Bibeln, evtl. Plakate und rote / grüne Klebepunkte

Einstieg: Aktivieren Sie das Vorwissen der Schüler mit der Frage: Wie wird Gott in der Bibel beschrieben bzw. welche Gottesvorstellungen kennt ihr? Bitten Sie die Schüler, nacheinander nach vorne an die Tafel / ans Whiteboard zu kommen und dort Beispiele zu notieren.

Unterrichtsverlauf: Die Schüler erarbeiten einzeln oder zu zweit das Arbeitsblatt „Gottesbilder in der Bibel“ (M1). Jeder sollte eine Bibel griffbereit haben, um die jeweiligen Stellen nachschlagen und lesen zu können. Zum Abschluss der Stunde können Sie eine Umfrage durchführen: Welche biblischen Gottesbilder sprechen dich / euch an, welche nicht? Die Schüler äußern sich durch Handzeichen. Bitten Sie die Schüler, ihre Wahl zu begründen.Alternativ können Sie die Gottesbilder auf Plakate schreiben. Die Schüler teilen dann ihre Mei-nung mit, indem sie rote / grüne Punkte (je zwei pro Schüler) aufkleben. Bitten Sie auch hier in einer Schlussrunde alle, ihre Wahl / Entscheidung zu begründen.

Leistungsschwache Klassen: Zum Einstieg vervollständigen die Schüler in einer „Blitzlicht-Runde“ den Satz „Gott ist …“. Als Antworten können alle Wortarten genannt werden (Nomen, Adjektive, Verben …). Sie können auch Karten verteilen, auf denen die Schüler ihre Lösung notieren. Diese werden dann an die Tafel oder an eine Pinnwand gehängt.

Leistungsstarke Klassen: Die Schüler erfahren, dass die biblischen Gottesbilder das Resultat eines „Reifungsprozesses“ sind: Die Gottesbilder in jüngeren Bibeltexten unterscheiden sich deutlich von denen in älteren Bibeltexten. In den Bildern des Alten Testaments wird die Entwicklung von einem polytheistischen zu einem monotheistischen Gottesbild sichtbar. Wichtig für unser heutiges Verständnis: Die „Eigenschaften“ Gottes werden im Alten Testament nicht systematisch dargelegt, sondern in Form von Erzählungen über die Geschichte Gottes mit der Welt und seinem Volk Israel. Konfrontieren Sie die Schüler mit einem Gottesbild Jesu und verglei-chen Sie es mit einem alttestamentlichen Gottesbild.

„Du sollst dir kein Bild von Gott machen“

Die Schüler können das Gebot „Du sollst dir kein Bild von Gott machen“ erklären und dessen Botschaft auf die Gegenwart übertragen.

Beschützer, Von Engeln umgeben, Wetter

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Einstieg: Konfrontieren Sie die Jugendlichen mit einigen „klassischen“ Gottesbildern (➜ Zusatz-material). Informieren Sie die Schüler, dass die Menschen schon immer versucht haben, Gott darzustellen. Im Laufe der Zeit sind so ganz viele unterschiedliche Gottesbilder entstanden.

Unterrichtsverlauf: Schreiben oder projizieren Sie nun das zweite Gebot „Du sollst dir kein Bild von Gott machen“ an die Wand. Die Schüler tauschen sich zu zweit aus: Ist jedes Gottesbild ein Verstoß gegen das Gebot? Lassen Sie die definitive Antwort noch offen – die Schüler nähern sich dieser selbstständig mit dem Arbeitsblatt „Gott als Held“ (M1) an. Stellen Sie ihnen anschließend erneut die Frage. Es folgt eine Vertiefung bzw. Auflösung mithilfe des Arbeitsblattes „Bilderverbot“ (M2).

Leistungsschwache Klassen: Bauen Sie den Einstieg aus und leiten Sie z. B. eine kurze Bildmeditation an: Was fällt den Jugendlichen zu den Bildern ein? Was lösen sie bei ihnen aus? Was verraten die Bilder über Gott? Welchen Gott vermitteln sie? Erklären Sie das Symbol „das goldene Kalb“ und suchen Sie gemeinsam mit den Schülern vergleichbare Beispiele aus der Gegenwart.

Leistungsstarke Klassen: Wenn noch Zeit zur Verfügung steht, könnten Sie am Schluss mit den Schülern den Unterschied zwischen Ge- und Verbot diskutieren. Warum sind es die Zehn Gebote und nicht die Zehn Verbote? Sie können auch mit einer kurzen Song-Meditation abschließen: Spielen Sie den Song „Bilder von dir“ von Laith Al-Deen vor und projizieren Sie den Songtext an die Wand. Leiten Sie den Song mit einem kurzen Input ein, z. B.:

Gott, für dich gibt es nicht nur ein Bild, sondern viele, manche sind schon tausende Jahre alt, hilf uns, nicht an einem einzigen Bild festzuhalten, sondern immer zu erkennen, wie viele Bilder es von dir gibt.

Gott wird Mensch

Die Schüler verstehen, dass die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus auch ein Gottesbild ist. Sie können begründen, warum Jesu Botschaft und Wirken als Gottesbild verstanden werden können.

Baby 1, Baby 2, Baby 3

M1, evtl. M2 (in halber Klassenstärke kopieren, in der Mitte durchschneiden), evtl. leeren Steckbrief entwerfen

Einstieg: Aktivieren Sie das Vorwissen der Schüler, indem Sie einen leeren Steckbrief an die Tafel schreiben: Name / Geburtsort / Wohn- und Wirkungsort / Beruf / Geburtsdatum / Botschaft / Was hat er getan? / Freunde / Feinde usw. Lassen Sie eine Kreide zirkulieren. Wer diese erhält, kommt nach vorne und füllt einen Punkt des Steckbriefes aus. Sie können zusätzlich eine Kopie des Steckbriefes verteilen. So können die Schüler die Ergebnisse gleich sichern. Wenn jemand keine Antwort findet, darf er einen Mitschüler als „Joker“ befragen.

Unterrichtsverlauf: Die Schüler erarbeiten das Arbeitsblatt „Weihnachten – mehr als nur Ge-schenke“ (M1) in Einzelarbeit.

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Mögliche Anschlussaktivität oder Hausaufgabe: Die Schüler schreiben einen Zeitungsartikel, indem sie erklären, was Weihnachten nach christlichem Verständnis bedeutet und inwiefern sich dieses Fest von „Kommerz & Co.“ unterscheidet. In der nächsten Stunde tauschen die Schüler ihre Texte aus und geben einander Rückmeldung (evtl. vorher die Feedbackregeln repetieren und / oder an der Tafel festhalten!). Die Schüler können auch aktiviert werden, zu zweit oder in Kleingruppen ein Werbeplakat zu kreieren, das auf die „wahre Bedeutung“ von Weihnachten hinweist.

Tipp: Diese Stunde kann unabhängig von den anderen Stunden im Advent oder vor Weihnachten als Vorbereitung auf Weihnachten durchgeführt werden.

Leistungsschwache Klassen: Beginnen Sie mit einem Brainstorming zum Thema „Weihnachten / Geburt Jesu“: Was fällt den Schülern zu diesem Ereignis ein? Welche Bedeu-tung / Botschaft hat dieses Ereignis? Machen Sie die Schüler evtl. darauf aufmerksam, dass auch Informationen rund um die biblische Weihnachtsgeschichte aufgeschrieben werden können. Es ist alternativ möglich, in einem Stuhlkreis zu beginnen. In der Kreismitte liegen viele adventliche und weihnachtliche Gegenstände: Weihnachtsplätzchen, Kerzen, Adventskalender, Krippe (aber ohne Jesuskind!) usw. Die Schüler werden gebeten, Vermutungen zu äußern, mit welchem Thema sich die heutige Stunde beschäftigt. Nachdem die Schüler einige Zeit gerätselt und Ideen genannt haben, nehmen Sie die Jesus-Figur hervor und legen sie in die Krippe.

Leistungsstarke Klassen: Alternativ können Sie mit einem provokativen Einstieg beginnen: Projizieren oder zeigen Sie ein Foto von einem Baby (➜ Zusatzmaterial). Die Schüler schreiben Adjektive auf, die ihnen zu diesem Bild einfallen. Im zweiten Schritt konfrontieren Sie die Klasse mit dem Satz „Das ist unser Gott!“ (z. B. an die Tafel notieren). Die Schüler entwickeln zu zweit a) zustimmende Aus sagen (z. B: „Gott ist in jedem Menschen, also auch in jedem Baby!“) und b) ablehnende Aussagen (z. B. „Ein Baby ist schwach und hilflos und auf andere angewiesen, Gott ist aber allmächtig!“). Überlegen Sie mit den Schülern, welche Chancen das Bild von Gott als Baby mit sich bringt bzw. worauf es aufmerksam macht (u. a. Gott ist in jedem Kind). Führen Sie am Schluss eine Reflexion durch: Was ist das „Neue“ am jesuanischen Gottesbild bzw. inwiefern unterscheidet sich dieses von den alttestamentlichen Gottesbildern? Schließen Sie die Stunde mit einer „Blitzlichtrunde“ ab: Jeder Schüler vervollständigt den Satz: „Der Gott, den Jesus vermittelt hat, ist ...“ Sie können zum Schluss auch das Arbeitsblatt „Schnappschuss: Weihnachtliches Gottesbild“ (M2) verteilen, auf dem ein Fotorahmen abgedruckt ist. Die Schüler schreiben und malen ein „Foto“ in den Rahmen. Dabei orientieren sie sich an dem Hilfsimpuls „Auf dieses Gottesbild macht Weihnachten bzw. die Geburt Jesu aufmerksam“. Es besteht alternativ die Möglichkeit, den Fotorahmen auf ein großes Plakat zu malen und alle Schüler tragen ihre Ideen in ein gemeinsames „Foto“ ein.

Achtung: Wählen Sie das Babyfoto, das Sie zum Einstieg zeigen wollen, mit Bedacht. Schätzen Sie ein, mit welchem Bild Ihre Schüler am besten zurechtkommen und wägen Sie ab, in welche Richtung der Unterricht führen könnte, wenn Sie sich für eine etwas provokantere Darstellung entscheiden. Unproblematisch ist das Foto „Baby 1“. Provokanter sind die Fotos „Baby 2“ und „Baby 3“, auf denen ein Baby an der Brust der Mutter trinkt bzw. fröhlich lächelnd mit Engels-flügeln dargestellt ist.

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Was für einen Gott hat Jesus gepredigt?

Die Schüler können die Gottesbilder, die Jesus vermittelt hat, beschreiben und deuten.

M1 – 3 (M2 evtl. in Papier- oder Folienstreifen zerschnitten)

Einstieg: Konfrontieren Sie die Schüler zum Einstieg mündlich mit verschiedenen Aussagen. Die Schüler stellen sich in einer Reihe auf und platzieren sich bei jedem Statement an dem Punkt der Reihe, der für sie stimmt (ganz links: trifft gar nicht zu / Mitte: trifft einigermaßen zu / ganz rechts: trifft ganz zu). Alternativ können Sie die Aussagen in einer PowerPoint-Präsentation zeigen.

Aussagen: 1. Jesus hat den Menschen von Gott erzählt. 2. Jesus hat den Menschen mit seinen Taten gezeigt, wie Gott ist und denkt. 3. Von Jesus erfuhren die Menschen zum ersten Mal, wie Gott wirklich ist. 4. Durch Jesus haben viele Menschen zu Gott gefunden.

Sie können mit weiteren eigenen Aussagen ergänzen.

Unterrichtsverlauf: Informieren Sie die Schüler, dass Jesu Person und Wirken auch als ein Gottesbild verstanden werden können (bzw. in seiner Person und seinem Wirken sind bereits mehrere verschiedene Gottesbilder vereint). Gott begegnet den Menschen in Jesus. Die Schüler erhalten das Arbeitsblatt „Worte und Verhalten Jesu“ (M1) und erarbeiten es in Kleingruppen: Jede Gruppe setzt sich mit einem anderen Text auseinander. Teilen Sie dazu die Klasse gleich-mäßig in Gruppen auf. Tragen Sie die Lösungen im Plenum zusammen. Je ein Vertreter der Gruppen stellt die Ergebnisse mündlich vor. Nun erhält jeder Schüler einen Papierstreifen des Arbeitsblattes „Aussprüche Jesu“ (M2). Die Streifen können auch bereits auf Folie kopiert sein. Die Schüler kommen der Reihe nach an den OHP-Projektor und stellen ihr Zitat vor. Alle setzen sich damit auseinander und stellen sich die Frage: Welches Gottesbild wird im Zitat erwähnt? Es dürfen entsprechende Wörter im Text markiert oder mit Folienschreiber Kommentare auf der Folie ergänzt werden. Zum Schluss wenden die Schüler mit der „Checkliste“ (M3) das erarbeitete Wissen an. Wichtig: Dabei geht es nicht um richtig oder falsch, sondern um eine persönliche Einschätzung. Zur Vertiefung können die Schüler die Materialien dieser Stunde mit den Mate-rialien der Stunde „Gottesbilder in der Bibel“ vergleichen. Zu zweit erörtern sie die Gemeinsam-keiten und Unterschiede.

Tipp: Es empfiehlt sich, diese Unterrichtsstunde zu einer Doppelstunde auszubauen bzw. mit einer vertiefenden, zweiten Stunde zu ergänzen.

Leistungsschwache Klassen: Zum Einstieg skizzieren die Schüler ein „Selbstporträt“: Sie beschreiben sich mit ca. drei bis fünf Tätigkeiten (mit Verben), die für sie typisch sind. Jeder notiert diese Stichworte als Hashtags* (z. B. #Fussballspielen, #Faulenzen, #Fantasybücherlesen. Die Schüler stellen ihre Hashtags im Plenum vor. Wichtige Regel: Es dürfen keine ganzen Sätze formuliert, sondern nur die Hashtags genannt werden. Tauschen Sie sich anschließend mit der Klasse kurz aus: Inwiefern sind diese Hashtags eine Beschreibung für die jeweilige Person? Leiten Sie dann über, dass auch die Dinge, die Jesus getan hat, ein Bild für ihn bzw. Gott sind (evtl. können Sie gemeinsam mit den Schülern passende Hashtags für Jesus suchen und auf-schreiben).

* Hashtags = „Schlagworte“, in den Social-Media-Plattformen, die Jugendliche nutzen, sehr verbreitet

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Leistungsstarke Klassen: Erteilen Sie den Schülern zum Einstieg den Auftrag, Fragen aus der Perspektive von Zeitgenossen Jesu zu formulieren: Welche Fragen haben sie ihm wohl zu Gott gestellt? Die Schüler überlegen zu zweit. Sammeln Sie anschließend und halten Sie die Fragen an der Tafel fest. Am Schluss der Stunde kommen Sie nochmals auf die Fragen zurück: Können die Schüler nun einige der Fragen selbstständig beantworten?Alternative: Die Schüler bilden Paare und verfassen schriftlich eine Liste: Welches Verhalten, welche Taten sind von Jesus überliefert? (z. B. Jesus hat einen Blinden geheilt, usw.)

Der Mensch – Gottes Ebenbild

Die Schüler können die Konsequenzen der christlichen Vorstellung vom Menschen als Gottes Ebenbild für den Alltag benennen. Sie können diese konkret anwenden.

Obdachloser, Komapatient, Behinderter und Putzfrau

M1 + 2, leere Wortkarten, evtl. Wäscheklammern

Einstieg: Konfrontieren Sie die Schüler direkt mit den Fotos des Arbeitsblattes „Abbild Gottes?“ (➜ Zusatzmaterial). Projizieren Sie diese nacheinander an die Wand. Geben Sie den Schülern jeweils kurz Zeit, die Bilder zu betrachten. Anschließend äußern sie ihre Assoziationen.

Unterrichtsverlauf: Verteilen Sie nun das Arbeitsblatt „Abbild Gottes?“ (M1). Die Schüler lösen die Aufträge zu zweit. Sammeln und vergleichen Sie die Ergebnisse. Verteilen Sie anschließend das Arbeitsblatt „Als Ebenbild Gottes erschaffen“ (M2) und bearbeiten Sie im Plenum die erste Auf gabe. Die zweite Aufgabe wird danach in Einzelarbeit gelöst, die dritte Aufgabe in Partner-arbeit. Sichern Sie die Ideen der Schüler (z. B. Die Ideen werden auf Karten geschrieben, die für einige Zeit an der Wand befestigt oder auf eine Wäscheleine gehängt werden, damit die Schüler die Aufträge nicht so schnell vergessen.). Sie können die Stunde mit einer „Blitzlicht-Runde“ abschließen: Jeder nennt einen konkreten Vorsatz, den er sich in dieser Stunde gefasst hat.

Leistungsschwache Klassen: Erarbeiten Sie bei Aufgabe 3 (M2) ein Beispiel mit Ihren Schülern gemeinsam, damit diese sich besser vorstellen können, welche Antworten gesucht werden. Mögliche Beispielantwort: „Sich um Menschen kümmern, die einsam sind“. Mögliche Anschlussaktivität: Die Schüler erhalten ein DIN-A4-Blatt, auf dem ganz groß GOTT steht. Sie ergänzen in den Buchstaben positive Eigenschaften von sich selbst, die so etwas wie das „Gött liche“ in ihnen visualisieren. Anschließend nennt jeder zwei bis drei dieser Eigen-schaften.

Leistungsstarke Klassen: Die Auswertung der Lösungen von Aufgabe 2 (M1) kann in einem „Karussellgespräch“ (nach jedem Themenkreis rutschen die Schüler, die im äußeren Kreis sitzen, einmal nach links weiter) oder in einer „Expertenrunde“ durchgeführt werden. Ab der 9. Jahrgangsstufe ist beim Arbeitsblatt „Als Ebenbild Gottes erschaffen“ (M2) bei Aufgabe 2 ein Exkurs zu einer aktuellen Diskussion im Bereich Medizinethik denkbar. Beispielsweise könnten Sie den Schülern einen aktuellen Zeitungsartikel über Sterbehilfe / künstliche Befruchtung usw. verteilen. Nach der Einzellektüre wird der Artikel diskutiert: Welches Verhalten bzw. welche Grundsätze sind zu beachten, wenn man „Gottebenbildlichkeit“ ernst nehmen möchte?

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Ist Gott einer oder mehrere? Wie ist die Trinität zu verstehen?

Die Schüler können die „Dreifaltigkeit“ interpretieren und mit eigenen Worten erklären. Sie verstehen, dass Christen an einen Gott glauben. Anschließend setzen sich die Schüler näher mit dem Heiligen Geist auseinander.

M1

Einstieg: An der Tafel stehen drei Begriffe: Gott / Jesus / Heiliger Geist. Fordern Sie die Schüler auf, zu zweit diese drei Begriffe zu besprechen: Worum geht es? Was haben die Begriffe mitein-ander zu tun? Tragen Sie die Ergebnisse im Plenum zusammen.

Unterrichtsverlauf: Konfrontieren Sie die Schüler mit der Frage: Worum könnte es in der heuti-gen Stunde gehen? Verteilen Sie das Arbeitsblatt „Dreifaltigkeit“ (M1). Die Schüler lösen dieses in Einzel- oder Partnerarbeit. Machen Sie ein kurzes mündliches Zwischenfazit: Was ist das Beson-dere an der Trinität bzw. was würde fehlen, wenn der christliche Gott nur „ein Gesicht“ hätte? Wenn sich die Schüler schwertun, können Sie mit ihnen ein Gedankenexperiment durchführen: Was wäre konkret anders, wenn es nicht ein Gott, sondern wirklich drei (unabhängige) Götter wären? Evtl. Abschluss mit einem Rollenspiel: „Ihr glaubt an drei Götter!“ Die Schüler bilden Dreiergruppen und inszenieren ein Gespräch (darin sollten möglichst viele Fakten der Stunde vorkommen). Alternative: Sie könnten Aufgabe 1 des Arbeitsblattes „Dreifaltigkeit“ (M1) auch gemeinsam erarbeiten: Schreiben Sie je ein Beispiel auf ein Kärtchen, jeder Schüler bekommt eines. Alle versuchen nun, ihr Kärtchen an der richtigen Stelle einzuordnen.Tipp: Diese Stunde gilt als Einführung in die Thematik Heiliger Geist, in der sich anschließenden Stunde „Was bewirkt der Heilige Geist?“ folgt die Vertiefung.

Leistungsschwache Klassen: Lassen Sie das Arbeitsblatt weg und starten Sie direkt mit dem Thema Heiliger Geist.

Leistungsstarke Klassen: Vertiefen Sie die Auseinander setzung mit der Trinität, indem Sie den Schülern den Aspekt „In Beziehung stehen“ thematisieren. Visualisieren Sie dies mit einem Pfeilkreis, der die Wörter Gott, Heiliger Geist und Jesus verbindet. Gott ist selber schon „in Beziehung“.

Was bewirkt der Heilige Geist?

Die Schüler beschreiben, wie der Heilige Geist in unserem Leben wirkt und wie er sichtbar wird.

Begeisterte Menschen, Erfolg, Freude, Gemeinschaft

M1, Bibelstelle Pfingstereignis (Apg 2,1–13), evtl. zum Thema passendes Lied, evtl. kleine Haftnotizzettel

Gott

Heiliger GeistJesus

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Einstieg: Beginnen Sie mit einem Brainstorming zum „Heiligen Geist“ an der Tafel oder auf dem Flipchart. Die Schüler dürfen ggf. auf die Materialien der Stunde „Ist Gott einer oder mehrere? Wie ist die Trinität zu verstehen?“ zurückgreifen.

Unterrichtsverlauf: Konfrontieren Sie die Schüler anschließend mit der „bekanntesten Geschichte“ über den Heiligen Geist: das Pfingstereignis in der Apostelgeschichte (Apg 2,1–13). Verteilen Sie den Text als Kopie oder projizieren Sie ihn an die Wand. Sie können die Geschichte mit dem Bild „Begeisterte Menschen“ (➜ Zusatzmaterial) visualisieren. Bitten Sie einen Schüler, den Text vorzulesen. Es folgt ein kurzer mündlicher Austausch: Was erfahren wir in dieser Geschichte über den Heiligen Geist? Wenn genügend Zeit vorhanden ist, können die Schüler in Kleingruppen die „Schlüsselszene“ in einem kurzen Rollenspiel nachstellen. Ein Schüler ist der Heilige Geist, die anderen sind die Jünger und sitzen oder stehen im Kreis. Kurze Auswertung im Plenum: Mit welchen Adjektiven könnte man das Wirken des Heiligen Geistes beschreiben? Anschließend lösen die Schüler das Arbeitsblatt „Eine Annäherung“ (M1). Dabei bietet es sich an, den Ablauf der ersten Aufgabe dahingehend zu steuern, dass die drei Bilder „Gemeinschaft“, „Freude“ und „Erfolg“ (➜ Zusatzmaterial) nacheinander an die Wand projiziert werden, damit die Schüler diese besser auf sich wirken lassen können. Als Abrundung könnten Sie den Schülern den Auftrag geben, je ein schriftliches Gebet zu Gott-Vater, Heiliger Geist und Jesus zu verfassen. Je nach Klasse empfiehlt es sich, die Stunde mit einem Lied abzuschließen, das sich an den Heiligen Geist richtet, z. B. „Komm, heiliger Geist“.

Leistungsschwache Klasse: Damit die Schüler die Ergebnisse der Stunde sichern können, bekommt jeder einen kleinen Haftnotizzettel und notiert darauf drei „Hashtags“ (= Stich-wörter) zum Thema Heiliger Geist, z. B. #Energie, #Feuer, #unerwartet. In einer Schlussrunde liest jeder laut und deutlich seine drei Hashtags vor, kommt anschließend nach vorne und klebt seinen Haftnotizzettel an die Wand.

Leistungsstarke Klassen: Zeigen Sie den Schülern zum Einstieg nur den ersten Satz der Pfingsterzählung (Apg 2,1–13). Die Schüler versuchen zu zweit, die Fortsetzung der Ge-schichte zu rekonstruieren. Anschließend bekommt jeder den Auftrag, das Alphabet von oben nach unten auf ein leeres Blatt zu schreiben und zu jedem Buchstaben Eigenschaften, Bezeich-nungen usw. rund um den Heiligen Geist festzuhalten.

Ist Gott eine Frau?

Die Schüler erklären, weshalb Gott nicht auf ein Geschlecht „reduziert“ werden darf bzw. es nicht tragbar ist, Gott nur als Mann oder Frau zu sehen.

Alte und junge Frau, Junge Mutter, Mutterliebe

M1 + 2, evtl. Statements von M1 auf einzelne Karten verteilt, Fotos von verschiedenen Frauen

Einstieg: An der Tafel steht folgender Satzanfang: „Wenn Gott eine Frau wäre …“. Alle Schüler bekommen eine Textkarte, auf der sie einen Schluss für diesen Satz notieren. Alle lesen ihr Satzende laut vor und hängen die Karte anschließend an die Tafel.

Unterrichtsverlauf: Konfrontieren Sie die Schüler mit der Frage: Ist Gott ein Mann oder eine Frau? Die Schüler diskutieren kurz zu zweit, dann werden die Ideen im Plenum gesammelt (evtl. an die Tafel schreiben). Wenn die Schüler viele Antworten gefunden haben, können Sie die

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Ergebnisse in zwei Spalten an der Tafel festhalten: „Deshalb ist er ein Mann …“ / „Deshalb ist sie eine Frau …“. Konfrontieren Sie die Schüler mit den Statements der „Blitzumfrage“ (M1). Sie können diese auch zuschneiden und verteilen: Die Klasse wird in Kleingruppen aufgeteilt. Jede Gruppe notiert auf einem Plakat Antworten oder Kommentare zu diesem Statement. Nun erhalten die Schüler das Arbeitsblatt „Die Geschlechtlichkeit Gottes“ (M2) und erarbeiten dieses in Einzel- oder Partnerarbeit.

Abschluss: Legen Sie verschiedene Frauenbilder (z. B. aus Zeitschriften oder Standbilder von Filmen und Videoclips, drei Vorschläge finden Sie im Zusatzmaterial) auf dem Boden oder auf Tischen aus oder hängen Sie diese an die Tafel. Die Schüler betrachten alle Bilder und wählen eines aus. Kurze „Blitzlicht-Runde“: Jeder erklärt in ein bis zwei Sätzen, auf welche Eigenschaft oder welchen Aspekt Gottes das Bild aufmerksam macht.Tipp: Im Laufe dieser Stunde sollten Sie unbedingt darauf hinweisen, dass Aussagen wie „typisch weiblich“ und „typisch männlich“ oft sehr klischeehaft und pauschalisierend sind. Weder gibt es DEN Mann, noch gibt es DIE Frau.

Leistungsschwache Klassen: Zeigen Sie zum Einstieg das Bild einer Frau, z. B. „Junge Mutter“ (➜ Zusatzmaterial) und konfrontieren Sie die Schüler mit der Aussage „Gott ist eine Frau!“

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Gottesbilder in der Bibel

Analyse

Bibelstelle Welches Bild? Stärken und Schwächen

Mt 25 + –

Hiob 38,29 + –

Ps 47,2–4, Ex 15,3–6

+ –

Jes 49,15 + –

Ps 23,1–4 + –

Ps 31,2 f. + –

Joh 1,1 + –

Das Licht + –

Die Liebe + –

+ –

+ –

+ –

1 Schreibe auf, welches Gottesbild in der jeweiligen Bibelstelle vermittelt wird.

2 Erkläre, was die Stärken und Schwächen des jeweiligen Gottesbildes sind.

3 Vervollständige die Tabelle und suche nach geeigneten Bibelstellen.

4 Die Gottesbilder widersprechen sich zum Teil.

a Erläutere in deinem Heft, warum es so viele verschiedene biblische Gottesbilder gibt.

b Stelle außerdem die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen heraus.

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Gott als Held

Gefällt mir: Gefällt mir nicht:

1 Betrachte das Bild „Gott, der Held“ und beschreibe, was es bei dir auslöst. Wie gefällt es dir? Schreibe neben das Bild und begründe deine Meinung. Vergleicht die Ergebnisse in der Klasse.

2 Schätze ein, wie Menschen, die vor fünfhundert oder tausend Jahren gelebt haben, auf dieses Bild reagieren würden. Schreibe in dein Heft.

3 Begründe, warum es problematisch wäre, wenn es für Gott nur ein einziges Bild geben würde. Schreibe in dein Heft.

1„Du sollst dir kein Bild von Gott machen“

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Bilderverbot

Das zweite Gebot untersagt, sich von Gott ein Bild zu machen. Doch was bedeutet das Gebot genau?

1 Kommentiere die beiden Interpretationen.

2 Lies folgenden Text aus der Bibel und beantworte die Fragen dazu in deinem Heft.

Aaron antwortete: Nehmt euren Frauen, Söhnen und Töchtern die goldenen Ringe ab, die sie an den Ohren tragen, und bringt sie her! Da nahm das ganze Volk die goldenen Ohrringe ab und brachte sie zu Aaron. Er nahm sie von ihnen entgegen, zeichnete mit einem Griffel eine Skizze und goss danach ein Kalb. Da sagten sie: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägypten heraufgeführt haben. Als Aaron das sah, baute er vor dem Kalb einen Altar und rief aus: Morgen ist ein Fest zur Ehre des Herrn. Am folgenden Morgen standen sie zeitig auf, brachten Brandopfer dar und führten Tiere für das Heilsopfer herbei. Das Volk setzte sich zum Essen und Trinken und stand auf, um sich zu vergnügen. (Ex 32,2–6)

a Worum geht es in dieser Geschichte?

b Was ist die Botschaft dieser Geschichte?

c Inwiefern wird an dieser Geschichte die Bedeutung des zweiten Gebotes aufge-zeigt?

3 Kreuze alle Aussagen an, die dem zweiten Gebot nicht widersprechen.

Jeder Mensch darf sich vorstellen, wie Gott ist und aussieht.

Jeder Mensch darf Bilder von Gott zeichnen oder Skulpturen anfertigen.

Es dürfen nur Gottesbilder gezeichnet usw. werden, die in der Bibel vorkommen.

Nur der Papst darf ein Gottesbild für verbindlich erklären.

Eltern dürfen ihren Kindern Gott beschreiben und ihnen erklären, wie Gott aus-sieht.

„Du sollst dir kein Bild von Gott machen“

„Ein Bild macht man sich sowieso. Man muss sich Gott ja irgendwie vorstellen.“

„Wenn ich an Gott denke oder zu ihm bete, dann denke ich ganz bewusst an etwas Durchsich-tiges, an etwas Unsichtbares.“

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Weihnachten – mehr als nur Geschenke

Nun freut euch, ihr Christen, singet JubelliederUnd kommet, o kommet nach Betlehem.Christus der Heiland stieg zu uns hernieder.Kommt, lasset uns anbeten, kommt, lasset uns anbetenKommt, lasset uns anbeten den König, den Herrn.(… )Der Abglanz des Vaters, Herr der Herren alle,Ist heute erschienen in unserm Fleisch;Gott ist geboren als ein Kind im Stalle.Kommt, lasset uns anbeten, kommt, lasset uns anbetenKommt, lasset uns anbeten den König, den Herrn.

(aus dem Weihnachtslied „Adeste Fideles“)

1 Was genau ist die Bedeutung von Weihnachten? Argumentiere mithilfe des Liedes oben und weiteren Weihnachtsliedern, die du kennst.

2 Kreuze alle Stichwörter an, die auf Gottes Menschwerdung zutreffen.

Baby Stall dunkel

Luxushotel Armut karg

Erdbeben Flucht weiche Kissen

Sohn eines Königs laut Menschenmenge

leise groß abgelegen

mächtige Erscheinung beängstigend

3 Vergleicht und kontrolliert die Lösungen in der Klasse. Welche Gottesbilder werden in der Art und Weise von Gottes Menschwerdung sichtbar?

Tipp: Argumentiert mit den Begriffen aus Aufgabe 2.

O du fröhlicheStille Nacht

Macht hoch die Tür

1Gott wird Mensch

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Gottesdarstellungen der Bibel

Schnappschuss: Weihnachtliches Gottesbild

Auf dieses Gottesbild macht Weihnachten bzw. die Geburt Jesu aufmerksam:

Schnappschuss: Weihnachtliches Gottesbild

Auf dieses Gottesbild macht Weihnachten bzw. die Geburt Jesu aufmerksam:

Gott wird Mensch

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Gottesdarstellungen der Bibel

Was für einen Gott hat Jesus gepredigt?

Worte und Verhalten Jesu

1 Lest die Texte und wählt einen aus. Entwerft dazu eine Aussage, die zusammenfasst, welches Gottesbild im Text erkennbar wird.

2 Diskutiert, warum das Gottesbild, das Jesus vermittelte, nicht bei allen gut ankam.

3 Versetzt euch in einen der Pharisäer (Jesus hat diese für ihr hartherziges Verhalten kritisiert): Was hat er wohl über Jesus, seine Worte und sein Verhalten gedacht? Schreibt in euer Heft.

„Amen, das sage ich euch: Ein Reicher wird nur schwer in das Himmelreich kommen. Noch-mals sage ich euch: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.“ (Mt 19,23 f.)

„Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der emp-fängt; wer sucht, der findet; und wer an-klopft, dem wird geöffnet. Oder ist einer un-ter euch, der seinem Sohn einen Stein gibt, wenn er um Brot bittet, oder eine Schlange, wenn er um einen Fisch bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten.“ (Mt 7,7–11)

„Dann kamen sie nach Jerusalem. Jesus ging in den Tempel und begann, die Händler und Käufer aus dem Tempel hinauszutreiben; er stieß die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenhändler um und ließ nicht zu, dass jemand irgendetwas durch den Tempelbezirk trug.“ (Mk 11,15 f.)

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Aussprüche Jesu

„Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Joh 8,12)

„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.“ (Joh 11,25)

„Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ (Joh 10,10)

„Ich bin gekommen, um die Sünder zur Umkehr zu rufen, nicht die Gerechten.“ (Lk 5,32)

„Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben; er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins Leben hinüber-gegangen.“ (Joh 5,24)

„Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch (ich gebe es hin) für das Leben der Welt.“ (Joh 6,51)

$2Was für einen Gott hat Jesus gepredigt?

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Gottesdarstellungen der Bibel

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1 Wie viel trifft zu? Male die Balken aus (gar nicht = leer; immer = alle Kästchen).

ein bisschen durchschnittlich immer

Gott verzeiht.

Gott straft.

Gott ist konsequent.

Gott drückt ein Auge zu.

Gott ist wie ein Vater.

Gott ist eifersüchtig.

2 Teste dein Wissen über die Gottes bilder, die Jesus vermittelt hat. Bereite ein Interview vor und schreibe dazu fünf bis sieben passende Fragen auf. Bildet anschließend Paare und interviewt euch gegenseitig.

Was für einen Gott hat Jesus gepredigt?

Checkliste

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Gottesdarstellungen der Bibel

Abbild Gottes?

Christen glauben an die Gottebenbildlichkeit: Der Mensch ist ein Abbild Gottes (vgl. Bibel, Genesis).

1 Betrachtet die Fotos und erklärt, warum die Überzeugung, dass jeder Mensch ein Abbild Gottes ist, manchmal eine Herausforderung darstellt.

2 Erläutert die Konsequenzen des Glaubens an die Gottebenbildlichkeit für unseren Alltag. Argumentiert allgemein und zählt mehrere konkrete Beispiele auf. Schreibt in die Kästchen.

3 „Mein Gott ist ein Bettler!“ – Das Besondere am christlichen Glauben: Gott wird nicht nur als König und mächtiger Herrscher dargestellt. Erklärt, worauf uns solche „alter-nativen“ Bilder (Gott als Kranker, als Reinigungskraft, als Obdachloser usw.) auf-merksam machen. Stellt damit verbundene Chancen heraus.

Der Mensch – Gottes Ebenbild 1

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Gottesdarstellungen der Bibel

Als Ebenbild Gottes erschaffen

Die Bibel beschreibt, wie Gott die Welt und die Menschen erschaffen hat. Gott hat den Menschen als sein „Abbild“ erschaffen.

1 Lest die Bibelstelle und erklärt, welches Verhältnis oder welche Beziehung zwi-schen Gott und dem Menschen zum Ausdruck kommt. Argumentiert mit Bei-spielen aus dem Text.

2 Auch du bist ein Geschöpf Gottes und gleichzeitig sein Abbild. Beschreibe, welche Konsequenzen das für deinen Umgang mit dir selber (deinem Leben, deinem Körper usw.) hat. Schreibe in oder um die Figur.

3 Jeder von uns kann anderen Menschen zeigen, dass Gott „in jedem von uns steckt“. Sammle Ideen und notiere sie.

2

Idee 2Idee 3 Idee 4Idee 1

Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land. Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, be-völkert die Erde, unterwerft sie euch und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen. (Gen 1,26 – 28)

Verhältnis Gott – Mensch

Der Mensch – Gottes Ebenbild

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Dreifaltigkeit

„Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“, heißt es beim Kreuz-zeichen. Man spricht von „Dreifaltigkeit“, weil Gott den Menschen in drei „Gesichtern“ begegnet.

Diese haben unterschiedliche Eigenschaften:

1 Ordne die Eigenschaften der richtigen Erscheinungsform zu.

2 Christen wird immer wieder vorgehalten, sie würden an drei Götter glauben. Nimm Stellung zu diesem Vorwurf.

„Durch die Dreifaltigkeit wird sichtbar, dass Gott kein Einzelgänger ist. Gott ist in Beziehung und in Bewegung.“

3 Die Dreifaltigkeit wird häufig auch mit drei Kreisen, die sich überschneiden und von einem großen Kreis umgeben sind, dargestellt. Skizziere diese Darstellung.

Ist Gott einer oder mehrere? Wie ist die Trinität zu verstehen?

Sohn Heiliger Geist

Gott ist …

Vater

Feuer Schöpfer Vater Flammen

Dynamik Energie KönigHerr

allmächtig barmherzigTaube

ewig Mensch SohnAtem

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Eine Annäherung

Bisher: Traditionelle Darstellung des Heiligen Geistes:

Heute: Moderne Darstellungen?In einem Gottesdienst versucht ein Priester, in seiner Predigt den Menschen mit drei Bildern zu zeigen, wie sie sich den Heiligen Geist vorstellen bzw. wie sie ihn spüren können.

1 Mit welchen Symbolen wird der Heilige Geist traditionell dargestellt? Schreibe neben das Bild ganz oben.

2 Betrachte die Fotos und schreibe anschließend unter jedes Bild einen kurzen Kom-mentar in Form eines Facebook-Posts oder Instagram-Kommentars. (Was ist auf dem Bild zu sehen? Was sagt das Bild über den Heiligen Geist aus?)

3 Jeder Mensch kann den Heiligen Geist in seinem Leben spüren. Dies sind so etwas wie „die positiven Erfahrungen“ in unserem Leben. Erinnere dich an eigene Erfahrungen und schreibe sie auf.

Was bewirkt der Heilige Geist? 1

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Blitzumfrage

„Eindeutig ein Mann – wir sagen ja umgangssprachlich immer:

‚Der Herrgott‘“

„Gott ist ein Mann – die Beschreibungen in der Bibel weisen

eindeutig darauf hin, dass er männlich ist.“

„Das ist doch so was von gestern: Man kann doch nie sagen „Das ist typisch

weiblich!“ oder „Das ist typisch männlich!“ – jede Frau und jeder Mann

ist anders!“

„Es ist doch total egal, welches Geschlecht

Gott hat.“

„Ich würde sagen: Eine Frau! Frauen zeigen viel eher Herz und kümmern sich um andere, Männer

sind meistens total plump und haben zu wenig Einfühlungsvermögen.“

1Ist Gott eine Frau?

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Die Geschlechtlichkeit Gottes

Nachdem die Christen lange Zeit davon ausgegangen sind, dass Gott männlich ist, setzten sich Frauen zur Wehr und beklagten, dass ein männliches Gottesbild zu einseitig wäre. Einige gingen sogar soweit, dass sie erklärten, Gott wäre eine Frau.

Mann? Frau?

Biblische Fakten:• Das hebräische Wort für „Gott“ hat kein Geschlecht.• Es gibt Gottesbilder in der Bibel, die Gott als Frau beschreiben.

(z. B. Hausherrin: Lk 15, 8–10; Gebärende: Dtn 32, 18; Mutter: Jes 49, 15; Hebamme: Ps 22, 10; u. a.)

„das Gott“-DebatteKristina Schröder, ehemalige deutsche Familienministerin, erklärte 2012 in einem Interview, dass es egal sei, ob man „der Gott“ oder „das Gott“ sage. Viele Menschen reagierten mit Entrüstung auf dieses Zitat. Gott sei eine Person und nicht „ein Ding“. Auch wenn viele mit „das Gott“ nichts anfangen konnten, betonten sie, dass Gott weder Mann noch Frau sei.

„Du Gott, bist uns Vater und Mutter im Himmel, geheiligt …“

1 Erkläre, warum es heikel ist, Gott auf ein Geschlecht zu beschränken. Schreibe in dein Heft.

2 Erläutere, worauf das Bild, dass sich Gott nicht auf ein Geschlecht reduzieren lässt, aufmerksam macht. Schreibe in dein Heft.

3 Begründe, was du von der „das Gott“-Idee hältst. Schreibe in dein Heft.

4 Versetze dich in eine Person, die mit einem starken „männlichen“ Gottesbild Mühe hat. Überlege, inwiefern für sie der Glaube an einen weiblichen Gott eine Hilfe sein kann. Schreibe in dein Heft.

2Ist Gott eine Frau?

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Erwartungshorizonte/Lösungen

Um den Entwicklungsstufen und Leistungsniveaus der Schüler unterschiedlicher Jahrgangs-stufen gerecht zu werden, gliedern sich die Erwartungshorizonte / Lösungen in zwei Stufen –für die 5. bis 7. Jahrgangsstufe und für die 8. bis 10. Jahrgangsstufe. Diese Unterteilung ist nur als Empfehlung zu sehen, denn Sie können das Leistungsniveau Ihrer Klasse letztlich am besten einschätzen. Wenn keine Lösungen angegeben wurden, handelt es sich um offene, individuelle Lösungen.

Gottesdarstellungen der Bibel

Gottesbilder in der Bibel (Seite 9)

M15. bis 7. Jahrgangsstufe

1 – 3

Bibelstelle Welches Bild? Stärken und Schwächen

Mt 25 Gott als Richter + konkret, Person– Person, Richter haben nicht überall positives Image

Hiob 38,29 Gebärende Mutter + „mütterlich“, macht sichtbar, Mensch für Gott wie ein eigenes Kind– eher ein „schwaches“ Bild von einem Gott

Ps 47,2–4, Ex 15,3–6 Kämpfer / Krieger + Macht, Durchsetzungskraft

– Aggression, Krieg, Gewalt

Jes 49,15 Tröstende Mutter + Mitleid, sich kümmern, da sein– zu „weiblich“

Ps 23,1–4 Guter Hirte + Schutz, Vertrauen– relativ „altmodisches“ Bild

Ps 31,2 f. Burg / Fels + Stärke, Schutz, Halt– keine Person, Fels oft „starr“ und „emotionslos“

Joh 1,1 Das Wort+ abstrakt, Gott ist keine Person, sondern ein „Geschehen“

(Kommunikation)– sehr abstrakt

Ps 27 Das Licht + abstrakt, Gott vertreibt die Dunkelheit, er erhellt unser Leben– abstrakt, wenig „greifbar“

1Joh 4,16 Die Liebe

+ abstrakt, Verknüpfung mit dem stärksten und positivsten Gefühl überhaupt

– abstrakt, wenig „greifbar“, Liebe manchmal auch mit „Schmerz“ verknüpft

Lk 15,11–32 Barmherziger Vater

+ konkret, Person, gütig, verzeihend– unfair, missmutiger anderer Sohn

4 a Gott lässt sich nicht auf ein Bild festlegen bzw. beschränken, er lässt sich nicht „schubladisieren“. Je nach Situation kommt ein anderer Aspekt von Gott zum Vorschein bzw. tritt in den Vordergrund.

4 b Chancen: Jeder kann sich auf das Gottesbild konzentrieren, das ihn anspricht. Herausforderung: Widersprüche muss man aushalten können.

8. bis 10. Jahrgangsstufewie oben, zusätzlich bei Aufgabe 4 a: Die Bibel ist nicht als fertiges Buch vom Himmel gefallen. Die Texte sind über einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten entstanden – verschiedene Menschen aus unter-schiedlichen Kulturen haben Texte verfasst, d. h. Gottesbilder waren auch vom kulturellen und politischen Umfeld beeinflusst.

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Erwartungshorizonte/Lösungen

„Du sollst dir kein Bild von Gott machen“ (Seite 10)

M15. bis 7. Jahrgangsstufe

2 Sie wären wohl ziemlich irritiert bzw. könnten mit dem Bild nichts anfangen. Denn Helden wurden früher ganz anders dargestellt. Möglicherweise würde sie das Bild sogar abschrecken.

3 Wenn ich mit einem Bild nichts anfangen kann oder es nicht verstehe, dann habe ich keine Alternativen. Die Vielfalt und Größe Gottes würde außerdem eingeschränkt. Gott könnte plötzlich „altmodisch“ sein, weil ein Bild nicht mehr in die aktuelle Zeit passt.

8. bis 10. Jahrgangsstufewie oben, zusätzlich bei Aufgabe 3: Fantasie und Kreativität des Menschen wären limitiert. Möglicherweise würde es auch viele vom Glauben abhalten: „Ich kann nicht an einen Gott glauben, der so aussieht …“

M25. bis 7. Jahrgangsstufe

2 a Die Menschen schaffen sich einen Gott und verehren ihn (Götzendienst) / Aaron hat die Macht, zu bestimmen, wie und was Gott ist.

2 b Menschen können bloß „menschliche“ Gottesbilder schaffen, aber nichts, was ihre Fantasie übersteigt.

2 c Gott möchte nicht, dass wir „Ersatzgötter“ schaffen.

3 Kein Widerspruch zum zweiten Gebot:

x Jeder Mensch darf sich vorstellen, wie Gott ist und aussieht.

x Jeder Mensch darf Bilder von Gott zeichnen oder Skulpturen anfertigen.

x Eltern dürfen ihren Kindern Gott beschreiben und ihnen erklären, wie Gott aussieht.

8. bis 10. Jahrgangsstufewie oben, zusätzlich bei Aufgabe 2: Der Mensch „schafft“ Gott. Das ist oft gefährlich, da Gott dann meistens eine „Projektion“ ist.

Gott wird Mensch (Seite 12)

M15. bis 7. Jahrgangsstufe

1 Geburt Jesu, Gott „kommt“ auf die Erde, Sohn Gottes wird geboren, Heiland ist da

2 anzukreuzen sind: Baby, leise, Armut, Stall

3 Gott ist kein „großer“, brutaler, mächtiger Herrscher, sondern er hat eine andere „Größe“ und „Stärke“: Er braucht keine Symbole und Zeichen von Macht (z. B. Prunk). Die Art und Weise der Geburt ist bereits eine Botschaft: Er ist bei den Menschen, die arm und ohne Macht sind, er legt keinen Wert auf Äußerlichkeiten oder gesellschaftlichen Rang usw.

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Erwartungshorizonte/Lösungen

8. bis 10. Jahrgangsstufewie oben

Was für einen Gott hat Jesus gepredigt? (Seite 14)

M15. bis 7. Jahrgangsstufe

2 Jesus kritisierte die Menschen, die Macht und Einfluss hatten. Er prangerte die herrschenden Zustände an und forderte Veränderungen. Er machte darauf aufmerksam, dass es Gott nicht um „Äußerlichkeiten“ geht, sondern um die innere Haltung, Überzeugung und Einstellung.

3 individuelle Lösungen, z. B. „So ein Verführer – der schmiert den Menschen nur Honig um den Mund. Die Menschen werden dadurch aufsässig und lassen sich nicht mehr alles gefallen. Mein Einkommen und meine Position sind in Gefahr …“

Der Mensch – Gottes Ebenbild (Seite 17)

M15. bis 7. Jahrgangsstufe

1 Auch schwache, gescheiterte, einfache, arme und kranke Menschen sind Gott. Er ist nicht nur der König, der Mächtige usw.

2 Wir müssten viel rücksichtsvoller und aufmerksamer mit allen Menschen umgehen. Wir müssten uns mehr über andere freuen.

3 Kein Mensch ist weniger wert als der andere. / Es kommt nicht auf Äußerlichkeiten oder Status an. / Gott ist mit allen Menschen. / Gott kann alle unsere Erfahrungen nachvollziehen.

8. bis 10. Jahrgangsstufewie oben, zusätzlich bei Aufgabe 3: Gott ist nicht nur so bzw. dort, wie und wo wir es gerne hätten.

M 25. bis 7. Jahrgangsstufe

1 Der Mensch ist ein Geschöpf Gottes. / Der Mensch hat von Gott einen Auftrag bekommen bzw. Gott hat dem Menschen Verantwortung übertragen. Gott vertraut dem Menschen. Er traut ihm etwas zu, d. h. er nimmt ihn ernst.

2 individuelle Lösungen, z. B. „Raubbau“ an Körper und Psyche vermeiden: gesund ernähren, Sport machen, nicht nur arbeiten, Zeit bewusst nutzen und bewusst leben, sich selber positiv wahrnehmen (d. h. nicht nur Negatives am Körper usw. sehen) und erkennen, dass man ein Wunder und ein Unikat ist, „stolz“ auf sich selber sein, den eigenen Weg bewusster erkennen („Ich bin etwas Kostbares.“) usw.

3 individuelle Lösungen, z. B. respektvoll mit anderen umgehen; andere trösten; sich für andere engagieren; sich für Versöhnung einsetzen; anderen ein Kompliment machen; anderen ein Lächeln schenken; anderen zeigen, was sie gut können usw.

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Erwartungshorizonte/Lösungen

8. bis 10. Jahrgangsstufewie oben, zusätzlich bei Aufgabe 2: besseres Selbstbild („mit sich selber im Reinen sein“) / evtl. Medizin-ethik, z. B. Verzicht auf unnötige Schönheitsoperationen usw.

Ist Gott einer oder mehrere? Wie ist die Trinität zu verstehen? (Seite 19)

M15. bis 7. Jahrgangsstufe

1 Gott: Schöpfer, Vater, allmächtig, ewig, barmherzigJesus: Sohn, Mensch, barmherzig, König, HerrHeiliger Geist: Feuer, Flammen, Atem, Energie, Dynamik, Taube

2 Gott, der Heilige Geist und Jesus sind eins – Gott ist alle drei bzw. alle drei sind Gott. Es ist aber immer derselbe Gott.

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8. bis 10. Jahrgangsstufewie oben

Was bewirkt der Heilige Geist? (Seite 20)

M15. bis 7. Jahrgangsstufe

1 Der Heilige Geist wird traditionell als weiße Taube dargestellt. Flammen weisen auf das Pfingstereignis hin.

2 individuelle Lösungen, z. B. Der Heilige Geist ist, da wo Gemeinschaft ist. / Wenn etwas „funktioniert“, leistet der Heilige Geist seinen Beitrag. / Der Heilige Geist befreit uns von der Last und baut uns auf.

8. bis 10. Jahrgangsstufewie oben

Ist Gott eine Frau? (Seite 22)

M25. bis 7. Jahrgangsstufe

1 Kein Geschlecht ist „perfekt“.

2 Gott sprengt die menschlichen Vorstellungen – er ist mehr als nur ein Mann oder nur eine Frau. Achtung: Er kann aber auch kein „Mischwesen“ sein, da dies ebenfalls eine Einschränkung wäre. Wenn jeder Mensch ein Abbild Gottes ist, dann muss er sowohl Frau als Mann sein oder besser gesagt: Das Ge-schlecht ist nicht das Entscheidende.

3 individuelle Lösungen, z. B. auch keine Lösung / Gefahr: Gott wird zur „Sache“ erklärt.

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Erwartungshorizonte/Lösungen

4 individuelle Lösungen, z. B. Gott als Mann kann auch Angst machen, z. B. wenn ein Elternteil gewalttätig o. Ä. war.

8. bis 10. Jahrgangsstufewie oben, zusätzlich bei Aufgabe 1: Es besteht die Gefahr der Abwertung oder Diskriminierung des anderen Geschlechts.

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Quellenverzeichnis

Textquellen:Seiten 11, 14, 15, 18 Bibelstellen: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 1980 Katholische Bibel anstalt, Stuttgart

Bildquellen:Seite Zusatzmaterial Bildquelle X Beschützender Gott © Sergey Nivens – Shutterstock, Nr. 295335410 X Von Engeln umgeben © Markus Gann – Shutterstock, Nr. 57350620 X Wetter © Igor Zh. – Shutterstock, 281515874 X Baby 1 © MEV Verlag, Nr. 45009 X Baby 2 © MEV Verlag, Nr. 45010 X Baby 3 © MEV Verlag, Nr. 60049 17 X Behinderter Mensch © BeneLik; https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Wahlkampfbild_

Kommunalwahlkampf_2014_2013-08-13_02-20.jpg (12.06.2018); cc-by-sa 3.0 (creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de)

17 X Komapatient © kessudap – Shutterstock, Nr. 135270623 17 X Obdachloser © Paul Prescott – Fotolia 17 X Putzfrau © Andrey_Popov – Shutterstock, Nr. 150236351 20 X Erfolg © Andresr – Shutterstock, Nr. 113282290 20 X Freude © Aleshyn_Andrei – Shutterstock, Nr. 131484164 20 X Gemeinschaft © LeventeGyori – Shutterstock, Nr. 95843581 20 Heiliger Geist © Martinussumbaji – Fotolia, Nr. 65748485 21 Alte Frau mit Hund © macroart – Fotolia X Alte und junge Frau © Erwin Wodicka – Fotolia, Nr. 35976491 21 Bayer © W. Heiber Fotostudio – Fotolia 21 Junge Frau © Alex Zabusik – Shutterstock 21 Junger Mann © MEV Verlag, Nr. 56011 X Junge Mutter © MEV Verlag, Nr. 64011 22 Kristina Schröder © Laurence Chaperon; https://commons.wikimedia.org/wiki/

File:KSchroeder_2009.jpg?uselang=de (12.06.2018); cc-by-sa 3.0 (creativecommons.org/ licenses/by-sa/3.0/deed.de)

X Mutterliebe © MEV Verlag, Nr. 64010 21 Mutter mit Kinderwagen ©zergkind – Fotolia, Nr. 10130627 1 - 22 Icon Zusatzmaterial © nazar12 – Adobe Stock, Nr. 167809662