Graubünden Wintermärchen (10015de)

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601 Willkommen im Wintermärchen Entdecken Sie kleine und feine Geheimtipps aus Graubünden

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Graubünden Wintermärchen (10015de)

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Willkommen im WintermärchenEntdecken Sie kleine und feine Geheimtipps aus Graubünden

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Maienfeld

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SIEBEN REGIONEN UND IHRE KOSTBARKEITENDie Ferienregion Graubünden ist eine grosse Schatzkiste. Besondere Juwelen sind die Seitentäler mit ihrer eigenen Sprache, Kultur und Tradition. Abseits vom Trubel bieten sie Ruhe und Natur pur. Goldrichtig für aktive Familien, Romantiker und Geniesser, die auf Schatzsuche gehen wollen.

32 G. Segantini

Benediktinerinnenkloster St. Johann, Müstair

Natureisfeld in Feldis

Tenna

Therme Vals

ThusisSurselva

Val Müstair

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Valsertal

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Klein, aber feinAllegra, Grüazi und Buongiorno liebe Leserinnen und Leser

In den Bergdörfern in Graubünden geht es zwar etwas stiller und besinnlicher zu und her, umso grösser ist dafür die Erholung mit

Herz. Denn hier wird besonders Wert aufs Wesentliche gelegt. Ob das ein Schwatz am Skilift ist, eine heisse Tasse Schokolade, die vom Wirt persönlich serviert wird, oder der Schlittenbauer selbst, der an den Kufen feilt – im Bergdorf existiert das Wort «Hektik» nicht. Am besten, Sie schnuppern in unseren nachfolgenden Erlebnissen und lassen sich inspirieren. Eines versichere ich Ihnen – die Atmo-sphären in den kleinen Dörfern verzaubern, lassen einen still werden, lassen einen ruhen und ankommen im persönlichen Winterparadies. Stapfen Sie also besinnlich durch den Kristallschnee, schweben Sie über Langlaufloipen am Inn, lassen Sie sich vom Solarskilift in Tenna den Berg hochziehen und geniessen Sie puren Frieden. Und was gibt es an Winterabenden Schöneres, als in der warmen Arvenholzstube zu sitzen und dem Knistern des Kaminfeuers zu lauschen? Dabei ein bisschen von der Nusstorte zu naschen, einen warmen Röteli-Punsch zu trinken und in den Geschichten der Graubündner Grossmütter zu stöbern, die in vielen wunderbaren Büchern nachzulesen sind – ja das klingt doch nach dem, was wir alle gerne mögen. Graubündens Bergdörfer, kleine, aber feine Wintererlebnisse – herzerwärmend.

Wir halten die Arvenholzstuben warm und freuen uns auf Sie!Herzlichst,

Manuela MichelGraubünden Ferien

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PRÄTTIGAU Paradies für Familien mit kleineren Kindern und Schlittelfans 6

VALS Oase für Paare: Hippe Hotels und Wellness in der Therme 10

VIAMALA Mekka für Schneeschuhwanderer und Naturbewusste 18

VALPOSCHIAVO Genuss und Gemütlichkeit mit mediterraner Note 22

VAL BREGAGLIA Für Ruhesuchende ist das Tal der Künstler ein Geheimtipp 26

SURSELVA Naturspektakel, Kulturgenuss und Skispass für Gross und Klein 14

VAL MÜSTAIR Loipen der Weltklasse und Handwerk vom Feinsten 30

AGRO-TOURISMUS Bei Kindern besonders beliebt: Ferien auf dem Bauernhof 34 Fo

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EDITORIAL INHALT

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Das erwartet Familien im idyllischen Prättigau: Die längste Schlittelbahn der Schweiz, sanfte Abfahrten und authentische Unterkünfte.

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Magische Ruhe und freie Fahrt

Hinter dem Mond links: Dort, wo die Strasse nicht mehr

weiterführt, liegt St. Antönien (1450 m ü. M.). Das kleine und heimelige Walserdorf wirkt, als ob ein Riese die Häuser in die weite Bergwelt gestreut hätte. Einladend und überschaubar ist auch die Skipiste. Optimal für Eltern, die ihre Sprösslinge bei den ersten Abfahrten im Blick haben wollen. Hungrig geworden? Im Hotel Rhätia in St. Antönien soll’s das beste «Chäsgatschäder» geben – eine Prättigauer Käse-Spezialität mit Brot und Zwiebeln.Von hier aus starten auch Skitou-ren oder Wanderungen ins eindrückliche Rätikongebiet. Als Geheimtipp gilt der Winterwan-

PRÄTTIGAU

Grüsch-Danusa: Weisse Oase mitten in einer

herrlichen Berglandschaft

Choga guat: Das Prättigauer «Chäsgatschäder». Fo

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Der Schlittenbauer vom PrättigauSie sollen besonders schnell und kurvenstabil sein: die Schlitten von Peter Egli, 69, in Conters. 570 hat er schon gebaut, jeder ist personifiziert. Das Eschenholz stammt aus den umliegenden Wäldern. Den ersten Schlitten baute der Landwirt mit dem «Schreiner-Gen» vor 35 Jahren für sich selbst. Für das alljährliche Schlittelrennen von Plan da Corz nach Conters. Die Insider-Piste wird jeweils nach dem Holzen gebaut und ist rund 4 Kilometer lang. Woraus besteht der Egli- Schlitten? «Aus sechs Beinen, zwei Kufen, drei Tragjochs und zwei Spangen.» Tel. 081 332 36 32

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AUFGEFALLEN

Klein und Gross im SchneeReizvoll und familiär ist das Skigebiet Pany-Luzein mit grossem Rundblick und viel Sonne. Gemütlich für eine Sportpause: das «Chrüzstübli» auf dem Chrüzhof mit seinen vielen Tieren. www.chruezhof-pany.ch

Ein unvergessliches Erlebnis verspricht die kurvenreiche Schlittenfahrt von den Berghäusern Arflina und Heuber-ge talwärts. www.heuberge.ch Geheimtipp: Auf dem Hochplateau des Skigebietes Grüsch-Danusa startet bei der Bergstation Schwänzelegg die 1,5 km lange Schlittelbahn nach Danusa.

Authentische UnterkünfteEntschleunigen lässt es sich zu zweit oder als Familie in der B&B Herberge Ascharina bei St. Antönien. www.herbergeascharina.chIdeal für Familien-Ferien sind Chalets, gemütliche Ferienhäuser oder preis-günstige Ferienwohnungen. Stöbern und die passende Unterkunft finden: www.praettigau.info

Landliebe in Bündner BergweltDas Hotel Scesaplana in Seewis-Dorf öffnet rechtzeitig auf die Wintersaison wieder seine Tore. Romantik und viel Holz erwärmen das Herz. Eine kulina-rische Auszeit bietet das neue Panora-ma-Restaurant. www.scesaplana.ch

derweg über die «Bodähütte» nach Pany (9,5 km lang). Wer Lust auf rasante Fahrten auf zwei Kufen hat, der findet in den Fideriser Heubergen den längsten Schlittel-weg der Schweiz (12 km). Fideris liegt erhöht auf einer Sonnenter-rasse und bezaubert mit seinen stattlichen Patrizierhäusern. Auch hier ist stressloses und familiäres Skivergnügen angesagt. Von 900 m ü. M. geht’s hinauf bis 2000 m. Etwas Neues ausprobieren – wie wär’s mit Airboarden oder einer Hundeschlittenfahrt? Die vielen kleinen Bergdörfer im Prättigau bieten romantischen Winterzauber abseits vom Trubel an. Sie sind wie kleine Edelsteine, die man erst beim genauen Hinse-hen entdeckt. Immer wieder über-wältigend sind die faszinierende Weite und der Blick über die imposante Silvrettagruppe. Weni-ge Kilometer entfernt liegen die Skigebiete von Davos Klosters. Besonders Familien schätzen die Intimität der kleinen Winterorte, wo die Zeit noch stillzustehen

PRÄTTIGAU

scheint. Am Abend sinkt man müde in die Kissen. Entspannt und aufgetankt mit viel frischer Luft. Ein zauberhaftes Refugium ist das B&B Türmlihus in Fideris. Jedes Zimmer des historischen Hauses ist individuell und liebevoll gestaltet: www.tuermlihus.ch Noch ist das Kinderskiland Grüsch-Danusa ein Geheimtipp. Die Kleinen haben zehn verschie-dene Abfahrten zur Auswahl. Es gibt eine Geisterbahn, den Schälläursli-Lift, eine Musikbox mit 700 Kinderliedern und ein Füchslikino. Über Langeweile wird sich der Nachwuchs hier bestimmt nicht beklagen. Aktive und erhol-same Ferien, die das Familien- Budget nicht strapazieren: Das Prättigau macht’s möglich.www.praettigau.info

Idyllisches St. Antönien: Nebst der markanten Kirche gibt’s hier auch ein Walser-Museum.

«Weniger wiit – weniger tüür!»:Ski-Paradies Grüsch Danusa.

Familienspass: Das Prättigau lockt mit attraktiven Schlittelwegen.

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Für Vals ist die Post-leitzahl 7132 nicht nur ein Markenzeichen, sondern auch ein Bekenntnis zum Echten: Ein Ort zum Kuscheln, Träumen und Durchatmen.

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Kraft und Liebe tanken

Das Geheimnis der Valser ist eine einfache Zauberformel:

1000 Einwohner, 1000 Schafe und 1000 Gästebetten. Dieses magi-sche Verhältnis wirkt entspannend und erholsam. Langsamkeit zeleb-rieren und die Faszination der Bergwelt erleben, das ist Wellness für die Seele und Kraft für den Geist. Nach Vals pilgern Men-schen auch wegen der eindrückli-chen Bauten des Bündner Archi-tekten Peter Zumthor, der sich vom Ur-Gestein und tiefen Wassern inspirieren liess. Sei es bei der Schöpfung der Therme oder sei-nen Ferienhäusern. Er eint Moder-nität mit alten Werten, respektiert die Geografie des Tales und seine Naturschätze. Geradezu mit der

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Alt und Neu: Blick aus einem Zumthor-Ferienhaus in Leis.

Zweisamkeit geniessen: In Vals kann man den Alltag hinter sich lassen und sich wieder näher- kommen.

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Romantik purUrgemütlich ist es in der Casa da Luzi in Surcas-ti. Über eine schmale Brücke gelangt man zum idyllischen Dorf, das zugleich ein bedeutender Kraftort mit einem mythologischen Wanderweg ist. Das Bündnerhaus aus dem 17. Jahrhundert ist heute ein Kuschelhotel. Im atmosphärischen Restaurant Usteria kann der Gast im Natur-Keller sowohl seinen Lieblingswein auslesen als auch die Vorspeise und das Dessert selbst zusammen- stellen. Serviert werden traditionelle, regionale Gerichte. Tel. 081 931 10 10, www.casa-da-luzi.ch

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AUFGEFALLEN

Klein und feinAlpinen Luxus, zeitgenössisches Design und einen hohen Wohlfühl- faktor bietet das B&B Brücke 49 mit vier DZ im Dorfzentrum von Vals. www.brucke49.ch

Weltoffen und persönlichSie liebt an Vals das frische Wasser und den klaren Nachthimmel. Ihrem Partner gefällt, dass sich auf der Strasse alle grüssen. Julia Schwarz und Dominik Prenosil aus Österreich vermieten aussergewöhnliche Wohl-fühl-Zimmer mit Frühstück. Passende Bettlektüre: «Nachts in Vals» von Tim Krohn. www.schnider-vals.ch

Brettern und schunkelnDie kleinste und höchstgelegenste Gaststube im Valsertal ist die Dach-berghütte. Tolles Skigebiet, fantasti-sches Bergpanorama und geschützte Sonnenterrasse. www.vals3000.ch

Abenteuer auf zwei KufenVom Stausee Zervreila führt eine Schlittelbahn über 7 km durch eine wildromantische Schlucht hinunter ins Dorf. www.vals.ch

VALS

tet werden können. Muskelkater nach der Skitour oder Lust auf Wellness? In der Therme gibt es verschiedene Bäder und Anwen-dungen von Thalasso bis Ayurve-da. «Hirmen» heisst in Vals übri-gens ausruhen.Einander Gutes tun und sich Zeit schenken: Im Valsertal gibt es viele romantische Unterkünfte – von rustikal bis stylisch. So lässt etwa die Casa da Luzi in Surcasti die Herzen höher schlagen. Die romantischen Zimmer sind heime-lig möbliert und draussen im Hof steht ein Hot Pot, der abends ein-geheizt wird. Bei klirrender Kälte und unterm Sternenhimmel weckt das warme Bad die Lebensgeister und lässt den Alltag vergessen.

Reizvoll: Die Siedlung Leis, sanft hinein- gebettet die Zumthor-Ferienhäuser.

Der Wellnesstempel von Peter Zumthor: Die Therme von Vals. www.7132.com

Besonderes Ambiente: Brücke 49 ist ein B&B der Extraklasse.

Landschaft verschmolzen haben die Architekten Bjarne Mastenbroek und Christian Müller die Villa Vals. Das Haus «linst» geradezu aus dem Hang und wirkt im Winter wie ein funkelnder Edelstein. Das Luxus-Refugium kann übrigens gemietet werden.Wintersportler kommen nach Vals, weil sie die grosszügig angelegten und abwechslungsreichen Skipisten auf dem Dachberg schätzen. Anstehen gibt es hier nicht. Das Panorama auf rund 3000 m ü. M. ist unvergleichlich, reicht es doch von den Ostalpen über das Berni-na-Massiv bis zu den höchsten Walliser Berggipfeln. Das Skigebiet ist bis weit in den Frühling schnee-sicher und lädt ein zu herrlichen Tiefschneefahrten.Die Stille des Tales und Schönheit der Winterlandschaft kann beim Winter- oder Schneeschuhwandern hautnah erlebt werden. Besonders spannend ist auch die Wanderung, bei der mit einem Wildhüter die Tiere in freier Wildbahn beobach-A

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Geformt von der Kraft des oberen Vorderrheins ist die Surselva mit ihren Seitentälern eine Region der Superlativen.

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Märchenhafte Winterwelten

Die Anreise in die Surselva ab Bonaduz erfordert besonders

im Winter etwas Abenteuerlust, aber sie wird garantiert zu einem unvergesslichen Erlebnis. Eingangs des Dorfes fährt man Richtung Versam. Schon kurz darauf führt die historische Strasse in die wild-romantische Landschaft der Rhein-schlucht. Tief hinab geht der atem-beraubende Blick in die «Ruinaul-ta», während sich die Strasse durch das Versamer Tobel eng und kurvenreich in die Höhe schraubt. Je nach Ziel zweigt man nach einigen Kilometern ab Rich-tung Valendas – Ilanz oder fährt weiter nach Tenna, das nochmals ein paar Kurven höher liegt. Wer den Nervenkitzel nicht mag, der fährt von der lebendigen und

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Überschaubar: Das familienfreundliche

Gebiet Brigels- Waltensburg-Andiast.

Gemütlich: Auch die Katze geniesst die Bündner Wintersonne.

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Schlemmen im SchneeIn der Val Lumnezia können Gourmands auf diversen kulinarischen Wanderungen Bündner Spezialitäten und rätoromanische Gastfreundschaft entdecken. Beispielsweise auf der 8,9 km langen Route von Lumbrein – Clis – Runchiola – Vignogn – Vattiz – Surval – Bual – Vella. In Etappen wird hier ein Drei-Gang-Menü erwandert. Mit einer Gersten-suppe im Hotel Péz Regina, Lumbrein, startet das Vergnügen, Capuns (Bild) werden in der Ustria Crestas, Vignogn, aufgetischt, und in der Ustria Trutg, Vella, gibt’s zum Abschluss warmen Schoggikuchen mit Glace. Auskunft: Tel. 081 931 18 58, www.surselva.info

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AUFGEFALLEN

Tradition und QualitätDas B&B Nühus in Zalön wurde erst-mals in den 60er-Jahren vom Bündner Architekten Rudolf Olgiati renoviert und besticht durch die schönen Panoramafenster. Gemäss dem Führer des Schweizer Heimatschutzes gehört

das alte Walser Haus zu den 91 «schönsten Gasthäusern des Landes». www.safientalferien.ch

Schlitteln à discretionDie längste und attraktivste Schlittelbahn der Surselva (von insgesamt 60 km) startet unterhalb des Piz Mundaun und führt über 10,5 km nach Ilanz. Heiss begehrt ist auch das Snowtubing in Brigels. www.surselva.info

Dorf mit CharmeDer grösste Holzbrunnen Europas prägt das Dorfbild von Valendas. Das alte Gasthaus am Brunnen wurde von Gion A. Caminada gekonnt renoviert und beherbergt nun eine kulinarische Oase. www.gasthausambrunnen.ch

Auf den Spuren Carlo JankasTraumhafte 120 km Pisten für Könner und Anfänger finden Skifahrer in Obersaxen Mundaun. 20 Bars und Restaurants laden zur Auszeit ein. www.surselva.info

kontrastreichen Kleinstadt Ilanz aus ins reizvolle Safiental. Wintersport in der Surselva bedeutet Skifahren auf sonnigen Hängen und perfekt präparierten 170 Pistenkilometern. Unterkünfte gibt es für jeden Anspruch. Vom Maiensäss über die familiäre Ferienwohnung bis zum Alpin-Spa. Mehrfach für seine Attraktivität und Weitläufigkeit aus-gezeichnet wurde das Skigebiet Breil/Brigels-Waltensburg-Andiast. Umgeben von einer sagenhaften Bergkulisse laden die hübschen Dörfer Brigels, Waltensburg und Andiast auf der offenen Hochebe-ne zum Verweilen ein. Das Bio-Hotel Ucliva in Waltensburg war 1983 das erste Öko-Hotel der Schweiz. Im kinderfreundlichen Ambiente wird der Alltagsstress schnell vergessen. Statt elektroni-scher Zerstreuung gibt es grosses Landschaftskino, www.ucliva.ch. Naturverbunden und kulturell zeigt sich Obersaxen Mundaun mit den typischen Walser Weilern. Die herrliche Berglandschaft verspricht Wintersportlern rundum vergnügli-

SURSELVA

che Skiferien. Und dies zu budget-freundlichen Preisen. Das rätoro-manisch geprägte, stille Val Lum-nezia gerät trotz Abgeschieden-heit nicht in Vergessenheit. Vrin am Fusse des Greina-Passes wurde 1998 mit dem Wakker-Preis ausge-zeichnet und entwickelt sich dank dem Architekten Gion A. Camina-da zeitgemäss und nachhaltig wei-ter. Die Bauten des Vriners sind aus heimischem Holz und oft im traditionellen «Strickbau» gefertigt. Das «Tal des Lichtes» lässt sich je nach Lust und Laune bei einer kulinarischen Wanderung oder Schneeschuh-Tour bei Vollmond entdecken. Im Herzen der Sursel-va liegt schliesslich das Langlauf-zentrum Trun mit der längsten Nachtloipe (5 km) der Schweiz.

Heimelig: Die vom Wetter gegerbten Häuser in Tenna (Safiental) strahlen Ruhe und Behaglichkeit aus.

Ökologisch: Tenna ist stolz auf seinen weltweit ersten Solar-Skilift. Fo

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Das Erfahrungsreich Viamala zeigt sich mal sanft oder wild. Naturliebhaber erwartet hier eine reiche Fülle an faszinierenden Eindrücken.

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Der Zauber der Einsamkeit

Wenn den Felsen Bärte aus Eis wachsen und die Bäche

im Fliessen erstarren, dann hat in der Viamala der Winter das Zep-ter in der Hand. Er lässt Schnee-kristalle im Sonnenlicht funkeln und hüllt ganze Wälder in ein weisses Kleid. Alles wirkt sanft und leise – unaufgeregt. Erst der Blick in die Tiefe zeigt, mit welch eindrückli-cher Kraft der Hinterrhein diese Landschaft geformt hat. Vom Quellgebiet oberhalb Hinterrhein tanzt er leichtfüssig über Stock und Stein, zwängt sich tempera-mentvoll durch die sagenumwo- bene Viamala-Schlucht und ver-mählt sich deutlich ruhiger gewor-den bei Reichenau mit dem Vor-derrhein. Via mala – der schlechte

VIAMALA

Magische Winterwelt: Im eigenen Rhythmus die Weite

und Stille im Hochland von Feldis geniessen.

Einladend: Walserhaus im Hochtal Avers.

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Der Käser mit der Poesie im BlutIn der Sennerei Andeer verarbeitet Martin Bienerth, 58, jährlich 400 000 Liter Milch von fünf bäuerlichen Familienbetrieben. Während 20 Sommern arbeitete er auf verschiedenen Schweizer Alpen. In Andeer ist er hängen geblie-ben: 2001 übernahm der Agrar-Ingenieur zusam-men mit seiner Frau Maria Meyer die «Stizun da Latg», wo 20 verschiedene Bio-Käse verkauft werden. «Floh», wie sich der Idealist und Visionär nennt, ist auch Fotograf und Autor. In seinen Büchern zeigt er die Alpenwelt aus seinem Blickwinkel. www.alpsicht.ch, www.sennerei-andeer.ch20 21

AUFGEFALLEN

Warmes Bad im SchneeAndeer ist dank der 34° C warmen Mineralquelle ein Badekurort. Energie tanken und den Körper verwöhnen im Innen- oder Aussenbecken mit Sprudelliegen, Nackendusche und Whirlpool. www.mineralbadandeer.ch

Willkommen im NaturparkAuch im Winter ist der Naturpark Beverin eine Welt für sich. Aufs Schlitteln, Winterwandern, Lang-laufen, Eisklettern oder Skifahren braucht hier niemand zu verzich-ten. www.naturpark-beverin.ch

Capricorns bittet zu Tisch In Wergenstein setzt Küchenchef Torsten Rönisch kulinarische Zeichen (12 GM-Punkte). Gemein-sam mit Barbara Gätzi verfolgt er konsequent den Weg des nach-haltigen Tourismus. Budgetfreund-liche und gemütliche Hotelzimmer.www.capricorns.ch

Urlaub im ErfahrungsreichSplügen, Avers, Tschappina-Hein-zenberg, Sarn-Heinzenberg, Feldis und Mutten sind sonnige und preiswerte Wintersportorte für die ganze Familie. Tolle Winterpau-schalen siehe www.viamala.ch

oder böse Weg. Denn früher war der Pfad durch die Schlucht für Reisende ein lebensgefährliches Abenteuer, jedoch die schnellste Passage zum San Bernardino und Splügenpass. Heute ist die Region verkehrstechnisch gut erschlossen. In den Seitentälern ist von der pul-sierenden Verkehrsader nichts zu spüren. Hübsche Bergdörfer kuscheln sich an steile Hänge oder thronen über dem Tal: «Oberwel-ten» nennt sie der Käser und Poet Martin Bienerth. Stille und Lang-samkeit finde man in Wergenstein oder Lohn hoch über Andeer, wo er die Sennerei führt. Für den All-gäuer ist die Region Viamala längst ein Stück Heimat geworden.Abseits der Schnellstrasse führt ein landschaftlich toller Weg von Andeer zum reizvollen Passdorf Splügen, das 1995 mit dem Wak-kerpreis ausgezeichnet wurde. Markant steht mitten im Ort das Hotel Bodenhaus. Familien finden im geschichtsträchtigen Haus (Bau-jahr 1772) eine stilvolle Unterkunft

VIAMALA

und interessante Skiwochen-Arran-gements. Schon Friedrich Nietz-sche und Albert Einstein sind hier abgestiegen. Wer die gekonnte Symbiose von neuer und alter Architektur erleben will, der logiert im Swiss Historic Hotel Weiss Kreuz mit schönem Restaurant. Beim Abendspaziergang fühlt man sich in den engen Gassen zwi-schen den wettergegerbten Holzhäusern in eine andere Zeit versetzt. Im Skigebiet Splügen Tambo ist bis in den Frühling stets etwas los (2140 m ü. M). Ebenfalls beliebt ist der «schönste Berg der Welt», wie der französische Her-zog Duc de Rohan den Heinzen-berg im 17. Jahrhundert beschrie-ben hatte. Mit den beiden kinder-freundlichen Skigebieten gilt er als Geheimtipp für Familien.

Loipe Splügen: Das Rheinwald-Gebiet ist ein Paradies für Langläufer.

Prägt die Landschaft amHeinzenberg: Der Piz Beverin mit Flerden im Vordergrund.

Erholsam: Nach dem Pistenspass ab ins Mineralbad oder in die Sauna.

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Im Puschlav zeigt der Winter mediterranen Charme. Nach der faszinierenden Fahrt über den Bernina ist hier Gemütlichkeit angesagt.

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Aussteigen und geniessen

Von Pontresina her steigt die Strasse sanft auf die Bernina-

passhöhe an. Links und rechts tür-men sich hohe Schneemauern. Etwas steiler und kurvenreich bergab geht’s danach Richtung Poschiavo. Augenfällig ist der Wechsel der Architektur. Der Pano- ramazug des Bernina Express fährt täglich von Chur oder Davos über St. Moritz nach Tirano (I) und zurück. Ein eindrückliches Vergnü-gen! Poschiavo ist mehr wert als nur ein Zwischenhalt. Der Dorfkern (Borgo) ist wie aus dem Bilderbuch und besticht durch seine elegan-ten Palazzi. Einheimische grüssen mit einem herzlichen «Bundì». Die Puschlaver sprechen nebst ihrem eigenen Dialekt Italienisch

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UNESCO-Weltkulturerbe: Der Bernina Express verbindet St. Moritz mit Tirano (I).

Glanzvoll: Weihnachtsmarkt in Poschiavo vor dem Hotel Albrici.

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Irma la Douce, Bernina & Co.Der Agronom, Biobauer und Pferdezüchter Elmo Zanetti ist waschechter Puschlaver. Zusammen mit Claudia Lazzarini, Juristin und Biobäuerin, führt er den Hof Al Canton (zu Deutsch: in der Ecke) in Le Prese. Die Familie baut über 30 ver-schiedene Teekräuter und Blütenpflanzen an, die als poetische Teemischungen auf den Markt kommen. www.al-canton.ch

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Puschlaver DelikatessenSie sind Kult: Die 43 cm langen Hart-weizen-Spaghetti des Molino e Pastifi-cio Poschiavo. Das Geheimnis des speziellen Geschmacks: Die Spaghetti werden während einer Woche luftgetrocknet. www.pastificio.ch

Eine weitere Spezialität ist der «Furma-gin da cion», eine Fleischterrine aus Schweinefleisch, Leber, Zwiebeln und Gewürzen, die im Ofen gebraten wird. Wieder belebt wurde diese Tra-dition von Sandro Marchesi, Metzger-meister in Li Curt. www.scalino.ch

Mit dem Hotelier im SchneeClaudio Zanolari ist von Mitte Dezem-ber bis Anfang März wochenweise mit Gästen mit Schneeschuhen unterwegs durch die tief verschneite Puschlaver Landschaft. www.hotelalbrici.ch oder www.croce-bianca.ch

Von Spitzweg bis SegantiniDie Casa Console ist im Winter geöff-net. Im Palazzo aus dem 19. Jh. sind Werke der deutschen Romantik aus der Sammlung von Ernesto Conrad zu sehen. www.museocasaconsole.ch

Schlafen und schwelgenIm Val Poschiavo gibt es reizvolle Unterkünfte – vom einfachen Mai-ensäss bis zur eleganten Wohnung in einem Palazzo. www.valposchiavo.ch

und sind ausgesprochen gast-freundlich. Das Tal ist reich an kuli-narischen Spezialitäten. So die Piz-zoccheri – Nudeln, die aus Buch-weizen, mit Gemüse und viel Käse zubereitet werden. Aber auch fei-ne Trockenfleisch- und Wurstwa-ren bereichern die Tafel. «Zu uns

politisiert, musiziert, geschrieben und die erste italienische Übersetzung des «Werther» von Goethe gedruckt. Noch immer weht der Wind der Vergangen-heit durch die sanft renovierten Räume. Die neuen Zimmer verfügen über allen Komfort und vermitteln eine besonders warme Atmosphäre. Wenn der Weih-nachtsmarkt zum Bummeln einlädt und Schneeflocken vom Himmel rieseln, dann ist das Wintermärchen perfekt. Zeit, die Schnee- oder Wanderschuhe anzuziehen und das UNESCO-Weltkul-turerbe zu entdecken: Imposante Aus-blicke ins Puschlavertal eröffnen sich auf dem Bergweg von Poschiavo über Li Curt zum Hochplateau Selva (3 Std.). Eindrücklich ist auch die Wanderung von der Alp Grüm über Cavaglia nach Poschiavo (3 Std.). Innehalten und mit allen Sinnen geniessen – das Puschlav macht’s möglich.

kommen Geniesser. Menschen, die Ruhe, Qualität und das Familiäre suchen», betont der einheimische Hotelier Claudio Zanolari. Mit Stolz zeigt er die stattlichen Häuser und Gassen von Poschiavo. Am runden Dorfplatz steht das Swiss Historic Hotel Albrici, dessen Besitzer er ist. Der 1682 erbaute Palazzo war einst ein Zentrum für den Illuminati Orden, im dicken Gemäuer wurde

Fest der Sinne: In den Räumen des Hotel Albrici tafelten schon Prinzen und Dichter.

Imposant: Schneeschuhwandern in Puschlaver Landschaft.

Das 100 Jahre alte Verpackungs-Design ist ein Markenzeichen.

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Wenn sich in Maloja der Schnee über die Seenlandschaft legt, wird es im Tal der Künstler still.

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Die Schwelle zum Paradies

«Ich habe begonnen, die Gegend hier in Besitz zu

nehmen, sie ist eine wahre Fund-grube für meine Kunst», schrieb der berühmte Maler Giovanni Segantini (1858–1899) als er von Italien ins Bergell kam. In Stampa knüpfte er Freundschaft mit Gio-vanni Giacometti und Cuno Amiet. Einige Jahre überwinterte er zudem in Soglio. Das wunderschö-ne Dorf liegt auf einer sonnigen Hangterrasse 1090 m ü. M., und Segantini bezeichnete es als «Schwelle zum Paradies». Auch der Dichter Rainer Maria Rilke war dem Reiz dieses Ortes verfallen und liess sich im Palazzo Salis ins-pirieren. Der Historiker Jean-Rudolf

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Winterlandschaft bei Maloja mit Blick ins Fornotal, um 1925, Giovanni Giacometti.

Hoch über dem Bergell thront

Soglio, das auch im Winter seinen

besonderen Reiz hat.

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Berühmtes FamilienbildDer Bergeller Fotograf Andrea Garbald (1877–1958) erreichte zwar nie die Bekanntheit eines Alberto Giacomettis aber diese Aufnahme machte Weltkarrie-re: Zu sehen sind Giovanni und Annetta Giacometti mit ihren vier Kindern Alberto, Diego, Bruno und Ottilia (v.l.n.r.), 1909 in Stampa. Garbald war der erste Berufsfotograf im Bergell und ein Chronist des Tales. Es ist ihm auf eindrückliche Weise gelungen, Land-schaft und Menschen, Ereignisse und Bräuche seiner Zeit mit der Kamera festzuhalten. Der Nachlass des Künstlers befindet sich als Depositum der Fondazione Garbald in Chur. www.buendner-kunstmuseum.ch28 29

VAL BREGAGLIA

beim Schneeschuhwandern. Besonders schöne Routen sind Maloja – Petpreir – Isola, Soglio – Tombal oder Cassa – Cia – Maroz Dora. Stimmungsvoll ist eine Schneeschuh-Tour bei Vollmond. Der Skilift Aela ist zwar klein, bie-tet aber während der Abfahrten ein grandioses Panorama auf die Bergeller Granitberge und die Oberengadiner Seenlandschaft. Eine ideale Ferien-Unterkunft mit spannender Geschichte bietet das Hotel Schweizerhaus in Maloja. Vom Glanz vergangener Tage zeugt auch das Maloja Palace. Erbaut wurde es vom belgischen Visionär, Mäzen und Grafen de Renesse. Aus der Nobel-Herberge ist inzwischen ein unkompliziertes und erschwingliches Hotel für Familien geworden.

Eindrückliches Relikt aus dem 19. Jahrhundert: Das Maloja Palace.

AUFGEFALLEN

Atelier Giovanni SegantiniIn Maloja fällt der markante Pavil-lon sofort auf: Er wurde von Segantini für die Landesausstellung 1900 konzipiert und sollte ein riesi-ges Engadiner Berg-Panoramabild zeigen. Das Projekt scheiterte jedoch aus Kostengründen.

Heute finden im Atelier des Malers kleine Ausstellungen statt. Geöffnet Sa und So 15–17 Uhr. www.segantini.com

Abtauchen zu zweitIm historischen Zentrum von Soglio steht vis-à-vis des Palazzo Salis das B&B von Verena und Felix Brüg-ger-Plattner an der Piazza 49. Ein kulinarischer Geheimtipp ist das Frühstück. Tel. 081 822 10 09

Natürlich schön«Gepflegt mit der Kraft der Berge» lautet das Motto der kleinen Naturkosmetik-Manufaktur Soglio. Die Produktepalette reicht von der Bergkräuterseife bis zum Bergduft, der vom Pizzo Badile inspiriert ist. www.soglio-produkte.ch

Das Bergell entdeckenMit dem Segantini-Roman von Asta Scheib «Das Schönste, was ich sah». Alles rund um Wintersport und Unterkünfte: www.bergell.ch

von Salis war ein Nachfahre jenes Geschlechts, das das Bergell über lange Zeit politisch und auch architektonisch geprägt hat. So ist der Palazzo Salis seit über 100 Jahren ein wunderschönes Hotel mit preisgekröntem histori-schen Garten – mit etwas Glück kann man im Rilke-Zimmer über-nachten (nur im Sommer geöffnet). Wintersportler treffen sich vor allem in Maloja, dem Tor zum Bergell. Wenn sich das Tal zum Winter-schlaf bettet, ist im familienfreund-lichen Bergdorf (1815 m ü. M.) Langlaufen vom Feinsten angesagt. Das sprichwörtliche paradiesische Netz von 200 Loipen-Kilometern verspricht landschaftliche Höhe-punkte. Die legendäre Engadiner Marathonstrecke (42 km) ist eine Herausforderung für Ambitionierte, während auf der Direttissima über die drei Seen eher Gemütlichkeit angesagt ist. Aufs Glatteis führt die Natureisbahn mitten im Dorf. Wer lieber am Eis in die Höhe klettert, kann sich diesen Kick mit einem Bergführer holen. Eins werden mit der Natur kann man im Bergell

Ort der Begegnung: Die Chiesa Bianca in Maloja.

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Abwechslungsreich sind die Loipen in Dario Colognas Heimat, und schneesicher ist das kleine Skigebiet Minschuns im Val Müstair.

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Ein Himmelreich für Langläufer

Sein Name ist längst in aller Munde: Dario Cologna – der

beste Langläufer der Welt. Nicht minder aktiv ist sein Bruder Gian- luca. Als Botschafter vom Val Müs-tair kümmert er sich persönlich um die Attraktivität der 28 abwechs-lungsreichen Loipenkilometer (Ska-ting und Klassisch). Ob im Gleit-schritt unterwegs im Tal oder auf der Panoramaloipe – die Angebots- palette ist bunt und wird jedem

VAL MÜSTAIR

«Chalandamarz»: Mit Glockengeläut und Gesang begrüsst die Engadiner Jugend den Frühling.

Können gerecht. Das Skigebiet Minschuns ist eine Winter-Perle: Es liegt auf einer Höhe von 2000 bis 2700 Metern, oberhalb der Baumgrenze. Wartezeiten sind hier ein Fremdwort. Das schätzen besonders Familien mit Kindern. Das Wandern schmackhaft machen können Eltern auf dem Bärenpfad von Fuldera – Santa Maria oder beim Lama- trekking. Mit einer Plain in Pigna,

Langlaufen mit dem Profi: Gianluca Cologna (vorne) bietet massgeschneiderte Kurse an.

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Page 17: Graubünden Wintermärchen (10015de)

Goldgekröntes HandwerkEr ist ein Tüftler und hat sich dem Hochpro-zentigen verschrieben: Luciano Beretta, 64. 2008 ist er vom Tessin ins Val Müstair zurück- gekehrt. Die weltweit höchste Lohn- und Spe-zialitätenbrennerei liegt in Tschierv auf 1700 m ü. M. Hier oben holte sich Beretta zu den bis-herigen Goldmedaillen über 20 dazu. Seine Destillate werden von New York bis Schanghai serviert. Selbst trinkt der Brennmeister weder Wein noch Schnaps. www.distilleriaberetta.ch

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AUFGEFALLEN

Aussergewöhnliche HerbergeWenn Jon B. Fasser von der Vergan-genheit der Chasa Chalavaina erzählt, wird es mucksmäuschenstill. Ausserge-wöhnliches Ambiente und authentisch möbliert. Tel. 081 858 54 68

Blick ins SternenmeerIn Lü zu Deutsch «Licht» auf fast 2000 m ü. M. entstand 2009 ein Zentrum für Himmelsbeobachtung und Astrofotografie. Es lädt Laien, Natur-freunde, Hobby-Fotografen und -Ast-ronomen ein, ihr Interesse auszuleben und eine intakte Natur zu geniessen. www.alpineastrovillage.net

Das Hotel des ZuckerbäckersAls Zuckerbäcker Clotin vor über 125 Jahren von der Fremde in die Heimat zurückkehrte, hatte er grosse Pläne und baute den Münsterhof. Das Hotel wird heute in der 5. Gene-ration geführt: www.muensterhof.ch Lesestoff: «Herr Clotin und die Orientbahn» von Plinio Meyer.

Skispass zum Schnäppchenpreis6-Tage-Skipass inklusive 7 Übernach-tungen, Apéro, Biosfera-Frühstück, Skibus ins Skigebiet, Gutschein für eine Führung in der Tessanda und Abschiedsgeschenk siehe www.val-muestair.ch

einem währschaften, typischen Engadiner Gericht, wird danach der Hunger gestillt. Die Spezialität besteht hauptsächlich aus geraffel-ten, rohen Kartoffeln, etwas Salsiz, Rohschinken, Mehl und Milch und wird auf dem Blech gebacken. Lecker und beliebt in der Weihnachtszeit ist das Bündner Birn- oder Früchtebrot. Geradezu legendär ist die Engadiner Nuss-torte. Kulinarik, Brauchtum und Handwerk spielen im idyllischen Tal zu Füssen des Ofenpasses

heute noch eine wichtige Rolle. Wie auch die räto-

romanische Sprache. Im Val Müstair wird noch

Kultur: Das Benediktinerinnen-Kloster St. Johann wird heute

noch von Nonnen bewohnt.

Jauer, ein rätoromanischer Dialekt, gesprochen. Mit «bun di» wünscht man sich einen guten Tag. Das praktisch täglich geöffnete Kloster St. Johann mit seinen berühmten Fresken prägt das Dorfbild von Müstair und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Geschichte und Tradition treffen auch im Hotel Central La Fainera in Valchava aufein-ander. Es liegt mitten im UNESCO-Bio-sphärenreservat. Die von fünf einheimi-schen Künstlern reich gestaltete Fassa-de ist ein Hingucker. Im ehemaligen Heustall des historischen Gebäudes kann sich der Gast nach einem sportlichen Wintertag im Heu- oder Thymianbad entspannen. In diesem Sinne wünscht das Val Müstair: Bellas vacanzas – schöne Ferien! www.centralvalchava.ch www.engadin.com

Tradition: Die Tessanda in Santa Maria ist eine der letzten grossen Schweizer Handwebereien. www.tessanda.ch

Der «Schellenursli» von Selina Chönz und Alois Carigiet (Illustration) handelt vom Chalandamarz.

Gaststube des Hotel Chalavaina in Müstair, das 365 Tage geöffnet ist.

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AGRO-TOURISMUS

Willkomma bi ünsch

Nur gerade 100 Leute leben in Tenna (1650 m ü. M.) Auf

einer schmalen, kurvigen Strasse geht es vom Safiental aufwärts. Der Himmel rückt immer näher, die Landschaft wird stetig weiter. Hier oben im Naturpark Beverin ist die Welt noch in Ordnung. Tanja Buchli, 32, ist der Liebe wegen vom Tal auf den Berg gekommen. Ehemann Thomas, 33, hat den Hof seiner Eltern übernommen und zu einem zertifizierten Bio-Betrieb gemacht. «Weil wir es etwas wei-ter haben, holen wir die Men-schen zu uns», sagt die sympathi-sche Bäuerin. «Es ist ruhig hier, familiär, ziemlich schneesicher und sonnig», schwärmt sie. Wie viele Bündner Bauern setzen Buchlis auf

Ferien auf dem Bauernhof: In ganz Graubünden gibt’s

tolle Angebote. So wie bei Tanja und Thomas

Buchli im Safiental.

Wir beissen nicht! Auch im Winter gibt es auf dem Bauernhof für die kleinen Gäste viel zu erleben.

Im Einklang mit der Natur: Tanja und Thomas Buchli mit ihren Kindern Tabea und Jonathan. Der Bio-Bauer engagiert sich auch politisch.

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Page 19: Graubünden Wintermärchen (10015de)

Erlebniswelt BauernhofDie Ferienregion Graubünden bietet nebst beeindruckenden Landschaften für jeden Erholungssuchenden das Passende. Wer in der Stadt lebt, geniesst es vielleicht, einmal Ferien auf einem Bauernhof zu verbringen, dem Landwirt über die Schulter zu gucken und mit Tieren in Kontakt zu kommen. Das Angebot an Unter- künften ist authentisch, familiär und vielfältig. www.graubuenden.ch/bauernhof36 37

AUFGEFALLEN

Tierisches ErlebnisZu einer Bauernhof-Tour lädt der Chrüzhof in Pany (Prättigau) ein. Esel, Pferde, Mini-Pigs, Pfauen, Enten Tauben und viel mehr Getier gibt’s zu Bestaunen. Lust, mal Stallluft zu schnuppern? Kein Problem.Abends ab 17.30 Uhr kann man dabei sein, wenn Bauer Thomy seine Kühe füttert und melkt. Tagsüber verwöhnt Astrid die Gäste in der Chrüzhofbeiz mit hofeigenen Produkten. www.chruezhof-pany.ch

Grosszügig und rustikalIm mittelalterlichen Bio-Hof Pütschai Josom auf 1521 m ü. M. scheint die Zeit stillzustehen. Digitale Ablenkung gibt’s hier nicht, dafür viel zu sehen inmitten des Regionalen Naturparks Biosfera Val Müstair. Ideal für grosse Familien oder Gruppen. www.pütschaijosom.ch

Heimelig und nachhaltigEinladend ist der Hofladen der Bauernfamilie Joss in der Hofstatt. Ihre Ferienwohnung liegt nahe beim naturfreundlichen Solarskilift in Tenna. www.hofstatt.ch

Tiere, wohin das Auge blickt: Der Chrüzhof ist ein besonderer Hof.den Agro-Tourismus. Ferien auf

dem Bauernhof. Ihre kleinen Gäste dürfen im Stall beim Füttern mit- helfen. Die Schafe und Ziegen lassen sich streicheln. In ihrem alten Walserhaus vermieten sie eine budgetfreundliche Ferienwoh-nung. Stolz sind sie auf das neue Ferienhaus für gehobene Ansprü-che. Tanja Buchli hat das Holzhaus stilvoll möbliert. Die Gäste können sich auf dem Hof mit den Bio- Produkten (Fleisch und Alpkäse) versorgen. Manchmal gibt’s auch Bündner Nusstorte oder Birnen-brot frisch aus dem Ofen: Agro-Tourismus bringt den Gast eben näher zu Mensch und Tier. www.biobuchli.ch

Stilvoll: Das moderne Ferienhaus der Buchlis bietet Platz für vier Personen.

Gemütlich: Ferien-wohnung im Bio-Hof

Buchli in Tenna.

Neugierig: Schaf-Familie auf dem Bio-Hof.

Eindrücklich: Schottische Hochland-Rinder.

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GBF Beilage Landliebe | deutsch | Bündnerfleisch | 148x210 | DU: 15.08.2015 Ersch.: xx.xx.xxxx

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