Grossandrang beim 11. St. Galler Management-Kongress am 20./21. September 2013 zum Thema "Corporate...

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2 14 Mit einer kurzen Ansprache, Parallelen zwischen humaner und unternehmerischer Evolution ziehend, eröffnete Dr. Christian Abegglen, Präsident des Verwaltungsrates der St. Galler Business School, den Kongress und begrüsste die zahlreichen Gäste. Im Gegensatz zum unweigerlichen Ende der Entwicklung des menschlichen Individuums ist der Werdegang der Unternehmung keinen stringenten Grenzen und temporalen Barri- eren unterworfen. Vielmehr soll «richtiges» Management die langfristige Auf- rechterhaltung der Lebensfähigkeit der Unternehmung ermöglichen. Dabei gilt es allerdings vorab genau zu erörtern, in wel- cher Phase des Lebenszyklus sich ein Produkt, ein Geschäftsbereich oder das ganze Un- ternehmen befindet, um hierbei die «richtigen» Management- prinzipien und -strategien zur Anwendung zu bringen. Abermals wurde deutlich, dass die unter der Ägide von Professor Dr. Hans Ulrich entwickelte ganzheitliche, integrierte Unternehmensführung, welche der Praxis eine entsprechend pragmatische Orientie- rungs- und Anwendungshilfe bietet und vom ehemaligen wissenschaftlichen Leiter der St. Galler Business School, Prof. Dr. Dres. hc. Knut Bleicher, zum «Konzept Integriertes Management» weiterentwickelt wurde, nichts an Relevanz eingebüsst hat. Im Anschluss an diese Einführung übernahm Ernst Wyrsch, Dozent und Projektleiter der St. Galler Business School, das Zepter und führte als Mode- rator auf gewohnt hu- morige, kompetente sowie anregende Art und Weise durch den Kongress. Den Auftakt machte Prof. Dr. Markus Schwaninger, eme- ritierter Professor der Universität St. Gallen, und weit über die Grenze bekannter Spezialist für Systemtheorie und Kybernetik, mit seinem Vortrag über «Intelligente Orga- nisationen und die neuesten Erkenntnis- se aus der Forschung für die Praxis». Dabei war «erklärtes Ziel», eine Erhöhung der organisationalen Intelligenz der Unternehmen der Kongressteilnehmer/ innen zu erreichen, ganz nach dem Motto des bekannten Conant-Ashby-Theorems «Every good regulator of a system must be a model of that system.» Prof. Schwaninger erläuter- te auf nachvollziehbare Art und Weise den systeminhärenten Trade-off zwischen den organisationalen Zielen «Gewinnmaximierung» Begeisterte und begeisternde Referenten, hochinteressierte Teilnehmende und hochkarätige Diskus- sionen – so präsentierte sich der - mittlerweilen bereits zur Tradition gewordene - 11. St.Galler Ma- nagement- & Alumni-Kongress der St. Galler Business School. Unter dem Kongressmotto «Corporate Dynamics. Vom Pionier zum Weltmarktführer: Do’s & Don’ts aus der Praxis.» trafen sich ehemalige Se- minarteilnehmer/innen, Absolvent/innen von MBA-, Diplom- und Zertifikatsstudiengängen sowie Gäste im bekannten und ehrwürdigen Kantonsratssaal im Klosterviertel der Stadt St. Gallen, um basierend auf den Inputs hochkarätiger Redner über Corporate Dynamics und die damit einhergehenden Manage- mentherausforderungen nachzudenken. und «Lebensfähigkeit», welche unterschiedli- che Systemsimulationen bekräftigen. Vor dem Hintergrund einer sich rasant wandelnden Welt stellte er in seinem Vortrag die Wichtigkeit des normativen Managements – also der Unter- nehmenspolitik – an die erste Stelle. Diese Identität bzw. der Ethos einer Organisation steht im Zentrum des wesentlichen unterneh- merischen Dreiklangs von «Aktivitäten (Politik, Strategie)», «Strukturen (Prozesse, Systeme)» und «Verhalten (Kultur, Fähigkeiten)». Gerade die wesentlichen, fundamentalen Orientie- rungsgrössen sind langfristig und zeitlos, ganzheitlich ausgerichtet und verpflichtend – was ein entsprechend erfolgreiches Corporate Development der Unternehmung begünstigt. Fazit: ein hoch interessanter, wissenschaftli- cher fundierter und nachvollziehbarer Vortrag einer grossen Persönlichkeit der Universität St. Gallen. Die Themenbereiche «Innovation und Leader- ship» standen im Zentrum der Ausführungen des zweiten Referenten: In einem offenen Erfahrungsbericht brachte Dr. Joerg Dederichs, Geschäftsführer Personal, 3M Deutschland GmbH, den interessierten Kongressteilnehmern die Innovations- und Führungskultur eines der innovativsten Unternehmen der Welt – eines, gemäss «Business Week», wahren «Masters of Innovation» näher. Dabei wurde deutlich, dass 3M nicht umsonst den Ruf eines «Erfin- der-Unternehmens» geniesst, sondern es geschafft hat, eine entsprechende leis- tungsfähige Kultur zu etablieren, die Inno- vation fundamental begünstigt und auf diese Art und Weise eine Weiterentwick- lung innerhalb eines definierten Zielkorri- dors ermöglicht. Bei der Promotierung der Ernst Wyrsch Prof. Dr. Markus Schwaninger Dr. Christian Abegglen Dr. Joerg Dederichs

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Begeisterte und begeisternde Referenten, hochinteressierte Teilnehmende und hochkarätige Diskussionen – so präsentierte sich der - mittlerweilen bereits zur Tradition gewordene - 11. St. Galler Management- & Alumni-Kongress der St. Galler Business School. Unter dem Kongressmotto „Corporate Dynamics - Vom Pionier zum Weltmarktführer: Do’s & Don’ts aus der Praxis“ trafen sich ehemalige Seminarteilnehmer/innen, Absolvent/innen von MBA, Diplom- und Zertifikatsstudiengängen sowie Gäste im bekannten und ehrwürdigen Kantonsratssaal im Klosterviertel der Stadt St. Gallen, um basierend auf den Inputs hochkarätiger Redner über Corporate Dynamics und die damit einhergehenden Managementherausforderungen nachzudenken. Link Bilder: http://www.richmediafactory.com/kundenweb/SGBS-2013/

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Mit einer kurzen Ansprache, Parallelen zwischen humaner und unternehmerischer Evolution ziehend, eröffnete Dr. Christian Abegglen, Präsident des Verwaltungsrates der St. Galler Business School, den Kongress und begrüsste die zahlreichen Gäste. Im Gegensatz zum unweigerlichen Ende der Entwicklung des menschlichen Individuums ist der Werdegang der Unternehmung keinen stringenten Grenzen und temporalen Barri-eren unterworfen. Vielmehr soll «richtiges»

Management die langfristige Auf-rechterhaltung der Lebensfähigkeit der Unternehmung ermöglichen. Dabei gilt es allerdings vorab genau zu erörtern, in wel-cher Phase des Lebenszyklus sich ein Produkt, ein Geschäftsbereich oder das ganze Un-ternehmen befindet,

um hierbei die «richtigen» Management-prinzipien und -strategien zur Anwendung zu bringen. Abermals wurde deutlich, dass die unter der Ägide von Professor Dr. Hans Ulrich entwickelte ganzheitliche, integrierte Unternehmensführung, welche der Praxis eine entsprechend pragmatische Orientie-rungs- und Anwendungshilfe bietet und vom ehemaligen wissenschaftlichen Leiter der St. Galler Business School, Prof. Dr. Dres.hc. Knut Bleicher, zum «Konzept Integriertes Management» weiterentwickelt wurde, nichts an Relevanz eingebüsst hat.

Im Anschluss an diese Einführung übernahm Ernst Wyrsch, Dozent und Projektleiter der St. Galler Business School, das Zepter und führte als Mode-rator auf gewohnt hu-morige, kompetente sowie anregende Art und Weise durch den Kongress.

Den Auftakt machte Prof. Dr. Markus Schwaninger, eme-ritierter Professor der Universität St. Gallen, und weit über die Grenze bekannter Spezialist für Systemtheorie und Kybernetik, mit seinem Vortrag über «Intelligente Orga-nisationen und die neuesten Erkenntnis-se aus der Forschung für die Praxis». Dabei war «erklärtes Ziel», eine Erhöhung der organisationalen Intelligenz der Unternehmen der Kongressteilnehmer/innen zu erreichen, ganz nach dem Motto des bekannten Conant-Ashby-Theorems «Every good regulator of a system must be a model of that system.» Prof. Schwaninger erläuter-te auf nachvollziehbare Art und Weise den systeminhärenten Trade-off zwischen den organisationalen Zielen «Gewinnmaximierung»

Begeisterte und begeisternde Referenten, hochinteressierte Teilnehmende und hochkarätige Diskus-sionen – so präsentierte sich der - mittlerweilen bereits zur Tradition gewordene - 11. St.Galler Ma-nagement- & Alumni-Kongress der St. Galler Business School. Unter dem Kongressmotto «Corporate Dynamics. Vom Pionier zum Weltmarktführer: Do’s & Don’ts aus der Praxis.» trafen sich ehemalige Se-minarteilnehmer/innen, Absolvent/innen von MBA-, Diplom- und Zertifikatsstudiengängen sowie Gäste im bekannten und ehrwürdigen Kantonsratssaal im Klosterviertel der Stadt St. Gallen, um basierend auf den Inputs hochkarätiger Redner über Corporate Dynamics und die damit einhergehenden Manage-mentherausforderungen nachzudenken.

und «Lebensfähigkeit», welche unterschiedli-che Systemsimulationen bekräftigen. Vor dem Hintergrund einer sich rasant wandelnden Welt stellte er in seinem Vortrag die Wichtigkeit des normativen Managements – also der Unter-nehmenspolitik – an die erste Stelle. Diese Identität bzw. der Ethos einer Organisation steht im Zentrum des wesentlichen unterneh-merischen Dreiklangs von «Aktivitäten (Politik, Strategie)», «Strukturen (Prozesse, Systeme)» und «Verhalten (Kultur, Fähigkeiten)». Gerade die wesentlichen, fundamentalen Orientie-rungsgrössen sind langfristig und zeitlos, ganzheitlich ausgerichtet und verpflichtend – was ein entsprechend erfolgreiches Corporate Development der Unternehmung begünstigt. Fazit: ein hoch interessanter, wissenschaftli-cher fundierter und nachvollziehbarer Vortrag einer grossen Persönlichkeit der Universität St. Gallen.

Die Themenbereiche «Innovation und Leader-ship» standen im Zentrum der Ausführungen des zweiten Referenten: In einem offenen Erfahrungsbericht brachte Dr. Joerg Dederichs, Geschäftsführer Personal, 3M Deutschland GmbH, den interessierten Kongressteilnehmern die Innovations- und Führungskultur eines der innovativsten Unternehmen der Welt – eines, gemäss «Business Week», wahren «Masters of Innovation» näher. Dabei wurde deutlich, dass 3M nicht umsonst den Ruf eines «Erfin-der-Unternehmens» geniesst, sondern es geschafft hat, eine entsprechende leis-tungsfähige Kultur zu etablieren, die Inno-vation fundamental begünstigt und auf diese Art und Weise eine Weiterentwick-lung innerhalb eines definierten Zielkorri-dors ermöglicht. Bei der Promotierung der Ernst Wyrsch

Prof. Dr. Markus Schwaninger

Dr. Christian Abegglen

Dr. Joerg Dederichs

Grossandrang beim 11. St. Galler Management- und Alumni-Kongress zum Thema:

«Corporate Dynamics: Vom Pionier zum Weltmarktführer»

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St. Galler Business School 15

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St. Galler Business School 15

Entwicklung einer spezifischen Kultur stehen dabei seit dem Jahre 1948 die sogenannten McKnight Management Prinzipien im Fokus, die sowohl nach innen als auch nach aussen wirken und eine entsprechende Innovationskultur be-dingen. Im Zentrum stehen dabei neben Kunden Mitarbeitende, die gleichermassen gefördert als auch gefordert werden und durch unterschied-liche Programme motiviert zum (Innovations-)Erfolg der Unternehmung beitragen. Weitere In-strumente in der Schaffung und Aufrechterhal-tung dieser für die Unternehmung enorm wich-tigen kulturellen Ausprägung sind «Innovative Ansätze», «Innovative Prozesse und Tools» sowie «Innovative Netzwerke und Strukturen». Als Fazit stellte sich heraus, dass eine durchdachte Business Strategie integriert Innovation treibt und so ein erfolgreiches Corporate Development von 3M ermöglicht – Innovationskultur als Schlüsselfaktor für Erneuerung und Wachstum und so für Corporate Dynamics.

Nach einem Stehlunch in den architekto-nisch vom berühmten spanischen Architekten Santiago Calatrava spektakulär gestalteten Räumlichkeiten des Pfalzkellers, entführ-te Prof. Dr. Thomas Straubhaar in die makroökonomische Perspektive und beleuchtete «Neue Chancen auf neuen Märkten» und damit einhergehende Wege zu dauerhaftem Unternehmenserfolg. Durch nähere Analy-sen der Megatrends «Globalisierung», «Urbanisierung», «Individualisierung»

sowie «Alterung» zeigte er zum einen auf, dass die Grenzen des Wachstums noch lange nicht erreicht sind, vielmehr ein immer grösserer Bedarf an Gütern und Dienstleistungen entsteht und welche Chancen und Risiken sich damit für das Corporate Development europäischer Unternehmungen ergeben. Dabei ergaben sich folgende Thesen, die trotz vielfachen Diskussi-onen von der breiten Zuhörerschaft nicht falsi-fiziert wurden: 1) Mehr Menschen werden mehr von allem kaufen (Globalisierung), 2) Städter lieben Vielfalt und Innovation (Urbanisierung), 3) Weg vom Standard, hin zum Sonderfall (Individualisierung) und 4) Ältere bleiben länger fit (Alterung).

Nach einer kurzen Kaffeepause mit entsprechenden, the-meneinstimmenden süssen Leckerbissen, gewährte Tomas Prenosil, Vorsitzender der Geschäftsleitung, vertiefte Einblicke in die Confiserie Sprüngli – ein Fa-milienunternehmen in der 6. Generation – und sprach seine ganz persönlichen Erfahrungen für eine erfolgreiche Entwicklung einer Unternehmung aus. In den Stationen der Unternehmensent-wicklung vom historischen Gestern über das Heute und einem Ausblick in die Zukunft enthüllte er anschaulich die Herausforderungen des Unternehmens im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne. Hierbei manifestier-ten sich als Schlüsselfaktoren die Wichtigkeit zur Nähe an den Kunden, um mit qualitativ höchstwertigen Produkten den Puls der Zeit zu

spüren und so mit innovativem Management Krisen und Übergänge zu meistern und ein Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft zu entwickeln.

Weitere persönliche Einblicke offenbarte der deutsche Er-folgsunternehmer Dr. Manfred Wit-tenstein, welcher spannend und aus dem Nähkästchen plaudernd, seinen äusserst erfolgrei-chen Werdegang vom Einzelkämpfer zum Unternehmer 4.0 im Rahmen einer interessanten Zeitreise skizzierte. Neben Stationen im privaten und beruflichen Leben des «deut-schen Entrepreneurs des Jahres 2011» erfuhren die Kongressteilnehmenden vieles über die Führungs- und Erfolgsgrundsätze von Herrn Dr. Wittenstein als auch der Wittenstein AG, welche sicherlich für verschiedenste Branchen in unterschiedlichsten Ländern adaptiert zur Anwendung gebracht werden können. Hierzu zählen unter anderem der Austausch mit Mitarbeitenden, die Beobachtung von Verän-derung auf den Märkten bis zur maximalen Zufriedenstellung der Kundenbedürfnisse durch massgeschneiderte Technologie.

Den festlichen Ausklang des ersten Kongressta-ges bildete der Abend im Restaurant «candela», wo auch die feierliche Diplomvergabe durch Dr. Christian Abegglen und Prof. Dr. Neumann an Absolvent/innen der Diplom- & MBA-Studi-engänge stattfand. Einen krönenden Abschluss

des Dinners bildete die Degustation von edlen Tropfen – den World’s Most Awar-ded Kirschprodukten – von Herrn Lukas Fassbind aus der Kirschwelt Dettling. Geistig und körper-lich perfekt verkös-tigt, fand der Anlass erst zu später Stunde ein Ende.

Der zweite Kongresstag im Hotel Radisson Blu in St. Gallen stand ganz im Zeichen eigener Art: Geleitet durch erfahrene Dozenten der St. Galler Business School – namentlich Andreas Rippber-ger, Dipl. Betr.-Wirt, Daniel Gfeller, lic.rer.pol., Anton Schaller und Dr. Gunter Frank - erarbeite-ten die Teilnehmenden wesentliche Erkenntnisse und in der Praxis direkt umsetzbare Konzepte zu den Themenstellungen Geschäftsmodell-Ent-wicklung, Business-Plan, Kommunikation sowie Work-Life-Balance. Die Teilnehmenden dieser exklusiven Workshops hatten Gelegenheit, die oben erwähnten Themen mit den erfahrenen Top Dozenten der St. Galler Business School fundiert zu diskutieren, Erfahrungen auszutauschen und praxis- und umsetzungsorientierte Gruppenar-beiten und Business Cases durchzuführen. Dabei wurde von den Teilnehmenden die gelungene Mischung aus theoretischer Entwicklung und praktischer Erfahrung in komprimierter Form hoch geschätzt. Es konnten viele Ideen und inspirierende Anregungen mitgenommen werden, welche sich in der Praxis und im eigenen Team umsetzen lassen. Die Workshops wurden von den Teilnehmern als glänzender Abschluss der zwei Kongresstage bezeichnet.

Prof. Dr. Thomas Straubhaar

Tomas Prenosil

Dr. Manfred Wittenstein

Prof. Dr. Neumann