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DAS KUNDENMAGAZIN VON VALIANT 02 | 2017 ERFRISCHENDE NEUGIER Mit seinem Engagement als Dorfarzt und Lokalhistoriker hat Robert Ganz den Titel des Ehrenbürgers erlangt. Seite 8 DIGITAL IST JETZT Finanzprofessor Andreas Dietrich erzählt im Interview, wie sich Banken heute für die Zukunft rüsten müssen. Seite 12 grosses kino in solothurn

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DAS KUNDENMAGAZIN VON VALIANT 02 | 2017

ERFRISCHENDE NEUGIERMit seinem Engagement als Dorfarzt und Lokalhistoriker hat Robert Ganz den Titel des Ehrenbürgers erlangt. Seite 8

DIGITAL IST JETZTFinanzprofessor Andreas Dietrich erzählt im Interview, wie sich Banken heute für die Zukunft rüsten müssen. Seite 12

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MEINE BANKPeter Schär ist seit 29 Jahren bei Valiant. Korrekter: Er begann 1988 bei der Bank in Reinach, die 1997 zur IRB Interregio Bank wurde und schliesslich 2002 zur damaligen Valiant Gruppe stiess. «Die regionale Aus- richtung ist bis heute geblieben», sagt Peter Schär. Er war 14 Jahre lang Kreditanalyst, be- vor er vor sechs Jahren Berater für mittlere und grosse Unterneh-menskunden wurde. «Ich mag den direkten Kontakt mit den Kun- den», so Peter Schär. Und die Kunden wiederum schätzen die persönliche Beratung und den ganzheitlichen Service von Valiant. «Ich unterstütze sie bei Finanzierungen und Anlagen, bei weiteren Bedürfnissen ziehe ich unsere Spezialisten hinzu.» Peter Schär ist verheiratet, hat drei fast erwachsene Kinder, ein Haus mit Umschwung und geniesst zur Entschleu-nigung seine wöchent-lich freien Montage.

«Als Berater habe ich Einblick in die unterschied-lichsten Unter- nehmen und Pro-zesse. Das setzt von den Kunden grosses Ver- trauen voraus.»PETER SCHÄR, BERATER UNTERNEHMENSKUNDEN, AARAU

EINFACH BEWEGENDGeschätzte Kundinnen und Kunden

Im Februar lehnte das Schweizer Stimm-volk die Unternehmenssteuerreform III ab, im September die heiss diskutierte Ren-tenreform 2020. Im Mai hielt der Compu-tervirus WannaCry die Welt in Atem, im Juli triumphierte Roger Federer zum achten Mal in Wimbledon, im Oktober erhielt der Waadtländer Jacques Dubochet den Nobelpreis für Chemie verliehen und im November qualifizierte sich die Schweiz für die Fussball-WM 2018. Auch wenn das Jahr 2017 noch einige Tage dauert, schon jetzt lässt sich feststellen: Es war wieder ein bewegtes Jahr.

Dass die Welt sich bewegt und in vielen Bereichen immer rasanter dreht, wissen wir bei Valiant nicht erst seit gestern. Deshalb setzen wir uns Tag für Tag dafür ein, dass wir Ihnen, geschätzte Kundin, geschätzter Kunde, auch morgen und übermorgen das bieten können, wofür wir schon heute stehen: einfache und verständliche Pro- dukte und einen exzellenten Service rund um Zahlen, Sparen, Anlegen, Vorsorgen und Finanzieren.

Anfang 2017 haben wir mit unserer neuen Geschäftsstelle in Brugg in der Schweizer Bankenwelt einen Meilenstein gesetzt. Umso schöner, dass wir auf Ende Jahr mit der Eröffnung unserer neuen Geschäftsstelle in Morges auch in der Westschweiz ein starkes Zeichen setzen konnten. Und seien Sie versichert: Es werden noch viele weitere folgen.

Ich wünsche Ihnen frohe Feiertage und schon jetzt einen glückenden Start ins neue Jahr. Denn eines ist klar: Bewegt wird auch das Jahr 2018. Nicht nur bei Valiant.

EWALD BURGENERFINANZCHEF (CFO) UND STELLVERTRETENDER CEO

2 Porträt

4 Münz

8 Besuch Robert Ganz interes- siert sich für vieles. Und schreibt darüber. 12 Interview Wirtschaftsprofessor Andreas Dietrich über die digitale Zukunft der Banken

14 Infografik Wie viel Sackgeld

bekommen Schweizer Kinder und wofür geben sie es aus?

16 Unterwegs ... mit Seraina Rohrer,

Direktorin der Solo- thurner Filmtage

18 Aktuell Valiant CEO Markus Gygax über Expansion und Bankschalter

20 Aktuell Arbeiten bei Valiant: spannend und vielseitig

22 Wissen Worauf muss man

beim PK-Vorbezug achten?

24 Ermöglicht Wie ein kleiner Käse

aus dem Berner Jura die Welt eroberte

27 Kolumne Renato Flückiger über

gierige Anleger

IMPRESSUMHerausgegeben von der Valiant Bank AG. Das Magazin erscheint zwei Mal im Jahr in Deutsch und Französisch. Redaktionsadresse Valiant Bank AG, Unternehmenskom-munikation, Postfach, 3001 Bern, [email protected] Redaktionskommission Martin Clausen (Chefredaktor), Marc Andrey Konzept und Realisation Infel AG, Zürich, Christine Spirig, Claudia Sebald (Blattmacher), Jörg Fassmann (Art Director), Murielle Drack Übersetzungen CLS Communication AG, Pierre-Olivier Lachat und Kathia Jerbi Korrektorat Stämpfli AG, Bern Druck Vogt-Schild Druck AG, Derendingen. Änderungen der Bedingungen und Preise in diesem Dokument sind jederzeit möglich. Dieses Dokument dient ausschliesslich zu Ihrer Information und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Erwerb oder Verkauf von bestimmten Pro-dukten, zur Tätigung von Transaktionen oder zum Abschluss irgendeines Rechtsge-schäftes dar. Copyright Valiant Bank AG. Der Nachdruck von Artikeln ist nach Ab-sprache mit der Redaktion unter Quellenangabe gestattet. Die in dieser Publikation zum Ausdruck gebrachten Informationen, Meinungen und Prognosen können sich jederzeit ohne Vorankündigung ändern.

INHALT

02 | 2017 ValOr 3

PORTRÄT

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«Wenn ich zu Hause von Standing Ovations an meinen Lesungen vor 400 Leuten erzählte, sagte man mir, dass das zwar toll sei, aber der Abfallsack, den ich vergessen habe raus- zubringen, stinke jetzt im ganzen Haus.»PEDRO LENZ, AUTOR

KAUF VOLLZOGEN

«FAMILIEZYT – EIFACH GMACHT»

Im März 2017 gaben die Valiant Holding AG und die luzernische Triba Partner Bank AG bekannt, dass Valiant die Triba übernehmen will. Inzwischen wurde der Kauf vollzogen. Mit dem Kauf von 36 741 zusätzlichen Triba-Aktien im Wert von 53,3 Millionen Franken erhöhte Valiant ihren Anteil am Aktienkapital der Triba von ursprünglich 30,6 Prozent auf neu 97,4 Prozent. Bis Mitte 2018 soll die Triba vollständig in Valiant integriert worden sein.

VALIANT.CH/MEDIEN

Valiant hat ein Herz für Familien. In der TV-Sendung «Familiezyt – eifach gmacht» begleitete Valiant sieben Schweizer Familien und zeigte diesen, wie sie ihre individuellen Herausforderungen rund um Finanz- und Vorsorgethemen im Alltag meistern können: vom Er- stellen eines einfachen Haushaltsbudgets über die Orga- nisation der Kinderbetreuung bis hin zum Wohnungs-kauf. Zudem erfüllte Valiant jeder Familie einen kleinen Wunsch. Ausgestrahlt wurde die Sendung zwischen Mitte September und Ende Oktober auf SAT.1 Schweiz.Sie haben die Sendung verpasst? Kein Problem. Zwischen dem 8. und dem 29. Dezember 2017 werden alle sieben Folgen auf SAT.1 Schweiz wiederholt. Oder besuchen Sie doch einfach unsere Website. Dort finden Sie neben den Videos zu den Sendungen noch viele weitere nütz- liche Informationen rund um das Thema Familie.

VALIANT.CH/FAMILIEZYT

HORAT FOLGT AUF GLOOR

mehr Gewinn nach neun Monaten als im Vorjahr

Valiant ist im laufenden Jahr weiterhin erfolgreich unterwegs. Der Gewinn nach neun Monaten beträgt 83,8 Millionen Franken. Das sind 3,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. Erstmals ist im Zwischenergebnis auch die Triba Partner Bank konsolidiert. Die überregionale Bank erwartet weiterhin einen Jahresgewinn in der Höhe des Vorjahres. Zudem gelang es Valiant, auf dem Schweizer Finanzplatz ein Ausrufezeichen zu setzen. Im November gab sie die ersten mit Hypotheken besicherten Anleihen (Covered Bonds) nach Schweizer Recht und mit einer Schweizer Garantin heraus. Und dies mit dem bestmöglichen Rating: Die Ratingagentur Moody’s hat die Covered Bonds von Valiant mit einem Triple A bewertet.

VALIANT.CH/MEDIEN

MEHR GEWINN MIT AUSRUFEZEICHEN

3 %Daniel Horat ist bei Valiant neu für den wichtigen Bereich Unter-nehmenskunden verantwortlich.

Per 1. Dezember 2017 übernahm Daniel Horat (54) bei Valiant die Leitung des Bereichs Unternehmenskunden. Er folgt auf Hansueli Gloor, der Valiant nach 25 erfolgreichen Jahren verlässt, weil er sich beruflich neu orientieren will. Daniel Horat ist mit seiner Familie in der Agglomeration von Zürich wohn-haft. Er verfügt über 30 Jahre Bank-erfahrung bei der UBS, insbesondere im Firmenkunden- und Kreditgeschäft. Unter anderem leitete er verschiedene Beratungsteams von Unternehmens- und institutionellen Kunden und zuletzt das Kompetenzzentrum für die Im- mobilienbewertungen des UBS-Kredit- portfolios. Mit den Unternehmens- kunden übernimmt Daniel Horat einen für Valiant strategisch wichtigen Bereich mit rund 50 Mitarbeitenden, der in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden soll. Bereits in diesem Jahr investierte Valiant in ihre KMU-Standorte Baden, Basel, Biel, Lausanne und Luzern. Daniel Horat ist Marc Praxmarer unterstellt, der als Geschäfts- leitungsmitglied den Bereich Unter-nehmens- und Vermögensberatungs-kunden führt.

VALIANT.CH/MEDIEN

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MÜNZ MÜNZ

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NEUE ZEHNER

MEHR ALS MUSIK

Nach der 50- und der 20-Franken-Note präsentierte die Schweize-rische Nationalbank (SNB) am 11. Oktober 2017 die dritte offizielle Banknote der neuen Serie: die 10-Franken-Banknote. Im Umlauf ist der neue Zehner seit dem 18. Oktober 2017. Zentrales Gestal-tungselement der von der Schweizer Grafikerin Manuela Pfrunder entworfenen Banknote ist die Zeit. Sie soll die Schweiz von der organisierenden Seite zeigen. Gemäss SNB wird als Nächstes im Herbst 2018 die neue 200-Franken-Note folgen. Im Lauf des Jahres 2019 werden dann noch die neue 1000- und die neue 100-Franken-Note herausgegeben, womit die Emission der neuen Banknotenserie abgeschlossen ist.

SNB.CH

Wer erstklassigen Blues in all seinen Facetten mag, geht jeweils im November an das Lucerne Blues Festival. Das welt- bekannte Festival wurde 2017 bereits zum 23. Mal ausgetragen. Seit 2016 Bestand- teil des Festivals ist die «Valiant Charity Night», in deren Zentrum neben der Musik eine Sammelaktion für Hilfsbedürf- tige steht. In diesem Jahr kamen aus dem Verkauf von Pins und CDs sowie dank einem Zusatzbeitrag der Valiant Bank insgesamt 17 000 Franken zusammen. Das Geld kommt vollumfänglich der gemeinnützigen LZ Weihnachtsaktion zu- gute. Die von der «Luzerner Zeitung» durchgeführte Aktion unterstützt seit über 20 Jahren hilfsbedürftige Menschen in der Zentralschweiz. Eingesetzt wird das Geld beispielsweise als Direkthilfe für Kleider, Anschaffungen für die Kinder, Umschulungskurse oder zugunsten der Berglandwirtschaft.

VALIANT.CH/MEDIEN

MÜNZMÜNZ

STRESSFREIE FEIERTAGEZAHLUNGSAUFTRÄGE IN- UND AUSLANDSorgen Sie dafür, dass Ihre Bankgeschäfte auch über die Feiertage termingerecht erledigt werden. Damit wir Ihre Zahlungen noch 2017 ausführen können, müssen papier-gebundene Aufträge bis zum 21.12.2017 bei uns ein- getroffen sein (spätestes Ausführungsdatum: 29.12.2017). E-Banking-Aufträge müssen bis zum 28.12.2017, 11.30 Uhr, erfasst sein (spätestes Ausführungsdatum: 29.12.2017).

SCHALTERÖFFNUNGSZEITEN ÜBER DIE FEIERTAGEBeachten Sie, dass am 26.12.2017 und 2.1.2018 die Valiant Geschäftsstellen den ganzen Tag geschlossen sind. An allen übrigen Tagen gelten die normalen Öffnungszeiten.

VALIANT.CH

Buchtipp

KENNEN SIE EINSTEIN?«Natürlich», werden Sie sagen, «den kennt doch jeder, den verrückten Wissenschaftler mit dem zerzausten Haar.» Aber seien wir ehrlich: Die meisten von uns haben keine Ahnung, wer der Mann wirklich war und was er getan hat – ausser der Erfindung der Relativitäts- theorie und der Gleichung E = mc2. Das ändert sich mit der Lektüre der neuesten Biografie über das Jahrhundertgenie. «Einsteins Irrtum» beschreibt, wie der geniale Wissenschaftler jahrzehntelang aus purer Sturheit alle neuen Erkenntnisse der Physik ignorierte. Der Autor David Bodanis macht den Physiker zum Menschen, indem er etwa erzählt, wie Einstein aus Geldsorgen sieben Jahre lang im Patentamt an einem Stehpult arbeitete. Übrigens: Von Physik braucht man für die Lektüre nichts zu verstehen. Aber danach versteht man sie deutlich besser.

«Einsteins Irrtum. Das Drama eines Jahrhundertgenies», David Bodanis, gebundene Ausgabe, für circa 30 Franken im Buchhandel erhältlich

Archiv

Es gibt Tresore, die sogar die berühmt-berüchtigten Panzer-knacker zum Verzweifeln brächten. Zu dieser Kategorie gehört auch das im Bild dargestellte Exemplar eines Nietentresors, das um 1835 von der renommierten französischen Tresormanu-faktur «Magaud de Charf» in Marseille hergestellt wurde. Der Tresor besteht aus einem Holzkorpus, der innen mit dünnem Blech ausgeschlagen ist und aussen von einem dicken Blech-panzer geschützt wird. Das begehrte Sammlerstück sieht nicht nur wunderschön aus, es beeindruckt auch durch seine Masse: Der Luxustresor bringt mehr als 250 Kilogramm auf die Waage, ist 94 Zentimeter hoch, 69 Zentimeter breit und 48 Zentimeter tief. In welcher Vorgängerbank von Valiant er im Einsatz war, ist nicht bekannt.

SCHWER ZU KNACKEN

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BESUCH

zu den langjährigsten Kunden von Valiant überhaupt. Schule, Medizinstudium und Weiterbildung absolvierte Robert Ganz in Bern. Während seiner Assistenzzeit be-schloss er, Allgemeinarzt zu werden. Ein Grund sei das «Gschtürm der heiratslusti-gen Krankenschwestern» gewesen, das ihn jeweils nach einem Jahr das Spital wech-seln liess, erzählt er mit einem schelmi-schen Lächeln.

1967 hatte er die Gelegenheit, die Praxis des ehemaligen Dorfarztes von Hünibach zu übernehmen. Und natürlich packte Ru-dolf Ganz die Gelegenheit beim Schopf und wurde dessen Nachfolger. «Als Dorfarzt wird man nicht unbedingt reich», sagt er. «Eine Aufgabe bestand vor allem darin, da zu sein, wenn mich jemand brauchte.» Sein beachtlicher Patientenstamm beruhte nicht zuletzt darauf, dass er zu allen Tages- und Nachtzeiten bereit war, Hausbesuche zu machen. «Den Leuten ging es vor allem darum, in Ruhe über das zu reden, was sie beschäftigt. Ich habe mir diese Zeit ge-nommen.» 1998, im Alter von 65 Jahren, beendete er seine ärztliche Tätigkeit.

Die Gemeinde Hilterfingen am Thunersee besitzt zwei Schlösser: Hünegg und Eich-bühl. Sie gehören zu den imposantesten Bauwerken der Region. Ein weiteres Schloss, die Chartreuse, wurde nur wenige Jahr-zehnte nach der Erbauung wieder abge- rissen. Wer wissen will, was es mit den Schlössern und dem Ort auf sich hat, ist hier, an der Chartreusestrasse im Ortsteil Hünibach, an der richtigen Adresse: Ro-bert Ganz, 84, ist ehrenamtlicher Lokalhis-toriker. Er hat sich seit der Aufgabe seiner Arztpraxis intensiv mit der Geschichte von Hünibach und Hilterfingen beschäftigt.

Nicht nur deshalb ist Robert Ganz lokal bekannt. Er war 32 Jahre lang Dorfarzt, zu-dem Schul-, Vereins-, Heim- und Waffen-platzarzt, Vorstand der Spitex, Kirchgemein- derat, erster Präsident des FC Hünibach, Mitglied des Schweizerischen Eisenbahn- Amateur-Klubs, langjähriger Präsident von Medirail (einem Verein bahninteressierter Ärzte), Sammler und Aussteller, Autor – und seit 2014 ist er Ehrenbürger seiner Wohngemeinde.

VON HEIRATSLUSTIGEN KRANKENSCHWES-TERN Wenn Robert Ganz erzählt, sprechen seine lebendigen Augen für sich: Alles, was er in seinem Leben machte, tat er mit Lei-denschaft. Er habe die Herausforderungen, die das Leben an ihn gestellt habe, immer gerne angenommen – ohne aktiv nach al-lem zu suchen, erzählt er. Weil sein Vater an die Spar- + Leihkasse in Bern berufen wurde, zog er 1938, als Fünfjähriger, in die Bundeshauptstadt. Robert Ganz ist bis heute treuer Kunde der Valiant Bank, zu de- ren Gründerbanken die Spar- + Leihkasse in Bern gehörte, und zählt somit vermutlich

In dieses Haus ist Robert Ganz 1967 mit seiner Familie eingezogen.

Robert Ganz in seinem Büro bei der Schreibarbeit

der tausendsassa von hünibach

Wie wird man Ehrenbürger? Indem man alles, was man anpackt, mit Leidenschaft tut. So hat es Robert Ganz gemacht. Als Dorf-arzt, Lokalhistoriker, Aussteller, Eisenbahnexperte und Publizist. Der 84-Jährige besitzt eine erfrischende Neugier, mit der er den Dingen gern auf den Grund geht.

TEXT: CHRISTINE SPIRIG FOTOS: OLIVIER BRANDENBERG

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Seltenes Sammlerstück: eine Spielzeugeisenbahn der deutschen Marke Issmayer aus den 1920er-Jahren

BESUCHBESUCH

Seit 57 Jahren mit seiner «Bähnlerin» verheiratet: Robert Ganz mit Ehefrau Nicole

ENTFLAMMTES SAMMLERHERZ Die Praxis befand sich in dem Wohnhaus, in das er 1967 mit seiner Familie einzog – und wo er immer noch lebt. Zur langen Geschichte des Hauses zählen nicht nur Menschen, Hunde und Katzen, sondern auch Spielzeugeisen-bahnen. Robert Ganz’ Sammlerleidenschaft für Modelle schweizerischer Hersteller be-gann, als ihm ein Patient 1969 eine uralte Lokomotive der Rhätischen Bahn schenkte. Nach und nach kamen etliche ähnliche Modelle dazu. Seine Frau Nicole, mit der er seit 57 Jahren verheiratet ist, teilt seine Freude an den Modelleisenbahnen. Sie, die viele Jahre und sehr gerne bei den SBB gearbeitet hat, besitzt selber mehrere da-von. «Ich habe schon gewusst, warum ich keine Krankenschwester geheiratet habe, eine ‹Bähnlerin› passte einfach besser zu mir», sagt der Gatte lächelnd in Richtung seiner Frau. Mittlerweile hat Robert Ganz einen grossen Teil seiner Sammlung weg-gegeben. Behalten hat er das, was seine drei Kinder erben möchten, sowie Modelle, die ihm besonders am Herzen liegen.

EISENBAHN, GESCHICHTE UND BRIDGE Ro-bert Ganz hat es nicht beim Sammeln be-lassen. Sachen, die ihn interessieren, will er auf den Grund gehen. Und darüber auch schreiben. 1984 erschien das Buch «Schwei- zerische Spielzeugeisenbahnen», Robert Ganz war einer der sechs Autoren. Das Werk wurde zur anerkannten «Bibel» der schwei- zerischen Spielzeugeisenbahnen. 1994 war er mitverantwortlich für die Ausstellung «Unsere Bahnen» im Schloss Hünegg und 2005 stellte er in Eigenregie «Heimatbahn-hof Zürich» im Zürcher Museum Depuoz auf die Beine. Als Mitarbeiter der Ausstel-lung «Bergbahnen», die von 2012 bis 2014

wiederum im Schloss Hünegg stattfand, schrieb Robert Ganz das Erinnerungsheft. Diese Sonderausstellung war eine der er-folgreichsten, die je in Hünegg stattgefun-den hatten.

Zahlreiche Artikel über Eisenbahnen zu publizieren und Ausstellungen zu organi-sieren, ohne je «Bähnler» gewesen zu sein, ist schon eine erstaunliche Leistung. Da-neben stammen auch diverse biografische Resümees über lokale Persönlichkeiten aus seiner Feder. Und nicht zuletzt eine 300- seitige Anleitung zum Bridge-Spiel. Was auf den ersten Blick ein wenig schräg in der Landschaft steht, wundert nicht, wenn man weiss, dass Robert Ganz ein passionierter Kartenspieler ist. Das Bridge-Spiel war nach seiner Pensionierung die perfekte Beschäf- tigung, um «im Kopf fit zu bleiben».

DAS DICKSTE ALLER HEIMATBÜCHER Sein wichtigstes Werk ist jedoch das Heimat-buch, an dem er von 1999 bis 2002 gear-beitet hat. Der Zweck von Heimatbüchern oder Dorfchroniken ist es, Lokalwissen und Erinnerungen von Zeitzeugen zu archivie-ren. «Ich wurde von der damaligen Gemein-depräsidentin angefragt und habe, ohne lange zu zögern, zugesagt», sagt Robert Ganz. Dass es so viel Arbeit mit sich brin-gen würde, war ihm allerdings nicht be-wusst. Oft wanderte er am Morgen früh – zum Ordnen der Gedanken – durch die Cholerenschlucht, bevor er den restlichen Tag an seinem Schreibtisch oder im Ge-meindearchiv verbrachte. «Hilterfingen und Hünibach, eine Gegenwart – zwei Ver-gangenheiten» ist wohl eines der letzten bernischen Heimatbücher, die erschienen sind. «Und es ist das dickste von allen», sagt Robert Ganz nicht ohne Stolz. Dieses Werk und seine jahrelange Arbeit als Dorf- arzt haben ihm vor drei Jahren denn auch den Titel des Ehrenbürgers eingebracht. «Diese Auszeichnung bedeutet mir viel, sie hat mich aber nicht von den Steuern be-freit, wie viele meinen», sagt er mit einem Augenzwinkern.

«EINE GRAUSAME ZEIT» Obwohl Robert Ganz einer ist, der nie «ruhig hocken» konnte, wie er selbst sagt, geht er heute al-les ein bisschen gemächlicher an. Vor Kur-zem musste er sich ein neues Kniegelenk einsetzen lassen. «Das Alter ist nun mal spürbar.» Doch solange er noch Lust hat, möchte er über Dinge schreiben, die ihn in- teressieren. Sein jüngstes Werk ist eine fik-tionale Biografie über Ita von Wädiswil- Unspunnen, eine historische Figur aus dem 13. Jahrhundert. «Ob es viele Leute lesen werden, weiss ich nicht», gibt er zu. Aber das Mittelalter hat ihn schon immer faszi-niert. «Es war eine grausame Zeit mit all ihren Kriegen. Leider gibt es diese Kriege heute noch.»

Robert Ganz wohnt seit 50 Jahren an der Chartreusestrasse. Deshalb entlässt er kei-nen Besuch, ohne ihm die Geschichte des Schlosses Chartreuse kurz zu erläutern. Interessantes Detail: Der Sohn der Baronin, der kurz in dem Schloss lebte, wurde in den USA ein weltbekannter Bridge-Spie-ler. Und auch hier schliesst sich der Kreis wieder.

Um sich körperlich fit zu halten, wanderte Robert Ganz sehr gerne. Er hat 2011 eine Broschüre zum kulturhistorischen Weg durch Hilterfingen und Hünibach verfasst. Erwähnenswert ist auch der gut markierte Weg durch die Cholerenschlucht mit ihren eindrücklichen Wasserfällen und Sandstein-felswänden. Ausgangspunkt ist Hünibach, das man vom Bahnhof Thun aus mit dem Bus oder Schiff erreicht. Von dort aus geht es nach Goldiwil oder Heiligenschwendi Dörfli und per Bus wieder retour nach Thun. Die Wanderung dauert eineinhalb bis zwei Stunden.

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wanderung durch die cholerenschlucht

«Eine Aufgabe als Dorfarzt war vor allem, da zu sein, wenn mich jemand brauchte.» ROBERT GANZ (84)

Oben: In seinem Garten steht eine originale Eisen-bahnglocke. Unten: Auf einem Spur-1- Kreis im Keller drehen nach wie vor zwei fast 100-jährige Löwenstein- und Zürrer-Veteranen ihre Runden.

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Wann waren Sie zuletzt in einer Bank? Ich bin ziemlich regelmässig in einer

Bankfiliale. Meistens allerdings für Sitzungen mit Bankenvertretenden und weniger für eigene Geschäfte. Für meine eigenen Belange war ich das letzte Mal vor etwa einem halben Jahr in einer Filiale.

«Banking is necessary, banks are not», sagte einst Microsoft-Gründer Bill Gates. Gibt es Banken in 20 Jahren noch?

Ja. Die Grundbedürfnisse der Men-schen ändern sich nicht von heute auf morgen. Kunden werden auch in einigen Jahren noch Dienstleistungen in den Bereichen Finanzieren, Sparen, Vorsorge oder Anlagen beanspruchen – und ich glaube, sie werden dies nach wie vor bei Banken machen. Banken werden sich aber öffnen und innovative Finanzdienst-leistungen von Start-ups einbinden müssen. Ich glaube hingegen nicht, dass sie durch diese ersetzt werden, denn Banken geniessen nach wie vor ein hohes Vertrauen. Die Leute geben ihr Geld lieber einem etablierten Institut als einem unbekannten Start-up.

Wie steht es um die grossen Techno- logieunternehmen? Bedrohen diese die Banken?

Tatsächlich würden Technologieunter-nehmen wie Apple und Google über die finanziellen Mittel und die wirtschaftliche Kraft verfügen, um Banken zu bedrängen. Sie verfolgen aber eine andere Strategie: Sie wollen nur einzelne Teile der Wert-schöpfungskette übernehmen, damit sie nicht dem ganzen regulatorischen Rah-menwerk unterliegen, dem Banken ausgesetzt sind. Zudem ist es in vielen Teilmärkten in der Schweiz auch für solche Unternehmen schwierig, bedeu-tende Marktanteile zu gewinnen.

Ist die Digitalisierung in der Finanz-branche ein Hype oder mehr?

Sie ist notwendig. Banken haben gar keine Wahl. Der Fokus der Digitalisierung wird einerseits sicherlich im Bereich der Innovation liegen. Wie bietet man Pro-dukte an? Wie laufen Beratungsgespräche in Zukunft ab? Wie kommuniziert man mit Kunden? Diese Fragen müssen sich Banken stellen und bereits heute Mass-nahmen in Angriff nehmen, damit sie in zehn Jahren noch konkurrenzfähig sind. Auf der anderen Seite müssen Banken ihre Prozesse automatisieren: Noch sind diese viel zu manuell und zu kompliziert. Der Wettbewerb wird aber tendenziell noch weiter zunehmen und der Markt nicht immer weiterwachsen. Deshalb müssen

Videoscreen empfangen. Einerseits nutzt man also die digitalen Möglichkeiten, andererseits hält man an der Filiale und an den Kundenberatungen fest. Das wird wohl ein Zwischenschritt sein, denn noch sind Kundinnen und Kunden nicht be- reit, sich von zu Hause aus über den Lap- top von einem Bankangestellten beraten zu lassen. Das wird sich in Zukunft aber sicher ändern.

Der Berater aus Fleisch und Blut wird also verschwinden?

Nein. Natürlich gibt es Kunden, die alle Dienstleistungen virtuell abwickeln wollen. Heute sind das vielleicht fünf Pro-zent, in zehn Jahren womöglich zehn Prozent. Der überwiegende Teil kennt sich in Finanzgeschäften aber relativ schlecht aus und will deshalb persönlich beraten werden von Mitarbeitenden vor Ort. Insbesondere, wenn der Kunde beispiels-weise erstmals eine Hypothek abschliesst und sich für eine halbe oder eine ganze Million verschuldet. Oder wenn er wissen möchte, wie man das Wertschriftenport-folio optimiert oder sich finanziell optimal auf die Pensionierung hin absichern kann.

Die Digitalisierung verändert die Finanzindustrie fundamental. Gibt es in 20 Jahren noch Banken oder geben wir unser Geld künftig Apple, Google & Co.? Antworten auf diese Fragen liefert Andreas Dietrich, Bankenprofessor und Co-Leiter des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) der Hochschule Luzern.

Institute effizienter werden und ihre Kosten besser im Griff haben.

Welche Rolle spielen digitale Dienst-leistungen, beispielsweise Apps?

Diese werden natürlich wichtiger. Die Benutzerzahlen sind derzeit aber noch sehr ernüchternd. So wird Mobile Banking nur von etwa zehn Prozent der Kunden genutzt. Es dauert jeweils lange, bis Kun- den auf Innovationen reagieren. Apps werden die Bankenwelt natürlich nicht grundlegend verändern. Trotzdem braucht jede Bank eine Mobile App, weil die Nach- frage steigen wird. Auch hier gilt: Der kurzfristige Nutzen und Effekt mag nicht sehr hoch sein, aber investiert man nicht jetzt, steht man in der Zukunft mit abge-sägten Hosen da.

Valiant hat in Brugg und Morges neue Geschäftsstellen eröffnet, welche die persönliche Beratung mit digitalen Bankdienstleistungen verbinden. Gewagt oder längst fällig?

Weder noch. Valiant hat sich für ein Zwittermodell entschieden: Kunden werden in einigen Filialen auf einem

INTERVIEW

TEXT: CHRISTIAN SCHÖNBÄCHLER FOTOS: MATTHIAS JURT

«banken werdennicht verschwinden»

Für Andreas Dietrich ist die Digitalisierung kein Hype, sondern eine Notwendigkeit.

«Wer jetzt nicht investiert, steht in Zukunft mit abgesägten Hosen da.»

Andreas Dietrich, 41, ist ordentlicher Professor für Banking und Finance am Ins- titut für Finanzdienstleistungen Zug der Hochschule Luzern (IFZ) und gehört zu den führenden Experten in den Bereichen Re- tail Banking und Digital Banking. Seit dem 1. September 2017 führt er das Institut gemeinsam mit Co-Leiter Linard Nadig.

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DIE HÄUFIGSTENLEISTUNGEN FÜRSACKGELD

SACKGELD NURGEGEN LEISTUNG

Nein 63 %

Ja 37 %

VERWENDUNGDES SACKGELDES

12 %Essen (z.B.

in der Schule)

25 %Erfüllung spezieller

Wünsche

5 %Handy, Handy-

Abo, Prepaid8 %Anderes

50 %Sparen

10 TIPPS FÜR ELTERN

Erfüllen von Ämtli:78 %

Gute Noten:31 %

Gutes Betragen:26 %

Andere:4 %

1. Sackgeld zu geben, ist sinnvoll.

2. Beginnen Sie mit dem Sackgeld im 1. Schuljahr.

3. Als Faustregel gilt: 1 Franken pro Schuljahr und Woche.

4. Zahlen Sie regelmässig und pünktlich.

5. Legen Sie fest, wofür das Geld reichen muss.

6. Zahlen Sie keine Vorschüsse.

7. Richten Sie Ihr Augenmerk besonders auf das Handy.

8. Schenken Sie Kindern ein Sparschwein.

9. Machen Sie zu Hause das Geld zum Thema.

10. Seien Sie ein Vorbild im Umgang mit Geld.

SACKGELD PRO MONAT IM SCHWEIZER DURCHSCHNITT48

CHF39CHF

5CHF

5CHF

6CHF

7CHF

11CHF

14CHF

17CHF

23CHF

11Jahre

12Jahre

13Jahre

14Jahre

5Jahre

6Jahre

7Jahre

8Jahre

9Jahre

10Jahre

SACKGELD NACH SPRACHREGION UND ALTER

10 Jahre:8 Jahre:

12 Jahre:14 CHF

8 CHF

27 CHF14 Jahre: 48 CHF

10 Jahre:8 Jahre:

12 Jahre:13 CHF

6 CHF

19 CHF14 Jahre: 29 CHF

10 Jahre:8 Jahre:

12 Jahre:15 CHF

7 CHF

24 CHF14 Jahre: 66 CHF

DEUTSCHSCHWEIZ

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14 ValOr 02 | 2017 02 | 2017 ValOr 15

das liebe sackgeld ...

Sackgeld ist nach wie vor eine beliebte Methode, um Kindern den Umgang mit Geld zu vermitteln. Doch für welches Alter ist wie viel angemessen? Müssen dafür Leistungen erbracht werden? Und wozu verwenden Kinder ihr Sackgeld?

GRAFIK: NORA COENENBERG, PIA BUBLIES

INFOGRAFIK

Page 9: grosses kino in solothurn - Valiant Bank Herausgegeben von der Valiant Bank AG. Das Magazin erscheint zwei Mal im Jahr in Deutsch und Französisch. Redaktionsadresse Valiant Bank AG,

Sie kommt pünktlich auf die Minute mit dem Velo durch den Park im Solothurner Kunstmuseum angebraust: die Direktorin der Solothurner Filmtage Seraina Rohrer. Für sie herrscht aktuell Hochbetrieb. Sie steckt mitten in den Vorbereitungen für die 53. Solothurner Filmtage vom 25. Januar bis 1. Februar 2018. «Die Kultur- und Gastroszene ist hier besonders spannend und abwechslungsreich», erzählt Rohrer, die mit ihrer Familie in Zürich lebt. Und erklärt die Vielfalt auch durch die Geschichte: «Solothurn ist eine alte Ambassadorenstadt. Diese Herzlichkeit und Gastfreundschaft geniesse ich persönlich sehr – und sie zeichnet die Stadt auch als Austragungsort der Filmtage aus.»

Die studierte Filmwissenschaftlerin ist seit 2011, damals gerade mal 33-jährig, Direktorin der bekannten Filmtage. Genug hat sie noch nicht. «Meine Leidenschaft ist noch immer gross», sagt sie. «Wir schaffen während der Filmtage ein Momentum – während einer Woche wird Solothurn zur Hauptstadt des Schwei- zer Films! Es herrscht ein Ausnahmezustand, in dem besondere Begegnungen zustande kommen. Solothurn als Stadt in der Nähe des Röstigrabens trägt viel dazu bei, Menschen, Sprachen und Kulturen zu verbinden.» Und der Moment, in dem ein Film zum ersten Mal auf ein Publikum treffe, sei schlicht-weg magisch. Sprachs und eilt zum nächsten Termin. Film ab und herzlich willkommen in Solothurn!

Nahe am Röstigraben gelegen, verbindet Solothurn Menschen, Sprachen und Kulturen. Für Seraina Rohrer, Direktorin der Solothurner Filmtage, ist die kleine Stadt mit ihrer herzlichen Gastfreundschaft der ideale Austragungsort für das wohl familiärste Filmfest der Schweiz.

TEXT: KARIN RECHSTEINER FOTOS: STEFAN SCHMIDLIN

wo leidenschaft programm ist

Valiant stellt ihre Regionen vor – dieses Mal: Solothurn

In der Region ist unter anderen folgende Geschäfts-stelle für Sie da:SolothurnSt. Niklausstrasse 14500 Solothurn

PARK DES KUNSTMUSEUMS «In den Park des Kunstmuseums komme ich oft zum Zmittag, gerade im Sommer. Es ist so inspirierend, draussen an der frischen Luft zu sein. Ich mag es, die Natur und die Jahreszeiten zu beobachten. Und ich bin ein grosser Fan von Roman Signers Brunnen-skulptur. Der Stiefel schwingt jeweils im Frühling und Sommer durch die Luft – und je nach Windrichtung werden die Zuschauer auf den Bänkli rundum nass. Ein herrliches Spektakel.»

Und wann immer die Zeit reicht, besucht sie auch die aktuellen Ausstellungen im Kunstmuseum. Ihr Tipp: die Ausstellung zu den Schweizer Trachten, die noch bis zum 7. Januar 2018 läuft.

RESTAURANT KREUZ «Vor vielen Jahren, lange vor meiner Zeit als Direktorin der Filmtage, sass ich nach dem Besuch eines emotionalen Films ganz deprimiert im ‹Kreuz›. Da setzte sich der Regisseur Christoph Schaub zu mir und in einer grossen Gruppe diskutierten wir die ganze Nacht – diese wunderbare Erin- nerung prägte mich.»

Es ist die besondere Atmosphäre der genossenschaftlich organisierten Beiz, die sie zum wichtigsten Treffpunkt der Film- tage macht. Mittags lädt Seraina Rohrer jeweils zum Zmittag ins «Kreuz» – es ist während des Festivals der einzige Moment am Tag, an dem sie sitzt. Nachts wird hier philosophiert und gefeiert, nicht im exklusiven Kreis, sondern offen für alle. Auch das ist eine Besonderheit des wohl persönlichsten Filmfests der Schweiz.

KINO UFERBAU

«Das Kino Uferbau ist während dreier Wochen mein Zu- hause. Es ist das Herz des Festivals, hier sichten wir jeweils die eingereichten Filme und stellen das Festival-programm zusammen. In den Pausen geniesse ich den Blick auf die Aare, das fliessende Wasser beruhigt mich.»

Auch das benachbarte «Solheure» ist für sie ein wichtiger Begegnungsort – nicht nur während des Festivals. Das ehemalige Schlachthaus ist mit seinem Gastro- und Kulturangebot ein wichtiger Treffpunkt der Stadt, nicht zuletzt wegen der schönen Aussenbar direkt an der Aare.

UNTERWEGS

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AKTUELL AKTUELL

Finanzierung klären, Kaufpreis vergleichen und alles über die Lage erfahren: Mit dem kostenlosen Hypo-Check von Valiant lässt sich in fünf Minuten ganz einfach herausfin-den, wie attraktiv eine Immobilie wirklich ist.

traumhaus gefunden?

Was unterscheidet den Valiant Hypo-Check von üblichen Hypo-thekarrechnern? Der Hypo-Check geht über die Berechnung der Be- lehnung und der Tragbarkeit hinaus. Er errechnet anhand weniger An- gaben den Wert einer Immobilie und stellt dem Interessenten noch viele weitere wertvolle Informationen zur Verfügung.

Zum Beispiel? Eine Lagebeurteilung der Wunschliegenschaft, einen Vergleich mit anderen Immobilien in der näheren Umgebung oder Informationen über die betreffende Gemeinde.

Woher stammen diese Gemeinde- informationen? Die vielfältigen Informationen zu den Gemeinden stammen von IAZI, unserem Partner für Immobilienschätzungen, und basieren auf statistischen Modellen, Datenerhebungen und -berechnungen.

Ersetzt das Tool das Gespräch mit dem Berater? Ein Hausbau oder ein Wohnungskauf ist im Leben der meisten Menschen ein Meilenstein mit weitreichenden finanziellen Auswirkungen. Der Hypo-Check ist ein guter erster Schritt zur eigenen Traumimmobilie, ersetzt aber kein persönliches Gespräch.

Yannick Stahel Projektleiter Hypo-Check

nachgefragt

Sie möchten mit Ihrer Familie in ein Eigenheim ziehen oder selbst eines bauen? Dann können Sie mit unserer Unterstützung rechnen: Als Valiant Kunde mit mindestens einem Lila Set und Kindern unter 18 Jahren profitieren Sie von einem reduzierten Hypothekarzins.

VALIANT.CH/FAMILIEN-HYPOTHEK

FAMILIEN-HYPOTHEK

Kann ich mir diese Eigentumswohnung leisten? Ist der Preis für dieses Haus ange-messen? Und wie attraktiv ist die Gemein- de für mich und meine Familie? Wer seine Traumimmobilie gefunden hat, stellt sich viele Fragen. Erste Antworten darauf gibt der neue Hypo-Check von Valiant – online, kostenlos und in nur fünf Minuten.

MEHR ALS EIN HYPOTHEKARRECHNER Inte-ressenten bekommen online eine Beurtei- lung des Preises und der Finanzierbarkeit ihres Wunschobjekts. Dazu gibt es ein un-verbindliches Finanzierungsangebot sowie ausführliche Informationen zur Wohn- gemeinde und zur Lage der Liegenschaft mittels Satellitenansicht. Der Preis wird visualisiert und mit Objekten aus derselben Gemeinde verglichen.

EINFACH UND UNVERBINDLICH Das Ganze geschieht ohne Benutzerkonto. Zudem be-rechnet das Tool anhand weniger persön-licher Angaben, ob der Interessent sich die Wohnung oder das Haus leisten kann. Der Hypo-Check ist einfach und intuitiv zu bedienen. Und dank den praktischen

Schiebereglern lassen sich online verschie-dene Szenarien durchrechnen.

WEITERGEHENDE BERATUNG Nach Ab-schluss des Hypo-Checks nimmt ein Kun-denberater von Valiant Kontakt für ein persönliches Beratungsgespräch auf – eine wichtige Voraussetzung, um die ideale Fi-nanzierung des Traumobjekts zu finden. Valiant bietet fünf verschiedene Hypothe-karmodelle an, die sich je nach Bedürfnis auch miteinander kombinieren lassen.

VALIANT.CH/HYPOCHECK

Valiant war auch 2017 stabil und erfolgreich unter-wegs. Das zeigen die bisherigen Zahlen. Aber ausruhen ist nicht: Die Bank hat in den kommenden Jahren viel vor. Valiant CEO Markus Gygax zu Expansionsplänen, Bankschaltern und der fehlenden Kristallkugel.

AKTUELL

«den ganzen tagzugänglich»

TEXT: MARC ANDREY FOTO: RETO ANDREOLI

Bald ist Weihnachten. Was wünschen Sie sich für Valiant?

Dass wir weiterhin auf motivierte Mit-arbeitende und treue Kundinnen und Kunden zählen können, welche die Verän-derungen in der Bankbranche mittragen.

Welche Veränderungen meinen Sie?Es gibt viele. Die derzeit grösste betrifft

die Bankschalter. Die Ein- und Auszahlun-gen nehmen bei den Banken jedes Jahr um über zehn Prozent ab. Viele Kunden erledi- gen einfache Bankgeschäfte im E-Banking oder mit der App. Wir müssen das Thema Schalter angehen. Denn es ist unvernünftig, etwas unverändert anzubieten, das immer weniger nachgefragt wird.

Was bedeutet das für die Kunden?Das Wichtigste: Wir schliessen keine un-

serer 91 Geschäftsstellen, sondern bleiben mit Mitarbeitenden vor Ort lokal veran-kert. Aber in fünf Jahren werden wir nur noch in rund 20 Hauptgeschäftsstellen klassische Bankschalter betreiben. Regio-nal so verteilt, dass sie für alle Kunden gut erreichbar sind. In den anderen Geschäfts-stellen ersetzen moderne und digitale Ele-mente die Bankschalter.

Was heisst ersetzen?Die gängigsten Dienstleistungen wie Ein-

und Auszahlungen bieten wir weiterhin an, einfach nicht mehr am Schalter, sondern mit Automaten. Bei einfachen Geschäften

unterstützen Mitarbeitende aus dem Kun-dencenter die Kunden per Video. Der grosse Vorteil: Die Geschäftsstellen mit umge-bauten Schalterzonen sind den ganzen Tag zugänglich.

Sie sprechen von Video. Sind keine Menschen aus Fleisch und Blut mehr in den Filialen?

Doch, bei uns sind weiterhin überall Mit- arbeitende vor Ort. Sie beraten die Kunden nach Terminvereinbarung bei komplexen Finanzthemen. Die Videoagenten arbeiten zentral in Gümligen und helfen bei einfa-chen Dingen oder machen Kurzberatungen. So haben die Kundenberatenden in den Geschäftsstellen mehr Zeit für die schwie-rigeren Themen. Und davon profitieren letztlich unsere Kunden.

Kürzlich hat Valiant die erste Ge-schäftsstelle in Morges am Genfersee eröffnet. Wollen Sie bald schweizweit präsent sein?

Schweizweit nicht, aber in grösseren Ag- glomerationen vom Bodensee bis an den Genfersee. «Bald» wird das allerdings nicht sein. Da wir mit zwei neuen Geschäftsstel-len pro Jahr planen, wird das ein paar Jahre dauern. Die Eröffnung in Morges war der erste Schritt. Für 2018 sind Nyon und Vevey vorgesehen und danach gehts in die Nord- und Ostschweiz. Und mit der Über-nahme der Triba Partner Bank schliessen wir Lücken in der Zentralschweiz.

Andere Banken schliessen Geschäfts-stellen, Valiant eröffnet neue. Sinnvoll?

Für Valiant auf jeden Fall, denn wir müssen uns weiter entwickeln. Wir sind stark in ländlichen Regionen und wollen es auch bleiben. Aber das grösste Wachstums- potenzial haben wir in den Agglomera- tionen. Die lokale Verankerung ist ein Wert von Valiant, den wir mit bestehenden und neuen Geschäftsstellen erhalten wollen.

Wie sieht das Banking in 20 Jahren aus?Leider habe ich keine Kristallkugel. Ich

denke, dass die Banken wichtig bleiben, um den Kunden die komplexe Finanzwelt einfach zu erklären. Aber die Banken wer-den sich verändern, denn auch die Kunden und ihre Bedürfnisse verändern sich. Phy-sische Präsenz vor Ort kombiniert mit di-gitalen Dienstleistungen – das dürfte die Zukunft des Bankings sein.

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ntAKTUELL AKTUELL

«Mich beschäftigt vor allem die Frage, wie sich Bank-produkte, Kundenbedürfnisse und die Möglichkeiten der Digitalisierung zusammenbringen lassen. Die Auf-gabe ist vielschichtig und ich kann bei Valiant Neues gestalten und lerne täglich dazu. Was ich ebenfalls schätze, sind die transparente Kommunikation des Managements, die Bereitschaft, Bisheriges infrage zu stellen und zu verändern, sowie die konstruktive und offene Stimmung bei Valiant.»

LUST AUF MITGESTALTEN? Valiant bietet spannende und abwechslungsreiche Aufgaben für Mitarbeitende, die mitgestalten, vereinfachen und engagiert

Ideen anstossen und verwirklichen wollen. Wir sind unkompliziert im Umgang und kommunizieren einfach und klar. Gemeinsam entwickeln wir Lösungen und machen Bankgeschäfte einfacher – für unsere Kunden genauso wie für unsere Mitarbeitenden.

VALIANT.CH/JOBS

AUCH FÜR JUNGE MENSCHEN Valiant fördert auch den Nachwuchs. Wir bilden rund 70 Lernende und Praktikanten aus und bieten motivierten

Jugendlichen die Gelegenheit, in die Bankenwelt einzusteigen. VALIANT.CH/GRUNDBILDUNG

«Ich liebe die tägliche Herausforderung, die Bedürfnisse unserer deutsch- und französischsprachigen Kunden zu

ihrer Zufriedenheit zu erfüllen. Wir erledigen die glei- chen Anliegen wie die Kundenberatenden am Schalter

und die Abwechslung ist gross. 2018 feiere ich bei Valiant mein 30-Jahr-Jubiläum. Ich bin intern gut ver-

netzt und schätze es, dass ich den jüngeren Kolleginnen und Kollegen mein Know-how weitergeben kann.»

spannende jobsbei valiantDass bei einer Bank Kundenberaterinnen und Kundenberater tätig sind, ist bekannt. Rund 400 der insgesamt 1000 Mitarbeitenden haben bei Valiant jedoch einen anderen spannenden Beruf. «ValOr» stellt fünf Mitarbeitende vor und hat sie gefragt, was sie tun und warum es ihnen bei Valiant gefällt.

Daniel Kuhn, Fachspezialist Digital BankingAufgaben: digitale Veränderungsprojekte leiten und umsetzen

Denise Fürst, Beraterin Kundencenter

Aufgaben: Kundenfragen per Telefon, Mail und Video bearbeiten

«In meinem Job ist kein Tag wie der andere. Diese Abwechslung ist mir wichtig und macht die Arbeit

spannend. Zudem kann ich meine eigenen Ideen aktiv einbringen und umsetzen. Bei Valiant lässt sich dank

flachen Hierarchien ohne grosse Bürokratie sehr viel vorantreiben und mitgestalten. Das motiviert!»

«Besonders gefällt mir bei Valiant, dass ich in ver-schiedensten Themenbereichen mitwirken und mitent-

scheiden sowie verschiedene Rollen ausüben kann. Aufgrund der Grösse des Unternehmens verschwindet

der Einzelne nicht in der Anonymität. Der Umgang miteinander ist freundlich, unkompliziert und kollegial.»

«Ein Team zu leiten, heisst auch, die einzelnen Mitar-beitenden zu fördern und bei der Weiterentwicklung zu unterstützen. Valiant bietet gute Chancen, sich beruflich weiterzuentwickeln. Die Mitarbeitenden sind engagiert, die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut. Ich bin glücklich, bei Valiant zu arbeiten!»

Mirela Peka,Leiterin Compliance

Aufgaben: Umsetzung und Einhaltung der regulatorischen Vorgaben;

Rechtsfragen behandeln; Mitarbeiter schulen

Gioia Mathys,Teamleiterin Konto/KartenAufgaben: Support der Frontmitarbeitenden; Team führen; organisieren/koordinieren

Pascal Stauffacher,Fachspezialist Produktmanagement

Aufgaben: Projekte rund ums Thema Zahlen/Sparen betreuen (Sets, Konten, Karten usw.)

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02 | 2017 ValOr 2322 ValOr 02 | 2017

pk-vorbezug:worauf achten?

Wer seinen Traum vom Eigenheim ver- wirklichen will, benötigt in der Regel einen Hypothekarkredit. Dazu braucht es min- destens 20 Prozent Eigenkapital. Die Hälfte davon muss aus privaten Mitteln (z.B. Sparkonto, 3. Säule) stammen. Für den Rest dürfen auch Gelder aus der beruf- lichen Altersvorsorge eingesetzt werden, zum Beispiel aus der Pensionskasse.

Pensionskassengelder vorbeziehen kann in der Schweiz grundsätzlich jede aktiv versicherte Person. Doch es gilt einiges zu beachten:

1. Ein Vorbezug ist bis drei Jahre vor Anspruch auf Altersleistungen möglich. Bis zum 50. Lebensjahr kann das gesamte vorhandene Sparguthaben vorbezogen werden. Danach ist nur noch ein begrenz-ter Vorbezug möglich. Vorbezüge lassen sich alle fünf Jahre tätigen, wobei der Mini- malvorbezug 20 000 Franken beträgt.

2. Vorbezogene Pensionskassengelder dürfen nur für bestimmte Zwecke einge- setzt werden. Dazu zählen der Kauf oder der Bau von selbst genutztem Wohneigen- tum, die Amortisation von Hypothekar- darlehen auf selbst genutztem Wohneigen- tum, angemessene Renovations- und Umbauarbeiten am Eigenheim sowie der Erwerb von Anteilsscheinen von Wohn-baugenossenschaften oder ähnlichen Be- teiligungen. Nicht zulässig ist es, mit den Geldern Hypothekarzinsen zu bezahlen oder eine Ferienwohnung zu kaufen.

3. Vorbezüge sind getrennt vom übrigen Einkommen zu versteuern. Wer den Vor- bezug teilweise oder ganz zurückzahlt, erhält die bezahlten Steuern zurück. Der Mindestrückzahlungsbetrag beträgt seit dem 1. Oktober 2017 neu 10 000 Franken. Zurückzahlen kann man den Vorbezug jedoch nur bis drei Jahre vor Anspruch auf Altersleistungen und nur unter der Vor- aussetzung, dass bis dahin kein Vorsorge-fall (Alter, Tod, Invalidität) eingetreten ist.

4. Wer Pensionskassengelder vorbe-zieht, sollte sich bewusst sein, dass der Vorbezug vom vorhandenen Sparguthaben abgezogen wird. Sprich: Die künftigen Altersleistungen werden gekürzt. Je nach Pensionskasse sind auch die Invaliditäts- oder Todesfallleistungen tiefer. Deshalb kann es sinnvoll sein, eine zusätzliche Risikoversicherung abzuschliessen. Unter Umständen ist auch zu überlegen, Pen- sionskassengelder zu verpfänden statt vorzubeziehen.

Fazit: Für viele macht die Möglichkeit, Pensionskassengelder vorzubeziehen, den Traum vom Eigenheim überhaupt erst realistisch. Was sich auf jeden Fall lohnt, ist, sich vorgängig seriös beraten zu lassen, damit man sich der Konsequenzen für die eigene Altersvorsorge und der Risikoabsi-cherung bewusst ist.

VALIANT.CH/VORSORGE

VALIANT QUIZ Mit der richtigen Antwort und etwas Glück gehen Sie zwischen dem 25. Januar und dem 1. Februar 2018 an die Solothurner Filmtage: Valiant verlost 1 ✕ 1 Wochen-karte und 10 ✕ 1 Tageskarte. Die Antwort finden Sie in diesem Magazin.

Zum wie vielten Mal finden 2018 die Solothurner Filmtage statt?

zum 43. Mal zum 48. Mal zum 53. Mal

Beantworten Sie die Frage auf VALIANT.CH/QUIZ oder schicken Sie Ihre Antwort (mit Angabe von Name, Vorname und Geburtsdatum) per E-Mail an [email protected]. Unter allen richtigen Einsendungen werden die Gewinne-rinnen und Gewinner ausgelost.

Teilnahmeschluss: 5.1.2018

TeilnahmebedingungenDie Gewinnerinnen/Gewinner werden schriftlich informiert. Über die Ver- losung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlos-sen. Teilnahmeberechtigt sind natürliche Personen älter als 18 Jahre mit Wohnsitz in der Schweiz. Mitarbeitende der Valiant Holding AG so-wie ihre im gemeinsamen Haushalt wohnenden Familienmitglieder sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die erhobenen Personendaten wer-den nur im Zusammenhang mit der Verlosung, nicht aber für weitere Marketingzwecke benutzt.

WISSEN

Viktor Giacobbo Autor, Kabarettist, Moderator und Schauspieler

Kryptowährung für alle Ich bin ziemlich durchschnittlich informiert, was Bitcoin bedeutet, aber durchaus im Bilde, wie attraktiv diese Kryptowährung ist. Wie damals vor der Finanzkrise 2008, als jeder, der einen Computer besass, wild per Internet mit unsicheren Aktienanlagen jon- glierte, kenne ich nun Leute, die kaum einen Bankomaten bedienen können, aber trotz-dem fette Gewinne mit Bitcoins einfahren.

Die Euphorie um Kryptowährungen, die sich offenbar fast unkontrolliert vermehren und sich geheimnisvoll Ethereum, Ripple oder Litecoin nennen, hat nun auch die Finanzmarktaufsicht beunruhigt. Die Finma dürfte stören, dass sie zwar immer noch das oberste Kontrollorgan des Old-School-Finanzmarkts ist, also sozusagen die KESB der Bankenwelt, aber das Gehirn der Kryptowährungen ist die Blockchain – unabhängig, schwer zu manipulieren und vor allem nicht zu beaufsichtigen.

Ich werde mich nicht in diese Euphorie stürzen und Bitcoins kaufen. Ich habe bessere Pläne und gründe meine eigene Krypto- währung mit dem Namen Giacoin. Nicht um zu spekulieren oder zu betrügen (was offen- bar auf dem Kryptosektor kräftig versucht wird), sondern weil ich es einfach stylish finde, eine eigene Währung zu besitzen. Man hat ja sonst schon alles. Weil eine Krypto- währung ein privates Zahlungsmittel ist, etwa zu vergleichen mit einer Art digitalem WIR-Check, sollte es ein Menschenrecht sein, eine eigene Währung zu besitzen. Deshalb postuliere ich die Kryptoversion des urdemo- kratischen «One man, one vote», die dann lautet: «One man, one currency»!

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Mitten in den grünen Höhenlagen des Juras, im 1136 erbauten Kloster Bellelay, ist er entstanden, der Käse mit dem erklärungs-bedürftigen Namen Tête de Moine, auf Deutsch «Mönchskopf». Woher kommt diese eingängige Bezeichnung? Die Frage geht an Olivier Isler, der sich beruflich mit dem feinen Halbhartkäse beschäftigt. Er ist Geschäftsführer der Interprofession Tête de Moine, der Branchenorganisation von Milchproduzenten, Käsern und Affineuren. «In offiziellen Quellen wurde der Name um 1790 erstmals erwähnt, früher hiess er einfach Bellelay-Käse.» Um die Namensge-bung ranken sich zwei Geschichten: Laut der einen handelt es sich um einen Spott-namen aus der Zeit der Französischen Re-volution, weil das Schaben des Käses an die Mönchstonsur erinnerte. Erzählungen aus dem Jura, und so lautet die zweite Ge-schichte, erwähnen die im Kloster gela-gerte Menge Käse «pro Mönchskopf». «Was stimmt, weiss ich nicht. Mir gefallen beide Versionen», so Isler.

MIT KÄSE BEZAHLEN Historisch belegt ist hingegen die aussergewöhnliche Bedeu-tung, die der Käse schon früh erreichte: Rund 700 Jahre vor der Gründung der ers-ten Schweizer Bank war der Käsekeller in Bellelay sozusagen eine Art Banktresor. «Dokumente aus dem Jahr 1192 bezeugen, dass die Mönche von Bellelay den Jahres-zins für verschiedene Grundstücke mit

Zu Beginn seiner Geschichte, lange vor der Gründung der ersten Banken in der Schweiz, war der Tête de Moine auch ein Zahlungsmittel. Heute zählt er zu den erfolg-reichsten landwirtschaftlichen Exportgütern der Schweiz. Dies dank der Branchenorganisation Tête de Moine. Und einem Geniestreich.TEXT: FREDY GILGEN FOTOS: ROSWITHA STROTHENKE

ein mönch aufwelttournee

Olivier Isler, Geschäftsführer der Branchenorganisation Tête de Moine, in der histo- rischen Schaukäserei in Bellelay. 2400 Tonnen werden jährlich in den sieben Käse-reien produziert.

Erfunden haben ihn die Mönche des Klosters Bellelay vor über 800 Jahren. Gern essen tun ihn alle: den Tête de Moine AOP.

ERMÖGLICHT

Käselaiben beglichen, die sie im Kloster hergestellt hatten», erzählt Isler. «Tête de Moine war Gaumenfreude und Zahlungs-mittel zugleich.» Das ist übrigens gar nicht so unüblich: Seit dem Mittelalter wurde Käse immer wieder für Finanzgeschäfte eingesetzt – in Italien sogar bis heute, dort natürlich hochwertiger Parmesan. Der Halbhartkäse aus dem Jura und Berner Jura muss sich nicht dahinter verstecken. Tête de Moine hat sich über Jahrhunderte be-hauptet und ist nicht nur in der Schweiz sehr beliebt. Mehr als 60 Prozent des Käses können in 47 Länder transportiert werden. «Das Exportpotenzial ist noch nicht ausge-schöpft», sagt Isler.

STRENGE HERSTELLUNGSREGELN Um die Einzigartigkeit zu wahren und zu garantie- ren, dass die Konsumenten weltweit den echten Tête de Moine geniessen können, ist die Marke durch die Ursprungsbezeich-nung AOP – Appellation d’origine proté-gée – geschützt. Dazu gründeten die Bran-chenvertreter 1997 mit Unterstützung der Valiant Bank den Verein Interprofession Tête de Moine AOP. «Wir haben Valiant ge-wählt, weil die Bank stark in der Region verankert und deshalb die richtige Partne-rin für unsere Aktivitäten war und immer noch ist», so Olivier Isler. Neben der Mar-kenregistrierung hat der Verein zum Zweck, günstige Voraussetzungen für die Vermark- tung des Produkts zu schaffen; etwa durch

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«Tête de Moine steht für ein Produkt, des-sen Erfolg auf seiner Ursprünglichkeit beruht. Das finde ich eindrücklich.»

SONJA TÄNNLER, GESCHÄFTSSTELLENLEITERIN, BERN BAHNHOFPLATZ

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Renato Flückiger Seit 2012 bei Valiant. Als Leiter Investment und Chief Investment Officer (CIO) führt er das Anlagekomitee und ist verantwortlich für die Umsetzung der Anlagepolitik in der Vermögensverwaltung.

Als Anleger werden Sie am Jahresende üblicherweise mit Ausblicken auf das kommende Börsenjahr überschüttet. Zu-gegeben, auch wir von Valiant verfassen solche Prognosen. In dieser Kolumne erfahren Sie jedoch noch einiges mehr.Zunächst ein kurzer Blick zurück: Zwar ist das Jahr 2017 noch nicht zu Ende. Doch es sieht so aus, als würde das laufende Börsenjahr Schweizer Anlegern nach zwei eher mageren Jahren wieder satte Gewinne bescheren. Good news – nach der vielleicht am meisten verhassten Börsen- hausse der Geschichte. Be- gonnen hatte diese im Frühjahr 2009, als viele Investoren Ver-luste erlitten haben und seither vergebens auf eine grössere Korrektur und damit auf einen günstigen Zeitpunkt warten, um wieder einzusteigen.Die Finanzmärkte profitieren im laufenden Jahr von einem pa-radiesischen Umfeld: Weltweit entwickelt sich die Konjunktur solide und die Notenbanken be-feuern die Märkte mit billigem Geld. Generell sind Aktien zwar nicht mehr günstig. Jedoch sind die erhöhten Bewertungen durchaus gerechtfertigt, da in der Schweiz die Gewinnwachs-tumsraten der Unternehmen über zehn Prozent zulegen konnten.

Alles rosig also? Mitnichten! Was mich momentan besonders beunruhigt, ist die zunehmende Sorglosigkeit vieler Anleger, die darauf zurückzuführen ist, dass grössere Kursausschläge fehlen. So hat der Swiss Performance Index (SPI) im laufenden Jahr nur an sehr wenigen Handelstagen mehr als ein Prozent an Wert ein- gebüsst. Satte Gewinne bei niedrigen Kursschwankungen – kein Wunder, fühlen sich mo-mentan viele Anleger sehr sicher und werden beinahe schon gierig nach mehr.Lassen Sie mich zum Schluss doch noch eine Prognose wagen: In den kommenden Quartalen werden die Notenbanken den Geldhahn allmählich etwas zudrehen. Deshalb müssen wir uns wohl wieder auf höhere Schwankungen an den Aktien-märkten gefasst machen! Aufgrund des soliden Umfelds ergibt sich dadurch für Anleger aber vielleicht endlich die lang- ersehnte Gelegenheit, wieder in den Markt einzusteigen.

IST DIE GIER ZURÜCK?

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MAISON DE LA TÊTE DE MOINEDas Museum bietet eine iPad-Führung, eine historische Käserei, einen Käsekeller und natürlich eine Degustation – auch von anderen regionalen Spezialitäten.

ÖFFNUNGSZEITEN: Oktober bis Dezember, Mittwoch bis Sonntag, 11–18 Uhr

eine einheitliche Kommunikation, die Steuerung des Angebots und die Unterstüt- zung der Aktivitäten, welche die Produkt- qualität erhalten und weiter verbessern. Sämtliche Bestimmungen zu den Zutaten und zur Produktion – vom Futter für die Milchkühe bis zur Lochstruktur des End-produkts – sind in einem siebenseitigen Pflichtenheft festgehalten. «Für die Herstel- lung wird ausschliesslich rohe Bergmilch aus dem Sömmerungsgebiet der Bezirke Freiberge, Pruntrut, der Gemeinde Saulcy sowie des Verwaltungskreises Berner Jura verwendet», erklärt Isler. Und es sind nur gerade drei Zusatzstoffe erlaubt: Milch- säurebakterien, Salz und Lab. «Einfachheit ist auch in der Käseherstellung ein Erfolgs- rezept», ist Isler überzeugt. Nicht zuletzt deshalb passt der Tête de Moine so gut zu Valiant, für die Einfachheit an oberster Stelle steht.

GESCHABT, NICHT GESCHNITTEN Einfach, aber genial ist zudem eine Erfindung von 1981, die vom Tête de Moine nicht wegzu-denken ist: Die Rede ist von der Girolle, dem mechanischen Schabgerät, mit dem man den Käse zu den unverkennbaren Ro-setten dreht. Diese sehen nicht nur hübsch aus, sondern machen den Käse auch beson- ders geschmeidig, sodass er buchstäblich auf der Zunge zergeht. Dazu kennt Olivier Isler wiederum eine Geschichte: «Dass der Käse geschabt anders schmeckt als ge-schnitten, wusste man womöglich schon lange. Der Legende nach haben Mönche nachts im Käsekeller die Laibe vorsichtig aufgeschnitten, etwas weggeschabt und wieder verschlossen, sodass niemand die

Nascherei bemerkte.» Heute wird der Tête de Moine ausschliesslich geschabt und nie geschnitten. So ist es auch im Pflichtenheft vermerkt.

VOM BERNER JURA IN DIE WELT «Seit der Er-findung der Girolle ist unsere Produktion Jahr für Jahr um 60 Tonnen auf den aktu-ellen Rekordwert von 2400 Tonnen gestie-gen», sagt Isler. Heute ist der Tête de Moine ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor für den Schweizer Jura – 370 Arbeitsplätze sind im Ursprungsgebiet in seine Produktion involviert. Tête de Moine ist damit ein mittlerer bis grosser Arbeitgeber des Ge-biets. Die gesamte Wertschöpfung der Tête-de-Moine-Produktion beträgt rund 72 Millionen Franken, wovon 50 Prozent in der Region anfallen. Der Tête de Moine ist eine regionale Erfolgsgeschichte mit einem regionalen Finanzpartner – und internatio- naler Ausstrahlung. Vom Jura und Berner Jura in die ganze Welt.

ERMÖGLICHT KOLUMNE

Maison de la Tête de MoineDomaine de BellelayCH-2713 Bellelay

Zuschauen macht «gluschtig»: Zu jedem Rundgang gehört eine Degustation lokaler Käse-spezialitäten.

Hier lagert er, der Käse mit dem Geschmack der Region: im Käsekeller in Bellelay.

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WAS WÄRE WENN?Als Gönnermitglied der Schweizer Paraplegiker-

Stiftung erhalten Sie im Ernstfall neu

250 000 Franken. Ab 45 Franken pro Jahr sind

Sie dabei. Sie können eine Mitgliedschaft

übrigens auch verschenken. PARAPLEGIE.CH

Mehr als 1500 Mitarbeitende setzen sich in der Schweizer Paraplegiker-Stiftung und ihren sechs Tochter- und zwei Partnerorganisationen zum Wohle der Querschnittgelähm-ten in der Schweiz ein. Seit mehr als 40 Jahren. Eine aus-sergewöhnliche und beeindruckende Erfolgsgeschichte.

Ermöglicht wurde sie nur, weil sich jede und jeder Einzelne mit Herz und Hand engagiert. Jeden Tag aufs Neue. Weil das im Bankgeschäft nicht anders ist, unterstützt Valiant die Schweizer Paraplegiker-Stiftung.PARAPLEGIE.CH

einfachbeeindruckend Fo

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Vg