Grundlagen
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K. Cottmann 2010
Pädagogische Diagnostik
Definitionen und Grundsätze
BL-Modul Pädagogische Diagnostik
K. Cottmann 2010
Gliederung
1.) Definitionen
2.) Funktionen
3.) Teilleistungsstörungen
K. Cottmann 2010
Definitionen• Diagnostizieren:
eine Sache aus ihren Merkmalen heraus begründend erkennen und unterscheiden
• Pädagogische Diagnostik:
„das Insgesamt von Erkenntnisbemühungen im Dienste aktueller pä dagogischer Entscheidungen“ (Klauer 1978)
K. Cottmann 2010
Pädagogische Diagnostik
- ist systematisch und kontrolliert:Ermittlung der Voraussetzungen und
Bedingungen von geplanten Lehr- und Lernprozessen
Analyse von Lernprozessen Feststellung von Lernergebnissen
(Ingenkamp 1992)
K. Cottmann 2010
Pädagogische Diagnostik
- ist stets Situations- und Lernprozess-diagnostik
- beinhaltet einen Entwicklungsaspekt - geht von den Fä higkeiten und dem
Lernwillen der Schüler aus (Eberwein/Knauer 1998)
K. Cottmann 2010
Diagnostische Kompetenz:
Fä higkeit, den Kenntnisstand, die Verarbeitungs- und Verstehensprozesse sowie die aktuellen Lernschwierigkeiten von Schülern korrekt einschä tzen zu können.
(Deutsches PISA-Konsortium 2001)
mit dem Ziel, individuelles Lernen zu optimieren
K. Cottmann 2010
Individuelles Fördern
Individuelles Fördern gibt jedem Schüler die Chance, durch
sein motorisches, intellektuelles, emotionales und soziales Potenzial umfassend zu entwickeln.
(Paradies et al. 2007)
geeignete Maßnahmen
K. Cottmann 2010
geeignete Fördermaßnahmen
- Gewä hrung ausreichender Lernzeit
- spezifische Fördermethoden
- angepasste Lernmittel
- ggf. Hilfestellungen durch Personen mit Spezialkompetenz (Meyer 2007)
K. Cottmann 2010
Funktionen• Selektions- bzw. Auslesediagnostik
• Modifikations- bzw. Förderdiagnostik
Auswahl von Personen (Klassifikation, Platzierung) oder Bedingungen (Schulform, Aufenthaltsort)
Vorschlag von Maßnahmen zur Lern- oder Verhaltensä nderung und/oder zur Variation von Umweltbedingungen
K. Cottmann 2010
• Steuerung des weiteren Bildungsgangs
• Pädagogisch-therapeutische Intervention
Diagnostik dient der Entscheidung innerhalb der Bildungslaufbahn (Einschulung, Übergä nge, Abschlüsse)
Diagnostik dient der gezielten Förderung: Intervention und/oder Prä vention
Konsequenzen:
folgenreich langfristige Wirkung hä ufig schwer revidierbar oft juristisch überprüfbar
K. Cottmann 2010
• Pädagogisch-therapeutische InterventionDiagnostik dient der gezielten Förderung:
Intervention und/oder Prä vention
Konsequenzen:
kontinuierlich zu überprüfende kurz- fristige Wirkung folgenreich, wenn Diagnostik nicht rechtzeitig
oder unzureichend stattfindet => keine Förderung!
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• Statusdiagnostik
• Prozessdiagnostik
richtet sich auf die Erfassung des Zustands einer Person (Annahme relativer Stabilitä t)
richtet sich auf die Erfassung der Aspekte, die einen Verä nderungsprozess ermöglichen (Annahme kurz-, mittel- und langfristiger Entwicklungsmöglichkeit)
Anwendungsfälle: Laufbahnempfehlungen Überweisung auf eine Förderschule Vorschlag für Hochbegabtenförderung
K. Cottmann 2010
• Prozessdiagnostikrichtet sich auf die Erfassung der Aspekte, die einen Verä nderungsprozess ermöglichen (Annahme kurz-, mittel- und langfristiger Ent-wicklungsmöglichkeit)
Anwendungsfälle: Motivations- und Verhaltensanalysen Fehleranalysen Stä rken-/Schwä chen-Profile
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Teilleistungsstörungen
• Aggression• Angst• ADS/ADHS
• Wahrnehmung• Legasthenie• Dyskalkulie
• organische Ursachen (Fehlsichtigkeit, Schwerhörigkeit ...)
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Aggression• „Verhaltensweisen, die darauf abzielen, jemand
anderen direkt oder indirekt absichtsvoll zu schädigen“ (Braun/Schmischke 2007)
Ausprägungen:
- Vergeltungsaggression
- Abwehraggression
- Erlangungsaggression
Ursachen:
- Verhalten wird erlernt
- Frustration als Provokation
- fehlende Beziehungen
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Angst
• Ängstliche Kinder stören den Unterricht nur indirekt• Angst hindert aber die Kinder am Lernen
• Ausprägungen:• Angst vor Schülern (Mobbing, Hänseln...)• Angst vor Lehrern (Bloßstellen, Einschüchtern)• Angst vor Leistungsversagen• Schulphobie
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ADS/ADHS
• Extremform einer gestörten Fähigkeit zum Fokussieren von Aufmerksamkeit und zur Aufrechterhaltung von Konzentration
• Faktoren, die die Aufmerksamkeit erschweren:• Energie• Sensomotorik • Emotionen, Konflikte • Lernbereich und Lernumgebung
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Wahrnehmung
• Informationsaufnahme über die Sinne – Weiterleitung – Reaktion (sensomotorischer Regelkreis)
• Wahrnehmungsbereiche:– taktil– vestibulär– kinästhetisch
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• Störungen der taktilen Wahrnehmung:
• Störungen der vestibulären Wahrnehmung:
• Empfindlichkeit bzw. Unempfindlichkeit bei Berührungen
• Gefühlsausbrüche• eingeschränkte Formwahrnehmung
• Empfindlichkeit ggü. Lageveränderungen• Probleme bei der auditiven Wahrnehmung• Probleme mit räumlichen und zeitlichen
Fragestellungen• eingeschränkte Formwahrnehmung
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• Störungen der kinästhetischen Wahrnehmung:• ungenaue Wahrnehmung des eigenen Körpers• ungenaue Ausführung von Handlungsabläufen• Probleme beim Einprägen von Bewegungsspuren• Schwierigkeiten in der Sprachproduktion
• Weitere Störungen:
•Figur-Grund-Wahrnehmung•Muskeltonus•Körperschema•Lateralisation
K. Cottmann 2010
K. Cottmann 2010
Gliederung
1.) Definitionen
2.) Funktionen
3.) Teilleistungsstörungen
4.) Hochbegabung
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Hochbegabung
• hoch begabt im intellektuellen Sinne ist, wer sich für ein Informationsangebot hohen Niveaus interessieren, es verarbeiten und nutzen kann (Niedersächsisches Kultusministerium)
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Motivation Kreativität
Hohe intellektuelle FähigkeitenHochbegabung
Schule Freunde
Familie
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Hochbegabung
• hoch begabte Kinder sind häufig (nur) in einem Bereich begabt
• im Unterricht wirken sie oft unkonzentriert• Übungsaufgaben werden ungern erledigt• Kinder stellen Aufgaben in Frage• Schulunlust => „Underachiever“