Grundlagen der Investition und...
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Lerneinheit 2:
Grundlagen der Investitionund Finanzierung
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Abgrenzung zu den statischen Verfahren
Durchschnittsbetrachtung wird aufgegeben
Zeitpunkt der Zahlungsmittelbewegung explizit berück-sichtigt
exakte Erfassung der Einzahlungen und Auszahlungen
explizite Berechnung von Zinseszinsen
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Dynamische Verfahren basieren auf Zahlungsströmen
Einzahlungen
bestimmt durch Einflüsse auf den Absatzmärkten
Bestandteile sind– Umsatzerlöse
– Restverkaufserlöse
Auszahlungen
bestimmt durch die Situation auf den Beschaffungsmärkten
Bestandteile– Löhne und Gehälter
– Produktionsmaterial
– Anschaffungsauszahlung
Kosten- und Erlösgrößen der statischen Verfahren werden durchreine Zahlungsströme ersetzt
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Erfassung der Zahlungsströme
Vereinfachend wird auf eine taggenaue Abbildung der Zahlungszeitpunkte verzichtet:
Unterteilung des gesamten Investitionszeitraums in Jahre
Anschaffungsauszahlung unmittelbar vor Beginn des ersten Jahres
Anfall aller folgenden Zahlungen jeweils am Jahresende
Ein- und Auszahlungen werden zu Nettozahlungen saldiert
Liquidationserlös fließt der Unternehmung am Ende der letzten Periode zu
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Nettozahlungen werden über denKalkulationszins (i) vergleichbar gemacht
Kalkulationszins als Ergebnis des vollkommenen Kapital-marktes
Kalkulationszins als Ausdruck für geforderte Mindestver-zinsung
Fremdfinanzierung Ableitung aus Finanzierungskosten(Fremdkapitalzins)
Eigenfinanzierung Alternative Kapitalanlage
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Barwert und Endwert einzelner ZahlungenUm die Zahlungen entsprechend den Forderungen der dynamischen Wirtschaftlichkeitsverfahren vergleichbar zu machen, müssen diese auf einen einheitlichen Zeitpunkt bezogen werden:
Barwert / KapitalwertBezugszeitpunkt ist der Anfangdes Planungszeitraums(t = 0)
Abzinsung der Zahlungen
Maximierung des Gegen-wartswertes
Berechnung über finanzmathematische Beziehungen !
EndwertBezugszeitpunkt ist das Ende des Planungszeitraums(t = n)
Aufzinsung der Zahlung
Maximierung des Vermögens-endwertes
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Aufzinsungs- und Abzinsungsfaktor
AufzinsungsfaktorErmittlung des Endwerts Kn, den ein Geldbetrag K0 nach n Jahren bei einem Zinssatz von i erreicht
AbzinsungsfaktorErmittlung des Gegenwertes K0eines nach n Jahren fälligen Betrages Kn bei einem Zinssatz i
( )ni1KK 0n +•= ( )nn0 i11KK+
•=
KoKn
KoKn
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( )( )n
n0 i1i
1i1rK+•−+
•= R
RentenbarwertfaktorErmittlung des Gegenwertes K0einer Zahlungsreihe, bei der über n Jahre und bei einem Zinssatz i jeweils zum Jahresende ein im Zeitablauf gleichbleibender Betrag R anfällt
WiedergewinnungsfaktorTransformation eines heutigenGeldbetrags K0 in eine über n Jahre laufende Zahlungsreihe mit einer jährlichen konstanten Zahlung R bei einem Zinssatz i
Rentenbarwertfaktor und Wiedergewinnungsfaktor
( )( ) 1i1
i1iKr nn
0 −++•
•=R
Ko
R R R...
Ko
R R R...
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( )i
1i1rKn
n−+
•= R( ) 1i1iKr nn −+
•=R
Rentenendwertfaktor und TilgungsfaktorTilgungsfaktorUmwandlung einer zum Zeitpunkt n fälligen Zahlung Kn in eine über n Jahre laufende Zahlungsreihe mit dem konstanten Betrag R bei einem Zinssatz i
RentenendwertfaktorErmittlung des Endwertes Kneiner Zahlungsreihe, bei der für die Dauer von n Jahren und einem Zinssatz i jeweils am Jahresende der gleichlautende Betrag R anfällt
Kn
R R R... R
Kn
R R R... R
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Kapitalwertmethode als Grundmodelldynamischer WirtschaftlichkeitsrechungVoraussetzungen: Dauer und Zahlungen des Investitions-projektes sind bekannt
Ermittlung des aktuellen Wertes (Kapitalwert, Net PresentValue) einer Investition durch:
Abzinsung (Diskontierung) der jährlichen Einzahlungsüberschüsse/-unterdeckungen auf einen einheitlichen Bezugszeitpunkt
und
Subtraktion des ursprünglichen Kapitaleinsatzes
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Berechnung und Vorteilhaftigkeit des Kapitalwerts
Zweizahlungsfall Mehrzahlungsfall
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Interpretation des Kapitalwerts
Ein positiver Kapitalwert bedeutet, dass
die eingesetzten Mittel an den Investor zurückgeflossen sind,
die jeweils noch ausstehenden Beträge sich zum Kalkulationszins verzinsen und
ein Überschuss erwirtschaftet wurde.
Der Kapitalwert stellt somit den auf t0 bezogenen Vermö-genszuwachs einer Investition.
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Kapitalwert bei konstanten RückflüssenAusgangspunkt:
einmalige Anschaffungsauszahlung I0 in t = 0
konstante Rückflüsse R während der gesamten Investitionsdauer
Einsatz des Rentenbarwertfaktors
Damit ergibt sich für den Kapitalwert folgende Formel:
( )( )n
n
i1i1i1
+•−+
0C R+=( )( )n
n
i1i1i1
+•−+
0-I •
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Einflussgrößen auf den Kapitalwert
Höhe der Ein- und Auszahlungen
Zeitliche Verteilung der Einnahmeüberschüsse RtBsp.: I0 = 1000 ; i = 10 %
Höhe des Kalkulationszinsfußes i
R1 R2 R3 C0
Inv. A 700 500 300 274,6 = -1000 + 700 ⋅ 0,909 + 500 ⋅ 0,826 + 300 ⋅ 0,751
Inv. B 300 500 700 211,4 = -1000 + 300 ⋅ 0,909 + 500 ⋅ 0,826 + 700 ⋅ 0,751
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Einfluss des Kalkulationszinssatzesauf die Kapitalwertkurve
Kalkulationszins repräsentiert Mindestverzinsung
Kapitalwert C0
Kalkulationszins i
-10.000
-5.000
0
5.000
10.000
15.000
20.000
5% 10% 15% 25% 30%
7.198Kalkulationszins
Kapitalwert
Denn größere Anteile derRückflüsse werden für die
Verzinsung verwendet
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Beurteilung der Kapitalwertmethode
Strukturunterschiede erschweren Feststellung der Vorteilhaftigkeit:
Kapitaleinsatz
Laufzeit
Höhe/ Struktur der Rückflüsse
Folge hiervon:explizite Differenzinvestitionen
implizite Annahmen über den Aus-gleich der Zahlungsdifferenzen.
Vorzüge der Kapitalwertmethodezeitlich konkrete Erfassung der Zahlungen
keine Durchschnittsgrößen
Berücksichtigung von Zinses-zinseffekten
Schwächen der Kapitalwertmethodevollkommener Kapitalmarkt
Unsicherheit bei der Bestimmung der Zahlungsreihe
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Methode des Internen Zinsfußes
Interner Zins ist der Zins, bei dem der Kapitalwert gleich Null wird.In diesem Fall wurde der gesamte Überschuss in Zinszahlungen trans-formiert.
Interner Zinsfuß bezeichnet die Rendite einer Investition.
Vorteilhaftigkeitskriterium:
Interner Zins r Kalkulationszins i
Kapitalwert C0
Kalkulations-zinssatz i
InternerZinsfuß
r
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Interner Zinsfuß im Zweizahlungsfall
Vorgehensweise:
1). Kapitalwertformel gleich Null setzen:
2.) Umstellen und nach r auflösen
Anwendungsgebiete
Zerobonds (Nullkuponanleihen)
Grundstücke
Edelmetalle
Kunstwerke0C Rn+= ( )n
1r 1+
0-I • = 0
1IRr n
0
n −=
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Interner Zinsfuß im Mehrzahlungsfall
Näherungsverfahren
Kalkulationszinsfuß A wählen, bei dem der Kapitalwert > 0
Kalkulationszinsfuß B wählen, bei dem der Kapitalwert < 0
Interpolieren zwischen A und B bis Kapitalwert = 0
Mathematisch
Grafisch
CCiiCir
A0B0
ABA0A
−−
−=
• •
Exakter Wert des Internen Zinsfußes
Linear interpolierterInterner Zinsfuß
i
0C)104(
0C)29(−
A
B
C0
%)20(iA =%)30(iB =
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Berechnung des Internen Zinsfußes bei gleichmäßigen Rückflüssen
1). Kapitalwertformel gleich Null setzen:
2.) Umstellen und nach dem Rentenbarwertfaktor auflösen
3.) Rentenbarwerttabellebekannt sind
– Laufzeit n
– Rentenbarwert RBF
4.) Suche nach der „Stelle“ in der Tabelle, an der für die relevante Laufzeit der bekannte Rentenbar-wert aufgeführt ist
5.) eventuell Interpolation
Rt
I0RBFin =
0C R•= 0-I • = 0( )( )n
n
i1i1i1
+•−+
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Annuitätenmethode
Annuitätenmethode wandelt den Kapitalwert in gleich große jähr-liche Zahlungen um
Annuität = durchschnittlicher jährlicher Gewinn
Während Kapitalwertmethode die Vermögensmaximierung zum Ziel hat, ist das wesentliche Ziel der Annuitätenmethode das Denken in Periodenerfolgen.
Zeit
Umwandlung der ursprünglichenZahlungen in den KapitalwertEinzahlung
Auszahlung
Zeit
Umwandlung des Kapitalwertesin AnnuitätenEinzahlung
Auszahlung
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Berechnung von Annuitäten
Ausgangspunkt:Kapitalwert jährlich konstanter Zahlungen (A)
Umformen der Gleichung
mit bekannter Laufzeit n und bekanntem Kalkulationszins kann nun die Annuität berechnet werden
VorteilhaftigkeitskriteriumNach der Annuitätenmethode ist eine Investition dann vorteilhaft, wenn ihre Annuität positiv oder zumindest gleich Null ist
0CA = • ( )( )n
n
i1i1i1
+•−+
1
0C A=( )( )n
n
i1i1i1
+•−+
•
Wieder-gewinnungsfaktor
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Bewertung der Annuitätenmethode
Vorteilgrößere Anschaulichkeit im Vergleich zur Kapitalwertmethode
ProblemBeim Vergleich von Investitionsalternativen mit unterschiedlicher Laufzeit werden die Kapitalwerte der Investitionsalternativen auf unterschiedliche Zeiträume verteilt.
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Dynamische Amortisationsrechnung
Ermittlung des Zeitraums, zu dem die Anschaffungsauszahlung über die Einzahlungsüberschüsse wieder an den Investor zurückge-flossen sind.
Addition der Barwerte der laufen-den Rückflüsse, bis die aufaddier-ten Barwerte dem Kapitaleinsatz entsprechen
Vorteilhaftigkeitskriterium
einzelnes InvestitionsobjektInvestitionsobjekt ist vorteilhaft, wenn die Amortisationsdauer nicht länger ist als der vom In-vestor vorgegebene Maximal-zeitraum.
mehrere InvestitionsalternativenWähle das Investitionsobjekt mit der kürzesten Amortisationszeit.( )
( )∑= +•−=
n
1tttt0 i1
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Bewertung der dynamischen Investitionsrechnung
Vorteil:zeitlich differenzierte Erfassung der Zahlungsreihe
Nachteile:Unterstellung des vollkommenen Kapitalmarktes
Zurechnung der Zahlungsreihe zu einem Investitionsobjekt nicht ohne weiteres möglich
zeitliche und betragsmäßige Ungewissheit der Zahlungen
Probleme bei der Vergleichbarkeit der Investitionsalternativen bzgl. Kapitaleinsatz, Nutzungsdauer, Rückflusshöhe und -struktur
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Beispiel zum Internen Zinsfuß
t0 t1 t2 t3Kapitaleinsatz t0 -1.000Rückflüsse t1 + 700davon:Überschuß (27,6%) -276
Amortisation + 424
Kapitaleinsatz t1 -576Rückflüsse t2 + 500davon:Überschuß (27,6%) -159Amortisation + 341Kapitaleinsatz t -235Rückflüsse t3 + 300davon:Überschuß (27,6%) -65Amortisation + 235Kapitaleinsatz t3 0
27,6%
27,6%
27,6%
Lerneinheit 2:Abgrenzung zu den statischen VerfahrenDynamische Verfahren basieren auf ZahlungsströmenErfassung der ZahlungsströmeNettozahlungen werden über den�Kalkulationszins (i) vergleichbar gemachtBarwert und Endwert einzelner ZahlungenAufzinsungs- und AbzinsungsfaktorRentenbarwertfaktor und WiedergewinnungsfaktorRentenendwertfaktor und TilgungsfaktorKapitalwertmethode als Grundmodell�dynamischer WirtschaftlichkeitsrechungBerechnung und Vorteilhaftigkeit des KapitalwertsInterpretation des KapitalwertsKapitalwert bei konstanten RückflüssenEinflussgrößen auf den KapitalwertEinfluss des Kalkulationszinssatzes�auf die KapitalwertkurveBeurteilung der KapitalwertmethodeMethode des Internen ZinsfußesInterner Zinsfuß im ZweizahlungsfallInterner Zinsfuß im MehrzahlungsfallBerechnung des Internen Zinsfußes bei gleichmäßigen RückflüssenAnnuitätenmethodeBerechnung von AnnuitätenBewertung der AnnuitätenmethodeDynamische AmortisationsrechnungBewertung der dynamischen InvestitionsrechnungBeispiel zum Internen Zinsfuß