Grundlagen der Wirtschafts- und Finanzwissenschaften Kapitel 4: Staatliche und kommunale...

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Grundlagen der Wirtschafts- und Finanzwissenschaften Kapitel 4: Staatliche und kommunale Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung, Teil 1 Prof. Dr. Michael D. Mroß Prof. Dr. Michael D. Mroß Fachhochschule für öffentliche Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW Verwaltung NRW

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Grundlagen der Wirtschafts-und Finanzwissenschaften

 Kapitel 4:

Staatliche und kommunale Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung, Teil 1

  Prof. Dr. Michael D. MroßProf. Dr. Michael D. Mroß

Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRWFachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW

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Zur Bedeutung von Wirtschaftswachstum

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Übung zur Einführung:

Regelmäßig wird in Presse / Nachrichten über das Wachstum bzw. das Nicht-Wachstum unserer Volkswirtschaft berichtet.

a) Was ist überhaupt „Wirtschaftswachstum“?

b) Wie wird dieses Wachstum gemessen?

c) Warum ist es (scheinbar?) so wichtig?

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Wachstum und Produktionspotential

• Die Zunahme des gesamtwirtschaftlichen Produktionspotentials kann als wirtschaftliches Wachstum bezeichnet werden (vgl. Baßeler/et al. 2002, 790)

• Begrenzt wird das Produktionspotential durch Bestand an den volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren – siehe auch Thema „Transformationskurve“.

- Diese sind teils (nicht) beeinflussbar

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Wachstum in Volkswirtschaften

• Zur Wachstumslegitimation

a) Erhöhung des wirtschaftlichen Wohlstandes des Menschen i.S.v. privatem und öffentlichem Konsum

b) Sicherung/Steigerung des Arbeitsplatzangebotes

c) Erleichterung der Umverteilung von Einkommen und Vermögen

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Wachstum und Wohlstand

Eine höhere Produktion von Gütern und Dienstleistungen ermöglichst es den Menschen mehr und/oder besser ihre materiellen Bedürfnisse zu befriedigen

In diesem Sinne erhöht Wachstum den Lebensstandard.

Beachte: Unter c.p. fallende Grenzrate des Wohlstandszuwachses bei Produktions-ausweitung

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Zur Übung:

Was spricht dafür/dagegen den Status quo („Null-Wachstum) halten zu wollen?

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Wachstum und Arbeit (-slosigkeit)

Unter c.p. bringt eine wachsende Wirtschaft eine Mehrnachfrage nach Arbeitskräften mit sich.- Wachsende Volkswirtschaften reduzieren unter c.p. Arbeitslosigkeit - In der Regel sind/bleiben die Bedingungen aber nicht konstant, so dass „c.p.“ nicht (lange) gilt, insbes. Anstieg der Arbeitsproduktivität führt zu Wachstum.

Arbeitslosigkeit wird nur reduziert, wenn die Arbeitsproduktivität langsamer steigt als die Wachstumsrate des Inlandproduktes.

- Können Sie erklären weshalb?

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Wachstum und Verteilung

• Die Umverteilung von Zuwächsen wird i.d.R. einfacher umzusetzen sein, als die Umverteilung einer Konstanten.

• Beachte: I.d.R. sind es aber gerade Ungleichheiten, die den Leistungsanreiz darstellen, zur erhöhter Leistung führen und damit überhaupt erst Wachstum ermöglichen!

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Grundlagen der staatlichen und kommunalen Wirtschafts- und

Beschäftigungsförderung

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Übung zur Einführung:

• Welchem Zweck dient Ihrer Ansicht nach- kommunale Wirtschaftsförderung- staatliche/nationale Wirtschaftsförderung

• Ökonomik macht nur Sinn, wenn es darum „Knappheit“ geht zu überwinden.- Welcher Arten von Knappheit soll durch Wirtschafts- u. Beschäftigungsförderung Ihrer Ansicht nach überwunden werden?Denken Sie aus der Perspektive a) der Kommune b) eines Unternehmen c) der Bevölkerung

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Verständnis der Wirtschaftsförderung nach KGSt 1990

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Wirtschaftsförderung als eine unternehmerische

und kommunale Aufgabe,1.

(KGSt 1990)

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Zur Übung:

• „Humankapital“ wird neuerlich immer häufiger als entscheidender Faktor für die Entwicklung und das Wachstum einer Volkswirtschaft genannt.

• Erklären Sie mit eigenen Worten:

a) Was ist Humankapital konkret?

b) Wie kann dieses Kapital gebildet werden?

c) Kann Humankapital verloren gehen? Ja/Nein-Begründung.

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Konkurrenzsituationen der Wachstumsdeterminanten

• Standorte (Boden) sind einerseits absolut knapp: Konkurrenz der alternativen Verwendung (z.B. Einkaufszone oder Stadtpark)

• Verschiedene Standorte ggf. Städte konkurrieren andererseits um Unternehmen, Humankapital, Familien etc.

• Kapital und Humankapital stehen aufgrund von i.d.R. langfristiger Bindungsentscheidungen vor Alternativentscheidungen

• Standorte bzw. Regionen konkurrieren um Humankapital

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Verfügbarkeit vonKapital

Humankapital

Standortwett-bewerb

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Zur Übung:

Boden, Kapital sowie die Quantität und die Qualität an Arbeitskräften (Humankapital) stellen die wesentlichen Bestimmungsgrößen des Wirtschaftswachstum dar.

Erklären Sie aus der Sichtweise eines Unternehmens die Bedeutung und gegenseitige Abhängigkeit dieser Faktoren.

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• Wirtschaftsförderung ist eine kommunale Aufgabe der Daseinsvorsorge für die örtliche Gemeinschaft (Gemeinden und Gemeindeverbände), vgl. hierzu auch Art 28 Abs. 2 GG

Wirtschaftsförderung als eine unternehmerische und kommunale Aufgabe, 2.

(KGSt 1990)

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Ziele der kommunalen Wirtschaftsförderung, 1. nach KGSt 1990

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Ziele der kommunalen Wirtschaftsförderung, 2. nach KGSt 1990

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Zur Übung: „Was könnte eine Kommune tun?“ Seien Sie kreativ!

In Gruppenarbeit, Bearbeitungszeit 30 Min.

o Sicherung u. Entwicklung vorhandener Betriebe

o Flächenvorsorge u. Standortplanung

o Innovations- u. Technikförderung

o Förderung von Qualifizierung

• Förderung der Ansiedlung neuer Betriebe

• Standortmarketing u. Imagepflege

• Unterstützung der Wirtschaftsinteressen durch die Verwaltung

• Verbesserung der allg. Lebensqualität

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Wirtschaftswachstum

Standort

Kapital

Humankapital

W i r t s c h a f t s f ö r d e r u n g

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Zur Übung:

Erklären Sie bitte, inwieweit die Höhe des vorhandenen Humankapitals einer Region deren Attraktivität als Standort für eine Unternehmensansiedlung beeinflusst.