Grundzüge des Rechnungswesens Auszahlung – Ausgabe – Aufwand – Kosten …oder: Aus dem Leben...

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Grundzüge des Rechnungswesens Auszahlung – Ausgabe – Aufwand – Kosten …oder: Aus dem Leben des russischen Bierbrauers Ivan Teil 2 1

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Grundzüge des Rechnungswesens

Auszahlung – Ausgabe – Aufwand – Kosten

…oder:Aus dem Leben des russischen Bierbrauers Ivan

Teil 2

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Nachdem ich dir nun die positiven Strömungsgrößen erklärt habe, möchte ich

dir jetzt etwas über negative Strömungsgrößen erzählen.

Negative Strömungsgrößen sind Auszahlung, Ausgabe, Aufwand und Kosten.

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Auszahlung

Auszahlungen sind periodenbezogeneZahlungsmittelabgänge von außen.Sie verringern den Bestand an Kasse oder jederzeit verfügbaren Bankguthaben.

Kasse Bank

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Ausgabe

Ausgaben vermindern das Nettogeldvermögen in einer Periode.Das Nettogeldvermögen besteht aus dem Zahlungsmittelbestand und den Forderungen abzüglich der Verbindlichkeiten.

Kasse Bank Forderungen Verbindlich-keiten

Nettogeld-vermögen

Nettogeld-vermögen

Nettogeld-vermögen

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Aufwand

Der Aufwand stellt den Wert aller verbrauchten Güter einer Periode dar. Durch ihn wird das Eigenkapital verringert.

EigenkapitalEigenkapital

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Kosten

Die Kosten entsprechen dem Wert aller in Rahmen der betriebstypischen Tätigkeit verbrauchten Gütern oder Dienstleistungen einer Periode.

Glücksspiel mag zwar evtl. in Russland erlaubt sein, aber betriebstypisch ist es nicht…

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Abgrenzung Auszahlung und Ausgabe

Auszahlung1

Auszahlung,keine Ausgabe

2Auszahlung =

Ausgabe

3Ausgabe,

keine Auszahlung

Ausgabe

2Ausgabe = Auszahlung

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1Ivan gewährt seinem Mitarbeiter Wladimir, dem es momentan finanziell nicht so gut geht, einen

Kredit in Höhe von 500 €.

2Ivan kauft für die Starkbierproduktion noch einen zusätzlichen Lagertank per

Banküberweisung.

3Da der Lagertank teurer ist, als erwartet, kauft Ivan ihn auf Ziel, d.h. dass er das Geld erst

später bezahlt und bis dahin ggü. dem Verkäufer Verbindlichkeiten hat.

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Abgrenzung Ausgabe und Aufwand

Ausgabe1

Ausgabe, kein Aufwand

2Ausgabe =

Aufwand

3Aufwand,

keine Ausgabe

Aufwand

2Aufwand =

Ausgabe

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1Ivan kauft auf Vorrat eine große Menge an Getreide für die Bierproduktion. Das Getreide muss

vor der Verarbeitung erst einmal getrocknet werden und wird deshalb auf Lager genommen.

2Ivan überweist seinem Mitarbeiter Wladimir seinen Lohn für den Monat Dezember 2007.

3Ivan schreibt seine Filteranlage, die er im Jahre 2005 erworben hat, mit 1000 € ab.

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Abgrenzung Aufwand und KostenAufwand

1Neutraler Aufwand

2Zweckaufwand

3Zusatzkosten

Kosten

2Grundkosten

Die meisten Aufwendungen stehen in einem unmittelbaren Zusammenhang zum Betriebszweck (Zweckaufwendungen). Die Zweckaufwendungen sind auch zugleich Kosten (Grundkosten).

Aufwendungen, die nicht gleichzeitig Kosten sind, nennt man neutrale Aufwendungen.Hier unterscheidet man zwischen:

•Betriebsfremder Aufwand stehen in keiner Beziehung zu dem eigentlichen Betriebszweck

•Außerordentlicher Aufwand betriebszweckbezogene Aufwendungen, die jedoch in unregelmäßiger bzw. in außergewöhnlicher Höhe anfallen

•Periodenfremder Aufwand Ergebnis der betriebszweckbezogenen Tätigkeit, allerdings nicht in einer gegenwärtigen Rechnungsperiode verursacht

Kosten, die keine Aufwendungen sind, bezeichnet man als Zusatzkosten. Sie ergeben sich, wenn Kosten und Aufwendungen unterschiedlich hoch bewertet werden. Der Differenzbetrag entspricht den Zusatzkosten.

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Beispiele:

Neutraler Aufwand

Betriebsfremder Aufwand: Ivans Aktien stehen nicht gut und er muss herbe Verluste einstecken. Insgesamt verliert er 1.500 €.

Periodenfremder Aufwand: Ivan findet in seinem Büro noch eine alte Reisekostenabrechnung aus dem Vorjahr, die noch nicht bezahlt wurde. Das holt er jetzt sofort nach.

Außerordentlicher Aufwand: Das Sturmtief „Kyrill“ hat auch Ivan nicht verschont. An seiner Brauerei ist ein Schaden von mehr als 25.000 € entstanden.

Zweckaufwendungen/Grundkosten

Am Monatsende bekommen die Mitarbeiter von Ivan ihr Gehalt bar auf die Hand.

Zusatzkosten

Ivan erhält für den Einsatz seines Eigenkapitals ein Entgelt, die so genannten Eigenkapitalzinsen. Schließlich hätte er sein Geld auch bei der Bank gewinnbringend anlegen können.

Aufwand1

Neutr. Aufwand2

Zweckaufwand

2Grundkosten

3Zusatzkosten

Kosten

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Auszahlung

Ausgabe

2Auszahlung

= Ausgabe

3Ausgabe,

keine Auszahlung

Beispiele:7. a) Spende an die Deutsche

Kriegsgräberfürsorgeb) Zahlung von Reisekosten aus dem Vorjahrc) Sturmschaden

8. Personalkosten9. Kosten werden höher

bewertet als die Aufwendungen, z.B. kalkulatorische Wagnisse

Beispiele:1. Kredittilgung durch Überweisung2. Barkauf eines Computers3. Computerkauf auf Ziel

Übersicht: Auszahlung – Ausgabe – Aufwand – Kosten

1Auszahlung,

keine Ausgabe

4Ausgabe, kein

Aufwand

5Ausgabe

= Aufwand

6Aufwand,

keine Ausgabe

Aufwand7

Neutraler Aufwanda) Betriebsfremder Aufwandb) Periodenfremder Aufwandc) Außerordentlicher Aufwand

8Zweckaufwand /

Grundkosten

9Zusatzkosten

Kosten

Beispiele:4. Kauf von Anlagevermögen (Fahrzeuge,

etc.)5. Kauf von Waren, die sofort verbraucht

werden6. Verbrauch von eingelagerten

Rohstoffen

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