GSZ 242 243 02-03 - Friedrich Verlag · Fotos: Olaf-Axel Burow (links), Bert Butzke (rechts)...

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GUTE SCHULE IM FOKUS OLAFAXEL BUROW 4 Positive Pädagogik Glück in der Schule IRIS LEITZ | WERNER JÜNGER 8 Nähe und Distanz in Erziehung und Unterricht Auf der Suche nach einer ausgewogenen Balance OTTO SEYDEL 14 „… und sie bewegen sich, weil die Zeit sich bewegt.“ Anmerkungen zum Wandel der Lehrerrolle ZUM WEITERLESEN 18 kurz angelesen 19 Mein besonderer Tipp von BIRGIT JESCHONNECK BILDUNGSPOLITISCHES 20 Die deutsche Schule im Umbruch!? von PETER HEYER 22 Standpunkt: Netzwerk „In einer Schule gemeinsam lernen“ 14 8 4

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GUTE SCHULE

IM FOKUS

OLAFAXEL BUROW

4 Positive PädagogikGlück in der Schule

IRIS LEITZ | WERNER JÜNGER

8 Nähe und Distanz in Erziehung und Unterricht Auf der Suche nach einer ausgewogenen Balance

OTTO SEYDEL

14 „… und sie bewegen sich, weil die Zeit sich bewegt.“

Anmerkungen zum Wandel der Lehrerrolle

ZUM WEITERLESEN

18 kurz angelesen

19 Mein besonderer Tippvon BIRGIT JESCHONNECK

BILDUNGSPOLITISCHES

20 Die deutsche Schule im Umbruch!?von PETER HEYER

22 Standpunkt: Netzwerk „In einer Schule gemeinsam lernen“

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ELISABETH PRIESKÜMMEL

44 Deutsch für den Schulstart Ein Sprachförderprogramm einführen

BARBARA VOET CORNELLI | BARBARA GEIST

ANJA KERSTEN | PETRA SCHULZ

46 „… weil die kennen die Kinder ja schon länger.“ Miteinander kooperieren

DOROTEE METZ | LINDA P. FRÖHLICH | FRANZ PETERMANN

49 Phonologische Bewusstheit fördernMit dem Programm „Lobo vom Globo“

NICOLE HOFMANN | GUNDE KURTZ

53 Mit „großen“ Aufgaben motivierenSprache fördern mit dem Universalwörterbuch

MAGAZIN

55 Zum WeiterlesenHeftvorschau, Impressum

Die GRUNDSCHULZEITSCHRIFT 242.243 | 2011

24 Auftakt

DIEMUT KUCHARZ | KATJA MACKOWIAK

26 Sprachförderung als Aufgabe der GrundschuleBedeutung der Sprache im Bildungsprozess

von Kindern

CORDULA LÖFFLER | KATJA MACKOWIAK

28 Wie erwerben Kinder die deutsche Sprache?Was Lehrer(innen) wissen sollten

DIEMUT KUCHARZ

32 Sprachförderung im Unterrichtsalltag Lernumgebungen sprachanregend gestalten

MARGARETE DIECK

36 Über Kunst sprechenGemeinsam Bilder betrachten

BEATE VOMHOF

38 Elternhaus und Schule kooperierenViele Wege – ein Ziel

DIEMUT KUCHARZ | KATJA MACKOWIAK

42 Sprachförderung in Kindergarten und Grundschule

Das Modell der Stadt Fellbach

GUTER UNTERRICHT Sprachförderung

Sprachförderung in der GrundschuleKarteihandreichung für Lehrerinnen und Lehrer

Sprache fördern beim Spracherwerb in Vorlesegesprächen während Kunst-

betrachtungen mithilfe von Modellierungs-

techniken

16 DIN A4-Karteikarten, vierfarbig und drei Over-head-Folien mit Kunstbildern

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Gelenkstellen im Gesprächsverlauf Mögliche Lehrerimpulse

Einleitung zur Bildbetrachtung(vor der Bildpräsentation)

�Wir�schauen�uns�jetzt�zusammen�ein�Bild�an.� �Wir�schauen�uns�zusammen�ein�Bild�an,�

auf�dem�es�viel�zu�entdecken�gibt.� �Wir�schauen�uns�zusammen�ein�Bild�an,�bei�dem�

man�vielleicht�nicht�sofort�etwas�erkennen�kann.

Erläuterung zur ersten individuellen Betrachtung(vor der Bildpräsentation)

�Seht�es�euch�erst�einmal�in�Ruhe�an,�dann�spre-chen�wir�darüber,�was�ihr�alles�gesehen�habt.

�Bevor�wir�über�das�Bild�sprechen,�nehmen�wir�uns�Zeit,�um�es�in�Ruhe�anzuschauen.

�Was�seht�ihr�alles�auf�dem�Bild?

Übergang zur offenen Sammelphase �Was�habt�ihr�denn�alles�auf�dem�Bild�entdeckt? �Ihr�habt�bestimmt�ganz�viel�entdeckt�…

Kleine Impulse in der Phase des ersten Sammelns, um�zur�Mitteilung�weiterer�und�alternativer�Beobachtungen�und�Sichtweisen�zu�ermuntern.

�Ja�–�was�noch?� �Noch�mehr?� �Noch�anderes? Ja,�das�kann�sein�–�was�kann�noch�sein?

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1Gesprächsführungin der Bildbetrachtung

Das�gemeinsame�Betrachten�von�Bildern�eignet�sich�

gut�zur�Sprachförderung,�weil�das,�worüber�gespro-

chen�wird,� für�alle�„vor�Augen“� ist.�Das�erleichtert�

Sprechern� und� Zuhörern� die� Konzentration,� das�

�Verstehen�von�Gesagtem�und�das�Erlernen�neuer�

Wörter�(s.�Beitrag�Dieck�im�Heft,�S.�36 f.).�

Auf� Karte 1� werden� Gelenkstellen� gezeigt,� die�

Gesprächsverläufe� mit� Kindern� strukturieren� und��

ihren�Wahrnehmungsprozess�an�stoßen�können.�Auf�

den�Karten 2 – 5 werden�zu�vier�verschiedenen�Kunst-

werken�Impulse�und�Anregungen�zu�Gesprächsfüh-

rungen�und�-verläufen�vorgestellt,�die�in�den�Klas-

sen�1�–�4�eingesetzt�werden�können.�Die�Kunstwerke�

sind�diesem�Material�als�Farbfolien�beigelegt�und�

können�über�den�OHP�direkt�im�Unterricht�verwen-

det�werden.

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Struktur einer Vorlese-Aktion

Dialogisches Vorlesen sollte immer im gleich bleiben­

den äußeren Rahmen stattfinden, um die Lese­

Atmosphäre und die Lese­Gewohnheit zu betonen.

Ein Vorlesegespräch könnte so ablaufen:

Diese Karteikarten zeigen Beispiele zum Ablauf

und nähere Erläuterungen zur Sprachförderung mit

Vorlesegesprächen.

1

1. Ritualisierter Einstieg in die Vorleseaktion

2. Emotionaler Einstieg in das Thema des Buches oder Textes

3. Gespräch beim Vorlesen: zuerst geschlossene, dann zunehmend offene Fragen

4. Anschlusskommunikation zum Buch mit Verknüpfungen zur Lebenswelt der Kinder

5. Handlungs­ oder produktionsorientierte Schülertätigkeit zum vorgelesenen Text bzw. zur Thematik

6. Abschluss­ bzw. Anschlussrituale

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Stimulierungstechniken

Stimulierungstechniken werden eingesetzt, um Kin-

der zum Sprechen anzuregen (s. Beitrag Kucharz

im Heft, S. 32 ff.). Es eignen sich dafür zum Beispiel

W-Fragen oder auch offene Impulse:

W-Fragen

Offene Impulse

Lehrerin: „Beschreibe, was du siehst.“

Lehrerin: „Erzähle, was du gemacht hast.“

Lehrerin: „Hast du eine Idee …?“

Was könnte sie

noch sagen?

Welche Möglichkeiten

hat sie?

Was würdest du

tun?

Wie ist es beim Zahnarzt?

Was hast du am

Wochenende gemacht?

Was hast du beim

Fußballspielen erlebt?

Wie fühlt sich das Kind?

Was siehst du?

Wohin kann der Hund

rennen?Wie

würdest du handeln?

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Spracherwerb

Der Laut- und Grammatikerwerb ist in der Regel bis

zum 5. Lebensjahr weitestgehend abgeschlossen

(s. Beitrag Löffler/Mackowiak im Heft S. 28 ff.). Doch

einige Kinder zeigen bei der Einschulung noch Auf-

fälligkeiten in der gesprochenen Sprache. Dies gilt

insbesondere, aber nicht nur, für Kinder mit Migra-

tonshintergrund. Für Lehrkräfte ist es nicht nur wich-

tig zu wissen, dass ein Kind Auffälligkeiten zeigt,

sondern auch, welche es sind, damit dies bei der

Sprachförderung im Unterrichtsalltag berücksich-

tigt werden kann. Zudem können Auffälligkeiten

den Schriftspracherwerb erschweren.

Die vorgestellten Beobachtungsbögen wurden für

das Werk Oskar erarbeitet und sind im Lehrerband

(Löffler/Mackowiak 2010 a) enthalten. Als Grund lage

für die Beobachtung der lautlichen und gramma-

tischen Fähigkeiten sowie des Wortschatzes sollte

ein freier Sprechanlass dienen. Geeignet ist ein vom

Kind gewähltes Wimmelbild (s. Rückseite) des Oskar-

Wimmelbilderbuches (ebd. 2010 b), zu dem frei er-

zählt werden darf. Für Kinder, die mit dem Angebot

des gesamten Wimmelbildes überfordert sind, bie-

ten die Bildausschnitte am rechten Rand erste Erzähl-

anlässe. Während des dialogischen Erzählens kön-

nen die Äußerungen des Kindes zur Entlastung der

Lehrkraft mit einem Aufnahmegerät aufgezeichnet

und später in die Bögen eingetragen werden.

LiteraturFüssenich, Iris: Semantik. In: Baumgartner, Stephan/Füssenich, Iris

(Hrsg.): Sprachtherapie mit Kindern. Stuttgart: utb 2002, 5. Auflage, S. 63 – 104.

Löffler, Cordula: Grammatische Strukturen erwerben und anwenden. In: Knapp, Werner/Löffler, Cordula/Osburg, Claudia/Singer, Kristina: Sprechen, schreiben und verstehen. Sprachförderung in der Primarstufe. Stuttgart: Klett-Kallmeyer 2011, S. 93 – 129.

Löffler, Cordula/Mackowiak, Katja (Hrsg.): Oskar Fibel. Lehrerband mit CD-ROm. Stuttgart: Klett 2010a.

Löffler, Cordula/Mackowiak, Katja: Oskar Fibel. Wimmelbilderbuch: Elementarbildung. Stuttgart: Klett 2010b.

Motsch, Hans-Joachim: Kontextoptimierung. Evidenzbasierte Intervention bei grammatischen Störungen in Therapie und Unterricht. München: Reinhardt 2010, 3. völlig überarbeitete und erweiterte Auflage.

Osburg, Claudia: Semantik: Wörter und ihre Bedeutungen verstehen und gebrauchen. In: Knapp, Werner/Löffler, Cordula/Osburg, Claudia/

Singer, Kristina: Sprechen, schreiben und verstehen. Sprachförde-rung in der Primarstufe. Stuttgart: Klett-Kallmeyer 2011, S. 48 – 92.

Singer, Kristina: Aussprache: Laute sprechen und gebrauchen. In: Knapp, Werner/Löffler, Cordula/Osburg, Claudia/Singer, Kristina: Sprechen, schreiben und verstehen. Sprachförderung in der Primarstufe. Stuttgart: Klett-Kallmeyer 2011, S. 130 – 179.

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Sprachförderung mit Bildbetrachtungen

Im Kunstunterricht kann bei der Betrachtung von Kunstwerken auch sprachfördernd gearbeitet werden. Auf fünf Karteikarten werden Tipps zur Gesprächsführung und drei Bildbetrachtungsmöglichkeiten für den Unterricht vorgestellt.

Sprachförderung durch Modellierung und Stimulierung

Sprachförderung beginnt im Alltag: Diese Karten enthalten Anregungen, wie im Unterrichts alltag durch den Einsatz gezielter Techniken Sprache gefördert werden kann.

GEMEINSAM SCHULE MACHEN

DieGRUNDSCHULZEITSCHRIFT

Sprachförderung mit Vorlesegesprächen

Eine Vorleseaktion zum Schwerpunkt Sprachförderung: Diese Karteikarten enthalten Ideen und Impulse für das dialogische Vorlesen von Büchern und die gezielte Sprachförderung durch Gespräche dazu.

Sprachförderung in der GrundschuleKarteihandreichung für Lehrerinnen und Lehrer

Spracherwerb beobachten

Diese Karteikarten enthalten Diagnosebögen, mit deren Hilfe der Sprachstand eines Kindes unkompliziert diagnostiziert werden kann, damit Sprachförderung gezielt in den erforderlichen Bereichen erfolgen kann.

Der Thementeil „Sprachförderung“ wurde moderiert

von DIEMUT KUCHARZ und KATJA MACKOWIAK.

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Paul Klee: Insula dulcamara

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Arcimboldo: Der Gemüsegärtner

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Joan Miró: Holländisches Interieur II

Lernsituation 1 Lernsituation 2

Jan Steen: Die Katzentanzstunde

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