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„Guck Hans, ´s dampft!Betrachtungen zum Brennpunkt Gothaer Haupt- bahnhof im Rahmen des Schülerwettbewerbs „Be smart Don’t start 2017/18“ KGS Herzog Ernst Gotha, Klasse 10d April 2018

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„Guck Hans, ´s dampft!“ Betrachtungen zum Brennpunkt Gothaer Haupt-

bahnhof im Rahmen des Schülerwettbewerbs „Be

smart – Don’t start 2017/18“

KGS Herzog Ernst Gotha, Klasse 10d

April 2018

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Abbildungsnachweis der Elemente der Fotomontage des Titelblattes

https://c.tribune.com.pk/2011/06/Smooking-DESIGN-JAMAL-KHURSHID.jpg;

2018-03-22

https://n6-img-fp.akamaized.net/fotos-kostenlos/brennende-zigarette-auf-weissem-

hintergrund_1232-877.jpg?size=338&ext=jpg; 2018-03-22

http://www.egogreen-liquids.de/blog/wp-content/uploads/2014/10/Stop-Smoking-

Grafik-Kopie.jpg; 2018-03-22

http://margot-daslebenistbunt.blogspot.de/2015/10/die-erste-zigarette.html; 2018-03-

22

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INHALSTSVERZEICHNIS

1. Was dampft denn da? Eine Projektbeschreibung 1

2. Gucken Sie Herr Herting, hier dampft’s! Anfrage an die TVT Tabak-

warenvertriebsgesellschaft Thüringen 8

3. Gucken Sie Herr Oberbürgermeister, da dampft’s! Kontaktaufnahme

mit dem Gothaer Stadtmarketing 11

4. Gucken Sie Frau Gebhard, ´s dampft! Nachhaken bei Bahn und

Bundespolizei 13

5. Gucken Sie Herr Laukens, `s qualmt! Besitzeranfrage 16

6. Guckt Leute – da qualmt’s, stinkt‘s und sieht gar gräulich aus!

Eine Fotogalerie mit expressiven Bahnhofsimpressionen 18

7. Fazit 48

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1. WAS DAMPFT DENN DA? EINE PROJEKTBESCHREIBUNG

„Guck Hans, ‘s dampft“. Diese Worte rief nach zeitgenössischer Überlieferung eine

Gothaerin begeistert ihrem Ehemann zu, als am 2. Mai 1847 der erste Zug in den

Gothaer Hauptbahnhof einfuhr.1 „Der Bahnhof Gotha […] ist der wichtigste Bahn-

hof der fünftgrößten Stadt Thüringens, Gotha. Mit circa 4000 Reisenden am Tag

befindet er sich in der Bahnhofskategorie 3, an ihm hält sowohl der Nah-, als auch

der Fernverkehr der Deutschen Bahn. […] Im Zweiten Weltkrieg wurde der West-

flügel, der Mittelteil und das Bahnhofsrestaurant jedoch stark beschädigt, während

Ostflügel und Eingangsbereich erhalten blieben und bis heute den Bahnhof Gotha

bilden, der inzwischen an einen Investor verkauft wurde, der das Bahnhofsgebäude

aber sich selbst überlässt. Zur Zeit ist besonders die Bahnhofshalle stark renovie-

rungsbedürftig, während der Bahnhofsvorplatz 2007 neu gestaltet wurde.“2 Zu dieser

Gestaltung gehört ein neues Terminal für die Thüringer Waldbahn mit dem aus dem

ursprünglichen Bahnhofsgebäude „outgesourcten“ Servicepoint der Deutschen Bahn.

Die Anlage kann man auf dem nachfolgenden Bild erkennen.

1 Stasjulevics, Heiko: Guck Hans, ‘s dampft. Gotha: Druckerei Kirchner e. K., 2004, S. 4

2 https://de.wikivoyage.org/wiki/Gotha_Bahnhof; 2017-03-28

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Die Dachleiste des Gebäudes ziert ein Goethespruch, der die Reisenden – Gäste wie

Gothaer – herzlich willkommen heißen bzw. verabschieden soll: „Denn man reist

doch wahrlich nicht, um auf jeder Station einerlei zu sehen und zu hören. J. W. v.

Goethe 1792“. Zu sehen bekommt man mit dem Gothaer Hauptbahnhof tatsächlich

etwas ganz Besonderes: Statt eines himmlischen Aushängeschilds bietet sich ein

Blick in den Abgrund. Nicht Pech und Schwefel, wie in der Hölle üblich, sondern

Teer und Nikotin, Müll und Dreck prägen das Bild. Der Bahnhof erscheint als rechts-

freier Raum, der Besucher verschreckt und nicht lockt. Die Tante eines Mitschülers

aus Sondershausen berichtete von der Erstbegegnung einer nicht aus Thüringen

stammenden Freundin mit der „Residenzstadt“. Diese hatte zwei Ausbildungsplätze

an Fachhochschulen angeboten bekommen – einen in Gotha, einen in Halle. Sie

wollte sich vor einer Entscheidung ein Bild vor Ort machen und fuhr zuerst mit der

Bahn nach Gotha. Die junge Frau stieg aus dem Zug, betrat die Unterführung und

dann das Bahnhofsgebäude. Rauchschwaden schlugen ihr entgegen. Kippen lagen

herum, alles war schmutzig und keimig. Noch im Bahnhofsgebäude machte sie auf

dem Absatz kehrt und trat die Rückreise an. Ausbildungsort wurde Halle.

Diese Geschichte bot den Anlass für uns, den Bahnhof im Rahmen des Nichtrau-

cherwettbewerbs „Be smart – Don’t start 2017/18“ genauer unter die Lupe zu neh-

men. Weitere Anregungen bildeten zwei Zeitungsartikel in der Lokalpresse. In den

einen war über die Gefährlichkeit von weggeworfenen Zigarettenkippen für die

Umwelt berichtet worden. In dem anderen wurde der Einsatz Gothaer Bürger zur

Verbesserung des Bahnhofsumfeldes dargestellt. Sie planierten den von Kratern

übersäten Parkplatz neben dem Bahnhofsgebäude. Unsere Vorstellung war, Müll zu

sammeln, insbesondere die Kippen zu entsorgen. Um die Aktion vorzubereiten und

zu planen, besuchten wir unseren Hauptbahnhof. Das erste Ergebnis der Exkursion

war, dass wir unseren Plan umgehend fallen ließen – die Umsetzung wäre nach dem

sich bietenden Bild schlichtweg zu eklig gewesen. Doch vor Ort erschlossen sich,

korrelierend mit dem Goethezitat, viele weitere Ideen, sich im Sinne des Wettbe-

werbsthemas mit dem Bahnhof zu beschäftigen. Also hieß es, das Gelände mit offe-

nen Augen und Ohren zu begehen.

Zunächst nahmen wir den auf dem nachfolgenden Bild zu sehenden Bahnhofsvor-

platz unter die Lupe.

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Erweitert man die Sicht auf dem Foto wie auf dem nächsten Bild,

so fällt einem sofort der erste Themenbezug ins Auge bzw. sticht in die Nase:

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„Guckt Leute, s‘ dampft!“ In diesem Falle geschieht dies ausnahmsweise an einem

dafür vorgesehenen Platz. Das ändert sich jedoch, wenn man in das Bahnhofsgebäu-

de geht. Dabei ist der Bahnhof eigentlich rauchfrei, wie man beim Betreten der An-

lage von der Rückseite her, also von der Südstraße aus, lesen kann:

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Erweitert man hier wiederum die Bildperspektive, fällt einem ein vermeintlicher

Scherz der Bahn ins Auge. Man beachte das kleine gelbe Schild links unter dem DB-

Logo. Ernst gemeint kann dies eigentlich nicht sein. Das Foto wurde von uns jeden-

falls lange vor dem 1. April aufgenommen.

Offensichtlich befindet sich hier nicht eine Raucherinsel, wie vermutlich gemeint,

sondern beginnt hier der Raucherbereich. So sehen das zumindest zahlreiche Zeitge-

nossen, die für andere Fahrgäste durch Vernebelung der Unterführung das Betreten

des Geländes spannender machen. Ein entsprechender analoger Hinweis, dass der

Bahnhof rauchfrei ist, fehlt übrigens am Haupteingang. Dies als Gründe für das Rau-

chen im Bahnhof oder auf den Bahnsteigen anzuführen, ist aber haltlos, da inzwi-

schen allgemein bekannt sein sollte, dass Bahnhöfe bis auf die vorgesehenen Rau-

cherinseln rauchfrei sind.

Die Möglichkeit, Zigaretten zu erwerben, gibt es gleich dreifach auf dem Gothaer

Bahnhof. Im Gebäude findet man einen völlig verdreckten Automaten und einen

Kiosk. Dazu kommt ein Automat an der Bahnhofswand am Bahnsteig 1. Spuren des

Nikotingenusses findet man eigentlich auf fast jedem Quadratmeter des Bahnhofs.

Überall liegen Kippen. Hinzu kommen die Rauchschwaden, die durch die Luft zie-

hen. Wie viele Leute rauchen, hängt davon ab, welche Züge von den Fahrgästen be-

nutzt werden. Besonders viel wird durch einen Teil dieser im Berufsverkehr ge-

raucht, wenn Nahverkehrszüge ein- und ausfahren. Dazu kommen Jugendliche, die

den Bahnhof als Aufenthaltsort nutzen, und abends auch einige Obdachlose.

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Auf den Bahnsteigen und im Gleisbett lie-

gen zahlreiche Kippen. Der sauberste Platz

auf den Bahnsteigen 2 und 3 ist erstaunli-

cherweise die dort eingerichtete Raucher-

insel, die man auf dem nebenstehenden

Foto sieht. Was sich im ersten Moment

befremdlich anhört, lässt sich ganz einfach

erklären. Diese wird von den meisten Rau-

chern gar nicht genutzt. Viele halten sich

nicht an die Regeln und werfen dann die

Kippen einfach dort weg, wo sie gerade

stehen. Daher beschlossen wir, einige Rau-

cher zu ihrem Verhalten zu befragen. Die

Antworten zweier junger Männer zwischen ca. zwischen 18 und Anfang 20, die auf

dem Bahnsteig rauchten, können stellvertretend für die anderen Interviewten gesehen

werden. Zunächst meinte der eine, er wüsste gar nicht, dass man hier nicht rauchen

dürfte, und grinste dabei. Schließlich gaben beide zu, einfach zu faul zu sein, in den

gekennzeichneten Bereich zu gehen. Die Markierung bringe auch nichts, es würde

sowieso nicht kontrolliert und es sage auch nie jemand etwas.

Wir befragten auch Reisende, die die Raucherinsel nutzten. Auch hier kann man die

Antworten eines ca. 35 Jahre alten Mannes als Generalisierung wiedergeben: „Ich

halte mich an die Vorgaben, weil diese bestehen. Ein echter Nichtraucherschutz ist

die Einrichtung der Raucherinsel aber nicht. Der markierte Bereich bringt nicht viel,

da der Rauch trotzdem zu den Nichtrauchern zieht. Ich hätte auch kein Problem da-

mit, wenn das Rauchen auf dem Bahnhof generell verboten wäre. Dann würde ich es

auch nicht tun. Aber es ist erlaubt und deshalb rauche ich hier an der vorgegebenen

Stelle.“

Damit hatten wir auf unserer Exkursion wahrlich viel gesehen, gehört und sogar ge-

rochen, obwohl dies der Goethe-Spruch gar nicht versprochen hatte. Nun galt es, sich

verschiedene Arbeitsschwerpunkte zu überlegen. Um auf die fehlende Umsetzung

des Nichtraucherschutzes aufmerksam zu machen, wollten wir zum einen eine Foto-

galerie erstellen, die die Zustände bezüglich des Rauchens auf dem Bahnhof doku-

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mentiert. Diese bildet auch den Abschluss des Arbeitsteils unter Punkt 6. Darüber

hinaus wollten wir Verantwortliche ausfindig machen, die etwas an der Situation

ändern können, nämlich den Besitzer (s. Kap. 5), die Stadt (s. Kap. 3) sowie die

Deutsche Bahn (s. Kap. 4). Über letztere wurden wir zudem an die Bundespolizei als

Ansprechpartner verwiesen (ebenda). Auch sollten die Zigarettenautomatenbetreiber

bezüglich einer für uns interessanten Beobachtung angesprochen werden (Kap. 2).

Dazu wollten wir den der Brief- bzw. Mailverkehr sowie die geführten Gespräche

dokumentieren und auswerten. So jedenfalls der Plan. Die Ergebnisse findet man in

den folgenden Kapiteln.

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2. GUCKEN SIE HERR HERTING, HIER DAMPFT’S! ANFRAGE AN DIE

TVT TABAKWARENVERTRIEBSGESELLSCHAFT THÜRINGEN

(Aliya Bauer, Anna Göring, Sarina Jurke und Michelle Sandow)

Wie in der Einleitung bereits erwähnt, befinden sich auf dem Bahnhofsgelände zwei

Zigarettenautomaten, einer im Innenraum (s. Abb. links) und einer auf Bahnsteig 1

(s. Abb. rechts). Der erste passt harmonisch ins Gesamtbild, der andere bildet einen

kleinen Farbtupfer vor einer bröckelnden Fassade.

Von Aufklebern auf den Automaten erfährt man die Kontaktdaten der Zigarettenau-

tomatenfirma. In diesem Falle handelt es sich um die TVT Tabakwarenvertriebsge-

sellschaft Thüringen in Elxleben. Da wir nicht davon ausgingen, von einer Tabakver-

triebsgesellschaft Antworten auf einen Beitrag zum Nichtraucherwettbewerb zu er-

halten, beschlossen wir nach dem Vorbild des Enthüllungsjournalisten Günther Wall-

raff „verdeckt“ zu ermitteln und unseren Beitrag lediglich als Projekt zum Gothaer

Hauptbahnhof vorzustellen, was ja letztlich auch stimmt.

Zunächst riefen wir die auf den Automaten angegebene Telefonnummer an und führ-

ten ein sehr freundliches Gespräch mit der Mitarbeiterin Rosemarie Schmidt. Diese

konnte uns allerdings keine Auskunft zu unseren Fragen geben, verwies uns an ihren

Chef, Herrn Herting, und gab uns dessen Mailadresse. Diesem schickten wir folgen-

de Fragen zu den beiden Automaten:

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- Wer hatte die Idee der Gestaltung mit regionalen Motiven?

- An wen muss man sich als Firma für die Bildnutzung wenden?

- Was kostet die Nutzung solcher Bilder?

- Lohnt sich die Gestaltung für den Umsatz?

- Welcher der beiden Automaten macht mehr Umsatz? Worin könnten die Ursa-

chen dafür liegen?

- Ist der Standort am Bahnhof lukrativ? Warum?

Herr Herting reagierte nicht auf unsere Mail. Einige Antworten können wir aber

mutmaßen. Ein Bahnhof mit vielen Passanten täglich ist ein optimaler Verkaufsort,

ein Automat gut für einen schnellen Erwerb von Tabakwaren ohne großes Anstehen

geeignet. Wer süchtig ist, zieht unter Umständen auch aus einem Ekelautomaten. Auf

jeden Fall soll das Bild auf dem ansprechenderen Automaten zum Kauf anregen.

Bereits in Klasse 7 hatte sich unsere Klasse in einem Beitrag für den Nichtraucher-

wettbewerb 2014/15 intensiv mit Werbestrategien der Tabakindustrie beschäftigt.

Dabei wurde u. a. das sogenannte AIDA-Prinzip untersucht: „AIDA steht in der

Werbung für attention – es soll die Aufmerksamkeit eines möglichen Kunden erregt

werden –, interest – das Interesse an dem Produkt soll geweckt werden -, desire - er

Kunde will das Produkt besitzen – und schließlich action - der Kunde kauft das Pro-

dukt.3“4 Der Standort des Automaten auf Bahnsteig 1 ist auf jeden Fall clever ge-

wählt – in einer unscheinbaren Ecke, aber an einem Wartepunkt für reisende wie für

wartende oder abholende Personen angesichts des abstoßenden Inneren des Bahn-

hofsgebäudes. Das ist aber wohl eher ein Zufall. Wir glauben nicht, dass man ab-

sichtlich ein schönes Bild in Kontrast zur Bahnhofsruine gesetzt hat, zumal es Auto-

maten mit dem gleichen Motiv an schöneren Stellen der Residenzstadt findet. Mit

einem heimatlichen bzw. touristischen Motiv weckt man jedoch die Aufmerksamkeit

bei Einheimischen wie bei Reisenden. Unterstützt wird diese Intention durch die

Aufschrift „Unsere Region“. Und gerade bei Wartezeiten wird man neugieriger oder

ist als Raucher geneigter, sich die Zeit mit einem Glimmstängel zu vertreiben. Der

beschmierte Automat im Inneren wird wahrscheinlich eher von sich nur kurz aufhal-

3 Deutschbuch 7. Sprach- und Lesebuch. Hrsg. von Andrea Wagener. Berlin: Cornelsen Schulver-

lage GmbH, 2013, S. 197

4 Eine Kreuzfahrt durch ausgewählte Werbearien der Zigarettenindustrie. Ein Beitrag der Klasse 7d

der KGS Herzog Ernst Gotha zum Schülerwettbewerb „BE SMART – DON’T START“ 2014/15

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tenden Reisenden genutzt. Raucher, die diesen nicht sehen und nicht auf Bahnsteig 1

möchten bzw. von dem Automaten dort nichts wissen, können immer noch den Ki-

osk aufsuchen, der eine breite Palette an Tabakwaren anbietet. Deren Betreiberin,

Frau Hertel unterstützte uns freundlich und beantwortete unsere Fragen. Rauchen

findet sie selbst auch nicht so toll. Die Tabakwaren bilden für sie aber neben den

Getränken und den Presseartikeln ein wichtiges Standbein für die Existenz ihres

kleinen Ladens. Die Antworten von Herrn Herting bleiben dagegen weiter offen.

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3. GUCKEN SIE HERR OBERBÜRGERMEISTER, DA DAMPFT’S!

KONTAKTAUFNAHME MIT DEM GOTHAER STADTMARKETING

(Vincent Häger, Marie Schitky, Lea Schmidt und Anne Steinborn)

In Kapitel 2 war u. a. von einem Zigarettenautomaten mit einem Stadtbild Gothas,

nämlich dem oberen Hauptmarkt, die Rede. Parallel zu der Gruppe, die sich mit den

Automaten beschäftigte, wollten wir von der Stadtverwaltung erfahren, weshalb sie

offensichtlich Werbung für das Rauchen mit lokalen Motiven gestattet. Was ist hier-

bei aus Sicht der Stadt zum Wohle des Bürgers? Daher ergaben sich für uns die fol-

genden Fragen:

- Wer ist für die Zulassung der Nutzung von Stadtimpressionen für Werbung durch

Firmen zuständig?

- Warum wird die Gestaltung von Zigarettenaustomaten mit Stadtimpressionen

zugelassen?

- Welcher Gewinn ergibt sich für die Stadt aus der Bildnutzung?

- Wie gehen die Verantwortlichen mit dem moralischen Widerspruch, der sich aus

dem Sachverhalt ergibt um?

Wir setzten uns per E-Mail mit Herrn Christoph Gösel, dem Geschäftsführer des

Stadtmarketings KulTourStadt Gotha GmbH, in Kontakt, um einen Gesprächstermin

zu vereinbaren:

„Sehr geehrter Herr Gösel,

mein Name ist Anne Steinborn. Ich bin Schülerin des 10. Jahrgangs der KGS Herzog

Ernst Gotha. Gemeinsam mit meinen Mitschülern Vincent Häger, Marie Schitky und

Lea Schmidt nehme ich an dem Nichtraucherwettbewerb ‚Be smart – don’t start!‘

teil. Im Rahmen des praktischen Teils des Wettbewerbs beschäftigen wir uns insbe-

sondere mit dem Tabakkonsum am Gothaer Hauptbahnhof.

Nach unserem Besuch am Hauptbahnhof kamen bei uns einige Fragen zur Arbeit und

zu den Prinzipien Ihrer Marketingabteilung auf. Auf diese Fragen würden wir sehr

gerne in einem persönlichen Gespräch mit einem Mitarbeiter des dafür zuständigen

Bereiches eingehen.

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Als Gesprächstermin schlagen wir Dienstag, den 9. Januar 2018, vor. Andere Termi-

ne wären jedoch auch möglich. Zeitlich wären wir ab ca. 16.00 Uhr verfügbar. Sollte

Ihnen der Termin nicht möglich sein, bitten wir Sie um einen anderen Vorschlag.

Auf Grund der Schulzeiten erreichen Sie mich telefonisch erst ab 15.00 Uhr oder

über die o.g. Anschrift bzw. E-Mail-Adresse.

Vielen Dank für ihre Bemühungen.

Mit freundlichen Grüßen

Anne Steinborn“

Der verabredete Gesprächstermin konnte von uns auf Grund der Erkrankungswelle,

die Thüringen heimsuchte, leider kurzfristig nicht eingehalten werden. Herr Gösel

hinterließ darauf eine Sprachnachricht auf dem Anrufbeantworter von Familie Stein-

born. Anne rief mehrmals zurück, jedoch nahm niemand ab. Zuletzt schrieben wir

erneut eine E-Mail, auf die ebenfalls keine Antwort zurückkam. Diese wäre sicher

sehr interessant, bleibt aber, wenn auch aus anderen Gründen, ebenso wie die von

Herrn Herting in Kapitel 2 offen.

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4. GUCKEN SIE FRAU GEBHARDT, ´S DAMPFT! NACHHAKEN BEI

BAHN UND BUNDESPOLIZEI

(Emil Ehlers, Benedikt Heinz, Jonas Kaschub und Steven Zink)

Was kann man tun und wer ist zuständig, wenn auf dem Nichtraucherbahnhof „je-

der“ raucht? Diese Frage richteten wir uns zunächst telefonisch an die Deutsche

Bahn AG. Die Antwort der Mitarbeiterin am anderen Ende der Verbindung: Wenn

ein Zug einfährt, möge man sich an das Zugpersonal wenden. Dieses sei für die

Verweildauer des Zuges auf dem Bahnsteig für diesen weisungsberechtigt. Ist kein

Zug im Bahnhof, wende man sich an die Bundespolizei.

Die Bundespolizei hat ihren nächsten Sitz in Erfurt. Da die Landeshauptstadt zwar

nicht weit weg ist, aber auch nicht vor der Haustür liegt, riefen wir am 30. November

2017 in der dortigen Dienststelle mit der Bitte um Projektunterstützung an. Es war

jedoch im Moment kein Verantwortlicher anwesend. Bereits am folgenden Tag er-

hielten wir einen Rückruf in der Schule durch Frau Kathrin Gebhardt, die bei der

Bundespolizei Erfurt für die Kriminalprävention zuständig ist. Sie bestätigte gegen-

über unserem Klassenleiter: Die Bundespolizei ist zuständig für die Umsetzung des

Bundesnichtraucherschutzgesetzes auch auf dem Gothaer Hauptbahnhof. Frau Geb-

hardt gab war auch bereit zur Beantwortung unserer Fragen und gab uns dazu ihre

Mailadresse. An diese sendeten wir die folgende Anfrage:

„Sehr geehrte Frau Gebhardt,

wir sind Schüler der Klasse 10d der KGS Herzog Ernst Gotha. Wir nehmen am

Nichtraucherwettbewerb ‚Be Smart – Don't Start‘ teil und beschäftigen uns als

Schwerpunkt unseres praktischen Wettbewerbsteils mit dem Rauchen an den Bahn-

steigen des Gotha Hauptbahnhofes. Am vergangenen Freitag kontaktierten wir einen

Ihrer Kollegen von der Bundespolizei mit der Bitte um Auskunft. Dieser leitete unse-

re Anfrage an Sie weiter und Sie meldeten sich bei unserem Klassenlehrer, Herrn

Wiegand, zurück mit dem Angebot, Antworten auf unsere Fragen zu geben.

Folgende Aspekte interessieren uns für unser Projekt:

1. Wer ist zuständig für den Nichtraucherschutz am Gothaer Hauptbahnhof?

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2. Welche Handlungsmöglichkeiten und gesetzliche Grundlagen gibt es für die Be-

amten?

3. Wie sieht die Dienstrealität bezüglich unseres Themas für Bundespolizisten aus?

4. Welche Handlungsempfehlungen gibt die Bundespolizei für die Bürger, wenn

andere auf dem Bahngelände in nicht dafür vorgesehenen Bereichen Zigaretten

anzünden?

[…]

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen

Emil Ehlers, Benedikt Heinz, Jonas Kaschub, Steven Zink“

Auf unsere Anfrage bekamen wir umgehend eine elektronische Antwort zurück, de-

ren Inhalte wir nachfolgend kurz zusammenfassen: Für Ordnung auf dem Bahnsteig

und im Bahnhof ist die Bundespolizei zuständig und arbeitet dabei mit der Polizei in

Gotha zusammen. Die Bundespolizei kann einen Platzverweis aussprechen oder ein

evtl. Bußgeld verhängen. Es gibt keine eigene Polizeistation mehr auf dem Gothaer

Hauptbahnhof, da diese zu teuer wäre und sich nicht lohne. Die Polizisten schauen

nur vorbei, wenn es einen dringenden Tatverdacht gibt. Bürger sollten Raucher auf

Fehlverhalten aufmerksam machen und ihnen erklären, warum sie in den Raucherbe-

reich rauchen sollen.

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass die Polizei also gar nicht so viele

Handlungsmöglichkeiten hat, sich aber Mühe gibt, in den ihr gegebenen Möglichkei-

ten die Ordnung auf dem Bahnhof aufrecht zu halten. Vielleicht ist es tatsächlich

angebracht, als Bürger mehr Zivilcourage zu zeigen. Angestellte der am bzw. auf

dem Bahnhof ansässigen Unternehmen warnten uns allerdings auch, Raucher auf

dem Gelände auf ihr Fehlverhalten anzusprechen. Sie selbst wären für solche Äuße-

rungen schon massiv bedroht worden. Wir konnten diese Erfahrungen bei unseren

Befragungen, die in Kapitel 1 dargestellt wurden, zum Glück nicht teilen, aber wir

führten diese ja auch in einer größeren Gruppe durch und stellten nach den Warnun-

gen vor den Fragen vorsichtig und höflich unser Projekt vor. Dennoch würden wir

uns selbst nicht nur in Sachen Rauchen das folgende Bild sowohl auf dem Bahnhof

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als auch an anderen Orten öfter wünschen, weil es einem einfach mehr Sicherheit

gibt:

https://www.mopo.de/hamburg/polizei/nach-streit-in-der-s-bahn-mann--24--am-bahnhof-iserbrook-mit-messer-attackiert-

29549710; 2018-03-21

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5. GUCKEN SIE HERR LAUKENS, `S QUALMT! BESITZERANFRAGE

(Kerstin Engert, Felix Ganschor, Neele Patzelt und Lara Schmidt)

Da die Bahn das Bahnhofsgebäude veräußert hat, sind aus unserer Sicht auch dessen

Besitzer in der Pflicht, was die Einhaltung des Nichtraucherschutzes betrifft. Eigen-

tümer ist eine Gruppe aus mehreren Personen. Ansprechpartner dieser ist Carl Heinz

Laukens. Von ihm versuchten wir, zu erfahren, wie die Besitzer die aktuelle Situati-

on des Bahnhofs Gotha einschätzen, dass der Bahnhof trotz Rauchverbot als Rau-

cherdomizil genutzt wird, und welche Maßnahmen sie ergreifen, um diese zu verbes-

sern. Telefonisch war Herr Laukens für uns nicht erreichbar. Deshalb wollten wir die

Eigner mittels einer elektronischen Anfrage mit der Lage konfrontieren:

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Auf die Anfrage, bei der wir auch mehrfach nachhakten, folgte keine Antwort. Somit

bleiben auch hier die Fragen offen.

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6. GUCKT LEUTE, DA QUALMT’S, STINKT‘S UND SIEHT GAR GRÄU-

LICH AUS! EINE FOTOGALERIE MIT EXPRESSIVEN BAHNHOFS-

IMPRESSIONEN

(Simon Becher, Robert Frank und Robert Sommer)

Gotha – Residenzstadt, Ursprung zahlreicher europäischen Adels, … und Stadt mit

dem schäbigsten Bahnhof Deutschlands. Das einzige, was hier prosperiert, sind

Dampfwolken, obwohl das Rauchen auf dem Bahnhof verboten ist. Mit unserer

Gallerie dokumentieren wir den Verfall des ehemalig prunkvollen Gothaer Bahnhofs

hin zu einem Schandfleck unserer Residenzstadt und zu einem in gewissen Sinne

rechtsfreien Raum, zumindest was den Nichtraucherschutz betrifft. Unsere Bilder

sind eine Veranschaulichung der Texte und Ausarbeitungen unserer Mitschüler. Wir

stellen damit die alarmiernde Lage dar. Die Bilder zeigen die Situation allerdings nur

in einem kleinen Umfang. Das gesamte Ausmaß ist kaum in Worte, geschweige denn

in Bilder zu fassen. Jedoch sehen Sie selbst und machen Sie sich, wie alle

Bahnreisenden, ein er(n)stes Bild von Gotha. Gucken Sie, wie und wo es dampft

bzw. welche Spuren es davon gibt!

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Ergänzung: Ist man auf dem Bahnhof in der Nacht, … – antagonistische

Leuchtpunkte

Rauchfahne bei Nacht

Denn man reist doch wahrlich nicht, um auf jeder Station einerlei zu sehen und zu

hören. J. W. v. Goethe 1792

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7. Fazit

Auf dem Gothaer Hauptbahnhof dampft‘s nicht nur, sondern es qualmt gewaltig. Es

stinkt zum Himmel! Dass sich daran bislang nichts geändert hat, ist aus unserer Sicht

mehreren Ursachen geschuldet. Zum einen gibt es zu viele Zuständigkeiten: Die

Bahn ist nur verantwortlich, wenn ein Zug auf dem Bahnhof ist. Die Bundespolizei

ist zu weit weg in Erfurt und auf die Zusammenarbeit mit der Gothaer Polizei ange-

wiesen. Insgesamt ist sie aus unserer Sicht zu wenig präsent. Dies steht in Wechsel-

wirkung zur offensichtlich mangelnden Zivilcourage der von der Bedampfung be-

troffenen Nichtraucher. Das Ordnungsamt der Stadt Gotha hat vermutlich keine Be-

fugnisse. Die Eigentümer sind nicht vor Ort. Nur ein Zusammenwirken aller kann an

der Situation etwas ändern, aber dieses Zusammenwirken scheint nicht möglich. Dies

zeigte sich u. a. am Interesse der möglichen Partner bei der Umsetzung unseres Pro-

jekts. Dieses war sehr unterschiedlich ausgeprägt. Unterstützung erhielten wir unein-

geschränkt von der Bundespolizei und der Kioskinhaberin Frau Hertel. Der Kontakt

mit der Stadt scheiterte an den Rahmenbedingungen, sprich der Grippewelle. Eigen-

tümer und Zigarettenvertriebsfirma ignorierten uns.

Vielleicht haben wir mit unseren Anfragen aber Impulse in einem für die Öffentlich-

keit nicht transparenten Prozess geben können. In einem Bericht über eine Wahl-

kampfveranstaltung der Kandidaten der Oberbürgermeisterwahlen am 15. April 2018

war zu lesen: „Auf den Gothaer Hauptbahnhof angesprochen meint OB Kreuch: ‚Das

ist ein trauriges Kapitel, das gebe ich zu. Aber es gibt ein Konzept. Die Bahn ist wie-

der am Tisch, der Freistaat auch. Das ist schon mal gut. Auch ich hoffe, dass sich da

schnell etwas tut.‘“5

Wir sind gespannt und möchten unseren Beitrag dazu im Sinne des Nichtraucher-

schutzes zu leisten. Daher übergeben wir nach der Kommunalwahl ein Exemplar

unseres Wettbewerbsbeitrags an die Stadtverwaltung Gotha für die offenbar anste-

henden Verhandlungen um den Gothaer Hauptbahnhof und ein weiteres an die lokale

Presse. Ein Vorschlag von uns für die Beseitigung des Brennpunkts: Löschwasser ist,

5 Meß, Max: Von Eignung & anderen Details. Gothaer OB-Kandidaten trafen im Londoner aufeinan-

der. In: Oscar am Freitag. Ausgabe 3, 29. März 2018, S. 25

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wie auf dem nachfolgenden Bild zu sehen, genug vorhanden, um die Rauchfreiheit

auf dem Bahnhof herzustellen, nicht aber, um den Nichtraucherschutz baden gehen

zu lassen. Ein Dampf wäre uns jedenfalls recht, nämlich der, der dabei entsteht, wenn

man die Kippen auf dem Bahnhof endgültig löscht.