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Technische Richtlinie GUTE RILLBARKEIT ENTWURF

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Technische Richtlinie

Gute RIllbaRkeIt ENTWURF

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Inhalt 1 | einführung 2 1.1 begriffe und normative Verweise 21.2 Vorgehensweise 2

2 | beurteilung der Rillbarkeit von Faltschachtelkarton 3

2.1 Herstellung von Proberillungen 32.1.1 Probenvorbehandlung und Prüfklima 32.1.2 bedruckung der Proben 32.1.3 Proberillungen unter Standardbedingungen 32.1.4 Proberillungen unter verschärften bedingungen 42.2 bewertung von Proberillungen 42.2.1 Optische bewertung 42.2.2 technische bewertung 42.3 Geeignete Geräte 7

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eInFüHRunG / beuRteIlunG deR RIllbaRkeIt VOn FaltScHacHtelkaRtOn

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1 | einführung

die technische Richtlinie „Gute Rillbarkeit“ be-schreibt Methoden zur praktischen bewertung der Rillbarkeit von Faltschachtelkarton. Sie bezieht sich dabei unmittelbar auf die technische Richtlinie „Qualitätsmerkmale für Faltschachtelkarton“ und ist gültig für die darin definierten kartonsorten ( außer für linerqualitäten).

es handelt sich hierbei um die erste Fassung der technischen Richtlinie. Sie ist das ergebnis eines Projekts des Fachverbands Faltschachtel-Industrie mit Prof. dr. Martin angerhöfer, Hochschule Mün-chen, Studienrichtung Verpackungstechnik. der FFI hat es sich zur aufgabe gemacht, die hierin be-schrie benen technischen Werte für eine zweite Fassung der technischen Richtlinie mit seinen Markt partnern zu validieren.

1.1 beGRIFFe und nORMatIVe VeRWeISe

es gelten die begriffe, die in der dIn norm 55437 (Mai 2008) definiert sind.

1.2 VORGeHenSWeISe

Mit Hilfe von den in kapitel 2 näher beschriebenen Methoden werden praxisnahe Proberillungen her-gestellt und diese anschließend sowohl optisch als auch technisch bewertet. Faltschachtelkarton wird als „gut rillbar“ eingestuft, wenn die definierten be-dingungen erfüllt werden.

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2 | beurteilung der Rillbarkeit von Faltschachtelkarton

die Rillzeit, d.h. die Zeit vom aufsetzen der Rilllinie auf die kartonoberfläche bis zum unteren totpunkt des Stanzhubes, hängt in erster linie von der bo-genleistung und der kartondicke ab. die Rillzeit be-trägt bei praxisüblichen bogenleistungen und die für diese Richtlinie geltenden kartonsorten 0,015 bis 0,03 Sekunden. aus der betrieblichen Praxis ist be-kannt, dass die Rillzeit einen wesentlichen einfluss auf das Rillergebnis besitzt. demnach müssen für die Herstellung von Proberillungen Geräte einge-setzt werden, die eine Rillzeit zwischen 0,015 und 0,03 Sekunden erlauben.

eine zuverlässige und praxisnahe optische bewer-tung der Rillung auf Risse der kartonoberseite kann nur auf gedruckten Oberflächen erfolgen. Zu unter suchende kartonproben sind demnach vor der durchführung von Proberillungen zu bedrucken.

2.1 HeRStellunG VOn PRObeRIllunGen

2.1.1 Probenvorbehandlung und Prüfklima

die zu untersuchenden kartonproben sind im nor-malklima gemäß dIn en norm 20187 bei einer temperatur von (23 ± 1)°c und einer relativen luft-feuchte von (50 ± 2) % vorzubehandeln. Proberillun-gen sowie optische und technische bewertung sind ebenfalls im normalklima (23 ± 1)°c und (50 ± 2) % rel. lF. durchzuführen.

2.1.2 Bedruckung der Proben

Vor dem durchführen von Proberillungen ist die kartonprobe im Offsetverfahren vollflächig mit der Farbe cyan zu bedrucken. dies kann an einer ge-werblichen Offsetdruckmaschine oder an einem Probedruckgerät erfolgen.

2.1.3 Proberillungen unter Standardbedingungen

Mit Hilfe einer laborstanze werden pro Faserlauf-rich tung jeweils 3 Proben mit jeweils 4 unterschied-lichen Rillparametern gestanzt. Insgesamt er ge ben sich somit 24 Proben. die Proben abmessungen und die lage der Rilllinien sind abbildung 1, bild 1 zu entnehmen. die laborstanze muss eine Rill zeit zwischen 0,015 und 0,03 Sekunden gewährleisten.

die zu verwendende Rillerdicke richtet sich bei allen Proberillungen nach der empfehlung des karton-herstellers. die Gegenzurichtung wird als Stanz-Rillplatte ausgeführt. die Härte der Gummierung an den Stanzmessern beträgt 35 Shore.

eine Variation von Rillnutbreite und eintauchtiefe wird nach folgendem Schema durchgeführt (defi-nition der eintauchtiefe gemäß dIn norm 55437):

Rillparameter 1Rillnutbreite: empfehlung des kartonherstellers abzügl. 10 % (Rundung auf 0,05 mm)eintauchtiefe: 0 mm

Rillparameter 2Rillnutbreite: empfehlung des kartonherstellerseintauchtiefe: 0 mm

Rillparameter 3Rillnutbreite: empfehlung des kartonherstellers zuzügl. 10 % (Rundung auf 0,05 mm)eintauchtiefe: 0 mm

Rillparameter 4Rillnutbreite: empfehlung des kartonherstellerseintauchtiefe: - 0,1 mm

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2.1.4 Proberillungen unter verschärften Bedingungen

nach Vereinbarung können zusätzlich Proberil-lungen unter verschärften bedingungen, d.h. bei engerem abstand benachbarter Rilllinien, durchge-führt werden. das hierfür erforderliche Werkzeug ist abbildung 1, bild 2 zu entnehmen.

2.2 beWeRtunG VOn PRObeRIllunGen

2.2.1 Optische Bewertung

der Probestreifen wird von Hand an der mittleren Rilllinie um 180° zur Rillwulst hin gefaltet und mit ei-ner geeigneten klammer in dieser Position fixiert. die klammerenden befinden sich 5 mm von der Mitte der Rilllinie entfernt.

die gefaltete Rillung wird mit dem bloßen auge auf vorhandene Strichausbrüche oder Risse der deck-schicht geprüft.

ein karton wird dann als gut rillbar eingestuft, wenn alle 24 Proben keine mit dem bloßen auge sicht-baren Strichausbrüche oder Risse der deckschicht aufweisen.

2.2.2 Technische Bewertung

die technische bewertung der Proberillungen er-folgt mit einem Messgerät, das den biegemoment-verlauf über den biegewinkel an Proberillungen bzw. ungerillten Proben aufzeichnet und daraus den sogenannten Faltfaktor bestimmt. die biegung der Proben erfolgt mit einer Geschwindigkeit von 90°/s in einem bereich von 0 bis 90°. der kraftaufnehmer des Messgerätes befindet sich an der gemäß abbil-dung 1, bilder 1 und 2 gekennzeichneten Position.

der Faltfaktor gibt die relative Reduzierung der biegearbeit zwischen ungerilltem und gerilltem karton an und berechnet sich wie folgt (vgl. auch abbildung 2):

aus den jeweils 3 Proben pro Faserlaufrichtung und Rillparametereinstellung wird der Mittelwert bestimmt.

ein karton wird dann als gut rillbar eingestuft, wenn alle 8 Mittelwerte der Faltfaktoren mindestens zwi-schen 45 und 55 % liegen.

Werte größer als 55 % gelten als sehr gut und kön-nen für Sonderanwendungen individuell vereinbart werden.

Werte größer als 65 % sind zu vermeiden, können aber für Sonderanwendungen individuell vereinbart werden.

biegearbeit der gerillten Probe (b)

biegearbeit der ungerillten Probe (a)FaltFaktOR 100 % 100 %

beuRteIlunG deR RIllbaRkeIt VOn FaltScHacHtelkaRtOn

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abbIldunG 1Schemazeichnung Probestanzung – RillgüteprüfungMaßstab 1:0,5 Quelle: FFI e. V.

Bild 1 Standardbedingungen

80 mm

20 mm

40 mm 30 mm

10 mm

24 m

m

80 mm

20 mm

30 mm 30 mm

20 mm

24 m

m

Bild 2 Verschärfte bedingungen

Rilllinie

Position Kraftmessung

EinspannbereichPrüfgerät ENTWURF

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beuRteIlunG deR RIllbaRkeIt VOn FaltScHacHtelkaRtOn

abbIldunG 2Berechnung des FaltfaktorsQuelle: karl Marbach GmbH & co. kG, Heilbronn

0° 10° 20° 30° 40° 50° 60° 70° 80° 90°0 mN

50 mN

100 mN

150 mN

200 mN

250 mN

300 mN

350 mN

400 mN

450 mN

500 mN

550 mN

600 mN

0° 10° 20° 30° 40° 50° 60° 70° 80° 90°0 mN

50 mN

100 mN

150 mN

200 mN

250 mN

300 mN

350 mN

400 mN

450 mN

500 mN

550 mN

600 mN

Kurve desungerillten Kartons

Kurve desgerillten Kartons

Fläche A unterder Kurve „ungerillt“

A

0° 10° 20° 30° 40° 50° 60° 70° 80° 90°0 mN

50 mN

100 mN

150 mN

200 mN

250 mN

300 mN

350 mN

400 mN

450 mN

500 mN

550 mN

600 mN

0° 10° 20° 30° 40° 50° 60° 70° 80° 90°0 mN

50 mN

100 mN

150 mN

200 mN

250 mN

300 mN

350 mN

400 mN

450 mN

500 mN

550 mN

600 mN

C

B

Fläche B unterder Kurve „gerillt“

Fläche C à Reduzierung

b

aFaltFaktOR 100 %

100 % Mit dem Faltfaktor wird die relative Reduzierung der biegearbeit zwischen ungerilltem und gerilltem karton angegeben. er ist wie folgt definiert:

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abbIldunG 3Exemplarische Abbildungen einer Laborstanze (linkes Bild) und eines Stanzrilltesters (rechtes Bild)

2.3 GeeIGnete GeRäte

Für die Herstellung von Proberillungen und deren technische bewertung entsprechend dieser Richt-linie sind geeignete Geräte auf dem Markt ver-fügbar. exemplarisch seien die laborstanze und der Stanz-Rilltester der Firma Marbach, Heilbronn genannt (vgl. abbildung 3).

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Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verfassers. alle Rechte vorbehalten. kein anspruch auf Voll-ständigkeit. der FFI hat alles Mögliche unternommen, um die Genauigkeit der Informationen in diesem dokument zu gewährleisten. Gleichwohl kann der FFI keinerlei Haftung für unternehmensentscheidungen anerkennen, die auf basis dieses dokuments beruhen. Solche entscheidungen verbleiben ausschließlich in der Verantwortung des nutzers dieser Information.

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