GuteS Leben - Klinikum Osnabrück · höhlen, eine Sinusitis, entwickeln. Die typischen Anzeichen:...

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Gutes Leben | 2 I 2012 1 HERZINFARKT Die Gefahr lauert oft am Morgen MULTIPLE SKLEROSE Eine Krankheit mit tausend Gesichtern GUTES LEBEN HEPATITIS Viele nehmen Krankheit auf die leichte Schulter SUCHTKRANKHEIT Der Weg in eine zufriedene Abstinenz Ausgabe 2 I April 2012 Das Gesundheitsmagazin für die Region Osnabrück

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Gutes Leben | 2 I 20121

H e rz i n f a r ktDie Gefahr lauert oft am Morgen

MuLtIpLe SkLeroSeeine krankheit mit tausend Gesichtern

GuteS Leben

H e pat i t i sViele nehmen krankheitauf die leichte Schulter

s u c H t k ra n k H e i tDer Weg in einezufriedene Abstinenz

ausgabe 2 i april 2012Das Gesundheitsmagazin für die Region Osnabrück

2 I 2012 | Gutes Leben 3

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Gesund ernähren mit unserenFleisch- und Wurstwaren!

Fleisch und Wurst sind lebenswichtige Energieversorger.Fehlende Kenntnisse über die Funktion der Nährstoffe,

wenig Bewegung und falsche Ernährung sind dieHauptursache für die schnelle Ausgrenzung des angeblichen „Dickmachers“.

Selbst in der Schwangeren- und Kinderernährung wird immer wieder auf die Wichtigkeit des Verzehrsvon Fleischerzeugnissen für eine gesunde Entwicklung hingewiesen.

JOD ist wichtig für die Schilddrüse und ihre Funktion, dietäglich notwendige Menge kann ohne einen regelmäßigenKonsum von Fisch kaum gedeckt werden. Deshalb werdenDehning Fleisch- und Wurstwaren mit Jodsalz produziert.

PHOSPHOR ist ein notwendiger Mineralstoff für Muskeln, Nervenund Gehirn. Es ist gleichzeitig ein Knochenbaustein und trägtsomit eine große Verantwortung für den intakten Stoffwechsel.

MAGNESIUM ist für den gesamten Energiestoffwechsel notwendig und spielt zusätzlicheine tragende Rolle beim Knochenaufbau.

Die VITAMINE A, B, B1, B2, B6 und B12 sowie die Mineralstoffe Eisen und Calciumkommen vorwiegend in tierischen Lebensmitteln vor. In einer

ausgewogenen Ernährung dürfen deshalb Wurst- undFleischwaren nicht zu kurz kommen.

EISEN ist das Spurenelement, das Fleisch und Wurst in besondersgut verwertbarer Form liefert. Entscheidende Funktion:

der Sauerstofftransport im Blut.

CALCIUM ist unerlässlich für den Knochenaufbau und unsere Zähne,beeinflusst die Blutzirkulation und die Aktivität von Muskeln

und Nerven.

EIWEISS aus tierischen Lebensmitteln kann vom menschlichen Organismusbesser für den Aufbau von körpereigenem Eiweiss verwertet werden.

KALIUM ist an der Aktivierung der Nervenbeteiligt und wirkt gleichermaßen

bei der Muskelkontraktion mit; somit hat es eine„schlagende“ Bedeutung für die Herztätigkeit

und spielt eine wichtige Rollebeim Flüssigkeitshaushalt.

Übrigens: Steak ist ein purer Energieträger

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Gutes leben kompakt

4 herzinfarkt Die größte Gefahr, einen Infarkt zu erleiden liegt

in den frühen Morgenstunden

aqua-Fitness Sport im Wasser schont die Gelenke, eine

Verletzungsgefahr gibt es praktisch nicht

Belegte Zunge Die Zunge gilt bei Ärzten als „Schaufenster“,

um Krankheiten zu diagnostizieren

5 augen entzündet Besonders Babys leiden oft an

Bindehautentzündung

Schnupfen Aus Schnupfen wird oft eine Nasennebenhöhlen-

entzündung

6 Bluthochdruck Was Ärzte unter dem Weißkittel-Syndrom

verstehen

Kiwi Die pelzige Frucht deckt den Tagesbedarf

an Vitamin C

Ernährung Warum erleiden Südländer weniger Herzinfarkte?

Die mediterrane Ernährung erhöht die Lebenser-wartung

7 hepatitis Besonders Jugendliche unterschätzen das

Risiko einer Ansteckung

Diabetischer Fuß 30.000 Diabetiker verlieren pro Jahr ihren Fuß.

Damit es nicht so weit kommt, ist regelmäßige Kontrolle wichtig

titelthema

8 Multiple Sklerose (MS) Die Krankheit mit 1000 Gesichtern entsteht

durch ein fehlgeleitetes Immunsystem

12 Grundlagenforschung trägt Früchte Ärztin Dr. Susanne Windhagen über neue

Therapiewege bei Multipler Sklerose

Klinikum Osnabrück

14 Suchtkrankheit Im Klinikum Osnabrücker Land

(Georgsmarienhütte) lernen Patienten den Weg in eine zufriedene Abstinenz

15 MS-Symposium Klinikum lädt MS-Betroffene und Angehörige

in die Osnabrück Halle

16 Krebstherapie Klinikum setzt auf innovative Verfahren

beim Krebs und spült die Bauchhöhle mit heißen Chemotherapeutika

17 Kliniken und ansprechpartner

Körper & Geist

18 Perfektionswahn Psychotherapeuten raten zu mehr persönlicher

Gelassenheit, dies fördere die Gesundheit

Botox Wissenschaftler der Uni Basel fanden heraus,

dass Botox nicht nur Falten glättet, sondern auch Depressionen lindern kann.

Reisen & Entdecken

20 abenteuer Bahn fahren Es ist ein Erlebnis mit legendären Zügen zu reisen

und so die atemberaubenden Landschaften zu genießen

21 Urlaub Wenn die Familie auf Reisen geht, bestimmen

Kinder oft, welche Ziele angesteuert werden

Medizin

22 Zahnreinigung Zahnärztekammer: Darum ist regelmäßige

Prophylaxe so wichtig

leben & Genießen

24 Osterschmaus GeradezudenFesttagenistLammfleischaus

der Region angesagt

25 Rezept Pfannengerührtes Lamm aus dem Wok

Gutes leben Wissen

26 Meilensteine der Medizingeschichte Der Kanadier Frederick Banting entdeckte das

Insulin und bewahrte so weltweit Millionen Diabetiker vor den sicheren Tod

Who is Who Sebastian Kneipp

Impressum

Gutes Leben | 2 I 20124 2 I 2012 | Gutes Leben 5

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Aqua-Fitness schont die Gelenke

Viele Sportarten machen zwar fit, sind aber beispielsweise für die Gelenke nicht unbe-dingt auch immer gesund. Wer seine Gelen-ke schonen und dennoch sportlich aktiv sein will, der ist bei der Aqua-Fitness richtig. Hier werden anders als bei den meisten Sportarten an Land alle Muskelgruppen gleichmäßig ge-fordert, da das Wasser einen 60-fach höheren Widerstand bei Bewegungen bietet.

Beim Aquajogging, bei der Unterwasser-Aero-bic zu rhythmischer Musik und der Verwen-dung von Hanteln, Bällen oder Schwimmbret-tern werden Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Kondition verbessert. Dabei werden die Gelenke und die Wirbelsäule geschont, eine Verletzungsgefahr gibt es praktisch nicht. Aqua Fitness ist damit auch ideal für Men-schen, die häufig an Rückenschmerzen lei-den. Und nach den Fitnessübungen lässt es sich auch gleich noch entspannt und in Ge-sellschaft ein wenig im Wasser planschen.

Herzinfarkte schlagen meist morgens zu

Schnupfen nicht unterschätzenAus einem ganz gewöhnlichen Schnupfen kann sich eine Entzündung der Neben-höhlen, eine Sinusitis, entwickeln. Die typischen Anzeichen: ein schmerzhafter Druck hinter den Augen, an Schläfen, Stirn und Wangen. Beim Bücken werden diese Schmerzen schlimmer. Das Sekret ist zunächst dünnflüssig, später gelblich und zäh. Wer an einer Nebenhöhlen-

entzündung leidet, sollte möglichst schnell einen Arzt aufsuchen. Das gilt besonders wenn die Augen geschwollen sind, bei Fieber oder Zahn- und Nacken-schmerzen hinzu kommen. Bei einer Nebenhöhlenentzündung sollte man viel trinken, um den Schleim zu verdünnen. Am besten ist warmer Tee. Auch Inhala-tionen sind sinnvoll. In der Apotheke gibt es zusätzlich Schleimlöser. Abschwellende Nasentropfen legen die Ausgänge der Ne-benhöhlen frei, so kann der Schleim besser abfließen. Gegen die Infektion kann der Arzt Antibiotika verschreiben. Der nor-

male Schnupfen hat einen typischen Verlauf: Erst kommt er drei Tage, dann bleibt er drei Tage, dann geht er drei Tage. Wenn aber gleichzeitig die Schleimhäute der Nebenhöhlen anschwellen, so wird das Abflie-ßen des Schleims blockiert.

Die Bindehautentzündung des Auges ist eine der häufigsten Beschwerden in Augen-arztpraxen. Bei roten, verklebten und tränenden Augen ist die wahrscheinlichste Di-agnose eine Bindehautentzündung. Besonders Babys leiden häufig unter diesen Sym-ptomen. In der Fachsprache wird die Bindehautentzündung Konjunktivitis genannt. Häufige Ursachen für eine erregerbedingte Bindehautentzündung sind Viren.

Bei Kindern und Babys kommen häufiger auch Bakterien vor. Doch auch zahlreiche andere Ursachen wie trockene Augen oder Staub können eine Bindehautentzündung auslösen. Eine einfache Bindehautentzündung heilt in der Regel folgenlos ab. Sind Bakterien die Ursache, verordnet der Arzt meist eine Augensalbe oder Augentropfen, die ein Antibiotikum beinhalten.

Jedes rote Auge sollte einem Arzt vorgestellt werden, um seltene gefährliche Au-generkrankungen auszuschließen und eine bestmögliche Behandlung der Bindehaut-entzündung zu erreichen.

Bindehautentzündung:Besonders Babys oft betroffen

Belegte Zunge kann auf Krankheiten hinweisenDie Zunge gilt den Ärzten als „Schaufenster“ des Verdauungstraktes – ist sie belegt, lassen sich aufgrund der Art und Beschaffenheit des Belages oft schon konkrete Hinweise auf Er-krankungen ablesen. Eine gesunde Zunge ist beweglich, blassrot und nur wenig feucht. Ihr Belag ist dünn und weißlich, was auf eine ge-sunde Verdauung hinweist.Sind die Erhebungen auf der Zunge, die so genannten Papillen, vergrößert und rötlich verfärbt, kann dies ein Hinweis auf Infekti-onskrankheiten wie Scharlach sein. Ein fast

schwarzer Zungenbelag tritt hingegen oft als Nebenwirkung einer Antibiotika-Behandlung auf. Brennt die Zunge, ist hellrot oder entzün-det, kommen Vitaminmangel, Blutarmut oder Zuckerkrankheit als Ursachen in Betracht. Bei Erkrankungen der Schilddrüse oder einem Hirntumor kann die Zunge abnorm groß wer-den, auch bei einer lebensgefährlichen Allergie schwillt die Zunge stark an. In jedem Fall soll-ten Betroffene aber nicht nur auf ihre eigenen Diagnosen setzen, sondern bei jeder auffälligen Veränderung der Zunge den Arzt aufsuchen.

Statistisch war es Forschern schon länger aufgefal-len, doch eine schlüssige Er-klärung fehlte

bislang für das Phänomen, dass

Herzinfarkte meistens morgens passieren. Nach vielen Mutmaßun-gen über den Zusam-menhang zwischen der „biologischen Uhr“ des Menschen und der Häufung von plötzli-chen Herzinfarkten am Morgen haben jetzt Wissenschaft-ler der Universität Case Western Reser-ve in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio erstmals einen mole-kularen Zusammen-

hang nachgewiesen. Demnach liegt des Rät-

sels Lösung in einem

Übertragungsfaktor namens „Klf15“, der bei der Kontrolle der elektrischen Stabilität des Herzens eine wichtige Rolle spielt.

These bereitsuntermauert

Der 24-Stunden-Rhythmus des Men-schen, der durch den Einfluss des Lichts mit gesteuert wird, hat dem-nach großen Einfluss auf den Stoff-wechsel und auch auf die Hormonaus-schüttung. Und auch die Schläge des Herzens werden von einem natürli-chen Stimulator im Herzen ausgelöst. Genau dieser Impuls wird nun vom Faktor Klf15 durch Zufluss von Kali-um in die Muskelzellen des Herzens entscheidend kontrolliert. Bei Patien-ten mit Fehlfunktionen des Herzens konnten die US-Wissenschaftler nun nachweisen, dass ihnen Klf15 fehlt. Versuche an Mäusen haben diese These bereits untermauert, die Fol-gen für die Humanmedizin sind indes noch nicht absehbar. has

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Gutes Leben | 2 I 20126 2 I 2012 | Gutes Leben 7

Gutes Leben kompaktGutes Leben kompakt

Kiwipelzig, rund und so gesund

Jungbrunnen ErnährungRichtig essen und trinken ist die Voraus-setzung für Gesundheit und Wohlbefinden. Denn eine ausgewogene Ernährung sorgt für einen stabilen Kreislauf, ein kräftiges Herz, starke Knochen und ein attraktives Aussehen. Das bedeutet nicht, dass Sie auf Genuss verzichten müssen. Die Mit-telmeerländer machen es vor: Schlemmen und trotzdem alt werden – mit leckeren, abwechslungsreichen Mahlzeiten. Die Statistik zeigt es: Menschen aus dem Mittelmeerraum sterben seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Mitteleuropä-er. Vor allem die Menschen auf Kreta sind für eine hohe Lebenserwartung bekannt. Für das lange Leben machen Wissenschaft-ler in erster Linie die traditionelle mediter-rane Ernährung verantwortlich. Kohlenhy-drate in Form von Pasta, Reis, Kartoffeln oder Brot sind die Basis. Dazu kommen viel frisches Obst, Gemüse, Käse, hochwertiges Pflanzenöl, Fisch und Rotwein in Maßen.

Für manche Menschen ist der Besuch beim Arzt ein unangenehmer Pflichttermin, der mit Stress und Aufregung verbunden ist. Besonders Menschen mit Bluthochdruck kommen dann mit zusätzlich erhöhten Werten beim Arzt an. Untersuchungen zeigen, dass die Werte beim Arzt meistens höher sind als bei Messungen zu Hause in gewohntem Umfeld. Häufig treibt die Angst vor der Untersuchungssituation oder schlechten Ergebnissen den Blutdruck zusätzlich in die Höhe. Dieser sogenannte „Weißkittel-Effekt“ als Ausdruck der Aufregung kann die Diagnose Bluthochdruck verfälschen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Werte auch zu Hause in Ruhe regelmäßig zu überprüfen. Damit dabei keine Fehler passieren, können Patienten sich vom behandelnden Arzt oder in Apotheken erklären lassen, wie die Blutdruckmess-geräte richtig eingesetzt werden. Auch beim Kauf eines Geräts ist eine Beratung durch den Arzt oder Apotheker sinnvoll: Nicht jedes Blutdruckgerät ist für jeden Menschen geeignet. So benötigen übergewichtige Menschen zum Beispiel eine breitere Oberarmmanschette oder ein Gerät, das nur am Handgelenk misst. has

Bluthochdruck: Der Weißkittel-Effekt

Sie sind beide klein, etwas eiförmig und haben ein bräunliches, haariges Äußeres. Damit tragen die Kiwi-Frucht und der Vogel Kiwi nicht nur den gleichen Namen, sondern sehen sich auch in gewisser Weise ähnlich.

Im Gegensatz zum Vogel ist die Frucht Kiwi jedoch ein beliebtes Nahrungs-mittel. Mit doppelt so viel Vitamin C wie eine Orange und gleichzeitig kaum Kalorien eignet sich die Kiwi hervorragend zum Abnehmen. Doch auch als gesunder Snack zwischendurch ist die Frucht eine beliebte Erfrischung.

Bereits mit einer großen Kiwi kann der Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C gedeckt wer-

den: 80 bis 120 mg des Vitamins stecken in 100 Gramm Kiwi. Hinzu kommen E- und B-Vitamine sowie die Mineralstoffe Ma-gnesium, Phosphor, Kalium, Kalzium und Eisen. Außerdem stecken wertvolle Bal-

laststoffe und Omega-3-Fettsäuren im Fruchtfleisch. Gleichzeitig

beinhaltet eine Kiwi nur etwa 43 Kilokalorien.

Diabetischer FußWichtig ist häufige Kontrolle

Der diabetische Fuß, der Fachbegriff lautet „diabetisches Fuß-Syndrom“, ist eine häufige Folgekomplikation eines langfristig überhöhten Blutzuckerspiegels. Mehr als 30.000 Amputationen als Folge des diabetischen Fuß-Syndroms werden jährlich in Deutschland vorgenommen. Um keine Verletzung zu übersehen, sollte deshalb jeder Diabetiker mit mehrjähriger Erkrankungsdauer täglich seine Füße auf Veränderungen kontrollieren. Eine gründliche ärztliche Untersuchung bisher unauffälliger Füße mindestens einmal jährlich ist obligatorisch. Nachgewie-sene Nerven- und Gefäßveränderungen sowie Wunden erfor-dern häufiges Vorstellen beim Hausarzt/Diabetologen oder in der diabetischen Fußambulanz. Wegen der langwierigen und aufwändigen Behandlung ist die Versorgung des diabetischen Fußes zu einem Spezialgebiet der Diabetologie geworden.

Hepatitis ist eine folgenschwere Entzündung der Leber. Alleine in Deutschland erkranken jedes Jahr rund 5.000 Menschen. Das Problem: Vielen ist die Gefahr einer He-patitisinfektion gar nicht bewusst.

Besonders junge Menschen unterschätzen oft das Ri-siko einer Ansteckung oder sind sich der Gefahr nicht bewusst. Tatsächlich kann rund ein Drittel der 18- bis 29-Jährigen nicht erklären, was eine Hepatitis-Erkran-kung ist. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Köl-ner Forsa-Meinungsforschungsinstituts hervor

Experten raten ImpfungDie virale Entzündung der Leber überträgt sich vor al-lem durch Blutkontakte und den Austausch von Körper-flüssigkeiten. Bei jungen Erwachsenen ist zudem häufig der ungeschützte Geschlechtsverkehr Ursache für eine Infektion.

Experten raten daher zu einer Impfung gegen Hepatitis B. Die Kosten dafür übernimmt bis zum 18. Lebensjahr die gesetzliche Krankenkasse. Wer plant, ins Ausland zu reisen, sollte sich auch gegen Hepatitis A impfen lassen. Eine Infektion mit Hepatitis A ist beispielsweise auch durch verunreinigtes Trinkwasser möglich. Gegen Hepa-titis C gibt es noch keinen Impfschutz.

Hepatitis wird unterschätzt

Gutes Leben | 2 I 20126

Hepatitisvirus

Gutes Leben | 2 I 20128 2 I 2012 | Gutes Leben 9

titel | Ms titel | Ms

EinE KrAnKHEIT mit 1000 GEsichtErn

Von Frank henrichvark

Fehlgeleitetes Immunsystem: Bei Multipler Sklerose schädigt der Körper sich selbst

Sehstörungen, Taubheitsgefühle in den Fingern oder

den Beinen, auch Schwindelgefühle oder Sprechstö-

rungen können erste Anzeichen einer Multiplen Skle-

rose (MS) sein. Manche Menschen sind zwar erkrankt, wissen

aber gar nichts davon. Immer mal wieder – und immer häufi-

ger, umso mehr die moderne Medizintechnik eingesetzt wird

– gebe es auch Zufallsfunde einer „stummen“ Multiplen Skle-

rose, so berichtet Dr. Susanne Windhagen, Leiterin der MS-

Ambulanz am Klinikum Finkenhügel in Osnabrück: „Nach

einem Fahrrad-Unfall wird zur Sicherheit eine Kernspin-Un-

tersuchung des Schädels gemacht. Und auf den Bildern sieht

der Arzt dann die typischen Entzündungsherde, die auf eine

Multiple Sklerose hindeuten“, so schildert sie einen beispiel-

haften Fall.

Bei Petra Mathiske gab es dagegen drei Symptome, die einen Verdacht auf MS nahelegten. Nach der Geburt ihrer jüngsten Tochter bekam die damals 39-jährige heftige Allergien. Das Im-munsystem spielte verrückt. Dazu traten noch massive Bandscheibenvorfälle auf. Und schließlich wachte die junge Frau eines Morgens auf und ihr Gesicht fühlte sich taub an. Der Neurologe ließ dann eine Kernspin-Untersuchung machen und stellte so die Diagnose MS. Erst im Nachhinein sei ihr klar geworden, dass es schon zehn Jahre zuvor „die merkwür-digsten Symptome“ gegeben habe, sagt

Petra Mathiske heute, „ein Kribbeln in den Fingern und in den Beinen“ etwa. „Aber das ging ja alles wieder weg.“

Multiple Sklerose ist eine Autoimmuner-krankung des Zentralen Nervensystems. Je nach der Schwere des Verlaufs und vor allem nach der Lokalisierung der Entzündungsher-de im Gehirn kann es die unterschiedlichsten Ausprägungen geben, weshalb die Multiple Sklerose auch „die Krankheit mit den 1000 Gesichtern“ genannt wird. Sehstörungen werden durch Entzündungen im Bereich des Sehnervs verursacht; Entzündungsher-de innerhalb der Leitungssysteme führen zu Taubheitsgefühlen und Schmerzen, vor allem an Händen, Füßen und Unterschen-keln; wenn das motorische System betroffen ist, können Lähmungen und spastische Verkrampfungen die Bewegungsfähig-

keit einschränken; oftmals kommt noch eine große körperliche und psychische Ermüdung (Fatigue) hinzu, die auch ohne entsprechende Belastungen eintritt. Charakteristisch ist dabei, dass solche Symp-tome der MS wiederholt und mit gesteigerter Intensität, also schubweise auftreten und dass diese Schübe über Tage oder Wochen anhalten. Zwischen solchen Ereignissen kön-nen Wochen oder Monate der Ruhe liegen, die Symptome können sich wieder vollstän-dig oder teilweise zurückbilden oder auf dem erreichten Niveau anhalten und im weiteren Verlauf dann auch noch einmal in der Hef-tigkeit der Auswirkungen steigern. Auch eine schleichende Zunahme ist möglich, auf die unter Umständen noch einmal aktive Schübe aufsatteln. Auch das führt Ärzte und Pati-enten dazu, von der Krankheit mit den 1000 Gesichtern zu sprechen. Umso wichtiger sei eine große Erfahrung und ein komplexes Wissen bei den behandelnden Ärzten, so betont die Neurologin Dr. Susanne Windha-gen, „denn nur über ein gutes Monitoring der jeweiligen Verläufe lassen sich Rückschlüsse auf die jeweils beste Therapie erzielen.“

EntzündunGshErdEFührEn zu taubhEit an händEn, FüssEn und schEnKElnBahnen des zentralen nervensystems.

Gutes Leben | 2 I 201210 2 I 2012 | Gutes Leben 11

titel | Ms titel | Ms

So ein akuter Schub ihrer Erkrankung koste sie sehr viel Kraft und ma-che sie unendlich müde, sagt Petra Mathiske: „Man stirbt jedes Mal ein kleines Stück“, schildert sie diese Rückschläge. Nicht mehr Fahrrad fahren zu können zum Beispiel, oder „mit den Füßen durch Herbstlaub zu streifen“, das empfinde sie als großen Verlust. Andererseits kämpft die agile Frau entschlossen gegen die Krankheit, will sich nicht unter-kriegen lassen. Zehn Jahre lang war sie Vorsitzende des Osnabrücker Behindertenforums und kämpft bis heute („unsere Umwelt ist nicht behindertenfreundlich“) für eine barrierefreie Gesellschaft. Sie wol-le sich einfach nicht unterkriegen lassen, sagt Petra Mathiske, denn größtmögliche Selbständigkeit tue ihr einfach gut. „Aber es gibt auch Tage, da bliebe ich besser im Bett“, gibt sie auch zu. Eine der Erschei-nungsformen der MS ist das Fatigue-Syndrom, eine große körperliche und psychische Müdigkeit, die plötzlich und unabhängig von körper-licher oder geistiger Anstrengung auftreten kann und häufig im Tages-verlauf noch zunimmt.Viele MS-Betroffene erleben den Ausbruch ihrer Erkrankung in rela-tiv jungem Alter. Umso heftiger ist die psychische Erschütterung, weil ganze Lebensentwürfe in Frage gestellt werden. Der Kontakt zu ande-ren Patienten etwa in einer Selbsthilfegruppe wie der Multiple Sklerose Kontaktgruppe könne da helfen, weil die Isolierung überwunden wird und Gespräche möglich sind, sagt Petra Mathiske: „Ich musste mein neues Leben finden. Und als ich die Krankheit nicht mehr leugnete, da ging es besser.“Trotz großer Fortschritte in der Diagnostik und Therapie ist die Mul-tiple Sklerose bis heute nicht wirklich heilbar. Viele Patienten seien aber dank moderner Therapien in einem stabilen Zustand, so dass keine schubweise Aktivität zu verzeichnen ist und bei der bildgebenden Un-tersuchung im Kontroll-MRT auch keine Zunahme der entzündlichen Herde registriert werde, berichtet Dr. Susanne Windhagen: „Es gibt Pa-tienten, die aktiv im Beruf stehen und fast ohne Einschränkungen mit ihrer Familie leben können.“ Schwierigkeiten bereiteten allerdings die zum Teil problematischen Nebenwirkungen der Therapie, so die Leite-rin der MS-Ambulanz im Medizinischen Versorgungszentrum am Klini-kum Finkenhügel weiter.

Dabei ist die Ursache der Multiplen Sklerose bis heute nicht vollständig geklärt. Charakteristisch sind verstreute entzündliche Entmarkungsher-de in der weißen Substanz von Gehirn und Rückenmark, die sich auch mit der Magnetresonanztomographie (MRT) abbilden lassen. Wahrschein-lich entstehen diese Entzündungsherde durch den Angriff körpereigener Abwehrzellen auf die Nervenzellen. Dabei werden die Umhüllungen der Nervenzellfortsätze, die Myelinscheiden, zerstört und somit die Weiter-leitung der Nervenimpulse verlangsamt oder sogar unmöglich gemacht. Auch eine Schädigung der Nervenfortsätze (Axonen) bei noch intakten Myelinscheiden ist denkbar.In jedem Fall gehört die Multiple Sklerose zu den Au-toimmunerkrankungen, auch wenn bis heute keine eindeutige Ursache und kein ausschließlicher Entste-hungsprozess nachgewiesen ist. Angesichts der Tatsa-che, dass die Erkrankung in bestimmten Ländern der Nord- und Südhalbkugel häufiger, in der Äquatorialzone dagegen selten auftritt und Kinder und Jugendliche bei einem Ortswechsel das Risiko des Ziellandes überneh-men, während Erwachsene das Erkrankungsrisiko des Herkunftslands beibehalten, lässt auf eine Beteiligung von Umweltfaktoren im Kindes- und Jugendalter durch eine Infektion wahrscheinlich erscheinen. Ein spezifi-scher Erreger wurde allerdings bislang nicht gefunden. Möglicher Weise besteht aber auch ein Zusammenhang zwischen Infektionskrankheiten im frühen Kindesalter und dem dadurch ausgebildeten Immunsystem und einer dadurch verminderten Disposition für MS. Diese Hygie-ne-Hypothese würde erklären, warum Geschwisterkinder ein verringertes Risiko haben, an Multipler Sklerose zu erkranken. Auch genetische Faktoren müssen eine Rol-le spielen, obwohl MS keine Erbkrankrankheit ist. Bei-spielsweise sind Frauen doppelt so häufig betroffen wie Männer. In Deutschland dürften etwa 100 000 bis 150 000 Menschen an Multipler Sklerose erkrankt sein. MS ist damit in Mitteleuropa die häufigste chronisch-entzünd-liche Erkrankung des zentralen Nervensystems.

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normale gesunde nervenzellen

Schemaansicht Multiple Sklerose

diE sYmPtOmE trEtEn immEr

schubWEisE auF - und manchmal

VErschWindEn siE WiEdEr Bei einem akuten Schub erhält der Patient drei bis fünf Tage lang hoch-dosiert Kortisonpräparate als Infusion verabreicht, um die Entzündungs-reaktion einzudämmen und die Symptome rasch zum Abklingen zu brin-gen. Bilden sich die Symptome nicht zurück, wird die Infusionstherapie wiederholt, eventuell mit einer höheren Dosis. Eine Langzeitbehandlung mit Kortison ist nicht sinnvoll. Zum einen wäre sie nebenwirkungsreich, zum anderen beeinflusst sie den Krankheitsverlauf nicht. Bei einem beson-ders schweren Schub kann eine sogenannte Blutwäsche (Plasmapherese) ähnlich einer Dialyse sinnvoll sein, die aber nur in spezialisierten Zentren möglich ist: Es wird Blut entnommen, über spezielle Filter von verschiede-nen Bestandteilen gereinigt und wieder zurückgeführt. Neben dieser Akuttherapie sollte immer und möglichst frühzeitig mit ei-ner aussichtsreichen Langzeitbehandlung begonnen werden. Dazu werden Medikamente verschiedener Wirkstoffgruppen eingesetzt, die entweder auf eine Immunmodulation oder eine Immunsuppression abzielen. Denn es ist mittlerweile bekannt, dass es bereits früh im Krankheitsverlauf zu Schäden am Nervensystem kommt. Deswegen ist eine konsequente Frühtherapie wichtig für einen langfristigen Therapieerfolg. Ziel der immunmodulie-renden Medikamente ist eine Normalisierung des fehlgeleiteten Immun-systems. Schubfrequenz und Stärke der Schübe sollen reduziert, bleibende Schäden nach Möglichkeit verhindert werden. Interferon-Präparate etwa sind bereits seit etwa 20 Jahren für die Basis-Therapie der Multiplen Skle-rose zugelassen. Mit diesen Medikamenten konnte erstmals ein wirksa-mer Effekt auf die Schubrate erzielt werden: Sie reduzierte sich jährlich um etwa 30 Prozent. Aber auch die Beeinträchtigung der Patienten konnte vermindert und damit als Folge die Lebensqualität wesentlich verbessert werden. Es handelt sich um einen Botenstoff, der sozusagen zwischen Zel-len vermittelt. Das zugeführte Interferon soll beispielsweise die Zahl der aktiven Entzündungszellen senken. Außerdem sollen diese Zellen davon abgehaltern werden, in das zentrale Nervensystem einzudringen. Alterna-tiv stehen in der Basistherapie auch andere Präparate zur Verfügung.

WirKsamE thEraPiE muss

bEim immunsYstEm ansEtzEn

Die Diagnose Multiple sklerose stürzt viele patienten zunächst in ein tiefes tal der ratlosigkeit. aber es gibt auswege: neben einer auf den jeweiligen speziellen fall abgestimmten medikamentösen therapie zählt dazu vor allem der kontakt zu einer selbsthilfegruppe – denn der offene austausch mit Gleichbetroffenen erleichtert oftmals die Bewältigung auch schwieriger Lebenssituationen. ebenso wichtig bleibt eine kompetente Verlaufskontrolle, auch mit bildgebenden untersuchungen wie dem Mrt.

Geschädigte offene nervenzellen

Gutes Leben | 2 I 201212 2 I 2012 | Gutes Leben 13

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Wenn allerdings MS-Patienten nicht oder nicht mehr auf diese Ba-sistherapie ansprechen, kann die Therapie auf eine nächste Stufe (Eskalationstherapie) verstärkt werden. Diese Medikamente sind teils hoch effektiv, haben jedoch auch besondere Risiken und Ne-benwirkungen: So trat bei einigen wenigen Patienten eine Virus-infektion des Gehirns aufgrund des veränderten und geschwäch-ten Immunsystems auf. Wichtig ist deshalb eine konsequente Überwachung des Therapieverlaufs und eine Notfallbereitschaft während der Gabe der Infusionen, um bei Zwischenfällen sofort medizinisch reagieren zu können.

Alle MS-Patienten können im Verlauf der Erkrankung von vielen verschiedenen Symptomen und Folgen der Erkrankung beein-trächtigt sein. Häufig und sehr belastend sind Schmerzen, ein stark erhöhter Muskeltonus (Spastik) sowie Blasenfunktions-störungen oder Sprech- und Schluckstörungen. Dazu kommen die schnelle physische und psychische Ermüdbarkeit (Fatigue-Syndrom) und verbreitet auch Depressionen. Für die Therapie dieser Begleiterkrankungen eignen sich neben einer gesunden Lebensführung vor allem physiotherapeutische, logopädische, ergotherapeutische und psychotherapeutische Maßnahmen sowie eine zielgerichtete medikamentöse Behandlung. Angesichts dieses Wechselspiels aus den unterschiedlichen Faktoren und der unterschiedlichsten Verläufe bei verschiede-nen Patienten könne es kaum eine maßgeschneiderte und schon gar keine lehrbuchmäßige Therapie der Multiplen Sklerose geben, sagt Dr. Susanne Windhagen. Wichtig sei in ihrer Arbeit das präzise Monitoring: Die Patienten sehr genau zu betrach-ten, die Schübe zu zählen und den Verlauf zu registrieren. Das ermögliche dann auch Rückschlüsse auf eine optimale Therapie: „Was passt am besten?“, sei eine einfache Leitfrage für einen mitunter hoch komplexen Sachverhalt, zu dessen Beurteilung neben den standardisierten Testverfahren und der neurophysio-logischen Diagnostik auch sehr viel Erfahrung gehöre. Mögli-cher Weise werde die Multiple Sklerose in naher oder mittlerer Zukunft sogar einmal heilbar sein, ist sie überzeugt. Bis dahin aber bleibe MS eben die Krankheit mit den 1000 Gesichtern.

titel | Ms

Dr. Susanne Windhagen ist Oberärztin in der Klinik für Neurologie und leitet die MS-Ambulanz im Medizini-schen Versorgungszentrum am Klinikum Finkenhügel. Dort werden ständig etwa 500 MS-Patienten aus der Re-gion Osnabrück betreut.

Gibt es neue Ansätze in der Behandlung der Multiplen Sklerose?Vor allem die neuen Medikamente zur Immuntherapie bei der MS haben das Repertoire der ärztlichen Möglichkeiten stark erweitert. Wir ernten sozusagen jetzt die Früchte der Grundlagenforschung aus den letzten zehn Jahren. Man kann sagen, dass kaum eine andere Krankheit eine solche Entwicklung erfahren hat. Und das gilt sowohl für die so genannte Basistherapie wie auch für die Eskalationsthera-pie bei einem fortgeschrittenen Stadium. Die Risiken und Nebenwirkungen müssen natürlich beachtet werden, zum überwiegenden Teil profitieren die Patienten aber von einer exzellenten Effektivität der Wirkstoffe.

Welche Erwartungen haben Sie an die MS-Therapie in der Zukunft?Gerade in letzter Zeit sind eine Reihe von Wirkstoffen und Therapieempfehlungen herausgekommen, die unsere Mög-lichkeiten stark erweitert haben. Man kann sagen, dass die Behandlung der Multiplen Sklerose immer komplexer wird. Es gibt vielversprechende Ansätze in der Forschung, neue Substanzen werden in Arzneimittelstudien erprobt. Auch die Möglichkeiten der Diagnostik werden vielfältiger, was unter Umständen bessere Vorhersagen über den Verlauf der Erkrankung erlaubt. Zusammen genommen bedeutet das: In Zukunft werden wir dem degenerativen Verlauf der Multip-len Sklerose noch besser entgegentreten können.

Trotzdem ist Multiple Sklerose bis heute nicht heilbar?Leider gilt das für die MS wie für viele andere degenerati-ve oder chronische Krankheiten auch. Dennoch haben wir große Fortschritte in der Behandlung gemacht und viele Be-troffene führen jahrelang ein nahezu normales Leben ohne nennenswerte Einschränkungen. Probleme bereiten immer mal wieder die Nebenwirkungen der Therapie. Der Rollstuhl ist jedenfalls nicht die Regel. Und mit aller Vorsicht kann man doch die Hoffnung haben, dass Heilung einmal möglich sein könnte.

Drei Fragen zur MS an Dr. Windhagen

MS-Patienten können

von vielen Symptomen

beeinträchtigt werden

Kongress zum Thema MSAm Mittwoch, 16. Mai, findet erneut das Osnabrücker Multiple Sklerose Symposium in der Osnabrück Halle statt. Veranstalter sind die Klinik für Neurologie am Städtischen Klinikum Finken-hügel sowie die Multiple Sklerose Kontaktgruppe Osnabrück.Lesen Sie dazu auch die Meldung auf Seite 15.

Tipp

!

Gutes Leben | 2 I 201214 2 I 2012 | Gutes Leben 15

Die Internistische Abteilung in Georgsmarien-hütte, in der Alkohol-, Tabletten- und Canna-bisabhängige umfassend behandelt werden, verfolgt ein einzigartiges Konzept. Hier werden Suchtkranke von der Akutentgiftung über den qualifizierten Entzug bis zur Rückkehr in den Alltag begleitet. In der kleinen klinik am rande des teutoburger Waldes herrscht eine fast fami-liäre Atmosphäre, die sehr persönliche Kontakte zwischen Patienten und Therapeuten zulässt. Die patienten erhalten hier nicht nur medizini-sche und therapeutische Behandlung, sondern auch sozialarbeiterische Alltagshilfe. Dieses ganzheitliche Konzept zeigt großen Erfolg: Die Rückfallquoten sind gering.

Gruppen- und Einzelgespräche stehen

im Mittelpunkt

Der lange Weg in die zufriedene Abstinenz be-ginnt mit einer Akutentgiftung auf der Station I in Georgsmarienhütte. Der Körper wird schritt-weise unter medizinischer betreuung an ein Leben ohne Suchtmittel gewöhnt. Aber schon in dieser phase wird ebenfalls der erste Schritt zur Behandlung der psychischen Abhängigkeit getan: „Der Patient wird von uns über Therapi-emöglichkeiten informiert und motiviert, sich als suchtkrank zu akzeptieren. Die Verände-rungsmotivation wird gefördert. So kann eine erfolgreiche behandlung gelingen“, so peter-tönjes weiter. In der zweiten Phase des statio-nären Aufenthaltes im Qualifizierten Entzug auf Station 4 stehen Einzel- und Gruppengespräche im Mittelpunkt der Motivationsbehandlung. „Der Patient wird psychisch und physisch sta-bilisiert, kann sich kreativ und sportlich betäti-gen und wird in die dritte phase, die sozial- und psychotherapeutische Behandlung, übergelei-tet“ führt der neue Oberarzt Dr. med. Matthias Schubring aus. Als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie begleitet er die Patienten in allen drei Behandlungsphasen. Vorrangiges Ziel des Aufenthaltes in der angeschlossenen Fachklinik Haus Möhringsburg ist die Vorberei-tung auf eine Rückkehr in den Alltag. Besondere Angebote richten sich dabei auf den erhalt der Arbeitskraft und Wiedereingliederung in den Beruf. Hier werden bei Bedarf auch Angehö-rige einbezogen. Die Therapie erfolgt nach

Geschlechtern getrennt und kann ebenso ganz-tägig-ambulant durchgeführt werden. Die ambu-lanten Patienten verbringen die Tage im Haus Möhringsburg und kehren abends nach Hause zurück.

Therapiebegleitend wird gemeinsam mit dem Patienten besprochen, welche Unterstützung er im Alltag zu Hause benötigt, um weiterhin stabil und abstinent zu bleiben. Hierfür kooperiert die Suchtabteilung eng mit den beratungsstellen vor Ort, die die Weiterbetreuung übernehmen. „Es ist von zentraler Bedeutung für den langfris-tigen erfolg, dass die Suchtkranken nicht nur in der Ausnahmesituation hier bei uns gut zurecht-kommen; viel wichtiger ist, dass sie auch zukünf-tig ihren Alltag zufrieden bewältigen“, erläutert Gert Vietz, Leiter des Haus Möhringsburg.

klinikum Osnabrück klinikum Osnabrück

2 I 2012 | Gutes Leben 15Gutes Leben | 2 I 201214

Wo endet das harmlose Feierabendbier und wo beginnt die Suchtkrankheit? Die Grenzen sind fließend. Dies ist nicht allein eine Frage der Menge, weiß Dr. Lars-Rudolf Petertönjes, Chefarzt des Suchtkompetenzzentrums am klinikum Osnabrücker Land in Georgsmarienhütte: „entscheidend ist, welche rolle das suchtmittel für den konsu-menten selbst spielt. ist beispielsweise der alkohol zwingend notwendig, um bestimmte probleme verdrängen zu können? Wird mit der Droge eine unerfüllte sehnsucht oder ein Mangel kompensiert?“

Der Weg in eine zufriedene AbstinenzEinzigartiges Behandlungskonzept für Suchtkranke in Georgsmarienhütte

Osnabrücker MS-Symposium

Veranstaltung für Betroffene und Interessierte in der Osnabrück Halle

Das Klinikum Osnabrück ver-anstaltet am Mittwoch, 16. Mai 2012, in der Osnabrück Halle von 14 bis 18 Uhr ein MS-Symposium. „Jeder Inter-essierte, betroffene und Ange-hörige, Therapeuten und Ärzte sind herzlich willkommen. Wir werden den Gästen unter an-derem einen Überblick über den neuesten Stand der Wis-senschaft wie auch Beiträge zu den themen Schwindel und MS, Stress bei Multipler Sklerose sowie rehabilitation bei Multipler Sklerose bieten. Darüber hinaus möchten wir das bild dieser erkrankung in der Öffentlichkeit weiter richtig stellen“, berichtet Dr. Susanne Windhagen, klini-kum-Expertin für Multiple Sklerose. Gemeinsam mit Klinikum-Chefarzt Prof. Dr. Florian Stögbauer sowie mit der MS-Kontaktgruppe Osna-brück Stadt und Landkreis hat Frau Windhagen das Sympo-sium erneut organisiert. eine Industrieausstellung soll vor beginn und in einer pause unterhalten, hochkarätige Referenten werden Vorträge halten und sowohl nicht-Me-dizinern als auch Medizinern neues zu berichten wissen.

idyllisch gelegen: das klinikum Osnabrücker Land in Georgsmarienhütte

Gruppensitzungen sind wichtig für den erfolg

in einzelgesprächen wird über den fortgang der therapie gesprochen

erfahrene therapeutinnen und therapeuten begleiten die patienten auf

ihrem Weg in eine suchtfreie zukunft.

Gutes Leben | 2 I 201216 2 I 2012 | Gutes Leben 172 I 2012 | Gutes Leben 17

kliniken und ansprechpartner:

Klinikum Osnabrück Finkenhügel

Kontakt:49076 OsnabrückTelefon: 0541 405-0 www.klinikum-os.de

Klinik für Geriatrie und Palliativ-medizin (Medizinische Klinik IV)

Ärztlicher Direktor Chefarzt:Prof. Dr. Dieter LüttjeKontakt: 0541 405-7201

Pflegedirektion

PflegedirektorinMarion BüchsenschützKontakt: 0541 405-4200

Röntgen- und Strahlenklinik

Chefarzt: Prof. Dr. Bernd TombachKontakt: 0541 405-7501

Institut für Pathologie

Chefarzt: Prof. Dr. Rainer Krech Kontakt: 0541 405-8401

Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin

Chefarzt: Privat-Dozent Dr. Peter TeschendorfKontakt: 0541 405-6701

Klinik für Gefäßchirurgie

Chefärztin: Dr. Ulrike van LengerichKontakt: 0541 405-6251

Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesicht-schirurgie, Plastisch-Ästhetische Operationen

Chefarzt: Prof. Dr. Dr. Siegfried JänickeKontakt: 0541 405-4601

Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Perinatalzentrum, und Schwerpunkt Gynäkologische Onkologie

Chefarzt: Privat-Dozent Dr. Dr. Yves GarnierKontakt: 0541 405-6801

Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie

Chefarzt: Privat-Dozent Dr. Martin EngelhardtKontakt: 0541 405-6201

Klinik für Urologie und Kinderurologie

Chefarzt: Prof. Dr. Hermann van Ahlen Kontakt: 0541 405-8001

Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie

Chefarzt: Privat-Dozent Dr. Jürgen TepelKontakt: 0541 405-6101

Klinik für Neurologie

Chefarzt: Prof. Dr. Florian StögbauerKontakt: 0541 405-6501

Klinik für Hämatologie, Onkologie und Immunologie (Medizinische Klinik III)

Chefarzt: Prof. Dr. Olaf M. KochKontakt: 0541 405-6601

Klinik für Allgemeine Innere Medizin mit den Schwerpunkten Gastroentero-logie/Hepatologie, Stoffwechselkrank-heiten, Endokrinologie, Rheumatologie, Infektiologie (Medizinische Klinik II)Chefarzt: Prof. Dr. Bernhard HögemannKontakt: 0541 405-6301

Gutes Leben | 2 I 201216

Klinikum Osnabrück

Osnabrücker Gefäßmediziner bundesweit anerkannt Dr. Georg Herman im Beirat der Deutschen Gesellschaft für Angiologie

Dr. Georg Herman (47) vom Gefäß-zentrum des Klinikum Osnabrück ist in den beirat der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA) gewählt worden. Die DGA ist eine interdisziplinäre medizinische Ge- sellschaft zur Förderung der For-schung und Weiterbildung auf dem Gebiet der Gefäßmedizin mit bundesweit mehr als tausend Mit-gliedern.

Gefäßmediziner (Angiologen) befassen sich mit erkrankungen der Arterien, der Venen und der Lymphgefäße. Das Gefäßzentrum am Klinikum Osnabrück ist bereits seit vielen Jahren als interdiszipli-näres Gefäßzentrum sowohl von der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie als auch der Deut-schen Gesellschaft für Angiologie und der Deutschen radiologi-schen Gesellschaft zur behand-lung komplexer Gefäßerkran-kungen zertifiziert. „Ich möchte unsere positiven Erfahrungen mit dem fächer- und sektorübergrei-fenden Ansatz einbringen, um die gefäßmedizinische Versorgung bundesweit zu optimieren“, hat Herman sich vorgenommen.

Die Grünen Damen und Herren suchen VerstärkungWenn Patienten keine Angehörigen haben, von de-nen sie während eines Krankenhausaufenthaltes unterstützt werden, dann treten sie auf den Plan: Die 20 Grünen Damen und Herren am Klinikum Os-nabrück. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter, die unter Leitung von Annemarie Fitschen schon vielen Pa-tienten viel Gutes getan haben, sind beliebte und bewährte Gesprächspartner, machen Besorgungen, begleiten Patienten bei Ausfahrten im Rollstuhl, erledigen wichtige Post oder lesen Geschichten vor. Sie sind einfach für die Patienten da und begleiten

sie während des Krankenhausaufenthaltes. Die Grü-nen Damen und Herren suchen Verstärkung! Wer sich an mindestens einem Vormittag in der Woche für etwa drei Stunden ehrenamtlich engagieren möchte, gern mit Menschen arbeitet, gut zuhören kann und einfühlsam ist, kann sich unter Telefon 0541/126823 bei Annemarie Fitschen oder unter Te-lefon 0541/405-0 an der Information des Klinikums melden. Neue Mitarbeiter sind herzlich willkom-men, werden sorgfältig eingearbeitet und auf ihren Einsatz vorbereitet.

Die Grünen Damen zusammen mit dem chefarzt der neurologie prof. Dr. florian stögbauer.

Privatklinik

Leitung: Dr. Elmar ArlinghausKontakt: 0541 405-8200

Brustchirurgie

Chefarzt:Dr. Christoph Katz.Kontakt: 0541/405-????

Klinik für Kardiologie, Nephrolo-gie, Pulmologie, Angiologie und Intensivmedizin (Medizinische Klinik I)

Chefarzt: Prof. Dr. Joachim ThaleKontakt: 0541 405-6401

Betriebsrat

BetriebsratvorsitzendeAngelika SimonKontakt: 0541 405-4400

Geschäftsführung

Geschäftsführer Dipl.-Kfm. Dr. Hansjörg HermesKontakt: 0541 405-1000

Spülung des Bauchraums mit heißen Chemotherapeutika Klinikum bietet innovative therapie beim Krebs in der bauchhöhle: hiPEc

„HIPEC“ nennt sich die neue Methode, bei der der ge-samte bauchraum direkt im Anschluss an die mehr-stündige operative Entfernung eines Tumors für 30 bis 90 Minuten mit Chemotherapeutika gespült wird. Die Lösung wird dabei kontrolliert auf 42 Grad Celsius erhitzt. Weil Tumorzellen besonders empfindlich auf Hitze reagieren, sterben sie schnell ab und die lebens-wichtigen organe werden weitaus weniger in Mitlei-denschaft gezogen. HIPEC steht für hypertherme int-raperitoneale Chemoperfusion und gibt Patienten mit Bauchfellkrebs neue Hoffnung. Meist handelt es sich ursprünglich um Tumore an Magen, Darm oder den Ei-erstöcken, die im Bauchraum gestreut haben.

In einem ersten Schritt werden in einer sehr aufwen-digen und mehrstündigen Operation alle sichtbaren Tumoranteile in der Bauchhöhle entfernt. Erst wenn alle tumoren entfernt sind, kommt im zweiten Schritt die HIPEC-Behandlung zur Anwendung. Die neue Me-thode hat viele Vorteile gegenüber der „normalen“

Chemotherapie, bei der das Medikament über eine Vene und den Blutkreislauf im gesamten Körper ver-teilt wird. Bei der Spülung können Chemotherapeutika direkt an der betroffenen Stelle in hohen konzentra-tionen wirken und sowohl die angesiedelten als auch die noch verstreuten Zellen bekämpfen. „Durch diese zielgenaue Gabe können wir wesentlich höhere Do-sen von Chemotherapie einsetzen. Außerdem steigern wir die Wirkung nochmals durch die kombination mit Wärme“, fasst Privat-Dozent Dr. Jürgen Tepel zusam-men, der diese hochspezielle Behandlung am Klini-kum durchführt. Dabei kooperiert der Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie am Klinikum Osnabrück eng mit seinen Kollegen der anderen Fachdisziplinen, besonders der Onkologie. „HIPEC eröffnet in der Behandlung von Krebs neue Chancen. Wir werden diese Methode mittelfristig auch im Bereich des Brustkorbs, beispielsweise bei Patien-ten mit Asbestkrebs anwenden“, ergänzt Onkologie-Chefarzt am Klinikum, Prof. Dr. Olaf Koch.

Gutes Leben | 2 I 201218 2 I 2012 | Gutes Leben 19

körper & Geist körper & Geist

18

ansprechpartner klinikum Dissen:

Geschäftsführung

Geschäftsführer Dipl.-Kfm. Dr. Hansjörg HermesKontakt: 0541 405-1000

Anästhesiologie und Intensivmedizin

Chefarzt Peter Poloczek, Kontakt: 05421 302-339

Geschäftsleitung

GeschäftsleiterDr. h.c. (CHN) Arno Kuge Kontakt: 05421 302-220

Gynäkologie und Geburtshilfe

Chefarzt Privat-Dozent Dr. Dr. Yves Garnier, Kontakt: 05421 302-299

Verwaltung

Verwaltungsdirektor Christian Gutendorf, Kontakt: 05421 302-222

BelegabteilungenUrologie

Dr. med Jörg Niebur, FA Dr. med. Götz Cubick, FA Dr. med. Thomas Köpke, FA Dr. med. Stefan Bierer, Kontakt: 05421 302-380

Betriebsrat

Betriebsrat Vorsitzender Hans Kemper, Kontakt: 05421 302-371

Innere Medizin

Ärztlicher Direktor Chefarzt Karl Groß, Kontakt: 05421 302-319

Gynäkologie

Dr. med. Ludwig Kaiser, Dr. med. Klaus-Jürgen Zehbe, Kontakt: 05421 302-298

Pflegedienstleitung

Silke Wiemann, Kontakt: 05421 302-215

Innere Medizin mit den Schwerpunkten Geriatrie und Suchtmedizin

Chefarzt Dr. med. Lars-Rudolf Petertönjes, Kontakt: 05401 338-256

Chirurgie

Chefarzt Dr. med. Reinhard Naundorf, Kontakt: 05421 302-205

Fachklinik Haus Möhringsburg, Kompetenzzentrum Sucht

Einrichtungsleiter Herr Gert Vietz, Kontakt: 05401 338-256

Nicht nur Hollywood-Stars setzen auf Botuli-numtoxin (kurz Botox), wenn sie ihre Falten und Fältchen im Gesicht bekämpfen wollen. Auch immer mehr Normalsterbliche lassen sich Botox injizieren, um vermeintlich jün-ger auszusehen. Wie bei allen Wirkstoffen kommt es aber auch bei Botox auf die Dosie-rung an, will man nicht unfreiwillig komisch aussehen.

Auf einen besonderen Effekt der Botox-Be-handlung haben jetzt Forscher der Medizini-schen Hochschule Hannover (MHH) und der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel (UPK) hingewiesen: Sie haben herausgefun-den, dass das Botulinumtoxin auch gegen Depressionen hilft. Dazu haben die Wissen-schaftler zwei Gruppen von Patienten mit anhaltenden Depressionen gebildet, die sich

auch durch Einnahme von Antidepressiva nicht lindern ließen. Einer Gruppe verab-reichten die Forscher von MHH und UPK nun Botox, der anderen Gruppe eine Placebo-In-jektion. Nach sechs Wochen hatte sich in der Botox-Gruppe die Schwere der Depressionen mindestens halbiert, weitere Verbesserungen traten auch bis zum Ende der 16-wöchigen Studie weiterhin ein. In der Vergleichsgruppe mit der Placebo-Injektion blieben solche Er-folge dagegen fast vollständig aus.

Als Ursache für diese erstaunliche Wirkung des Botulinumtoxins benannten die Medizi-ner den so genannten „Facial-Feedback-Ef-fekt“. Danach drückt die Mimik des Menschen

nicht nur seine Stimmung aus, sondern sie wirkt auch umgekehrt auf seine Stimmung ein. Leiden depressive Menschen nun unter Symptomen wie Ärger, Trauer oder Angst, so aktiviert die entsprechende Mimik Muskeln auf der unteren mittleren Stirn, der Glabel-laregion. So werden die Emotionen durch die Mimik aufrechterhalten und sogar verstärkt. Bei Injektion von Botox werden die entspre-chenden Muskeln dagegen vorübergehend gelähmt, was die Wechselwirkung zwischen Stimmung und Mimik unterbricht. Dadurch sei es möglich, die Gemütslage der Patienten deutlich leichter und nachhaltiger aufzuhel-len, so die Wissenschaftler. Das dürfte dann immerhin auch das Leiden etwas lindern, wenn eine übertriebene Botox-Behandlung zu erwähnt unfreiwillig komischen optischen Ergebnissen führt… has

„Alles wird perfekt“ heißt es im aktuellen Hit des deutschen Nach-wuchs-Rappers Casper. Doch wie viel Perfektion ist wirklich perfekt für ein gesundes und ausgeglichenes Leben? Die Deutsche Psycho-therapeutenvereinigung (DPtV)empfiehlt, die Ansprüche an die ei-gene Leistung kritisch zu überprüfen. Auf den ersten Blick sei der Hang zum Perfektionismus natürlich positiv zu bewerten, so die Experten des 2006 gegründeten DPtV. Denn Perfektionisten hätten eine hohe Wahrnehmungsfähigkeit und bemerkten auch noch die kleinsten Verbesserungsmöglichkeiten, was in vielen Berufen ein besonders wichtiges Qualitätsmerkmal sei.Doch Menschen mit per-fektionistischem Anspruch an sich selbst sollten sich auch immer wieder klar machen, dass andere Kol-legen oder Mitmenschen deutlich geringere Ansprüche stellten, so die Psychotherapeuten weiter. Wenn der Perfektionist sich also bei 80 Prozent der mögli-chen Leistung sehe, seien das für andere möglicherweise schon 120 Prozent. Daraus könnten Probleme entstehen, die unnötig seien.Grundsätzlich gelte, dass für ein perfektes Ergebnis ein verhält-nismäßig hoher Aufwand betrieben werden müsse. Die Experten des mit 8800 Mitgliedern größten deutschen Berufsverbandes für Psychotherapeuten verweisen dazu auf die 80:20-Regel – demnach müssen in den allermeisten Fällen nur 20 Prozent Leistung erbracht werden, um eine Aufgabe zu 80 Prozent zu erfüllen. Die restlichen 80 Prozent Aufwand entfallen dann darauf, das Ergebnis weiter zu perfektionieren. Um ein für alle Beteiligten zufrieden stellendes Ar-beiten zu erreichen, sollten sich die Perfektionisten deshalb genau überlegen, wo die vollen 100 Prozent wirklich notwendig sind. Oft sei es in der Gesamtschau effektiver, eine Sache abzuschließen oder abzuliefern, die nicht bis ins allerkleinste Detail perfekt ist. Wenn Perfektionisten diese Entscheidungen träfen und dieses Gefühl dann aushielten, würden sie mit der Zeit zu mehr gesunder Gelas-senheit kommen, so die Psychotherapeuten. Auch für Vorgesetzte sei es wichtig, die Perfektionisten an der richtigen Stelle einzuset-zen und gelegentlich vor sich selbst zu schützen. Einen perfekten Freibrief für Pfusch und Schlamperei bedeuten diese Empfehlungen aber selbstverständlich nicht. fhv

körper & Geist

Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde

FA Dr. med. Lutz Meyer, Kontakt: 05421 302-495

Wenn Perfektion krank macht

Mimik drücktStimmung aus

Doppelter Botox-Effekt gegen Falten und Depressionen

nicht immer volle 100 Prozent notwendig

Gutes Leben | 2 I 201220 2 I 2012 | Gutes Leben 21

Höher, schneller, weiter – wer die Wettbewerbe der Hochgeschwin-digkeitszüge verfolgt oder gar selbst regelmäßig mit dem ICE oder seinem französischen Pendant TGV unterwegs ist, der erlebt das Bahnfahren vor allem möglichst effizient und schnell. Es gibt aber auch noch Bahnstrecken, bei denen die Entdeckung der Langsamkeit zu bahnbrechenden Erlebnissen führt. Wer die Weichen auf Historie und atemberaubende Landschaften stellt, der ist zwar nicht rasend schnell, aber rasend schön unterwegs. Hier einige der schönsten Schienenstränge Europas:

Zu den Klassikern der Traumstrecken gehört der Glacier-Express in der Schweiz. Bis zu vier Mal am Tag windet sich dieser Schmalspurzug acht Stunden lang über die bergige Strecke vom leg-endären St. Moritz in Graubünden zum Zielort Zermatt im Kanton Wallis. Die Fahrt führt über unfassbare 291 Brücken und durch 91 Tunnel vorbei an den Orten Chur, Disentis, Andermatt, Brig und Visp. Eine Augenweide sind die Panoramawagen, aus denen man den überwältigenden Anblick des Bergpanoramas genießen kann. Über Kopfhörer werden die Mitfahrer dabei stets über Höhepunkte wie den Oberalp-Pass in 2044 Metern Höhe oder die tief in den Fels geschnittene Rhein-schlucht informiert.

Ebenfalls in der Schweiz verkehrt der Bernina-Express, der als ein-ziger Zug der Alpenrepublik die Alpen überwindet und in vier Stun-den von Chur im Rheintal über Albula-Pass und Bernina-Pass bis wieder hinab zu den Palmen von Tirano fährt. Die mehr als 100 Jahre alte Strecke ist ein technisches Meisterwerk und führt über knapp 200 Brücken und durch 55 Tunnel, wobei das Landwasser-Viadukt, das Kreis-Viadukt bei Brusio und die Kehrtunnel zwischen Bergrün und Preda zu den Höhepunkten zählen. Seit 2008 ist der Bernina-Express sogar Welterbe der UNESCO.

Seit 1928 verbindet die Tendabahn Nizza an der französischen Cote d`Azur mit der italienischen Stadt Turin. Zu den landschaftlich her-ausragendsten Abschnitten der Strecke zählen vor allem die Passagen

zwischen Cuneo und Nizza. Die Tendabahn überwindet auf ihrem Weg mehr als 1000 Höhenmeter und darf wegen der vielen Viadukte und Kreisverkehre nicht schneller als 50 Stundenkilometer fahren.

Die Karwendelbahn von Innsbruck nach Gar-misch-Patenkirchen heißt nur im Volksmund Karwendelbahn, ihr offizieller Name ist Mit-tenwaldbahn. Seit 1912 führt diese Strecke über Seefeld, Mittenwald, den höchsten deutschen Schnellzugbahnhof in Klais bis schließlich nach Garmisch. Empfehlenswert ist eine Fahrt mit der Mittenwaldbahn besonders für Wanderer, denn

die Haltestellen zwischen Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck eignen sich allesamt als ideale Startpunkte für ausführliche Berg-touren.

Auch im Süden Europas fahren legendäre Schmalspurbahnen wie El Transcantabrico und El Expreso de la Robla. Der Clou dieser seit 1983 verkehrenden Züge im grünen Süden Spaniens ist ihre Streck-enlänge, denn die Passagiere sind entweder im luxuriösen Sonderzug „El Transcantabrico“ oder auch im etwas schlichteren Hotelzug „La Robla“ je nach Route zwischen zwei und acht Tagen unterwegs. Die Routen führen durch das Baskenland, Kastilien-Leon, Kantabrien, Asturien und Galizien und sind bis zu 1000 Kilometer lang, wobei im Zug genächtigt und gespeist wird. Auch Santiago de Compostela, das legendäre und derzeit gerade in Deutschland wegen des Bestsellers „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling sehr angesagte Ziel des Jakobs-Pilgerwegs wird angefahren, weshalb rechtzeitiges Buchen unter www.eltranscantabricogranlujo.com ratsam ist.

reisen & entdeckenreisen & entdecken

Kinder bestimmen, wohin die reise gehtWenn der Familienurlaub geplant wird, haben in mehr als der Hälfte der Familien die Kinder das letzte Wort bei der Wahl des Zieles. Zu diesem Ergebnis kommt die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), die im Auftrag des Reiseveranstal-ters ITS rund 2000 Familien nach ihren Urlaubswünschen und den Entscheidungswegen befragt hat. Das Ergebnis: In 54 Prozent aller befragten Familien bestimmen die Kinder, wohin die reise geht. und auch bei der Auswahl der unter-kunft hat das Votum der Kinder Gewicht, so die GfK: Immerhin in 46 Prozent der befragten Familien entscheiden die Kinder auch, welches Hotel oder welcher Club gebucht werden.und was ist den kindern und ihren eltern nun das Wichtigste im und am urlaub? Das gemeinsame erlebnis und der Wunsch, möglichst viel Zeit miteinander zu verbringen, so das Ergebnis. Dieser Wunsch stand in 74 Prozent der Familien ganz oben auf der Liste. Wo diese gemeinsame Zeit verbracht werden soll, ist auch relativ klar: 70 Prozent der Kinder wünschen sich einen Strand zum Spielen und 53 Prozent legen Wert auf eine ge-räumige Unterkunft. Interessanterweise sind andere Kinder als Spielgefährten besonders den Kindern wichtiger als aufwändige Wasserparks oder Spaßbäder, Kinderclubs mit speziellem Frei-zeitangebot waren sogar nur bei 27 prozent der kinder gefragt.Die Forscher der GfK fanden außerdem heraus, dass der Einfluss von soziodemografischen Faktoren wie Einkommen, Schulbil-dung, Beruf oder Haushaltsgröße keine Rolle spielt. In Familien aller sozialen Schichten ist die Zahl der Kinder, die über den Ur-laub entscheiden, gleich hoch. unterschiedliche Auswirkungen auf die Urlaubsplanung gibt es nur bei der Anzahl der Kinder. Je mehr Kinder eine Familie hat, desto sind die Ansprüche aller Familienmitglieder an die schönsten Wochen des Jahres. has

Die Centovallibahn heißt so, weil sie fast einhundert Täler auf 83 Viadukten zwischen Domodossola im italienisch-en Ossalatal bis nach Locar-no im Tessin überquert. Seit 1923 können Fahrgäste diese kürzeste Bahnverbindung zwischen dem Tessin in das Wallis und die Westschweiz nutzen, zu den Höhepunk-ten der zweistündigen Fahrt gehören die Überqueren des Isorno-Viadukts bei Intragna und der Abschnitt zwischen Intragna und Re mit seinen vielen Schluchten.

Auch im Südenlegendäre

Eisenbahnen

Gutes Leben | 2 I 201220

Bahnbrechendes reisen auf SchienenEin wirklich feiner zug

Glacier-Express in der Schweiz auf dem Weg von st. Moritz nach zermatt

Welterbe der UNESCO: der Bernina-Express

Alpin-Express

Gotthard Bahn am urner see

von Wolfgang hasheider

Gutes Leben | 2 I 201222 2 I 2012 | Gutes Leben 23

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120315_Jordan&Fillies_Anz_178x117_4c_print.indd 1 15.03.2012 10:52:33

Eine professionelle Zahnreinigung ist nur etwas für ganz eitle Zeitge-nossen? Weit gefehlt, wie die Bundeszahnärztekammer betont. Denn die Zahnreinigung durch die Prophylaxe-Assistentin hat nicht nur op-tische, sondern vor allem auch ganz handfeste medizinische Gründe: Durch die intensive Reinigung werden Keime entfernt, die sonst im schlimmsten Fall zu Karies und Parodontitis führen können. Schließlich schafft es auch die beste Technik beim Zähneputzen niemals so ganz, alle Ablagerungen und Keime zu bekämpfen.

Hier kommt dann die professionelle Zahnreinigung ins Spiel, die in vielen Zahnarztpraxen als komplettes Pflegepaket mit verschie-denen Bausteinen angeboten wird. Neben einer Untersuchung und einer ausführlichen Beratung des Patienten gehören mehrere manuelle Reinigungsdurchgänge zu dieser Anwendung, an deren Abschluss dann eine Schutz-Versiegelung der Zähne mit einem fluo-ridhaltigen Lack oder Gel steht. Kritiker der professionellen Zahnrei-nigung bringen gern das Argument vor, durch den Einsatz von so genannten Pulverstrahlgeräten mit ihrem Luft-Wasser-Salz-Gemisch würden die Zähne bei der Reinigung aufgeraut. Dadurch sei es nach der Reinigung für Bakterien leichter, sich auf diesen aufgerauten Flächen anzusiedeln. Dieser Behauptung widersprechen die Exper-ten der Bundeszahnärztekammer mit dem Hinweis auf die Prophy-laxe-Assistentin, die die Zähne nach der Pulverstrahl-Behandlung stets manuell poliert und dann das bereits erwähnte Fluoridgel oder den Fluoridlack aufträgt. Wie oft eine solche professionelle Zahnreinigung sinnvoll ist, hängt von den persönlichen Lebensum-ständen des Patienten ab. Starke Raucher, Kaffee- oder Teetrinker müssen eher öfter zur Zahnreinigung und auch im Alter, wenn der Speichelfluss mit seiner kariesverhindernden Eigenschaft nach-lässt, kann eine häufigere professionelle Reinigung sinnvoll sein.

In der Regel empfiehlt die Bundeszahnärztekammer, zwei Mal pro Jahr zur Reinigung in die Zahnarztpraxis zu gehen. Auch wenn diese Behandlung normalerweise als Eigenleistung gilt und nicht von den gesetzlichen Kassen bezahlt wird, so gibt es bei einigen Kassen doch einen generellen Zuschuss oder Vergünstigungen im Rahmen von speziellen Vorsorgeprogrammen – eine Nachfrage lohnt sich also auf jeden Fall. Die Kosten für eine professionelle Zahnreinigung bei einem kompletten Gebiss mit 28 Zähnen belaufen sich je nach Aufwand schließlich auf 90 bis 140 Euro, sind aber nach Ansicht der Fachleute gut angelegtes Geld. fhv

Zahnreinigung mit Biss! Das kann nur der Profi!

Gutes Leben | 2 I 201224 2 I 2012 | Gutes Leben 25

Leben & Genießen

Wieder eine gute Idee von HAI: Das Guardian Implant. Weltweit das einzige Implantat, das bis zur Implantation in den Kiefer völlig steril bleibt!

Warum Guardian Implant?Die Ursache für den Verlust von eingesetzten Implantaten ist stets die gleiche: eine durch Keime und Bakterien ausgelöste Entzündung des Gewebes um das Implantat herum. Die Entzündung bewirkt einen Gewebeschwund des Knochens, der schließlich zum Ausfall des Implantats führt.Die offizielle Verlustrate von Implantaten wird mit 3–5 % angegeben. In Fachkreisen ist jedoch bekannt, dass die Dunkelziffer wesentlich höher liegt.Die Implantate selbst wurden aufgrund ihrer sterilen Entnahmebehält-nisse als möglicher Auslöser zunächst weitgehend ausgeschlossen. – Doch tatsächlich sind Implantate nur bis zu dem Moment steril, in dem sie ihren Behältnissen entnommen werden. Doch ähnlich wie bei der Problematik mit Krankenhauskeimen kann die Raumluft in zahn-ärztlichen Behandlungsräumen ebenfalls nicht völlig keimfrei gehalten werden. Eine Kontamination des Implantats von dem Moment der Entnahme aus seinem Behältnis bis zur Implantation in den Kiefer daher absolut möglich.

Keime müssen draußen bleiben –Eine Kontamination des Guardian Implants ist ausgeschlossenBei dem im sterilen Entnahmezylinder aufbewahrten Guardian Implant ist der Implantatkörper nochmals von einer sterilen Kunststoffhülse umgeben, dessen untere Öffnung mit einer Schutzfolie verschlossen ist. Nach dem Herausnehmen aus dem Entnahmezylinder bleibt das Implantat somit weiterhin völlig steril.Das Implantat wird mit der umgebenden Kunststoffhülse aus dem Ent-nahmezylinder entnommen und auf den Kiefer des Patienten aufgesetzt. Die Schutzfolie wird abgezogen und das Implantat in den Kiefer einge-schraubt, während es in der sterilen Hülse verbleibt. – Eine Kontamina-tion durch Keime in der Raumluft ausgeschlossen – im wahrsten Sinne des Wortes.

HAI-IMPLANTAT-GmbHDr. Heinz- Dieter Unger

Kommenderiestraße 12249080 Osnabrück

Telefon +49 (0) 541 / 9 77 68 89-0Telefax +49 (0) 541 / 9 77 68 89-22

Internet www.hai-implantate.deE-Mail [email protected]

www.hai-implantate.de

Mit dem GAURDIAN IMPLANT PRINCIPLE ist es gelungen, eine der größten Sicherheitslücken in der Implantologie zu schließen, nämlich die wenig wünschens-werte Belastung der Implan-tatoberfläche mit schädlichen Keimen. Dabei kommt erstmals eine Dreifachsterilverpackung zum Einsatz.

Implantologie mit individuell gegossenem Stiftaufbau

mplantYOUR G-ANGEL IN IMPLANTOLOGY Guardian

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Neu!Das HAI

GuardianImplant

Zahnarzt, Zahntechniker und Implantologe

Dr. Heinz-Dieter Unger

Weltweit einzigartig

Das HAI Guardian Implant

Wieder eine gute Idee von HAI: Das Guardian Implant. Weltweit das einzige Implantat, das bis zur Implantation in den Kiefer völlig steril bleibt!

Warum Guardian Implant?Die Ursache für den Verlust von eingesetzten Implantaten ist stets die gleiche: eine durch Keime und Bakterien ausgelöste Entzündung des Gewebes um das Implantat herum. Die Entzündung bewirkt einen Gewebeschwund des Knochens, der schließlich zum Ausfall des Implantats führt.Die offizielle Verlustrate von Implantaten wird mit 3–5 % angegeben. In Fachkreisen ist jedoch bekannt, dass die Dunkelziffer wesentlich höher liegt.Die Implantate selbst wurden aufgrund ihrer sterilen Entnahmebehält-nisse als möglicher Auslöser zunächst weitgehend ausgeschlossen. – Doch tatsächlich sind Implantate nur bis zu dem Moment steril, in dem sie ihren Behältnissen entnommen werden. Doch ähnlich wie bei der Problematik mit Krankenhauskeimen kann die Raumluft in zahn-ärztlichen Behandlungsräumen ebenfalls nicht völlig keimfrei gehalten werden. Eine Kontamination des Implantats von dem Moment der Entnahme aus seinem Behältnis bis zur Implantation in den Kiefer daher absolut möglich.

Keime müssen draußen bleiben –Eine Kontamination des Guardian Implants ist ausgeschlossenBei dem im sterilen Entnahmezylinder aufbewahrten Guardian Implant ist der Implantatkörper nochmals von einer sterilen Kunststoffhülse umgeben, dessen untere Öffnung mit einer Schutzfolie verschlossen ist. Nach dem Herausnehmen aus dem Entnahmezylinder bleibt das Implantat somit weiterhin völlig steril.Das Implantat wird mit der umgebenden Kunststoffhülse aus dem Ent-nahmezylinder entnommen und auf den Kiefer des Patienten aufgesetzt. Die Schutzfolie wird abgezogen und das Implantat in den Kiefer einge-schraubt, während es in der sterilen Hülse verbleibt. – Eine Kontamina-tion durch Keime in der Raumluft ausgeschlossen – im wahrsten Sinne des Wortes.

HAI-IMPLANTAT-GmbHDr. Heinz- Dieter Unger

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Mit dem GAURDIAN IMPLANT PRINCIPLE ist es gelungen, eine der größten Sicherheitslücken in der Implantologie zu schließen, nämlich die wenig wünschens-werte Belastung der Implan-tatoberfläche mit schädlichen Keimen. Dabei kommt erstmals eine Dreifachsterilverpackung zum Einsatz.

Implantologie mit individuell gegossenem Stiftaufbau

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Das HAI Guardian Implant

Nicht nur, aber besonders zu Ostern sind ein Lammbraten oder andere Variationen mit zartem Lammfleisch für viele Leckerschmeck-er ein echter Hochgenuss. Ein großer Teil des bei uns angebotenen Lammfleischs stammt aus Neuseeland. Dort ist die Fleischindust-rie einer der Hauptwirtschaftszweige, die mit modernsten Technologien arbeitet. Nach der Schlachtung wird das Lammfleisch bei minus 70 Grad schockgefrostet und dann tiefgeküh-lt und legt die 20.000 Kilometer Seeweg auf speziellen Kühlfrachtern bei minus 18 Grad in weniger als 30 Tagen zurück. Die Qualität des neuseeländischen Lammfleischs ist hoch, der Energieaufwand für das Schockfrosten und den Kühltransport allerdings auch – was beim Blick auf die Ökobilanz durchaus be-denkenswert ist.Deshalb legen immer mehr Kunden Wert da-rauf, Produkte aus heimischer Erzeugung zu kaufen. Da muss sich der Schlachter auf dem

Wochenmarkt auch beim Verkauf von Lam-mfleisch durchaus fragen lassen, woher das Fleisch denn nun stammt. Und immer mehr regionale Schäfereien setzen voll auf diesen Trend – mit großem Erfolg, wie das Beispiel der Schäferei Klosterhof Coldinne im Erhol-ungsgebiet Ostfriesland zeigt.

Hier in unmittelbarer Nähe des „Ewi-gen Meeres“, dem größten Hochmoor-See Deutschlands, werden die Schafe auf 15 Hek-tar saftiger Weiden so naturnah wie möglich in Koppeln unter freiem Himmel gehalten. Schutz vor der Witterung bieten Unterstände, ansonsten sind die Tiere durch die vielfältige Ernährung mit Kräutern und Blumen robust und wenig anfällig. Lediglich zur Winter-lammung kommen die Muttertiere für drei Wochen in den Stall.

In den Wintermonaten werden Heu und Heu-silage sowie gelegentlich Rüben zugefüttert, ansonsten ernähren sich die Tiere aus der Natur. Mit wichtigen (Er-)Folgen: Die Läm-mer des Klosterhofs Coldinne benötigen die doppelte Zeit, um ihr Schlachtgewicht zu er-reichen, doch dafür verfetten sie nicht und ihr Fleisch nimmt während der längeren Wachs-tumsphase viel mehr wichtige Inhaltsstoffe der Futterpflanzen auf, was die Fleischqual-ität und die Konzentration von Vitaminen und Mineralien erhöht.So wie hier in Ostfriesland gibt es überall immer mehr regionale Schäfereien, die mit Schlachtern aus der Nachbarschaft zusam-menarbeiten und ihre Produkte auch regional vermarkten. Es lohnt sich also sowohl für die Umwelt als auch für die Gourmet-Freuden, sich hier ein wenig auf die Suche zu machen und eine nachvollziehbare Bezugsquelle in der Nähe zu finden.

Pfannengerührtes Lamm aus dem Wok (für vier Personen)

„Gutes Leben“-Feinschmecker-rezept

Leckeres Lammfleisch am liebsten aus der region

Das brauchen Sie:500GrammLammfleischohneKnochen(am besten aus heimischer Herkunft, siehe Artikel)2 TL Sherry4 TL Sojasauce1 TL Sesamöl2 Frühlingszwiebeln3 Zehen Knoblauch2 EL Öl1 TL Ingwer, fein gehackt

Leben & Genießen

Dauer: 25 Minuten Schwierigkeitsgrad: normal

So wird´s gemacht:DasLammfleischunterfließendemkaltemWasserabspülen,trocken tupfen und in dünne Streifen schneiden. Für die Mari- nade Sherry, Sojasauce und Sesamöl verrühren und das Fleisch mindestens 20 Minuten darin einlegen. Dann das Fleisch herausnehmen und trocken tupfen, dabei die Marinade nicht wegkippen, sondern aufbewahren. Die Frühlingszwiebeln putzen, waschen und schräg in Ringe schneiden. Knoblauch abziehen und fein hacken. Das Öl in einem Wok erhitzen, die Fleischstrei-fen hineingeben und rühren. Nach einer Minute die Marinade zugeben und weiter rühren. Nach einer weiteren Minute Frühlingszwiebeln, Knoblauch und Ingwer hinzugeben und nochmals vierMinutenrühren.Lammfleischsollteimmersoheißwiemöglichserviertwerden

Gutes leben wünscht Guten appetit!

Gourmet-Freuden

von Hauke Henrik Anzeige

Gutes Leben | 2 I 201224

Gutes Leben | 2 I 201226 2 I 2012 | Gutes Leben 27

Gutes Leben | Wissen

Who is Who

sebastian kneippGeb. 17. Mai 1821 in stephansried/ Bayern = 17. Juni 1897 in Wörishofen/ Bayern

Sebastian Kneipp ist der Namensgeber der noch heute allgemein

anerkannten Kneipp-Therapie. Diese Therapie besteht im Prinzip in

der Anwendung von Wasser in Form von Wickeln und vor allem von

Gießungen, und zwar als Rückengüsse, Kniegüsse, Schenkelgüsse

und Obergüsse.

Schon als Kind äußerte Kneipp den Wunsch zu studieren, um Pries-

ter zu werden. Aber die eltern waren nicht in der Lage, ihm eine

Schulbildung und ein Studium zu finanzieren. Mit 21 Jahren fand

Kneipp in dem Kaplan Matthias Merkle einen Förderer, der ihm Pri-

vatunterricht erteilte. Da er später ein Stipendium erhielt, konnte

Kneipp in München sein Studium beginnen. 1852 wurde er dann

zum Priester geweiht. 1855 wurde Kneipp Beichtvater im Kloster

der in Wörishofen ansässigen Dominikanerinnen. Aber erst 1881,

also als fast Sechzigjähriger, wurde er zum Pfarrer in Wörishofen

ernannt. Als Standardwerk von Kneipp gilt sein Buch: „Meine Was-

serkur“, dessen erste Auflage im Jahre 1886 erschien.

Ein großer Förderer Kneipps war der Erzherzog Joseph von Öster-

reich. Das war umso wichtiger, da Kneipp durch zahlreiche gericht-

liche Klagen von Ärzten immer wieder gehindert werden sollte, sich

neben seiner Tätigkeit als Priester auch als Heiler zu betätigen.

Im Jahre 1894 schlossen sich mehrere Ärzte zum „Internationalen

Verein Kneippscher Ärzte“ zusammen. Zahlreiche Vereine folgten.

Impressum

Gutes LebenDas Gesundheitsmagazin für die Region Osnabrück

Herausgeber: Klinikum Osnabrück

Am Finkenhügel49076 Osnabrück

Geschäftsführer Dr. Hansjörg Hermes

Koordination:Annika Wagner (Klinikum Osnabrück)

Redaktion/Layout/Anzeigen:Hasheider Preising Media GmbH

Hasetorwall 1949076 Osnabrück

Tel.: 0541 66 88 0 22Fax: 0541 66 88 0 20

Email: [email protected]

Druck: CW Niemeyer Druck GmbH, Hameln

Fotos: www.shutterstock.com (29)www.123rf.com (1)

www.fotolia.com (3)Klinikum Osnabrück (6)

Wikipedia (2) Die vorliegenden Informationen sind nur zur Distribution innerhalb Deutschlands bestimmt. Nur zur Verwendung als In-vitro-Diagnostikum. *Daten liegen bei Abbott Diabetes Care vor.

www.freestyleinsulinx.de

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Meilensteine der Medizingeschichte

Die Entdeckung des InsulinMillionen Diabetiker verdanken dem Insulin ihr Leben: Noch Anfang des letzten Jahrhunderts war die Diagnose eines Diabetes vom Typ I ein Todesurteil. Am 27. Juli 1921 gelang es dem kanadischen Orthopäden Frederick Grant Banting zu-sammen mit dem Studenten Charles Herbert Best erstmals, das Hormon Insu-lin aus der Bauchspeicheldrüse zu isolieren, um damit Diabetiker zu behandeln. 1921 suchte Banting den Physiologen John McLeod in dessen Institut in der Univer-sität Toronto auf. Er unterbreitete McLeod seine Pläne und bat ihn um Unterstüt-zung seines Forschungsvorhabens. McLeod war zunächst wenig begeistert - waren doch schon verschiedene Wissenschaftler bei dem Versuch, Insulin zu isolieren, gescheitert. Doch Banting blieb hartnäckig. Schließlich stellte McLeod ihm zwei La-

borräume und einen Medizinstudenten, den damals 21-jährigen Charles Best, zur Verfügung. Banting und Best begannen nun ihre Arbeit, die zur Isolierung des Insulins führen sollte.

Wie andere Wissenschaftler zuvor, arbeitete auch Banting mit Hunden. Jedoch zerkleinerte er deren Bauchspeicheldrüse nicht, sondern schnürte den Sekretausgang des Organs ab. Bei diesem Vorgang verdaute sich die Drüse selbst. Übrig blieben die „In-selzellen“. Er extrahierte das Hormon dieser Zellen, das Insulin, und spritzte es den diabetischen Tieren. Sein Mitarbeiter Best kontrollierte währenddessen die Blutzuckerwerte. Das Experiment erwies sich als erfolgreich: Der hohe Blutzucker der Hunde sank.Nach einigen Selbstversuchen behandelten die For-scher im Januar 1922 einen Patienten, der wegen Überzuckerung im Koma lag. Durch das Insulin erhol-

te er sich vollständig. Dieser Erfolg kam Millionen von Diabetikern zugute und Ban-ting bescherte es viele Auszeichnungen. Für seine medizinischen Errungenschaften erhielt er 1923 zusammen mit McLeod den Nobelpreis.

Schon 1923 gelang es, Insulin in größeren Mengen herzustellen. Eines hat sich bis heute nicht geändert: Insulin muss gespritzt werden, überzeugen-de Alternativen gibt es noch nicht. Doch das Spritzen ist komfortabler. Früher muss-te das Insulin noch mit Spritze und Kanüle in exakt berechneter Menge aufgezogen und injiziert werden. Heute gibt es Injektionshilfen, so genannte Insulin-Pens, bei denen man die gewünschte Menge einstellen und direkt spritzen kann.

Trotz der Erfolgsgeschichte des Insulins bleiben Schattenseiten: Heilbar ist der Di-abetes mellitus bis heute nicht. Gefährliche Folgeleiden wie Erblindungen, Ampu-tationen und Nierenversagen sind nach wie vor trauriger Alltag. Der medizinische Fortschritt hat es aber möglich gemacht, dass gut „eingestellte“ und geschulte Di-abetiker ein weitgehend „normales“ Leben führen können. Dieser Umstand ist vor allem der Arbeit von Frederick Banting zu verdanken. Deshalb wird sein Geburtstag, der 14. November, jedes Jahr als Weltdiabetikertag gefeiert. has

fredrick Ban ting (r.) und sein Mit ar bei ter charles Her bert Best

Gutes Leben | 2 I 201228