Gymnasiasten/Innen und deren Umgang mit Geld · aufzeigen, wie die Jugendlichen ihren Umgang mit...
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Kantonsschule Ausserschwyz
Gymnasium | Fachmittelschule
Maturaarbeit Oktober 2015
Gymnasiasten/Innen und
deren Umgang mit Geld
Autorin, Klasse: Kauanne Martins Lira, S4b
Adresse: Huobstrasse 10
8808 Pfäffikon SZ
Betreuende Lehrperson: Jürg Neuenschwander
1 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
Inhaltsverzeichnis 1 Abstract ................................................................................................................ 3
2 Vorwort ................................................................................................................. 4
2.1 Begründung der Themenwahl ........................................................................ 4
2.2 Danksagung ................................................................................................... 5
3 Einleitung ............................................................................................................. 5
3.1 Fragestellung ................................................................................................. 5
3.2 Ziel der Arbeit ................................................................................................. 6
4 Theoretischer Ansatz ........................................................................................... 7
4.1 Begriffserklärung ............................................................................................ 7
4.2 Das Ausgabeverhalten von Jugendlichen ...................................................... 8
4.2.1 Konsument und Konsumentin werden ..................................................... 8
4.2.2 Was Konsum für Jugendliche bedeutet ................................................... 9
4.2.3 Demonstratives Konsumverhalten ......................................................... 11
4.2.4 Kompensatorisches Konsumverhalten .................................................. 12
4.3 Jugendverschuldung .................................................................................... 13
4.3.1 Fakten und Zahlen ................................................................................. 13
4.3.2 Gründe für die Verschuldung ................................................................. 16
4.3.3 Verschuldung von Gymnasiasten und Gymnasiastinnen ....................... 18
4.4 Massnahmen zur Schuldenprävention ......................................................... 18
4.4.1 Schutzfaktoren ....................................................................................... 18
4.4.2 Das Konzept des „Jugendlohns“ ............................................................ 20
4.5 Meine Hypothesen ....................................................................................... 21
5 Methodisches Vorgehen..................................................................................... 21
5.1 Fragebogen .................................................................................................. 21
5.2 Zielgruppe und Anzahl der Befragten ........................................................... 22
5.3 Entstehung des Fragebogens ...................................................................... 22
5.3.1 Probelauf ............................................................................................... 22
6 Praktischer Teil .................................................................................................. 24
6.1 Darlegung und Interpretation der Ergebnisse ............................................... 24
6.2 Ratgeber ...................................................................................................... 36
6.2.1 Die Idee dahinter ................................................................................... 36
6.2.2 Meine Überlegungen zu den Tipps ........................................................ 36
7 Zusammenfassung ............................................................................................. 39
8 Fazit ................................................................................................................... 40
9 Schlusswort ........................................................................................................ 41
10 Quellenverzeichnis .......................................................................................... 42
2 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
10.1 Literaturvrzeichnis ........................................................................................ 42
10.2 Abbildungsverzeichnis .................................................................................. 44
11 Eigenständigkeitserklärung ............................................................................. 45
12 Anhang ............................................................................................................ 46
12.1 Fragenbogen ................................................................................................ 46
12.2 Fragebogen für den Probelauf ..................................................................... 51
12.3 Ratgeber ...................................................................................................... 55
3 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
1 Abstract
In den Medien ist heutzutage immer öfter die Rede davon, dass Jugendliche viel zu häufig in
die Schuldenfalle tappen. Die Problematik hat in den letzten Jahren massiv Aufmerksamkeit
erregt, was mich unter anderem auch dazu geführt hat, meine Maturaarbeit über das Thema
„Jugendliche und Geld“ zu schreiben.
In dieser Arbeit geht es konkret um das Konsumverhalten und Verschuldensrisiko von
Gymnasiasten/Innen. Ich wollte herausfinden, wie es in meinem Umfeld, nämlich dem
Gymnasium, mit dem Umgang mit Geld aussieht. Ich habe untersucht, wieviel Geld den
Jugendlichen monatlich zur Verfügung steht, woher dieses Geld stammt und wofür sie es
ausgeben. Ich habe mich auch über verschiedene Konsummuster und die Gefahr von
Kaufsucht informiert und analysiert ob dies auch bei Gymnasiasten ein aktuelles Problem ist.
Ich habe in dieser Arbeit ebenfalls untersucht ob und wie oft sich Jugendliche im Gymnasium
verschulden und überschulden, wer die Hauptgläubiger sind, um welchen Schuldbeträge es
sich handelt und weshalb Schulden gemacht werden.
Die Resultate der Untersuchungen haben gezeigt, dass sich Gymnasiasten/Innen zwar relativ
oft verschulden, die Beträge allerdings sehr tief sind und schnell wieder zurückbezahlt werden
können. Fälle von Kaufsucht kommen, wenn überhaupt, eher seltenvor. Das Bedürfnis nach
einer Beratung, welche vor allem als Prävention dienen soll, war unter den Befragten stark
präsent. Aus diesem Grund habe ich mit all dem Wissen, das ich während der Arbeit
dazugewonnen habe, einen Flyer erstellt mit meinen besten Ratschlägen, wie man sich
verhalten sollte, um nicht in die Schuldenfalle zu tappen.
4 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
2 Vorwort
2.1 Begründung der Themenwahl
Als ich anfangs der 3. Klasse erfuhr, dass wir nach Washington reisen würden, konnte ich
mich kaum halten vor Freude. Bei der Planung der Reise haben mir meine Eltern gesagt, sie
würden mir die Unterkunft, die Schule und den Flug bezahlen. Die restlichen Ausgaben
während diesen drei Wochen müsste ich allerdings selber finanzieren. Als ich das gehört habe,
konnte ich es gar nicht recht glauben. Wie hätte ich denn innerhalb von vier Monaten 1000.-
Franken zusammenbringen sollen? Schliesslich hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt als einzige
Einnahmequelle mein Taschengeld von 240.- Franken im Monat, von dem Ende Monat
meistens nur noch 50.- Franken übrig blieben, wenn überhaupt. Ich fühlte mich extrem
überfordert mit der ganzen Situation und konnte mir überhaupt nicht vorstellen wie ich das
hinbekommen sollte. Als ich mit meinen Freundinnen darüber redete, merkte ich, dass meine
Sorgen tatsächlich berechtigt waren. Auch sie waren der Meinung, dass es für eine Schülerin
ein Ding der Unmöglichkeit sei, so viel Geld innerhalb so kurzer Zeit zu sparen. Als ich
allerdings anfing mich an die Arbeit zu machen merkte ich, dass das gar nicht mal so schwer
ist. Ich suchte mir einen Teilzeitjob, fing an mein Taschengeld zu sparen und schaffte es, in
vier Monaten die 1000.- Franken zusammenzukratzen. Nach dieser Erfahrung wurde mir
bewusst, dass es vielen Gymnasiasten oft genau so geht wie mir damals. Ich hatte keine
Ahnung, wie ich zu Geld kommen sollte, und vor allem hatte ich keine Ahnung, wie ich das
Geld zu sparen und einzuplanen hatte. Ich denke, vor allem als Schüler ist es schwierig zu
lernen, mit Geld gut umzugehen, da wir ja gar kein Geld verdienen. Wir haben nicht viel
Ahnung davon, woher das Geld kommt, was man dafür tun muss und vor allem, wie wir es
schaffen, das Geld so einzuplanen, dass es auch bis Ende Monat reicht. Deshalb nahm ich
mir vor, in dieser Arbeit das Ausgabeverhalten von Jugendlichen und die damit verbundenen
Schwierigkeiten zu untersuchen, sodass ich mit den Ergebnissen meiner Analyse einen
Ratgeber schreiben kann, der den Gymnasiasten und Gymnasiastinnen helfen soll, ihren
Umgang mit Geld zu verbessern.
5 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
2.2 Danksagung
Es war nicht immer leicht für mich, motiviert an der Arbeit dran zu bleiben. Ich war während
dieser Zeit sehr auf die Hilfe meiner Familie und von Freunden angewiesen. Deshalb möchte
ich mich ganz herzlich bei ihnen bedanken für die hilfreichen Worte und die Zeit, die sie sich
genommen haben um mich zu unterstützen. Ausserdem war ich eine der wenigen
Schülerinnen, die das Glück hatten, gleich zwei Betreuungspersonen zu haben. Bis zu den
Sommerferien wurde ich von Herr D. Jäger betreut, der mir sehr viel geholfen hatte, was die
Themenfindung und die Planung der Arbeit anbelangt. Ausserdem hatte Herr Jäger mich sehr
motiviert und mir ein bisschen die Angst genommen, die ich anfangs hatte. Nach den
Sommerferien hatte ich dann Herr J. Neuenschwander als Betreuungsperson, von dem ich
ebenfalls sehr viel lernen konnte. Unsere Gespräche waren für mich immer sehr
aufschlussreich, und ich bin auch ihm sehr dankbar für die Unterstützung und die Mithilfe.
3 Einleitung
3.1 Fragestellung
Zunächst wollte ich mich allgemein mit Jugendlichen und deren Umgang mit Geld
auseinandersetzen. Ich habe mich gefragt, wie es mit dem Konsumverhalten von Jugendlichen
steht, ob und wie sie sparen und wie häufig in jungen Jahren bereits eine Budgetplanung
erstellt wird. Ich habe mich auch gefragt, ob die Jugendverschuldung wirklich so ein
gravierendes Problem ist wie es in den Medien dargestellt wird und ob es diesbezüglich
Unterschiede gibt hinsichtlich des Bildungsstands, Alters, der Herkunft und des Geschlechts
der Jugendlichen. Ich hatte sehr viele Fragen und habe mich schlussendlich, aufgrund einer
persönlichen Erfahrung dafür entschieden, alle diese Fragen nur auf Gymnasiasten/Innen zu
beziehen. Das bedeutet, dass ich in dieser Arbeit das Ausgabeverhalten und das
Verschuldensrisiko von Gymnasiasten/Innen untersuche. Ausserdem habe ich mir auch
angeschaut, wie es mit der Erziehung von Gymnasiasten bezüglich Geld aussieht, ob sie auch
das nötige Wissen haben, um vernünftig mit dem ihnen zur Verfügung gestellten Geld
umgehen zu können. All diese Fragen werde ich in dieser Arbeit beantworten.
6 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
3.2 Ziel der Arbeit
Das Ziel meiner Arbeit ist es, einen praktischen Ratgeber zu erstellen. Ich möchte, dass der
Ratgeber den Gymnasiasten/Innen als Hilfe dient in ihrem Umgang mit Geld. Ich werde mit
meinen Erkenntnissen aus den Befragungen und der Literatur 10 Ratschläge formulieren, die
aufzeigen, wie die Jugendlichen ihren Umgang mit Geld verbessern und sich davor schützen
können, in die Schuldenfalle zu tappen.
Der Ratgeber wird kurz und bündig sein, d.h. eine Sammlung der wichtigsten Erkenntnisse
meiner Arbeit. Er wird auch in einer einfachen und prägnanten Sprache geschrieben sein,
sodass die Gymnasiasten/Innen ihn einfach lesen und anwenden können.
7 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
4 Theoretischer Ansatz
4.1 Begriffserklärung
Es ist wichtig, zuerst klar zu unterscheiden was eine Verschuldung und was eine
Überschuldung ist. In beiden Fällen geht es zwar um eine Zahlungsverpflichtung, allerdings
unterscheiden sich die beiden Begriffe hinsichtlich der Zahlungsfähigkeit der Person, die sich
verschuldet hat.
Verschuldung: „Eine Verschuldung ist jede Form des Eingehens von
Zahlungsverpflichtungen.“ (Schmitz, 2012) Das heisst jede Art von offenen
Geldverpflichtungen, die jemand gegenüber einer andern Person oder einem Institut hat.
Überschuldung: Die Überschuldung hingegen liegt dann vor, wenn das vorhandene
Einkommen und Vermögen nicht mehr ausreichen, um die Lebenshaltungskosten und die
vorhandenen Zahlungsverpflichtungen zu decken und dieser Zustand über längere Zeit auch
so bleibt (Schmitz, 2012).
Die Überschuldung ist also das Resultat eines länger anhaltenden Prozesses. Das Problem
bei Jugendlichen ist, dass diese in der Regel noch über keine bzw. nur kleine
Vermögensreserven verfügen. Das heisst, bei ihnen ist das Überschuldungsrisiko bei der
ersten Verschuldung viel grösser als bei Erwachsenen.
Was ebenfalls noch wichtig zu unterscheiden ist, ist die formelle und die informelle
Verschuldung. Informelle Verschuldungen sind Schulden bei den Eltern, Geschwistern oder
Freunden und Bekannten. Diese Art von Verschuldung ist bei Jugendlichen viel häufiger
anzutreffen als die formelle Verschuldung d.h. Schulden bei der Bank, Leasingverträge oder
offene Rechnungen (Meier-Magitretti, 2013).
8 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
Da ich mich bei dieser Arbeit bloss mit Gymnasiasten/Innen und nicht mit allen Jugendlichen
beschäftige, möchte ich kurz schildern, wie ich diese Gruppe definiert habe. Ein Gymnasium
ist eine zur Hochschulreife führende höhere Schule und die Schüler, die diese Schule
besuchen werden Gymnasiasten bzw. Gymnasiastinnen genannt. Es gibt das
Langzeitgymnasium und das Kurzzeitgymnasium, und ich habe mich bei dieser Arbeit auf das
Kurzzeitgymnasium beschränkt. Das ist deshalb wichtig zu erwähnen, weil ich aus diesem
Grund eine andere Altersgruppe von Gymnasiasten/Innen angeschaut habe. Ich habe mich
zwar nicht konkret auf ein Alter fixiert, allerdings ist es doch so, dass die Schüler/Innen des
Kurzzeitgymnasiums typischerweise im Alter zwischen 14 und 21 sind, während jene aus dem
Langzeitgymnasium auch jünger sein können.
4.2 Das Ausgabeverhalten von Jugendlichen
4.2.1 Konsument und Konsumentin werden
Gemäss Högger (2015) beginnt mit dem Einzug in die Oberstufe in den meisten Fällen ein
neuer Lebensabschnitt, Kinder werden zu Jugendlichen. Der Prozess bringt eine Menge von
Entwicklungen mit sich, sei es körperlich, geistig oder auch im sozialen und emotionalen
Bereich. In dieser Lebensphase lösen sich die Betroffenen langsam von ihren primären
Bezugspersonen und sind nun auf der Suche nach sich selber, nach einer gewissen
Unabhängigkeit und einer eigenen Identität. Jugendliche werden nun erstmals mit dem
gesellschaftlichen Druck konfrontiert und müssen lernen mit diesem umzugehen.
Problematisch wird es dann, wenn der Druck zu schneller Bedürfnisbefriedigung dem
Aufschub von Wunscherfüllung entgegensteht, so Plechinger (1995). Schliesslich können
Jugendliche durch die lang andauernden Schul- und Ausbildungszeiten, in denen sie
ökonomisch noch stark von den Eltern abhängig sind, nicht alle Konsumwünsche erfüllen, die
ihnen der Markt „verspricht“. Diese Situation erfordert Disziplin und ein gewisses Mass an
„persönlicher Festigkeit“ von den Jugendlichen, so Plechinger (1995). Denn es ist nicht leicht
für sie, dem Einfluss von Massenmedien, insbesondere der Werbung, stand zu halten, in
vernünftigem Masse zu konsumieren und sich somit auch nicht zu verschulden.
Der neue Lebensabschnitt führt zu einer Neugestaltung des Lebensstils (vgl. Högger, 2015).
Bedürfnisse treten nun auf, welche mit den finanziellen Möglichkeiten richtig koordiniert
werden müssen. Die Jugendlichen nehmen nun die Rolle von Konsumenten und
Konsumentinnen ein und müssen jetzt lernen verantwortlich mit Geld und Konsum
umzugehen.
9 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
4.2.2 Was Konsum für Jugendliche bedeutet
„Die Bedeutung von Konsum geht bei Jugendlichen über die Funktion der Befriedigung von
ökonomischen Grundbedürfnissen hinaus und hat auch und vor allem symbolischen und
sozialen Charakter“ (Högger, 2015). Mit symbolischem und sozialem Charakter ist gemeint,
dass Jugendliche nicht nur Grundbedürfnisse mit dem Konsum erfüllen möchten, sondern
meistens auch gleich das Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung.
Persönliche Bedürfnisse befriedigen wir mit dem Kauf von Gütern und Dienstleistungen. Als
erste Priorität gelten die körperlichen Grundbedürfnisse, d.h. die Bedürfnisse nach Nahrung,
Kleider und Obdach. Bei Jugendlichen werden diese in den meisten Fällen von den Eltern
befriedigt. Kaufen sich Jugendliche allerdings selber etwas, z.B. Kleider einer bestimmten
Marke oder ein besonderes Essen, befriedigen sie damit in erster Linie Wahlbedürfnisse.
Wahlbedürfnisse gehen über die Befriedigung von Grundbedürfnissen hinaus, das heisst beim
Kauf ist nicht das Grundbedürfnis das wesentliche Kriterium. Diese Bedürfnisse sind z.B.
hochwertige Kleidung, Luxuswohnungen, Urlaubsreisen, Markenuhren usw. Somit sind die
Bedürfnisse von Jugendlichen auf der Maslow Pyramide schon ziemlich weit oben.
Abbildung 1: Bedürfnispyramide von Abraham Maslow (Geschäftsmodelle & Management, 2014)
10 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
Mit besonderer Kleidung versuchen Jugendliche zum Teil auch Aufmerksamkeit bei
Gleichaltrigen zu gewinnen. Die sozialen Bedürfnisse nach Liebe, Zuneigung und
Anerkennung und auch die Bedürfnisse nach Selbstverwirklichung und
Persönlichkeitsentfaltung werden dadurch befriedigt. Das Konsumieren dient nun nicht mehr
allein der Befriedigung ökonomischer Bedürfnisse, sondern bekommt jetzt auch symbolische
und soziale Bedeutung, so Plechinger (1995). Der Konsum hilft dabei eine gewisse
Bewegungsfreiheit und eine eigene Identität aufzubauen. Einerseits ist der symbolische und
soziale Charakter des Konsums normal, anderseits kann er aber auch zur Gefahr werden. Das
soziale Bedürfnis nach Selbstverwirklichung wird nicht durch den Besitz und die
Zurschaustellung von Gütern und die Inanspruchnahme von gewissen Dienstleistungen
befriedigt, auch wenn die meisten Jugendlichen das fälschlicherweise glauben. Dieses
Bedürfnis lässt sich nur durch soziale Kontakte und Kommunikation sowie durch die eigenen
Fähigkeiten befriedigen. Weil viele Jugendliche dies nicht einsehen, können durch ihr
Konsumverhalten soziale Schwierigkeiten oder Defizite in anderen Entwicklungsbereichen
entstehen. Das kann auch ein Grund sein, weshalb Jugendliche in die Schuldenfalle tappen.
Den meisten Jugendlichen gelingt es mit der Zeit ihr Konsumverhalten ihren finanziellen
Mitteln anzupassen. Das heisst, sie suchen sich gezielt diejenigen Güter und Dienstleistungen
aus, welche ihre Bedürfnisse befriedigen und auch ihr Budget nicht überschreiten. Allerdings
gibt es auch einige Jugendliche, bei denen das Gleichgewicht zwischen Einnahmen und
Ausgaben nicht immer stimmt. Diese können dadurch schnell in finanzielle Schwierigkeiten
geraten. Diese Konsummuster lassen sich nach Lange (2004) in zwei Kategorien unterteilen,
der demonstrative und der kompensatorische Konsum.
11 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
4.2.3 Demonstratives Konsumverhalten
Jugendliche, die demonstrativ konsumieren, versuchen in erster Linie soziale Bedürfnisse zu
erfüllen, das heisst Liebe, Zuneigung und soziale Anerkennung zu gewinnen. Sie geben mit
ihren Neuanschaffungen meistens im Freundeskreis an und erhoffen sich dadurch ihren
sozialen Status aufzuwerten. Demonstratives Konsumverhalten ist von den individuellen
ökonomischen, kulturellen und sozialen Ressourcen abhängig. Steigen die finanziellen
Einnahmen der Kinder und Jugendliche, so steigt auch der demonstrative Konsum.
Andererseits sinkt dieses Konsummuster mit der Höhe des eigenen Bildungsniveaus. So
zeigte sich bei der Befragung von Lange (2004), dass Hauptschüler/Innen viel häufiger davon
betroffen sind als Realschüler/Innen und Gymnasiasten/Innen. Das könnte daran liegen, dass
diese schon mit ihren schulischen Leistungen genug Ansehen und Status erwerben.
Was die sozialen Ressourcen angeht, ist das demonstrative Konsumverhalten dort vorhanden,
wo Jugendliche eng in ihren Freundes- und Bekanntengruppen eingebunden sind. Die
Meinungen und Einstellungen ihrer jeweiligen Peergruppe sind ihnen sehr wichtig. Je mehr
sich die Jugendlichen vom Elternhaus abwenden und je enger die Bindung zu den Freunden,
umso häufiger tritt dieses Konsummuster auf. Jugendliche, welche eine positive Einstellung
zu Werbung haben und diese häufig als informierend oder unterhaltend betrachten, haben
ebenfalls ein erhöhtes demonstratives Konsumverhalten, da sie sich von den Medien in ihren
Kaufentscheidungen beeinflussen lassen (Fries, 2004).
Demonstrativ Konsumierende zeigen häufig nicht die nötige Motivation, um eine
langandauernde schulische und berufliche Karriere anzugehen. Diese niedrige
Leistungsbereitschaft hängt damit zusammen, dass sie die Ursachen für eigenen Erfolg bzw.
Misserfolg nicht in sich selbst sehen, sondern mehr bei äusseren Umständen, bei anderen
Menschen oder sie gehen davon aus, dass Erfolg einfach von Glück und Zufall abhängig ist.
Somit ist auch die Selbstwertschwäche bei den demonstrativ Konsumierenden deutlich erhöht.
Dies hängt wiederrum stark mit einer autoritären und überbehüteten Erziehung zusammen.
Eltern, die ihren Kindern stets vorsagen, was sie zu tun haben, strikte Gehorsamkeit erwarten
und so gut wie nie zulassen, dass die Kinder eigene Erfahrungen machen, sorgen mit ihrer
Einstellung dafür, dass die Kinder kaum Selbstständigkeit und Selbstverantwortung erlernen
können (Lange, 2004). Erfahrungsgemäss sinkt die positive Einstellung zur Werbung mit dem
Alter und die kritische Einstellung nimmt zu.
12 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
4.2.4 Kompensatorisches Konsumverhalten
Beim kompensatorischen Konsumieren liegt der Fokus nicht beim Gekauften sondern bei der
Kaufhandlung. Jugendliche, die auf diese Art konsumieren, können auch als kaufsüchtig
bezeichnet werden. Sie fallen durch dieses Verhalten zwar weniger auf, allerdings sind sie viel
stärker überschuldungsgefährdet (Högger, 2015).
Bei diesem Konsummuster versucht der Jugendliche mit dem Kauf von Dingen, Defizite zu
kompensieren, welche aus dem Nicht-Lösen ganz anderer Probleme entstanden sind. Diese
Probleme können z.B. beruflicher Stress oder private Enttäuschungen sein. Der Gebrauch
vom gekauften Objekt kommt somit nicht an erster Stelle, denn die Befriedigung liegt vielmehr
beim Kaufakt (Scherhorn, 1992).
Von einer Kaufsucht ist dann zu sprechen, wenn die typischen Merkmale einer Sucht auftreten.
Diese sind z.B. die Verengung auf bestimmte Objekte, die Unwiderstehlichkeit, die
Dosierungssteigerung sowie das Auftreten von Entzugserscheinungen. Allerdings muss
gesagt werden, dass wir alle im Laufe unseres Lebens manchmal kompensatorisch
konsumieren, denn jeder „gönnt sich mal etwas“, um die Frustrationen des Alltags zu
verdrängen. Zum Problem wird es erst, wenn das Kaufen zur dominanten Quelle des
Selbstwertgefühls und der Selbstbestätigung wird (Scherhorn, 1992).
Die Gründe für ein kompensatorisches Konsumverhalten sind ähnlich wie beim
demonstrativen Konsumverhalten. Solche Käufer lassen sich ebenfalls stark durch die
Werbung beeinflussen. Mit erhöhten Einnahmen steigt auch der kompensatorische Konsum,
denn wer durch Konsum Defizite aus ausserökonomischen Bereichen kompensieren möchte,
braucht erstmal das nötige Geld. Allerdings ist das wichtigste Merkmal für kompensatorischen
Konsum die Selbstwertschwäche. Je geringer die Selbstwerteinschätzung und das
Selbstvertrauen, desto häufiger tritt dieses Konsummuster sowie die Kaufsucht auf. Während
Geschlechtsunterschiede beim demonstrativen Kaufverhalten gering sind, zeigt sich beim
kompensatorischen Kaufverhalten ganz klar, dass Mädchen viel stärker davon betroffen sind
als Jungen.
13 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
4.3 Jugendverschuldung
4.3.1 Fakten und Zahlen
Bislang gibt es nur wenige theoriegeleitete Studien über die Ver- und Überschuldung von
Jugendlichen in der Schweiz. Da bei Jugendlichen die „informelle“ Verschuldung viel häufiger
vorkommt als die formelle Verschuldung, ist es schwieriger entsprechende Daten zu erheben.
Beim Vergleich solcher Studien sollte ausserdem beachtet werden, dass die Untersuchungen
nicht zum gleichen Zeitpunkt und mit den gleichen Altersgruppen durchgeführt wurden und
auch der Begriff „Jugendverschuldung“ nicht überall gleich definiert wurde (Rau, 2011).
Zwischen Verschuldung und Überschuldung wurde ebenfalls nicht überall unterschieden, und
auch informelle Schulden wurden nicht in allen Untersuchungen miteinbezogen. Diese und
andere Faktoren müssen berücksichtigt werden, bevor ein sinnvoller Vergleich zwischen
Studien im Bereich Jugendverschuldung gemacht werden kann. Die Studie von Streuli (2007)
hat als eine der ersten repräsentative Daten zur Jugendverschuldung in der Deutschschweiz
erhoben. Insgesamt haben 38% der 18- bis 24-Jährigen in der Deutschschweiz
Geldverpflichtungen bei Familie, Freunden oder Kreditinstituten sowie offene und bereits
gemahnte Rechnungen, Leasing- und Abzahlungsverträge.
Abbildung 2: Anteil der Jugendlichen mit einer Geldverpflichtung (Streuli, 2007)
38%
62%
Anteil 18- bis 24-Jährige in der Deutschschweiz mit einer
Geldverpflichtung
mit einer Geldverpflichtung ohne Geldverpflichtung
14 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
Knapp die Hälfte der Befragten haben ausschliesslich Schulden bei den Eltern. Somit sind die
Eltern, gefolgt von Freunden und Partnern, die wichtigsten Gläubiger. Mit zunehmendem Alter
steigt auch die Tendenz zur formellen Verschuldung. Doch die Tatsache, dass nur 3% der
Jugendlichen ein- oder mehrmals betrieben wurden, zeigt, dass die Jugendlichen ihre
Schulden mehr oder weniger unter Kontrolle haben. Bei den meisten Jugendlichen liegt der
Verschuldungsbetrag bei einigen 100 Franken. Jeder zehnte Jugendliche oder junge
Erwachsene hat Schulden von über 2000 Franken und rund jeder siebte hat eine
Verschuldung, welche höher ist als das monatliche Einkommen. Verschuldung ist bei
Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Schweiz zwar weit verbreitet, allerdings sind
Schulden von mehreren Tausend Franken eher selten (Schär, 2014). Verschuldung ist in
dieser Studie definiert worden als die aufgenommenen Kredite sowie nicht sofort kündbare
Abzahlungsverträge, unbezahlte Rechnungen über das Fälligkeitsdatum hinaus und
informelles kurzfristiges Geldausleihen (Streuli, 2008).
Aus dem europäischen Raum liegen ebenfalls Zahlen von repräsentativen Studien vor.
Gabanyi et al. (2007) führten eine Umfrage in Österreich durch mit Schüler/Innen im Alter von
10 bis 18 Jahren und verschuldeten jungen Erwachsenen bis 25 Jahre, welche zur
Schuldenberatung gingen. Es kam heraus, dass 2/3 der über 15-Jährigen sich manchmal Geld
ausleihen, was an sich noch kein Problem ist. Die Autoren haben deshalb das „Geld ausleihen“
noch nicht als Schulden bezeichnet, sondern „verschuldet“ definiert als ein Zustand bei dem
die ausgeliehenen Beträge nicht mehr innerhalb kurzer Zeit zurückgezahlt werden können. Die
Grenze setzten sie bei Jugendlichen ab 15 Jahren bei 100 Euro an. Dementsprechend sind
7% der 15- bis 18-Jährigen verschuldet.
Abbildung 3: Anzahl verschuldete Jugendliche in Österreich (Gabanyi et al., 2007)
7%
93%
Anzahl verschuldete 15- bis 18-jährige Jugendliche in Österreich
verschuldet nicht verschuldet
15 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
In Deutschland sind 6% der 10- bis 17-Jährigen verschuldet (Reifner & Zimmermann, 2005).
Allerdings zeigte die gleiche Untersuchung, dass die Ausgaben bei über 80% der Jugendlichen
von 10 bis 17 Jahren monatlich im Durchschnitt nicht höher sind als deren Einnahmen. Die
Schuldenhöhe der Jugendlichen dieser Altersgruppe beträgt im Schnitt ca. 72 Euro (Lange &
Fries, 2006).
Gemäss einer Studie der Hochschule Luzern (Meier-Magitretti, 2013) kann der Grossteil der
Jugendlichen verantwortungsbewusst mit Geld umgehen, und auch die meisten Jugendlichen
schaffen den Schritt in die soziale und finanzielle Selbstständigkeit ohne grössere Probleme.
Allerdings gibt es trotzdem einige, die sich während dieser Lebensphase verschulden und sich
damit gravierende Probleme für ihr weiteres Leben einhandeln (Meier-Magitretti, 2013).
16 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
4.3.2 Gründe für die Verschuldung
Nach Streuli et al. (2008) und Gabanyi et al. (2007) gibt es zwei Hauptgründe für
Verschuldung. Einerseits handelt es sich um situative Bedingungen, wie z.B. Arbeitslosigkeit,
Scheidung, Todesfall, Geldstrafe usw., die dazu führen können, dass Jugendliche, die ohnehin
schon in einer instabilen finanziellen Lage sind, in eine Verschuldungssituation geraten.
Andererseits kann es sich auch um persönliche Bedingungen handeln wie z.B. das
Konsumverhalten, die Anschaffung von kostenintensiven Gütern oder allgemein höhere
Ausgaben im Vergleich zum Einkommen. Dieses schlechte Verhältnis zwischen Einkommen
und Ausgaben ist auf eine ungünstige ökonomische Lage, und/oder ein in dieser Lage
schlechtes Verhalten zurückzuführen.
Je nach Befragung unterscheiden sich die Gründe für eine Verschuldung (Schär, 2014). An
einer Befragung von 15- bis 25-Jährigen (Lange, 2004) gaben die meisten an, sich wegen
„grösseren Anschaffungen“ zu verschulden. Diese grösseren Anschaffungen waren z.B.
Autos, elektronische Geräte, Reisen, Kleidung, Computer, Freizeit, Handy und Schmuck. Als
weiteren Grund gaben die Jugendlichen eine schlechte Wirtschaftsplanung an. Danach folgt
eine plötzliche Erhöhung der fixen Lebenskosten als Grund für eine Verschuldung. Junge
Erwachsene im Alter von 18 bis 24 die von Streuli et al. (2008) befragt wurden, gaben an, am
meisten Geld für Sport, Freizeit und Ausgang auszugeben. An zweiter Stelle folgen
Genussmittel und danach Kosten für Ferien und Reisen. Handykosten wurden zwar auch
erwähnt, allerdings wird das Risiko sich mit dem Handy zu verschulden als ziemlich klein
eingestuft (Lange & Freis, 2006), da den Eltern und Jugendlichen verschiedene Massnahmen
bekannt sind, wie sie diese Kosten kontrollieren können. Diese Massnahmen sind z.B. ein
Vertrag mit monatlichem Maximalbetrag, Handy-Flatrate oder das Sperren besonders teurer
SMS. Ausserdem gaben 80% der von Lange & Fries (2006) befragten Jugendlichen an, sie
hätten ein Handy mit Prepaid-Karte und ebenfalls die meisten gaben hier an, ihr monatliches
Guthaben nicht zu überschreiten.
„Die Mehrheit der Studien weist nach, dass Männer eher verschuldet sind als Frauen“ (Meier-
Magistretti, 2013). Über die Gründe dafür lässt sich allerdings streiten. Frauen scheinen zwar
ein kleineres Interesse an Finanzfragen zu haben als Männer, allerdings haben sie eine
grössere Bereitschaft, wenn es darum geht eine Budgetplanung zu erstellen. Auch wenn ihre
Bereitschaft Kredite aufzunehmen grösser ist als beim anderen Geschlecht, so sparen Frauen
trotzdem mehr als Männer. Die Gründe für die Verschuldung bei Frauen sind meistens Kleider
und Schmuck, während es sich bei Männern eher um Ausgang, Alkohol und Zigaretten, Handy
sowie Bussen handelt.
17 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
Mit dem Alter ändern sich teilweise auch die Gründe für die Verschuldung. So können bei
jungen Erwachsenen auch nicht bezahlte Rechnungen zur Deckung der allgemeinen
Lebenskosten wie Steuer- und Krankenkassenrechnungen oder ausstehende Mietzahlungen
zu einer Verschuldung führen. Was allerdings bei minderjährigen Jugendlichen, die noch bei
ihren Eltern wohnen, eher nicht der Fall ist. Zuletzt ist auch nachweisbar, dass Jugendliche
mit einem niedrigen Bildungsstand und solche mit einem Migrationshintergrund sich häufiger
in eine kritische Verschuldungssituation begeben als andere (Schär, 2014, Meier-Magistretti,
2013).
Abbildung 4: Gründe für eine Überschuldung (Schär, 2014)
Wie auf Abbildung 4 erkennbar, sind neben situationsbedingten und persönlichen bzw.
psychologischen Faktoren natürlich auch eine mangelnde Finanzkompetenz sowie ein stark
konsumorientierter Lebensstil Gründe für eine Überschuldung (Schär, 2014).
Überschuldung
stark konsumorientierter Lebensstil
psychologische/ persönliche Faktoren
situationsbedingte Faktoren
mangelnde Finanzkompetenz
18 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
4.3.3 Verschuldung von Gymnasiasten und Gymnasiastinnen
Die Hochschule für Soziale Arbeit an der Fachhochschule Nordwestschweiz hat sich in einer
Studie damit befasst, wie Basler Jugendliche mit Geld umgehen. In dieser Studie wird erwähnt,
dass Gymnasiasten/Innen, das heisst Schüler, die eher aus besseren Verhältnissen stammen,
sich häufiger verschulden als andere. Gemäss der Studienleiterin, der Soziologin und
Professorin an der Fachhochschule Nordwestschweiz, Elisa Streuli, wird diese Aussage
erklärt: Jugendliche im Gymnasium haben einen selbstverständlicheren Umgang mit Geld. Sie
planen deshalb auch weniger und müssen auch auf weniger verzichten. Bei der Verschuldung
handelt es sich hingegen meistens um kleinere Beträge und ihnen ist bewusst, dass das Geld
irgendwann wieder reinkommt. Sie gehen grundsätzlich viel sorgloser mit dem Geld um als
andere und sind deshalb auch häufiger verschuldet (Frei, 2008).
Laut einer Studie der Universität Zürich sind 16% der befragten Jugendlichen verschuldet. Der
Anteil der Schüler/Innen, die angegeben haben verschuldet zu sein, ist in Berufsschulen am
höchsten, doch auch in Gymnasien ist der Anteil verschuldeter Jugendlicher relativ hoch,
verglichen mit den eher tieferen Zahlen der Verschuldeten an der Universität (Bamert, 2005).
4.4 Massnahmen zur Schuldenprävention
4.4.1 Schutzfaktoren
Der richtige Umgang mit Geld ist etwas, dass Kinder und Jugendliche schon im frühen Alter
lernen müssen. Den Kindern muss bewusst sein, dass Geld nicht auf Bäumen wächst, sondern
im Zusammenhang mit Arbeit steht (Willmann, 2015). Wenn es um die Gelderziehung geht,
haben die Eltern eine sehr wichtige Funktion. Sie müssen dabei jedoch nicht zwingend zu
Musterbeispielen werden. Studien haben gezeigt, dass Jugendliche sogar dann sehr gute
finanzielle Kompetenzen erreichen können, wenn ihre Eltern nicht besonders gut mit Geld
umgehen (Solheim et al., 2011).
19 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
Psychologische Faktoren und Wertvorstellungen haben sich als wesentlich wichtigere Punkte
erwiesen als perfekte Vorbilder, wenn es um die Schuldprävention geht. Es hat sich gezeigt,
dass Selbstvertrauen, die Fähigkeit zum Belohnungsaufschub sowie Selbstkontrolle und -
wirksamkeit die wichtigsten Schutzfaktoren sind. Diese psychologischen Faktoren bewirken
nicht direkt eine Vermeidung der Überschuldung, allerdings begünstigen sie Fertigkeiten und
Handlungskompetenzen welche ein Überschuldungsrisiko vermindern. Abbildung 5 zeigt
solche Wirkungsketten. Jugendliche die eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung (das heisst
die Fähigkeit aufgrund eigener Kompetenzen gewünschte Handlungen erfolgreich selbst
auszuführen) in Bezug auf ihre Finanzkompetenzen haben, treffen durchdachtere
Entscheidungen und gehen somit weniger Risiken ein (z.B. durch Leasing- oder
Kreditverträge), was wiederrum zu einer Verminderung des Ver- und Überschuldungsrisikos
führt. Dasselbe gilt für Jugendliche mit einem gesunden Selbstwertgefühl. Diese neigen
weniger zu materiellen Kompensationen und schützen sich somit ebenfalls vor einer
Verschuldung. Auch Kinder die früh gelernt haben zu warten und sich Belohnungen
aufzuschieben, überschulden sich später als Erwachsene weniger (EKKJ, 2014).
Abbildung 5: Individualpsychologische Wirkfaktoren der Schuldenprävention (EKKJ, 2014)
20 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
4.4.2 Das Konzept des „Jugendlohns“ Als eine Hilfe zur Finanzbildung gibt es heutzutage das Taschengeld, welches langfristig im
Sinne einer „sinnvollen pädagogischen Gelderziehung“ wirken soll (Willmann, 2015). Die
Kinder und Jugendlichen sollen dabei lernen, verantwortlich mit dem Geld umzugehen
(Willmann, 2015). Als eine Erweiterung des Taschengeldes wurde 1977 vom Psychologen und
Familientherapeuten Urs Abt das Konzept des „Jugendlohns“ eingeführt. Der Jugendlohn
grenzt sich insofern vom Taschengeld ab, als dass die Jugendlichen damit nicht mehr bloss
ihre Freizeit sondern auch ihren Grundbedarf finanzieren und mit einem begrenzten Budget
auskommen müssen (Schulze Mengering, 2015).
Das Prinzip des Jugendlohns ist ganz einfach: Jugendliche erhalten relativ früh (empfohlen
wird der Beginn mit 12 Jahren) einen fixen monatlichen Betrag, von dem sie grosse Teile ihrer
Lebenskosten selbstverantwortlich finanzieren. Diese Lebenskosten können beispielweise
Coiffeur, Hobbies, ÖV, Freizeit, Kleider usw. sein. Der Jugendlohn kann grundsätzlich alle
Bereiche betreffen, in denen Eltern ihren Kindern Kompetenzen zusprechen. Es ist sehr
wichtig, dass die Eltern und Kinder genau besprechen wieviel Geld zur Verfügung gestellt wird
und was damit alles selber finanziert werden muss. Es wird empfohlen, dies in einem kleinen
Vertrag festzuhalten (EKKJ, 2014).
Die Höhe des Jugendlohns kann von Familie zu Familie variieren. Der Betrag sollte sich
allerdings am Familienbudget orientieren und nicht höher sein als das, was die Familie ohnehin
für den Jugendlichen ausgeben müsste. Dadurch, dass jede Familie selber entscheiden kann,
wieviel Geld sie dem Kind zur Verfügung stellen möchte, ist das Modell für Familien aller
Einkommensklassen geeignet. Eine einfache Art die Höhe des Jugendlohns zu bestimmen ist,
indem die Eltern die Jahreskosten für alle Bereiche erfassen, für die sie ihren Kindern die
Entscheidungs- und Finanzkompetenz erteilen. Dieser Betrag wird dann zum bisherigen
Taschengeld angerechnet und die Summe durch 13 geteilt. So können die Eltern Ende Jahr
einen 13. Monatslohn auszahlen, welcher für Winterjacken oder Weihnachtsgeschenke
nützlich sein könnte (Fuchs, 2015). Mit dem Jugendlohn lernen die Jugendlichen einen
realitäts- und situationsgerechten Umgang mit Geld. Da es für das Modell des Jugendlohns
klare Regeln gibt, gibt es viel weniger Streit um Geld in der Familie und die Kommunikation
wird dadurch erleichtert. Die Selbstverantwortung und Autonomie des Jugendlichen wird
gefördert, was auch in anderen Lebensbereichen nützlich sein kann. Die Eltern werden in der
schwierigen Zeit der Pubertät ihrer Kinder entlastet, sie nehmen dadurch nicht mehr die Rolle
der Erzieher sondern der Berater ein und haben somit ein besseres Verhältnis zu ihren Kindern
(EKKJ, 2014).
21 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
4.5 Meine Hypothesen
Auf Basis dieser theoretischen Erkenntnisse habe ich mich dafür entschieden, folgende
Hypothesen zu formulieren, welche ich mit den Resultaten der Befragungen bestätigen
möchte:
1. Gymnasiasten/Innen haben kaum Schulden von über 1000 Franken.
2. Gymnasiasten/Innen haben am meisten Probleme damit, den Überblick über ihre
Ausgaben zu behalten.
3. Gymnasiasten/Innen geben am meisten Geld für Kleider/Ausgang aus.
4. Die Hauptgläubiger von verschuldeten Gymnasiasten/Innen sind Eltern und Freunde.
5. Die meisten Befragten nutzen die Methode des Jugendlohns bzw. Taschengelds.
5 Methodisches Vorgehen
5.1 Fragebogen
Da es mein Ziel war, möglichst viele Befragungen durchzuführen, habe ich mich für die
Methode des Fragebogens entschieden. Dabei galt es zu beachten, dass es zwei
verschiedene Arten von Forschungen gibt, die quantitative und die qualitative. Ich habe mich
für eine Kombination von beiden entschieden, weil ich zwar viele Jugendliche befragen wollte,
aber auch einige Beobachtungen und Zusammenhänge genauer beschreiben wollte. Ich habe
meinen Fokus darauf gelegt, möglichst kurze und konkrete Fragen zu stellen, sodass mir die
Auswertung leichter fällt und ich die Antworten auch gut interpretieren kann. Mir war vor allem
auch sehr wichtig, die Antworten nicht durch ungenaue Fragestellungen zu verfälschen, z.B.
durch suggestive Formulierungen. Wie vorhin schon angedeutet, habe ich mich sowohl für
geschlossene als auch für offene Fragen entschieden. Der Grund war, dass geschlossene
Fragen sehr konkrete Ergebnisse liefern und natürlich auch einfacher auszuwerten sind. Die
offenen Fragen hingegen habe ich dann eingesetzt, wenn ich irgendwo Genaueres erfahren
wollte. Ausserdem ist ein Wechsel zwischen geschlossenen und offenen Fragen
empfehlenswert, wenn man die Befragten motiviert halten möchte (Lasselberger, 2015).
22 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
Eine andere Problematik, mit der ich mich auseinander setzen musste, waren die
verschiedenen Antworttendenzen. Die Tendenz der „sozialen Erwünschtheit“ z.B. war ziemlich
schwer zu umgehen bei einem solchen heiklen Thema, wie den Umgang mit Geld.
„Tendenz zur sozialen Erwünschtheit“ bedeutet hier konkret, „[…] dass Personen dazu neigen,
die Antworten zu geben, von denen sie annehmen, dass sie gesellschaftlich erwarteten
Massstäben entsprechen“ (Lasselsberger, 2015). Das heisst die Befragten haben unter
Umständen bei Fragen über ihre Verschuldung z.B. Zahlen angegeben die nicht der Wahrheit
entsprechen. Die Tatsache, dass ich Jugendliche in meinem Umfeld befragt habe, das heisst
Leute, die ich gut kenne, machte es noch schwieriger diese Tendenz zu vermeiden, doch ich
versuchte mit möglichst neutral formulierten Fragen ohne Wertung trotzdem an ehrliche
Antworten zu kommen. Vor den endgültigen Befragungen führte ich noch einen
Probedurchgang durch, um sicherzustellen, dass der Fragenbogen für alle verständlich ist und
ich damit auch wirklich zu den gewünschten Ergebnissen komme (Lasselsberger, 2015).
5.2 Zielgruppe und Anzahl der Befragten
In dieser Arbeit habe ich mich dafür entschieden, ausschliesslich Schüler und Schülerinnen
des Kurzzeitgymnasiums zu befragen. Ich habe mich auf keine konkrete Altersgruppe
festgelegt und habe weibliche wie auch männliche Personen befragt. Ich habe mich dafür
entschieden, rund 100 Personen zu befragen, welche in Alter, Geschlecht und Stufe variieren.
Ich habe mit einer Gruppe von 20 Personen den Probelauf der Befragung durchgeführt und
danach den Fragebogen nochmals überarbeitet, bevor ich ihn den weiteren Personen verteilt
habe. Von den insgesamt 110 ausgeteilten Fragebögen konnte ich 96 für die Arbeit verwenden
und hatte somit eine Rücklaufquote von ca. 87%. Grund dafür ist, dass einige Fragebögen
nicht seriös ausgefüllt worden sind bzw. einige Fragen falsch verstanden worden sind.
5.3 Entstehung des Fragebogens
5.3.1 Probelauf
Ich habe mich dazu entschieden, mit einer ausgewählten Gruppe von Personen einen
Probelauf durchzuführen, um zu sehen, ob ich den Fragebogen so gestaltet habe, dass ich
mein Ziel würde erreichen können und um allfällige Unklarheiten aus der Welt zu schaffen.
Gleich am Anfang der Befragung merkte ich, dass ich aus Versehen bei den „Persönlichen
Angaben“ nach dem Namen der Personen fragte, obwohl ich die Namen eigentlich nicht
gebraucht hätte für meine Arbeit. Dies habe ich natürlich im richtigen Fragebogen verbessert.
23 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
Ich hatte auch keinen Einleitungstext beim ersten Fragebogen, da ich gedacht hatte, ich
könnte meine Einleitung immer gleich vor Ort machen. Doch ein Einleitungstext ist sehr
wichtig, damit die Befragten wissen, worum es geht, wofür der Fragebogen gebraucht wird und
wer etwas von ihnen haben möchte. Vor allem hätte es sein können, dass sich mein
Einleitungstext immer wieder verändert hätte, wenn ich ihn jeweils spontan gesagt hätte. Eine
wichtige Information hätte dabei auch mal in Vergessenheit geraten können. Deshalb fand ich
es doch eine bessere Variante den Text auf das Frageblatt zu schreiben.
Dann merkte ich noch, dass ich bei einigen Fragen zu wenige Antwortmöglichkeiten
angegeben hatte oder die Antworten nicht leicht voneinander zu unterscheiden waren. Eine
weitere Erkenntnis nach dem Probelauf war, dass viele der Befragten nicht wussten was genau
eine Verschuldung ist. Die meisten verwechselten stets die Verschuldung mit der
Überschuldung, was für mich ein grosses Problem war. Also fügte ich bei der Endversion des
Fragebogens eine kleine Definition von der Verschuldung und der Überschuldung ein, damit
keine Missverständnisse mehr entstehen.
Zum Schluss wurde mir noch bewusst, dass ich kaum Fragen bezüglich des Ratgebers gestellt
hatte. Ich wollte ja schliesslich herausfinden, welche Art von Beratung die Befragten
bevorzugen, sodass ich meinen Ratgeber möglichst ihren Vorstellungen nach anpassen
könnte. Dies habe ich dann im richtigen Fragebogen ebenfalls ergänzt.
24 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
6 Praktischer Teil
6.1 Darlegung und Interpretation der Ergebnisse
a) Wieviel Geld steht den Jugendlichen zur Verfügung? Mit der Frage, wollte ich herausfinden, wie viel Geld ein Gymnasiast durchschnittlich pro Monat
zur Verfügung hat. Dabei fand ich heraus, dass den meisten Jugendlichen im Gymnasium im
Durchschnitt 50 bis 150 Franken im Monat zur Verfügung stehen. Mit diesem Geld müssen sie
dann verschiedene Ausgaben decken. Positiv ist mir hier aufgefallen, dass alle Befragten doch
eine gewisse Menge Geld hatten, über die sie selber bestimmen können. Es ist nämlich
äusserst wichtig für das spätere Leben, dass Jugendliche schon während der Schulzeit, das
heisst während sie noch keinen Lohn erhalten, lernen kompetent mit Geld umzugehen, und
das ist nur möglich, wenn sie auch welches haben, das sie selber verwalten können. Was
ebenfalls aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass die weiblichen Befragten wesentlich mehr Geld
zur Verfügung haben als die männlichen. Das könnte auf der einen Seite daran liegen, dass
die Eltern den Gymnasiastinnen mehr Taschengeld geben, was ich allerdings nicht
herausfinden konnte mit meinen Befragungen. Es könnte aber auch daran liegen, dass rund
70% der Gymnasiastinnen Teilzeit- bzw. Ferienjobs als Einnahmequelle angegeben haben,
wobei dies bei den Gymnasiasten nur bei 40% der Fall war.
25 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
b) Was müssen Jugendliche von ihrem Geld selber bezahlen?
Was die Jugendlichen von diesem Geld selbst bezahlen müssen, hängt davon ab, was sie mit
ihren Eltern besprochen haben, da die meisten Gymnasiasten noch bei ihren Eltern wohnen,
und das ihnen zur Verfügung gestellte Geld in fast allen Fällen von den Eltern kommt. In
meinen Befragungen hat sich herausgestellt, dass die Jugendlichen vor allem Ausgang,
Freizeit, Essen und Trinken auswärts sowie Bekleidung selber finanzieren müssen. Abbildung
6 zeigt wofür Jugendliche im Gymnasium ihr Geld unter anderem sonst noch ausgeben.
Abbildung 6: Wofür Jugendliche im Gymnasium ihr Geld ausgeben
26 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
c) Wie schätzen Jugendliche selber ihren Umgang mit Geld ein?
Bei der Frage, wie die Jugendlichen ihren Umgang mit Geld selber einschätzen, haben die
meisten angegeben, sie hätten einen kontrollierten bzw. geplanten Umgang. Aufgefallen ist
hier die Tatsache, dass nur 23.7% der Frauen angegeben haben, einen nicht besonders
kontrollierten bzw. geplanten Umgang mit ihrem Geld zu haben, wie in Abbildung 7 ersichtlich,
während es bei den Männern ganze 36% waren, was man auf Abbildung 8 gut erkennen kann.
Auf Basis dieser Ergebnisse kann man allerdings nicht sagen, dass Männer auf jeden Fall
unkontrollierter mit ihrem Geld umgehen, denn schliesslich handelt es sich hier nur um
Selbsteinschätzungen.
Abbildung 7: Selbsteinschätzung von Gymnasiastinnen in Bezug auf deren Umgang mit Geld
Abbildung 8: Selbsteinschätzung von Gymnasiasten in Bezug auf deren Umgang mit Geld
37%
43%
8%
12%
Selbsteinschätzung von Gymnasiasten in Bezug auf deren Umang mit Geld
nicht besonders kontrolliert kontrolliert/geplant
sehr kontrolliert/geplant Gar nicht kontrolliert/ geplant
24%
64%
12%
Selbsteinschätzung von Gymnasiastinnen in Bezug auf deren Umgang mit Geld
nicht besonders kontrolliert
kontrolliert/ geplant
sehr kontrolliert/geplant
27 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
d) Was sind die Einnahmequellen von Gymnasiasten und Gymnasiastinnen?
Bei der Frage nach den Haupteinnahmequellen von Jugendlichen haben mit Ausnahme von
6 Frauen und 2 Männern alle angegeben, sie würden von ihren Eltern Taschengeld erhalten.
In diesem Alter wird das Taschengeld schon ähnlich wie ein Jugendlohn eingesetzt und dient,
wie schon zuvor erwähnt, als Hilfe für die Jugendlichen um erste selbständige finanzbezogene
Entscheidungen zu treffen. 61% der Frauen und 36% der Männer haben als Einnahmequelle
neben dem Taschengeld auch Teilzeit- bzw. Ferienjobs angegeben. Diese Zahlen werden in
den Abbildungen 9 und 10 veranschaulicht. Der Grund dafür ist, wie die Studie von Gabanyi
et al. (2007) schon gezeigt hat, dass nur wenige Jugendliche gänzlich mit ihrem Taschengeld
auskommen müssen bzw. können (EKKJ, 2014). Die meisten erhalten von ihren Eltern einen
zusätzlichen Geldbetrag, wenn das Taschengeld nicht ausreicht. Doch mit dem Alter steigt
auch das Bedürfnis nach ökonomischer Selbstständigkeit, welches dazu führt, dass sich die
Jugendlichen nach einem Teilzeit- oder Ferienjob umsehen (EKKJ, 2014). Spannend ist hier
die Tatsache, dass doppelt so viele Frauen wie Männer arbeiten. Dieser Unterschied ist relativ
auffällig. Die Gründe dafür können mit meinem Fragebogen als Teil dieser Arbeit nicht
abschliessend ermittelt werden - Dies wäre aber eine interessante Fragestellung für eine
zukünftige Forschungsarbeit.
Abbildung 9: Anzahl Gymnasiasten, die neben dem Taschengeld noch Teilzeit- und/oder
Ferienjobs als Einnahmequelle haben
Abbildung 10: Anzahl Gymnasiastinnen, die neben dem Taschengeld noch Teilzeit- und/oder
Ferienjobs als Einnahmequelle haben
61%39%
Anzahl Gymnasiastinnen, die neben dem Taschengeld noch Teilzeit-und/oder Ferienjobs als Einnahmequelle haben
ja nein
36%64%
Anzahl Gymnasiasten, die neben dem Taschengeld noch Teilzeit-und/oder Ferienjobs als Einnahmquelle haben
ja nein
28 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
e) Reicht das Geld bis Ende Monat aus?
Als es darum ging, ob das zur Verfügung gestellte Geld der Jugendlichen auch tatsächlich bis
Ende Monat ausreicht, gaben gerade Mal 7 der insgesamt 84 Befragten an, das Geld würde
meistens nicht ausreichen. Gründe dafür waren teils die Tatsache, dass ihnen ihrer Meinung
nach einfach viel zu wenig Geld zur Verfügung gestellt wird um alle ihre Ausgaben zu decken
oder sie schlichtweg nicht ihre Einnahmen und Ausgaben koordinieren konnten. Insgesamt
gaben aber die meisten an, das Geld würde eigentlich immer ausreichen.
f) Was ist den Gymnasiasten und Gymnasiastinnen beim Einkaufen
wichtiger?
Mit der Frage, was Ihnen beim Einkauf wichtiger ist, das Einkaufserlebnis oder das gekaufte
Produkt, wollte ich herausfinden, ob bei Gymnasiasten die Gefahr einer Kaufsucht vorhanden
ist oder nicht. Wie in Kapitel 4.2.4 dargelegt, werden Jugendliche, welche den Fokus auf die
Kaufhandlung statt auf das Gekaufte setzen, als kompensatorische Konsumenten bezeichnet.
Diese Art zu konsumieren kann zu einer Kaufsucht führen. Wie auf Abbildung 11 zu sehen,
gaben rund 80% der Befragten an, ihnen sei das gekaufte Produkt wichtiger als das
Einkauferlebnis. Wesentliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen gab es hier nicht.
Diese Zahlen legen nahe, dass Kaufsucht bei Gymnasiasten kein grosses Problem darstellt.
Abbildung 11: Was Gymnasiasten und Gymnasiastinnen wichtiger ist beim Einkaufen
80%
20%
Was Gymnasiasten und Gymnasiastinnen wichtiger ist beim
Einkaufen
das gekaufte Produkt das Einkaufserlebnis
29 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
g) Wo liegen die meisten Schwierigkeiten im Umgang mit Geld?
In meinen Befragungen hat sich herausgestellt, dass Gymnasiasten, was den Umgang mit
Geld anbelangt, am meisten Schwierigkeiten damit haben, den Überblick über die Ausgaben
zu behalten. Das liegt daran, dass Gymnasiasten wie schon im Theorieteil erwähnt, viel
sorgloser mit dem Geld umgehen als zum Beispiel diejenigen Jugendlichen, die eine Lehre
machen oder im Studium sind (Frei, 2008). Gymnasiasten und Gymnasiastinnen geben ihr
Geld im Vergleich zu Lehrlingen und Studenten viel planloser aus. Sie erstellen häufig keine
Budgetplanung. Grund dafür ist die Tatsache, dass Gymnasiasten und Gymnasiastinnen
grundsätzlich eine finanzielle Sicherheit von den Eltern erhalten, was bei Studenten und
Lehrlingen meistens nicht der Fall ist. Durch diesen finanziellen Rückhalt halten es
Jugendliche im Gymnasium öfters nicht für nötig, ihre Ausgaben zu strukturieren, was
hingegen ein Muss ist für jemanden, der knapp bei Kasse ist (Streuli, 2008).
Bei meinen Befragungen hat sich auch gezeigt, dass Gymnasiasten am wenigsten Probleme
damit haben, Geld für etwas Grösseres zu sparen, was wiederrum auf das Gleiche wie vorhin
zurückzuführen ist. Abbildung 12 zeigt, in welchem Bereich Gymnasiasten und
Gymnasiastinnen am meisten Probleme haben, wenn es um den Umgang mit Geld geht.
Abbildung 12: Schwierigkeiten von Jugendlichen im Gymnasium im Umgang mit Geld
30 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
h) Wie oft wird Geld ausgeliehen?
Auf die Frage, ob sich die Jugendlichen auch mal Geld ausleihen, gaben ca. 58% der
Befragten an, dass dies ab und zu der Fall sei. Ca. 39% antworteten, sie würden sich gar nie
Geld ausleihen. Es hat sich gezeigt, dass die Bereitschaft Geld auszuleihen keinen direkten
Zusammenhang mit dem Geldbetrag hat, der jemandem monatlich zur Verfügung steht. Das
heisst, Befragte, welche angegeben haben, knapp mit ihrem Geld auszukommen, sowie
solche, die Ende Monat immer genug haben, haben ca. gleich oft angegeben, dass sie sich
ab und zu Geld ausleihen.
i) Was ist die erste Anlaufstelle, wenn es um Geldprobleme geht?
Fast alle Befragten gaben ihre Eltern als erste Anlaufstelle an, wenn es um Geldprobleme
geht. Daran kann man gut erkennen, dass die Eltern sehr viel Verantwortung haben, wenn es
um die Finanzkompetenzbildung ihrer Kinder geht. Dabei ist es nicht nur wichtig, dass die
Eltern das nötige Wissen vermitteln sondern auch, dass sie den Kindern auch die Möglichkeit
geben bei finanziellen Transaktionen in der Familie dabei zu sein. Konkret bedeutet das, dass
die Kinder z.B. bei grösseren Anschaffungen in der Familie mitbestimmen dürfen, dass mit
dem Kind darüber gesprochen wird, wenn es der Familie finanziell nicht gut geht, und dass mit
dem Kind über die Haushalteinkünfte und –ausgaben gesprochen wird (Lange, 2006). Auch
die Planung, das Sparen und der Verzicht sind Kompetenzen, welche Kinder von ihren Eltern
lernen sollten. Hierbei ist es wichtig, dass die Eltern den Kindern ein gutes Vorbild sind (Lange,
2006).
31 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
j) Häufigkeit der Verschuldung
Was die Verschuldung von Gymnasiasten und Gymnasiastinnen anbelangt, haben ganze 75%
der Befragten angegeben, sie hätten sich schon mindestens einmal verschuldet. Eine
Überschuldung hingegen traf nur auf eine der 84 Personen zu, wobei es sich in diesem Fall
um ein Schuldbetrag von weniger als 50 Franken handelte. Diejenigen, die angegeben haben
sich schon mindestens einmal verschuldet zu haben, gaben als Hauptgläubiger ihre Freunde
an, gleich folgend von den Eltern und Geschwistern. Hierbei muss natürlich berücksichtigt
werden, dass Jugendliche im Gymnasium häufig noch nicht volljährig und deshalb auch nicht
vollständig kreditfähig sind. Daher erklärt es sich, weshalb die Schulden vorwiegend im
privaten Umfeld auftreten und nicht etwa bei der Bank oder anderen Kreditinstituten. Die
Studie von Streuli (2008) zeigt ebenfalls auf, dass Gymnasiasten im Vergleich zu anderen
Schultypen viel lockerer mit dem Geldausleihen umgehen. Aus diesem Grund haben es
Gymnasiasten auch viel häufiger mit Gelegenheitsverschuldungen (informelle Schulden in
tiefen Beträgen, die in kurzer Zeit wieder beglichen werden können) zu tun als andere
Schultypen.
Abbildung 13: Anzahl verschuldete Jugendliche im Gymnasium
75%
25%
Anzahl verschuldete Jugendliche im Gymnasium
verschuldet nicht verschuldet
32 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
k) Höhe der Verschuldung
Die Verschuldung an sich muss ja nicht unbedingt problematisch sein. Das Vorliegen eines
Problems wird erst ersichtlich, wenn man die Verschuldungshöhe betrachtet. Bei meinen
Befragungen hat sich gezeigt, dass ca. 63% der Befragten eine Schuldenhöhe von weniger
als 50 Franken haben. 31% gaben an, Schuldenbeträge in Höhe von 50 bis 150 Franken zu
haben und die restlichen 6% gaben Schuldenbeträge von 150 bis 500 Franken an, wobei die
Gläubiger bei höheren Schuldenbeträgen meistens die Eltern waren. Diese Zahlen werden auf
Abbildung 14 veranschaulicht. Schulden von über 1000 Franken sind gar nie vorgekommen.
Auch wenn sich Gymnasiasten häufiger verschulden als andere Schultypen, sind deren
Schuldenbeträge weit geringer als die der Vergleichsgruppen (Streuli, 2008). An diesen Zahlen
ist gut erkennbar, dass die Verschuldung bei Gymnasiasten und Gymnasiastinnen kein
gravierendes Problem darstellt.
Abbildung 14: Höhe der Verschuldung von Gymnasiasten und Gymnasiastinnen
63%
31%
6%
Höhe der Verschuldung von Gymnasiasten und Gymnasiastinnen
Bis 50 Franken 50 bis 150 Franken 150 bis 500 Franken
33 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
l) Grund für die Verschuldung
Grund für die Verschuldung ist an erster Stelle der Ausgang und die Freizeit, an zweiter Stelle
das Einkaufen bzw. Shoppen und an dritter Stelle grössere Anschaffungen. Diese und weitere
Gründe für die Verschuldung sind auf Abbildung 15 erkennbar. Bemerkenswerte Unterschiede
zwischen Männer und Frauen gab es hier nicht. Den in Medien ansonsten häufig genannten
Grund für die Jugendverschuldung, nämlich Krankenkasse, Steuern und Mietkosten fallen bei
dieser Befragung kaum ins Gewicht, da die meisten Befragten noch minderjährig sind und/oder
bei den Eltern wohnen, sodass sie von diesen anfallenden Kosten noch gar nicht betroffen
sind, da sie von den Eltern unterstützt werden.
Abbildung 15: Wofür Jugendliche im Gymnasium Schulden machen
34 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
m) Form von Beratung
Da die Verschuldung von Gymnasiasten und Gymnasiastinnen, wie schon erwähnt, kein
grosses Problem darstellt, ist es keine Überraschung, dass rund 85% der Befragten
angegeben haben, sie hätten bis jetzt noch gar keine Art von Beratung in Sachen Geld in
Anspruch genommen. Die restlichen 15% gaben an, sie hätten sich von einer privaten Person
beraten lassen oder einen Schulanlass besucht.
Was die Wünsche der Jugendlichen an Beratung anbelangt, war es überraschend zu sehen,
dass sich doch einige für eine Beratung interessieren, obwohl doch die Wünsche recht
unterschiedlich sind. Rund 15% wünschen sich ein Gespräch mit einer Fachperson, wobei
gleich viele sich einen Schulanlass als Beratung gut vorstellen könnten. Ca. 20% der Befragten
würden es bevorzugen sich bei einer Privatperson beraten zu lassen und ca. 35% wünschen
sich einen praktischen Ratgeber z.B. in Form einer Broschüre. Die restlichen 15% wünschen
sich zum grössten Teil gar keine Beratung.
Abbildung 16: Art von Beratung, welche sich Jugendliche im Gymnasium wünschen
15%
15%
20%
35%
15%
Art von Beratung, welche sich Jugendliche im Gymnasium wünschen
Gespräch mit einer Fachperson
Schulanlass
Gespräch mit einer Privatperson
Einen praktischen Ratgeber
keine Beratung
35 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
n) Tipps gegen die Schuldenfalle
Mit der offenen Frage, welche Tipps die Jugendlichen selber geben würden, um nicht in die
Schuldenfalle zu tappen, wollte ich sehen, welche Schutzmöglichkeiten die Jugendlichen
bislang selber schon kennen, verwenden und weiterempfehlen. Ich habe die Antworten in
sechs Oberbegriffe kategorisiert und einige Erkenntnisse daraus ziehen können. Die meisten
waren der Meinung, dass es wichtig sei, das Geld richtig einzuteilen und den Überblick über
die Einnahmen und Ausgaben zu behalten. Einem grossen Anteil war es auch wichtig, dass
man immer eine kleine Menge Geld zur Seite legt für schlechte Zeiten und das Geld nicht für
unnötige Sachen ausgibt. Einige gaben auch den Tipp, man solle als Schüler unbedingt
versuchen Teilzeit zu arbeiten, sodass erste Erfahrungen mit dem eigenverdienten Geld
gemacht werden können. Zum Schluss haben noch einige vor allem männliche Befragte
angegeben, man solle die Finger von Suchtmitteln lassen, denn auch diese können dazu
führen, dass man in die Schuldenfalle tappt. Diese Ergebnisse werden in Abbildung 16
veranschaulicht.
36 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
6.2 Ratgeber
6.2.1 Die Idee dahinter
Der Ratgeber ist sozusagen das Ergebnis meiner Arbeit. Beim Erstellen des Ratgebers habe
ich darauf geachtet, dass ich aus den Ergebnissen der Befragungen und aus meinen
Erkenntnissen der Fachliteratur die wichtigsten Aussagen herauspicke und diese im Ratgeber
auf eine spannende Art wiedergebe. Ich habe vor allem auch darauf geachtet, dass er in einer
einfachen Sprache geschrieben ist und möglichst kurz und bündig das wichtigste erklärt. Der
Ratgeber ist eine Aufstellung von den, meiner Meinung nach, wichtigsten 10 Tipps, wie
Jugendliche im Gymnasium ihren Umgang mit Geld verbessern können. Die Tipps helfen,
geplanter und bewusster mit dem Geld umzugehen und dienen somit auch als
Schuldenprävention.
6.2.2 Meine Überlegungen zu den Tipps
In diesem Kapitel zeige ich auf, weshalb ich mich genau für diese 10 Ratschläge entschieden
habe.
Tipp 1: Verschaffe Dir ein Überblick über deine finanzielle Lage!
In meinen Befragungen hat es sich herausgestellt, dass Gymnasiasten am meisten
Schwierigkeiten damit haben, den Überblick über ihre Einnahmen und Ausgaben zu behalten.
Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden diesen Tipp gleich an erster Stelle zu
nennen, denn der Überblick ist notwendig für einen guten Umgang mit Geld und gibt auch
Kontrolle.
Tipp 2: Erstelle eine Budgetplanung!
Nachdem man sich einen Überblick verschafft hat und nun weiß, wofür man jeden Monat sein
Geld ausgibt, ist es wichtig, dass man eine Planung für die Zukunft erstellt. Ich habe mich für
diesen Tipp entschieden, weil es sich in der Fachliteratur gezeigt hat, dass Jugendliche im
Gymnasium eher weniger für die Zukunft planen, da sie das Gefühl haben, sie müssen sich
darum keine Sorgen machen, schließlich wohnen sie noch bei ihren Eltern und diese machen
sich ja genug Gedanken um die Zukunft. Diese Einstellung ist aber genau das, was dazu führt,
dass Gymnasiasten/Innen öfters verschuldet sind als andere Schultypen.
37 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
Tipp 3: Kaufe bewusst ein!
Für diesen Tipp habe ich mich entschieden, weil das bei allen ein großes Problem ist. Nicht
nur Schüler/Innen im Gymnasium müssen lernen bewusst einzukaufen sondern auch
Erwachsene oder Jugendliche mit andere Schultypen. Bewusstes Einkaufen hat den Zweck,
dass nicht unnötige Sachen gekauft werden und somit unnötig Geld verschwendet wird. Wer
bewusst einkauft hat auch mehr Kontrolle über seine Ausgaben.
Tipp 4: Bezahle immer bar!
Die Gefahr bei einem Einkauf mit der Karte, dabei muss es sich nicht mal zwingend um eine
Kreditkarte handeln, ist es, dass man nicht wirklich sieht wieviel Geld ausgegeben wird. Ob 80
Franken oder 800, die Handlung bleibt beim Kauf mit der Karte dieselbe, wobei man beim bar
bezahlen schon die Noten einzeln zählen und zusehen muss, wie das Portemonnaie leerer
wird. Dies hilft dabei, das Geld mehr zu schätzen und es wirklich nur dann auszugeben, wenn
es nötig ist. Deshalb habe ich mir für diesen Tipp entschieden.
Tipp 5: Spare für Ungeplantes!
Für ungeplante Begebenheiten zu sparen ist etwas, das für Erwachsene selbstverständlich ist.
Für Jugendlich hingegen, vor allem wenn sie noch bei den Eltern wohnen, ist das nicht so eine
wichtige Sache. Sie rechnen immer damit, dass die Eltern als Auffangbecken dienen, wenn
Mal etwas schief geht. Allerdings sind die Eltern nicht immer dazu bereit den Geldhahn einfach
so aufzudrehen. Deshalb müssen die Jugendliche auf jeden Fall lernen ihr Geld für
schwierigere Zeiten zu sparen.
Tipp 6: Sammle Erfahrungen!
Bei den Befragungen gaben einige Jugendliche an, es sei wichtig, Erfahrungen in Sache Geld
zu sammeln, wenn man sich davor bewahren wollte in die Schuldenfalle zu tappen. Es haben
auch viele, vor allem weibliche, Befragten angeben sie hätten als Einnahmequelle nicht nur ihr
Taschengeld sondern auch ein Teilzeit- und/oder Ferienjob. Aus diesem Grund habe ich mich
dazu entschieden auch diesen Punkt in den Ratgeber einzubeziehen, denn ich bin der
Meinung, dass man erst wirklich lernt, wieviel sein Geld wert ist, wenn man selber dafür
arbeiten musste. Weiss man ausserdem, woher das Geld kommt, geht man auch viel
vernünftiger damit um.
38 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
Tipp 7: Gib nur so viel aus wie du hast!
Da die meisten Gymnasiasten/Innen in der Regel minderjährig sind, können sie keine Kredite
aufnehmen und somit auch nicht in Schwierigkeiten geraten mit Kreditinstituten. Was sie
allerdings können ist, sich Geld borgen, was im Prinzip das Gleiche ist wie eine
Kreditaufnahme. Jugendliche im Gymnasium leihen sich vor allem Geld von ihren Freunden
und Eltern. Dabei kann es vorkommen, dass sie sich Beträge ausleihen, welche sie nicht oder
nicht innerhalb kürzeste Zeit, zurückbezahlen können. Wird das zur Gewohnheit, kann es zu
grösseren Problemen führen. Deshalb habe ich mich dazu entschieden auch diese
Problematik in meinem Ratgeber zu erwähnen.
Tipp 8: Spare für grössere Anschaffungen!
Grössere Anschaffungen benötigen natürlich viel Geld. Die meisten Gymnasiasten/Innen
möchten nach der Matura auf Reisen gehen oder sich ein Auto kaufen. Solche Sachen zu
finanzieren, wenn man keinen Lohn erhält, ist schwierig. Deshalb empfehle ich
Gymnasiasten/Innen ein Teil von ihrem Taschengeld, dem Geld, welches sie zum Geburtstag
oder zu Weihnachten erhalten und evtl. auch ihrem Lohn vom Teilzeit- bzw. Ferienjob zu
sparen um sich solche grössere Anschaffungen leisten zu können, sodass sie sich das Geld
nicht von jemandem ausleihen müssen und sich somit in ein Überschuldungsgefahr begeben.
Tipp 9: Hände weg von Suchtmittel!
Da bei den Befragungen einige, vor allem männliche Personen, angegeben haben man solle
sich unbedingt von Drogen fernhalten, wenn man nicht in die Schuldenfalle tippen möchte,
habe ich mich dazu entschieden auch diesen Tipp in meinen Ratgeber einzubeziehen.
Suchtmittel schädigen nicht nur die Gesundheit sondern können auch sehr teuer werden.
Deshalb sollte man lieber die Finger davon lassen.
Tipp 10: Schick lieber eine Nachricht als anzurufen!
Zum Schluss ist mir noch aufgefallen, dass im meinem Umfeld viele böse Überraschungen
erlebt werden mit Handyrechnungen. Deshalb fand ich, dass auch dieser Punkt in meinem
Ratgeber nicht fehlen durfte. Die meisten Jugendlichen schauen vor dem Anruf auf die ersten
drei Zahlen der Handynummer, so kann man besten sehen, ob jemand den gleichen Anbieter
hat und ob der Anruf somit gratis ist. Vielen ist es allerdings nicht bewusst, dass es Leute gibt,
die ihren Handyanbieter wechseln, allerdings immer noch die gleiche Nummer behalten. Sie
gehen also davon aus, dass der Anruf gratis sei und bleiben deshalb stundenlang am Telefon,
um dann Ende Monat zu erfahren, dass es doch nicht gratis war. Im Zweifel also lieber eine
SMS schreiben.
39 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
7 Zusammenfassung Ich habe am Anfang meiner Arbeit anhand der erarbeiteten Literatur fünf Thesen formuliert
und geprüft, ob sich diese mit meinen Befragungen bestätigen lassen. Hier sind die
Ergebnisse:
1. Gymnasiasten/Innen haben kaum Schulden von über 1000 Franken.
Diese These hat sich ganz klar bestätigt, da es sich bei den Befragten um Schulden handelt
die max. 500 Franken betragen.
2. Gymnasiasten/Innen haben am meisten Probleme den Überblick über ihre
Ausgaben zu behalten.
Auch meine zweite These hat sich bewahrheitet. Gymnasiastinnen und Gymnasiasten haben
im Vergleich zu anderen Schultypen einen viel sorgloseren Umgang mit Geld. Dadurch, dass
die meisten noch bei den Eltern wohnen, werden ihnen viele Kosten abgenommen, sodass sie
es nicht für nötig erachten, eine Budgetplanung zu erstellen und so den Überblick über die
Einnahmen und Ausgaben zu behalten.
3. Gymnasiasten/Innen geben am meisten Geld für Kleider/Ausgang aus.
Da Ausgang und Kleider die häufigsten Gründe für die Verschuldung sind und 90% der
Befragten angegeben haben, sie müssten von dem Geld, das ihnen monatlich zur Verfügung
steht, Kleider und Ausgang selber finanzieren, bin ich der Meinung, dass auch diese These
als bestätigt angesehen werden kann.
4. Die Hauptgläubiger von verschuldeten Gymnasiasten/Innen sind Eltern und
Freunde.
Als Hauptgläubiger von Gymnasiasten und Gymnasiastinnen stellten sich tatsächlich die
Eltern und Freunde heraus, wobei die Freunde noch etwas häufiger als Gläubiger auftreten
als die Eltern. Dies lässt sich leicht mit der Tatsache begründen, dass Jugendliche im
Gymnasium oftmals nicht volljährig sind und somit erst gar nicht die Möglichkeit haben, sich
formell zu verschulden.
5. Die meisten Befragten nutzen die Methode des Jugendlohns bzw. Taschengelds.
Meine letzte These hat sich ebenfalls bestätigt, da ganze 90% der Befragten angegeben
haben, sie würden Taschengeld erhalten. Dies war zu vermuten, da Jugendliche im
Gymnasium kein Einkommen haben und deshalb auf die Unterstützung der Eltern angewiesen
sind.
40 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
8 Fazit Es hat sich gezeigt, dass Gymnasiasten/Innen grundsätzlich kein gravierendes Problem im
Umgang mit Geld haben. Auch wenn sich Jugendliche im Gymnasium relativ oft verschulden,
handelt es sich meistens um eher geringere Beträge, welche auch innerhalb kürzester Zeit
zurückgezahlt werden können. In den vielen Schlagzeilen bezüglich Jugendverschuldung
kommen vor allem Verschuldungsgründe vor wie Krankenkasse, Steuern und Mietkosten,
welche bei Gymnasiasten und Gymnasiastinnen nur selten ein Problem sind.
Den lockeren Umgang mit Geld, von Gymnasiasten/Innen, könnte man als Gefahr für ihr
späteres wirtschaftliches Leben einstufen. Allerdings bezweifle ich, dass dies der Fall ist, da
doch viele meiner Befragten, Interesse daran gezeigt haben, sich in irgendeiner Form
bezüglich ihrem Umgang mit Geld beraten zu lassen. Gymnasiastinnen und Gymnasiasten
möchten sich also aus eigenem Antrieb mit der Thematik auseinandersetzen. Es ist ihnen auch
bewusst, dass eine gute finanzielle Bildung dazu gehört.
41 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
9 Schlusswort Zu Beginn war ich sehr optimistisch, was meine Maturaarbeit anbelangt. Ich war auch sehr
motiviert und freute mich schon, sobald wie möglich damit anzufangen. Der Zustand hielt aber
leider nicht lange an. Bald kamen die ersten Probleme und auch die Motivation war nicht immer
im gewünschten Ausmass vorhanden. In solchen Momenten, an denen ich am liebsten alles
hingeschmissen hätte, war ich froh, meine Freunde und meine Familie zu haben, welche mir
Mut gaben um weiterzumachen. An meinen Zeitplan konnte ich mich leider nicht immer halten,
was mit zum Teil grossen Stress verbunden war. Das lag vor allem daran, dass ich mir etwas
zu viel zugemutet hatte und in der Hoffnung war, dass ich die Arbeit schon im Sommer fertig
schreiben würde. Dem war natürlich nicht so, allerdings bin ich trotzdem zufrieden mit meinem
Zeitmanagement. Ich hatte schlussendlich genug Zeit, um meine Arbeit zu überarbeiten und
konnte auch noch meine Herbstferien geniessen. Was mir am meisten Mühe bereitet hat, war
das Auswerten der Fragebögen. Meine Vorkenntnisse in Excel waren gering, und so wusste
ich lange nicht, wie ich überhaupt anfangen sollte, weshalb ich die Auswertung dann auch
immer um eine Woche hinausschob, bis ich endlich damit anfing. Mit der Hilfe meiner
Betreuungsperson und meines Vaters habe ich dann aber auch diese Hürde gemeistert, und
das Schreiben des praktischen Teils fiel mir dann sehr leicht.
Es war eine strenge aber auch sehr lehrreiche Arbeitszeit für mich und ich bin mir sicher, dass
mir dieses Wissen auch in der Zukunft viel bringen wird.
42 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
10 Quellenverzeichnis
10.1 Literaturverzeichnis Bamert, Thomas (2005): Ausgabeverhalten von Jugendlichen, URL:
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[EkkJ] (2014): Selbstbestimmt oder manipuliert?. Bundespublikation: Bern
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Präventionsansätze, URL:
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Lasselsberger, Anna (2015): Erstellung eines Fragebogens, URL: http://www.ahs-
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43 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
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http://www.schulden.ch/mm/HSLU_Studie_Wirkt_Schuldenpravention_Schlussbericht_03_12
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Plechinger, Kathrin (1995): Die Ver- und Überschuldung Jugendlicher betrachtet im sozio-
ökonomischen Kontext. Sankt Augustin: Asgard-Verl. Hippie, S. 18
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Betrachtungen zu einer anhaltenden Diskussion. Gesellschaft Wirtschaft Politik (GWP), 3,
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Reifner, U. & Zimmermann, G. E. (2005): Sozialprofile ver- und überschuldeter junger
Erwachsener, URL: http://www.schufa-kredit-kompass.de/media/teamwebservices/
downloads/analysen_kreditkompass_2011/kk05_sozialprofile_junge_erwachsene.pdf (Stand:
23.07.215)
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http://www.schulden.ch/mm/Schaer_Masterarbeit_Verschuldung_in_der_Lebensphase_Juge
nd_bewaltigen.pdf#page=16&zoom=100,-85,657 (Stand: 05.04.2015)
Scherhorn, G. / Reisch, L. / Raab, G. (1992): Kaufsucht. Bericht über eine empirische
Untersuchung. Lehrstuhl für Konsumtheorie und Verbraucherpolitik, Stuttgart, Universität
Hohenheim, Arbeitspapier 50
Schmitz, Benjamin-Patrick (2012): Jugendverschuldung – Eine Analyse der Gründe für die
Ver- und Überschuldung von jungen Menschen, URL: http://edoc.sub.uni-
hamburg.de/haw/volltexte/2012/1681/pdf/WS.SA.BA.ab12.38.pdf (Stand: 11.03.2015)
Schulze Mengering, Dorothea (2015): Ein eigenes Einkommen mit Zwölf: das Modell
Jugendlohn, URL: http://www.familienleben.ch/kind/erziehung/jugendlohn-statt-taschengeld-
den-umgang-mit-geld-lernen-4391 (Stand 24.07.2015)
Solheim, C.A. / Zuiker, V.S. / Levchenko, P. (2011): Financial Socialization Family Pathways:
Reflections from College Students’ Narratives. Family Science Review, 16(2).
44 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
Streuli E. / Steiner, O. / Mattes, C. / Shenton, F. (2008): Eigenes Geld
und fremdes Geld – Jugendliche zwischen finanzieller Abhängigkeit und Mündigkeit. Basel:
edition gesowip
Willmann, Urs. (2015): Verdirbt Geld den Charakter? Bulletin, 2015 (Nr.1), S.61f
10.2 Abbildungsverzeichnis Titelbild:
Speedy Cash Blog (ohne Datum): http://blog.speedycash.com/wp-
content/uploads/2011/09/Teen-Money.jpg (Stand 05.10.2015)
Abbildung 1:
[Geschäftsmodelle & Management] (2014): Die Finanzbedürfnispyramide –
Bankkunden wollen „mehr“ Teil ½, URL:
http://www.bankingundfinance.ch/geschaeftsmodelle-und-management/die-
finanzbeduerfnispyramide-bankkunden-wollen-mehr-teil-12/ (Stand 27.09.2015)
Abbildung 2:
Streuli E. / Steiner, O. / Mattes, C. / Shenton, F. (2008): Eigenes Geld
und fremdes Geld – Jugendliche zwischen finanzieller Abhängigkeit und Mündigkeit. Basel:
edition gesowip
Abbildung 3:
Gabanyi, A., Hemedinger, F. & Lehner, M. (2007): Jugendverschuldung. Analyse und
Präventionsansätze, URL:
http://www.ooe.schuldnerberatung.at/_downloads/Jugendverschuldung_Studie_2007.pdf
(Stand 05.04.2015)
Abbildung 4:
Schär, Christa (2014): Verschuldung in der Lebensphase Jugend bewältigen, URL:
http://www.schulden.ch/mm/Schaer_Masterarbeit_Verschuldung_in_der_Lebensphase_Juge
nd_bewaltigen.pdf#page=16&zoom=100,-85,657 (Stand: 05.04.2015)
Abbildung 5:
[EkkJ] (2014): Selbstbestimmt oder manipuliert?. Bundespublikation: Bern
Abbildungen 6-16:
Eigene Diagramme (Stand: 30.09.2015)
45 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
11 Eigenständigkeitserklärung Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und nur unter Benutzung der
angegebenen Quellen verfasst habe und ich auf eine eventuelle Mithilfe Dritter in der Arbeit
ausdrücklich hinweise.
……………………………….
Kauanne Martins Lira
46 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
12 Anhang
12.1 Fragenbogen
Fragebogen zum Thema GymischülerInnen und deren Umgang mit
Geld
Mein Name ist Kauanne Martins und ich besuche die 3. Klasse der KSA. Ich schreibe meine
Maturaarbeit über den Umgang von Gymnasiasten und Gymnasiastinnen mit Geld.
Diese Umfrage ist anonym und freiwillig.
Es würde mich daher freuen, wenn Du die Fragen ehrlich und seriös beantwortest, da ich auf
möglichst genaue Antworten angewiesen bin.
1. Wieviel Geld steht dir monatlich zur Verfügung (in Fr.)?
0 – 50
50 – 150
150 – 250
250 – 350
Mehr als 350
2. Was musst du von diesem Geld selber bezahlen?
Ausgang/ Freizeit (Klub, Kino, Konzerte)
ÖV
Essen und Trinken ausserhalb von zu Hause
Bekleidung
Kosmetik
Handy
Ferien/ Reisen
Hobbys Welche?
____________________________________________________________________
Privater Verkehr z.B. Auto/Motorrad
Andere:
__________________________________________________________________
47 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
3. Wie beurteilst du selber deinen Umgang mit Geld?
Sehr kontrolliert/geplant
kontrolliert/geplant
nicht besonders kontrolliert/geplant
Gar nicht kontrolliert/geplant
4. Was sind deine Einnahmequellen?
Taschengeld
Teilzeit- / Ferienjobs
Geschenke (Geburtstag/Weihnachten…)
Anderes:
____________________________________________________________________
____________________________________________________________________
5. Reicht dein Geld bis Ende Monat?
Ja, immer
Ja, meistens
Ja, aber nur knapp
Nein, meistens nicht
Nein, nie
Wenn nein, warum nicht?
____________________________________________________________________
____________________________________________________________________
____________________________________________________________________
6. Was ist dir wichtiger beim Einkaufen:
Das Einkaufserlebnis
Das gekaufte Produkt
48 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
7. Was fällt dir am schwersten im Umgang mit Geld?
Geld sparen für etwas Grösseres
Das Geld richtig einteilen
Den Überblick über die Ausgaben zu behalten
Das Geld für Sinnvolles ausgeben
Anderes:
____________________________________________________________________
____________________________________________________________________
8. Musst du dir auch mal Geld ausleihen?
Ja, fast jeden Monat
Ja, ab und zu
Nein, gar nie
9. Geben dir deine Eltern Geld, wenn du knapp bei Kasse bist?
Ja, und ich muss es zurückzahlen
Ja, aber ich muss es nicht zurückzahlen
Nein
10. Warst du schon Mal verschuldet?
(Unter Verschuldung versteht man jede Form des Eingehens einer Zahlungsverpflichtung.)
Ja
Nein
11. Warst du schon Mal überschuldet?
(Die Überschuldung liegt dann vor, wenn das vorhandene Einkommen und Vermögen nicht mehr
ausreichen, um die Lebenshaltungskosten und die vorhandenen Zahlungsverpflichtungen zu decken und
dieser Zustand über längere Zeit auch so bleibt.)
Ja
Nein
Falls Ja, wie hoch waren/sind deine Schuldenbeträge (in Fr.)?
Bis 50
50 – 150
150- 500
500 – 1000
Über 1000
49 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
12. Bei wem hast du meistens Schulden?
Eltern
Geschwister
Freunde
Bank/Kreditinstitute
Andere:
__________________________________________________________________
13. Was sind die häufigsten Gründe für die Verschuldung?
Ausgang/ Freizeit
Grössere Anschaffungen
Handy
Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke
Einkaufen (Shoppen)
Auto/ Motorrad
Suchtmittel (Zigaretten etc.)
Anderes:_____________________________________________________________
14. Wer oder was ist deine Anlaufstelle, wenn es um Geldprobleme geht?
Meine Eltern
Das Internet
Die Schule
Die Behörde (Sozialhilfe usw.)
Anderes:
___________________________________________________________________
15. Welche Form von Beratung hattest du bis jetzt?
keine
Gespräch mit einer Fachperson
Gespräch mit einer Privatperson
Beratung im Internet
Schulanlass
Einen praktischen Ratgeber (z.B. Broschüre)
Anderes:_____________________________________________________________
50 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
16. Welche Form von Beratung wünschst du dir?
Gespräch mit einer Fachperson
Gespräch mit einer Privatperson
Beratung im Internet
Schulanlass
Einen praktischen Ratgeber (z.B. Broschüre)
Anderes:_____________________________________________________________
17. Welche Tipps würdest du Jugendlichen geben, um nicht in die Schuldenfalle zu
tappen?
_______________________________________________________________________
_______________________________________________________________________
Persönliche Angaben:
Alter: ________________________________
Geschlecht:
M
W
Klasse: ______________________________
Vielen Dank für deine Teilnahme!
51 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
12.2 Fragebogen für den Probelauf
Fragebogen zum Thema GymischülerInnen und deren Umgang mit
Geld
1. Wieviel Geld steht dir monatlich zur Verfügung?
0 – 50
50 – 150
150 – 250
250 – 350
Mehr als 350
2. Was musst du von diesem Geld selber bezahlen?
Ausgang/ Freizeit (Klub, Kino, Konzerte)
ÖV
Essen und Trinken ausserhalb von zu Hause
Bekleidung
Kosmetik
Handy
Ferien/ Reisen
Hobbys Welche?
_______________________________________________________________
Privater Verkehr z.B. Auto/ Motorrad
Andere:
__________________________________________________________________
3. Wie beurteilst du selber deinen Umgang mit Geld?
Sehr gut
Gut
Ganz okay
Nicht besonders gut
Sehr schlecht
52 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
4. Was sind deine Einnahmequellen?
Taschengeld
Teilzeit- / Ferienjobs
Geschenke (Geburtstag/Weihnachten…)
Anderes:
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________
5. Reicht dein Geld bis Ende Monat?
Ja, total
Ja, aber nur knapp
Nein, meistens nicht
Nein, überhaupt nicht
Wenn nein, warum nicht?
__________________________________________________________________________
6. Was ist dir wichtiger beim Einkaufen:
Der Prozess vom Einkaufen selber
Das gekaufte Produkt
7. Hast du Schwierigkeiten beim Umgang mit Geld? Wenn Ja, womit genau?
__________________________________________________________________________
8. Was fällt dir am schwersten im Umgang mit Geld?
Geld sparen für etwas Grösseres
Das Geld richtig einteilen
53 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
9. Musst du dir auch mal Geld ausleihen?
Ja, fast jeden Monat
Nein, gar nie
Manchmal, aber ich mach es nicht gerne
10. Geben dir deine Eltern Geld, wenn du knapp bei Kasse bist?
Ja, aber ich muss es zurückzahlen
Ja, aber ich muss es nicht zurückzahlen
Nein
11. Warst du schon mal verschuldet?
Ja
Nein
Falls Ja, wie hoch waren/sind deine Schuldenbeträge?
Bis 50 Franken
50 – 150 Franken
150- 500 Franken
500 – 1000 Franken
Über 1000 Franken
12. Bei wem hast du meistens Schulden?
Eltern
Geschwister/ Freunde
Bank/ Kreditinstitute
Andere:
__________________________________________________________________
54 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
13. Was sind die häufigsten Gründe für die Verschuldung?
Ausgang/ Freizeit
Grössere Anschaffungen
Handy
Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke
Einkaufen (Shoppen)
Auto/ Motorrad
Suchtmittel (Zigaretten etc.)
14. Wer oder was ist deine Anlaufstelle, wenn es um Geldprobleme geht?
Meine Eltern
Das Internet
Die Schule
Die Behörde (Sozialhilfe usw.)
Anderes:
____________________________________________________________________
____________________________________________________________________
15. Welche Tipps würdest du Jugendlichen geben, um nicht in die Schuldenfalle zu
tappen?
_______________________________________________________________________
_______________________________________________________________________
Persönliche Angaben:
Name: _______________________________
Alter: ________________________________
Geschlecht: __________________________
Klasse: ______________________________
55 Gymnasiasten und deren Umgang mit Geld
12.3 Ratgeber
10 Tipps für einen besseren Umgang mit Geld
1. Verschaffe Dir ein Überblick
über deine finanzielle Lage!
Es ist wichtig zu wissen, welche Einnahmen
und welche Ausgaben Du hast. Das gibt
Kontrolle.
2. Erstelle eine Budgetplanung!
Tönt mühsam, ist aber extrem effizient. Finde
heraus wofür Du jeden Monat dein Geld
ausgibst. Erstelle dann eine Planung für die
Zukunft und versuche dich möglichst daran zu
halten.
3. Kaufe bewusst ein!
Mache Dir am besten eine Liste, bevor du aus
dem Haus gehst, damit Du wirklich nur das
einkaufst was Du brauchst.
4. Bezahle immer bar!
Wenn möglich solltest Du immer bar
bezahlen. So siehst Du ganz genau wieviel
Geld Du ausgiebst.
5. Spare für Ungeplantes!
Plötzlich muss Du eine Busse bezahlen,
oder dein Laptop geht kaputt. Für solche
Fälle solltest Du immer etwas Reserve
bereit halten.
6. Sammle Erfahrungen!
Mit einem Ferien- oder Teilzeitjob kannst Du
sehr gute Erfahrungen in Sache Geld
sammeln. Du lernst hierbei, wieviel dein Geld
wert ist und vieles mehr.
7. Gib nur so viel aus wie du hast!
Pass auf wenn Du dir Geld ausleihst. Überlege
Dir immer genau, ob Du es auch wirklich
zurückbezahlen kannst.
8. Spare für grössere
Anschaffungen!
Du planst nach der Matura auf Reisen zu gehen?
Spare jetzt schon das Geld dafür, damit Du
keinen Stress hast, wenn es dann soweit ist.
9. Hände weg von Suchtmitteln!
Suchtmittel sind nicht nur schädlich, sondern
deren Konsum kann auch sehr teuer werden.
Mach Dir deshalb deiner Gesundheit und
deinem Portmonnaie den Gefallen und lass die
Finger davon.
10. Schick lieber eine Nachricht als
anzurufen!
Manchmal hast Du das Gefühl, der Anruf sei
kurz und Du bleibst dann eine Stunde am
Telefon um dann zu erfahren, dass es doch
nicht gratis war. Im Zweifel, schicke lieber
eine SMS.