GZ Final 260417¼nz… · Ziel des Konzeptes ist ein offener, weiträumiger Landschaftspark mit...

2
Eine Vision wird Realität – Vernetzung von Grünflächen und Freiräumen Durch den Abzug der US-Streitkräfte 2011 gewinnt Mann- heim 510 zusätzliche Hektar, die der Stadt neue Perspek- tiven und Chancen eröffnen. So kann nunmehr eine seit Jahrzehnten bestehende, große stadtplanerische Vision umgesetzt werden: die Vernetzung von Grünzügen und Freiräumen weit über die Stadtgrenzen hinaus. Die Bewoh- nerInnen Mannheims erfahren damit eine deutliche Steige- rung ihrer Lebensqualität. Denn mehrere Grünzüge wer- den bis in die Innenstadt reichen und diese mit Frischluft versorgen. Das gesamtstädtische Klima wird sich merklich verbessern. Vor dem Hintergrund der bereits spürbaren Fol- gen des Klimawandels ist ein Stadtumbau nach klimaöko- logischen Vorgaben wichtiger denn je. Darüber hinaus sind die Grünzüge frei zugänglich, sodass Menschen jederzeit Natur in all ihrer Vielfalt erleben können. Die Realisierung des Grünzugs Nordost ist der erste Schritt zur Umsetzung dieser stadtplanerischen Vision. Was genau ist der Grünzug Nordost? Der circa 230 Hektar große Grünzug Nordost erstreckt sich vom Luisenpark über den Sportpark, die Feudenheimer Au, den Bürgerpark und das ehemalige US-amerikanische Mili- tärgelände Spinelli Barracks bis zu den Vogelstangseen. Bis zum Rückzug der US-Armee hatten die Spinelli Barracks einem durchgängigen Grünzug im Wege gestanden; nun aber kann Spinelli zurückgebaut, in den Grünzug integriert und das rund 80 Hektar große Areal für einen Teil der Bun- desgartenschau 2023 genutzt werden. Die verschiedenen Teilbereiche des Grünzugs haben un- terschiedliche Qualitäten. Luisenpark und Sportpark sind sehr beliebt und intensiv genutzt. Geplant ist, die beiden Parks noch attraktiver und qualitätsvoller zu gestalten. Die Feudenheimer Au ist Landschaftsschutzgebiet, in dem Landwirtschaft betrieben wird. Bei der Entwicklung des Grünzug Nordost soll die Au ökologisch aufgewertet wer- den. Auf dem benachbarten Gelände der Spinelli Barracks stehen zahlreiche Hallen, in denen die US-Armee Panzer, Militärfahrzeuge und Ausrüstung untergebracht hatte. Der Boden ist weitgehend versiegelt und teilweise durch Schadstoffe belastet. Die Hallen werden zurückgebaut, der Boden saniert und entsiegelt. Mehr Natur, bessere Luft, mehr Platz für Freizeitaktivitäten Ein langgehegter Wunsch vieler MannheimerInnen geht nun mit der Realisierung des Grünzugs Nordost in Erfüllung – der Wunsch nach besserer Luft und mehr Flächen für Freizeitakti- vitäten. Der Grünzug Nordost steht für die Vernetzung und den Aus- bau von Freiräumen. Einerseits wird er als Frischluftkorridor das gesamte Stadtklima verbessern. Anderseits entstehen neue Möglichkeiten, Natur zu erleben, heimische Flora und Fauna kennenzulernen sowie diversen Freizeit- und Sportakti- vitäten nachzugehen. Der Fachbereich Stadtplanung/Projektgruppe Konversion hat gemeinsam mit der BUGA gGmbH einen umfassenden Plan für die Entwicklung des Grünzugs Nordost erarbeitet. Eine zentrale Rolle spielte dabei die Beteiligung der BürgerIn- nen und VertreterInnen der politischen Gremien: Sie waren in die einzelnen Planungsetappen eingebunden und gestalteten somit bereits die ersten Schritte der Grünzugsentwicklung mit. Von Juni 2014 bis September 2015 wurde in einem der größten Wettbewerbsverfahren bundesweit ein Ideen- und Realisie- rungswettbewerb durchgeführt, aus dem das Büro für Land- schaftsarchitektur RMP – Stephan Lenzen sowie das Architek- tur- und Städtebau-Büro Wessendorf als Sieger hervorgingen. Im März 2016 beschloss der Gemeinderat die Planungsbeauf- tragung für den Grünzug Nordost. Zeitgleich mit der Bundes- gartenschau 2023 wird der Grünzug fertiggestellt sein. GRÜN ZUG NORD OST MANNHEIM Der Planungsprozess 2011–2017 2011 12 11 Gemeinderatsbeschluss Beauftragung einer Machbarkeitsstudie Grünzug Nordost/BUGA23 03 16 Gemeinderatsbeschluss Beauftragung RMP Lenzen: Freiraum Wessendorf: Städtebau 05 17 Leitentscheidung 2014 2015 2016 2017 Planung gemeinsam mit der Bürger- schaft und den politischen Gremien Hohe Priorität hatte die frühe Einbindung der BürgerInnen und VertreterInnen politischer Gremien in den Planungs- prozess. Ein wichtiger Baustein des Beteiligungsprozesses waren die von der Stadtverwaltung initiierten Offenen Bürgerpla- nungsgruppen. Diese erarbeiteten gemeinsam mit Fachleu- ten Eckpunkte, welche im Mai 2014 vom Gemeinderat als Grundlage für die Auslobung des Ideen- und Realisierungs- wettbewerbs »Grünzug Nordost und Bundesgartenschau 2023« beschlossen wurden. In öffentlichen Kolloquien, Workshops und Informationsveranstaltungen hatten die BürgerInnen die Möglichkeit, sich mit den Planungsbüros auszutauschen und ihre Wünsche und Ideen einzubringen. Insgesamt wurden 22 Vorlagen erarbeitet, die dem Ge- meinderat als Information und Entscheidungsgrundlage dienten. Das Wettbewerbsverfahren An dem im Juni 2014 gestarteten Ideen- und Realisie- rungswettbewerb beteiligten sich 34 Landschafts- und Stadtplanungsbüros aus ganz Europa. Die Gestaltungs- aufgabe lautete: Entwicklung eines ca. 230 Hektar großen Grünzugs, und eine behutsame bauliche Arrondierung des bereits bestehenden Stadtteils Käfertal-Süd. Der Wettbewerb war zweistufig ausgelegt. In der ersten Stufe wurden gemeinsam mit der Bürgerschaft planerische Rahmenbedingungen erarbeitet, die in die Aufgabenstel- lung einflossen. In einem Kolloquium wurden die räum- lichen und inhaltlichen Schwerpunkte artikuliert, die im Wettbewerb zu setzen waren. Ein spezieller Fokus lag auf dem Thema Klimaökologie. Neun der 34 Wettbewerbsteilnehmer qualifizierten sich für die zweite Wettbewerbsstufe. In dieser ging es darum, die räumliche Ausgestaltung des Grünzugs zu konkretisieren und ein Ausstellungskonzept für die Bundesgartenschau 2023 zu entwerfen. Die Bürgerschaft wurde in einem offe- nen, moderierten Bürgerdialog unter Teilnahme der neun Planungsbüros eingebunden. Ein rund 50-köpfiges Preisgericht – zusammengesetzt aus FachplanerInnen sowie VertreterInnen der Bürger- schaft, Politik und Verwaltung entschied – das Büro „RMP – Stephan Lenzen“ für die Freiraumplanung und das Büro „Wessendorf“ für die städtebauliche Entwicklungsplanung zu beauftragen. Freiraum-Entwurf: Ein Biotop für Flora, Fauna und Mensch Der Entwurf des Büros für Landschaftsarchitektur RMP – Stephan Lenzen erstreckt sich vom Neckar über den Sport- park und die Feudenheimer Au bis zu den Spinelli Barracks und dem Bürgerpark. Ziel des Konzeptes ist ein offener, weiträumiger Landschaftspark mit verschiedenen Nut- zungsmöglichkeiten. Ein Radschnellweg, flankiert von einer Fußgängerpromenade, umgibt den gesamten Planungs- raum. Weitere Wege in der Mitte des Grünzugs unterglie- dern die Fläche. Der Entwurf sieht den Erhalt und Ausbau von Biotopen vor; ein Großteil des Spinelli-Areals und der Feudenheimer Au werden zu Lebensräumen für bedrohte Tier- und Pflanze- narten. Der für die gesamte Stadt so wichtige Frisch- und Kaltluftkorridor entsteht durch den Rückbau nahezu aller militärischer Zweckbauten auf Spinelli und die Entsiege- lung der ehemaligen Kasernenfläche. Die U-Halle bleibt teilweise erhalten und wird für sportliche und kulturelle Events ausgebaut. Am nördlichen Rand der Feudenheimer Au ist ein rund 1,5 Hektar großes grundwassergespeistes Augewässer mit Steg und Aussichtsplattform vorgesehen (siehe Karte auf der Rückseite). Städtebau-Entwurf: Wohnen im Grünen Der Entwurf des Architektur- und Städtebaubüros Wessendorf sieht neue Wohnquartiere im Nordosten des Grünzugs vor. Die uneinheitlich gestalteten Siedlungsberei- che am nördlichen Rand werden behutsam erweitert und zu einer »Stadtkante« ausgebaut, die mit der Parklandschaft harmoniert. Um Wohngebiete und Park miteinander zu verzahnen, wer- den attraktive Orte am Parkrand und Wege in den Grün- zug hinein geschaffen. Die neuen Quartiere haben damit – ebenso wie durch die bioklimatisch günstige Lage – eine hohe Aufenthaltsqualität. Mit dem Ausbau des Siedlungsrandes reagiert die Stadt Mannheim auch auf den wachsenden Wohnraumbedarf. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Schaffung von bezahlbaren Wohnungen. Der Grünzug Nordost als Frischluftkorridor sorgt für die Durchlüftung der angrenzenden Stadtteile und nächtliche Abkühlung im Sommer. Gleichzeitig ist er Erholungsort für die Menschen und Heimat für Pflanzen und Tiere, womit er die Stadt in hohem Maße ökologisch aufwertet. Bereits 2012 hatte der Fachbereich Stadtplanung/Projekt- gruppe Konversion mit den Planungen begonnen. Externe Gutachter begleiteten den Prozess und stellten wichtige Daten zu Klima, Arten- und Biotopschutz bereit. Ökologische Nischen mitten in der Stadt Im Grünzug Nordost finden sich mannigfaltige Biotope; Feldgehölze gehören dazu ebenso wie Grün- und Brachflä- chen, Gärten, Magerrasen und Feuchtstandorte. Diese un- terschiedlich beschaffenen Orte sind ökologische Nischen und Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Um dem Natur- und Umweltschutz von Beginn an gerecht zu werden, erfolgte bereits 2013/2014 eine Bestandsauf- nahme und Bewertung von Tierarten, die es bei den Planun- gen zu berücksichtigen gilt. Der Fokus lag insbesondere auf Vögeln, Reptilien, Amphibien und Wildbienen. Festgestellt wurde, dass die strukturelle Vielfalt des Grün- zugs ideale Lebensräume und Rückzugsgebiete für viele Tiere bietet, darunter zahlreiche bedrohte Tierarten wie das Graue Langohr, eine Fledermausart, die Haubenlerche und die Mauereidechse. Von großer Bedeutung ist die Vernet- zung der einzelnen Biotope miteinander, da dies das Über- leben von Flora und Fauna innerhalb der Stadt sichert. Der Grünzug Nordost bietet alle Voraussetzungen für ein abwechslungsreiches innerstädtisches Erholungsgebiet. Historische »Landmarken« erleben Der Grünzug Nordost ist Ort interessanter (geo)geschicht- licher Zeugnisse, die Teile des heutigen Stadtbilds geprägt haben: Der Höhenunterschied zwischen der Feudenheimer Au und dem Gelände der Spinelli Barracks zum Beispiel rührt daher, dass dort einst ein Arm des Neckars verlief, der sich im Laufe der Jahrhunderte in den Boden der heutigen Feudenheimer Au gegraben hat. Ein anderer »Zeitzeuge« sind die Spinelli Barracks: Sie wurden 1938 von der deut- schen Wehrmacht gebaut und als Pionier-Kaserne genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg bauten die US-Amerikaner die Fläche zu einem Logistik- und Lagerzentrum ihrer Armee aus. Bis zu deren Abzug 2012 hatte die Mannheimer Öffentlichkeit keinen Zugang zum Gelände. Der Grünzug Nordost nimmt Gestalt an Grünzug Nordost: ca. 230 Hektar, davon ca. 55 Hektar BUGA 2023 Lebensraumpotentiale Geländesprung Feudenheimer Au — Spinelli Neckar Delta & alter Verlauf des Rheins Öffentliche Kolloquien & Workshops Flora, Fauna und Mensch Wettbewerbsverfahren Grünzug Nordost Neue Wohnquartiere im Nordosten Bedrohte Tierarten im Grünzug Nordost Graues Langohr Haubenlerche Mauereidechse ALTE NECKARSCHLEIFE HEUTE: FEUDENHEIMER AU 1 NECKAR HEUTIGER VERLAUF 2 NECKAR-DELTA ALTER VERLAUF DES NECKARS 3 RHEIN HEUTIGER VERLAUF 4 RHEIN ALTER VERLAUF DES RHEINS 5 1 2 3 4 5 UFERWEG SPINELLI PLATEAU HOCHGESTADEBÖSCHUNG SCHILFZONE AUENGEBÜSCH AUENWALD GEWÄSSERHÖHE Der Grünzug Nordost im Mannheimer Stadtgebiet 1 Frischluftkorridor für die Mannheimer Innenstadt 2 4 5 6 8 9 7 3 2012 10 12 Vorstellung Machbarkeitsstudie Grünzug Nordost/BUGA23 2013 11 13 3. Bürgerforum zur Konversion 09 14 Abgabe Wettbewerbsstufe I 10 14 Preisgericht Wettbewerbsstufe I 06 14 Gemeinderatsbeschluss Eckpunkte 06 14 Gemeinderatsbeschluss Auslobung Ideen- und Realisierungs- wettbewerb Stufe I 04 15 Preisgericht Wettbewerbsstufe II 11 15 Präsentation Sachstand Verlagerung Straße »Am Aubuckel« 11 15 Entscheidung Verbleib der Straße »Am Aubuckel« Gemeinderatsbeschlüsse Präsentationen Gespräche / Kolloquien Preisgerichte Bürgerentscheide Abgaben JUNI 2012–MÄRZ 2013 MACHBARKEITSSTUDIE GRÜNZUG-NO & BUGA23 JUNI 2012–JUNI 2013 VARIANTENPRÜFUNG STRASSE »AM AUBUCKEL« JUNI 2012–JULI 2013 BIOTOPTYPENKARTIERUNG OKTOBER 2013–FEBRUAR 2014 BÜRGERPLANUNGSGRUPPEN OKTOBER 2013–NOVEMBER 2014 EINBEZUG DER KLEINGÄRTNER IN DEN PLANUNGSPROZESS DEZEMBER 2015–JANUAR 2016 KLIMATOLOGISCHE PRÜFUNG DER WETTBEWERBSERGEBNISSE JANUAR 2015–SEPTEMBER 2015 VERTIEFENDE UNTERSUCHUNG ZUR ERSATZLOSEN SPERRUNG DER STRASSE »AM AUBUCKEL« APRIL 2015–SEPTEMBER 2015 VERGABEVERFAHREN FREIRAUMPLANERISCHE LEISTUNGEN (VOF) 06 13 Gemeinderatsbeschluss Durchführung Bürgerentscheid Bundesgartenschau 10 15 Aufstellungs- beschluss Bebauungsplan Spinelli Barracks 04 14 Gemeinderats- beschluss Gründung der BUGA gGmbH 04 14 Bürgerforum Vorstellung Eckpunkte 11 14 Gemeinderatsbeschluss Auslobung Ideen- und- Realisierungswettbewerb Stufe II 11 14 Öffentliches Kolloquium Wettbewerbsstufe II 05 14 Gemeinderatsbeschluss Eckpunkte als Wettbewerbs-Grundlage 03 14 Präsentation Variantenprüfung Verlagerung Straße »Am Aubuckel« 07 14 Öffentliches Kolloquium Wettbewerbsstufe I 09 13 Bürgerentscheid Bewerbung zur BUGA23 02 13 Gemeinderatsbeschluss Bewerbung zur BUGA 2023 Fachbereich Stadtplanung Projektgruppe Konversion 03 15 Abgabe Wettbewerbsstufe II 09 15 Preisgericht Finale Sitzung Wettbewerbsstufe II Die Lage des Grünzug Nordost im Stadtgebiet von Mannheim Die einzelnen Flächen des Grünzug Nordost bilden ein Grünes Band, das sich vom Luisenpark im Stadtteil Neuostheim über den Neckar bis hin zu den Vogel- stang Seen zieht. GRÜNZUG SÜD GRÜNZUG SÜDOST GRÜNZUG OST GRÜNZUG NORDOST GRÜNZUG NORD GRÜNZUG NORDWEST 2 GRÜNZUG NORDWEST 1 Der Grünzug Nordost dient als Korridor zur Frischluftzufuhr in die Mannheimer Innenstadt. Bedrohte Tierarten im Grünzug Nordost STADTGRENZE MANNHEIM FRISCHLUFTKORRIDOR RHEIN INNENSTADT/QUADRATE NECKAR Alle Beiträge wurden in zwei Kolloquien mit Bürgerdialog ausführlich begutachtet und besprochen. Nach umfangreicher Überprüfung und Konkretisierung der Aufgabe, beispielsweise der genaueren Spezifikation der städtebaulichen Vorgaben, kamen 9 Beiträge in die letzte Runde. Gewinner des Wettbewerbsverfahrens: RMP – Stephan Lenzen (Freiraum) Studio Wessendorf (Städtebau) 154 INTERNATIONALE BÜROS WURDEN ANGEFRAGT 34 BÜROS HABEN EINEN BEITRAG EINGEREICHT DIE BEITRÄGE VON 9 BÜROS KAMEN IN DIE ENGERE AUSWAHL DAS PREISGERICHT KÜRTE DEN GEWINNER IN DER ZWEITEN WETTBEWERBSSTUFE © iStock-Avalon_Studio © iStock-MikeLane45 © iStock-VitalisG Bebauung der Parkränder Entwurf: Wessendorf LUISENPARK FEUDENHEIMER AU SPINELLI BARRACKS BÜRGERPARK NECKAR Die ökologischen Nischen und der Lebensraum von Pflanzen und Tieren auf den beiden Flächen Feudenheimer Au und Spinelli Barracks. 1 3 4 5 2 SPORTPARK Geländesprung zwischen Feudenheimer Au und Spinelli Barracks Historischer Flußlauf des Neckars und des Rheins auf Mannheimer Stadtgebiet, mit der alten Neckarschleife in der heutigen Feudenheimer Au. INNENSTADT/QUADRATE RHEIN NECKAR 2 EXTENSIVE LANDWIRTSCHAFT MIT BLÜTENREICHEN SÄUMEN FELDGEHÖLZ SCHIESSANLAGE (GESCHÜTZTE BIOTOPE) KERNLEBENSRAUM TROCKENER STANDORTE NACH LUBW(BIOTOP- VERBUND) FELDHECKEN BIOTOPVERBUND SANDMAGERRASEN- FLÄCHEN OHNE GEHÖLZE HECKENLAND- SCHAFT MIT MAGERWIESE PARKARTIGE GESTALTUNG DER RAND- BEREICHE (INTENSIVE NUTZUNG) URBANE BRACHE MIT EINZELNEN GEBÜSCHEN SCHOTTERRASEN AM BAHNDAMM URBANE BRACHE (OFFENER SANDMAGERRASEN) MIT EINZELNEN GEBÜSCHEN UND VERSIEGELTEN BEREICHEN LEBENSRAUM FÜR WILDBIENE, HAUBENLERCHE & NEUNTÖTER SANDDÜNE »DIE BELL« FFH-GEBIET UND NATURDENKMAL AUSGANGSPUNKT FÜR DEN BIOTOPENVERBUND 4 6 1 3 7 13 11 12 10 OFFENE STRUKTUREN MIT WENIGEN GEHÖLZEN STREUOBSTWIESE (EXTENSIVES GRÜNLAND) AN DER BÖSCHUNG OFFENE, VEGETATIONSFREIE STRUKTUREN FÜR WILDBIENEN 8 9 5 GEWÄSSER MIT AUENWALD ARTENREICHE FETTWIESE

Transcript of GZ Final 260417¼nz… · Ziel des Konzeptes ist ein offener, weiträumiger Landschaftspark mit...

Page 1: GZ Final 260417¼nz… · Ziel des Konzeptes ist ein offener, weiträumiger Landschaftspark mit verschiedenen Nut-zungsmöglichkeiten. Ein Radschnellweg, flankiert von einer Fußgängerpromenade,

Eine Vision wird Realität – Vernetzung von Grünflächen und Freiräumen

Durch den Abzug der US-Streitkräfte 2011 gewinnt Mann-heim 510 zusätzliche Hektar, die der Stadt neue Perspek-tiven und Chancen eröffnen. So kann nunmehr eine seit Jahrzehnten bestehende, große stadtplanerische Vision umgesetzt werden: die Vernetzung von Grünzügen und Freiräumen weit über die Stadtgrenzen hinaus. Die Bewoh-nerInnen Mannheims erfahren damit eine deutliche Steige-rung ihrer Lebensqualität. Denn mehrere Grünzüge wer-den bis in die Innenstadt reichen und diese mit Frischluft versorgen. Das gesamtstädtische Klima wird sich merklich verbessern. Vor dem Hintergrund der bereits spürbaren Fol-gen des Klimawandels ist ein Stadtumbau nach klimaöko-logischen Vorgaben wichtiger denn je. Darüber hinaus sind die Grünzüge frei zugänglich, sodass Menschen jederzeit Natur in all ihrer Vielfalt erleben können.

Die Realisierung des Grünzugs Nordost ist der erste Schritt zur Umsetzung dieser stadtplanerischen Vision.

Was genau ist der Grünzug Nordost?

Der circa 230 Hektar große Grünzug Nordost erstreckt sich vom Luisenpark über den Sportpark, die Feudenheimer Au, den Bürgerpark und das ehemalige US-amerikanische Mili-tärgelände Spinelli Barracks bis zu den Vogelstangseen. Bis zum Rückzug der US-Armee hatten die Spinelli Barracks einem durchgängigen Grünzug im Wege gestanden; nun aber kann Spinelli zurückgebaut, in den Grünzug integriert und das rund 80 Hektar große Areal für einen Teil der Bun-desgartenschau 2023 genutzt werden.

Die verschiedenen Teilbereiche des Grünzugs haben un-terschiedliche Qualitäten. Luisenpark und Sportpark sind sehr beliebt und intensiv genutzt. Geplant ist, die beiden Parks noch attraktiver und qualitätsvoller zu gestalten. Die Feudenheimer Au ist Landschaftsschutzgebiet, in dem Landwirtschaft betrieben wird. Bei der Entwicklung des Grünzug Nordost soll die Au ökologisch aufgewertet wer-den. Auf dem benachbarten Gelände der Spinelli Barracks stehen zahlreiche Hallen, in denen die US-Armee Panzer, Militärfahrzeuge und Ausrüstung untergebracht hatte. Der Boden ist weitgehend versiegelt und teilweise durch Schadstoffe belastet. Die Hallen werden zurückgebaut, der Boden saniert und entsiegelt.

Mehr Natur, bessere Luft, mehr Platz für Freizeitaktivitäten

Ein langgehegter Wunsch vieler MannheimerInnen geht nun mit der Realisierung des Grünzugs Nordost in Erfüllung – der Wunsch nach besserer Luft und mehr Flächen für Freizeitakti-vitäten.

Der Grünzug Nordost steht für die Vernetzung und den Aus-bau von Freiräumen. Einerseits wird er als Frischluftkorridor das gesamte Stadtklima verbessern. Anderseits entstehen neue Möglichkeiten, Natur zu erleben, heimische Flora und Fauna kennenzulernen sowie diversen Freizeit- und Sportakti-vitäten nachzugehen.

Der Fachbereich Stadtplanung/Projektgruppe Konversion hat gemeinsam mit der BUGA gGmbH einen umfassenden Plan für die Entwicklung des Grünzugs Nordost erarbeitet. Eine zentrale Rolle spielte dabei die Beteiligung der BürgerIn-nen und VertreterInnen der politischen Gremien: Sie waren in die einzelnen Planungsetappen eingebunden und gestalteten somit bereits die ersten Schritte der Grünzugsentwicklung mit.

Von Juni 2014 bis September 2015 wurde in einem der größten Wettbewerbsverfahren bundesweit ein Ideen- und Realisie-rungswettbewerb durchgeführt, aus dem das Büro für Land-schaftsarchitektur RMP – Stephan Lenzen sowie das Architek-tur- und Städtebau-Büro Wessendorf als Sieger hervorgingen.

Im März 2016 beschloss der Gemeinderat die Planungsbeauf-tragung für den Grünzug Nordost. Zeitgleich mit der Bundes-gartenschau 2023 wird der Grünzug fertiggestellt sein.

GRÜNZUGNORDOST MANNHEIM

Der Planungsprozess2011–2017

2011

12 11

Gemeinderatsbeschluss Beauftragung einer Machbarkeitsstudie Grünzug Nordost/BUGA23

03 16

Gemeinderatsbeschluss Beauftragung RMP Lenzen: FreiraumWessendorf: Städtebau

05 17

Leitentscheidung

2014 2015 2016 2017

Planung gemeinsam mit der Bürger-schaft und den politischen Gremien

Hohe Priorität hatte die frühe Einbindung der BürgerInnen und VertreterInnen politischer Gremien in den Planungs-prozess.

Ein wichtiger Baustein des Beteiligungsprozesses waren die von der Stadtverwaltung initiierten Offenen Bürgerpla-nungsgruppen. Diese erarbeiteten gemeinsam mit Fachleu-ten Eckpunkte, welche im Mai 2014 vom Gemeinderat als Grundlage für die Auslobung des Ideen- und Realisierungs-wettbewerbs »Grünzug Nordost und Bundesgartenschau 2023« beschlossen wurden. In öffentlichen Kolloquien, Workshops und Informationsveranstaltungen hatten die BürgerInnen die Möglichkeit, sich mit den Planungsbüros auszutauschen und ihre Wünsche und Ideen einzubringen. Insgesamt wurden 22 Vorlagen erarbeitet, die dem Ge-meinderat als Information und Entscheidungsgrundlage dienten.

Das Wettbewerbsverfahren

An dem im Juni 2014 gestarteten Ideen- und Realisie-rungswettbewerb beteiligten sich 34 Landschafts- und Stadtplanungsbüros aus ganz Europa. Die Gestaltungs-aufgabe lautete: Entwicklung eines ca. 230 Hektar großen Grünzugs, und eine behutsame bauliche Arrondierung des bereits bestehenden Stadtteils Käfertal-Süd.

Der Wettbewerb war zweistufig ausgelegt. In der ersten Stufe wurden gemeinsam mit der Bürgerschaft planerische Rahmenbedingungen erarbeitet, die in die Aufgabenstel-lung einflossen. In einem Kolloquium wurden die räum-lichen und inhaltlichen Schwerpunkte artikuliert, die im Wettbewerb zu setzen waren. Ein spezieller Fokus lag auf dem Thema Klimaökologie.

Neun der 34 Wettbewerbsteilnehmer qualifizierten sich für die zweite Wettbewerbsstufe. In dieser ging es darum, die räumliche Ausgestaltung des Grünzugs zu konkretisieren und ein Ausstellungskonzept für die Bundesgartenschau 2023 zu entwerfen. Die Bürgerschaft wurde in einem offe-nen, moderierten Bürgerdialog unter Teilnahme der neun Planungsbüros eingebunden.

Ein rund 50-köpfiges Preisgericht – zusammengesetzt aus FachplanerInnen sowie VertreterInnen der Bürger-schaft, Politik und Verwaltung entschied – das Büro „RMP – Stephan Lenzen“ für die Freiraumplanung und das Büro „Wessendorf“ für die städtebauliche Entwicklungsplanung zu beauftragen.

Freiraum-Entwurf: Ein Biotop für Flora, Fauna und Mensch

Der Entwurf des Büros für Landschaftsarchitektur RMP – Stephan Lenzen erstreckt sich vom Neckar über den Sport-park und die Feudenheimer Au bis zu den Spinelli Barracks und dem Bürgerpark. Ziel des Konzeptes ist ein offener, weiträumiger Landschaftspark mit verschiedenen Nut-zungsmöglichkeiten. Ein Radschnellweg, flankiert von einer Fußgängerpromenade, umgibt den gesamten Planungs-raum. Weitere Wege in der Mitte des Grünzugs unterglie-dern die Fläche.

Der Entwurf sieht den Erhalt und Ausbau von Biotopen vor; ein Großteil des Spinelli-Areals und der Feudenheimer Au werden zu Lebensräumen für bedrohte Tier- und Pflanze-narten. Der für die gesamte Stadt so wichtige Frisch- und Kaltluftkorridor entsteht durch den Rückbau nahezu aller militärischer Zweckbauten auf Spinelli und die Entsiege-lung der ehemaligen Kasernenfläche. Die U-Halle bleibt teilweise erhalten und wird für sportliche und kulturelle Events ausgebaut.

Am nördlichen Rand der Feudenheimer Au ist ein rund 1,5 Hektar großes grundwassergespeistes Augewässer mit Steg und Aussichtsplattform vorgesehen (siehe Karte auf der Rückseite).

Städtebau-Entwurf: Wohnen im Grünen

Der Entwurf des Architektur- und Städtebaubüros Wessendorf sieht neue Wohnquartiere im Nordosten des Grünzugs vor. Die uneinheitlich gestalteten Siedlungsberei-che am nördlichen Rand werden behutsam erweitert und zu einer »Stadtkante« ausgebaut, die mit der Parklandschaft harmoniert.

Um Wohngebiete und Park miteinander zu verzahnen, wer-den attraktive Orte am Parkrand und Wege in den Grün-zug hinein geschaffen. Die neuen Quartiere haben damit – ebenso wie durch die bioklimatisch günstige Lage – eine hohe Aufenthaltsqualität.

Mit dem Ausbau des Siedlungsrandes reagiert die Stadt Mannheim auch auf den wachsenden Wohnraumbedarf. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Schaffung von bezahlbaren Wohnungen.

Der Grünzug Nordost als Frischluftkorridor sorgt für die Durchlüftung der angrenzenden Stadtteile und nächtliche Abkühlung im Sommer. Gleichzeitig ist er Erholungsort für die Menschen und Heimat für Pflanzen und Tiere, womit er die Stadt in hohem Maße ökologisch aufwertet.

Bereits 2012 hatte der Fachbereich Stadtplanung/Projekt-gruppe Konversion mit den Planungen begonnen. Externe Gutachter begleiteten den Prozess und stellten wichtige Daten zu Klima, Arten- und Biotopschutz bereit.

Ökologische Nischen mitten in der Stadt

Im Grünzug Nordost finden sich mannigfaltige Biotope; Feldgehölze gehören dazu ebenso wie Grün- und Brachflä-chen, Gärten, Magerrasen und Feuchtstandorte. Diese un-terschiedlich beschaffenen Orte sind ökologische Nischen und Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Um dem Natur- und Umweltschutz von Beginn an gerecht zu werden, erfolgte bereits 2013/2014 eine Bestandsauf-nahme und Bewertung von Tierarten, die es bei den Planun-gen zu berücksichtigen gilt. Der Fokus lag insbesondere auf Vögeln, Reptilien, Amphibien und Wildbienen.

Festgestellt wurde, dass die strukturelle Vielfalt des Grün-zugs ideale Lebensräume und Rückzugsgebiete für vieleTiere bietet, darunter zahlreiche bedrohte Tierarten wie dasGraue Langohr, eine Fledermausart, die Haubenlerche und die Mauereidechse. Von großer Bedeutung ist die Vernet-zung der einzelnen Biotope miteinander, da dies das Über-leben von Flora und Fauna innerhalb der Stadt sichert.

Der Grünzug Nordost bietet alle Voraussetzungen für ein abwechslungsreiches innerstädtisches Erholungsgebiet.

Historische »Landmarken« erleben

Der Grünzug Nordost ist Ort interessanter (geo)geschicht-licher Zeugnisse, die Teile des heutigen Stadtbilds geprägt haben: Der Höhenunterschied zwischen der Feudenheimer Au und dem Gelände der Spinelli Barracks zum Beispiel rührt daher, dass dort einst ein Arm des Neckars verlief, der sich im Laufe der Jahrhunderte in den Boden der heutigen Feudenheimer Au gegraben hat. Ein anderer »Zeitzeuge« sind die Spinelli Barracks: Sie wurden 1938 von der deut-schen Wehrmacht gebaut und als Pionier-Kaserne genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg bauten die US-Amerikaner die Fläche zu einem Logistik- und Lagerzentrum ihrer Armee aus. Bis zu deren Abzug 2012 hatte die Mannheimer Öffentlichkeit keinen Zugang zum Gelände.

Der Grünzug Nordost nimmt Gestalt an

Grün

zug Nordost: ca. 230 Hektar, davon ca. 55 Hektar BUGA 2023

Lebensraumpotentiale

Geländesprung Feudenheimer Au — Spinelli

Neckar Delta & alter Verlauf des Rheins

Öffentliche Kolloquien & Workshops

Flora, Fauna und Mensch

Wettbewerbsverfahren Grünzug Nor

dost

Neue Wohnquartiere im Nordosten

Bedrohte Tierarten im Grünzug Nordost

Graues Langohr

Haubenlerche

Mauereidechse

ALTE NECKARSCHLEIFE HEUTE: FEUDENHEIMER AU1NECKAR HEUTIGER VERLAUF2NECKAR-DELTA ALTER VERLAUF DES NECKARS3RHEIN HEUTIGER VERLAUF4RHEIN ALTER VERLAUF DES RHEINS5

1

2

34

5

UFERWEG

SPINELLI PLATEAUHOCHGESTADEBÖSCHUNG

SCHILFZONE

AUENGEBÜSCH

AUENWALD

GEWÄSSERHÖHE

Der Grünzug Nordost im Mannheimer Stadtgebiet

1

Frischluftkorridor

für die Mannheimer Innenstadt

2

4 5

6 8

9

73

2012

10 12

Vorstellung Machbarkeitsstudie Grünzug Nordost/BUGA23

2013

11 13

3. Bürgerforum zur Konversion

09 14

Abgabe Wettbewerbsstufe I

10 14

Preisgericht Wettbewerbsstufe I

06 14

Gemeinderatsbeschluss Eckpunkte

06 14

Gemeinderatsbeschluss Auslobung Ideen- und Realisierungs-wettbewerb Stufe I

04 15

Preisgericht Wettbewerbsstufe II

11 15

Präsentation SachstandVerlagerung Straße »Am Aubuckel«

11 15

Entscheidung Verbleib der Straße »Am Aubuckel«

Gemeinderatsbeschlüsse

Präsentationen

Gespräche / Kolloquien

Preisgerichte

Bürgerentscheide

Abgaben

JUNI 2012–MÄRZ 2013 MACHBARKEITSSTUDIE GRÜNZUG-NO & BUGA23

JUNI 2012–JUNI 2013 VARIANTENPRÜFUNG STRASSE »AM AUBUCKEL«

JUNI 2012–JULI 2013 BIOTOPTYPENKARTIERUNG

OKTOBER 2013–FEBRUAR 2014 BÜRGERPLANUNGSGRUPPEN

OKTOBER 2013–NOVEMBER 2014 EINBEZUG DER KLEINGÄRTNER IN DEN PLANUNGSPROZESS

DEZEMBER 2015–JANUAR 2016 KLIMATOLOGISCHE PRÜFUNG DER WETTBEWERBSERGEBNISSE

JANUAR 2015–SEPTEMBER 2015 VERTIEFENDE UNTERSUCHUNG ZUR ERSATZLOSEN SPERRUNG DER STRASSE »AM AUBUCKEL«

APRIL 2015–SEPTEMBER 2015 VERGABEVERFAHREN FREIRAUMPLANERISCHE LEISTUNGEN (VOF)

06 13

Gemeinderatsbeschluss Durchführung Bürgerentscheid Bundesgartenschau

10 15

Aufstellungs-beschluss Bebauungsplan Spinelli Barracks

04 14

Gemeinderats-beschluss Gründung der BUGA gGmbH

04 14

Bürgerforum Vorstellung Eckpunkte

11 14

Gemeinderatsbeschluss Auslobung Ideen- und- Realisierungswettbewerb Stufe II

11 14

Öffentliches Kolloquium Wettbewerbsstufe II

05 14

Gemeinderatsbeschluss Eckpunkte alsWettbewerbs-Grundlage

03 14

Präsentation VariantenprüfungVerlagerung Straße »Am Aubuckel«

07 14

Öffentliches Kolloquium Wettbewerbsstufe I

09 13

Bürgerentscheid Bewerbung zur BUGA23

02 13

Gemeinderatsbeschluss Bewerbung zur BUGA 2023

Fachbereich StadtplanungProjektgruppe Konversion

03 15

Abgabe Wettbewerbsstufe II

09 15

Preisgericht Finale Sitzung Wettbewerbsstufe II

Die Lage des Grünzug Nordost im Stadtgebiet von Mannheim

Die einzelnen Flächen des Grünzug Nordost bilden ein Grünes Band, das sich vom Luisenpark im Stadtteil Neuostheim über den Neckar bis hin zu den Vogel-stang Seen zieht.

GRÜNZUG SÜD

GRÜNZUG SÜDOST

GRÜNZUG OST

GRÜNZUG NORDOSTGRÜNZUG NORDOST

GRÜNZUG NORD

GRÜNZUG NORDWEST 2

GRÜNZUG NORDWEST 1

Der Grünzug Nordost dient als Korridor zur Frischluftzufuhr in die Mannheimer Innenstadt.

Bedrohte Tierarten im Grünzug Nordost

STADTGRENZE MANNHEIM

FRISCHLUFTKORRIDORRHEIN

INNENSTADT/QUADRATE

NECKAR

Alle Beiträge wurden in zwei Kolloquien mit Bürgerdialog ausführlich begutachtet und besprochen.

Nach umfangreicher Überprüfung und Konkretisierung der Aufgabe, beispielsweise der genaueren Spezifikation der städtebaulichen Vorgaben, kamen 9 Beiträge in die letzte Runde.

Gewinner des Wettbewerbsverfahrens: RMP – Stephan Lenzen (Freiraum) Studio Wessendorf (Städtebau)

154 INTERNATIONALE BÜROS WURDEN ANGEFRAGT

34 BÜROS HABEN EINEN BEITRAG EINGEREICHT

DIE BEITRÄGE VON 9 BÜROS KAMEN IN DIE ENGERE AUSWAHL

DAS PREISGERICHT KÜRTE DEN GEWINNER IN DER ZWEITEN WETTBEWERBSSTUFE

© iS

tock

-Ava

lon_

Stu

dio

© iS

tock

-Mik

eLan

e45

© iS

tock

-Vita

lisG

Bebauung der Parkränder Entwurf: Wessendorf

LUISENPARK

FEUDENHEIMER AU

SPINELLI BARRACKS

BÜRGERPARK

NECKAR

Die ökologischen Nischen und der Lebensraum von Pflanzen und Tieren auf den beiden Flächen Feudenheimer Au und Spinelli Barracks.

1

3

4

5

2

SPORTPARK

Geländesprung zwischen Feudenheimer Au und Spinelli Barracks

Historischer Flußlauf des Neckars und des Rheins auf Mannheimer Stadtgebiet, mit der alten Neckarschleife in der heutigen Feudenheimer Au.

INNENSTADT/QUADRATE

RHEIN

NECKAR

2

EXTENSIVE LANDWIRTSCHAFT MIT BLÜTENREICHEN SÄUMEN

FELDGEHÖLZ SCHIESSANLAGE

(GESCHÜTZTE BIOTOPE)

KERNLEBENSRAUMTROCKENER STANDORTE NACH LUBW (BIOTOP-VERBUND)

FELDHECKEN

BIOTOPVERBUNDSANDMAGERRASEN- FLÄCHEN OHNE GEHÖLZE

HECKENLAND-SCHAFT MITMAGERWIESE

PARKARTIGE GESTALTUNG DER RAND- BEREICHE (INTENSIVE NUTZUNG)

URBANE BRACHE MIT EINZELNEN GEBÜSCHEN

SCHOTTERRASEN AM BAHNDAMM

URBANE BRACHE(OFFENER SANDMAGERRASEN) MIT EINZELNEN GEBÜSCHEN UND VERSIEGELTEN BEREICHEN LEBENSRAUM FÜR WILDBIENE, HAUBENLERCHE & NEUNTÖTER

SANDDÜNE »DIE BELL«FFH-GEBIET UND

NATURDENKMAL AUSGANGSPUNKT FÜR

DEN BIOTOPENVERBUND

4

6

1

3

7

13

111210

OFFENE STRUKTUREN MIT WENIGEN GEHÖLZEN STREUOBSTWIESE (EXTENSIVES GRÜNLAND)AN DER BÖSCHUNG OFFENE, VEGETATIONSFREIE STRUKTUREN FÜR WILDBIENEN

8

9

5GEWÄSSER MIT

AUENWALDARTENREICHE

FETTWIESE

Page 2: GZ Final 260417¼nz… · Ziel des Konzeptes ist ein offener, weiträumiger Landschaftspark mit verschiedenen Nut-zungsmöglichkeiten. Ein Radschnellweg, flankiert von einer Fußgängerpromenade,

GRÜNZUGNORDOSTMANNHEIM

KLEINGÄRTEN21 HEKTAR

Die Kleingartenanlagen sollen durch die Scha ung neuer Freiflächen eine höhere Qualität gewinnen. Auch integrative Projekte zum gemeinsamen Gärtnern ergänzen das Nutzungsspektrum. Eine optimierte Zugänglichkeit durch attraktive ö entliche Wege sowie die Vernetzung mit dem Freiraum sind ebenfalls denkbar

C

FEUDENHEIMER AU42 HEKTAR

Einzigartig ist das Erlebnis von Weite in unmittelbarer Nähe zur dichten Kernstadt, dessen Erhalt in jedem Fall im Vordergrund steht. Unter Nutzung des Gewässerpotenti-als der Au wird in Lage der ehemaligen Neckarschlaufe ein naturnahes Gewässer angelegt. Die so gescha enen, vielfältigen und äußerst wertvollen Wasser- und Randbiotope werten die Biotopfunktion der Au weiter auf. Das Augewässer scha t Lebensraum für Libellen, Köcherfliegen, Molche und viele andere Tierarten.

D

SPORTPARK56 HEKTAR

Das Gelände des Sportparks ist durch eine Vielzahl verschiedener Nutzungen geprägt. Das Areal soll langfristig im Sinne eines „modernen Sportparks“ entwickelt werden. Die Vernetzung mit dem Grünzug und die Hinwendung zum Wasser durch punktuelle Maßnahmen sind dabei von entscheidender Bedeutung.

B

LUISENPARK41 HEKTAR

Den Luisenpark zeichnet bereits jetzt ein breites Freizeitangebot aus. Um den Luisenpark in den Grünzug einzubinden, wird eine Lösung entwickelt, die den Park mit dem Neckarufer und dem Neckarrad-weg verknüpft.

A

BÜRGERPARK25 HEKTAR

Neben Spiel- und Sportflächen, wie etwa einer Skaterbahn und einen BMX – Parcours, bietet der Park Raum für Erholung in direkter Nachbarschaft zu den umliegenden Quartieren.

F

SPINELLI BARRACKS80 HEKTAR

Die Umwandlung des Militärgeländes in einen extensiven Landschaftspark mit verstärkt gestalteten Rändern kann das Leuchtturmprojekt des Konversionsprozes-ses für Mannheim werden. Von großer stadtklimatischer Bedeutung ist die Ö nung einer großzügigen Frischluft- schneise in der Stadt. Über weite Flächen ist das Gelände durch Sandmagerrasen und urbane Brachflächen geprägt, punktu-ell setzen Gehölze Akzente.

E

STÄDTEBAU25 HEKTAR

Die neuen Stadtquartiere setzen die bestehende Stadtstruktur fort. Der heute unvermittelt endende Stadtraum im Norden wird durch neue Quartiere in aufgelockerter Bebauung zum Park geschlossen. Zwei bis dreigeschossige Einfamilienhäuser prägen die neue Wohngegend. Sie leiten zu einer zum Park hin durchlässigen Bebauung aus gesta elten Mehrfamilienhäusern über. Der Grünzug Nordost erhält dadurch einen prägnanten Rahmen im Norden. Im südlichen Bereich der Spinelli Barracks sollen die Bestandsgebäude aus den frühen 30er Jahren aufgewertet und weitere Wohnbebauungen gescha en werden.

G

2

1

1

Luisenpark

A

B

D

EF

Maulbeerinsel

Sportpark

Sportpark

Feudenheimer Au

Spinelli Barracks

Parkschale

Bürgerpark

G

5

4

6

B

Käfertal

Vogelstang

Feudenheim

Parkschale

C

3

Impressum Herausgeber: Fachbereich StadtplanungDezernat IV – Bauen, Planung, Verkehr, Sport

Konzeption und Koordination: Georg Bock, Projektgruppe KonversionKlaus-Jürgen Ammer, Leitung Projektgruppe Konversion

Redaktion:Nadja Encke

Gestaltung: Drei meiner Kollegenwww.dreimeinerkollegen.de

Druck: NINO Druck, Neustadt

Planungsunterlagen: Fachbereich StadtplanungRMP – Stephan Lenzen LandschaftsarchitektenStudio Wessendorf

Stand: 5/2017

Diese Publikation wurde auf FSC®-zertifiziertem Papier gedruckt.

RADSCHNELLWEG

Ein Radschnellweg verbindet den Luisenpark und die Vogelstangseen miteinander. Er soll vor allem

Pendlern aus Käfertal, Benjamin Franklin Village, Vogelstang und Wallstadt eine attraktive und direkte Verbindung ins innerstädtische Radwegenetz bieten. Parallel zum Radschnellweg wird ein Fußweg geführt. Beim Befahren des Radweges werden die Qualitäten

des Grünzugs unmittelbar erlebbar.

Das Augewässer am nördlichen Rand der Feudenheimer Au greift den Verlauf einer alten

Neckarschleife auf. Das Gewässer fügt sich harmo-nisch in den Bogen des Hochgestades ein. Flachwas-

serbereiche, Schilfzonen und Auenwald stellen wertvolle Lebensräume für Wasservögel, Amphibien,

Libellen dar und steigern die Biodiversität.

Die U-Halle wurde von den Amerikanern für die Lagerung von Material verwendet. Aufgrund ihrer

Größe (Länge ca. 345 m) kann sie in Zukunft als ein Ort für sportliche Aktivitäten und die Durchführung

kultureller Veranstaltungen genutzt werden. Dazu wird sie in einzelne Segmente, in denen verschiedene

Funktionen untergebracht sind, unterteilt.

Den neuen baulichen Quartieren im Bereich Käfertal Süd ist eine besonders intensiv genutzte

Freiraumzone vorgelagert. Im Kontext des modernen Parks wird ein attraktives, vielfältiges Parkband

gescha�en, das Raum für zukunftsweisende Angebote der Stadtentwicklung bietet und den Nutzungsanforde-

rungen einer sich wandelnden Gesellschaft gerecht wird. Abgerundet wird das Freiraumangebot mit einer

Vielzahl von Sport- und Spielbereichen.

Die zwei Bereiche Feudenheimer Au und das Gelände der Spinelli Barracks bilden das Kernstück des Grünzugs Nordost. Die Straße „Am Aubuckel“, die diese beiden Flächen voneinander trennt, wird mit Hilfe einer Aussichts-

plattform überwunden. Die Plattform erhebt sich auf eine Höhe von 5 Metern über die Straße und bietet einen einmaligen Blick auf die Feudenheimer Au und die Stadtsilhouette Mannheims.

Teilsegment der 345m langen U-Halle

Geländesprung von der Feudenheimer Au zu den Spinelli Barracks

AUGEWÄSSER U-HALLE

1

Um den Höhenunterschied zwischen Feudenheimer Au und den Spinelli Barracks mit dem Fahrrad bequem überwinden zu können, wird eine Rad- und Fußgängerbrücke errichtet. Diese befindet sich am nördlichen Ende

der Feudenheimer Au und ist barrierefrei ausgestaltet. An einem erhöhten Punkt weitet sich die Brücke zu einem Plateau auf, von dem man auf das Augewässer und die Spinelli Barracks blicken kann.

AUSSICHTSPLATTFORM

2

RAD- UND FUSSGÄNGERBRÜCKE

5

Spinelli Barracks Feudenheimer Au Spinelli Barracks Feudenheimer Au

PARKSCHALE

6

Innenstadt

VogelstangseeLandschaft

Luisenpark / Innenstadt

43