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SEITE 26 | NORDWEST-ZEITUNG | NR.284 PROJEKT DU Ökonomische Phänomene besser verstehen ALTES GYMNASIUM Wirtschaftslehre an Oldenburger Schule seit über 20 Jahren Leitgedanke OLDENBURG/EB „Wirtschaft ist unser Schicksal“, stellte einst Walther Rathenau fest und der ehemalige amerikani- sche Präsident Bill Clinton ge- wann seinerzeit die Wahlen mit dem Slogan „It’s econo- my, stupid“ – Zitate, die laut Lehrer Ludger Hillmann je- dem Schüler bekannt sein sollten. Da die meisten täglichen Entscheidungen im Leben je- des einzelnen Bürgers eine ökonomische Dimension ha- ben, ja Grundkenntnisse öko- nomischer Bildung dabei hel- fen, ökonomische Ereignisse zu analysieren, schlug das Al- te Gymnasium Oldenburg (AGO) vor über 20 Jahren einen für Niedersachsen ein- zigartigen Weg ein: Das Fach Wirtschaftslehre wurde als CLOPPENBURG/EB Das Gym- nasium der Liebfrauenschule in Cloppenburg versteht sich als eine Schule, die auf der Ba- sis des christlichen Men- schenbildes erzieht. Sie bietet den jungen Menschen Raum zur Entfaltung ihrer Person und unterstützt sie auf ihrer Suche nach Glück, Lebens- sinn und den tieferen Wahr- heiten des Lebens jenseits von Konsum- und Leistungsden- ken. Der Wahlpflichtkurs im Jahrgang 9, der aus 16 Schüle- rinnen und Schülern besteht und drei Stunden in der Wo- che miteinander lernt, be- schäftigt sich intensiv mit der Entwicklung und Struktur des Oldenburger Münsterlandes, das beispielhaft für die soge- nannte Industrialisierung der Landwirtschaft in Deutsch- land gilt. Die Unternehmen der Er- nährungsindustrie und der Agrarwirtschaft sollen dabei ebenso in den Blick genom- men werden, wie die land- wirtschaftlichen Betriebe so- wie Probleme und Perspekti- ven der Landwirtschat im Südoldenburger Münster- land. Das Lernen in der Schu- le wird durch möglichst viele Begegnungen in der Region ergänzt, so besuchte der Kurs im Oktober einen Schweine- und Putenmastbetrieb im Landkreis Cloppenburg. 16 Schülerinnen und Schüler aus Cloppenburg nehmen am Projekt „Durchblick“ teil. BILD: LIEBFRAUENSCHULE Bereits mehrfach ausgezeichnet CÄCILIENSCHULE Zwölf Schüler aus Oldenburg bei Projekt dabei OLDENBURG/EB Die Cäcilien- schule in Oldenburg wurde 1867 als höhere Mädchen- schule gegründet. Sie ist heute ein modernes, koedukatives, allgemeinbildendes und öf- fentliches Gymnasium mit gut 900 Schülerinnen und Schü- lern von der Jahrgangsstufe 5 bis bald wieder Jahrgangsstu- fe 13. Als besondere Qualifika- tion führt die Schule zusätz- lich ab Klasse 6 einen Musik- zweig, Wahlpflichtunterricht in den Jahrgangsstufen 7 bis 9, das Fach Darstellendes Spiel im Jahrgang 10, das Fach In- formatik sowie das Fach Wirt- schaftslehre und Philosophie in der Oberstufe bis zum Abi- tur ein. Seit 1991 gehört die Cäcilienschule zum interna- tionalen Netz der Unesco- Projekt-Schulen, was sie im Unterricht durch Internatio- nalität sowie in ihren sozialen Projekten besonders zum Ausdruck bringt. Am Projekt „Durchblick“ wird im Fach Wirtschaftsleh- re, für dessen Integration und Ausgestaltung die Schule im Jahr 2010 den ersten Preis im Wettbewerb „Ökonomie in Schulen 2009“ gewann, in Form des Seminarfachs „All- gemeine Wirtschaftslehre“ unter Leitung von Jörn Bein- eke gearbeitet. Neben dem Seminarfach „Allgemeine Wirtschaftslehre“ können die Schüler an der Cäcilienschule das Fach Wirtschaftslehre auf erhöhtem Niveau bis zum Abitur wählen. In vergangenen Projekt- durchläufen wurden mehr- fach Schüler des Seminar- fachs „Allgemeine Wirt- schaftslehre“ für die Qualität ihrer Facharbeiten ausge- zeichnet. An dem Kurs von Lehrer Jörg Beineke nehmen in diesem Schuljahr zwölf Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 teil. Die ausgewählten Themen der Schüler für ihre Facharbeiten und ihre Arbeit am Projekt Durchblick sind sehr vielfältig und reichen von Landwirt- schaft bis zum Waffenexport. Zwölf Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse haben das Seminarfach „Allgemeine Wirt- schaftslehre“ gewählt und nehmen am Projekt „Durchblick“ teil. BILD: CÄCILIENSCHULE Prüfungsfach in der Oberstufe und als Wahlpflichtfach für die Schüler der Mittelstufe eingeführt. „Durchblick“ in wirtschaftlichen Fragen passt daher gut zur Tradition des AGO. Und deshalb gehen die 26 Schüler des Leistungskur- ses „Wirtschaftslehre“ von Ludger Hillmann in ihren Facharbeiten ausgewählten ökonomischen Themen aus Am Alten Gymnasium Oldenburg ist Wirtschaftslehre als Wahlpflichtfach eingeführt worden – und das Projekt „Durchblick“ passt da prima zu. BILD: ALTES GYMNASIUM Im Unterricht: Die Schüler durchschauen die Zeitung nach Themen aus der regionalen Wirtschaft. BILD: LIEBFRAUENSCHULE Bereits zum neunten Mal findet das Projekt „Durchblick“ der Ð, LzO und des IZOP-Insti- tuts statt. Schüler blicken in komplexe Wirtschafts- themen und lassen sich diese erklären. VON LINA BRUNNÉE UND NILS COORDES IM NORDWESTEN Was bedeutet die Energiewende eigentlich für die Unternehmen im Nordwesten? Welche (wirt- schaftlichen) Folgen hat es, wenn Air Berlin Pleite geht? Wie müssen die Zahlen an der Börse gedeutet werden? Mit diesen Fragen beschäf- tigen sich zahlreiche Schüler im Nordwesten. Den „Durch- blick“ bei wirtschaftlichen Themen zu erhalten, darum geht es beim Projekt der Ð, der Landessparkasse zu Ol- JUGEND UND WIRTSCHAFT IM NORDWESTEN der Region nach – und Durch- blick unterstützt dabei. Außerdem helfen eine Rei- he von örtlichen Unterneh- men, in dem sie den Schülern zum Beispiel bei der Frage nach der Familienfreundlich- keit eines Unternehmens, der Integration von Arbeitskräften mit Migrationshintergrund in den lokalen Arbeitsmarkt oder der Kreditvergabepraxis von Banken behilflich sind. Der Leitgedanke der öko- nomischen Bildung am AGO ist die Vermittlung von Kennt- nissen zum Verständ- nis von wirtschaftli- chen Phänomenen. „Denn nur wer Öko- nomie beherrscht, ist nicht dazu verurteilt, alles glauben zu müs- sen“, betont Hillmann. Begegnungen mit Wirtschaft in der Region LIEBFRAUENSCHULE Wahlpflichtkurs des 9. Jahrgangs besucht Mastbetrieb Schüler haben den Durchblick denburg (LzO) und dem Institut zur Objektivie- rung von Lern- und Prüfungs- verfahren (IZOP)aus Aachen. Recherchieren kön- nen die Schüler dafür das ganze Schuljahr 2017/2018 in der Ð, die sie kostenlos in die Schule geliefert bekommen. Dabei ler- nen sie auch gleich am praktischen Beispiel, wie Zeitungsartikel ver- fasst werden. Dies kön- nen sie kurz darauf selbst- ausprobieren und auch für die Zeitung fotografie- ren – das Ergebnis gibt es dann in der Nordwest-Zei- tung zu lesen. Weiterer Vorteil ist zu- dem, dass die Jugendlichen vor ihrem Schulabschluss Kontakte zu Unternehmen knüpfen und dadurch even- tuell bereits eine erste beruf- liche Orientierung erhal- ten. In diesem Jahr fin- det „Durchblick“ be- reits zum neunten Mal statt – und hof- fentlich erfolgreich für die fünf teilnehmenden Schulen aus dem Nordwesten. MEDIENPROJEKT Wirtschaftsthemen und Zeitung teil des Unterrichts Mit de schafts blickt. Junge Menschen mit Durchblick W irtschaftsthemen journalistisch aufzu- arbeiten – das ist eine Kö- nigsdisziplin. Komplexe Sachverhalte in einer Art und Weise aufzuschreiben, dass sie auch von denjeni- gen Menschen verstanden werden, die mit Wirtschaft eigentlich nichts am Hut haben, ist schon eine be- achtliche Leistung. Das Medienprojekt „Durchblick“ bringt jedes Jahr – erlauben Sie mir bitte das Wortspiel – Königskin- der hervor. Welche Auswir- kungen hat der Onlinehan- del auf Geschäfte in einer Innenstadt? Warum düngen Landwirte ihre Felder und wieso kann das irgendwann einmal gefährlich werden – oder auch nicht? Diesen Themen sind im vergange- nen Jahr Schüler beim Pro- jekt „Durchblick“ nachge- gangen. Und diese Ge- schichten haben beim Leser immer eines bewirkt: Er ist schlauer geworden. Es gibt kein besseres Plädoyer für seriösen Journalismus. Mehr noch: In Zeiten eines medialen „Dauerbe- schusses“ mit Nachrichten, Fake News und alternativen Fakten ist es wichtig, sich zu fokussieren. „Durchblick“ steigert die Medienkompe- tenz. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen für ihre Geschichten recher- chieren. Sie müssen Quel- len überprüfen und Fakten checken. Die Schüler lernen aber auch, wie vielfältig der Jour- nalismus geworden ist. Es gibt zwar noch Block und Bleistift, inzwischen sind aber Facebook, WhatsApp (die NWZ hat einen kosten- losen WhatsApp-Nachrich- tenticker) und Instagram in den Redaktionen angekom- men. Täglich muss die Re- daktion entscheiden, auf welchem Kanal sie ihre Le- ser wohl am besten erreicht. Was es dafür braucht? Einen guten Durchblick natürlich. Und hier schließt sich der Kreis. Ich freue mich auf das Projekt. Lars Reckermann Chefredakteur der Nordwest-Zeitung NWZ-Chefredakteur Lars Reckermann BILD: PRIVAT

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SEITE 26 | NORDWEST-ZEITUNG | NR.284 MITTWOCH, 6. DEZEMBER 2017PROJEKT DURCHBLICK

Ökonomische Phänomene besser verstehenALTES GYMNASIUM Wirtschaftslehre an Oldenburger Schule seit über 20 Jahren Leitgedanke

OLDENBURG/EB – „Wirtschaftist unser Schicksal“, stellteeinst Walther Rathenau festund der ehemalige amerikani-sche Präsident Bill Clinton ge-wann seinerzeit die Wahlenmit dem Slogan „It’s econo-my, stupid“ – Zitate, die lautLehrer Ludger Hillmann je-dem Schüler bekannt seinsollten.

Da die meisten täglichenEntscheidungen im Leben je-des einzelnen Bürgers eineökonomische Dimension ha-ben, ja Grundkenntnisse öko-nomischer Bildung dabei hel-fen, ökonomische Ereignissezu analysieren, schlug das Al-te Gymnasium Oldenburg(AGO) vor über 20 Jahreneinen für Niedersachsen ein-zigartigen Weg ein: Das FachWirtschaftslehre wurde als

Schüler möchten Titel aus Vorjahr verteidigenHERBARTGYMNASIUM Praxisnahe Auseinandersetzung mit wirtschaftlichen Themen aus der Region

CLOPPENBURG/EB – Das Gym-nasium der Liebfrauenschulein Cloppenburg versteht sichals eine Schule, die auf der Ba-sis des christlichen Men-schenbildes erzieht. Sie bietetden jungen Menschen Raumzur Entfaltung ihrer Personund unterstützt sie auf ihrerSuche nach Glück, Lebens-sinn und den tieferen Wahr-heiten des Lebens jenseits vonKonsum- und Leistungsden-ken.

Der Wahlpflichtkurs imJahrgang 9, der aus 16 Schüle-rinnen und Schülern bestehtund drei Stunden in der Wo-che miteinander lernt, be-schäftigt sich intensiv mit derEntwicklung und Struktur des

Oldenburger Münsterlandes,das beispielhaft für die soge-nannte Industrialisierung derLandwirtschaft in Deutsch-land gilt.

Die Unternehmen der Er-nährungsindustrie und derAgrarwirtschaft sollen dabeiebenso in den Blick genom-men werden, wie die land-wirtschaftlichen Betriebe so-wie Probleme und Perspekti-ven der Landwirtschat imSüdoldenburger Münster-land. Das Lernen in der Schu-le wird durch möglichst vieleBegegnungen in der Regionergänzt, so besuchte der Kursim Oktober einen Schweine-und Putenmastbetrieb imLandkreis Cloppenburg.

16 Schülerinnen und Schüler aus Cloppenburg nehmen amProjekt „Durchblick“ teil. BILD: LIEBFRAUENSCHULE

Bereits mehrfach ausgezeichnetCÄCILIENSCHULE Zwölf Schüler aus Oldenburg bei Projekt dabei

OLDENBURG/EB – Die Cäcilien-schule in Oldenburg wurde1867 als höhere Mädchen-schule gegründet. Sie ist heuteein modernes, koedukatives,allgemeinbildendes und öf-fentliches Gymnasium mit gut900 Schülerinnen und Schü-lern von der Jahrgangsstufe 5bis bald wieder Jahrgangsstu-fe 13.

Als besondere Qualifika-tion führt die Schule zusätz-lich ab Klasse 6 einen Musik-zweig, Wahlpflichtunterrichtin den Jahrgangsstufen 7 bis 9,das Fach Darstellendes Spielim Jahrgang 10, das Fach In-formatik sowie das Fach Wirt-schaftslehre und Philosophiein der Oberstufe bis zum Abi-

tur ein. Seit 1991 gehört dieCäcilienschule zum interna-tionalen Netz der Unesco-Projekt-Schulen, was sie imUnterricht durch Internatio-nalität sowie in ihren sozialenProjekten besonders zumAusdruck bringt.

Am Projekt „Durchblick“wird im Fach Wirtschaftsleh-re, für dessen Integration undAusgestaltung die Schule imJahr 2010 den ersten Preis imWettbewerb „Ökonomie inSchulen 2009“ gewann, inForm des Seminarfachs „All-gemeine Wirtschaftslehre“unter Leitung von Jörn Bein-eke gearbeitet. Neben demSeminarfach „AllgemeineWirtschaftslehre“ können die

Schüler an der Cäcilienschuledas Fach Wirtschaftslehre auferhöhtem Niveau bis zumAbitur wählen.

In vergangenen Projekt-durchläufen wurden mehr-fach Schüler des Seminar-fachs „Allgemeine Wirt-schaftslehre“ für die Qualitätihrer Facharbeiten ausge-zeichnet. An dem Kurs vonLehrer Jörg Beineke nehmenin diesem Schuljahr zwölfSchülerinnen und Schüler derJahrgangsstufe 11 teil. Dieausgewählten Themen derSchüler für ihre Facharbeitenund ihre Arbeit am ProjektDurchblick sind sehr vielfältigund reichen von Landwirt-schaft bis zum Waffenexport.

Zwölf Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse haben das Seminarfach „Allgemeine Wirt-schaftslehre“ gewählt und nehmen am Projekt „Durchblick“ teil. BILD: CÄCILIENSCHULE

In diesem Jahr wollen dieKlassen BG12a und BG12bmit ihren KlassenlehrkräftenFrank Adolph und ClaudiaKaminski die Projektarbeitenin Kooperation mit der Ð im

Projekt „Durchblick“ erstel-len. „Alle Teilnehmer sindschon sehr gespannt auf diebevorstehende Arbeit“, be-richten die Lehrkräfte der jun-gen Erwachsenen.

Die Schüler von Frank Adolph blicken mit Vorfreude auf dasProjekt „Durchblick“. BILD: BBS VAREL

Prüfungsfach in der Oberstufeund als Wahlpflichtfach fürdie Schüler der Mittelstufeeingeführt. „Durchblick“ in

wirtschaftlichen Fragen passtdaher gut zur Tradition desAGO. Und deshalb gehen die26 Schüler des Leistungskur-

ses „Wirtschaftslehre“ vonLudger Hillmann in ihrenFacharbeiten ausgewähltenökonomischen Themen aus

Am Alten Gymnasium Oldenburg ist Wirtschaftslehre als Wahlpflichtfach eingeführt worden –und das Projekt „Durchblick“ passt da prima zu. BILD: ALTES GYMNASIUM

Blicken auf wirtschaftliche Themen: die Schüler der 12.Klasse von Claudia Kaminski. BILD: BBS VAREL

Im Unterricht: Die Schüler durchschauen die Zeitung nachThemen aus der regionalen Wirtschaft. BILD: LIEBFRAUENSCHULE

Die Preisträger des Durchblickprojektes 2017 – auf die Er-gebnisse 2018 wird mit Spannung gewartet. ARCHIVBILD: VON REEKEN

Bereits zum neunten Malfindet das Projekt„Durchblick“ der Ð,LzO und des IZOP-Insti-tuts statt. Schüler blickenin komplexe Wirtschafts-themen und lassen sichdiese erklären.

VON LINA BRUNNÉEUND NILS COORDES

IM NORDWESTEN –Was bedeutetdie Energiewende eigentlichfür die Unternehmen imNordwesten? Welche (wirt-schaftlichen) Folgen hat es,wenn Air Berlin Pleite geht?Wie müssen die Zahlen an derBörse gedeutet werden?

Mit diesen Fragen beschäf-tigen sich zahlreiche Schülerim Nordwesten. Den „Durch-blick“ bei wirtschaftlichenThemen zu erhalten, darumgeht es beim Projekt der Ð,der Landessparkasse zu Ol-

JUGEND UNDWIRTSCHAFTIM NORDWESTEN

der Region nach – und Durch-blick unterstützt dabei.

Außerdem helfen eine Rei-he von örtlichen Unterneh-men, in dem sie den Schülernzum Beispiel bei der Fragenach der Familienfreundlich-keit eines Unternehmens, derIntegration von Arbeitskräftenmit Migrationshintergrund inden lokalen Arbeitsmarkt oderder Kreditvergabepraxis vonBanken behilflich sind.

Der Leitgedanke der öko-nomischen Bildung am AGOist die Vermittlung von Kennt-nissen zum Verständ-nis von wirtschaftli-chen Phänomenen.„Denn nur wer Öko-nomie beherrscht, istnicht dazu verurteilt,alles glauben zu müs-sen“, betont Hillmann.

versität Oldenburg teil. Auchdas Fach Politik-Wirtschaftgewinnt dabei weiter an Be-deutung. Allein in diesemSchuljahr zeigen dies die Teil-nahme an Wettbewerben imBereich Wirtschaft, dieDurchführung der Juniorwahlund Podiumsdiskussionen zuaktuellen politischen Fragenin der Schule.

Eine lange Tradition hatdiesbezüglich auch das Pro-jekt „Durchblick“. In diesemJahr wird die Lerngruppe vonihrem Lehrer Janosch Schier-ke betreut, der mit den drei-zehn Schülerinnen und Schü-lern seines Seminarfaches an-tritt. Die Jugendlichen freuensich darüber, dass sie mit die-

sem Projekteine be-sondere

OLDENBURG/EB – 865 Schüle-rinnen und Schüler besuchenin diesem Schuljahr das Her-bartgymnasium Oldenburg(HGO). Das Innenstadtgym-nasium bietet nicht nur Profil-klassen (Bläser, Gesang, Infor-matik-Technik) an, sonderndie Schülerinnen und Schülerkönnen auch Unterricht inverschiedenen Fächern inenglischer Sprache belegen(bilingual).

Das HGO bietet auch eineVielzahl an Fremdsprachen,Arbeitsgemeinschaften, Pro-jekten und Veranstaltungen,die das Engagement der Schü-ler in Schule, Gesellschaft undPolitik fördern. Besondere Ta-lente in den Naturwissen-schaften nehmen im Sekun-darbereich II am Frühstu-

dium der Uni-

Gelegenheit erhalten, sichpraxisnah und wissenschafts-propädeutisch mit wirtschaft-lichen Themen aus der Regionauseinanderzusetzen. Darü-

ber hinaus messen sie sich mitanderen Schulen um die besteProjektarbeit.

In diesem Jahr hat unsereSchülerin Paula Koch den ers-

ten Preis für ihre Arbeit erhal-ten. Diesen Titel wollen dieSchülerinnen und Schüler fürdas HGO natürlich im nächs-ten Jahr gern verteidigen.

13 Schülerinnen und Schüler vom Herbartgymnasium nehmen in diesem Jahr an dem Me-dienprojekt „Durchblick“ teil. BILD: HERBARTGYMNASIUM

Begegnungen mit Wirtschaft in der RegionLIEBFRAUENSCHULE Wahlpflichtkurs des 9. Jahrgangs besucht Mastbetrieb

Klassen sind sehr gespanntBBS VAREL Wirtschaft bei zwei Kursen im Programm

VAREL/EB – Die Berufsbilden-den Schulen (BBS) Varel desLandkreises Friesland sindeine Bündelschule, an der be-rufsbezogener Unterricht invielen verschiedenen Berufs-feldern und Schulformen an-geboten wird. Neben Ausbil-dungsgängen in den Berei-chen Agrarwirtschaft, Ernäh-rung, Hauswirtschaft, Sozial-pädagogik und Pflege wirdauch in den BerufsfeldernMetalltechnik, Elektrotech-nik, Informatik sowie Wirt-schaft und Verwaltung Unter-richt in Vollzeitschulformenund in der Berufsschule alsPartner in der dualen Ausbil-dung durchgeführt. An derSchule arbeiten derzeit etwa110 Lehrkräfte.

Etwa 53 Prozent der insge-samt rund 1600 Schülerinnenund Schüler besuchen voll-zeitschulische Bildungsgänge,zu denen auch das BeruflicheGymnasium in der Fachrich-tung Wirtschaft gehört. DieseSchulform führt in drei Jahrenzur allgemeinen Hochschul-reife und berechtigt damit zurAufnahme eines Studiums inallen Disziplinen.

Auch auf die beruflichePraxis in den Wirtschaftsberu-fen wird dort besonders gutvorbereitet. So findet zumBeispiel im Jahrgang 12 desBeruflichen GymnasiumsWirtschaft im Rahmen desProfilfaches Betriebswirt-schaftslehre mit Rechnungs-wesen und Controlling (BRC)verpflichtend eine mehrmo-natige Projektarbeit statt, dieimmer in Zusammenarbeitmit externen Partnern, meis-tens Unternehmen in der Re-gion, durchgeführt wird.

Die Lehrer haben sich bei der Ð bereits ausführlich über das Projekt „Durchblick“ und dieNordwest-Zeitung informiert. ARCHIVBILD: MARTIN REMMERS

240 Schülerwaren 2017dabeiOLDENBURG/EB – Beim Durch-blick-Projekt 2017 waren 240Schüler aus zwölf Klassen ausOldenburg, Brake, Cloppen-burg und Friesoythe beteiligt.Sie recherchierten wirtschaft-liche Themen aus der Region,schrieben Artikel und verfass-ten Facharbeiten. Den erstenPreis gewann Paula Koch(Herbartgymnasium Olden-burg). Rang zwei ging anSvenja Behre und Yvonne El-schen (Berufsbildenden Schu-len am Museumsdorf Clop-penburg) und Rang drei be-legte Paul Münchenberg vonder Cäcilienschule Olden-burg.

Schülerhaben denDurchblick

denburg (LzO)und dem Institutzur Objektivie-rung von Lern-und Prüfungs-verfahren(IZOP)aus Aachen.

Recherchieren kön-nen die Schüler dafürdas ganze Schuljahr2017/2018 in der Ð,die sie kostenlos indie Schule geliefertbekommen. Dabei ler-nen sie auch gleich ampraktischen Beispiel,wie Zeitungsartikel ver-fasst werden. Dies kön-nen sie kurz darauf selbst-ausprobieren und auchfür die Zeitung fotografie-ren – das Ergebnis gibt esdann in der Nordwest-Zei-tung zu lesen.

Weiterer Vorteil ist zu-dem, dass die Jugendlichenvor ihrem SchulabschlussKontakte zu Unternehmenknüpfen und dadurch even-tuell bereits eine erste beruf-liche Orientierung erhal-ten. In diesem Jahr fin-det „Durchblick“ be-reits zum neuntenMal statt – und hof-fentlich erfolgreich für diefünf teilnehmenden Schulenaus dem Nordwesten.

MEDIENPROJEKT Wirtschaftsthemenund Zeitung teil des Unterrichts

Mit der Ð werden Wirt-schaftsthemen durch-blickt. BILD: IMKE HARMS

Junge Menschenmit Durchblick

Wirtschaftsthemenjournalistisch aufzu-

arbeiten – das ist eine Kö-nigsdisziplin. KomplexeSachverhalte in einer Artund Weise aufzuschreiben,dass sie auch von denjeni-gen Menschen verstandenwerden, die mit Wirtschafteigentlich nichts am Huthaben, ist schon eine be-achtliche Leistung.

Das Medienprojekt„Durchblick“ bringt jedesJahr – erlauben Sie mir bittedas Wortspiel – Königskin-der hervor. Welche Auswir-kungen hat der Onlinehan-del auf Geschäfte in einerInnenstadt? Warum düngenLandwirte ihre Felder undwieso kann das irgendwanneinmal gefährlich werden –oder auch nicht? DiesenThemen sind im vergange-nen Jahr Schüler beim Pro-jekt „Durchblick“ nachge-gangen. Und diese Ge-schichten haben beim Leserimmer eines bewirkt: Er istschlauer geworden. Es gibtkein besseres Plädoyer fürseriösen Journalismus.

Mehr noch: In Zeiteneines medialen „Dauerbe-schusses“ mit Nachrichten,Fake News und alternativenFakten ist es wichtig, sich zufokussieren. „Durchblick“steigert die Medienkompe-tenz. Die Teilnehmerinnenund Teilnehmer müssen fürihre Geschichten recher-chieren. Sie müssen Quel-len überprüfen und Faktenchecken.

Die Schüler lernen aberauch, wie vielfältig der Jour-nalismus geworden ist. Esgibt zwar noch Block undBleistift, inzwischen sindaber Facebook, WhatsApp(die NWZ hat einen kosten-losen WhatsApp-Nachrich-tenticker) und Instagram inden Redaktionen angekom-men. Täglich muss die Re-daktion entscheiden, aufwelchem Kanal sie ihre Le-ser wohl am besten erreicht.Was es dafür braucht? Einenguten Durchblick natürlich.Und hier schließt sich derKreis. Ich freue mich auf dasProjekt.

Lars ReckermannChefredakteur

der Nordwest-Zeitung

NWZ-Chefredakteur LarsReckermann BILD: PRIVAT

Gute Bildungmacht stark

In der gesellschaftlichenDiskussion bringen wir

Bildung häufig mit Begriffenwie „Fortschritt“ und „Zu-kunft“ in Verbindung. Zu-kunftsfähig zu sein ist diezentrale Forderung, die anunsere Gesellschaft und ihreInstitutionen gestellt wird.Zukunftsbefähigung zu ver-mitteln ist daher der Auf-trag, den ein modernes Bil-dungswesen erfüllen muss.

Wie entsteht Wissen? Esentsteht aus der Fähigkeit,Informationen zu sammeln,zu bewerten und in sinnhaf-te Zusammenhänge einzu-ordnen. Hier setzt das Pro-jekt „Durchblick“ an. ImVordergrund steht die För-derung ökonomischer Bil-dung, für mich ein unver-zichtbarer Teil der Allge-meinbildung. Die Schülerlernen, eine ökonomischePerspektive einzunehmen,das heißt, bei der Analysegesellschaftlicher Struktu-ren und Prozesse neben an-deren sozialwissenschaftli-chen Fachdisziplinen auchden ökonomischen Denk-ansatz mit einzubeziehen.

Das Projekt vermittelteinerseits theoretischesWissen im Schulunterricht.Doch „Durchblick“ möchtemehr. Indem die Schüler di-rekten Kontakt zu Unter-nehmen und Institutionenaufnehmen, erleben sie pra-xisnah die Folgen und Wir-kungen ökonomischenHandelns – und das direktvor ihrer Haustür.

Gesellschaftliches Enga-gement für die Menschen inunserer Region, dem Olden-burger Land, ist ein wichti-ger Teil der LzO-Unterneh-mensphilosophie. Gerneübernehmen wir daher dieVerantwortung, Jugendlichein ihrer Ausbildung aktiv zuunterstützen und zu för-dern. Für uns eine wesentli-che Motivation, beim Pro-jekt „Durchblick“ dabei zusein. Ich wünsche den Schü-lerinnen und Schülern vielFreude bei ihrer interessan-ten Arbeit sowie allen Pro-jektbeteiligten ein konstruk-tives Miteinander.

Nutzen Sie „Durchblick“für Ihren Erfolg.

Gerhard FiandVorstandsvorsitzender

der LzO

Gerhard Fiand BILD: LZO

SEITE 26 | NORDWEST-ZEITUNG | NR.284 MITTWOCH, 6. DEZEMBER 2017PROJEKT DURCHBLICK

Ökonomische Phänomene besser verstehenALTES GYMNASIUM Wirtschaftslehre an Oldenburger Schule seit über 20 Jahren Leitgedanke

OLDENBURG/EB – „Wirtschaftist unser Schicksal“, stellteeinst Walther Rathenau festund der ehemalige amerikani-sche Präsident Bill Clinton ge-wann seinerzeit die Wahlenmit dem Slogan „It’s econo-my, stupid“ – Zitate, die lautLehrer Ludger Hillmann je-dem Schüler bekannt seinsollten.

Da die meisten täglichenEntscheidungen im Leben je-des einzelnen Bürgers eineökonomische Dimension ha-ben, ja Grundkenntnisse öko-nomischer Bildung dabei hel-fen, ökonomische Ereignissezu analysieren, schlug das Al-te Gymnasium Oldenburg(AGO) vor über 20 Jahreneinen für Niedersachsen ein-zigartigen Weg ein: Das FachWirtschaftslehre wurde als

Schüler möchten Titel aus Vorjahr verteidigenHERBARTGYMNASIUM Praxisnahe Auseinandersetzung mit wirtschaftlichen Themen aus der Region

CLOPPENBURG/EB – Das Gym-nasium der Liebfrauenschulein Cloppenburg versteht sichals eine Schule, die auf der Ba-sis des christlichen Men-schenbildes erzieht. Sie bietetden jungen Menschen Raumzur Entfaltung ihrer Personund unterstützt sie auf ihrerSuche nach Glück, Lebens-sinn und den tieferen Wahr-heiten des Lebens jenseits vonKonsum- und Leistungsden-ken.

Der Wahlpflichtkurs imJahrgang 9, der aus 16 Schüle-rinnen und Schülern bestehtund drei Stunden in der Wo-che miteinander lernt, be-schäftigt sich intensiv mit derEntwicklung und Struktur des

Oldenburger Münsterlandes,das beispielhaft für die soge-nannte Industrialisierung derLandwirtschaft in Deutsch-land gilt.

Die Unternehmen der Er-nährungsindustrie und derAgrarwirtschaft sollen dabeiebenso in den Blick genom-men werden, wie die land-wirtschaftlichen Betriebe so-wie Probleme und Perspekti-ven der Landwirtschat imSüdoldenburger Münster-land. Das Lernen in der Schu-le wird durch möglichst vieleBegegnungen in der Regionergänzt, so besuchte der Kursim Oktober einen Schweine-und Putenmastbetrieb imLandkreis Cloppenburg.

16 Schülerinnen und Schüler aus Cloppenburg nehmen amProjekt „Durchblick“ teil. BILD: LIEBFRAUENSCHULE

Bereits mehrfach ausgezeichnetCÄCILIENSCHULE Zwölf Schüler aus Oldenburg bei Projekt dabei

OLDENBURG/EB – Die Cäcilien-schule in Oldenburg wurde1867 als höhere Mädchen-schule gegründet. Sie ist heuteein modernes, koedukatives,allgemeinbildendes und öf-fentliches Gymnasium mit gut900 Schülerinnen und Schü-lern von der Jahrgangsstufe 5bis bald wieder Jahrgangsstu-fe 13.

Als besondere Qualifika-tion führt die Schule zusätz-lich ab Klasse 6 einen Musik-zweig, Wahlpflichtunterrichtin den Jahrgangsstufen 7 bis 9,das Fach Darstellendes Spielim Jahrgang 10, das Fach In-formatik sowie das Fach Wirt-schaftslehre und Philosophiein der Oberstufe bis zum Abi-

tur ein. Seit 1991 gehört dieCäcilienschule zum interna-tionalen Netz der Unesco-Projekt-Schulen, was sie imUnterricht durch Internatio-nalität sowie in ihren sozialenProjekten besonders zumAusdruck bringt.

Am Projekt „Durchblick“wird im Fach Wirtschaftsleh-re, für dessen Integration undAusgestaltung die Schule imJahr 2010 den ersten Preis imWettbewerb „Ökonomie inSchulen 2009“ gewann, inForm des Seminarfachs „All-gemeine Wirtschaftslehre“unter Leitung von Jörn Bein-eke gearbeitet. Neben demSeminarfach „AllgemeineWirtschaftslehre“ können die

Schüler an der Cäcilienschuledas Fach Wirtschaftslehre auferhöhtem Niveau bis zumAbitur wählen.

In vergangenen Projekt-durchläufen wurden mehr-fach Schüler des Seminar-fachs „Allgemeine Wirt-schaftslehre“ für die Qualitätihrer Facharbeiten ausge-zeichnet. An dem Kurs vonLehrer Jörg Beineke nehmenin diesem Schuljahr zwölfSchülerinnen und Schüler derJahrgangsstufe 11 teil. Dieausgewählten Themen derSchüler für ihre Facharbeitenund ihre Arbeit am ProjektDurchblick sind sehr vielfältigund reichen von Landwirt-schaft bis zum Waffenexport.

Zwölf Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse haben das Seminarfach „Allgemeine Wirt-schaftslehre“ gewählt und nehmen am Projekt „Durchblick“ teil. BILD: CÄCILIENSCHULE

In diesem Jahr wollen dieKlassen BG12a und BG12bmit ihren KlassenlehrkräftenFrank Adolph und ClaudiaKaminski die Projektarbeitenin Kooperation mit der Ð im

Projekt „Durchblick“ erstel-len. „Alle Teilnehmer sindschon sehr gespannt auf diebevorstehende Arbeit“, be-richten die Lehrkräfte der jun-gen Erwachsenen.

Die Schüler von Frank Adolph blicken mit Vorfreude auf dasProjekt „Durchblick“. BILD: BBS VAREL

Prüfungsfach in der Oberstufeund als Wahlpflichtfach fürdie Schüler der Mittelstufeeingeführt. „Durchblick“ in

wirtschaftlichen Fragen passtdaher gut zur Tradition desAGO. Und deshalb gehen die26 Schüler des Leistungskur-

ses „Wirtschaftslehre“ vonLudger Hillmann in ihrenFacharbeiten ausgewähltenökonomischen Themen aus

Am Alten Gymnasium Oldenburg ist Wirtschaftslehre als Wahlpflichtfach eingeführt worden –und das Projekt „Durchblick“ passt da prima zu. BILD: ALTES GYMNASIUM

Blicken auf wirtschaftliche Themen: die Schüler der 12.Klasse von Claudia Kaminski. BILD: BBS VAREL

Im Unterricht: Die Schüler durchschauen die Zeitung nachThemen aus der regionalen Wirtschaft. BILD: LIEBFRAUENSCHULE

Die Preisträger des Durchblickprojektes 2017 – auf die Er-gebnisse 2018 wird mit Spannung gewartet. ARCHIVBILD: VON REEKEN

Bereits zum neunten Malfindet das Projekt„Durchblick“ der Ð,LzO und des IZOP-Insti-tuts statt. Schüler blickenin komplexe Wirtschafts-themen und lassen sichdiese erklären.

VON LINA BRUNNÉEUND NILS COORDES

IM NORDWESTEN –Was bedeutetdie Energiewende eigentlichfür die Unternehmen imNordwesten? Welche (wirt-schaftlichen) Folgen hat es,wenn Air Berlin Pleite geht?Wie müssen die Zahlen an derBörse gedeutet werden?

Mit diesen Fragen beschäf-tigen sich zahlreiche Schülerim Nordwesten. Den „Durch-blick“ bei wirtschaftlichenThemen zu erhalten, darumgeht es beim Projekt der Ð,der Landessparkasse zu Ol-

JUGEND UNDWIRTSCHAFTIM NORDWESTEN

der Region nach – und Durch-blick unterstützt dabei.

Außerdem helfen eine Rei-he von örtlichen Unterneh-men, in dem sie den Schülernzum Beispiel bei der Fragenach der Familienfreundlich-keit eines Unternehmens, derIntegration von Arbeitskräftenmit Migrationshintergrund inden lokalen Arbeitsmarkt oderder Kreditvergabepraxis vonBanken behilflich sind.

Der Leitgedanke der öko-nomischen Bildung am AGOist die Vermittlung von Kennt-nissen zum Verständ-nis von wirtschaftli-chen Phänomenen.„Denn nur wer Öko-nomie beherrscht, istnicht dazu verurteilt,alles glauben zu müs-sen“, betont Hillmann.

versität Oldenburg teil. Auchdas Fach Politik-Wirtschaftgewinnt dabei weiter an Be-deutung. Allein in diesemSchuljahr zeigen dies die Teil-nahme an Wettbewerben imBereich Wirtschaft, dieDurchführung der Juniorwahlund Podiumsdiskussionen zuaktuellen politischen Fragenin der Schule.

Eine lange Tradition hatdiesbezüglich auch das Pro-jekt „Durchblick“. In diesemJahr wird die Lerngruppe vonihrem Lehrer Janosch Schier-ke betreut, der mit den drei-zehn Schülerinnen und Schü-lern seines Seminarfaches an-tritt. Die Jugendlichen freuensich darüber, dass sie mit die-

sem Projekteine be-sondere

OLDENBURG/EB – 865 Schüle-rinnen und Schüler besuchenin diesem Schuljahr das Her-bartgymnasium Oldenburg(HGO). Das Innenstadtgym-nasium bietet nicht nur Profil-klassen (Bläser, Gesang, Infor-matik-Technik) an, sonderndie Schülerinnen und Schülerkönnen auch Unterricht inverschiedenen Fächern inenglischer Sprache belegen(bilingual).

Das HGO bietet auch eineVielzahl an Fremdsprachen,Arbeitsgemeinschaften, Pro-jekten und Veranstaltungen,die das Engagement der Schü-ler in Schule, Gesellschaft undPolitik fördern. Besondere Ta-lente in den Naturwissen-schaften nehmen im Sekun-darbereich II am Frühstu-

dium der Uni-

Gelegenheit erhalten, sichpraxisnah und wissenschafts-propädeutisch mit wirtschaft-lichen Themen aus der Regionauseinanderzusetzen. Darü-

ber hinaus messen sie sich mitanderen Schulen um die besteProjektarbeit.

In diesem Jahr hat unsereSchülerin Paula Koch den ers-

ten Preis für ihre Arbeit erhal-ten. Diesen Titel wollen dieSchülerinnen und Schüler fürdas HGO natürlich im nächs-ten Jahr gern verteidigen.

13 Schülerinnen und Schüler vom Herbartgymnasium nehmen in diesem Jahr an dem Me-dienprojekt „Durchblick“ teil. BILD: HERBARTGYMNASIUM

Begegnungen mit Wirtschaft in der RegionLIEBFRAUENSCHULE Wahlpflichtkurs des 9. Jahrgangs besucht Mastbetrieb

Klassen sind sehr gespanntBBS VAREL Wirtschaft bei zwei Kursen im Programm

VAREL/EB – Die Berufsbilden-den Schulen (BBS) Varel desLandkreises Friesland sindeine Bündelschule, an der be-rufsbezogener Unterricht invielen verschiedenen Berufs-feldern und Schulformen an-geboten wird. Neben Ausbil-dungsgängen in den Berei-chen Agrarwirtschaft, Ernäh-rung, Hauswirtschaft, Sozial-pädagogik und Pflege wirdauch in den BerufsfeldernMetalltechnik, Elektrotech-nik, Informatik sowie Wirt-schaft und Verwaltung Unter-richt in Vollzeitschulformenund in der Berufsschule alsPartner in der dualen Ausbil-dung durchgeführt. An derSchule arbeiten derzeit etwa110 Lehrkräfte.

Etwa 53 Prozent der insge-samt rund 1600 Schülerinnenund Schüler besuchen voll-zeitschulische Bildungsgänge,zu denen auch das BeruflicheGymnasium in der Fachrich-tung Wirtschaft gehört. DieseSchulform führt in drei Jahrenzur allgemeinen Hochschul-reife und berechtigt damit zurAufnahme eines Studiums inallen Disziplinen.

Auch auf die beruflichePraxis in den Wirtschaftsberu-fen wird dort besonders gutvorbereitet. So findet zumBeispiel im Jahrgang 12 desBeruflichen GymnasiumsWirtschaft im Rahmen desProfilfaches Betriebswirt-schaftslehre mit Rechnungs-wesen und Controlling (BRC)verpflichtend eine mehrmo-natige Projektarbeit statt, dieimmer in Zusammenarbeitmit externen Partnern, meis-tens Unternehmen in der Re-gion, durchgeführt wird.

Die Lehrer haben sich bei der Ð bereits ausführlich über das Projekt „Durchblick“ und dieNordwest-Zeitung informiert. ARCHIVBILD: MARTIN REMMERS

240 Schülerwaren 2017dabeiOLDENBURG/EB – Beim Durch-blick-Projekt 2017 waren 240Schüler aus zwölf Klassen ausOldenburg, Brake, Cloppen-burg und Friesoythe beteiligt.Sie recherchierten wirtschaft-liche Themen aus der Region,schrieben Artikel und verfass-ten Facharbeiten. Den erstenPreis gewann Paula Koch(Herbartgymnasium Olden-burg). Rang zwei ging anSvenja Behre und Yvonne El-schen (Berufsbildenden Schu-len am Museumsdorf Clop-penburg) und Rang drei be-legte Paul Münchenberg vonder Cäcilienschule Olden-burg.

Schülerhaben denDurchblick

denburg (LzO)und dem Institutzur Objektivie-rung von Lern-und Prüfungs-verfahren(IZOP)aus Aachen.

Recherchieren kön-nen die Schüler dafürdas ganze Schuljahr2017/2018 in der Ð,die sie kostenlos indie Schule geliefertbekommen. Dabei ler-nen sie auch gleich ampraktischen Beispiel,wie Zeitungsartikel ver-fasst werden. Dies kön-nen sie kurz darauf selbst-ausprobieren und auchfür die Zeitung fotografie-ren – das Ergebnis gibt esdann in der Nordwest-Zei-tung zu lesen.

Weiterer Vorteil ist zu-dem, dass die Jugendlichenvor ihrem SchulabschlussKontakte zu Unternehmenknüpfen und dadurch even-tuell bereits eine erste beruf-liche Orientierung erhal-ten. In diesem Jahr fin-det „Durchblick“ be-reits zum neuntenMal statt – und hof-fentlich erfolgreich für diefünf teilnehmenden Schulenaus dem Nordwesten.

MEDIENPROJEKT Wirtschaftsthemenund Zeitung teil des Unterrichts

Mit der Ð werden Wirt-schaftsthemen durch-blickt. BILD: IMKE HARMS

Junge Menschenmit Durchblick

Wirtschaftsthemenjournalistisch aufzu-

arbeiten – das ist eine Kö-nigsdisziplin. KomplexeSachverhalte in einer Artund Weise aufzuschreiben,dass sie auch von denjeni-gen Menschen verstandenwerden, die mit Wirtschafteigentlich nichts am Huthaben, ist schon eine be-achtliche Leistung.

Das Medienprojekt„Durchblick“ bringt jedesJahr – erlauben Sie mir bittedas Wortspiel – Königskin-der hervor. Welche Auswir-kungen hat der Onlinehan-del auf Geschäfte in einerInnenstadt? Warum düngenLandwirte ihre Felder undwieso kann das irgendwanneinmal gefährlich werden –oder auch nicht? DiesenThemen sind im vergange-nen Jahr Schüler beim Pro-jekt „Durchblick“ nachge-gangen. Und diese Ge-schichten haben beim Leserimmer eines bewirkt: Er istschlauer geworden. Es gibtkein besseres Plädoyer fürseriösen Journalismus.

Mehr noch: In Zeiteneines medialen „Dauerbe-schusses“ mit Nachrichten,Fake News und alternativenFakten ist es wichtig, sich zufokussieren. „Durchblick“steigert die Medienkompe-tenz. Die Teilnehmerinnenund Teilnehmer müssen fürihre Geschichten recher-chieren. Sie müssen Quel-len überprüfen und Faktenchecken.

Die Schüler lernen aberauch, wie vielfältig der Jour-nalismus geworden ist. Esgibt zwar noch Block undBleistift, inzwischen sindaber Facebook, WhatsApp(die NWZ hat einen kosten-losen WhatsApp-Nachrich-tenticker) und Instagram inden Redaktionen angekom-men. Täglich muss die Re-daktion entscheiden, aufwelchem Kanal sie ihre Le-ser wohl am besten erreicht.Was es dafür braucht? Einenguten Durchblick natürlich.Und hier schließt sich derKreis. Ich freue mich auf dasProjekt.

Lars ReckermannChefredakteur

der Nordwest-Zeitung

NWZ-Chefredakteur LarsReckermann BILD: PRIVAT

Gute Bildungmacht stark

In der gesellschaftlichenDiskussion bringen wir

Bildung häufig mit Begriffenwie „Fortschritt“ und „Zu-kunft“ in Verbindung. Zu-kunftsfähig zu sein ist diezentrale Forderung, die anunsere Gesellschaft und ihreInstitutionen gestellt wird.Zukunftsbefähigung zu ver-mitteln ist daher der Auf-trag, den ein modernes Bil-dungswesen erfüllen muss.

Wie entsteht Wissen? Esentsteht aus der Fähigkeit,Informationen zu sammeln,zu bewerten und in sinnhaf-te Zusammenhänge einzu-ordnen. Hier setzt das Pro-jekt „Durchblick“ an. ImVordergrund steht die För-derung ökonomischer Bil-dung, für mich ein unver-zichtbarer Teil der Allge-meinbildung. Die Schülerlernen, eine ökonomischePerspektive einzunehmen,das heißt, bei der Analysegesellschaftlicher Struktu-ren und Prozesse neben an-deren sozialwissenschaftli-chen Fachdisziplinen auchden ökonomischen Denk-ansatz mit einzubeziehen.

Das Projekt vermittelteinerseits theoretischesWissen im Schulunterricht.Doch „Durchblick“ möchtemehr. Indem die Schüler di-rekten Kontakt zu Unter-nehmen und Institutionenaufnehmen, erleben sie pra-xisnah die Folgen und Wir-kungen ökonomischenHandelns – und das direktvor ihrer Haustür.

Gesellschaftliches Enga-gement für die Menschen inunserer Region, dem Olden-burger Land, ist ein wichti-ger Teil der LzO-Unterneh-mensphilosophie. Gerneübernehmen wir daher dieVerantwortung, Jugendlichein ihrer Ausbildung aktiv zuunterstützen und zu för-dern. Für uns eine wesentli-che Motivation, beim Pro-jekt „Durchblick“ dabei zusein. Ich wünsche den Schü-lerinnen und Schülern vielFreude bei ihrer interessan-ten Arbeit sowie allen Pro-jektbeteiligten ein konstruk-tives Miteinander.

Nutzen Sie „Durchblick“für Ihren Erfolg.

Gerhard FiandVorstandsvorsitzender

der LzO

Gerhard Fiand BILD: LZO