Hacke, Axel - Der Kleine Erziehungsberater

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Axel Hacke Der kleine ErziehungsberaterMit Zeichnungen von Patsy Backx

Dieses ebook ist Freeware und nicht fr den Verkauf bestimmt! Chicken and Cow

Piper Mnchen Zrich

Erste VorbemerkungSicher wollen Sie wissen, wie ich Erziehungsberater wurde. Passen Sie auf, das kam so: Eines Morgens wachte ich auf, betrachtete mde meine rot-wei karierte Bettdecke und dachte: ... und wenn ich Dichter wre? Ich knnte einen Roman schreiben, dachte ic h, 536 Seiten zu neununddreiigachtzig, zehn Prozent fr mich, das wren dreiachtundneunzig abzglich Mehrwertsteuer, und fr zweineunzig bekommt man in mancher Kantine eine warme Mahlzeit. Ich knnte, wenn ich tausend Exemplare verkaufen wrde, tausendmal warm essen und htte noch Geld brig. Ich klappte die Augen zu, drehte mich auf die andere Seite und wartete auf Gedanken. Nach kurzer Zeit hrte ich eine feine Stimme. Hallo, flsterte ich, bist du die Inspiration? Ich bin Max! sagte die Stimme laut, mit einem Anflug von Emprung. Ach so, sagte ich, komm rein. Die Stimme krabbelte in mein Bett. Ein wenig spter streifte ein Finger meinen linken Arm, der unter der Decke hervorguckte. Ooooh, seufzte ich, du bist sicher eine gute Idee. Ich bin Anne! sagte der Finger und kroch unter die Decke. Ich hrte leises Fugetrappel auf dem Fuboden. Guten Morgen, Marie, sagte ich. Gleich darauf war das Getrappel auf meinem Bauch, und ich machte: Mmmmpfff. So lagen wir da zu viert, drei kleine Kinder und ich, als ein schner Gedanke daherflog, sich auf die Bettkante setzte und sagte: Darf ich rein? Ich sagte: Sie sehen, was hier los ist, wo wollen Sie hin? Aber ich bin ein schner Gedanke, sagte der schne Gedanke,3

und Sie brauchen mich fr den Roman. So schn sind Sie auch nicht, sagte ich, kommen Sie morgen! Ph! machte der schne Gedanke, das hab' ich nicht ntig. Warum haben Sie so viele Kinder! Schreiben Sie ber die! Er lachte hhnisch und stand wieder auf. An der Tr drehte er sich um und rief. Auf mich warten viele. Auf mich auch, antwortete ich leise, und dann standen wir auf und gingen Zhne putzen, und ich schrieb darber eine Geschichte, und wir gingen Semmelnholen, und ich schrieb eine Geschichte, und dann rumten wir die Kinderzimmer auf, und ich schrieb eine Geschichte. So wurde ich Erziehungsberater. Das Buch ist nicht 536 Seiten dick geworden, und wir knnen deshalb nicht 39,80 Mark dafr nehmen, sagt die Verlegerin. Also kaufen Sie zwei, damit ich mir eine warme Mahlzeit erlauben kann, besser noch drei oder vier. Ich habe Kinder zu versorgen, das wissen Sie ja nun!

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Zweite VorbemerkungAls ich dies alles schrieb, zuerst brigens fr das Magazin der Sddeutschen Zeitung, lebten wir zusammen in einem Reihenhaus am Mnchner Stadtrand: Antje, die ich bei der Erziehung unserer Kinder berate, Anne, Max, Marie und ich. Anne war sechs, Max fnf und Marie zwei. Das mssen Sie auch wissen, bevor Sie anfangen zu lesen.

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HolmsenSeit einigen Monaten sitzt morgens ein kleines Kind am Frhstckstisch, welches noch nicht allein essen kann, gelegentlich, insbesondere wenn man drei oder vier Glschen Erdbeer in Apfelmus in seinen breiten, zahnlosen Mund hineingelffelt hat, einen schwernassen Rlpser ber den Tisch schickt, mit rudernden Armbewegungen Kaffeetassen vom Tisch fegt und karmesinroten Kopfes Windeln fllt, whrend die anderen Marmeladentoast essen. Du bist ekelhaft und bsartig, sagt Antje leise. Wie kannst du so widerwrtig ber ein kleines Kind schreiben! ? Ich liebe alle Kinder. Aber ich liebe auch meinen Schlaf.

Schlaf? fragt Antje und wendet den Blick ihrer rotgernderten Augen nach innen. Was ist Schlaf? Ich gehe zum Regal und entnehme ihm ein Lexikon. Schlaf, Johannes, lese ich, dt. Schriftsteller, geboren in Querfurt, 1882, gestorben 1941, auch in Querfurt. Hat mit A. Holz unter dem gemeinsamen Pseudonym Bjarne Peter Holmsen den konsequenten Naturalismus begrndet. War nervenkrank, Aufenthalt in verschiedenen Heilanstalten. Mit letzter Kraft versuche ich, das Lexikon ins Regal zurckzustellen. Nervenkrank, Heilanstalt, wiederholt Antje, holmsen, eine ganze Nacht lang holmsen, nicht aufwachen, 24 Stunden lang nichts hren und durchholmsen, nicht aufwachen. Warumschlftdaskindnichtschlftnichtschlftnicht? Schnuller aus dem Mund gefallen? Gier nach Fencheltee? Oder ist es6

hochintelligent? Hochintelligente Kinder schlafen besonders wenig, blo zweidreiviertel Stunden pro Nacht, sie brauchen einfach nicht mehr, stand mal in der Zeitung. So machen sie ihre Eltern fertig. Ich bin bld, ich mu viel schlafen: Antje ist auch bld, mu auch viel schlafen. Wahrscheinlich wei das Kind lngst, da es entsetzlich dumme Eltern hat, und qult sie nun in seiner Wut: Menschen immer wieder aufwecken, sobald sie gerade in Tiefschlaf gefallen sind und den ersten Traum trumen. Irgendwann wird man nie mehr schlafen knnen, es einfach verlernt haben. Oder, falls man schlft, Alptrume haben von ewiger Schlaflosigkeit.

Morgens beim Frhstck Streit mit Antje, wer noch mder ist. Ich: Bin um elf und um Mitternacht und um zwei und um drei aufgestanden, schrecklich. Sie: Ja, aber gehrt hast du nicht, was um halb elf, halb zwlf, halb zwei, halb vier war. Noch viel schrecklicher! Ich (manchmal lge ich und sage, ich htte berhaupt nicht geschlafen, obwohl ich doch geschlafen habe, blo um nicht so schlecht dazustehen): Aber ich hatte gestern so viel zu arbeiten und war deshalb schon vorher mde. Sie: Du verwirklichst dich den ganzen Tag selbst, whrend ich mich um Kinder kmmern mu, das macht noch viel mder. Ich: Selbstverwirklichen macht auch sehr mde, das unterschtzt du. Sie, hhnisch lchelnd: Wollen wir tauschen? So beginnt der Tag. Mein Schlafdefizit liegt derzeit bei 421 Stunden. Plus drei Prozent Zinsen macht das ein Guthaben von7

433,63 Stunden. Das schreibe ich mir auf, denn ich will alles wiederhaben, wenn der kleine se Fratz im Kindersthlchen gro ist.

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Gute NachtNatrlich ist jeder gute Vater aufgerufen, seinen Kindern, vor denen er tagsber in die Stille seines Bros geflchtet ist, abends eine Gutenachtgeschichte vorzulesen. Es ist nur so: Sobald ich das Kinderzimmer betrete und mich bequem auf das Bett meiner Tochter lege, bin ich erheblich mder als alle Kinder der Familie zusammen. Die allerschnsten Gutenachtgeschichten verschwimmen vor meinen Augen, und ich knnte herrlich einschlafen. Vor einigen Tagen haben deshalb die Kinder begonnen, umgekehrt mir etwas zu erzhlen, was bei Max darauf hinauslief, da er gewissenhaft seine auf dem Spielplatz gesammelten Sprche aufzhlte. Etwa: Happy birthday to you, Marmelade im Schuh, Aprikose in der Hose, Happy birthday to you. Oder: Kling Glckchen, klingelingeling, die Oma sitzt am Fenster, der Opa sieht Gespenster, Dracula und Frankenstein hauen ihm die Fresse ein. Drittens: O Tannenbaum, o Tannenbaum, die Oma hngt am Gartenzaun. Nach jedem die ser Beitrge lie der Junge rasselndes Gelchter hren, whrend ich mich in die Kissen kuschelte und dem

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Himmel dankte, da ich wenigstens nicht jene obsznen Sprche zu hren bekam, die jedem Hamburger Zuhlter Schamrte ins Gesicht treiben wrden, indes heute in jedem katholischen Kindergarten kursieren. (Mit Rcksicht auf ltere Leser verzichte ich auf Beispiele.) Meine Bitte, er mge eine schlssige Geschichte vortragen, beantwortete der Junge mit den Worten, er knne ja vom Skikurs im letzten Urlaub erzhlen, hob kurz an, erschlaffte wieder und sagte: Du weit doch eh schon alles. Es war dann aber so, da Anne leise sagte, sie wolle jetzt was erzhlen, und es folgte eine lange, hochinteressante Geschichte, die in Sdtirol und Schottland spielte und in der allerhand Lwen, Ruber und Prinzessinnen vorkamen. Es trat auch eine Hausangestellte auf, die Martha hie und ber die Anne den schnen Satz sagte: Eine Martha sollte es in jedem Haus geben. Wunderbar, dachte ich, wie ich hier die Kinder zu einer selbstverstndlichen Kreativitt erziehe. So sollten alle Eltern ihre Kleinen frdern, hin zu einer alltglichen Phantasie, zum Verarbeiten von Kummer und Freude durch Erzhlen, so da sie sich befreit und ruhig in ihre kleinen Betten legen knnen. Ich schlief selig ein, whrend sich die Kinder noch ein wenig mit den Bestandteilen der Puppenstube die Schdel einschlugen.

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NervensacheKinder haben heit, gute Nerven zu bentigen. Versuchen Sie, sich psychisch zu hrten. Besuchen Sie Dia -Abende, und ben Sie, jenes intensive Interesse zu heucheln, das Sie zeigen mssen, wenn ein Kind Ihnen im Sandkasten einen braunen Matschklo unter die Nase hlt und sagt: Guck mal, das hab' ich gebaut. Fahren Sie in Stozeiten mit U- und S-Bahn! Stellen Sie sich in den Fanblock des FC Bayern, und schwenken Sie die schwarz-gelbe Fahne der Dortmunder Borussen! Wenn Sie schlechte Nerven haben, wird Ihnen das Leben schwer werden. Einmal hrten wir frhmorgens, noch dahindmmernd, aus Max' Zimmer einen grauenhaften, kehligen, unartikulierten Schrei.

Wir strzten die Treppe hinauf, erwarteten den Jungen in seinem Blute zu finden, mit gebrochenen Gliedmaen, was wei man denn um diese Tageszeit?! Wir rissen die Tr auf und sahen den Kleinen fassungslos im Zimmer sitzen und brllen: Wo ist mein geiler Flieger!? (Den hatte die Putzfrau am Tag zuvor in eine rote Plastikkiste gerumt und dieselbe auf den Schrank gestellt.) Kleinigkeiten. Aber einmal hat Anne beim Frhstck gesagt: Wir haben gestern etwas ganz, ganz Schnes fr dich im Garten gemacht.

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Ich: Ja, was habt ihr denn da, liebe Kinder, das ist ja lieb, das schaue

ich mir jetzt an. Im Garten war auf dem Rasen ein Rechteck mit Zweigen abgesteckt. In der Mitte des Rechtecks lag eine rosa Puppenbadewanne mit alten Blumen darin. Davor waren sorgsam weitere Zweige drapiert. Ich: Das ist aber schn, das sieht ja wunderbar aus. Was ist es denn? Anne, stolz: Das ist ein Grab fr dich.

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Am FamilientischMax rlpst. Fnf Jahre alt und rlpst stndig. Er kann es noch nicht richtig, das Gerusch hat keine Tiefe und ist ein wenig bla, das liegt wohl am fehlenden Resonanzboden bei Fnfjhrigen. Aber er bt stndig bei Tisch, bei den Groeltern, gern auch, wenn Besuch kommt. Die Eltern: Max, kannst du das mal bitte lassen. Man rlpst nicht, wenn andere Leute da sind, es strt sie. Max rlpst. Die Eltern: Du, Max, das finden wir jetzt echt nicht so gut. Lt du das mal bitte ? Max rlpst. Die Eltern (Versuch einer paradoxen Intervention des dreifachen Axels der Kindererziehung): Max, wir hren es gerne, wenn du rlpst, das Gerusch gefllt uns so, bitte rlpse noch mehr. Kurzes Nachdenken. Max rlpst. Die Eltern unter sich: Wir mssen das Rlpsen ignorieren. Es geht ihm nur darum, auf sich aufmerksam zu machen. Er ist der Zweitgeborene, vergessen wir es nicht. Sie ignorieren das Rlpsen. Max rlpst. Die Eltern denken darber nach, ob es sinnvoll wre, das Kind einem Arzt vorzustellen. Es knnte einfach Verdauungsprobleme haben. Sie verwerfen den Gedanken; der Stuhlgang des Knaben ist ganz normal. Max rlpst. Die Eltern fragen sich: Ist Rlpsen schlimm? Sind wir nicht Spieer, da wir uns am Rlpsen eines Fnfjhrigen stren? Der Vater ruft: Es strt mich aber doch, verdammt! Max rlpst. Die Eltern laut: Max, es langt jetzt endlich, verdammt noch mal, wenn du nicht aufhrst, mssen wir dich ins Zimmer schicken, denn du strst alle anderen am Tisch. Max rlpst.

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Die Eltern bringen Max in sein Zimmer. Das Kind schreit, klagt, weint, ffnet die Zimmertre und schlgt sie wieder zu, bejammert sein Schicksal, schreit seine Wut hinaus und bricht heulend auf dem Ziegenhaarteppichboden seiner Behausung zusammen. Die Eltern werden mitleidig, gehen nach oben: Du darfst jetzt wieder herunterkommen, wenn du nicht mehr rlpst. Max kommt wieder an den Etisch, setzt sich mit versteinertem Gesicht auf seinen Platz. Die Eltern (denkend): Es war hart, aber nun haben wir es geschafft. Die Familie it schweigend. Es kehrt Ruhe ein im Haus. Stille senkt sich ber den Tisch, Frie den in die Herzen der Erziehenden. Man hngt seinen Gedanken nach. Da rlpst Max.

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Alles vergeblichWahrscheinlich ist Erziehung Quatsch. Sie fhrt zu nichts oder allenfalls zum Gegenteil dessen, was man will. Als unsere Kinder ganz klein waren, hat Antje dem Max Puppen und der Anne Autos zum Spielen gegeben, damit sich die blichen Rollenklischees bei ihnen gar nicht erst verfestigen. Aber die beiden haben einfach getauscht und so den allerersten Erziehungsversuch mitleidslos unterlaufen. Da mein Sohn mglicherweise nicht der bescheidene, zurckhaltende Mensch ist, zu dem ich ihn gern erzogen htte, ist mir neulich aufgefallen, als ich ihn in den Kindergarten brachte. Er gab einer wildfremden Mutter, die gerade ihr Tchterlein aus dem Anorak schlte, einen krftigen Klaps auf den Hintern und sagte: Hallo Arschgeige! (Ich wei ja nicht mal, woher er das Wort hat!) Und woher kommt diese Geschftstchtigkeit? Einmal hat er, als ich eine Lampe im Wohnzimmer montierte, zwei Achter-Dbel aus dem Werkzeugkasten geklaut und sie zwei Stunden spter auf der flachen Hand mit den Worten angeboten: Wenn ich zu Philipp darf, bekommst du das hier wieder. Woher der unfehlbare Sinn frs Materielle, besonders wenn es s ist? Die Kakaodose hatten wir auf dem Kchenschrank versteckt, knapp unter der Decke, an einer Stelle, die fr uns selbst kaum erreichbar war, nicht einmal fr die Katze der Nachbarn, die gelegentlich durchs Haus streunt. Was soll ich sagen, der Knabe sa am Nachmittag auf dem Schrank und lffelte Kakaopulver in seinen Mund. Dann kam die ses Familienfest mit siebzig wrdigen, zum erheblichen Teil etwas lteren Gsten, und ich merke pltzlich, da der Stuhl neben mir leer ist, und denke, wo der Knabe nun schon wieder ist. Da sehe ich, wie er von einem zum anderen geht, mit einer Plastiktte in der Hand und der immer wiederholten Frage auf den Lippen: Gibst du mir ein Geld? Ich versank im Erdboden. Als ich wieder auftauchte, waren in der Plastiktte schon acht Mark dreiig. Gegen solchen Erwerbstrieb kann man nicht anerziehen. Vielleicht kann ich in zwanzig Jahren mit15

dem Schreiben aufhren, wenn der Junge genug gesammelt hat. (Aber bedenken Sie bitte, wenn er zu Ihnen kommt: Ich hab' ihn nicht geschickt.)

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Du kennst mich nicht!Einmal trumte der Erziehungsberater, seine Kinder wren gro und sie wren alle wie sagt man? aus dem Haus, und er mte sich nicht mehr um sie kmmern. Aaaaah, er wre aller Sorgen ledig und knnte morgens schlafen, bis der Kindergarten schon lange aus ist, und spt im Ruffini frhstcken und Bcher lesen, wann er wollte, und durch die Kneipen ziehen nachts, o warte. Dann mute er aber doch abends den kleinen Max ins Bett bringen, der einen schlechten Tag gehabt hatte und durch die Gegend brllte wie bld, ganz berdreht und bermdet, und sinnlos heulend im Bett sa.

Ich sprach, nach Ausschpfung aller anderen Mglichkeiten des Zuredens, den schlichten Satz: Max, nun leg dich einfach hin und schlaf, du bist so furchtbar mde. Max: Ich bin nicht mde! Ich: Doch, du bist mde, das wei ich. Max: Woher weit du das ?! Ich: Weil ich dich kenne. Max: Du kennst mich nicht!! Ich: Doch, ich kenne dich, Max, ganz lange schon. Max (schreiend, voller Wut): Nein!!! Du kennst mich nicht. Ich bin nmlich gar nicht der Max. Ich: Wer bist du denn?17

Max (schreiend, trotzig): Das sag' ich dir nicht!! Ja, so wird es eines Tages sein: Die eigenen Kinder werden nichts mehr von einem wissen wollen. Man wird sie nicht mehr kennen, und man wird allein sein. Scheitraurig das.

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Ursuppe aus LegosteinenEs gibt Dinge, die nur Menschen wissen, die kleine Kinder haben. Nur sie kennen den grellen Schmerz, der den Krper durchzuckt, wenn man mit bloem Fu auf eine herumliegende Glasmurmel tritt. Nur sie wissen um die Abgrnde der Resignation, welche den befllt, der die unaufgerumten Zimmer seiner Kinder betritt. Nur sie kennen den gigantischen Aufwand an Debattierkunst, der betrieben werden mu, um ein kleines Kind zu bewegen, wenigstens einigermaen begehbare Schneisen in seine Welt zu schlagen. Wenn zum Beispiel Antje und ich den Max in einem rcksichtsvollen, intensiven Gesprch bitten, ein wenig Ordnung in seinem Zimmer zu schaffen, pflegt er wie ein vom Blitz geflltes Bumchen umzufallen, die Augen zu verdrehen und laut die Worte immer! und mu! und ich! und aufrumen!!! hinauszuweinen. (Dann nagt der Zweifel: Sind wir so grausam zu einem kleinen Menschen? Ist Aufrumen nicht spieig und reaktionr? Welchen Schaden richten wir hier an, nie wieder gutzumachenden Schaden?)

Was die meisten Leute mit kleinen Kindern nicht wissen, das ist: Es ist alles vollkommen sinnlos. Lassen Sie ab vom Aufrumen! Geben Sie auf! Verzagen Sie! Jene Ursuppe aus Legosteinen, Puppenarmen, Bonbontten, Bekleidungsfetzen, welche Kinderzimmerbden bedeckt, entsteht ohne das Zutun von Menschen. Es handelt sich vielmehr um einen kaum erforschten, vielleicht gar nicht erforschbaren Fortpflanzungsvorgang unbelebter Materie: Siku19

Autos treiben es mit berraschungs-Eiern, Kaugummipapier kopuliert mit Nimm-zwei-Bonbons, Batmanfiguren gebren Kinderpoststempel, Ventile von Kinderfahrrdern vereinigen sich mit Schwimmflgeln, aus dem Scho einer Schildkrtpuppe kriechen Buntstifte, uralte, zerbissene Schnuller paaren sich mit den Resten geplatzter Luftballons. All das zerfllt bei einer Halbwertzeit von einer Stunde pro Teil in immer kleinere Plastikteilchen, die schlielich knchelhoch im Raum lie gen, durch die Zimmertr auf den Flur schwappen, sich ber die Treppe ins Wohnzimmer ergieen und eines Tages die ganze Welt bedecken werden, unser aller Krper, auch die schreckensstarren Leiber je ner, die von alledem nichts ahnten, die keine Kinder haben und aus unverstndlichen Grnden auch keine haben wollen.

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LiebesspieleJa, ich denke schon, da die Kinder heute immer frher reif werden, sexuell meine ich (politisch wahrscheinlich auch, aber davon spter). Der Erzie hungsberater erinnert sich, da er mit acht Jahren zum erstenmal heiraten wollte, ein Mdchen namens Uta. Heute haben die Kinder solche Vorstellungen und noch ganz andere bereits mit sechs. Anne jedenfalls steht morgens eine Viertelstunde lang vor dem Spiegel, malt die Lippen grellrot an und die Augenlider hellblau und erzhlt beim Frhstck von ihrer Beziehung zu Felix, dem Nachbarjungen, sechs Jahre alt auch er. Neulich hat Antje die beiden nackt in Annes Bett erwischt. (So weit ist es zwischen Uta und mir berhaupt nie gekommen.) Wir spielen verliebt! haben sie gebrllt und sich die Decke ber die Ohren gezogen, so da man nur noch gedmpftes Kichern hrte.

Ja, und wie reagiert man da in so einer Situation? fragte besorgt eine kinderlose Kollegin. Gott, wie reagiert man?! Man sagt: Mchtet ihr noch etwas Kakao? Oder: Verget nachher nicht, die Baukltze aufzurumen. Und dann geht man eben wieder.

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Soweit ist ja gegen diese Beziehung nichts einzuwenden. Der Felix ist ein netter Kerl, solange man ihm vom Obstsalat nicht die Maraschino-Kirsche wegit dann bekommt er ganz rote Haare und schmeit mit Glas. Anne hat gesagt: Ich finde, da der Felix lieb ist. Wenn er mich haut, kommt er sofort und entschuldigt sich. Sag' mal, Anne, wre es dir nicht noch lieber, er wrde dich gar nicht hauen? Jaja, hat Anne geantwortet, sie habe das auch nur zum Spa gesagt. Neulich habe ich zum Beispiel die Augen zugemacht, und er hat mich gegen die Haustr geschubst, und es hat gar nicht wehgetan sooo lieb ist er! Der Felix. Also, es ist eine beraus harmonische Beziehung, voller Rcksichtnahme und Zrtlichkeit und auerdem sehr praktisch, weil Felix, wie gesagt, gleich im Reihenhaus nebenan wohnt. Sollte brigens eines von den anderen Reihenhusern frei werden, weil jemand auszieht, hat Anne gesagt, dann ziehe ich mit dem Felix da ein. Ich nehme an, nchstes Jahr ist es soweit.

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BabysitterVor einigen Wochen stand ein Dinosaurier vor der Tr und fragte, ob er bei der Kindererziehung behilflich sein knne. Er zeigte das sozialpdagogische Diplom der Fachhochschule Backnang vor, und ich sagte: Prima, etwas Hilfe knnen wir immer brauchen. Seitdem wohnt er bei uns. Er steht mit den Fen im Wohnzimmer, und sein Kopf guckt aus einem Fenster im Dach. bermig intelligent ist er nicht, sonst wrde sein Schdel wohl nicht durch diese Dachluke passen, aber treu und zuverlssig. Als wir krzlich abends im Theater waren und ein Kind aus dem Bett gefallen war, brllte er so laut, da wir ihn noch in den Kammerspielen hrten und nach Hause eilten. Allerdings kam auch die Polizei, und wir durften den Saurier nur behalten, weil wir bereit waren, die doppelte Hundesteuer fr ihn zu bezahlen. Das ist immer noch billiger als ein guter Babysitter in Mnchen. Ich kann Dinosaurier als Kindergrtner nur empfehlen. Bei unserem handelt es sich um einen Mamenchisaurus, der 150 Millionen Jahre alt ist, eine ungewhnlich erfahrene Kraft also. Das Beste an ihm ist die ungeheure Geduld, mit der er den Kindern alle Fragen beantwortet, und berhaupt die Art, mit der er insbesondere bei Max grtes Interesse fr das Saurierwesen geweckt hat. Noch abends blttert Max in einem Bilderbuch ber die Dinos, und fast jeden Tag geht er auf den Dachboden und errtert mit dem Mamenchisaurus alle einschlgigen Fragen, zum Beispiel ob Saurier schwimmen knnen und ob sie auch Fleisch fressen. Klar, es gibt auch fleischfressende Saurier, hat der Mamenchisaurus erzhlt und damit geprahlt, wie er einmal mit einem einzigen Hieb seines riesigen Schwanzes drei solcher Allosaurier, die es auf ihn abgesehen hatten, auf einmal zerschmettert habe. Aber die Fleischfresser knnen ja auch sich selber auffressen, hat Max gesagt, weil sie sind ja auch aus Fleisch. Das hat der Mamenchisaurus eine interessante neue Theorie ber das Aussterben der Saurier genannt. Eines Tages kam Max aus dem Kindergarten und hat gefragt: Weit du, wer Scharfzahn ist?23

Das wute der Mamenchisaurus nicht. Scharfzahn, hat Max gesagt, der Strkste der Dinos. Der ist hat sogar Kanonen. Kanonen? hat der Mamenchisaurus gefragt. Ja, das hat der Markus gesagt. Der Saurier wurde sehr traurig, weil er doch Pazifist ist und Vegetarier und weil er Kanonen nicht mag. Er weinte und redete immerzu vom Aussterben. Max mute ihn trsten und ihm sagen, da sein Skelett, sollte er wirklich einmal sterben, als Klettergerst auf den Spielplatz gestellt wrde. Da war der Saurus glcklich, und die Kinder durften auf seinem langen Hals Rutschbahn spielen.

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Limonade literweiseEs war nicht so schlimm, da Max, den Mund voller Nudeln, ganz doll niesen mute, als wir neulich einmal alle zusammen ins Wirtshaus gingen. Es war auch nicht so schlimm, da Anne einmal einem Tischnachbarn, der ihr freundlicherweise eine Portion Spaghetti mit Tomatensauce auf den Teller tun wollte, diese auf sein weies Hemd warf. (Wir muten dann das Lokal hastig verlassen, weil sie sich schwer die Finger verbrannt hatte und heulte wie eine Feuerwehrsirene.) Es ist auch nicht schlimm, da die Kinder sich mit Pommes frites bewerfen, Limonade literweise verschtten, das ganze Lokal mit der Frage beschftigen, wer von ihnen die grere Portion bekommen hat, und ganz dringend aufs Klo mssen, wenn gerade die Eltern etwas zu essen bekommen haben. Geschenkt. Was wirklich schlimm ist, sind die Blicke der anderen Gste. Wer mit drei Kindern in einem deutschen Lokal it, wird ununterbrochen gemustert, ohne Brillen, durch Brillen hindurch, ber Brillen hinweg. Die Kiefer mahlen, die Gesprche verstummen, die Gesichter werden starr, alles blickt, blickt, blickt: Was haben denn diese Leute fr Kinder? Schmieren alles voll. Sitzen nicht still. Spielen mit dem Besteck. Geh mit drei Kindern in ein deutsches Lokal, und du weit, warum es in diesem Land nur so wenig Kindergrten gibt. Man sieht das in den Blicken. Oder wenn du schon gehen mut, nimm dir einen Kerl wie den kleinen Max mit. Der ist mal zum Nebentisch gegangen, hat sich vor einer Frau aufgebaut, die immerzu zu uns herbergeguckt hatte, und hat gerufen: Man it nicht mit vollem Mund!

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Das UFO-KidManchmal ist die Welt dem Erziehungsberater so fremd, und er versteht seine Kinder nicht. Durch einen Trspalt spht er abends ins Kinderzimmer und sieht den Max, einen Stoffhund im Arm ..., doch er schlummert nicht, noch nicht: Das Kind murmelt im Halbschlaf Zahlen. Elf, zwlf, dreiunddreiig, neunundneunzig, hundert, tausend ... Was bedeutet das? Morgens sitzt er auf der Bettkante seiner Mutter und begehrt, da sie auf seinen Rcken mit dem Finger Zahlen male, die er dann flugs errt, ein schnes, doch auch rtselhaftes Spiel, jedenfalls um sechs Uhr in der Frh. Beim Frhstck spter, nicht nur bei irgendeinem Frhstck, sondern bei jedem Frhstck, stellt er Fragen, die etwa lauten: Wieviel ist eins und null und fnf und tausend und null und neunundneunzig? Abends, wenn ich das Mrchen von Seite 94 vorlese, fragt er mitten im Satz: Wieviel ist neun plus vier? Lese ich die Geschichte von Seite 83, fragt er: Wieviel ist acht plus drei?

Was ist das? Wer ist die ser Junge? Eine Wiedergeburt von Adam Riese? Von Carl Friedrich Gau? War in meiner Familie in frheren Generationen je ein Zahlen-Mystiker, ein Rechen-Schamane? Oder murmelt er Zauberformeln? Verkehrt er so mit auerirdischen Wesen, die ihm lauschen? Hat man uns den Abgesandten eines anderen Sterns ins Nest geschoben? Wahrscheinlich ist er einfach fasziniert von Zahlen, von deren26

Magie, ihrer Aura. Buchstaben interessieren ihn nicht. Er hat gehrt, Pippi Langstrumpf sei neun Jahre alt, und als wir mit d Auto em hinter der Buslinie neun herfahren, schreit er pltzlich: So alt ist Pippi! Kein Ende des Rtsels. Neulich hat er einen Satz gesagt, den ich gern in Stein hauen wrde: Gottesdienst ist die hchste Zahl, aber die gibt es nicht mehr. Gottesdienst. Die hchste Zahl. Gibt es nicht mehr. Also doch: Er ist uns vom Jupitermond Ganymed geschickt worden. Ein UFO-Kid. Aber, Max, Gottesdienst ist doch keine Zahl. Doch. Wer hat denn das erzhlt? War es Mike? Josef? Philipp? Petra? Das wei ich halt so. Wei er halt so. Auf Ganymed wei man so was halt so. Am nchsten Tag sagt er: Aber unselig ist noch grer als Gottesdienst. Das heit >unzhligWollePutzileinDer kleine Erziehungsberater ist oft fast wrtlich zutreffend.< Und bei Biesterfeldts in Bochum darf ich sogar bernachten, wenn ich mal in die Gegend komme! Ist das nichts? Eder hrte mich nicht. Ich schttelte mir eine Postkarte aus den Haaren. Wie solle man ohne Erziehungsberater seine Kinder gro kriegen, fragte E. Rauh aus Eching. Ich wurde sehr traurig, ging mit langsamen Schritten ins Haus und dachte an das letzte Kapitel.

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AufgelstSonntagnachmittags, wenn uns langweilig ist, kommt der Zaub'rer Lilal in seinem schwarzwei-karierten Nachmittagsmercedes und erfllt uns drei Wnsche. Eine T Popcorn fr mich! rief der te Max, als der Wagen am vergangenen Wochenende wieder vorfuhr, und schnell kletterte der Zaub'rer, der ein ganz kleiner Mann ist, kleiner als der kleinste Arbeitsminister, auf das Dach des Autos und holte eine Wolke vom Himmel, denn die Wolken sind, wie jeder von uns wei, nichts als Popcorn. Fr mich auch! schrie Anne, und ohne eine Spur von rger oder Ungeduld stieg Lilal noch einmal hinauf und holte mehr. Und was ist der dritte Wunsch? fragte er sanft. Schnell hielt ic h der kleinen Marie den Mund zu, aber sie bi mich in den Finger, und ich schrie: Hr auf! Hr auf! Der Zaub'rer Lilal berhrte rasch das Kind mit seinem Zauberstab an der Nase, flsterte Shut up! und, wirklich!, es schwieg. Ich war sehr traurig, denn nun hatten wir ja keinen Wunsch mehr frei, aber dann fragte Antje: Wie machen Sie das, Frst Lilal? Ich mchte das auch knnen. Der Zaub'rer wurde ganz japanisch um die Nase, bekam einen selbstzufriedenen Blick und sagte: Fr sowas gibt's Bcher, gute Frau! Auerdem bin ich ein Naturtalent und ein Zaub'rer sowieso wie mein Vater und mein Grovater und mein Urgrovater ... Und Ihre Mutter? unterbrach sie ihn. Zaub'rer haben keine Mtter, seufzte er. Das ist ja das Schlimme. Wir haben berhaupt keine Frauen. Wenn wir ein Kind haben wollen, zaubern wir es herbei. Und alle sind wir alleinerziehend. Seine Gesichtszge wackelten, und beinahe htte er zu weinen begonnen. Das ist entsetzlich, flsterte ich. Es kommt noch schlimmer, sagte der Zaub'rer. Mir wurde unheimlich. Ich habe einen Auftrag, sagte Lilal, vom Hchsten Rat der Zaub'rer und Magiere. Er zgerte einen Augenblick und sagte dann: Ich soll Sie wegzaubern. Sie und Antje und die Kinder alle weg. Zurckzaubern, dahin, wo niemand Sie sieht und keiner mehr von73

Ihnen hrt und liest. Ich sa einen Augenblick starr da. Dann fuhr ich mir mit der rechten Hand rasch durchs Gesicht. Also Schlu mit dem Erziehungsberater? fragte ich. Warum? Nie begrndet der Rat seine Beschlsse, sagte Lilal. Aber ich wollte noch viel erzhlen, sagte ich. Ich habe nicht von den Omas und dem Opa und den Engelkindern geschrieben und da Max wissen will, ob sich Ritter am Strand eincremen mssen. Sie haben schon zuviel erzhlt, sagte der Zaub'rer. Nein! brllte ich, ich mache weiter, das Buch ist noch nicht dick genug, ich lasse mir das nicht gefallen. Es ist Zensur! Sie knnen nichts dagegen tun, sagte Lilal. Glauben Sie mir. Was denken Sie, mit wem Sie reden?! rief ich. Ich bin der Trger der Goldenen Zahnbrste, lesen Sie das letzte Kapitel! Es war das vorletzte, sagte Lilal, das letzte ist dieses hier. Er seufzte. Warum machen Sie es mir so schwer? Ich bin nur ein kleiner trauriger Zaub'rer. Ich m immer die Dreckarbeit machen. u Es wird schon seinen Grund haben, das. Der Hchste Rat kann in die Zukunft blicken wir nicht. Sie nicht und ich nicht. Geben Sie wenigstens Marie noch etwas Popcorn, flsterte ich. Es ist gegen die Vorschrift, sagte der Zaub'rer. Nur drei Wnsche jeden Sonntag. Marie, er will Dir kein Popcorn geben, sagte ich. Sie schrie laut. Rasch blickte der Zaub'rer Lilal nach hinten, erst ber seine rechte Schulter, dann ber die linke. Hastig kletterte er wieder aufs Dach seines Wagens und holte weies Cumulus-Popcorn. Hier, sagte er, aber verratet mich nicht. Also mu es jetzt sein? fragte ich. Es mu, sagte Lilal, seufzte wieder und wie derholte: Es mu. Dann schnell, flsterte ich, nahm Antje an der Hand, schob sie ins Auto, hob die Kinder neben sie auf die Rckbank und setzte mich selbst auf den Beifahrer sitz. Der Zaub'rer Lilal nahm hinter dem Lenkrad Platz, fate es vorschriftsmig mit beiden Hnden an und sagte fest: Li La L und Hi und Ha und H.74

Langsam begannen wir, unsichtbar zu werden. Es ist ein ganz und gar merkwrdiges, aber sehr schnes Gefhl, wenn man unsichtbar wird: Zuerst kribbelt es ein bichen auf der Haut, dann streicht ein leiser Wind ber die Wangen, und man fhlt sich, als ksse einem die Fee Zarabzadeh aufs Ohrlppchen. Drauen standen viele Leute. Sie schauten uns an, und einer rief. Gibt es Sie wirklich ? Haben Sie wirklich drei kleine Kinder? Ich wollte antworten, aber da hatten die Leute auf einmal runde Mnder, und ihre Augen waren weit. Wir fanden uns pltzlich in der letzten Reihe hinter ihnen wieder und guckten nach vorne, aber da war nichts mehr. Ich hatte Marie auf dem Arm und Anne an der Hand, und Max klammerte sich an Antjes Hosenbein, denn ihm war noch schwindlig von alledem. Was ist dort? fragte er. Nichts, Max, sagte ich, gar nichts. Murmelnd drehten sich die Menschen um und gingen langsam weg, vorbei, ohne uns zu beachten. Wir gingen mit, eine kleine Familie, aufgelst in Luft.

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