HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

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KLICK KLICK HURRA Themenschwerpunkt Fotografie Der Hafen im Fokus Ausgabe 06 /// umsonst facebook.com/hafenfreunde AUF DER FEUERWACHE 2 Interview mit Ludger Kolodziej KINDERS WIR MACHEN DAS Zu Besuch bei Gro Lühn NEUE PERSPEKTIVEN

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Die neue HAFENfreunde ist da! In der neuen Ausgabe haben wir eine Handvoll Fotografen getroffen und gesprochen und freuen uns, sie und ihre Kunst in dieser Ausgabe zu präsentieren! Und natürlich – ihr hättet es euch denken können – setzen die Protagonisten dieser Ausgabe besonders gerne unseren Hafen in Szene.

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KLICK KLICK HURRA

Themenschwerpunkt Fotografie

Der Hafen im Fokus

Ausgabe 06 /// umsonst facebook.com/hafenfreunde

AUF DER FEUERWACHE 2

Interview mit Ludger Kolodziej

KINDERS WIR MACHEN DAS

Zu Besuch bei Gro Lühn

NEUE PERSPEKTIVEN

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HIMMLISCHHERRL ICH SPE ISENGÖTTL ICH FE IERN

Restaurant: dienstags bis samstags: 19:00 - 23:00 UhrClub: mittwochs, freitags, samstags und vor Feiertagen: 23:00 - 5:00 Uhr

Reservierungen und VVK Tickets unter www.heaven-muenster.deFirmeneventanfragen unter www.dockland.de

Hafenweg 31 - Münster - Tel: 0251-6090585 - facebook.com/heavenmuensterHol dir die neue Heaven-App!

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Redaktionsinterne, keineswegs repräsentative Mitarbeiterbefra-gungen haben ergeben, dass wohl durchschnittlich jeder Mensch in diesem Land mindestens eine Digitalkamera plus eine Handy-kamera besitzt. Damit produziert dieser Mensch pro Jahr im Schnitt etwa 320 Fotos, von denen - so ergaben es ebenfalls Schätzungen infolge unserer nicht repräsenta-tiven Befragung - vermutlich 84 Prozent keine Sau interessieren. Soviel zur Wissenschaft.

Eine wahre Bilderflut rauscht da also über uns hinweg, dokumen-tiert jeden unserer Schritte, lässt uns nicht aus den Augen, will uns inszenieren und dabei konser-vieren für die digitale Ewigkeit. Das geht soweit, dass manche Leute heutzutage eine Form von allergischer Reaktion auf die gras-sierende Digitalfotografie zeigen

und sich durch eine Rückkehr zur analogen Fotografie selbst therapieren. Sie sind Außenseiter und damit wie so oft Trendsetter. Ihre Fotos wirken heute anders, echt und deshalb besonders se-henswert, obwohl das alles schon mal da war und aus damals guten Gründen abgeschafft wurde.

Für die Fotografen von heute ist es zweifellos schwieriger, Bilder zu produzieren, die einen bleiben-den Eindruck hinterlassen. Umso höher ist es einzuschätzen, dass es tatsächlich einer ganzen Reihe von guten Fotografinnen und Fotografen noch immer tagtäg-lich gelingt, wunderbare Akzente zu setzen innerhalb der grauen Masse von Autofokus-Amateuren. Wir haben eine Handvoll dieser Fotografen getroffen und gespro-chen und freuen uns, sie und ihre Kunst an dieser Stelle zu präsen-

tieren! Und natürlich – ihr hättet es euch denken können – setzen die Protagonisten dieser Ausgabe besonders gerne unseren Hafen in Szene. Juche!

Viel Spaß beim Scharfstellen auf unsere sechste Ausgabe!

Die HAFENfreunde

BILDERFLUTDer Vorlaut

Chefredakteur: Malte Limbrock

HIMMLISCHHERRL ICH SPE ISENGÖTTL ICH FE IERN

Restaurant: dienstags bis samstags: 19:00 - 23:00 UhrClub: mittwochs, freitags, samstags und vor Feiertagen: 23:00 - 5:00 Uhr

Reservierungen und VVK Tickets unter www.heaven-muenster.deFirmeneventanfragen unter www.dockland.de

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4..... HAFENtratsch6..... Klick Klick Hurra!8..... Heute leider kein Foto für dich10... Von Müll und Poesie13... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 120... Landschaft steht Modell29... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 230... Die richtige Wahl37... HAFENfreunde-Freundeskreis No.338... Kinders, wir machen das zusammen42... Bus(i)ness-Talk50... Wir machen’s uns gemütlich

57... Time to Shine63... Mindshot71... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 472... Münster muss bunter werden76... HafenFreunde im Netz76... Impressum78... Gute Nachrichten

Inhalt

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EINFACH BOMBEAm 14. Oktober hielt die Sprengung einer Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg die Stadt in Atem. Sie steckte seit Jahren im Dortmund-Ems-Kanal fest, das wünscht man niemandem. Mensch, da war was los, bis es endlich einen lauten Knall gab und das Wasser spritzte. Sperrbezirk, Menschen auf der Flucht, illegale Webcams an Brückengeländern forderten die Einsatzkräfte zusätzlich heraus. Am Rande der Sprengung ist uns eine Sache besonders aufgefallen: Medien mögen Zahlen. Das geht uns übrigens genauso. Deshalb folgt nun eine Zusammenstellung unserer liebsten Bombenzahlen vom 14.10.

Gewicht der Bombe: 125 Kilogramm

Alarmierte Einsatzkräfte: 220

Größe Sicherheitsradius: 300 Meter

Zeitpunkt der Entschärfung: 11:52

Evakuierte Bewohner: 100

Schutzsuchende Anwohner in der

Betreuungsstelle Stadthaus III: 30

Höhe der Fontäne (Schätzung MZ): 15 m

(Schätzung WN): 30 m

(Schätzung Hafenfreunde): 22,5 m

Aktualisierungen Liveticker MZ: 3Zugriffe auf die Web-Kamera der

Stadt Münster: 80.000

Todesopfer durch Detonation: 3 Fische

Durch Vorsprengung gerettete Fische: alle bis auf drei

Ex-Feuerwerker namens Wilhelm

Mester, die behaupten, das sei nur

eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme

und keine Bombe gewesen: 1

HAFENTRATSCH4

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UNSER COVERGIRLDas da vorne drauf auf unserem Cover ist Britta. Sie arbeitet für

den Monsenstein & Vannerdat Verlag am Hawerkamp und - wie ihr sicher schon gemerkt habt – sie sieht super bei der Arbeit mit einer stylischen Retrokamera aus. Dass wir das rausgefunden haben, war reiner Zufall, aber umso mehr freuen wir uns über das tolle Antlitz unserer neuen Ausgabe. Britta, wir danken dir!

EIMERWEISE HIGHTECHMülleimer stecken seit ihrer Erfindung in einem Imagedilemma: Angetreten mit dem ehrenwerten Ziel,

diese Welt ein bisschen sauberer zumachen, waren sie selbst am Ende immer die Dreckspatzen. Dauernd überfüllt, übel riechend und meistens zu mangelhaft im Stellungsspiel, als dass sie die ganz großen Erfolge hätten feiern können. Damit ist jetzt Schluss! Denn die Mülleimer der Zukunft sind Edeltechniker. Sie hei-ßen Big Belly und waren seit Anfang August in einer achtwöchigen Pilotphase an Münsters Hafen und am Aaseeufer im Einsatz. Solarstrom betreibt in ihrem Inneren eine kleine Müllpresse, die jeglichen Unrat ver-dichtet, der durch die Klappe eingeworfen wird. Jeder Belly kann dank dieser Technik etwa 700 Liter Müll fassen, sechsmal so viel wie die antiquierten Artgenossen. Die innovative Technik kommt aus den USA, 5000 Euro kostet ein solcher High-Tech-Mülleimer, der obendrein noch per Internet mit den Abfallbetrieben ver-bunden ist. Diese haben den Füllstand der Eimer permanent im Blick, weshalb sie sich besser auf die vollen Abfallbehälter einstellen und diese gezielt anfahren können. Halleluja!

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Fotografie im Hafen

KLICK KLICK HURRA!Fotograf und HAFENfreunde-Mitherausgeber Thomas Schmitz zum aktuellen Themenschwerpunkt: Fotografie

Wir haben lange mit uns gerungen, ob wir

es uns erlauben können, unseren Foto-

grafen und Mitherausgeber, den Mann mit

der Kamera im Gesicht und dem Hund am

Bein, tatsächlich „schreiben“ zu lassen.

Wir haben uns getraut und freuen uns

außerordentlich über das Ergebnis.

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Fotografie im Hafen

Es begann vor etwas über zwei Jahren, im Sommer 2010. Damals stieß ich zum Dachboden-Team. Unser erstes gemeinsames Projekt: Das HAFENfreunde-Magazin. Zu diesem Zeitpunkt war das Heft, das ihr heute in seiner sechsten Ausgabe in den Händen haltet, noch nicht mehr als eine gute Idee, die es mit Leben zu füllen galt. Ich sollte federführend die Fotografie für das Magazin über-nehmen. Nachdem wir unsere Ideen für die Inhalte der ersten Ausgabe konkretisiert hatten, war auch ungefähr klar, was wir alles benötigen würden, um das Magazin so zu gestalten, wie wir es haben wollten. Und dazu benötigten wir eine ganze Menge Material. Wir wollten von Anfang an alle Themenschwerpunkte des Magazins – Leben, Arbeiten, Gas-tronomie und Kultur im Hafen – durch starke Bilder flankieren.

Im Hafen kann man eigentlich immer ein gutes Foto machen. Jedes Wetter hat seinen Reiz, jede Tageszeit und am Ende natürlich auch die verschiedenen Jahres-zeiten. Das Hansa-Hafengebiet ist mit weitem Abstand das Viertel mit der größten Dynamik in die-ser Stadt. Von den alten Speichern über die kleinen Underdog-Läden bis hin zu den gestylten Neubau-

ten und schicken Restaurants: Die Bandbreite ist enorm – wie im richtigen Leben. Deswegen ist das Hafenareal auch das Ziel so vieler Fotoenthusiasten von nah und fern. Gerade an Wochenenden sieht man sie – alleine, zu zweit oder manchmal sogar in ganzen Gruppen. Jeder mit ganz indivi-duellem Equipment. Ob Profi mit Großbildkamera oder Tourist mit kleiner Knipse, alle Gattungen sind vertreten. Analog und digital. Jeder mit eigenem Blickwinkel und eigener Perspektive. Vielfalt pur!

2011 haben wir damit begon-nen, auf Flickr die interessantes-ten Fotos, die wir zum Thema Hansa-Hafen finden konnten, zu sammeln und in unsere Flickr-Ha-fenfreunde-Gruppe (http://www.flickr.com/groups/hafenfreunde/ ) einzuladen. Anfangs waren wir selbst überrascht von der Viel-fältigkeit der Bilder: Waren die Motive auch stets ähnlich, so waren doch die Ergebnisse völlig unterschiedlich. Mittlerweile haben sich in der Gruppe rund 1000 Bilder zusammengefunden – ein Sammelsurium verschiedenster Stile und Blickwinkel. Besucht die Seite, werft die Slideshow an und lasst euch überraschen!

Einige HAFENfreunde haben

wir nun in dieser Ausgabe dazu eingeladen, ihre Arbeiten im Ma-gazin vorzustellen. Den Anfang machen wir auf den folgenden Seiten mit Markus Rödder, DJ, Blogger, Fotograf – und last but not least Bewohner des Hansa-viertels. Markus‘ Fotos spiegeln den Charme des Viertels auf seine ganz spezielle Art wider. Weiter geht’s mit Susanne Klostermann, auch bekannt als s.u.s.a. n.i.k.o., die mit verschiedenen analogen Kameras eher experimentelle Fotografie betreibt und unglaub-lich charmante Ergebnisse erzielt. Danach folgt Heinz Wille, den ich selbst schon mehrmals im Hafen getroffen habe, während wir beide mit unseren Kameras unterwegs waren. Heinz fotogra-fiert klassisch schwarz-weiß und verfügt über ein ganzes Arsenal von analogen Kameras. Und final unser Freund Uwe Clephas, der als Mitherausgeber und als Art Director für das Layout des HAFENfreunde-Magazins verant-wortlich ist. Uwe ist als Fotograf ein echter Purist, liebt Festbrenn-weiten und den schnellen Schuss aus der Hüfte. Und nun viel Spaß beim Durchblättern unseres HAFENfreunde-Foto-Spezials.

// Thomas Schmitz

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Porträt einer Szene

HEUTE LEIDER KEIN FOTO FÜR DICHLarissa Schwedes fragt: Welchen Moment deines Lebens hast du verpasst, zu fotografieren?

Nadine, 21, Studentin (Germanistik und Kommunikationswissenschaft)

„Als mein Bruder mich als Baby zum ersten Mal angelächelt und so mein Herz erobert hat.“

Jenny, 28, Studentin (Erziehungswissenschaft)

„Als ich mein erstes Uni-Abschlusszeugnis bekommen habe.“

Martin, 33, Stadtplaner

„Ich habe nichts verpasst, zu fotografieren. Die wichtigen Er-innerungen habe ich vor meinem inneren Auge, die gehen nicht verloren.“

Man möchte es kaum glauben, aber es kommt selbst im heutigen, digitalen Zeitalter vor, vermutlich sogar tagtäglich mitten in Münster am helllichten Tag und auf offener Straße vor, dass Menschen es nicht schaffen, alle wichtigen Augenblicke ihres Lebens auf ein Foto zu bannen. Das ist für die Betroffenen schrecklich, kaum zu fassen, aber irgendwie doch vor allem eins: beruhigend.

Welchen Moment deines Lebens hast du verpasst, zu fotografieren?

Fotografie im Hafen 8

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Porträt einer Szene

Ulrike, 51, Therapeutin

„Als ich vor ein paar Tagen mit dem Heißluftballon abgehoben bin. Da gibt es leider kein Foto von.“

Wolfgang, 49, momentaner Krankenfall

„Eigentlich fällt mir da nichts ein, weil ich leidenschaftlich gern und viel fotografiere. Ich spiele Darts und schieße bei Turnieren eine Menge Bilder. Kann sein, dass ich da schon mal ein wichti-ges Finale vergessen habe.“

Max, 18, Schüler und Katharina, 17, Schülerin

„Ich hätte gern ein Foto von meiner Geburt.“„Von meiner Schulabschluss-Party gibt es leider keine Bilder.“

Aysel, 34, alleinerziehende Hausfrau

„Mich interessiert meine Kindheit. Davon habe ich kein einzi-ges Foto und weiß sehr wenig darüber.“

Jelena, 29, Physiotherapeutin

„Mein Rücken ohne Tattoo. Vor der Tätowierung habe ich da gar nicht dran gedacht.“

Florian, 22, Student (Umwelt und Gebäudetechnik)

„Ich bin dieses Jahr Pate geworden. Leider gibt es von der Taufe kein Foto von dem Augenblick, als ich die Hand auf dem Kopf meines Patenkindes habe.“

Fotografie im Hafen9

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VON MÜLL UND POESIEPerspektivwechsel mit Markus Rödder

An Objekten und Objektiven mangelt es hier nicht. Und so gibt es wohl zigtausende von Aufnahmen vom Hafenbecken, dem Elefanten, der A-Seite und der B-Seite. Ich wette, auch auf deinem Handy findet sich die eine oder andere „Ente vor Hafenku-lisse im Abend- oder Morgenrot“. Doch es hat auch andere Seiten, dieses urbanste Viertel Münsters. Man muss nur genau hinschauen. So wie Markus Rödder. Seinen etwas anderen Blick aufs Hafen-viertel zeigt er uns in seinem

music.dj.photo.life.entertainment.blog (www.subcess.de). Markus fotografiert abgefetzte Plakate, halbleere Cocktailgläser, einen leeren Popcornbecher. Dinge, die die meisten Menschen gar nicht oder vielleicht als Müll wahrneh-men würden. Auf seinen Bildern verwandeln sie sich in ästhetische Arrangements des Alltags. In morbide Stillleben, die uns von der Flüchtigkeit des Moments erzählen. Weil hier was war, das nicht mehr ist. Die Party ist vor-bei, sagen sie uns.

Markus selbst hätte das so wahrscheinlich nicht beschrieben. Einen bestimmten Stil habe er eigentlich nicht. „Ich hab‘ wohl ‘nen Hang zu Street Art und Graffiti. Zum Kaputten, zur In-dustrie.“ Aber eigentlich knipst er, was ihm gefällt. Mit einer kleinen Systemkamera. Oder mit dem Handy. „In Deutschland geht‘s ja oft nur um Technik – dabei kommt es letztendlich doch auf die Motive an. Aber das ist eben typisch deutsch.“

Wie fühlst du dich, wenn

Jeder Mensch ist anders. Und jeder

Mensch sieht anders. Erkennbar

wird das auf Fotos. Denn durch sie

sehen wir, wie man die Welt noch

wahrnehmen kann. Oder eine Stadt.

Oder ein Viertel. Nehmen wir zum

Beispiel unser Hansaviertel.

Fotografie im Hafen 10

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du fotografierst? „Das ist: die Umgebung genießen, das Leben genießen. Das ist keine Suche. Ich knipse einfach, was mir gefällt. Wenn ich fotografiere, nehme ich die Wirklichkeit viel intensiver wahr. Mit jedem Foto sieht man mehr, sieht man Dinge, die man vorher vielleicht nicht gesehen hat.“

Markus traut sich, die Perspek-tive zu wechseln. In seinen Bildern zeigt er uns die Randschauplätze der Realität. Seine Aufnahmen

sind voller Poesie. Und wenn es nicht so schwülstig klänge, würde ich behaupten, dass Markus es schafft, ein Stückchen Hansaseele sichtbar zu machen.

Was den DJ, Familienvater und Immobilienkaufmann mit dem Münsteraner Hafen verbindet, lässt sich mit einem Wort sagen: Heimat. Seit 2000 wohnt er hier, inzwischen mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen. Sein Blog betreibt er seit 2004. „Es ist ganz

schön viel Arbeit, so etwas zu pfle-gen. Aber Arbeit, die Spaß macht. Ein gewisses Mitteilungsbedürfnis gehört natürlich dazu.“ Markus grinst. „Und man freut sich, wenn andere das lesen und kommentie-ren.“ Und das machen zurzeit im-merhin etwa 20.000 Besucher pro Monat. Nicht schlecht. Solltest du auch mal vorbeischauen. www.subcess.de

// Daniela Wolff

Fotografie im Hafen 12

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In Düsseldorf zu Hause. Seit 2011 in Münster. Im anderen Leben Dozentin an der Uni Münster.

WAS SIND DEINE MOTIVE?Meine Themen finde ich am Meer, auf der Straße, eigentlich an allen mög-lichen Orten. Wenn ich ein faszinieren-des Motiv entdeckt habe, überwinde ich auch gerne mal Bauzäune, Mauern und andere Absperrungen. Es spielt keine Rolle, wann, wo oder wie du dein Foto gemacht hast, sondern was du in diesem

Moment gefühlt hast. Das ist so etwas wie mein fotografisches Credo, formuliert hat das mal der amerikanische Fotograf Saul Leiter. WER ODER WAS IST DEINE INSPIRATION? Ich habe immer irgendwie durch einen Sucher geguckt. Mit einer einfachen Agfa-Knipse habe ich schon als Kind alles um mich herum abgelichtet und mit großen Augen auf die entwickelten Bil-der geschaut, auf denen meine Welt so

vertraut und doch gleichzeitig so fremd aussah. Dieser Widerspruch fasziniert mich bis heute. Zuletzt haben mich die Bilder der Polaroid-Künstlerin Stefanie Schneider sehr beeindruckt, ebenso die Polaroids von Julian Schnabel. Ich mag auch die Arbeiten von Stephen Shore sehr.

WAS ZIEHT DICH IN DEN HAFEN?Als ich von Düsseldorf nach Münster ge-zogen bin, habe ich den Rhein am meis-ten vermisst, da hat es mich natürlich in

SUSANNE KLOSTERMANN

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den Hafen gezogen. Einfach dazusitzen und die Beine ins Hafenbecken baumeln zu lassen, ist `ne schöne Sache. Die unbebaute Seite des Hafenbeckens, wo gerade die Halle mit der tollen Streetart abgerissen wurde, gefällt mir. Eine Stadt-landschaft im Wandel, hoffentlich nicht hin zu einem weiteren Shopping-Center! Das Hafenviertel ist auch ein bisschen alternativ, weniger aufgeräumt als das restliche Münster, das mag ich.

DIGITAL ODER ANALOG – WAS IST IN DEINEM BAG? Ich fotografiere digital und analog. Das Lensbaby ist zurzeit mein digitales Lieblingsobjektiv! Analog arbeite ich mit unterschiedlichen Kameras und Filmen. Mein ständiger Begleiter ist die Holga, ich mag die unendlichen kreativen Möglichkeiten und ihre perfekten unper-fekten Bilder. Meine neue Leidenschaft ist allerdings die Polaroid-Fotografie. Ich habe die legendäre SX-70, eine Polaroid 1000, eine Polaroid Spectra

sowie eine Polaroid 420. Du drückst auf den Auslöser und in wenigen Minuten ist der gerade vergangene Moment zu einer verblassten Erinnerung geworden, die du in den Händen hältst.

DU IM WEB:susanneklostermann.jimdo.comwww.flickr.com/photos/susaniko

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Maschinenbautechniker Automatisie-rungstechnik

WAS SIND DEINE MOTIVE?Landschaftsaufnahmen und Architek-turaufnahmen, aber gelegentlich auch Portraits im Studio. WER ODER WAS IST DEINE INSPIRATION? Nach vielen Jahren der Abstinenz bin ich vor einigen Jahren wieder auf den Geschmack gekommen. Der digitale Workflow bietet heute eine Menge an Möglichkeiten – Autofokus, automa-tische Belichtung, Weißabgleich und verstellbare Filmempfindlichkeiten sind interessante Möglichkeiten und waren für mich beim Wiedereinstieg absolutes Neuland, haben mich aber nicht wirklich überzeugt. „Back to the roots – klassische Silber-halogenid-Fotografie oder auch die Ent-schleunigung des digitalen Wahnsinns!“

Seit geraumer Zeit fotografiere ich wieder nur noch analog. Beim analogen Schwarzweiß sehe ich die Wahl von Emulsion und der individuellen Ent-wicklung als kreativen, gestalterischen Prozess an. Es wird im Voraus fest-gelegt, anstatt im Nachhinein via EBV. Der Lernprozess über Bildwirkung ist so

sehr hoch. Man kann nur wenig mit dem Ergebnis spielen, sondern muss tatsäch-lich sein Bild planen. Bei der Arbeit in der Dunkelkammer setzt man sich dann noch mal sehr intensiv ein weiteres Mal mit den Bildern auseinander, bis dann letztendlich der fertige Print auf Baryt in der Schale schwimmt! Gerne lasse ich mich auch von den großen und be-kannten Fotografen inspirieren, aber ich mache meine eigenen Fotos!Inspiration und Bildideen finde ich ausreichend als frei denkender und mit offenen Augen durch‘s Leben gehender Mensch! Es hat keinen Wert, nur über das Fotografieren zu reden. Du musst es probieren, du musst dran glauben, die Kamera auspacken und fotografieren.

WAS ZIEHT DICH IN DEN HAFEN?Der Hafen zieht mich immer wieder ma-gisch an, ganz besonders der Kontrast zwischen modern und marodem auf den beiden Hafenseiten. Ich mag sowohl den Trubel im Sommer als auch die Ruhe im Winter. Beide Jahreszeiten haben besonders im Hafen eine ganz spezielle Stimmung. DIGITAL ODER ANALOG – WAS IST IN DEINEM BAG? Ausrüstung habe ich mittlerweile in ausreichender Menge. Sicherlich braucht man auch eine entsprechende

Ausrüstung zum Fotografieren, aber die wichtigsten Elemente beim Fotografieren sind das Licht und der Mensch hinter der Kamera.Als Fotograf muss man sein Werkzeug blind beherrschen, um den Kopf für das Motiv frei zu bekommen. Nach der Be-freiung vom Technikwahn kann man sich wieder auf die wesentlichen Elemente der Fotografie konzentrieren: Blende, Belichtungszeit, Brennweite. Meine Werkzeuge: Pentax K1000 (analog Kleinbild) Revue 6x6 (analog 6x6) Voigtländer Bessa R2A (Kleinbild) Pentacon Six (analog 6x6) Kiev 88cm (analog 6x6)ICA Dresden 9x12, Zeiss Tessar 13,5 cm, Compur Zentralverschluss M.P.P Monorail 4x5“ Fachkamera mit Xenar f4,5/150mm Lichtstarkes Glas vom A wie Arsat bis Z wie Zeiss

Analog > Digital Epson Perfection V750 PRO/SilverFast Ai Studio Aperture 3Photoshop (nur für das allernotwen-digste)

DU IM WEB:www.hw-fotowelt.dewww.flickr.com/photos/dc1yhw

HEINZ WILLE

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Mitherausgeber HAFENfreunde und frei-beruflicher Creative- und Art-Director

WAS SIND DEINE MOTIVE?Ich fotografiere schon seit der Kindheit, damals noch mit der Cosina meines Vaters und später mit allerlei kuriosen Apparaten - darunter zum Beispiel die legendäre Kodak Eastman EK 2, die Exa mit Lichtschacht und die „gute alte“ Agfa Super Silette L. Übrigens auch eine Messsucherkamera, so wie ich sie noch heute verwende. Interessante Fotos habe ich aber auch schon mit dem iPhone geschossen. Dabei entstand die Reihe „Just a minute ago“. Doch im Großen und Ganzen fotografiere ich alles, was mich inspiriert – angefangen von Architektur, Landscapes oder - was immer eine besondere Herausforderung ist - Menschen und Situationen auf der Straße.

WER ODER WAS IST DEINE INSPIRATION? Beim Fotografieren lasse ich mich von der Situation und vor allem vom Licht inspirieren. Der Moment des Auslösens folgt dann dieser Inspiration. Und um neue Sichtweisen und Blickwinkel zu entdecken, schaue ich recht viele Blogs zum Thema Reportage- und Straßen-fotografie an.

WAS ZIEHT DICH IN DEN HAFEN?Der Hafen ist eine große fotografische Spielwiese mit kurzen Wegen. Selbst bei einem Spaziergang von nur 15 Minuten kann man so viel Interessantes vor die Linse bekommen, dass man den halben Nachmittag damit beschäftigt sein kann, seine „Beute“ auszuwerten. Und je nach Wetterlage, Jahres- oder Tages-zeit ändern sich die gleichen Motive in vollkommen neue. Selbst Gelegenheits-knipser kommen so am Hafen auf ihre Kosten und an schöne Motive.

DIGITAL ODER ANALOG – WAS IST IN DEINEM BAG? Eigentlich beides zugleich. Bei meiner Kamera und den Objektiven muss noch alles von Hand eingestellt werden. Es gibt weder Zoom, Autofokus, noch Blümchenmodus. Einziger Luxus ist die Belichtungsautomatik oder der automatische Weißabgleich. Bei einer Messsucherkamera muss man sogar noch selbst scharf stellen – für manche kaum vorzustellen, da moderne Spiegel-reflexkameras mittlerweile nicht nur das, sondern auch das Auslösen automati-siert haben. Das Digitale fängt erst beim Vollformat-Sensor an und hört bei der „Entwicklung“ in Lightroom auf.

DU IM WEB:www.designversorgung.dewww.flickr.com/photos/cuclephas

UWE CLEPHAS

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LANDSCHAFT STEHT MODELLAbsolut faszinierend: Thomas Wredes fotografische Bildwelten

Real Landscapes, Drive-In Theatre, 2009, 140 x 190 cm

Fotografie im Hafen 20

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Landschaften begleiten Thomas schon seit Beginn seiner künstleri-schen Arbeit. Aber erst mal stehen wir mitten in einer Modellwelt, denn beim Betreten des Ateliers finden wir uns zwischen ver-schiedensten Modellhäuschen, -bäumen und anderen Elementen wieder. Auf dem Boden liegt ein

kleines Fußballfeld und auf einem Tisch ist das Modell eines Frei-bades aufgebaut. Huch, da sind wir mitten in die Arbeitssituation gestolpert! Tatsächlich entstehen die Ideen für seine „landscapes“ und andere Bilder meist im Atelier. Hier werden dann Skizzen und Testaufnahmen gemacht und

Überlegungen zu Perspektive und Beleuchtung angestellt. Manchmal muss auch das richtige Modell erst noch beschafft werden. Das endgültige Bild entsteht dann draußen. Thomas sagt: „Im Prinzip muss man das alles ver-gessen. Und dann bin ich einsam draußen in der Landschaft und

Klick. Zack. Foto. – Eigentlich ganz

einfach, oder? Aber Foto ist natür-

lich nicht gleich Foto und schon gar

nicht, wenn man einen Fotokünst-

ler besucht. Das machen wir heute,

denn in der Kunstlandschaft, die

sich hinter den Türen des Speichers

2 am Hafen entfaltet, befindet sich

das Atelier von Thomas Wrede. Und

Landschaft ist dabei genau das rich-

tige Stichwort …

Fotografie im Hafen21

Page 22: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

setze irgendwo ein Motiv oder ein Häuschen rein.“ Stimmt, die Bilder sind eindrucksvoll und erinnern überhaupt nicht mehr an die einzelnen Modelle.

Thomas Wrede versteht es, die Modelle in realer Landschaft in Szene zu setzen und lässt einzig-artige Bilder entstehen. Manchmal muss er dafür tagelang warten, bis das Wetter mitspielt, manchmal bieten sich auch unerwartete Be-dingungen für spontane Bilder an.

Das Thema Landschaft hat ihn im Studium von Anfang an beglei-tet. Von der Malerei und Zeich-

nung kam er bald zur Fotografie und hat dann auch sein Examen zum Thema Landschaft gemacht. Im Jahr 2000 hat er unter dem Titel „domestic landscapes“ Privaträume mit Fototapeten fotografiert. Ein Bild im Bild, eine Landschaft mitten im Wohnraum. Zu jedem der Bilder kann er eine Geschichte erzählen. Und seine Bilder erzählen Geschichten, die immer wieder zu einem neuen Blick einladen.

Besonders interessant finde ich die Vermischung der Motive Idylle und Katastrophe. In seinen

verschiedenen „landscapes“ treten sie oft in Dialog miteinander und zeigen nicht nur Sehnsüchte, sondern auch Vergänglichkeit auf. Im flachen Wasser des Watts entstehen überflutete Siedlungen, ein einsames Haus steht in einer Schneelandschaft, Hochhäuser in karger Einsamkeit wie nach einem Erdrutsch oder ein Haus am Rande des Abgrunds. Fas-zinierende Illusionen, die man kaum als Modell erkennt. Teils sind es Untergangsszenarien, die inzwischen längst denkbar sind und sogar passieren. Anregungen

Fotografie im Hafen 22

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Fotografie im Hafen

Real Landscapes, Dari King Drive In, 2007, 170 x 220 cm

Real Landscapes, Eisloch, 2010, 95 x 120 cm

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Page 26: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

Real Landscapes, Bergrutsch, 2005, 190 x 150 cm

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sammelt Thomas auch in Maga-zinen und Zeitschriften. Wenn man da Katastrophenbilder sieht, scheint das fast unwirklich und modellhaft, ist allerdings real. „Auf einmal werde ich von der Realität ziemlich überholt“, stellt Thomas fest.

Und wirklich war er schon hautnah dabei, denn 2001 war er zufällig zur Zeit der Terror-anschläge für eine Ausstellungs-eröffnung in New York. Damals hat er die Fragilität unserer heilen Welt besonders deutlich erlebt. In seinen Bildern spielt er damit,

zeigt sie dem Betrachter, schafft Sehnsuchtsorte und zugleich Zer-brechlichkeit. Aber immer findet sich auch ein Anhaltspunkt, der die Illusion seiner Landschaften verrät.

New York war vor Jahren eine glückliche Fügung, denn der Kunstmarkt dort ist für einen deutschen Künstler nicht so leicht zu entern. Heute schon gar nicht, weder dort noch hier. Daher gehört auch viel Organisation und Bürokratie dazu, um am Ball zu bleiben. New York, London, Düsseldorf, Wien, Berlin, Thomas

ist schon weit rumgekommen. Doch sein Heimathafen liegt im-mer noch in Münster. Neben den „landscapes“ macht er natürlich auch andere Projekte, wie bei-spielsweise 2009 die „Manhattan Picture Worlds“. Auch momentan heckt er wieder etwas Neues aus, aber was es ist, hat er uns noch nicht verraten. Könnte mit Land-schaft zu tun haben, oder nicht? Wir sind gespannt!

// Annalena Brix

THOMAS WREDE wurde 1963 in Letmathe geboren. Die Kunst verschlug ihn nach Münster, wo er an der Kunstakademie studierte. Thomas reist viel für seine Arbeit und auch seine Bilder sind schon weit gereist, bis nach New York und anderswo. Doch die Entwicklung seiner Ideen passiert vor allem im Atelier, hier bei Real Landscapes, Drive-In Theatre, 2009, 140 x 190 cm. www.thomas-wrede.de

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Page 29: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

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Page 30: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

DIE RICHTIGE WAHLDie Erfolgsgeschichte von Haus G: Monsenstein & Vannerdat

Ein Mediziner und ein Archäologe gründen

einen Verlag. Eine Schnapsidee, aber eine

gute. Denn zwölf Jahre später sitzen Jo-

hannes Monse und Tom van Endert an der

Spitze ihres Verlagshauses „Monsenstein

& Vannerdat“. Ihr Werdegang bietet Stoff

genug für ein ganzes Buch, aber erst mal

bringen die beiden fremde Worte zu Papier.

Und schreiben damit ihre eigene Geschichte

weiter …

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Page 31: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

Hafenarbeiter31

Page 32: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

Hafenarbeiter

Zugegeben, das Haus G am Hawerkamp 31 wirkt nicht wie ein typisches Verlagshaus, mitten auf dem ehemaligen Büscherge-lände und mit buntem Graffiti an der Fassade. Doch wer sich näher heranwagt, hört aus den Keller-räumen das gleichmäßige Surren der Digitaldrucker. Es riecht nach Toner und Papier, seitenweise Text

fällt aus den bebenden Maschi-nen. Jeden Monat entstehen hier mehrere Tausend neue Bücher. Und alle stammen aus dem Hause „Monsenstein und Vannerdat“.

Die münstersche Verlagsgruppe wurde 1999 von Tom van Endert

und Johannes Monse gegrün-det. Ein Comic war es, der ihre Leidenschaft für das Verlagswesen weckte. Mit einer Auflage von 1000 Stück vertrieben die beiden ehemaligen Studenten einen Car-toon ihres Freundes Rainer Gel-lern. „Uns war klar: Es wird nicht leicht, in diesem Geschäft Fuß zu fassen“, beschreibt Johannes

Monse die Anfangszweifel. Doch die beiden Autodidakten sollten Erfolg haben. Tom van Endert arbeitete während seines Studiums im CCC, der Digitaldruckerei an der Coerdestraße. Hier lernte der Archäologiestudent alles über den Digitaldruck und kam schließlich auf die entscheidende Idee: Books

on Demand für Privatautoren. Seitdem bedienen die beiden Münsteraner neben dem klassi-schen Verlagswesen auch den Pub-likationsdienstleistungsbereich.

Die Idee war gut, der Anfang schwer: Nachts standen Tom und Johannes stundenlang mit

einem stumpfen Pizzamesser und Pinsel bücherbastelnd in Toms Wohnung, die damals auch noch den Verlag nebenher beherbergte. Eine Handschneidemaschine war die größte Investition der beiden, alles andere wurde improvisiert und mühsam zusammengesetzt. Der Arbeitsaufwand hat sich zwar

„Uns war klar: Es wird nicht leicht!“

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Page 33: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

Hafenarbeiter

kaum gerechnet, aber die Leiden-schaft fürs Büchermachen war größer als das finanzielle Interesse. „Es war auch toll“, erklärt van Endert. „Letztendlich haben wir dadurch alles von der Pike auf gelernt. Die Zeit möchte ich nicht missen.“

Seit 2002 sitzt das Verlagshaus

nun am Hawerkamp. Hier konnte sich das junge Unternehmen über die Jahre gut entwickeln. In-zwischen zählen Monse und van Endert zu den alten Hasen im Verlagsgeschäft. Ihre Bilanz: Über 2000 Werke unterschiedlicher Autoren, darunter Stars wie Nele Neuhaus oder Feridun Zaimoglu. Hinzu kommen wissenschaftliche

Publikationen nationaler Univer-sitäten, die in „Monsenstein und Vannerdat“ einen professionellen Partner gefunden haben.

Dank „Books on Demand“ wurde der Markt auch für Laien-autoren geöffnet. „Viele Leute wollen sich mit dem eigenen Buch einen Traum erfüllen“, weiß Monse. Ihre Kunden sind so

bunt wie die Republik selbst. Von Gedichtbänden über Zeitzeugen-berichte bis hin zum klassischen Fachbuch und jeder Menge Belletristik haben die beiden schon alles publiziert. Dabei ist es egal, ob von einem Buch nur zehn oder tausend Ausgaben verkauft werden. Denn bei „Books on

Demand“ wird nur gedruckt, was auch bestellt wird. Ein risiko-armes Geschäft, das für Autoren durchaus erfolgreich sein kann. Bestes Beispiel: Die berühmte Krimibuchautorin Nele Neuhaus. Monse und van Endert bekom-men ein Leuchten in den Augen, wenn sie von der „Märchenstory

Neuhaus“ erzählen. Damals ver-öffentlichte die Hobbyautorin ihre ersten Taunus-Krimis bei „Mon-senstein und Vannerdat“. Heute schreibt sie für Ullstein, ihre Bü-cher belegen weltweit die obersten Plätze der Bestsellerlisten und ihre Geschichten wurden jüngst vom ZDF verfilmt.

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Die Erfolgsgeschichte Neu-haus zeigt, was die Öffnung des Büchermarktes durch den Digital-druck möglich macht. Monse er-innert sich noch an laute Kritiker-stimmen, die einen Wertverfall im deutschen Buchmarkt prophezei-ten. „Das ist Quatsch, niemand kauft Scheiße“, winkt er trocken ab. Und die Praxis zeigt, dass das Konzept „Books on Demand“ eine dankbare Alternative zum klassischen Verlagswesen ist.

Neben dem Dienstleistungs-zweig gehören zur Verlagsgruppe „Monsenstein und Vannerdat“ aber auch mehrere Imprint-Ver-

lage: Der Pospero Verlag, der Oktober Verlag, der Wissen-schaftsverlag MV-Wissenschaft sowie die Edition Monsenstein und Vannerdat. Letztere entstand

aus Tom van Enderts privatem Buchprojekt „Mit Hammer und Schlüssel“. Der langjährige Be-sitzer eines russischen Motorrads veröffentlichte 2003 das passende Fachbuch. Heute gesellen sich zu Toms Buch großformatige Coffee-tablebooks wie das große Bugat-

tibuch oder der mit dem ADAC-Motorbuchpreis ausgezeichnete Riesenschmöker „Automobilität“.

Keine Frage, Tom van Endert und Johannes Monse haben die richtige Wahl getroffen. „Wir wollten ursprünglich gar nicht ins Verlagswesen einsteigen“, erklären sie lachend. Mit der nötigen Por-tion Leidenschaft und Freude an ihrer Arbeit wurde die Schnaps-idee zu einer Erfolgsgeschichte, die sich in drei Worte zusammen-fassen lässt: „Es macht Spaß!“ Und das ist die Hauptsache.

// Sandra Kozok

„Das ist Quatsch, niemand kauft Scheiße!“

Monsenstein und Vannerdat: Mehr als eine Schnapsidee ...

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Page 37: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

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Page 38: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

KINDERS, WIR MACHEN DAS ZUSAMMENZu Gast bei Künstlerin Gro Lühn: Wie der Industriehafen zum Kreativkai wurde

HAFENkult 38

Page 39: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

Gro Lühn liebt das Wasser. In Oslo gebo-

ren, war es der innige Wunsch der norwe-

gischen Künstlerin, ihr Atelier im Hafen zu

errichten. Deshalb wagte sie 1996 diesen

einen großen Schritt, der das Bild des Vier-

tels nachhaltig verändern sollte. Gemein-

sam mit dem mittlerweile verstorbenen

Grafiker Günter Schmidt hatte sie die Idee,

zusammen mit Freunden ein Atelierhaus

am Hafenbecken zu bauen. Es war die Ge-

burtsstunde dessen, was wir heute Kreativ-

kai nennen …

HAFENkult39

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Die Skizze eines Hauses auf einer Serviette, das war der An-fang. Ein paar Kugelschreiber-striche, 1996 gezeichnet vom Architekten Professor Josef Kleihues. Kurz vorher, damals vor 16 Jahren, hatte der renommierte Planer seinen schwarzen Mercedes direkt ans Hafenbecken gelenkt, war ausgestiegen und dem kleinen Empfangskomitee entgegenge-treten. „Kinders, wir machen das zusammen“, warf er Gro Lühn und Günter Schmidt entgegen. Die beiden „Kinders“, Künstler und Investoren in Personalunion, hatten ihn aufgeregt erwartet, ihren Hoffnungsträger. Einen Wimpernschlag später saßen die drei zusammen am Tisch einer Kneipe, vor sich die Serviette und den ersten gemeinsamen Schnaps.

Noch 16 Jahre später erinnert sich Gro Lühn an ihren ersten Münsterländer Korn, als hätte sie ihn gestern getrunken. Es fällt ihr nicht schwer, die Erinnerung wach zu halten, denn damals begann die Realisierung eines Traums. Der erste Neubau am Hafen. Lühn und Schmidt wollten unbedingt hier investieren, „denn dieser Teil von Münster war so herrlich anders als der Rest.“ Das etwas gesetzte Münster hatte die Norwegerin sogar „ein bisschen erschreckt“, als sie 1963 aus dem Vier-Millionen-Einwohner-Land nach Deutschland zog, um an der Werkkunstschule Münster Design zu studieren. Danach ging sie zum Kunststudium an die Hochschule für bildende Künste nach Hamburg .1972 kam sie zurück aus der Stadt, die alleine so viele Einwohner hat wie ganz

Norwegen. Nach der Rückkehr nach Münster war es Wolfgang Hölker, mit dem sie ihr erstes Projekt umsetzte. Den Verleger kannte sie bereits aus ihren aller-ersten Münstertagen. Es ging um ein Buch über Münster. Gro Lühn fotografierte, Hölker verlegte das Buch später erfolgreich. Es folgten ein weiteres gemeinsames Buch und Engagements als Designerin bei den Verlagen Ravensburger und Ellermann, ehe sich Gro Lühn 1976 komplett der Kunst ver-schrieb. 1987 zog sie in ihr erstes Atelier am Hawerkamp, wo sie viele Jahre arbeitete.

Der Entwurf auf der Serviette sollte Gültigkeit behalten. „So wie Kleihues es auf das Stück Papier gezeichnet hatte, haben wir das Haus schließlich auch gebaut.“ Als Investor holte sich die Bau-gemeinschaft den Projektplaner Grimm & Partner ins Boot. Die anderen beiden der vier geplanten Künstlerateliers bezogen Susanne Hegmann, Boris Doempke und der Farbwissenschaftler W.R. Cramer. Und mit dem Fotografen Klaus Altevogt und der Werbe-agentur KJM mit Michael Jauczi-us schien die Gruppe perfekt.

Gemeinsam begannen die Ge-spräche mit der Firma Rhenus und den Stadtwerken, mit Archi-tekten und Statikern. Der Weg war steinig: Einige Gebäude am Hafenbecken, die in Frage kamen, standen unter Denkmalschutz,

andere waren zu aufwändig zu renovieren. Statt Strom und fließendem Wasser fanden die In-vestoren Heu, Vogelmist und viel zu kleine Fenster vor. Es schien günstiger, einen Neubau zu errich-ten. Und als dieser schließlich am Hafenbecken stand, wurde vielen das riesige Potenzial für Stadtent-wicklung an dieser Stelle erstmals bewusst. Zuvor gab es keinen Entwicklungsplan für den alten Industriehafen, der bald weitere Neubauten entstehen sah. Die beiden Künstler hatten die Stadt-entwickler quasi mit der Nase darauf stoßen müssen: Gro Lühn und Günter Schmidt, der 2001, nur zwei Jahre nach der Fertigstel-lung des Hauses, im Alter von nur 55-Jahren starb.

Seit 13 Jahren steht das neue Haus nun am Hafenweg, es trägt die Nummer 22. Rechts und links wird es heute von weiteren Neu-bauten flankiert. Lokale, in denen man an schönen Sommertagen unter Olivenbäumen essen kann wie im Süden. Auch dadurch hat sich der Hafen zu einer ausgespro-chenen Attraktion entwickelt.

„Wir hatten keine Vorstellung von der Entwicklungsgeschichte, die wir an dieser Stelle auslösen würden. Aber wir wussten: Das hier ist etwas ganz Besonderes.“ Ist es das heute immer noch? Ja, aber vieles habe sich verändert - und nicht alles nur zum Vor-teil. „Es herrschte viel mehr von diesem rauen Industriecharme. Manchmal sind wir auch einfach ins Hafenbecken gesprungen und herum geschwommen, wenn uns danach war.“ Eine Idylle mitten in der Stadt.

HAFENkult

„So wie Kleihues es auf das Stück Papier gezeichnet hatte, haben wir das Haus schließlich auch gebaut.“

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Page 41: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

HAFENkult

Gro Lühn und das Wasser. Das war stets der rote Faden, der sich von frühester Kindheit bis ins Alter zieht. Aber Alter, was heißt das eigentlich für einen Menschen wie sie? Während ihre Zeitgenos-sen alle nacheinander erleichtert in den Ruhestand gehen, erfindet sich die Künstlerin in diesen Tagen neu. „Bei mir ist das ein bisschen anders: Kunst ist nicht nur meine Arbeit, sondern eine Art zu leben.“

Es bleibt also Kunst, was sie tut, doch die Disziplinen dürfen gerne nach wie vor variieren. Für eine Ausstellung, deren Inspiration alte Fotos von ihrem Großvater aus Norwegen waren, begann Lühn, Keramiken zu entwerfen. Sie sollten ihre Kindheitserinnerungen an die Landschaften und Momen-te widerspiegeln, die sie auf alten Glasnegativen ihres Großvaters entdeckt hatte. Dieser war einer

der ersten Fotografen Norwegens. Ein Jahr Arbeit steckte Lühn in das Projekt. Von September bis Oktober war die Ausstellung „Ansgar und ich – über Mäuse und Läuse“ mit Schwarz-Weiß-Fotos, Spiegelobjekten und Keramiken in der Galerie Clasing zu sehen.

Ob sie die Serviette von Kleihu-es noch habe? Nein, die habe er damals natürlich mitgenommen, schließlich war das sein Entwurf. Schade eigentlich, denn es wäre heute ein schönes Andenken. Die Relikte, die an die ersten Tage des neuen Hafens, an die Aufbruchs-

stimmung von damals erinnern, sterben aus. „Für meine Begriffe ist es entweder schon gekippt oder gerade dabei zu kippen.“ Das betrifft nicht nur all die Servietten und so manches Luftschloss, das einst auf ihnen gezeichnet wurde. Dass hafentypische Gebäude reihenweise der Modernisierung zum Opfer fielen und fallen, tut auch Gro Lühn manchmal weh. „So kann ein Stadtteil auch seine Substanz verlieren.“

// Malte Limbrock

DAS PROJEKT HAFENWEG 22Zweimal jährlich lädt das Haus am Hafenweg 22 eine Künstlerin oder einen Künstler der Kunstakademie ein, das gläserne Treppenhaus zu gestalten. Das Projekt wird von Gro Lühn geleitet und in Zusammenarbeit mit Professor Dirk Löbbert, Künstler und Rektor der Kunstakademie Münster, kuratiert. Ge-sponsert wird die Ausstellungsreihe von Grimm & Partner-Unternehmens- und Wirtschaftsberatung GmbH.

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Page 42: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

BUS(I)NESS-TALKDazugesetzt: Tobias Andreae, sein VW und ihr Innenleben.

Dass sich ein Besuch auf der urwüchsigen

Dirty Side des Bassins immer lohnt, müs-

sen wir nicht mehr näher erklären. Wir tre-

ten einfach kommentarlos den nächsten

Beweis an.

Dazugesetzt 42

Page 43: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

Dazugesetzt43

Page 44: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

Hey, was machst du denn da?

Ganz unterschiedlich, manch-mal arbeite ich hier an Konzepten. Und manchmal genieße ich mit Freunden einfach nur den Tag am Hafen.

Welches Baujahr hat dein VW-Bus?

1978.

Welche persönlichen Features hast du dem Fahrzeug verpasst?

Ich habe knapp ein Jahr daran geschraubt und bin immer noch nicht ganz fertig. Als ich den Bus gekauft habe, hatte er nur

zwei Sitzbänke hinten drin. Die sind direkt im ersten halben Jahr rausgeflogen. Ich habe danach überlegt, mir eine Westfalia-Cam-pingausstattung einzubauen, aber mich dann doch lieber für ein eigenes Design entschieden.

Welcher Art?

Der komplette Innenausbau ist aus Holz und in der kleinen Kü-che fanden ein Kühlschrank sowie ein kleiner Gasherd Platz. Die hintere Sitzbank ist so konzipiert, dass ich sie auf ein 2x2-Meter-Bett umklappen kann. Ich schlafe nirgendwo so gut wie in meinem Bus! Nachdem ich einige Male damit unterwegs war, überlegte

ich mir noch, ein Aufstelldach einzubauen, was das Kochen noch luxuriöser machte.

Das war doch wohl noch nicht alles?

Ok, stimmt. Was hab ich noch eingebaut? Eine Musikanlage, ein Hydraulik- Fahrwerk, damit ich den Bus hinten hochfahren kann, wenn`s mal über ein Feld geht. Dann noch einen Dachgepäck-träger, Fahrer- und Beifahrersitze habe ich neu und passend zum Lack beziehen lassen. Die Felgen habe ich mir anfertigen lassen und passend lackiert. Und nach zwei Motorschäden habe ich mir einen Passat-Motor mit 115 PS einbau-

Dazugesetzt 44

Page 45: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

en lassen. Spitzengeschwindigkeit: 180 Km/h.

Sind weitere Dinge in Planung?

Klar. Was jetzt noch fehlt, ist eine Solaranlage auf dem Dach, vielleicht wird das ja nächsten Sommer etwas.

Wo bist du damit überall schon gewesen, was war die weiteste Tour?

Weit bin ich leider in den letzten vier Jahren noch nicht gekommen. Ich hatte Pech, da mein Bus gera-de in den Sommermonaten oft in die Werkstatt musste. Wenn aber nächstes Jahr alles gut geht,

will ich mit meiner Freundin ein halbes Jahr auf Reisen gehen, mal sehen, wie weit wir es schaffen.

Hat Hamm auch so schöne Ecken, wie diese hier an Münsters Hafen?

Ich komme aus und wohne in Münster. Es ist schön, dass es in Münster noch Plätze wie die „Dir-ty Side“ am Hafen gibt. Es ist im-mer wieder eine Art Familientref-fen, bei dem die verschiedensten Leute uns immer wieder schöne Abende und Tage bereiten. Zum Beispiel Yorgo, der mit seinem Sonnenwagen immer für schöne Musik sorgt. Und Roots Plague, die hin und wieder ihre selbstge-bauten Boxentürme auspacken.

Das sind nur einige Gründe von vielen, diese Ecken der Stadt zu erhalten.

Was machst du so, wenn du nicht gerade unterwegs bist?

Ich bin selbständig, in einem jungen Team namens Kunst-stoff-Team (kunststoff-team.eu). Wir sind sechs junge Leute, die aus verschiedenen Berufen kommen. Das geht von Film über Fassadengestaltungen bis hin zu Werbetechnik & Printmedien. Ich bin für die Filmproduktionen zu-ständig und versuche im Moment, in Münster Fuß zu fassen.

Vielen Dank für den Plausch!

Dazugesetzt45

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Mode im Hafen

Youngju, 37, Grafik-Designerin Mütze: Flohmarkt

T-Shirt: Tom Tailor

Irgendwas: Old Daddy

Cardigan: Tom Tailor

Jeans: Herrlicher

Tristan, 24, Grafik-Designer Cardigan: H&M

T-Shirt: Zara

Schal: Gina Tricot

Jacke: H&M

Hose: Cheap Monday Weekday

Schuhe: Flohmarkt

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Page 47: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

Mode im Hafen

Alina, 21, Studentin (Politik und Wirtschaft) Tasche: Skunkfunk (Barcelona)

Mantel: Zara

Hose: Levis (10% Studentenrabatt!)

Schal: Gina Tricot

Schuhe: Görtz

Nadine, 21, Studentin (Germanistik und Kowi) Pullover: Vero Moda

Mantel: Primark

Tasche: Kleiderwirbel (MS Mädelsflohmarkt)

Schal: Primark

Jeggins: H&M

Schuhe: Primark

Brille: Fielmann

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Page 48: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

Mode im Hafen

Annesine, 18, Schülerin Shirt: New Styles

Jacke: Tommy Hilfiger

Strumpfhose: Primark

Schal: Tommy Hilfiger

Hose: H&M

Stiefel: Tommy Hilfiger

T asche: Flohmarkt in Hongkong

Frederico, 30, Austauschstudent aus Argentinien Mantel: Levis

Hose: Americanino

Schuhe: Bensimon

Schal: H&M

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Page 49: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

Tel. + 49 251 270 7689 0

Page 50: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

WIR MACHEN’S UNS GEMÜTLICHDie Hafenbewohner richten sich winterfest ein. Aber worauf muss man beim Thema Innenausbau besonders achten?

Noch schnell die letzten Blätter weghar-

ken und dann in die warme Bude zum

Winterschlaf betten. Der Hafen bereitet

sich auf die kalte Jahreszeit vor. Unse-

re Einrichtungsspezialisten von Lignum

zeigen uns aktuelle Wohntrends und

warnen vor typischen Fehlern beim In-

nenausbau. Wie macht man es richtig in

den eigenen vier Wänden?

Dass die kalte Jahreshälfte den Münsteraner dazu verleitet, ver-stärkt in die eigenen vier Wände zu investieren, kann Michael Krause vom Holzfachmarkt Lignum nur bestätigen: „Während sich die Menschen zwischen Mai und August vor allem um ihren Garten kümmern, widmen sie sich zwischen September und April vornehmlich dem Innenausbau.“ Als Prokurist des Holzfachmark-tes Lignum hat Krause ein gutes Gespür für die Bedürfnisse der Münsteraner, wenn es darum geht, sich daheim schön einzurich-ten. Er kennt sich mit Fußböden, Türen oder Bauelementen bestens aus und hat stets im Blick, welche Wohntrends gerade en vogue sind.

Und wer hätte das gedacht: Mit dem Fußboden ist es wie bei Modetrends. Was vor 30 Jahren schon mal „in“, danach plötzlich alles andere als angesagt war, ist jetzt wieder schwer im Kommen. So zum Beispiel die Eiche, die seit ein, zwei Jahren wieder der Renner in Sachen Fußboden ist. Bei Türen hingegen läuft Eiche derzeit gar nicht so gut. Statt-dessen muss alles weiß oder aus Glas sein. „Die Leute wollen es heutzutage hell in ihren Wohnun-gen und Häusern haben“, sagt Krause. Innentüren werden bei Lignum heute zu 80 Prozent in weiß gekauft. Außerdem sollen diese mittlerweile oft flächen-bündig sein, nicht aufgesetzt, also

mit der Zarge abschließend. Und die Menschen sind offensichtlich gewachsen. Während Türen früher überwiegend in 1,98 m genom-men wurden, dürfen es heute immer häufiger 2,11 m Höhe sein.

Bei Außentüren zeigt der Müns-teraner allerdings mehr Mut zur Farbe. Dort wird mehr variiert, sich mehr getraut. Die Nachfrage nach individuellen Außentüren ist in der jüngeren Vergangenheit stark gestiegen, weshalb Lignum die eigene Haustürenausstellung gerade erst auf 16 Exponate aufgestockt hat. „Da ist norma-lerweise für jeden Kunden etwas dabei.“

Sonderveröffentlichung 50

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Das Schöne an Lignum ist, dass man hier für jedes Thema einen Experten findet. Und so beant-wortet uns Gregor Pauck alle Fra-gen zum Verlegen von Fußboden, während Jens Heckenkamp uns einen Überblick über die aktuellen Fußbodentrends im Münsterland gibt.

Herr Pauck, was kann man beim Verlegen von Fußboden falsch machen?

Ich rate zum Beispiel davon ab, als Laie beim Innenausbau einer neuen Wohnung sofort als erstes Parkettdielen aus Massivholz selbst verlegen und kleben zu wol-len. Da können Sie die Uhr nach

stellen, dass dieses vergleichsweise schwierige Vorhaben in die Hose geht.

Warum?

Wer sich mit Dingen wie Dehnungsfugen und Übergängen nicht wirklich gut auskennt, rührt meistens zu viel Kleber an. Oft wird auch die Problematik unter-schätzt, einen alten Teppichboden unter dem neuen Parkett liegen zu lassen. Außerdem ist die Grun-dierung des Bodens das Maßgeb-liche. Der Boden sollte zudem

versiegelt, geschliffen und geharzt werden. Sonst geht das nach hinten los. Die Katastrophe zeigt sich dann oft erst, wenn sich das Klima mit der Jahreszeit etwas verändert. Dann fängt das Holz an zu arbeiten. Zum Glück sind wir aber mit unserer Beratung im Vorfeld meist erfolgreich, weshalb wir viele Kundinnen und Kunden vor bösen Überraschungen beim Selbstverlegen bewahren können.

Wann sollte man denn optimaler-weise seinen Fußboden verlegen?

Sie können den im Grunde zu jeder Zeit verlegen. Sie müssen nur darauf achten, dass das Raumklima und die Feuchtigkeit

„Da können Sie die Uhr nach stellen, dass das in

die Hose geht.“

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Page 52: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

Die LIGNUM-Experten für alle Fragen rund um das Thema

Fußböden: Jens Heckenkamp und Gregor Pauck

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Page 53: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

des Bodens passen. Da macht es zum Beispiel auch einen Unter-schied, ob man im Altbau oder Neubau verlegt. Bei einem Neu-bau haben wir oft das Problem, dass die Architekten sagen, der Fußboden muss jetzt rein, obwohl man zu diesem Zeitpunkt noch zu viel Feuchtigkeit im Estrich hat. Das geht dann auch oft schief. Davor kann man als Handwerker aber meist nur warnen. Das kann Ihnen sonst den ganzen Estrich rausreißen.

Darf man Ihrer Meinung nach auch selbst irgendwo Handanle-gen?

Was Sie selbst verlegen können, ist Laminat. Trotzdem würde ich mir von der Firma, bei der Sie die Ware kaufen, jemanden raus-kommen lassen, der sich anschaut,

ob das so, wie Sie es planen, überhaupt geht. Ist der Unter-grund vielleicht zu wellig? Der handelsübliche Trittschalldämpfer kann das nur bedingt ausgleichen. Wenn hier nicht die richtigen Vor-kehrungen getroffen werden, kann später auch das Laminat Wellen schlagen oder sich hochdrücken.

Was sind sonstige Verlegefehler?

Zu gering gewählte Abstände an den Wänden. Mindestens einen Zentimeter brauchen Sie in der Regel. Außerdem kann es Prob-leme mit sich bringen, Laminat einfach direkt auf den alten Tep-pich zu legen, weil sich der Flor eines Teppichs im Laufe der Jahre auch verändern kann. Da hören sie in vielen Baumärkten von den Angestellten: Kein Problem, das können Sie einfach darauf legen.

Da wird der Kunde oft alleinge-lassen mit den späteren Schwierig-keiten. Unser geschultes Fach-personal würde da immer anders beraten. Wir bieten die Verlegung auch direkt mit an und müssen sagen, der Trend geht dahin, dass Kunden dabei auch alles aus einer Hand haben möchten.

Herr Heckenkamp, welche Nach-fragetrends sehen Sie im Bereich des Fußbodens?

Eiche wird heute in jeglichen Farben sehr stark nachgefragt. Außerdem sollen die einzelnen Dielen so groß und breit wie mög-lich sein.

Was ist so toll an Eiche?

Eiche passt sehr gut zur Fuß-bodenheizung, die heute fast jeder

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Page 54: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

Neubau hat. Und es handelt sich um ein einheimisches Holz. Schon vor 25 Jahren war Eiche sehr gefragt. Dieser Trend kehrt heute zurück.

Das ist ja fast wie in der Mode?

Das kann man definitiv so sagen. In der Zwischenzeit war Eiche weniger beliebt. Die Leute waren auf Ahorn, Kirsche oder Buche umgeschwenkt, jetzt kehren sie zur Eiche zurück. Beim Fuß-boden liegt die Nachfrage nach Eiche momentan bei rund 80 Prozent. Ansonsten werden im Fußbodenbereich neben Laminat auch viele Vinylfußböden, zum Beispiel im Holzdekor, gekauft,

einfach weil sie sehr pflegeleicht sind. Auch für das Kinderzimmer gut geeignet: Warm, strapazierfä-hig und leicht zu reinigen.

Wie viele verschiedene Böden hat man zur Auswahl, wenn man sich mal bei Lignum umsieht?

Verschiedene Oberflächen kön-nen wir Ihnen rund 400 zeigen. So viele würden wir Ihnen natür-lich nicht vorführen, da wären

Sie wahrscheinlich ein bisschen überfordert. Wir würden Sie nach Ihrem Geschmack und Ihrer sons-tigen Einrichtung fragen und dann käme wahrscheinlich noch un-gefähr ein Drittel des Sortiments in Frage. Ich würde Ihnen auf jeden Fall empfehlen, lieber nicht all Ihr Geld für den teuersten Fußboden auszugeben, wenn dann nichts mehr dafür übrig bliebe, das Holz professionell verlegen zu lassen. Am Ende haben Sie so mehr davon.

Gut zu wissen, vielen Dank für die vielen Tipps!

Weitere Infos: www.lignumonline.de

„Verschiedene Oberflä-chen können wir Ihnen

rund 400 zeigen. ...

... So viele würden wir Ihnen natürlich nicht

vorführen, da wären Sie wahrscheinlich ein

bisschen überfordert.“

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Page 55: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

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Page 56: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

Sonderveröffentlichung

Wem haben wir es zu verdanken,

dass Münster während seiner dunk-

len Dezembertage in weihnachtli-

chem Glanz erstrahlt? Wer hängt die

10.000 Lichter an die leuchtenden

Weihnachtsbäume der Domstadt?

Hier kommt die Antwort: Danke

sehr, ihr Weihnachtsmänner der

Stadtwerke!

Der Mann im Korb: Martin Pfitzner

Page 57: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

TIME TO SHINELicht wächst nicht auf Bäumen. Trotzdem leuchten in Münster 50 von ihnen jedes Jahr zur Weihnachtszeit. Warum bloß?

Page 58: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

HAFENarbeiter

Page 59: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

HAFENarbeiter

Die Blätter der Platane am Servatiiplatz sind tief in roten und goldenen Herbsttönen eingefärbt, die warme Sonne bringt sie an die-sem Oktobertag wunderbar zum Leuchten. „So viel Glück mit den

Wetterbedingungen wie in dieser ersten Woche der Weihnachts-vorbereitungen haben wir nicht in jedem Jahr“, freut sich Ernst Wiesmann, der Gruppenleiter Straßenbeleuchtung der Stadtwer-ke. In ein paar Tagen werden es nicht mehr die Herbstfarben sein, die diesen Baum zum Leuchten bringen, sondern rund 400 Glüh-birnen, die in diesem Moment an 400 Metern Kabel durch die

Baumkrone geschwungen werden. Wir erleben das „Team 1“ im Einsatz, drei Männer, die im Korb des Hubwagens durch die Luft schweben und immer wieder in

der Baumkrone verschwinden.Ernst Wiesmann bleibt mit

uns am Boden. Er leitet die heute insgesamt 13-Mann-starke Ein-satzflotte seit 1981. Seit 32 Jahren ist er selbst bei den Stadtwerken. Wiesmann und seine Männer sind das ganze Jahr für insgesamt rund 27.000 Straßenleuchten auf gut 1.000 Kilometern verantwortlich.

Doch zur Weihnachtszeit werden sie mit einer ganz besonderen Auf-gabe betreut: Münster weihnacht-lich in Szene zu setzen. Dafür rü-cken sie mit vier Hubfahrzeugen aus, in diesem Herbst zwischen dem 15. Oktober und 26. Novem-ber. Danach muss unbedingt alles

1. Facts & Figures:50 Bäume

2. Facts & Figures:10.000 Glühbirnen

Seit 32 Jahren bei den Stadtwerken: Ernst Wiesmann, Gruppenleiter Straßen-beleuchtung.

Team 1.: (v. l.) Ludwig Völker, Martin Pfitzner und Kay Schlüter.

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fertig sein, denn dann fällt der Startschuss für den Weihnachts-markt. „Es ist für uns schon etwas ganz Besonderes, wenn dann am ersten Montag des Weihnachts-

marktes die Lichter angehen, wir durch die Straßen spazieren und das Ergebnis unserer Arbeit auf diese Weise genießen können.“

Manchmal wird es knapp, rechtzeitig alle Glühbirnen in den Bäumen zu haben. Dann, wenn das Wetter nicht mitspielt, wenn Herbststürme, Regen oder früher Schnee den Zeitplan verwehen. „Bis jetzt waren wir aber immer rechtzeitig fertig“, sagt Wiesmann.

Auch in diesem Jahr wird es klappen, da ist er sich jetzt schon sicher.

Eigentlich beginnen die Vor-bereitungen für die Weihnachts-beleuchtung aber schon im Juli. Dann trifft das Stadtmarketing die Entscheidung, welche Bäu-me geschmückt werden und ob es Veränderungen gegenüber dem Vorjahr gibt. Danach wird geplant, terminiert und Mitte Ok-tober dann schließlich losgelegt. Meistens ist die Grundaufstellung die gleiche: Immer sind es rund

50 Bäume, die Münster in der Vorweihnachtszeit zum Leuchten

bringen. Insgesamt verteilt Wies-manns Team rund 10.000 Glüh-birnen an 10.000 Metern Kabel in die auserwählten Kronen. Ein Meter Kabel trennt jeweils zwei der 7-Watt-Birnen.

Nun steigen wir einmal selbst mit in den Hubkasten. Bis zu 27 Meter hoch reicht der Ma-schinenarm. Oben angekommen grüßen wir ein paar Mitarbeiter der Signal Iduna-Versicherung, die wir im fünften Stock von ihrer Raucherpause aufschrecken. Von hier oben hat man die Stadt bestens im Blick. Bei Königswet-

3. Facts & Figures:10.000 Meter Lichterkette

4. Facts & Figures:Standard-Glühbirne: 7-Watt

5. Facts & Figures:Beleuchtung: 26.11.2012bis 07.01.2013

HAFENarbeiter

Gib Kette: Rund 400 Meter Lichterkette bekommt die Platane am Servatiiplatz.

Kay Schlüter (vorne) und Martin Pfitzner.

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HAFENarbeiter61

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ter wie heute ist das sicher nicht der schlechteste Ort, um seiner Arbeit nachzugehen. Das finden

auch die Stadtwerke-Kollegen der Straßenbeleuchtung, denen ihr Job sichtlich Freude bereitet. Die Voraussetzung ist natürlich, dass man schwindelfrei ist. Sonst würde es schwierig, in diesen luftigen Höhen die nötige Finger-fertigkeit zu behalten. Komplett ausfahren müssen sie den Hubarm für das Schmücken der Bäume aber nur selten. Die meisten Bäume wachsen nicht so hoch. Einer der absoluten Riesen steht an der Promenade Ecke Kreuztor/Buddenturm. „Auf jeden Fall se-henswert“, verspricht Wiesmann.

Das gilt mit Sicherheit auch für den Weihnachtsbaum am Hafen-platz, direkt vor der Haustür der Stadtwerke. Der ist im Gegensatz zu den restlichen Bäumen mit 200 1-Watt-LED-Lampen geschmückt. Er leuchtet als einziger in Weiß, anstelle des sonst gelb-scheinen-den Glühlampenlichts.

Bis zum 07. Januar müssen die Glühbirnen durchhalten. 43 Tage „Time to shine“. Dann haben sie ihre Birnenschuldigkeit ge-tan. Eine zweite Chance für den Weihnachtseinsatz bekommen sie nicht. Denn alle Lampen werden für die nächsten Festtage erneu-ert, selbst wenn sie noch intakt sind. Vielleicht haben sie aus dem Vorjahr durch das Schlagen der Lichterkette bei Wind und Wetter Beschädigungen davon getragen. Sie würden wohl nur noch wenige Stunden brennen und müssten

dann erneuert werden. Dafür steigt das Stadtwerke Team nicht noch einmal extra in den Baum, da ist der direkte Austausch effektiver.

Wer sich übrigens für die klei-nen Veränderungen in der Weih-nachtsbeleuchtung interessiert, die von Jahr zu Jahr vorkommen, der sollte diesmal den Weg zur Bahn-hofsstraße antreten. Auf einem

Stück zwischen Urbanstraße und Servatiiplatz stehen dort auf einer Mittelinsel neue Bäume, die 2012 ihre Premiere feiern. Herzlich will-kommen im Weihnachtsaufgebot des Münsteraner Bestandes!

7. Facts & Figures:Lampenvorrat der Stadt-werke reicht noch ca. 5 Jah-re, dann müssen neue her

6. Facts & Figures:Aufhängung vom 15.10. bis 26.11.2012

HAFENarbeiter

Heute keine Bodenhaftung – und das mitten in Westfalen.

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MINDSHOT Ein Bild, ein Gedanke

Von wegen überfischt …

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Zum Glück brennt es ja nicht je-den Tag in Münster. Ich nehme an, dass Sie und Ihre Leute deshalb nicht nur Däumchen drehen. Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen in der Wache 2 aus?

Wir fangen um halb acht mit der Diensteinteilung an. Danach erfolgt die Fahrzeugübernahme mit der Überprüfung der Ein-satztauglichkeit aller Geräte bis Viertel nach acht. Im Anschluss wird eine Dreiviertelstunde aus-gebildet. Frühstückspause von neun bis halb zehn. Danach geht man in die Arbeitsdienste, z. B. in die Werkstatt, zur Geräteprü-fung, in die Rettungsdienst- oder Brandschutzhalle, bis Viertel nach

zwölf. Es folgt die Mittagspause bis 13:00 Uhr. Dann geht’s wieder in die verschiedenen Arbeits-dienste bis 16:00 Uhr. Danach eine Stunde Sport. Um 17:30 Uhr beginnt die Bereitschaftszeit bis zum nächsten Morgen.

Was sind das für Einsätze, die Sie zusätzlich tagtäglich durchführen?

Das sind vorwiegend Einsätze im Rettungsdienst und Kranken-transport. Das geht von Verle-gungsfahrten und Verkehrsunfäl-len wie Fahrradstürzen über die Notfallrettung beim Herzinfarkt oder Schlaganfall bis hin zu Schul-unfällen wie dem eingeklemmten Finger eines Kindes.

Da kommt ja was zusammen …

Einsätze unter 100 pro Tag, auf das Einsatzgeschehen im Feuer- und Rettungsdienst bezogen, sind eher die Ausnahme.

Was war der größte Einsatz der letzten Jahre?

Der Brand des Fahrradhandels in der Königbergerstraße 2010.

Waren Sie da selbst vor Ort?

Ich habe den Einsatz „aufge-macht“. Wir sind gerufen worden mit „Feuer 1“. Das bedeutet für uns, ein Löschzug rückt aus. Also ein Einsatzleitwagen, zudem zwei

HAFENarbeiter 64

Zu über 100 Einsätzen, vorrangig im Ret-

tungsdienst, rückt die Feuerwehr Münster pro

Tag aus. Einen Teil dieser Einsätze leisten die

Männer der Feuerwache 2. Doch auch wenn

gerade mal kein Alarm eingeht, wird den

Feuerwehrleuten an der Theodor-Scheiwe-

Straße so schnell nicht langweilig: Ob beim

Fitnessprogramm in der eigenen Sporthalle,

beim Training der Höhensicherung im haus-

eigenen Kletterturm oder in diversen Arbeits-

diensten an Fahrzeugen und Geräten, in der

Feuerwache 2 gibt es immer was zu tun.

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HAFENarbeiter

Interview mit Ludger Kolodziej, dem Leiter der Feuerwache 2

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Löschfahrzeuge, eine Drehleiter, ein Tanklöschfahrzeug und ein Rettungstransportwagen. Als wir aus der Halle raus fuhren, konnte man wegen der Rauch-entwicklung schon auf Sicht fahren. Daraufhin erfolgte auf der Anfahrt die Alarmstufenerhöhung auf „Feuer 3“. Am Ende waren wir bei „Feuer 5“.

Wie viele Feuerstufen gibt es?

Die höchste Alarmierungsstufe ist „Feuer 6“, aber bei „Feuer 5“ ist bereits die halbe Feuerwehr Münster auf den Beinen. Man hätte diesen Fall auch schneller in den Griff bekommen, wenn er zum einen schneller erkannt und dadurch früher gemeldet worden wäre, und andererseits uns das Hydrantennetz in der Königber-gerstraße nicht im Stich gelassen hätte. Wir mussten letztlich aus

dem Kanal das Löschwasser ent-nehmen. Wie oft haben Sie einen Brand dieser Größenordnung schon erlebt?

Solche Großbrände sind selten. Das war schon mit Abstand der größte in der jüngeren Vergangen-heit.

Wie lange dauert für Sie ein Arbeitstag bei einem solchen Großbrand?

Das kann ich Ihnen ziemlich ge-nau sagen: Beim Brand des Fahr-radhandels sind wir um kurz nach elf gestartet und es hat bis nach 21 Uhr gedauert, bis der Brand abgelöscht war. Der Einsatz hat für mich also gut zehn Stunden gedauert. Darüber hinaus wurde eine Brandsicherheitswache bis

zum anderen Morgen gestellt.

Steht man dann diese zehn Stun-den auch permanent unter Strom?

Die schlimmste Phase hat man eigentlich direkt zu Beginn. Wenn dann irgendwann die Aufgaben verteilt sind und der Einsatz vor Ort sich eingespielt hat, dann wird es ein bisschen ruhiger. Natürlich ist die Anspannung be-sonders hoch, solange man nicht weiß, ob noch Personen gefährdet sind.

In wie weit werden Sie auf solche Einsätze vorbereitet?

Zum einen durch die Aus-bildung, zum anderen durch die organisatorischen Vorbereitungen im Hause. Dadurch wissen wir sofort, was wir zu welchem Ein-satz an Personal und Fahrzeugen

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HafenpolitikHafenkult

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mitnehmen. Welche Leistungsfä-higkeit müssen unsere Fahrzeuge haben, was können diese z. B. an Wasser abgeben? Diese Vor-kenntnisse sowie das Wissen über taktische Maßnahmen und mög-liche Gefahren an der Einsatzstelle werden intensiv in der Grundaus-bildung zum Feuerwehrmann und durch Übungen geschult. Abläufe werden entsprechend der Dienst-vorschriften standardisiert.

Aber einen Ernstfall wie in der Königbergerstraße können Sie nicht proben …

Das stimmt, wir müssen immer unseren Standardmaßnahmen folgen, entsprechend den Infor-mationen, die wir haben. Wenn wir einen Kellerbrand haben, sagen wir automatisch: Ok, ein Trupp muss in den Keller, ein Trupp muss in den Flurbereich, damit dort die Leute sicher ab-geholt werden. Die Person, die ich

sehe, die Person, die ich höre, die Person, die ich vermute – in dieser Reihenfolge wird gerettet.

Sie folgen also einem Maßnah-menkatalog, den Sie absolut verinnerlicht haben und auch in Drucksituationen parat haben. Wann müssen Sie improvisieren?

Gewisse Standardsachen kön-

nen Sie zwar immer wieder abspu-len, aber improvisieren müssen Sie im Prinzip an jeder Einsatzstelle.

Sind Sie auch oft Lebensgefahr ausgesetzt?

Das ist nie auszuschließen. Deshalb ist es immer wichtig, auf die ersten visuellen Hinweise und Informationen zu achten, um nicht blind in die Gefahr hinein zu laufen. Wenn Sie in einen Haus-halt und dort in den Keller gehen, müssen Sie im Prinzip mit allem

rechnen. Sie könnten dort auf ge-füllte Benzinkanister, Gasflaschen, Spraydosen und so weiter treffen. In großen Mietshäusern haben Sie dann oft Gitterboxen der einzel-nen Mieter im Keller. Hier besteht, unter bestimmten Umständen, durchaus die Gefahr einer Durch-zündung.

Und wie reagiert man, wenn man in diesem Moment vor Ort ist?

In einem solchen Moment bleibt einem nur noch der schnellstmög-liche Rückzug. Entscheidender ist es, schon zu Beginn eines derarti-gen Einsatzes die Anzeichen einer Durchzündung zu erkennen. Dann habe ich die Möglichkeit, unter Einsatz eines Strahlrohres, effek-tive Löschmaßnahmen durchzu-führen. Dieses Vorgehen kann und wird in Flash-Over-Containern trainiert.

HAFENarbeiter 68

Nur eine Minute Zeit für die Garderobe. Alles muss sofort sitzen!

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Ganz schön viel, an das man denken muss …

So ist es.

Wie viel Zeit vergeht zwischen dem Eingang des Alarms und dem Zeitpunkt, zu dem die Mann-schaft im Auto sitzt?

Etwa eine Minute. Innerhalb von höchstens acht Minuten nach dem Alarmruf müssen wir inner-halb unseres Bezirks am Einsatz-ort sein.

Gibt es bei den überwiegend ernsthaften und schlimmen Ein-sätzen, zu denen Sie täglich geru-fen werden, zwischendurch auch mal Gelegenheit zu scherzen?

Natürlich hilft einem ein biss-chen angemessene Lockerheit hin und wieder auch über die Eindrücke der meist ernsten Fälle

hinweg. Wenn es wirklich tief-greifender wird, haben wir aber auch andere Möglichkeiten der Verarbeitung. Wir haben hier ein Team aus Fachkräften, Psycholo-gen, Sozialarbeitern und geschul-ten Kollegen, die Hilfe leisten.

Gibt es auch Bilder, die Sie nie vergessen werden?

Es gibt Einsätze, bei denen ich heute noch ganz genau weiß, wo was gestanden hat. Die Frage ist, wie man damit umgeht. Früher hat man salopp gesagt, „der Feuerwehrmann ist nicht aus Zucker“. Zum Glück hat sich das Bewusstsein heutzutage dahin gehend geschärft, dass in der Feuerwehruniform auch ein Mensch steckt.

// Malte Limbrock

LUDGER KOLODZIEJ:… ist Leiter der Feuerwache 2. Er

begann seinen Dienst bei der Feuer-

wehr Münster 1992. Herzlichen

Glückwunsch zum 20-jährigen Ju-

biläum. Mit dem Umzug der Wache

2 kam Kolodziej 2004 in das neue

Gebäude an der Theodor-Scheiwe-

Straße. Hier wachen im Schicht-

dienst permanent 15 Mann über

den Wachbezirk. Die drei Züge der

Feuerwache 2 umfassen 90 Mann.

Insgesamt gibt es in Münster knapp

300 Berufsfeuerwehrleute, die auf

drei Feuer- und Rettungswachen

und weitere zwei Rettungswachen

aufgeteilt sind. An der Feuerwache

2 sind neben den Feuerwehrfahr-

zeugen vier Rettungsdienstfahr-

zeuge stationiert, außerdem weitere

Krankentransport- und Ersatz-

fahrzeuge. In ganz Münster rückt

die Feuerwehr für knapp 40.000

Einsätze im Jahr aus. Bei rund 400

dieser Einsätze handelte es sich

2011 um Brände.

HAFENarbeiter69

Sofort auf visuelle Hinwiese achten: Orangene Warntafel! Welche Gefahrenerwarten mich?

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HAFENleben 70

MINDSHOT Ein Bild, ein Gedanke

„Einmal Pommes mit Pony, bitte!“

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MÜNSTER MUSS BUNTER WERDENInterview mit Kristin Franke, CORNERSTONE

Kristin, an was arbeitest du da gerade?

Das ist eine Maßbluse.

Wie lange sitzt man da so dran?

Wenn man den Schnitt nicht noch aufstellen muss, sollte so eine Bluse eigentlich nach acht bis zehn Stunden fertig sein. Maxi-mal.

Oha.

Ich komme aus der Industrie und nicht aus dem Handwerk. Deswegen bin auf Genauigkeit und Schnelligkeit gepolt.

Was hast du denn gelernt?

Ich bin richtige Modeschneide-rin, habe in der Industrie gelernt, in einem Musteratelier. Ich kenne die Verarbeitung vom Akkord.

Darauf bin ich gedrillt, nur dass ich eben das ganze Teil alleine mache.

Warst du schon immer so bunt?

Ich habe meine Jugend auf dem Lande verbracht, da hatte man nicht so die Möglichkeiten. Daher habe ich mit sowas eher später angefangen. Deswegen hält sich das wahrscheinlich jetzt auch immer noch. Ich hab da sehr viel Nachholbedarf! (lacht)

Das ist wirklich ein großer Mäd-chentraum hier …

Ja, ein kunterbuntes Parallel-universum.

Wer kommt denn so zu dir in den Laden?

Von 16jährigen Mädels, die sich nur mal ein paar Ohrringe

oder einen Ring mitnehmen, bis hin zur 70jährigen Dame, die sich hier ein Kostümchen schneidern lässt.

Da hast du bestimmt eine große Stammkundschaft …

Ja, definitiv. Wer uns einmal findet, der kommt auch immer wieder. Ganz klar.

Was war das schönste Kompli-ment, das du je für deine Arbeit bekommen hast?

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Page 73: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

Es gibt diese Läden, die man betritt und

weiß: Hier werde ich gerne arm. Einfach

nur, weil alles so schön ist, dass man es

kaufen will. Ja, dass man es kaufen muss!

Als ich zum Interview mit Kristin Franke

in den CORNERSTONE komme, treffe ich

nicht nur eine spannende Frau und talen-

tierte Modedesignerin, sondern entdecke

auch einen Laden, der Mädchenträume

wahr macht.

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Page 74: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

Ich habe eine Kundin, die ist in meiner Eröffnungswoche 60 Jahre alt geworden. Aber sie ist ganz mutig und will immer die richtig bunten Stoffe. Und sie sagte dann, wenn sie die Kleidungsstücke von mir trage, dann ginge die Lebens-einstellung, die ich hätte und diese Leichtigkeit, wie ich mit dem Leben umginge, auf sie über. Dann gehe es ihr gleich viel besser.

Was mir direkt positiv aufgefallen ist: Du machst keine Mode für Magermodels!

Genau. Grundsätzlich soll mei-ne Mode die Nische der großen Größen bedienen. Es ist nach wie vor nicht so einfach, da etwas Buntes und Pfiffiges zu finden. Es

gibt Firmen, die fertigen in großen Größen. Das Problem ist nur, dass der durchschnittliche Modedesig-ner Größe 36 trägt und keine Ah-nung hat, wie die Mode in großen Größen zu sitzen hat. Und da ich nun mal auch für mich nähe, weiß ich, wo da die Kniffe und Tricks sind und worauf ich achten muss. Das macht es einfacher.

Ich sehe schon: Dein Auftrag ist es, Münster etwas bunter zu machen!

Definitiv. Das habe ich mir auf die Fahnen geschrieben!

Laufen die Münsteraner denn wirklich so spießig rum?

Immer. Also, die meisten jeden-falls. Dieses Graubraunschwarz finde ich ganz schrecklich. Wobei ich es auf der anderen Seite auch ganz traurig fände, wenn alle so rumlaufen würden wie ich. Dann würde ich ja nicht mehr auffallen.

Das stimmt…

Die Aufmerksamkeit genieße ich schon. Ich laufe gerne durch die Stadt und werde dann an-gesprochen. Da wird man sofort Visitenkarten los. Aber grundsätz-lich stimmt: Münster soll bunter werden. Das halte ich sowohl mit meinen Haaren, mit meiner Klei-dung, als auch hier draußen mit der Fassade und dem Laden. Da gebe ich mir überall Mühe.

HAFENkult 74

Page 75: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

Gibt es einen Wintertrend, den du jetzt schon empfehlen willst?

Nein.

Weil du grundsätzlich gegen Trends bist?

Genau. Ich finde einfach, dass jeder seinen eigenen Geschmack hat. Und da ist es ganz schreck-

lich, dass man eben auch gezwun-gen ist, sich der Mode anzupassen, ob es einem gefällt oder nicht. Wenn in dem Jahr braune Stiefel „in“ sind, dann kriegt man auch keine Schwarzen. Und deswegen gibt es hier den Laden. Um eben gegen die Trends zu schwimmen.

Was würdest du niemals anziehen?

Einen grauen Hosenanzug.

Welche Farbe wäre dir denn lieber?

Pink. Also, grundsätzlich pink. Ich bin ein Mädchen. (lacht)

Danke für das nette Gespräch!

// Sandra Kozok

M N S T REÜ

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HAFENFREUNDE IM NETZwww.facebook.com/hafenfreundewww.flickr.com/groups/hafenfreundewww.youtube.com/user/HAFENfreunde www.twitter.com/hafenfreunde

IMPRESSUM: HAFENfreunde Dachboden Werbeagentur GmbH & Co. KG , Thomas Schmitz, Uwe Clephas, Thorsten Kambach, Rothenburg 14-16 | 48143 Münster | Telefon 0251 481 68 3 | Idee, Konzeption: Thorsten Kambach, Uwe Clephas, Thomas Schmitz, Malte Limbrock | Chefredaktion: Malte Limbrock | Gestaltung: Uwe Clephas - Designversorgung | Bildredaktion / Fotos: Thomas Schmitz | Titelbild: Thomas Schmitz Redaktion: Thomas Schmitz, Larissa Schwedes, Annalena Brix, Sandra Kozok, Daniela Wolff, Malte Limbrock. Druck: druck- und medienhaus stegemöller GmbH & Co. KG, Anzeigen: [email protected] | www.hafen-freunde.de

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MINDSHOT Ein Bild, ein Gedanke

Weiß wer, welche App das ist?

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FLECHTHEIMSPEICHER AUS DER FROSCHPERSPEKTIVE

Schwarz-weiß, in der Panoramaansicht oder aus der Froschperspektive: Der Flechtheim-speicher hat sich jüngst bei den Stadtwerken auf einmaligen Bildern gezeigt. Eine Fotoaus-stellung der Stadtwerkemitarbeiter Markus Fröndhoff, Mike Huesmann und Klaus Kruit-hoff zeugte von vielen unbekannten Innenan-sichten des Speichers, ebenso vom Verladekran aus den 60ern sowie vom umliegenden Gelän-de. Als passionierter Hobbyfotograf hat Klaus Kruithoff Licht ins Dunkle gebracht: „Mir war es besonders wichtig, das Innenleben des Speichers festzuhalten, da sich ja dort in den kommenden Jahren einiges verändern wird.“ Mit den Außenansichten und den verschiede-nen Lichtstimmungen beschäftigte sich Markus Fröndhoff: „Die verschiedenen Jahreszeiten und Wetterbedingungen lassen die Atmosphäre stets aufs Neue wirken: Taucht der Sonnenauf-gang an einem Tag den Hafen und den Speicher in ein goldenes Licht, so steht am nächsten Tag der Kran in dickem Nebel und wirkt wie ein rie-siges Urtier.“ Mike Huesmann präsentierte ein Panorama, das vom Dach des Flechtheimspei-chers aufgenommen wurde. Die 360-Grad-An-sicht bietet einen Rundumblick über Münster. Wir halten euch auf dem Laufenden, wann sich die nächste Möglichkeit auftut, die Ausstellung zu bewundern.

GUTE NACH-RICHTEN

Die Überbringer von schlechten Nachrichten

machen sich selten beliebt. Ein gewisser Hiob

schaffte es als echter Unglücksrabe aus der Bi-

bel sogar in die Hitliste der ewigen Sprichwör-

ter. Doch von schlechten Nachrichten haben

wir die Nase nun voll. Es gibt schließlich so

viele schöne Neuigkeiten – vor allem am Stadt-

hafen tragen sich täglich wunderbare Dinge zu.

Ja, es gibt sie noch: richtig gute Nachrichten!

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Page 79: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

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KALENDER ZEIGT OSMO & CO.

Das Hafengebiet in Münster ist ein aktuell und breit diskutiertes Bei-spiel für städtebauliche Entwick-lung und konkrete Neuplanung. Als Architekt und Bewohner des Hansa-Viertels hat Norbert Frede sein besonderes Interesse an städ-tebaulicher Entwicklung jetzt in einen Fotokalender zum Hafenge-biet einfließen lassen. Ein Streifzug der besonderen Art durch diesen Ort und seine Umgebung mit dem Ziel, dessen gestalterische Bedeu-tung wahrzunehmen. Zwölf von Fredes Aufnahmen sind nun im 30x30-Kalenderformat im Ok-tober Verlag erschienen, im ver-gangenen Oktober (wie passend!) hat Frede das Werk im Verlags-haus Monsenstein & Vannerdat erstmals vorgestellt. Der Kalender bietet zu weiten Teilen Einblicke, wie sie heute wegen der derzeiti-gen Absperrung des Geländes um die Osmohallen schon nicht mehr möglich sind und vielleicht nie mehr sein werden. „Münster Ha-fen 2013 - Osmohallen und Umge-bung aus architektonischer Sicht.“ Definitiv ein 1A-Weihnachtsge-schenk für die Industrienostalgiker unter euren Liebsten! ISBN: 978-3-941895-33-1; Format 30 x 30 cm; Kostet: 14,95 €

SPUTNIK ERÖFFNET BÜROS IN BERLIN UND BONN

2012 war wieder ein gutes Jahr für Münsters PR-Satelliten. Die Agentur Sputnik – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist weiter auf Wachstums-kurs. Nachdem die Geschäftsführer Klaus Baumann und Maik Porsch 2011 mit ihrem Team vom alten Güterbahnhof an den Hafenweg ex-pandierten, standen auch im Folgejahr nicht unerhebliche räumliche Veränderungen an. Durch die Eröffnung von Büros in Berlin und Bonn demonstriert die bundesweit tätige Agentur ab sofort noch mehr Kun-dennähe. „Wir wollten für unsere Mandanten jenseits des Münsterlan-des noch besser erreichbar sein“, sagt Klaus Baumann. „Auch räumliche Nähe ist für viele unserer Kunden ein wichtiger Faktor.“ Zudem spüre man an beiden neuen Standorten regen Bedarf an mittelstandsorientier-ter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mit journalistisch-professionellem Anspruch. Trotz der geografischen Erweiterung bleibt Sputnik seinen Wurzeln treu, wie Maik Porsch betont: „Unsere Heimat ist das Münster-land. Der Großteil unseres Beraterteams wird deshalb auch zukünftig am Hafenweg wirken.“ www.sputnik-agentur.de

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Für Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung: Kontaktieren Sie uns dazu über [email protected] oder 0151-23557514.

Das Hafengebiet in Münster ist ein aktuell und breit diskutiertes Beispiel für städte-bauliche Entwicklung und konkrete Neuplanung. Als Architekt und Bewohner des Hansa-Viertels hat Norbert Frede ein besonderes Interesse an städtebaulicher Entwicklung. Das Hafengebiet in Münster ist ein leben-diges Beispiel dafür – und hier sind es die Osmo-Hallen, die das auf eine faszinie-rende Art repräsentieren.Lassen Sie sich einladen zu einem Streifzug durch diesen Ort und seine Umgebung, um dessen besondere gestalterische Bedeutung wahrzunehmen – aus einem Blick-winkel, der schon jetzt in dieser Form nicht mehr möglich ist!

ISBN: 978-3-941895-33-1Format 30 x 30 cm14,95 €

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Münster Hafen 2013 Osmo-Hallen und Umgebung aus architektonischer Sicht

Seit zwanzig Jahren beginnen viele Leser der Tageszeitung taz ihre Lektüre auf der allerletz-ten Seite, der Wahrheit-Seite, und das zumeist, um erst einmal über den täglichen Comic-

Strip »Touché« von ©TOM (das ist Thomas Körner) zu lachen. Dass es von ©TOM auch zwei, drei Handvoll Comic-Strips zu Münster gibt, ist wohl nur noch Wenigen bewusst. Schuld an

den vielen »Touché«- und den wenigen »Paddytown«-Strips ist besonders auch der 2010 viel zu früh verstorbene Münsteraner Karl Wegmann, der 1991 mit der Wahrheit-Seite der

taz die erste und seitdem immer noch einzige tägliche Satire-Seite in einer Zeitung weltweit begründete, womit dieser Kalender auch ein wenig eine Würdigung seiner Arbeit sein soll.

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Page 80: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

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Page 81: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

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Page 82: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

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Page 83: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

Seit 1999 überzeugt Dachboden durch außergewöhnliche Ideen und

Konzepte. Dabei steht immer das Ziel des Kunden im Fokus der Maß-

nahmen. Ein Beispiel: Als das Rote Kreuz überlegt, wie es neue Blut-

spender werben könnte, denkt Dachboden nach. Vier Gründe gibt es,

die Nichtspender zu Spendern machen könnten: Geld, Sex, Ruhm oder

Drogen. Sex und Drogen fallen aus und Geld wird das Rote Kreuz den

Neuspendern auch nicht anbieten. Also bleibt nur der Ruhm. Nun kann

aber das Rote Kreuz nicht jeden neuen Blutspender berühmt machen,

oder? Doch. Und Dachboden weiß wie.

Corporate Publishing, Fashion Magazines und Consumer Magazines,

die Disziplinen sind vielfältig, der Anspruch von Dachboden jedoch

immer der gleiche: hinreissende, perfekt auf die jeweilige Zielsetzung

zugeschnittene Redaktionskonzepte, eine überzeugende Visualisierung

und ein erfolgsorientiertes Vertriebs- und Vermarktungskonzept. Diese

Gesamtkonzepte haben Dachboden in wenigen Jahren im Corporate

Publishing in der Region zu einer qualitativen Spitzenposition geführt.

PUBLISHINGS.

IDEEN.Alles Gute kommt von oben.

DACHBODEN WERBEAGENTUR GmbH & Co. KGRothenburg 14-16 | 48143 Münsterdachboden.de

Page 84: HAFENfreunde Ausgabe 6 | 2013

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