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Hamm ans WasserMasterplan

Hamm ans WasserMasterplan - Kurzdarstellung

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Hamm ans WasserMasterplan

Geleitwort

Seit den 60er Jahren bewegt das Thema “Wasser” die Bürgerinnen und Bürger, Politiker und Planer in unse-rer Stadt. Vielfältige Ideen und Planungen sind seitdem formuliert, diskutiert und teilweise wieder verworfenworden.

Unter der Zielsetzung, die sich wandelnde Kultur- und Industrielandschaft auf die Bedürfnisse von Arbeitenund Wohnen, Verkehr sowie Freizeitgestaltung und Tourismus hin auszulegen, hat sich die interkommunaleInitiative “Fluss, Stadt, Land – eine Region gestaltet den Wandel” gebildet. Diese will die Potenziale aus-schöpfen, die die Flüsse und Wasserstraßen für die Region und die Stadt Hamm hinsichtlich einer Weiter-entwicklung der Erholungs- und Erlebnisqualität, aber auch der wirtschaftlichen Standortqualität in sich ber-gen.

Der Wunsch nach einem verstärkten Erlebnis von Wasser in der Stadt gründet sich auf die positiven Asso-ziationen, denen sich kaum jemand entziehen kann. Das Zusammenspiel von Wasser und Stadtraum prägtein lebendiges Stadtbild.

Der Masterplan “Hamm ans Wasser“ stellt den zentralen planerischen Ansatz der Stadt Hamm zur Gestal-tung des strukturellen Wandels im Zusammenhang mit den Wasserbändern von Lippe, Ahse und Datteln-Hamm-Kanal dar.Auf insgesamt neun Seiten finden Sie hier, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, eine Zusammenfassung derbisherigen Denkansätze zum Masterplan “Hamm ans Wasser“, der im Juli 2001 vom Rat der Stadt Hammbeschlossen worden ist. Sie beinhaltet die Konkretisierung und teilweise Umsetzung dieser Stadtentwicklungs-konzeption unter dem Titel “Stadtentwicklung im Strukturwandel entlang der Wasserbänder Lippe und Kanal”mit seinen Unteraspekten “Lippesee”, “Flächen für Arbeit/Qualifizierung”, “Verknüpfung mit dem Umfeld”,“Freizeit, Erholung und Wohnen am Kanal” sowie “Inszenierung Brücken und Licht”.

Thomas Hunsteger-PetermannOberbürgermeister

Rita Schulze BöingStadtbaurätin

Hamm im Juni 2004

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Hamm ans WasserMasterplan

Der Masterplan Hamm ans Wasser folgt dem Leitziel der Stadtentwick-lung in Hamm, die Innenstadt und die Planungsräume entlang der Wasser-bänder von Lippe und Datteln-Hamm-Kanal im Rahmen des Leitmotivsder nachhaltigen Aktivierung des Elements Wasser weiter zu entwi-ckeln. Unter dem Eindruck der Potenziale, die die Flüsse Lippe und Ahsesowie der Kanal für die Stadt und die Region hinsichtlich der wirtschaft-lichen Standortqualität sowie einer Weiterentwicklung der Erholungs-und Erlebnisqualität in sich bergen, strebt die Stadt Hamm an, die sichverändernde Industrie- und Kulturlandschaft auf die neuen Bedürfnis-se aus den Bereichen Arbeiten, Freizeit und Tourismus, Umwelt, Woh-nen und Verkehr auszulegen. Dies ist umso mehr von Bedeutung, als esgilt, mit einer nachhaltigen Attraktivierung des Standortes Hamm denSchrumpfungs- und Abwanderungstendenzen entgegenzuwirken. Dabeiliegt ein besonderes Augenmerk auf der Weiterentwicklung und Wieder-nutzung von bestehenden Gewerbe- und Industriearealen, der Schaf-fung neuer attraktiver Standorte sowie der Stärkung der zentralen unddas Leben in der Stadt prägenden Funktionen der Innenstadt als Han-dels-, Dienstleistungs-, Veranstaltungs- und nicht zuletzt Identifikationsortfür die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Hamm.

MasterplanHamm ans Wasser

Der Masterplan greift dazu einerseits die Vielfalt der teilweise seit lan-gem vorhandenen Ideen und Planungsansätze zum Thema Hamm ansWasser auf und überprüft diese auf ihre Zukunftsfähigkeit. Anderer-seits fasst der Masterplan neue Ideen und Projektansätze mit den schonbekannten Vorschlägen und Konzepten zu lokalen Projektverbündenzusammen. Er wurde in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Da-vids, Terfrüchte und Partner, DTP Essen erarbeitet.

Diese Zusammenstellung möchte und kann keinen Anspruch auf Voll-ständigkeit erheben. Der Masterplan soll im Gegenteil eher als Impuls

verstanden werden, die Ideen ”rund um´s Wasser” zu diskutieren,durch vielfältigstes Engagement mit Leben zu füllen und darüber hinausweitere Ideen und Anregungen zum Thema Hamm ans Wasser einzu-bringen.

Er richtet sich dabei nicht ausschließlich an das Handeln der öffentli-chen Hand, sondern setzt auf eine intensive Beteiligung und Mitwir-kung der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt. Zugleich stellt dasformulierte Spektrum der Möglichkeiten ein ehrgeiziges Arbeitsprogrammfür die nächsten Jahre dar. Der Masterplan soll im angesprochenenPlanungsraum die Funktion einer Stadtentwicklungskonzeption erfül-len, die Grundlage, Rahmen, Maßstab und zugleich Kriteriengeber füreine integrierte Weiterentwicklung der Stadt Hamm entlang der Wasser-bänder im Prozess des Strukturwandels sein kann.

Die Auseinandersetzung mit dem Thema ”Wasser” in der Stadt Hammzum jetzigen Zeitpunkt geht auf mehrere Denkanstöße zurück. Einer-seits gründete sich im Jahr 1999 zum Leitthema Wasser in der Stadteine interkommunale Initiative unter dem Titel ”Fluss, Stadt, Land - eineRegion gestaltet den Wandel”, der die Stadt Hamm angehört. Darüberhinaus hat die im Mai 2000 durchgeführte Zukunftskonferenz die großeBedeutung des Elements Wasser im Empfinden der Bürgerinnen undBürger bezogen auf ein positives Erleben und damit die Wertschätzungder Wohn- und Aufenthaltsqualität in unserer Stadt wieder einmal deut-lich werden lassen.

Nicht zuletzt hat das 775. Jubiläumsjahr die geschichtliche Entwicklungunserer Stadt in das Blickfeld gerückt. Der Ort der Stadtgründung imJahre 1226 wurde bezogen auf die Wahl des Ortes wesentlich durchden Zusammenfluss der Flüsse Lippe und Ahse bedingt. Die wirtschaft-liche Nutzung des Wassers als Transportweg sowie als Nahrungs-und Energiequelle prägt die Entwicklung der Stadt Hamm bis zum heuti-gen Tage. Die Mühlenbetriebe und später die metallverarbeitenden Be-triebe stützten sich anfänglich auf das Wasser als Energiequelle undsind bis heute mit ihren Namen mit Orten und Gebäuden in der StadtHamm untrennbar verbunden.

Planungsraum Masterplan Hamm ans Wasser

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Kunstinstallation Form Wind (Kirsten Kaiser 2001)

Schloss Heessen

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Auf dem Wasserwege ist Hamm seit der Schiffbarmachung der Lippeim Jahre 1825 erreichbar. Der Schiffsverkehr auf der Lippe kam zumEnde des 19. Jahrhunderts durch die zunehmende Versandung und dieKonkurrenz der Bahn zum Erliegen. Die Fertigstellung des Lippe-Seiten-kanals und der neuen Hafenanlage stellte im Jahr 1914 einen Marksteinin der langfristigen Erreichbarkeit der Stadt Hamm mit Schiffen und Boo-ten dar.

Die Vorteile, die die Bewohner der Stadt durch die vorhandenen Was-serläufe genossen, schlugen immer wieder in ihr Gegenteil um, wenndie auftretenden Hochwasser zu einer Bedrohung von Hab und Gutoder sogar des eigenen Lebens wurden. Erst die weitgehende Beherr-schung der negativen Auswirkungen der Flussläufe in der Stadt durchdie von Stadtbaurat Otto Krafft umgesetzte Ahse-Verlegung Anfangdes 20. Jahrhunderts führte nach Kriegszeiten und Wiederaufbau-anstrengungen zu Beginn der 60er Jahre zu einer Neubesinnung aufdas Wasser als Freizeit- und Erholungsfaktor.

So bewegte das Thema ”Wasser in unserer Stadt” immer wieder auchdie Bürgerinnen und Bürger, Politiker und Planer in Hamm. VielfältigeIdeen sind in den vergangenen Jahrzehnten formuliert, diskutiert undwieder verworfen worden. Der Wunsch nach einem verstärkten Erleb-nis von Wasser in der Stadt gründet sich auf die positiven Assoziatio-nen, denen sich niemand entziehen kann. So liefern die am Wassergebauten Städte vielfältige positive Beispiele, die jedem unweigerlichals angenehme Eindrücke im Gedächtnis bleiben. Als Beispiel für vieleerlebenswerte Stadtsituationen seien Städte mit Seehäfen, wie z.B.Hamburg oder Rotterdam genannt, sowie Städte, die wie Amsterdamoder Brügge von einem Grachtennetz dominiert werden. Es sind aberauch Binnenstädte, die wie Freiburg im Breisgau ihre hohe Aufenthalts-und Lebensqualität aus dem Vorhandensein vom Wasser in der Stadtbeziehen.In den zurückliegenden Jahren hat die Internationale BauausstellungIBA Emscherpark an vielen Beispielen gezeigt, wie ”Stadt Bauen” imUmgang mit Wasser zu einer qualitativen Verbesserung der Lebens- und

Wohnqualität führen kann. Hier seien Beispiele wie der Wissenschafts-park Rheinelbe Gelsenkirchen oder das Projekt Duisburg Innenhafengenannt, die das Element Wasser bewusst für den Stadtumbau im Pro-zess des Strukturwandels einsetzen.Der Masterplan selbst umfasst inzwischen mehr als 60 sogenannteDenkräume, die als Ansätze zu einer weiteren Konkretisierung desThemas “Stadt ans Wasser“ geeignet sind. Daraus ergeben sich zumTeil inhaltlich miteinander verbundene Themenstränge, die das gesamtePlangebiet wie eine Klammer umfassen und darüber hinaus die im Master-plan formulierten Ideen in die Region einbinden. Dies sind beispielswei-se die Themen Brücken, Wegenetz oder Sportboottourismus. Damit istselbstverständlich die Eigenschaft verbunden, dass die folgend darge-stellten Schwerpunktbereiche und die sich daraus ergebenden Einzel-projekte gänzlich unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich des pla-nerischen, zeitlichen und finanziellen Aufwands bis zur Realisierungstellen.Eine besondere Verknüpfung des Masterplans ergibt sich mit denStadtteilentwicklungsprojekten im Hammer Norden und im Hammer We-sten. Diese Stadtbereiche sind vom Strukturwandel besonders betrof-fen und wurden in das Landesprogramm ”Stadtteile mit besonderemErneuerungsbedarf” aufgenommen. Hier ergibt sich die Chance, mit derUmsetzung der Ideen aus dem Masterplan die Zukunftsperspektiven fürdiese Stadtteile besser in die Entwicklung der Gesamtstadt einzubezie-hen.Die folgenden, konkretisierenden Beschreibungen zeigen für Teilab-schnitte des Planungsraumes Perspektiven für einen grundlegendenWandel auf. Dazu ist vorauszuschicken, dass an keiner Stelle die Ver-drängung derzeitiger Nutzer ohne einen mindestens gleichwertigen Er-satz beabsichtigt ist.Seit der einstimmigen Beschlussfassung durch den Rat der Stadt Hammim Juli 2001 zur weiteren Konkretisierung und Umsetzung dieserStadtentwicklungskonzeption hat eine vielfältige Beteiligung von Bür-gern, Interessenvertretungen, Gruppen und Initiativen zu einer Weiter-entwicklung und Konkretisierung der Ideen des Masterplans geführt.Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, weitereAnregungen, Ideen aber auch Kritik in den Planungs- und Umsetzungs-prozess zum Masterplan Hamm ans Wasser einzubringen.

Als Ansprechpartner zum Thema Masterplan Hamm ans Wasser ste-hen Ihnen im Stadtplanungsamt der Stadt HammHerr Dipl.-Ing. Andreas Mentz, Tel. 02381/174105 sowieHerr Dipl.-Ing. Heinz-Martin Muhle, Tel. 02381/174131zur Verfügung.

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Paddler auf der Lippe

LippeseeEin zentrales Leitprojekt des Masterplans Hamm ans Wasser ist dieKonzipierung eines innerstädtischen Sees im Denkraum zwischen derBrücke Münsterstraße im Westen und der Fährstraße im Osten.

Fahrgastschiffe auf dem Datteln-Hamm-Kanal (ca.1930, Archiv Stadt Hamm)

Untersuchungsvariante LIppesee

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Lippesee - Machbarkeitsstudie

Lippesee - Perspektive (Machbarkeitsstudie)

Viele Wünsche und Träume von Bürgern, Politikern und nicht zuletztPlanern ranken um das Thema ”Lippesee”. Mitte der 60er Jahre wurdedie Idee entwickelt, einen etwa 70 ha großen See zwischen der Münster-straße und Schloss Heessen aufzustauen. Die Uferzonen sollten vonvielfältigen Sport- und Freizeitnutzungen geprägt werden.

Die zum damaligen Zeitpunkt anstehenden Planungen zur Errichtungeiner Kläranlage und die Straßenplanungen (B61n und B63n, Fährstraße)führten aus Sicht der damaligen Stadt Heessen zu einer ungleichenLastenverteilung, so dass der Rat der Stadt Heessen im März 1970diese Planungen abschließend ablehnte.Die folgende, bis 1990 dauernde Planungsphase ordnete dem Bereichzwischen Münster- und Fährstraße kleinteilige Sport- und Freizeit-nutzungen zu und konzentrierte sich auf die Planung eines Sees imBereich der Lippeaue zwischen Schloss Heessen und Schloss Ober-werries, dem sog. ”Zwei-Schlösser-See”. Diese in einer ersten Kon-zeption ca. 100 ha und einer zweiten Konzeption 1976 etwa 65 hagroße Wasserfläche wurde planerisch konkretisiert, dann aber auf-grund ”...nicht gegebener Umweltverträglichkeit und relativ hoherInvestitionskosten...” nicht weiter verfolgt.

Auch der jetzt den Seeplanungen zugrunde gelegte Suchraum konzen-triert sich auf den zentralen Stadtbereich, da die Auenbereiche westlichund östlich dieses Planungsraums aufgrund ihrer ökologischen Qualitätund der daraus resultierenden Schutzansprüche heute nicht mehr füreine Seeplanung in Anspruch genommen werden sollten. Dabei mussdie Planung die bestehenden Nutzungen (Sonderlandeplatz desLuftsportclubs Hamm, Kläranlage Mattenbecke) sowie die Planung derB61n mit aufnehmen.

Neben den Chancen, die eine Wasserfläche in zentraler Lage als Erho-lungs- und Sportangebot bietet, finden die Nutzungsmöglichkeiten derUferzonen und die Schaffung attraktiver Verbindungen in die Innen-stadt besondere Berücksichtigung. Ein See in unmittelbarer Nachbar-schaft zur Innenstadt bietet ungeahnte Chancen für die Weiterentwick-lung und Aufwertung des städtischen Lebens.

Bewusst nimmt diese Planungsidee den Raum in der geografischenMitte der Stadt auf, um als integrierendes Angebot das Stadtleben füralle Bewohner Hamms zu attraktivieren. Die uferbegleitenden Wegeund Promenaden ermöglichen die Schaffung neuer Wegeverbindungenzwischen der Innenstadt und den nördlich gelegenen Stadtbereichen.Diese Planungsidee ist zudem mehr denn je ein Element des Struktur-wandels, das der Stadt ein verändertes, in die Zukunft gerichtetesErscheinungsbild verleiht.

Neben der Nutzung der Wasserfläche selbst bilden die Uferzonen diefür die urbanen Nutzungen interessanten Bereiche. Damit soll die Kon-zeption nicht nur zu einer Verbesserung der sogenannten weichenStandortfaktoren beitragen, sondern zugleich konkret neue, hochwerti-ge Gewerbe- und Dienstleistungstandorte erzeugen.

Der Masterplan zeigt mögliche Flächenpotenziale zur Weiterentwick-lung für den zentralen Bereich der Münsterstraße als attraktive

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Flächen für ArbeitEin für die erfolgreiche Bewältigung des strukturellen Wandels ent-scheidendes Themenfeld ist der Umgang mit den Flächen für Arbeit. Indiesen Themenbereich ordnen sich die Ertüchtigung sowie der Umbaubestehender Dienstleistungs-, Gewerbe- und Industrieflächen imPlanungsraum ein. Dabei steht die Umorientierung der Arbeitsplatzan-gebote auf zukunftsorientierte Wirtschaftsfelder im Mittelpunkt. Dar-über hinaus zeigt der Masterplan Hamm ans Wasser Flächenpotenzialeauf, die als ”neue Standorte” vorrangig der Ansiedlung hochwertigerDienstleistungsnutzungen dienen sollen.

Vorrangige Ziele sind dabei:

- Direkte Schaffung neuer Arbeitsplätze- Sicherung bestehender Arbeitsplätze- Bereitstellung neuer Flächen für die Ansiedlung von Unternehmen- Steigerung des Anteils innovativer und qualitativ hochwertiger Standortkonzepte- Verbesserung der Standort-Attraktivität und des Stadtimages als weicher Standortfaktor- Verbesserung der Umweltsituation durch Sanierung von Altlasten- Verringerung der Inanspruchnahme von Freiraum für Gewerbe- ansiedlungen

Der Masterplan greift dazu die Verflechtung der nördlich und südlichdes Kanals gelegenen ”Flächen für Arbeit” auf. Dabei sind die inhaltli-chen Zielrichtungen sehr vielfältig und spiegeln die in den laufendenPlanverfahren vorgegebenen Nutzungszuweisungen wider.

Der Kanal selbst ist als wichtiger Wirtschaftsfaktor für Hamm das ver-bindende Element der aufgenommenen Standorte. Die Schifffahrt alsbedeutender Bestandteil in der Profilierung des regionalen und lokalenWirtschaftsstandortes soll gestärkt und weiterentwickelt werden. Damit

Hafen Hamm (Foto: Hans Blossey)

Kunstinstallation Form Wind (Kirsten Kaiser 2001)

Dienstleistungsstandorte in direkter Verbindung mit der Wasserkanteauf. Dies sind vor allem Bürostandorte, die den Dienstleistungsstandortim Umfeld des HAMTEC erweitern.

Die Planung einer ca. 43 ha großen Wasserfläche mit einer maximalnutzbaren Länge von ca. 2.000 m und einer Breite von bis zu 350 meröffnet für den Standort Hamm bisher nicht vorhandene Nutzungs-möglichkeiten hinsichtlich wassersportlicher und freizeitorientierter Ak-tivitäten. Standorte für Freizeit- und Sportwirtschaft sowie Gastrono-mie und Veranstaltungswesen finden sich in vielfältigster Weise.

Bis zum Sommer 2002 wurde im Rahmen einer umfangreichenMachbarkeitsuntersuchung die Realisierbarkeit des Lippesees geprüftund mit positivem Ergebnis abgeschlossen. In diesen Nachweis derMachbarkeit wurden technische, rechtliche und wirtschaftliche Belan-ge eingearbeitet. In der Weiterentwicklung der Untersuchungsvariantehat die verstärkte Berücksichtigung ökologischer Belange zu dem unterdem Arbeitstitel “Variante S” vorliegenden Seeentwurf geführt, die so-wohl die Durchgängigkeit des Auensystems wie auch den Schutz dersüdöstlich der Seefläche gelegenen Landschaftsbereiche in den Mittel-punkt der Betrachtung stellt.

In die Untersuchung sind neben den ökologischen Belangen vielfältigeAnsprüche an einen See und seine Uferbereiche eingeflossen. Für dieNutzung des Sees selbst sind das beispielsweise ein Strandbad mitLiegewiesen, eine wettkampftaugliche Regattastrecke, Nutzungs-möglichkeiten für Wassersportarten (Segeln, Paddeln, Rudern, etc.),ein Ausflugsboot, Errichtung einer Seebühne, etc.. Für die Uferzonenwurden neben den bereits erwähnten Nutzungsmöglichkeiten hinsicht-lich hochwertiger Dienstleistungsstandorte, neue Wohnstandorte amSeeufer, die dem Wassersport zugehörigen landseitigen Einrichtungen

wie Bootshäuser, Hafen- und Steganlagen, gastronomische Angebote,Freizeitangebote, umlaufende Wegesysteme, etc. in die Machbarkeits-untersuchung aufgenommen.

Basierend auf der Machbarkeitsuntersuchung wurde die Vorbereitungder Realisierung des Sees in Kooperation mit dem Lippeverband durchden Rat der Stadt Hamm beschlossen. Nach der Durchführung eineseuropaweiten Ausschreibungsverfahrens konnte zu Beginn des Jah-res 2004 eine Arbeitsgemeinschaft von Fachingenieuren mit derErarbeitung der Planunterlagen zur Durchführung des Planfeststellungs-verfahrens beauftragt werden. Diese Planungsarbeiten werden durchdie Europäische Union gefördert. Der Abschluss des Planfeststellungs-verfahrens wird bis zum Jahr 2006 angestrebt.

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Dienstleistungs- und Gewerbebereich Citykai im Osthafen

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HAMTEC

verbunden ist als klare Orientierung, die Entwicklung des ”FreizeitbandesKanal“ ausdrücklich unter Berücksichtigung der Belange der Binnen-schifffahrt und des Güterumschlags weiter zu betreiben. Seit Beginnder Umsetzung des Masterplanes ist erfreulicherweise ein Anstieg derauf dem Datteln-Hamm-Kanal transportierten und in Hamm umgeschla-genen Güter festzustellen.Die aufgenommenen Flächen korrespondieren mit den Standorten desparallel erarbeiteten Masterplanes ”Flächen für Arbeit”. Das verbinden-de Ziel ist die Schaffung von zukunftsorientierten Arbeitsplätzen. Aus-

gehend von den laufenden Planungs- und Umsetzungsprozessen sollder Verbund der Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsflächen zueiner weiteren Stärkung mit der Schaffung zukunftsweisender Standort-qualitäten führen.Hierbei werden Flächen angesprochen, für die eine Neuorientierunggefunden werden muss bzw. müsste (z.B. Schacht Franz – aufgege-bene Schachtanlage, Gewerbe – und Industriestandort Radbod als Nach-nutzung einer ehemaligen Schachtanlage, EntwicklungsbereichThyssen als hochwertiger Gewerbe- und Dienstleistungsstandortwestlich der Innenstadt).Einen breiten Umfang nehmen die Flächen ein, die einer weiteren Qua-lifizierung oder der Fortsetzung der begonnenen Entwicklungen bedür-fen (z.B. Westhafen als zentraler trimodaler Logistikstandort, Gewer-be- und Industriebereiche Hamm-Uentrop).Darüber hinaus empfiehlt der Masterplan an verschiedenen Stellen dieEntwicklung neuer Standorte, die aufgrund ihrer Lagegunst als Stand-orte für hochwertige Dienstleistungsangebote entwickelt werden kön-nen. Diese Standorte konzentrieren sich auf die ”neuen Uferlagen“.Dies sind zum einen die Neuorientierung des Osthafens, der in direkterNachbarschaft zum Entwicklungsbereich Thyssen die Transformationvom Industriehafen mit einem extensiven Umschlag von Schüttgüternhin zu einem Büro- und Gewerbestandort an der Kanalkante erfahrensoll. Seit der Erarbeitung des Masterplanes konnte die Transformationdieses beispielgebenden Standortes zum Dienstleistungsufer ”Citykai“angestoßen werden. Die planungsrechtliche Situation wurde der neuenZielrichtung entsprechend verändert. Die Realisierung eines erstenBauvorhabens ab Sommer 2004 zeigt auch faktisch die erfolgreicheGestaltung des strukturellen Wandels an diesem “Ort am Wasser”.

Angrenzend an den Lippesee sieht der Masterplan umfangreichedienstleistungsorientierte Entwicklungsflächen u.a. im Umfeld des Grün-der- und Technologiezentrums HAMTEC oder an der Uferkante vonHeessen vor. Damit entstehen im Umfeld des Lippesees Dienstleitungs-standorte in einem für Hamm gänzlich neuen Qualitätssegment.

Citykai - geplanter Neubau der Firma Aktivita (Entwurf: Architekturbüro Rost und Partner)Dienstleistungs- und Gewerbebereich Osthafen - Citykai

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Der Lippesee mit den zuvor geschilderten Denkräumen im Bereich derUferlagen erzielt seine hochwertige Qualität aus der Lage im direktenInnenstadtbereich. Die in der Vergangenheit erarbeiteten Konzepte zurAufwertung des Umfelds von Lippe und Kanal konnten das Problem derVerknüpfung der Innenstadt mit den Wasserangeboten nicht zufrieden-stellend lösen. Die unverzichtbaren Verkehrswege Adenauerallee undHafenstraße, aber auch der Nordring stellen Barrieren im Zugang zuden Wasserflächen dar. Dies bedingt die intensive Überarbeitung derVerknüpfung des Sees mit den angrenzenden Stadtbereichen. In direk-ter Verbindung mit dem dargestellten Planungsbereich Lippesee stehtdie Ausgestaltung der Verknüpfung der Innenstadt, die Aufwertung desKanalufers sowie die Auseinandersetzung mit den innerstädtischenRinganlagen. Von besonderer Bedeutung ist auch der neu auszu-prägende Anschluss an den Hammer Norden.Hafenstraße, Nordstraße und Münsterstraße erschweren einenschwellenfreien und leichten Zugang zum Wasser erheblich.

Der Masterplan schlägt die Errichtung eines Steges (Hamm Steg) aus-gehend von der Fußgängerzone (Museumsstraße) vor, der alsFußgängerbrücke den Nordring und die Adenauerallee sowie Lippe undKanal überspannt. Zugleich erschließt dieser Steg diese zwischen derInnenstadt und dem geplanten See liegenden Räume. Diese können soim Gesamtkonzept als Einzelbausteine Angebote für verschiedene Nutz-ergruppen aufnehmen. Beispielhaft sind hier Büronutzungen oder derSteggarten als Gastronomie- und Freizeitbereich genannt. DieserBrückenschlag setzt als markantes Bauwerk darüber hinaus ein Zei-chen in der Verbindung der Innenstadt mit den nördlich des Sees gele-genen Stadtteilen, zumal sich in der Verbindung für Fußgänger undRadfahrer eine grundlegend neue Qualität in der Wegeführung ergibt.Die Uferzone nördlich der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, desErnst-Reuter-Platzes und des Gymnasium Hammonense kann sich zueiner städtisch geprägten Uferzone entwickeln. Der Masterplan siehthier Büro- und Dienstleistungsnutzungen, gekoppelt mit gastronomischenund freizeitorientierten Angeboten vor. Voraussetzung dieser Überle-gungen ist, dass in enger Kooperation mit den dort ansässigen

Verknüpfung

Schnitt Hamm Steg (aus Machbarkeitsstudie - Lippesee)

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Hafenkran Osthafen

Hamm Steg

Neben der Weiterentwicklung der wirtschaftlich nutzbaren Standortebietet die vorliegende Konzeption die Chance, eine nachhaltige Neuori-entierung des Standortes Hamm hinsichtlich seiner Lebens- und Freizeit-qualitäten im Sinne ”weicher Standortfaktoren” zu erzeugen.Als weitere Konkretisierung der Flächen für Arbeit ist die konzentrierteFortsetzung der bereits begonnenen Prozesse zu begleiten und um dieneu zu entwickelnden Standorte zu ergänzen.Eine zurückhaltende Abschätzung der direkten Arbeitsplatzeffekte, diemit der Entwicklung der im Masterplan Hamm ans Wasser aufgezeigten”Flächen für Arbeit“ verbunden ist, beläuft sich auf etwa 4.750 Arbeits-plätze in einem Umsetzungszeitraum von ca. 10 Jahren. MittelbareArbeitsplatzeffekte, die sich zumindest arbeitsplatzsichernd aus denangestoßenen Investitionen z.B. im Baubereich ergeben, sind hierbeinoch nicht berücksichtigt. Seit Beginn der Umsetzung des Masterplaneskonnten im Bereich der Kanalstandorte mehr als 750 Arbeitsplätze neugeschaffen werden. Zugleich wurde eine Vielzahl von Arbeitsplätzengesichert, indem seitens der Unternehmen mehr als 220 Mio. € investiertwurden.

Über die ausschließlich standortbezogene Abschätzung hinaus sindweitere, vor allem freizeitwirtschaftlich begründete Arbeitsplatzeffektezu erwarten.

Ein weiterer Baustein ist die Konkretisierung der Möglichkeiten, berufli-che Qualifizierung zu erreichen. Berufliche Qualifizierung stellt eineSchlüsselrolle in der Bewältigung des strukturellen Wandels dar.

Dabei soll mit der Umsetzung des Masterplans ein möglichst breit ange-legter Qualifizierungsprozess verknüpft werden.Am Beispiel des Startprojektes Sportbootanleger / historischer Hafen-kran wird deutlich, dass eine Maßnahme, die dem Bereich des Schwer-punktes Freizeit und Erholung zuzuordnen ist, mit der Durchführungeiner Qualifizierungsmaßnahme im Arbeitsbereich Stahlbau wirtschaft-liche Perspektiven für die Teilnehmer der Qualifizierungsmaßnahme mitsich bringt.Diesem Beispiel folgend werden die aus der Masterplanung erwach-senden Projekte und Maßnahmen auf ihre Tauglichkeit hinsichtlich derInitiierung und Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen zu prüfensein.

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Freizeit, Erholung und Wohnen amKanalDer Masterplan umfasst in diesem Themenschwerpunkt eine Kette vonDenkräumen entlang des Datteln-Hamm-Kanals, die über die Klammerder Erreichbarkeit für Sportbootfahrer miteinander verknüpft sind. Zieldes Planungsansatzes ist es, durch die Schaffung von Anlegestellen imStadtgebiet dieses Wassersportrevier zu erschließen. Die enge Ab-stimmung mit den in Hamm in mehreren Wassersportvereinen organi-sierten Sportschiffern sowie die sehr gut angenommene Marina in derNachbarstadt Bergkamen zeigen, dass ein erkennbarer Bedarf in derErschließung dieses ”Heimatreviers” besteht. Dabei sind die Anlege-stellen auf die Auswahl von interessanten Zielpunkten im Stadtgebietausgerichtet. In Zusammenarbeit mit der Ruhrgebiet Tourismus GmbH –RTG und den im Rahmen der Initiative Fluss-Stadt-Land zusammenge-schlossenen Kanalanrainern verfolgt die Stadt Hamm das Ziel, mit einemNetzwerk von Anlegestellen die Attraktivität der Region auch aus touri-stischer Sicht zu steigern.

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Wassersportvereinen Perspektiven für die Fortführung und Weiterent-wicklung ihres Vereinsbetriebs erarbeitet werden können.

Der im Masterplan als Stadtufer bezeichnete Abschnitt zwischen derEisenbahnbrücke im Westen und der Schleuse Hamm im Osten verdientbesondere Aufmerksamkeit. Hier besteht die Möglichkeit, eine städti-sche Uferpromenade zu entwickeln, die geeignet ist, mit ihrer neuenAufenthalts- und Erlebnisqualität zu einer Stärkung der zentralenInnenstadtlagen beizutragen. Seit Mai 2004 wird dieser Uferbereichplanerisch konkretisert.Eine entsprechende Gestaltung vorausgesetzt, kann nördlich des Al-lee-Centers möglicherweise eine Kombination aus Anleger und Bastionentstehen, die zum Verweilen einlädt. Auch in diesem Kanalabschnittsollte der Uferbereich dem Fußgänger direkt zugänglich gemacht wer-den. Eine aufgewertete, das Ufer begleitende Wegeverbindung, kannnach Osten und Westen fortgesetzt die Verbindung zum Entwicklungs-bereich Hamm Steg sowie zum Innenstadt-Sportbootanleger herstellen.

Die im Masterplan empfohlene planerische Auseinandersetzung mit denfür die Stadt sehr wertvollen Ringanlagen verfolgt nicht das Ziel, histo-rische und nicht mehr vorhandene Wasserläufe in ihrer gesamten Aus-dehnung nachzubilden. Vielmehr soll die punktuelle Betonung an dieBedeutung der Ringanlagen und deren Geschichte erinnern. Im Nord-ring kann die unter dem Rasen verborgene, und inzwischen in Teilensichtbar gemachte historische Lippeschleuse ein Baustein sein, derherauszuarbeiten ist. Die Anknüpfung an die historischen Bezüge derStadt Hamm als Stadt am Wasser ist ein wichtiger Baustein des Master-planes. An markanten Standorten kann auch das Element Wasser wiedereine Bedeutung erlangen. Die die Ringanlagen durchschneidenden Ver-kehrsadern sollten als “Furten“ näher betrachtet werden. Das Schlie-ßen des “grünen Ringes“ um die Altstadt unter Einbeziehung des neu-gestalteten Stadtufers erhöht die Qualität dieser innerstädtischenErholungsräume in ihrer direkten Vernetzung erheblich.

Ringanlagen

Als westlichster Standort im Stadtgebiet soll der “Heimathafen“ der inHamm ansässigen Vereine Yacht-Club Hamm und Club-Nautico Hammim Umfeld der Hammer Schiffswerft an der Lünener Straße weiter ent-wickelt werden. Hier konnten bereits im Sommer 2003, die in bemer-kenswerter Eigenleistung durch die zuvor genannten Vereine erstelltenDauer- und Gastliegeplätze feierlich in Betrieb genommen werden.

Im Bereich des Osthafens (am Rhenus-Kran) existierte bereits der In-nenstadt-Sportbootanleger. Diese Anlegestelle ermöglicht es den Schiffs-besatzungen, die Innenstadt mit ihren vielfältigen Angeboten innerhalbweniger Gehminuten zu erreichen. Der als industriehistorische Land-marke erhaltene ehemalige Verladekran der Firma Rhenus gibt an diesem

Wassersport auf dem Kanal (Siegerfoto Fotowettbewerb 2003, Stephan Mohr)

Stadtufer / Anleger Fahrgastschiffe

Sportboothafen Herringen (Fotowettbewerb 2003, Rosi Luig)

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Sportbootanleger Innenstadt (Foto: Heinz Feußner)

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Kurpark Bad Hamm - Standort des geplanten Anlegers (Foto: Hans Blossey)

Auch der ca. 8 ha große Baggersee in Haaren wurde unter dem Stich-wort Freizeitstandort Werries/Haaren in den Masterplan aufgenommen.Für den Bereich des Baggersees und den ehemaligen Kohlehafen ”West-falen” wurde ausgehend vom Masterplan inzwischen durch denKommunalverband Ruhrgebiet – KVR ein Freizeitkonzept erarbeitet.Wesentliche Bestandteile dieses inzwischen projektierten Freizeitan-gebotes sind im Bereich des Baggersees eine Bademöglichkeit, eineWasserskianlage und ein Campingplatz. Der ehemalige Kohlehafen sollzukünftig Anlaufpunkt für Sportboote sein. Das Freizeitkonzept sieht fürdiesen Bereich darüber hinaus weitere Freizeitangebote, wie z.B. An-gebote des Freizeitwohnens vor.

Standort weithin sichtbar ein Zeugnis des Wandels der Region. DieSanierung des Krans und die Herrichtung des Sportbootanlegers konn-te im Rahmen der Umsetzung des Masterplans ”Hamm ans Wasser“ zuBeginn des Jahres 2003 abgeschlossen werden.

Der Kurpark mit dem im März 2003 fertiggestellten Kulturzentrum Kur-haus Bad Hamm und mit dem im November 2003 fertiggestellten Maxi-mare - Erlebnistherme Bad Hamm bietet sich als idealer Zielpunkt auchfür den Sportbootfahrer an. Am Südufer des Kanals entsteht bis zumEnde des Jahres 2004 eine Anlegestelle für Sportboote und Fahrgast-schiffe.

Baggersee und Sportboothafen Kohlehafen Haaren

Selbstverständlich darf der Maximilianpark als eines der meist besuch-ten Freizeitziele in Hamm mit seiner Bedeutung für die Region als Ziel-punkt auch für Sportbootfahrer nicht fehlen. Hier entsteht ebenfalls biszum Ende des Jahres 2004 eine weitere Liegestelle, die den Gast-liegern den Besuch des Maximilianparks ermöglicht, der über dieOstwennemarstraße / Maximilian Straße und den Werner-Figgen-Wegin wenigen Minuten zu Fuß erreichbar ist.

Geplanter Sportboohafen Hamm-Haaren

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Inszenierung ”Brücken und Licht”

Im Rahmen des Projektaufrufs ”Licht in die Stadt - Förderung von künst-lerisch orientierten Lichtprojekten im öffentlichen Raum“ des LandesNordrhein-Westfalen hat sich die Stadt Hamm um die Förderung einerKonzeption zur lichtkünstlerischen Inszenierung von Brückenbauwerkenals Baustein der Masterplanung ”Hamm ans Wasser“ beworben. DasVerfahren wurde als modellhaft anerkannt und mit Mitteln des Landesunterstützt.

Die Stadt Hamm hat in diesem Zusammenhang zehn Künstler eingela-den, herausragende Brücken im Stadtgebiet von Hamm, entlang vonLippe, Ahse und Datteln-Hamm-Kanal, dauerhaft künstlerisch ”ins Lichtzu setzen“.

Das Projekt ”Brücken und Licht“ wird die Aufmerksamkeit auf die Strate-gie und die Entwicklungsziele, die im Rahmen des Masterplans erarbei-tet werden, lenken. Die Brücken sind die Verbindungs- und Gelenk-punkte der Stadt, zugleich aber auch die Zeitzeugen des Zusammen-wachsens der Stadthälften.

Ahse-Brücke Ostenallee / Fußgängerbrücke AhseKünstler: Jürgen LIT Fischer / Peter Brdenk,Essen

Fährstraßen-BrückeKünstlerin: Eva-Maria Joeressen, Düsseldorf

Uentroper-BrückeKünstler: Maurizio Nannucci, Florenz

Ahse-Düker Adenauer-AlleeKünstlerin: Christina Kubisch, Berlin

Realisierung der „Regenbogenbrücke“ (Künst-ler: Horst Rellecke, Sponsoring: Firma Jäckering)

Hammer DB-Brücke, UnterführungKünstler: Günter Dohr, Krefeld

Hammer DB-Brücke, MitteldammKünstler: Kazuo Katase, Kassel

Münsterstraßen-BrückeKünstler: Vollrad Kutscher, Frankfurt a.M.

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Trotz ihrer wichtigen Funktion als Brückenschläge zwischen den Stadt-teilen werden sie von der Bevölkerung einerseits permanent benutzt,andererseits aber kaum wahrgenommen. Durch künstlerische Insze-nierungen sollen diese Orte in Zukunft im Bewusstsein der Bevölkerungverankert werden. Die Brücken sollen umgestaltet und in Szene ge-setzt; sie sollen zu attraktiven, spannenden und verbindenden Orten inder Stadt werden.

Eine künstlerische Gestaltung bietet die Chance, Zeichen zu setzen, dieBrücken aufzuwerten, sie dem Bürger ins Bewusstsein zu rücken undaus ihrer Selbstverständlichkeit zu lösen.

Ein für dieses Kunstereignis eigens einberufenes Kuratorium hat EndeJanuar 2002 die zu gestaltenden Brücken in Abstimmung mit den ökolo-gischen Anforderungen an das Brückenumfeld ausgesucht und Einla-dungen an die Künstler ausgesprochen. Diese haben sich daraufhinbereit erklärt, mit ihrer Kreativität und ihren Entwürfen die Idee einerneuen Lichtgestaltung der Brücken und damit veränderten Wahrneh-mung von Stadt und Raum Wirklichkeit werden zu lassen.

Die hier gezeigten künstlerischen Entwürfe wurden durch das Kurato-rium beurteilt und zur Realisierung empfohlen.

Wie viele künstlerische Entwürfe letztendlich realisiert werden können,ist auch von Sponsoren abhängig, die sich für dieses Projekt engagie-ren werden. Die Regenbogenbrücke als Kunstwerk von Herrn Dr. HorstRellecke konnte durch das Sponsoring der Firma Jäckering Mühlen- undNährmittelwerke GmbH, Hamm im Juni 2003 ”mit Licht erfüllt werden”.

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Inszenierung „Brücken und Licht“

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Bundesautobahn-Brücke UentropKünstler: Bruno Gronen, Köln

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Page 12: Hamm ans Wasser Masterplan Hamm · Hamm ans Wasser Masterplan 4 Flächen für Arbeit Ein für die erfolgreiche Bewältigung des strukturellen Wandels ent-scheidendes Themenfeld ist

Lippesee

Ziel ist die Realisierung eines mehr als 40 ha großen Seesim Denkraum zwischen der Münsterstraße im Westen undder Fährstraße im Osten. Die etwa 5 km lange Uferliniebietet die Chance, Standorte für unterschiedlichste Nut-zungen zu entwickeln. Dies können u.a. Dienstleistungs-und Wohnstandorte, Uferpromenaden, Strandbereiche,Stege, gastronomische Angebote bis hin zu neuenVeranstaltungsorten sein. Der See soll mit seiner Wasser-fläche vielfältigsten Sport– und Freizeitnutzungen Raumbieten.

Flächen für Arbeit

Ziel dieses Schwerpunktes ist die Weiterentwicklung undStärkung des Kanals als bedeutender Transportweg undWirtschaftsfaktor für die Stadt Hamm. Daher soll die Wei-terentwicklung der im Planungsraum gelegenen Gewerbe-und Industriestandorte besondere Beachtung finden. Er-gänzend zeigt der Masterplan Perspektiven für die Ent-wicklung neuer, hochwertiger Standorte in Uferlage auf, dievorrangig auf die Ansiedlung dienstleistungsorientierterUnternehmen ausgerichtet sind.

Verknüpfung

Dieser Schwerpunkt umfasst das zentrale Thema der An-bindung der Innenstadt an den Kanal, die Lippe und denneu zu konzipierenden Lippesee. Dabei soll ein besonde-res Augenmerk auf die Aufwertung des ”Stadtufers” unddie Verbesserung der Zugänge zu den attraktiven Wasser-flächen und Uferzonen aus der Innenstadt gerichtet wer-den. Zusätzlich soll das Thema Wasser in den die Innen-stadt umrahmenden Ringanlagen aufgegriffen werden.

Freizeit, Erholung und Wohnen am Kanal

Ziel ist die Erarbeitung eines Konzeptes zum Thema Frei-zeit und Wohnen am Kanal mit den Leitthemen Boots-tourismus, Anlegestellen und Nachnutzung vorhandenerHafenanlagen. Dabei soll einerseits die Schaffung von An-legemöglichkeiten im Verlauf des Kanals zu einerAttraktivierung von Zielen im Stadtgebiet auch für Sportboot-fahrer führen. Andererseits sollen neue wasserorientierteFreizeit- und Erholungsstandorte, z.B. im Bereich des ehe-maligen Kohlehafens Westfalen in Haaren oder des gro-ßen Baggersees, entwickelt werden.

Inszenierung „Brücken und Licht“

Eine Vielzahl von Brücken überspannt im Planungsraumdes Masterplans die Lippe, die Ahse und den Kanal. Da-mit sind sie die Verbindungs- und Gelenkpunkte und zu-gleich Zeitzeugen des Zusammenwachsens der Stadt-hälften nördlich und südlich von Lippe und Kanal. Ziel istdie Inszenierung und Umgestaltung der Brücken und da-mit die Aufwertung und Attraktivierung dieser Orte in derStadt.

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