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Goethe-Universität Frankfurt am Main Fachbereich 03 Gesellschaftswissenschaften Institut für Soziologie – Schwerpunkt Arbeitssoziologie Handbuch zum Wissenschaftlichen Arbeiten 3. Auflage Ein Handbuch zum wissenschaftlichen Arbeiten an der Professur für Arbeitssoziologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main Herausgegeben von Prof. Heather Hofmeister In Zusammenarbeit mit Patricia Knoll (2016), Lisa Weis (2015), und Nele Bohn (2014) Stand: Oktober 2016 Goethe-Universität, Frankfurt am Main Foto: © Heather Hofmeister 2013

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Goethe-UniversitätFrankfurtamMainFachbereich03GesellschaftswissenschaftenInstitutfürSoziologie–SchwerpunktArbeitssoziologie

HandbuchzumWissenschaftlichenArbeiten3.Auflage

EinHandbuchzumwissenschaftlichenArbeitenander

ProfessurfürArbeitssoziologiederGoethe-Universität

FrankfurtamMain

HerausgegebenvonProf.HeatherHofmeisterInZusammenarbeitmitPatriciaKnoll(2016),LisaWeis(2015),undNeleBohn(2014)

Stand:Oktober2016Goethe-Universität,FrankfurtamMain

Foto:©HeatherHofmeister2013

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HandbuchzumWissenschaftlichenArbeiten

I

Vorwort

Im Laufe Ihres Studiums wird der Bedarf, wissenschaftlich zu schreiben und zu

recherchieren, öfter auftauchen. Die Art zu schreiben und zu zitieren, wie sie in der

Wissenschaftangewandtwird,hilftIhnen,Präzision,Genauigkeit,KlarheitundEhrlichkeit

inBezugauf Informationsquelleneinzuüben. DieFähigkeit,sichdeutlichauszudrücken,

wirdIhrganzesLebenlangwichtig fürsiebleiben,unabängigdavon,obIhreZukunft in

derForschungliegenwird.

WirbietenIhnenhiermiteineEinführungindasSchreiben,RecherchierenundLesen,wie

es an der Universität erforderlich ist. Dieses Handbuch richtet sich besonders an

Studienanfänger*innen und an alle, die eine Hausarbeit oder Abschlussarbeit am

Schwerpunkt für Arbeitssoziologie schreiben. Wir hoffen, Ihnen so einen hilfreichen

BegleiterdurchdasStudiumandieHandzugeben.

Wissenschaftlichzuschreibenbedeutet,aneinemGesprächüberzeitlicheundräumliche

Grenzenteilzunehmen.WennSiewissenschaftlichschreiben,müssenSieIhreArgumente

immer belegen. Nur durch korrektes Zitieren können zukünftige Leser*innen nachvoll-

ziehen,welcheForschungIhrenTextunterstützt,woranSiesichorientierenoderwessen

Argumenten Sie zustimmen. In diesem Handbuch erläutern wir Ihnen, wie ein

wissenschaftlicherTextentsteht,undgebenIhnengleichzeitigeinkonkretesBeispielmit

an die Hand: wir zitieren selbst in diesem Handbuch, wie wir es in Hausarbeiten und

Abschlussarbeitensehenmöchten.

Wir verwenden in diesem Handbuch ein System, welches sehr häufig am Fachbereich

Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität (insbesondere im Rahmen der

Propädeutika)verwendetwird.AberesgibtunterschiedlicheWegerichtigzuzitieren,die

für andere Schwerpunkte oder Verlage erforderlich sind (siehe Kap. 6). Falls Sie einen

TextfüreineandereLehrpersonverfassen,informierenSiesichüberspezifischeFormalia

undAnforderungen.WirwünschenIhnennuneinengutenStart inIhrStudiumundviel

ErfolgbeimwissenschaftlichenArbeiten!

HeatherHofmeisterunddasArbeitssoziologie-Team

FrankfurtamMain,den12.Oktober2016

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HandbuchzumWissenschaftlichenArbeiten

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Inhaltsverzeichnis

1 Literatur–dasHerzderGesellschaftswissenschaften..................................................................1

1.1 LesenmitSystem...................................................................................................................................11.1.1 KursorischesLesen......................................................................................................................2

1.1.2 AnalytischesLesen.......................................................................................................................2

1.1.3 WeitereLesetechniken...............................................................................................................3

1.2 Exzerpte:ArbeitshilfeundWissensspeicher.............................................................................31.3 Wissendigitalverwalten:Literaturverwaltungsprogramme.............................................4

2 DerSchreibprozess.......................................................................................................................................6

2.1 DerWegzurFragestellung................................................................................................................62.2 DieverschiedenenArbeitsphasen..................................................................................................72.3 DerwissenschaftlicheSchreibstil...................................................................................................92.3.1 Sprache..............................................................................................................................................9

2.3.2 Grammatik....................................................................................................................................10

2.3.3 Zusammenfassung.....................................................................................................................10

2.4 DerUmgangmitSchreibblockaden............................................................................................103 Formatierung................................................................................................................................................12

4 KorrektZitieren...........................................................................................................................................13

4.1 ZitierenimFließtext..........................................................................................................................134.2 ZitierenimLiteraturverzeichnisanhandfiktiverBeispiele..............................................154.3 ErstellungdesLiteraturverzeichnisses....................................................................................174.4 Plagiatsaffärenvermeiden..............................................................................................................17

5 WissenschaftlicheTextformen..............................................................................................................19

5.1 HausarbeitundAbschlussarbeit..................................................................................................195.1.1 Aufbau............................................................................................................................................19

5.1.2 VorgehenbeimSchreibeneinerHausarbeit..................................................................20

5.1.3 KriterienfüreineguteHaus-undAbschlussarbeit.....................................................22

5.1.4 SonderfallAbschlussarbeit....................................................................................................24

5.2 DerEssay................................................................................................................................................255.2.1 Aufbau............................................................................................................................................25

5.3 DasExposé.............................................................................................................................................265.3.1 DieFunktionendesExposésimÜberblick......................................................................27

5.3.2 Aufbau............................................................................................................................................27

5.3.3 VorgehenbeimSchreibeneinesExposés........................................................................28

5.3.4 KriterienfüreingutesExposé(Stand:Wintersemester2014/15).....................29

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5.4 DasReferat............................................................................................................................................305.4.1 Aufbau............................................................................................................................................30

5.4.2 DiePräsentation.........................................................................................................................31

5.4.3 KriterienfüreingutesReferat.............................................................................................32

5.5 DasProtokoll........................................................................................................................................335.6 DasThesenpapier...............................................................................................................................34

6 WeiterführendeLiteratur........................................................................................................................35

6.1 BeiträgeundHinweisevonProfessurendesFachbereichs03........................................356.2 WeiterführendeLiteratur...............................................................................................................37

7 Literaturverzeichnis..................................................................................................................................38

ANHANG.......................................................................................................................................................................I

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HandbuchzumWissenschaftlichenArbeiten1Literatur–dasHerzderGesellschaftswissenschaften

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1 Literatur–dasHerzderGesellschaftswissenschaften

Das Studium der Gesellschaftswissenschaften beruht zu einem großen Teil auf derAuseinandersetzung mit wissenschaftlicher Literatur. Fachliteratur ist das Herz jedesSeminars, denn sie liefert sowohlWissen als auch Diskussionsgrundlagen. PublizierteWissenschaft zeigt, wo ein Forschungsfeld steht, oderwaswir schon über ein Themafundiertwissen. Eszeigtauch,wodieLückensindundwozukünftigeForschungnötigwird. LiteraturbeantwortetFragenundhilftuns,neueFragenzustellen.Sieerweitertden Horizont, hilft dabei eigene Standpunkte zu entwickeln und schließlich fundiertwiedergebenzukönnen.ImSeminar istdieLiteraturmeistens für jedeeinzelneSitzung festgelegt.DieAuswahlumfasstoftauchTexte,fürderenVorbereitungmaneventuellmehrZeiteinplanensollte,weil sie etwa in einer Fremdsprache verfasst oder besonders komplex sind.Wenn Siejedoch eine Hausarbeit oder Bachelor-/Masterarbeit schreiben, müssen Sie die ent-sprechendenTexteeigenständigsuchen.WissenschaftlicheTexte,dieinderUniversitätgelesenwerden,unterscheidensichsehrstark von Unterhaltungsliteratur, beispielsweise Romanen, die man einfach nebenbeiherunterlesenkann.WissenschaftlicheTextehabeneineeigeneStrukturundeineigenesZiel.EinenTextgelesenzuhaben,heißtdannnichtunbedingt,diesenauchverstandenzuhaben.UmdengrößtenMehrwertzuerlangen,hilftesdaher,gleichzuBeginnmiteinemKonzept an die Texte heranzugehen. Zu Beginnmöchtenwir Ihnen aus diesemGrundverschiedeneLesetechnikenvorstellen.TIPP:Um sich bei den verschiedenen Begriffe, die im Zusammenhang mit wissenschaftlichemArbeiten fallen (z.B. analysieren oder identifizieren), zurechtzufinden, finden Sie imAnhang Links zu weiterführenden Informationen und Übersichten (Anhang COperatorenlisten).

1.1 LesenmitSystem

DieintensiveAuseinandersetzungmiteinemTextermöglichtimIdealfallnichtnur,dasVerständnis für einThemaaufzubauen, sondernauch einekritischeReflexion (Boeglin2007: 98; Stickel-Wolf/Wolf 2013: 9; Rost 2012: 195). Sie sollten danach in der Lagesein,derArgumentationeinesAutorsodereinerAutorinzufolgensowieWidersprücheund Unklarheiten aufdecken zu können und darüber hinaus die Details des Textes zuverstehen.DiesesTextverständniswird durch eine eingehendeDiskussion im Seminaroftvertieft.DieVorbereitungaufdasentsprechendeSeminar,alsodasvorherigeLesen,ist unerlässlich, um sich daran beteiligen zu können und etwas Neues mitzunehmen.Eine hilfreiche Technik zur Vorbereitung von Literatur ist das kursorische Lesen. Siedient zum einen dazu, eine grobe Vorauswahl von Texten zu erstellen, die zu einem

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späteren Zeitpunkt gründlich gelesen werden, und zum anderen, sich einen erstenEindruckzuverschaffen(Stickel-Wolf/Wolf2013:14).

1.1.1 KursorischesLesen

WiebereitsausderBezeichnunghervorgehtistdasZieldieserLesetechniknicht, jedesDetailzuerfassen,sonderndieArgumentationzuüberfliegen(Stykowetal.2010:3435):• Bücher:ÜberfliegenSiedasInhaltsverzeichnissessowiedieEinleitung.• Aufsätze: Lesen Sie die Zusammenfassung bzw. den Abstract. Hilfreich kann

außerdemdasÜberfliegenderZwischenüberschriftensein.• Literaturverzeichnisse: Besonders für eine erste Literaturrecherche kann es

hilfreich sein, einen Blick auf das Literaturverzeichnis des gelesenen Textes zuwerfen.VielleichtentdeckenSiedabeidieeineoderandereQuelle,diesichauchfürIhrThemaeignet.

1.1.2 AnalytischesLesen

ZieldesanalytischenLesens ist es, dieAussagederArbeit unddiegenaueArgumenta-tion nachvollziehen zu können, Schwachstellen und Stärken zu identifizieren sowieeinThemazubegreifen.DafürsolltenbestimmteLeitfragenandenTextgestelltwerden(Stykowetal.2010:35-37;Franck2007:119-130):

ProblemundFragestellunga.

WasgenauistdasProblem,dasderVerfasseroderdieVerfasserinbearbeitet?WasistderForschungsgegenstandundwelcheFragestellungsollbeantwortetwerden?GibtesVerweiseaufandereStudienoderLiteratur?InwelchemKontextstehtdieserText(fassterdenForschungsstandzueinemThemazusammen?IsteseinBeitragzueinerDebatte?Liefert er einenneuenAspektodereineneuePerspektive innerhalbeinerDiskussion?etc.)

Vorgehenb.

Wiewird die Fragestellungbearbeitet?Wie baut der Autor oder die Autorin seinebzw. ihreArgumentation auf?WelcheMethodewird benutzt, um die Fragestellungzu beantworten? Wie werden zentrale Begriffe definiert? Welche Daten werdenverwendetundwiewurdensieerhoben?WirdeinBezugzurPraxishergestellt?

TheoretischerHintergrundc.

WelchemtheoretischenAnsatzfolgtdieAutorinoderderAutor?

Resultatd.

WielautendieSchlussfolgerungen?WassindmöglicheGegenthesenzudiesen?

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TIPP:Versuchen Sie die Hauptthesen in einem Satz zusammenzufassen und bauen Sie daraufauchdieFormulierungderGegentheseauf.

Diskussione.

Ist die Argumentation logisch aufgebaut und nachzuvollziehen? Wo sind Lücken,welche Aspekte wurden nicht angesprochen, sollten aber berücksichtigt werden?Wie könntemanalternativ vorgehen?Washat Siepersönlich amText gestört undwaswarbesondersgut?

MitdiesenFragenkannmansichzunächsteinengutenÜberblicküberdenInhalteinesTextesverschaffen.Manchmalmüssen sie einwenigangepasstwerden,um einenTextbisindieTiefezuerschließen,dasergibtsichabermeistausdemLeseprozess.

1.1.3 WeitereLesetechniken

Siewerdenmerken,dassanalytischesLesensehrviel Zeit inAnspruchnimmt.Bei derMengeanLiteratur,diegelesenwerdenmuss,wirdmanoftmalsnichtfertig.Ausschlag-gebend ist hier die Art des Lesens (Boeglin 2007: 100; Stickel-Wolf/Wolf, 2013: 31).Daherlohntessichdurchaus,sichmit“speed-reading”-Technikenauseinanderzusetzen.DabeiwirddasAuge geschult, sichschnellerzubewegen,undeswirdgelernt,wiedieInformationen schneller im Gehirn verarbeitet werden können. Um diese Technik zuerlernen, gibt es verschiedene Ansätze. Einige Literaturvorschläge zu Techniken zurVerbesserung der Lesegeschwindigkeit finden Sie in Kapitel 6.2. Die eigene Lese-geschwindigkeit lässt sich darüber hinaus auch mit der Hilfe verschiedener Appstrainieren.TIPP:SpeedReadingApps (Freeware):Boba (iOS); Spritz; A FasterReader (iOS,Microsoft undAndroid)Wenn der Text fertig gelesen ist, sollten die Erkenntnisse unbedingt schriftlich fest-gehaltenwerden.JedeseinzelneDetailaufzuschreibenistallerdingssehrzeitaufwendig,undeineBeschränkungauf diewichtigstenPunkte reichtoft aus.EineMöglichkeit,dieKernaussageeinesTexteszuverschriftlichen,istdasExzerpieren.

1.2 Exzerpte:ArbeitshilfeundWissensspeicher

ExzerpierenisteineTechnik,ZugangzueinemTextzubekommenunddasgesammelteWissenfestzuhalten.DieslohntsichbeiSeminararbeitenundistbesonderswertvollbeiumfangreichen Abschlussarbeiten, um die Menge an Informationen und Wissen zubändigen (Brühl 2011: 1; Boeglin 2007: 114; Stickel-Wolf/Wolf 2013: 38; Rost 2012:213).DasfertigeExzerptenthältdieKernaussagendesTextesundumfasstaucheigeneGedanken.DabeimussvonAnfanganklargekennzeichnetwerden,obnuneinGedanke

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übernommenwurde, oder ein eigenesArgument angeführtwird.DasExzerpt ist nichtausführlich,sondernkurz,knappundpräziseundzeichnetdenrotenFadendesTextesnach(Boeglin2007:114;Franck/Stary2011:83).Wie ein Exzerpt ausgestaltet ist, bleibt Ihnen selbst überlassen: Sie können mitStichpunktenoderTabellenarbeiten,aberaucheinenFließtexterstellen.Wichtigistnur,dass es zu Ihrem eigenen Lern- und Arbeitsstil passt (Stykow et al. 2010: 71; Stickel-Wolf/Wolf2013:39;Rost2012:217).Esistvorteilhaft,miteinerodermehrerenkleinerenFragestellungenaneinemExzerptzu arbeiten, dann verliert man nicht den Fokus und hält sich nicht mit Neben-sächlichkeiten auf. Daher sollten Sie ein Exzerpt erst schreiben, wenn Sie einen Textbereitsgelesenundanalysierthaben.WennmankeinenÜberblickübereinenTexthat,schreibt man alles auf, was wichtig sein könnte. Dadurch können Sie wertvolle ZeitverlierenundsichinDetailsverstricken.DasZieleinesExzerptesistesstattdessen,denText zu reduzieren und die Argumentation in eigenen Worten zu rekonstruieren(Franck/Stary 2011: 76). Es empfiehlt sich, die wesentlichen Aussagen nichtabzuschreiben, sondern sie in eigenenWorten zusammenzufassen, um sicherzustellen,dassmandiesewirklichverstandenhat.ZueinemExzerptgehörtauch,dieTextstellenanzugeben,aufdieSiesichbeziehen,umimmerwieder an die richtige Stelle zurückkehren zu können (Brühl 2011: 1; Boeglin2007:114;Franck2007:82).DiesekleineZusatzarbeitzahlt sichspätestensdannaus,wenn Sie vor einer Seminararbeit sitzen und die einzelnen Quellen angeben müssen.Wenn schließlich die Bachelor- oder Masterarbeit ansteht, ist es sinnvoll, sich einenWissensspeicherausExzerptenderwichtigenTexteanzulegen.SiesindsowohldieGrundlagefürdietheoretischeErschließungeinesThemas,alsaucheineguteMethode,sich eine klare wissenschaftliche Fragestellung zu überlegen und schließlich zuformulieren.

1.3 Wissendigitalverwalten:Literaturverwaltungsprogramme

AlsAlternativezumhandschriftlichenExzerpierenbietetsichan,dasgewonneneWissenmit Hilfe von Literaturverwaltungsprogrammen festzuhalten. Mit diesen lassen sichExzerpte oderMindMaps erstellen und darüber hinaus verschiedene Fragestellungenkoordinieren. Durch die Festlegung von Schlüsselwörtern und Kategorien können soZitate, Ideen und Verweise zugeordnet werden (Krajewski 2011: 103). Literatur-verwaltungssoftwarebesitztaußerdemdieFunktion,Literaturverzeichnissezuerstellen.DieProgrammeorientierensichdabeianeinerZitierweise,dievorherfestgelegtwerdenkann.MangehtalsodadurcheingeringeresRisikoein,imLiteraturverzeichnisFehlerzumachen(Krajewski2011:98).Grundsätzlich stehen verschiedene Literaturverwaltungsprogramme zur Auswahl. AlsStudierende der Goethe-Universität Frankfurt können Sie beispielsweise eineVollversion vonCitavi im Internet runterladen.Citavi ist ein Programm,mit demmanumfangreichLiteraturundWissenverwalten kann. Es bietet ebenfallsdieMöglichkeit,den gesamten Forschungsprozess zu planen, und verfügt über Add-ins für Textver-arbeitungsprogrammeundInternetbrowser.ZwaristdieoberflächlicheBenutzungrecht

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intuitiv, aber die vielen tiefergreifenden Funktionen lassen sich nicht so einfacherlernen. Dafür kannman entweder einen Einführungskurs in der Bibliothekmachen,sichaufderzugehörigenWebsite informieren oder einen bewährten Internetkanal zuRate ziehen. Das Programm hat einen großen Nachteil: diese Dienste sind bis jetztexklusivfürWindows-Nutzer.FürMac oder ähnliche Linux-basierte Betriebssystemebieten sich andere Programmean, die aber ähnlich wie Citavi funktionieren, wie z.B. EndNote. Freeware-Versionensindauch erhältlichundmeist vollkommenausreichend.GuteBeispielesindMendeley,ZoterooderRefWorks.TIPP:LinkszuLiteraturverwaltungsprogrammenCitavi www.citavi.de/de/index.html(zuletztaufgerufenam02.07.2016)EndNote http://endnote.com/(zuletztaufgerufenam02.07.2016)Mendeley https://www.mendeley.com/(zuletztaufgerufenam02.07.2016)Zotero https://www.zotero.org/(zuletztaufgerufenam02.07.2016)RefWorks http://www.proquest.com/products-services/refworks.html

(zuletztaufgerufenam02.07.2016)Citavi-KursewerdenwährendderVorlesungszeitvonderUniversitätsbibliothekangeboten.AnmeldenkannmansichüberdieHomepagederBibliothek:https://www.ub.uni-frankfurt.de/literaturverwaltung/citavi.html#kursangebot(zuletztaufgerufenam02.07.2016).Einen übersichtlichen Vergleich verschiedener Literaturverwaltungsprogramme bietenStykowetal.2010aufdenSeiten258-259.

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HandbuchzumwissenschaftlichenArbeiten2DerSchreibprozess

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2 DerSchreibprozess

StellenSiesichvor,SiehabeneineHausarbeit,einExposéodereineAbschlussarbeitzuschreiben.DieTextesindgelesenundnunsolleslosgehen.DerSchreibprozesswirdSiemit besonderen Herausforderungen konfrontieren. Beim Schreiben können immerwieder Schwächen in der eigenen Argumentation oder neue, bisher unbeachteteFacetten auftauchen. Im schlimmsten Fall könnte die bisherige Argumentation(teilweise)hinfällig werden (Stykow et al. 2010: 85). Um Entmutigung und Frust imSchreibprozesszuentgehen,sinddreiTechnikenhilfreich:

1) SchreibenSiejedenTag,ohnedasResultatzubewerten.ErlaubenSiesich,Fehlerzumachenundallesauszuprobieren.Siewerdenspäterallesverbessern.AnfangslassenSieallesaufdemPapier(Stykowetal.2010:87).

2) UmAblenkungen zu vermeiden, sollten Sie Orte aufsuchen, an denen Sie ruhigund konzentriert arbeiten können,wie z.B. die Bibliothek, Ihr eigener Schreib-tischzuhauseoderaucheinCafé(Boeglin2007:20-21).

3) Planen Sie den Schreibprozess. Ihr Plan sollte auf Ihr eigenes Arbeitstempozugeschnitten sein, am besten sogar zeitlich großzügigerangesetztwerden.Derambitionierteste Plan nützt nichts, wenn er nicht realistisch ist. Schätzen Siedie verfügbare Zeit entsprechend ein und setzen Sie sich Etappenziele. KleineZwischenerfolge helfen Ihnen dabei, die Motivation aufrecht zu erhalten(Stykowetal.2010:110-118).

TIPP:Hilfreiche Informationen über Zeitmanagement, sowie Hilfestellung durch die Schreib-werkstattderGoethe-UniversitätfindenSieonlineunter:http://www.starkerstart.uni-frankfurt.de/(zuletztgeprüftam02.07.2016).

2.1 DerWegzurFragestellung

Zu Beginn der Arbeit sollte eine klar formulierte Fragestellung feststehen. Die FragemüssenSie imRahmen IhrerMöglichkeitenbeantwortenwollenund auchkönnen. DieFragestellung ist das, was Ihre Arbeit antreibt, um zu einer Erkenntnis zu gelangen(Kornmeier2012:32).UmeineguteFragestellungentwickelnzukönnen,brauchtmanÜbung. Hierfür ist der Besuch von Kolloquien wichtig. Die Kolloquien dienen demAustausch zwischen Studierenden und Lehrenden zu wissenschaftlichenFragestellungenundderenBearbeitung.InderRegelbetreutjedeProfessorinundjederProfessor sowie die Oberrät*innen ein solches Kolloquium zu seinem oder ihremFachgebiet. Der Studienverlaufsplan sieht die Teilnahme an einem Kolloquium zumEndedesBachelor-oderMasterstudiumsvor.EskannaberauchvonVorteilsein,schonvor dem Beginn der Abschlussarbeit an einer Veranstaltung dieses Formatesteilzunehmen,umeintiefgreifendesVerständnisfürFragestellungenzuerhalten.

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HandbuchzumWissenschaftlichenArbeiten2DerSchreibprozess

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Bereits in den ersten Semestern hat man auch durch kleinere Haus- und Seminar-arbeiten die Möglichkeit, das Schreiben zu üben. Dabei können Sie das nötigeSelbstvertrauen und die erforderliche Kreativität entwickeln, die für das FormulierenneuerFragestellungennotwendigsind.AußerdemfindenSiesoheraus,wasSiewirklichinteressiert und wofür Sie sich begeistern können. Schließlich geht es darum,Argumente zu hinterfragen und neue Sichtweisen auszuprobieren. Der Fantasie sinddabei keine Grenzen gesetzt. Ihre Dozent*innen unterstützen Sie dabei, dieseFähigkeitenzu entwickeln. Kritik sollte immer als konstruktiv angesehen werden. Siedient als Denkanstoß und Inspiration. Fragen und Diskussionen sind immer will-kommen. Suchen Sie den Dialog, um das größtmögliche Potential für Ihre Arbeitfreizusetzen.BeiderkonkretenFormulierungderFragestellungsolltenSieeinpaarRegelnbeachten.Die Forschungsfrage muss präzise, in einem Satz, als Frage formuliert und explizitbenannt werden. Sie muss das Forschungsproblem räumlich und zeitlich eingrenzenund sollte in einer studentischen Forschungsarbeit auch bearbeitbar sein (alsobeantwortetwerdenkönnen).Wenn IhreFragestellungunklareBegriffeoderKonzepteenthält, müssen diese mit Rückgriff auf wissenschaftliche Literatur definiert werden.Eine Fragestellung kann verschiedeneFormen annehmen: Deskriptive Fragen (wie istetwas?)oderanalytischeFragen (warum ist etwas so oder so?).DarüberhinausgibtesnormativeFragen (wie sollte etwassein?)(Stykowetal.2010:130-132),dieabereinenphilosophischenSchwerpunkthaben.Beispiele:DeskriptiveFragestellungen:• WiehatsichdasProgrammderSozialdemokratischenParteiDeutschlandsnach

demZweitenWeltkriegentwickelt?• Wie sind die Lebensbedingungen für Alleinerziehende in Deutschland heute

ausgestaltet?AnalytischeFragestellungen:• Warum haben sich in einigen Nachfolgestaaten der Sowjetunion konsolidierte

(liberale)Demokratienentwickeltundinanderennicht?• Welche Bedingungen erhöhen das Risiko für Alleinerziehende, in Armut zu

geraten?

2.2 DieverschiedenenArbeitsphasen

EinewissenschaftlicheArbeitentwickeltsichfließend.Trotzdemistesnötigeinschätzenzukönnen,anwelchemPunktSiesichgeradebefindenundobSieschonbereitsind,miteinem neuen Abschnitt zu beginnen (Karmasin/Ribing 2012: 29). Gerade wenn eineDeadline bevorsteht und Sie unter Zeitdruck arbeiten, ist es wichtig, die Übersicht zubehalten.DieArbeitsphasenlassensichinfünfAbschnitteteilen:

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Planunga.

• Entscheiden Sie, welche Art von Text es wird (Seminararbeit, Abschlussarbeit,Essay,Protokoll,Thesenpapieretc.).

• Sammeln Sie Informationen zum Verfassen eines solchen Textes (wenn nötigziehenSieBücherzuwissenschaftlichenArbeitstechnikenheran)undklärenSieFormatierungsvorgaben (Seitenrand, Zeilenabstand, Schriftart, Schriftgröße,FußnotenoderIn-Text-Zitationetc.).

• HaltenSieersteIdeenzuIhremThemafest,etwamitHilfevonMindMaps.• ErstellenSieeinenerstenZeitplan.

Rechercheb.

• SammelnSiewissenschaftlicheLiteraturzuIhremThema(beispielsweise inderUniversitätsbibliothek, inderdeutschenNationalbibliothek,oder inderelektro-nischenZeitschriftendatenbank).

• FilternSierelevanteLiteraturherausundarbeitenSiedieTextedurch(mitHilfevonLesetechnikenundExzerpten).

SichtungundOrdnungdesMaterialsc.

• StrukturierenSiedasMaterial.EntscheidenSie,welcherTextzuwelchemTeilderArbeitgehört,welcheTheoriegeeignetscheint,wiedieArgumentationaufgebautseinsollundwelchePunktedasArgumentunterstützenoderwiderlegen.

• FertigenSieeineersteGliederungan.

Schreibend.

• VerschriftlichenSiedieArgumente,dieSiebereitsvorbereitethaben.• Beachten Sie, dass das Schreiben nicht unbedingt ein linearer Prozess ist. Die

Arbeitsweise hängt davon ab, welcher Schreibtyp Sie sind. Arbeiten Sie lieberjedesKapitelderReihenachaboderanallenKapitelnparallel?Einigepräferierenes,zunächstdieeigenenIdeenineinervorläufigenEinleitungzuformulierenunddarauf aufbauend eineRohversion des Textes zu erstellen;woraufhin dann dieEinleitungnocheinmalüberarbeitetwird.AndereentwickelndieEinleitungzumSchluss, wenn das gesamte Konzept schon steht. Seien Sie sich über IhreArbeitsweise im Klaren und zwingen Sie sich nicht, einer anderen zu folgen(Stykowetal.2010:87-89).

Überarbeitunge.

• Die erste Version der Arbeit wirdmehrmals editiertwerdenmüssen. Es solltedeshalbfürdiesenSchrittimVorausgenugZeiteingeplantwerden.

• Beziehen Sie Freund*innen, Kommiliton*innen, das Schreibzentrum derUniversität, oder auch professionelle Korrekturleser*innen in diesen Prozessein. Aber Achtung: Korrekturvorschläge sollten niemals einfach angenommenwerden. Diskutieren Sie und fragen Sie nach, um Missverständnisse zuvermeiden.BeiderfinalenKorrektursolltenSiediefolgendenKriterienbeachten:

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- IstmeineArgumentationlogisch?- IstmeineSpracheangemessen?- IstmeineZitationkorrektundkonsequentdurchgezogen?- IstderLeseflussgut?- SindRechtschreibfehlerkorrigiert?- IstdieFormatierungkorrekt?- IstdieEigenständigkeitserklärungangehängtundunterschrieben?

ErstwenndieseVoraussetzungenerfülltsind,istdieArbeitbereitzurAbgabe.

2.3 DerwissenschaftlicheSchreibstil

AkademischesSchreibenistmitRegelnverbunden,dieaberdurchausbeherrschbarsind,sofernmansiekenntundsichansiehält.

2.3.1 Sprache

Es gibt einen großenUnterschiedzwischen deutsch- und englischsprachigerLiteratur,die beim Lesen sehr auffällig ist. Deutsche Texte zeichnen sich durch eine herausfor-dernde Artikulation aus: ein komplexer Satzbau und eine entsprechende Wortwahl.Englische Literatur dagegen legt den Fokus auf sprachliche Eindeutigkeit und direkteFormulierungen. Besonders der Gebrauch der ersten Person (first person voice, Ich-Erzähler) macht sie zugänglicher. In jedem Fall sollte der Anspruch an eine wissen-schaftlicheArbeit – egalwelcher Sprache – nicht sein, durch besondershochtrabendeEloquenz und schwierige Sätze aufzufallen, sondern Argumente klar und deutlichmiteinem professionellen Ton zu formulieren (Stykow et al. 2010: 89; Kornmeier2012:168).ÜberdenGebrauchdererstenPersonindeutschsprachigenArbeitengibteseinegroßeDebatte: Kann ich „ich“ in meinem Text verwenden? Im englischsprachigen Raum istdiesüblich,weileineaktivePerspektive(activeinsteadofpassivevoice)wichtigist:„Wermacht?“, statt „Was wird gemacht?“ Sie sollten sich bemühen, Ihre Aussagen inAktivsätzenzuformulieren:genauwerdenkt,tut,sagtetwas?Allgemeinaussagenwie„eswirdgesagt“,„manmeint“,sindschwammigundunpräzise.Im Deutschen klingt die erste Person allerdings oft umgangssprachlich und daherkaum in deutschsprachigerwissenschaftlicherLiteratur verwendet. Generell sollteausdiesem Grund in deutschsprachigen Arbeiten eher nach anderen Formulierungengesuchtwerden,wiegeradedemonstriert(Kornmeier2012:169).Um auf der sicherenSeite zubleiben,fragenSiebeiIhrenDozent*innennach.Wissenschaftliche Arbeiten sollten auf einer geschlechtergerechten Sprache basieren.VerallgemeinerungendurchreinmännlicheundweiblicheFormenoderdieDarstellungvermeintlicher Stereotype sollten Sie vermeiden. Versuchen Sie, keine Vorurteile zuverstärken, indem Sie bestimmte Begriffe benutzen oder nicht benutzen. Wenn Siebeispielsweise von mehreren Autoren und Autorinnen sprechen, dann reduzieren Siediese nicht auf „Autoren“. Stattdessen können Sie verschiedene Formen wählen, um

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alle Geschlechter einzuschließen, etwa „Autor*innen“. Geschlechterstudien sind einbesonderer Schwerpunkt der Goethe-Universität. Nicht nur aus diesem Grundempfehlenwir Ihnen, sichmit der Thematik auseinanderzusetzenundmöchten IhnenbesondersdieVerwendunggeschlechtergerechterSprachenahelegen.TIPP:Es lohnt sich, einmal tiefer in dieThematik geschlechtergerechter Sprache einzutauchen.Hilfreiche Informationen finden Sie auf der Homepage der Goethe-Universität unter:https://www.uni-frankfurt.de/40811975/geschlechtergerechte-sprache (zuletzt geprüftam02.07.2016).

2.3.2 Grammatik

Da in denSozialwissenschaftendie Sprache sehrwichtig ist, sollte aufGrammatikundRechtschreibung genau geachtet werden. Als Hilfestellung können Sie die vielenAngeboteander Universität zumKorrekturlesen nutzen. Darüber hinaus finden sicham„SchwarzenBrett“immerAngebotevonKommiliton*innenSeminar-oderAbschluss-arbeiten Korrektur zu lesen (meist gegen Gebühr). Es gibt außerdem verschiedenekommerzielleAnbietervorOrtoderimInternet.

2.3.3 Zusammenfassung

• IhrSchreibstilsollteknapp,präziseundvorallemverständlichsein.• SchreibenSieinAktivsätzen(wertut,denkt,sagtetwas).• BenutzenSiedieerstePersonnurmitVorsicht.• Bauen Sie eine stringente Argumentation auf, um den Lesenden zu ermuntern,

weiterlesenzuwollen.• VermeidenSielange,umständlicheSätze,dieVerwirrungstiften.HaltenSiestatt-

dessenIhreArgumentationimmereindeutigundklarnachvollziehbar.• AchtenSieaufeinegeschlechtersensibleSprache.• HolenSieregelmäßigFeedbackein.• BleibenSiesachlichundnehmenSieverschiedenePerspektivenein.• VermeidenSieumgangssprachlicheundwertendeFormulierungen.• VerfassenSieIhrewissenschaftlicheArbeitnichtimStileeinesZeitungsartikels.• VermeidenSieunpräziseundschlechtbelegteAussagen.• AchtenSiedarauf,dassIhreErläuterungennichtzuausschweifendsind.

2.4 DerUmgangmitSchreibblockaden

DerSchreibprozesskanneinsamundanstrengendsein(Keseling2011:197).EsgibtvielemöglicheAblenkungen.ManhatmanchmalkeineLustzuschreiben,dieArgumentationhängt an einem Punkt oder etwas anderes sorgt dafür, dass man nichts zu Papierbringen kann. Schreibblockaden kommen besonders dann vor, wenn nur noch wenigZeitbleibtundderDruckbesondershochist.

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EsgibtallerdingsStrategien,sichauseinerSchreibblockadezubefreien.HierfindenSieeinigeBeispiele,umdenSpaßanderArbeitwiederzufinden:• Eine schnelle und einfacheHilfe ist es, einfach aufzuschreiben,was Ihnen zum

Thema der Arbeit in den Sinn kommt. Geben Sie sich dafür einen bestimmtenZeitrahmen vor, z.B. 20-30 Minuten, in denen Sie Ihren Gedanken freien Lauflassen. Dies kann als Grundlage dienenund Sie aus der Ideenlosigkeit befreien(Stykowetal.2010:63).

• Wenn man eigentlich weiß, was man schreiben will, es aber nicht zu Papierbringen kann, hilft es darüber zu reden: ob mit den Mitbewohner*innen,Freund*innenoder demHaustier. Verbalisierenhilft, um die eigenenGedankenzustrukturieren,umsieschließlichauchschriftlichformulierenzukönnen.

• Es kann ebenfalls helfen, die Probleme aufzuschreiben. Die Blockade wirdoftmals schon beim Schreiben eines „Beschwerdebriefes” gelöst. Gerade, weilnichtinjederSituationeinGesprächspartnerverfügbarist,kanndieshelfen.

• Ein Motivationstief kann auch durch Sport oder Entspannungsübungen über-wundenwerden.Einigeschwörenauf autogenesTrainingoderMeditation.EineStundeoderzehnMinutenRuheundSie fühlensichwiedertaufrischundbereitfür dieArbeit.Meditationwill gelernt sein und kann schon imVorfeldtrainiertwerden.

• Auch wenn das Schreiben überhaupt nicht mehr klappt, sollten Sie sich nichtunterDrucksetzen.GeradebeiAbschlussarbeitenkannespassieren,dassmanineine Depression fällt oder Angstzustände entwickelt. Dies kann grundsätzlichallenpassierenundistnichts,wofürmansichschämensollte.MeldenSiesich inder Sprechstunde Ihrer Dozent*innen. Diese Situation braucht manchmalHilfevonTherapeut*innen.

Um mit Tiefs umzugehen, müssen Sie Ihre ganz eigene Taktik entwickeln. Die hieraufgeführtenVorschlägesollendafürersteAusgangspunktesein.TIPP:UnterstützungbeimPlanenundSchreiben:ImZentrumfürSchlüsselkompetenzenanderGoethe-UniversitätkannmanSeminarezumThema Zeitmanagement besuchen. Hierbei kann man lernen, wie man am besten eineHausarbeitplant.DieAnmeldungerfolgtüberdieWebsite:http://www.starkerstart.uni-frankfurt.de/53889187/ziel-zeit-selbstmanagement (zuletztaufgerufenam02.07.2016).InderSchreibwerkstattbekommtmanHilfeinjederPhasedesSchreibprozesses.EswerdenKurse und Workshops zu akademischem Schreiben, journalistischem Schreiben undkreativem Schreiben angeboten und man kann eine studentische Schreibberatung inAnspruch nehmen. Auf derWebseitewerden zudemweitereMaterialien zum VerbesserndereigenenSchreibfähigkeitenangeboten:http://www.starkerstart.uni-frankfurt.de/45043296/schreibzentrum (zuletzt aufgerufenam02.07.2016).

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3 Formatierung

Formatvorlagen erleichtern Ihre Arbeit. Scherereien mit dem Seitenrand, Kopfzeilen,Tabellen oderGrafiken lassen sich sodauerhaft vermeiden (hilfreicheTutorials lassensichschnellundeinfachimInternetfinden).WirempfehlenIhnendaher,sichwenigstenskurzmitderNutzungvonFormatvorlagenauseinanderzusetzen.DiemeistenDozent*innengebenbestimmteFormatvorgabenan.SolltedieFormatierungunklar sein, kannman sich an folgende Grundregeln halten, die für den SchwerpunktArbeitssoziologieunddiePropädeutikumsprojektegelten:Seitenrandrechts/links 3cmSeitenrandoben/unten 2,5cm

Seitenzahlenrömisch ImLiteraturverzeichnis,AbbildungsverzeichnisundAnhang

Seitenzahlenarabisch dergesamtegeschriebeneTextSchriftart TimesNewRomanoderCambriaSchriftgröße 12ptZeilenabstand 1,5Format BlocksatzSeitenzahlen untenrechts

NummerierungderKapitel

11.11.1.11.1.21.22…

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HandbuchzumWissenschaftlichenArbeiten4KorrektZitieren

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4 KorrektZitieren

AlleverwendetenTexteundQuellenIhrerArbeitmüssenangegebenwerden,sowohlimText selbst als auch im Literaturverzeichnis. Die Quellenangaben gewährleisten dieNachvollziehbarkeit der Forschung (Stykow et al. 2010: 92; Stickel-Wolf/Wolf 2013:228;Rost2012:269).Dasbedeutet,dassjedePerson,diedieseArbeitliest, inderLageseinsoll,dieArgumentevollkommennachvollziehenundreproduzierenzukönnen.Dasmacht die eigene Arbeit überprüfbar und den Forschungsprozess transparent. DieseTransparenz stellt den wissenschaftlichen Fortschritt sicher. Wenn Sie Zitate nichtkennzeichnen, machen Sie sich des Diebstahls geistigen Eigentums schuldig: einesPlagiats(mehrdazuinKapitel4.4)(Stykowetal.2010:100;Rost2012:270).QuellenwerdenimmerineinerbestimmtenFormangegeben.Dabeiunterscheidetmanzwischen „In-text“-Zitation (Harvard Stil), wie in diesem Handbuch, und Fußnoten(Chicago Manual of Style). Am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-UniversitätwirdüberwiegendnachdemHarvard-Stilzitiert.HierbeiwirddieQuelle inKurzschriftimTextangegeben.DarüberhinausgibteseineVielzahlvonZitationsstilen,die sich anhand kleinerMerkmale (z.B. der Punktation) unterscheiden. Im Folgendenstellen wir Ihnen beispielhaft eine Form vor, die sich in bisherigen Veranstaltungenbewährthat.ZurSicherheitsolltenSieaber immerRücksprachemitdenDozent*innenhalten undnachder gewünschtenZitationsform fragen.Dieser Zitationsstil gilt für diePropädeutika Politikwissenschaft und Soziologie sowie alle Hausarbeiten undAbschlussarbeitenamSchwerpunktArbeitssoziologie.

4.1 ZitierenimFließtext

GrundsätzlichfolgtdieZitationimFließtextfolgendemMuster:• (NachnameJahr:Seitenzahl),• bei2Autor*Innen:(Nachname1/Nachname2Jahr:Seitenzahl),• undab3Autor*innen:(Nachname1etal.Jahr:Seitenzahl).

BeispielefüralledreiVariantenfindenSieindenbeidenvorangegangenenAbsätzen.WeitereHinweisezumZitierenimFließtextanhandfiktiverBeispiele:• Alle direkten (wörtlichen) Zitate sind mit doppelten Anführungszeichen zu

markieren,ZitateimZitatdurcheinfacheAnführungszeichen.Beispiel: „Regenbögen sind ein besonders ‚faszinierendes‘ Wetterphänomen“(Boukayenou2015:101).

• Auslassungenwerdenmit„[…]“undorthografischeodergrammatikalischeFehlerimOriginalzitatmit„[sic!]“gekennzeichnet.Beispiel: „DasZusammenspielvonSonnenstrahlenundWassertopfenscheintsofaszinierend, daß [sic!] sich verschiedene Mythen darum ranken“ (Khalemini1981:202).

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• Falls Wörter in das Zitat eingefügt werden müssen (z.B. als Erläuterung für„diese“), setzen Sie das Wort in eckige Klammern und ergänzen dahinter„Anmerkungd.Verf.“.Beispiel:„Diese[Elefanten,Anmerkungd.Verf.]sindenormgroß“(ElManfalouty2014:17).

• Sollten Sie die Groß- oder Kleinschreibung verändern müssen, setzen Sie denverändertenBuchstabenineckigeKlammern.Beispiel:DerAutor argumentiert, „[…] [d]assdieGrößederElefantenmit IhrerErnährungzusammenhängt“(Schmidt2014:99).

• Sollten Sie einen Satz zitieren, in dem ein Fragezeichen oder ein Rufzeichenvorkommt,sobleibendieseSatzzeichenauchbestehen.SieschreibendasZitatsoauf,wie Sie es vorfinden, geben danndenKurzbeleg („in-text-citation“) an undsetzennachderKlammereinenPunkt.Beispiel:„WarumnuristdieWeltdennnichteinePizza?“(Garfield2016:3).

• Hervorhebungen imOriginaltext (z.B. fett, kursiv, unterstrichen)müssen über-nommenundmit „Hervorhebung imOriginal“ gekennzeichnetwerden.WerdenHervorhebungen eigenständig hinzugefügt, muss dies mit „Hervorhebungd.Verf.“gekennzeichnetwerden.BeideAngabenkommenindieKlammerhinterdieQuellenangabe,beispielweise:„Dieser Überlieferung zu Folge, liegt am Ende des Regenbogens ein Topf Goldvergraben“(Aubrey2001:22;HervorhebungimOriginal).

• Bei direkten Zitaten muss die Seitenzahl angegeben werden. Gibt es keineSeitenzahlwirddieZifferdurch„o.A.“(fürohneAngabe)ersetzt.DasselbegiltfürdasErscheinungsjahr.Solltediesnichtvorhandenseinwirdesmit„o.J.“(fürohneJahr)bezeichnet.WenndasWerknochimErscheinenist,wirddiesmit„i.E.“(fürimErscheinen) angegeben (in Englisch verwenden Sie „N.D.“ für „no date“ und„forthcoming“für„imErscheinen“).

• Bei indirekten Zitaten muss ebenfalls die Seitenzahl angegeben werden, wennsich auf eine bestimmte Stelle bezogen wird. Verweise ohne SeitenzahlenbeziehensichimmeraufdieganzeMonographiebzw.denganzenBeitrag.

• Wenn Sie sich mehrfach nacheinander auf der gleichen Seite und im gleichenAbsatzaufdiegleicheQuellebeziehen,könnenNameundJahrdurch„ebd.“(fürebenda) ersetzt werden. Beziehen Sie sich auch auf die gleiche Seitenangabe,reichtes,wenn inderKlammernur „ebd.“ steht.Dies isteineOption,aberkeinMuss.SiekönnendieAngabenauchwiederholen.

• Längere direkte Zitate (ab einer angefangenen dritten Zeile) müssen (1)eingerückt (1 Tabstopp) und (2) in Schriftgöße 10 mit (3) einfachem Zeilen–abstand formatiert werden, um das Zitat hervorzuheben und den Lesefluss zuvereinfachen. Hier sind Anführungszeichen überflüssig, weil das Zitat an dreianderenMerkmalenzuerkennenist.

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Beispiel:Eine treffende Darstellung der gesellschaftlichen Gefüge zwischen ElefantenbietetGymoti(1978:32):

Die sozialen Beziehungen zwischen Elefanten sind einzigartig. Zum Schutz desNachwuchseshalteneinzelneTiere, insbesonderedieElefantenkühe,zusammenundschaffenesalsGruppe,Angreifer,etwagroßeRaubkatzenabzuwehren.

• Fremdsprachige Zitate sind in der Regel als Paraphrase (indirektes Zitat)wiederzugeben.WennSiesichdennochfüreindirektesZitatentscheiden,könnenSie englischsprachige Zitate in den deutschen Fließtext einbinden (oder ggf.umgekehrt). Alle anderen Sprachenmüssen in derRegel übersetztwerden.DieAnführungszeichen müssen in diesem Fall trotzdem gesetzt werden. DieÜbersetzungwirdgekennzeichnetdurcheineErgänzungderKlammermitdemBelegumdenHinweis„Übersetzungd.Verf.“.

• Tabellen, Grafiken und Abbildungenmüssen immer eine Quellenangabe haben.Idealerweise schaffen Sie eine eigene Abbildung anhand von Daten aus einergenannten Quelle. Beispiel: „Eigene Abbildung, Daten aus XY Studie (Garfield2015:243)“.

• GesetzeundRechtstextemüssenbeidirektenoderindirektenZitatenimTextmitIhrer offiziellen Abkürzung und dem Artikel, auf den man sich bezieht, belegtwerdenundwerdennichtzusätzlichimLiteraturverzeichnisaufgeführt.Beispiel:(BGB§5Art.2Abs.1).

4.2 ZitierenimLiteraturverzeichnisanhandfiktiverBeispiele

Das Literaturverzeichnis amEndederArbeit muss alle im Fließtext belegten Quellen(mit Ausnahme vonGesetzen) enthalten. Die Form unterscheidet sich jedoch von derZitation im Text. DieAngabenmüssen alle notwendigen Informationen enthalten, umdenTextspäterfindenzukönnen.DabeikönnenSiesichanfolgendeRegelnhalten:

ZitiereneinerMonografie(Buch)a.

Nachname,Vorname(Jahr):Titel.Auflage.Ort:Verlag.Beispiel: Schmidt, Christian (2014): Die Welt der Elefanten. 3. Aufl. Köln: Jumbo-Verlag.Schmidt,Christian/Müller,Anton(2014):DieWeltderElefanten.Köln:Jumbo-Verlag.

ZitiereneinesBeitragesauseinemSammelbandb.

[Autor*in] Nachname, Vorname (Jahr): Titel [des Beitrages]. In: [Herausgeber*in]Nachname, Vorname (Hrsg.): Titel [des Sammelbandes]. Auflage. Ort: Verlag,Seitenzahlen.Beispiel: Bayouti, Derek (2014): Die Farbwelt der Elefanten. In: Kigal,Elisabeth/Wisa, Kai/Sentham, Kelly (Hrsg.): Die Welt der Elefanten. 2. Aufl. Köln:Jumbo-Verlag,S.17-45.

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ZitiereneinesZeitschriftenartikelsc.

Nachname, Vorname (Jahr): Titel [des Artikels]. In: Name der Zeitschrift Jahrgang(Heft),Seitenzahlen.Beispiel: Mallatschow, Elena (2014): Die Farbwelt der Elefanten. Neue empirischeErkenntnisse.In:Elefantenheute32(1),S.17-45.

ZitierenvonInternetquellend.

Grundsätzlich sind wissenschaftliche Internetquellen wie alle anderen Quellen zubehandeln. Sie müssen sich aber vorher vergewissern, ob die Texte auch denwissenschaftlichen Ansprüchen genügen. Nur dann sollten Sie sich auch auf diesebeziehen. Es gibt eigentlich immer eine*n Autor*in oder Herausgeber*in (daskönnen auch Organisationen sein). Anhand dieser Namen oder Bezeichnungenmüssen die Quellen auch im Fließtext belegt werden. Bei der Angabe imLiteraturverzeichnis ist besonders darauf zu achten, die vollständige URL und dasletzteZugriffsdatumzubenennen(dasichInhaltejederzeitverändernkönnen).Nachname,Vorname(Jahr):Titel.Online:URL(zuletztgeprüftamtt.mm.yyyy).Beispiel:Agba,Maurice(2014):DieFarbweltderElefanten. Online:http://www.die-farbwelt-der-elefanten.org/(zuletztgeprüftam15.05.2015).EineBesonderheit stellenpdf-Dateiendar, die online verfügbar sind. LadenSiedasDokument herunter und zitieren Sie dieses Dokument wie ein Buch, mitSeitenangaben,undidealerweisegebenSiedazudieURLderFundstellean.

ZitierenvonArtikelausTages-undWochenzeitungene.

Bitte bedenken Sie, dass es sich bei Zeitungsartikeln nicht um wissenschaftlicheQuellen handelt. Sie sollten lediglich als Ergänzung herangezogenwerden, z.B. umauf die Aktualität eines Themas hinzuweisen oder eine Argumentationabzustützen. Beachten Sie,dassderArtikel soweitmöglich immermitAutor*innenundSeitenzahlenangegebenwerdensollte.Nachname, Vorname (Jahr): Titel. In: Name der Zeitung Erscheinungsdatum,Seitenzahlen.Beispiel:Hallenbiehl,Ursula(1998):DasPhänomendesRegenbogens.In:ZeitungfürWetter-frösche09.12.1998,S.12.

SonstigeQuellenf.

Versuchen Sie unklare Quellen immer nach dem Muster einer Monographie zuzitieren.Wichtigist,dassSiedieQuellenallerDatenoderGrafikenangeben.

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4.3 ErstellungdesLiteraturverzeichnisses

Bei der Erstellung des Literaturverzeichnisses sollten Sie einige zentrale Hinweiseberücksichtigen:• AlleAngaben(inklusiveInternetquellen)sindalphabetischnachNachnamendes

erstenAutorsoderdererstenAutorinsortiert.• Wenn mehrere Texte einer Autorin oder eines Autors aus dem gleichem Jahr

aufgeführt werden, werden diese im Literaturverzeichnis durch das Anhängenkleiner Buchstaben am Jahr unterschieden [z.B. Nölke, Andreas (2014a) undNölke, Andreas (2014b)]. Innerhalb des gleichen Jahrs und bei gleichem AutoroderAutorinsinddieTextealphabetischnachTitelaufzulisten.BitteachtenSieindiesemFallauchdarauf,dassdieseBuchstabenauchbeidenQuellenangabenimFließtexterscheinenmüssen,damiteineeindeutigeZuordnungmöglichist.

• WennmehrereTexteeinerAutorinodereinesAutorsausverschiedenenJahrenaufgeführtwerden,müssendiesechronologischgeordnetwerden,beginnendmitdemältestenBeitrag.

• VornamenvonAutor*innenkönnenimLiteraturverzeichnisausgeschriebenoderabgekürzt werden. Das Vorgehen muss in jedem Fall einheitlich sein. Dasbedeutet,wennmaneinmaleinenVornamenausschreibt,mussmandasauchbeiallenAngabenmachen(giltnurfürdenerstenVornamen).

• ImLiteraturverzeichnismüssenimmeralleAutor*innenangegebenwerden(keinet al.), zum Beispiel Hofmeister, Heather/Nölke, Andreas/Brühl, Tanja. DerErscheinungsort gehört zur vollständigen bibliografischen Angabe dazu. WennSiekeinenOrtfinden,schreibenSieimLiteraturverzeichnis„o.O.“(fürohneOrt).ManchmalbedarfeseinerSuche,woeinVerlagseinenSitzhat.

• DerTitelmuss imLiteraturverzeichnisvollständigangegebenwerden.Wennessich um eine Neuauflage handelt, muss auch die Auflagennummer angegebenwerden.

4.4 Plagiatsaffärenvermeiden

Plagiate lassensichvermeiden. Es gibt dreiGründe,wie es zu einemPlagiat kommenkannundwieSiedemvorbeugen:

1) Sie fügenPassageneinerexistierendenArbeit in dieeigeneein, ohnedieQuellezukennzeichnen,odergebendieArbeitvonKommiliton*innenalsdieeigeneaus.Sprich:Sieschreibengezieltab,ohnezusagenvonwem!UmZeitdruckzuverhindern,derSieeventuellzudiesemHandelntreibt,erstellenSie sich von Anfang an einen realistischen Zeitplan. Kalkulieren Sie einenausreichenden Puffer ein, um diesen Plan nachträglich noch anpassen zukönnen. Um ausreichendMotivation aufzubauen, hilft es, wenn Sie ein Themaauswählen,dassSietatsächlichinteressiert.

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2) Wenn Sie einen Text exzerpieren, schreiben Sie nicht immer den Inhalt ineigenen Worten auf. Da kann es schon zu einer Mischung aus wieder-gegebenem Inhalt und wörtlichen Zitaten kommen, wobei Sie schnell denDurchblick verlieren. So passiert es dann leicht, dass ein wörtliches Zitatversehentlich nicht als solches gekennzeichnet wird. Kennzeichnen Sie daherZitate immer sofort, auch in Exzerpten oder anderenNotizen. Arbeiten Sie vonBeginnankonzentriertundgenau,wennSieTextezusammenfassen.

3) Eskannpassieren,dassSieeineQuellenochnichtangegebenhaben,esaufspäterverschiebenunddannvergessen.Auchhiergilt:„Wasduheutekannstbesorgen,dasverschiebenichtaufmorgen“.MansollteniemalswildTextpassagenkopierenundindieeigeneArbeiteinfügen,ohne dass sie adäquat als Zitat gekennzeichnet wurden. Gleich richtig zitierenerspartspätereArbeitundFrust.

An der Goethe-Universität gilt die Regel, dass, wenn Teile der Arbeit als Plagiatidentifiziertwurden,imschlimmstenFalldieExmatrikulationerfolgt.Außerdemkönntedie Verletzung des Urheberrechts juristische Folgen nach sich ziehen. JedewissenschaftlicheArbeit,dieanderGoethe-Universitätgeschriebenwird,mussfreivonPlagiaten sein und beinhaltet daher eine Eigenständigkeitserklärung. Hier wirdeidesstaatlichversichert,dassmandieArbeit eigenständigverfassthat:DasamFb03der Goethe-Universität übliche Format findet sich im Anhang B. Die Eigenständig-keitserklärung ist ein wichtiger Bestandteil jeder Arbeit und muss mit eingereichtwerden.TIPP:Den genauen Umgang der Goethe-Universität mit Plagiaten findet man unterhttp://www.fb03.uni-frankfurt.de/51549911/Umgang-mit-Plagiaten-am-Fachbereich03.pdf(zuletztaufgerufenam02.07.2016).Im folgenden Kapitel klären wir, was die Unterschiede zwischen den verschiedenenTextformen sind, die Sie in der Universität kennenlernen, und welche ErwartungenjeweilsanSiegestelltwerden.

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5 WissenschaftlicheTextformen

Es gibt verschiedene Anforderungen an die Formalien und den Inhalt einer jedenTextform, die es zu beachten gilt. Je mehr man sich mit ihnen vertraut macht, destoeinfacher gehen sie von der Hand. Da die Leistungen, die an der Universität erbrachtwerden müssen, vielfältig sind, soll in diesem Teil auch erklärt werden, was dabeigrundsätzlichvonIhnenerwartetwird.

5.1 HausarbeitundAbschlussarbeit

InHausarbeiten(auchbezeichnetals Seminararbeiten)setztman sichwissenschaftlichmiteinereigenenodervorformuliertenForschungsfrageauseinander(Rost2012:257).ZwarwerdenHausarbeitennichtveröffentlicht,siesolltensichabervonderFormunddemsprachlichenNiveauanwissenschaftlichenArtikelnorientieren.HausarbeitensindguteÜbungen für die Bachelor- oderMasterarbeit, die am Ende des Studiums auf Siewartet. Daher empfehlenwir Ihnen, diese Möglichkeit zu nutzen. In einer HausarbeitodereinerlängerenAbschlussarbeitgehtesdarum,eineArgumentationaufzubauenunddiese anschließend zu überprüfen. Diese Argumentation kann aus einer Theorieabgeleitet sein oder eine eigene These begründen. Entscheidend ist, dass neben derBearbeitung von Literatur und unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansätzen eineeigeneArgumentationentwickeltwird.NebenderFragestellung,demForschungsstand,derTheorie,derMethodeundderDurchführungzeigtdieArbeitauchdieErgebnissedereigenenForschungaufundhebtsichsovoneinemExposéab,welchesspäterindiesemHandbuchgeklärtwird.

5.1.1 Aufbau

DieSeminararbeitbestehtausfolgendenElementen:• Deckblatt(BeispielsieheAnhangA)• Inhaltsverzeichnis• Einleitung• Forschungsstand• Theorie• MethodischeUmsetzung• Analyse• Fazit• Literaturverzeichnis• Anhang(ggf.)• Eigenständigkeitserklärung(sieheAnhangB)

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5.1.2 VorgehenbeimSchreibeneinerHausarbeit

NochbevorSiemitdemSchreibenderArbeitbeginnen,müssendieForschungsfrage,dieTheorie und das methodische Vorgehen feststehen. Erst wenn diese Entscheidungengetroffensind,solltenSiesichandieAusarbeitungdereinzelnenTeilabschnittebegeben.

Einleitunga.

Die Einleitung liefert nicht nur den Einstieg in das Thema der Arbeit, sondernbeantwortetzugleicheinpaarwichtigeFragen:

• WasistdasThemaundwaszeichnetseineAktualitätaus?• WelcheForschungsfragewirdbeantwortet,warumistdieseFragerelevant?• Welche Theorie liegt der Argumentation zu Grunde bzw. welche Thesen

werdenaufgestellt?

Hier findet eine kurze Erläuterung und Begründung der Vorgehensweise, derverwendetenTheorienund derMethodikPlatz. Kurzum:Die Einleitung beschreibt,wasmanwarumund wie macht. Die Einleitung bereitet die Leser*innen auf denweiteren Verlauf und Aufbau der Arbeit vor und dient als Orientierung, welcheThemenwieabgearbeitetwerden.Die Länge der Einleitung orientiert sich an der Gesamtlänge der Arbeit. AlsFaustregelgilt:pro10SeitenArbeiteineSeiteEinleitung(etwa10%),d.h.beieiner20-seitigenHausarbeitwirdeine1,5-bis2-seitigeEinleitungverfasst.Wannman dieEinleitung schreibt, liegt am eigenenSchreibstil.Viele schreibendieEinleitungzumSchluss,wenndieArbeit fertig ist. SiekönnendieEinleitung jedochauchalsrotenFadenverstehen,derbeimFokussierenhelfenkann.DannentwickeltsichdieEinleitungmitderArbeit.

Forschungsstandb.

Im diesem Abschnitt bearbeitet man die bereits existierende Literatur zumForschungsthema. Suchen Sie zunächst in der Universitätsbibliothek und inDatenbankennachrelevanter Literatur und fassen Sie diese kurz zusammen. DieseLiteratur muss sich dabei immer auf das Forschungsproblem (idealerweise genauaufdieForschungsfrage)beziehen.BeiderFormulierungdesForschungsstandesistzu beachten, dass Sie nicht einfach die Ergebnisse verschiedener Autor*innenaneinanderreihen, sondern den Forschungsstand systematisch nach Themen,Schwerpunkten oder Perspektiven strukturieren. Idealerweise können Sie eineKontroverse oder unterschiedlicheSchwerpunktsetzungen zu Ihrem Thema in derLiteratur identifizieren. Beziehen Sie in den Forschungsstand nurfür das Problemrelevante und wissenschaftliche Literatur ein. Am Ende des KapitelssolltenSie–sofernesmöglichist–aufeineForschungslückehinweisen(Beispiel:„esgibtbishernoch keine empirischen oder vergleichenden Untersuchungen zu diesemPhänomen“).

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TheoretischerHintergrundc.

DerTheorieteilbeinhaltetdie zentraleArgumentation IhrerArbeit.DazuziehenSieausgewählte theoretischeAnsätzeheran. IhreArgumentation solltedabei immeranderBeantwortungderForschungsfrageausgerichtetsein.Entscheidendist,dassalleim Theorieteil erwähnten oder vorausgesetzten Konzepte und Annahmen genaudefiniertwerden.NursobleibtdieArgumentationnachvollziehbar.Siemüssennichtunbedingt eine These oder Hypothese aufstellen, um die Forschungsfrage zubeantworten. Sollten SieThesenoderHypothesenformulieren,müssenSiedieseimRahmenderanschließendenAnalyseüberprüfenunddiskutieren.

TIPP:Eine genaue Abgrenzung von Thesen und Hypothesen sowie Konzepten und Annahmenfinden Sie in Brühl (2011). http://www.fb03.uni-frankfurt.de/42839885/Hinweise-zum-wissenschaftlichen-Arbeiten.

MethodischeUmsetzungd.

Nachdem Sie ein Thema ausgewählt und auf ein konkretes Forschungsproblemzugespitzt, den Forschungsstand recherchiert, eine Forschungsfrage formuliert undeinen theoretischen Rahmen ausgewählt haben, sollen Sie nun beschreiben, mitwelchensozialwissenschaftlichenMethodenSie Ihre Fragebearbeiten.Es gehört zuden Grundprinzipien wissenschaftlichen Arbeitens, dass Fragestellungen nichtspekulativ oder mit eigenen Meinungen, sondern mit einem planvollemmethodischen Vorgehen bearbeitetwerden.Dabeiwerden in derRegel empirischeDaten (Zahlen, Aussagen, Beobachtungen, etc.) mit verschiedenen Verfahrenerhoben und analysiert. Um Ergebnisse für andere Wissenschaftler*innennachvollziehbar zu machen, müssen das methodische VorgehenunddieDaten-grundlage offen gelegt werden. Die Grundlagen und Anwendung sozialwissen-schaftlicherMethodenkönnenSie in speziellenModulenundVeranstaltungen IhresStudiengangserlernen.

Analysee.

Die Analyse ist das Herzstück der Arbeit und sollte dementsprechend detailliertausgestaltet werden. Die Analyse umfasst entweder die Auseinandersetzung mitempirischen Daten oder die Interpretation von Texten (Literaturanalyse). Dafürwerden die Daten zunächst präsentiert und im Hinblick auf die Forschungsfrageanalysiert, wobei man das entsprechende „Werkzeug“ für die Analyse durch dieDurchführung einer bestimmtenwissenschaftlichenMethode bekommt, die bereitsvonIhnenvorgestelltwurde.DieErgebnissesolltenauchkritischdiskutiertwerden,umsomitderenRelevanzzuhinterfragen: Wie aussagekräftig sind meine Daten (inkonsistente Daten,Widersprüche,Datenlücken)?WieaussagekräftigsindmeineErgebnisse?Kannichsieauf ähnliche Fälle anwenden, oder sind sie auf diesen einen Fall beschränkt

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(Generalisierbarkeit)?Wie schlägt sich das ggf. auf die (Hypo-)These nieder? KannmanAussagenbezüglichderzugrundegelegtenTheoriemachen?

Fazitf.

Das Fazit ähnelt sehr den Schlussteilen anderer wissenschaftlicher Textformen. EsenthältfolgendeElemente:

• EinekurzeZusammenfassungderArgumentationIhrerArbeit.• EineklarausformulierteAntwortaufdieForschungsfrage.• Eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Forschung, zum Beispiel:

Wo sindSchwächen inderArgumentationundwarum? Ist dieForschungsfrageungünstig formuliert? Ist die Datenlage unzureichend?Wurde eine unpassendeMethodegewählt?WaswärenalternativeAnsätze?Wozusollteweitergeforschtwerden?WelcheFragensindnochoffen?

• Eine Reflexion der Grenzen Ihrer Arbeit: Machen Sie deutlich, dass Sie wissen,was Ihre Arbeit nicht leistet, also welche Aspekte der Fragestellung nichtbeleuchtetwerden.Esistsehrwichtig,dassSiegenauerläutern,warumSiediesnichtindieAnalyseaufgenommenhaben,damitIhreBetreuungspersonerkennt,dassSiedasThemakomplettverstandenhaben.

Aber Vorsicht vor umfassenden persönlichen Einschätzungen, denn diese kommenineinerwissenschaftlichenArbeitnichtvor.

5.1.3 KriterienfüreineguteHaus-undAbschlussarbeit

Wie die einzelnen Teile in einer Hausarbeit bewertet werden, ist je nach Dozent*inunterschiedlich.Nachfolgendstellenwir Ihnen einige Leitfragenvor, an denenSie sichorientierenkönnen,umdieArbeitsogutwiemöglichauszugestalten.EinleitungundForschungsproblem• WurdeeinindividuellerEinstieggewähltundschlüssigzumThemahingeführt?• WurdedasForschungsproblemklarbenannt?• WurdendiewissenschaftlicheunddiegesellschaftlicheRelevanzdesForschungs-

problemsexplizitdargestellt?Forschungsstand• WurdederForschungsstanddargestellt?• WurdeausschließlichwissenschaftlicheLiteraturverwendet?• WurdefürdieForschungsfrageinhaltlichrelevanteLiteraturverwendet?• Wurdenachvollziehbarversucht,eineForschungslückeaufzuzeigen?

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Forschungsfrage• WurdedieForschungsfrageineinemSatzalsFrageformuliert?• WurdedieForschungsfrageräumlichundzeitlichbegrenztoder–fallsnicht–die

AbwesenheiteinerSpezifizierungbegründet?• Wurde die Forschungsfrage genügend spezifiziert, so dass sie in einer

studentischen Hausarbeit/Abschlussarbeit umfassend beantwortet werdenkann?

TheoretischerRahmen• WurdeeineTheorieodereintheoretischerAnsatzvorgestellt?• WurdenallerelevantenKonzepteundAnnahmenerläutert?• WurdenmöglicheAntwortenoderPrognosenderTheorienaufdieForschungs-

frageskizziert,eineTheseoderHypotheseaufgestellt?• IstdieArgumentationschlüssig,konsistentundwiderspruchsfrei?

Methode• WurdemindestenseineMethodevorgestellt?• Wurde eine Vorgehensweise beschrieben, welche im Rahmen der gegebenen

Zeitressourcenumzusetzenist?• WurdedieMethodealsquantitativoderqualitativkorrekteingeordnet?• WurdedieForschungsfrage(vollständig)operationalisiert?• WurdendieQuellenderverwendetenDatenvorgestellt?

Analyse• FolgtdieAnalyseeinemklarstrukturiertenundverständlichenAblauf?• WurdedasErgebnisderAnalysepräziseundüberzeugenddargestellt?• WurdedieForschungsfragebeantwortet?

Fazit• BefindetsichimFaziteineklareZusammenfassungderArgumente?• WurdedasResultatkritischreflektiert?• Wurde die Forschungsfrage nachvollziehbar beantwortet oder – falls nicht –

erläutert,warumdiesunmöglichwar?• WurdenForschungslücken(offeneFragen)benannt?• WurdenAnsatzpunktefürweitergehendeForschungsarbeitenidentifiziert?• WurdediewissenschaftlicheundgesellschaftlicheRelevanzhervorgehoben?

AllgemeineKriterien• Isteineklare,kohärenteArgumentationinderArbeitersichtlich?• WurdedieArgumentationwissenschaftlichbelegt?• WirdinjedemKapiteleinBezugzurForschungsfragehergestellt?

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FormaleKriterien• WurdedasLiteraturverzeichnis(einschließlichderInternetquellen)alphabetisch

geordnet?• Wurde ggf. eine Mindestanzahl an zitierten Quellen eingehalten und wurden

dieseverschiedenenQuellenartenentnommen?• WurdedieHausarbeitsprachlichundgrammatikalischeinwandfreiverfasst?• WurdeeinheitlichundnachdenentsprechendenVorgabenformatiert?• Wurde die jeweils vorgeschriebene Länge der Hausarbeit eingehalten?

(NICHTeinberechnet: Eigenständigkeitserklärung,Deckblatt, Inhaltsverzeichnis,AnhangundLiteraturverzeichnis)

• EnthältdieHausarbeiteinDeckblatt,welchesallenötigenInformationenenthält?(Titel,Name,Matrikel,Uni-Mailadresse,Datum,Dozent*in,Veranstaltung)

• Wurde der Hausarbeit die vorgegebene Eigenständigkeitserklärungmit Namenunterschriebenangehängt?

• Enthält die Hausarbeit ein mit Überschriften und zugehörigen SeitenzahlenversehenesInhaltsverzeichnis?

• Enthält die Hausarbeit entsprechend vorangestellte Verzeichnisse für Tabellen,Abbildungen,Abkürzungen,soferndieseverwendetwurden?

• WurdeeineelektronischeVersionderArbeitmitabgegeben?TIPP:NehmenSieSprechstundenwahr,umeineArbeitnachträglichzubesprechenundsichdieBewertung erklären zu lassen. So lernen Sie Ihre Arbeit einzuschätzen und die richtigenFragenan IhreArbeit zu stellen.WennSie IhreArbeitenauchaktivnachbereiten, lernenSie,IhrSchreibenundIhreanalytischenFähigkeitenzuverbessern.

5.1.4 SonderfallAbschlussarbeit

DieAbschlussarbeitistvongrößeremUmfangalsdieHausarbeit.SiesetztsichmiteinerspezifischenFragestellungauseinander. Im Gegensatz zu einer Hausarbeit basiert dieAbschlussarbeit auf einem größeren Datenset, das Sie inmanchen Fällen sogar selbstzusammenstellen.DurchdengrößerenRahmenderArbeitkannmanauchaufwendigereMethoden zur Erhebung der Daten verwenden. Diese müssen nicht zwingendLiteraturarbeiten sein, sondern können auch Interviews, Beobachtungen oderLaborversuchesein.DerAufbaueinerAbschlussarbeitgleichtdemderHausarbeit.JedeseinzelneKapitel istjedochwesentlich umfangreicher und taucht tiefer in dieMaterie ein, als es bei einerHaus- oder Seminararbeit der Fall ist. Die Abschlussarbeit muss die gleichen Fragenbeantworten und logisch konsistent sein wie die Hausarbeit, aber kann noch stärkerinsDetailgehenundweitereFacettenbeleuchten.

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5.2 DerEssay

In einem Essay beschäftigt man sich kurz, knapp und präzise mit einer wissen-schaftlichenFragestellung.DascharakteristischeaneinemEssay ist,dassmitHilfevonLiteratur ein eigenerStandpunkt und eine eigeneArgumentation entwickelt und diesediskutiertwerden(Rost2012:256).IneinemEssaywerdeni.d.R.keine(Hypo-)ThesenentwickeltundgetestetoderTheorienüberprüft.EinEssaymussstattdesseneineeigeneArgumentationskette aufweisen, die möglichst logisch und stringent aufgebaut ist(Rost2012:256).EskannhierbeiaucheinenormativeKomponentebeinhalten.EsistimStileiner Erörterung geschrieben,wägt verschiedenePositionen ab und vergleicht sie.Ein Essay beschreibt den eigenen Standpunkt in einer Debatte. Sie wägen dieverschiedenenPositionenab,vergleichenundkritisierensieundentwickelndarauseineeigeneArgumentation,dieSiewiederummitverschiedenenBeispielenbelegen.

5.2.1 Aufbau

Wie die Hausarbeit, ist ein Essay in Einleitung / Hauptteil / Schluss gegliedert, diejedoch nicht konkret durch Überschriften gekennzeichnet werden müssen (Rost2012: 257). Falls Zwischenüberschriften der Texteinteilung zum Leseverständnisbeitragen,könnendiesedennocheingefügtwerden.EinleitungundSchlusssolltenjeca.10%derArbeitausmachen,dierestlichen80%werdendemHauptteilgewidmet.DieEinleitungmussfolgendePunkteabdecken:WarumistdieFragerelevant?WelchesProblemwirdbehandelt?WieistderEssayaufgebaut?VersuchenSiehiersokreativwiemöglich zu sein und einen interessanten Einleitungssatz zu schreiben, der die Leser-schaftneugierigmacht.Der Hauptteil enthält einen schrittweisen Aufbau der Argumentation, die mit theore-tischen und empirischen Daten untermauert wird. Dabei sollten Sie im Hinterkopfhaben, dass Sie nicht nur Positionen vergleichen und erklären, sondern auch dieeigene Ideeaufbauen.OrientierenSiesichimmerwiederamsogenannten„rotenFaden“und schweifen Sie nicht ab (Rost 2012: 257). Wie die Argumente in einem Essaygegliedert werden, ist Ihnen selbst überlassen und sollte Ihrem eigenen Schreibstilentgegenkommen. Nachfolgend finden Sie zwei Beispiele, wie Sie ein Essay aufbauenkönnen:• SiestellenzunächstdaseigeneArgumentvorundwidmensichanschließendder

DiskussionderGegenargumente.• Sie stellen unterschiedlichePositionenzu einemThemagegeneinanderdarund

entwickelndarausdieeigeneArgumentationundPosition.Der Schluss besteht aus der Zusammenfassung der Argumentation und der Formulie-rung eines Fazits: Wie kann man das vorher beschriebene auf einen Punkt bringen?WelcheneuenFragentauchenauf?Siemüssendabeijedochvorsichtigsein,keineneuenGedankenhervorzubringen,die vorhernichtbehandeltwurden.DerSchlussmuss sich

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indieLogikdergesamtenArbeit eingliedern.HierkönnenSie auchwertendargumen-tieren,solltenabersachlichbleiben.Die formalenAnforderungenandenEssaykönnenunterschiedlichseinundsolltenmitden Dozent*innen geklärt werden. In der Regel hat ein Essay ein Deckblatt sieheAnhangA), ein Literaturverzeichnis,eine Eigenständigkeitserklärung(sieheAnhangB),keinInhaltsverzeichnisundistca.5-10Seitenlang.

5.3 DasExposé

Das Exposé ist ein kurzer wissenschaftlicher Text, der ein künftiges Forschungsvor-haben darstellt und begründet. Im Gegensatz zu Hausarbeiten, Essays oderReferatsausarbeitungen enthält das Exposé also keine empirischenoder theoretischenErgebnisse, sondern bildet die Grundlage für eine noch zu schreibende Forschungs-arbeit. Das heißt aber nicht, dass das Exposé am Anfang der Arbeit steht: um einExposé zu schreiben,müssen Sie sich zunächst für ein konkretesThema (Forschungs-problem)undeineFragestellungentscheiden.SiemüssenimExposébegründen,warumgenaudiesesThemaund diese Frage relevant sind. Dies geht nur im Zusammenhangmit dem Forschungsstand, d.h. Sie müssen schon vorhandene Forschungsliteraturrecherchierenundzusammenfassen.IneinemnächstenSchrittmüssenSiesich(unddenLeser*innen des Exposés) dann beantworten, wie Sie die ausgewählte Fragebeantwortenwollen,d.h.welcheTheorienundMethodenSiezurHilfenehmenwerden.InsofernmarkiertdasExposézwar einerseits den (potentiellen) Beginn der konkretenForschung, ist aber andererseitsauchdasErgebniseinerganzenReihevonRecherchenund Überlegungen. In jedem Fall muss ein Exposé aber das Forschungsproblem, diekonkrete Fragestellung, den bisherigen Stand der Forschung, einen theoretischenRahmen und die methodische Umsetzung des beabsichtigten Forschungsvorhabensenthalten. Wichtig ist bei einem Exposé, dass alle getroffenen Entscheidungen (z.B.welcheFragebearbeitetwird,welcheMethodeangewandtwird)begründetwerden.ImRahmenIhresStudiumswerdenSievorallemfürIhreAbschlussarbeiteneinExposéverfassen. Eine prominente Rolle spielt das Exposé auch bei der Vorbereitung vonDoktorarbeiten (Dissertationen). Exposés unterscheiden sich in Länge undGliederung je nach Umfang und Bedeutung der zu schreibenden Forschungsarbeit.Machen Sie sich zunächst klar, dass am Beginn jedes Forschungsprojektes sehr vieleEntscheidungenstehen(esgibt immeralternativeFragestellungen,Theorien,Methodenetc.). Wenn eine bestimmte Entscheidung getroffen wurde, muss diese im Exposéüberzeugend begründet werden, schließlich wollen Sie Ihre zukünftigen Prüfenden(oderspäterbei ForschungsanträgendiepotentiellenGeldgeberinnenundGeldgebern)überzeugen,dassdievonIhnenvorgeschlageneVorgehensweisesinnvollist.

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5.3.1 DieFunktionendesExposésimÜberblick

DasExposédientverschiedenenZwecken:• DerVorstellungeineskünftigenForschungsvorhabens,• Der Darstellung der Relevanz des beabsichtigten Forschungsvorhabens

(Prüfende oder potentielle Drittmittelgebende von dem eigenem Vorhabenüberzeugen),

• DerZusammenfassungdesbisherigenForschungsstandsundIdentifikationeinerForschungslücke,

• DerKonkretisierung undSelbstreflexivität(WassindFragestellung,Theore-tischer Rahmen und Methoden der geplanten Forschungsarbeit? Was ist imRahmendervorgegebenenZeitmachbarundwasnicht?),

• Als Ausgangspunkt für die konkrete Forschung und das Verfassen derschriftlichenArbeit,

• Undggf.alsvorläufigeStrukturierungderForschungundderschriftlichenArbeit.BittebeachtenSie: EinExposé ist keinekleineHausarbeit, sonderndieBeschreibungeines zukünftigen Forschungsvorhabens bzw. einer Abschlussarbeit. Die im ExposévorgestellteFragestellungsollalsonochnichtinhaltlichbearbeitetwerden.Inderspäterzu schreibenden Arbeit sind dann aber alle Bestandteile des Exposés (in weiterausgearbeiteterForm)enthaltenundwerdendurchdieDarstellungundDiskussionderempirischen bzw. theoretischen Forschungsergebnisse ergänzt, um die aufgeworfeneFragestellungzubeantworten.

5.3.2 Aufbau

EinExposébestehtausfolgendenElementen:• Deckblatt(BeispielsieheAnhangA)• Forschungsproblem• Forschungsstand• Fragestellung• TheoretischerRahmen• MethodischeUmsetzung• Literaturverzeichnis• Anhang(ggf.)• Eigenständigkeitserklärung(sieheAnhangB)

Häufig enthält ein Exposé auch einenAnhangmit einer vorläufigenGliederungder zuschreibendenArbeitundeinemvorläufigenArbeitsplan.

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5.3.3 VorgehenbeimSchreibeneinesExposés

GrundsätzlichmüssenSiebeimSchreibendesExposésFolgendesbeachten:• Alle Ideen und Gedanken, die Sie von Anderen übernehmen, müssen

entsprechendgekennzeichnetwerden(sonsterstellenSieeinPlagiat).• IhrExposémusseinen„rotenFaden“undeineklareGliederunghaben.AchtenSie

aufÜbergängezwischendeneinzelnenKapitelnundAbschnitten.• AlleEntscheidungen(insbesonderedieTheorie-undMethodenauswahl)müssen

begründetwerden. IhreDozent*innenwollensehen,dass Ihnenklar ist,warumSieeineEntscheidunggetroffenhabenunddassdiesebegründetwerdenmuss.

• Ein Exposé braucht keine allgemeine Einleitung, sondern steigt direkt in IhrForschungsproblemein, d.h.mit derZuspitzungeinesbestimmten empirischenodertheoretischenProblems.

VomThemazumForschungsproblema.

Wenn Sie sich für ein Thema entschieden haben, ist der nächste Schritt dieKonkretisierungaufeinkonkretes,bearbeitbaresForschungsproblem.Dasistwichtig,umauseinemgroßenThemaeinenkonkretenAusschnittauszuwählenundineinemnächstenSchrittdiekonkreteForschungsfragezuformulieren. JedesThemabestehtauseinerVielzahlverschiedenerForschungsprobleme,undjedesForschungsproblemermöglichtverschiedeneFragestellungen.MachenSiesichklar,dassderempirischeAusschnitt, auf den Sie schauen, von Thema über Forschungsproblem hin zurFragestellung immerkleiner (unddamitbearbeitbarer)wird.TypischeForschungs-probleme innerhalb eines Themas sind neue empirische Phänomene, unterschied-licheEntwicklungeninverschiedenenLändernoderRegionen,normativeProbleme,konkurrierende theoretische Erklärungen oder Entwicklungen, die mit bisherigenTheoriennichterklärtwerdenkönnen.Der Abschnitt zum Forschungsproblem leitet Ihr Exposé ein. Es ist dabei wichtig,möglichstschnellundpräzisedasForschungsproblemzubenennen.ZudemmüssenSie in diesem Teil die wissenschaftliche und gesellschaftliche Relevanz explizitdarstellenunddamitbegründen,warumdasForschungsvorhabenfürbeideBereicheeinenwichtigenBeitragleistet.

Forschungsstandb.

Das Kapitel über den Forschungsstand im Exposé dient dazu darzustellen,wie dasForschungsproblemschonvonanderenWissenschaftler*innenbearbeitetwurde,alsowelcheForschungsliteratur schonvorliegtundwelcheResultate siehervorgebrachthat.

Forschungsfragec.

Die Forschungsfrage ist das wichtigste Element des Exposés. Alle anderen Teilemüssenzu ihrpassen (d.h. zu ihrhinleitenbzw.von ihrabgeleitet sein). SieergibtsichausdemForschungsproblemundggf.ausderidentifiziertenForschungslücke.

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TheoretischerRahmend.

Im Theorie-Kapitelwählen Sie eine odermehrere Theorieschulen oder eine in derForschungsliteratur verwendete These aus, die zur Beantwortung Ihrer Frageherangezogenwerden sollen. Die Theorie(n) oder These(n) sollten also AntwortenaufdieForschungsfrageliefenkönnen,diedannanhandderEmpiriegeprüftwerdenkönnen.ImTheorie-KapitelsolltenSiewiefolgtvorgehen:

1) WählenSieeineTheorieausundbegründenSieIhreAuswahl.2) DefinierenSiediezentralenBegriffederTheorie(mitRückgriffaufdieLiteratur).3) SkizzierenSiemöglicheAntwortendergewähltenTheorieaufdieFragestellung.

SiemüssenindiesemTeildesExposésunbedingtaufdieLiteraturverweisen,ausderSie die Theorie entnommen haben (Primär- oder Sekundärquellen). Sie könnengeeignete Theorien für Ihr Forschungsproblem auf zwei Weisen finden: DurchTheorieverweise in der von Ihnen recherchierten Forschungsliteratur oder durchLehr-undHandbücherzumentsprechendenTeilbereich.

MethodischeUmsetzunge.

Wichtig ist, dass Sie eine Methode benennen, mit der Sie Ihre Fragestellungbearbeiten wollen und die gleichzeitig für eine studentische Forschungsarbeitrealistischist,unddieseAuswahlauchbegründen.SiemüssendieMethodezudemalsqualitativoderquantitativeinordnenundaufmöglicheDatenquellenverweisen(dasgilt sowohl für Daten, die Sie selbst erheben wollen als auch für Sekundärdaten).DiesesHandbuch ist keinNachschlagewerk zuwissenschaftlichenMethoden, daherwird hier nicht weiter auf die verschiedenen Methoden eingegangen. HilfreicheLiteraturtippsfindenSieinKapitel6.2.

5.3.4 KriterienfüreingutesExposé

AllgemeineKriterien• SindallevorgegebenenElementeimExposéenthalten?• SindkeineüberflüssigenElementeenthalten(z.B.Einleitung,Darstellungeigener

inhaltlicherErgebnisse)?• Sind Forschungsstand, Theorie- und Methodenteil auf die Forschungsfrage

bezogen?Forschungsproblem• WurdedasForschungsproblemklarbenannt?• Wurde die wissenschaftliche und gesellschaftliche Relevanz des Forschungs-

problemsexplizitdargestellt?

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Forschungsstand• WurdederForschungsstanddargestellt?• WurdederForschungsstandsystematischnachSchwerpunktenstrukturiert?• WurdewissenschaftlicheLiteraturverwendet?• WurdefürdasForschungsproblemrelevanteLiteraturverwendet?• WurdeversuchteineForschungslückezuidentifizieren?

Forschungsfrage• WurdedieForschungsfrageineinemSatzalsFrageformuliert?• WurdedieForschungsfrageräumlichundzeitlichbegrenztoder–fallsnicht–die

AbwesenheiteinerSpezifizierungbegründet?• Wurdedie Forschungsfragegenügendspezifiziert, so dass sie in einer studenti-

schenForschungsarbeitumfassendbeantwortetwerdenkönnte?TheoretischerRahmen• WurdemindestenseineTheoriebenannt?• WurdedieTheorieauswahlbegründet?• WurdenzentraleBegriffeundKonzeptederTheorie(n)definiert?• Wurden mögliche Antworten bzw. Prognosen der Theorie auf die Forschungs-

frageskizziert?Methode• WurdemindestenseineMethodebenannt?• WurdeeineVorgehensweise beschrieben,welcheimRahmendergegebenen

ZeitressourceneinerstudentischenForschungsarbeitumzusetzenist?• WurdedieMethodealsquantitativeoderqualitativeMethodeeingeordnet?• WurdenmöglicheQuellenderverwendetenDatenbenannt?

DieformalenKriterienentsprechendenenderSeminararbeit.

5.4 DasReferat

In denmeisten Berufen, dieman nach einem gesellschaftswissenschaftlichen Studiumaufnimmt,wirdmanPräsentationenundVorträgehalten.Daher solltenSie sich, sooftSiekönnen,diesenSituationenaussetzenunddasPräsentierenvorPublikumüben,aufDeutschundaufEnglisch.EinReferathatdieFunktion,einbestimmtesThema,einekon-krete Fragestellung, einen Teilbereich oder einen Aspekt wissenschaftlich auseinan-derzunehmen und vor der Gruppe zu erklären. Dabei muss man sich davor in Achtnehmen,inDetailszuversinken,dennschließlichistdieAufnahmefähigkeitderZuhörerbegrenzt.

5.4.1 Aufbau

EinReferatwirdebenfallsinEinleitung,HauptteilundSchlussgegliedert.

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Einleitung(10%)a.

• Zunächst sollte die Fragestellung vorgestellt und in den Kontext des Seminarsbzw. die übergeordnete Fragestellung des Seminars eingeordnet werden. Auchsollte man gleich erklären, welches Erkenntnisinteresse hinter dem Referatsteht,alsoganzexplizit:wasversuchtmanherauszufindenundwarum.

• Anschließend wird die Vorgehensweise erläutert. Dabei wird nicht nur dieGliederung von den Folien abgelesen, sondern wird auch gleichzeitigkommentiert:WasistdasZieljedeseinzelnenPunktes?

• DieserTeilsolltesokurzwiemöglichgehaltenwerden.

Hauptteil(70-80%)b.

• Diskutieren und präsentieren Sie Ihr Thema mit Hilfe der zugrunde gelegtenQuellen. Dieser Teil beansprucht am meisten Zeit, gehen Sie daher unbedingtstrukturiertvorundhaltenSieZwischenergebnissefest.

Schluss(10-20%)c.

• FassenSieIhreTeilergebnissezusammen.• Schließen Sie mit einem Fazit, worin das Thema in Relation zu anderen, auch

kritischen Forschungsansätzen gestellt wird. Außerdem kann hier auf Lückenund Probleme in der bisherigen Forschung aufmerksam gemacht werden oderdieeigeneVorgehensweisehinterfragtwerden.

• Um eine Diskussion zu ermöglichen, sollten zum Ende des ReferatskontroverseundprovokanteThesenundFragenformuliertwerden.

5.4.2 DiePräsentation

Zu einem erfolgreichen Referat gehört neben einem sehr guten Inhalt auch eineentsprechendePräsentation.DasschließtmehrereverschiedeneFaktorenein.EingutesReferatbeginntmit derWahldes richtigenMediums,umdenVortragzuunterstützen,soferndiesnichtvorgegebenist.EsmussdafürnichtimmerPowerPointsein.Kreativitätwirdoft belohnt. ÜberlegenSie sich, ob es nichtbesser ist, einPosterzu erstellen, einFlipchartoderTafelbildzunutzenodereinealternativedigitaleLösung(wiez.B.Prezi)anzuwenden.Die Entscheidungorientiert sich amUmfangdes Themasunddaran,wiedasArgumentamsinnvollstentransportiertwerdenkann.Wer sich für eine computergestützte Lösung entscheidet, wie PowerPoint oder Prezi,mussdaraufachten,nichtzuvielTextaufdieFolienzuschreiben.DieAufmerksamkeitundKonzentrationdesPublikumswirdoft überstrapaziert,da sie geradezuerschlagenwerden von dem, was man ihnen zumutet. Das Gehirn kann gelesene und gehörteInformationen, die gleichzeitig aufgenommen werden, kaum verarbeiten und siebleiben nur bruchstückhaft hängen. Daher sollten die Folien als Unterstützung desGesprochenen dienen. Am besten nimmt das Gehirn den gesprochenen Text imZusammenhangmitBildernoderAbbildungenauf(wichtig:gebenSieimmerdieQuellenan!), also keine Scheu vor sprichwörtlichen Bilderbuch-Präsentationen. Auch kommtman so nicht in dieVersuchung, von der Folie abzulesen und so die Aufmerksamkeit

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des Auditoriums zu verlieren. Das Ziel einer jeden Präsentation ist es, dass dieZuhörerschafteinenMehrwerterhält.Der nächste Punkt ist die Art des Vortrags. Man sollte einen festen Stand haben undimmer wieder Blickkontakt mit dem Auditorium suchen. Sie können StichwortenachschauenoderauchZitateablesen,solltenabernichtdieganzePräsenta-tiondamitverbringen,aufKarteikartenzustarren.WennmanmitNervositätundUnsicherheitzukämpfen hat, können ausformulierte Sätze dabei helfen den Faden wiederzufinden.PassenSieaberauf,dassSienichtdaranhängenbleiben.EshilftoftaucheinfacheinenStift, eine Notizkarte oder Ähnliches in der Hand zu halten, um die Hände zubeschäftigen.Wenn man Problememit Lampenfieber vor einer Präsentation hat, kannman das aufverschiedene Art und Weise trainieren. Dabei hilft etwa das Üben vor dem Spiegel,damit man sich den Ablauf einprägt. Wer auch an seiner Sprache und Intonationarbeitenmöchte,kannverschiedeneAngebotederUniversitätinAnspruchnehmen.TIPP:KursezuSchlüsselkompetenzenanderGoethe-Universität:Man kann hiermit erfahrenen Trainern an der eigenen Performance beim Präsentierenarbeiten. EswerdenKurse zuden verschiedenenAspekten einerPräsentationangeboten:Moderation, Rhetorik, Visualisierung, Konfliktmanagement, richtig Feedback geben undannehmen, oder richtig diskutieren. Unter dem folgenden Link kann man das Angeboteinsehenundsichanmelden:http://www.starkerstart.uni-frankfurt.de/53888190/praesentation-kommunikation(zuletztüberprüftam02.07.2016).

5.4.3 KriterienfüreingutesReferat

Inhalt• WurdendieHauptpunktedesThemasgenannt?• WurdedasThemaverständlicherklärt?• Wurde das Thema kritisch beleuchtet und aus verschiedenen Sichtweisen

diskutiert?• KonntenFragenausdemAuditoriumbeantwortetwerden?

VisuelleUmsetzung• WelcheMedienwurden eingesetzt,war dies zielführendundhat zumbesseren

Verständnisbeigetragen?• WarendieFoliensinnvollgegliedertundnichtzuvoll?• WarendieFolien/Flipcharts/etc.ansprechendgestaltet?

ArtdesVortrages• Wurdelaut,deutlichundnichtzuschnellgesprochen?• WurdevondenFolien/Karteikartenabgelesenoderwurdefreivorgetragen?• WarendieRedebeiträgederVortragendenbeiGruppenreferatenähnlichlang?• WurdedasThemaspannendundfürdieZuhörerschaftansprechendgestaltet?

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5.5 DasProtokoll

Esgibt zweiFormendesProtokolls.DahersolltenSie sichzunächstdarüberimKlarenwerden,obSieeinErgebnis-oderVerlaufsprotokollverfassenwollen.

Ergebnisprotokolla.

Wie schon der Name verrät, orientiert sich diese Form des Protokolls an denErgebnisseneinerSitzungundwirdinderGegenwartsform(Präsens)verfasst.Esgibtdie zentralen Punkte der Diskussion, Argumentationen, neu gestellte Fragen undImpulse sowie Ergebnisse wieder. Man muss dabei sehr genau aufpassen, dieverschiedenen Aspekte so zusammenzufassen, dass sie einfach nachzuvollziehensind, keinewichtige Information ausgelassen, aber keine überflüssigenhinzugefügtwerden (Rost 2012: 247). VersuchenSie, sowenige eigene Ideen, Argumente oderInterpretationen einzuarbeiten wie möglich, sofern diese nicht Gegenstand derDiskussion im Seminarwaren. Auch sollte dasProtokollschnellstmöglichnachderSitzunggeschriebenwerden,dasonstErinnerungslückendieQualitätdesProtokollsbeeinflussenkönnen(Rost2012:249).FormalsolltedasProtokollfolgendermaßenausgestaltetsein:• ObenrechtswerdendieEckdatenvermerkt:

TiteldesSeminarsNamedesDozentenoderderDozentinDatumThemaderSitzung (wenneinReferatprotokolliertwird, Titel desReferatsundNamederReferent*innen)Literatur(wennbestimmteTextebesprochenwerden)NamederProtokollantinoderdesProtokollanten

• Die Schreibform ist das Präsens, bei indirekter Rede benutzen Sie denKonjunktiv.

Wieman ein Ergebnisprotokoll aufbaut ist entweder im Seminar vorgegeben oderIhnen selbst überlassen, solange es seinen Sinn erfüllt. Das nun vorgestellteBeispiel muss nicht so übernommen werden, es ist lediglich ein Vorschlag oderDenkanstoßfürdieAusgestaltung:• NennenSiedasThemaderSitzung.• Erläutern Sie, welche Punkte diskutiert wurden oder welche Fragen gestellt

wurden.• FührenSiedieverschiedenenArgumentationenderDiskussionauf.• ErläuternSieneueFragen,diesichergebenhaben.• NennenSiedasEndergebnisderDiskussion.DieDiskussionwährenddesSeminarskannhitzigundschnellverlaufen.Dannwirdes für Sie schwer zu folgen. Scheuen Sie also nicht davor, nachzufragen, wenn Sieetwasnichtverstandenhaben.

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Verlaufsprotokollb.

DasVerlaufsprotokollwirdinderUniversitäteherseltengenutzt.ImGegensatzzumErgebnisprotokollisthierdiezeitlicheAbfolgederEreignissewichtigundeswerdenalle Ereignisse aufgenommen. Das Verlaufsprotokoll gibt einen detailliertenchronologischenAblaufwieder.DieformellenAnforderungenentsprechendenendesErgebnisprotokolls.

5.6 DasThesenpapier

Das Thesenpapier ist aus verschiedenen Thesen zu einem bestimmten Themazusammengesetzt (Rost 2012: 252). Man möchte in einem Thesenpapier wenigerobjektiv über ein bestimmtes Thema informieren, als durch die gezielte Zusammen-stellung von Thesen zu einemThemaeinebestimmte Stellung einnehmenund so eineDiskussion provozieren. Die Thesen sollten logisch aufeinander aufbauen und kurz,knappundpräzise formuliert sein, damit sie so einprägsamwiemöglich sind (Stickel-Wolf/Wolf2013:98-99). Oftmals bietet es sich an, Gegenstandpunkte ebenfalls in dasThesenpapier aufzunehmen, um eine differenziertere Diskussion zu ermöglichen. Imdazugehörigen Vortrag sollten Sie dann erklären, warum Sie diese Thesen gewählthaben, und Ihren eigenen Standpunkt untermauern. Falls Ihr Thesenpapier selbstGegenstandderDiskussionist,solltenSiesichsehrgutvorbereitenundsichtief indasThemaeinarbeiten,umauchanderDiskussionteilhabenzukönnen.FormalmusseinThesenpapierfolgendermaßenaufgebautsein:• ObenrechtswerdendieEckdatenvermerkt:

TiteldesSeminarsNamedesDozentenoderderDozentinDatumThemaderSitzungLiteratur(wennbestimmteTextebesprochenwerden)NamederVerfasserinoderdesVerfassersdesThesenpapiers

• FormulierungderThesenstichpunktartiginkurzen,abervollständigenSätzen.• Die Länge des Thesenpapiers orientiert sich an der Länge der Diskussion. Bei

30-minütigerDiskussionsollte das ThesenpapiereineLänge von einerDINA4-Seitenichtüberschreiten.

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HandbuchzumWissenschaftlichenArbeiten6WeiterführendeLiteratur

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6 WeiterführendeLiteratur

6.1 BeiträgeundHinweisevonProfessurendesFachbereichs03

Unter den folgenden Links finden Sie weitere Informationen, die Dozent*innen desFachbereichsbereitsimInternetzurVerfügunggestellthaben,damitihreStudierendeneine Orientierung haben. Bitte verwenden Sie in den Veranstaltungen von diesenProfessor*innen und ihren wissenschaftlichenMitarbeiter*innen in erster Linie derenspezifische Materialien. Unser Handbuch präsentiert allgemeine Hinweise zumwissenschaftlichen Arbeiten und stellt ein Muster-Zitierformat vor. Behalten Sie alsoim Hinterkopf, dass es verschiedene Anforderungen und Vorgehensweisen anunserem Fachbereichgibt.BECKER,BIRGIT

HinweisezurGestaltungvonAbschluss-undSeminararbeitenhttp://www.fb03.uni-frankfurt.de/45631883/pruefungen(zuletztgeprüftam02.07.2016).

BRÜHL,TANJA

VerschiedeneHinweiseundMaterialienhttp://www.fb03.uni-frankfurt.de/42839885/Hinweise-zum-wissenschaftlichen-Arbeiten(zuletztgeprüftam02.07.2016).

DEITELHOFF,NICOLE

VerschiedeneHinweiseundMaterialienhttp://www.fb03.uni-frankfurt.de/42429798/pruefungen(zuletztgeprüftam02.07.2016).

ENGARTNER,TIM

VerschiedeneHinweiseundMaterialienhttp://www.fb03.uni-frankfurt.de/42426608/pruefungen(zuletztgeprüftam02.07.2016).

GEIßEL,BRIGITTE

VerschiedeneHinweiseundMaterialienhttp://www.fb03.uni-frankfurt.de/42424137/lehre(zuletztgeprüftam02.07.2016).

HELLMANN,GUNTHER

VerschiedeneHinweiseundMaterialienhttp://www.fb03.uni-frankfurt.de/43337043/Wissenschaftliches-Arbeiten?(zuletztgeprüftam02.07.2016).

HOLBIG,HEIKE(o.J.)

RichtlinienfürdieAnfertigungwissenschaftlicherArbeiten.http://www.fb03.uni-frankfurt.de/43275822/Richtlinien-fuer-die-Anfertigung-wissenschaftlicher-Arbeiten.pdf(zuletztgeprüftam02.07.2016).

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HandbuchzumwissenschaftlichenArbeiten6WeiterführendeLiteratur

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LEMKE,THOMASVerschiedeneHinweiseundMaterialienhttp://www.fb03.uni-frankfurt.de/47076098/03_hinweise_seminararbeiten(zuletztgeprüftam02.07.2016).

LUTZ,HELMA

VerschiedeneHinweiseundMaterialienhttp://www.fb03.uni-frankfurt.de/44676359/pruefungen(zuletztgeprüftam02.07.2016).

NÖLKE,ANDREAS(2007):

HinweisezumForschungsdesign.http://www.fb03.uni-frankfurt.de/44227355/Hinweise_zum_Forschungsdesign10092007.pdf(zuletztgeprüftam02.07.2016).

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VerschiedeneHinweiseundMaterialienhttp://www.fb03.uni-frankfurt.de/42418600/pruefungen (zuletztgeprüftam02.07.2016).

ZITTEL,THOMAS

VerschiedeneHinweiseundMaterialienhttp://www.fb03.uni-frankfurt.de/47413486/Merkblaetter (zuletztgeprüftam02.07.2016).

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HandbuchzumWissenschaftlichenArbeitenANHANG

I

ANHANG

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HandbuchzumWissenschaftlichenArbeitenANHANG

II

A. Deckblatt

Goethe-UniversitätFrankfurtamMainFachbereich03GesellschaftswissenschaftenVeranstaltung:Dozent*in:Semester

TITEL[ggf.UNTERITTEL]

vorgelegtvon:Verfasser*inStudiengangFachsemesterMatrikelnummerEmail-Adresse(ausschließlichdieUni-Mail-Adresseangeben!)Anschrift

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HandbuchzumWissenschaftlichenArbeitenANHANG

III

B. EigenständigkeitserklärungdesFachbereichs03

ErklärungzurPrüfungsleistungName,Vorname:Matrikelnummer:Studiengang:DieamFB03gültigeDefinitionvonPlagiatenistmirvertrautundverständlich:„EineamFB03eingereichteArbeitwirdalsPlagiatidentifiziert,wenninihrnachweislichfremdes geistiges EigentumohneKennzeichnung verwendetwird unddadurch dessenUrheberschaftsuggeriertoderbehauptetwird.DasgeistigeEigentumkannganzeTexte,Textteile, Formulierungen, Ideen, Argumente, Abbildungen, Tabellen oder DatenumfassenundmussalsgeistigesEigentumderUrheberin/desUrhebersgekennzeichnetsein. Sofern eingereichte Arbeiten die Kennzeichnung vorsätzlich unterlassen,provozieren sie einen Irrtum bei denjenigen,welche die Arbeit bewerten und erfüllensomitdenTatbestandderTäuschung.“Ichversicherehiermit,dassichdieeingereichteArbeitmitdemTitel[TITELDERARBEIT]nach den Regeln guter wissenschaftlicher Praxis angefertigt habe. Alle Stellen, diewörtlichodersinngemäßausVeröffentlichungenoderausanderenfremdenMitteilungenentnommenwurden, sind als solche kenntlich gemacht.Die vorliegendeArbeit ist vonmir selbständig und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Quellen undHilfsmittel verfasstworden.Ebenfalls versichere ich, dass dieseArbeitnoch inkeinemanderenModuloderStudiengangalsPrüfungsleistungvorgelegtwurde.Mir ist bekannt, dass Plagiate auf Grundlage der Studien- und Prüfungsordnung imPrüfungsamt dokumentiert und vom Prüfungsausschuss sanktioniert werden. DieseSanktionen können neben dem Nichtbestehen der Prüfungsleistung weitreichendeFolgenbishinzumAusschlussvonderErbringungweitererPrüfungsleistungenfürmichhaben.[AUCH BEI ELEKTRONISCHER ABGABE HIER UNBEDINGT NAMENTLICHKENNZEICHNEN]

Ort,Datum,Unterschrift

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HandbuchzumWissenschaftlichenArbeitenANHANG

IV

C. Operatorenlisten

Oft werden Sie in wissenschaftlichen Arbeiten dazu aufgefordert, unter bestimmtenGesichtspunkten eine Thematik zu analysieren. Doch was bedeutet konkret etwas zu„analysieren“, oder zu „definieren“? Unter folgender Quelle finden Sie sogenannte„Operatoren“, die Ihnen zeigen, was gemeint ist, und somit eine Ausarbeitung für Sieleichtermachen.Spielmann,Daniel(o.A.):Operatoren.SchreibzentrumderGoethe-Universität.Frankfurta. M. Online: http://www.starkerstart.uni-frankfurt.de/60355353/Operatoren.pdf(zuletztgeprüftam05.10.2016).Bunn, Lothar (2013): Erfolgreich Klausuren schreiben. Hessisches Kultusministerium.Konstanz. Online: http://berufliche.bildung.hessen.de/bg/archiv/LA12-Operatoren-Deutsch-FBII.pdf(Zugriffam05.10.2016).