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Stand 05.06.2009
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Weimar
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Handlungsempfehlungen zum
optimierten Betrieb von IC-Reaktoren
am Beispiel der Kläranlage Arnsberg-
Neheim
Dipl.-Ing. (FH) Kai Thormeyer
Stand 05.06.2009
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Gliederung des Vortrages
Stoffwechselprozesse des anaeroben Abbaus
Gegenüberstellung aerobe und anaerobe Abwasserreinigung
Vor- und Nachteile der Anaerobtechnik
Einflussfaktoren auf die Prozessstabilität anaerober Abbauvorgänge
Funktionsbeschreibung IC-Reaktor
Bemessung eines IC-Reaktors
Gesamtkonfiguration
Betriebsdatenanalyse
Handlungsoptionen zum optimierten Betrieb
Schlussfolgerung und Fazit
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Stoffwechselprozesse des anaeroben Abbaus
Für einen vollständigen Abbau organischer
Substanz in Methan und CO2 ist das
Ineinandergreifen mehrer Abbauschritte und
damit auch die Zusammenarbeit
unterschiedlicher Bakteriengruppen notwendig:
Hydrolysierende und säurebildende
(fermentative) Bakterien
Essigsäure und wasserstoffbildende (acetogene)
Bakterien
Methanbildende (methanogene) Bakterien
In Phase I +II:
-Geringe
Veränderung des
Energiegehaltes.
CSB Abnahme
um rd. 10% bei
Ausgasen von
H2
-Absinken des
pH-Wertes
-Hemmung bei
pH < 4
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Gegenüberstellung aerobe und anaerobe
Abwasserbehandlung
Aerobsystem:
1kg CSB -> rd. 0,5 kg TS der Rest Wärme, CO2 und H2O
Anaerobsystem:
1kg CSB -> rd. 0,1 kg TS der Rest Wärme, CH4 und H2O
)/870.2(666 2226126 molkJGOHCOOOHC )/404(33 426126 molkJGCHCOOHC
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Vor- und Nachteile Anaerobtechnik
Vorteile
Keine Belüftungsenergie erforderlich
Energiegewinn durch Biogas und ggf.
Verstromung
Geringerer Raumbedarf
BR = 30 kg CSB/ m³ anaerobBR = 0,3 kg CSB/ m³ aerob
Anfallender Überschussschlamm ist
stabilisiert
Überschussschlammproduktion ca. 80 %
geringer als bei aeroben Verfahren
(rd. 0,15 kg TS/ kg CSB)
Geringer Nährstoffbedarf (N, P)
(CSB:N:P 1000:5:1) hoch versäuertes Wasser
(CSB:N:P 350:5:1) teilweise versäuertes Wasser
Nachteile
Lediglich Vorbehandlungsverfahren
Etwa 70 – 90 % bezogen auf den CSB
Aerobe Endbehandlung weiterhin
erforderlich
Empfindlichkeit gegenüber
Temperatur- und Belastungs-
schwankungen
Geringes Nährstoffelimi-
nationsvermögen (N, P)
Effizienter Biomasserückhalt im
System von besonderer Bedeutung
Erhöhte Anforderungen an die
Arbeitssicherheit (H2S)
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Einflussfaktoren auf die Prozessstabilität anaerober
Abbauvorgänge
Schwankende Abwassermengen und –konzentrationen(Organische Stoffe werden von verschiedenen Bakteriengruppen in nacheinander ausgeführten Abbauschritten umgesetzt. Hohe Empfindlichkeit und geringe Flexibilität gegenüber Milieuschwankungen)
Mischungsverhältnisse im Reaktor(Bei Biomassenkonzentrationen von bis zu 90 kg oTR/m³ muss sichergestellt werden, dass die Biomasse gut mit dem Abwasser vermischt wird, um lokale Totzonen und Überlastungsbereiche zu vermeiden und einen optimalen Stofftransport sicher zu stellen)
Substratkonzentration(CSB-Konzentrationen von 1.000 – 8.000 mg/l können betriebssicher behandelt werden. Bei höheren Konzentrationen Verdünnung durch Rückführung)
Temperatur(Optimaltemperatur mesophiler Bakterien liegt bei 30 – 40 °C. Je 10 °C Verdopplung der Aktivität, Temperaturschwankungen vermeiden. Ab 42 °C irreversible Schädigung der Methanbakterien)
pH-Wert(Optimaler pH-Wert in der VV etwa 6. Optimaler pH-Wert im IC-Reaktor etwa 6,5 – 7. Ein Absinken des pH-Wertes führt zu einer Hemmung der Methanbakterien. Da die Versäuerer weiterhin aktiv sind steigen die organischen Säuren an -> zunehmende Hemmung. Pufferung durch Kohlensäure Puffersystem)
Hemmwirkung von NH3(Beim relevanten pH-Wert von 6,6 ist eine Hemmung erst ab einer NH4-N-Konzentration > 4.000 mg/l zu befürchten)
Hemmwirkung organischer SäurenHemmwirksam ab einem undissoziierten Säureanteil > 0,1 – 1 mmol/l. Bei pH 7 liegt Essigsäure zu 99% in der „harmlosen“ dissoziierten Form vor. Erhöhte Achtsamkeit bei einem Säurekonzentration > 300 mg/l (rd. 5 mmol/l)
Hemmwirkung von H2S
Nährstoffversorgung(Nährstoffbedarf ist von der Abwassercharakteristik, Versäuerungsgrad und Schlammbelastung abhängig und liegt bezogen auf CSBabb : N : P zwischen 300 : 5 : 1 bis 1.000 : 5 : 1)
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Einflussfaktoren auf die Prozessstabilität anaerober
Abbauvorgänge
Das bei der Reduktion von Sulphat entstehende
Sulfid kann in drei Formen vorliegen:
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Einflussfaktoren auf die Prozessstabilität anaerober
Abbauvorgänge
Hemmwirkung von H2S
Am Beispiel der Randbedingungen auf der KA Arnsberg-Neheim soll eine mögliche H2S-
Problematik abgeschätzt werden:
CSB: 5.000 mg/l
etaCSB: 80 %
CSBabb: 4.000 mg/l
SO42-: 600 mg/l
T: 35°C
pH: 6,6
Spez. Biogasproduktion: 0,5m³/kgCSBab (bei 35°C)
Annahme: Sulfat wird zu 80% reduziert
lSmg
Smol
Sg
SOmg
Smmol
l
SOmgred
red
redredredS /160
32*
96
1*
600*8,02
4
2
4,
Berechnung des Verhältnisses „CSBabb/ Sred“ = 4.000 mg/l / 160 mg/l = 25
Bei diesem Verhältnis liegt die H2S-Konzentration im Biogas bei rd. 2,0 % sowie die H2S-Konzentration in der
Flüssigkeit bei etwa 50 mg/l. Eine akute H2S-Problematik besteht somit bei stabilen Betriebsverhältnissen nicht.
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Einflussfaktoren auf die Prozessstabilität anaerober
Abbauvorgänge
Hemmwirkung von H2S
5
10
15
20
25
30
35
23.0
6.2
006
23.0
8.2
006
23.1
0.2
006
23.1
2.2
006
23.0
2.2
007
23.0
4.2
007
23.0
6.2
007
23.0
8.2
007
23.1
0.2
007
23.1
2.2
007
23.0
2.2
008
23.0
4.2
008
23.0
6.2
008
23.0
8.2
008
23.1
0.2
008
23.1
2.2
008
23.0
2.2
009
Verh
ält
nis
CS
Ba
bb/S
red
0
10000
20000
30000
40000
50000
60000
H2S
[p
pm
]
CSBabb/ Sred
Wepa Abwasser Austritt DL
H2S
Biogas
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Funktionsweise IC-Reaktoren
1) Zuführung und Verteilung des Zulaufes im
Reaktorfuß und Mischung mit der anaeroben,
granulierten Biomasse.
2) Umwandlung der organischen Komponenten in
Methan und Kohlendioxid im expandierten
Schlammbett.
3) Fassung des Biogases im ersten Abscheider und
weitestgehender Rückhalt der granulierten Biomasse
4) Transport des Biogases über Steigleitung (Gasriser)
zum Reaktorkopf. Dabei wird gemäß dem
Mammutpumpenprinzip Wasser mitgerissen (rd. 0,9 m³
Wasser pro m³ Gas)
5) Trennung von Biogas und Wasser im Gasabscheider
6) Zurückströmen des Wassers durch das Fallrohr
zum Reaktorfuss (interne Zirkulation)
7) Nachbehandlung
8) Fassung des restlichen Biogases im zweiten
Abscheider sowie Abtrennung der restlichen Biomasse
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Pelletschlamm
Grundsätzlich kann Biomasse als frei schwebende Biomasse, in flockiger Struktur, als Biofilm oder in
Form von Pellets auftreten. Die hohe Aufstromgeschwindigkeit in UASB-Reaktoren ist das
entscheidende Selektionskriterium für Bakterien, die zur Pelletbildung fähig sind. Die „anderen“
werden ausgespült.
Pellets haben einen Durchmesser von 0,5 bis 3 mm und weisen mit einer Sinkgeschwindigkeit von 50 –
80 m/h ein gutes Absetzvermögen auf. Biomassenkonzentrationen von bis zu 90 kg oTR/m³ möglich.
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Abwassertechnische Grundlagen - Zulauffrachten
Parameter Einheit 2003 2034
Qd,mittel [m³/d] 21.200 24.380
Bd,BSB,85% [kg/d] 4.000 4.600
Bd,CSB,85% [kg/d] 8.400 9.700
Bd,N.85% [kg/d] 924 1.005
Bd,P,85% [kg/d] 124 135
Bd,TS,50% [kg/d] 4.837 5.260
Kommunales Abwasser
Papierabwasser
Parameter Einheit 2003 2034
Qd,mittel [m³/d] 1.900 2.300
Bd,BSB,85% [kg/d] 4.250 5.250
Bd,CSB,85% [kg/d] 8.500 10.500
Bd,N.85% [kg/d] 45 50
Bd,P,85% [kg/d] 20 25
Bd,TS,50% [kg/d] 180 200
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Bemessung
IC-Reaktor
Volumen:
Auslegung erfolgt über die zulässige Schlammlast von 0,5 kg CSB/(kg oTR*d)
Bemessungsfracht: 12.000 kg CSB/d
berechnete erforderliche org. Schlammmasse: MoTR = 24.000 kg o TR
Pelletschlamm hat rd. 90 kg o TR/m³
berechnetes erforderliches Pelletschlammvolumen: VPS = 267 m³
Reaktor ist zu rd. 2/3 seines Volumens mit Pelletschlamm gefüllt
berechnetes erforderliches Volumen: VIC-R.= 267m³/0,67 = 400 m³
gewähltes Volumen VIC-R.= 2 * 200 m³ = 400 m³
(Raumlast als Vergleichsgröße: BR = 30 kg CSB/m³)
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KA Arnsberg-Neheim 2008
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Anlagenübersicht (Gesamtkonfiguration)
Vorversäuerung 2*250 m³
BHKW‘s 3*170 kWel
Gasbehälter 2*750 m³
IC-Reaktoren 2*200 m³
Abluftbehandlung
Siloxanwäsche
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Montagearbeiten im IC-Reaktor
Blick in den Reaktor, hier noch ohne Einbauten und Abscheiderelemente vor dem
Einbau
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Zulaufverteilung IC-Reaktor
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Eingebauter Abscheider
Ansicht von oben Ansicht von unten
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Ablaufbereich
Mit Deckeln verschlossene und offene Ablaufrinnen
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Betriebsdatenanalyse
Vorgehensweise
• Im Rahmen der Betriebsdatenanalyse erfolgt eine graphische Auswertung der
Betriebsdaten seit Inbetriebnahme der Reaktoren im Dezember 2005
• Zusammensetzung des Papierabwassers und für den Anaerobprozess BedeutungWassermenge und CSB-Konzentration, CSB-Fracht des Wepa-Abwassers, Organische Säuren und Versäuerungsgrad,
Temperatur, Abfiltrierbare Stoffe und pH-Wert, Stickstoff und Phosphorfracht, Sulfatkonzentration
• Zusammensetzung des konditionierten Abwassers und Bedeutung für den AnaerobprozessWassermenge und CSB-Konzentration, Behandelter Anteil, Zugeführte CSB-Fracht, Organische Säuren und Versäuerungsgrad,
Temperatur, Abfiltrierbare Stoffe und pH-Wert, Zudosierte P-Fracht und Nährstoffverhältnis, Zudosierte N-Fracht und
Nährstoffverhältnis
• Zusammensetzung des anaerob vorbehandelten Abwassers und wesentliche
ProzessparameterCSB-Konzentration, Wirkungsgrad IC-Reaktoren, Gegenüberstellung Temperatur und ablaufender CSB, Organische Säuren, pH-
Wert und Alkalität, Natronlaugeverbrauch, Ablaufende Nährstoffe, Schlammmasse, Schlammbelastung, Aufstromgeschwindigkeit,
Gasproduktion,
• Energetische Betrachtung
Im Folgenden werden einige ausgewählte Parameter vorgestellt
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Betriebsdatenanalyse
Temperatur Zulauf IC
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
01.1
2.2
005
01.0
2.2
006
01.0
4.2
006
01.0
6.2
006
01.0
8.2
006
01.1
0.2
006
01.1
2.2
006
01.0
2.2
007
01.0
4.2
007
01.0
6.2
007
01.0
8.2
007
01.1
0.2
007
01.1
2.2
007
01.0
2.2
008
01.0
4.2
008
01.0
6.2
008
01.0
8.2
008
01.1
0.2
008
01.1
2.2
008
01.0
2.2
009
Ab
wassert
em
pera
tur
[°C
]
Optimaler Temperaturbereich für IC
32°C - 39°C
Bei Temperaturen > 39°C erfolgt
zur Kühlung Zugabe von Wasser
aus der Vorklärung
Maximal zulässige IC-Prozesstemperatur (41°C)
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Betriebsdatenanalyse
Anaerob behandelter Wepa-Anteil
Haupt Umfahrungssituationen:
Überhöhte Sulfatkonzentration im Papierabwasser
Anstieg der organischen Säuren im IC-Reaktor
Stützung der kommunalen Denitrifikation
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100Jan 0
6
Mrz
06
Mai 06
Jul 06
Sep 0
6
Nov 0
6
Jan 0
7
Mrz
07
Mai 07
Jul 07
Sep 0
7
Nov 0
7
Jan 0
8
Mrz
08
Mai 08
Jul 08
Sep 0
8
Nov 0
8
Jan 0
9
Mrz
09
Mai 09
[%]
Mit Anaerobie behandelter Wepa-Anteil
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Betriebsdatenanalyse
Schlammbelastung IC-Prozessparameter
0,00
0,10
0,20
0,30
0,40
0,50
0,60
0,70
0,80
0,90
1,00
14.1
2.2
005
14.0
2.2
006
14.0
4.2
006
14.0
6.2
006
14.0
8.2
006
14.1
0.2
006
14.1
2.2
006
14.0
2.2
007
14.0
4.2
007
14.0
6.2
007
14.0
8.2
007
14.1
0.2
007
14.1
2.2
007
14.0
2.2
008
14.0
4.2
008
14.0
6.2
008
14.0
8.2
008
14.1
0.2
008
14.1
2.2
008
14.0
2.2
009
kg
CS
B/
(kg
oT
R*d
)
Bemessungs-
Schlammlast
Wiederanfahren nach SchlammverlustIC-1 IC-2
Schlammbelastung
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Betriebsdatenanalyse
CSB-Konzentration
0
1000
2000
3000
4000
5000
6000
01.1
2.2
005
01.0
2.2
006
01.0
4.2
006
01.0
6.2
006
01.0
8.2
006
01.1
0.2
006
01.1
2.2
006
01.0
2.2
007
01.0
4.2
007
01.0
6.2
007
01.0
8.2
007
01.1
0.2
007
01.1
2.2
007
01.0
2.2
008
01.0
4.2
008
01.0
6.2
008
01.0
8.2
008
01.1
0.2
008
01.1
2.2
008
01.0
2.2
009
CS
B [
mg
/]
Durchschnittliche
Reinigungsleistung > 70%
Zulauf Papierabwasser
Ablauf VV
Ablauf IC-Reaktor
Verdünnung mit kommunalem
Abwasser zur Kühlung
Schlammverlust
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Betriebsdatenanalyse
Aufstromgeschwindigkeit im Schlammbett
0,0
5,0
10,0
15,0
20,0
25,0
30,001.0
1.2
007
01.0
3.2
007
01.0
5.2
007
01.0
7.2
007
01.0
9.2
007
01.1
1.2
007
01.0
1.2
008
01.0
3.2
008
01.0
5.2
008
01.0
7.2
008
01.0
9.2
008
01.1
1.2
008
01.0
1.2
009
01.0
3.2
009
01.0
5.2
009
[m/h
]
Aufstromgeschwindigkeit im
Schlammbett (vH2O+Gas)
Öffnung der Rezileitung am
05.03.2009
IC-1 IC-2
Grenzgeschwindigkeit
Langsames
Wiederanfahren nach
Schlammverlust
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Betriebsdatenanalyse
Wirkungsgrad und externe Rezirkulation
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
10001.0
1.2
007
01.0
3.2
007
01.0
5.2
007
01.0
7.2
007
01.0
9.2
007
01.1
1.2
007
01.0
1.2
008
01.0
3.2
008
01.0
5.2
008
01.0
7.2
008
01.0
9.2
008
01.1
1.2
008
01.0
1.2
009
01.0
3.2
009
01.0
5.2
009
[%]
0
300
600
900
1200
1500
Qe
xte
rne
Re
zi [m
³/d
]
Öffnung der externen Rezirkulation am 05.03.09
Schlammverlust
Ende Januar 2008
Stand 05.06.2009
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Betriebsdatenanalyse
Organische Säuren und pH-Wert, Ablauf IC
3
3,5
4
4,5
5
5,5
6
6,5
7
7,5
806.1
2.2
005
06.0
3.2
006
06.0
6.2
006
06.0
9.2
006
06.1
2.2
006
06.0
3.2
007
06.0
6.2
007
06.0
9.2
007
06.1
2.2
007
06.0
3.2
008
06.0
6.2
008
06.0
9.2
008
06.1
2.2
008
06.0
3.2
009
pH
-Wert
0
500
1000
1500
2000
2500
org
an
isch
e S
äu
ren
[m
g/l]IC-1 IC-2
organische Säuren und pH-Wert Ablauf IC
Schlammverlust
Ende Januar 2008
pH-Wert IC
pH-Wert-Abfall
Stand 05.06.2009
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Strombezug und Eigenstromerzeugung
KA Arnsberg-Neheim
0
50.000
100.000
150.000
200.000
250.000
300.000
350.000
kW
h/
Mo
na
t
Jan
05
Mrz
05
Mai
05
Jul
05
Sep
05
Nov
05
Jan
06
Mrz
06
Mai
06
Jul
06
Sep
06
Nov
06
Jan
07
Mrz
07
Mai
07
Jul
07
Sep
07
Nov
07
Jan
08
Mrz
08
Mai
08
Jul
08
Sep
08
Nov
08
Vom EVU geliefert Mit BHKW erzeugt
Inbetriebnahme
IC-Reaktoren
Inbetriebnahme 3. BHKW
+ Siloxanwäsche
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Stromverbrauch der biologischen Stufe
0
50.000
100.000
150.000
200.000
250.000
300.000
350.000
[kW
h/M
on
at]
Jan
04
Apr
04
Jul
04
Okt
04
Jan
05
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07
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07
Jan
08
Apr
08
Jul
08
Okt
08
Mittlere Strombedarf
Biologie
2004
239.000 kWh/Monat
Inbetriebnahme
IC-Reaktor im
Dezember 2005
Mittlere Strombedarf
Biologie
2005
236.000 kWh/Monat
Mittlere Strombedarf
Biologie
2006
195.000 kWh/Monat
Mittlere Strombedarf
Biologie
2007
193.000 kWh/Monat
Mittlere Strombedarf
Biologie
2008
188.000 kWh/Monat
Stand 05.06.2009
Bauhaus-Universität
Weimar
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Handlungsempfehlungen zum optimierten Betrieb
• Erhöhung des pH-Wertes im Schlammbett (mit Natronlaugekosten verbunden)
• Zugabe von sulfatfreiem Verdünnungswasser aus dem Ablauf der kommunalen
Vorklärung (nur bei ausreichend hoher Temperatur möglich)
• Zugabe von Verdünnungswasser aus dem Ablauf IC (externe Rezirkulation)
Hauptziel besteht in einer anaeroben Vorbehandlung von möglichst 100% des Papierabwassers. Im
Rahmen der Betriebsdatenanalyse wurden drei Umfahrungssituationen herausgestellt:
• Überhöhte Sulfatkonzentration im Papierabwasser
• Anstieg der organischen Säuren im IC-Reaktor
• Stützung der kommunalen Denitrifikation
Bei zu hohen Sulfatkonzentrationen in Verbindung mit einem niedrigen Verhältnis „CSBabb/Sred“ sowie
bei einem Anstieg der organischen Säuren im Reaktor ist eine sofortige Abhilfe durch folgende
Maßnahmen möglich:
Eine Umfahrung der Reaktoren zur Stützung der kommunalen Denitrifikation wird auch in Zukunft
erforderlich sein.
Realistisch ist daher eine anaerobe Vorbehandlung von etwa 90 % des Papierabwassers
Stand 05.06.2009
Bauhaus-Universität
Weimar
31
Handlungsempfehlungen zum optimierten Betrieb
Ein Frühwarnsystem gegen Betriebsstörungen umfasst folgende Leitparameter:
• Organische Säuren (Warnwert > 300 mg/l)
• Alkalität (Warnwert < 20 mmol/l)
• pH-Wert im Reaktor (Warnwert < 6,4)
• CH4-Gehalt im Biogas (Warnwert < 60 %)
Stand 05.06.2009
Bauhaus-Universität
Weimar
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Zusammenfassung und Fazit
• Unter Berücksichtigung der genannten Leitparameter können die Dosierung von
Natronlauge und Phosphorsäure reduziert sowie der für die Betriebsüberwachung
erforderliche Analyseaufwand reduziert werden.
• Eine gezielte pH-Wert Erhöhung im IC-Reaktor vermindert den undissoziierten,
schädlichen Anteil organischer Säuren.
• Eine Zugabe von extern rezirkuliertem Wasser verbessert die Durchmischung und den
Stoffaustausch im Schlammbett.
• Mit Öffnung der externen Rezirkulation ist daher eine Wirkungsgraderhöhung auf 80%
möglich
• Weiterhin kann der behandelte Anteil auf etwa 90 % gesteigert werden
• Im Rahmen einer Kostenbetrachtung werden die Optimierungspotentiale
- Reduktion der eingesetzten Betriebsmittel
- Erhöhung der Energieerlöse durch die Biogasverwertung und
- Verringerung des Stromverbrauchs der aeroben Biologie
monetär in der Summe mit 200.000 €/a bewertet.