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WERT WERTE WANDEL HANIEL GESCHÄFTS BERICHT 2012

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WERT WERTE WANDEL

HANIELGESCHÄFTSBERICHT2012

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WIR

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HANIEL IST EINE INTERNATIONAL ER-FOLGREICHE UNTERNEHMENSGRUPPE MIT FÜNF GESCHÄFTSBEREICHEN, DIE UNAB-HÄNGIG VONEINANDER AM MARKT AGIE-REN. DIE HOLDING FRANZ HANIEL & CIE. GESTALTET DAS PORTFOLIO UND ÜBER-NIMMT DIE STRATEGISCHE FÜHRUNG DES KONZERNS. ZUDEM VERANTWOR-TET SIE DIE LEITLINIEN DER ÜBERGREI-FENDEN PERSONALARBEIT. HANIEL WIRD DABEI GELEITET VON DEN GRUNDSÄT-ZEN GUTER UNTERNEHMENSFÜHRUNG. WWW.HANIEL.DE

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DIE HANIEL-GRUPPE

CWS-boco ist einer der international führenden Anbieter für Waschraumhygiene, Schmutz-fangmatten und textile Serviceleistungen. CWS-boco ist in 17 europäischen Ländern sowie mit einem Tochterunternehmen in China vertreten. Je nach Branche erhalten die Kunden von CWS-boco innovative, nachhaltige und auf ihre spezifi schen Ansprüche zugeschnittene Lösungen. Das CWS-Angebot umfasst eine Viel-zahl moderner Hygienesysteme und -produkte, darunter die bekannten Handtuch-, Seifen- und Duftspender, sowie innovative Schmutzfang-lösungen. Die boco-Angebotspalette reicht von industriell waschbarer Berufs- und Business-kleidung über kundenindividuelle Corporate-Fashion-Kollek tio nen bis hin zu Schutz- und Sicherheits kleidung. www.cws-boco.com

ELG ist ein weltweit führendes Unternehmen für den Handel mit und die Aufbereitung von Rohstoffen insbesondere für die Edelstahl-industrie. Das Angebot umfasst im Wesent-lichen Edelstahl und Superlegierungen. Die Kunden erhalten das Material genau in der Zusammensetzung, die sie für die Weiterver-arbeitung brauchen – just in time und gemäß höchsten Qualitätsstandards. Mit mehr als 40 Standorten in Nordamerika, Europa, Asien und Australien verfügt ELG über ein globales Netzwerk. Die Ansprechpartner vor Ort gewähr-leisten persönlichen und schnellen Service. www.elg.de

TAKKT ist in Europa und Nordamerika der füh-rende Business-to-Business-Spezialversand-händler für Geschäftsausstattung. Die zwei Bereiche TAKKT EUROPE und TAKKT AMERICA sind in mehr als 25 Ländern aktiv und bündeln das Angebot hunderter Lieferanten zu einem Sortiment von über 200.000 Produkten. So erhalten Kunden die komplette Ausstattung für ihre Firma aus einer Hand. Dank eines aus-gefeilten logistischen Systems ist ein Großteil des Sortiments innerhalb von 24 Stunden auf dem Weg zum Kunden. www.takkt.de

Stand 7. März 2013

100-PROZENT-BETEILIGUNG

Mio. Euro 2011 2012

Umsatz 748 757

Operatives Ergebnis 41 58

Mitarbeiter im Jahres-durchschnitt (Kopfzahl) 7.816 7.643

100-PROZENT-BETEILIGUNG

Mio. Euro 2011 2012

Umsatz 2.721 2.364

Operatives Ergebnis 81 53

Mitarbeiter im Jahres-durchschnitt (Kopfzahl) 1.068 1.098

MEHRHEITSBETEILIGUNG 70,44%

Mio. Euro 2011 2012

Umsatz 852 940

Operatives Ergebnis 104 112

Mitarbeiter im Jahres-durchschnitt (Kopfzahl) 2.003 2.340

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Celesio ist ein international führendes Handels-, Logistik- und Serviceunternehmen im Pharma- und Gesundheitsbereich, das Patienten aktiv und präventiv eine optimale Versorgung und Betreuung sichert. Die Leistungs fähigkeit ent-lang der Wertschöpfungskette stellt Celesio täglich in 16 Ländern unter Beweis. Mit rund 2.200 eigenen und 4.500 Partner- und Marken-partnerapotheken betreut Celesio täglich über 2 Millionen Kunden. Die 136 Niederlassungen von Celesio beliefern rund 65.000 Apotheken sowie Krankenhäuser mit bis zu 130.000 Medi-kamenten. www.celesio.com

Die METRO GROUP zählt zu den bedeutends-ten internationalen Handelskonzernen. An ihrer Spitze steht die Managementholding METRO AG, an der Haniel direkt und indirekt 30,01 Prozent der stimmberechtigten Anteile hält. Das operative Geschäft der METRO GROUP teilt sich in vier Vertriebslinien, die selbststän-dig am Markt tätig sind: Metro Cash & Carry, Real, Media-Saturn sowie Galeria Kaufhof. Diese Vertriebslinien sind an über 2.200 Standorten in 32 Ländern Europas, Asiens und Afrikas ver-treten. Hinzu kommt METRO PROPERTIES, die das Immobilien vermögen der METRO GROUP betreut. www.metrogroup.de

MEHRHEITSBETEILIGUNG 50,01%

Mio. Euro 2011 2012

Umsatz 22.153 22.271

Operatives Ergebnis 302 342

Mitarbeiter im Jahres-durchschnitt (Kopfzahl) 46.669 45.166

MINDERHEITSBETEILIGUNG 30,01%

Mio. Euro 2011 2012

Haniel-Beteiligungs ergebnis 329 -1.523

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ÜBERSICHT KONZERNABSCHLUSS

Mio. Euro 2011* 2012 Veränderung mehr dazu auf Seite

Umsatz und Ergebnis

Umsatz 26.473 26.331 -1% 37

Operatives Ergebnis 400 496 +24% 37

Ergebnis vor Steuern 463 -1.483 <-100% 38

Ergebnis nach Steuern 236 -1.896 <-100% 39

Cashfl ow

Haniel-Cashfl ow 436 440 +1% 39

Cashfl ow aus operativer Geschäftstätigkeit 813 519 -36% 39

Zahlungswirksame Investitionen 469 740 +58% 39

Gezahlte Dividende Franz Haniel & Cie. GmbH 60 50 -17% 126

Bilanz

Bilanzsumme 16.706 14.416 -14% 40

Eigenkapital 6.347 4.500 -29% 40

Eigenkapitalquote (in Prozent) 38% 31% -7%-Punkte 40

Nettofi nanzschulden 4.855 4.860 +0% 40

Mitarbeiter

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (Kopfzahl) 57.828 56.480 -2% 56

HANIEL-KENNZAHLEN

* Adjustierung der Vorjahreswerte gemäß IFRS 5; vergleiche dazu die Erläuterungen im Konzernanhang auf Seite 94 f.

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UMSATZ BLEIBT STABIL. OPERATIVES ERGEBNIS GESTIEGEN. HANIEL-HOLDING FORCIERT SCHULDENAB-BAU. ELG SPÜRT SCHWACHES KON-JUNKTURELLES UMFELD. TAKKT WÄCHST DURCH AKQUISITIONEN. REPOSITIONIERUNG VON CWS-BOCO ZEIGT WEITERHIN ERFOLGE. PORTFOLIOMASSNAHMEN BELAS-TEN CELESIO UND METRO. METRO-BETEILIGUNG ABGEWERTET.

NEUE STRATEGISCHE AUSRICHTUNG MACHT FORTSCHRITTE.

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BRIEF DES VORSTANDSVORSITZENDEN

Sehr geehrte Damen und Herren,

als ich im vergangenen August den Vorstandsvorsitz bei Haniel über-nommen habe, kam ich in ein Unternehmen, das sich großen Her-ausforderungen gegenübersah. Die vorliegenden Analysen zeigten Handlungsbedarf auf Holding- und Geschäftsfeldebene; viele Verän-derungen waren jedoch bereits angestoßen worden. Der Geschäfts-bereich CWS-boco arbeitete ebenso auf das nächste Etappenziel seiner Repositionierung hin wie die METRO GROUP. Celesio bereitete den Verkauf von Unternehmensteilen vor, während TAKKT gerade eine wichtige Akquisition getätigt hatte und ELG den Ausbau neuer Geschäftsmodelle vorantrieb. Nicht zu vergessen die Haniel-Holding, die ihre Aufgaben neu strukturiert hatte – um als „Wertentwickler“ auch künftig zur langfristigen Wertsteigerung der Gruppe beizutragen.

Eine intensive Bestandsaufnahme und zahlreiche Gespräche vor Ort bei den Geschäftsbereichen bestätigten den eingeschlagenen strategischen Weg. Denn die begonnenen Veränderungen sind rich-tig – und sie sind nach wie vor erfolgskritisch für das Unternehmen. Deshalb hat der Vorstand auch unter neuer Führung mit ganzer Kraft die anstehenden Aufgaben in Angriff genommen.

Erstens: Die Schulden der Franz Haniel & Cie. GmbH werden gesenkt, damit das Unternehmen wieder handlungsfähig wird. Je schneller, desto besser. Zweitens gilt es, die bestehenden Geschäftsberei-che weiterzuentwickeln – aber mit Maß, damit die Konsolidierung des Konzerns nicht gefährdet wird. Diese beiden Aufgaben haben Priorität. Mittelfristig wird es dann auch wieder darum gehen, das Haniel-Portfolio insgesamt mit dem Ziel einer nachhaltigen Wert-steigerung weiterzuentwickeln.

RÜCKBLICK AUF DAS GESCHÄFTSJAHR 2012Die begonnene strategische Neuausrichtung im Konzern hat wei-ter an Dynamik gewonnen. Bei CWS-boco läuft das Repositionie-rungsprojekt Fokus Zukunft weiterhin nach Plan und das Ergebnis konnte deutlich gesteigert werden. ELG spürte in seinem konjunk-turabhängigen Kerngeschäft Edelstahlrecycling die Folgen der niedrigeren Rohstoffpreise. Erfreulich entwickelte sich hingegen das Geschäft mit aufbereiteten Superlegierungen und auch das Recycling von Karbonfasern macht Fortschritte. Beides noch junge Geschäftsfelder, die aber den Weg in die Zukunft weisen.

HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012

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Auch in unseren börsennotierten Geschäftsbereichen verlief das Geschäft recht uneinheitlich. TAKKT hat mit Ratioform einen Versand-händler für Verpackungen und in den USA mit GPA einen Spezialver-sender für Displayartikel erworben und dadurch das Portfolio sinn-voll ergänzt. Zudem wurde ein Programm mit dem Namen DYNAMIC gestartet – mit dem Ziel, den Multi-Channel-Ansatz in allen TAKKT-Unternehmen zu verankern und so die Kunden noch besser zu errei-chen. Bei Celesio stand das Jahr ganz im Zeichen der strategischen Neuausrichtung. So wurden Movianto, Pharmexx und die Versand-apotheke DocMorris verkauft. Gleichzeitig stärkt Celesio das Kernge-schäft Großhandel und Apotheken – Letzteres insbesondere durch ein neues, europaweites Apothekenkonzept. In einem schwierigen Umfeld agiert nach wie vor die METRO GROUP. Doch auch hier wurden 2012 wichtige Veränderungen erreicht. So hat sich der Geschäfts-bereich vom Cash & Carry-Geschäft in Großbritannien getrennt und einen Vertrag über den Verkauf von Real in Polen, Russland, Rumänien und der Ukraine unterzeichnet.

Auf Ebene der Haniel-Holding haben wir den Schuldenabbau for-ciert. Dazu wurde die Beteiligung an der Celesio AG auf 50,01 Pro-zent verringert. Zudem haben wir entschieden, die Beteiligung an der Metro AG ebenfalls zu mindern – eine Ankündigung, die wir bereits in die Tat umgesetzt haben. Mit einer Beteiligung von nun 30,01 Prozent bleibt unser strategischer Einfluss auf Metro, ebenso wie auf Celesio, gewahrt. Beide Unternehmen sind nach wie vor Ankerinvestments in unserem Portfolio.

Bezogen auf die gesamte Haniel-Gruppe ist das Jahr, mit Blick auf das operative Geschäft, recht zufriedenstellend verlaufen. Den-noch fällt das Ergebnis vor Steuern deutlich niedriger aus als im Vorjahr. Zu erklären ist das vor allem mit unserer Metro-Beteiligung: Deren berichtigter Wertansatz trägt der zugrunde liegenden Unter-nehmensplanung Rechnung, die für die Zukunft eine schwächere Geschäftsentwicklung bei der METRO GROUP unterstellt. Die damit verbundenen erheblichen Buchverluste sind unvermeidbar – den-noch weist Haniel nach wie vor eine solide Bilanz auf.

DEN WANDEL VORANTREIBENDas Motto für 2013 ist klar: Wir müssen bei Haniel beenden, was wir angefangen haben, und die strategische Neuausrichtung konse-quent abschließen. Wir werden dabei auch im laufenden Geschäfts-jahr mit Herausforderungen zu kämpfen haben: Die makroöko-nomischen Indikatoren lassen für Optimismus wenig Raum. Die Arbeitslosigkeit steigt, der für uns wichtige Einkaufsmanagerindex zeigt keine nachhaltige Erholung, und wie lange die Niedrigzins-phase anhält, weiß derzeit niemand.

In diesem wirtschaftlichen Umfeld müssen wir mit besonderem Bedacht agieren – und gleichzeitig mit hoher Zielstrebigkeit. Denn schon im vergangenen Jahr haben wir erlebt, dass einzelne Geschäfts-bereiche zwar Fortschritte machten, diese aber durch die schwä-chelnde Weltkonjunktur konterkariert wurden. Gerade deshalb gilt, das Unternehmen möglichst zügig den sich verändernden Umständen anzupassen und relevante Trends aufzugreifen. Es geht hier um Wan-del aus pragmatischer Notwendigkeit und strategischer Klugheit.

Ich bin sehr zuversichtlich, dass uns diese Anpassung gelingen wird. Denn Veränderung liegt sozusagen in den Genen von Haniel – sie ist die DNA des Unternehmens. Um das zu erkennen, reicht ein Blick in die Anfänge vor zwei Jahrhunderten: Franz Haniel hat 13 Jahre hart dafür gearbeitet, um im Ruhrgebiet wertvolle Fettkohle aus großer Tiefe zu fördern. Und schließlich ist es ihm gelungen, einen kleinen Ruhrorter Kolonialwarenhändler in ein führendes Industrieunter-nehmen zu verwandeln. Später haben fähige Unternehmenslenker das Portfolio erneut verändert und sich in den 1970er Jahren aus der Montanindustrie zurückgezogen, um stattdessen in Handel und Dienstleistungen zu investieren – auch das eine pragmatische Anpassung an eine sich verändernde Welt.

Diese Bereitschaft zum unternehmerischen Wandel erlebe ich auch heute überall in der Haniel-Gruppe – im Management und bei den Mitarbeitern ebenso wie in den Gesellschaftergremien und im Auf-sichtsrat. Ihnen allen danke ich für die große Unterstützung, die Sie dem Vorstand bislang entgegengebracht haben. Auch wenn das kommende Jahr mit Sicherheit noch einige Herausforderungen für Haniel bereithält: Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und sind zuversichtlich, dass es uns gemeinsam gelingen wird, Haniel wieder zurück auf einen nachhaltig erfolgreichen Wachs-tumskurs zu führen.

Duisburg, den 7. März 2013

Stephan GemkowVorsitzender des Vorstands

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INHALT

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60KONZERNABSCHLUSS

64 BILANZ

66 GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

67 GESAMTERGEBNISRECHNUNG

68 ENTWICKLUNG DES EIGENK APITALS

69 K APITALFLUSSRECHNUNG

70 SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

72 KONZERNANHANG

72 GRUNDLAGEN

82 ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

104 ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

108 SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN ZUM KONZERNABSCHLUSS

132 VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

133 BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS

134 GLOSSAR

138 KONTAKT

140 IMPRESSUM

34KONZERNLAGEBERICHT

50NACHTRAGSBERICHT

51CHANCEN UND RISIKEN

56MITARBEITER

57AUSBLICK

37GESCHÄFTSVERLAUF

37HANIEL-KONZERN

41HOLDING FRANZ HANIEL & CIE.

42CWS-BOCO

43ELG

45TAKKT

46CELESIO

48METRO GROUP

8KONZERN

8HIGHLIGHTS 2012

24DER VORSTAND

10WERT WERTE WANDEL

26BERICHT DES AUFSICHTSRATS

28DER AUFSICHTSRAT

29CORPORATE GOVERNANCE

31CORPORATE RESPONSIBILITY

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HIGHLIGHTS2012

Im Mai beschließt die Haniel-Gesellschaf-terversammlung eine wichtige Änderung im Aufsichtsrat: Erstmals soll das Gremium auf Anteilseignerseite für ein externes Mitglied geöffnet werden, das weder aus der Familie noch dem Unternehmen Haniel kommt. Die Wahl fällt auf Prof. Dr. Henning Kagermann, den ehemaligen Sprecher des Vorstands der SAP AG. Seit dem 27. Novem-ber 2012 unterstützt der erfahrene Mana-ger den Aufsichtsrat mit seiner Expertise.

Am 7. März stellt CWS-boco den intelligen-ten CWS Washroom Information Service (WIS) vor. Spender mit diesem System geben per Funkmodul etwa Bescheid, wenn die Stoffhandtuchrolle zur Neige geht. Zudem bietet CWS-boco Langzeitre-ports an, die Aufschluss geben über Rollen-verbrauch oder Benutzerfrequenzen.

Ende Juni eröffnet CWS-boco eine Hightech-Wäscherei in Neuss, die besonders res-sourcenschonend arbeitet. Unter anderem werden die Textilien standardmäßig im Nied-rigtemperaturbereich bei durchschnittlich 55 Grad Celsius gewaschen – ohne Qua-litätseinbußen. Ein IT-System überwacht und dokumentiert den Wasser- und Ener-gieverbrauch der gesamten Wäscherei in Echtzeit. In der neuen Wäscherei werden von rund 180 Mitarbeitern täglich bis zu 32.000 Berufskleidungsstücke aufbereitet. Eine weitere Hightech-Wäscherei wird im September im lettischen Riga eröffnet.

Im September erweitert CWS-boco die Ser-viceflotte um zwei Elektrofahrzeuge. Im Rahmen des Dortmunder Forschungspro-jekts „ELMO – Elektromobile Urbane Wirt-schaftsverkehre“ werden sie in den kom-menden fünf Jahren in Bochum und Solingen unterwegs sein. Ziel des vom Bundesver-kehrsministerium geförderten Praxistests ist es, zu prüfen, ob sich Elektromotoren langfristig für den Lieferverkehr eignen.

Im Juni nimmt ELG in Duisburg eine Photo-voltaikanlage in Betrieb. Mit über 10.000 Quadratmetern genutzter Dachfläche und einer Spitzenleistung von 924 Kilowatt gehört sie zu den fünf größten Anlagen in Duisburg. Damit kann ELG mehr als ein Drittel des Energiebedarfs für den Fir-menstandort abdecken – was einer CO2-Einsparung von bis zu 750 Tonnen pro Jahr entspricht.

ELG Utica Alloys führt im September das Recycling von Superlegierungen in den USA an einem neuen Standort in Herkimer (Staat New York) zusammen. In der umfas-send modernisierten Betriebshalle können nun sowohl Stückschrott als auch Späne des wertvollen Materials aufbereitet wer-den, das zum Beispiel in Flugzeugturbinen zum Einsatz kommt. Mit dem neuen Stand-ort ist ELG in der Lage, die Effizienz und Qualität in diesem wachsenden Geschäfts-feld zu erhöhen.

Stephan Gemkow wird am 1. August neuer Vorstandsvorsitzender und Arbeitsdirektor der Franz Haniel & Cie. GmbH. Zuvor war er mehr als 20 Jahre in verschiedenen Füh-rungspositionen im Lufthansa-Konzern tätig, davon zuletzt sechs Jahre als Mit-glied des Vorstands für Finanzen und seit 2009 auch für die Töchter Cargo, Technik, LSG Sky Chefs und Systems.

Ende November beschließt Haniel ein umfangreiches Maßnahmenpaket zum Schuldenabbau und macht auch gleich den ersten Schritt: Die Anteile an der Celesio AG werden von 54,64 auf 50,01 Prozent redu-ziert und damit Erlöse von rund 100 Mil-lionen Euro erzielt. Darüber hinaus gibt Haniel bekannt, dass die Metro-Beteiligung auf 30,01 Prozent verringert werden soll. Beide Beteiligungen bleiben Ankerinvest-ments im Haniel-Portfolio.

HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012

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CWS-BOC0HANIEL ELG

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Mit Wirkung zum 1. April erwirbt TAKKT das Unternehmen GPA, den führenden B2B-Versandhändler für Displayartikel in den USA. Mit der Akquisition stärkt TAKKT ihr US-Portfolio und baut ihre E-Commerce-Kompetenz deutlich aus. GPA erwirtschaf-tet rund 80 Prozent des Umsatzes über das Internet.

Im Mai präsentiert TAKKT den Nachhaltig-keitsbericht „Gut unterwegs“ – erstmals nach den Standards der Global Reporting Initiative (GRI). Grundlage ist das seit 2011 fest in den Unternehmenszielen von TAKKT verankerte Nachhaltigkeitsmanagement. Demnach werden die gesamten CR-Akti-vitäten des Geschäftsbereichs gebündelt und systematisiert sowie ökologische, ökonomische und soziale Handlungsfelder definiert.

Zum 1. Juli akquiriert TAKKT den in Deutsch-land führenden Multi-Channel-Versand-händler für Verpackungslösungen: Ratio-form mit Sitz in Pliening bei München. Damit reagiert TAKKT nicht zuletzt auf die zuneh-mende Bedeutung des Internethandels, der zu einer steigenden Nachfrage nach Trans-portverpackungen führt.

Celesio gibt am 26. April den Erwerb der noch ausstehenden 49,9 Prozent am brasi-lianischen Pharmagroßhändler Panpharma bekannt. Damit möchte Celesio künftig noch stärker am Wachstum in Brasilien teil-haben. Ursprünglich sollte die vollständige Übernahme bis 2015 erfolgen.

Im Zuge der strategischen Neuausrichtung mit Konzentration auf das Kerngeschäft Großhandel und Apotheken trennt sich Cele-sio im Juli vom Personal- und Marketing-dienstleister Pharmexx. Im August folgen das Großhandels- und Apotheken geschäft in Tschechien sowie das Logistikunterneh-men Movianto. Die Versandapotheke Doc-Morris wird im November verkauft, zudem gibt Celesio die Veräußerung der irischen Pharma groß han dels tochter bekannt.

Ebenfalls im Zuge der strategischen Neu-ausrichtung stellt Celesio im Dezember das Konzept für ein neues europäisches Apo-thekennetzwerk vor. Dieses umfasst drei Bausteine. Erstens: den europaweiten Auf-tritt der rund 2.200 Celesio-eigenen Apo-theken unter dem Markennamen „Lloyds“. Zweitens: ein neues Apothekenkonzept mit innovativen Serviceformaten, hochwer-tigen Produkten und neuesten Technolo-gien. Drittens: ein Konzept zur Kooperation mit unabhängigen Apotheken in Europa.

Am 16. Januar startet Media Markt den Multi-Channel-Vertrieb und bietet in Deutschland noch mehr Flexibilität beim Einkauf: Beispielsweise können Kunden unter www.mediamarkt.de Elektronikpro-dukte bestellen und noch am gleichen Tag in einem Markt vor Ort abholen. Auch Ser-vices wie die Installation von Geräten kön-nen sie online und im stationären Geschäft beauftragen.

Am 30. Mai gibt die METRO GROUP den Verkauf des Cash & Carry-Geschäfts in Großbritannien an die Booker Group Plc. bekannt – einen führenden Lebensmittel-großhändler in Großbritannien. Dafür erhält die METRO GROUP 9,99 Prozent des zu die-sem Zeitpunkt ausgegebenen Aktienkapi-tals von Booker sowie eine Barzahlung in Höhe von 15,8 Millionen Pfund.

Die METRO GROUP unterzeichnet am 30. November eine Verkaufsvereinbarung für Real in Osteuropa über 1,1 Milliarden Euro. Damit fokussiert sich die METRO GROUP auf das Deutschlandgeschäft von Real und konzentriert sich in Osteuropa auf das dynamische Wachstum des Cash & Carry-Geschäfts.

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TAKKT CELESIO METRO GROUP

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WERT WERTE

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WANDEL

Wie schon oft in der über 255-jährigen Unter-nehmensgeschichte befindet sich Haniel derzeit in einer Phase tiefgreifender Verän-derung. Bei all dieser Dynamik geben fest verankerte Prinzipien den Weg vor und sorgen dafür, dass wir in Balance bleiben: die Haniel-Werte. Sie formulieren den Anspruch, den wir an uns selber stellen.

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WIR DENKEN IN GENERATIONEN

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Wir denken in Generationen

Unsere Geschichte als ein über Jahrhunderte erfolgrei-ches Familienunternehmen prägt unser langfristiges Denken und Handeln.

Franz Haniel (1779 – 1868), Enkel des Unternehmens-gründers, verkörperte den „Ehrbaren Kaufmann“ als bleibendes Vorbild. Er investierte mit Weitsicht in zukunftsweisende Geschäftsfelder und verstand es dabei, Geschäftssinn und Gemeinsinn miteinander zu verknüpfen. Gleichzeitig steht er für den Respekt vor der Leistung früherer Generationen und die Verantwor-tung für kommende. In diesem Sinne fühlen wir uns der Familie Haniel verpflichtet und erfüllen ihren Auftrag.

WERT WERTE WANDEL

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WIRSCHAFFEN WERT

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WERT WERTE WANDEL

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Wir schaffen Wert

Unsere nachhaltig wertsteigernde Unternehmensfüh-rung sichert unseren ökonomischen Erfolg – der uns verpflichtet und erlaubt, auch gesellschaftlichen Wert zu schaffen.

Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, den Wert des Unter-nehmens zu steigern – durch wertorientiertes Manage-ment, die aktive Gestaltung unseres Portfolios und die Konzentration auf weltweite Wachstumsmärkte. Dabei hat der nachhaltige wirtschaftliche Erfolg stets Vor-rang vor kurzfristigem Gewinn.

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03/WIRÜBERNEHMENVERANT-WORTUNG

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Wir übernehmen Verantwortung

Es ist unsere Aufgabe, ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Ziele in Einklang zu bringen.

Wir fühlen uns der Gesellschaft, in der wir arbeiten und leben, verpflichtet. Deshalb berücksichtigen wir bei allen unternehmerischen Entscheidungen das Gemein-wohl. Es gilt, die Balance zwischen gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Zielen herzustellen: „People, Planet, Profit“. Dies fordern wir auch von unse-ren Geschäftsbereichen sowie von unseren Geschäfts-partnern und Dienstleistern.

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WIRHANDELN ALS UNTER NEHMER

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Wir handeln als Unternehmer

Vorausschauendes Handeln und ein ausgeprägter Gestaltungswille zeichnen uns auf allen Unter neh-mens ebenen aus.

Jeder Mitarbeiter bei Haniel ist gefordert, unternehme-risch zu handeln – unabhängig von der jeweiligen Posi-tion. Damit einher gehen die Möglichkeit und die Pflicht, eigene Gedanken einzubringen, konstruktive Kritik zu üben und Projekte selbstbewusst anzustoßen. Wir sind überzeugt: Das Selbstverständnis aller als Unter-nehmer im Unternehmen führt zu durchdachten und verantwortungsvollen Entscheidungen auf allen Ebe-nen – und damit zum gemeinsamen Erfolg.

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WIRGESTALTENWANDEL

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WERT WERTE WANDEL

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Wir gestalten Wandel

Veränderung begreifen wir als Chance für nachhaltiges Wachstum – wobei wir uns nicht von den Geschehnis-sen leiten lassen, sondern Märkte aktiv gestalten.

Wir befinden uns in einem ständigen Verbesserungs- und Lernprozess, den wir durch effektives Wissens-management fördern. Unsere Mitarbeiter denken zukunftsorientiert, sind offen für Neues und erkennen Entwicklungen und Trends frühzeitig. Wir investieren in Geschäftsfelder der Zukunft, gehen selbstbewusst neue Wege und entscheiden uns, wenn nötig, für unkon-ventionelle Lösungen. Unsere Prozesse und Strukturen passen wir flexibel an sich verändernde Rahmenbedin-gungen an und haben dabei stets die langfristige Wert-steigerung im Blick.

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WIR STÄRKEN UNSERE MIT ARBEITER

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WERT WERTE WANDEL

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Wir stärken unsere Mitarbeiter

Damit unsere Mitarbeiter ihre Kreativität und Kompe-tenz bestmöglich für den Unternehmenserfolg einbrin-gen können, fordern und fördern wir sie in einem ver-trauensvollen Dialog.

Es sind die Menschen, die unser Unternehmen voran-bringen – durch ihre Leistungsbereitschaft, Kreativität und Kompetenz. Damit sie ihre Fähigkeiten bestmög-lich zum Wohle des Unternehmens einbringen können, geben wir ihnen großen Gestaltungsspielraum und schaffen ein Arbeitsumfeld, in dem sich individuelle Leistung und Teamarbeit optimal entfalten können. Zudem helfen wir unseren Mitarbeitern, ihr Engage-ment im Beruf mit ihrer individuellen Lebensplanung in Einklang zu bringen.

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DER VORSTAND

DR. FLORIAN FUNCKgeboren 1971

Dr. Florian Funck gehört seit 1. September 2011 dem Haniel-Vor-stand an. Er verantwortet die Bereiche Allgemeine Dienste, Betriebs-wirtschaft, Finanzen und Steuern. Der promovierte Betriebswirt begann 1999 seine Laufbahn in der Haniel-Holding. Im Juni 2004 wurde er in den TAKKT-Vorstand in Stuttgart berufen, wo er für die Bereiche Controlling und Finanzen zuständig war. Funck ist Mitglied in den Aufsichtsräten der Celesio AG, Metro AG und der TAKKT AG.

STEPHAN GEMKOWVORSTANDSVORSITZENDERgeboren 1960

Stephan Gemkow ist seit 1. August 2012 Vorsitzender des Haniel-Vorstands und Arbeitsdirektor. Neben der Gesamtstrategie trägt er die Verantwortung für die Bereiche Konzernentwicklung/M&A, Personal, Recht, Revision, Gesellschafter + Nachhaltigkeit und Kommunikation. Nach ersten Berufs jahren als Unternehmensbera-ter für die BDO Deutsche Warentreuhand AG arbeitete der Diplom-Kaufmann seit 1990 in verschiedenen Führungspositionen im Lufthansa-Konzern, davon zuletzt sechs Jahre als Mitglied des Vor-stands für Finanzen und seit 2009 auch für Aviation Services. Gem-kow ist Aufsichtsratsvorsitzender der Celesio AG und der TAKKT AG und Mitglied im Aufsichtsrat der Evonik Industries AG sowie in den Boards of Directors der Amadeus IT Group und der JetBlue Airways Corporation. Zudem ist er Mitglied der Börsensachverständigen-kommission.

DER HANIEL-VORSTAND IST MIT ZWEI MITGLIEDERN BESETZT, DEREN VERANTWORTLICHKEITEN KLAR GEREGELT SIND. GLEICHWOHL FÜHREN SIE DAS UNTERNEHMEN ALS TEAM IN EINEM ENGEN DIALOG.

HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012

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Stand 7. März 2013

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BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Familienunternehmen Haniel hat im vergangenen Jahr wichtige Veränderungen angestoßen. Dabei hat der Aufsichtsrat den Vorstand in vier ordentlichen und sechs außerordentlichen Sitzungen bera-ten. Im Einzelnen ging es zum Beispiel um den Verkauf von Movianto, Pharmexx und der Versandapotheke DocMorris durch Celesio oder die Übernahme von Ratioform, einem Anbieter für Ver packungs-lösun gen, durch TAKKT. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Sitzung am 26. November 2012 ein umfangrei-ches Maßnahmenpaket zur Schuldenreduktion der Holding geneh-migt, das unter anderem die Verringerung der Celesio-Beteiligung auf 50,01 Prozent beinhaltet und zudem vorsieht, die Beteiligung an der Metro AG um 4,23 Prozentpunkte zu reduzieren, ohne damit die strategische Bedeutung beider Beteiligungen zu mindern.

VERÄNDERUNGEN BEI VORSTAND UND AUFSICHTSRATNeben Weichenstellungen, die die Beteiligungen der Franz Haniel & Cie. GmbH betreffen, stand im vergangenen Jahr eine wichtige Personalentscheidung an: In einer außerordentlichen Sitzung am 27. April 2012 hat der Aufsichtsrat Stephan Gemkow zum neuen

Vorstandsvorsitzenden ab dem 1. August, und damit zum Nachfol-ger von Prof. Dr. Jürgen Kluge, berufen. Mit Herrn Gemkow haben wir einen hervorragenden Unternehmer gewinnen können, der mit seiner Erfahrung in der Führung von Portfoliounternehmen und sei-nem Finanzhintergrund ideal zu Haniel und den anstehenden Auf-gaben passt. Wir danken Prof. Kluge für die wertvollen Beiträge, die er für unsere Unternehmensgruppe geleistet hat.

Am 30. April 2012 ist Prof. Dr. Klaus Trützschler aus Altersgründen aus dem Vorstand ausgeschieden. Er hat das Unternehmen in den vergangenen elf Jahren mit großem kaufmännischem Sachverstand auch durch schwierige Phasen begleitet. Wir danken Prof. Trützschler für seine kompetente, stets ausgleichende und konstruktive Arbeit.

Auch im Aufsichtsrat hat es personelle Veränderungen gegeben: Mit der Gesellschafterversammlung am 28. April 2012 ist Christian Graf von Dürckheim aus dem Gremium ausgeschieden. Er war seit 1988 Mitglied des Aufsichtsrats und hat neben der kompetenten und weit-sichtigen Beratung des Unternehmens ganz wesentlich beim Aufbau der Haniel-Kunstsammlung mitgewirkt. Das Mandat von Graf von Dürckheim hat Prof. Dr. Kay Windthorst übernommen. Der Universi-tätsprofessor für Öffentliches Recht und Recht der Familienunter-nehmen ist seit 2003 Mitglied im Beirat der Franz Haniel & Cie. GmbH.

Zudem hat am 15. November 2012 Jürgen Libbert sein Mandat niedergelegt. Er gehörte dem Gremium seit 1983 an und war seit 1988 stellvertretender Vorsitzender. Er hat die Entwicklung des Familienunternehmens stets kritisch und konstruktiv begleitet. Und er war ein starker Fürsprecher der Idee, neben den Vertretern der Familie auch Externe in den Aufsichtsrat der Franz Haniel & Cie. GmbH zu entsenden. Der Beschluss der Familie, das Gremium auf der Seite der Anteilseigner für ein externes – also weder aus der Familie noch aus dem Unternehmen Haniel kommendes – Mitglied zu öffnen, wurde mit der Bestellung von Prof. Dr. Henning Kager-mann umgesetzt. Seit dem 27. November 2012 haben wir mit dem ehemaligen Sprecher des Vorstands der SAP AG eine hervorragende Ergänzung in unserem Aufsichtsrat gewonnen.

VERTRAUENSVOLLER DIALOGDie Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Vorstand war wie gewohnt geprägt von großer Offenheit und gegenseitigem Vertrauen. Der Vorstand hat uns – auch bei wichtigen Einzelvor-gängen – regelmäßig über die Lage der Holding und der gesam-ten Unternehmensgruppe informiert. Gemäß meiner Aufgabe als Aufsichtsratsvorsitzender der Franz Haniel & Cie. GmbH stand ich auch über die Sitzungen hinaus in regelmäßigem Kontakt vor allem mit dem Vorstandsvorsitzenden, aber auch mit dem gesamten Vorstand. Gemeinsam haben wir wichtige geschäftspolitische und strategische Fragen der Unternehmensgruppe erörtert.

Anhand regelmäßiger schriftlicher und mündlicher Berichte des Vorstands hat der Aufsichtsrat die Geschäftsführung und die Geschäftsentwicklung der Unternehmensgruppe fortlaufend und sorgfältig überwacht. Alle Entscheidungen, die unsere Zustimmung voraussetzen, haben wir im Detail geprüft.

HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012

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Der Prüfungsausschuss kam im Berichtsjahr 2012 zu vier Sitzun-gen zusammen. Er überwachte den Rechnungslegungsprozess sowie die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risiko-managementsystems, der internen Revision und des Compliance-Systems. Des Weiteren überzeugte sich der Ausschuss von der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und beschloss in seiner Sit-zung am 16. März 2012, der Gesellschafterversammlung die Wie-derwahl des bisherigen Abschlussprüfers vorzuschlagen.

JAHRESABSCHLUSS UND KONZERNABSCHLUSS GENEHMIGTDie PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprü-fungsgesellschaft, Essen, hat den Jahresabschluss der Franz Haniel & Cie. GmbH und den Lagebericht zum Geschäftsjahr 2012 geprüft. Die Prüfer bestätigten, dass Jahresabschluss und Lagebericht dem Gesetz und dem Gesellschaftsvertrag entsprechen. Jahres-abschluss und Lagebericht wurden mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Ebenso wurden Konzernabschluss und Konzernlagebericht mit einem uneingeschränkten Bestäti-gungsvermerk versehen. Der Abschlussprüfer hat an der Bilanz-sitzung des Aufsichtsrats und allen Sitzungen des Prüfungsaus-schusses teilgenommen. Zudem wurde er erneut vom Aufsichtsrat beauftragt, das Risikofrüherkennungssystem des Haniel-Konzerns zu bewerten. Diese freiwillige Prüfung erfolgte entsprechend § 317 Absatz 4 HGB. Der Abschlussprüfer hat die Eignung des Systems zur Früherkennung bestandsgefährdender Risiken bestätigt.

Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat Konzernabschluss, Konzern-lage bericht und den Bericht des Konzernabschlussprüfers für das Jahr 2012 vorgelegt. Nach eingehender Prüfung hat der Aufsichts-rat dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht zuge-stimmt. Gleiches gilt für den Jahresabschluss der Franz Haniel & Cie. GmbH und den Vorschlag des Vorstands zur Ergebnisverwen-dung. Damit ist der Jahresabschluss festgestellt und der Konzern-abschluss gebilligt.

DANK FÜR HERVORRAGENDES ENGAGEMENTIm Namen des Aufsichtsrats danke ich den Mitgliedern des Vor-stands sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Haniel-Gruppe für ihr großes Engagement im vergangenen Jahr. Wichtige Veränderungen wurden beschlossen und eingeleitet und dank des großen Einsatzes jeder und jedes Einzelnen ist Haniel für die anste-henden Herausforderungen gut gewappnet.

Duisburg, den 4. April 2013

Franz M. HanielVorsitzender des Aufsichtsrats

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DER AUFSICHTSRAT

UNSER AUFSICHTSRAT SETZT SICH AUS JE ACHT VERTRETERN DER ANTEILSEIGNER UND DER ARBEIT-NEHMER ZUSAMMEN. DEN VORSITZ HAT STETS EIN MITGLIED DER FAMILIE INNE. DABEI ACHTET DER AUFSICHTSRAT BESONDERS DARAUF, DASS SICH DIE UNTERNEHMENSGRUPPE IM EINKLANG MIT DEN TRADITIONELLEN WERTEN VON HANIEL ENTWICKELT.

FRANZ M. HANIELVORSITZENDERDipl.-Ingenieur

GERD HERZBERGSTELLV. VORSITZENDERGewerkschaftssekretär

JÜRGEN LIBBERTSTELLV. VORSITZENDERbis 15.11.2012Rechtsanwalt

DR. GEORG F. BAURSTELLV. VORSITZENDERseit 14.12.2012Kaufmann

CHRISTOPH BÖNINGERDipl.-Designer

BARON WOLF V. BUCHHOLTZDipl.-Kaufmann

HEIDE DETMARKfm. Angestellte

CHRISTIAN V. DÜRCKHEIMbis 28.04.2012Dipl.-Kaufmann

HARALD FÄRBERPersonaldirektor

BERND HERGENRÖTHERElektriker

PROF. DR. HENNING K AGERMANNseit 27.11.2012Dipl.-Physiker

K AY RICHARD L ANDWERSBankkaufmann

HERBERT NARRPharmakaufmann

IRINA PANKEWITZTextilreinigerin

DR. MICHAEL SCHÄDLICHGeschäftsführer

UWE SCHMAHLTechniker

HANS WETTENGLGewerkschaftssekretär

PROF. DR. K AY WINDTHORSTseit 28.04.2012Universitätsprofessor

HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012

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CORPORATE GOVERNANCE

Klare Verantwortungsstrukturen und partnerschaftliche Zusammenarbeit: Diese Prinzipien kennzeichnen die Corporate Governance bei Haniel. Wesentliches Element ist die strikte Trennung von Unternehmensführung und -kontrolle, die sich an den Vorgaben für börsennotierte Unternehmen orientiert. Beide Seiten pflegen einen ver-trauensvollen Dialog. Gleiches gilt für die Kommunikation des Unternehmens mit seinen Finanzmarktpartnern.

FREI VON INTERESSENKONFLIKTENEin Merkmal unterscheidet Haniel von vielen anderen Unterneh-men in Familienbesitz: Bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts übernehmen familienfremde Manager die Unternehmensführung. Kein Familienmitglied ist in der Haniel-Gruppe tätig. Unternehme-rische Entscheidungen können frei von verwandtschaftlichen Ver-pflichtungen getroffen werden. Die Familie legt Wert auf nachhalti-ges Wachstum und Wertsteigerung. Welche Schritte auf dem Weg dahin unternommen werden, liegt im Ermessen des Vorstands, der sich mit den Gremien der Gesellschafter bespricht. Damit folgt die Grundstruktur der Corporate Governance bei Haniel den Standards, die das deutsche Recht für Aktiengesellschaften vorgibt.

Die über 650 Gesellschafter sind in der Gesellschafterversamm-lung organisiert. Sie tagt einmal im Jahr und wählt aus ihrer Mitte für jeweils fünf Jahre den Familienbeirat – das Bindeglied zwischen Familie und Unternehmen. Der Beirat besteht aus bis zu 30 Fami-lienmitgliedern, von denen acht bis zehn wiederum den „Kleinen Kreis“ bilden. Acht Mitglieder des Kleinen Kreises entsendet die Gesellschafterversammlung als Anteilseignervertreter in den Auf-sichtsrat, wo sie die Grundsätze der Geschäftspolitik mitbestim-men und die Unternehmensstrategie beeinflussen. Im Jahr 2012 wurde hier eine wichtige Änderung eingeführt und entschieden, nun auch externe Mitglieder in den Aufsichtsrat und den Kleinen Kreis aufzunehmen. Mehr dazu lesen Sie im Bericht des Aufsichts-rats ab Seite 26. Nach wie vor gilt: Den Vorsitz des Aufsichtsrats hat stets ein Mitglied der Familie inne. Das Kontrollorgan besteht aus genauso vielen Vertretern der Anteilseigner wie der Arbeitneh-mer. Gemeinsam ernennen und entlassen sie die Mitglieder des Vorstands, überwachen dessen Arbeit und stehen ihm beratend zur Seite. Vier Mitglieder des Aufsichtsrats bilden den Prüfungsaus-schuss. Dieser überwacht den Rechnungslegungsprozess sowie die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanage-mentsystems, der internen Revision und der Compliance. Des Wei-teren überzeugt sich der Ausschuss von der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers. Einzelheiten zur Tätigkeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2012 sind in dessen Bericht (ab Seite 26) enthalten.

VERBINDLICHE VERHALTENSGRUNDSÄTZEDie Haniel-Holding ist sowohl selbst als auch über ihre Geschäfts-bereiche in zahlreichen Wirtschafts- und Gesellschaftssystemen aktiv und damit unterschiedlichen kulturellen und nationalen Standards sowie rechtlichen Vorschriften unterworfen. Gerade deshalb ist es entscheidend, dass alle Mitarbeiter auf jeder Ebene

des Unternehmens dasselbe Werteverständnis von Offenheit und Integrität besitzen. Wesentliche Bestandteile der Haniel-Kultur sind Gesetzestreue, Unbestechlichkeit und lauterer Wettbewerb. Der Code of Conduct enthält beispielsweise für Mitarbeiter der Hol-ding Verhaltensgrundsätze, so dass diese Vergünstigungen weder gewähren noch annehmen, jede Form der Diskriminierung ablehnen und Konflikte zwischen geschäftlichen und privaten Interessen offenlegen. Solche Verhaltensgrundsätze gibt es gruppenweit. Alle Geschäftsbereiche verfügen zudem über einen Compliance Officer, der als Ansprechpartner für die Mitarbeiter fungiert und hilft, Miss-stände zu beseitigen.

LEICHTER ZUGANG ZU INFORMATIONENFür Haniel als Unternehmen in Familienbesitz spielt eine solide Eigen-kapitalbasis eine große Rolle. Darüber hinaus baut die Finanzierungs-strategie auch auf Fremdkapital. Um das Vertrauen von potenziellen Investoren zu gewinnen und die Wertschätzung der bisherigen Anle-ger zu erhalten, setzt Haniel bei der Finanzkommunikation auf Trans-parenz und Fairness: Alle Teilnehmer am Kapitalmarkt – einschließ-lich Banken, Investoren und Analysten – werden gleicher maßen mit den Informationen versorgt, die sie benötigen, um die Entwick-lung des Unternehmens beurteilen zu können. Das gilt ebenso für die Eigenkapitalgeber. Eine breite Informationsplattform stellt die Corporate Website dar, auf der unter anderem Portfolio und Strate-gie der Unternehmensgruppe erläutert werden. Hier veröffentlicht Haniel auch Geschäfts- und Halbjahresfinanzberichte sowie aktuelle Pressemitteilungen. Zudem können unter der Rubrik „Creditor Rela-tions“ Präsentationen, Informationen zur Investmentstrategie sowie zusätzlich Einzel- und Teilkonzernabschlüsse online abgerufen wer-den. Ein Finanzkalender kündigt frühzeitig wichtige Termine der Hol-ding und der Geschäftsbereiche an. Außerdem gibt Haniel bekannt, wie die Ratingagenturen Standard & Poor’s und Moody’s die Holding bewerten. Diesen externen Ratings unterzieht sich Haniel freiwillig, um alle Möglichkeiten der Finanzierung nutzen zu können. Transpa-rente und faire Finanzkommunikation ist für Haniel untrennbar mit Kontinuität verbunden. Das Unternehmen informiert seine Partner in regelmäßigen Abständen und in gleich bleibender Art und Weise über aktuelle Entwicklungen. So werden Finanzberichte stets an gewohn-ter Stelle und in gewohnter Form veröffentlicht, um den Lesern die Informationsaufnahme und -analyse zu erleichtern. Auf eventuelle Abweichungen gegenüber den Vorjahren weist Haniel hin.

IM DIALOG MIT INVESTORENFür Finanzmarktpartner besteht die Möglichkeit, in direk-ten Kontakt mit Mitarbeitern der Abteilungen Finanzen und Konzernentwicklung/M&A zu treten. Im Anschluss an die Bilanz-pressekonferenz lädt Haniel zum Investoren- beziehungsweise Analysten-Call ein. Der Vorstand ist in den Dialog mit der Financial Community eng eingebunden. Beispielsweise reist der Finanzvor-stand mindestens einmal im Jahr zu den wichtigsten Finanzmarkt-plätzen Europas, um den direkten Kontakt mit Investoren zu pfle-gen. Begleitet wird er dabei von einem Team der Abteilung Finanzen.

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CORPORATE GOVERNANCEKONZERNORGANISATION

HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / CORPOR ATE GOVERNANCE

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GESELLSCHAFTERVERSAMMLUNGüber 650 Familienmitglieder

wählt wählen 8 Arbeitnehmervertreterentsendet 8 Anteilseignervertreter

FAMILIE

BEIRAT30 Mitglieder (inkl. 8 – 10 Mitglieder „Kleiner Kreis“)

FAMILIE

AUFSICHTSRAT

GESCHÄFTS BEREICHE

16 Mitglieder

FAMILIE/UNTERNEHMEN

bestellt/entlässt/beaufsichtigt/berät

rund 56.000 Mitarbeiter*

MITARBEITERUNTERNEHMEN

VORSTAND DER FÜHRUNGS-HOLDING2 Mitglieder

UNTERNEHMEN

führt

* im Jahresdurchschnitt (Kopfzahl); vergleiche dazu die Erläuterungen auf Seite 56.

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CORPORATE RESPONSIBILITY

Haniel möchte ein vorbildliches Familienunternehmen im Bereich Corporate Responsibility (CR) sein. Was das für eine strategische Holding wie die Franz Haniel & Cie. GmbH bedeutet, wurde 2012 mit einem Eckpunkte-Plan festgelegt. Dieser sieht neben der Integration von CR in die regulären Management-Prozesse zwischen Holding und Geschäftsbereichen ein konzernweites CR-Pro-gramm vor, das vorhandene Aktivitäten strukturiert und neue koordiniert.

Unternehmerische Verantwortung hat bei Haniel eine lange Tradi-tion: Laut dem gemeinsamen Selbstverständnis der Familie und des Unternehmens gilt seit 257 Jahren, dass ökonomischer Erfolg dazu verpflichtet, auch gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen. Die Haniel-Werte für verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln folgen den Prinzipien des „Ehrbaren Kaufmanns“. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 10.

Corporate Responsibility ist eine logische Konsequenz der Haniel-Wertebasis. Als Führungsholding übernimmt die Franz Haniel & Cie. GmbH daher künftig die Rolle eines Impulsgebers und Sparrings-partners im strategischen CR-Dialog mit den Geschäftsbereichen, organisiert den Informations- und Erfahrungsaustausch in der Gruppe und koordiniert übergreifende CR-Aktivitäten.

CHANCEN ERKENNEN, ZIELE SETZEN, MASSNAHMEN ERGREIFEN2012 wurde ein CR-Managementansatz entwickelt, der auf die Besonderheiten der Gruppe zugeschnitten ist. Denn erstens ver-eint Haniel diverse Geschäftsmodelle, Unternehmensgrößen und Beteiligungshöhen unter einem Dach. Und zweitens sind die Geschäftsbereiche aufgrund der dezentralen Konzernstruktur für das operative Geschäft selbst verantwortlich. Dem Subsidiaritäts-prinzip folgend, sieht der neue CR-Managementansatz der Holding ein Haniel-Programm vor, das für die gesamte Gruppe inhaltliche Schwerpunkte setzt und von jedem Unternehmen in seiner eige-nen CR-Strategie umgesetzt wird. 2013 werden die Schwerpunkte als Haniel-Handlungsfelder definiert. Passend dazu vereinbart der Haniel-Vorstand mit dem Management der Geschäftsbereiche individuelle Ziele und Maßnahmen – 2013 erstmalig und danach regelmäßig. Auf diese Weise stellt die Holding sicher, dass die Betei-ligungen kontinuierlich prüfen, wie sich ihre geschäftlichen Aktivi-täten auf Umwelt und Gesellschaft auswirken – und umgekehrt. Im Ergebnis leistet Corporate Responsibility damit ökonomische, aber auch ökologische und soziale Wertbeiträge.

AUF OBERSTER MANAGEMENT-EBENE ETABLIERTIn den vergangenen zwei Jahren hatte der Haniel-Nachhaltigkeits-rat ein gemeinsames CR-Verständnis auf oberster Management-Ebene etabliert: Die Bedürfnisse von Menschen, Umwelt und Unternehmen sind so in Einklang zu bringen, dass nachfolgende Generationen mindestens die gleichen Chancen haben wie ihre Vorfahren heute – gemäß diesem Anspruch der „Enkelfähigkeit“ richtet Haniel sein Geschäftsmodell aus. Da integrierte Corporate

Responsibility Bestandteil regulärer Management-Prozesse sein muss, ist der Nachhaltigkeitsrat Ende 2012 im CEO-Meeting aufge-gangen, zu dem der Haniel-Vorstand regelmäßig die Geschäftsfüh-rer bzw. Vorstände der Beteiligungen einlädt. Hier wird besprochen, wie Corporate Responsibility konkret im Geschäft und darüber hinaus umgesetzt werden kann. Bereits beim Treffen im Novem-ber 2012 stand Corporate Responsibility auf der Agenda: Die Top-Manager haben die hier beschriebenen Eckpfeiler der Haniel-CR-Strategie verabschiedet. Gleichzeitig ging die Verantwortung für Corporate Responsibility im Haniel-Vorstand von Dr. Florian Funck auf den Vorstandsvorsitzenden Stephan Gemkow über.

Um verstärkte konzernübergreifende Zusammenarbeit sowie Infor-mations- und Erfahrungsaustausch auf Fachebene zu gewährleis-ten, tagt künftig regelmäßig ein Experten-Netzwerk bestehend aus den CR-Verantwortlichen aller Geschäftsbereiche und der Holding. Der „CR-Round Table“ erarbeitet unter Leitung der Holding-Abteilung Gesellschafter + Nachhaltigkeit zunächst die Haniel-Handlungsfel-der und entwickelt das Haniel-CR-Programm kontinuierlich weiter.

GESCHÄFTSBEREICHE BETRACHTEN VERANTWORTUNG GANZHEITLICHAls Spezialist für Waschraumhygiene, Berufskleidung und Schmutz-fangmatten im Mietservice ist CWS-boco dem Umweltschutz sowie der gesellschaftlichen Verantwortung verpflichtet und verankert Corporate Responsibility fest in der Unternehmenspolitik. Das CR-Engagement wird kontinuierlich strategisch weiterentwickelt und mündete 2012 im ersten CR-Bericht der Marke CWS, den das Unter-nehmen nach den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI) für die Benelux-Staaten herausgebracht hat. Die gewonnenen Erfah-rungen überführte das Unternehmen anschließend in ein globales CR-Projekt mit dem Ziel, die Leitplanken der gruppenweiten Nach-haltigkeitsstrategie zu bestimmen und 2013 den ersten CR-Report für beide Marken zu veröffentlichen. Verstärkt setzt sich CWS-boco für die sozialen und ökologischen Bedingungen in der Lieferkette ein: Neben der Entwicklung eines eigenen Code of Conduct für Lie-feranten engagiert sich die Tochtergesellschaft CWS-boco Supply Chain Management GmbH als Mitglied in der Business Social Com-pliance Initiative (BSCI), die sich für soziale Mindeststandards in der globalen Wertschöpfungskette einsetzt.

Bei ELG stehen ökonomische und ökologische Ziele im Einklang: Schon das Geschäftsmodell des Unternehmens, das Rohstoffe für die Edelstahlindustrie aufbereitet, trägt zur Sicherung und Scho-nung natürlicher Ressourcen bei. Hohe Qualitätsstandards und der Einsatz modernster Technologien bei den Recyclingprozessen sind ein weiteres Plus: Dadurch spart ELG Energie und vermindert die Umweltbelastung. Das Gleiche erreichen die Edelstahlherstel-ler, wenn sie statt primärer Rohstoffe recyceltes Material einset-zen – somit können die Unternehmen ihren CO2-Ausstoß deut-lich reduzieren.

TAKKT hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2016 Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit im B2B-Spezialversandhandel zu sein. Als Orien-tierung dienen dabei die zehn Prinzipien des Global Compact der

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Vereinten Nationen zu Menschenrechten, Arbeitsbedingungen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Im Dialog mit Stake-holdern hat TAKKT sechs Handlungsfelder abgeleitet: Einkauf, Mar-keting, Logistik, Ressourcen & Klima, Mitarbeiter und Gesellschaft. Pro Handlungsfeld wurden konkrete Maßnahmen, Kennzahlen und Ziele formuliert, die mit dem SCORE-Programm („Sustainable Cor-porate Responsibility“) nachhaltig in der TAKKT-Organisation ver-ankert werden. Im Nachhaltigkeitsbericht 2012 „Gut Unterwegs“ stellt der B2B-Spezialversandhändler erstmals seine Nachhaltig-keitsstrategie vor. Der Bericht wurde nach dem internationalen Standard der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt und gemäß GRI-Klassifizierung auf dem Level „C+“ bestätigt. Als Teilnehmer des Carbon Disclosure Projects (CDP) berichtet TAKKT schon seit 2006 jährlich über den Umgang mit Treibhausgasemissionen und wurde 2012 auf der CDP-Jahreskonferenz als das deutsche Unter-nehmen ausgezeichnet, das bei der Klimaberichterstattung den größten Fortschritt gemacht hat. Weiterführende Informationen zu den CR-Aktivitäten stehen im Nachhaltigkeitsbericht unter www.takkt.de/nachhaltigkeitsberichte.html.

Celesio leistet einen Beitrag zu einer (wirkungs-)sicheren, bezahl-baren und jederzeit verfügbaren Arzneimittel- und Gesundheits-versorgung. Das Handels-, Logistik- und Serviceunternehmen stellt dafür die Gesundheit der Menschen in den Mittelpunkt. Somit ist ver-antwortungsvolles Handeln fester Bestandteil der Unternehmens-identität – seit der Gründung vor 177 Jahren. Bei Celesio umschreibt CR heute den freiwilligen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung, die über gesetzliche Vorgaben hinausgeht. Beispiele dafür sind Selbstverpflichtungen wie Verhaltenskodex, Leitbild für verantwort-liches Handeln der Wirtschaft, „Charta der Vielfalt“ oder Umwelt-richtlinien. In der Celesio-Holding wurde eine zentrale Zuständigkeit für CR geschaffen. Ein Nachhaltigkeitsrat berät als internes Pla-nungs-, Lenkungs- und Kontrollgremium den Vorstand in allen CR-Belangen. Im Geschäftsbericht, auf der Website www.celesio.com und in Sonderpublikationen berichtet Celesio über die Aktivitäten. Ein eigenständiger CR-Bericht ist für Ende 2013 geplant.

Als weltweit agierendes Handelsunternehmen mit Standorten in Europa, Asien und Afrika spielt die METRO GROUP im Leben vieler Menschen eine wichtige Rolle. Rund 280.000 Mitarbeiter aus etwa 180 Nationen an über 2.200 Standorten beschäftigt die Gruppe heute. Als vertrauensvoller Partner steht sie täglich mit einer Vielzahl von Lieferanten und Kunden in Kontakt. Verantwortung zu übernehmen heißt für die METRO GROUP deshalb, sichere und qualitativ hochwertige Produkte anzubieten, sich innerhalb der Wertschöpfungskette für faire und menschenwürdige Arbeits-bedingungen einzusetzen sowie den schonenden Umgang mit Ressourcen kontinuierlich zu prüfen. Ziel des Nachhaltigkeits-managements ist es, einen ganzheitlichen Ansatz zu gewährleis-ten. Das spiegelt sich in den Handlungsfeldern „Lieferkette und Produkte“, „Energie- und Ressourcenmanagement“, „Mitarbeiter und Soziales“ sowie „Gesellschaftspolitik und Stakeholder-Dialog“ wider. Auskunft zu Projekten und gesteckten Zielen geben der regelmäßig erscheinende Nachhaltigkeitsbericht und die Website www.metrogroup.de/nachhaltigkeit.

MITARBEITER IM MITTELPUNKTDie Stärkung der Mitarbeiter ist ein zentraler Wert, um einen lang-fristigen Unternehmenserfolg gewährleisten zu können. Als ver-antwortungsvoller Arbeitgeber engagieren sich Geschäftsbereiche und Holding zum Beispiel für die Gesundheit der Mitarbeiter. Bei CWS-boco und Celesio konnten sich Beschäftigte bei Aktions tagen rund um das Thema Gesundheit informieren und an Vorsorge-checks teilnehmen. TAKKT hat mit „akktiv“ ein Konzept zur betrieb-lichen Gesundheitsvorsorge verabschiedet. Die Haniel-Holding bietet regelmäßig kostenlose Vorsorgeuntersuchungen an, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu erhalten, und fördert Sportange-bote wie Fitness-Kurse, Rückenschule oder Yoga als Ausgleich zum Arbeitsalltag.

Die Unternehmen in der Haniel-Gruppe erleichtern ihren Mit arbei-tern die Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben auf vielfäl-tige Weise. Je nach Geschäftsbereich besteht die Möglichkeit, in Absprache mit dem Vorgesetzten im Home-Office oder an Tele-arbeits plätzen zu arbeiten. Darüber hinaus bekommen Mitarbeiter teilweise finanzielle Unterstützung für die Betreuung von nicht-schulpflichtigen Kindern. Um die Work-Life-Balance insbesondere in schwierigen Lebenslagen zu halten, können Haniel-Mitarbeiter die Beratung eines Familienservice in Anspruch nehmen. Ein Unter-stützungs-Fonds bietet zudem Halt, wenn ein Mitarbeiter oder des-sen Familienmitglied unverschuldet in finanzielle Not geraten ist.

Unter unternehmerischer Verantwortung versteht Haniel auch, Mitarbeiter dafür zu sensibilisieren, wie sie selbst zum Ressour-cen- und Umweltschutz beitragen können. Ein Instrument dafür ist die Green Car Policy, die 2012 vom Haniel-Vorstand verabschie-det wurde und Anfang 2013 in der Holding in Kraft tritt. Neben der Einführung von CO2-Grenzwerten für verschiedene Fahrzeug-klassen sieht die neue Richtlinie Alternativen zum Dienstwagen vor – zum Beispiel ein Jahresticket für die Deutsche Bahn oder einen Zuschuss zur privaten Altersvorsorge. Auch die Geschäfts-bereiche haben umweltfreundliche Regelungen für Dienstwagen geschaffen, um den Kraftstoffverbrauch und damit den Ausstoß von Treibhausgasen zu vermindern.

MIT BLICK AUF DIE ZUKUNFTHaniel beteiligt die Mitarbeiter seit vielen Jahren am Erfolg des Unternehmens. Über verschiedene Beteiligungsmodelle oder Belegschaftsaktienprogramme in den börsennotierten Geschäfts-bereichen partizipieren die Beschäftigten an der langfristigen Wert entwicklung. Auf diese Weise wird der wichtige Beitrag, den die Mitarbeiter zum Erfolg des Unternehmens leisten, honoriert.

Mitarbeiter sichern die Zukunft eines Unternehmens. Deshalb för-dert Haniel Fach- und Führungskräfte individuell und gezielt. Dies hängt einzig von der Leistung des Mitarbeiters ab, unabhängig von Geschlecht, Alter oder Nationalität. Im regelmäßigen Entwick-lungsgespräch werden gemeinsam mit dem Vorgesetzten die per-sönlichen Stärken und Ziele ermittelt. Die Dialog-Partner vereinba-ren Maßnahmen wie beispielsweise die Teilnahme an Seminaren oder Workshops, welche die Haniel Akademie in verschiedenen

HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / CORPOR ATE RESPONSIBILIT Y

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Kompetenzfeldern anbietet. Hinzu kommen maßgeschneiderte Entwicklungsprogramme, mit denen aufstrebende Talente, Füh-rungskräfte des mittleren Managements und Top-Manager aus dem Konzern auf künftige Aufgaben vorbereitet werden. Die drei Pro-gramme des „Haniel Leadership Curriculum“ sind speziell für Her-ausforderungen auf den verschiedenen Karriere stufen konzipiert.

Um sich langfristig als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren, steht Haniel im regelmäßigen Dialog mit den Führungskräften von morgen. Welche Karriereziele verfolgt die „Generation Y“? Was beeinflusst Absolventen bei ihrem beruflichen Werdegang? Diese Fragen stellte Haniel 2012 in einer europaweiten Studie an rund 1.000 Studenten der Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaf-ten – mit folgendem Ergebnis: Praktika und Trainee-Programme sind beliebte Einstiegsoptionen in ein Unternehmen, da sie einen persönlichen und authentischen Eindruck vom potenziellen Arbeit-geber vermitteln. Deshalb weiten Geschäftsbereiche und Holding das Angebot für Berufseinsteiger gezielt aus: In der Haniel-Gruppe können Schul- und Hochschulabsolventen duale Ausbildungsgänge und Trainee-Programme absolvieren. Studenten werden Praktika in verschiedenen Fachbereichen ermöglicht – unter gerechten Bedin-gungen und bei angemessener Bezahlung, was das Güte siegel der Initiative „Fair Company“ Haniel bescheinigt. Der Berufsstart ist in der Unternehmensgruppe in über 20 Ausbildungszweigen und dua-len Studiengängen möglich. Insgesamt 207 Auszubildende waren 2012 deutschlandweit in der Holding und den vollkonsolidierten Geschäftsbereichen beschäftigt.

Herausragende Talente unterstützt Haniel bereits während des Studiums. Neben der Vergabe von Stipendien fördert die Holding Praktikanten mit dem „Student Development Programme“, um sie langfristig an die Haniel-Gruppe zu binden. Mit praxisorientier-ten Workshops erweitern sie ihr theoretisches Wissen und haben zusätzlich die Option auf Praktika im In- und Ausland. Dadurch knüpfen die Studenten frühzeitig ein professionelles Netzwerk mit Mitarbeitern aus der Haniel-Gruppe.

IMPULSE VOM UNTERNEHMENSBÜRGERGemäß den Haniel-Werten engagieren sich Holding und Geschäfts-bereiche auch über das Kerngeschäft hinaus – und zwar dort, wo sie mit ihren Kompetenzen echten Mehrwert erzielen können. Die Holding versteht sich traditionell als Unternehmensbürger am Heimatstandort. Sie unterstützt lokale Initiativen in Duisburg mit monetären, reputativen, infrastrukturellen und intellektuellen Ressourcen. Schwerpunkte des Engagements liegen sowohl auf Bildungsförderung – insbesondere von sozial benachteiligten Kin-dern und Jugendlichen – als auch auf der Weiterentwicklung der Stadt und vor allem des Hafenstadtteils Ruhrort zu einem belieb-ten Wohn- und blühenden Wirtschaftsstandort. Dabei übernimmt Haniel häufig die Rolle des Impulsgebers: Nachdem das Unter-nehmen 2010 zum Beispiel das Projekt „Bildung als Chance“ in Kooperation mit den gemeinnützigen Organisationen Teach First Deutschland, Chancenwerk und Ashoka Deutschland erfolgreich in Duisburg gestartet hatte, ging die Weiterentwicklung im Januar 2013 in den Verantwortungsbereich der Haniel Stiftung über.

Ausführliche Informationen über die vielfältigen CR-Aktivitäten der Haniel-Holding und der Geschäftsbereiche entlang und außerhalb der Wertschöpfungskette bietet die Website www.haniel.de unter „Verantwortung“. Für 2014 ist ein erster konzernweiter CR-Bericht nach dem GRI-Standard geplant.

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KONZERNLAGEBERICHT

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50NACHTRAGSBERICHT

51CHANCEN UND RISIKEN

56MITARBEITER

57AUSBLICK

37GESCHÄFTSVERLAUF

37HANIEL-KONZERN

41HOLDING FRANZ HANIEL & CIE.

42CWS-BOCO

43ELG

45TAKKT

46CELESIO

48METRO GROUP

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UMSATZ NACH LÄNDERN26,3 MRD. EURO

FRANKREICH 25%

DEUTSCHLAND 19%

GROSSBRITANNIEN 19%

SONSTIGE LÄNDER 37%

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HANIEL-KONZERN

Die anhaltenden gesamtwirtschaftlichen Unsicherhei-ten insbesondere in Europa haben die Geschäftsent-wicklung des Haniel-Konzerns 2012 beeinträchtigt. Den-noch blieb der Umsatz mit 26.331 Millionen Euro stabil.* CWS-boco, TAKKT und Celesio verbuchten ein Umsatz-wachstum, während ELG aufgrund deutlich geringerer Rohstoffpreise rückläufige Umsätze verzeichnete. Das Operative Ergebnis ist von 400 Millionen auf 496 Milli-onen Euro gestiegen. Diese Verbesserung ist überwie-gend auf den Geschäftsbereich Celesio zurückzuführen, bei dem geringere Sonderaufwendungen für die strategi-sche Neuausrichtung anfielen. Hingegen ist das Ergeb-nis vor Steuern des Haniel-Konzerns 2012 mit -1.483 Millionen Euro deutlich negativ, nachdem es im Vorjahr noch 463 Millionen Euro betrug. Zurückzuführen ist die-ser massive Ergebnisrückgang vor allem auf die Wertbe-richtigung der Metro-Beteiligung, die das Beteiligungs-ergebnis belastet hat. Das Ergebnis nach Steuern des Haniel-Konzerns betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr -1.896 Millionen Euro. Darin ist auch das Ergebnis der nicht fortgeführten Bereiche enthalten. Hier wirkte sich die strategische Neuausrichtung von Celesio aus: Der Verkauf von Movianto, Pharmexx und der Versandapo-theke DocMorris führte zu einem Ver äußerungsverlust.

GESAMTWIRTSCHAFTLICHES UMFELD IM JAHRESVERL AUF SCHWÄCHER2012 entwickelte sich die Weltwirtschaft insgesamt verhalten. Das Wachstum des globalen Bruttoinlandsprodukts reduzierte sich von 3,8 Prozent im Jahr 2011 auf 3,2 Prozent. Der gedämpfte Auf-schwung in den USA konnte die rezessiven Tendenzen im Euroraum und die deutlich nachlassenden Wachstumsraten in Wachstums-märkten wie China nicht ausgleichen. Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren vor allem wegen der Staatsschulden-krisen in Südeuropa und Spekulationen um ein mögliches Auseinan-derbrechen des Euroraums von hoher Unsicherheit geprägt.

In den einzelnen Wirtschaftsräumen war die Entwicklung im Jah-resverlauf sehr unterschiedlich. Während in den USA kein klarer Trend zu beobachten war und das Gesamtjahr mit einem Wirt-schaftswachstum von 2,2 Prozent abschloss, steigerte sich das Wachstum in China im Jahresverlauf, konnte allerdings mit 7,8 Pro-zent nicht an das Vorjahr anschließen. Entgegengesetzt verlief die Entwicklung im Euroraum, wo sich die fortschreitende Konsolidie-rung der Staatshaushalte insbesondere in den südeuropäischen Ländern zunehmend negativ auf das Wirtschaftswachstum und die Konsumnachfrage auswirkte. Dieser negative Trend verstärkte sich im zweiten Halbjahr, so dass im Euroraum ein Rückgang des Wirtschaftswachstums um insgesamt 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen war. Positiv hervorzuheben ist Deutschland,

dessen Wirtschaft um 0,7 Prozent wuchs, wenn auch weitaus schwächer als im Jahr zuvor.

UMSATZ BLEIBT STABILDer Umsatz des Haniel-Konzerns lag mit 26.331 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres in Höhe von 26.473 Millionen Euro. Positiv dazu beigetragen haben die Erwerbe von GPA und Ratioform bei TAKKT im Jahr 2012 sowie die ganzjährige Einbeziehung des im Vorjahr erworbenen Unternehmens Oncoprod bei Celesio. Bereinigt um Unternehmenskäufe und -verkäufe sowie Währungseffekte reduzierte sich der Umsatz des Haniel-Konzerns um 3 Prozent. Der Umsatzrückgang ist größtenteils auf die Entwicklung im Geschäfts-bereich ELG zurückzuführen. Zwar gelang es ELG, die Ausgangs-tonnage stabil zu halten. Die Preisnotierungen für Nickel – den überwiegenden Wertträger im Edelstahlschrott – lagen jedoch in einem schwachen konjunkturellen Umfeld deutlich unter denen des Vorjahres. Bei Celesio wurden insbesondere bei patentge-schützten Medikamenten geringere Umsätze verzeichnet. Dar-über hinaus wirkten sich im Großhandel Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen vieler europäischer Staaten aus. Dennoch ver-buchte Celesio bereinigt um Unternehmenskäufe und -verkäufe sowie Währungseffekte einen nur geringen Umsatzrückgang, wozu vor allem das gute Abschneiden der Apotheken beigetragen hat. Auch TAKKT verzeichnete bereinigt um Unternehmenskäufe und -verkäufe sowie Währungseffekte geringere Umsätze. Hier hat die gute Geschäftsentwicklung bei TAKKT AMERICA einen konjunktur-bedingten Umsatzrückgang im europäischen Markt teilweise kom-pensiert. Dagegen hat CWS-boco währungsbereinigt einen leichten Umsatzanstieg erzielt. Dazu beigetragen haben weitere Verbesse-rungen bei der Betreuung von Bestandskunden und ein optimiertes Qualitätsmanagement im Service sowie eine positive Entwicklung des Neukundengeschäfts.

OPERATIVES ERGEBNIS VERBESSERTDas Operative Ergebnis des Haniel-Konzerns lag mit 496 Mil-lionen Euro deutlich über dem Vorjahr mit 400 Millionen Euro.

* Die Vorjahreswerte wurden gemäß IFRS im Lagebericht angepasst.

37

26.473 26.331

-1%UMSATZ

2011 2012

Mio. Euro

400 496

+24%OPERATIVES ERGEBNIS

2011 2012

Mio. Euro

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GROUP weitere Ursachen: Erstens wurde mit der Entscheidung, 4,23 Prozent der stimmberechtigten Anteile an der METRO GROUP zu veräußern, eine Wertberichtigung in Höhe von 345 Millionen Euro auf die zu erwartenden Veräußerungserlöse notwendig. Zweitens führte der Werthaltigkeitstest für die verbleibende Metro-Beteiligung 2012 zu einem Wertberichtigungsbedarf in Höhe von 1.149 Millionen Euro. Und drittens ist zu berücksichti-gen, dass Haniel im Vorjahr zusätzlich zum Beteiligungsergebnis aus der METRO GROUP einen Ertrag in Höhe von 172 Millionen Euro realisieren konnte, der aus dem Verkauf von Immobilien stammte, die sich im Besitz der Metro-Gründungsgesellschafter befanden.

Neben dem Beteiligungsergebnis aus dem Metro-Engagement hat Haniel wie im Vorjahr Erträge aus zwei Beteiligungsfonds erzielt, in die Haniel in den vergangenen Jahren investiert hatte.

Das Ergebnis aus Finanzierungstätigkeit hat sich auf -471 Millio-nen Euro verschlechtert, nachdem es im Vorjahr noch -310 Millio-nen Euro betrug. Das Ergebnis aus Finanzierungstätigkeit setzt sich zusammen aus dem Finanzierungsaufwand und dem Übrigen Finanzergebnis. Im Geschäftsjahr 2012 fiel vor allem der Finan-zierungsaufwand deutlich höher aus – hauptsächlich bei Celesio und der Haniel-Holding. Im Geschäftsbereich Celesio ergab sich ein höherer Zinsaufwand im Zusammenhang mit dem Erwerb der Restanteile am brasilianischen Großhändler Panpharma. Bei der Haniel-Holding wurden zur Verbesserung der Fälligkeitenstruktur ausstehende Anleihen über dem Nominalwert zurückgekauft, wor-aus sich ein erhöhter Zinsaufwand ergab. Darüber hinaus haben die Ratingagenturen das Rating der Haniel-Holding gesenkt, so dass der Zinsaufwand stieg, da die begebenen Anleihen höhere Zins-zahlungen bei einer Herabstufung des Ratings vorsehen. Auch das Übrige Finanzergebnis verschlechterte sich 2012. Zurückzuführen war dies insbesondere auf Wertminderungen von langfristigen For-derungen der Haniel-Holding.

Dieser Anstieg ist überwiegend auf das höhere Ergebnis von Celesio zurückzuführen – bedingt durch geringere Sonderaufwendungen für die strategische Neuausrichtung als im Vorjahr. Dagegen lag das Ergebnis von ELG in einem weiterhin wettbewerbsintensiven Geschäftsumfeld deutlich unter dem Vorjahr. TAKKT hingegen ist es gelungen, das Operative Ergebnis zu steigern. Die positiven Ergebnisbeiträge der akquirierten Unternehmen sowie die gute Geschäftslage bei TAKKT AMERICA konnten den konjunkturbe-dingten Rückgang bei TAKKT EUROPE ausgleichen. Auch CWS-boco hat sich erfreulich entwickelt und das Operative Ergebnis spürbar gesteigert. Neben höheren Umsätzen ist der Anstieg auch auf ope-rative Verbesserungen aus dem Repositionierungsprojekt Fokus Zukunft zurückzuführen. Zudem fielen 2012 geringere Sonderauf-wendungen an als im Vorjahr.

WERTBERICHTIGUNG BEL ASTET ERGEBNIS VOR STEUERNDas Ergebnis vor Steuern betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr -1.483 Millionen Euro und lag damit deutlich unter dem Wert des Vorjahres von 463 Millionen Euro. Es beinhaltet zusätzlich zum Operativen Ergebnis das Beteiligungsergebnis und das Ergebnis aus Finanzierungstätigkeit.

Das Beteiligungsergebnis umfasst vor allem das auf Haniel ent-fallende Ergebnis der METRO GROUP. Die METRO GROUP konnte den Umsatz trotz einer Verschärfung der Marktbedingungen in Südeuropa leicht steigern. Das Operative Ergebnis ging dennoch zurück – auch aufgrund von Sonderaufwendungen für Portfolio- und Restrukturierungsmaßnahmen. Gegenläufig wirkte das ver-besserte Finanzergebnis der METRO GROUP. Der Steueraufwand lag nur geringfügig unter dem Vorjahr.

Der Ergebnisbeitrag, den Haniel aus dem Metro-Engagement verzeichnete, betrug im Geschäftsjahr -1.523 Millionen Euro. Im Vorjahr lag er bei 329 Millionen Euro. Die deutliche Verschlechte-rung hat neben dem gesunkenen Operativen Ergebnis der METRO

HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNL AGEBERICHT / HANIEL-KONZERN

38

463 -1.483

<-100%

ERGEBNIS VOR STEUERN

2011 2012

Mio. Euro

236 -1.896

<-100%

ERGEBNIS NACH STEUERN

2011 2012

Mio. Euro

436 440

+1%

HANIEL-CASHFLOW

2011 2012

Mio. Euro

469 740

+58%

ZAHLUNGSWIRKSAME INVESTITIONEN

2011 2012

Mio. Euro

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VERÄUSSERUNGSVERLUSTE BEI CELESIO BEL ASTEN NACHSTEUERERGEBNISDas Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Bereiche fiel mit -1.637 Millionen Euro deutlich geringer aus als im Vorjahr. Trotz des gesun-kenen Ergebnisses vor Steuern lag der Steueraufwand mit 154 Mil-lionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres, da sich die Wertberichti-gung der Metro-Beteiligung nicht steuermindernd auswirkte.

Im Ergebnis der nicht fortgeführten Bereiche entstanden Veräu-ßerungsverluste von insgesamt 252 Millionen Euro. Diese erga-ben sich aus dem Verkauf der Geschäftsaktivitäten von Movianto, Pharmexx und der Versandapotheke DocMorris im Zuge der strate-gischen Neuausrichtung von Celesio. Im Vorjahr war hier eine Wert-berichtigung auf den Goodwill bei Pharmexx in Höhe von 72 Millio-nen Euro enthalten.

Insgesamt lag damit das Ergebnis nach Steuern des Haniel-Kon-zerns im Geschäftsjahr 2012 mit -1.896 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahresergebnis von 236 Millionen Euro.

HANIEL-CASHFLOW STABILDer Haniel-Cashflow, der zur internen Steuerung verwendet wird, lag trotz des deutlich geringeren Ergebnisses nach Steuern mit 440 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres in Höhe von 436 Millionen Euro. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Wertbe-richtigung der Metro-Beteiligung und die Veräußerungsverluste bei Celesio, die das Ergebnis nach Steuern belasteten, nicht zah-lungswirksam sind. Der Cashflow aus operativer Geschäftstätig-keit, der zusätzlich zum Haniel-Cashflow vor allem die Veränderung des kurzfristigen Nettovermögens* umfasst, sank hingegen von 813 Millionen im Vorjahr auf 519 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2012. Dies liegt daran, dass im Vorjahr das Nettoumlaufvermö-gen zum Jahresende vergleichsweise gering war. Hierfür waren

insbesondere die Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung im Geschäftsbereich Celesio ausschlaggebend, die stichtagsbedingt ungewöhnlich hoch waren. Das geringe Nettoumlaufvermögen im Jahr 2011 führte zu einem vergleichsweise hohen Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit im Vorjahr.

INVESTITIONSAUSZAHLUNGEN GESTIEGENDer Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug 2012 -341 Millionen Euro, während er im Vorjahr bei -261 Millionen Euro gelegen hatte. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit stellt den Saldo aus Auszah-lungen für die Investitionstätigkeit und Einzahlungen aus der Des-investitionstätigkeit dar.

Die Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen, immaterielle und andere langfristige Vermögenswerte sowie für Unternehmens-erwerbe betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 740 Millionen Euro. Hierin enthalten sind die Erwerbe von Ratioform und GPA durch TAKKT sowie die Übernahme der Restanteile am brasilianischen Großhändler Panpharma durch Celesio. Im Vorjahr beliefen sich die Investitions auszahlungen auf insgesamt 469 Millionen Euro. Darin waren Unternehmenserwerbe in nur geringem Umfang enthalten.

Die Einzahlungen aus Desinvestitionen lagen mit 399 Millionen Euro über dem Vorjahreswert in Höhe von 208 Millionen Euro. Diese umfassen im Geschäftsjahr überwiegend Einzahlungen

Mio. Euro 2011 2012

Haniel-Cashfl ow 436 440

Cashfl ow aus operativer Geschäftstätigkeit 813 519

Cashfl ow aus Investitionstätigkeit -261 -341

Cashfl ow aus Finanzierungstätigkeit -308 -82

39

KONZERNBILANZ

16.706 14.416

-14%BIL ANZSTRUKTUR PASSIVA

2011 2012

Mio. Euro

31%

31%

38%

Kurzfristige Verbindlichkeiten32%

Langfristige Verbindlichkeiten37%

Eigenkapital31%

16.706 14.416

-14%BIL ANZSTRUKTUR AKTIVA

2011 2012

Mio. Euro

37%

63%

Kurzfristiges Vermögen44%

Langfristiges Vermögen56%

* Das kurzfristige Nettovermögen umfasst im Wesentlichen die Forderungen aus Lieferung und Leistung sowie die Vorräte abzüglich der Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung.

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HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNL AGEBERICHT / HANIEL-KONZERN

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aus Verkäufen bei Celesio vor allem für Movianto, Pharmexx, die Versandapotheke DocMorris sowie Großhandel und Apotheken Tschechien. Die Einzahlungen im Vorjahr betrafen bei der Haniel-Holding die teilweise Rückzahlung von langfristigen Forderungen, Rückzahlungen aus zwei Beteiligungsfonds sowie Einzahlungen aus dem Verkauf von Immobilien, die sich im Besitz der Metro-Grün-dungsgesellschafter befanden.

Im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit sind Auszahlungen an Gesellschafter und Aktionäre für Dividenden in Höhe von 89 Millio-nen Euro enthalten. Im Vorjahr betrugen die Auszahlungen 115 Mil-lionen Euro.

EIGENK APITALQUOTE GESUNKENDie Bilanzstruktur des Haniel-Konzerns hat sich zum 31. Dezem-ber 2012 im Vergleich zum Vorjahr deutlich verändert. Die Bilanz-summe ist von 16.706 Millionen Euro auf 14.416 Millionen Euro zurückgegangen. Zurückzuführen ist dies auf die vorgenom-mene Wertberichtigung der Metro-Beteiligung sowie abgehende Vermögenswerte aus Unternehmensverkäufen bei Celesio. Das Eigenkapital sank wegen des negativen Ergebnisses nach Steu-ern von 6.347 Millionen auf 4.500 Millionen Euro. Entsprechend verringerte sich die Eigenkapitalquote von 38 auf 31 Prozent. Die Bilanzstruktur ist damit weiterhin solide. Die Nettofinanzschulden, also die Finanzschulden abzüglich der liquiden Mittel, blieben mit 4.860 Millionen Euro stabil. Während die Nettofinanzschulden bei der Haniel-Holding gesenkt werden konnten, stiegen sie bei TAKKT aufgrund der Unternehmenserwerbe. Im Geschäftsjahr hat sich die Zusammensetzung der Finanzschulden geändert. Durch die Bege-bung von Euro-Anleihen bei Celesio und der Haniel-Holding sowie Schuldscheindarlehen bei CWS-boco, ELG und TAKKT konnte die Finanzierungsbasis verbreitert und die Bankverschuldung zurück-geführt werden.

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HOLDING FRANZ HANIEL & CIE.

* Inkl. der Finanzierungsgesellschaften der Holding. Den Abschluss des Teilkonzerns Franz Haniel & Cie. fi nden Sie auf www.haniel.de unter „Creditor Relations“.

Die Haniel-Holding* versteht sich als langfristiger Wert-entwickler. In diesem Sinne gestaltet sie ein Portfolio mit zukunftsfähigen Geschäftsmodellen und übernimmt die strategische Führung des Haniel-Konzerns.

SCHULDENABBAU FORCIERTSeit dem 1. August 2012 hat Haniel mit Stephan Gemkow einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Gemeinsam mit dem Aufsichtsrat hat der Vorstand 2012 die derzeit wichtigste Aufgabe in Angriff genommen – den Schuldenabbau. Um die Nettofinanzschulden auf Holding-Ebene unter 2,0 Milliarden Euro zu senken, wurde ein umfangreiches Maßnahmenpaket beschlossen: Als erste Maß-nahme hat die Haniel-Holding Ende November ihre Beteiligung an der Celesio AG von 54,64 auf 50,01 Prozent verringert und angekün-digt, die Beteiligung an der METRO AG von 34,24 auf 30,01 Prozent der stimmberechtigten Anteile zu reduzieren. Beide Geschäfts-bereiche bleiben auch zukünftig Ankerinvestments im Haniel-Portfolio. Zudem hat Haniel die Veräußerung seiner Anteile an zwei Beteiligungsfonds eingeleitet. Die genannten Maßnahmen werden dazu beitragen, die Verschuldung der Holding zu reduzieren – ohne dabei den strategischen Einfluss auf einen der Geschäftsbereiche aufzugeben. Bis zum Ende des Geschäftsjahres konnten die Netto-finanzschulden der Holding bereits von 2.412 Millionen auf 2.212 Millionen Euro gesenkt werden.

Ziel des Schuldenabbaus ist es, die Haniel-Holding wieder hand-lungsfähig zu machen und das Geschäftsfeld-Portfolio ausgewo-gener zu gestalten. Langfristig strebt Haniel eine Balance aus klei-neren und größeren Geschäftsbereichen an – und eine regionale Verteilung entsprechend der weltweiten Wirtschaftsleistung.

FINANZIERUNG AUF ZWEI SÄULENDie Finanzierung der Haniel-Holding baut in erster Linie auf dem Eigenkapital auf, das die Gesellschafter – also die Familie Haniel – dauerhaft zur Verfügung stellen. Zweite Säule der Finan-zierung ist die Fremdfinanzierung über Bankkredite und den Kapi-talmarkt. Die Haniel-Holding hat ihr Anleihen-Portfolio 2012 erneut ausgebaut: Anfang Februar hat das Unternehmen eine weitere Anleihe mit einem Nominalvolumen von 400 Millionen Euro und einer Laufzeit von sechs Jahren platziert – und das sehr erfolg-reich: Die Emission war mehrfach überzeichnet, so dass die Inves-torenwünsche nur zu einem Teil erfüllt werden konnten. Parallel dazu hat Haniel einen Anteil in Höhe von nominal 216 Millionen Euro der ausstehenden Anleihe mit Fälligkeit im Oktober 2014 zurückge-kauft. Beide Transaktionen haben zusammen zu einer erheblichen Verlängerung und Glättung des Fälligkeitenprofils der Fremdkapi-talfinanzierung beigetragen.

RATING HERABGESTUFTDer begonnene Schuldenabbau soll dazu beitragen, für Haniel mit-telfristig wieder ein Investment-Grade-Rating zu erreichen und damit die Finanzierungskonditionen zu verbessern. Zuletzt hat-ten die Ratingagenturen ihre Bewertungen der Haniel-Holding auf BB respektive Ba2 – beide mit stabilem Ausblick – gesenkt. Dies

geschah vor allem wegen des deutlich gesunkenen Aktienkurses der METRO AG. Die Entscheidungen der Ratingagenturen wurden im Wesentlichen auf Basis des Marktwert-Gearings getroffen, also des Verhältnisses zwischen Nettofinanzschulden und Marktwert des Beteiligungsportfolios. Der Marktwert des Beteiligungsportfo-lios nach Abzug der Nettofinanzschulden auf Holding-Ebene betrug 3.153 Millionen Euro zum 31. Dezember 2012 – zum 31. Dezember 2011 waren es 3.740 Millionen Euro. Der Marktwert ergibt sich als Summe der Bewertungen der Geschäftsbereiche sowie sonstiger Vermögenswerte. Die Bewertung erfolgt auf Basis von Dreimo-nats-Durchschnittskursen bei den börsennotierten Geschäftsbe-reichen und auf Basis von Marktmultiplikatoren bei den übrigen Geschäftsbereichen.

PROJEKT „ROLLE DER HOLDING“ ABGESCHLOSSENUm ihrem Anspruch als Wertentwickler künftig noch besser gerecht zu werden, hatte die Holding bereits 2010 damit begonnen, ihre Verantwortungen und Aufgaben neu zu strukturieren. Dieses Pro-jekt wurde im ersten Halbjahr 2012 abgeschlossen, so dass die Hol-ding nun gut aufgestellt ist, die wachsenden Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

Das Operative Ergebnis der Haniel-Holding lag über dem von 2011. Wie im Vorjahr wurden Rückstellungen für Schäden gebildet, die im Zusammenhang mit Kalksandsteinen stehen, die in früheren Haniel-Baustoffwerken unter Verwendung von Kalksubstituten gefertigt wurden und von Haniel auf Kulanzbasis reguliert werden.

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HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNL AGEBERICHT / 100-PROZENT-BETEILIGUNG

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Der Geschäftsbereich CWS-boco profitierte 2012 weiter von positiven Wirkungen aus dem Repositionierungs-projekt Fokus Zukunft, insbesondere in den Kernmärk-ten Deutschland und der Schweiz. Der Umsatz stieg um 1 Prozent auf 757 Millionen Euro. Das Operative Ergeb-nis von CWS-boco konnte um 17 Millionen auf 58 Millio-nen Euro gesteigert werden. Grund hierfür waren neben gestiegenen Umsätzen insbesondere operative Verbes-serungen im Zuge des Repositionierungsprojekts sowie geringere Sonderaufwendungen.

LEICHTER UMSATZZUWACHS DURCH VERBESSERTEN SERVICEDas Kerngeschäft von CWS-boco ist die Vermietung von Berufsklei-dung, Waschraumhygieneprodukten und Schmutzfangmatten. Auf-grund langfristiger Kundenverträge wirken sich Veränderungen des konjunkturellen Umfelds zeitlich versetzt auf den Geschäftsverlauf aus. Demzufolge belastete das unsichere wirtschaftliche Umfeld in Europa das Geschäft von CWS-boco bislang nur in geringem Umfang. Vielmehr verzeichnete der Geschäftsbereich eine positive Entwicklung beim Neukundengeschäft. Zudem ist es gelungen, die Kündigungsraten im Bereich Berufskleidung weiter zu reduzieren. Zurückzuführen ist diese gute Entwicklung insbesondere auf ver-triebsorientierte Maßnahmen aus dem Repositionierungsprojekt, die zu einer verbesserten Bestandskundenbetreuung und einem optimierten Qualitätsmanagement im Service geführt haben. Wäh-rend sich die Kündigungsraten im Bereich Schmutzfangmatten auf Vorjahresniveau bewegten, verzeichnete der Bereich Waschraum-hygiene einen leichten Anstieg. Dieser ist auf die aktive Bereinigung des Kundenportfolios insbesondere in Italien zurückzuführen.

Wachstumstreiber beim Umsatz war der Bereich Textile Dienst-leistungen, der hauptsächlich die Vermietung von Berufsklei-dung beinhal tet. Darüber hinaus wuchs auch das Geschäft mit Schmutzfangmatten, während sich der Umsatz im Bereich

748 757

+1%UMSATZ

2011 2012

Mio. EuroUMSATZ

2012

nach Bereichen in %

Waschraumhygiene / Matten50

Textile Dienstleistungen50

CWS-BOCO

Waschraumhygiene auf dem Vorjahresniveau bewegte. Insgesamt hat sich der Umsatz im Vermietungsgeschäft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2 Prozent erhöht. Konjunkturbedingte Ein-bußen waren im Handelsgeschäft zu verbuchen, das CWS-boco als Ergänzung zum Vermietungsgeschäft betreibt. Typische Handels-produkte sind Verbrauchsmaterialien wie Seifen, Desinfektionsmit-tel und Papier, aber auch Waschraumprodukte und Berufskleidung. Der Umsatz lag hier 4 Prozent unter dem des Vorjahres.

In Summe ergab sich für CWS-boco ein Umsatzanstieg von 1 Pro-zent auf 757 Millionen Euro – auch währungsbereinigt.

OPERATIVES ERGEBNIS DEUTLICH GESTIEGENDas Operative Ergebnis von CWS-boco verbesserte sich im Ver-gleich zum Vorjahr von 41 Millionen auf 58 Millionen Euro. Im Vorjahr war das Ergebnis durch Wertberichtigungen auf Goodwills in Irland und Italien belastet. Bereinigt um diese und weitere Sonderauf-wendungen aus dem Repositionierungsprojekt Fokus Zukunft hat CWS-boco das Operative Ergebnis des Vorjahres um 8 Millionen Euro übertroffen. Zu dieser erfreulichen Entwicklung haben neben den leicht höheren Umsätzen vor allem operative Kosteneinspa-rungen aus dem Repositionierungsprojekt – insbesondere in den Kernmärkten Deutschland und Schweiz – beigetragen.

FOKUS ZUKUNFT WEITER PL ANMÄSSIG IN UMSETZUNGDas Repositionierungsprojekt Fokus Zukunft wurde 2010 gestar-tet. Es ist darauf ausgerichtet, die Kundenzufriedenheit zu stei-gern, Prozesse und Kostenstrukturen zu optimieren und damit den Geschäftsbereich langfristig zukunftsfähig aufzustellen. Auch 2012 konzentrierte sich CWS-boco weiter auf die Umsetzung der definierten Maßnahmen. Im Vordergrund stehen dabei die Optimie-rung von Vertrieb, Kundenbetreuung, Einkauf und Wäschereinetz-werk sowie die Durchführung von Qualitäts- und Effizienzsteige-rungsprogrammen in Betrieb und Logistik. Nach zwei Jahren liegt das Repositionierungsprojekt im Rahmen der bis 2012 erwarte-ten Ergebnisziele.

7.816 7.643

-2%MITARBEITER

2011 2012

im Jahresdurchschnitt (Kopfzahl)

41 58

+41%OPERATIVES ERGEBNIS

2011 2012

Mio. Euro

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100-PROZENT-BETEILIGUNG

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ELG

Die anhaltende Unsicherheit hinsichtlich der gesamt-wirtschaftlichen Entwicklung wirkte sich 2012 deutlich auf die Edelstahlindustrie aus. Dies führte in der zweiten Jahreshälfte zu einer erheblichen Abschwächung der Edelstahlproduktion und damit auch zu einer geringeren Nachfrage der Edelstahlwerke nach Edelstahlschrott. Dennoch konnte der Geschäftsbereich ELG die Aus-gangstonnage beim Edelstahlschrott mit insgesamt 1,3 Millionen Tonnen stabil halten. Die Preisnotierungen für Nickel blieben jedoch deutlich hinter den Vorjahreswer-ten zurück. Der Umsatz von ELG sank daher gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent auf 2.364 Millionen Euro. Das Operative Ergebnis lag in einem weiterhin wettbewerbsin-tensiven Geschäftsumfeld mit 53 Millionen Euro deutlich unter dem des Vorjahres mit 81 Millionen Euro.

EDELSTAHLPRODUKTION MIT LEICHTEM ZUWACHSELG ist ein weltweit agierender Rohstofflieferant für die Stahl-industrie – insbesondere im Marktsegment Edelstahl. Daher sind die Entwicklung der Edelstahlproduktion und die damit verbun-dene Nachfrage nach Rohstoffen entscheidend für den Erfolg des Geschäftsbereichs. Die weltweite Edelstahlindustrie startete viel-versprechend in das Jahr 2012: Die Nachfrage nach Edelstahlpro-dukten zog an, während die Lagerbestände der Edelstahlwerke niedrig waren. Dies führte in den ersten Monaten des Jahres zu hohen Mengen bei der Edelstahlproduktion. Im weiteren Jahres-verlauf gab die Produktion der Edelstahlwerke bei rückläufigen Bestellungen der Kunden jedoch deutlich nach. Insbesondere die letzten Monate des Geschäftsjahres blieben hinter den Erwartun-gen zurück. Dies wirkte sich wiederum negativ auf die Nachfrage nach Edelstahlschrott aus. Insgesamt erreichte die weltweite Edel-stahlproduktion im Geschäftsjahr 2012 voraussichtlich 32,4 Millio-nen Tonnen und lag damit leicht über dem Vorjahr.

ROHSTOFFPREISE STARK GESUNKENNickel ist der überwiegende Wertträger in dem von ELG aufberei-teten Edelstahlschrott. Daher hängt der Preis, den der Geschäfts-bereich für seine Produkte erzielt, wesentlich vom aktuellen Nickelpreis ab. Als Folge der zu Beginn des Jahres anziehenden Edelstahlproduktion stieg auch die Nachfrage nach Nickel. Im wei-teren Jahresverlauf führten die Unsicherheiten hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung vieler europäischer Länder jedoch zu einer rückläufigen Nachfrage nach Nickel. Nach einem Hoch Anfang Februar sanken die Nickelpreise bis zur Jahresmitte stetig auf einen Tiefstkurs von unter 16.000 US-Dollar pro Tonne. Zum Jah-resende notierte Nickel bei 17.000 US-Dollar pro Tonne. Im Durch-schnitt lag der Nickelpreis mit etwa 17.500 US-Dollar pro Tonne 23 Prozent unter dem des Vorjahres.

Auch Chrom und Eisen sind bedeutende Bestandteile im Edelstahl-schrott. Die Preise für Chrom und Eisen entwickelten sich im Ver-lauf des Jahres 2012 rückläufig.

UMSATZ UND OPERATIVES ERGEBNIS UNTER VORJAHRIn den ersten Monaten des Jahres 2012 verzeichnete ELG zunächst eine gute Nachfrage. Im weiteren Jahresverlauf schwächte sich diese jedoch deutlich ab. In diesem schwierigen Marktumfeld konnte ELG mit 1,3 Millionen Tonnen eine Ausgangstonnage beim Edelstahlschrott erzielen, die auf dem Niveau des Vorjahres lag. Die konjunkturellen Unsicherheiten und die schwierige Ergebnis-situation der Edelstahlproduzenten weltweit erhöhten den Druck auf die Rohstoffpreise im Jahresverlauf jedoch erheblich. Der Umsatz von ELG ging daher um 13 Prozent zurück. Aufgrund der relativen Knappheit von Edelstahlschrott gaben die Einkaufs-preise, zu denen ELG den Schrott bezieht, nur unterdurchschnitt-lich nach. Dies führte zu einem höheren Druck auf die Margen, denen ELG mit einer selektiven Ein- und Verkaufspolitik begegnete. Im Geschäft mit hochlegierten, nickelhaltigen Schrotten und Titan-schrotten – den Superlegierungen – konnte ELG Zuwachsraten bei

2.721 2.364

-13%UMSATZ

2011 2012

Mio. EuroUMSATZ

2012

nach Absatzregionen in %

Europa54

Asien20

Amerika26

1.068 1.098

+3%MITARBEITER

2011 2012

im Jahresdurchschnitt (Kopfzahl)

81 53

-35%OPERATIVES ERGEBNIS

2011 2012

Mio. Euro

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HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNL AGEBERICHT / ELG / 100-PROZENT-BETEILIGUNG

44

der Ausgangstonnage realisieren. Der Ergebnisbeitrag entwickelte sich bei rückläufigen Rohstoffpreisen für Nickel und Titan weiterhin erfreulich. Insgesamt lag das Operative Ergebnis des Geschäftsbe-reichs mit 53 Millionen Euro deutlich unterhalb des Vorjahreswerts von 81 Millionen Euro.

RECYCLING VON SUPERLEGIERUNGEN UND K ARBONFASERN AUSGEBAUTIm Bereich Superlegierungen hat ELG im Laufe des Jahres 2012 weitere Maßnahmen umgesetzt, um Kapazitäten zu erweitern sowie Effizienz und Qualität zu steigern. So wurden die Recycling-Aktivitäten in den USA an einem neuen Standort im Bundesstaat New York zusammengeführt. In England und Frankreich investierte ELG in Anlagen zur Aufbereitung von Superlegierungsschrotten.

Darüber hinaus hat ELG die Integration von ELG Carbon Fibre Ltd. vorangetrieben. Das 2011 erworbene Unternehmen recycelt Kar-bonfasern, die beispielsweise bei der Herstellung von modernen Flugzeugen oder Windrädern anfallen. Bei diesem noch sehr jungen Geschäftsmodell, das planmäßig noch keine Gewinne erwirtschaf-tet, wurden 2012 Produktionsabläufe automatisiert und die Kapa-zitäten vergrößert. Ein besonderer Fokus lag auf der Produktent-wicklung: Neben der gemahlenen Karbonfaser werden zukünftig auch Pellets bzw. Granulate angeboten.

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TAKKT

TAKKT profitierte 2012 von der regionalen Diversifika-tion sowie von Akquisitionen. Insgesamt erwirtschaftete TAKKT einen Umsatz von 940 Millionen Euro. Dies ent-spricht einem Anstieg von 10 Prozent gegenüber dem Vor-jahr. Dieses Wachstum ist auf die beiden im Geschäftsjahr getätigten Akquisitionen von Ratioform und GPA sowie positive Währungseffekte zurückzuführen. Um diese bereinigt ging der Umsatz zurück. Hierbei konnte der gute Geschäftsverlauf bei TAKKT AMERICA den konjunkturbe-dingten Umsatzrückgang bei TAKKT EUROPE teilweise aus-gleichen. Das Operative Ergebnis stieg durch die Unterneh-menskäufe um 8 Prozent auf 112 Millionen Euro.

TAKKT EUROPE: AKQUISITION KOMPENSIERT UMSATZRÜCKGANGTAKKT EUROPE erzielte ein Umsatzwachstum von 2 Prozent auf 515 Millionen Euro. Der leichte Anstieg ist auf die Akquisition von Ratioform zurückzuführen. Ratioform ist Deutschlands führender Multi-Channel-Versandhändler für Verpackungslösungen und wird als Packaging Solutions Group neben der Business Equipment Group und der Office Equipment Group als dritte Sparte innerhalb der TAKKT EUROPE geführt. Bereinigt um den Erwerb von Ratioform und Währungseffekte ist der Umsatz um 8 Prozent zurückgegan-gen. Ursächlich hierfür waren die schwierigen konjunkturellen Rah-menbedingungen in Europa, von denen die Sparten aber in unter-schiedlicher Ausprägung betroffen waren.

In der Business Equipment Group waren konjunkturbedingt ins-besondere Süd- und Westeuropa von deutlichen Umsatzeinbußen betroffen. Bei der Office Equipment Group führte neben der schwa-chen Konjunktur auch die strategische Neuausrichtung zu rückläu-figen Umsätzen. Die neue Packaging Solutions Group konnte sich dank intensiver Vertriebsaktivitäten und des weniger konjunk-turabhängigen Sortiments besser behaupten.

MEHRHEITSBETEILIGUNG

45

852 940

+10%UMSATZ

2011 2012

Mio. EuroUMSATZ

2012

nach Bereichen in %

TAKKT EUROPE55

TAKKT AMERICA45

TAKKT AMERICA WEITER AUF WACHSTUMSKURSTAKKT AMERICA steigerte den Umsatz im Jahr 2012 um 23 Pro-zent auf 425 Millionen Euro. Ein Grund für das kräftige Wachstum ist die Akquisition von GPA. Mit GPA, einem B2B-Versandhändler für Displayartikel, gelang es TAKKT, das bisherige Produktportfolio zu erweitern und die E-Commerce-Kompetenz auszubauen. Mit einem Umsatzwachstum von 4 Prozent konnte TAKKT AMERICA auch berei-nigt um den Erwerb von GPA sowie Währungseffekte einen guten Zuwachs erzielen. Dabei profitierte der Bereich erneut von der brei-ten Diversifikation des Kunden- und Produktportfolios sowie von einem leicht besseren konjunkturellen Umfeld. Besonders erfreu-lich war der Umsatzzuwachs der Sparte Office Equipment Group. Die Specialties Group steigerte auch bereinigt um den Erwerb von GPA ihren Umsatz deutlich, wohingegen die Plant Equipment Group einen Umsatzrückgang zu verzeichnen hatte.

OPERATIVES ERGEBNIS STEIGT AKQUISITIONSBEDINGTTAKKT konnte das Operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent auf 112 Millionen Euro verbessern. Ursächlich hierfür waren die positiven Ergebnisbeiträge der Akquisitionen von Ratio-form und GPA. Der konjunkturbedingt geringere Ergebnisbeitrag von TAKKT EUROPE konnte zum Teil durch die gute Entwicklung bei TAKKT AMERICA ausgeglichen werden.

WEITERER AUSBAU DER MULTI-CHANNEL-AKTIVITÄTENTAKKT strebt ein ausgewogenes Verhältnis unterschiedlicher Ver-triebskanäle an, um die Kunden je nach Bedarf individuell anzu-sprechen: per Katalog, im Internet, telefonisch und über Mitarbei-ter im Außendienst. Um diesen Ansatz konzernweit zu verankern, hat TAKKT im Jahr 2012 ein Programm namens DYNAMIC aufgelegt. Hiermit soll die Weiterentwicklung von TAKKT zu einem Multi-Chan-nel-Unternehmen weiter vorangetrieben werden. Ein Bestandteil ist dabei der weitere Ausbau der E-Commerce-Aktivitäten. Diese haben sich erneut überdurchschnittlich entwickelt: Der Anteil des E-Commerce-Umsatzes am Gesamtumsatz wurde im Geschäfts-jahr 2012 nach 21 Prozent im Vorjahr auf 26 Prozent ausgebaut.

2.003 2.340

+17%MITARBEITER

2011 2012

im Jahresdurchschnitt (Kopfzahl)

104 112

+8%OPERATIVES ERGEBNIS

2011 2012

Mio. Euro

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HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNL AGEBERICHT / MEHRHEITSBETEILIGUNG

46

22.153 22.271

+1%UMSATZ

2011 2012

Mio. Euro

Im Fokus des Geschäftsjahres 2012 stand die strategi-sche Neuausrichtung von Celesio. Der Umsatz stieg um 1 Prozent auf 22.271 Millionen Euro. Bereinigt um Unter-nehmenskäufe und -verkäufe sowie Währungseffekte verzeichnete Celesio einen Rückgang von 2 Prozent. Dieser ist insbesondere auf geringere Umsatzerlöse bei patentgeschützten Medikamenten sowie Einsparun-gen im Gesundheitswesen vieler europäischer Länder zurückzuführen. Das Operative Ergebnis stieg von 302 Millionen auf 342 Millionen Euro. Das Vorjahr war jedoch durch höhere Sonderaufwendungen belastet – überwie-gend aus dem Operational Excellence Program von Cele-sio. Bereinigt um Sonderaufwendungen lag das Opera-tive Ergebnis leicht über dem Wert des Vorjahres. Dabei wurde die rückläufige Ergebnisentwicklung im Großhan-del durch die gute Geschäftsentwicklung der Apotheken sowie durch Kosteneinsparungen aus dem Operational Excellence Program ausgeglichen. Im Zuge der strategi-schen Neuausrichtung wurden die Bereiche Movianto, Pharmexx, die Versandapotheke DocMorris sowie wei-tere Aktivitäten veräußert. Im Rahmen dieser Verkäufe entstanden erhebliche Veräußerungsverluste.

FUNDAMENT FÜR DIE STRATEGISCHE NEUAUSRICHTUNG GELEGTDie Maßnahmen des Operational Excellence Program – die auf die Steigerung der Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit abzielen – tru-gen bereits 2012 zur Ergebnisverbesserung bei. Bestandteile des Programms sind die konzernweite Bündelung der Einkaufsaktivitä-ten, die Stärkung der Marktposition in Schweden, die Optimierung des Logistiknetzwerks sowie die Reduktion von Verwaltungskosten. Ebenso wurde 2012 die Organisationsstruktur von Celesio geändert, mit dem Ziel, die Aktivitäten des Großhandels und der Apotheken

CELESIO

UMSATZ

2012

nach Bereichen in %

Patient and Consumer Solutions16

Pharmacy Solutions84

stärker miteinander zu verzahnen. Zudem hat das Unternehmen im Rahmen der strategischen Neuausrichtung beschlossen, Einheiten zu veräußern, die nicht mehr zum Kerngeschäft zählen. Dies betrifft die Geschäftseinheiten Movianto und Pharmexx sowie die Versand-apotheke DocMorris. Der Verkauf der Einheiten konnte im Geschäfts-jahr 2012 erfolgreich abgeschlossen werden. Darüber hinaus hat sich Celesio aus strategischen Gründen aus dem tschechischen Markt zurückgezogen und die dortigen Großhandels- und Apotheken-aktivitäten veräußert. Des Weiteren wurden die Großhandelsaktivi-täten in Irland verkauft. Der Abschluss dieser Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der irischen Kartellbehörde.

GUTE GESCHÄFTSENTWICKLUNG BEI PATIENT AND CONSUMER SOLUTIONSDer Umsatz im Bereich Patient and Consumer Solutions, der das Apothekengeschäft umfasst, stieg um 5 Prozent auf 3.463 Millionen Euro – bereinigt um Unternehmenskäufe und -verkäufe sowie Wäh-rungseffekte liegt der Umsatz auf Vorjahresniveau. Bei der britischen Apothekenkette Lloydspharmacy ging der Umsatz vorwiegend bei den verschreibungspflichtigen Medikamenten zurück. Hintergrund ist, dass eine Reihe umsatzstarker Medikamente ihren Patentschutz verloren haben und nun durch preisgünstigere Generika ersetzt werden. Zudem hat die Bereinigung des Apothekenportfolios zum Umsatzrückgang beigetragen. Insgesamt entwickelte sich Lloyds-pharmacy dennoch gut. Dies ist auf die höhere Rohertragsmarge bei Generika sowie Einsparungen aus den Maßnahmen des Operational Excellence Program zurückzuführen. Auch der Geschäftsverlauf im Bereich International Retail, in dem die Apotheken der übrigen euro-päischen Länder zusammengefasst sind, war erfreulich – insbeson-dere aufgrund höherer Umsätze bei den nicht verschreibungspflich-tigen Medikamenten in Schweden und Norwegen.

Celesio verfügte am 31. Dezember 2012 über 2.177 Präsenzapo-theken in sechs Ländern und betrieb damit 103 Apotheken weniger als am 31. Dezember des Vorjahres. Ein Großteil des Rückgangs ist auf den Verkauf der tschechischen Apotheken zurückzuführen.

SCHWIERIGES MARKTUMFELD BEI PHARMACY SOLUTIONS Der Umsatz bei Pharmacy Solutions, worin die Großhandelsak-tivitäten enthalten sind, betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 18.808 Millionen Euro. Damit erreichte der Umsatz das Niveau des Vorjahres. Bereinigt um Unternehmenskäufe und -verkäufe sowie Währungseffekte sank der Umsatz um 2 Prozent. Da eine Reihe umsatzstarker Medikamente ihren Patentschutz verloren haben, hat Celesio vor allem im britischen Großhandel einen deutlichen Umsatzrückgang verzeichnet. Zudem haben sich Einsparungen im Gesundheitswesen vieler europäischer Staaten negativ auf das Großhandelsgeschäft ausgewirkt. So hat ein von der französischen Regierung neu eingeführtes Margensystem den Großhandel in Frankreich belastet. Einen erfreulichen Geschäftsverlauf verzeich-nete hingegen das Großhandelsgeschäft in Deutschland.

In Brasilien hat Celesio 2012 die noch ausstehenden 49,9 Pro-zent am Großhändler Panpharma übernommen. Das Ergebnis von Panpharma ist durch eine verzögerte Anpassung an veränderte

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Rahmenbedingungen sowie reduzierte Auftragsvolumina eines Großkunden beeinträchtigt. Dies wurde teilweise ausgeglichen durch die ganzjährige Einbeziehung des im Vorjahr erworbenen brasilianischen Großhändlers für Spezialarzneimittel, Oncoprod. Die Geschäftsentwicklung in Slowenien war 2012 durch verschärf-ten Wettbewerb beeinträchtigt, so dass eine Wertberichtigung auf den Goodwill erforderlich wurde.

OPERATIVES ERGEBNIS VERBESSERTCelesio hat das Operative Ergebnis von 302 Millionen auf 342 Millio-nen Euro gesteigert. Das Operative Ergebnis wurde 2012 durch Son-deraufwendungen von 44 Millionen Euro für Restrukturierungsmaß-nahmen aus dem Operational Excellence Program belastet. Darüber hinaus wirkte sich die Veräußerung des Großhandelsgeschäfts in Irland sowie der Aktivitäten in Tschechien mit 17 Millionen Euro negativ auf das Ergebnis aus. Zudem belasteten Wertberichtigun-gen auf Goodwills, insbesondere des Großhandels in Slowenien, in Höhe von 21 Millionen Euro das Ergebnis. Im Vorjahr beliefen sich der Restrukturierungsaufwand sowie Wertberichtigungen auf Goodwills und andere immaterielle Vermögenswerte auf insgesamt 119 Millionen Euro. Bereinigt um diese Sonderaufwendungen stieg das Operative Ergebnis leicht auf 424 Millionen Euro. Die rückläu-fige Ergebnisentwicklung im Großhandel wurde durch die gute Geschäftsentwicklung der Apotheken sowie durch Kosteneinspa-rungen aus dem Operational Excellence Program ausgeglichen.

VERÄUSSERUNGSVERLUSTE BEL ASTEN ERGEBNIS DER NICHT FORTGEFÜHRTEN BEREICHEIm Zuge der strategischen Neuausrichtung hat sich Celesio zum Verkauf der Geschäftseinheiten Movianto, Pharmexx sowie der Ver-sandapotheke DocMorris entschieden. Im Rahmen des Verkaufs entstanden Veräußerungsverluste von insgesamt 252 Millionen Euro, die im Ergebnis der nicht fortgeführten Bereiche ausgewie-sen werden. Im Vorjahreszeitraum wurde bei Pharmexx bereits eine Wertberichtigung auf den Goodwill in Höhe von 72 Millionen Euro erfasst.

STRATEGISCHE PROJEKTE ANGESTOSSEN2012 hat Celesio strategische Projekte, die auf eine Steigerung des zukünftigen Ergebnisses abzielen, weiter vorangetrieben. Wesent-licher Bestandteil ist ein neues Konzept für ein europäisches Apo-thekennetzwerk. Dessen Grundzüge hat Celesio bei der Eröffnung der ersten neu gestalteten Pilot-Apotheken in Großbritannien und Italien vorgestellt. 2013 soll das Konzept intensiv in den eigenen Pilot-Apotheken erprobt werden; die europaweite Einführung ist ab 2014 geplant. Hierbei werden die Apotheken von Celesio sukzes-sive auf den Markennamen Lloyds umgestellt. Celesio beabsichtigt, das neue Konzept auch den Kooperationsapotheken anzubieten.

Ein weiteres strategisches Projekt zielt darauf ab, Ergebnissteige-rungen durch neue Serviceleistungen und Effizienzsteigerungen über die gesamte Wertschöpfungskette der Pharmadistribution zu realisieren.

46.669 45.166

-3%MITARBEITER

2011 2012

im Jahresdurchschnitt (Kopfzahl)

302 342

+13%OPERATIVES ERGEBNIS

2011 2012

Mio. Euro

47

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HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNL AGEBERICHT / MINDERHEITSBETEILIGUNG

48

Die METRO GROUP hat ihre strategische Neuausrich-tung 2012 in einem schwierigen Umfeld weiter voran-getrieben. Trotz einer Verschärfung der Marktbedingun-gen in Südeuropa konnte der Umsatz um 1 Prozent auf 66.739 Millionen Euro gesteigert werden. Dagegen ging das Operative Ergebnis von 2.113 Millionen Euro im Vor-jahr auf 1.391 Millionen Euro zurück – auch als Folge von Sonderaufwendungen für Portfolio- und Restruk-turierungsmaßnahmen. Haniel hat 2012 ein Beteili-gungsergebnis aus dem Metro-Engagement in Höhe von -1.523 Millionen Euro verzeichnet. Im Vorjahr betrug das Beteiligungsergebnis noch 329 Millionen Euro. Maßgeb-lich zum negativen Beteiligungsergebnis beigetragen hat eine Korrektur des Wertansatzes der Metro-Beteiligung.

STRATEGISCHE NEUAUSRICHTUNG WEITER VORANGETRIEBENIm Rahmen der strategischen Neuausrichtung haben die Vertriebs-linien der METRO GROUP zahlreiche Maßnahmen forciert, um für die Kunden kontinuierlich attraktiver zu werden und so die Wettbe-werbsposition auszubauen. Zu diesen Maßnahmen zählen der Aus-bau der Belieferungs- und Multi-Channel-Aktivitäten, die Verbes-serung der Sortimente und deren Preisposition sowie die weitere Stärkung der Eigenmarken. Darüber hinaus wurden die Initiativen zur Kostensenkung weiter konsequent umgesetzt. Im Zuge der Neuausrichtung hat die METRO GROUP auch ihr Portfolio weiter opti-miert. So wurden die Metro Cash & Carry-Aktivitäten in Großbritan-nien veräußert und der Verkauf des Osteuropageschäfts von Real in die Wege geleitet. Zudem hat die METRO GROUP beschlossen, das Engagement von Media-Saturn in China nach der beendeten zwei-jährigen Testphase nicht fortzuführen.

HÖHERE UMSÄTZE BEI METRO CASH & CARRY UND MEDIA-SATURNDie METRO GROUP erzielte 2012 trotz einer Verschärfung der Markt-bedingungen in Südeuropa einen Umsatzanstieg von 1 Prozent auf 66.739 Millionen Euro – währungsbereinigt betrug das Wachstum ebenfalls 1 Prozent. Während sich die Verkäufe des Metro Cash & Carry-Geschäfts in Großbritannien 2012 und von Saturn Frankreich im Vorjahr negativ auf den Umsatz auswirkten, trug die internatio-nale Expansion erneut zum Umsatzwachstum bei: Im Geschäftsjahr hat die METRO GROUP 97 neue Standorte in 17 Ländern eröffnet.

Der Umsatz von Metro Cash & Carry stieg 2012 währungsberei-nigt um 1 Prozent. Insbesondere das Geschäft in Osteuropa und Asien hat sich positiv entwickelt. In diesen Regionen lag auch der Expansionsschwerpunkt der Vertriebslinie. In Deutschland ging der Umsatz im Geschäftsjahr 2012 vor allem durch die Optimierung des Standortportfolios zum Jahresende 2011 sowie ein schwäche-res Geschäft mit Nicht-Lebensmitteln zurück. In der Region West-europa führten der Verkauf der Geschäftsaktivitäten in Großbri-tannien sowie das schwierige wirtschaftliche Umfeld in Südeuropa zu Umsatzrückgängen.

METRO GROUP

Real hat währungsbereinigt einen Umsatz in Höhe des Vorjahres erwirtschaftet. In Deutschland lag der Umsatz trotz Stand ort-abgaben ebenfalls auf Vorjahresniveau. Hier konnten ein positi-ver Umsatztrend und eine höhere Nachfrage nach Lebensmitteln verzeichnet werden. In Osteuropa wurde die Umsatzentwicklung durch die anhaltende Kaufzurückhaltung in Polen und Rumänien belastet. Dennoch erreichte der Umsatz währungsbereinigt das Niveau des Vorjahres. Im November 2012 wurde das Osteuropage-schäft von Real veräußert. Der Verkauf muss noch von den zustän-digen Wettbewerbsbehörden genehmigt werden und wird voraus-sichtlich 2013 abgeschlossen.

Media-Saturn hat die führende Marktposition in Europa 2012 erneut bestätigt und den Ausbau des Multi-Channel-Geschäfts vor-angetrieben. Die Vertriebslinie hat den Umsatz trotz der anhaltend schwierigen konjunkturellen Bedingungen währungsbereinigt um 2 Prozent gesteigert. Hierzu haben die anhaltend hohe Expansi-onsgeschwindigkeit und die Akquisition von Redcoon beigetragen. In Deutschland entwickelte sich der Umsatz positiv. Zurückfüh-ren lässt sich die gute Umsatzentwicklung auf die Verbesserung der Preisposition, die das stationäre Geschäft von Media-Saturn attraktiver gemacht hat. Auch der konsequente Ausbau der Inter-netpräsenz und die erhöhte Nachfrage nach Unter haltungs elek-tro nik im Zuge der Fußballeuropameisterschaft haben positiv dazu beigetragen. Dagegen war das Geschäft in der Region Westeuropa merklich belastet. Diese Entwicklung führte – zusammen mit dem Verkauf der französischen Saturn-Elektrofachmärkte im Vorjahr – zu rückläufigen Umsätzen in dieser Region. Gute Wachstumsraten konnten dagegen in Osteuropa erzielt werden.

Der Umsatz von Galeria Kaufhof ist insgesamt leicht zurückgegan-gen. In Deutschland wurde der Bereich Unterhaltungselektronik mittlerweile in allen Filialen zugunsten von höhermargigen Pro-dukten wie Accessoires, Bekleidung und Schuhen aufgegeben. Das Textilsortiment zeigte im Geschäftsjahr eine sehr positive Entwicklung.

329 -1.523

<-100%HANIEL-BETEILIGUNGSERGEBNIS

2011 2012

Mio. Euro

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OPERATIVES ERGEBNIS GESUNKENDas Operative Ergebnis der METRO GROUP belief sich 2012 auf 1.391 Millionen Euro, nachdem es im Vorjahreszeitraum noch bei 2.113 Millionen Euro gelegen hatte. Ursächlich hierfür sind höhere Sonderaufwendungen, die größtenteils für Portfolio- und Restruk-turierungsmaßnahmen anfielen. Bereinigt um Sonderaufwendun-gen verringerte sich das Operative Ergebnis von 2.372 Millionen auf 1.976 Millionen Euro. Dieser Rückgang ist vor allem auf das schwierige Marktumfeld in Südeuropa und Teilen Osteuropas sowie selektive Preissenkungen zurückzuführen.

ERGEBNISBEITRAG FÜR HANIEL DURCH WERTBERICHTIGUNGEN MASSIV BEL ASTETDas spürbar gesunkene Operative Ergebnis der METRO GROUP beeinflusste das Beteiligungsergebnis des Haniel-Konzerns aus der METRO GROUP anteilig negativ. Gegenläufig wirkte das verbes-serte Finanzergebnis der METRO GROUP. Der Steueraufwand lag nur geringfügig unter dem Vorjahr.

Der Ergebnisbeitrag, den Haniel aus dem Metro-Engagement ver-zeichnete, betrug 2012 -1.523 Millionen Euro, nachdem es im Vor-jahr noch 329 Millionen Euro waren. Für die deutliche Verschlech-terung gibt es neben dem gesunkenen Operativen Ergebnis der METRO GROUP weitere Ursachen: So war mit der Entscheidung, 4,23 Prozent der stimmberechtigten Anteile an der METRO GROUP zu veräußern, eine Wertberichtigung in Höhe von 345 Millionen Euro auf die zu erwartenden Veräußerungserlöse notwendig. Zudem führte der Werthaltigkeitstest für die verbleibende Metro-Beteiligung 2012 zu einem Wertberichtigungsbedarf in Höhe von 1.149 Millionen Euro. Dieser ergab sich in erster Linie daraus, dass die zugrunde liegende Unternehmensplanung eine schwächere zukünftige Geschäftsentwicklung der METRO GROUP unterstellt. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass Haniel im Vorjahr zusätzlich zum Beteiligungsergebnis aus der METRO GROUP einen Ertrag in Höhe von 172 Millionen Euro realisieren konnte, der aus dem Verkauf von Immobilien stammte, die sich im Besitz der Metro-Gründungsgesellschafter befanden.

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NACHTRAGSBERICHT

HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNL AGEBERICHT

50

Die Franz Haniel & Cie. GmbH hat das Ende November angekün-digte Maßnahmenpaket zum Schuldenabbau weiter umgesetzt. Im Januar 2013 wurde der Verkauf der Anteile an einem Beteiligungs-fonds und im Februar 2013 der Verkauf von 4,23 Prozent der stimm-berechtigten Anteile an der METRO AG abgeschlossen. Mit den Ver-äußerungen wurden Erlöse in Höhe von insgesamt 383 Millionen Euro erzielt. Für einen Teil des zweiten Beteiligungsfonds wurde ein Vertrag über den Verkauf abgeschlossen. Der Mittelzufluss aus den Verkäufen wurde zum Abbau der Finanzschulden eingesetzt. In die-sem Zusammenhang hat die Franz Haniel & Cie. GmbH im Februar 2013 ein öffentliches Rückkaufangebot für die im Jahr 2014 aus-laufende Euro-Benchmark-Anleihe herausgegeben. Infolgedessen wurden Anleihen mit einem Nominalwert von 284 Millionen Euro zurückgekauft.

Der Geschäftsbereich Celesio hat im Februar 2013 einen Konsor tial-kreditvertrag über 500 Millionen Euro abgeschlossen. Diese syndi-zierte Kreditlinie hat eine Laufzeit bis Februar 2018 und ersetzt den ausgelaufenen Konsortialkredit über 600 Millionen Euro.

Ebenfalls im Februar hat der Geschäftsbereich ELG 100 Prozent der Anteile an der ABS Industrial Resources Ltd. in Großbritannien sowie deren Tochterunternehmen erworben. ABS unterhält Recyc-lingbetriebe insbesondere für Superlegierungen in Großbritannien, den USA und Südafrika.

Darüber hinaus traten keine berichtspflichtigen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag auf.

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eine Verteilung der Geschäftsaktivitäten an, die im ausgewogenen Verhältnis zum Anteil der wirtschaftlichen Aktivität der jeweiligen Regionen steht.

Wachsende Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen: Celesio besitzt eine gute Marktposition und langjährige Erfahrung im Phar-mahandel. Die weltweit wachsende und älter werdende Bevölke-rung lässt für die Zukunft eine steigende Nachfrage nach Gesund-heitsdienstleistungen und Arzneimitteln erwarten. Celesio möchte weiterhin von diesem Trend profitieren und den Markt kosten-effizient versorgen. Im Zuge der 2011 eingeleiteten strategischen Neuausrichtung liegt der Fokus zukünftig auf der Weiterentwick-lung der Kerngeschäfte Großhandel und Apotheken. Celesio plant, Ergebnissteigerungen durch die Etablierung eines europäischen Apothekennetzwerkes zu erzielen. Darüber hinaus sollen wei-tere Ergebnisbeiträge durch neue Serviceleistungen und durch Effizienz steigerungen über die gesamte Wertschöpfungskette der Pharmadistribution realisiert werden.

Ausbau der Multi-Channel-Aktivitäten: Mit der fortschreitenden Digitalisierung ergeben sich Wachstumschancen durch die kon-sequente Erweiterung des Einzel- und Großhandelsgeschäfts der METRO GROUP und des Versandhandelsgeschäfts der TAKKT zu einem Multi-Channel-Geschäft. Bei der METRO GROUP liegen diese Wachstumschancen in der Verzahnung des stationären Geschäfts mit den E-Commerce-Aktivitäten. Auf dieser Basis schafft die METRO GROUP einen echten Mehrwert für den Kunden. Der Spezial-versandhändler TAKKT plant, vor allem Vertriebswege wie Telefon-Marketing, Außendienst und E-Commerce weiter zu stärken. Der Ausbau der E-Commerce-Aktivitäten umfasst sowohl Webshops als auch E-Procurement-Systeme. Auf diese Weise bietet TAKKT den Kunden die Möglichkeit, ihre Beschaffungsprozesse zu vereinfa-chen und dadurch Kosten zu senken.

Steigende Rohstoffnachfrage: Kerngeschäft von ELG ist der Handel mit und die Aufbereitung von Primär- und Sekundärrohstoffen für das Marktsegment Edelstahl. Wachstumschancen ergeben sich für ELG aus dem mittel- und langfristig erwarteten weltweiten Nach frage-anstieg bei Edelstahlprodukten. Zudem wird der Bereich Superlegie-rungen weiter an Bedeutung gewinnen: ELG ist hier in der Aufberei-tung von sehr hochwertigen Sekundärrohstoffen tätig. Dazu zählen vor allem Titan- und hochlegierte Edelstahlschrotte. Diese kommen beispielsweise in der Luft- und Raumfahrt sowie bei der Ener gie-erzeu gung zum Einsatz. Weitere Wachstumspotenziale hat ELG im Jahr 2011 mit dem Erwerb von ELG Carbon Fibre Ltd. erschlossen. Mit der neuen Gesellschaft verfügt ELG über ein nachhaltiges öko-logisches Konzept für das Recycling von Karbonfasern. ELG plant, dieses innovative Geschäftsmodell konsequent auszubauen.

Nachhaltigkeit als Wettbewerbsfaktor: Die Übernahme unterneh-merischer Verantwortung hat im Haniel-Konzern eine lange Tradi-tion. Sie drückt sich in dem Bestreben aus, mit den Geschäften nicht nur ökonomischen Wert zu schaffen, sondern auch ökologischen und gesellschaftlichen Wert. Dass hierin kein Widerspruch besteht, sondern eine Chance zur Erschließung von Wachstumspotenzialen,

CHANCEN UND RISIKEN

Unternehmerischen Risiken stehen in der Regel auch Chancen gegenüber, welche es zu nutzen gilt. Gleich-zeitig müssen mögliche Gefahren für die Geschäftsent-wicklung frühzeitig erkannt, im Detail analysiert und auf ein ökonomisch sinnvolles Maß vermindert werden.

CHANCEN WERTSTEIGERND NUTZENIm Haniel-Konzern werden Chancen identifiziert, indem Märkte kon-tinuierlich beobachtet werden. Aufgrund der dezentralen Organisa-tions- und Managementstruktur sind die Holding und die Geschäfts-bereiche in der Lage, Trends und Anforderungen der oftmals fragmentierten Märkte zeitnah zu erkennen. Dafür werden Markt-, Trend- und Wettbewerberinformationen gesammelt und analysiert.

Das Chancenmanagement ist in den Prozess der Strategieentwick-lung eingebunden. Im Rahmen der strategischen Planung werden unternehmerische Optionen systematisch bewertet und Initiativen entwickelt, diese Optionen wertsteigernd zu nutzen. Im nächsten Schritt werden die strategischen Initiativen in der operativen Pla-nung konkretisiert und daraus Handlungsmaßnahmen abgeleitet.

Die Strategie und ihre Umsetzung diskutieren die Mitglieder des Haniel-Vorstands intensiv mit dem Management der Geschäftsbe-reiche in regelmäßig stattfindenden Managementmeetings. Darü-ber hinaus wird die Portfoliostrategie der Holding kontinuierlich auf den Prüfstand gestellt. Hierzu steht der Vorstand im regelmäßigen Dialog mit dem Aufsichtsrat.

OPTIONEN FÜR WEITERES WACHSTUMUnternehmerische Handlungsoptionen für den Haniel-Konzern gibt es viele. Holding und Geschäftsbereiche suchen fortwährend nach denjenigen Möglichkeiten, die nachhaltiges und profitables Wachstum sichern. Ausgangspunkt hierbei sind Trends von globa-ler Bedeutung. Die im Konzern identifizierten Chancen sind im Fol-genden aufgeführt.

Optimierung des Geschäftsportfolios: Haniel überprüft kontinuier-lich die strategische Ausrichtung des Portfolios. Im Zuge dessen hat Haniel ausgehend von globalen Megatrends Geschäftsmodelle identifiziert, die in den kommenden Jahrzehnten einen Wertbeitrag zum wirtschaftlichen Erfolg des Konzerns leisten können und im Einklang mit ökologischen und gesellschaftlichen Werten ste-hen. Auf dieser Basis soll das Portfolio durch Unternehmenskäufe und -verkäufe nachhaltig wertsteigernd weiterentwickelt wer-den – immer unter Einhaltung einer soliden Finanzierungsstruktur.

Internationale Expansion: Der Haniel-Konzern ist in Westeuropa stark vertreten und dort mit seinen unterschiedlichen Geschäfts-modellen gut aufgestellt. Möglichkeiten für weiteres Wachstum, sei es durch Neugründungen oder Unternehmenserwerbe, sieht Haniel in den dynamisch wachsenden Volkswirtschaften der Welt. In Osteuropa sind die Geschäftsbereiche bereits vielfältig aktiv und werden ihre Präsenz weiter ausbauen. Auch in Asien und Amerika treibt Haniel die Expansion weiter voran. Langfristig strebt Haniel

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zeigt CWS-boco. Indem der Geschäftsbereich kontinuierlich alter-native Antriebstechniken für die Logistikflotte prüft und einsetzt sowie zunehmend wassersparende Waschprozesse einführt, senkt das Unternehmen nicht nur seine Emissionen und schont natürliche Ressourcen, sondern reduziert auch die Kosten. Durch den Einsatz von Stoffhandtuchrollen anstelle von Papiertüchern setzen die Kunden von CWS-boco nicht nur auf eine nachhaltige Lösung und einen wirtschaftlichen Umgang mit Ressourcen, son-dern verringern auch ihre Abfallentsorgungskosten. Mit den auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Leistungsangeboten und Prozes-sen positioniert sich CWS-boco am Markt klar gegenüber Wettbe-werbern und profitiert von der wachsenden Nachfrage in diesem Marktsegment. Ausführliche Informationen zum Thema Nachhal-tigkeit im Haniel-Konzern enthält das Kapitel „Corporate Responsi-bility“ ab Seite 31.

SYSTEMATISCHES RISIKOMANAGEMENTZiel des Risikomanagements bei Haniel ist es, Risiken vorausschau-end zu beurteilen – im Hinblick auf die übergeordneten Unterneh-mensziele Wertsteigerung, Wachstum und Liquidität. Dabei sollen jene Risiken antizipiert werden, welche die strategischen und ope-rativen Maßnahmen beeinträchtigen und damit die Realisierung von Wert- und Wachstumspotenzialen oder die Sicherung jederzeit verfügbarer Liquidität gefährden. Das Risikomanagementsystem von Haniel beruht auf einem Integrationskonzept und besteht dem-entsprechend aus zahlreichen Bausteinen, die in die zentralen Füh-rungs- und Kontrollsysteme eingebettet sind.

Die Aufbauorganisation des Risikomanagements ist konzernweit geregelt. Auf Ebene der vollkonsolidierten Geschäftsbereiche koordinieren die Controlling- bzw. Revisionsabteilungen die Risi-koerhebung und sind für die Bewertung der Risiken im Rahmen der Unternehmensplanung verantwortlich. Die konzernweit erhobenen Risiken werden im Risikomanagement-Ausschuss unter Beteili-gung des Vorstands diskutiert und auf zusätzlichen Handlungsbe-darf zur Risikosteuerung geprüft. Auf Holding-Ebene gibt es darü-ber hinaus ein Risikomanagement-Komitee, in dem der Vorstand und die Leiter aller Zentral- und Stabsabteilungen vertreten sind. Dieses Gremium dient vor allem dem fachübergreifenden Informa-tionsaustausch über die Holding-Risiken. Der Risikomanagement-Beauftragte koordiniert auf Holding-Ebene den geschäftsbereichs-übergreifenden Risikoerhebungsprozess und ist verantwortlich für die Weiterentwicklung des Risiko früherkennungs systems.

Im Zusammenhang mit den strategischen und operativen Planun-gen werden die wesentlichen Risiken identifiziert und hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenhöhe systematisch bewertet. In den Planungsgesprächen besprechen der Holding-Vorstand und das Management der vollkonsolidierten Geschäfts-bereiche die erhobenen Risiken. Anschließend werden die Risiken im Risikomanagement-Ausschuss vertiefend erörtert. Ergänzend zu dieser Risikoerhebung wird auch auf Ebene der Holding eine Risi-koinventur durchgeführt. Die Ergebnisse werden im Risikomanage-ment-Komitee diskutiert. Aufbauend auf den Risikomeldungen der Geschäftsbereiche sowie der Risikoinventur der Holding wird der

Konzern-Risikobericht erstellt. Die Vorstandsmitglieder bespre-chen die Ergebnisse und informieren den Prüfungsausschuss über die Risikosituation des Konzerns insgesamt sowie über wesentli-che Einzelrisiken.

Die Berichterstattung und Steuerung finanzwirtschaftlicher Risi-ken umfasst Währungs-, Zins- und Liquiditätsrisiken sowie Risiken derivativer Finanzinstrumente. Ziel ist es, finanzwirtschaftliche Risiken zu vermeiden oder zu begrenzen. Hierzu hat der Vorstand allgemeine Grundsätze für das finanzwirtschaftliche Risikoma-nagement formuliert. Diese sind in Richtlinien für die Treasury-Abteilungen der Holding und der Geschäftsbereiche verbindlich vorgegeben. Das Management finanzwirtschaftlicher Risiken wird detailliert im Konzernanhang ab Seite 72 erläutert.

Im Rahmen der unterjährigen Berichterstattung melden die Geschäftsbereiche neben finanziellen auch nicht-finanzielle unter-nehmensspezifische Kennzahlen und Sachverhalte an die Holding, damit Fehlentwicklungen frühzeitig erkannt werden. Diese Bericht-erstattung wird erweitert um Risiken, die festgelegte Schwellen-werte überschreiten.

Ein weiteres Element des Risikomanagements ist die laufende Sammlung und Analyse von Informationen über Märkte, Trends und Wettbewerber.

Das Investitionscontrolling umfasst die jährliche Budgetierung sowie die regelmäßige Nachverfolgung der getätigten Investitions-beträge. Investitionsprojekte werden anhand methodisch einheit-licher DCF-Renditerechnungen bewertet, wobei pro Geschäfts-bereich und Strategische Geschäftseinheit risikoadäquate Mindestrenditen vorgegeben werden.

Das interne Kontrollsystem ist darauf ausgerichtet, dass beste-hende Regelungen zur Reduzierung von Risiken auf allen Konzern-ebenen eingehalten werden. Damit soll die Funktionsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftsprozesse gewährleistet und Vermögensschäden entgegengewirkt werden. Das interne Kontrollsystem ist in der Holding und in den Geschäftsbereichen geschäftsmodellspezifisch umgesetzt und umfasst sowohl pro-zessintegrierte als auch prozessunabhängige Kontrollmaßnah-men. Es erstreckt sich über alle wesentlichen Geschäftsprozesse einschließlich des Rechnungslegungsprozesses.

Die Revisionsabteilungen der Geschäftsbereiche und der Holding sind in das Risikomanagement eingebunden. Sie kontrollieren die Prozesse der Gesellschaften des Haniel-Konzerns insbesondere unter den Gesichtspunkten operative Leistungsfähigkeit, Wirt-schaftlichkeit sowie Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und interner Richtlinien. Dazu gehört auch die Kontrolle der Implemen-tierung und Wirksamkeit des Risikomanagementsystems ein-schließlich des internen Kontrollsystems. Bei der risikoorientierten Prüfungsplanung berücksichtigt die interne Revision die Informa-tionen aus der Risikoerhebung und prüft gegebenenfalls wesentli-che Risikosachverhalte.

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Mit Geschäftsordnungen und daraus abgeleiteten Richtlinien wird im Rahmen der gesellschaftsrechtlichen Möglichkeiten im Haniel-Konzern sichergestellt, dass die Bausteine des Risikomanage-mentsystems eingehalten und zielsetzungsgerecht angewendet werden. Ergänzend zu diesen Richtlinien gibt es Verhaltenskodizes für die Holding und die Geschäftsbereiche. Darin sind Grundprinzi-pien des Verhaltens für die Mitarbeiter auf der Basis gelebter Wert-vorstellungen niedergelegt.

Das Risikomanagementsystem wird regelmäßig auf seine Wirk-samkeit überprüft und bei Bedarf weiterentwickelt.

Der Abschlussprüfer wurde auch 2012 wieder vom Aufsichtsrat beauftragt, das Risikofrüherkennungssystem des Konzerns einer freiwilligen Prüfung analog § 317 Absatz 4 HGB zu unterziehen. Die Eignung dieses Systems wurde vom Abschlussprüfer bestätigt.

KL AR DEFINIERTE RISIKOFELDERSystematisches Risikomanagement setzt voraus, dass die Risiken frühzeitig identifiziert werden. Nur so ist es möglich, rasch und wirksam gegenzusteuern. Nachfolgend sind die wesentlichen Risi-ken für den Haniel-Konzern aufgeführt.

Unternehmensstrategie: Unternehmensstrategische Risiken kön-nen vor allem durch die Fehleinschätzung künftiger Marktentwick-lungen entstehen. Haniel begegnet diesem Risiko mit intensiver Markt- und Wettbewerbsbeobachtung sowie regelmäßigen Stra-tegiegesprächen zwischen dem Vorstand und dem Management der Geschäftsbereiche. Darüber hinaus trägt das diversifizierte Geschäftsfeldportfolio dazu bei, die Auswirkungen von Fehlent-wicklungen in einzelnen Bereichen abzumildern.

Unternehmenskäufe und -verkäufe: Um Risiken im Rahmen von Unternehmenstransaktionen möglichst auszuschließen, wer-den Investitionen und Desinvestitionen vor Abschluss sorgfältig geprüft und mithilfe methodisch einheitlicher DCF-Renditerech-nungen bewertet. Die Integration eines erworbenen Unterneh-mens in den Haniel-Konzern erfolgt anschließend auf Grundlage detaillierter Zeit- und Maßnahmenpläne sowie klar definierter Verantwortlichkeiten. Falls trotz aller Sorgfalt die mit einer Akqui-sition angestrebten Ziele nicht oder nur teilweise erreicht werden, können Wertberichtigungen auf Goodwills und andere Vermögens-werte erforderlich sein. Um Risiken aus Unternehmenstransaktio-nen zu begegnen, werden bereits getätigte Unternehmenserwerbe regelmäßig einer Erfolgskontrolle unterzogen.

Personal: Der Unternehmenserfolg des Haniel-Konzerns ist maßgeb-lich von der Kompetenz und dem Engagement der Mitarbeiter abhän-gig. Führungskräfte müssen die erforderliche Kompetenz, Erfahrung und Persönlichkeit aufweisen, um die richtigen Entscheidungen im Sinne einer wertorientierten und nachhaltigen Entwicklung ihrer Bereiche zu treffen. Um die Führungskräfte bei der Entscheidungs-findung optimal zu unterstützen, sind gut ausgebildete Fachkräfte notwendig. Der Konzern ist deshalb bestrebt, qualifizierte Beschäf-tigte zu gewinnen und an das Unternehmen zu binden. Haniel

investiert in die kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeiter. Die eigene Haniel Akademie bietet Fach- und Führungskräften aus dem Konzern Einzelseminare und modulare Programme zu unterneh-merischen Kernprozessen und Schlüsselbereichen sowie Kompe-tenzfeldern an. Die Programme des „Haniel Leadership Curriculum“ bereiten aufstrebende Führungstalente, erfahrene Führungskräfte und Top-Manager auf künftige Herausforderungen und Führungsauf-gaben vor. Ausführliche Informationen zu Aus- und Fortbildung bei Haniel enthält das Kapitel „Corporate Responsibility“ ab Seite 31.

Finanzierung: Die Sicherung des Finanzierungsbedarfs für das ope-rative Geschäft erfolgt im Haniel-Konzern neben dem Eigenkapital vor allem über Fremdkapital. Hierbei wird eine Diversifikation der Finanzierungsinstrumente und Investorenkreise angestrebt, um flexibel auf Entwicklungen an den Kapitalmärkten und im Banken-bereich reagieren zu können. Die Holding und die Geschäftsberei-che verfügen über verbindlich zugesagte, jedoch nur in begrenz-tem Umfang genutzte bilaterale Kreditlinien und bislang nicht in Anspruch genommene syndizierte Kredite. Hinzu kommen regelmä-ßig aktualisierte Kapitalmarktprogramme der Holding wie das Debt Issuance Programme. Bei der Finanzierung mit Fremdkapital ist es von Vorteil, dass die Holding und die Geschäftsbereiche als lang-jährige und verlässliche Geschäftspartner bei Banken und anderen Investoren ein hohes Maß an Vertrauen genießen. Damit ist Haniel in der Lage, die Finanzierung des operativen Geschäftsbetriebs sicherzustellen, auch wenn die Einzahlungen aus der Geschäfts-tätig keit beispielsweise konjunkturbedingt rückläufig sind.

Wechselkurse und Zinssätze: Veränderungen von Wechselkursen und Zinssätzen können sich negativ auf das Konzernergebnis aus-wirken. Der Haniel-Konzern unterscheidet bei Zinssatzänderungen zwischen der Veränderung des Marktzinses und der Veränderung der Marge, die zusätzlich zum Marktzins zu zahlen ist. Um die Risi-ken aus Veränderungen von Marktzinsen und Wechselkursen zu begrenzen, setzt der Konzern diverse Sicherungsinstrumente ein. Diese werden detailliert im Konzernanhang ab Seite 72 erläutert. Um die Volatilität der Zinsmargen zu begrenzen, setzen die Holding und die Geschäftsbereiche auf langjährige Kreditvereinbarungen und Anleihen. Die Marge für Fremdkapital von Haniel hängt auch vom Rating der Holding ab. Dieses richtet sich vor allem nach der Ent-wicklung des Marktwert-Gearings, also des Verhältnisses zwischen Nettofinanzschulden und Marktwert des Beteiligungsportfolios.

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung: Die Nachfrage nach den Dienstleistungen und Produkten der Geschäftsbereiche wird auch von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung beeinflusst. Diese Abhängigkeit ist jedoch unterschiedlich groß und zeigt sich in den vollkonsolidierten Geschäftsbereichen zeitlich versetzt: Wäh-rend eine nachlassende Konjunktur Celesio in relativ geringem Umfang betrifft, spiegelt sie sich bei ELG und TAKKT unmittelbar in der Geschäftsentwicklung wider. Bei CWS-boco sind die Auswir-kungen einer negativen wirtschaftlichen Entwicklung ebenfalls spürbar – allerdings aufgrund der langfristigen Verträge im Kernge-schäft Mietservice erst zeitverzögert. Durch die Diversifikation des Haniel-Geschäftsportfolios und die Präsenz in unterschiedlichen

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Regionen können die Auswirkungen konjunktureller Schwankun-gen abgefedert werden. Die starke Marktposition, umfassende Produkt- und Dienstleistungsangebote sowie die heterogene Kun-denbasis tragen zur Risikominderung bei.

Staatliche Regulierungen im Pharmamarkt: Der Pharmamarkt, in dem Celesio tätig ist, unterliegt seit jeher staatlichen Eingriffen. Diese betreffen nicht nur den Rechtsrahmen der Märkte, sondern insbesondere die Vergütungssysteme für die Leistungserbringer. Die älter werdende Bevölkerung und die damit verbundene stär-kere Nachfrage nach medizinischen und pharmazeutischen Leis-tungen sowie Arzneimitteln führen zu steigenden Ausgaben im Gesundheitswesen. Zahlreiche Regierungen sind daher bestrebt, die höheren Ausgaben zu beschränken, indem sie die Preise regu-lieren. Durch steigende Staatsdefizite und geringere Mittelzuflüsse in die staatlichen Gesundheitssysteme besteht die Gefahr einer weiteren Verschärfung dieser Entwicklung. Staatliche Kostensen-kungsmaßnahmen im Gesundheitssektor und Veränderungen des Rechtsrahmens haben die Geschäftsentwicklung und Ertragslage von Celesio beeinträchtigt und können sich auch in Zukunft negativ auswirken. Zudem können Wertberichtigungen auf Goodwills erfor-derlich sein. Mit dem Ziel, Belastungen aus staatlicher Regulierung zu kompensieren, betreibt Celesio ein permanentes Kostenmana-gement. Dieses wird unterstützt durch ein mehrjähriges Operatio-nal Excellence Program, das Celesio seit 2011 zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit umsetzt. Bestandteile des Programms sind die konzernweite Bündelung der Einkaufsaktivitäten, die Stärkung der Marktposition in Schweden, die Optimierung des Logistiknetz-werks sowie die Reduzierung der Verwaltungskosten. Darüber hin-aus diversifiziert Celesio die regio nalen Aktivitäten und beabsich-tigt damit, am Wachstum weniger regulierter Gesundheitsmärkte zu partizipieren.

Rohstoffpreise: Erheblichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung des Geschäftsbereichs ELG hat die Entwicklung des Nickelpreises, der wiederum durch konjunkturelle Branchenentwicklungen beein-flusst ist. Stabilisierend auf die Geschäftsentwicklung von ELG wirken Preisabsicherungen mithilfe derivativer Finanzinstrumente sowie die breite geografische Streuung der Warenströme in der Beschaffung und im Vertrieb.

Forderungsausfälle: Vor allem ELG liefert branchenbedingt die Pro-dukte an einige wenige, dafür aber sehr große Kunden. Dies führt pro Abnehmer zu teilweise sehr hohen Forderungsständen. Um den Risiken durch Forderungsausfälle entgegenzutreten, verfügt ELG über ein umfassendes Debitorenmanagement. Darüber hinaus schließt ELG – soweit dies möglich ist – systematisch Ausfallversi-cherungen ab und verkauft Forderungen im Rahmen von Forfaitie-rungsprogrammen.

Informationstechnologie: Gut funktionierende und auf die Stra-tegie abgestimmte IT-Systeme stellen im Haniel-Konzern eine notwendige Voraussetzung für die operative Geschäftstätigkeit und für administrative Bereiche dar. Mangelnde Anpassungstiefe und -geschwindigkeit der IT-Systeme bringen bei veränderten

strategischen Anforderungen erhebliche Wettbewerbsnachteile mit sich. Daher überprüfen die Haniel-Holding und die Geschäftsbe-reiche ihre IT-Strategie regelmäßig. Darüber hinaus besteht bei der laufenden Nutzung von IT-Systemen das Risiko eines Ausfalls. Ein professionell organisierter IT-Betrieb beugt solchen Systemproble-men vor. Dazu gehört, dass die Haniel-Holding und die Geschäfts-bereiche zusätzliche Notfallsysteme vorhalten und regelmäßig relevante Daten sichern.

Beteiligungen: Haniel hält insbesondere eine wesentliche Beteili-gung an der METRO GROUP, einem der weltweit führenden Handels-unternehmen. Faktoren, die das Konzernergebnis der METRO AG ungünstig beeinflussen, können sich auch auf das Beteili gungs-ergeb nis des Haniel-Konzerns oder den Wertansatz der Beteiligung negativ auswirken. Risiken, denen die METRO GROUP ausgesetzt ist, sind die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sowie eine Fehl-beurteilung von Märkten für die internationale Expansion. Zudem können Änderungen beim Konsumverhalten sowie der Kundener-wartungen an den Handel die Geschäftsentwicklung der METRO GROUP beeinträchtigen, wenn es nicht gelingt, frühzeitig hierauf zu reagieren. Gleiches gilt auch für den steigenden Wettbewerbsdruck durch reine Online-Händler. Insgesamt werden die Risiken, denen das Unternehmen ausgesetzt ist, durch eine intensive Beobach-tung von Trends sowie des Markt- und Wettbewerbsumfelds gemil-dert – ebenso wie durch die vertriebslinienbezogene und regionale Diversifikation der METRO GROUP.

Gerichtsverfahren: Weder die Franz Haniel & Cie. GmbH noch eine ihrer derzeitigen Tochtergesellschaften sind an laufenden oder derzeit absehbaren Gerichtsverfahren direkt beteiligt, die wesent-lichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben könnten.

KEINE BESTANDSGEFÄHRDENDEN RISIKENBestandsgefährdende Risiken sowie nennenswerte, über das nor-male unternehmerische Risiko hinausgehende zukünftige Risiken sind nicht erkennbar.

KONTROLLIERTE RECHNUNGSLEGUNGSPROZESSEDie Rechnungslegungsprozesse unterliegen im Haniel-Konzern einem internen Kontroll- und Risikomanagementsystem. Damit soll die Verlässlichkeit der Finanzberichterstattung sichergestellt und das Risiko einer fehlerhaften Berichterstattung in der externen und internen Konzernberichterstattung minimiert werden. Wesentliche Risiken einer fehlerhaften Berichterstattung können resultieren aus: komplexen Transaktionen oder Konsolidierungsvorgängen, Massentransaktionen, der Wesentlichkeit einzelner Abschluss-posten, Ermessensspielräumen und Schätzungen, unberechtigten Zugriffen auf die IT-Systeme sowie unzureichend geschulten Mit-arbeitern. Inwieweit sich aus solchen Sachverhalten Risiken für den Konzernabschluss ergeben können, wird regelmäßig überprüft.

Um potenziellen Risiken zu begegnen, ist im Haniel-Konzern ein internes Kontrollsystem eingeführt, das die Zuverlässigkeit und Ordnungsmäßigkeit der Finanzberichterstattungsprozesse, die

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Einhaltung maßgeblicher gesetzlicher und interner Vorschriften sowie die Effizienz und Effektivität der Prozesse gewährleisten soll. Ein angemessenes und funktionsfähiges internes Kontrollsys-tem kann allerdings nicht garantieren, dass alle Risiken identifiziert beziehungsweise vermieden werden. Das interne Kontrollsystem im Konzern orientiert sich am Rahmenwerk „COSO (The Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) Internal Control – Integrated Framework“.

Die vorhandene Risiko- und Kontrollstruktur wird systematisch erfasst und dokumentiert. Hierzu erfolgt anhand klar definierter qualitativer und quantitativer Wesentlichkeitskriterien eine regel-mäßige Aktualisierung und Überprüfung der zentralen Risikofelder. Im Fall veränderter oder neu entstandener rechnungslegungsbezo-gener Risiken bzw. erkannter Kontrollschwächen obliegt es der Ver-antwortung der Geschäftsbereiche in Abstimmung mit dem zent-ralen Konzernrechnungswesen, zum nächstmöglichen Zeitpunkt geeignete Kontrollmaßnahmen zu implementieren. Die Effektivität der festgelegten Kontrollen wird in regelmäßigen Abständen durch ein Self-Assessment der Kontrollverantwortlichen bzw. von deren Vorgesetzten überprüft und dokumentiert. Die Verantwortung für die Einrichtung und Überwachung des internen Kontrollsystems liegt beim Vorstand. Darüber hinaus überwacht der Prüfungsaus-schuss die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems.

Der Haniel-Konzern zeichnet sich durch seine klare und dezent-rale Führungs- und Unternehmensstruktur aus. Die dezentralen Rechnungslegungsprozesse werden von den Geschäftsbereichen gesteuert, die jeweils einen eigenen Teilkonzernabschluss erstel-len. Das Management der in die Teilkonzerne einbezogenen Einhei-ten steuert und kontrolliert die Risiken hinsichtlich der operativen Rechnungslegungsprozesse. Die Konzerngesellschaften sind dafür verantwortlich, dass die konzernweiten Richtlinien und Ver-fahren eingehalten werden. Für den ordnungsgemäßen und fristge-rechten Ablauf ihrer Rechnungslegungsprozesse sind sie ebenfalls zuständig. Dabei werden sie vom zentralen Kon zern rechnungs-wesen unterstützt.

Den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht erstellt das zentrale Konzernrechnungswesen. Die laufende Entwicklung der IFRS-Standards und anderer relevanter rechtlicher Vorschriften wird fortlaufend bezüglich deren Relevanz und der Auswirkungen auf den Konzernabschluss bzw. Konzernlagebericht analysiert. Vor-stand und Konzerngesellschaften werden bei Bedarf über die Aus-wirkungen auf die Konzernberichterstattung informiert. Grundlagen der Finanzberichterstattung sind eine konzernweit gültige Bilan-zierungsrichtlinie, ein einheitlicher Konzernkontenplan sowie ein konzernweit gültiger Abschlusskalender. Die Bilanzierungsrichtlinie wird jährlich aktualisiert, wobei relevante rechtliche Änderungen berücksichtigt werden. Zu komplexen Themen – etwa dem Goodwill-Impairment-Test oder der Ermittlung der latenten Steuern – werden verbindliche Vorgaben und einheitliche Instrumente eingesetzt. Bei Bedarf werden externe Experten hinzugezogen, beispielsweise um Pensionsverpflichtungen zu bewerten oder Gutachten zur Kauf-preis allo ka tion bei Unternehmenserwerben zu erstellen.

Der formale Analyse- und Reportingprozess im Haniel-Konzern hat das Ziel, die Zuverlässigkeit und Vollständigkeit aller Infor-mationen im veröffentlichten Geschäftsbericht sicherzustel-len. Das Konzernrechnungswesen führt analytische Prüfungen durch, um potenzielle Fehler in der Konzernberichterstattung zu identifizieren. Die Prüfungen werden dokumentiert und nach dem Vier-Augen-Prinzip kontrolliert. Für die Erstellung gelten ein detail-lierter Zeitplan und festgelegte Zuständigkeiten.

Um den Konzernabschluss zu erstellen, werden standardisierte und zentral verwaltete IT-Systeme eingesetzt. Dies gilt für die Konsolidierung auf allen Stufen des Haniel-Konzerns und für den Prozess der Anhangerstellung. Eine Vielzahl von Validierungen unterstützt den Abschlussprozess. Die im Rechnungswesen ein-gesetzten IT-Systeme sind gegen unbefugte Zugriffe geschützt. Funktionstrennungen sowie Change-Management-Systeme sind installiert.

Die internen Revisionsabteilungen sind als wichtiger Bestandteil der internen prozessunabhängigen Überwachung verantwortlich für die systematische Prüfung und unabhängige Beurteilung der internen Kontrollsysteme.

Im Rahmen der Konzernjahresabschlussprüfung berichten externe Wirtschaftsprüfer über wesentliche Prüfungsergebnisse und Schwachstellen im internen Kontrollsystem für die in den Konzern-abschluss einbezogenen Einheiten.

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Im Jahr 2012 waren viele Geschäftsaktivitäten des Haniel-Konzerns von strategischen Neuausrichtungen und Portfoliomaßnahmen gekennzeichnet. Vor die-sem Hintergrund ist die Mitarbeiterzahl um 2 Prozent von durchschnittlich 57.828 auf 56.480 Beschäftigte zurückgegangen. Dies resultiert insbesondere aus den Verkäufen von Movianto, Pharmexx und der Versand-apotheke DocMorris bei Celesio. In den fortgeführten Bereichen des Haniel-Konzerns ist die Zahl der Beschäf-tigten vor allem aufgrund des Verkaufs der Aktivitäten in Tschechien bei Celesio gesunken. Gegenläufig wirkten sich die Akquisitionen bei TAKKT sowie die ganzjährige Einbeziehung der im Vorjahr erworbenen Unternehmen bei ELG und Celesio aus. Insgesamt ist die Zahl der Mit-arbeiter in den fortgeführten Bereichen durchschnittlich von 50.684 auf 50.609 zurückgegangen.

MITARBEITERZAHLEN AN GESCHÄFTSENTWICKLUNG ANGEPASSTIm Geschäftsbereich Celesio sank die Zahl der Beschäftigten in den fortgeführten Bereichen durch den Verkauf des Großhandels und der Apotheken in Tschechien von durchschnittlich 39.525 auf 39.295 Mitarbeiter. Abgemildert wurde die Reduktion der Personal-zahlen durch die ganzjährige Einbeziehung des im zweiten Halb-jahr 2011 erworbenen brasilianischen Großhändlers Oncoprod. Im Rahmen des Repositionierungsprojekts Fokus Zukunft zur Optimie-rung von Betriebs- und Logistikprozessen kam es bei CWS-boco im Laufe des Jahres zu leicht geringeren Mitarbeiterzahlen. CWS-boco beschäftigt zum Ende des Jahres durchschnittlich 7.643 Mitarbei-ter, während es im Vorjahr 7.816 waren. Im Geschäftsbereich ELG hat sich die Zahl der Beschäftigten leicht von 1.068 auf 1.098 Per-sonen erhöht. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der ganz-jährigen Einbeziehung des akquirierten Unternehmens ELG Carbon Fibre Ltd. im Zuge des Eintritts in das Geschäftsfeld Karbonfaser-Recycling. Auch bei TAKKT war die Entwicklung der Mitarbeiter-zahlen im Jahresverlauf von strategischen Zukäufen geprägt. Der Erwerb von GPA in den USA und Ratioform in Deutschland führte zu einem Anstieg der Beschäftigtenzahl von 2.003 auf 2.340.

Die internationale Ausrichtung des Haniel-Konzerns spiegelt sich auch in der regionalen Verteilung der Mitarbeiter wider: Insgesamt arbeiteten zum Jahresende 84 Prozent der Beschäftigten außer-halb Deutschlands.

TALENTE ENTWICKELN, DIVERSITÄT FÖRDERNMit der strategischen Positionierung als „Wertentwickler“ hat es sich Haniel zum Ziel gesetzt, Beteiligungen zu kaufen und unter-nehmerisch weiterzuentwickeln. Um dies leisten zu können, ist der Konzern auf ausreichend qualifizierte Manager und Führungs-nachwuchs angewiesen. Die systematische Talentsichtung, -ent-wicklung und -positionierung bleibt daher ein Schwerpunktthema der Personalarbeit. Zudem gilt es, die Diversität zu fördern. So ist

der Frauenanteil in der Belegschaft mit 63 Prozent schon heute vergleichsweise hoch und soll künftig – insbesondere im Manage-ment – weiter gesteigert werden. 2012 wurde bei Celesio eine Frau in den Vorstand berufen, bei ELG wurde eine Frau zum Mitglied der Geschäftsführung bestellt.

MITARBEITER

50.684 50.609

-0%

MITARBEITER

2011 2012

Fortgeführte Bereiche

57.828 56.480

-2%

MITARBEITER

2011 2012

im Jahresdurchschnitt (Kopfzahl) im Jahresdurchschnitt (Kopfzahl)

HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNL AGEBERICHT

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Das Geschäftsjahr 2012 war geprägt von strategischen Neuausrichtungen und Portfoliomaßnahmen, insbeson-dere bei Celesio und der METRO GROUP. Die eingeleiteten Maßnahmen werden 2013 konsequent weitergeführt. Daraus erwartet der Haniel-Vorstand positive Impulse für die Geschäftsentwicklung. Dem stehen jedoch Unsi-cherheiten aus dem gesamtwirtschaftlichen Umfeld gegenüber.

GESAMTWIRTSCHAFTLICHES UMFELDFür das Jahr 2013 prognostiziert der Internationale Währungs-fonds (IWF) mit 3,5 Prozent ein leicht höheres Wachstum des glo-balen Bruttoinlandsprodukts im Vergleich zu 3,2 Prozent 2012. Dabei wird mit einer im Jahresverlauf zunehmenden wirtschaftli-chen Dynamik gerechnet. Für die darauffolgenden Jahre wird von einem globalen Wirtschaftswachstum über dem Niveau der Jahre 2012 und 2013 ausgegangen.

Trotz dieses insgesamt leicht positiveren Ausblicks geht der IWF weiterhin davon aus, dass sich die einzelnen Wirtschaftsräume sehr unterschiedlich entwickeln werden. So dürfte die Wirtschaft im Euroraum nach -0,6 Prozent im Jahr 2012 im Jahr 2013 mit -0,2 Pro-zent abermals leicht schrumpfen und erst danach wieder wachsen. Dies ist hauptsächlich auf die südeuropäischen Länder zurückzu-führen, die besonders von der Staatsschuldenkrise betroffen sind. Das Wachstum in Deutschland wird mit 0,6 Prozent leicht unter dem Vorjahreswert in Höhe von 0,7 Prozent prognostiziert und basiert auf einer nach wie vor hohen Exportquote und einem leichten Anstieg des Binnenkonsums. Die weiterhin überdurchschnittliche Entwicklung in Deutschland kann die negative Tendenz der süd-europäischen Länder nur mildern, jedoch nicht kompensieren.

Ein deutlich stärkeres Wirtschaftswachstum wird 2013 mit 2,0 Prozent für die USA erwartet; im Vorjahr betrug der Anstieg 2,2 Prozent. Jedoch geht der IWF ab 2014 wieder von einem beschleunigten Wachstum aus. Zu einer Stütze der globalen Kon-junktur dürften sich 2013 wieder die größeren asiatischen Volks-wirtschaften entwickeln. Für China beispielsweise erwartet der IWF ein – im Vergleich zum Vorjahr mit 7,8 Prozent – leicht höheres Wirt-schaftswachstum in Höhe von 8,2 Prozent mit steigender Tendenz für die Folgejahre.

Nach Auffassung des Haniel-Vorstands sind Konjunkturprognosen weiterhin mit hohen Unsicherheiten behaftet, da es eine Reihe von Risiken gibt, die einer nachhaltigen Erholung der Wirtschaft im Wege stehen können. Insbesondere wenn sich die Staatsschulden-krise verstärkt, kann dies das konjunkturelle Umfeld und das Kon-sumklima signifikant beeinträchtigen.

ENTWICKLUNG DER GESCHÄFTSBEREICHEDie konjunkturellen Rahmenbedingungen bestimmen auch die Geschäftsentwicklung des Haniel-Konzerns, allerdings sind die Geschäftsbereiche in unterschiedlichem Ausmaß davon betroffen.

Die Geschäftsentwicklung von CWS-boco wird neben der konjunk-turellen Entwicklung maßgeblich vom weiteren Erfolg des Repo-sitionierungsprojekts Fokus Zukunft bestimmt. Für 2013 werden positive Effekte sowohl aus bereits durchgeführten als auch zusätzlichen Maßnahmen des Repositionierungsprojekts erwar-tet. Hierbei steht die Optimierung der Standorte sowie der Prozesse in Betrieb und Logistik im Vordergrund. Darüber hinaus ist geplant, das Volumen der Kundenverträge weiter auszubauen – durch gezielte Maßnahmen in der Kundenbetreuung sowie eine kontinu-ierliche Stärkung des Vertriebs auch mittels eines neuen Trainings-konzepts.

Für 2013 rechnet CWS-boco mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von 2 bis 3 Prozent. Als Folge der zunehmenden positiven Wirkungen des Projekts Fokus Zukunft ist ein deutlicher Anstieg des Operativen Ergebnisses von mindestens 10 Prozent zu erwarten.

Der Geschäftsbereich ELG geht nach heutiger Einschätzung davon aus, dass die weltweite Edelstahlproduktion 2013 leicht höher ausfallen wird als im Vorjahr – trotz der Unsicherheiten im gesamtwirtschaftlichen Umfeld. Deshalb ist mit einem moderaten Anstieg der Ausgangstonnage im niedrigen einstelligen Prozent-bereich zu rechnen. Die Rohstoffpreise für Nickel, Chrom und Eisen dürften sich im Jahresdurchschnitt weiter auf dem relativ gerin-gen Niveau des Geschäftsjahres 2012 bewegen. Darüber hinaus erwartet ELG auch für 2013 eine geringe Schrottverfügbarkeit, so dass insgesamt von einem wettbewerbsintensiven Geschäfts-umfeld auszugehen ist. Auf Basis dieser Annahmen rechnet der Geschäftsbereich 2013 für Umsatz und Operatives Ergebnis mit einem Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Da die Entwicklung an den Rohstoffmärkten sehr volatil ist, können Umsatz und Operatives Ergebnis von ELG allerdings auch deutlich von dieser Prognose abweichen.

Im Rahmen der Wachstumsstrategie beabsichtigt ELG, die Markt- und Wettbewerbsposition in Europa und Amerika weiter zu stärken. In Asien steht der Ausbau der Beschaffungsaktivitäten weiter im Fokus. Auf der Absatzseite ist geplant, die bestehenden Handels-beziehungen weiter zu vertiefen.

Die konjunkturelle Entwicklung in Europa und Amerika wird erhebli-chen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung von TAKKT haben. Für 2013 geht TAKKT von einem währungsbereinigten Umsatzanstieg von 7 bis 9 Prozent aus. Hierin enthalten sind mit etwa 6 Prozent-punkten die erworbenen Unternehmen GPA und Ratioform, deren Umsätze 2013 erstmals das gesamte Jahr einbezogen werden. Für 2013 wird ein leicht höheres Operatives Ergebnis als 2012 erwartet.

Auch 2013 wird TAKKT die angestoßenen Wachstumsinitiativen konsequent weiterverfolgen. So ist geplant, bestehende Marken weiter in neue regionale Märkte auszubreiten und mit neuen Ver-triebsansätzen zusätzliche Kundengruppen zu erschließen. Zudem werden neue Produkte und Services Wachstumsmöglichkeiten bei Bestands- und Neukunden eröffnen.

AUSBLICK

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Celesio beabsichtigt, die strategische Neuausrichtung 2013 wei-ter fortzusetzen. Aus den bereits umgesetzten Maßnahmen des Operational Excellence Program sowie der stärkeren Verzahnung von Apotheken- und Großhandelsgeschäft durch die geänderte Organisationsstruktur erwartet Celesio positive Impulse für die Geschäftsentwicklung. Die konjunkturelle Entwicklung hat erfah-rungsgemäß nur einen vergleichsweise geringen direkten Einfluss auf das Geschäft von Celesio. Allerdings können sich weitere Spar-maßnahmen im Gesundheitssektor aufgrund der hohen Verschul-dung der Staatshaushalte negativ auf die Geschäftsentwicklung von Celesio auswirken. Der Geschäftsverlauf im Großhandel und bei den Apotheken dürfte in den einzelnen Ländern unterschiedlich sein, da sie in verschiedenem Ausmaß von staatlichen Eingriffen betroffen sein werden und die jeweiligen Märkte unterschiedlich wettbewerbsintensiv sind. Insgesamt erwartet Celesio währungs-bereinigt einen leichten Umsatzrückgang aufgrund der fehlenden Umsätze der veräußerten Aktivitäten. Für das Operative Ergebnis geht Celesio davon aus, dass die positiven Ergebnisbeiträge aus den umgesetzten Maßnahmen mögliche Belastungen aus staatli-chen Eingriffen ausgleichen werden. Daher rechnet Celesio für das Geschäftsjahr 2013 mit einem Operativen Ergebnis von 445 Millio-nen Euro bis 475 Millionen Euro.

Die METRO GROUP geht 2013 trotz der anhaltenden gesamtwirt-schaftlichen Unsicherheiten von einem, um Unternehmenskäufe und -verkäufe sowie Währungseffekte bereinigten, moderaten Umsatzwachstum aus. Positive Impulse für die Geschäftsentwick-lung erwartet die METRO GROUP aus den begonnenen Initiativen in den Vertriebslinien. Für 2013 ist geplant, die internationale Expan-sion mit dem Schwerpunkt auf den Wachstumsregionen Ost europa und Asien weiter voranzutreiben. Auch die Weiterentwicklung von Vertriebsformaten und -kanälen – insbesondere der Ausbau des Multi-Channel-Geschäfts – wird fortgesetzt. Darüber hinaus stehen bei der METRO GROUP weiterhin effiziente Strukturen und strikte Kostenkontrolle im Fokus. Für das Jahr 2013 wird ein Ope-ratives Ergebnis vor Sonderaufwendungen auf dem Niveau des Vorjahres erwartet. Bei Haniel ist 2013 von einem spürbar höheren Beteiligungsergebnis aus dem Metro-Engagement auszugehen, da das Jahr 2012 vor allem durch die Wertberichtigung der Metro-Beteiligung belastet war.

AUSBLICK FÜR DEN KONZERNFür den Konzern erwartet der Haniel-Vorstand im Geschäftsjahr 2013 währungsbereinigt einen leicht rückläufigen Umsatz auf-grund der Unternehmensverkäufe bei Celesio. Für das Operative Ergebnis ist hingegen mit einem moderaten Anstieg zu rech-nen – dies gilt auch bereinigt um die Sonderaufwendungen für Restrukturierungs- und Portfoliomaßnahmen, die 2012 das Ope-rative Ergebnis von Celesio belastet haben. Sowohl das Ergebnis aus Finanzierungstätigkeit als auch das Beteiligungsergebnis aus dem Metro-Engagement werden sich 2013 voraussichtlich deutlich verbessern. Zurückzuführen ist dies darauf, dass nicht mehr mit Sonderaufwendungen in der Höhe des Jahres 2012 zu rechnen ist. Daher erwartet der Haniel-Vorstand für das Geschäftsjahr 2013 ein erheblich höheres, positives Ergebnis vor Steuern.

Bei den Investitionen in Sachanlagen, immaterielle und andere lang-fristige Vermögenswerte ist für das Jahr 2013 im Haniel-Konzern ein leichter Anstieg vorgesehen. Um allerdings auf Ebene der Haniel-Holding größere Akquisitionen in neue Geschäftsfelder tätigen zu können, muss zunächst die Verschuldung weiter reduziert werden.

Sollten konjunkturelle Rückschläge zu verkraften sein, muss jedoch für den Haniel-Konzern mit einem stärker rückläufigen Umsatz und einem gegenüber 2012 sinkenden Operativen Ergebnis gerechnet werden. Das Ergebnis vor Steuern dürfte hingegen auch in diesem Fall den Vorjahreswert deutlich übertreffen.

Für das Jahr 2014 erwartet der Haniel-Vorstand ein Wachstum von Umsatz und Ergebnis – vorausgesetzt, dass Belastungen aus dem konjunkturellen Umfeld ausbleiben.

HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNL AGEBERICHT / AUSBLICK

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KONZERNABSCHLUSS

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64BILANZ

66GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

67GESAMTERGEBNISRECHNUNG

68ENTWICKLUNG DES EIGENKAPITALS

69KAPITALFLUSSRECHNUNG

70SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

72KONZERNANHANG

72 GRUNDLAGEN

82 ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

104 ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

108 SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN ZUM KONZERNABSCHLUSS

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BILANZSUMME14,4 MRD. EURO

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BILANZSTRUKTUR AKTIVA

LANGFRISTIGES VERMÖGEN56%

KURZFRISTIGES VERMÖGEN 44%

BILANZSTRUKTUR PASSIVA

EIGENKAPITAL31%

LANGFRISTIGEVERBINDLICHKEITEN 37%

KURZFRISTIGEVERBINDLICHKEITEN 32%

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HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNABSCHLUS S

64

BILANZ DES HANIEL-KONZERNS

AKTIVA

Mio. Euro Anhang 31.12.2012 31.12.2011

Sachanlagen 1 1.031 1.104

Immaterielles Vermögen 2 3.394 3.464

At-Equity bewertete Beteiligungen 3 2.720 4.631

Finanzielles Vermögen 4 824 1.060

Übrige langfristige Vermögenswerte 5 98 41

Ertragsteuerforderungen 2 3

Latente Steuern 6 60 183

Langfristiges Vermögen 8.129 10.486

Vorräte 7 2.094 2.260

Forderungen aus Lieferung und Leistung 8 2.500 2.937

Forderungen gegen Beteiligungen und übrige kurzfristige Vermögenswerte 9 469 461

Finanzielles Vermögen 10 37 20

Ertragsteuerforderungen 92 81

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 11 560 459

Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte 12 535 2

Kurzfristiges Vermögen 6.287 6.220

Bilanzsumme 14.416 16.706

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PASSIVA

Mio. Euro Anhang 31.12.2012 31.12.2011

Eigenkapital der Gesellschafter der Franz Haniel & Cie. GmbH 3.208 5.065

Nicht beherrschende Anteile 1.292 1.282

Eigenkapital 13 4.500 6.347

Finanzielle Verbindlichkeiten 14 4.670 4.322

Rückstellungen für Pensionen 15 309 290

Übrige langfristige Rückstellungen 16 182 185

Übrige langfristige Verbindlichkeiten 17 65 129

Latente Steuern 6 137 244

Langfristige Verbindlichkeiten 5.363 5.170

Finanzielle Verbindlichkeiten 14 750 992

Kurzfristige Rückstellungen 16 269 288

Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung und ähnliche Verbindlichkeiten 18 2.470 2.955

Ertragsteuerverbindlichkeiten 69 85

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 19 922 869

Zur Veräußerung vorgesehene Verbindlichkeiten 12 73 0

Kurzfristige Verbindlichkeiten 4.553 5.189

Bilanzsumme 14.416 16.706

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HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNABSCHLUS S

66

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG DES HANIEL-KONZERNS

Mio. Euro Anhang 2012 2011*

Umsatzerlöse 20 26.331 26.473

Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 2 5

Gesamtleistung 26.333 26.478

Materialaufwand 22.615 22.866

Rohertrag 3.718 3.612

Übrige betriebliche Erträge 21 271 275

Gesamtbetriebsertrag 3.989 3.887

Personalaufwand 22 1.726 1.688

Übrige betriebliche Aufwendungen 23 1.426 1.432

837 767

Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 320 318

Goodwillabschreibungen 21 49

Operatives Ergebnis 496 400

Ergebnis At-Equity bewerteter Beteiligungen -1.520 331

Übriges Beteiligungsergebnis 24 12 42

Finanzierungsaufwand 25 471 368

Übriges Finanzergebnis 26 0 58

Finanzergebnis -1.979 63

Ergebnis vor Steuern -1.483 463

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 27 154 156

Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Bereiche -1.637 307

Ergebnis nach Steuern der nicht fortgeführten Bereiche 28 -259 -71

Ergebnis nach Steuern -1.896 236

Davon entfallen auf Nicht beherrschende Anteile -52 26

Davon entfallen auf die Gesellschafter der Franz Haniel & Cie. GmbH -1.844 210

* Adjustierung der Vorjahreswerte gemäß IFRS 5; vergleiche dazu die Erläuterungen im Konzernanhang auf Seite 94 f.

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GESAMTERGEBNISRECHNUNG DES HANIEL-KONZERNS

Mio. Euro Anhang 2012 2011

Ergebnis nach Steuern -1.896 236

Sonstiges Ergebnis

Erfolgsneutrale Erfassung von Erträgen und Aufwendungen aus der Folgebewertung von Derivativen Finanzinstrumenten -34 -55

Erfolgswirksame Aufl ösung in der Gewinn- und Verlustrechnung 45 37

Folgebewertung von Derivativen Finanzinstrumenten 11 -18

Erfolgsneutrale Erfassung von Erträgen und Aufwendungen aus der Folgebewertung von Zur Veräußerung verfügbaren Finanzanlagen -7 42

Erfolgswirksame Aufl ösung in der Gewinn- und Verlustrechnung -11 -38

Folgebewertung von Zur Veräußerung verfügbaren Finanzanlagen -18 4

Erfolgsneutrale Erfassung von Erträgen und Aufwendungen aus Fremdwährungsumrechnung -15 10

Erfolgswirksame Aufl ösung in der Gewinn- und Verlustrechnung 4 0

Währungseffekte -11 10

Erfolgsneutrale Erfassung von Erträgen und Aufwendungen aus Direkt im Eigenkapital von At-Equity bewerteten Beteiligungen erfassten Änderungen 33 -45

Erfolgswirksame Aufl ösung in der Gewinn- und Verlustrechnung 18 0

Sonstiges Ergebnis von At-Equity bewerteten Beteiligungen 51 -45

Auf Folgebewertung von Derivativen Finanzinstrumenten entfallende latente Steuern -3 0

Auf Folgebewertung von Zur Veräußerung verfügbaren Finanzanlagen entfallende latente Steuern 12 -1

Auf das Sonstige Ergebnis entfallende latente Steuern 9 -1

Summe Sonstiges Ergebnis 42 -50

Davon entfallen auf Nicht beherrschende Anteile -7 1

Davon entfallen auf die Gesellschafter der Franz Haniel & Cie. GmbH 49 -51

Gesamtergebnis 13 -1.854 186

Davon entfallen auf Nicht beherrschende Anteile -59 27

Davon entfallen auf die Gesellschafter der Franz Haniel & Cie. GmbH -1.795 159

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HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNABSCHLUS S

68

ENTWICKLUNG DES EIGENK APITALS DES HANIEL-KONZERNS

ENT WICKLUNG 2012

Mio. Euro Gezeichnetes Kapital

Kapital-rücklage

Kumuliertes Sonstiges

Ergebnis

Gewinn-rücklagen

Eigene Anteile Eigenkapital der Gesellschafter

der Franz Haniel & Cie. GmbH

Nicht beherrschende

Anteile

Eigenkapital

Stand 01.01.2012 1.000 678 -291 3.683 -5 5.065 1.282 6.347

Dividenden -50 -50 -39 -89

Veränderung im Konsolidierungskreis 0 0

Anteilsveränderungen bei bereits konsolidierten Unternehmen 7 -19 -12 108 96

Kapitalmaßnahmen 0 0

Veränderung Eigene Anteile 0 0

Gesamtergebnis 49 -1.844 -1.795 -59 -1.854

Stand 31.12.2012 1.000 678 -235 1.770 -5 3.208 1.292 4.500

ENT WICKLUNG 2011

Mio. Euro Gezeichnetes Kapital

Kapital-rücklage

Kumuliertes Sonstiges

Ergebnis

Gewinn-rücklagen

Eigene Anteile Eigenkapital der Gesellschafter

der Franz Haniel & Cie. GmbH

Nicht beherrschende

Anteile

Eigenkapital

Stand 01.01.2011 1.000 678 -240 3.510 0 4.948 1.269 6.217

Dividenden -60 -60 -50 -110

Veränderung im Konsolidierungskreis 0 19 19

Anteilsveränderungen bei bereits konsolidierten Unternehmen 1 1 -2 -1

Kapitalmaßnahmen 22 22 19 41

Veränderung Eigene Anteile -5 -5 -5

Gesamtergebnis -51 210 159 27 186

Stand 31.12.2011 1.000 678 -291 3.683 -5 5.065 1.282 6.347

Zu weiteren Erläuterungen zum Eigenkapital siehe Textziffer 13 im Konzernanhang.

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K APITALFLUSSRECHNUNG DES HANIEL-KONZERNS

Der Cashflow beinhaltet Dividendeneinzahlungen in Höhe von 125 Mio. Euro (Vorjahr: 101 Mio. Euro), Zinseinzahlungen von 36 Mio. Euro (Vorjahr: 28 Mio. Euro) und Zinsauszahlungen von 290 Mio. Euro (Vorjahr: 327 Mio. Euro). An Ertragsteuern wurden 166 Mio. Euro (Vorjahr: 178 Mio. Euro) gezahlt.

Mio. Euro Anhang 2012 2011

Ergebnis nach Steuern -1.896 236

Zu- und Abschreibungen auf das langfristige Vermögen 683 462

Veränderung der Pensionsrückstellungen und Übriger langfristiger Rückstellungen 24 48

Ergebnis aus der Veränderung latenter Steuern 17 -13

Nicht zahlungswirksames Ergebnis und Dividenden von At-Equity bewerteten Beteiligungen 1.641 -233

Ergebnis aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte und konsolidierter Unternehmen sowie aus Neubewertung bei Anteilsveränderungen -29 -64

Haniel-Cashfl ow 440 436

Sonstige nicht zahlungswirksame Erträge und Aufwendungen 177 91

Veränderung der Vorräte, Forderungen und ähnlicher Aktiva 42 71

Veränderung der sonstigen kurzfristigen unverzinslichen Verbindlichkeiten, kurzfristiger Rückstellungen und ähnlicher Passiva -140 215

Cashfl ow aus operativer Geschäftstätigkeit 519 813

Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten und anderen langfristigen Vermögenswerten 182 205

Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und andere langfristige Vermögenswerte -277 -426

Einzahlungen aus Abgängen von konsolidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten 217 3

Auszahlungen für Erwerbe von konsolidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten -463 -43

Cashfl ow aus Investitionstätigkeit -341 -261

Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 0 0

Auszahlungen an Gesellschafter -89 -115

Zahlungen aus Anteilsveränderungen bei bereits konsolidierten Unternehmen 94 -1

Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 3.260 3.135

Auszahlungen für die Tilgung von Finanzverbindlichkeiten -3.347 -3.327

Cashfl ow aus Finanzierungstätigkeit -82 -308

Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 459 211

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes 96 244

Nicht zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes 5 4

Finanzmittelbestand am Ende der Periode 31 560 459

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SEGMENTBERICHTERSTATTUNG DES HANIEL-KONZERNS

HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNABSCHLUS S / KONZERNANHANG

70

NACH GESCHÄF TSBEREICHEN 2012

Mio. Euro Celesio CWS-boco ELG TAKKT Sonstige Konsolidierung FortgeführteBereiche

Nichtfortgeführte

Bereiche

Segmenterlöse aus Verkäufen an externe Kunden 22.271 756 2.364 940 26.331 663

Segmenterlöse aus Transaktio-nen mit anderen Segmenten 1 -1 0

Umsatzerlöse 22.271 757 2.364 940 0 -1 26.331 663

Planmäßige Abschreibungen auf das Segmentvermögen 135 124 14 22 4 299 4

Operatives Ergebnis 342 58 53 112 -43 -26 496 0

Ergebnisbeiträge von At-Equity bewerteten Beteiligungen 3 -1.523 -1.520 -2

Finanzierungsaufwand 171 21 23 12 251 -7 471 1

Übriges Finanzergebnis 14 1 4 -12 -7 0 1

Ergebnis vor Steuern 193 38 33 100 -1.701 -146 -1.483 -2

Wesentliche nicht zahlungs-wirksame Erträge (+) und Auf-wendungen (-) ohne planmäßige Abschreibungen -197 -10 -16 -12 -1.659 -1.894 -259

Gesamtvermögen 7.912 725 849 951 5.358 -1.409 14.386 30

Davon Buchwert von At-Equity bewerteten Beteiligungen 77 2.643 2.720

Davon Goodwill 2.213 271 86 538 3.108

Finanzschulden 2.086 314 464 331 2.249 -24 5.420 0

Bilanzielle Investitionen in lang-fristiges Segmentvermögen 144 102 21 328 50 -16 629 16

Mitarbeiter im Jahresdurch-schnitt (Kopfzahl) 39.295 7.643 1.098 2.340 233 50.609 5.871

GEOGR AFISCHE ANGABEN 2012

Mio. Euro Deutschland Frankreich Großbritannien Norwegen USA Sonstige Länder Gesamt

Fortgeführte Bereiche

Segmenterlöse aus Verkäufen an externe Kunden nach Sitz der Gesellschaft 5.098 6.713 4.900 1.178 1.002 7.440 26.331

Langfristige immaterielle Vermö-genswerte und Sachanlagen 1.090 204 1.696 206 327 902 4.425

Nicht fortgeführte Bereiche

Segmenterlöse aus Verkäufen an externe Kunden nach Sitz der Gesellschaft 88 62 49 464 663

Langfristige immaterielle Ver-mögenswerte und Sachanlagen 0

Zur Beschreibung der Segmente siehe Textziffer 33.

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* Adjustierung der Vorjahreswerte gemäß IFRS 5; vergleiche dazu die Erläuterungen im Konzernanhang auf Seite 94 f.

NACH GESCHÄF TSBEREICHEN 2011*

Mio. Euro Celesio CWS-boco ELG TAKKT Sonstige Konsolidierung FortgeführteBereiche

Nichtfortgeführte

Bereiche

Segmenterlöse aus Verkäufen an externe Kunden 22.153 747 2.721 852 26.473 873

Segmenterlöse aus Transaktio-nen mit anderen Segmenten 1 -1 0

Umsatzerlöse 22.153 748 2.721 852 0 -1 26.473 873

Planmäßige Abschreibungen auf das Segmentvermögen 125 122 13 16 3 279 18

Operatives Ergebnis 302 41 81 104 -128 0 400 -70

Ergebnisbeiträge von At-Equity bewerteten Beteiligungen 2 329 331 -4

Finanzierungsaufwand 157 20 21 9 169 -8 368

Übriges Finanzergebnis 24 1 -2 43 -8 58 1

Ergebnis vor Steuern 177 22 60 96 253 -145 463 -73

Wesentliche nicht zahlungs-wirksame Erträge (+) und Auf-wendungen (-) ohne planmäßige Abschreibungen -142 -30 -17 -12 253 52 -77

Gesamtvermögen 8.133 743 803 645 7.095 -1.434 15.985 721

Davon Buchwert von At-Equity bewerteten Beteiligungen 80 4.549 4.629 2

Davon Goodwill 2.204 270 85 323 2.882 212

Finanzschulden 2.068 328 408 96 2.421 -11 5.310 4

Bilanzielle Investitionen in lang-fristiges Segmentvermögen 269 124 48 11 281 -13 720 37

Mitarbeiter im Jahresdurch-schnitt (Kopfzahl) 39.525 7.816 1.068 2.003 272 50.684 7.144

GEOGR AFISCHE ANGABEN 2011*

Mio. Euro Deutschland Frankreich Großbritannien Norwegen USA Sonstige Länder Gesamt

Fortgeführte Bereiche

Segmenterlöse aus Verkäufen an externe Kunden nach Sitz der Gesellschaft 5.040 6.856 5.018 1.069 1.027 7.463 26.473

Langfristige immaterielle Vermö-genswerte und Sachanlagen 920 212 1.664 199 260 976 4.231

Nicht fortgeführte Bereiche

Segmenterlöse aus Verkäufen an externe Kunden nach Sitz der Gesellschaft 109 126 71 567 873

Langfristige immaterielle Ver-mögenswerte und Sachanlagen 83 6 74 174 337

Zur Beschreibung der Segmente siehe Textziffer 33.

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KONZERNANHANGA. GRUNDLAGEN

HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNABSCHLUS S / KONZERNANHANG

72

RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

Der Konzernabschluss der Franz Haniel & Cie. GmbH, Duisburg, zum 31. Dezember 2012 ist gemäß den zum Bilanzstichtag verbindlich anzu-wendenden und von der Kommission der Europäischen Union übernommenen International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den nach § 315a Abs. 1 HGB ergänzend zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt. Der vorliegende Konzernabschluss wurde vom Vorstand am 7. März 2013 aufgestellt. Die Billigung durch den Aufsichtsrat erfolgt in der Sitzung am 4. April 2013.

Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt, alle Angaben erfolgen in Millionen Euro (Mio. Euro). Vereinzelt können dadurch Rundungs-differenzen entstehen. Zur besseren Übersicht sind in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung verschiedene Posten zusam-mengefasst. Sie werden im Anhang dargestellt. Die Bilanz wurde entsprechend IAS 1 in langfristige und kurzfristige Posten gegliedert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

NEUE RECHNUNGSLEGUNGSVORSCHRIF TEN

Beginnend mit dem Geschäftsjahr 2012 war der durch den IASB (International Accounting Standards Board) überarbeitete sowie von der Kommission der Europäischen Union übernommene Standard Amendments to IFRS 7 (2010): „Disclosures – Transfers of Financial Assets“ erstmals verpflichtend anzuwenden. Aus der erstmaligen Anwendung dieses Standards ergeben sich im Geschäftsjahr keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Haniel-Konzerns.

Der IASB bzw. das IFRS IC (IFRS Interpretations Committee) haben neue bzw. überarbeitete Regelungen verabschiedet, die im Haniel-Konzern erst im Geschäftsjahr 2013 oder später erstmals verpflichtend anzuwenden sind. Dies setzt die zum Teil noch ausstehende Anerkennung durch die Kommission der Europäischen Union voraus. Im Einzelnen handelt es sich dabei um folgende Standards und Interpretationen:

IFRS 9 (2009): „Financial Instruments“

IFRS 10 (2011): „Consolidated Financial Statements“

IFRS 11 (2011): „Joint Arrangements“

IFRS 12 (2011): „Disclosure of Interests in Other Entities“

IFRS 13 (2011): „Fair Value Measurement“

IAS 19 revised (2011): „Employee Benefi ts“

IAS 27 revised (2011): „Separate Financial Statements“

IAS 28 revised (2011): „Investments in Associates and Joint Ventures“

Amendments to IFRS 1 (2010): „Severe Hyperinfl ation and Removal of Fixed Dates for First-time Adopters“

Amendments to IFRS 1 (2012): „Government Loans“

Amendments to IFRS 7 (2011): „Disclosures – Offsetting Financial Assets and Financial Liabilities“

Amendments to IFRS 9 and IFRS 7 (2011): „Mandatory Effective Date and Transition Disclosures“

Amendments to IFRS 10, IFRS 11 and IFRS 12 (2012): „Consolidated Financial Statements, Joint Arrangements and Disclosure of Interests in Other Entities: Transition Guidance“

Amendments to IFRS 10, IFRS 12 and IAS 27 (2012): „Investment Entities“

Amendments to IAS 1 (2011): „Presentation of Items of Other Comprehensive Income“

Amendments to IAS 12 (2010): „Deferred Tax – Recovery of Underlying Assets“

Amendments to IAS 32 (2011): „Offsetting Financial Assets and Financial Liabilities“

Annual Improvements to IFRSs 2009-2011 Cycle (2012)

IFRIC 20 (2011): „Stripping Costs in the Production Phase of a Surface Mine“

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Von der Möglichkeit, bereits verabschiedete Regelungen vorzeitig anzuwenden, wurde kein Gebrauch gemacht. Eine vorzeitige Anwendung der bereits von der Kommission der Europäischen Union anerkannten Regelungen hätte nach aktueller Einschätzung mit Ausnahme des IAS 19 revised (2011) keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Geschäftsjahr 2012 gehabt. Die vorzeitige Anwendung des IAS 19 revised (2011) hätte im Geschäftsjahr 2012 insbesondere aufgrund der Abschaffung des bislang im Haniel-Konzern angewandten Korridorverfahrens zur Erfassung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste zu einer Erhöhung der Pensionsrückstellungen und einer entsprechenden Verringerung des Eigenkapitals unter Berücksichtigung latenter Steuern geführt. Die Höhe der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste, die zukünftig bilanziell erfasst werden und die den Ausgangspunkt für die retrospektive Anpassung der Pensionsrückstellungen ab dem Geschäftsjahr 2013 bilden, ist in Textziffer 15 ersichtlich.

KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

Tochterunternehmen, die die Franz Haniel & Cie. GmbH gemäß IAS 27 direkt oder indirekt beherrscht, sind nach den Regeln der Vollkonso-lidierung in den Konzernabschluss einbezogen. Gemeinschaftlich kontrollierte Unternehmen im Sinne von IAS 31 sowie assoziierte Unter-nehmen im Sinne von IAS 28 werden nach der Equity-Methode bilanziert.

Bei sämtlichen in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen deckt sich der Stichtag des Einzelabschlusses mit dem Stich-tag des Konzernabschlusses 31. Dezember 2012. Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen Tochter-unter nehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode auf der Grundlage der Wertansätze zum Zeitpunkt der Kontrollerlangung (IFRS 3). Der Teil der übertragenen Gegenleistung, der in Erwartung zukünftiger positiver Zahlungsrückflüsse aus dem Unternehmens-erwerb getätigt wurde und nicht bestimmten bzw. bestimmbaren Vermögenswerten im Wege der Neubewertung zuzuordnen ist, wird als Goodwill unter den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen. Die Full-Goodwill-Methode kam nicht zur Anwendung. Die Bewertung von Nicht beherrschenden Anteilen erfolgt zum anteiligen beizulegenden Zeitwert des identifizierten Nettovermögens.

Entsprechend IFRS 3 wird der jeweilige Goodwill nicht planmäßig abgeschrieben. In Abhängigkeit des Ergebnisses einer jährlichen bzw., sofern angezeigt, einer unterjährigen Überprüfung der Werthaltigkeit (Impairment-Test) erfolgt gegebenenfalls eine Abschreibung auf den niedrigeren erzielbaren Betrag, der dem höheren Wert aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten ent-spricht. Festgestellte Wertminderungen der Goodwills werden erfolgswirksam berücksichtigt.

Transaktionen, die zu einer Änderung der Beteiligungsquote an einem Tochterunternehmen führen, ohne dass die Möglichkeit zur Beherr-schung verloren geht, werden als erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung berücksichtigt. Transaktionen, die den Verlust der Beherr-schungsmöglichkeit zur Folge haben, führen zur erfolgswirksamen Erfassung eines Veräußerungsergebnisses. Werden nach dem Verlust der Beherrschungsmöglichkeit weiterhin Anteile gehalten, werden die verbleibenden Anteile mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Der Unterschied zwischen dem bisherigen Wertansatz dieser Anteile und ihrem beizulegenden Zeitwert geht mit in das Veräußerungsergebnis ein.

Konzerninterne Gewinne und Verluste, Umsatzerlöse, Aufwendungen und Erträge sowie alle Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen einbezogenen Unternehmen werden eliminiert. Zwischenergebnisse im langfristigen Vermögen und im Vorratsvermögen aus konzerninter-nen Lieferungen werden eliminiert, sofern sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind.

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HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNABSCHLUS S / KONZERNANHANG

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Neben der Franz Haniel & Cie. GmbH werden damit zum 31. Dezember 2012 insgesamt 548 Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen. Davon entfallen auf den Geschäftsbereich Celesio 387 Unternehmen, auf CWS-boco 32 Unternehmen, auf ELG 43 Unternehmen und auf TAKKT 80 Unternehmen. 6 Tochterunternehmen werden dem Bereich Sonstige zugeordnet.

WÄHRUNGSUMRECHNUNG

In den Einzelabschlüssen werden Geschäftsvorfälle in fremder Währung mit dem Kassakurs zum Transaktionszeitpunkt in die funktionale Währung umgerechnet. Gewinne und Verluste aus der Erfüllung solcher Transaktionen sowie aus der Umrechnung von in Fremdwährung geführten monetären Vermögenswerten und Schulden zum Bilanzstichtag werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Die Berichtswährung der Franz Haniel & Cie. GmbH ist Euro. Die Währungsumrechnung der Abschlüsse von einbezogenen Unternehmen in einem Nicht-Euro-Land erfolgt gemäß IAS 21 nach dem Konzept der funktionalen Währung. Da sämtliche Tochterunternehmen ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig betreiben, ist die jeweilige Landeswährung die funktionale Währung. Die Umrechnung der Vermögenswerte und Schulden der Abschlüsse von Gesellschaften in einem Nicht-Euro-Land erfolgt zu Stich-tagskursen, während die Werte der Gewinn- und Verlustrechnung mit Jahresdurchschnittskursen umgerechnet sind. Goodwills aus der Kapitalkonsolidierung von ausländischen Gesellschaften werden dem erworbenen Unternehmen zugeordnet und mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Die resultierenden Währungsunterschiede werden erfolgsneutral erfasst. Die für den Haniel-Konzernabschluss wichtigsten Kurse von Nicht-Euro-Ländern sind:

ABGRENZUNG UND ÄNDERUNGEN DES KONSOLIDIERUNGSKREISES

Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 wurden neben der Franz Haniel & Cie. GmbH 684 inländische und ausländische Unternehmen vollkonsolidiert. Im Geschäftsjahr ergaben sich folgende Veränderungen in der Zahl der Tochterunternehmen:

2012 2011

Euro Durchschnittskurs Stichtagskurs Durchschnittskurs Stichtagskurs

Brasilianischer Real 2,5007 2,7036 2,3240 2,4159

Britisches Pfund 0,8105 0,8161 0,8676 0,8353

Dänische Krone 7,4437 7,4610 7,4506 7,4342

Norwegische Krone 7,4732 7,3483 7,7927 7,7540

Schwedische Krone 8,6989 8,5820 9,0278 8,9120

Schweizer Franken 1,2053 1,2072 1,2300 1,2156

Tschechische Krone 25,1445 25,1510 24,5812 25,7870

US-Dollar 1,2839 1,3194 1,3904 1,2939

Zugang durch Erwerb von Anteilen bzw. erstmalige Kontrollerlangung 13

Zugang durch Neugründung 6

Abgang durch Veräußerung von Anteilen bzw. Kontrollverlust 71

Abgang durch Verschmelzung oder Liquidation 84

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BIL ANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich auf Basis der historischen Kosten. Eine wesentliche Ausnahme hiervon stel-len die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten (Derivativen) Finanzinstrumente dar.

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um die planmäßigen nutzungsbedingten und gegebenen-falls außerplanmäßigen Abschreibungen, bilanziert. Sind die Grundlagen für eine außerplanmäßige Abschreibung nicht mehr gegeben, werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen, die die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten nicht übersteigen dürfen. Die Kosten selbst erstellter Sachanlagen umfassen neben den Einzelkosten auch diejenigen Teile der Gemeinkosten, die der Her-stellung direkt zurechenbar sind. Zurechenbare Fremdkapitalkosten finden Berücksichtigung in den Herstellungskosten von qualifizierten Vermögenswerten.

Sachanlagen werden mit Ausnahme von Grundstücken nach der linearen Methode über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Den planmäßigen Abschreibungen liegen folgende im Vergleich zum Vorjahr unveränderte Nutzungsdauern zugrunde:

Gebäude 5 bis 50 Jahre

Technische Anlagen und Maschinen 2 bis 15 Jahre

Betriebs- und Geschäftsausstattung 2 bis 15 Jahre

Soweit der Haniel-Konzern im Rahmen von Leasingtransaktionen als Leasingnehmer alle wesentlichen Chancen und Risiken trägt und somit als wirtschaftlicher Eigentümer anzusehen ist, sind die Voraussetzungen des Finanzierungsleasings nach IAS 17 erfüllt. In diesen Fällen werden die jeweiligen Vermögenswerte zu Zeitwerten bzw. zum niedrigeren Barwert der Mindestleasingzahlungen aktiviert und linear entsprechend der wirtschaftlichen Nutzungsdauer bzw. über die kürzere Laufzeit des Leasingvertrags abgeschrieben. Der Barwert der aus den künftigen Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen ist unter den kurz- und langfristigen Finanziellen Verbindlich-keiten passiviert. Für mittels Finanzierungsleasingverträgen geleaste Gebäude, Technische Anlagen und Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung bestehen überwiegend marktübliche Kaufoptionen zum Ende der Grundmietzeit. Neben dem Finanzierungsleasing hat der Haniel-Konzern Mietverträge abgeschlossen, bei denen das wirtschaftliche Eigentum an den gemieteten Gegenständen beim Leasinggeber verbleibt (Operatives Leasing). Die Leasingzahlungen werden erfolgswirksam erfasst. Die Leasingverträge enthalten je nach Art des geleasten Gegenstands übliche Miet- und Vorkaufsregelungen.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige und gegebenenfalls außerplanmäßige Abschreibungen, bewertet. Die planmäßige Abschreibung immaterieller Vermögenswerte erfolgt grundsätzlich linear über die vertragliche oder geschätzte Nutzungsdauer. Lizenzen und ähnliche Rechte werden über 2 bis 20 Jahre abgeschrieben. Mit Ausnahme von Goodwills, Markennamen und Kunstobjekten mit einer unbestimmten Nutzungsdauer sind sämtliche Nutzungsdauern begrenzt. Eine unbestimmte Nutzungsdauer ist dabei auf die beabsichtigte fortwährende Nutzung der entsprechenden Vermögenswerte im Unternehmen zurückzuführen. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte, deren künftiger Nutzen dem Konzern wahrscheinlich zufließen wird und die verlässlich bewertet werden können, werden mit ihren Herstellungskosten angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt dem Entwicklungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der zuordenbaren herstellungsbezogenen Gemeinkosten. Zurechen-bare Fremdkapitalkosten von qualifizierten Vermögenswerten werden berücksichtigt. Forschungs- und Entwicklungskosten werden als lau-fender Aufwand behandelt, soweit die Voraussetzungen zur Aktivierung von Entwicklungskosten gemäß IAS 38 nicht erfüllt sind.

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Gewichtete Gesamt-kapitalkosten vor Steuern

%

Erwartetes zukünftiges Unternehmenswachstum

(ewige Rente)

%

Goodwill zum 31.12.2012

Mio. Euro

Celesio 8,3 bis 14,4 2,0 bis 3,4 2.213

Davon Patient and Consumer Solutions 8,3 bis 12,7 2,0 1.632

Davon Pharmacy Solutions 8,6 bis 14,4 2,0 bis 3,4 521

CWS-boco 9,0 bis 12,5 0,0 bis 1,5 271

ELG 12,5 bis 14,7 0,0 bis 4,5 86

TAKKT 8,4 bis 10,2 2,0 538

Bei den Goodwills wird die Werthaltigkeit der aktivierten Buchwerte gemäß IAS 36 einmal jährlich und bei Vorliegen von Triggering Events auf Basis von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units) bzw. Gruppen von Einheiten überprüft. Im Haniel-Konzern werden die planmäßigen Werthaltigkeitstests je nach Geschäftsbereich im dritten oder vierten Quartal eines Jahres durchgeführt. Zum Bilanzstichtag bestehen im Haniel-Konzern insgesamt 42 zahlungsmittelgenerierende Einheiten (Vorjahr: 41). Die Veränderung resultiert im Wesentlichen aus Unternehmensveräußerungen und geänderten Berichts- und Steuerungsstrukturen im Geschäftsbereich Celesio sowie aus einer Akquisition im Geschäftsbereich TAKKT. Im Rahmen der Werthaltigkeitstests werden die Buchwerte der einzelnen bzw. Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit ihrem erzielbaren Betrag verglichen, der dem höheren Wert aus Nutzungswert und dem gegebenenfalls ergänzend ermittelten beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten entspricht. Der beizulegende Zeit-wert spiegelt die bestmögliche Schätzung des Betrags wider, für den ein unabhängiger Dritter die (Gruppen von) zahlungsmittelgenerie-renden Einheiten am Bilanzstichtag erwerben würde. Hierfür nach bester Schätzung anfallende Veräußerungskosten werden abgezogen.

Grundlage der Ermittlung des Nutzungswerts bildet eine Detailplanung der zukünftigen Zahlungsströme auf Basis des Cashflows vor Zinsen und Steuern abzüglich Erhaltungs- und Ersatzinvestitionen sowie eine ewige Rente für die Jahre nach dem Detailplanungszeitraum. Die Detailplanung basiert jeweils auf vom Management verabschiedeten Finanzplänen, die einen Zeithorizont von fünf Jahren umfassen und auch für interne Zwecke verwendet werden. Wesentliche Planungsannahmen betreffen das zugrunde gelegte Umsatzwachstum sowie die operative Ergebnismarge. Für die Ermittlung der Detailplanung werden Entwicklungen in der Vergangenheit und Erwartungen bezüglich der zukünftigen Marktentwicklung zugrunde gelegt. Bei der Berechnung der ewigen Rente wird, ausgehend vom jeweiligen erwarteten durch-schnittlichen Marktwachstum, ein erwartetes zukünftiges Unternehmenswachstum berücksichtigt. Die so ermittelten Zahlungsströme werden mit den für jede zahlungsmittelgenerierende Einheit bzw. Gruppe von Einheiten individuell ermittelten gewichteten Gesamtkapital-kosten vor Steuern abgezinst, um den Nutzungswert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zu bestimmen.

Liegt der erzielbare Betrag unter dem Buchwert der einzelnen bzw. Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, wird eine erfolgs-wirksame Abschreibung auf den Goodwill und gegebenenfalls auf die übrigen Vermögenswerte vorgenommen.

Die folgende Übersicht fasst die im Haniel-Konzern verwendeten Parameter für die Ermittlung der Nutzungswerte im Rahmen der plan-mäßigen Werthaltigkeitstests pro Segment zusammen:

Neben den Goodwills existieren im Haniel-Konzern weitere immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer in Höhe von 61 Mio. Euro (Vorjahr: 116 Mio. Euro). Hierbei handelt es sich überwiegend um im Zuge von Akquisitionen aktivierte Markennamen. Ihre Werthaltigkeit wird im Rahmen der Werthaltigkeitstests auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit überprüft.

Lediglich die zahlungsmittelgenerierende Einheit Lloydspharmacy im Geschäftsbereich Celesio weist zum 31. Dezember 2012 im Vergleich zum Gesamtbuchwert des Goodwill im Haniel-Konzern in Höhe von 3.108 Mio. Euro (Vorjahr: 3.094 Mio. Euro) einen signifikanten Goodwill in Höhe von 1.263 Mio. Euro (Vorjahr: 1.235 Mio. Euro) auf. Die gewichteten Gesamtkapitalkosten vor Steuern von Lloydspharmacy betragen 8,6 Prozent (Vorjahr: 9,7 Prozent). Als Wachstumsfaktor für die Ermittlung der ewigen Rente wurde wie im Vorjahr 2,0 Prozent angesetzt.

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Zusätzlich zu den zuvor beschriebenen planmäßigen Werthaltigkeitstests waren im Geschäftsjahr außerplanmäßige Tests erforderlich. Dies betraf zum einen den Geschäftsbereich Celesio, weil zu den Quartalsstichtagen die Marktkapitalisierung der Celesio AG unter dem Buchwert des ausgewiesenen Nettovermögens des Geschäftsbereichs Celesio lag und somit gemäß IAS 36.12 ein Anhaltspunkt für eine mögliche Wertminderung vorlag. Zum anderen stellt die erstmalige Klassifikation von Vermögenswerten als Zur Veräußerung vorgesehen gemäß IAS 36.12 einen Anhaltspunkt für eine mögliche Wertminderung der betroffenen Vermögenswerte dar.

Als Ergebnis der planmäßigen und außerplanmäßigen Werthaltigkeitstests wurden im Geschäftsjahr auf Basis der ermittelten Nut-zungswerte nach IAS 36 im Geschäftsbereich Celesio Goodwillabschreibungen in Höhe von 21 Mio. Euro vorgenommen. Im Vorjahr wur-den Abschreibungen auf Goodwills und sonstige immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer in Höhe von insgesamt 116 Mio. Euro im Geschäftsbereich Celesio und in Höhe von 12 Mio. Euro im Geschäftsbereich CWS-boco vorgenommen. Hiervon entfielen 72 Mio. Euro auf die im Geschäftsjahr als nicht fortgeführte Bereiche klassifizierten Einheiten.

Die Goodwillabschreibungen des Geschäftsjahres verteilen sich auf die folgenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und basieren auf den folgenden wesentlichen Planungsannahmen:

Goodwillabschreibung

Mio. Euro

Gewichtete Gesamt-kapitalkosten vor

Steuern 2012

%

Gewichtete Gesamt-kapitalkosten vor

Steuern 2011

%

Erwartetes zukünftiges Unterneh-menswachstum 2012

(ewige Rente)

%

Erwartetes zukünftiges Unterneh-menswachstum 2011

(ewige Rente)

%

Celesio

Großhandel Slowenien 20 11,4 10,2 2,0 2,0

Sonstiges Pharmacy Solutions 1 9,2 10,1 2,0 2,5

In Slowenien resultiert die Abschreibung aus einem verschärften Wettbewerb in einem rückläufigen Markt. Infolgedessen wurden im Geschäftsjahr auch die Erwartungen bezüglich der künftigen Geschäftsentwicklung angepasst. Der Goodwill im Bereich Sonstiges Phar-macy Solutions musste infolge reduzierter Erwartungshaltungen bezüglich der künftigen Geschäftsaussichten abgeschrieben werden.

Der Nachweis der Werthaltigkeit basiert bei allen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten auf dem Nutzungswert. Zur Validierung der im Rahmen der planmäßigen Werthaltigkeitstests ermittelten Nutzungswerte wurden Szenarien bezüglich kritischer Berechnungsparameter durchgeführt. Mit Ausnahme von Großhandel Slowenien führte weder eine vom Management für möglich erachtete Erhöhung der gewichte-ten Gesamtkapitalkosten vor Steuern um 1,0 Prozentpunkte noch eine Verringerung der Wachstumsrate nach dem Detailplanungszeitraum um 0,5 Prozentpunkte zu einem hypothetischen Abwertungsbedarf.

Da die Marktkapitalisierung der Celesio AG zum 31. Dezember 2012 weiterhin unter dem Buchwert des ausgewiesenen Nettovermögens des Geschäftsbereichs Celesio lag, wurden bezüglich kritischer Berechnungsparameter für diejenigen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten erneut Szenarien betrachtet, die bezüglich ihrer operativen Entwicklung, einer geringen Überdeckung ihres Buchwerts in den vorherigen Werthaltigkeitstests oder aufgrund der Höhe des zugeordneten Goodwill von materieller Bedeutung sind. Mit Ausnahme von Großhandel Slowenien führte hierbei weder eine vom Management zum 31. Dezember 2012 für möglich erachtete Erhöhung der Gesamtkapitalkosten um 1,0 Prozentpunkte noch eine Verringerung der Wachstumsraten nach dem Detailplanungszeitraum um 0,5 Prozentpunkte zu einem hypothetischen Abwertungsbedarf. Beim Großhandel Slowenien würde aufgrund der vorgenommenen Goodwillabschreibung im Rahmen des planmäßigen Werthaltigkeitstests jede Verschlechterung der kritischen Berechnungsparameter zu weiteren Wertanpassungen führen.

Assoziierte Unternehmen und gemeinschaftlich kontrollierte Unternehmen werden gemäß IAS 28 bzw. IAS 31 nach der Equity-Methode bilanziert. Ausgehend von den Anschaffungskosten der Anteile am assoziierten Unternehmen bzw. gemeinschaftlich kontrollierten Unter-nehmen wird der jeweilige Beteiligungsbuchwert sowohl um erfolgsneutrale als auch erfolgswirksame Eigenkapitalveränderungen der At-Equity bewerteten Beteiligung erhöht bzw. vermindert, soweit diese Veränderungen auf die der Franz Haniel & Cie. GmbH zurechenbaren Anteile entfallen. Im Buchwert enthaltene Goodwills, die nach den für die Vollkonsolidierung geltenden Grundsätzen ermittelt wurden, wer-den nicht planmäßig abgeschrieben. Ein Werthaltigkeitstest wird durchgeführt, sofern substanzielle Hinweise auf eine mögliche Wertmin-derung des gesamten Beteiligungsbuchwerts vorliegen.

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Zu den Finanziellen Vermögenswerten zählen neben Ausleihungen insbesondere Beteiligungen und Wertpapiere. Ausleihungen werden bei erstmaligem Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten und anschließend, unter Anwendung der Effektivzins-methode, mit fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.

Beteiligungen und Wertpapiere unterteilen sich in solche, die Zur Veräußerung verfügbar sind (Available for Sale), solche, die Zum Marktwert erfolgswirksam bewertet werden (Fair Value through Profit or Loss), und solche, die Bis zur Endfälligkeit gehalten werden (Held to Maturity). Die Klassifizierung wird zum Kaufzeitpunkt festgelegt und zu jedem Bilanzstichtag überprüft. Käufe und Verkäufe von Finanzanlagen bzw. Wertpapieren aller Kategorien werden zum Erfüllungstag (Settlement Date) bilanziert.

Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie Zur Veräußerung verfügbar werden zunächst mit dem beizulegenden Zeitwert zuzüglich Transak-tionskosten und anschließend mit ihrem jeweiligen Marktwert am Bilanzstichtag bewertet. Die daraus resultierenden unrealisierten Gewinne und Verluste werden unter Berücksichtigung latenter Steuern im Sonstigen Ergebnis erfasst. Sofern kein notierter Marktpreis vorhanden und ein beizulegender Zeitwert auch nicht verlässlich ermittelbar ist, werden die Vermögenswerte zu Anschaffungskosten bilanziert. Liegen substanzielle Hinweise für eine Wertminderung vor, erfolgt eine erfolgswirksame Abwertung. Sind die Grundlagen für eine außerplanmäßige Abschreibung nicht mehr gegeben, werden entsprechende Marktwertanpassungen vorgenommen. Diese erfolgen bei Eigenkapitalinstru-menten erfolgsneutral und bei Schuldinstrumenten, sofern die Bedingungen des IAS 39 erfüllt sind, erfolgswirksam. Bei Veräußerung der Vermögenswerte werden die zuvor im Sonstigen Ergebnis erfassten Erträge und Aufwendungen erfolgswirksam berücksichtigt.

Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie Zum Marktwert erfolgswirksam bewertet werden mit ihrem jeweiligen Marktwert am Bilanz-stichtag bewertet. Etwaige Transaktionskosten werden bei Einbuchung erfolgswirksam berücksichtigt. Marktwertschwankungen werden unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie Bis zur Endfälligkeit gehalten werden anfänglich mit dem beizulegenden Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten und anschließend zu fortgeführten Anschaffungskosten, unter Verwendung der Effektivzinsmethode, angesetzt. Bei substanziellen Hinweisen für eine Wertminderung wird auf den niedrigeren Barwert unter Zugrundelegung des ursprünglichen Effektivzins-satzes abgeschrieben.

Vorräte werden grundsätzlich mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Neben den Material- und Fertigungseinzelkos-ten werden produktionsbezogene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie die auf die Produktion entfallenden Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte eingerechnet. Fremdkapitalkosten werden nicht berücksichtigt. Lie-gen die Anschaffungs- oder Herstellungskosten am Bilanzstichtag über den aktuellen Nettoveräußerungserlösen, werden die Vorräte auf Letztere abgewertet. Je nach den geschäftsbereichsspezifischen Gegebenheiten kommen verschiedene Verbrauchsfolgeverfahren zur Anwendung. Angesetzt wird in der Regel ein Durchschnittswert oder ein auf Basis des FIFO-Verfahrens (First in, First out) ermittelter Wert. Zudem werden auch die retrograde Methode und die Standardkostenmethode angewendet.

Forderungen aus Lieferung und Leistung sowie Forderungen gegen Beteiligungen und übrige kurzfristige Vermögenswerte werden, sofern es sich um Kredite und Forderungen (Loans and Receivables) handelt, bei erstmaligem Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten und anschließend zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Bestehende Risiken werden durch Wertberichti-gungen berücksichtigt.

Steuerforderungen und Steuerverbindlichkeiten werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der bzw. eine Zah-lung an die Steuerbehörde erwartet wird.

Derivative Finanzinstrumente, wie z.B. Termingeschäfte, Optionen und Swaps, werden grundsätzlich für Sicherungszwecke eingesetzt, um Währungs-, Zins- und Preisrisiken aus dem operativen Geschäft bzw. aus den daraus resultierenden Finanzierungserfordernissen zu reduzieren.

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Die Bilanzierung von Finanzinstrumenten erfolgt bei Käufen oder Verkäufen zum Erfüllungszeitpunkt. Nach IAS 39 sind alle Derivativen Finanzinstrumente zum Marktwert zu bilanzieren, und zwar unabhängig davon, zu welchem Zweck oder in welcher Absicht sie abgeschlos-sen wurden. Die Marktwertänderungen der Derivativen Finanzinstrumente, bei denen Hedge Accounting angewendet wird, werden entwe-der in der Gewinn- und Verlustrechnung (Fair Value Hedge) oder, sofern es sich um einen Cashflow Hedge handelt, im Sonstigen Ergebnis unter Berücksichtigung latenter Steuern ausgewiesen.

Bei einem Fair Value Hedge werden Derivate zur Absicherung von Bilanzposten eingesetzt. Die Ergebnisse aus der Marktbewertung der Derivate und der dazugehörigen Grundgeschäfte werden erfolgswirksam erfasst. Im Rahmen eines Cashflow Hedge werden Derivate ver-wendet, um zukünftige Cashflow-Risiken aus bereits bestehenden Grundgeschäften oder geplanten Transaktionen zu sichern. Der Hedge-effektive Teil der Marktwertänderungen der Derivate wird zunächst im Sonstigen Ergebnis erfasst. Eine Umbuchung in die Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt zeitgleich mit der Erfolgswirkung des abgesicherten Grundgeschäfts. Der Hedge-ineffektive Teil der Marktwert-änderungen der Derivate wird unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Marktwertänderungen Derivativer Finanz-instru mente werden in Fällen, in denen kein Hedge Accounting angewendet wird, sofort in voller Höhe erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Langfristige Vermögenswerte und Gruppen von Vermögenswerten werden als Zur Veräußerung vorgesehen klassifiziert, wenn ihr Buchwert überwiegend durch Verkauf und nicht durch fortgesetzte Nutzung erlöst wird. Diese Bedingung wird unter anderem dann als erfüllt angese-hen, wenn der Verkauf höchstwahrscheinlich ist, der Vermögenswert bzw. die Gruppe von Vermögenswerten zur sofortigen Veräußerung ver-fügbar ist und der Verkauf erwartungsgemäß innerhalb eines Jahres beginnend ab dem Zeitpunkt der Zuordnung abgeschlossen sein wird.

Vermögenswerte und Gruppen von Vermögenswerten, die als Zur Veräußerung vorgesehen klassifiziert sind, werden ab dem Zeitpunkt der Umklassifizierung nicht mehr planmäßig abgeschrieben, sondern mit dem niedrigeren der beiden Beträge aus Buchwert und beizulegen-dem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Der Ausweis der Zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerte und Gruppen von Vermögenswerten mit ihren zugehörigen Schulden (Veräußerungsgruppen) erfolgt in der Bilanz getrennt von anderen Vermögenswerten und Schulden jeweils in einem separaten Posten im kurzfristigen Bereich. Handelt es sich bei der Veräußerungsgruppe um einen wesentli-chen Konzernteil, wird in der Gewinn- und Verlustrechnung zusätzlich das Ergebnis der nicht fortgeführten Bereiche gesondert ausgewie-sen. Das Ergebnis nach Steuern der nicht fortgeführten Bereiche setzt sich zusammen aus dem Ergebnis der oben genannten Bewertung, dem laufenden Ergebnis des Bereichs sowie dem Veräußerungsergebnis. Die Gewinn- und Verlustrechnung des Vorjahres wird entspre-chend angepasst.

Aktive und passive latente Steuern werden für temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen der Steuerbilanzen der Einzelgesell-schaften und der Konzernbilanz – mit Ausnahme von steuerlich nicht ansetzbaren Goodwills – sowie für steuerliche Verlustvorträge ange-setzt. Aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge werden nur insoweit berücksichtigt, wie deren Realisierung mit hinreichender Sicherheit gewährleistet ist. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der jeweils aktuellen Rechtslage zukünftig gelten werden. Die Saldierung der latenten Steuern erfolgt entsprechend den Regeln von IAS 12.

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Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden gemäß IAS 19 nach dem versicherungsmathematischen Anwart-schaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) ermittelt. Bei diesem Verfahren werden neben biometrischen Berechnungs-grundlagen insbesondere der jeweils aktuelle langfristige Kapitalmarktzinssatz sowie aktuelle Annahmen über zukünftige Gehalts- und Rentensteigerungen berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden erst dann erfolgswirksam erfasst, wenn sie außerhalb einer Bandbreite von 10 Prozent des höheren Werts von Barwert der Verpflichtung und Planvermögen liegen (Korridorverfah-ren). Der übersteigende Betrag wird über die durchschnittliche Restdienstzeit der Belegschaft amortisiert. Der im Altersversorgungsauf-wand enthaltene Zinsanteil sowie der erwartete Ertrag aus dem Planvermögen werden im Finanzierungsaufwand ausgewiesen.

Mit Ausnahme der nach IAS 19 berechneten Personalrückstellungen werden alle Übrigen Rückstellungen auf Basis von IAS 37 gebildet, soweit eine rechtliche oder faktische Außenverpflichtung besteht, die auf zurückliegenden Geschäftsvorfällen oder Ereignissen beruht. Der Vermögensabfluss muss wahrscheinlich und verlässlich ermittelbar sein. Rückstellungen mit einer Laufzeit von über einem Jahr werden mit Marktzinssätzen, die dem Risiko und Zeitraum bis zur Erfüllung entsprechen, abgezinst.

Verbindlichkeiten werden mit Ausnahme der Derivativen Finanzinstrumente sowie von zu Handelszwecken gehaltenen Finanziellen Ver-bindlichkeiten zunächst zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten und in der Folge mit ihren fortgeführten Anschaffungs-kosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert. Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen werden in Höhe des Barwerts der künftigen Leasingraten unter Berücksichtigung des Zinssatzes, der bei Abschluss des Leasingvertrags zugrunde gelegt wurde, und unter Berücksichtigung zwischenzeitlicher Tilgungen angesetzt.

Anteile von ursprünglich langfristigen Vermögenswerten und Schulden, deren Restlaufzeit unter einem Jahr liegt, werden grundsätzlich unter den kurzfristigen Bilanzposten ausgewiesen.

Umsatzerlöse enthalten Verkaufserlöse von Produkten und Dienstleistungen, vermindert um Skonti und Rabatte. Umsatzerlöse werden mit dem Eigentums- und Gefahrenübergang auf den Kunden realisiert. Rückgaberechten von Kunden wird durch Bildung einer Rückstellung Rechnung getragen. Sofern Beträge als Vermittler im Interesse Dritter eingezogen werden, stellen diese keine Umsatzerlöse dar, da sie für Haniel keinen Zufluss an wirtschaftlichem Nutzen darstellen. Bei derartigen Geschäften werden nur die Vergütungen für die Vermittlung des Geschäfts als Umsatzerlöse berücksichtigt.

Die Übrigen betrieblichen Erträge werden erfasst, wenn der wirtschaftliche Nutzen wahrscheinlich und der Betrag verlässlich zu bestim-men ist.

Dividenden werden berücksichtigt, wenn ein Rechtsanspruch entstanden ist. Zinserträge und nicht nach IAS 23 aktivierungspflichtige Zins aufwendungen werden periodengerecht unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst.

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden gemäß IAS 20 zu ihrem beizulegenden Zeitwert nur dann erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Zuwendungen zur Deckung von Aufwendungen werden erfolgswirksam behandelt und grundsätzlich in den Perioden verrechnet, in denen die Aufwendungen anfallen, die kompensiert werden sollen. Zuwendungen für die Anschaffung oder Herstellung von Vermögenswerten werden grundsätzlich passivisch abgegrenzt.

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Im Rahmen der Konzernabschlusserstellung werden Annahmen getroffen und Schätzungen verwendet, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualschulden auswirken. Im Wesentlichen beziehen sich die Annahmen und Schätzungen auf die folgenden Posten:

Im Zuge von Akquisitionen ergeben sich Goodwills. Bei der Erstkonsolidierung werden alle identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden zu beizulegenden Zeitwerten berücksichtigt. Die bilanzierten Zeitwerte stellen dabei eine wesentliche Schätzgröße dar. Falls immaterielle Vermögenswerte identifiziert werden, erfolgt in Abhängigkeit von der Art des immateriellen Vermögenswerts die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts unter Verwendung von angemessenen Bewertungsmethoden. Diese Bewertungen sind eng verbunden mit Annah-men des Managements über die künftige Wertentwicklung der jeweiligen Vermögenswerte sowie der verwendeten Diskontierungszinssätze.

Neben der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden beruht auch die Bewertung bedingter Gegenleistungen aus Unternehmenserwerben auf Annahmen und Einschätzungen des Managements über die künf-tige Entwicklung des erworbenen Unternehmens. Abweichungen der zukünftigen tatsächlichen Unternehmensentwicklung von der erwar-teten können Einfluss auf die Höhe der bedingten Gegenleistungen haben.

Die Werthaltigkeitstests von Goodwills und sonstigen immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer sowie von Betei-ligungen basieren auf zukunftsbezogenen Annahmen. Basierend auf der Entwicklung der Vergangenheit und den Erwartungen bezüglich der künftigen Marktentwicklung wird eine Planung über einen Zeitraum von fünf Jahren zugrunde gelegt. Die wichtigsten Annahmen für die Einschätzung der Werthaltigkeit beinhalten dabei geschätzte Wachstumsraten nach dem Detailplanungszeitraum sowie gewichtete Gesamtkapitalkosten und Steuersätze. Weitere wesentliche Planungsannahmen betreffen die künftige Umsatzentwicklung, die Entwick-lung der Rohertragsmarge und die Entwicklung der operativen Ergebnismarge. Die vorgenannten Prämissen sowie das zugrunde liegende Berechnungsmodell können erheblichen Einfluss auf die jeweiligen Werte und letztlich auf die Höhe einer möglichen Wertminderung haben.

Bei Forderungen aus Lieferung und Leistung und bei den Sonstigen im Finanziellen Vermögen ausgewiesenen Forderungen umfasst die Wertberichtigung von zweifelhaften Forderungen in erheblichem Maße Einschätzungen und Beurteilungen, die auf der Kreditwürdigkeit des jeweiligen Kunden bzw. Vertragspartners, den aktuellen Konjunkturentwicklungen und der Analyse historischer Forderungsausfälle auf Portfoliobasis beruhen. Die tatsächlichen Zahlungseingänge können von den bilanzierten Buchwerten der Forderungen abweichen.

Für die Bewertung von Rückstellungen, vor allem für Pensionsverpflichtungen, im Immobilienbereich, für Prozessrisiken, drohende Ver-luste, im Zusammenhang mit Unternehmenserwerben und -veräußerungen sowie Restrukturierungsmaßnahmen, sind Annahmen und Einschätzungen in Bezug auf die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme, die Höhe der Verpflichtung sowie die bei langfristigen Rück-stellungen verwendeten Zinssätze wesentlich. Bei Pensionsverpflichtungen aus leistungsorientierten Zusagen sind zudem versicherungs-mathematische Annahmen über künftige Lohn- und Gehaltssteigerungen sowie Rentenentwicklung, Sterberaten, Fluktuationen und die erwarteten Erträge aus Planvermögen erforderlich. Die tatsächliche Entwicklung und damit die in Zukunft tatsächlich anfallenden Aufwen-dungen können dabei von der erwarteten Entwicklung und den gebildeten Rückstellungen abweichen.

Die Bewertung der latenten Steueransprüche und -verbindlichkeiten erfordert Annahmen und Einschätzungen des Managements. Neben der Auslegung der auf das jeweilige Steuersubjekt anzuwendenden steuerlichen Vorschriften ist insbesondere bei der Berechnung der aktiven latenten Steuern auf temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge die Möglichkeit abzuschätzen, zukünftig ausreichendes zu ver-steuerndes Einkommen zu erwirtschaften bzw. entsprechende Steuerstrategien zur Nutzung der steuerlichen Verlustvorträge umzusetzen.

Sämtliche Annahmen und Schätzungen basieren auf den Verhältnissen am Bilanzstichtag. Zukünftige Ereignisse und Veränderungen von Rahmenbedingungen führen häufig dazu, dass sich die tatsächlichen Beträge von den Schätzwerten unterscheiden. Dies gilt insbesondere auch für solche finanziellen Verpflichtungen, die dem Grunde, der Höhe und dem Eintrittstermin nach unklar sind und die deshalb nicht bewertet werden können. Bei Abweichungen werden die Annahmen und, falls erforderlich, die Buchwerte der betroffenen Vermögenswerte und Schulden entsprechend angepasst.

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses sind wesentliche Änderungen der zugrunde gelegten Annahmen und Schätzungen nicht erkennbar.

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B. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

1 SACHANL AGEN

Mio. Euro Grund stücke, Bauten und ähnliche

Vermögenswerte

Technische Anlagen und

Maschinen

Betriebs- und Geschäfts-

ausstattung

Geleistete Anzahlungen und

Anlagen im Bau

Gesamt

Anschaffungskosten

Stand 01.01.2012 1.134 586 1.005 32 2.757

Währungsänderungen 6 4 13 23

Zugänge Konsolidierungskreis 29 7 1 37

Zugänge 23 31 141 24 219

Umbuchungen 11 15 5 -31 0

Abgänge 65 73 158 11 307

Stand 31.12.2012 1.138 563 1.013 15 2.729

Kumulierte Abschreibungen

Stand 01.01.2012 558 413 682 0 1.653

Währungsänderungen 2 2 9 13

Zugänge 0

Abschreibungen 46 36 159 241

Wertminderungen 3 1 3 7

Wertaufholungen 0

Umbuchungen 0

Abgänge 30 43 143 216

Stand 31.12.2012 579 409 710 0 1.698

Nettobuchwerte

Stand 31.12.2012 559 154 303 15 1.031

Stand 01.01.2012 576 173 323 32 1.104

In den Sachanlagen sind auf Basis von Finanzierungsleasingverhältnissen aktivierte Vermögenswerte in Höhe von 71 Mio. Euro (Vorjahr: 51 Mio. Euro) enthalten. Davon entfallen auf Grundstücke, Bauten und ähnliche Vermögenswerte 62 Mio. Euro (Vorjahr: 41 Mio. Euro) und auf Betriebs- und Geschäftsausstattung 9 Mio. Euro (Vorjahr: 10 Mio. Euro). Es wurden zahlungsunwirksame Investitionen in Sachanlagen (Finanzierungsleasing) in Höhe von 2 Mio. Euro (Vorjahr: 7 Mio. Euro) getätigt.

Die Abgänge des Geschäftsjahres resultieren in Höhe von insgesamt 164 Mio. Euro aus der Umklassifizierung von Vermögenswerten des Geschäftsbereichs Celesio sowie des Bereichs Sonstige als zur Veräußerung vorgesehen.

Die Wertminderungen des Geschäftsjahres in Höhe von 7 Mio. Euro entfallen im Wesentlichen auf Schließungen von Apotheken und Nieder-lassungen im Geschäftsbereich Celesio sowie auf Wäschereien im Geschäftsbereich CWS-boco. Im Vorjahr entfielen die Wertminderungen im Wesentlichen auf Immobilien im Bereich Sonstige (11 Mio. Euro) und auf Apothekenschließungen im Geschäftsbereich Celesio (8 Mio. Euro).

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Mio. Euro Grund stücke, Bauten und ähnliche

Vermögenswerte

Technische Anlagen und

Maschinen

Betriebs- und Geschäfts-

ausstattung

Geleistete Anzahlungen und

Anlagen im Bau

Gesamt

Anschaffungskosten

Stand 01.01.2011 1.110 573 937 16 2.636

Währungsänderungen 6 5 8 19

Zugänge Konsolidierungskreis 2 2 4

Zugänge 31 40 182 32 285

Umbuchungen 13 7 -6 -14 0

Abgänge 26 41 118 2 187

Stand 31.12.2011 1.134 586 1.005 32 2.757

Kumulierte Abschreibungen

Stand 01.01.2011 515 410 626 0 1.551

Währungsänderungen 1 4 7 12

Zugänge 5 5

Abschreibungen 43 37 158 238

Wertminderungen 15 2 4 21

Wertaufholungen 0

Umbuchungen 3 1 -4 0

Abgänge 19 41 114 174

Stand 31.12.2011 558 413 682 0 1.653

Nettobuchwerte

Stand 31.12.2011 576 173 323 32 1.104

Stand 01.01.2011 595 163 311 16 1.085

Für im rechtlichen und wirtschaftlichen Eigentum befindliche Sachanlagen bestehen wie im Vorjahr keine Eigentums- oder Verfügungsbe-schränkungen. Sachanlagen in Höhe von 56 Mio. Euro (Vorjahr: 64 Mio. Euro) sind als Sicherheit für eigene Verbindlichkeiten verpfändet. Das Bestellobligo für Sachanlagen beläuft sich auf 8 Mio. Euro (Vorjahr: 6 Mio. Euro).

Der Geschäftsbereich TAKKT hat im Geschäftsjahr für die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach einer Lagerhalle eine Zuwen-dung der öffentlichen Hand in Höhe von 1 Mio. Euro erhalten. Für den Neubau einer Wäscherei in Polen hat der Geschäftsbereich CWS-boco im Vorjahr Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe von 2 Mio. Euro erhalten.

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2 IMMATERIELLES VERMÖGEN

Mio. Euro Goodwill Lizenzen und ähnliche Rechte

Sonstige immaterielle

Vermögenswerte

Geleistete Anzahlungen

Gesamt

Anschaffungskosten

Stand 01.01.2012 3.645 545 249 65 4.504

Währungsänderungen 33 -5 1 29

Zugänge Konsolidierungskreis 43 23 66

Zugänge 229 18 1 25 273

Umbuchungen 39 -3 -36 0

Abgänge 354 74 95 7 530

Stand 31.12.2012 3.553 571 170 48 4.342

Kumulierte Abschreibungen

Stand 01.01.2012 551 388 95 6 1.040

Währungsänderungen 2 -3 -1

Zugänge 0

Abschreibungen 49 13 62

Wertminderungen 21 7 7 35

Wertaufholungen 0

Umbuchungen 1 -1 0

Abgänge 127 33 28 188

Stand 31.12.2012 445 414 76 13 948

Nettobuchwerte

Stand 31.12.2012 3.108 157 94 35 3.394

Stand 01.01.2012 3.094 157 154 59 3.464

Der Zugang im Posten Goodwill im Geschäftsjahr resultiert im Wesentlichen aus Unternehmenserwerben in den Geschäftsbereichen Celesio und TAKKT. Im Vorjahr resultierte der Zugang in Höhe von 69 Mio. Euro aus der Rückbuchung des Goodwill der Versandapotheke DocMorris. Dieser wurde zuvor als Zur Veräußerung vorgesehen ausgewiesen. Die Erläuterung der Unternehmenserwerbe im Geschäftsjahr erfolgt unter Textziffer 31.

Die Wertminderungen des Geschäftsjahres beim Goodwill in Höhe von 21 Mio. Euro betreffen den Geschäftsbereich Celesio. Im Vorjahr ent-fielen diese in Höhe von 109 Mio. Euro auf den Geschäftsbereich Celesio und in Höhe von 12 Mio. Euro auf den Geschäftsbereich CWS-boco.

Die Zugänge des Geschäftsjahres in den Posten Lizenzen und ähnliche Rechte, Sonstige immaterielle Vermögenswerte sowie Geleistete Anzahlungen resultieren im Wesentlichen aus Unternehmenserwerben und Software. Im Vorjahr standen diese Zugänge im Wesentlichen im Zusammenhang mit Unternehmenserwerben, Software und der Rückbuchung von Vermögenswerten der Versandapotheke DocMorris.

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Mio. Euro Goodwill Lizenzen und ähnliche Rechte

Sonstige immaterielle

Vermögenswerte

Geleistete Anzahlungen

Gesamt

Anschaffungskosten

Stand 01.01.2011 3.471 458 242 25 4.196

Währungsänderungen 45 4 -1 48

Zugänge Konsolidierungskreis 17 6 23

Zugänge 130 60 3 53 246

Umbuchungen 11 -11 0

Abgänge 1 5 1 2 9

Stand 31.12.2011 3.645 545 249 65 4.504

Kumulierte Abschreibungen

Stand 01.01.2011 430 328 72 1 831

Währungsänderungen 3 3

Zugänge 12 1 13

Abschreibungen 45 14 59

Wertminderungen 121 5 8 5 139

Wertaufholungen 0

Umbuchungen 0

Abgänge 5 5

Stand 31.12.2011 551 388 95 6 1.040

Nettobuchwerte

Stand 31.12.2011 3.094 157 154 59 3.464

Stand 01.01.2011 3.041 130 170 24 3.365

Die Wertminderungen des Geschäftsjahres bei den Lizenzen und ähnlichen Rechten sowie bei den Geleisteten Anzahlungen entfallen im Wesentlichen auf den Geschäftsbereich Celesio und betreffen Software. Die Wertminderungen des Vorjahres bei den Lizenzen und ähn-lichen Rechten, Sonstigen immateriellen Vermögenswerten sowie bei den Geleisteten Anzahlungen entfielen im Wesentlichen auf den Geschäftsbereich Celesio und betreffen Markennamen im Großhandel Dänemark sowie nicht mehr benötigte Software und Nutzungsrechte.

Die Abgänge im Immateriellen Vermögen entfallen in Höhe von insgesamt 524 Mio. Euro auf die Umklassifizierung von Vermögenswerten des Geschäftsbereichs Celesio als Zur Veräußerung vorgesehen.

Der Posten Sonstige immaterielle Vermögenswerte enthält Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer in Höhe von 61 Mio. Euro (Vorjahr: 116 Mio. Euro). Hierbei handelt es sich überwiegend um im Zuge von Akquisitionen aktivierte Markennamen.

Für im rechtlichen und wirtschaftlichen Eigentum befindliche immaterielle Vermögenswerte bestehen wie im Vorjahr keine Eigentums- oder Verfügungsbeschränkungen. Es wurden keine immateriellen Vermögenswerte als Sicherheit für eigene Verbindlichkeiten verpfändet.

Im Geschäftsjahr besteht ein Bestellobligo für immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 4 Mio. Euro (Vorjahr: 17 Mio. Euro).

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3 AT-EQUIT Y BEWERTETE BETEILIGUNGEN

Mio. Euro 2012 2011

Stand 01.01. 4.631 4.649

Zugänge 1 10

Erfolgswirksame Änderungen des anteiligen Eigenkapitals -28 326

Gewinnausschüttungen -119 -94

Erfolgsneutrale Änderungen des anteiligen Eigenkapitals 52 -45

Wertminderungen -1.494

Umklassifi zierung als Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte -288

Abgänge und Umbuchungen -35 -215

Stand 31.12. 2.720 4.631

In den At-Equity bewerteten Beteiligungen ist im Wesentlichen das Metro-Engagement der Franz Haniel & Cie. GmbH in Höhe von 2.643 Mio. Euro (Vorjahr: 4.549 Mio. Euro) enthalten.

Haniel und Schmidt-Ruthenbeck, beide Metro-Gründungsgesellschafter, haben im Jahr 2007 ihre Beteiligungen an der METRO AG aufge-stockt. Zum Bilanzstichtag hält Haniel direkt und indirekt 34,0 Prozent am Kapital und 34,2 Prozent an den Stimmrechten der METRO AG. Schmidt-Ruthenbeck hält direkt und indirekt 15,8 Prozent an den Stimmrechten. Haniel und Schmidt-Ruthenbeck hatten am Bilanzstichtag Stimmrechte in Höhe von 50,01 Prozent vertraglich gebündelt. Haniel übt aufgrund vertraglicher Regelungen einen maßgeblichen Einfluss auf die METRO AG aus.

Haniel hat Ende November 2012 angekündigt, den Anteil an den stimmberechtigten Aktien an der METRO AG um 4,23 Prozent auf 30,01 Pro-zent zu verringern. Die entsprechenden Stammaktien der METRO AG werden zum Bilanzstichtag gesondert bewertet und als Zur Veräuße-rung vorgesehen ausgewiesen. Vor der Umklassifizierung erfolgte eine Wertminderung in Höhe von 345 Mio. Euro, die im Ergebnis At-Equity bewerteter Beteiligungen erfasst wurde.

Haniel hat im Zuge der angekündigten Veräußerung ein Wertpapierdarlehen über 7,0 Mio. Stammaktien der METRO AG aufgenommen. Bis zum Bilanzstichtag wurden 4,9 Mio. der geliehenen Stammaktien über die Börse veräußert. Die Rückgabeverpflichtung der bereits veräu-ßerten geliehenen Aktien ist mit 102 Mio. Euro als Übrige kurzfristige Verbindlichkeit passiviert. Die Besicherung des Wertpapierdarlehens erfolgte mit 7,0 Mio. von Haniel gehaltenen Stammaktien der METRO AG. Wertpapierdarlehen und Besicherung wurden im ersten Quartal 2013 aufgelöst.

Bei der Überprüfung der Werthaltigkeit der Beteiligung werden grundsätzlich das gleiche Modell und entsprechende Parameter wie bei der Überprüfung der Werthaltigkeit von Goodwills angewandt. Der Werthaltigkeitstest, basierend auf einer Planung der künftigen Cashflows, einem Gesamtkapitalkostensatz vor Steuern von 9,9 Prozent (Vorjahr: 8,8 Prozent) und einer Wachstumsrate nach dem Detailplanungs-zeitraum von 0,5 Prozent (Vorjahr: 1,5 Prozent), hat einen Wertberichtigungsbedarf auf den verbleibenden At-Equity-Beteiligungsansatz in Höhe von 1.149 Mio. Euro ergeben. Ursächlich hierfür ist in erster Linie, dass die zugrunde liegende Unternehmensplanung eine schwächere zukünftige Geschäftsentwicklung der METRO GROUP unterstellt.

Der Ergebnisbeitrag des Metro-Engagements beträgt einschließlich der Wertminderungen in Höhe von 1.494 Mio. Euro insgesamt -1.523 Mio. Euro (Vorjahr: 329 Mio. Euro).

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Im Jahr 2012 erwirtschaftete die METRO AG einen auf die Anteilseigner der METRO AG entfallenden Konzerngewinn von 3 Mio. Euro (Vor-jahr: 631 Mio. Euro), die Umsatzerlöse betrugen 66.739 Mio. Euro (Vorjahr: 65.926 Mio. Euro). Die Konzernbilanz der METRO AG weist zum 31. Dezember 2012 in Summe ein langfristiges Vermögen in Höhe von 17.287 Mio. Euro (Vorjahr: 18.822 Mio. Euro), kurzfristiges Vermögen in Höhe von 17.479 Mio. Euro (Vorjahr: 15.165 Mio. Euro), langfristige Schulden in Höhe von 8.593 Mio. Euro (Vorjahr: 8.085 Mio. Euro), kurzfristige Schulden in Höhe von 20.072 Mio. Euro (Vorjahr: 19.465 Mio. Euro) sowie ein auf die Anteilseigner entfallendes Eigenkapital von 6.024 Mio. Euro (Vorjahr: 6.364 Mio. Euro) aus. Die Haniel zuzurechnende Beteiligung an der METRO AG in Höhe von 34,0 Prozent hat am Bilanzstichtag, bewertet zum Kurs von 21,00 Euro pro Aktie (Vorjahr: 28,20 Euro), einen Börsenkurswert von 2.331 Mio. Euro (Vorjahr: 3.130 Mio. Euro).

Neben dem Metro-Engagement beinhalten die At-Equity bewerteten Beteiligungen auch die Beteiligung an der Brocacef Holding N.V., einem assoziierten Unternehmen im Geschäftsbereich Celesio. Die Brocacef Holding N.V. hat den Abschlussstichtag 31. Januar, wird aber mit dem Ergebnis vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 in den Konzernabschluss einbezogen.

Die auf Haniel entfallenden Anteile am Ergebnis nach Steuern aller zum Bilanzstichtag At-Equity bewerteten Beteiligungen außerhalb des Metro-Engagements einschließlich der Abschreibungen auf Vermögenswerte, die im Rahmen der Kaufpreisallokation neu bewertet wurden, betrugen insgesamt 3 Mio. Euro (Vorjahr: -2 Mio. Euro). Der Buchwert dieser At-Equity bewerteten Beteiligungen betrug insgesamt 77 Mio. Euro (Vorjahr: 82 Mio. Euro). Diese Gesellschaften erzielten im Geschäftsjahr einen Umsatz von 1.446 Mio. Euro (Vorjahr: 1.247 Mio. Euro) sowie ein Ergebnis nach Steuern von 6 Mio. Euro (Vorjahr: 9 Mio. Euro). Das langfristige Vermögen beläuft sich auf 240 Mio. Euro (Vorjahr: 228 Mio. Euro), das kurzfristige Vermögen auf 255 Mio. Euro (Vorjahr: 306 Mio. Euro). Die gesamten Schulden setzen sich aus 60 Mio. Euro (Vorjahr: 87 Mio. Euro) langfristigen und 192 Mio. Euro (Vorjahr: 219 Mio. Euro) kurzfristigen Schulden zusammen.

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4 FINANZIELLES VERMÖGEN

Mio. Euro Zur Ver äußerung verfügbare

Finanzanlagen

Ausleihungen an Beteiligungen

Sonstige Gesamt

Anschaffungskosten

Stand 01.01.2012 241 573 259 1.073

Währungsänderungen -1 -1

Zugänge Konsolidierungskreis 0

Zugänge 8 11 32 51

Marktwertänderungen -7 -7

Umbuchungen -19 -19

Abgänge 172 16 14 202

Stand 31.12.2012 70 568 257 895

Kumulierte Abschreibungen

Stand 01.01.2012 9 0 4 13

Währungsänderungen 0

Abschreibungen 0

Wertminderungen 62 62

Wertaufholungen 0

Umbuchungen 0

Abgänge 4 4

Stand 31.12.2012 5 0 66 71

Nettobuchwerte

Stand 31.12.2012 65 568 191 824

Stand 01.01.2012 232 573 255 1.060

88

Der Zugang bei den Zur Veräußerung verfügbaren Finanzanlagen resultiert aus weiteren Investitionen in Beteiligungsfonds im Bereich Sonstige in Höhe von 4 Mio. Euro (Vorjahr: 42 Mio. Euro) und Minderheitsbeteiligungen des Geschäftsbereichs Celesio in Höhe von 4 Mio. Euro (Vorjahr: 4 Mio. Euro).

Der Abgang bei den Zur Veräußerung verfügbaren Finanzanlagen resultiert im Wesentlichen aus der Umklassifizierung von zwei Beteili-gungsfonds im Bereich Sonstige als Zur Veräußerung vorgesehen. Im Vorjahr resultierte der Abgang insbesondere aus Rückzahlungen die-ser Beteiligungsfonds.

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Mio. Euro Zur Ver äußerung verfügbare

Finanzanlagen

Ausleihungen an Beteiligungen

Sonstige Gesamt

Anschaffungskosten

Stand 01.01.2011 219 414 289 922

Währungsänderungen -1 -1

Zugänge Konsolidierungskreis 11 11

Zugänge 46 209 40 295

Marktwertänderungen 42 42

Umbuchungen -1 -13 -14

Abgänge 66 49 67 182

Stand 31.12.2011 241 573 259 1.073

Kumulierte Abschreibungen

Stand 01.01.2011 8 0 4 12

Währungsänderungen 0

Abschreibungen 0

Wertminderungen 1 1

Wertaufholungen 0

Umbuchungen 0

Abgänge 0

Stand 31.12.2011 9 0 4 13

Nettobuchwerte

Stand 31.12.2011 232 573 255 1.060

Stand 01.01.2011 211 414 285 910

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In der Kategorie Zur Veräußerung verfügbare Finanzanlagen sind Wertpapiere und Beteiligungen in Höhe von 59 Mio. Euro (Vorjahr: 56 Mio. Euro) enthalten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt sind. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen. Mangels eines aktiven Markts kann ein beizulegender Zeitwert nicht verlässlich ermittelt werden.

Der Zugang bei den Ausleihungen an Beteiligungen ist wie im Vorjahr vorwiegend durch das Metro-Engagement bedingt.

Der Zugang bei Sonstige entfällt wie im Vorjahr im Wesentlichen auf den Geschäftsbereich Celesio sowie die Aufzinsung von zwei langfristi-gen Forderungen im Bereich Sonstige. Zum Bilanzstichtag wurden diese Forderungen gemäß IAS 39.63 auf Basis der erwarteten Cashflows abgewertet. Die Wertminderungen wurden im Übrigen Finanzergebnis erfasst.

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5 ÜBRIGE L ANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE

Der Posten Übrige langfristige Vermögenswerte beinhaltet im Wesentlichen langfristige Umsatzsteuerforderungen und Erstattungs-ansprüche gegen Altgesellschafter aus Unternehmenserwerben im Geschäftsbereich Celesio sowie Nettoplanvermögen aus einzelnen Pensionsplänen.

6 L ATENTE STEUERN

Die Berechnung der latenten Steuern erfolgt mit den jeweiligen landesspezifischen Steuersätzen. Bis zum Bilanzstichtag beschlossene Steuersatzänderungen sind bereits berücksichtigt. Die angewandten Ertragsteuersätze der einzelnen Länder variieren zwischen 10,0 und 39,0 Prozent (Vorjahr: 10,0 und 40,9 Prozent).

Auf Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzposten und auf steuerliche Verlustvorträge entfallen die folgen-den aktiven und passiven latenten Steuern:

Hierin enthalten sind erfolgsneutral gebildete latente Steuern auf Derivative Finanzinstrumente und auf Zur Veräußerung verfügbare Finanzanlagen in Höhe von insgesamt 14 Mio. Euro (Vorjahr: 5 Mio. Euro). Zum Bilanzstichtag bestehen latente Steuern in Höhe von 15 Mio. Euro (Vorjahr: 20 Mio. Euro) im Zusammenhang mit den zwei von Celesio begebenen Wandelanleihen.

In den aktiven latenten Steuern sind 17 Mio. Euro (Vorjahr: 27 Mio. Euro) für Gesellschaften angesetzt, die sich im Geschäftsjahr oder im Vor-jahr noch in einer Verlustsituation befanden. Diese Posten wurden als werthaltig angesehen, da für diese Gesellschaften von zukünftigen steuerlichen Gewinnen ausgegangen wird.

Im Haniel-Konzern bestehen gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 1.047 Mio. Euro (Vorjahr: 934 Mio. Euro) sowie körperschaft-steuerliche und ähnliche ausländische Verlustvorträge in Höhe von 888 Mio. Euro (Vorjahr: 703 Mio. Euro), für die in der Bilanz keine latenten Steuern gebildet wurden, weil die Realisierung der latenten Steueransprüche aus heutiger Sicht nicht als hinreichend sicher angesehen werden kann. Von diesen steuerlichen Verlustvorträgen verfallen 50 Mio. Euro (Vorjahr: 31 Mio. Euro) innerhalb von fünf Jahren und weitere 15 Mio. Euro (Vorjahr: 4 Mio. Euro) innerhalb von 15 Jahren.

In Übereinstimmung mit IAS 12 werden keine passiven latenten Steuern für einbehaltene Gewinne von Tochterunternehmen bilanziert, sofern es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren werden. Im Fall einer zukünftigen Gewinnausschüttung oder eines Verkaufs der Beteiligungen würde eine Steuerschuld in Höhe von 11 Mio. Euro (Vorjahr: 13 Mio. Euro) ent-stehen. Latente Steuern für temporäre Differenzen zwischen dem Konzern- und dem steuerlichen Bilanzansatz von At-Equity bewerteten Beteiligungen bestehen wie im Vorjahr nicht.

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31.12.2012 31.12.2011

Mio. Euro Aktivisch Passivisch Aktivisch Passivisch

Sachanlagen 15 78 14 69

Immaterielles Vermögen 34 183 24 203

Sonstiges langfristiges Vermögen 2 45 8 46

Kurzfristiges Vermögen 37 21 37 27

Langfristige Finanzielle Verbindlichkeiten 27 8 15 3

Langfristige Rückstellungen 32 2 47 3

Kurzfristige Rückstellungen 22 14 1

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 34 2 35 4

Derivative Finanzinstrumente 27 8 34 5

Steuerliche Verlustvorträge 40 72

./. Saldierung 210 210 117 117

60 137 183 244

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In den Vorräten sind 250 Mio. Euro (Vorjahr: 161 Mio. Euro) enthalten, die auf den Nettoveräußerungserlös abgewertet wurden. Im Geschäfts-jahr wurden Wertberichtigungen in Höhe von 39 Mio. Euro (Vorjahr: 34 Mio. Euro) vorgenommen. Die Wertaufholungen im Geschäftsjahr betrugen 22 Mio. Euro (Vorjahr: 18 Mio. Euro). Diese betreffen wie im Vorjahr im Wesentlichen den Geschäftsbereich Celesio und resultieren aus der Veräußerung zuvor wertgeminderter Vorratsbestände.

Neben branchenüblichen Eigentumsvorbehalten wurden im Geschäftsbereich Celesio Vorräte in Höhe von 100 Mio. Euro als Sicherheiten für laufende Steuerverfahren übereignet (Vorjahr: 105 Mio. Euro).

8 FORDERUNGEN AUS LIEFERUNG UND LEISTUNG

In den Forderungen aus Lieferung und Leistung in Höhe von 2.500 Mio. Euro (Vorjahr: 2.937 Mio. Euro) sind zum Bilanzstichtag keine Forde-rungen enthalten, die durch bestehende vertragliche Vereinbarungen an einen Forderungskäufer verkauft wurden. Im Vorjahr waren For-derungen des Geschäftsbereichs ELG in Höhe von 4 Mio. Euro enthalten, bei denen das Ausfall- und Zinsrisiko nicht vollständig übertragen wurde, so dass die Forderungen weiter bilanziell erfasst waren. Verbindlichkeiten gegenüber dem Forderungskäufer waren in gleicher Höhe angesetzt. Zum Bilanzstichtag sind im Geschäftsbereich Celesio Forderungen aus Lieferung und Leistung in Höhe von 26 Mio. Euro (Vorjahr: 25 Mio. Euro) als Sicherheit für eigene Verbindlichkeiten verpfändet.

Die Entwicklung der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferung und Leistung stellt sich wie folgt dar:

Die Wertberichtigungen enthalten Einzelwertberichtigungen und portfoliobasierte Einzelwertberichtigungen. Sofern eine Forderung unein-bringlich geworden ist, wird die Wertberichtigung in Anspruch genommen. Nachträgliche Zahlungseingänge auf ausgebuchte Forderungen werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Zuführungen zu den Wertberichtigungen werden unter den Übrigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Der Ausweis der Auflösungen der Wertberichtigungen erfolgt unter den Übrigen betrieblichen Erträgen.

91

7 VORR ÄTE

Mio. Euro 31.12.2012 31.12.2011

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 12 12

Unfertige Erzeugnisse und Leistungen 1 1

Fertige Erzeugnisse und Handelswaren 2.079 2.247

Geleistete Anzahlungen 2

2.094 2.260

Mio. Euro 2012 2011

Stand 01.01. 106 121

Zuführung 36 31

Inanspruchnahme 10 27

Aufl ösung 15 19

Währungs-, Konsolidierungskreis- und sonstige Änderungen -10

Stand 31.12. 107 106

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Die nicht wertgeminderten, überfälligen Forderungen aus Lieferung und Leistung haben zum Bilanzstichtag folgende Überfälligkeitsstruktur:

92

Mio. Euro 31.12.2012 31.12.2011

Buchwerte der nicht wertgeminderten, überfälligen Forderungen 199 330

Davon überfällig seit

< 3 Monate 156 274

3 bis 6 Monate 19 29

> 6 bis 12 Monate 12 16

> 12 Monate 12 11

9 FORDERUNGEN GEGEN BETEILIGUNGEN UND ÜBRIGE KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE

Mio. Euro 31.12.2012 31.12.2011

Forderungen gegen Beteiligungen 33 27

Übrige kurzfristige Vermögenswerte 436 434

469 461

Bei den nicht wertgeminderten, überfälligen Forderungen deuten keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflich-tungen nicht nachkommen werden. Dies gilt ebenfalls für die nicht wertgeminderten und nicht überfälligen Forderungen.

In dem Posten Übrige kurzfristige Vermögenswerte sind Umsatzsteuerforderungen und sonstige Steuererstattungsansprüche in Höhe von 148 Mio. Euro (Vorjahr: 122 Mio. Euro), Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 46 Mio. Euro (Vorjahr: 56 Mio. Euro) sowie Boni und Rabattansprüche gegenüber Lieferanten in Höhe von 41 Mio. Euro (Vorjahr: 44 Mio. Euro) enthalten.

Die Entwicklung der Wertberichtigungen auf Forderungen gegen Beteiligungen und übrige kurzfristige Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar:

Die Wertberichtigungen enthalten Einzelwertberichtigungen und portfoliobasierte Einzelwertberichtigungen. Die Zuführungen zu den Wertberichtigungen werden unter den Übrigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Der Ausweis der Auflösungen erfolgt unter den Übrigen betrieblichen Erträgen.

Mio. Euro 2012 2011

Stand 01.01. 26 15

Zuführung 7 14

Inanspruchnahme 5 2

Aufl ösung 8 1

Stand 31.12. 20 26

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Die nicht wertgeminderten, überfälligen Forderungen gegen Beteiligungen und die sonstigen Forderungen in den Übrigen kurzfristigen Ver-mögenswerten haben zum Bilanzstichtag folgende Überfälligkeitsstruktur:

Bei den nicht wertgeminderten, überfälligen Forderungen deuten keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflich-tungen nicht nachkommen werden. Dies gilt ebenfalls für die nicht wertgeminderten und nicht überfälligen Forderungen.

Die Derivativen Finanzinstrumente dienen der Absicherung von Zins-, Währungs- und sonstigen Preisrisiken. Die Gesamtposition der Deri-vativen Finanzinstrumente wird unter Textziffer 29 näher erläutert.

Unter den Guthaben bei Kreditinstituten werden kurzfristige Gelder mit einer Laufzeit von bis zu drei Monaten ausgewiesen.

93

Mio. Euro 31.12.2012 31.12.2011

Buchwerte der nicht wertgeminderten, überfälligen Forderungen 20 48

Davon überfällig seit

< 3 Monate 16 40

3 bis 6 Monate 3 6

> 6 bis 12 Monate 1 1

> 12 Monate 1

10 FINANZIELLES VERMÖGEN

Mio. Euro 31.12.2012 31.12.2011

Derivative Finanzinstrumente 15 8

Wertpapiere und kurzfristige Finanzanlagen 22 12

37 20

11 Z AHLUNGSMIT TEL UND Z AHLUNGSMIT TEL ÄQUIVALENTE

Mio. Euro 31.12.2012 31.12.2011

Guthaben bei Kreditinstituten 553 454

Kassenbestand und Schecks 7 5

560 459

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12 ZUR VER ÄUSSERUNG VORGESEHENE VERMÖGENSWERTE UND VERBINDLICHKEITEN

Im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung und von Portfolio-Optimierungen im Geschäftsbereich Celesio wurde Ende März 2012 beschlossen, das Teilsegment Manufacturer Solutions mit den Geschäftsfeldern Logistiklösungen (Movianto; ohne Logistikaktivitäten in Österreich) und Marketinglösungen (Pharmexx) sowie die Versandapotheke DocMorris nebst dem zugehörigen Markennamen zu veräu-ßern. Die entsprechenden Einheiten wurden seit der getroffenen Entscheidung als nicht fortgeführte Bereiche klassifiziert. Die Erträge und Aufwendungen im Zusammenhang mit den betroffenen Einheiten wurden entsprechend auch rückwirkend für die Vergleichsperiode im Ergebnis nach Steuern der nicht fortgeführten Bereiche ausgewiesen, das unter Textziffer 28 näher erläutert wird.

Bei der Folgebewertung der nicht fortgeführten Bereiche nach IFRS 5 zum niedrigeren beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungs-kosten wurden Wertminderungen in Höhe von insgesamt 255 Mio. Euro erfasst, die im Ergebnis nach Steuern der nicht fortgeführten Berei-che ausgewiesen sind. Die Wertminderungen betrafen vor allem immaterielle Vermögenswerte. Darüber hinaus wurden auch Sachanlagen sowie in Höhe von 8 Mio. Euro Vorräte abgeschrieben.

Mit Ausnahme von Movianto Irland wurden alle als nicht fortgeführte Bereiche klassifizierten Einheiten im Geschäftsjahr verkauft. Die Ver-mögenswerte und Schulden von Movianto Irland sind zum Bilanzstichtag noch als Zur Veräußerung vorgesehen ausgewiesen. Der Verkauf dieser Einheit soll im ersten Halbjahr 2013 abgeschlossen werden.

Der vorgenannte Beschluss umfasste zudem die Portfolio-Entscheidung, dass sich Celesio auch aus strategischen Gründen aus dem tsche-chischen Markt zurückzieht und folglich die dortigen Großhandels- und Apothekenaktivitäten veräußert. Außerdem sollen die Großhan-delsaktivitäten von Celesio in Irland veräußert werden. Die betroffenen Vermögenswerte und zugehörigen Schulden wurden seit diesem Zeitpunkt als Zur Veräußerung vorgesehen klassifiziert (Veräußerungsgruppen).

Aus der Folgebewertung der Veräußerungsgruppen nach IFRS 5 zum niedrigeren beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten ergab sich ein Wertminderungsbedarf von insgesamt 25 Mio. Euro, wovon 18 Mio. Euro auf den Großhandel in Irland entfallen. Die in den Übri-gen betrieblichen Aufwendungen erfassten Wertminderungen betrafen sowohl immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen als auch mit 14 Mio. Euro Vorräte.

Die tschechischen Großhandels- und Apothekenaktivitäten wurden im Geschäftsjahr verkauft. Eine Veräußerung der irischen Großhandels-aktivitäten wird für das erste Halbjahr 2013 erwartet.

Zusätzlich zu den Veräußerungsgruppen wurden im Geschäftsjahr Immobilien im Geschäftsbereich Celesio als Zur Veräußerung vorgese-hen klassifiziert. Die Veräußerung dieser Immobilien soll im Geschäftsjahr 2013 abgeschlossen werden.

Im Geschäftsbereich ELG wurden unterjährig die Vermögenswerte der Handelsaktivitäten in Dänemark als Zur Veräußerung vorgesehen klassifiziert. Der Verkauf wurde im dritten Quartal des Geschäftsjahres abgeschlossen.

Der Geschäftsbereich TAKKT hat im Geschäftsjahr eine zuvor angemietete Immobilie erworben, um diese an einen anderen Investor weiter-zuveräußern und erneut anzumieten. Die Immobilie wurde unterjährig als Zur Veräußerung vorgesehen ausgewiesen. Im vierten Quartal des Geschäftsjahres konnte der Verkauf der Immobilie abgeschlossen werden.

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Zur Reduzierung der Nettofinanzschulden haben Vorstand und Aufsichtsrat der Franz Haniel & Cie. GmbH Ende November 2012 ein umfang-reiches Maßnahmenpaket beschlossen. Als Teil dieser Maßnahmen wurde der unter Textziffer 3 erläuterte Verkauf von Stammaktien der METRO AG eingeleitet, der im ersten Quartal 2013 abgeschlossen wurde. Zudem hat Haniel die Veräußerung seiner Anteile an zwei Betei-ligungsfonds sowie einer Immobilie eingeleitet, welche zum Bilanzstichtag auf Basis von Kaufangeboten als Zur Veräußerung vorgesehen ausgewiesen sind. Diese Maßnahmen sollen im ersten Halbjahr 2013 abgeschlossen werden.

Zum 31. Dezember 2011 wurde im Geschäftsbereich Celesio eine Immobilie als Zur Veräußerung vorgesehen ausgewiesen. Die Immobilie wurde im Geschäftsjahr veräußert.

Die nachfolgende Übersicht zeigt die Hauptgruppen der Vermögenswerte und Schulden, die als Zur Veräußerung vorgesehen ausgewiesen sind:

Mio. Euro Langfristige Ver-mögenswerte und

Veräußerungsgruppen

Nicht fortgeführte Bereiche

31.12.2012 31.12.2011

Vermögenswerte

Sachanlagen 9 9 2

Immaterielles Vermögen 0

At-Equity bewertete Beteiligungen 288 288

Finanzielles Vermögen 141 141

Vorräte 18 7 25

Forderungen aus Lieferung und Leistung 38 18 56

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1 1

Übrige Vermögenswerte 10 5 15

505 30 535 2

Schulden

Finanzielle Verbindlichkeiten 0

Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung 29 34 63

Übrige Schulden 9 1 10

38 35 73 0

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13 EIGENK APITAL

Das gezeichnete Kapital der Franz Haniel & Cie. GmbH beträgt zum 31. Dezember 2012 unverändert 1.000 Mio. Euro. Alle Anteile sind voll-ständig eingezahlt und befinden sich im direkten oder indirekten Eigentum der Familie Haniel.

Die Entwicklung des Eigenkapitals ist der Eigenkapitalveränderungsrechnung auf Seite 68 zu entnehmen.

Im Geschäftsjahr wurden keine Eigenen Anteile erworben (Vorjahr: Anteile mit einem Nennbetrag von insgesamt 1 Mio. Euro).

Die Nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital der konsolidierten Tochterunternehmen betreffen im Wesentlichen die Celesio AG und die TAKKT AG. Im Geschäftsjahr hat Haniel seinen Anteil an der Celesio AG um 4,63 Prozent auf 50,01 Prozent reduziert. Für die verkauften Anteile an der Celesio AG hat Haniel eine Gegenleistung in Höhe von 98 Mio. Euro erhalten. Durch die Transaktion erhöhte sich der Buchwert der Nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital um 109 Mio. Euro. Die Differenz zwischen der erhaltenen Gegenleistung und dem auf die verkauften Anteile entfallenden Buchwert wurde im auf die Gesellschafter der Franz Haniel & Cie. GmbH entfallenden Eigenkapital erfasst.

Innerhalb der Geschäftsbereiche Celesio und ELG wurden im Geschäftsjahr Nicht beherrschende Anteile von bereits vollkonsolidierten Tochterunternehmen für einen Kaufpreis von 2 Mio. Euro erworben. Die Buchwerte der Nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital betru-gen 1 Mio. Euro. Hierdurch verminderten sich die auf die Gesellschafter der Franz Haniel & Cie. GmbH entfallenden Gewinnrücklagen um 1 Mio. Euro. Im Vorjahr sind für den Erwerb von Nicht beherrschenden Anteilen von bereits vollkonsolidierten Tochterunternehmen innerhalb des Geschäftsbereichs Celesio Kaufpreise in Höhe von 1 Mio. Euro angefallen.

Celesio hat im Vorjahr eine Wandelanleihe mit einem Nominalvolumen von 350 Mio. Euro begeben. Das Wandlungsrecht abzüglich der anteiligen Transaktionskosten und des latenten Steueraufwands erhöhte das Eigenkapital um 41 Mio. Euro. Davon entfielen im Haniel-Konzernabschluss 22 Mio. Euro auf die Gesellschafter der Franz Haniel & Cie. GmbH und 19 Mio. Euro auf die Nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital.

Der Gesamtbetrag des kumulierten Sonstigen Ergebnisses entwickelte sich wie folgt:

Das ausgewiesene kumulierte Sonstige Ergebnis enthält einen Betrag in Höhe von insgesamt 17 Mio. Euro (Vorjahr: 0 Mio. Euro), der auf Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und Schulden entfällt.

Mio. Euro DerivativeFinanz-

instrumente

Zur Ver-äußerung

ver fügbare Finanz-

anlagen

LatenteSteuern

Währungs-effekte

Anteil am Sonstigen

Ergebnis von At-Equity

bewerteten Beteiligungen

Gesamt Davon ent-fallen auf

Nicht beherr-schende

Anteile

Davon ent-fallen auf

die Gesell-schafter der Franz Haniel & Cie. GmbH

Stand 01.01.2011 -49 35 6 -178 -137 -323 -83 -240

Anteilsveränderungen bei bereits konsolidierten Unternehmen 0

Sonstiges Ergebnis -17 4 -1 9 -45 -50 1 -51

Davon Währungseffekte 1 9 10 2 8

Stand 31.12.2011/01.01.2012 -66 39 5 -169 -182 -373 -82 -291

Anteilsveränderungen bei bereits konsolidierten Unternehmen 0 -7 7

Sonstiges Ergebnis 10 -18 9 -10 51 42 -7 49

Davon Währungseffekte -1 -10 -11 -8 -3

Stand 31.12.2012 -56 21 14 -179 -131 -331 -96 -235

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K APITALSTEUERUNG

Vorrangiges Ziel der Kapitalsteuerung des Haniel-Konzerns ist es, die finanzielle Flexibilität, den Spielraum für wertsteigernde Investitionen und die Beibehaltung solider Bilanzrelationen zu sichern. Hierbei werden Ratings im Investment-Grade-Bereich angestrebt.

Der Konzern überwacht sein Kapital mithilfe der Eigenkapitalquote, des Gearing und des Zinsdeckungsgrads.

Zudem werden Investitionsprojekte anhand methodisch einheitlicher DCF-Renditerechnungen bewertet, wobei pro Geschäftsbereich und Strategische Geschäftseinheit risikoadäquate Mindestrenditen vorgegeben werden.

14 KURZ- UND L ANGFRISTIGE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

Unter den Finanziellen Verbindlichkeiten werden die verzinslichen Verpflichtungen des Haniel-Konzerns ausgewiesen, die zum jeweiligen Bilanzstichtag bestanden haben. Die verschiedenen Arten und Laufzeiten der kurz- und langfristigen Finanziellen Verbindlichkeiten erge-ben sich aus der folgenden Tabelle:

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten entsprechen den jeweiligen Finanzierungszusagen.

Mio. Euro 2012 2011

Eigenkapital 4.500 6.347

/ Bilanzsumme 14.416 16.706

Eigenkapitalquote (in %) 31,2 38,0

(Finanzielle Verbindlichkeiten 5.420 5.314

- Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) 560 459

/ Eigenkapital 4.500 6.347

Gearing 1,1 0,8

(Operatives Ergebnis 496 400

+ Ergebnis At-Equity bewerteter Beteiligungen -1.520 331

+ Übriges Beteiligungsergebnis) 12 42

/ (Finanzierungsaufwand 471 368

- Übriges Finanzergebnis) 0 58

Zinsdeckungsgrad -2,1 2,5

31.12.2012 31.12.2011

Mio. Euro Bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre

Über 5 Jahre

Gesamt Bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre

Über 5 Jahre

Gesamt

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 392 534 150 1.076 465 843 166 1.474

Anleihen, Commercial Papers und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten 225 3.059 700 3.984 362 1.815 1.290 3.467

Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungen 2 2 9 9

Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 67 85 1 153 130 44 174

Leasingverbindlichkeiten 8 19 31 58 8 18 12 38

Übrige Finanzielle Verbindlichkeiten 56 46 45 147 18 33 101 152

750 3.743 927 5.420 992 2.753 1.569 5.314

Davon subordiniert 142 120 43 305 137 90 99 326

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Der Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und der Anstieg der verbrieften Verbindlichkeiten im Vergleich zum Vorjahr stehen im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Begebung einer weiteren Euro-Anleihe durch die Franz Haniel & Cie. GmbH mit einem Nominalvolumen in Höhe von 400 Mio. Euro sowie einer Euro-Anleihe durch Celesio mit einem Nominalvolumen in Höhe von 350 Mio. Euro. Zudem haben die Geschäftsbereiche TAKKT, ELG und CWS-boco Schuldscheindarlehen mit einem Nominalvolumen von insgesamt 269 Mio. Euro begeben.

Der Posten Anleihen, Commercial Papers und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten beinhaltet im Wesentlichen die von der Franz Haniel & Cie. GmbH und von Celesio begebenen Euro-Anleihen in Höhe von 2.526 Mio. Euro (Vorjahr: 1.957 Mio. Euro), ausgegebene Schuldscheindar-lehen in Höhe von 724 Mio. Euro (Vorjahr: 689 Mio. Euro) und die Schuldkomponente der Celesio-Wandelanleihen in Höhe von 636 Mio. Euro (Vorjahr: 619 Mio. Euro).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern bestehen im Wesentlichen gegenüber Gesellschaftern der Franz Haniel & Cie. GmbH.

Die in der Zukunft fälligen Auszahlungen für Finanzierungsleasing und deren Barwerte ergeben sich aus der folgenden Tabelle:

31.12.2012 31.12.2011

Mio. Euro Bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre

Über 5 Jahre

Gesamt Bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre

Über 5 Jahre

Gesamt

Mindest-Leasingzahlung 11 27 43 81 10 21 13 44

./. Zinsanteile 3 8 12 23 2 3 1 6

Barwert 8 19 31 58 8 18 12 38

In den Finanziellen Verbindlichkeiten sind subordinierte Verbindlichkeiten in Höhe von 305 Mio. Euro (Vorjahr: 326 Mio. Euro) enthalten. Die subordinierten Finanziellen Verbindlichkeiten sind gegenüber allen anderen Verpflichtungen nachrangig. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die subordinierten Finanziellen Verbindlichkeiten:

Wie in den vergangenen Jahren hat die Franz Haniel & Cie. GmbH den Führungskräften des Haniel-Konzerns Namensschuldverschreibun-gen (Haniel Performance Bonds) zur Zeichnung angeboten. Die Schuldverschreibungen werden mit der Gesamtkapitalrendite vor Steuern des Haniel-Konzerns zuzüglich eines Subordinationszuschlags von 3 Prozentpunkten verzinst und haben eine Laufzeit zwischen 5 bis 10 Jahren.

Mio. Euro 31.12.2012 31.12.2011

Gesellschafterdarlehen 152 173

Darlehen der Haniel Stiftung 36 34

Haniel-Zero- und -Zinsbonds 23 27

Haniel Performance Bonds 39 38

Hybrid-Anleihe 27 24

Sonstige Finanzielle Verbindlichkeiten 28 30

Gesamt 305 326

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15 RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN

Rückstellungen für Pensionen werden aufgrund von Verpflichtungen aus laufenden Renten und aus Versorgungsplänen für Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet. Die Leistungen des Konzerns variieren je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes. Die betriebliche Altersversorgung des Haniel-Konzerns besteht sowohl aus bei-tragsorientierten als auch aus leistungsorientierten Versorgungssystemen. Bei den beitragsorientierten Versorgungsplänen besteht über die Entrichtung der Beiträge hinaus keine weitere Verpflichtung. Die Beitragszahlungen sind im Personalaufwand ausgewiesen und betra-gen 16 Mio. Euro (Vorjahr: 17 Mio. Euro).

Der Wertansatz der Pensionsrückstellungen aus leistungsorientierten Versorgungssystemen wird gemäß dem Anwartschaftsbarwertver-fahren nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelt. Dabei wurden für die deutschen Gesellschaften, die einen Großteil der Pensionsrückstellungen ausmachen, die folgenden Parameter zugrunde gelegt:

Bei den ausländischen Gesellschaften wurden diese Annahmen länderspezifisch variiert und umfassen für den Rechnungszins eine Band-breite von 1,7 bis 5,0 Prozent (Vorjahr: 2,4 bis 5,5 Prozent). Die Ableitung der Renditen erstrangiger, festverzinslicher Anleihen zur Ermitt-lung des Rechnungszinses wurde im Geschäftsjahr an die veränderten Kapitalmarktbedingungen angepasst. Für Norwegen wurden dabei auch die Empfehlungen der nationalen Organisation zur Rechnungslegungsstandardisierung bezüglich der zu verwendenden Anleihen berücksichtigt. Für den Entgelttrend wurde eine Bandbreite von 0,0 bis 3,8 Prozent (Vorjahr: 0,0 bis 3,8 Prozent) und für den Rententrend wie im Vorjahr eine Bandbreite von 0,0 bis 3,0 Prozent angenommen. Die erwartete Rendite aus dem Planvermögen beträgt 3,0 bis 5,2 Pro-zent (Vorjahr: 3,0 bis 6,2 Prozent).

Die Pensionsverpflichtungen sind in der Bilanz in den folgenden Posten ausgewiesen:

% 31.12.2012 31.12.2011

Rechnungszins 3,7 5,2

Entgelttrend 2,8 2,8

Rententrend 1,9 1,9

Mio. Euro 31.12.2012 31.12.2011

Pensionsrückstellungen 309 290

Übrige langfristige Vermögenswerte 23 16

Nettopensionsrückstellungen 286 274

Die Nettopensionsrückstellungen leiten sich wie folgt ab:

Mio. Euro 31.12.2012 31.12.2011

Anwartschaftsbarwert (fondsfi nanziert) 776 697

./. Zeitwert des Planvermögens 563 521

Anwartschaftsbarwert (nicht fondsfi nanziert) 366 282

Nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne und Verluste -308 -184

Nicht erfasster Dienstzeitaufwand aus Nachverrechnung -15

Nettopensionsrückstellungen 286 274

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Der Anwartschaftsbarwert entwickelte sich im Geschäftsjahr wie folgt:

Mio. Euro 2012 2011

Anwartschaftsbarwert 01.01. 979 934

Währungsänderungen 25 12

Konsolidierungskreis- und sonstige Änderungen -12

Laufender Dienstzeitaufwand 31 30

Zinsanteil 41 42

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 140 8

Arbeitnehmerbeiträge an den Fonds 3 3

./. Laufende Rentenzahlungen 46 43

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -18 2

Sonstige Erstattungsansprüche, Plankürzungen und Planabgeltungen -1 -9

Anwartschaftsbarwert 31.12. 1.142 979

Das Planvermögen hat sich folgendermaßen entwickelt:

Im nächsten Geschäftsjahr werden sich die Arbeitgeberbeiträge zum Fondsvermögen voraussichtlich auf 33 Mio. Euro belaufen.

Die Portfoliostruktur des Planvermögens stellt sich am Bilanzstichtag wie folgt dar:

Das Planvermögen enthält keine eigenen Finanzinstrumente des Haniel-Konzerns oder selbst genutzte Vermögenswerte.

In die Ermittlung des Zeitwerts des Planvermögens zum Bilanzstichtag fließt der erwartete Ertrag des Planvermögens ein. Grundlage des erwarteten Ertrags sind historische sowie künftig erwartete durchschnittliche Erträge der betrachteten Anlagekategorien, die mit den Erwartungen externer Quellen verglichen werden.

Mio. Euro 2012 2011

Zeitwert des Planvermögens 01.01. 521 485

Währungsänderungen 17 11

Konsolidierungskreis- und sonstige Änderungen -16

Erwarteter Ertrag des Planvermögens 28 28

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 8 -18

Arbeitgeberbeiträge an den Fonds 33 42

Arbeitnehmerbeiträge an den Fonds 3 3

./. Rentenzahlungen aus dem Fondsvermögen 30 29

./. Planabgeltung 1 1

Zeitwert des Planvermögens 31.12. 563 521

Mio. Euro 31.12.2012 31.12.2011

Aktien 77 83

Festverzinsliche Wertpapiere 337 342

Immobilien 31 23

Sonstige Vermögenswerte 118 73

Zeitwert des Planvermögens 563 521

100

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Der tatsächlich realisierte Ertrag kann vom erwarteten Ertrag des Planvermögens abweichen, wenn sich die Kapitalmärkte und sonstigen Märkte nicht den Erwartungen entsprechend entwickeln. In der folgenden Tabelle sind der erwartete sowie der tatsächliche Ertrag des Plan-vermögens sowie Gewinne und Verluste aus erfahrungsbedingten Anpassungen der letzten fünf Jahre gegenübergestellt:

Mio. Euro 2012 2011 2010 2009 2008

Erwarteter Ertrag des Planvermögens 28 28 27 24 28

Tatsächlicher Ertrag des Planvermögens 36 10 40 31 -26

Erfahrungsbedingte Anpassungen des Planvermögens 8 -18 13 7 -54

Erfahrungsbedingte Anpassungen des Anwartschaftsbarwerts 1 -1 4 6 -8

Die Nettopensionsrückstellungen entwickelten sich wie folgt:

Der Altersversorgungsaufwand setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:

Der Altersversorgungsaufwand für das Geschäftsjahr ist in der Gewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand in Höhe von 36 Mio. Euro (Vorjahr: 30 Mio. Euro), im Finanzierungsaufwand (Zinsanteil abzüglich des erwarteten Ertrags des Planvermögens) mit 13 Mio. Euro (Vor-jahr: 14 Mio. Euro) ausgewiesen.

Die Anwartschaftsbarwerte, das Planvermögen sowie der Finanzierungsstatus der zurückliegenden fünf Jahre entwickelten sich wie folgt:

Mio. Euro 2012 2011

Nettopensionsrückstellungen 01.01. 274 284

Währungsänderungen 1 2

Konsolidierungskreis- und sonstige Änderungen 11

Altersversorgungsaufwand 49 44

./. Rentenzahlungen und Fondsdotierungen 49 56

Nettopensionsrückstellungen 31.12. 286 274

Mio. Euro 2012 2011

Laufender Dienstzeitaufwand 31 30

Zinsanteil 41 42

./. Erwarteter Ertrag des Planvermögens 28 28

Amortisation versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste 8 6

Sonstige Erstattungsansprüche, Plankürzungen und Planabgeltungen -8

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -3 2

Altersversorgungsaufwand 49 44

Mio. Euro 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2008

Anwartschaftsbarwert (nicht fondsfi nanziert) 366 282 277 267 233

Anwartschaftsbarwert (fondsfi nanziert) 776 697 657 591 493

./. Zeitwert des Planvermögens 563 521 485 432 368

Finanzierungsstatus 579 458 449 426 358

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16 KURZ- UND ÜBRIGE L ANGFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Mio. Euro 01.01.2012 Währungs-anpassung

Veränderung Kon soli-

dierungs-kreis

Umbuchung Zins effekt Zu füh rung Aufl ösung Inanspruch-nahme

31.12.2012

Personalrückstellungen 48 1 -9 1 14 -2 -6 47

Rückstellung für Räumungsverpfl ichtungen 10 1 11

Sonstige langfristige Rückstellungen 127 -4 4 4 17 -21 -3 124

Übrige langfristige Rückstellungen 185 -4 1 -5 5 32 -23 -9 182

Personalrückstellungen 106 -3 87 -10 -93 87

Rückstellungen für Prozessrisiken 3 1 4 7 -1 -4 10

Rückstellungen für Garantieverpfl ichtungen 4 -1 3

Restrukturierungsrückstellungen 54 1 1 40 -13 -41 42

Sonstige kurzfristige Rückstellungen 121 -2 -1 -14 59 -9 -27 127

Kurzfristige Rückstellungen 288 -1 0 -12 0 193 -33 -166 269

Die langfristigen Personalrückstellungen umfassen insbesondere Verpflichtungen aus Jubiläen und Altersteilzeit. Die kurzfristigen Perso-nalrückstellungen umfassen Tantiemen, Verpflichtungen aus Sozialplänen und Abfindungen. Die Personalrückstellungen enthalten Rück-stellungen für rechtliche Risiken im Zusammenhang mit Unternehmenserwerben im Geschäftsbereich Celesio.

Die Rückstellungen für Räumungsverpflichtungen entstehen in der Regel durch die Errichtung und Umgestaltung (Ein- und Umbauten) von Grundstücken und Gebäuden, deren Beseitigung aufgrund vertraglicher bzw. faktischer oder gesetzlicher Verpflichtung in der Zukunft not-wendig ist. Der Barwert der erwarteten Kosten wird sofort in voller Höhe zurückgestellt und korrespondiert zu Beginn mit einer entspre-chenden Erhöhung der Anschaffungskosten des betroffenen Vermögenswerts im Sachanlagevermögen.

Die kurzfristigen Restrukturierungsrückstellungen umfassen alle geschätzten Kosten für die Restrukturierung ausgewählter Unterneh-men bzw. Geschäftszweige auf der Basis eines von der zuständigen Geschäftsführung gefassten Restrukturierungsplans. Die Zuführung und die Inanspruchnahme der Restrukturierungsrückstellungen stehen überwiegend im Zusammenhang mit Maßnahmen im Rahmen des Operational Excellence Program im Geschäftsbereich Celesio.

Die Sonstigen langfristigen und kurzfristigen Rückstellungen beinhalten im Geschäftsjahr Rückstellungen im Zusammenhang mit Unter-nehmenserwerben und -veräußerungen in Höhe von 96 Mio. Euro (Vorjahr: 101 Mio. Euro) sowie Rückstellungen in Höhe von 83 Mio. Euro (Vorjahr: 63 Mio. Euro) für Schäden, die im Zusammenhang mit Kalksandsteinen stehen, die in früheren Haniel-Baustoffwerken unter Ver-wendung von Kalksubstituten gefertigt wurden, und von Haniel auf Kulanzbasis reguliert werden. Hinzu kommen Rückstellungen für Ver-pflichtungen aus dem Immobilienbereich in Höhe von 27 Mio. Euro (Vorjahr: 25 Mio. Euro), drohende Verluste aus bestehenden Vertragsbe-ziehungen in Höhe von 4 Mio. Euro (Vorjahr: 4 Mio. Euro) und eine Vielzahl weiterer Sachverhalte.

Die Umbuchungen enthalten Rückstellungen, die im Geschäftsjahr als Zur Veräußerung vorgesehen klassifiziert wurden.

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Die Abgegrenzten Schulden enthalten die periodengerecht abgegrenzten Aufwendungen für Zinsen, Urlaubsansprüche, Rabatte und Boni sowie unterwegs befindliche Rechnungen.

Die Gesamtposition der Derivativen Finanzinstrumente wird unter Textziffer 29 näher erläutert.

Der Posten Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten beinhaltet auch Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 7 Mio. Euro (Vorjahr: 9 Mio. Euro) sowie Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Erwerb von Unternehmen und Unternehmensanteilen in Höhe von 1 Mio. Euro (Vorjahr: 69 Mio. Euro).

17 ÜBRIGE L ANGFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN

Der Posten Übrige langfristige Verbindlichkeiten beinhaltet unverzinsliche Verbindlichkeiten, die im Wesentlichen im Zusammenhang mit dem Erwerb von Unternehmen und Unternehmensanteilen stehen.

Die erwartete Inanspruchnahme der Übrigen langfristigen Rückstellungen stellt sich wie folgt dar:

31.12.2012 31.12.2011

Mio. Euro Bis 2 Jahre 2 bis 5 Jahre

Über 5 Jahre

Gesamt Bis 2 Jahre 2 bis 5 Jahre

Über 5 Jahre

Gesamt

Personalrückstellungen 13 17 17 47 13 15 20 48

Rückstellungen für Räumungsverpfl ichtungen 11 11 10 10

Sonstige langfristige Rückstellungen 28 87 9 124 32 81 14 127

41 104 37 182 45 96 44 185

18 VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNG UND LEISTUNG UND ÄHNLICHE VERBINDLICHKEITEN

Mio. Euro 31.12.2012 31.12.2011

Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung 2.378 2.872

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 92 83

2.470 2.955

19 ÜBRIGE KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN

Mio. Euro 31.12.2012 31.12.2011

Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 133 109

Verbindlichkeiten aus Löhnen, Gehältern und sozialen Abgaben 81 101

Abgegrenzte Schulden 451 431

Derivative Finanzinstrumente 118 116

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 139 112

922 869

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C. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

20 UMSATZERLÖSE

Mio. Euro 2012 2011

Handelsumsätze 25.351 25.554

Dienstleistungsumsätze 980 919

26.331 26.473

21 ÜBRIGE BETRIEBLICHE ERTR ÄGE

Mio. Euro 2012 2011

Erträge aus Abgängen im langfristigen Vermögen 16 29

Wertaufholung wertberichtigter Forderungen 23 21

Miet- und ähnliche Erträge 14 14

Sonstige betriebliche Erträge 218 211

271 275

22 PERSONAL AUF WAND

Mio. Euro 2012 2011

Löhne und Gehälter 1.409 1.386

Soziale Abgaben 254 245

Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 74 68

Aufl ösung von Personalrückstellungen -11 -11

1.726 1.688

Die Verteilung der Umsatzerlöse auf Geschäftsbereiche und Länder ist in der Segmentberichterstattung auf Seite 70 und 71 ersichtlich.

Die Mindesteinzahlungen für das operative Leasing der nächsten Jahre betragen:

Die Sonstigen betrieblichen Erträge enthalten unter anderem erhaltene Werbekostenzuschüsse und ähnliche Erträge in Höhe von 77 Mio. Euro (Vorjahr: 75 Mio. Euro) sowie Erträge aus Dienstleistungen im Zusammenhang mit Datenerhebungen in Höhe von 18 Mio. Euro (Vorjahr: 17 Mio. Euro). Wie im Vorjahr wurden keine Wertaufholungen auf Vermögenswerte des Sachanlagevermögens sowie immaterielle Vermö-genswerte vorgenommen. Die Summe der im Geschäftsjahr erfassten bedingten Mieterträge beträgt 3 Mio. Euro (Vorjahr: 2 Mio. Euro).

Die Verteilung der Mitarbeiter auf die einzelnen Geschäftsbereiche ist der Segmentberichterstattung auf Seite 70 und 71 zu entnehmen.

2012 2011

Mio. Euro Bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre

Über 5 Jahre

Gesamt Bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre

Über 5 Jahre

Gesamt

Operatives Leasing 5 2 7 10 21 9 40

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23 ÜBRIGE BETRIEBLICHE AUF WENDUNGEN

Mio. Euro 2012 2011

Wertberichtigungen auf bzw. Ausbuchungen von Forderungen 51 53

Verluste aus Abgängen im langfristigen Vermögen 1 6

Wertminderungen auf Veräußerungsgruppen 25

Aufl ösung von Rückstellungen -43 -17

Andere betriebliche Steuern 39 36

Miet- und operative Leasingaufwendungen 207 193

Reparaturen und Wartungen 64 63

Verkaufsfrachten 155 146

Rechts- und Beratungskosten 65 68

IT-Dienstleistungen 147 137

Personalleasing 71 75

Sonstige Betriebs-, Verwaltungs- und Vertriebskosten 644 672

1.426 1.432

Die Mindestauszahlungen für das operative Leasing der nächsten Jahre betragen:

Dem stehen zukünftige Mindest-Leasingeinzahlungen aus Untermietverhältnissen in Höhe von 43 Mio. Euro (Vorjahr: 23 Mio. Euro) gegenüber.

Der Posten Sonstige Betriebs-, Verwaltungs- und Vertriebskosten umfasst eine Vielzahl betrieblicher Aufwendungen, beispielsweise für Energie, Versicherungen, Werbung und Repräsentation, Katalogkosten sowie Restrukturierungsaufwendungen.

Forschungs- und Entwicklungskosten belaufen sich auf 8 Mio. Euro (Vorjahr: 10 Mio. Euro) und sind in den Sonstigen Betriebs-, Verwaltungs- und Vertriebskosten ausgewiesen. Diese Kosten entfallen im Wesentlichen auf den Geschäftsbereich Celesio und enthalten Aufwendungen für die Entwicklung von Software, die die Aktivierungsvoraussetzungen gemäß IAS 38 nicht erfüllen.

2012 2011

Mio. Euro Bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre

Über 5 Jahre

Gesamt Bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre

Über 5 Jahre

Gesamt

Operatives Leasing 155 405 502 1.062 182 475 611 1.268

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25 FINANZIERUNGSAUF WAND

Mio. Euro 2012 2011

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 450 351

Zinsaufwendungen aus Pensions- und anderen Rückstellungen 18 15

Zinsaufwendungen aus Finanzierungsleasing 3 2

471 368

26 ÜBRIGES FINANZERGEBNIS

Mio. Euro 2012 2011

Zinsen und ähnliche Erträge 56 50

Sonstiges Finanzergebnis -56 8

0 58

27 STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTR AG

Mio. Euro 2012 2011

Tatsächliche Steuern 142 167

Latente Steuern 12 -11

154 156

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen des Geschäftsjahres enthalten Aufwendungen aus einem Anleiherückkauf oberhalb des Nominal-werts im Bereich Sonstige sowie aus der vorzeitigen Beendigung von Cashflow Hedges infolge des Wegfalls von Grundgeschäften. Darüber hinaus kam es im Geschäftsjahr infolge der Ratinganpassung von Haniel gemäß IAS 39.AG8 zu einer aufwandswirksamen Erhöhung der Buchwerte der Euro-Benchmark-Anleihen.

Die erfolgswirksamen Marktwertänderungen von (Derivativen) Finanzinstrumenten betragen im Geschäftsjahr 7 Mio. Euro (Vorjahr: -9 Mio. Euro) und sind im Sonstigen Finanzergebnis enthalten.

Das Währungsergebnis beträgt im Geschäftsjahr -5 Mio. Euro (Vorjahr: 22 Mio. Euro) und ist mit -6 Mio. Euro (Vorjahr: 22 Mio. Euro) im Sons-tigen Finanzergebnis sowie mit 1 Mio. Euro (Vorjahr: 0 Mio. Euro) in den Übrigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Im Vorjahr war im Übrigen Finanzergebnis eine Wertminderung auf eine Forderung des Geschäftsbereichs ELG in Höhe von 4 Mio. Euro enthalten.

Die tatsächlichen Steuern enthalten periodenfremde Steuererträge in Höhe von insgesamt 2 Mio. Euro (Vorjahr: 0 Mio. Euro).

Im Geschäftsjahr wurden aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 14 Mio. Euro aufwandswirksam aufgelöst (Vor-jahr: Erträge in Höhe von 15 Mio. Euro). Wertberichtigungen auf aktive latente Steuern in Höhe von 15 Mio. Euro (Vorjahr: 4 Mio. Euro) stehen Wertaufholungen von 3 Mio. Euro (Vorjahr: 4 Mio. Euro) entgegen.

24 ÜBRIGES BETEILIGUNGSERGEBNIS

Mio. Euro 2012 2011

Erträge aus Zur Veräußerung verfügbaren Finanzanlagen 12 43

Wertminderungen von Zur Veräußerung verfügbaren Finanzanlagen -1

12 42

Die Erträge aus Zur Veräußerung verfügbaren Finanzanlagen resultieren im Wesentlichen aus Beteiligungsfonds im Bereich Sonstige.

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Mio. Euro 2012 2011

Ergebnis vor Ertragsteuern -1.483 463

Erwarteter Ertragsteuersatz 30,7% 30,7%

Erwarteter Steueraufwand -455 142

Abweichende ausländische Steuerbelastung -11 -5

Steueranteil für steuerfreie Erträge -21 -10

Steueranteil für steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen 89 61

Nichtansatz, Wertberichtigung bzw. Nutzung von Verlustvorträgen 43 43

Ergebnis aus At-Equity bewerteten Beteiligungen 467 -55

Auswirkung nicht steuerwirksamer Abschreibungen auf Goodwills 4 12

Periodenfremde Sachverhalte 10 -4

Sonstige Steuereffekte 28 -28

Ausgewiesener Steueraufwand 154 156

Ausgewiesener Ertragsteuersatz - 33,7%

Der Unterschied zwischen dem ausgewiesenen und dem erwarteten Steueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:

Der erwartete Steueraufwand enthält die Körperschaftsteuer, den Solidaritätszuschlag und die Gewerbesteuer, soweit inländische Gesell-schaften betroffen sind.

28 ERGEBNIS NACH STEUERN DER NICHT FORTGEFÜHRTEN BEREICHE

Neben den laufenden Erträgen und Aufwendungen in Höhe von -7 Mio. Euro (Vorjahr: -71 Mio. Euro) der im Geschäftsjahr als nicht fort-geführte Bereiche klassifizierten Einheiten Movianto, Pharmexx und Versandapotheke DocMorris nebst dem zugehörigen Markennamen beinhal tet das Ergebnis der nicht fortgeführten Bereiche im Geschäftsjahr Wertminderungen aus der Folgebewertung der betroffenen Ein-heiten gemäß IFRS 5 sowie Veräußerungsverluste aus dem Abgang der Einheiten in Höhe von insgesamt 252 Mio. Euro (Vorjahr: 0 Mio. Euro).

Das Ergebnis der nicht fortgeführten Bereiche setzt sich wie folgt zusammen:

Versand apotheke DocMorris Pharmexx Movianto Gesamt

Mio. Euro 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011

Umsatzerlöse 299 327 104 203 260 343 663 873

Materialaufwand 252 272 2 6 141 180 395 458

Rohertrag 47 55 102 197 119 163 268 415

Abschreibungen 1 6 1 76 2 9 4 91

Operatives Ergebnis 0 3 -2 -75 2 2 0 -70

Ergebnis vor Steuern -2 0 -2 -75 2 2 -2 -73

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -1 3 2 -1 5 -2

Ergebnis nach Steuern -2 1 -5 -75 0 3 -7 -71

Bewertungs-/ Veräußerungs-ergebnis vor Steuern -146 -41 -65 -252 0

Ertragsteuern auf Bewertungs-/ Veräußerungsergebnis 0 0

Bewertungs-/ Veräußerungs-ergebnis nach Steuern -146 0 -41 0 -65 0 -252 0

Ergebnis nach Steuern der nicht fortgeführten Bereiche gemäß Gewinn- und Verlustrechnung -148 1 -46 -75 -65 3 -259 -71

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D. SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN ZUM KONZERNABSCHLUSS

29 FINANZWIRTSCHAF TLICHES RISIKOMANAGEMENT

Der Haniel-Konzern unterliegt im Rahmen seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit finanziellen Risiken. Hierbei handelt es sich vor allem um Liquiditätsrisiken, Ausfallrisiken und Risiken aus Änderungen des Zinsniveaus und der Wechselkurse sowie Preisschwankungen an den Rohstoffmärkten. Ziel des finanzwirtschaftlichen Risikomanagements ist es, die finanziellen Risiken zu reduzieren.

Der Vorstand legt die allgemeinen Richtlinien für das finanzwirtschaftliche Risikomanagement fest und bestimmt so das generelle Vorgehen bei der Absicherung der finanziellen Risiken. Die Führungsgesellschaften der vollkonsolidierten Geschäftsbereiche verfügen über eigene Treasury-Abteilungen, die nach einer Identifizierung, Analyse und Bewertung der finanziellen Risiken Maßnahmen zu deren Vermeidung oder Begrenzung treffen. Die zentrale Treasury-Abteilung berät die Tochterunternehmen und schließt neben eigenen Sicherungs geschäf-ten auch Sicherungsgeschäfte für die Tochterunternehmen ab. Alle Sicherungsmaßnahmen werden nur mit einem Grund geschäfts bezug abgeschlossen. Es werden keine Derivativen Finanzinstrumente zu spekulativen Zwecken eingesetzt.

Haniel setzt zur Finanzierung verschiedene branchen- bzw. handelsübliche Finanzierungsinstrumente mit entsprechenden Vertragsklau-seln ein. Hieraus ergeben sich keine besonderen finanzwirtschaftlichen Risiken. Aufgrund der im Geschäftsjahr erfolgten Anpassung des Haniel-Ratings auf BB respektive Ba2 ergibt sich für die im Jahr 2009 bzw. 2010 von der Franz Haniel & Cie. GmbH begebenen Euro-Bench-mark-Anleihen mit einem zum Bilanzstichtag ausstehenden Nominalvolumen von insgesamt 1.256 Mio. Euro eine Erhöhung der Verzinsung um 125 Basispunkte für die nach der Ratinganpassung beginnenden Zinsperioden. Sofern das Rating in der Zukunft wieder auf BB+ und Ba1 steigen sollte, würde dieser Step-up mit Wirkung für folgende Zinsperioden wieder auf den ursprünglichen Zinssatz sinken. Die Vertrags-bedingungen der im Februar 2012 von der Franz Haniel & Cie. GmbH begebenen Euro-Anleihe mit einem ausstehenden Nominalvolumen von insgesamt 400 Mio. Euro sehen im Fall eines Absinkens des Haniel-Ratings unter BB oder Ba2 einen Step-up um 125 Basispunkte bei der Verzinsung vor.

LIQUIDITÄTSRISIKO

Unter Liquiditätsrisiko wird das Risiko verstanden, die jederzeitige Zahlungsfähigkeit des Haniel-Konzerns nicht gewährleisten zu können. Das Liquiditätsrisiko wird durch eine Finanzplanung der Führungsgesellschaften der vollkonsolidierten Geschäftsbereiche gesteuert, die sicherstellt, dass die erforderlichen Mittel zur Finanzierung des operativen Geschäfts und der Investitionen zur Verfügung stehen. Der Finanzierungsbedarf wird auf Basis der Finanzplanungen der Tochterunternehmen und der Führungsholding ermittelt. Zur Deckung des Finanzierungsbedarfs verfügt die Führungsholding über fest zugesagte, nicht ausgenutzte Kreditlinien sowie über ein Commercial-Paper-Programm und ein Debt Issuance Programme. Darüber hinaus erfolgt eine Steuerung des Liquiditätsrisikos innerhalb der vollkonsolidierten Geschäftsbereiche, so dass auch hier nicht genutzte bilaterale kurz- und langfristige Kreditlinien bestehen. Im Haniel-Konzern wird grund-sätzlich eine angemessene Reserve an freien Kreditlinien angestrebt.

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AUSFALLRISIKO

Als Ausfall- bzw. Kreditrisiko wird das Risiko verstanden, dass die Vertragspartner des Haniel-Konzerns ihren Verpflichtungen nicht nach-kommen. Haniel ist sowohl aus dem operativen Geschäft als auch aus Finanzinstrumenten einem Ausfallrisiko ausgesetzt.

Bei den im Bilanzposten langfristiges Finanzielles Vermögen ausgewiesenen Ausleihungen an Beteiligungen und Sonstige können die Aus-fallrisiken gemäß einer internen Risikoeinschätzung wie folgt zusammengefasst werden:

Durch die Diversifizierung des Haniel-Konzerns und die Vielzahl der bestehenden Kundenbeziehungen mit zumeist nur geringen Einzelfor-derungen ergibt sich bei den Forderungen aus Lieferung und Leistung sowie den Forderungen gegen Beteiligungen und übrigen kurzfristi-gen Vermögenswerten keine Konzentration von Ausfallrisiken, und das Kreditrisiko ist aus Konzernsicht als nicht wesentlich einzustufen. Zudem werden – soweit dies möglich ist – wesentliche Einzelforderungen aus Lieferung und Leistung bei Bedarf durch Kreditausfallver-sicherungen, Grundschulden oder ähnliche Instrumente abgesichert. Darüber hinaus wurden dem Geschäftsbereich Celesio Sicherheiten in Bezug auf einen unter den Übrigen langfristigen Vermögenswerten bzw. Forderungen gegen Beteiligungen und übrigen kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesenen Erstattungsanspruch gegenüber Altgesellschaftern aus einem Unternehmenserwerb gewährt.

Das Ausfallrisiko aus (Derivativen) Finanzinstrumenten besteht maximal in Höhe der Buchwerte bzw. der positiven Marktwerte aus den abgeschlossenen Derivaten. Da Geldgeschäfte und Derivative Finanzinstrumente grundsätzlich mit Banken guter Bonität abgeschlossen werden, sind diese Risiken als gering einzustufen. Eine Konzentration von Ausfallrisiken aus Geschäftsbeziehungen zu einzelnen Schuld-nern bzw. Schuldnergruppen ist nicht erkennbar.

Neben den Buchwerten der in der Bilanz ausgewiesenen (Derivativen) Finanzinstrumente mit positivem Marktwert umfasst das maximale Ausfallrisiko des Haniel-Konzerns auch die Nominalvolumen der ausgegebenen Finanzgarantien. Zum Bilanzstichtag waren Finanzgaran-tien mit einem Nominalvolumen von insgesamt 143 Mio. Euro (Vorjahr: 246 Mio. Euro) zugesagt.

ZINSÄNDERUNGSRISIKO

Als Zinsänderungsrisiko wird das Risiko negativer Auswirkungen auf das Ergebnis infolge von schwankenden Marktzinssätzen verstanden. Zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos werden Derivative Finanzinstrumente eingesetzt, vor allem Zinsswaps und Zinscaps. Die Basis für die Entscheidung über den Einsatz von Derivativen Finanzinstrumenten bilden die geplante Verschuldung und die Zinserwartungen. In regelmäßigen Abständen wird die Zinssicherungsstrategie überprüft und neue Zielvorgaben werden definiert. Im Haniel-Konzern wird grundsätzlich eine angemessene zinsgesicherte Position angestrebt.

Mio. Euro 31.12.2012 31.12.2011

Geringes Kreditrisiko 548 553

Mittleres Kreditrisiko 211 275

Gesamt 759 828

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Aus der nachfolgenden Zinssensitivitätsanalyse geht hervor, welche hypothetischen Auswirkungen sich auf das Ergebnis vor Steuern und auf das Eigenkapital ergeben hätten, wenn eine Änderung des Marktzinsniveaus am Bilanzstichtag eingetreten wäre. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand am Bilanzstichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist und dass die unterstellte Änderung des Marktzinsniveaus am Bilanzstichtag möglich gewesen ist.

Eine hypothetische Erhöhung (Verringerung) des Euro-Marktzinsniveaus um 1,0 Prozentpunkte hätte ein höheres (geringeres) Ergebnis vor Steuern von 9 Mio. Euro (6 Mio. Euro) zur Folge (Vorjahr: Verringerung um 1 Mio. Euro bzw. Erhöhung um 1 Mio. Euro). Das Eigenkapital wäre darüber hinaus bei einem höheren (geringeren) Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2012 von 1,0 Prozentpunkten um 13 Mio. Euro (9 Mio. Euro) höher (geringer) (Vorjahr: 23 Mio. Euro bzw. 25 Mio. Euro).

Eine hypothetische Erhöhung (Verringerung) des USD-Marktzinsniveaus um 1,0 Prozentpunkte hätte ein höheres (geringeres) Ergebnis vor Steuern von 1 Mio. Euro (1 Mio. Euro) zur Folge (Vorjahr: Verringerung um 2 Mio. Euro bzw. Erhöhung um 2 Mio. Euro). Das Eigenkapital wäre darüber hinaus bei einem höheren (geringeren) Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2012 von 1,0 Prozentpunkten um 6 Mio. Euro (5 Mio. Euro) höher (geringer) (Vorjahr: 6 Mio. Euro bzw. 6 Mio. Euro).

Bei einer hypothetischen Erhöhung (Verringerung) des GBP-Marktzinsniveaus um 1,0 Prozentpunkte wäre das Ergebnis vor Steuern unver-ändert (unverändert) (Vorjahr: unverändert bzw. unverändert). Das Eigenkapital wäre darüber hinaus bei einem höheren (geringeren) Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2012 von 1,0 Prozentpunkten um 8 Mio. Euro (8 Mio. Euro) höher (geringer) (Vorjahr: 10 Mio. Euro bzw. 10 Mio. Euro).

WÄHRUNGSRISIKO

Währungsrisiken entstehen aus Investitionen und Finanzierungsmaßnahmen in Fremdwährung sowie aus der operativen Tätigkeit durch den Ein- und Verkauf von Handelswaren und Dienstleistungen in ausländischer Währung. Zur Absicherung der Währungsrisiken werden vor allem Devisentermingeschäfte und Währungsswaps eingesetzt. Der überwiegende Teil der Währungsrisiken resultiert aus der Kursent-wicklung des Euro zum US-Dollar (USD) und des Euro zum Britischen Pfund (GBP).

Währungsrisiken werden vor allem durch sogenannte Micro-Hedges gesichert. Hierbei handelt es sich um die direkte Sicherung eines Grundgeschäfts durch ein Währungsderivat. Darüber hinaus werden Währungsderivate eingesetzt, um erwartete Transaktionen in Fremd-währungen zu sichern. Dabei wird das Währungsderivat (oder eine Kombination aus mehreren Derivaten) gewählt, das die erwartete Ein-trittswahrscheinlichkeit sowie die zeitliche Struktur der erwarteten Transaktion bestmöglich widerspiegelt.

Die Währungssensitivitätsanalyse zeigt die theoretischen Auswirkungen einer Veränderung der für den Haniel-Konzern wesentlichen Wäh-rungen auf das Ergebnis vor Steuern und das Eigenkapital. Basis für die Währungssensitivitätsanalyse stellen die am Bilanzstichtag beste-henden originären und Derivativen Finanzinstrumente dar, die Konzernunternehmen in nicht-funktionaler Währung halten. Es wird bei der Betrachtung davon ausgegangen, dass sich die Wechselkurse zum Bilanzstichtag um den angegebenen Prozentsatz verändern. Bewegun-gen über Zeitabläufe sowie in der Realität zu beobachtende Änderungen anderer Marktparameter bleiben dabei außer Acht.

Der Haniel-Konzern hat Teile seiner mittel- und langfristigen Kreditaufnahmen bei den in Deutschland und den Niederlanden ansässigen Finanzierungsgesellschaften konzentriert. Entsprechend des Bedarfs der einzelnen Konzerngesellschaften nehmen diese auch Darlehen in anderen Währungen als Euro auf und leiten sie konzernintern weiter. Diese Darlehen sind gemäß IFRS 7.40, da nicht in der funktionalen Währung der Gesellschaft aufgenommen, in die Berechnung des Währungsrisikos aufzunehmen, obwohl aus Sicht des Gesamtkonzerns kein Währungsrisiko besteht.

Eine hypothetische Erhöhung (Verringerung) des USD/Euro-Kurses um 10 Prozent hätte ein höheres (geringeres) Ergebnis vor Steuern von 27 Mio. Euro (27 Mio. Euro) zur Folge (Vorjahr: 31 Mio. Euro bzw. 31 Mio. Euro). Das Eigenkapital wäre darüber hinaus bei einem höheren (geringe-ren) USD/Euro-Kurs zum 31. Dezember 2012 von 10 Prozent um 1 Mio. Euro (1 Mio. Euro) höher (geringer) (Vorjahr: 1 Mio. Euro bzw. 1 Mio. Euro).

Eine hypothetische Erhöhung (Verringerung) des GBP/Euro-Kurses um 10 Prozent hätte ein höheres (geringeres) Ergebnis vor Steuern von 81 Mio. Euro (81 Mio. Euro) zur Folge (Vorjahr: 68 Mio. Euro bzw. 69 Mio. Euro). Das Eigenkapital wäre darüber hinaus bei einem höheren (geringe-ren) GBP/Euro-Kurs zum 31. Dezember 2012 von 10 Prozent um 1 Mio. Euro (1 Mio. Euro) höher (geringer) (Vorjahr: 1 Mio. Euro bzw. 1 Mio. Euro).

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HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNABSCHLUS S / KONZERNANHANG

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SONSTIGE PREISRISIKEN

Die sonstigen Preisrisiken betreffen Risiken aus Preisschwankungen auf den Rohstoffmärkten, im Wesentlichen Nickel. Zur Absicherung der Preisänderungsrisiken der Materialposition schließt der Geschäftsbereich ELG Hedge-Geschäfte ab (Nickel-Futures).

Bei der Berechnung der Sensitivitäten werden die Ergebniswirkungen der Wertänderungen der (Derivativen) Finanzinstrumente ohne Berücksichtigung der Wertänderungen der korrespondierenden Grundgeschäfte betrachtet.

Eine hypothetische Erhöhung (Verringerung) des Nickelpreises um 2.000 USD pro Tonne (Vorjahr: 2.670 USD pro Tonne) (Geschäftsjahr: 12 Prozent, Vorjahr: 14 Prozent vom am Stichtag gültigen Nickelpreis) hätte ein geringeres (höheres) Ergebnis vor Steuern von 17 Mio. Euro (17 Mio. Euro) (Vorjahr: 21 Mio. Euro bzw. 21 Mio. Euro) zur Folge. Die angenommene Veränderung des Nickelpreises entspricht der von der London Metal Exchange festgelegten Initial Margin. Diese ist der Betrag, der als Sicherheitsleistung bei Eingehen eines Kontrakts zu hinterlegen ist.

HEDGE ACCOUNTING

Sicherungsgeschäfte werden im Haniel-Konzern sowohl zur Absicherung beizulegender Zeitwerte bestimmter Vermögenswerte und Schul-den als auch zur Sicherung zukünftiger Zahlungsströme abgeschlossen. Dazu zählt auch die Währungssicherung von geplanten Ein- und Verkäufen von Handelswaren und Dienstleistungen sowie von Investitionen und Desinvestitionen.

Alle im Haniel-Konzern abgeschlossenen Derivate werden nach IAS 39 zunächst zu Anschaffungskosten, die dem beizulegenden Zeitwert entsprechen, in der Bilanz erfasst und in der Folge zum Bilanzstichtag zu ihrem Marktwert bewertet. Bei der Bilanzierung von Sicherungs-zusammenhängen kommen – wo möglich und sinnvoll – die Regeln des Hedge Accounting zur Anwendung. Im Sinne des Hedge Accounting wird ein Derivat entweder als Instrument zur Absicherung von zukünftigen Zahlungsströmen (Cashflow Hedge), zur Absicherung des beizu-legenden Zeitwerts von bestimmten Vermögenswerten und Schulden (Fair Value Hedge) oder als Instrument zur Absicherung des Nettover-mögens einer in Fremdwährung bilanzierenden Beteiligung (Hedge of a Net Investment in a Foreign Operation) qualifiziert.

Bei Währungsderivaten, die der Absicherung bestehender Bilanzposten dienen, wird in der Regel kein formelles Hedge Accounting ange-wendet. Die Marktwertänderungen dieser Derivate, die wirtschaftlich betrachtet wirksame Absicherungen im Rahmen der Konzernstrate-gie darstellen, werden erfolgswirksam erfasst. Diesen stehen regulär gegenläufige Marktwertänderungen aus den abgesicherten Grund-geschäften gegenüber.

Die Marktwerte der Derivate werden anhand von Kapitalmarktdaten am Bilanzstichtag sowie geeigneter Bewertungsmethoden ermittelt. Soweit zur Ermittlung der Marktwerte Zinssätze benötigt werden, werden die für die jeweilige Restlaufzeit der Derivate geltenden Markt-zinssätze verwendet.

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CASHFLOW HEDGE – ZINSSICHERUNG

Der Haniel-Konzern finanziert sich im Wesentlichen über langfristige bilaterale Kreditlinien, Anleihen und Schuldscheindarlehen. Die bila-teralen Kreditlinien werden in der Regel auf revolvierender Basis mit kurzfristiger Zinsfestschreibung in Anspruch genommen. Durch den Abschluss von Derivativen Finanzinstrumenten sichert Haniel sich gegen steigende Marktzinsen und somit künftig steigende Zinsauszah-lungen ab. Die folgende Tabelle zeigt, in welchen Geschäftsjahren – differenziert nach Währungen – mit dem Anfall der zum 31. Dezember 2012 abgesicherten Cashflows gerechnet wird:

Die erwarteten abgesicherten Zinsauszahlungen resultieren dabei aus variabel verzinslichen Verbindlichkeiten mit Nominalvolumen in Höhe von 483 Mio. Euro, 190 Mio. USD, 155 Mio. GBP und 120 Mio. Dänische Kronen (DKK).

Die folgende Tabelle zeigt, in welchen Geschäftsjahren – differenziert nach Währungen – mit dem Anfall der zum 31. Dezember 2011 abge-sicherten Cashflows gerechnet wurde:

Die erwarteten abgesicherten Zinsauszahlungen resultierten dabei aus variabel verzinslichen Verbindlichkeiten mit Nominalvolumen in Höhe von 645 Mio. Euro, 130 Mio. USD, 225 Mio. GBP und 120 Mio. DKK.

CASHFLOW HEDGE – WÄHRUNGSSICHERUNG

Zur Sicherung von Euro-Zahlbeträgen schließt der Haniel-Konzern Devisentermingeschäfte ab. Bei den designierten Grundgeschäften han-delt es sich um hochwahrscheinliche Zahlbeträge in verschiedenen Fremdwährungen.

Die zum 31. Dezember 2012 designierten Grundgeschäfte belaufen sich auf 36 Mio. Euro. Sie sind in Höhe von 14 Mio. Euro innerhalb des ersten Quartals 2013, in Höhe von 13 Mio. Euro innerhalb des zweiten Quartals 2013, in Höhe von 8 Mio. Euro innerhalb des dritten Quartals 2013 und in Höhe von 1 Mio. Euro innerhalb des vierten Quartals 2013 fällig.

Die zum 31. Dezember 2011 designierten Grundgeschäfte beliefen sich auf 47 Mio. Euro. Sie waren in Höhe von 14 Mio. Euro innerhalb des ersten Quartals 2012, in Höhe von 12 Mio. Euro innerhalb des zweiten Quartals 2012, in Höhe von 9 Mio. Euro innerhalb des dritten Quartals 2012, in Höhe von 3 Mio. Euro innerhalb des vierten Quartals 2012 und in Höhe von 9 Mio. Euro im Jahr 2013 fällig.

Mio. Cashfl ows 2013 Cashfl ows 2014 Cashfl ows 2015 bis 2017

Cashfl ows 2018 bis 2022

Cashfl ows ab 2023

Euro 1 1 1 1

USD 1 1 1 1

GBP 1 1 2

DKK

Mio. Cashfl ows 2012 Cashfl ows 2013 Cashfl ows 2014 bis 2016

Cashfl ows 2017 bis 2021

Cashfl ows ab 2022

Euro 10 9 18 3

USD 1 1 2 2

GBP 3 2 5 2

DKK 1

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HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNABSCHLUS S / KONZERNANHANG

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Im Zusammenhang mit der Absicherung von zukünftigen Zahlungsströmen (Cashflow Hedge) sind im Geschäftsjahr Verluste von 34 Mio. Euro (Vorjahr: 55 Mio. Euro) im Sonstigen Ergebnis erfasst worden. Aus dem Sonstigen Ergebnis sind Verluste von 46 Mio. Euro (Vorjahr: 36 Mio. Euro) in den Finanzierungsaufwand und Gewinne in Höhe von 1 Mio. Euro (Vorjahr: Verluste in Höhe von 1 Mio. Euro) in die Übrigen betrieb-lichen Aufwendungen transferiert worden. Davon wurden im Geschäftsjahr 21 Mio. Euro (Vorjahr: 8 Mio. Euro) im Finanzierungsaufwand erfolgswirksam erfasst, weil zuvor bestehende Sicherungsbeziehungen aufgrund des Wegfalls von Grundgeschäften aufgelöst worden sind.

Bei den Cashflow Hedges lagen wie im Vorjahr keine nennenswerten Ineffektivitäten vor.

FAIR VALUE HEDGE

Im Geschäftsjahr wurde wie im Vorjahr kein Fair Value Hedge Accounting angewendet.

HEDGE OF A NET INVESTMENT IN A FOREIGN OPER ATION

Zur Absicherung des Nettovermögens einer in Fremdwährung bilanzierenden Beteiligung werden originäre Fremdwährungsverbindlichkei-ten eingesetzt. Es ergaben sich wie im Vorjahr keine nennenswerten Ineffektivitäten aus Net Investment Hedges.

Die Gesamtposition der Derivativen Finanzinstrumente setzt sich gemäß der von Haniel verfolgten Sicherungsstrategie wie folgt zusammen:

31.12.2012 31.12.2011

Mio. Euro Marktwert Davon Cashfl ow Hedges

Marktwert Davon Cashfl ow Hedges

Aktiva

Zinsinstrumente

Währungsinstrumente 10 7 2

Übrige Derivative Finanzinstrumente 5 1

15 0 8 2

Passiva

Zinsinstrumente 113 84 104 96

Währungsinstrumente 3 9 1

Übrige Derivative Finanzinstrumente 2 3

118 84 116 97

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Die folgende Tabelle stellt die vertraglich vereinbarten undiskontierten Zins- und Tilgungszahlungen der zum 31. Dezember 2012 bestehen-den originären Finanziellen Verbindlichkeiten und derivativen Verbindlichkeiten sowie Finanzgarantien im Zeitablauf dar:

Die dargestellten Cashflows in Bezug auf Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben umfassen in Übereinstimmung mit IFRS 7 ledig-lich die bedingten Gegenleistungen aus Unternehmenserwerben, die ab dem Geschäftsjahr 2010 durchgeführt wurden. Neben den gemäß IFRS 7 ausgewiesenen Beträgen bestehen erwartete künftige Auszahlungen aus Unternehmenserwerben, die vor dem 1. Januar 2010 durchgeführt wurden.

Bei den Finanzgarantien erfolgt der Ausweis nicht auf Basis der geschätzten wahrscheinlichen Inanspruchnahme, sondern in Höhe des vereinbarten Garantiehöchstbetrags zum frühestmöglichen Zeitpunkt.

Mio. Euro Cashfl ows 2013 Cashfl ows 2014 Cashfl ows 2015 bis 2017

Cashfl ows 2018 bis 2022

Cashfl ows ab 2023

Originäre Finanzielle Verbindlichkeiten und Finanzgarantien

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -407 -203 -368 -148 -6

Anleihen, Commercial Papers und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten -417 -1.577 -1.990 -784

Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungen -2

Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern -71 -36 -62 -1

Leasingverbindlichkeiten -11 -9 -18 -21 -22

Übrige Finanzielle Verbindlichkeiten -58 -13 -41 -42 -14

Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben -7 -53

Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung -2.378

Finanzgarantien -85 -14 -24 -14 -6

-3.429 -1.859 -2.556 -1.010 -48

Derivative Verbindlichkeiten

Hedge Accounting

Derivate (Nettoausgleich) -24 -20 -45 -9

Derivate (Bruttoausgleich) Einzahlungen 7

Derivate (Bruttoausgleich) Auszahlungen -7

-24 -20 -45 -9 0

Ohne Hedge Accounting

Derivate (Nettoausgleich) -11 -10 -11

Derivate (Bruttoausgleich) Einzahlungen 386

Derivate (Bruttoausgleich) Auszahlungen -389

-14 -10 -11 0 0

-38 -30 -56 -9 0

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HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNABSCHLUS S / KONZERNANHANG

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Die vertraglich vereinbarten undiskontierten Zins- und Tilgungszahlungen der originären Finanziellen Verbindlichkeiten und derivativen Verbindlichkeiten sowie Finanzgarantien, die zum 31. Dezember 2011 bestanden, stellten sich wie folgt dar:

Die Einordnung der Tilgungsverpflichtungen richtet sich nach dem Zeitraum, in dem die Gläubiger frühestens die Rückzahlung verlangen können.

Mio. Euro Cashfl ows 2012 Cashfl ows 2013 Cashfl ows 2014 bis 2016

Cashfl ows 2017 bis 2021

Cashfl ows ab 2022

Originäre Finanzielle Verbindlichkeiten und Finanzgarantien

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -502 -304 -561 -192 -11

Anleihen, Commercial Papers und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten -551 -387 -1.896 -1.419

Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungen -9

Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern -138 -18 -30

Leasingverbindlichkeiten -10 -7 -14 -13

Übrige Finanzielle Verbindlichkeiten -24 -16 -37 -122 -38

Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben -1 -1 -11

Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung -2.872

Finanzgarantien -151 -26 -38 -22 -9

-4.258 -759 -2.587 -1.768 -58

Derivative Verbindlichkeiten

Hedge Accounting

Derivate (Nettoausgleich) -25 -21 -48 -19

Derivate (Bruttoausgleich) Einzahlungen 8

Derivate (Bruttoausgleich) Auszahlungen -9

-26 -21 -48 -19 0

Ohne Hedge Accounting

Derivate (Nettoausgleich) -5 -2 -2

Derivate (Bruttoausgleich) Einzahlungen 575 1

Derivate (Bruttoausgleich) Auszahlungen -583 -2

-13 -3 -2 0 0

-39 -24 -50 -19 0

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ÜBERLEITUNG DER FINANZINSTRUMENTE AUF IAS 39-K ATEGORIENAKTIVA

Mio. Euro Buchwerte 31.12.2012

Finanzielle Ver-mögenswerte

erfolgs wirksam zum beizule-

genden Zeitwert bewertet

Finanzielle Vermögenswerte

zu Handels-zwecken gehalten

Kredite und Forderungen

Zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle

Vermögenswerte

KeineIAS 39-

Kategorie

Außerhalb des Anwendungs-be reichs von

IFRS 7

Zeitwerte

Zur Veräußerung verfügbare Finanzanlagen 65 65 65

Ausleihungen an Beteiligungen 568 568 636

Sonstige 191 191 191

Langfristiges Finanzielles Vermögen 824 0 0 759 65 0 0 892

Übrige langfristige Vermögenswerte 98 0 0 0 0 54 44 98

Forderungen aus Lieferung und Leistung 2.500 0 0 2.500 0 0 0 2.500

Forderungen gegen Beteiligungen 33 33 33

Übrige kurzfristige Vermögenswerte 436 238 4 194 436

Forderungen gegen Beteili-gungen und übrige kurzfristige Vermögenswerte 469 0 0 271 0 4 194 469

Derivative Finanzinstrumente 15 15 15

Wertpapiere und kurzfristige Finanzanlagen 22 22 22

Kurzfristiges Finanzielles Vermögen 37 0 15 22 0 0 0 37

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 560 0 0 560 0 0 0 560

Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte 535 0 0 57 141 0 337 535

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HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNABSCHLUS S / KONZERNANHANG

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Mio. Euro Buchwerte 31.12.2011

Finanzielle Ver-mögenswerte

erfolgs wirksam zum beizule-

genden Zeitwert bewertet

Finanzielle Vermögenswerte

zu Handels-zwecken gehalten

Kredite und Forderungen

Zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle

Vermögenswerte

KeineIAS 39-

Kategorie

Außerhalb des Anwendungs-be reichs von

IFRS 7

Zeitwerte

Zur Veräußerung verfügbare Finanzanlagen 232 232 232

Ausleihungen an Beteiligungen 573 573 623

Sonstige 255 255 379

Langfristiges Finanzielles Vermögen 1.060 0 0 828 232 0 0 1.234

Übrige langfristige Vermögenswerte 41 0 0 0 0 0 41 41

Forderungen aus Lieferung und Leistung 2.937 0 0 2.937 0 0 0 2.937

Forderungen gegen Beteiligungen 27 27 27

Übrige kurzfristige Vermögenswerte 434 256 178 434

Forderungen gegen Beteili-gungen und übrige kurzfristige Vermögenswerte 461 0 0 283 0 0 178 461

Derivative Finanzinstrumente 8 6 2 8

Wertpapiere und kurzfristige Finanzanlagen 12 12 12

Kurzfristiges Finanzielles Vermögen 20 0 6 12 0 2 0 20

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 459 0 0 459 0 0 0 459

Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte 2 0 0 0 0 0 2 2

Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf einem aktiven Markt gehandelt werden, basiert auf dem Börsenkurs am Bilanz-stichtag. Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die nicht auf einem aktiven Markt gehandelt werden, wird durch die Anwen-dung von Bewertungsmodellen, vor allem der DCF-Methode, ermittelt. Dabei werden die künftig aus den Finanzinstrumenten erwarteten Zahlungsflüsse unter Anwendung von laufzeitadäquaten Zinssätzen diskontiert.

Die Forderungen aus Lieferung und Leistung, die Forderungen gegen Beteiligungen und übrige kurzfristige Vermögenswerte, das kurzfris-tige Finanzielle Vermögen sowie die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente haben überwiegend kurze Laufzeiten. Daher entspre-chen die Buchwerte zum Bilanzstichtag den Zeitwerten.

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PASSIVA

Mio. Euro Buchwerte 31.12.2012

Finanzielle Verbindlichkeiten

zu Handels-zwecken gehalten

Andere fi nanzielle

Verbindlich-keiten

KeineIAS 39-

Kategorie

Außerhalb des Anwendungs-

bereichs von IFRS 7

Zeitwerte

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 684 684 697

Anleihen, Commercial Papers und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten 3.759 3.759 4.047

Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 86 86 102

Leasingverbindlichkeiten 50 50 50

Übrige Finanzielle Verbindlichkeiten 91 91 125

Langfristige Finanzielle Verbindlichkeiten 4.670 0 4.620 50 0 5.021

Übrige langfristige Verbindlichkeiten 65 0 42 21 2 65

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 392 392 392

Anleihen, Commercial Papers und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten 225 225 226

Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungen 2 2 2

Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 67 67 67

Leasingverbindlichkeiten 8 8 8

Übrige Finanzielle Verbindlichkeiten 56 56 56

Kurzfristige Finanzielle Verbindlichkeiten 750 0 742 8 0 751

Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung und ähnliche Verbindlichkeiten 2.470 0 2.378 0 92 2.470

Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 133 133 133

Verbindlichkeiten aus Löhnen, Gehältern und sozialen Abgaben 81 81 81

Abgegrenzte Schulden 451 100 351 451

Derivative Finanzinstrumente 118 34 84 118

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 139 102 29 8 139

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 922 136 129 84 573 922

Zur Veräußerung vorgesehene Verbindlichkeiten 73 0 63 0 10 73

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HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNABSCHLUS S / KONZERNANHANG

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Mio. Euro Buchwerte 31.12.2011

Finanzielle Verbindlichkeiten

zu Handels-zwecken gehalten

Andere fi nanzielle

Verbindlich-keiten

KeineIAS 39-

Kategorie

Außerhalb des Anwendungs-

bereichs von IFRS 7

Zeitwerte

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.009 1.009 1.019

Anleihen, Commercial Papers und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten 3.105 3.105 3.180

Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 44 44 49

Leasingverbindlichkeiten 30 30 30

Übrige Finanzielle Verbindlichkeiten 134 134 161

Langfristige Finanzielle Verbindlichkeiten 4.322 0 4.292 30 0 4.439

Übrige langfristige Verbindlichkeiten 129 0 9 11 109 129

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 465 465 465

Anleihen, Commercial Papers und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten 362 362 365

Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungen 9 9 9

Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 130 130 130

Leasingverbindlichkeiten 8 8 8

Übrige Finanzielle Verbindlichkeiten 18 18 18

Kurzfristige Finanzielle Verbindlichkeiten 992 0 984 8 0 995

Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung und ähnliche Verbindlichkeiten 2.955 0 2.872 0 83 2.955

Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 109 109 109

Verbindlichkeiten aus Löhnen, Gehältern und sozialen Abgaben 101 101 101

Abgegrenzte Schulden 431 76 355 431

Derivative Finanzinstrumente 116 19 97 116

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 112 34 1 77 112

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 869 19 110 98 642 869

Die Zeitwerte der kurzfristigen Finanziellen Verbindlichkeiten, der Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung und ähnlichen Verbind-lichkeiten sowie der Übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten entsprechen aufgrund der kurzen Laufzeiten grundsätzlich den bilanzierten Werten.

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Die folgende Übersicht zeigt die im Geschäftsjahr zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente, aufgeteilt nach den folgen-den Bewertungsstufen:

Stufe 1: Börsen- oder Marktpreis in einem aktiven MarktStufe 2: Marktwerte, ermittelt auf Basis von Bewertungsmethoden, für die am Markt beobachtbare Inputfaktoren vorliegenStufe 3: Marktwerte, ermittelt auf Basis von Bewertungsmethoden, für die keine am Markt beobachtbaren Inputfaktoren vorliegen

Die folgende Übersicht zeigt die im Vorjahr zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente aufgeteilt nach den vorgenannten Bewertungsstufen.

Weder im Geschäftsjahr noch im Vorjahr haben Umgliederungen zwischen den Stufen 1 und 2 stattgefunden.

Mio. Euro Gesamt 31.12.2012

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3

Aktiva

Zur Veräußerung verfügbare Finanzanlagen 6 5 1

Derivative Finanzinstrumente 15 15

Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte 141 141

Passiva

Derivative Finanzinstrumente 118 118

Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben 21 21

Mio. Euro Gesamt 31.12.2011

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3

Aktiva

Zur Veräußerung verfügbare Finanzanlagen 176 5 1 170

Derivative Finanzinstrumente 8 8

Passiva

Derivative Finanzinstrumente 116 116

Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben 12 12

120

HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNABSCHLUS S / KONZERNANHANG

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Die folgende Übersicht zeigt eine detaillierte Überleitung der Finanzinstrumente in der Stufe 3 ohne die als Verbindlichkeiten aus Unterneh-menserwerben ausgewiesenen bedingten Gegenleistungen, deren Entwicklung separat unter Textziffer 31 dargestellt wird. Hierbei handelt es sich wie im Vorjahr um Beteiligungsfonds im Bereich Sonstige, deren Marktwertermittlung auf Basis von Ergebnis-Multiples erfolgte. Die bislang unter den Zur Veräußerung verfügbaren Finanzanlagen ausgewiesenen Beteiligungsfonds wurden im Geschäftsjahr nach IFRS 5 als Zur Veräußerung vorgesehen umklassifiziert.

Das in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Nettoergebnis der IAS 39-Kategorien setzt sich wie folgt zusammen:

Das Nettoergebnis der Finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten beinhaltet neben den Ergebnis-sen aus Marktwertänderungen auch Zinsaufwendungen beziehungsweise -erträge aus diesen Finanzinstrumenten. Das Nettoergebnis der Zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte beinhaltet insbesondere die erfolgswirksam zu erfassenden Erträge und Aufwendungen aus Beteiligungsfonds im Bereich Sonstige. Das Nettoergebnis aus Krediten und Forderungen beinhaltet im Wesentlichen Zinserträge sowie die auf diese Finanzinstrumente entfallenden Wertminderungen und Wertaufholungen. Das Nettoergebnis aus Anderen finanziellen Verbindlichkeiten beinhaltet im Wesentlichen Zinsaufwendungen sowie das Währungsergebnis aus der Bewertung von nicht operativen Fremdwährungsverbindlichkeiten.

Marktwertänderungen bei den Zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten wurden im Geschäftsjahr in Höhe von -7 Mio. Euro (Vorjahr: 42 Mio. Euro) im Sonstigen Ergebnis erfasst. Aus dem Sonstigen Ergebnis sind auf Marktwertänderungen zurückzuführende Erträge in Höhe von 11 Mio. Euro (Vorjahr: 38 Mio. Euro) in das Übrige Beteiligungsergebnis transferiert worden.

Mio. Euro 2012 2011

Stand 01.01. 170 150

Währungsänderungen 0 0

Änderung Konsolidierungskreis 0 0

Zugänge 4 42

Abwertungen 0 0

Zuschreibungen 0 0

Erfolgsneutrale Marktwertänderungen -7 42

Erfolgswirksame Marktwertänderungen 0 0

Abgänge 26 64

Umgliederungen in Stufe 3 0 0

Umgliederungen aus Stufe 3 0 0

Stand 31.12. 141 170

Im Endbestand enthaltene erfolgswirksame Marktwertänderung des Geschäftsjahres 0 0

Mio. Euro 2012 2011

Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten 18 20

Zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögenswerte 12 42

Kredite und Forderungen -39 11

Andere fi nanzielle Verbindlichkeiten -371 -298

-380 -225

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30 EVENTUALSCHULDEN

Mio. Euro 31.12.2012 31.12.2011

Wechselobligo 2 6

Verpfl ichtungen aus

Garantien 685 822

Sonstigen Eventualschulden 10 5

697 833

Die Verpflichtungen aus Garantien betreffen im Wesentlichen den Geschäftsbereich Celesio und den Bereich Sonstige. In Verbindung mit diesen Sachverhalten wurden teilweise auch Rückstellungen gebildet, die unter dem entsprechenden Posten erfasst sind. In den Verpflich-tungen aus Garantien sind Finanzgarantien im Sinne des IAS 39 in Höhe von 143 Mio. Euro (Vorjahr: 246 Mio. Euro) enthalten.

Es bestehen zum Bilanzstichtag wie im Vorjahr keine Eventualforderungen aus schwebenden Geschäften.

31 UNTERNEHMENSERWERBE UND UNTERNEHMENSVER ÄUSSERUNGEN

Im Geschäftsjahr wurde bei 7 Unternehmen bzw. Unternehmensgruppen die Kontrolle erlangt. 5 dieser Unternehmen bzw. Unternehmens-gruppen wurden im Geschäftsbereich Celesio erworben, 2 Unternehmen bzw. Unternehmensgruppen im Geschäftsbereich TAKKT sowie ein Unternehmen im Geschäftsbereich ELG. Dabei wurde bei insgesamt 13 Einzelgesellschaften im Rahmen von 7 Share Deals sowie bei einer sonstigen Geschäftseinheit im Rahmen eines Asset Deals die Kontrolle erlangt. Die Unternehmen wurden alle zu 100 Prozent erworben.

Anteilsaufstockungen bei Unternehmen, die bereits vollkonsolidiert werden, sind in Übereinstimmung mit IFRS 3 und IAS 27 in diesem Abschnitt nicht enthalten.

Die erworbenen Unternehmen bzw. Unternehmensgruppen steuerten während der Periode 84 Mio. Euro zu den Umsatzerlösen und 1 Mio. Euro zum Ergebnis nach Steuern bei. Wären alle erworbenen Einheiten bereits zu Beginn des Geschäftsjahres erworben worden, hätten sie 146 Mio. Euro zu den Umsatzerlösen und 3 Mio. Euro zum Ergebnis nach Steuern beigetragen.

Die für die Erwerbe übertragenen Gegenleistungen betragen 257 Mio. Euro. Unter Einbeziehung der in den erworbenen Einheiten vorhan-denen liquiden Mittel in Höhe von 6 Mio. Euro sowie von sonstigen im Geschäftsjahr nicht zahlungswirksamen Komponenten in Höhe von 46 Mio. Euro ergibt sich ein zahlungswirksamer Betrag für die Unternehmenserwerbe in Höhe von 205 Mio. Euro. Zur Begleichung der über-tragenen Gegenleistungen wurden keine Unternehmensanteile ausgegeben. In den nicht zahlungswirksamen Komponenten sind im Rah-men von sukzessiven Anteilserwerben die beizulegenden Zeitwerte der bisher At-Equity bewerteten Beteiligungen in Höhe von 1 Mio. Euro enthalten. Aus der Neubewertung der Anteile der bisher At-Equity bewerteten Beteiligungen resultiert ein unwesentlicher Ergebniseffekt, der in den Übrigen betrieblichen Aufwendungen erfasst wurde.

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind im Geschäftsjahr Zinsaufwendungen in Höhe von 353 Mio. Euro (Vorjahr: 306 Mio. Euro) aus Finanziellen Verbindlichkeiten, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, erfasst. Die Zinsen und ähnlichen Erträge beinhal-ten Zinserträge aus nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanziellen Vermögenswerten in Höhe von insgesamt 56 Mio. Euro (Vorjahr: 50 Mio. Euro).

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HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNABSCHLUS S / KONZERNANHANG

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Die im Zusammenhang mit den Unternehmenserwerben angefallenen Transaktionskosten in Höhe von 1 Mio. Euro wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung als Übrige betriebliche Aufwendungen erfasst.

Im Rahmen der Unternehmenserwerbe wurden zum Teil bedingte Gegenleistungen vereinbart. Zu den jeweiligen Erwerbszeitpunkten wur-den diese mit ihren beizulegenden Zeitwerten in Höhe von insgesamt 13 Mio. Euro passiviert. Die künftige Entwicklung dieser bedingten Gegenleistungen hängt von der Erreichung bestimmter Umsatz- bzw. Ergebnisgrößen ab. Aus heutiger Sicht erscheint – umgerechnet zu Stichtagskursen am Bilanzstichtag – eine Bandbreite möglicher Zahlungen zwischen 0 Mio. Euro und 17 Mio. Euro wahrscheinlich.

Die durch Akquisitionen insgesamt erworbenen Vermögenswerte und Schulden setzen sich wie folgt zusammen:

Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen beträgt 12 Mio. Euro. Dies entspricht dem vertraglichen Nominalvolumen. Im beizu-legenden Zeitwert der erworbenen Forderungen sind Forderungen aus Lieferung und Leistung in Höhe von 8 Mio. Euro enthalten.

Akquirierte Unternehmen wurden im Vorjahr auf Basis vorläufiger Zahlen konsolidiert und gegebenenfalls gemäß IFRS 3.45 ff. innerhalb von einem Jahr an die finalen Werte angepasst. Für Akquisitionen aus 2011 ergaben sich hieraus keine wesentlichen Änderungen.

Aus den Erstkonsolidierungen resultiert ein Goodwill in Höhe von insgesamt 220 Mio. Euro. Die Full-Goodwill-Methode kam nicht zur Anwen-dung. Die bilanzierten Goodwills repräsentieren im Wesentlichen die mit den jeweiligen Akquisitionen verbundenen erwarteten Zukunfts-aussichten sowie den Erfahrungswert der übernommenen Mitarbeiter. Der aktivierte Goodwill ist steuerlich in Höhe von 64 Mio. Euro abzugsfähig.

Zeitwerte

Mio. Euro Ratioform Übrige Erwerbe Gesamt

Vermögenswerte

Sachanlagen 36 1 37

Immaterielles Vermögen 55 11 66

Latente Steuern

Vorräte 7 6 13

Forderungen aus Lieferung und Leistung 7 1 8

Übrige Vermögenswerte 8 3 11

113 22 135

Schulden

Finanzielle Verbindlichkeiten 68 68

Latente Steuern 15 15

Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung 3 1 4

Übrige Schulden 8 3 11

94 4 98

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Von den erworbenen Unternehmen bzw. Unternehmensgruppen ist aus Sicht des Haniel-Konzerns der Erwerb der Ratioform im Geschäfts-bereich TAKKT als wesentlich einzustufen. Mit Wirkung zum 1. Juli 2012 hat der Geschäftsbereich TAKKT zur Stärkung seines europäischen Portfolios den B2B-Versandhändler für Verpackungslösungen Ratioform Holding GmbH sowie dessen Tochterunternehmen erworben.

Ratioform steuerte während der Periode 43 Mio. Euro zu den Umsatzerlösen und 2 Mio. Euro zum Ergebnis nach Steuern bei. Wäre Ratioform bereits zu Beginn des Geschäftsjahres erworben worden, hätte Ratioform 85 Mio. Euro zu den Umsatzerlösen und 3 Mio. Euro zum Ergebnis nach Steuern beigetragen.

Die für den Erwerb von 100 Prozent der Anteile an Ratioform übertragene Gegenleistung beträgt 172 Mio. Euro. Unter Einbeziehung der in den erworbenen Einheiten vorhandenen liquiden Mittel in Höhe von 5 Mio. Euro ergibt sich ein zahlungswirksamer Betrag für den Unterneh-menserwerb in Höhe von 167 Mio. Euro. Zur Begleichung der übertragenen Gegenleistungen wurden keine Unternehmensanteile ausgege-ben. Im Rahmen des Unternehmenserwerbes wurden bedingte Gegenleistungen von bis zu 4 Mio. Euro zu Beginn des Jahres 2016 verein-bart, sofern bestimmte Umsatz- und Margenziele erreicht werden. Zurzeit wird nicht erwartet, dass die bedingten Zahlungen fällig werden. Transaktionskosten in Höhe von 1 Mio. Euro wurden unter den Übrigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Aus der Erstkonsolidierung von Ratioform resultiert ein Goodwill in Höhe von 153 Mio. Euro, der steuerlich nicht abzugsfähig ist.

Bei dem Erwerb von Ratioform wurde mit den Altgesellschaftern ein Erstattungsanspruch für vertraglich definierte Risiken aus dem Zeit-raum vor dem Erwerb vereinbart. Zum Bilanzstichtag ist hierfür in den Forderungen gegen Beteiligungen und übrigen kurzfristigen Vermö-genswerten ein Anspruch in Höhe von 1 Mio. Euro enthalten.

Die für Unternehmenserwerbe seit dem 1. Januar 2010 passivierten bedingten Gegenleistungen, die als Verbindlichkeiten aus Unterneh-menserwerben ausgewiesen sind, haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

Der beizulegende Zeitwert der bedingten Gegenleistungen wird zumeist auf Grundlage einer Ergebnisgröße und unter Berücksichtigung der Langfristplanung ermittelt. Hieraus ergaben sich 2012 insgesamt keine wesentlichen Änderungen.

Mio. Euro

Stand 01.01. 12

Zugänge 13

Abgänge 5

Währungsänderungen 1

Zinseffekt 1

Neubewertungen -1

Stand 31.12. 21

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HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNABSCHLUS S / KONZERNANHANG

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Im Geschäftsjahr wurden 7 Unternehmen bzw. Unternehmensgruppen mit insgesamt 71 Einzelgesellschaften sowie im Rahmen einer Port-foliobereinigung 36 sonstige Geschäftseinheiten im Geschäftsbereich Celesio veräußert bzw. entkonsolidiert. Darin enthalten sind 62 Ein-zelgesellschaften des Geschäftsbereichs Celesio. Hierbei handelt es sich um die nicht fortgeführten Bereiche Movianto, Pharmexx und Versandapotheke DocMorris sowie die veräußerten Aktivitäten in Tschechien (vergleiche hierzu Textziffer 12). Die durch die Veräußerungen bzw. Entkonsolidierungen insgesamt abgehenden Vermögenswerte und Schulden setzen sich wie folgt zusammen:

Die für die Veräußerungen erhaltenen Gegenleistungen betragen 329 Mio. Euro. Unter Einbeziehung der in den veräußerten Einheiten vor-handenen liquiden Mittel in Höhe von 51 Mio. Euro sowie bereits zahlungswirksamer Transaktionskosten und von sonstigen im Geschäfts-jahr nicht zahlungswirksamen Komponenten in Höhe von insgesamt 61 Mio. Euro ergibt sich ein zahlungswirksamer Betrag für die Veräu-ßerungen in Höhe von 217 Mio. Euro.

Das Entkonsolidierungsergebnis beträgt unter Berücksichtigung von Wertminderungen in Höhe von 252 Mio. Euro und Transaktionskosten insgesamt -237 Mio. Euro und ist in den Übrigen betrieblichen Erträgen, den Übrigen betrieblichen Aufwendungen bzw. im Ergebnis aus nicht fortgeführten Bereichen enthalten.

Mio. Euro Buchwerte

Vermögenswerte

Sachanlagen 62

Immaterielles Vermögen 76

Latente Steuern 5

Vorräte 58

Forderungen aus Lieferung und Leistung 282

Übrige Vermögenswerte 140

623

Schulden

Finanzielle Verbindlichkeiten 5

Latente Steuern 5

Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung 233

Übrige Schulden 97

340

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32 ERL ÄUTERUNGEN ZUR K APITALFLUSSRECHNUNG

Die Kapitalflussrechnung zeigt die Veränderung der liquiden Mittel des Haniel-Konzerns im Laufe des Geschäftsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse. Sie ist gegliedert nach Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Der zum Bilanz-stichtag ausgewiesene Finanzmittelbestand ergibt sich als Summe aus Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten mit einer Laufzeit von bis zu drei Monaten sowie Schecks und stimmt mit dem Ausweis der liquiden Mittel in dem Bilanzposten Zahlungsmittel und Zahlungs-mitteläquivalente überein.

Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit wird ausgehend vom Ergebnis nach Steuern indirekt ermittelt und enthält im Wesentlichen umsatzbezogene Zahlungen, Dividenden von At-Equity bewerteten Beteiligungen sowie gezahlte und erhaltene Zinsen. Als Zwischenzeile ist die Haniel-interne Steuerungskennzahl Haniel-Cashflow im Sinne einer Cash-Earnings-Kennzahl ausgewiesen. Diese ergibt sich, indem das Ergebnis nach Steuern um alle wesentlichen nicht zahlungswirksamen Erträge und Aufwendungen sowie nicht operativ bedingte Ein-malerträge und -aufwendungen korrigiert sowie um sonstige zahlungswirksame Bestandteile ergänzt wird.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beinhaltet Zahlungen für Erwerbe und Abgänge einzelner Vermögenswerte sowie für konsolidierte Unternehmen und sonstige Geschäftseinheiten. Im Geschäftsjahr sind hierin 253 Mio. Euro für die vorzeitige Ausübung der Optionen im Geschäftsbereich Celesio zum Erwerb der bislang ausstehenden 49,9 Prozent der Anteile an Panpharma enthalten. Aufgrund der Ausübungs-bedingungen der Optionen wurde Panpharma bereits seit dem Geschäftsjahr 2009 vollständig in den Konzernabschluss einbezogen.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit umfasst Zahlungen im Zusammenhang mit Anteilseignertransaktionen sowie finanziellen Verbind-lichkeiten. Die Transaktionen mit Anteilseignern enthalten im Wesentlichen Auszahlungen an Gesellschafter und Zahlungen aus Anteilsver-änderungen bereits konsolidierter Unternehmen. Die Auszahlungen an Gesellschafter umfassen Dividendenzahlungen an die Anteilseigner der Franz Haniel & Cie. GmbH in Höhe von 50 Mio. Euro (Vorjahr: 60 Mio. Euro) sowie im Vorjahr zusätzlich Auszahlungen für den Erwerb Eigener Anteile in Höhe von 5 Mio. Euro.

Bestandteil des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit sind außerdem die zahlungswirksamen Veränderungen der finanziellen Verbindlich-keiten. Die Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten beinhalten im Geschäftsjahr die Beträge aus der von der Franz Haniel & Cie. GmbH im Februar 2012 begebenen Euro-Anleihe mit einem Nominalvolumen von 400 Mio. Euro sowie die Einzahlungen aus der von Celesio begebenen Euro-Anleihe mit einem Nominalvolumen in Höhe von 350 Mio. Euro und die Einzahlungen aus den von TAKKT, ELG und CWS-boco begebenen Schuldscheindarlehen mit einem Nominalvolumen in Höhe von insgesamt 269 Mio. Euro jeweils abzüglich der Transaktionskosten. Diese Einzahlungen enthielten im Vorjahr die von Celesio begebene Wandelanleihe mit einem Nominalvolumen in Höhe von 350 Mio. Euro abzüglich der hiermit verbundenen Transaktionskosten in Höhe von 3 Mio. Euro.

In der Kapitalflussrechnung sind die folgenden Cashflows enthalten, die auf die nicht fortgeführten Bereiche entfallen:

Mio. Euro 2012 2011

Cashfl ow aus operativer Geschäftstätigkeit -11 -19

Cashfl ow aus Investitionstätigkeit 131 -35

Cashfl ow aus Finanzierungstätigkeit 0 -3

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HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNABSCHLUS S / KONZERNANHANG

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33 ERL ÄUTERUNGEN ZUR SEGMENTBERICHTERSTAT TUNG

In der Segmentberichterstattung bilden die vier vollkonsolidierten Geschäftsbereiche sowie der Bereich Sonstige die Berichtssegmente. Die Aufteilung der Segmente erfolgt nach dem Management Approach unter Berücksichtigung der internen Steuerung und Berichterstat-tung sowie der organisatorischen Struktur.

Es werden für die Segmentinformationen die gleichen Rechnungslegungsvorschriften wie für den Konzernabschluss angewendet. Die Good-wills sind im ausgewiesenen Segmentvermögen den jeweiligen Geschäftsbereichen zugeordnet. Transaktionen zwischen den Geschäfts-bereichen erfolgen zu Preisen, wie sie auch mit Dritten vereinbart würden. Die Finanzschulden beinhalten die in der Bilanz ausgewiesenen lang- und kurzfristigen Finanziellen Verbindlichkeiten. Zusammen mit den sonstigen in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten erge-ben sich die Gesamtschulden des Konzerns.

Celesio betreibt Pharmagroßhandel sowie Apotheken und stellt Dienstleistungen für den Pharmamarkt bereit. Der Pharmagroßhandel belie-fert Apotheken mit sämtlichen Produkten, die dort verkauft werden. Celesio ist auch einer der führenden Apothekenbetreiber in Europa.

Zum besseren Verständnis des Segments Celesio enthält die folgende Übersicht zusätzlich Informationen zu den Teilsegmenten Patient and Consumer Solutions sowie Pharmacy Solutions. Die Vorjahresangaben wurden im Zusammenhang mit den im Geschäftsjahr nach IFRS 5 vorgenommenen Umklassifizierungen als nicht fortgeführte Bereiche angepasst:

CWS-boco ist einer der führenden Systemanbieter in Europa für Waschraumhygiene und textile Dienstleistungen. CWS ist spezialisiert auf Produkte für Waschräume sowie auf Schmutzfangmatten. Die Marke boco bietet Berufskleidung im Mietservice.

Kerngeschäft von ELG ist der Handel mit und die Aufbereitung von Primär- und Sekundärrohstoffen im Wesentlichen für das Marktsegment Edelstahl.

TAKKT ist der in Europa und Nordamerika führende Business-to-Business-Spezialversandhändler für Geschäftsausstattung.

Der Bereich Sonstige umfasst im Wesentlichen die Holding-Aktivitäten, die Finanzierungsgesellschaften der Holding und das Metro-Engagement.

127

2012 2011

Mio. Euro Patient and Consumer

Solutions

Pharmacy Solutions

Patient and Consumer

Solutions

Pharmacy Solutions

Segmenterlöse aus Verkäufen an externe Kunden 3.463 18.808 3.295 18.858

Planmäßige Abschreibungen auf das Segmentvermögen 63 60 57 59

Operatives Ergebnis 189 252 104 308

Wesentliche nicht zahlungswirksame Erträge (+) und Aufwendungen (-) ohne planmäßige Abschreibungen -5 -83 -10 -104

Bilanzielle Investitionen in langfristiges Segmentvermögen 68 68 104 148

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (Kopfzahl) 22.862 16.135 22.725 16.484

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34 ANGABEN ÜBER BEZIEHUNGEN ZU NAHE STEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Wesentliche nahe stehende Unternehmen des Haniel-Konzerns sind assoziierte Unternehmen und gemeinschaftlich kontrollierte Unter-nehmen sowie deren Tochterunternehmen.

Zum 31. Dezember 2012 bestanden Darlehensforderungen gegen assoziierte Unternehmen und gemeinschaftlich kontrollierte Unterneh-men in Höhe von 548 Mio. Euro (Vorjahr: 553 Mio. Euro). Haniel erzielte im Geschäftsjahr Zinserträge aus Darlehen an assoziierte Unterneh-men und gemeinschaftlich kontrollierte Unternehmen in Höhe von 22 Mio. Euro (Vorjahr: 20 Mio. Euro). Es wurden Umsätze mit assoziierten Unternehmen und gemeinschaftlich kontrollierten Unternehmen in Höhe von 30 Mio. Euro (Vorjahr: 34 Mio. Euro) getätigt. Aufwendungen aus Transaktionen mit assoziierten Unternehmen und gemeinschaftlich kontrollierten Unternehmen fielen in Höhe von 2 Mio. Euro (Vorjahr: 2 Mio. Euro) an. Zum Bilanzstichtag bestanden Forderungen und Verbindlichkeiten aus Liefer- und Leistungsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen und gemeinschaftlich kontrollierten Unternehmen in Höhe von 5 Mio. Euro bzw. 0 Mio. Euro (Vorjahr: 1 Mio. Euro bzw. 2 Mio. Euro). Alle Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen und gemeinschaftlich kontrollierten Unternehmen sind vertraglich verein-bart und werden zu Preisen und Konditionen erbracht, wie sie auch mit fremden Dritten vereinbart würden.

Nahe stehende Personen sind Personen in Schlüsselpositionen. Dies sind im Haniel-Konzern die Mitglieder des Aufsichtsrats der Franz Haniel & Cie. GmbH sowie die Mitglieder des ersten Führungskreises. Der erste Führungskreis umfasst die Mitglieder des Vorstands der Führungsholding sowie die Vorstände bzw. Geschäftsführer der Führungsgesellschaften der vollkonsolidierten Geschäftsbereiche.

Wie im Vorjahr besteht ein Teil der in Textziffer 14 dargestellten Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern gegenüber Mitgliedern des Aufsichtsrats. Ein Teil der ebenfalls in Textziffer 14 ausgewiesenen Anleihen, Commercial Papers und sonstigen verbrieften Verbindlichkei-ten wird von Personen in Schlüsselpositionen gehalten.

Die Franz Haniel & Cie. GmbH bietet den Führungskräften des Haniel-Konzerns Namensschuldverschreibungen zur Zeichnung an (Haniel Performance Bonds). Die Schuldverschreibungen werden mit der Gesamtkapitalrendite vor Steuern des Haniel-Konzerns zuzüglich eines Subordinationszuschlags von 3 Prozentpunkten verzinst und haben eine Laufzeit von 5 bis 10 Jahren. Mitglieder des ersten Führungskrei-ses haben im Geschäftsjahr Schuldverschreibungen in Höhe von 0 Mio. Euro (Vorjahr: 1 Mio. Euro) gezeichnet. Zum Bilanzstichtag hat Haniel aus den durch diese Personengruppe gezeichneten Schuldverschreibungen wie im Vorjahr eine Verbindlichkeit in Höhe von 9 Mio. Euro.

Darüber hinaus haben Unternehmen des Haniel-Konzerns mit Personen in Schlüsselpositionen keine berichtspflichtigen Geschäfte vorge-nommen. Dies gilt auch für nahe Familienangehörige dieser Personengruppe.

Teilweise sind Personen in Schlüsselpositionen Mitglieder in Geschäftsführungs- oder Kontrollgremien von anderen Unternehmen, mit denen der Haniel-Konzern im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Beziehungen unterhält. Alle Geschäfte mit diesen Unternehmen werden zu Bedingungen ausgeführt, wie sie auch mit fremden Dritten üblich sind.

Die Vergütung der Mitglieder des ersten Führungskreises betrug im laufenden Geschäftsjahr insgesamt 23 Mio. Euro (Vorjahr: 40 Mio. Euro). Hiervon entfielen auf kurzfristig fällige Leistungen 13 Mio. Euro (Vorjahr: 20 Mio. Euro), auf Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhält-nisses 2 Mio. Euro (Vorjahr: 2 Mio. Euro) und 4 Mio. Euro (Vorjahr: 17 Mio. Euro) auf Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhält-nisses. Darüber hinaus wurde dieser Personengruppe eine aktienbasierte Vergütung in Höhe von 4 Mio. Euro (Vorjahr: 1 Mio. Euro) gewährt. Die aktienbasierte Vergütungskomponente ist im folgenden Abschnitt näher beschrieben. Der Anwartschaftsbarwert der Pensionsansprü-che der Mitglieder des ersten Führungskreises beträgt zum Bilanzstichtag 15 Mio. Euro (Vorjahr: 13 Mio. Euro). Die Mitglieder des Aufsichts-rats der Franz Haniel & Cie. GmbH erhielten wie im Vorjahr Gesamtbezüge in Höhe von 1 Mio. Euro. Daneben erhielten die im Haniel-Konzern angestellten Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat marktübliche Gehälter.

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HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNABSCHLUS S / KONZERNANHANG

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AKTIENBASIERTE VERGÜTUNG MIT L ANGFRISTIGER ANREIZWIRKUNG

Bei Mitgliedern des ersten Führungskreises umfasst die Leistungsvergütung als variable Komponente Performance-Cash-Pläne. Diese sind auf die Wertentwicklung von Haniel bzw. der jeweiligen vollkonsolidierten Geschäftsbereiche und somit auf die Nachhaltigkeit des Erfolgs des Haniel-Konzerns ausgerichtet.

Die im Geschäftsjahr gewährten Performance-Cash-Pläne haben eine Laufzeit von drei bis vier Jahren. Der tatsächliche Zufluss aus diesen Plänen ist der Höhe nach begrenzt und erfolgt in bar in Abhängigkeit von der Zielerreichung und bei Erfüllung festgelegter Voraussetzungen am Ende der Laufzeit.

Die Zielerreichung bemisst sich im Wesentlichen nach der Entwicklung wertorientierter Kennzahlen sowie bei den vollkonsolidierten bör-sennotierten Geschäftsbereichen zusätzlich nach der Aktienkursentwicklung im entsprechenden Zeitraum.

Die Performance-Cash-Pläne werden als anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich im Sinne des IFRS 2 klassifiziert bzw. bilanziert. Der Auszahlungsbetrag wird unter Berücksichtigung der Vertragsbedingungen zum Fair Value der Schuld bewertet. Bei den vollkonsolidierten börsennotierten Geschäftsbereichen wird zur Ermittlung der aktienkursbasierten Komponente ein optionspreistheoretisches Binomial-Modell angewendet. Wesentliche Bewertungsannahmen betreffen dabei den risikolosen Zins und die verwendeten Volatilitäten auf Basis historisch beobachtbarer Daten. Die Schuld wird zu jedem Berichtsstichtag und am Erfüllungstag neu bemessen. Änderungen des beizule-genden Zeitwerts werden erfolgswirksam erfasst.

Der Gesamtaufwand aus den Performance-Cash-Plänen beträgt 4 Mio. Euro (Vorjahr: 1 Mio. Euro). Für die Performance-Cash-Pläne ist ein Schuldposten in Höhe von 7 Mio. Euro passiviert (Vorjahr: 2 Mio. Euro).

35 ANGABEN NACH NATIONALEN VORSCHRIF TEN

ORGANBEZÜGE NACH § 314 ABSATZ 1 NR. 6 HGB

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betrugen 0,6 Mio. Euro (Vorjahr: 1,0 Mio. Euro), die des Beirats wie im Vorjahr 0,2 Mio. Euro. Die Gesamt-bezüge des Vorstands betrugen 3,5 Mio. Euro (Vorjahr: 5,0 Mio. Euro). Die Bezüge der früheren Mitglieder dieser Organe und ihrer Hinterblie-benen beliefen sich wie im Vorjahr auf 2,0 Mio. Euro. Für frühere Mitglieder obiger Organe und ihre Hinterbliebenen sind Pensionsrückstel-lungen in Höhe von 24,6 Mio. Euro (Vorjahr: 21,8 Mio. Euro) passiviert.

ORT DER ERKL ÄRUNG NACH § 161 AKTG DER IN DEN KONZERNABSCHLUSS EINBEZOGENEN BÖRSENNOTIERTEN UNTERNEHMEN NACH § 314 ABSATZ 1 NR. 8 HGB

In den Konzernabschluss werden die folgenden börsennotierten Unternehmen einbezogen: Celesio AG und TAKKT AG (vollkonsolidiert) sowie METRO AG (At-Equity bewertet). Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung wurde von diesen Unternehmen abgegeben und ist auf deren jeweiliger Internetseite (www.celesio.com; www.takkt.de; www.metrogroup.de) öffentlich zugänglich gemacht worden.

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HONOR AR DES KONZERNABSCHLUSSPRÜFERS NACH § 314 ABSATZ 1 NR. 9 HGB

Das Gesamthonorar des Konzernabschlussprüfers PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Deutsch-land, für die Franz Haniel & Cie. GmbH und ihre Tochterunternehmen betrug im Geschäftsjahr 1,1 Mio. Euro (Vorjahr: 1,0 Mio. Euro). Dieses Gesamthonorar besteht aus Leistungen im Zusammenhang mit Abschlussprüfungen in Höhe von 0,9 Mio. Euro (Vorjahr: 0,8 Mio. Euro) sowie sonstigen Leistungen in Höhe von 0,1 Mio. Euro (Vorjahr: 0,1 Mio. Euro). Im Geschäftsjahr wurden vom Konzernabschlussprüfer Steuer-beratungs leis tungen in Höhe von 0,1 Mio. Euro (Vorjahr: 0,1 Mio. Euro) erbracht.

ANGABEN ZUM ANTEILSBESITZ NACH § 313 ABSATZ 2 UND 3 HGB

Die vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes der Franz Haniel & Cie. GmbH und des Haniel-Konzerns, die Bestandteil des Konzern-anhangs ist, wird im elektronischen Bundesanzeiger sowie auf der Internetseite www.haniel.de veröffentlicht. Der Anteilsbesitz der Celesio AG, TAKKT AG und METRO AG ist den Geschäftsberichten der jeweiligen Gesellschaft bzw. deren jeweiliger Internetseite (www.celesio.com; www.takkt.de; www.metrogroup.de) zu entnehmen.

ANZ AHL DER ARBEITNEHMER NACH § 314 ABSATZ 1 NR. 4 HGB

Die Anzahl der Arbeitnehmer im auf Quartalsbasis berechneten Jahresdurchschnitt beträgt im Haniel-Konzern 56.480 nach Köpfen (Vor-jahr: 57.828) und 45.101 auf Vollzeitbasis (Vorjahr: 46.688). Bei der Berechnung der Jahresdurchschnittszahlen wurden im Geschäftsjahr die Mitarbeiter der nicht fortgeführten Bereiche lediglich mit den Werten bis zum Verkauf berücksichtigt. Die Verteilung der Mitarbeiter auf die einzelnen Geschäftsbereiche ist der Segmentberichterstattung auf Seite 70 und 71 zu entnehmen. Der dort auf die nicht fortgeführten Bereiche entfallende Wert entspricht im Geschäftsjahr dem Durchschnitt der Mitarbeiter in den betroffenen Gesellschaften bis zum Verkauf.

BEFREIUNG NACH §§ 264 ABSATZ 3, 264B HGB

Die folgenden Gesellschaften sind gemäß § 264 Absatz 3 HGB von der Verpflichtung zur Offenlegung ihres Jahresabschlusses befreit:

- Haniel Finance Deutschland GmbH, Duisburg- CWS-boco International GmbH, Duisburg- Eurodress GmbH, Lauterbach- CWS-boco Welker GmbH, Bremen- CWS-boco Deutschland GmbH, Hamburg- Verwaltungsgesellschaft CWS-boco HealthCare mbH, Hamburg- ELG Haniel GmbH, Duisburg- Eisenlegierungen Handelsgesellschaft mbH, Duisburg- Westerwälder Eisen-Rohstoffhandels GmbH, Steinbach- ELG Haniel Trading GmbH, Duisburg- ELG Utica Alloys International GmbH, Duisburg- ELG Carbon Fibre International GmbH, Duisburg

Die CWS-boco HealthCare GmbH & Co. KG, Warburg, ist gemäß §§ 264a, 264b HGB von der Verpflichtung zur Offenlegung ihres Jahresab-schlusses befreit.

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HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNABSCHLUS S / KONZERNANHANG

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36 EREIGNISSE NACH DEM BIL ANZSTICHTAG

Die Franz Haniel & Cie. GmbH hat die Ende November angekündigten Maßnahmen zur Reduktion der Nettofinanzschulden weiter umgesetzt. Im Januar 2013 wurde der Verkauf der Anteile an einem Beteiligungsfonds und im Februar 2013 der Verkauf von 4,23 Prozent der stimm-berechtigten Anteile an der METRO AG abgeschlossen. Mit den Veräußerungen wurden Erlöse in Höhe von insgesamt 383 Mio. Euro erzielt. Für einen Teil des zweiten Beteiligungsfonds wurde im Februar ein Vertrag über den Verkauf abgeschlossen.

Die Franz Haniel & Cie. GmbH hat im Februar 2013 ein öffentliches Rückkaufangebot für die im Jahr 2014 auslaufende Euro-Benchmark-Anleihe herausgegeben. Infolgedessen wurden Anleihen mit einem Nominalwert von 284 Mio. Euro zurückgekauft.

Celesio hat im Februar 2013 einen Konsortialkreditvertrag über 500 Mio. Euro abgeschlossen. Diese syndizierte Kreditlinie hat eine Lauf-zeit bis Februar 2018 und ersetzt den ausgelaufenen Konsortialkredit über 600 Mio. Euro.

Mit Wirkung zum 28. Februar 2013 hat der Geschäftsbereich ELG 100 Prozent der Anteile an der ABS Industrial Resources Ltd. in Großbritan-nien sowie deren Tochterunternehmen erworben. ABS unterhält Recyclingbetriebe insbesondere für Superlegierungen in Großbritannien, den USA und Südafrika. Bis zum Aufstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses lagen aufgrund der zeitlichen Nähe zum Kontrollübergang noch keine detaillierten Informationen zur künftigen Einbeziehung in den Konzernabschluss vor.

Darüber hinaus traten keine berichtspflichtigen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag auf.

37 GEWINNVERWENDUNGSVORSCHL AG DER FR ANZ HANIEL & CIE. GMBH

Nach Vornahme angemessener Abschreibungen und Bildung ausreichender Wertberichtigungen und Rückstellungen beträgt der Jahres-fehlbetrag des nach HGB aufgestellten Abschlusses der Franz Haniel & Cie. GmbH 956 Mio. Euro.

Der Vorstand schlägt vor, für das Geschäftsjahr keine Dividende auszuschütten und den Jahresfehlbetrag auf neue Rechnung vorzutragen.

Duisburg, den 7. März 2013

Der Vorstand

FunckGemkow

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HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / KONZERNABSCHLUS S

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VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tat-sächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebe-richt der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsäch-lichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die zukünftigen wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Duisburg, den 7. März 2013

Der Vorstand

FunckGemkow

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BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS

Wir haben den von der Franz Haniel & Cie. GmbH, Duisburg, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlust-rechnung, Gesamtergebnisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebe-richt für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Absatz 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vor-schriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestell-ten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesent-lich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berück-sichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdi-gung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Absatz 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Essen, den 7. März 2013

PricewaterhouseCoopers AktiengesellschaftWirtschaftsprüfungsgesellschaft

WinkeljohannWirtschaftsprüfer

WienandsWirtschaftsprüfer

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GLOSSAR

DDebt Issuance Programme Jährlich erneu-erter und von einer europäischen Börse zugelassener Prospekt zur jederzeitigen Begebung von Schuldverschreibungen mit mittlerer Laufzeit.

Derivate Vertrag, der sich auf einen ande-ren Vermögenswert (Basiswert) bezieht. Der Marktwert Derivativer Finanzinst-rumente kann daher entweder aus Markt-werten klassischer Basiswerte, wie Aktien oder Rohstoffe, oder aus Marktpreisen, wie Zinssätzen oder Wechselkursen, abgelei-tet werden. Derivate existieren in vielfäl-tigen Formen, so beispielsweise als Opti-onen, Futures, Zinscaps oder Swaps. Im Finanzmanagement von Haniel werden Derivate zur Risikobegrenzung eingesetzt.

EEigenkapitalquote Kennzahl der Kapital-steuerung innerhalb des Haniel-Konzerns, die ermittelt wird, indem das gesamte bilanzielle Eigenkapital durch die Bilanz-summe dividiert wird.

Equity-Methode Bewertungsmethode für Beteiligungen an Unternehmen, auf deren Geschäfts- und Finanzpolitik ein maßgebli-cher Einfluss oder eine gemeinschaftliche Kontrolle ausgeübt werden kann. Hierbei wird der Beteiligungsbuchwert entspre-chend der Entwicklung des anteiligen Eigenkapitals (Englisch: equity) des Betei-ligungsunternehmens fortgeschrieben. So wird der Buchwert beispielsweise um das anteilige Periodenergebnis des Betei-ligungsunternehmens erhöht bzw. ver-mindert. Erhaltene Ausschüttungen des Beteiligungsunternehmens mindern den Beteiligungsbuchwert.

Ergebnis At-Equity bewerteter Beteili-gungen Beinhaltet die anteilig auf Haniel entfallenden Periodenergebnisse, die von Unternehmen erwirtschaftet werden, die im Konzernabschluss nach der Equity-Methode bewertet werden.

FFinanzschulden Summe aus den in der Konzernbilanz ausgewiesenen langfristi-gen und kurzfristigen Finanziellen Verbind-lichkeiten.

Free Cashflow Gibt die aus der operativen Geschäftstätigkeit resultierenden Zah-lungsmittel an, die nicht für Investitionen gebraucht wurden. Der Free Cashflow ist bei Haniel der Saldo aus dem Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit und dem Cashflow aus Investitionstätigkeit.

GGearing Kennzahl der Kapitalsteuerung innerhalb des Haniel-Konzerns, die ermit-telt wird, indem die Nettofinanzschul-den durch das gesamte bilanzielle Eigen-kapital dividiert werden.

Geschäftsbereiche Unterschiedliche Ge-schäftsfelder und Beteiligungsunterneh-men im Haniel-Portfolio.

HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012

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BBeizulegender Zeitwert Marktpreisorien-tierter Bewertungsansatz nach IFRS (Fair Value).

CCashflow Saldo der Einzahlungen und Auszahlungen einer Berichtsperiode (Kapitalfluss). Kennzahl zur Beurteilung der Finanz- und Ertragskraft eines Unter-nehmens. Der operative Cashflow zeigt beispielsweise an, in welcher Höhe das ausgewiesene Periodenergebnis zu Mit-telzuflüssen aus der operativen Tätigkeit geführt hat. Dieser Cashflow kann zur Finanzierung von Investitionen, zur Tilgung von Verbindlichkeiten oder zur Dividenden-zahlung genutzt werden.

Commercial Papers Spezielle Wertpapiere (Geldmarktpapiere), in aller Regel abge-zinste Schuldverschreibungen, die zur Beschaffung kurzfristiger Gelder ausgege-ben werden. In der Regel ist Voraussetzung für die Platzierung und den Handel ein aus-gezeichnetes Rating des Emittenten.

Compliance Wichtiges Element der Cor-porate Governance. Darunter wird die Einhaltung von relevanten Gesetzen und internen Richtlinien verstanden.

Corporate Governance Regelungen, Sat-zungen, Anweisungen und Empfehlungen, nach denen ein Unternehmen gesteuert und kontrolliert wird. Auf die Prinzipien der Corporate Governance bei Haniel wird im Corporate-Governance-Bericht auf Seite 29 bis 30 näher eingegangen.

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Gewinn- und Verlustrechnung Vom Umsatz ausgehende Berechnung aller Erträge und Aufwendungen binnen einer Periode. Vom Umsatz abgezogen werden unter anderem Personal-, Material- oder Abschreibungs-aufwand, addiert werden sonstige Erträge, wie beispielsweise Zinserträge. Als Saldo der hier erfassten Erträge und Aufwen-dungen ergibt sich das Periodenergebnis (Ergebnis nach Steuern).

Goodwill Immaterieller Vermögenswert (Geschäfts- oder Firmenwert). Betrag, um den die Aufwendungen für einen Unter-nehmenserwerb die Summe der bei-zulegenden Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte und Schulden übersteigt (Kaufpreis > erworbenes Nettovermö-gen). Im Wesentlichen werden dadurch die im Rahmen einer Akquisition erwarteten Zukunftsaussichten des erworbenen Unter-nehmens sowie der Erfahrungswert der übernommenen Mitarbeiter repräsentiert.

Goodwillabschreibung Wird bei der Über-nahme eines Unternehmens ein Good-will aktiviert, muss dieser mindestens einmal jährlich auf Werthaltigkeit über-prüft werden. Dazu wird ein sogenannter Impairment-Test durchgeführt. Liegen die mit der Übernahme verbundenen erwarte-ten künftigen Cashflows aus Umsätzen und sonstigen Erträgen sowie Aufwendun-gen zum Zeitpunkt des Impairment-Tests unter dem Buchwert des Goodwill, muss der Goodwill entsprechend abgeschrieben werden ( Impairment).

HHaniel-Cashflow Interne Steuerungs-größe bei Haniel, die sich ergibt, indem das Ergebnis nach Steuern um alle wesentli-chen nicht zahlungswirksamen Erträge und Aufwendungen sowie nicht operativ bedingte Einmalerträge und -aufwendun-gen korrigiert sowie um sonstige zahlungs-wirksame Bestandteile ergänzt wird. Im Einzelnen wird das Ergebnis nach Steuern korrigiert um die nicht zahlungswirksamen Zu- und Abschreibungen auf das langfris-tige Vermögen, die Veränderung der Pensi-onsrückstellungen und Übrigen langfristi-gen Rückstellungen, das Ergebnis aus der Veränderung latenter Steuern, das nicht zahlungswirksame Ergebnis und Dividen-den der nach der Equity-Methode bewer-teten Beteiligungen sowie das Ergebnis aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte und konsolidierter Unternehmen sowie aus Neubewertung bei Anteilsveränderungen.

Hedging Absicherung von beispielsweise Zins-, Währungs-, Preis- oder Kursrisiken durch Derivate (Derivative Finanzinst-rumente), welche die Risiken der Grundge-schäfte begrenzen.

HGB Handelsgesetzbuch. Gesetzliche Grundlage unter anderem für den Jahres-abschluss (Einzelabschluss) aller Unter-nehmen mit Sitz in Deutschland. Dieser ist für deutsche Kapitalgesellschaften für die Ausschüttung relevant.

IIAS – International Accounting Standard(s) Bilanzierungsstandard(s) innerhalb des internationalen Regelwerks der IFRS.

IASB (International Accounting Standards Board) Internationales und unabhängiges Gremium, das die International Financial Reporting Standards (IFRS) verabschiedet und kontinuierlich weiterentwickelt.

IFRS – International Financial Reporting Standard(s) Internationales Regelwerk von Standards und Interpretationen zur Rech-nungslegung, die von einem Gremium, dem International Accounting Standards Board (IASB), entwickelt und durch die EU-Kommission ratifiziert werden. Diese Rechnungslegungsnormen sollen eine international vergleichbare Bilanzierung gewährleisten. Kapitalmarktorientierte Unternehmen mit Sitz in der EU müssen ihren Konzernabschluss zwingend nach den Regeln der IFRS erstellen.

Impairment Außerplanmäßige Abschrei-bung auf Vermögenswerte (Wertminde-rung).

Internes Kontrollsystem (IKS) Systemati-sche Kontrollmaßnahmen zur Überprüfung, ob bestehende Regelungen zur Reduzie-rung von Risiken eingehalten werden. Damit soll die Funktionsfähigkeit und Wirtschaft-lichkeit der Geschäftsprozesse gewähr-leistet und Vermögensschäden entgegen-gewirkt werden. Das IKS erstreckt sich über alle wesentlichen Geschäftsprozesse einschließlich des Rechnungslegungspro-zesses. Durch das rechnungslegungsbezo-gene IKS soll die Verlässlichkeit der Finanz-berichterstattung sichergestellt und das Risiko einer fehlerhaften Bericht erstattung in der externen und internen Konzernbe-richterstattung minimiert werden.

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LLatente Steuern Unterschiede zwischen den steuerrechtlichen und den IFRS-Bilan-zierungs- und Bewertungsvorschriften führen zu unterschiedlichen Wertansät-zen von Vermögenswerten und Schulden. Damit weicht die auf Basis des im Kon-zernabschluss ausgewiesenen Ergeb-nisses erwartete von der tatsächlichen Steuerbelastung ab. Um dennoch einen korrespondierenden Steueraufwand in der

Gewinn- und Verlustrechnung auswei-sen zu können, werden die Effekte dieser Abweichungen über Abgrenzungsposten ausgeglichen.

MMarktwert Die Bewertung bestimmter Bilanzposten erfolgt zum Stichtag mit dem an einem Markt, beispielsweise der Börse, realisierbaren Wert.

NNachhaltigkeit Das Leitbild der nachhaltig zukunftsverträglichen Entwicklung ver-folgt das Ziel, mit der unternehmerischen Tätigkeit nicht nur ökonomischen Wert zu schaffen, sondern auch ökologischen und gesellschaftlichen Wert, ohne die Entwick-lungschancen künftiger Generationen zu beeinträchtigen (Corporate Responsibi-lity – CR). Auf das Thema Nachhaltigkeit wird im Kapitel „Corporate Responsibility“ ab Seite 31 eingegangen.

Nettofinanzschulden Summe aus den in der Konzernbilanz ausgewiesenen lang-fristigen und kurzfristigen Finanziellen Verbindlichkeiten abzüglich der Zahlungs-mittel und Zahlungsmitteläquivalente.

OOperatives Ergebnis Diese Ergebnisgröße zeigt, welcher Erfolgsbeitrag in der Periode aus der operativen Geschäftstätigkeit, also dem Kauf und Verkauf von Waren sowie der Erbringung von Dienstleistungen nach Abzug der hierfür notwendigen Aufwen-dungen, erarbeitet wurde. Diese Kennzahl wird in der Gewinn- und Verlustrechnung vor den Ergebnissen aus Beteiligungen und nicht fortgeführten Bereichen sowie Zin-sen und Ertragsteuern ausgewiesen.

PPurchase Price Allocation (PPA) Englischer Begriff für die Kaufpreisaufteilung bei einem Unternehmenserwerb. Hierbei wer-den die erworbenen Vermögenswerte und Schulden mit ihren beizulegenden Zeit-werten bewertet. Übersteigt der Kaufpreis das erworbene Nettovermögen, entsteht ein Goodwill. Der gesamte Kaufpreis lässt sich dadurch auf die einzelnen Bilanz-posten aufteilen.

RRating Bonitätsbeurteilung von Unterneh-men oder Finanzinstrumenten durch Agen-turen oder Banken.

Risikofrüherkennungssystem Systema-tische Berichterstattungsmaßnahmen mit dem Ziel, risikobehaftete Fehlentwicklungen anhand von finanziellen und nichtfinanziel-len unternehmensspezifischen Kennzahlen und Sachverhalten frühzeitig erkennen zu können. Das Risikofrüherkennungssystem ist Teil des Risikomanagements.

KKapitalflussrechnung Die Kapitalfluss-rechnung dient der Ermittlung und Darstel-lung des Zahlungsmittelflusses. Dadurch werden die Zahlungsmittel aufgezeigt, die in einer Periode erwirtschaftet oder ver-braucht wurden ( Cashflow).

Kapitalkostensatz Der Kapitalkostensatz ( WACC) repräsentiert den Verzinsungs-anspruch der Kapitalgeber in Bezug auf das im Unternehmen gebundene Kapital. Er bestimmt sich als gewichteter Durch-schnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten, wobei die Eigenkapitalkosten den Rendi-teerwartungen der Eigenkapitalgeber unter Berücksichtigung von geschäftsmodell-spezifischen Risiken entsprechen und die Fremdkapitalkosten die langfristigen Finan-zierungskonditionen von Haniel darstellen.

Kapitalmarktorientierte Unternehmen Gesellschaften, die Wertpapiere, z.B. Aktien oder Anleihen, emittiert haben, die öffentlich notiert sind und (an einer Börse) gehandelt werden.

Konsolidierung Im Konzernabschluss wird der aus mehreren rechtlich selbstständi-gen Unternehmen bestehende Konzern so dargestellt, als würde es sich um ein einzi-ges Unternehmen handeln. Konsolidierung bezeichnet dabei die buchhalterische Tech-nik zur Eliminierung aller konzerninternen Vorgänge. Sie dient der Eliminierung von Doppelzählungen und konzerninternen Vorgängen bei der Erstellung eines Kon-zernabschlusses aus den Daten der Jah-resabschlüsse der einzelnen Konzernge-sellschaften.

Konsolidierungskreis Die in den Konzern-abschluss einbezogenen Gesellschaften.

HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012 / GLOS S AR

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Risikomanagement Systematische Vorge-hensweise, um potenzielle Risiken für den Konzern zu identifizieren, zu bewerten und Maßnahmen zur Risikovermeidung bzw. -reduktion der möglichen negativen Folgen auszuwählen, umzusetzen und zu kontrollieren.

Rohertrag Differenz zwischen Umsatzerlö-sen und Wareneinsatz.

SStrategische Geschäftseinheit (SGE) Orga-nisationsebene unterhalb der Geschäftsbe-reichsebene. Die Strategischen Geschäfts-einheiten können nach verschiedenen Kriterien gegliedert sein, z.B. regionale Aufteilung oder Unterscheidung nach Pro-duktgruppen. Die Strategischen Geschäfts-einheiten werden zur Erläuterung der Ent-wicklung in den Geschäftsbereichen in internen Controlling- und Planungsprozes-sen vielfach zu Analysezwecken ergänzend dargestellt.

Swap Eine Vereinbarung zwischen zwei Parteien, in der Zukunft Waren- oder Zah-lungsströme auszutauschen. Bei einem Zinsswap werden Zinszahlungen für einen vereinbarten Nominalbetrag auf Grundlage unterschiedlicher Zinssätze getauscht. So können z.B. variable Zinssätze mit fixen Zinssätzen getauscht werden.

VVollkonsolidierung Verfahren zur Einbezie-hung von Tochterunternehmen in den Kon-zernabschluss, wenn das Mutterunterneh-men diese durch Mehrheit der Stimmrechte oder auf Basis einer entsprechenden Ein-flussmöglichkeit beherrschen kann. Hier-bei werden die einzelnen Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens in die Konzernbilanz übernommen.

WWACC Abkürzung für Weighted Average Cost of Capital, englisch für gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten ( Kapi-talkostensatz).

Wandelanleihe Eine verzinsliche Unterneh-mensanleihe, die mit einem Wandlungs-recht für eine bestimmte Anzahl von Aktien des Unternehmens ausgestattet ist. Auf-grund dieses Optionsrechts verfügen Wan-delanleihen über einen niedrigeren Zins-satz als nicht wandelbare Anleihen.

ZZinscap Derivatives Finanzinstrument mit einer garantierten Zinsobergrenze, das gegen die Zahlung einer Prämie erworben wird. Steigt der Zins über diese Grenze, erhält der Erwerber die Differenz vom Ver-käufer des Zinscap.

Zinsdeckungsgrad Kennzahl der Kapital-steuerung innerhalb des Haniel-Konzerns, die sich als Quotient aus bestimmten Posten der Gewinn- und Verlustrechnung ergibt. Dabei wird die Summe aus Ope-rativem Ergebnis, Ergebnis At-Equity bewerteter Beteiligungen und Übrigem Beteiligungsergebnis durch die Summe aus Finanzierungsaufwand und Übrigem Finanzergebnis dividiert. Diese Kennzahl gibt an, wie oft die an die Fremdkapitalge-ber zu leistenden Zinsen durch Erträge aus dem operativen Geschäft sowie den Betei-ligungen gedeckt werden.

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KONTAKT

HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012

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Franz Haniel & Cie. GmbHFranz-Haniel-Platz 147119 DuisburgDeutschlandTelefon +49 203 806 - [email protected]

CWS-boco International GmbHFranz-Haniel-Platz 6 – 847119 DuisburgDeutschlandTelefon +49 203 806 - [email protected]

ELG Haniel GmbHKremerskamp 1647138 DuisburgDeutschlandTelefon +49 203 4501 - [email protected]

TAKKT AGPresselstraße 1270191 StuttgartDeutschlandTelefon +49 711 3465 - [email protected]

Celesio AGNeckartalstraße 15570376 StuttgartDeutschlandTelefon +49 711 5001 - [email protected]

METRO AG Schlüterstraße 140235 DüsseldorfDeutschlandTelefon +49 211 6886 - [email protected]

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IMPRESSUM

HANIEL-GESCHÄF TSBERICHT 2012

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Konzept und DesignBWKD, Köln

FotografieJochen Manz Fotografie, Köln (Seite 4, 25)Hartmut Nägele, Düsseldorf (Seite 26)

LektoratThomas Krause, Krefeld

ProduktionDruckpartner, Essen

Verantwortlich für den Inhalt Franz Haniel & Cie. GmbHFranz-Haniel-Platz 147119 DuisburgDeutschlandTelefon +49 203 [email protected]

Klimaneutral gedruckt auf Recyclingpapier aus 100% Alt papier. Ein kleiner Beitrag zum besseren Klima.

Dieser Geschäftsbericht erscheint in deutscher und in englischer Sprache. Beide Fassun-gen stehen im Internet unter www.haniel.de als Online-Version und zum Download zur Ver-fügung. Die deutsche Fassung ist im Zweifel maßgeblich. Der Einzelabschluss der Franz Haniel & Cie. GmbH wird im elektronischen Bundes anzeiger veröffentlicht. Der Abschluss kann bei der Franz Haniel & Cie. GmbH angefordert werden. Alle Angaben im Kontext mit Berufen und Zielgruppen in dieser Broschüre beziehen sich unabhängig von der Formulie-rung immer auf Personen beiderlei Geschlechts.

04/13 – d/4.000 – e/200

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