Haus Maria

64
WOHN- UND PFLEGEZENTRUM HAUS MARIA Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

description

Haus Maria

Transcript of Haus Maria

Page 1: Haus Maria

WOHN- UND PFLEGEZENTRUM HAUSMARIASchwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

Page 2: Haus Maria
Page 3: Haus Maria

Liebe Leserin, lieber Leser!

Endlich ist es soweit! Die erste Information vonMitarbeitern des Wohn- und Pflegezentrum HausMaria für Mitarbeiter und für alle Interessierten istfertig gestellt. Hinter uns liegt eine äußerstinteressante, herausfordernde, aber auch intensiveZeit. Wir wollten zeigen, wie anspruchsvoll undattraktiv die Arbeit in der Pflege und Betreuung vonMenschen sein kann. Ohne zu verschweigen, dassauch bei uns nicht immer alles perfekt ist. Wirwollen Ihnen unsere Qualitäten als Arbeitgeber undDienstleister einmal in einer etwas anderen Formpräsentieren. Wir möchten Menschen erreichen,die auf der Suche nach einem anspruchsvollen undqualitätsorientierten Arbeitgeber sind. DieseInformationsschrift soll aber auch dazu dienen, unsbei allen aktuellen Mitarbeitern zu bedanken. Sieleisten tagaus tagein einen wertvollen Dienst „amMenschen“. Dass es dabei auch manchmal zuProblemen und Interessenkonflikten kommt, istabsolut menschlich und auch davon soll berichtetwerden. Seit 1972 gibt es nun das Haus Maria.Seitdem hat sich viel verändert. Der AmbulantePflegedienst Haus Maria und die TagespflegeHaus Elisabeth sind hinzu gekommen. Seit der Zeitsind wir stetig gewachsen und haben unsereLeistungen und Angebote ausgebaut. Wir sindstolz, alle Pflege- und Betreuungsangebote auseiner Hand bieten zu können. IndividuellePflegeberatung wird bei uns gelebt. Aktuellbeschäftigen wir im Wohn- und PflegezentrumHaus Maria rund 200 Mitarbeiter. Wirtschaftlichstehen wir auf sicheren Beinen, auch aufgrund derVielfalt unserer Angebote. Dies alles istzurückzuführen auf eine sehr gute Arbeit allerBeschäftigten. Nur wenn das Zusammenspiel allerfunktioniert, ist man in der Lage gute Arbeit anunseren Bewohnern, Kunden und Patienten zuerbringen. Zur besseren Lesbarkeit des Berichteswurde auf die Doppelbezeichnung in männlicherund weiblicher Schreibeweise verzichtet. Dies stelltkeine Abwertung eines Geschlechtes dar. Wirdanken allen dafür!

Ein besonderer Dank gilt Heike Hardes für dieGestaltung der Mitarbeiter-Information!

Birgit Funke, Astrid Marx-Vehling, UlrikeStukenberg und Petra Wessel

57Welche Ergebnisse erzielt das Unternehmen?

55Wie ist das Qualitätsmanagement organisiert?

53Wie erhalte ich alle für meine Arbeit wichtigenInformationen?

50Wie ist die Arbeit hier organisiert?

49Wie werden Mitarbeitende beurteilt?

46Wie unterstützt die Einrichtung meine beruflicheEntwicklung?

44Wird in der Einrichtung ausgebildet?

41Wie kann ich mich fort- und weiterbilden?

39Wie ist mein Arbeitsplatz ausgestattet?

38Wer hilft mir, meine Interessen und Belange zuvertreten?

37Was ist, wenn ich krank werde?

34Was wird getan, damit ich auf meine Gesundheitachten kann?

33Wie kann ich hier Familie und Beruf miteinander inEinklang bringen?

32Welche Unterstützungsangebote gibt es?

21Mit wem arbeite ich hier zusammen?

17Wie ist der Umgang zwischen Vorgesetzten undMitarbeitenden?

15Wie sind meine Dienstzeiten geregelt?9Wie sieht mein Arbeitsvertrag aus?

7Wie werde ich für meine Arbeit bezahlt?

Inhalt

Welt der Regeln und Verträge

Welt der Vorgesetzten und Kollegen

Welt der Unterstützung und Förderung

Welt der Bildung und Karriere

Welt der Organisation und Ergebnisse

Page 4: Haus Maria

Generaloberin Sr. Aloisia

„Die Menschen, die zu uns kommen, erwarten ein klares Profil“Als Ordensgemeinschaft sehen wir uns als Teil der Kirche, somitsind auch unsere Einrichtungen Teil der Kirche. Das bedeutet,dass wir den Sendungsauftrag der Kirche umsetzen und uns imSinn des Evangeliums den Menschen zuwenden wollen, die unsin unseren Einrichtungen anvertraut sind.

Die leitenden Mitarbeiter tragen in besonderer WeiseVerantwortung in unseren Einrichtungen, daher erwarten wir vonihnen die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche oder zumindestzu einer christlichen Glaubensgemeinschaft. Auch grundsätzlicherwarten wir bei unseren Mitarbeitern eine christlicheGrundeinstellung. Die beinhaltet zumindest das Mittragenunserer Wertevorstellungen, wie sie in unseren Leitlinien undZielen zum Ausdruck kommen.

Als Ordensgemeinschaft wollen und müssen wir ein klares Profilhaben. Das erwarten die Menschen, die in unsere Häuserkommen. Das erwarten auch die meisten derer, die sich bei unsbewerben. Darum müssen alle Mitarbeiter das vertreten, wasuns wichtig ist.

Doch wenn in den Leitlinien und Zielen steht, dass „unsereEinrichtungen Lebens- und Lernorte des Glaubens“ sein sollen, so bedeutet das auch, dass unsereMitarbeiter das Recht haben, noch auf dem Weg zu sein. Wir wollen mit ihnen ins Gespräch kommen und mitihnen im Gespräch bleiben. Deshalb ist es nicht ausgeschlossen, dass wir nach sorgfältiger Abwägung aucheinem Konfessionslosen oder einem Andersgläubigen die Möglichkeit geben, bei uns anzufangen. InLeitungspositionen, wo unser Profil in der Öffentlichkeit am stärksten sichtbar wird, ist dies allerdingsausgeschlossen.

Bei Einstellungsgesprächen wird das Leitbild vorgestellt, das Wesen einer christlichen Einrichtungangesprochen und darauf hingewiesen, dass wir eine Unterstützung der in den Leitlinien genannten Ziele undWerte erwarten und einfordern.

Als Ordensgemeinschaft, die allein in Deutschland Träger und Gesellschafter von 30 Einrichtungen mit über3.500 Angestellten ist, liegt uns daran, dass unsere Mitarbeiter sich an dem Leitbild, dem christlichen Gottes-und Menschenbild, das wir vertreten, orientieren. Das macht unsere Einrichtungen aus und das wollen wir inunseren Einrichtungen zu leben versuchen.

Wir bieten den Mitarbeitern beispielsweise Gespräche, Besuche in Bestwig und in Heiligenstadt, dieTeilnahme an Ordensfesten und –veranstaltungen und Pilgerfahrten zu den Gründungsorten unsererOrdensgemeinschaft in der Normandie an, damit es ihnen möglich wird, am Charisma der Ordensgründerinteilzuhaben. Diese Möglichkeit wollen wir allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eröffnen.

Gerneraloberin Sr. Aloisia Höing

4

Page 5: Haus Maria

Geschäftsführer Ludger Dabrock

„Faire Bezahlung soll große Wertschätzung widerspiegeln“„Wir wollen eine angemessene Bezahlung unserer Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter“, gibt der Geschäftsführer der Einrichtungen undDienste der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel,Ludger Dabrock, zu verstehen. Im Interview gibt er darüberAuskunft, warum welche Tarife gelten und welche Möglichkeiten esgibt, besondere Leistungen zu honorieren.

Warum zahlt die Seniorenhilfe SMMP nach Tarif?

Wir sind ein christlicher Träger und betonen in unseren Leitlinien undZielen das christliche Gottes- und Menschenbild. Das soll sich auch inder Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit unserer über 1.300Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seniorenhilfe widerspiegeln.Pflegende beispielsweise gehören ohnehin nicht zu den Topverdienern,leisten aber einen ungeheuer wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft.Mit der Bezahlung nach Tarif liegen wir teilweise mehr als 20 Prozentüber dem Niveau mancher privater Träger. Die Spannbreite ist groß, derWettbewerb hart. Aber im Rahmen des Möglichen wollen wir für eine faireund angemessene Bezahlung sorgen.

Warum ist es nicht selbstverständlich, dass nach Tarif bezahlt wird?

Die Kostenträger stehen unter einem enormen Druck. In den Pflegesatzverhandlungen mit denPflegekassen werden wir mit anderen privaten und frei-gemeinnützigen Trägern verglichen. Darunter gibtes Träger, die deutlich weniger bezahlen. Der Rahmen dessen, was wir gegenüber den Kostenträgerndarstellen und vermitteln können, ist also begrenzt. Und das sogenannte Selbstkostendeckungsprinzip giltauch im Seniorenhilfebereich nur noch sehr begrenzt. Das bedeutet, dass die Lohnkosten einerEinrichtung im Rahmen von Pflegesatzverhandlungen keine wesentliche Rolle mehr spielen. Das  ist aus Sicht der Kostenträger ja auch nachvollziehbar, denn diese „kaufen“ bei uns – aus ihrer Sicht– eine Dienstleistung ein. Mit welchen Personalkosten wir diese Dienstleistung erbringen, spielt hierbeikeine wesentliche Rolle.Die Tariferhöhungen der vergangenen Jahre, insbesondere im AVR-Bereich, fallen kräftiger aus als dieErhöhung der Pflegesätze. Das heißt, dass sich hier bereits eine Diskrepanz ergibt. Deshalb ist dieBezahlung nach Tarif nicht selbstverständlich. Aber bisher ist es uns gelungen, diesen finanziellenAufwand durch eine sehr gute wirtschaftliche Steuerung unserer Einrichtungen zu kompensieren – wozudie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wiederum entscheidend beitragen.Ich habe höchsten Respekt vor unseren Mitarbeitern, die sich jeden Tag pflegebedürftigen Menschenzuwenden. Auch vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung ist dies eines der wichtigstenArbeitsfelder, die es in unserer Gesellschaft gibt. Mitarbeiter in diesem Bereich haben unseren Respektund unsere Anerkennung verdient.

Fortsetzung nächste Seite

5

Page 6: Haus Maria

Fortsetzung des Interviews mit Geschätsführer Ludger Dabrock

Warum wird nicht nach einem einheitlichen Tarif bezahlt?

Wir müssen die Refinanzierung unserer Stellen im Blick behalten. Die Kostenträger – also diePflegekassen – legen für ihre Kalkulationen verschiedene Tarife für die Pflegekräfte, die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter der Küche sowie der Gebäudereinigung zugrunde. Das muss sich in unseremGehaltsgefüge widerspiegeln. Aus diesem Grund haben wir den Küchen- und den Reinigungsbereich voreinigen Jahren in neue Gesellschaften, die GDS GmbH und die GfS GmbH, überführt und damit den biszu diesem Zeitpunkt an Fremdfirmen vergebenen Reinigungsbereich wieder integrieren können. Wichtigwar uns aber, dass die Ordensgemeinschaft als Einrichtungsträger Mehrheitsgesellschafter dieser neugegründeten Firmen bleibt. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind also weiterhin Mitarbeiter vonSMMP.Für die älteren bzw. langjährig Beschäftigten gilt das Prinzip der Besitzstandswahrung. Bei den anderenhaben wir die Gehaltszahlungen schrittweise über mehrere Jahre möglichst sozialverträglich umgestellt.Die Einzahlung in eine zusätzliche Rentenversicherung sowie das Urlaubs- und Weihnachtsgeld blieben –wenn meist auch nicht in derselben Höhe – erhalten. Die Umstellung war sicherlich für viele mit Einschnitten verbunden. Rückblickend müssen wir aberfeststellen, dass sie wesentlich dazu beigetragen hat, die Einrichtungen und damit auch die Arbeitsplätze– insbesondere der in diesem Bereich tätigen Mitarbeiter – nachhaltig wirtschaftlich abzusichern.

Welche Möglichkeiten gibt es, gute Leistungen zu honorieren?

Der neue Tarif nach Caritas-AVR sieht vor, dass bei den Pflegekräften ein kleiner Teil des Gehaltesabgezweigt und in einen Topf eingezahlt wird, aus dem dann besonders verdiente Mitarbeiter am Endedes Jahres einen Bonus erhalten. Die Absicht ist lobenswert, aber natürlich ist es schwer, dafür geeigneteKriterien zu finden, die dann auch noch allgemein akzeptiert werden. 2011 wurden bereits 1,5 Prozent derjeweiligen Gehälter dafür verwendet, 2012 sind es bereits 1,75 und 2013 schon 2,0 Prozent. Eine weitereErhöhung ist vorgesehen. Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass Arbeitgeber im Rahmen desTarifsystems die Möglichkeit haben müssen, Übernahme von Verantwortung oder besonderesEngagement durch Bonuszahlungen an einzelne Mitarbeiter zu würdigen. Von daher geht dieseEntwicklung in die richtige Richtung.Darüber hinaus belohnen wir außergewöhnliche Leitungen und Ideen schon immer durch Gutscheine:etwa für Bücher, eine Massage oder fürs Tanken. Und das wollen wir auch in Zukunft so beibehalten. Unsist klar, dass solche Formen der Anerkennung keine angemessene finanzielle Vergütung für einaußergewöhnliches Engagement sind, doch soll sie die Wertschätzung der Arbeit zum Ausdruck bringen. Letztendlich sind es die Mitarbeiter vor Ort, die eine Einrichtung prägen und das menschliche Gesicht vonSMMP sind, eine Geschäftsführung schafft nur den Rahmen. Und für unsere Mitarbeiterinnen undMitarbeiter können wir nur dankbar sein. Sie sorgen dafür, dass das, was mit der Ordensgründerin MariaMagdalena Postel – eine in jeder Hinsicht außergewöhnliche Frau – in der Normandie vor vielen Jahrenbegann, heute in unserer Gesellschaft lebendig bleibt.

Das Interview mit Ludger Dabrock führte Ulrich Bock

6

Page 7: Haus Maria

Wie werde ich für meine Arbeit bezahlt?

Andrea Starkgraff steht gerneRede und Antwort

Das letzte Wort hat der Betriebsleiter

Bezahlung nach Tarif"Wir bezahlen nach AVR“, das sage ich immer, wenn es um die Frage nachder Bezahlung geht. Schließlich bieten wir als kirchlicher Arbeitgeber mit denso genannten Richtlinien für Arbeitsverträge, in den Einrichtungen desDeutschen Caritasverbandes (AVR) den Rahmen für den monatlichenVerdienst der Pflege- und Betreuungsmitarbeiter sowie für dieFührungskräfte.

Was man dann tatsächlich verdient, hängt davon ab, was man gelernt hat,wo man eingesetzt wird und was zu den täglichen Aufgaben gehört.

Jeder Mitarbeiter wird in eine so genannte Vergütungsgruppe einsortiert.Welche der Gruppen die richtige ist, hängt vom Ausbildungsabschluss,nachgewiesenen Erfahrungen und möglichen Zusatzqualifikationen ab. DiePersonalabteilung macht einen ersten Vorschlag, nachdem die Mitarbeiterdort die Bewerbungsunterlagen durchgesehen haben und von derBetriebsleitung wissen, für welchen Arbeitsbereich der Bewerber vorgesehenist.

Das letzte Wort hat aber immer die jeweilige Betriebsleitung vor Ort.

Tobias Kuhoff kennt sichin der Küche aus

Service wie im Hotel

Wichtig ist, was man tutDie Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel betreiben zwei Servicegesellschaften. Die Mitarbeiterdort sind für die sekundären Arbeitsbereiche (z.B. Verwaltung, Küche, Hauswirtschaft, ambulante Betreuung)und die tertiären Arbeitsbereiche (z.B. Fahrer Mobiler Menüservice, Haustechnik, Reinigung) zuständig. DieGesellschaften sind zum einen die Gastronomische Dienstleitungs- und Servicegesellschaft mbH (GDS)sowie die Gesellschaft für Servicedienste mbH (GfS).

Die Mitarbeiter der GDS arbeiten in der Küche und sorgen dafür, dass die Bewohnerund Gäste ausgewogene und ansprechend angerichtete Mahlzeiten erhalten. Auchfür das Geschirrspülen gibt es eine eigene Mannschaft. Hier richtet sich derVerdienst nach dem Tarif, der auch für Hotels und Gaststätten in Deutschland gilt.Für den Verdienst ist letztendlich ausschlaggebend, was ein Mitarbeiter gelernt hatund wo er eingesetzt wird. Über den konkreten Verdienst entscheidet am Endeimmer die Geschäftsleitung der Servicegesellschaft.

Bei den Beschäftigten der Servicedienste hängt der Verdienst davon ab, was er imUnternehmen tut. Wer Zimmer reinigt und dafür sorgt, dass das Haus insgesamtsauber ist, wird nach dem so genannten Reinigertarif vergütet. Wer alsBetreuungsassistent, ambulante Pflege- oder Betreuungshilfskraft, Haustechnikeroder Verwaltungsmitarbeiter bei der GfS angestellt wird, für den gibt es so genannteAllgemeine Arbeitsvertrags-Bedingungen. In diesem Tarifsystem schlägt zuerst diePersonalabteilung anhand der Bewerbungsunterlagen eine Einstufung vor. Dieendgültige Entscheidung trifft auch hier die Geschäftsführung derServicegesellschaft.

Andrea Starkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP

7

Page 8: Haus Maria

Regeln für mehr LohnDie Preise steigen und das Leben wird immer teurer. Das gilt schließlich auch für uns alle. Deshalb ist dieFrage nach der Lohnerhöhung auch sehr wichtig.

In der Seniorenhilfe SMMP ist das klar geregelt. Es gelten Tarife und in denen sind die Regeln fürVerhandlungen über mehr Lohn festgeschrieben. Für Mitarbeiter innerhalb der AVR handeln das Arbeitgeberund Arbeitnehmer in einer "Arbeitsrechtlichen Kommission“ miteinander aus. Für die Mitarbeiter imKüchenbereich verhandeln Unternehmer und Gewerkschaften miteinander die Bezahlung aus, welche imTarifsystem für das Hotelgewerbe umgesetzt wird. Bei den Mitarbeitern in der Gesellschaft für Servicedienstewird durch die Geschäftsführung der Gesellschaft entschieden, wie viel Geld die Mitarbeiter mehr verdienen.In der Regel richtet sich diese Entscheidung nach den Ergebnissen der anderen Arbeitsbereiche.

Damit ist klar: Lohnerhöhungen werden nicht persönlich mit dem jeweiligen Vorgesetzten ausgehandelt,sondern orientieren sich an den gültigen Tarifvereinbarungen.

Andrea Starkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP

Erfolgsbonus ist möglichWer eine besondere Aufgabe übernimmt, sich im besonderen Maße für die Einrichtung engagiert oder ineinen anderen Arbeitsbereich mit mehr Verantwortung wechselt, kann mehr Geld verdienen. Dabei wirddarauf geachtet, ob es sich um eine zeitlich begrenzte Aufgabe bzw. Leistung handelt, oder auf Dauerangelegt ist.

Wer in der Hierarchie aufsteigt, der verdient natürlich mehr. Der jeweilige Tarif legt fest, wie viel das ist. Werzeitlich begrenzt eine neue oder zusätzliche Aufgabe übernimmt, kann eine individuelle Zulage vereinbaren.Wie hoch diese ist, entscheiden letztendlich die Geschäftsfeldleitung und die Geschäftsführung. Diese hängtnatürlich von der Höhe der Verantwortung ab, die von dem jeweiligen Mitarbeiter übernommen wird.

Andrea Starkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP

...was ist das überhaupt?

AVR VertragDie „Richtlinien für Arbeitsverträge in denEinrichtungen des DeutschenCaritasverbandes“ (AVR) sind dasRegelwerk, nach dem hauptamtlicheMitarbeiter in den Einrichtungen beschäftigtund entlohnt werden.

Die Richtlinien werden regelmäßigaktualisiert und den gesetzlichenGrundlagen angepasst.

Tipp: http://www.caritas.de/buchtipps/

richtlinienfuerarbeitsvertraegeindeneinr

Helena Schleiden in derZentralverwaltung

Fragen rund ums GehaltHelena Schleiden

Ressort PersonalZentraleVerwaltung SMMP

BereichSeniorenhilfe undKatholischeKliniken Lahn

Kuhstr. 25

45701 Herten

Fon: 0209 3615 380-23

Fax: 0209 6191-655

E-Mail: [email protected]

8

Page 9: Haus Maria

Wie sieht mein Arbeitsvertrag aus?

Christiana Wittig genießt den Ausblick

Zum Auftanken in die BergeDer Tod von Bewohnern fordert mich immer wiederstark. Abschied nehmen und loslassen, das geht nicht aufKnopfdruck. Ich trage dies schon eine Weile mit mir herum.Manchmal nehmen die körperlichen und geistigen Fähigkeiteneines Bewohners so rapide ab, dass mich dies erschreckt. Dareicht mir nicht der Nachhauseweg, um auf andere Gedanken zukommen.

Ich habe mit meiner Pflegedienstleitung Petra Wessel vereinbart,dass ich im Frühjahr und im Herbst Zeit zum Auftankenbekomme. Ich erweitere meinen Urlaub um jeweils zweiWochen.

Ich nutze diese freie Zeit, um meinen Kopf frei zu bekommen.Meist ist dies mit einem Ortswechsel verbunden. Ich reise mit meinem Mann in die Berge oder mache einenWellness-Urlaub.

Christiana Wittig, examinierte Altenpflegerin, Wohnbereich 1

Conny Ruhose

Endlich unbefristet arbeiten

"Ich bin total happy"2004 habe ich beim Ambulanten Dienst als Fahrerin des Mobilen Menü-Service undHauswirtschaftshelferin angefangen. Heute bin ich feste Mitarbeiterin im Haus Mariamit einem unbefristeten Dienstvertrag – Ich bin total happy!

Angefangen habe ich beim Ambulanten Dienst. Nach zwei Jahren hat mich KarinGerdes dann "abgeworben". Sie ist Wohnbereichsleiterin bei uns und suchte eineKrankheitsvertretung. Jetzt bin ich schon über fünf Jahre dort – immer wieder bin icheingesprungen. Mal war es eine Schwangerschaftsvertretung, dann wieder einelängerfristige Krankheitsvertretung. Karin Gerdes hat sich sehr für mich eingesetzt.Ich hatte Glück, es passte immer so, dass ich nicht zum Arbeitsamt gehen musste.Ich bekam jedes Mal befristete Arbeitsverträge. Es war einerseits schön, immerwieder gefragt zu werden. Andererseits hatte ich ständig die Gedanken imHinterkopf, dass es irgendwann vorbei ist – dass irgendwann alle an Bord sind – ichnicht mehr gebraucht werde – mich woanders bewerben muss – doch zumArbeitsamt gehen muss.

Doch damit ist jetzt Schluss! Seit Anfang letzten Jahres hat sich mein Einsatz gelohnt – seitdem habe ich denfesten und vor allem unbefristeten Vertrag in der Tasche und bin total glücklich.

Conny Ruhose, Pflegehelferin, Wohnbereich 3

9

Page 10: Haus Maria

Lilly Luis und Christiane Gebauer bringen dieSchuhe zum Glänzen

Mit Opa in die Betreuung

Beruflich durchgestartet!Nach einem Krankenhausaufenthalt konnte mein Opa nicht mehrzurück in seine Wohnung. Die ersten Wochen im Heim fielen ihmschwer. Die eigene Wohnung von einem Tag auf den anderenaufzugeben, das ging nicht auf Knopfdruck.

Ich habe ihn so oft es ging besucht und Spaziergänge mit ihmunternommen. Die Zeit mit meinem Opa hat mir viel gegeben.Ich habe gemerkt, dass mir die Betreuung älterer Menschen liegtund viel Freude macht.

Bis dahin arbeitete ich stundenweise als Pflegeassistentin imWohnbereich für Menschen mit Demenz. Nach der gutenErfahrung mit meinem Opa wollte ich unbedingt von der Pflege indie Betreuung wechseln. Es war schön zu sehen, wie er nocheinmal auflebte. Ich habe deshalb neben meinem Beruf eineAusbildung als Betreuungsassistentin begonnen. In der Zeit habe ich nur am Wochenende gearbeitet. Daspasste den Kollegen gut und ich hatte das Geld, um die Weiterbildung zu bezahlen.

Kurz nach dem erfolgreichen Abschluss wurde eine halbe Stelle in der Betreuung frei. UnserePflegedienstleiterin Petra Wessel hat sofort an mich gedacht und ist auf mich zugekommen. Ich warbegeistert. Mittlerweile habe ich eine Dreiviertel-Stelle. Vor Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich beruflicheinmal so durchstarten kann.

Christiane Gebauer, Betreuungsassistentin, Wohnbereich 3

Wie lange ist die Laufzeit meiner Arbeitsverträge?

Arbeitsverträge befristetSeit einigen Jahren werden mit neuen Mitarbeitern grundsätzlich nur auf zwei Jahre befristeteArbeitsverträge geschlossen. Möglichst in Teilzeitbeschäftigung. Natürlich sind wir an einer langfristigenZusammenarbeit interessiert. Mit den Befristungen streben wir eine hohe Flexibilität der Personalpläne an.Das brauchen wir, um unsere Einrichtungen und Dienste wirtschaftlich abzusichern. Gleichzeitig habensowohl die Mitarbeiter, als auch die Einrichtungen ausreichend Zeit zu prüfen, ob es miteinander klappt.Im Regelfall werden Verträge nach zwei Jahren entfristet. Außer, wenn es Zweifel an der Erfüllung derAufgaben oder wirtschaftliche Probleme in der Einrichtung gibt.

10

Page 11: Haus Maria

Aufgaben umfassend vermitteln

Für den täglichen Bedarf gemachtIn den letzten Jahren sind für alle Beschäftigten so genannte Aufgabenbeschreibungen erarbeitet worden.Weil diese Beschreibungen für den täglichen Bedarf gedacht und gemacht sind, werden sie in regelmäßigenAbständen überprüft und aktualisiert. Verantwortlich dafür ist die Geschäftsfeldleitung.

Jeder neue Mitarbeiter erhält nach seiner Einstellung seine ganz persönliche Aufgabenbeschreibung. Diesewird von dem jeweiligen Disziplinarvorgesetzten und vom Mitarbeiter unterschrieben. Ein Exemplar erhält derMitarbeiter, das zweite Exemplar wird in der Personalakte archiviert.

Neben der Aufgabenbeschreibung existiert ein Einarbeitungskonzept. Hier sind neben der zeitlichen Abfolgeauch die einzelnen Aufgaben aufgelistet, die mit einer bestimmten Qualifikation und Funktion einhergehen.Auch hier ist ersichtlich, für welche Aufgaben der jeweilige Mitarbeiter zuständig ist.

Einmal im Jahr führt der Dienstvorgesetzte mit jedem Mitarbeiter ein Mitarbeiterjahresgespräch. Auch hierwerden die einzelnen Aufgaben sowie Erfolge und Misserfolge, Perspektiven, Möglichkeiten derWeiterentwicklung und Ziele besprochen. Das Vier-Augen-Gespräch ist streng vertraulich. Das Protokoll wirdbei der jeweiligen Leitung unter Verschluss gehalten. Der Mitarbeiter erhält eine Kopie für seine Unterlagen.

Aufgabenbeschreibung… ist wie folgt gegliedert:

Stellenbezeichnung

Einrichtung

Stelleninhaber

Direkter Vorgesetzter

Nachgeordnete Mitarbeiter

Aufgabeninhaber vertritt

Aufgabeninhaber wird vertreten durch

Leitgedanken und Zielsetzungen (allgemein)

Zielsetzung der Stelle

Aufgaben: Kundenbezogene Aufgaben, Mitarbeiterbezogene Aufgaben, BetriebsbezogeneAufgaben

Befugnisse (inklusive Unterschriftsbefugnis)

Kommunikation/Kontaktpflege

Fachliche Qualifikation

Persönliche Eignung (Gemäß der § 12 Wohn- und Teilhabegesetzt NRW (WTG) dürfen keineAusschlussgründe vorliegen)

Persönlich-charakterliche Grundfähigkeiten

Leistungs-, Tätigkeits- und aufgabengerichtete Grundfähigkeiten

Verantwortungs- und Kompetenzbereich

Unterschrift durch Mitarbeiter und Vorgesetzten

11

Page 12: Haus Maria

Marion Büker, Ilse Müller, Petra Merschmannund Angelika Förster haben es geschafft

Mit dem Infusionsständer in den Unterricht

Prüfung bestanden!Die Kursteilnehmer haben ganz schön komisch geguckt, als ichmit dem Infusionsständer im Unterricht erschien. Aber mir warschon wichtig, dass ich trotz Krankenhausaufenthalt so wenigwie möglich verpasse.

Ich bin eine von vier Pflegehelferinnen des AmbulantenPflegedienstes, die diese Weiterbildung im Bildungswerk besuchthaben. Wir haben gemeinsam nach Dienstschluss die Schulbankgedrückt. Drei Monate hieß es für uns am Wochenende: Lernenstatt Party!  Mit bestandener Prüfung erweitert sich unserAufgabengebiet.

Ab jetzt dürfen wir beispielsweise auch Medikamente geben,Spritzen setzen, Kompressionsstrümpfe anziehen und bestimmteVerbände anlegen. Obwohl wir alle alte Hasen sind, die zum Teilschon mehr als 15 Jahre in der Pflege arbeiten, durften wir dasbislang alles nicht machen. Auch wenn wir gewollt hätten, konnten wir die Fachkräfte nicht unterstützen.

Das ändert sich jetzt. Wir tragen dazu bei, dass für unsere Pflegedienstleitung die Tourenplanung einfachergeworden ist und die Fachkräfte entlastet werden.  

Wir sind ganz schön stolz auf uns.

Angelika Förster, Pflegeassistentin, Ambulanter Pflegedienst

Das Bildungswerk SMMP macht´s möglich...Behandlungspflege für Pflegehelfer (Leistungsgruppe 1 und 2)

Umfasst 160 Stunden (Inklusive  schriftlicher, mündlich und praktischer Prüfung)

Inhalte

Blutdruckkontrolle und Blutzuckerkontrolle

Medikamente verabreichen (Arzneimittellehre)

Injektionen (Subkutaninjektionen)

Umgang mit Kompressionsstrümpfen

Versorgung vom Dekubitus bis Grad 2

Versorgung eines Suprapubischen Katheters (SPK) 

Umgang mit einer PEG-Sonde

Verabreichen von Augentropfen und Augensalbe

Verabreichen von Klistier

Inhalationen

Medizinische Einreibungen, dermatologische Bäder, Kältetherapie

12

Page 13: Haus Maria

Fesseln macht keinen Sinn

Rückkehr in den erlernten BerufJenny Wegener war Mitarbeiterin im Wohnbereich 1. Ich habe Ihre Zuverlässigkeit und Umsichtigkeit sehrgeschätzt. Sie passte gut ins Team. Neben ihrer Tätigkeit in unserem Haus hat Jenny Wegener stundenweiseim Kindergarten gearbeitet. Erzieherin ist ihr erlernter Beruf.

Ende 2010 bekam sie vom Kindergarten ein Stellenangebot. Eine Erzieherin war schwanger und sofort ausdem Dienst genommen worden. Das kam für mich schon sehr überraschend, als Jenny mir sagte, sie wollekurzfristig wechseln. Der Dienstplan für den Januar stand und zusätzlich wollte sich der Grippevirus im Hausnicht verabschieden. Ich war hin und her gerissen. Einerseits wollte ich Jenny die Rückkehr in ihren Berufermöglichen, aber das Team, das durch die Krankheitswelle schon belastet war, nicht noch mehrstrapazieren.

Ich habe mit den Mitarbeitern im Wohnbereich 1 gesprochen. Die Kollegen waren bereit, den Dienst vonJenny Wegener zu übernehmen. So stand dem kurzfristigen Ausscheiden von ihr nichts mehr im Weg.Mitarbeiter an sich zu fesseln, das macht für mich keinen Sinn. Wir suchen immer nach individuelle Lösungen.

Kündigungsfristen nutzen nichts, wenn ein Mitarbeiter innerlich schon nicht mehr da ist. Dies ist aus meinerSicht eine gute Grundlage für eine faire und offene Zusammenarbeit.

Petra Wessel, Pflegedienstleitung

Auch Kündigungen fair gestalten

"Manchmal ist es besser wenn man sich trennt."Wie gehen Sie vor, wenn ein Mitarbeiter kündigt?

Astrid Marx-Vehling: Natürlich gelten bei uns die bekannten tariflichen Regelungen zum Umgang mitKündigungen und die entsprechenden Fristen. Und natürlich sehen wir es nicht gerne, wenn uns guteMitarbeiter verlassen wollen. Wir suchen dann gemeinsam einen individuellen Weg jenseits derKündigungsfristen, wenn der Mitarbeiter dies wünscht.

Wie oft kommt es denn vor, dass einem Mitarbeiter gekündigt wird?

Astrid Marx-Vehling: In den letzten zwei Jahren gab es zwei Kündigungen von Mitarbeitern in derProbezeit.

Aus welchem Grund?

Astrid Marx-Vehling: In der Regel sind dies fachliche Gründe. In einem Fall hielt sich die neue Mitarbeiterinnicht an die Schweigepflicht. Auch im Team verhielt sie sich nicht kollegial.

Wenn man feststellt, dass keine gemeinsame Basis da ist, dann ist es für alle Beteiligten besser, wennman sich möglichst schnell wieder trennt.

Grundsätzlich ist die Kündigung eines Mitarbeiters jedoch das letzte Mittel. Wir versuchen erst immer überein Gespräch eine Verhaltensänderung zu erreichen.

Das Interview führte Monika Büker, Assistentin der Heimleitung

13

Page 14: Haus Maria

Geschäftsfeldleitung Andrea Starkfraff

Interview mit Andrea Starkgraff über das Ende befristeter Arbeitsverträge

Da müssen wir genauer hinschauen.Frau Starkgraff, Sie prüfen aktuell, ob Sie in Zukunft allenFachkräften eine unbefristete Beschäftigung anbieten.Wie kommen Sie auf diese Idee?

AS: Die Befragung unserer Mitarbeiter hat uns gezeigt, dassdie Befristung auf zwei Jahre zu großer Verunsicherung führt.Außerdem zeigen uns interne Auswertungen, dass wir diemeisten Verträge sowieso irgendwann entfristen. Da könnenwir das auch gleich sein lassen.

Was würde sich dadurch ändern?

AS: In Zukunft müsste zur Überprüfung der Fähigkeiten derMitarbeiter die Probezeit von sechs Monaten besser genutztwerden. Hier würden wir genauer hinsehen und nachvollziehbare Kriterien zur Beurteilung entwickeln.Außerdem müssten wir gezielter und besser einarbeiten als bisher. Da fangen wir aber nicht bei null an.

Was versprechen Sie sich von dieser Maßnahme?

AS: Im Hinblick auf den Fachkräftemangel im Pflegebereich möchten wir ein attraktiver Arbeitgeber sein.Wir möchten auch zukünftig ausreichend Bewerber für offene Stellen bekommen.

Erhöht sich dadurch nicht das wirtschaftliche Risiko der Einrichtungen?

AS: Nein! Zur wirtschaftlichen Sicherung der Einrichtungen und Dienste werden wir an den FlexiblenArbeitsverträgen festhalten. Dies bedeutet, dass 25% der Wochenarbeitszeit als flexibler Anteil gestaltetwerden, so dass die Wochenarbeitsstunden je nach Belegung oder Anzahl der Patienten flexibel verteiltwerden können. Im Arbeitsvertrag sind sowohl die Mindeststunden festgelegt, auf die sich der jeweiligeMitarbeiter verlassen kann, als auch die maximal zu leistenden Stunden, die je nach Arbeitsanfall abrufbarsind. Bezahlt werden am Ende die tatsächlich geleisteten Stunden.

Das Interview mit Andrea Starkgraff führte Roland Weigel, Konkret Consult Ruhr (KCR)

14

Page 15: Haus Maria

Wie sind meine Dienstzeiten geregelt?

Wohnbereichsleitung KarinGerdes

Auch ohne Angst "Nein" sagen

Kurzfristiges Einspringen ist geregeltWie ist kurzfristiges Einspringen hier geregelt? 

Es wird immer darauf geachtet, dass nur die Mitarbeiter einspringen, diedazu bereit sind, etwas länger oder mehr zu arbeiten. Natürlich ist diesbei mehreren Krankheitsausfällen nicht immer möglich. Aber generell gilt:"Frei bleibt frei“.

Wie reagieren die Mitarbeiter auf solch einen Anruf?

(Lächelt) Wenn Sie meine Stimme hören… Nein, im Ernst. Manche habenProbleme damit, "Nein" zu sagen, oder fühlen sich unter Druck gesetzt,immer präsent sein zu müssen. Aber nachdem wir das im Teamgesprächeinmal angesprochen haben, ist es jetzt bei allen Mitarbeitern klar. Hierkann jeder auch mal ohne schlechtes Gewissen "Nein" sagen – und dasklappt auch ganz gut! Es soll ja für keinen zum Konflikt oder einerBelastungssituation kommen. Deshalb lieber einmal früher die Reißleineziehen.

Sind die Mitarbeiter damit zufrieden?

Bisher gab es keine größeren Beanstandungen mit der Regelung und einausgefallener Dienst konnte immer ersetzt werden.

Dieses Interview mit Karin Gerdes führte Monika Büker.

Dienstzeiten im Ambulanten Pflegedienst Haus Maria 

Frühdienst:     ca.   6:00 – 10:30 Uhr       

Mittagsdienst: ca. 11:00 – 13:00 Uhr

Spätdienst:     ca. 16:30 – 20:00 Uhr    

Teildienste:     (Früh - Mittag oder Früh - Spät)

Bereitschaftsdienst nach Plan ca.einmal monatlich

 

Dienstzeiten Haus Maria

Frühdienst:      6:30 - 13:00 Uhr  

Spätdienst:    14:15 - 20:15 Uhr                                                          

Nachtdienst:  20:30 -  6:00 Uhr

Zwischendienste nach Absprache

15

Page 16: Haus Maria

Heike Hardes bei einem Anruf mitFolgen

"Wenn alle Stricke reißen"

Fehler, die einfach nerven...Ich beschäftige mich mit der Frage, wie sich meine Kollegen fühlen, wennmal wieder ein Anruf mit Folgen kommt.  

Eins ist mir klar: Es betrifft alle Kollegen. Ob Betreuungskräfte, Fahrer imMobilen Menüservice oder  auch die Kollegen der Pflege und Hauswirtschaft.Niemand ist sicher vor dem Klingeln des Telefons und der Frage, die danndoch meist die gleiche ist: „Kannst du einspringen?" In der Folge bedeutetdas, dass Arbeit wartet und zwar spontan, kurzfristig und oft ungelegen. Kurzhabe ich überlegt, dann habe ich mich direkt an meine Kolleginnen gewandt.

Ich arbeite im Ambulanten Pflegedienst Haus Maria und möchte den Leserngern einen Einblick in unser Team geben.               

Vormittags 10.40 Uhr im Büro des Ambulanten Pflegedienstes Haus Maria.Die Kolleginnen sind von der Frühtour zurück. Um spontane Antworten zubekommen, was ich in diesem Fall für interessant erachte, werfe ich dieFrage mitten in den Raum.

Wann muss ich damit rechnen, kurzfristig einzuspringen und welcheGedanken verbindet ihr damit?

Spontane Frage, spontane Antwort! Da hatte ich es: ein Sprudelbad ausWörtern flog mir entgegen. „Wenn alle Stricke reißen, denke ich, ist jeder bereit einzuspringen. Das bringt dasBerufsbild mit sich, schließlich muss jeder versorgt sein“, sagt Marie Luise Weichert-Strahtmann.  „Habe icheinen Termin, sage ich auch "Nein", wobei das auch nicht jedem leicht fällt“, wirft Anette Averhage ein. "Ob,wann und wie oft man einspringt ist eine Frage des Teams“, ergänzt Petra Franzsander. Schnell wird mir klar,dass ich ein Thema angerissen habe, was viel Emotionen und ganz viele neue Fragen aufwirft. Interessantfinde ich die unterschiedlichen Sichtweisen der verschiedenen Arbeitsgebiete. "Ärgerlich ist es dann, wenn icheinspringen muss, weil die Touren fehlgeplant wurden. Das sind Fehler, die passieren, aber nervig sind“erzählt mir Beate Löhers aus dem Mobilen Menüservice. "Handelt es sich um einen Krankheitsfall, finde iches nicht so schlimm und springe bereitwillig ein.“

Bei all den Aussagen und dem spontanen Informationsfluss in meine Richtung bleibt mir noch eineFrage: Kommt ein "Dankeschön", wenn man kurzfristig eingesprungen ist?

„Ein `Dankeschön` kommt, aber oft zu einem späteren Zeitpunkt“, verrät mir Angelika Förster, eine Kolleginaus der Pflege, „… aber das ist ok, ich weiß, dass jeder dankbar ist, wenn man aushilft". Wie ich ausErfahrung weiß, ist das Geben und Nehmen in jedem Team sehr wichtig, und nur so kann es funktionieren.Die Befragung meiner Kollegen hat meine Erkenntnis bestärkt.

Heike Hardes, Ambulanter Pflegedienst Haus Maria

Mobile Datenerfassung im Ambulanten Dienst

Die Tourenplanung wird durch Mobile Geräte zur Datenerfassung unterstützt. Hierbei handelt essich um Handys, die mit einem speziellen Programm bestückt sind.

Genutzt werden sie bei jeder Tour. Jeder Mitarbeiter hat während der Arbeitszeit ein Gerät, dasnach der Tour ausgelesen wird.  

Dieses System hat den Sinn, Arbeitszeiten besser organisieren zu können und Zeitressourcen zuerfassen.

16

Page 17: Haus Maria

Wie ist der Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden?

Heimleitung Astrid Marx-Vehling

Zum Einstieg gab es die Pflegeversicherung

"Wenn mir mal die Pferde durchgehen..."Eigentlich habe ich mich anfangs nur um eine Halbtagsstelle im Sekretariatbeworben. Obwohl das nicht mein Ding zu sein schien: Sekretärin!? Abernach meinem Erziehungsurlaub konnte ich bei meinem alten Arbeitgeber nurals Vollzeitkraft wieder einsteigen. Mein Sohn war zu dieser Zeit erst zwei.Mir war es einerseits wichtig wieder arbeiten zu gehen, aber auch für Moritzda zu sein. Die Stelle als Sekretärin war ideal. Nur 25 Stunden in der Wochearbeiten. Das hat damals genau gepasst!  Als man mir imVorstellungsgespräch dann unerwartet eine Stelle in der Heimverwaltungangeboten hat, war das Glück vollkommen. Ich habe sofort zugesagt.

Beim Einstieg hat mir Schwester Maria Wensing unheimlich geholfen. Daswar allerdings auch nötig, denn viel Zeit zum Einarbeiten gab es nicht. DiePflegeversicherung stand vor der Tür und damit viele Veränderungen auch inder Verwaltung.

Kurz nach der Geburt meiner Tochter Paulin hat man mich gefragt, ob ich als Assistentin der Heimleitung arbeiten möchte. Jetzt sollte ich nicht nurAngehörige beraten, sondern war auch für die Finanzen im Haus zuständig.Doch das war noch längst nicht das Ende der beruflichen Veränderungen.  

Seit Januar 2012 leite ich zusammen mit Petra Wessel das Haus Maria.Weiter aufsteigen kann ich in diesem Haus jetzt nicht mehr und ehrlich gesagt, ist es jetzt auch mal genug.Manchmal reibe ich mir verwundert die Augen, wenn ich zurückblicke. Es ist alles so schnell gegangen. DieEntscheidung, diese Aufgabe zu übernehmen, hat mich schon manch schlaflose Nacht gekostet. In meinerFamilie musste einiges umorganisiert werden. Das war nicht ganz so einfach und hat mich zwischendurchauch immer zweifeln lassen. Mittlerweile haben wir einen Weg gefunden. Da bin ich meiner Familie wirklichdankbar, besonders meinem Mann Egbert, der bei einem stressigen Job bei der Betreuung unserer TochterPaulin einspringt. Entscheidend für meine Zusage war die wirklich schöne und vertrauensvolleZusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen. Ich schätze besonders die ruhige Art von PetraWessel und Monika Büker. Beide geben mir immer ehrliche Rückmeldungen und holen mich wieder runter,wenn mir mal die Pferde durchgegangen sind.

Astrid Marx-Vehling, Heimleitung

FührungsleitsätzeBei uns sollen die Führungskräfte so führen, dass Mitarbeiter gerne und gut arbeiten. Die Mitarbeiterwerden begleitet und bekommen so die nötige Handlungssicherheit. Mitarbeiter zu gewinnen und sie dannlangfristig zu binden, ist für jede Seniorenhilfeeinrichtung eine Zukunftsfrage. Neben den Leitlinien undZielen für alle Menschen, die im Wohn- und Pflegezentrum Haus Maria leben und arbeiten, haben wirauch Führungsleitsätze entwickelt. Sie sollen Wegweiser für Führungskräfte im Umgang mit denMitarbeitern sein. Führung wird dabei als Dienstleistung für unsere Kunden, Mitarbeiterinnen, Mitarbeiterund Interessenspartner sowie zur Weiterentwicklung unserer Einrichtungen und Dienste verstanden.Unsere Kunden sind Bewohner, Patienten, Gäste sowie deren Angehörige.

17

Page 18: Haus Maria

Birgit Funke, ambulant vom ersten Tag an

Einmal Schulbank und zurück, bitte

"Frau der ersten Stunde"Das hätte ich nie gedacht, dass ich als Krankenschwester einmaleinen ambulanten Dienst leiten würde. Doch dann kam allesanders.

Nach meiner Ausbildung zur Krankenschwester arbeitete ich 13Jahre im Krankenhaus Geseke. Aus familiären Gründen ging ichweitere sechs Jahre in den Nachtdienst.

Anfang 1996 gründete die Seniorenhilfe SMMP in Geseke denAmbulanten Pflegedienst. Ich wurde gemeinsam mit vierKolleginnen eine „Frau der ersten Stunde“. Schon zu Beginn warmir klar, dass mir die häusliche Pflege sehr liegt. Nicht nur alteMenschen, auch Kinder und junge Erwachsene werden versorgt.

Jahrelang war ich Vertreterin unserer Leitung. Da der Dienstimmer mehr Schüler und Praktikanten bekam, machte ich eineWeiterbildung zur Mentorin. Außerdem habe ich mich mehrereJahre um den Kreis der pflegenden Angehörigen gekümmert.2006 war für mich ein entscheidendes und vielversprechendesJahr. Kurzfristig sollte ich die Leitung komplett übernehmen.

Es dauerte einige Zeit, bis ich mich dazu durchringen konnte,denn eins war mir klar: Leitung bedeutet nicht nur eine ganzeStelle zu besetzen, sondern die dafür nötige Ausbildung alsPflegedienstleitung würde mir auch noch bevorstehen. Nach einpaar schlaflosen Nächten war die Entscheidung gefallen.

Im April 2007 saß ich schon auf der Schulbank. Das ging dannüber ein Jahr so. Am Ende hatte ich es geschafft. Aber was war das für eine Zeit? Oft saß ichdonnerstagabends in der Schule und grübelte über den Dienst – und den Tourenplan für das kommendeWochenende nach. Es gab sehr viele Dinge, die ich trotz meiner Fortbildung  so „nebenbei“ zu erledigenhatte. Ganz davon abgesehen, musste ich das Lernen wieder lernen, was auch nicht auf die leichte Schulterzu nehmen ist.

Mein Team hat mich damals ganz toll unterstützt. Auch Willi Weeke vom Ambulanten Dienst in Herten hat mirunheimlich geholfen. Eine große Hürde war der Umgang mit dem Computer. Schließlich hatte ich den 50.Geburtstag schon gefeiert.

Dann, schlussendlich war es geschafft! Zuhause bin ich allen um den Hals gefallen. Ohne meine Familie hätteich es nie geschafft. Was die alles ausgehalten haben! Da kann ich gar nicht oft genug „Danke“ sagen.

Heute bin ich froh, diesen Weg gegangen zu sein. Es macht einfach riesig Spaß und jeder Tag bringt neueHerausforderungen.

Birgit Funke, Pflegedienstleitung, Ambulanter Pflegedienst

18

Page 19: Haus Maria

Für Ulrike Stukenberg ist zusammenarbeit imTeam wichtig

„Ich bin nicht harmoniesüchtig“

Silberhochzeit in SichtIn zwei Jahren feiere ich Silberhochzeit mit dem Haus Maria. Vor23 Jahren startete ich als Jahrespraktikantin.  Ich war nach derSchule noch etwas unentschlossen. Das Praktikum sollte mich inmeiner Berufsentscheidung sicherer machen. Schließlich ist diePflege und Betreuung von älteren Menschen nicht immervergleichbar mit Oma und Opa daheim.

Schon nach einigen Praktikumswochen war mir klar: Das istmein Ding. Ich bewarb mich um einen Ausbildungsplatz undwurde auch genommen. Im ersten Ausbildungsjahr wurde keineVergütung gezahlt. Das war damals so üblich. Heute undenkbar.Das Examen war für mich keine große Hürde. Also habe ichmich entschieden, weiter zu lernen. Parallel zum Beruf habe ichmich zur Wohnbereichsleiterin fortgebildet.

Meine erste Leitungstelle wurde mir sofort nach dem Abschluss angeboten und ich habe zugeschlagen. DenBereich für demenziell erkrankte Bewohner habe ich sechs Jahre geleitet und das mit Leib und Seele. UnserTeam war einfach perfekt. Ich konnte mich auf alle Kollegen verlassen. Wir haben alle an einem Strickgezogen.

Doch dann war meine Familie dran. Meine Töchter Katharina und Marie waren sechs Jahre mein Mittelpunkt.Den Kontakt zum Haus Maria habe ich weiterhin aufrecht erhalten. Allerdings nur stundenweise, so wie esmeine Familiensituation erlaubte.  Mit Einschulung meiner Tochter Marie bot mir unsere PflegedienstleitungPetra Wessel eine halbe Stelle an. Das ließ sich für mich gut familiär organisieren. Seit August 2009 leite ichdie Tagespflege. Durch einige Leitungswechsel war im Team  Unruhe aufgekommen. Der Zusammenhaltschien nicht mehr zu funktionieren. Ich bin nicht harmoniesüchtig, aber eine gute Atmosphäre ist für michwichtig.

Ich habe die Sorgen der Kolleginnen ernst genommen, mir als Leitung keine Sonderrechte eingeräumt. Wirhaben schnell eine gute Basis der Zusammenarbeit gefunden. Heute sind wir ein gutes Team. Ich glaube, einbisschen harmoniesüchtig bin ich doch.

Ulrike Stukenberg, Leitung Tagespflege Haus Elisabeth

19

Page 20: Haus Maria

Petra Wessel "Beruf und Familie geht doch"

Stationär vor ambulant!

Nebenbei auf der SchulbankMein Anerkennungsjahr habe ich in einem ambulantenPflegedienst gemacht und auch gleich weitere sieben Jahredrangehängt. Ich wurde sehr häufig zu Teildiensten eingeteilt.Damals war das noch ganz normal. Das war nach einergewissen Zeit für mich einfach nicht mehr zu schaffen.Berufsbegleitend habe ich nämlich noch die Schulbank gedrückt.Pflegedienstleitung war mein Ziel.

Die ausgeschriebene Stelle als Wohnbereichsleiterin undstellvertretende Pflegedienstleitung im Haus Maria kam für michvor zehn Jahren wie gerufen. Das war meine Chance. Endlichraus aus dem Teildienst. Ein Wechsel in den stationären Bereichwar zwar damals nicht mein größter Wunsch, aber beworbenhabe ich mich trotzdem.

Im Vorstellungsgespräch habe ich dann überzeugt. Das großeFortbildungsangebot der Schwestern der heiligen MariaMagdalena Postel hat mich die letzten Zweifel vergessen lassen.Raus aus der ambulanten und rein in die stationäre Pflege.

2003 wurde meine Tochter Paulina geboren. Für viele Frauenändert sich dann beruflich einiges. Ich habe auch kurz überlegt,aber wirtschaftlich war es mir wichtig, auf soliden Beinen zustehen.

Mein Mann Ralf war gerade mit seiner Ausbildung zumMediengestalter fertig und hatte noch keine feste Anstellung. Er ist dann zuhause geblieben und hat sich umPaulina gekümmert. Mittlerweile hat er sich selbständig gemacht und arbeitet von Zuhause aus. Das liefinsgesamt so gut, dass ich zu meiner Vollzeitstelle ein Fernstudium im Bereich Pflegemanagement gestartethabe. 2005 habe ich die Gesamtverantwortung in Punkto Pflege im Haus Maria übernommen. Das war, alsSchwester Ludgera in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Das Fernstudium habe ich 2012 abgeschlossen. Endlich! Jetzt ist auch mal Zeit für mich und meine Familie.

Petra Wessel, Pflegedienstleitung Haus Maria

20

Page 21: Haus Maria

Mit wem arbeite ich hier zusammen?

Ilona Pritzel

"Stress pur" in der Verwaltung

Zu Gast im BlätterwaldIm Büro der Bewohnerverwaltung traf ich heute auf die charmanteVerwaltungsangestellte Ilona Pritzel. Sie sitzt inmitten eines Blätterwaldesund berichtet, dass am Monatsanfang die Arbeit „Stress pur“ sei.

„Die Abrechnungen müssen alle bis zum 10. des Folgemonats fertig sein.Trotz der ganzen Hektik nimmt sie sich Zeit für ein Gespräch.

Seit mittlerweile 16 Jahren im Büro tätig, davon erst seit Mai 2012 im HausMaria, bringt sie kaum etwas aus der Ruhe. Sie ist verantwortlich für dieEingabe der Stammdaten neuer Bewohner, die Anträge aufKostenübernahme bei Sozialämtern und Pflegekassen, das Erstellen vonStatistiken und alles, was zwischendurch noch so anfällt. "Zur Monatsmittehin wird es dann ruhiger und etwas entspannter“, so Ilona Pritzel. DerZeitdruck und die Hektik besonders nach dem Wochenende, eben dieseklassischen Montage, sind das Einzige, was sie an ihrer Tätigkeit etwas stört.

Sie arbeitet sehr gern mit den Kollegen und freut sich über Gespräche mitBewohnern und Angehörigen. Sie erzählt von einer netten Begebenheit miteinem Menükunden und schmunzelt dabei: „Herr Müller kommt von Dienstagbis Donnerstag in die Tagespflege. Er fühlt sich dort sehr wohl. Zuhause ister viel allein. An den anderen Tagen bekommt er Essen auf Rädern. AmMontag brachte der Fahrer das Mittagessen. Allerdings hatte Herr Müller heute absolut keine Lust allein zuHause zu essen. Er hatte sich in den Kopf gesetzt, in Gesellschaft zu speisen. Er wollte mitsamt seinemMenü in die Tagespflege. Nach kurzer Diskussion mit dem Fahrer wurde Herr Müller mit seinem Mittagessenins Auto verfrachtet. Der Kunde ist König. Wie gewünscht, nächster Halt „Tagespflege“. Großes "Hallo" in derGruppe, Herr Müller ist dort bekannt und beliebt. Wir verständigten die Angehörigen von Herrn Müller, damitihn niemand vermisst. Er war glücklich und vor allen Dingen nicht allein. Schön, wenn man noch auf dieWünsche der Gäste eingehen kann. Viele Menschen sind allein zu Hause und freuen sich über jedes, wennauch noch so kleines „Highlight“. Ilona Pritzel findet, dass die gemeinsamen Stunden mit Bekannten für HerrnMüller ein Höhepunkt sind. Hier findet er Aufmerksamkeit und trifft liebgewonnene Menschen. „Wir freuen unsschließlich auch, nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause zu kommen und dort nicht alleine zusein!“ Ilona Pritzel geht dann gerne mit ihren Hunden spazieren, was ein toller Ausgleich zur Hektik im Berufist.

Ich kann dies gut nachvollziehen und richte unbekannterweise liebe Grüße an Herrn Müller aus, bevor ichIlona Pritzel wieder ihrem Blätterwald überlasse.

Das Interview führte Astrid Marx-Vehling

Öffnungszeiten Verwaltung mit Kontaktadresse8:00 Uhr bis 15:00 Uhr, sowie nach Vereinbarungmontags bis freitags:

Ilona Pritzel, Telefon-Nr. 02942/595-113, e-mail: [email protected]

Martina Wapelhorst, Telefon-Nr. 02942/595-403, e-mail: [email protected]

21

Page 22: Haus Maria

Mitarbeiteranzahl im Haus Maria

Mitarbeiter insgesamt: 139

Pflegepersonal insgesamt: 94

Betreuung: 11

Hausmeister: 2

Mitarbeiter in der Küche: 32

                     

Mitarbeiteranzahl im Ambulanten Dienst

Pflegepersonal insgesamt: 22

Examiniertes Mitarbeiter: 12

Pflegeassistenten/Hilfskräfte: 10

Mitarbeiter in der Verwaltung: 2

Hauswirtschaft/Betreuung: 10

Mobiler Menüservice: 13

Astrid Marx-Vehling und Petra Wessel arbeiteneng zusammen

Zur Not auch mal versetzen

Eine schwierige EntscheidungKlima und Atmosphäre im Haus hängen davon ab, wie die Mitarbeiter zusammen arbeiten. DieZusammenarbeit wiederum hängt davon ab, wie Teams zusammengestellt sind. Darauf achtet in erster Liniedie Pflegedienstleitung zusammen mit der Heimleitung. 

Allerdings lässt sich das nicht immer planen. Es gelingt auchnicht immer.

Wenn wir Hinweise bekommen, dass es nicht gelingt, schauenwir genauer hin! Mal liegt es an der Chemie im Team, manchmalauch an einzelnen Mitarbeitern, die generell nicht zu uns passen.Oft lassen sich Konflikte durch Gespräche lösen. Es gibt aberauch Konflikte, da hilft es nur, wenn wir die Teams auseinandernehmen. Das muss nicht immer dramatisch sein. Es genügtmitunter, einen Kollegen zu versetzen. Einen solchen Fall hattenwir gerade. In Leitungsbesprechungen wurde immer wieder übereinen bestimmten Kollegen gesprochen. Regelmäßigbeschwerten sich Mitarbeiter über seine Arbeit. Der Kollegewurde immer unsicherer. Machte wiederholt Fehler. Das hatdann wieder zu Beschwerden geführt. Es war wie eine Spirale,die sich immer weiter dreht. Wir mussten da eingreifen, wo es konkrete Auswirkungen auf die Bewohnerhatte. Beispielsweise wurde ein deutlicher Gewichtsverlust einer Bewohnerin nicht an die Kollegenweitergegeben. Dies wäre seine Aufgabe als Bezugspflegekraft gewesen. Erst als die Wohnbereichsleitungeine Pflegevisite durchführte, wurde dies bemerkt. Wir haben dann die entsprechenden Maßnahmeneingeleitet. Aber halt später als dies nötig gewesen wäre. Wir sind dann zusammen mit derWohnbereichsleiterin in das Team gegangen und haben zusammen viele Gespräche geführt. Die Lage hatsich aber einfach nicht entspannt. Wir mussten handeln.

Wir haben dann dem Mitarbeiter einen Wohnbereichswechsel angeboten. Das ging natürlich nur imAustausch mit einem anderen Kollegen. Letztlich wurden dabei zwei Teams ordentlichdurcheinandergebracht. Jedes Team musste sich neu finden. Das hat fast ein halbes Jahr gedauert. Aber eshat sich gelohnt. Wir haben keinen verloren und heute sind alle Kollegen zufrieden. Auch wenn es eineschwierige Entscheidung war: Rückblickend gesehen haben wir alles richtig gemacht.

Astrid Marx-Vehling und Petra Wessel, Einrichtungsleiterinnen Haus Maria

22

Page 23: Haus Maria

Karin Gerdes

"Und das soll ich jetzt noch 40 Jahre machen?"Nach meiner Schulausbildung wusste ich nicht wirklich, welchenBeruf ich machen sollte. Das wussten meine Eltern undVerwandten um so besser, Bekleidungsschneiderin bei Belmod.Eine Tante von mir arbeitete hier schon seit vielen Jahren. Dochschon während meiner Berufsausbildung wusste ich, dass istnicht mein Ding. Am Fließband Naht für Naht vernähen, stupide.

Ich dachte bei mir: „Und das soll ich jetzt noch 40 Jahremachen!?“ So kam es, dass ich mich kurz nach meinerAusbildung neu orientierte.

Ich bin kreativ und sozial eingestellt. Ein Praktikum imBlumenladen und eins im Pflegeheim Clara Pfänder Haus,Salzkotten zeigte mir ganz schnell, wo ich wirklich hingehöre. DieArbeit mit alten Menschen machte mir Spaß. Ich hatte abends das Gefühl, etwas Sinnvolles getan zu haben.Die Pflegedienstleitung im Clara-Pfänder Haus riet mir zu einer Zweitausbildung als Altenpflegerin.

Ja, so bin ich dann vor zwölf Jahren ins Wohn- und Pflegezentrum Haus Maria gekommen. Ich habe nachmeinem Abschluss mit einem Wechsel in den Ambulanten Dienst geliebäugelt. Es ist aber dann doch andersgekommen. Im Wohn- und Pflegezentrum Haus Maria wurde mir eine Stelle als Altenpflegerin imDemenzbereich angeboten. Das war mein Bereich, das merkte ich sehr schnell. Ich konnte gut mit Menschen,die an Demenz erkrankt sind, umgehen, sie validieren und beruhigend auf sie eingehen. Die Begleitung vonsterbenden Menschen hat mir immer wieder Grenzen aufgezeigt. Eine Fachausbildung „Palliative Pflege“ hatmir Sicherheit gebeten, die richtigen Maßnahmen bei Sterbenden einzuleiten.

Nachdem die damalige Wohnbereichsleitung Petra Wessel Pflegedienstleiterin wurde, bot man mir dieAufgabe an. Das hat mich sehr überrascht. Schließlich hatte ich mich gar nicht beworben. Nach kurzerBedenkzeit habe ich entschieden: Das traust du dir zu. Die Fortbildung zur Wohnbereichsleitung habe ichparallel zu meiner neuen Aufgabe gemacht. Das war sehr anstrengend. Aber vor Arbeit habe ich mich nochnie gefürchtet. Nur stupide darf sie nicht sein.

Karin Gerdes, Wohnbereichsleitung 

"Wer rastet, der rostet!"Angelika Koßmannsorgt für Schwungim Haus Maria. Obin der Gruppe odermit einzelnenBewohnern, fürBewegung istimmer gesorgt.

Marlies Pieper sorgt fürfrischen Wind

Lockenwickler im Anschlag.

Zweimalwöchentlich sorgendie Damen vomFriseur für neueDauerwellen odereinen Haarschnitt.Die Bewohner vomWohn- undPflegezentrumHaus Maria habendie  Möglichkeit,sich hierverwöhnen zulassen

23

Page 24: Haus Maria

Händedesinfektion ist das A und O!

Der Norostandard – Wenn aus Theorie Praxis wird

Norovirius mit FreifahrtscheinDa bin ich ganz schön an meine Grenzen gekommen, um nicht zu sagen: "Ich war verzweifelt“. Als uns vorsechs Jahren der Norovirus heimgesucht hat, war ich erschreckt, wie rasant Mitarbeiter und Bewohnererkrankten. Dabei hatte ich doch kurz vorher erst meine Kollegen im Umgang mit diesem ungeliebten Keimgeschult. Schließlich bin ich Ansprechpartner für Hygiene im Haus. Die im Standard beschriebenenMaßnahmen hielten meine Kollegen auch konsequent ein und trotzdem: Jeden Morgen hörte ich, dass neueBewohner und auch Kollegen erkrankt waren.

Zusammen mit meiner Pflegedienstleiterin Petra Wessel bin ichimmer und immer wieder die möglichen Infektionswegedurchgegangen. Alle Schutzmaßnahmen schienen auf denersten Blick eingehalten zu sein.

Im Nachhinein habe ich die Lücke im System entdeckt. Auch dasReinigungsteam war gut geschult worden. Die Mitarbeiterputzten mit Spezialreinigern. Zimmer mit erkrankten Bewohnernwurden immer zum Schluss gereinigt. So steht es auch imStandard. Gefehlt hat der Austausch zwischen Pflege-Team undReinigungs-Team. Neu erkrankte Bewohner haben wir denReinigungskräften nicht immer frühzeitig mitgeteilt. So wurde derKeim von Zimmer zu Zimmer weitergetragen. Er hatte also einenFreifahrtschein.

Heute machen wir es besser. Ich handle schon bei dem kleinsten Verdacht und leite alle Maßnahmen ein.Informiere alle Teams. Der erkrankte Bewohner darf dann, auch wenn dies für ihn nicht so schön ist, nicht indie Gemeinschaft. Eine Notfallbox in jedem Wohnbereich enthält Spezialreiniger zu den verschiedenenErkrankungen. Schulungen machen wir jetzt teamübergreifend.  Bernd Pottmeier, Ansprechpartner für Hygiene

Für das Team der Reinigungskräfte stehtSauberkeit an erster Stelle

Mittendrin statt nur dabei..."Der Kontakt mit den Bewohnern ist mir wichtig", bekomme ichzur Antwort, als ich die Mitarbeiterinnen des Reinigungsteamsnach ihrem Berufsbild frage.

Ich will ehrlich sein, so richtig kann ich mir nicht vorstellen wiedas „Leben“ als Reinigungskraft im Pflegeheim aussieht. Daherkonnte ich mir keine Fragen im Vorfeld überlegen. Aber, wie sichherausstellt, musste ich das auch gar nicht. Die Antwortenbekam ich auch ohne Fragestellung. „Wichtig ist, dass manimmer ansprechbar ist für die Bewohner, schließlich haben wirjeden Tag Kontakt mit ihnen, und das nicht zu knapp“,  erzähltmir Barbara Wallmeier. "Ich habe immer ein offenes Ohr und binverschwiegen, wenn es sein muss. Denn manche Dinge, die mirerzählt werden, sollen die Kollegen aus der Pflege nicht wissen“,verrät sie mir lächelnd.

Die Zeiten an denen gereinigt wird, reichen von 5.30 Uhr bis 14.00 Uhr. „Auch Feiertage stehen mit auf demDienstplan“, bekomme ich beim Gehen noch mit auf den Weg geschickt.

Heike Hardes führte das Interview mit dem Reinigungsteam

24

Page 25: Haus Maria

Bruder Klaus hat immer einoffenes Ohr für Gespräche

"Klaus, hör auf deine innere Stimme"

Vom Schneider zum FranziskanerpaterBruder Klaus, Sie sind Seelsorger in unserem Haus. Was hat Siebewogen, in den Franziskaner-Orden einzutreten.

Ich bin 1935 in Werl, ganz in der Nähe von Geseke,Bruder Klaus:geboren und in einer Großfamilie aufgewachsen. Nach meinerSchulausbildung habe ich Damen- und Herrenschneider gelernt undleitete nach meiner Ausbildung eine Abteilung für Damen- undHerrenoberbekleidung in einem größeren Textilgeschäft. Meinen Wunsch,mich an der Technischen Berufschule in Aachen weiter zu qualifizieren,verschob ich, da mein Vater erkrankte und meine Familie meineUnterstützung brauchte. In meiner Freizeit war ich ganz aktiv in derkatholischen Jugendarbeit und besuchte unter anderem auch religiöseBesinnungstage in Harderhausen.

Dann sind Sie aufgewachsen wie viele Jungen in Ihrem Alter.

Ja, ich habe einen Tanzkurs besucht, spielte aktiv FußballBruder Klaus:in der Westfalenauswahl und war eigentlich ein sehr schüchterner Junge.Die Begegnungen mit Menschen haben mich freier gemacht. Der Glaubehatte schon immer einen festen Bestandteil in unserer Familie. Wirbesuchten regelmäßig die Heilige Messe, aber dass ich meineursprüngliche Lebensplanung änderte und mich den Franziskanerbrüdernanschloss, geht auf ein Schlüsselerlebnis in meiner Pfarrkirche in Werl zurück.

Interessant, erzählen Sie mal:

Die Messfeiern und Gebete standen in dieser Woche unter dem Thema: „Ehe undBruder Klaus:Partnerschaft“. Der letzte Tag war dem Thema  „Beruf und Berufung“ gewidmet. In der gemeinsamenMessfeier, die auch unter diesem Motto stand, fühlte ich mich von Gott angesprochen: „Ich brauche Dich“.Ich war verunsichert. Gott konnte nicht mich meinen. Ich war ein ganz normaler Junge. Ich suchte dasGespräch mit einem Franziskanerpater, der die Freizeit begleitete. „Klaus, hör auf deine innere Stimme“,gab dieser mir auf meine Fragen zur Antwort. Dies war vier Jahre vor Eintritt in den Franziskanerorden.Mit 24 Jahren entschloss ich mich dem Orden anzuschließen.

Wie kann ich mir ein Leben im Orden vorstellen?

Meiner Ausbildung entsprechend wurde ich in der Schneiderei und Wäscherei des OrdensBruder Klaus:eingesetzt. Nach einigen Jahren bat man mich, die Arbeit eines erkrankten Mitbruders zu übernehmen.Dieser war in der Krankenpflege der Mitbrüder tätig. Ich war etwas ängstlich, da ich mit dieser Arbeitwenig bis gar nicht vertraut war. Ich bildete mich in diesem Bereich weiter und schloss meine Ausbildungmit dem großen Examen in Saarlouis ab. Nach einiger Zeit hatte ich das Gefühl: „Hier ist mein Zuhause“.Ich begleitete während dieser Zeit drei Mitbrüder bis in den Tod. Mit 30 Jahren legte ich das „FeierlicheGelübte“, die Bindung an den Franziskanerorden für immer, ab. Gleichzeitig verspürte ich den Wunsch,mich noch stärker mit der Theologie auseinander zu setzen und sprach mit meinem Brudervater darüber.Die Provinzleitung befürwortete meinen Wunsch und so fand ich mich mit 36 Jahren auf der Schulbankwieder, um mein Abitur nachzumachen. Anschließend schloss sich ein Philosophie- und TheologieStudium und ein Spezialstudium für klinische Seelsorge in Würzburg und Heidelberg an. Nach demStudium wurde ich als Klinikseelsorger tätig. Die Aufgabe als Seelsorger im Haus Maria habe ich 2003übernommen.

Das Interview führte Astrid Marx-Vehling

25

Page 26: Haus Maria

Mathias Hermes ist glücklich über diebestandene Prüfung

Vom Praktikum in die Ausbildung

Nicht dramatisch, aber eine echte Herrausforderung!Angefangen hat alles mit einem harmlosen Praktikum. Ein paar Wochen im „Haus auf der Ecke“ und ich hatteFeuer gefangen. Irgendwie hat es mir nämlich Spaß gemacht. Essen reichen, spazieren gehen und aucheinfach mal nur reden. Klingt nicht sehr dramatisch, war aber trotzdem manchmal eine echteHerausforderung. Also wiederholte ich das Praktikum in meinen Ferien, um mir meiner Sache sicher zu sein.Welcher Sache? Der Idee, eine Ausbildung zum Altenpfleger zu machen!

Aber erst einmal musste ich die Schule beenden. Um mich in der Zeit nicht vom Haus Maria zu lösen,arbeitete ich als Pflegehelfer auf 400 Euro-Basis.

Das brachte nicht nur Kohle in die Tasche, sondern auch Erfahrung.

Schule erfolgreich beendet. Höchste Zeit für den Ausbildungsstart.

Im April 2008 ging es los. Alles neu, wie am Anfang jeder Ausbildung, aber einen Vorteil hatte ich ja schon.Die Räume waren mir bekannt, und auch das Pflegepersonal und ein Großteil der Bewohner war mir nichtmehr fremd. Der Ausbildungsplan stand fest. Ein Mix aus praktischen Einsätzen in allen Bereichen desWohn-und Pflegezentrums, dem Krankenhaus und theoretischen Schulblöcken im Fachseminar fürAltenpflege. Die Folgen waren: Klausuren, Unterrichtsbesuche, lernen, lernen und noch mehr lernen. Dann,nach einer gefühlten Ewigkeit, stand der Termin für die ersten Prüfungen fest. Folge: Noch mehr lernen!!!

Als Erstes stand die praktische Prüfung an, die ich auf demWohnbereich 3, direkt am Bewohner durchführt habe.Wohlgemerkt ohne Probleme. Dann kam die zweite Prüfung,schriftlich. Ich hatte genug gelernt, also hatte ich mir nichtsvorzuwerfen. Das Ergebnis ließ nicht lange auf sich warten.Schock! Der Prüfungsgott war mir nicht gnädig und ich binunerwartet durch die Prüfung gefallen.

Nachdem ich den Schreck verdaut hatte, sprach ich mit PetraWessel. Ärgerlich, aber im Nachhinein alles halb so schlimm. Ichbekam die Möglichkeit, ein halbes Jahr dran zu hängen und diePrüfung zu wiederholen.

Im zweiten Anlauf hat es dann geklappt. Endlich bestanden!

Nach kurzer „Aufwärmphase“ als Pflegefachkraft, habe ich meineArbeit auf dem Wohnbereich 3 angetreten und arbeite dort ineiner flexiblen Teilzeitstelle.

Dass ein Schulpraktikum solche Nachwirkungen haben könnte,hätte ich vorher nie für möglich gehalten.

Mathias Hermes, examinierter Altenpfleger, Wohnbereich 3

26

Page 27: Haus Maria

Die guten Seelen der Ordensgemeinschaft vom Haus Maria

Schwester MariaWensing genießt dieGemeinschaft im HausMaria

Das Haus Maria ist eine ordenseigene Einrichtung. Für mich ist es wichtig, dassauch die Ordensschwestern der Gemeinschaft der heiligen Maria MagdalenaPostel hier arbeiten und im Alltag präsent sind.

Unser Wunsch und Auftrag ist es, den Geist der Gründerin auch in dieser ZeitSinn und Bedeutung zu geben.

Es ist mir eine Freude, den Alltag mit den Mitschwestern, Bewohnern undMitarbeitern zu erleben. Wir fühlen uns als Ordensschwestern in dieGemeinschaft im Haus Maria gut aufgenommen.

Schwester Maria WensingKonventleitung

27

Page 28: Haus Maria

Wilma Hasse und Monika Büker auf demSommerfest beim Haus Maria

Blockflöte mit Schwester Maria Monika

Nie nach Schema F„Mein Tag läuft nicht nach Schema „F“. Jeder Tag ist anders. Das mag ich an meiner Aufgabe im HausMaria.“

Stellt man sich so die Arbeit der Assistentin der Heimleitung vor?

Monika Büker hat mir gezeigt, dass ihr Beruf sehr viele Seiten hat. Sie ist seit 14 Jahren im Haus. Mit demOrden ist sie schon viel länger in Kontakt. Die einzelnen Stationen ihres Lebens führten sie immer wieder indie Nähe der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel.

Aufgewachsen ist Monika Büker in Bestwig. Aus demWohnzimmerfenster ihrer elterlichen Wohnung konnte sie dasBergkloster der Ordensgemeinschaft sehen. „Mit den Kindernder Nachbarschaft habe ich hier gerne verstecken gespielt“, lachtsie „und Blockflöte spielen hat mir Schwester Maria Monikabeigebracht“. Der Liebe wegen hat es sie 1991 nach Gesekeverschlagen. Hier lebt sie zusammen mit Ehemann Berthold undden Kindern Philip und Lena und Kater Anton. Nebenan wohnenihre Eltern. Auf den Blick auf die Ordensgemeinschaft muss sienicht verzichten, denn vom Küchenfenster aus kann sie dasHaus Maria sehen.

„Der enge Kontakt zu Bewohnern und Angehörigen gefällt mirbei meiner Arbeit sehr gut. Trotz der vielen Arbeit ist es mirwichtig, ein offenes Ohr für die Sorgen der Bewohner oderAngehörigen zu haben. Ob es der Rücken ist, der bei Regenwetter schmerzt, oder ein Streit mit demZimmernachbarn – aber auch weinende Angehörige, die nicht mehr weiter wissen, weil ein Elternteil plötzlichpflegebedürftig geworden ist. Gemeinsam überlegen wir dann, wie wir das Problem lösen können. Das gelingtmir auch meistens. Schließlich haben wir hier alles unter einem Dach. Gemeinsam mit den Kollegen desAmbulanten Pflegedienstes oder der Tagespflege finden wir immer eine Lösung.

Hier wird niemand ins „Schema F“ gepresst.

Monika Büker, Assistentin der Heimleitung

Norbert Bohle auf demSommerfest beim HausMaria

Ich freue mich auf den Neubau„Freitagnachmittag. Der Kaffeetisch ist gedeckt, das Wochenende kann kommen.Endlich Feierabend!

Mein Bereitschaftshandy klingelt gegen 17:00 Uhr. Ein Rohrbruch imWohnbereich 2. Das wars mit dem gemütlichen Kaffeetrinken auf meinerTerrasse. Ich freue mich schon auf den Neubau mit neuen Rohren!

 Norbert Bohle, Haustechnik

28

Page 29: Haus Maria

Adelheid Hartmann hat Wünschefür die Zukunft

"Ich wünsche mir, dass wenn ich alt bin,andere Menschen für mich da sind. Mir ginges gesundheitlich nicht immer so gut wieheute. Ich möchte mit meinemehrenamtlichen Engagement „Danke“sagen, dass es mir wieder besser geht."

"Wir reichen seit über fünf Jahren zweimalwöchentlich Bewohnern im Wohnbereich 3das Abendbrot. Wir sind Rentner undkönnen uns die Zeit gut einteilen. Wir tragendazu bei, dass die Atmosphäre bei derAbendmahlzeit entspannt ist. Wir werdengebraucht, das ist uns wichtig. Die Freudeund Dankbarkeit der Bewohner gibt uns vielmehr zurück als wir investieren."

Franz und Marita Marx reichen aufWohnbereich 3 das Abendbrot

Renate Hötte

"Ich habe viele Jahre im Pflegebereich im Haus Maria gearbeitet. Irgendwie binich nach dem Renteneintritt hängen geblieben. Ich besuche regelmäßig eineBewohnerin im Haus Maria. Wir gehen spazieren, reden, trinken gemeinsamKaffee.

Ich wünsche mir, viele Menschen für das Ehrenamt zu begeistern."

                                                               

29

Page 30: Haus Maria

Singnachmittag im Park vom Haus Maria

EHRENAMT...ein Amt mit Ehre!"Seit über sechs Jahren gestalte ich alle zwei Wochen mitdrei Bekannten einen Singnachmittag im Haus Maria.Bewohner, die sonst wenig sprechen, singen die alten Liedertextsicher mit. Das begeistert mich. Ich freue mich, dass ichehrenamtlich tätig bin."

Maria Petermeier

"Durch unsere Arbeit im Reinigungsteamhaben wir einen engen Kontakt zuBewohnern aufgebaut. Wir gehen inunserer Freizeit mit ihnen spazieren oderEis essen. Im Winter organisieren wirSpiele-Nachmittage. Die Freude, dieBewohner zeigen, macht uns Freude."

Das Reinigungsteam hat Freunde auchaußerhalb der "Arbeit"

Ehrenamtsfrühstück

Monika Büker

"Ich habe Interesse"

Wie kann ich Kontakt aufnehmen?"Einmal monatlich treffen sich die ehrenamtlichen Helfer im Haus Maria zumFrühstück. Diese Zeit ist zum Austausch und Klönen gedacht und als„Dankeschön“. Unser Ehrenamtsteam ist eine tolle Bereicherung. Wir sind stolzauf das Team der ehrenamtlichen Helfer."

Ansprechpartnerin Ehrenamt: Monika Büker, Tel. 02942 595-420

E-Mail [email protected]

30

Page 31: Haus Maria

Ernst Hense und Birgit Wapelhorst bindenBuchsbaum zum Osterfest

Von der Bankkauffrau in die Betreuung

„Menschen zu helfen gibt mir sehr viel“„Es tut mir gut, wenn Menschen mir Freude und Dankbarkeitentgegenbringen.“ Mit diesen Worten fällt Birgit Wapelhorstbeim  Interview gleich mit der Tür ins Haus, noch bevor ichdie erste Frage stellen kann. Birgit Wapelhorst, die seit 2009als Betreuungskraft im Ambulanten Pflegedienst beschäftigtist, hat eine vielseitige Laufbahn hinter sich.

„Ich wollte ursprünglich Kinderkrankenschwester werden – musste jedoch mindestens 18 Jahre alt sein, um dieseAusbildung beginnen zu können. Sie lächelt und erzähltweiter: „Durch einen Verwandten, der bei einer Bankarbeitete, kam ich zu dem Ausbildungsplatz alsBankkauffrau. 15 Jahre habe ich mit viel Interesse undFreude Kunden in der Bank bedient. "Dann kam unsereTochter“, verrät sie mit einem sichtbaren Leuchten in denAugen. Nach zehn Jahren Familienpause – inzwischen sorgen zwei Mädchen für genügend erfrischendeTurbulenzen – hat sich Birgit Wapelhorst beuflich noch einmal neu orientiert. Das war aber gar nicht soeinfach. „In den alten Beruf zurückzukehren war zwar möglich, ich hätte aber mehr Stunden arbeitenmüssen, als ich wollte. Für mich war immer klar, dass die Familie an erster Stelle steht!“, berichtet sie mitgroßer Überzeugung. Auf die Frage, wann das Haus Maria in ihr Leben getreten ist, erwidert sie lächelnd:„Eine Mitarbeiterin vom Ambulanten Dienst machte mich drauf aufmerksam, dass das Haus MariaBetreuungskräfte sucht.“ Nach einer kurzen Denkpause ergänzt sie: „Zuerst wollte ich ja im Haus Mariaanfangen, die Arbeitszeiten konnte ich jedoch nicht mit meiner Familie vereinbaren. So bin ich schließlichim Ambulanten Pflegedienst gelandet. Auch hier musste wieder eine Entscheidung getroffen werden:Mobiler Menüservice oder Betreuung? Ich entschied mich für Betreuungsaufgaben, weil mich dieVielseitigkeit der Aufgaben reizte! Ich bastel gerne, kümmere mich um Menschen und helfe ihnen, denTagesablauf zu gestalten". Ich spüre, dass ihr die Arbeit sehr viel Spaß macht. Mit der Frage „Wie ging esweiter?“ versuche ich, Birgit Wapelhorst in ihren Erzählungen vorwärts zu bringen. „Das mir Organisierenund Planen liegt, wusste ich“, ergänzt sie. Auch Birgit Funke, Leiterin des Ambulanten Pflegedienstes, istdies nicht verborgen geblieben.

Inzwischen ist Birgit Wapelhorst für die Organisation des Betreuungsteams zuständig und ein festesMitglied im Team. Ihre Aufgaben reichen von der Planung und Begleitung zu Arztbesuchen, dasOrganisieren von Kaffeetrinken, Fahrten und Ausflügen im Rahmen der Betreuung. „All diese Aufgabenkann ich nur mit einem super Team und tollen Kollegen im Hintergrund bewältigen.“ Zum Ende desInterviews gibt mir Birgit Wapelhorst noch einen überzeugenden Satz mit auf den Weg: „Ich bin total froh,mich hier beworben zu haben – ich möchte den tollen Kollegenkreis nicht mehr verlassen müssen!“

Birgit Wapelhorst, Betreuung, Ambulanter Pflegedienst

Das Interview fürhrte Heike Hardes

Seniorenkaffee, ganz ungezwungen...Einmal wöchendlich findet ein Treffen für Senioren statt. Das Kaffeetrinken muss dabei nicht imVordergrund stehen. Ausflüge oder andere Aktivitäten runden das Beisammen sein ab.

31

Page 32: Haus Maria

Welche Unterstützungsangebote gibt es?

Angelika Koßmann und GabiHändelmann

Gemeinsam in die 70er Jahre

Zusammen arbeiten und zusammen feiernDie Idee war abends beim Bier entstanden. Nach der gemeinsamen Feier,anlässlich der EFQM Zertifizierung der Seniorenhilfe SMMP 2010, fassten wirden richtungsweisenden Entschluss: Wir wollen auch in Geseke malordentlich zusammen feiern! Wer so viel und so gut zusammen arbeitet, derhat sich auch mal eine gemeinsame Party nach Feierabend verdient. DasVorbereitungsteam für die Party wurde aus Kollegen aller Bereiche desWohn- und Pflegezentrums Haus Maria gebildet. Schnell war klar: Es sollteeine Motto-Party werden. Das Party-Motto: "70iger Jahre". Da Partyzelte zuteuer und andere Räume zu weit weg waren, boten uns die Kollegen dieTagespflege als Party-Raum an.

Am Tag der Party kamen viele Kollegen im Style der 70er Jahre. Teilweisekonnte man sie kaum erkennen, weil sie wilde Perücken trugen. Der letzte Schliff des perfekten Outfits wurdeim Kleiderfundus des Haus Marias gefunden.

Wir haben viel gelacht, getrunken und dank DJ Tobi viel getanzt. Der hat uns mächtig eingeheizt. Die Kücheverzauberte mit gutem Essen und leckeren Cocktails. Die Party ging bis weit in die Nacht. Für manche war der Heimweg zu weit. Sie haben es  sich auf der Couch im Haus Maria bequem gemacht. In den frühenMorgenstunden wurden sie von den Kollegen geweckt und konnten gleich beim Aufräumen mithelfen. DieTagespflege musste schließlich wieder hergerichtet werden. Die Gäste standen schon fast vor der Tür.

Karin Gerdes, Wohnbereich 3

Martina Wappelhorst muss denÜberblick behalten

Wie sollen wir das alles schaffen?

Eine Baustelle mit OptimierungsbedarfMit Einführung der Pflegeversicherung standen wir vor einem großen BergVerwaltungsarbeit. Jede Einrichtung unseres Trägers hat diese Aufgabenanders umgesetzt. Viele Dinge liefen bei uns gut, doch hier und da hatten wirnoch Baustellen. Das mit der Verwaltung der Verfügungsgelder derBewohner war so eine. Sehr zeitraubend und umständlich. AndereEinrichtungen kämpften mit anderen Baustellen. Unserer „Bauleiterin“ FrauStarkgraff haben wir zu verdanken, dass ein Arbeitskreis speziell für uns insLeben gerufen wurde. Dieser hat zum Ziel, Arbeitsabläufe einheitlich zugestalten und zu optimieren. Anfangs war der Austausch unter den Kollegennoch sehr zurückhaltend. Keiner gibt ja gerne zu, falsch oder umständlich zuarbeiten. Das hat sich mittlerweile geändert. Wir kennen uns inzwischen undtauschen uns offen aus.

Auch für unsere Baustelle der Taschengeldverwaltung haben wir eine Lösunggefunden Die Kollegen aus Hamm-Rhynern waren hier sehr pfiffig. Wirbuchen jetzt nach Journal. Das lästige Abheften der Belege nachBewohnernamen entfällt. Das spart enorm Zeit.

Martina Wapelhorst, Heimverwaltung Haus Maria

32

Page 33: Haus Maria

Wie kann ich hier Familie und Beruf miteinander in Einklang bringen?

Ruth Grun und Birgit Böhmer

"Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen"Meine Tochter ist vier Jahre alt und wird vormittags im Kindergarten betreut.Mein Mann ist Abteilungsleiter in einer Wirtschaftsprüfungskanzlei undarbeitet nach festen Terminen.

Wenn meine Tochter krank wird, kann sie von meinen Schwiegerelternbetreut werden. Allerdings nur, wenn sie keine ansteckende Krankheit hat.Dadurch kommt es vor, dass ich nicht arbeiten kann.

Natürlich melde ich mich sofort bei meinen Kollegen, wenn mir klar wird, dassich Zuhause bei meiner Tochter bleiben muss. Ich habe dann schon einschlechtes Gewissen gegenüber meinen Teamkolleginnen. Es ist eineschwierige Situation, weil ich nicht beiden Seiten gerecht werdenkann!               

Birgit Böhmer, examinierte Altenpflegerin, Tagespflege Haus Elisabeth         

Angelika Knies mit ihren Kindern Moritz, Luisaund Niklas

Mein Familie ermöglicht mir flexibel zu sein!Nach der Geburt der Kinder habe ich mir immer vorgenommen,die volle Elternzeit in Anspruch zu nehmen. Nach kurzer Zeithabe ich jedoch festgestellt, dass mir im Alltag etwas fehlt.

Es war die Arbeit und der Umgang mit alten Menschen. Mit 20Stunden bin ich dann wieder in meinem „alten“ Wohnbereichgestartet.

Kurze Zeit später hat mir unsere Pflegedienstleitung PetraWessel  einen flexiblen Arbeitsvertrag angeboten. Somit kann esauch vorkommen, dass ich mehr als 20 Stunden arbeite,beispielsweise wenn ein Kollege plötzlich ausfällt.

Mein Mann ist selbstständig und meine Schwiegermutter wohntmit meiner Familie zusammen in einem Haus. DieseKonstellation macht es mir möglich, Beruf und Familie gut untereinen Hut zu bringen.

Angelika Knies,  examinierte Altenpflegerin, Wohnbereich 3

33

Page 34: Haus Maria

Was wird getan, damit ich auf meine Gesundheit achten kann?

Angelika beim Befüllen derDuflampe

Expertin für Klima und Atmosphäre

Mit der Aromafee durch den Winter2010 wurde ich zur Aromaexpertin ausgebildet. Ich war begeistert von derWirkung der ätherischen Öle auf Körper und Seele. Schon während derAusbildung wurden meine Kolleginnen zu „Versuchskaninchen“ beim Einsatzder Aromen.

Gerade im Winter kämpfen viele von uns mit Erkältungen. Um dieAusbereitung der Erkältungsviren zu stoppen, habe ich den Stationsraum mitZitronenaroma beduftet. Es reichen einige Tropfen in der Duftlampe, um denRaum zu klären. Ein guter Nebeneffekt ist der frische Duft im Raum. Auch dieSkeptikerinnen unter meinen Kolleginnen konnte ich nach und nachüberzeugen. Eine Erkältungswelle, wie in vergangenen Jahren üblich, bliebuns erspart. Auch bei Teamsitzungen nutze ich die positive Wirkung derAromen. Man kann sich vorstellen, wenn 20 Frauen aufeinander treffen,welches „Geschnabbel“ sich im Raum breit macht. Hier wirkt das AromaBergamotte Wunder. Es wirkt ausgleichend und konzentrationsfördernd. Ichfinde es schön, mein Wissen und meine Erfahrungen für meine Kolleginneneinzusetzen.

Angelika Förster, Aromaexpertin

Anwendungsgebiete

Aromapflege ist sehrvielseitig

Raumbeduftung

Hautpflege und Mundpflege

Waschungen und Bäder

Zusatz für Wickeln undKompressen

Stimmulierung von Sinnen

weniger ist oft mehr

Dekubitusprophylaxe-Öl,ein Rezept mal anders"Hautpflege bei Patienten die über einenlängeren Zeitraum Druck ausgesetzt sind."

Und was soll das bringen?

Die Haut wird widerstandfähiger. Zudem istes ein günstiges Pflegeprodukt und einegute Alternative zu teuren Cremes undSalben aus dem Drogeriemarkt. istOlivenölentzündungshemmend und erwärmend.Zudem steigert es die Durchblutung in dengefährdeten Hautbereichen. hatLavendeleine rundum heilende Wirkung, besondersbei Rötungen. Zudem beruhigt es die Hautund wirkt zellregenerierend.

Rezept:

100 ml Olivenöl

30 Tropfen Lavendel Extra (Lavandulaangustifolia)

34

Page 35: Haus Maria

Urlaubsfeeling am heißesten Tag des Jahres

Mit Hoch-Hilde auf Cool-TourMorgens auf der Hinfahrt ins Büro hörte ich im Radio von der Aktion „Hoch Hilde - Der heißeste Tag desJahres“. Das Hellweg Radio und die Cocktailbar „Kajüte“ aus Bad Waldliesborn suchten Firmen, die sicheinen alkoholfreien Cocktail am Arbeitsplatz verdient haben.

Spontan bin ich rechts rangefahren und habe mich per Handy beworben. Für mich war klar: MeineKolleginnen und ich vom Ambulanten Pflegedienst Haus Maria haben es sich verdient, einmal verwöhnt zuwerden. Mittags kam dann der Anruf vom Lokalsender. Wir hatten gewonnen! Ich habe erstmal keinem davonerzählt. Nur Birgit Funke, unsere Leiterin, habe ich eingeweiht.

Am nächsten Morgen gegen 10.30 Uhr fuhren Mitarbeiter des „Hellweg Radios“ mit einer mobilen Cocktailbarvor. Plantschbecken und Liegestühle waren schnell aufgebaut, Badematten, Sonnenhüte und natürlich dieleckeren eiskalten Cocktails wurden verteilt und schnell waren wir alle in Urlaubsstimmung. MeineKolleginnen waren total überrascht und haben sich riesig gefreut. Bei heißem Wetter werde ich heute noch oftgefragt: „ Anne, wie sieht‘s mal wieder mit einem Cocktail aus?“

Anne Becker, Verwaltung, Ambulanter Pflegedienst Haus Maria

Eine organisiertes Durcheinander kühlt sich ab

Voll überrascht..."Die einzige Info, die wir von Anne Becker und Birgit Funke bekamen, war: "Mit Arbeitskleidung pünktlichum 11 Uhr erscheinen". Auf die Frage was denn los sei, bekam niemand eine Antwort. DieGerüchteküche brodelte und machte es dem Wetter gleich. Ein Fototermin?....Nein, Erfrischung pur undder 100% beste Tag der heißen Zeit!

35

Page 36: Haus Maria

Marcel Knäbe

An heißen Tagen kühlen Kopf bewahren

Küche sorgt für rechtzeitige ErfrischungAn heißen Sommertagen ist es sehr wichtig, viel zu trinken. Erstrecht bei körperlich anstrengender Arbeit. Am besten geeignetsind dafür Mineralwasser oder Fruchtschorlen. Die Frage war:„Wie kann ich meinen Kollegen im Haus mit wenig Aufwand einekostengünstige und gesunde Erfrischung bieten?“ Dann bin ichauf Wassermelonen gestoßen. Diese haben genau den Effekt,den ich gesucht habe. Es gibt sie im Sommer in Hülle und Fülle.Sie sind günstig und gleichzeitig super erfrischend. Durch ihrenhohen Wasseranteil von fast 95 Prozent bringen sie automatischausreichend Flüssigkeit mit. So konnte ich zwei Fliegen mit einerKlappe schlagen. Ein schneller erfrischender Snackzwischendurch mit integrierter Flüssigkeitszufuhr.

Wenn mehrere zusammenhängende heiße Tage absehbar sind,bestelle ich bei meinem Obst- und GemüselieferantenWassermelonen. Diese lagere ich dann einige Tage imKühlhaus. So haben die Melonen die richtige Temperatur undbringen den gewünschten Erfrischungseffekt. Wenn die Sonnedann ganze Arbeit leistet, schneide ich die Melone in handlicheStücke (meist Dreiecke in Fächerform) und bringe diese dannauf Platten gelegt direkt an den Mann und die Frau.  "Klasse, sokann ich auch an  heißen Tagen kühlen Kopf bewahren“, sagtAngelika Kossmann begeistert.

Marcel Knäbe, Küchenleitung

Thomas Trost

Der Mobile Menüservice "bringt`s"

Erfrischung undLeckereien für Zuhause

13 Mitarbeiter undMitarbeiterinnendes MobilenMenüservicesorgen auchaußerhalb desHauses Maria füreine gute und

gesunde Ernährung. Aus dreiverschiedenen Menüs kann je nachGeschmack und Vorliebe entschiedenwerden. Die Mitarbeiter liefern sieben Tagedie Woche das Mittagessen bis auf denEsszimmertisch. Guter Appetit und erfreuteGeschmacksnerven sind garantiert.

...ein Gruß aus der KücheChashew- Aufstrich

200g Frischkäse Natur

eine halbe rote Paprika

eine kleine Zwiebel

eine Dose Cashew-Kerne 

Alles mit dem Stabmixer oder

der Moulinette pürrieren.

Dieser Dip passt zu jeder

Sommerparty oder zu jedem Grillabend.

36

Page 37: Haus Maria

Was ist, wenn ich krank werde?

Erika Lappe geht eswieder gut

"Ich bin total ausgepowert"„Hallo Birgit, hier ist Erika. Ich bin verzweifelt, ich muss dringend zum Augenarzt. EinAuge macht mir totale Probleme und überhaupt ich bin total ausgepowert. Eigentlichbin ich zum Dienst in der kommenden Woche eingeteilt und dann steht auch nochdie Kommunion von meiner Tochter Johanna vor der Tür. Ich habe gedacht, dasschaffe ich noch so nebenbei. Mir wird derzeit aber alles zu viel.“

Das ist mittlerweile zwei Jahre her. Mir geht es wieder gut. Aber ich erinnere michnoch genau an die Situation. Ich stand total unter Druck und wusste nicht mehr womir der Kopf steht. Birgit Funke – meine Chefin – hat mir zugehört. „Das kriegen wiralles hin, kümmere Dich erst einmal um dich“, hat sie mich beruhigt. Hat dann mitden Kollegen gesprochen und für Ersatz gesorgt und mich erst einmal ein viertelJahr aus der Pflege genommen. Das hat mir einen großen Druck genommen.

tErika Lappe, examinierte Altenpflegerin, Ambulanter Pflegediens

Coaching und Mediation für Mitarbeiter

„Mitarbeiter werden nicht allein gelassen“Manchmal machen wir uns schon große Sorgen. In den letzten Jahren hat das Tempo in unserenEinrichtungen und Diensten doch mächtig angezogen. Immer neue Aufgaben und immer weniger Zeit.Das ist der Eindruck, den wir immer wieder von den Leitungskräften und Mitarbeitern vermitteltbekommen. Die finanziellen Mittel werden immer knapper und gelegentlich bricht auch schon einmal dieBelegung ein. Immer häufiger kommen die Mitarbeiter an die Grenzen ihrer Kräfte. Leider manchmal auchdarüber hinaus. Deshalb bietet SMMP für die Mitarbeiter Einzel- und Teamberatungen in Form einesCoachings an.

Wir unterstützen Mitarbeiter, in dem wir sie in schwierigen Situationen beraten und stützen. Egal, ob essich um berufliche oder private Dinge handelt. Es kommen Mitarbeiter zu uns, die erste Anzeichen von„Burn-Out“ an sich feststellen, oder die innerhalb des Teams mit laufenden Konflikten nicht mehr klarkommen. Manchmal haben wir es auch mit Anzeichen von Mobbing zu tun.

Winfried Meilwes ist Ansprechpartner für all diese Themen. Er sitzt in Bestwig, reist aber viel im Land umher, weil er oft vor Ort in den Einrichtungen zu tun hat. „Ich bin ständig auf Achse“, lächelt derDiplom-Sozialpädagoge, der einige Zusatzausbildungen zum Coach und zum systemischen Beraterdurchlaufen hat. Meilwes erklärt: „Man kann mich jederzeit nach Absprache mit dem Vorgesetztenbuchen. Ich versuche möglichst kurzfristig ein Erstgespräch zu führen, aber manchmal muss man auchein wenig warten können!“ Das nicht etwa, weil er ständig in den Einrichtungen “Brände löschen undKonflikte schlichten“ muss, sondern weil er auch in der internationalen Arbeit der Ordensgemeinschafteingebunden ist. Wenn er nicht in Rumänien und Bolivien unterwegs ist, wird er allerdings oft in denEinrichtungen gebraucht. „Manchmal bin ich schlichtweg ausgebucht!“ Ich begleite Teamklausuren,coache Mitarbeiter und Leitungskräfte, stehe für eine Karriereplanung zur Verfügung und helfe bei derPlanung sowie Steuerung von Projekten“, umreist der gebürtige Paderborner sein Arbeitsfeld. Natürlichunterliegen die Inhalte der Gespräche der Verschwiegenheit. Winfried Meilwes ist direkt der Generaloberinunterstellt.  

Winfried Meilwes

37

Page 38: Haus Maria

Wer hilft mir, meine Interessen und Belange zu vertreten?

Christa Riedel im Gespräch mit Barbara Müller

Von Auge zu AugeMorgens schau ich den Kolleginnen in die Augen. Oft sieht manes schon, wenn die Mitarbeiterin durch die Tür kommt, was losist. Schlecht geschlafen – müde, sehr still, total aufgekratzt odergestresst vom Spätdienst. Nach 20 Jahren entgeht mir da nichts.

Die Pflege unserer Patienten kann einen emotional ganz schönfordern. Besonders dann, wenn man bei einer palliativenVersorgung an seine Grenzen kommt. Man steigt dann nichteinfach ins Auto und schüttelt alles ab.

Ich achte darauf, dass die Kolleginnen nicht überfordert werden.Denn dann schleichen sich schnell kleine Fehler ein. Ichversuche in so einem Fall mit ihnen ins Gespräch zu kommen,um zu hören was los ist.

Oft helfen ein paar Tage Überstundenfrei, um einmal abzuschalten. Dieses Überstundenfrei wird dann vonanderen Mitarbeitern im Team aufgefangen.

Das läuft bei uns ganz gut – jeder hat mal ein Problem.

Christa Riedel, Stellvertretende Leitung Ambulanter Pflegedienst

Prävention, statt einfach zugucken

BurnoutÜbersetzt man diesen Begriff ins Deutsche,wird schnell klar, dass es sich hier um einSyndrom des "Ausbrennens" handelt. Dochwas ist das Burnout Syndrom genau?

Unter dem Burnout Syndrom versteht maneinen Zustand emotionaler Erschöpfung. Mitihm reduziert sich die eigeneLeistungsfähigkeit. Der Mensch fühlt sichausgebrannt, schwach, lustlos und ist nichtmehr fähig, sich in irgendeiner Weise zuerholen.

BetriebsärztlicheUntersuchungReinhard Dunst

Hospital zum heiligen Geist

Bachstr. 76

59590 Geseke

Tel. 02942 5900

Reinhild Rauen, Ambulanter Pflegedienst

Einfach mal drüber reden..."Ich finde es wichtig, gerade in unserem Beruf, dass man auch einfach mal mit Kollegen quatschen kann.Nach der Tour zusammen einen Kaffee trinken und loswerden, was raus muss."

38

Page 39: Haus Maria

Wie ist mein Arbeitsplatz ausgestattet?

Dorit Harke arbeitet regelmäßig mit dem Lifter

Bitte einmal Liften!

Meine Gesundheit ist mir wichtig!Ich achte auf rückenschonendes Arbeiten. Für den Transfer vonBewohnern nutze ich einen Lifter. Der Bewohner liegt oder sitztdabei in Tüchern. Den vermehrten Zeitaufwand nehme ich inKauf. Für einige Mitarbeiter ist der Zeitaspekt so gravierend,dass sie auf den Bewohnerlifter verzichten und den Transfereines Bewohners mit zwei Pflegekräften durchführen. 

Ich bespreche mich regelmäßig mit meinem Team, um diePflege so zu organisieren, dass gesundheitliche Probleme vonMitarbeitern nicht entstehen. Den Einsatz neuer Arbeitsmittelstimmen wir mit unserer Pflegedienstleitung ab.

Dorit Harke, stellvertretende Wohnbereichsleitung

...auch mal an sich selber denken

Kinästhetik oder was?Spricht man in der Pflege von Kinästhetik,denkt man an viele Fortbildungen,Schulungen und komplizierte Techniken,einen Menschen von A nach B zutransportieren.

Schaut man genauer hin, wird einembewusst, dass es sich um eine Reihe vonHandgriffen handelt. Diese nutzen nicht nurdem Patienten, sondern sollen den Rückenschonen und die Körperhaltung verbessern.

MERKE: Auch Pflegekräfte haben nureinen Rücken!

Rutschen mit Temperament

Kleines Hilfsmittel mitgroßer Wirkung„Hui“, ruft SchwesterFidelis. Mit kleinemSchwung kommt siezum Sitzen.

Schwester Fidelis istOrdensschwester undwohnt seit vier Jahrenin meinemWohnbereich. Ichpflege sie täglich undmag ihr Temperament.Schwester Fidelis kannsich sehr schlechtbewegen. Eine kleineblaue Rutschmatteerleichtert ihr dasAufstehen und mir schont es den Rücken. Ichmuss keine Kollegin um Hilfe bitten, gerademorgens, wenn die Zeit knapp ist.

Eben ein kleines Hilfsmittel mit großer Wirkung.

Sabine Bertels, Pflegeassistentin,Wohnbereich 1

Die blaue Rutschmatteimmer griffbereit

39

Page 40: Haus Maria

Heiß...Kalt...Nass

"Ey man, wo ist der Kratzer?"Jeder Kollege, der schon einmal mindestens zwölf Monate im Ambulanten Dienst gearbeitet hat, weißwovon ich rede. Ich sage nur: “Warum haben die Dienstwagen keine Klimaanlage?  Warum steht dasAuto in der Sonne, oder: Ey man, wo ist der Eiskratzer?“

Erlebnisse gibt es viele und es würde zu lange dauern, sie alle aufzulisten.

Hier kurze Beispiele, die sich jedes Jahr aufs Neue wiederholen:

Bei minus zehn Grad, die Windschutzscheibe mit einer Tick Tack Dose freikratzen, gut gemeintePappkartons von tiefgefrorenen Scheiben lösen, oder den Türschlossenteiser durch die Seitenscheibevom Dienstwagen beobachten. Warum passiert das nur mir? Nicht verzweifeln, diese und andere Fragenstellen sich viele Kollegen im Ambulanten Dienst.

Kommt dann der Sommer, fällt dann mehr die Frage ins Gewicht, den Dienstwagen zu ergattern, der„zufällig“ im Schatten die Mittagsstunden verbringen durfte.

Solche heißkalten Erlebnisse machen die Arbeit rund um die Pflege halt interessant, oder?

 

Heike Hardes, Ambulanter Pflegedienst

 

Detlef Wohlhage und Dieter Noell zeigen dasMänner auch backen können

Graupeneintopf nach Wilma Hasse

und Frankfurter Kranz nach Tante Käthes LieblingsrezeptDie Butter schaumig rühren, Zucker langsam hinzugeben undnatürlich nach dem Abbacken den Kuchen verzieren. Denn,das Auge isst ja schließlich mit. Da wird dann auch kurz malein Blick auf das Rezept von Tante Käthe geworfen.

"Backen und Kochen, das ist mein Ding. Meist sind esEintöpfe, die ich mit Bewohnern koche. Gern auch einmaleinen Graupeneintopf oder ein Möhrendurcheinander", verrätDetlef Wohlhage.

Die Wohnstube bietet mir, mit einer gut eingerichteten Küchemit Herd und Backofen, ideale Bedingungen. "Michbegeistert, mit welchem Appetit die Bewohner dieseHausmannskost essen. Und natürlich ergeben sich beimEssen viele Gespräche, wie beispielsweise

Rezeptänderungen von Frau Hasse, die diesen Eintopf früher anders gekocht habt – mit mehr Fleisch undausgekochten Knochen. Na ja, beim nächsten Mal gibt´s dann Graupen nach Wilma Hasses Rezept."

Detlef Wohlhage, Betreuungskraft

40

Page 41: Haus Maria

Wie kann ich mich fort- und weiterbilden?

Annette Averhage

Sterbende geben Takt und Tonart an!Gelernt hat sie Kinderkrankenschwester, jetzt kümmert siesich um ältere Menschen auf ihrem letzten Gang.

„Schwerstkranke und sterbende Menschen liebevoll zupflegen und sie auf ihrem letzen Weg zu begleiten, war fürmich immer eine Herzensangelegenheit.“ Annette Averhageist 54 Jahre alt und seit nunmehr sieben Jahren imAmbulanten Pflegedienst Haus Maria tätig. Birgit Funke, ihrePflegedienstleitung, hat ihre Kompetenz erkannt und meldetesie 2008 zu einer Fachweiterbildung Palliativ Care imBildungswerk SMMP in Geseke an. Die Teilnehmer derWeiterbildung wurden geschult im Umgang mit sterbendenMenschen und deren Angehörigen.

"Die Inhalte der Weiterbildung haben viele Bereiche angesprochen. Wichtig waren mir vor allem dermedizinische Bereich, sowie die psycho-soziale und spirituelle Ebene. Wie begegne ich dem Sterbenden?Gelernt habe ich, den Mut zu haben, einfach mal nichts zu sagen. Manchmal sind Worte nichtangebracht, sondern eine Geste eine Berührung hilft."

Auf die Frage, ob sich ihre Arbeit mit Sterbenden geändert hat, antwortet sie nach kurzer Überlegung: „Ichbin sicherer geworden. Ich fühle mich bestätigt, in dem was ich tue. Der Sterbende gibt für mich den Taktund die Tonart an. Wenn man das beherzigt, kann man nichts falsch machen.

Für mich ergibt sich in diesem Moment die Frage, ob sich das erlernte theoretische Wissen in denArbeitsalltag eines Ambulanten Pflegedienstes einbeziehen lässt, oder ob es dort Schwierigkeiten gibt?

"Palliative Pflege erfordert viel Zeit. Mehr als der Dienstplan hergibt und die Pflegekassen zahlen. Ichnehme in Kauf, dass ich auch gewisse Zeiten nicht vergütet bekomme. Zufrieden macht mich nicht alleindie Gehaltsabrechnung am Monatsende. Zufrieden bin ich, wenn ich Sterbenden Ängste nehmen kannund Angehörigen das „Loslassen“ erleichtert wird. Birgit Funke achtet darauf, mir Freiräume im Dienstplanzu schaffen“, sagt Anette Averhage. "Auch die Geseker Hospizbewegung unterstützt mich. Ein Anrufgenügt. So habe ich viele Menschen kennengelernt, die sich ebenfalls mit diesem Thema beschäftigen.Frau Sure, Koordinatorin der Geseker Hospiz Bewegung, war ebenfalls Teilnehmerin dieserWeiterbildung. Ich kenne jetzt nicht nur die Namen, sondern habe ein Gesicht, eine Verbindungaufgebaut. Ein kleines „Netzwerk“. Ich glaube, dass ist das Entscheidende gewesen.“

 Annette Averhage, Palliativ Fachkraft, Ambulanter Pflegedienst

Palliativpflege......beschreibt das pflegerische Fachwissen, die Maßnahmen und Aufgaben, die innerhalb des 

 Konzeptes der   erbracht werden und der Verbesserung der Lebensqualität ganzheitlichen Palliative Carevon   mit unheilbaren, lebensbedrohlichen oder  Erkrankungen und derenPflegebedürftigen terminalenAngehörigen dienen.

41

Page 42: Haus Maria

Sandra Schumacher leitet die "Schule derkleinen Sinne"

Mandarine, ein Duft mit vielen Erinnerungen

Die Schule der kleinen Sinne"Fühlen, Riechen und Schmecken ist meine Welt"!

Ich pflege und betreue seit vier Jahren Bewohner mit einermittleren bis schweren Demenz. Ich arbeite hier sehr gerne,obwohl mich der Alltag psychisch und körperlich sehr fordert. DieBewohner reagieren im Demenzbereich viel sensibler.Gedächtnistraining und viele andere klassischeBetreuungsangebote für Senioren überfordern sie. Sie reagierendann entweder mit Unruhe oder sind teilnahmslos.

Meine Gerontofachausbildung habe ich genutzt, unsereBetreuungsangebote auf den Prüfstand zu stellen. Mein Ziel wares, diese so zu verändern, dass Bewohner alte und neueFähigkeiten an sich entdecken.

Meine Kollegen haben mich bei meiner Facharbeit unterstützt.Denn diese sollte die Grundlage der neuenBetreuungsangebotes für unseren Wohnbereich werden.Gemeinsam haben wir erst einmal eine Bilanz gezogen undgenauer hingeschaut. Welche Betreuungsangebote werden vonden Bewohnern gut angenommen und welche passen nicht?

Nach und nach ist die „Schule der kleinen Sinne“ entstanden.Diese „Schule“ befasst sich mit dem Fühlen, Riechen undSchmecken. Beim Duft von „Mandarine“ erinnern sich vieleBewohner an Weihnachten. Und Weihnachten ist für die meistenein wohliges Gefühl und ein Fest mit vielen schönen Momenten.

Ich bin stolz auf mich, denn ich erlebe viele Bewohnerentspannter als vorher.

Sandra Schumacher, Examinierte Altenpflegerin, Gerontofachkraft

Nachschlagewerke undInformationsmaterial

Fachliteratur im HausMariaAlle Mitarbeiter können im KonferenzraumFachliteratur und Fachzeitschriften lesenoder ausleihen. Eine Literaturliste zeigt,welche Bücher unser Haus vorhält undwelche von Mitarbeitern aktuell ausgeliehensind. Das Angebot richtet besonders auchan Auszubildende und Mitarbeiter in derWeiterbildlung.

Informationen im Internetwww.haus-maria-geseke.de

42

Page 43: Haus Maria

Kontakt BildungswerkDetlef Burkhardt, Leitung Bildungswerk

(Krankenpfleger, Lehrer für Pflegeberufe und Hebammenwesen,Gesundheitsmanager)

E-Mail: [email protected]

Tel.: 02942 595 161

Kontakt Fachseminar für AltenpflegeEdis Ahmetspahic, Leitung Fachseminar

(Dipl. Berufspädagoge (FH))

E-Mail: [email protected]

Tel: 02942 595-160

Karin Schulte

Beate Castis

Sekretariat  

Tel: 02942 595-141

E-Mail: [email protected] / [email protected]

 

  

        

 

 

 

43

Page 44: Haus Maria

Wird in der Einrichtung ausgebildet?

Oxane König mit ihrer Praxisanleitung JuliaBouwer

"Es gibt noch viel zu lernen"

Lernen für mich und andereMein Name ist Oxana König, ich bin 32 Jahre alt. MeineAusbildung als examinierte Altenpflegerin habe ich am01.04.2010 begonnen.

Der Ausbildungsplan bietet abwechselnd Theorie- undPraxisphasen an. Während meines Praxiseinsatzes bin ich imWohnbereich 1 im Haus Maria eingesetzt. Am Anfang meinerAusbildung war ich unsicher und wusste nicht, was auf michzukommt. Auch die Kolleginnen und Kollegen waren mirunbekannt. Julia Bouwer ist meine Praxisanleiterin. Sie istausgebildete Altenpflegerin und hat schon viel Erfahrung. Dasfinde ich sehr gut. Sie hat mich die ersten Wochen begleitet undmich den Bewohnerinnen und Bewohnern vorgestellt. So habenwir uns gegenseitig kennengelernt. Sie hilft mir auch, wenn ichmal Probleme habe. Auch wenn die Zeit manchmal knapp ist,versucht sie trotzdem immer für mich da zu sein.

Das Team vom Wohnbereich 1 hat mich gut aufgenommen. Ich fühle mich ernst genommen von meinenKollegen. Durch den Austausch mit ihnen profitiere ich von deren Erfahrungen und Wissen.

Die Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin erlebe ich seit dem ersten Tag als sehr anspruchsvoll. In denTheoriephasen meiner Ausbildung besuche das Fachseminar für Altenpflege hier in Geseke. DasFachseminar gehört auch zum Orden der Schwestern der heiligen Magdalena Postel, kurz SMMP, undbefindet sich gleich gegenüber meiner Ausbildungsstelle. Der Unterricht ist echt interessant.

Ich hätte nie gedacht, dass das Wissen einer Altenpflegerin so umfangreich und vielfältig ist. Mit mirzusammen arbeiten sechs Auszubildende im Wohn- und Pflegezentrum Haus Maria. Wir tauschen unsregelmäßig aus. Mein Ziel ist es, die Ausbildung erfolgreich zu absolvieren und anschließend einen festenArbeitsplatz zu finden.

Eins weiß ich heute schon: Wenn die Ausbildung zu Ende ist, will ich mich weiterbilden. Es gibt noch so vielzu lernen!

Oxana König, Auszubildende, Haus Maria

Fachseminar für Altenpflege  Gerberstraße 1359590 GesekeTel.: 02942 595-141Fax: 02942 595-288E-Mail: info.fachseminar(at)geseke.smmp.de

Bei Fragen zur Ausbildung oder für weitere Informationen können Sie sichjederzeit gerne bei uns melden.

Wenn Sie sich bei uns bewerben wollen, senden Sie uns bitte zunächst eineKurzbewerbung mit Anschreiben, Lebenslauf und Schulabschlusszeugnis.

44

Page 45: Haus Maria

Bettina Rohrbacher (li.) mit ihrerPraxisanleitung Angelika Hughes (re.)

"Wichtig und dazugehörig"

Mit 45 in die AusbildungIch habe es getan und es war richtig!

Lange habe hin und her überlegt, ob ich nach so langerFamilienpause beruflich noch einmal durchstarten soll.

Angefangen habe ich mit der Ausbildung zur Pflegehelferin.Inzwischen bereits 45 Jahre alt, sollte es weitergehen als Azubiin der Altenpflege.

Ich hatte mir viel vorgenommen. Das habe ich schon am erstenTag gesehen. Meine Mitstreiter und teilweise auch meineVorgesetzten sind fast alle viel jünger als ich. Wie fühle ich mich,wenn ich von einem jungen Vorgesetzten kritisiert werde? Kannich das in jeder Situation akzeptieren? Schaffe ich dasLernpensum? All diese Fragen gingen mir ständig durch denKopf.

Meine ersten beiden Praxiseinsätze habe ich in der Tagespflege Haus Elisabeth absolviert. MeinePraxisanleiterin Angelika Hughes hat mich von Anfang an in den normalen Tagesablauf einbezogen. Sogaran den Teambesprechungen nahm ich als Auszubildende teil. Ich fühlte mich wichtig und dazugehörig. Beiauftretenden Problemen waren sie oder ein Teamkollege jederzeit ansprechbar.

Nach einem weiteren Praxiseinsatz im Haus Maria kam ich dann zum Ambulanten Pflegedienst. Hier habensich viele Mitarbeiter spezialisiert. Im Gespräch mit meiner Praxisanleiterin Heike Hardes habe ich denWunsch geäußert, mehr über eine gute Wundversorgung zu erfahren. Das fand sie eine gute Idee. Ich durftemit ihr eine spezielle Tour übernehmen. Zu Beginn meiner schulischen Ausbildung schien mich der enorme„Input“ zu überfordern und fast einen „Error“ in mir hervorzurufen. Im Arbeitsalltag verknüpfte sich dann aberder Wust an Lernstoff langsam aber stetig. Selbst die lateinischen Fachausdrücke machten plötzlich Sinn,auch ohne Latinum. Ich habe mich riesig gefreut, als ich plötzlich ärztliche Diagnosen verstand undZusammenhänge erkannte. Ebenso wuchs mit der Erkenntnis die Verantwortung.

Nach fast drei Jahren stehe ich jetzt kurz vor meiner Abschlussprüfung. Aber das schaffe ich auch noch.Ohne „Error“!

Bettina Rohrbacher, Auszubildende Tagespflege

Abends daheim...am Tag in guter GesellschaftDas Haus Elisabeth bietet 15 Plätze. Insgesamt sind es rund 30verschiedene Gäste, die uns um Laufe der Woche besuchen.

15 Mitarbeiter, bestehend aus Pflegefachkräften und Assistenten,versüßen den Gästen den Vor- und Nachmittag mit einem im Vorfeldstrukturierten Programm, oder lassen dem Kunden den Freiraum, den er selbst gestalten kann.

 Ulrike Stukenberg, Leitung Tagespflege                                                                                                                           

                                                     

 

45

Page 46: Haus Maria

Wie unterstützt die Einrichtung meine berufliche Entwicklung?

Christa Riedel und Heike Hardes

Netzwerkarbeit in Sachen Wunden

Immer schön am Ball bleibenDurch meine 15-jährige Tätigkeit als Krankenschwester in der Chirurgie des Geseker Krankenhauses hatteich bereits Erfahrungen mit der Wundversorgung. 2006 habe ich meine Weiterbildung zur ICWWundmanagerin gemacht.    Nach meiner Weiterbildung habe ich mich bei allen Geseker Hausärzten und beim niedergelassenenChirurgen in Geseke vorgestellt und von meinem neuen Tätigkeitsfeld, der Wundversorgung im AmbulantenDienst, berichtet. Auch mit den Krankenkassen habe ich Kontakt aufgenommen. Für mich war es wichtig, einNetzwerk zu bilden.

Alle Patienten mit Wunden wurden dann in meine Tour gelegt.Anfangs war es sehr schwer, ich hatte keine Ansprechpartner mitdenen ich mich austauschen konnte. Auch die Hausärzte tatensich schwer, ihre Anordnungen zu ändern, wenn es aus meinerSicht nötig war. Das war für mich ziemlich frustrierend, aber ichbin am Ball geblieben.

Ich habe nach und nach Kontakte zu Firmen mit speziellenProdukten für die Wundversorgung geknüpft. Ich nutze dieseKontakte heute auch bei Fragen zu speziellen Wunden. Überneue Produkte werde ich regelmäßig informiert.

Die Zusammenarbeit mit den Hausärzten hat sich im Laufe derZeit verbessert. Man vertraut in meine Kenntnisse bei derWundversorgung.

Vor vier Jahren ist unser Team um eine weitere Wundmanagerin erweitert worden. Ich kann mich jetztfachlich gut austauschen.

Im Bereich Wundversorgung lässt meine Pflegedienstleitung meiner Kollegin und mir freie Hand. Das findeich klasse.

Christa Riedel, Ambulanter Pflegedienst

Wunde ist nicht gleich Wunde!Wichtig ist, den Patienten im Ganzen beurteilen zu können. Die beste und teuerste Wundauflagebringt die Wunde nicht zum Heilen, wenn das Umfeld nicht stimmt.

Das Einbeziehen vom Patienten selbst steht immer an erster Stelle! Erst wenn er versteht, warumer die Wunde hat, wird er verstehen, was er tun muss, damit sie wieder heilt.

 

46

Page 47: Haus Maria

Fort- und Weiterbildungen sind immer eine Investition in dieQualitätFrau Starkgraff, was tut die Seniorenhilfe SMMP zur Fort- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter?

Andrea Starkgraff: Zunächst ist es mir wichtig zu sagen, dass wir jede Fortbildung als Investition in dieQualität unserer Einrichtungen und Dienste und die persönliche sowie fachliche Entwicklung derMitarbeiter verstehen. Wir geben jährlich eine hohe fünfstellige Summe für Fort- und Weiterbildungen aus.

Wonach entscheiden sie, was für Fortbildungen angeboten werden?

Im Zuge unseres Qualitätsmanagements haben die Pflegedienstleitungen gemeinsam ein Konzept fürinnerbetriebliche Fort- und Weiterbildungen entwickelt. Seitdem werden Fort- und Weiterbildungen nichtmehr nach einem Gießkannensystem durchgeführt. Stattdessen fließen Hinweise von Kunden,Rückmeldungen aus den Pflegevisiten und auch gesetzliche Vorgaben in die Planung ein. Auch dieEinrichtungsziele und die strategische Entwicklung an den Standorten spielen eine wichtige Rolle. Nichtzuletzt werden Absprachen aus den Mitarbeiterjahresgesprächen hinzugezogen.

Welche Themen stehen im Vordergrund?

Uns ist es wichtig, dass unsere Mitarbeiter sowohl fachlich auf dem aktuellen Stand sind, als auch demjeweiligen inhaltlichen Schwerpunkt der Einrichtung gerecht werden. Schulungen zu diesem Zweckwerden zumeist in Form von innerbetrieblichen Fortbildungen durchgeführt. Das können Themen sein wieGrundkurs in Kinästhetik, Erste Hilfe, Expertenstandards und andere sehr praktische Inhalte.

Wie können Mitarbeiter sich weiterbilden?

Neben den innerbetrieblichen Schulungen, die eine möglichst hohe Anzahl an Mitarbeitern erreichen soll,werden einzelne Mitarbeiter in Fachweiterbildungen weiterqualifiziert. Hier achten wir sehr genau darauf,welche Inhalte für die Einrichtungen sinnvoll und notwendig sind und welche Mitarbeiter die Kompetenzenmitbringen, um diese Inhalte auch umzusetzen. Dieses können Qualifikationen sein wie Musikgeragoge,die Arbeit mit Klangschalen, Kneippanwendungen, Grundkurs Aromapflege, Wundmanagement oder auchHygienebeauftragte, gerontopsychiatrische Fachkraft oder Wohnbereichsleitung.

Wie kommen die Inhalte dann in die Einrichtung?

Grundsätzlich ist die Erwartungshaltung, dass die gelernten Inhalte auch entsprechend umgesetzt undweitergegeben werden. Daher muss vor jeder Fort- und Weiterbildung die Zielsetzung der jeweiligenSchulung seitens der Leitung klar definiert werden und den Mitarbeitern bekannt sein.

Das Interview mit Andrea Starkgraff führte Roland Weigel, Konkret Consult Ruhr (KCR)

47

Page 48: Haus Maria

Frischer Wind erwünscht

Karriere machen kann (nicht) jederBei Neubesetzungen von frei gewordenen Stellen schauen wir immer zuerst in den eigenen Reihen nach, obwir geeignete Mitarbeiter haben, die für die vorgesehene Funktion und Stelle infrage kommen.

Unsere Strategie in der Besetzung von Führungspositionen ist, sowohl eigene Mitarbeiter zu fördern, wennwir sie zu dem jeweiligen Zeitpunkt haben, als auch durch externe Besetzungen frischen Wind in dieFührungsriege zu bekommen.

Von den 23 Betriebsleitungen sind 15 Leitungen aus dem Unternehmen heraus in diese Position gewachsenund sieben Leitungen von außen neu besetzt worden. Bei den 22 Mitarbeitern aus der mittlerenFührungsebene sind 18 Mitarbeiter aus dem Unternehmen heraus in diese Position gekommen und nur dreifür diese Funktion mit einem externen  Bewerber besetzt worden. Dieses ist ein gutes Spiegelbild derUnternehmensphilosophie.

Aber nicht nur reine Leitungsfunktionen besetzen wir nach diesem Prinzip. Auch Stellen, an denen bestimmteVerantwortungsbereiche gekoppelt sind, wie zum Beispiel Hygienebeauftragte, Wundmanager oderMentoren, werden möglichst durch eigene Mitarbeiter besetzt.

Grundsätzlich hängt die Besetzung von neuen  Positionen vom Können und den Potenzialen des Einzelnenzur fachlichen Weiterqualifikation und natürlich vom Interesse derjenigen ab.

Andrea Starkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP

Seminare für Führungskräfte

Auszeit vom AlltagFührungskräfte in der Pflege tragen große Verantwortung und haben viel zu organisieren. Wenn man sichdann ein oder zwei Tage Zeit nimmt, um etwas Neues zu lernen, sollte das in angenehmer Atmosphärestattfinden. Darum gibt es im Bildungswerk spezielle Schulungen für Führungskräfte an einem ganzbesonderen Ort. Das „Feldschlösschen“ in Geseke ist ein Tagungshotel mit Stil und Ambiente. Hier kann manungestört lernen.

Viele Referenten und Teilnehmer nutzen die Auszeit vom Alltag und übernachten im Hotel Feldschlösschen.Kathleen Stach, Teilnehmerin im Bildungswerk und Gast im Feldschlösschen meint: „Hier kann ich michrichtig verwöhnen lassen. Die Zimmer sind hell, sauber und freundlich und das Frühstücksbuffet ist echtspitze!“

Monika Goesmann, Bildungswerk

Hotel Feldschlösschen

Salzkottener Str. 42, 59590 Geseke

http://www.hotel-feldschloesschen.de/

48

Page 49: Haus Maria

Wie werden Mitarbeitende beurteilt?

Fehler im System

Shit happens!Fehler sind für niemanden angenehm. Weder für den, dem er passiert ist, noch für denjenigen, der davonbetroffen ist. Und dies ist genau der Punkt.

Wir arbeiten mit Menschen zusammen. Betreuen und pflegen Bewohner, da möchte keiner, dass jemand zuSchaden kommt. Aber weder ich, noch meine Kollegen sind „Superman“. Fehler unterlaufen jedem einmal.

Mir ist es wichtig, dass man Fehler zugibt, damit ein Schaden klein gehalten werden kann. Falls einMedikament beispielsweise falsch gegeben wurde, kann nur dann gehandelt werden, wenn es auch bekanntist. Oder wie kürzlich, als eine Angehörige sich beschwerte, dass ihre Mutter kein Obst bekomme. Ich prüfedann, woran es liegt und ob der Fehler System hat.

Mir geht es darum, was passiert ist, nicht wem.

Shit happens, aber bitte nicht jeden Tag aufs Neue.

Astrid Marx-Vehling, Heimleitung

Petra Wessel

Unterm Strich bleiben hoffentlich nur wenige Wünsche offen

Dufte MitarbeiterjahresgesprächeFür mich als Pflegedienstleiterin ist es wichtig, Fort- undWeiterbildungen nicht nach dem Gießkannenprinzip zu verteilen.Ich schaue gezielt, welcher Mitarbeiter welche Kompetenzen hatund ob eine angedachte Fortbildung zu ihm passt. Dasbespreche ich mit jedem einzelnen Mitarbeiter imMitarbeiterjahresgespräch. Mitarbeiter können hier Wünscheäußern.

Ein gutes Beispiel ist Gabi Händelmann. Sie arbeitet in einemWohnbereich für dementiell erkrankte Menschen. AlsAromafachexpertin setzt sie Düfte in ihrer täglichen Arbeit ein. IhrWunsch war, dies mit der Qualifikation "Fachexpertin zurBetreuung und Begleitung von schwerstpflegebedürftigen unddemenziell erkrankten Menschen“ zu verbinden. Für diedemenziell erkrankten Bewohner ist das ein echter Gewinn.

Wir planen bereits am Jahresende die Fortbildungen für daskommende Jahr. Diese Qualifizierungen werden im Fort- undWeiterbildungsplan veröffentlicht.

Leider ist es mir aus organisatorischen Gründen nicht möglich,jedem Mitarbeiter jedes Jahr alle gewünschten Fortbildungen zuermöglichen. Unterm Strich bleiben aber – hoffentlich – nurwenig Wünsche offen.

Petra Wessel, Pflegedienstleitung

49

Page 50: Haus Maria

Wie ist die Arbeit hier organisiert?

Sie fährt am liebsten zu den Wunden!

Allzeit bereit„Ich fahre am liebsten zu den Wunden“, sagt Heike Hardes. Ihre Augenleuchten, als sie mir von ihrer Arbeit erzählt.

Heike Hardes ist 31 Jahre alt und examinierte Altenpflegerin beimAmbulanten Pflegedienst. Nach ihrer Ausbildung im Haus Maria hat sie dortnoch ein halbes Jahr im Wohnbereich 1 gearbeitet, bevor sie zumAmbulanten Dienst gewechselt ist. "Der Abschied von meinen alten Kollegenist mir damals schwer gefallen, aber...."

„Die Arbeit beim Ambulanten Dienst ist viel abwechslungsreicher als imPflegeheim. Bei meinen Wunden kann ich echte Fortschritte sehen.“ Manmerkt ihrer Mimik und Gestik die Begeisterung für ihre Arbeit an. „Dafür habeich in der ambulanten Pflege unregelmäßigere und spontanere Arbeitszeiten

– aber wir sind ja allzeit bereit!“

Heike Hardes, Wundmanagerin, Ambulanter Pflegedienst

Das Interwiew führte Monika Büker

Expertinnen in SachenWundversorgung

Christa Riedel,

Heike Hardes

Haholstraße 2,

59590 Geseke

Tel: 02942 2400

Email: [email protected]

            [email protected]

Aufgabengebiete rund um den Menschen

Wundversorgung imAmbulanten PflegedienstHaus Maria

Wundversorgung durch Anordnungdes behandelnden Arzt.

Wechsel der Verbandstoffe undBeurteilung des Wundzustandes

Kommunikation mit anderenBerufsgruppen

Beratung zu Ernährung undwundheilungsförderndenMaßnahmen

Schmerzberatung

50

Page 51: Haus Maria

Ruth Grun mit Maria Hellmold

Märchenstunde für Senioren, wo gibt´s denn so was?

Rotkäppchen und der böse Wolf„Großmutter, warum hast du so große Ohren?“, frage ich mitängstlicher Stimme. „Damit ich dich besser hören kann“, antworte ich Rotkäppchen brummend. „Aber Großmutter, warumhast du so einen großen Mund?“ „Damit ich dich besser fressenkann“, ruft Anna Cramer in die Runde. Sie ist seit zwei JahrenGast der Tagespflege und spricht nur wenig. Langsam nähereich mich ihr. Ich bin heute als Großmutter verkleidet. Vorsichtigstreicht Frau Cramer der Wolfshandpuppe in meiner Hand überdas Fell. „Beißt der auch nicht?“, fragt sie leise.

Ich setze seit einigen Wochen Märchen in der Tagespflege ein.Es begeistert mich, wie konzentriert alle zuhören und beimRollenspiel eine Rolle weiterspielen wollen. So wie Frau Cramerjetzt gerade. Sie geht bei der Geschichte so mit, als wäre es daserste Mal. Mir macht es riesig Spaß, solche Sachen in meine Arbeit einzubringen und meine kreativen Ideenumzusetzen. 

Die Spannung im Raum steigt, als der Jäger dem Wolf den Bauch aufschlitzt. Nach dem Rotkäppchen undGroßmutter befreit sind, klatschen alle, strahlen um die Wette und sprechen im Chor: „Und wenn sie nichtgestorben sind…“

Maria Hellmold, Tagespflege Haus Elisabeth

Schwingungen durch den Körper

Schalen, die klingenKlangschalen eignen sich zur Stimulation derSinneseindrücke. Verschiedene körperliche Reize sollendurch unterschiedliche Klangformen angesprochen werden.

Die meist aus Messing bestehenden Schalen werden miteinem Holzstab in Schwingung gebracht.

In der Tagespflege wird dieses Verfahren zur Entspannungangewendet. Gäste, die unter hoher Anspannung oderUnruhe leiden, haben so die Möglichkeit, ihre Sinne besserwahrnehmen zu können. Auch Mitarbeiter kommen in denGenuss der Klangschalen-Therapie.

51

Page 52: Haus Maria

Gabi Händelmann

Sterbebegleitung ist keine Routine

MärzsonneTrotz meiner langjährigen Berufserfahrung als Altenpflegerinwerden Tod und Sterben nie zur Routine für mich. Ich habeschon sehr viele Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet unddoch bewegt es mich immer wieder zutiefst, wenn das Herzeines Menschen aufhört zu schlagen.

Durch die tägliche intensive Pflege und Betreuung baue ichimmer eine Beziehung auf. Es ist daher jedes Mal schwer,Abschied zu nehmen. Ich kenne auch die Angehörigen gut undfühle mit ihnen. Für mich persönlich ist es ganz wichtig, früh zuerkennen, wann der Sterbeprozess einsetzt und welcheBedürfnisse und Wünsche der sterbende Mensch hat.

Ich kann mich gut an eine alte Dame erinnern, die sehrnaturverbunden war. Sie liebte die Sonne und Wärme. An einemsonnigen Vormittag im März setzten wir sie in ihren Sessel vordas Fenster. Die Sonne schien ihr ins Gesicht, so dass sie dieWärme spüren konnte. Sie hat leise gelächelt und immer wiedergeseufzt. Das hat mich total berührt und auch glücklich gemacht.Kurz darauf ist sie gestorben. Mit einem leisen Lächeln auf denLippen. Was mich manchmal stört ist, dass ich zu wenig Zeit fürdie Sterbenden habe. Da das „Zeit-Haben“ für den Sterbendenaber oft eine entscheidende Rolle spielt, bin ich froh, dass dieGeseker Hospiz Bewegung uns durch Besuche der Bewohnerunterstützt und entlastet.

Sterbende haben oft große Angst vor dem Alleinsein. Es beruhigtmich zu wissen, dass jederzeit jemand in der Nähe ist, der aufden Sterbenden eingehen kann und ihm das Gefühl gibt, nicht alleine zu sein. Das ist so wie die Sache mitder Sonne. Gerade im Tod brauchen wir manchmal viel Wärme!

Gabi Händelmann, examinierte Altenpflegerin Wohnbereich 3

Resi Lanhenke und Elisabeth Sure

"Nicht dem Leben mehr Tage geben, sondern den Tagenmehr Leben" (Ciceley Sounders)Hospiz Bewegung Geseke e. V.

Auf dem Stifte 6

59590 Geseke

Sterbebegleitung

Trauerbegleitung

Tel. 02942 799055

E-Mail: [email protected]

www.hospizbewegung-geseke.de

52

Page 53: Haus Maria

Wie erhalte ich alle für meine Arbeit wichtigen Informationen?

..bei der Teamsitzung

Teamsitzung, bitte nicht stören!

Einmal im Monat passiert es...Der Kaffee ist gekocht. Es ist kurz vor ein Uhr und wir warten aufdie letzten Nachzügler. Haben auch alle dran gedacht, odermuss noch die ein oder andere angerufen werden? Wer istentschuldigt und wer hat Urlaub?

Ich befinde mich in den Räumen des Ambulanten PflegedienstesHaus Maria, als eines der vielen Mitglieder eines großen Teamsder Pflege. Im Normalfall stimme ich in die Geräuschkulisse mitein und tausche mit meinen Kollegen das Erlebte aus. Heuteaber habe ich mir vorgenommen die Beobachterrolleeinzunehmen, um den Lesern das Gefühl zu geben, mit amTisch zu sitzen.

Nach und nach füllt sich das Dienstzimmer, der ovale Tisch istbesetzt bis auf einen Platz. Jetzt fehlt nur noch die Person, die als Leitung auch die Teamsitzung anführt,Birgit Funke. Das Protokoll wird aus dem Ordner geholt und Kugelschreiber an der richtigen Stelle platziert.Mit „Alle anwesend!“, eröffnet Birgit Funke die Teamsitzung im April 2012.

Am Anfang jeder Teamsitzung, so auch heute, begrüßt sie die Mitarbeiterinnen und gibt das Startsignal. Mitden Worten „F1“ gibt die aufmerksame Protokollführerin den Takt an. Die Touren werden der Reihenfolgenach besprochen. Probleme, wie Krankenhausaufenthalte oder Veränderungen des Zustandes der Patientenwerden aufgegriffen und nach Lösungen gesucht. Klar, über jeden einzelnen Patienten gibt es viel zuerzählen. So kommt es an einem Tag zum Sturz und an einem anderen Tag wird das dritte Enkelchengeboren und an all dem dürfen wir Tag für Tag teilhaben. So etwas muss berichtet werden!

Eine klare Linie ist zu erkennen, keine Frage. Aber wie ich feststellen muss, weicht die klare Linie des Öfterennach 60 Minuten auch nach rechts oder links ab. Leichte Unruhe durch hungrige Kolleginnen oder auf die Uhrschauende Spätdienstfahrerinnen. Das, so finde ich, macht die Stimmung in unserer Teamsitzung aus.

Elf Touren und vier Kannen Kaffee später geht die Teambesprechung dem Ende zu und die Linie wirdzunehmend kurviger. Getuschel, Gemurmel und kleine Anekdoten werden erzählt. Ein Stimmengewirr von :„Wer kann nächste Woche für mich Spät machen“, oder „Heute ging die Teamsitzung aber flott“, lässtsämtliches Auf-die-Uhr-Schauen vergessen.

Birgit Funke fügt noch einige allgemeine Informationen an und beendet dann, wie jeden Monat, dieTeamsitzung mit einem Dank an das Team. Ein hektisches Treiben im Dienstzimmer beendet dieTeamsitzung offiziell und lässt für jeden Außenstehenden erahnen, wie „munter“ die Mitarbeiter desAmbulanten Pflegedienstes sind.

Heike Hardes, Ambulanter Pflegedienst

Übergaben leicht gemacht!Beim Wechsel der Touren von einem Mitarbeiter zum anderen finden Übergaben statt, um die wichtigstenInformationen über die Patienten auszutauschen und Änderungen anzumerken. Meist geschieht dies ineinem "Von-Auge-zu-Auge-Gespräch" oder per Telefon. 

53

Page 54: Haus Maria

...erstmal Schlüssel sichern

Schlüsselfrage ungeklärt

Der Tourenklau um 5:45 UhrFünf Kolleginnen mit blauen Jacken betreten routinemäßig dasBüro vom Ambulanten Pflegedienst Haus Maria. Tourenplanchecken, Schlüssel holen, Medis in das „blaue Körbchen“ undganz wichtig: gucken was für Niederschriften im Übergabebuchhinterlassen wurden. Alles nimmt seinen gewohnten Lauf, miteiner Frage hier oder einer Antwort dort.

Dann, die Tür öffnet sich auf ein Neues und eine emsige Kolleginbetritt den Saal der Arbeit. Genau das gleiche Verfahren, weitereFragen, weitere Antworten und eine gewisse Geräuschkulisse imHintergrund. Die Kollegin verlässt genauso emsig den Raum, wiesie ihn betreten hat. Langsam beginnt die Gruppe sichaufzulösen. Die eine Tour fängt um 6:00 Uhr an, die andere eineViertelstunde später.

Ich bleibe noch einen Moment im Büro und nehme die nachkommenden Mitarbeiter in Empfang. Plötzlichfängt eine lautstarke Diskussion an. Ich nähere mich dem Geschehen. „Wer hat den 111er genommen, meinAuto ist nicht da, weiß einer wo der Schlüssel sein könnte?“ Niemand hat eine Ahnung wo der fehlendeSchlüssel sein könnte... und wo ist eigentlich der Tourenplan… und die Haustürschlüssel sind auch alle weg!“

„Kann es sein, dass du heute keinen Dienst hast?“, frage ich vorsichtig Anette Averhage mit einem Lächeln.Mit einem lautstarken „Doch, guck hier“, reicht sie mir den Dienstplan rüber und ist schnell wiederverschwunden. Nachdem ich mir einen kurzen Überblick verschafft habe, muss ich der irritierten KolleginRecht geben, ja sie hat Dienst. Plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Die emsige Kollegin ist fürdie gleiche Tour eingeplant wie ich. Der Frühdienst ist doppelt vergeben.

Wir haben uns schließlich die Tour geteilt und nach einem verkürzten Frühdienst stand einem spontanenFrühstück nichts mehr im Wege!

Heike Hardes, Ambulanter Pflegedienst

– Falsch verbunden oder doch nicht?„Sag mir mal schnell die Durchwahlnummer für die Tagespflege, ich möchte Frau Meier wieder aus demKrankenhaus zurückmelden.“ Das war der Satz, den ich hörte. Kurz nachgedacht...:“141“. Marie-Luise, der ichdie Nummer zu rief, fing sofort an zu wählen. Tuuut…Tuuut…Es meldete sich das Fachseminar fürAltenpflege in Geseke. Diese Information schien Marie-Luise nicht registriert zu haben.

„Ambulanter Pflegedienst, Frau Meier ist wieder da und kommt ab morgen wieder". Totale Verwirrung undSprachlosigkeit am anderen Ende der Leitung. „Kommt sie denn immer zu uns?“, tönte es von der anderenSeite. Marie-Luise, auch leicht verblüfft, antwortete: “Ja, klar, zweimal die Woche und Ihr holt sie doch auchvon Zuhause ab“. Jetzt war die Verwirrung komplett. Fragezeichen bei der Sekretärin vom Fachseminar,großes Fragezeichen bei Marie-Luise und leichtes Gelächter aus der Kollegenrunde vom Ambulanten Dienst.Die Auflösung kam prompt. Ich hatte ihr versehentlich die falsche Durchwahlnummer genannt.

Ein kleiner Denkfehler, der auch Tage danach noch den ein oder anderen Kollegen zum Schmunzeln brachte.

Frau Meier besuchte tags drauf wie gewohnt die Tagespflege und musste nicht die Schulbank drücken.

Heike Hardes, Ambulanter Pflegedienst

54

Page 55: Haus Maria

Wie ist das Qualitätsmanagement organisiert?

Marianne Strugholz achtet wie die Feuerwehrauf gute Qualität

Qualitätsmanagement in der Pflege

Die ruhige Feuerwehr„Nach der ersten Prüfung durch den medizinischen Dienst der Krankenkassen ( MdK) in Heiden waren wirfertig“, erzählt Marianne Strugholtz, “Wir haben zwei Stunden auf der Rückfahrt im Auto kein Wort redenkönnen“. Die Qualitätsbeauftragte der Seniorenhilfe SMMP blickt zurück auf eine der ersten Prüfungen nachden neuen Transparenzkriterien – den Prüfungen

„mit Note“. „Die haben uns auseinandergenommen -andererseits haben wir dadurch auch den „Kampf“angenommen“, berichtet sie weiter.

Kampferprobt ist Marianne Strugholtz durch 18 Jahre alsstellvertretende Pflegedienstleitung und fünf Jahre alsQualitätsbeauftragte in einem Krankenhaus. Seit Oktober 2007ist sie bei SMMP. „Das ist zwar im weitesten Sinne auch Pflege,aber doch eine ganz andere Welt als der Krankenhausbereich“,sagt die examinierte Krankenpflegerin. Beim Orden hat sie –wohl wegen ihrer Vorerfahrungen – zunächst auch ein paar„Feuerwehraufgaben“ übernommen, bevor sie sich intensiver umihre eigentlichen Aufgaben kümmern konnte.„Das war zwar überraschend“, erzählt Marianne Strugholtzrückblickend, „hat mir aber auch einen intensiven Einblick in das „Unternehmen SMMP“ gegeben. Das wareine gute Basis für unser eigenes Auditsystem.“

Als EFQM-Anwender war die Seniorenhilfe SMMP schon gut im Bereich Qualitätsmanagement aufgestellt.„Nun ging es darum, eng an den MdK-Kriterien orientiert, ein internes Prüfverfahren zu entwickeln.Neudeutsch nennt man sowas "Audit", erläutert die Qualitätsexpertin. „Dabei ist mir wichtig“, so MarianneStrugholtz weiter, „das Prüfungsverfahren des MdK realitätsnah zu simulieren und gleichzeitig die Kollegen inden Einrichtungen und Diensten zu beraten. Das schöne hier bei SMMP ist, dass es oft in den einzelnenHäusern und Bereichen schon gute Ideen und Verfahrensweisen gibt, die man dann untereinanderaustauschen und gemeinsam weiterentwickeln kann. Für die drei ambulanten Dienste war aber auch vielPionierarbeit zu leisten, was mit den Leitungen gemeinsam richtig gut gelungen ist“,erläutert sie weiter.

„Feuerwehr bin ich in gewissem Sinne heute immer noch“, sagt Marianne Strugholtz schmunzelnd. „Wenn diePrüfer vor der Tür stehen, werde ich angerufen und lass dann alles stehen und liegen. Ich bin dann eher dieRuhige. Damit kann ich den verantwortlichen Leitungen vor Ort dann oft nicht nur fachlich helfen.“ Prüfungenmachen halt immer Stress. Marianne Strugholtz behält die Übersicht und trägt mit ihrer übergreifenden Arbeitwesentlich dazu bei, dass die Einrichtungen und Dienste der Seniorenhilfe SMMP heute richtig gut bewertetund benotet werden. Und sprachlos bleibt danach auch keiner mehr.   

Marianne Strugholtz, Qualitätsbeauftragte Seniorenhilfe SMMP

Alles QM, oder was? oder bezeichnet alle organisierten Maßnahmen, die der Verbesserung vonQualitätsmanagement QM

Produkten, Prozessen oder Leistungen jeglicher Art dienen.

55

Page 56: Haus Maria

Der Regelkreis dreht sich

Gut für das WIR-Gefühl?Aus der Pflege kennen wir es ja schon zur Genüge. Planen, umsetzen, überprüfen und verbessern. So siehtder Pflegeprozess auf dem Papier und hoffentlich im realen Arbeitsleben aus. Im Qualitätsmanagementmachen wir es genauso.

Sicherlich muss man zugeben, dass Qualitätsmanagement immer was mit Papier, Formularen, Anforderungen, Kontrollen und so weiter zu tun hat. Das ist nun mal das Pflichtprogramm. Wir führen aberdarüber hinaus alle zwei Jahre eine Kunden- und Mitarbeiterbefragung durch. Die Leitungen werten diesegemeinsam  mit Mitarbeitern aus, benennen Stärken und auch Verbesserungsbereiche. Diese gilt es in dennächsten 15 Monaten zu bearbeiten. Dazu wird jeweils ein Projekt- und Maßnahmenplan erstellt, derenErfüllung durch die zentrale Ebene überprüft wird. Die Maßnahmen sind sehr praxisnah, so dass hierdurchden einzelnen Arbeitsbereichen geholfen werden soll. Wir nennen die Maßnahmen auch„Low-Hanging-Fruits“. Das sind niedrighängende Früchte, die man quasi im Vorbeigehen pflücken kann. Soetwas ist beispielsweise mal die Vergrößerung der Beschilderung im Aufzug und Wohnbereich oder dieInstallation einer Fotowand der gerade anwesenden Mitarbeiter.

„Klar, muten wir unseren Einrichtungen und Mitarbeitern einiges zu“, erläutert Andrea Starkgraff, alsverantwortliche Geschäftsfeldleitung. „Unsere Einrichtungen sind es inzwischen gewohnt, mit großen undkleinen Projekten umzugehen, um nicht auf der Stelle zu treten. Dieses setzt voraus, dass die Kollegen dieseDinge häufig noch zusätzlich zu bewältigen haben.“ Die Erfolge stellen sich dann aber auch ein: „Wir stehenwirtschaftlich gut da, wir können noch in Aus-, Fort- und Weiterbildung investieren, wir leiden nicht unterFluktuation von Mitarbeitern und wir arbeiten gerne arbeitsteilig, gemeinsam an Verbesserungsbereichen.Das schafft ein WIR-Gefühl!

Diese Stärke haben wir durch unser Qualitätsmanagement entwickelt. Der Regelkreis dreht sich halt immerweiter!

Andrea Starkgraff, Geschäftsfeldleitung

Mitarbeiterbefragung im stationären Benchmark-Kreis

Stifte raus: Klassenarbeit!Alle zwei Jahre ist es wieder so weit: Die Mitarbeiter aller Bereiche  werden zu ganz unterschiedlichen Dingenbefragt. Diese Fragen sind nicht willkürlich ausgesucht. Sie stammen aus der Zusammenarbeit mit KonkretConsult Ruhr, kurz KCR. Die dortigen Mitarbeiter haben den Fragenkatalog  so entwickelt, dass sich mitsozialwissenschaftlichen Methoden Einschätzungen über die Mitarbeiterzufriedenheit ableiten lassen.Außerdem helfen sie uns Stärken und Verbesserungspotentiale zu  erkennen.

Verbesserungen gelingen oft auch dadurch, dass wir unsere Befragungsergebnisse regelmäßig mit denenanderer Einrichtungen  und Träger vergleichen. Wenn hier eine Einrichtung zum Beispiel im Bereich derEinarbeitung neuer Mitarbeiter besonders gute Rückmeldungen oder Noten bekommt, kann direkt gefragtwerden wie dort die Einarbeitung organisiert ist. So lernen wir von besonders guten und gelungenen Beispielen der Teilnehmer dieses Benchmark-Kreises, eines  „Vergleichsringes“ von Einrichtungen undTrägern, die sich auf  freiwilliger Basis unter der Moderation von KCR zusammengefunden haben. Und wenndann alle zwei Jahre im Sommer die Ergebnisse der Befragungen frisch auf den Tisch kommen heißt es: DieKlassenarbeiten sind da!

Birgit Funke, Leitung Ambulanter Pflegedienst

56

Page 57: Haus Maria

Welche Ergebnisse erzielt das Unternehmen?

Pflegenoten Wohn-und Pflegezentrum HausMaria

MDK-Prüfung vom 7.05.2012

Pflegenoten Ambulanter Pflegedienst HausMaria

MDK Prüfung vom 12.12.2011

Wir wollen einfach immer besser werden

Mit EFQM in die erste LigaBei der Abkürzung „EFQM“ denken die Pflegemitarbeiter gleich wieder an eine neue Infektionskrankheit undsehen schon einen neuen Expertenstandard vor sich. Wobei EFQM auch ansteckend sein kann. Übersetztheißt unser Qualitätsmanagementsystem „European Foundation Quality Management“, oder ganz freiübersetzt: „Die Selbstauflage der permanenten Verbesserung“ bzw. „Selbstverpflichtung zur permanentenVerbesserung.“ Oder noch einfacher: „Wir wollen immer besser werden!“

Wir konnten uns anfangs kaum vorstellen, dass so etwas Trockenes wie Qualitätsmanagement einebegeisternde und ansteckende Wirkung hat. Seit 2004 wühlen wir uns durch Kriterien, Teilkriterien undAnsatzpunkte. Wir lassen unsere Bewohner, Patienten, Angehörige und Mitarbeiter befragen. Wir messen,erheben und beobachten. Jedes Jahre ziehen wir Bilanz, machen Aktionspläne und führen Projekte durch. Miteinem Ziel: „Wir wollen einfach immer besser werden!“  2010 hatten wir dann genug! Jetzt sollten uns auchmal „Experten“ bewerten. Zwei „Assessoren“ haben uns drei Tage lang begutachtet. Am Ende gab es das 4-Sterne Siegel der EFQM. Die Prüfer beglückwünschten uns mit den Worten: „In der Championsleague sindSie noch nicht; aber mit einem Sprung in der ersten Bundesliga gelandet!“ Das hat uns alle sehr beflügelt undeinige zu Tränen gerührt. Und natürlich haben wir das auch mit Allen gebührend gefeiert. Das war gut fürunser Selbstbewusstsein. Davon haben wir nämlich in der Pflege oft zu wenig.

Andrea Starkgraff, Geschäftsfeldleitung

57

Page 58: Haus Maria

Die Kinder Antal vor dem Schwesternhaus

Solidarität – Familienpatenschaft in Rumänien

Wir bekommen eine Familie!„Das muss doch zu schaffen sein!“, denke ich, als SchwesterAdelgundis Pastusiak während der Frühjahrstagung in Bestwigvon dem Projekt der Familienpatenschaften in Brasilien,Rumänien, Bolivien oder Mosambik erzählt. Ich war totalbetroffen von dem Elend in diesen Ländern und seit dem völligbesessen von dem Gedanken, unsere Mitarbeiter von einerFamilienpatenschaft zu überzeugen. Bei uns in Deutschland gibtes ebenfalls Kinder in Not – jedoch nicht vergleichbar mit denenin Brasilien und den anderen Ländern.

Sofort mit der nächsten Gehaltsmitteilung habe ich allenMitarbeitern einen Brief mitgeschickt und sie darin um Hilfegebeten.

„Ich habe es geschafft!“ Es ist eine Patenschaft zustandegekommen. Verschiedene Mitarbeiter von den Ambulanten Diensten und dem Haus Maria haben sich bereiterklärt, monatlich direkt einen kleinen Betrag von ihrem Gehalt für dieses Projekt zu spenden. Andere zahlensporadisch eine Spende für diesen Zweck ein.

Wer sich ebenfalls noch für diese Familienpatenschaft einsetzen möchte, kann sich gerne bei mir melden.

Monika Büker

Hilfeprojekt für notleidende Familien in Rumänien

Kleine Beträge können viel bewegenHier ein paar Kurzinformationen zur rumänischen Familie:

Kinder: Monica - *10.06.2000, Ionut - *11.10.2001, Robert - *31.08.2004. Das viertes Kind ist im April 2012geboren. Beide Eltern sind arbeitslos. Die Familie wohnt im Haus der Großeltern, der Großvater istverstorben. Der Vater ist krank, er hat Hepatitis C, die Mutter leidet seit einer schweren Kindheit unterpsychischen Problemen. Die Kinder sind wohl erzogen und gesund und die Eltern erhalten Unterstützungbei deren Erziehung durch die Großmutter. Der Vater ist sehr darum bemüht Arbeit zu finden undübernimmt, was er kann, um Geld für seine Familie zu verdienen. Die Familie lebt von der Sozialhilfe (30Euro pro Monat) und dem Kindergeld (7 Euro monatlich pro Kind).

Monica hat große Konzentrationsprobleme in der Schule und lernt nur sehr schwer. Sie kann prinzipiellgar nicht rechnen und lesen. Schreiben kann sie alle Buchstaben – Wörter nur, wenn jeder Buchstabeeinzeln diktiert wird. Für sie wäre es besser, die erste Klasse zu wiederholen, doch dafür sind ihre Notennicht „schlecht genug“. Sie wird „mitgeschleift“. Monica wäre eigentlich gut in einer Förderschuleaufgehoben, da diese jedoch in Bacau (ca. 20 km entfernt) liegt, ist es für die Familie unmöglich, siedorthin zu schicken. Die Eltern können ihr auch nicht helfen, da sie weder Geduld, Zeit noch Wissen dazuhaben. Ionut ist offener als Monica und kommt besser klar in der Schule. Robert ist ein freundlicher,offener Junge. Im April 2012 hat die Mutter ihr viertes Kind geboren.

Zurzeit helfen die Ordensschwester der Familie durch Übernahme der notwendigen Arzt- undRezeptkosten und durch Unterstützung mit Lebensmitteln und Kleidern.

58

Page 59: Haus Maria

WIE WERDE ICH FÜR MEINE ARBEITBEZAHLT?

AVR und Tarif Servicegesellschaft

Nein

Arbeitnehmer mit AVR Tarif erhalten zusätzlicheAltervorsorge in der KZVK.

Entsprechend des Tarifvertrages

Urlaubs- und Weihnachtsgeld wird im AVR-Tarif gezahlt.

Ja, im AVR-Tarif

Entsprechend des AVR-Tarifs und des Tarifs derServicegesellschaft.

WIE SIEHT MEIN ARBEITSVERTRAGAUS?

Der Stellenumfang wird mit Arbeitnehmer individuellvereinbart.

Teildienste sind im stationären Bereich und in derTagespflege nicht die Regel. Im Ambulanten Dienstarbeiten Mitarbeiter auch im Teildienst.

Ja, nach Absprache

Nein, wichtig ist uns eine christliche Grundhaltung.

WIRD NACH TARIF BEZAHLT?

BEKOMME ICH EINE PRÄMIE ODER EINE ANDEREFORM DER ANERKENNUNG, WENN ICH LÄNGEREZEIT NICHT WEGEN KRANKHEIT AUSFALLE?

BIETET MIR DER TRÄGER ZUSÄTZLICHEVERSORGUNGSLEISTUNGEN (Z.B. FÜR MEINEALTERSVORSORGE)?

GIBT ES NACHT- UND FEIERTAGSZUSCHLÄGE?

GIBT ES URLAUBS- UND WEIHNACHTSGELD?

GIBT ES EINEN AUSGLEICH FÜR SONN- UNDFEIERTAGSARBEIT?

WIE VIEL URLAUBSTAGE HABE ICH?

KANN ICH WÄHLEN, OB ICH VOLL- ODER TEILZEITARBEITEN MÖCHTE?

KANN ICH VOLLZEIT ARBEITEN, OHNETEILDIENSTE MACHEN ZU MÜSSEN?

KANN ICH NEBENTÄTIGKEITEN AUSÜBEN?

MUSS ICH EINER CHRISTLICHENGLAUBENSGEMEINSCHAFT ANGEHÖREN, UMHIER ZU ARBEITEN?

Ja

WIE SIND MEINE DIENSTZEITENGEREGELT?

Schichtdienst und Teildienst.5-Tage-Woche/6-Tage-Woche je nach Einsatzbereich

im Durchschnitt zwei Wochen im Voraus, teilweise auchlänger

Es gibt Wunschpläne. Ein kurzfristiger Urlaubswunschwird im Gespräch mit der Leitung geklärt.

Früh-, Spät-, Nacht-, Teildienst je nach Einsatzbereich

Es gibt ein Nachtwachenteam.

Teildienste sind im stationären Bereich und in derTagespflege nicht die Regel. Mitarbeiter im AmbulantenDienst arbeiten auch im Teildienst.

In besonderen Situationen ist dies erforderlich.

MUSS ICH EINER CHRISTLICHENGLAUBENSGEMEINSCHAFT ANGEHÖREN, UMHIER IN EINER FÜHRUNGSPOSITION ARBEITEN ZUKÖNNEN?

NACH WELCHEM ARBEITSZEITMODELL WIRD HIERGEARBEITET?

WIE WEIT IM VORAUS STEHT MEIN DIENST FEST?

WIE UND WO KANN ICH WÜNSCHE ZU DIENSTENUND ARBEITSZEITEN ÄUSSERN?

IN WELCHEN SCHICHTEN WIRD HIERGEARBEITET?

MÜSSEN HIER ALLE MITARBEITENDE AUCHNACHTS ARBEITEN ODER GIBT ES EINENEIGENEN NACHTDIENST?

GIBT ES TEILDIENSTE?

MUSS ICH ÜBERSTUNDEN MACHEN?

59

Page 60: Haus Maria

WIE IST DER UMGANG ZWISCHENVORGESETZTEN UNDMITARBEITENDEN?

Je nach Bereich, die Bereichsleitung oderBetriebsleitung

Ja, es gibt einen Bereitschaftsdienst derBetriebsleitungen.

MIT WEM ARBEITE ICH HIERZUSAMMEN?

Kompetenz, Qualifikation und Wunsch des Mitarbeitersfinden Berücksichtigung bei der Entscheidung desEinsatzbereiches.

Selten

WER SIND MEINE VORGESETZTEN?

IST EIN VORGESETZTER IM NOTFALL AMWOCHENENDE ERREICHBAR?

KANN ICH MITENTSCHEIDEN, WO ICH ARBEITENMÖCHTE

WIE HÄUFIG WECHSELT HIER DAS PERSONAL?

60

Page 61: Haus Maria

WELCHE UNTERSTÜTZUNGSANGEBOTEGIBT ES?

Ja, mit Unterstützung der Geseker Hospizbewegungbieten wir zweimal jährlich eine Supervision an.

Ja, bei uns gibt es das Prinzip der "Offenen Tür". Auchpersönliche Probleme werden von unserenLeitungsmitarbeitern wichtig genommen.

nein

WIE KANN ICH HIER FAMILIE UND BERUFMITEINANDER IN EINKLANG BRINGEN?

Die Länge der Familienphase kann entsprechend dergesetzlichen Regelungen genommen werden.

nein

WAS WIRD GETAN, DAMIT ICH AUFMEINE GESUNDHEIT ACHTEN KANN?

Es gibt in jedem Bereich Pausenräume.

Wir unterliegen als Einrichtung dem Brandschutz. Einenseparaten Raucherraum gibt es nicht.

Unser Orden bietet Auszeittage für Mitarbeiter an.

WAS IST, WENN ICH KRANK WERDE?

Eine frühzeitige Meldung beim direkten Vorgesetzten istwichtig. Dies stellt eine zeitnahe Vertretungsplanungsicher.

GIBT ES SUPERVISION?

GIBT ES JEMAND, AN DEN ICH MICH BEIPERSÖNLICHEN PROBLEMEN UND FRAGENWENDEN KANN?

GIBT ES HIER BESONDERE ARBEITSPLÄTZE FÜRMENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN?

WIE LANGE KANN MAN „BABYPAUSE“ MACHEN?

GIBT ES EINEN BETRIEBSKINDERGARTEN ODERANDERE FORMEN DER ENTLASTUNG ZURKINDERBETREUUNG?

GIBT ES RÜCKZUGSMÖGLICHKEITEN, UMUNGESTÖRT PAUSEN ZU MACHEN?

GIBT ES EINEN BESONDEREN RAUM/ORT FÜRRAUCHER?

GIBT ES BESONDERE KUR- ODERERHOLUNGSANGEBOTE FÜR MITARBEITENDE?

WIE MUSS ICH MICH IM KRANKHEITSFALLVERHALTEN?

Wir bieten Rückkehrgespräche an und nutzen diegesetzliche Wiedereingliederung.

Im Durchschnitt niedrig.

WER HILFT MIR, MEINE INTERESSEN UNDBELANGE ZU VERTRETEN?

Ärger sollte nicht aufgestaut werden. Hier bietet sich derKontakt mit dem direkten Vorgesetzen an.

nein

In regelmäßigen Mitarbeiterbefragungen und imMitarbeiterjahresgespräch.

WIE IST MEIN ARBEITSPLATZAUSGESTATTET?

Wir arbeiten mit einer computergestütztenPflegedokumentation. Mitarbeiter haben je nach BereichZugang zu Computer bzw. MDA-Geräten.

Unsere Einrichtung verfügt über eine guteVerkehrsanbindung. Bahnhof und Bushaltestelle sind inder Nähe.

Kostenlose Parkplätze sind vorhanden.

Ja

Zeitnahe Meldung beim direkten Vorgesetzen

GIBT ES BESONDERE HILFEN, WENN ICH NACHLÄNGERER KRANKHEIT WIEDER IN MEINENARBEITSBEREICH ZURÜCKKEHRE?

WIE HOCH IST DER KRANKENSTAND IMUNTERNEHMEN?

AN WEN KANN ICH MICH WENDEN, WENN ICHMICH BESCHWEREN MÖCHTE?

GIBT ES EINEN BETRIEBSRAT/EINEMITARBEITERVERTRETUNG?

WERDEN MITARBEITER NACH IHREN WÜNSCHENUND IHRER ZUFRIEDENHEIT BEFRAGT?

HABEN ALLE MITARBEITER EINEN ZUGANG ZUMCOMPUTER UND ANDEREN WICHTIGENKOMMUNIKATIONSMITTELN?

KANN ICH DIE EINRICHTUNG GUT ERREICHEN(Z.B. MIT ÖFFENTLICHEM NAHVERKEHR)?

STEHEN GENUG KOSTENLOSE PARKPLÄTZE FÜRMITARBEITENDE ZUR VERFÜGUNG?

GIBT ES SICHERE ABSTELLMÖGLICHKEITEN FÜRFAHRRÄDER?

WIE MUSS ICH MICH VERHALTEN, WENN ICHWEGEN FAMILIÄRER BELANGE KURZFRISTIGAUSFALLE?

61

Page 62: Haus Maria

WIE KANN ICH MICH FORT- UNDWEITERBILDEN?

Wir bieten regelmäßige Fort- und Weiterbildung bei derGesundheitsakademie SMMP an. Außerdem findenregelmäßige hausinterne themenbezogeneUnterweisungen statt.

Die Einrichtung bzw. der Träger übernehmen die Kostenfür Fort- und Weiterbildungen.

Nein, dies ist rechtlich nicht zulässig.

Ja

WIRD IN DER EINRICHTUNGAUSGEBILDET?

Das Wohn- und Pflegezentrum hat insgesammt 7Auszubildende. Davon sind 6 Azubis im stationärenBereich und 1 Azubi in der Tagespflege tätig.

Wir haben ein trägereigenes Fachseminar, dieGesundheitsakademie SMMP.

Ja

WELCHE ANGEBOTE ZUR FORT- UNDWEITERBILDUNG MACHT DAS UNTERNEHMEN?

WER BEZAHLT FORT- UND WEITERBILDUNGEN?

MUSS ICH MICH NACH EINER VOM ARBEITGEBERBEZAHLTEN FORTBILDUNG ZUM BLEIBENVERPFLICHTEN?

SIND FORT- UND WEITERBILDUNGENARBEITSZEIT?

WIE VIELE AUSZUBILDENDE GIBT ES?

WELCHES FACHSEMINAR SOLL / MUSS ICHBESUCHEN?

BESTEHT DIE MÖGLICHKEIT NACH DERAUSBILDUNG ÜBERNOMMEN ZU WERDEN?

Die Ausbildungsvergütung richtet sich nach demAVR-Tarif.

WIE UNTERSTÜTZT DIE EINRICHTUNGMEINE BERUFLICHE ENTWICKLUNG?

Verbesserungsvorschläge werden geprüft und ggf.implementiert.

Ja

WIE WERDEN MITARBEITENDEBEURTEILT?

Die direkten Vorgesetzen und Kollegen

Die Beurteilung erfolgt in Form eines Gespräches.

WIE HOCH IST DIE AUSBILDUNGSVERGÜTUNG?

WIE WIRD MIT VERBESSERUNGSVORSCHLÄGENUMGEGANGEN?

KANN ICH NEBEN MEINER ARBEIT NOCHSTUDIEREN?

WER BEURTEILT MICH UND MEINE ARBEIT?

WIE ERFOLGT EINE BEURTEILUNG MEINERARBEIT?

62

Page 63: Haus Maria

WIE IST DIE ARBEIT HIER ORGANISIERT?

Wir arbeiten nach QM-Handbuch auf der Grundlage vonEFQM.

Die Zuständigkeiten und Verantwortung sind inAufgabenbeschreibungen geregelt.

Experten-, Pflege-, Betreuungsstandards undDienstanweisungen

Je nach Wohnbereich und Einschränkungsausprägungder Bewohner ist dies unterschiedlich. Es richtet sichebenfalls nach dem Pflegedarf und Stellenumfang desMitarbeiters.

Ja! Durch Hospitation lernt man sich gegenseitigkennen.

WIE ERHALTE ICH ALLE FÜR MEINEARBEIT WICHTIGEN INFORMATIONEN?

Teamsitzungen und Rundschreiben

Ja, dies ist der Kommunikationsmatrix zu entnehmen.

NACH WELCHEN KONZEPTEN WIRD HIERGEARBEITET?

WIE SIND ZUSTÄNDIGKEITEN UNDVERANTWORTUNG GEREGELT?

WIRD NACH STANDARDS GEARBEITET?

FÜR WIE VIELE BEWOHNER IST EINMITARBEITENDER IN DER PFLEGE ZUSTÄNDIG?

KANN ICH ZUR PROBE ARBEITEN, UM MIR SELBEREIN BILD VON DER EINRICHTUNG ZU MACHEN?

WIE WERDE ICH ÜBER WICHTIGEENTWICKLUNGEN DER EINRICHTUNG/ABTEILUNGINFORMIERT?

IST KLAR GEREGELT, WER AN WELCHENÜBERGABEN UND BESPRECHUNGEN TEILNIMMT?

WIE IST DAS QUALITÄTSMANAGEMENTORGANISIERT?

EFQM, unser Ziel ist die kontinuierliche Verbesserungunserer Leistungen.

Arbeitskreise, interne Veranstaltungen, Arbeitsgruppen,Teambesprechungen, Rundschreiben und Blitzrunde

WELCHE ERGEBNISSE ERZIELT DASUNTERNEHMEN?

Die regelmäßigen Kunden- und Mitarbeiterbefragungengeben uns Auskunft über die Zufriedenheit unsererKunden und Mitarbeiter und sind Grundlage für unsererVerbesserungspotential. Die vergangenen Ergebnissezeigen eine hohe Zufriedenheit unserer Kunden.

gut

gut

NACH WELCHEMQUALITÄTSMANAGEMENT-SYSTEM WIRD HIERGEARBEITET?

WIE SIND DIE MITARBEITER DARIN EINBEZOGEN?

WAS DENKEN DIE KUNDEN ÜBER DASUNTERNEHMEN?

WIE GEHT ES DEM UNTERNEHMENWIRTSCHAFTLICH?

WIE ZUFRIEDEN SIND DIE MITARBEITENDEN?

63

Page 64: Haus Maria

Die Schwestern der heiligenMaria Magdalena Postel

Die Ordensgemeinschaft der Schwestern derheiligen Maria Magdalena Postel (SMMP) wurde1807 von der Lehrerin Julie Postel in Frankreichgegründet. Ihre Nachfolgerin, die selige SchwesterPlacida Viel, gründete 1862 die erste deutscheNiederlassung im Eichsfeld. Im thüringischenHeiligenstadt befindet sich das Generalat desdeutschen Ordenszweiges. Das Provinzhaus derEuropäischen Provinz ist das Bergkloster Bestwigim Sauerland.

Getreu dem Motto der Gründerin – "Die Jugendbilden, die Armen unterstützen und nach KräftenNot lindern" – sind die Schwestern mit ihrenzahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiternheute international in Schulen, Krankenhäusern,Einrichtungen der Seniorenhilfe und anderensozial-caritativen Institutionen tätig. Sie engagierensich in Deutschland und den Niederlanden sowie inBrasilien, Bolivien, Rumänien und Mosambik.

In Deutschland gibt es 50 Schwesternkonvente und30 Einrichtungen und Dienste mit etwa 3.500Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - einschließlichaller Mehrheitsbeteiligungen.

Die Einrichtungen aus dem Bereich derSeniorenhilfe gehören unter das Dach derSeniorenhilfe SMMP GmbH. Zu ihr gehören siebenstationäre Einrichtungen, zumeist mit betreutenSeniorenwohnanlagen, drei ambulantePflegedienste, zwei Tagespflegen und eineambulant betreute Wohngemeinschaft. Zudemzählen die Gesundheitsakademie SMMP mit demFachseminar für Altenpflege, dem BildungswerkSMMP und der Bildungsakademie fürTherapieberufe Bergkloster Bestwig sowie dasJulie-Poste-Haus in Bestwig zu diesemGeschäftsfeld.

2010 erhielt die Seniorenhilfe SMMP von derEuropäischen Gesellschaft für Qualität diezweithöchste Auszeichnung mit 4 Sternen„Recognised for Execellence.“

Impressum

Herausgeber der Mitarbeiterinformation:

Seniorenhilfe SMMP GmbH

Bergkloster 1

59909 Bestwig

Telefon: 02904 808-249; Fax: 02904 808-180,www.smmp.de

Geschäftsführer:

Ludger Dabrock

Amtsgericht Arnsberg, HRB 4916

V.i.S.d.P: Ludger Dabrock

Redaktionsteam: Monika Büker, Heike Hardes,Astrid Marx-Vehling

Erstauflage August 2012

Konzeption:Roland Weigel, ,Konkret Consult Ruhr GmbHGelsenkirchen

Grafik/Design:FREY PRINT + MEDIA - Attendorn, Paderborn.

Weiterführende Informationen:http://www.mitarbeiterinformation-pflege.de