HDR Ein Update: Stand der Technik und Herausforderungen in der … · 2017. 11. 17. · HDR – Ein...

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HDR – Ein Update FKTG Vortrag HDR – Ein Update: Stand der Technik und Herausforderungen in der Zukunft FKTG Vortrag SWR Stuttgart 14.11.2017 Lucien Lenzen

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    HDR – Ein Update: Stand der Technik und

    Herausforderungen in der Zukunft

    FKTG Vortrag

    SWR Stuttgart 14.11.2017

    Lucien Lenzen

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Zu meiner Person

    • wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule RheinMain seit 2015

    • Fokus sind Forschungsprojekte im Bereich HDR bei Prof. Christmann

    • FKT-Fachtagung 2016: "HDR für Jung und Alt"

    • IBC2016: "HDR for legacy displays using sectional Tone Mapping" ("Best Young Professional Paper")

    • EI2017: "Subjective viewer preference model for automatic HDR down conversion“

    • IBC2017: " How tone mapping influences the bit rate and the bit depth of coded sequences"

    • FlyingEye

    • Beratung für Medieninvestitionen

    • Erarbeiten von individuellen Lösungen

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Fragen für den Workshop

    - Welche technischen Entwicklungen gab es auf dem Feld HDR?

    - Welches sind die Limitationen der menschlichen Wahrnehmung und was ist die Präferenz des Zuschauers?

    - Ausgehend von diesen Punkten: Wo liegen Herausforderungen und "Stolpersteine" bei HDR?

    - Es gibt nicht DIE Lösung!

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    [1] Überblick HDR EINE KURZE EINFÜHRUNG

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Beyond HD

    • Die verschiedenen Dimensionen von UHDTV

    • ITU-R BT.2020-2 (https://www.itu.int/rec/R-REC-BT.2020/en)

    • Spatiale Auflösung (3840 * 2160 Bildpunkte (UHD-1) und 7680 * 4320 (UHD-2), im Gegensatz zu 4K und 8K)

    • Lediglich p-Formate, kein Interlaced!

    • HFR (120, 120/1.001, 100, 60, 60/1.001, 50, 30, 30/1.001, 25, 24, 24/1.001)

    • Color Gamut (viel mehr Farben darstellbar als heute)

    • HDR: Rec. ITU-R BT.2100-0 (https://www.itu.int/rec/R-REC-BT.2100)

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    https://www.itu.int/rec/R-REC-BT.2020/enhttps://www.itu.int/rec/R-REC-BT.2020/enhttps://www.itu.int/rec/R-REC-BT.2020/enhttps://www.itu.int/rec/R-REC-BT.2020/enhttps://www.itu.int/rec/R-REC-BT.2020/enhttps://www.itu.int/rec/R-REC-BT.2100https://www.itu.int/rec/R-REC-BT.2100https://www.itu.int/rec/R-REC-BT.2100https://www.itu.int/rec/R-REC-BT.2100https://www.itu.int/rec/R-REC-BT.2100

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    Beyond HD – Wide Color Gamut + HDR

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    Quelle: Dolby

    Frage: Welche Displays und Projektionssysteme können das gesamte Volumen des BT.2020-Farbraums wiedergeben?

    Antwort: im Moment lediglich Laserprojektoren

    (PQ) + 2020

    + 709

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    Beyond HD – HDR

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    Pat Griffis,Dolby, SMPTE 2013

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Beyond HD – HDR - Begriffe

    Leuchtdichte: Die Menge an Licht wird als Leuchtdichte bezeichnet und definiert die Lichtstärke im Bezug zu einer leuchtenden Fläche. Die Einheit ist Candela/Quadratmeter (cd/m2), wobei im englischsprachigen Raum hierfür auch oft die Einheit „nits“ verwendet wird (1 nit = 1 cd/m2).

    Kontrastumfang: Der Kontrastumfang ist das Verhältnis von maximaler zu minimaler Leuchtdichte in der wahrgenommenen Szene. Dabei kann es sich auch um eine Reproduktion auf dem Display oder auf einem analogen Film handeln. Der Kontrastumfang kann über die Blendenöffnungen (f-stops) bestimmt werden. Hierbei findet von einem Wert zum nächsten eine Verdopplung der Helligkeit statt. Damit wird der Blendenumfang definiert als: log2(Ymax) – log2(Ymin). So entsprechen die 10.000 : 1 bzw. 4 Dekaden des simultanen Leuchtdichtenbereichs des Auges ca. 13,3 Blendenstufen.

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Beyond HD – HDR - Begriffe

    Dynamik und Dynamikumfang: Sobald eine Wandlung eines optischen (oder akustischen) Signals in ein elektrisches Signal durchgeführt wurde, spricht man von Dynamik bzw. Dynamikumfang. Aufnahmeseitig, also z. B. bei einem Kamerasensor, ist der Dynamikumfang das Verhältnis von der maximalen zur minimalen (vom Rauschen zu differenzierbaren) Anzahl von Elektronen, welche aus den einfallenden Photonen generiert werden können. Wahrend der gesamten elektrischen Verarbeitung spricht man dann nur noch von Dynamikumfang und nicht von Kontrastumfang. Dies gilt sowohl für rein analoge elektrische als auch für digitale Signale. Der Dynamikumfang kann ebenfalls als Blendenumfang, als Verhältniszahl oder in Dekaden angegeben werden.

    Kontrastkompression: Stimmt der Kontrastumfang, welcher aus der Szene eingefangen wurde, nicht mit dem Kontrastumfang, den das Wiedergabedisplays erzeugt, überein, muss eine Kontrastkompression durchgeführt werden, um die Anzeige zu ermöglichen.

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag 10 ausgebrannt

    zu dunkel

    zu hell

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Was genau ist eigentlich HDR?

    • HDR bedeutet nicht nur die Erhöhung der (Bildschirm)Helligkeit, sondern die Möglichkeit einen (gegenüber heutigen Systemen) erhöhten Szenenkontrastumfang bei der Aufnahme, dem Prozessing, der Distribution und der Wiedergabe zu realisieren!

    • Wir müssen unterschieden zwischen (Szenen) Kontrastumfang und Dynamikumfang (dynamic range)!

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    Was ist das Ziel für HDR? Nicht einfach heller!

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    Quelle: Cotton, Borer BBC 2014

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Was genau ist eigentlich HDR?

    • HDR-Definition ist sehr unterschiedlich: Bei Automotive z.B. bedeutet HDR einen Szenenkontrastumfang von >20 Blendenstufen. State-of-the-art Digital Cinematography und Broadcast-Kameras erreichen diesen Wert nicht (zw. 13 und 14 Blendemstufen für Broadcast-Kameras)

    Der Begriff HDR ist i.M. für Broadcast-Kameras also eigentlich nicht adäquat verwendet (besser: Enhanced Dynamic Range?)

    • HDR wird i.d.R. im Zusammenhang mit UHDTV (BT.2100) verwendet. HDR ist aber unabhängig von UHDTV (spatialer Auflösung generell) und kann auch in Kombination mit der spatialen Auflösung bei HDTV verwendet werden (s. BT.2100).

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    Beyond HD - HDR

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    TV heute

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    Beyond HD - HDR

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    HDR

    Festlegung

    OLED: 0.0005 - 540 cd/qm

    LCD: 0.05 - 1000 cd/qm

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    [1] Überblick Techniktrends

    INDUSTRIEUPDATE

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Techniktrends Kameras

    • Die beste, zurzeit am Markt verfügbare UHD 2/3"-Kamera löst im HD-Modus einen Szenenkontrastumfang von 15,3 Blendenstufen auf. Im Gegensatz zu der von uns ebenfalls getesteten HD-Version bedeutet das eine Zunahme von ca. 2 Blendenstufen!

    • Allerdings gibt es kein standarisiertes Messverfahren, welches einen Grenzwert für Rauschen definiert – entsprechend sind eher max. 14 Blendenstufen realistisch

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Techniktrends Kameras

    • In Japan und Korea ist man schon weiter:

    • im Bild zu sehen: Sony 8K (UHD-2)-Kamera (IBC 2017)

    1,25” Sensor (und warum nicht 2/3”?)

    7680 x 4320 Pixel bei 120 fps

    9 Blendenstufen Dynamikumfang (das ist nicht HDR…)

    • Auflösung und Framerate senken den Dynamikumfang!

    • Alle UHDTV-Parameter gleichzeitig zu erreichen ist doppelt schwierig

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    Quelle: FTV

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Techniktends Displays

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    Quelle: 4k.com

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    Techniktrends Displays

    • Local-Dimming ist eine Technik bei HDR-Fernsehern, die auf einem LCD mit LED-Hintergrundbeleuchtung basieren

    • Local-Dimming ist das Gegenteil von Edge-LED

    • Edge-LED sind LEDs, die seitlich im Rahmen untergebracht sind und mithilfe einer Folie das Display von hinten beleuchten

    • beim Local-Dimming, oder auch als Direct-LED bezeichnet, sind die LEDs hinter der gesamten Fläche gleichmäßig verteilt

    • LEDs können in der Folge separat angesteuert werden und sind dimmbar

    • können sich dem Bildinhalt adaptieren

    • Vorteil: besseres schwarz, geringer Energieverbrauch

    • Nachteil: Halo-Artefakte

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Techniktrends Displays

    • Q-LED Quantum Dots im Heimbereich z.B. Samsung

    • QD basierte LEDs sind gekennzeichnet durch eine sehr präzise Farbwiedergabe mit einem sehr schmalbandigen Frequenzspektrum. Es gelingt das Spektrum der Primärvalenzen auf 25nm(!) zu reduzieren.

    • Durch dieses sehr schmale Spektrum der einzelnen Farbvalenzen ist es natürlich auch möglich, einen sehr großen Farbraum darzustellen. Außerdem ist die Effizienz entsprechend hoch.

    • Die ausgestrahlte Wellenlänge kann sehr einfach durch die Größe der Quantum Dots verändert werden.

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    Quelle: Samsung

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Techniktrends Displays

    • QD-LED Strukturen können über den gesamten, sichtbaren Wellenlängenbereich von 460 nm (blau) bis 650 nm (rot) verändert werden.

    • Nur wenige 4k-Fernseher sind HDR-fähig!

    • Problem: Leuchtdichte und Farbraum

    • Achtung: Q-LEDs beinhalten häufig hochgiftige Substanz!

    • Eine Vielzahl von Übertragungskennlinien und Standards (PQ, HLG, HDR10, DolbyVision, HDR10+, …)

    • Nur die neuste Generation kann die HLG-Kurve interpretieren

    • 4k-Fernseher verschiedenster Generationen

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    Quelle: Infotip

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Techniktrends Displays – maximale Leuchtdichte

    • Maximale Helligkeit wurde erhöht; maximale Helligkeit extrem von Größe der Weißfläche abhängig => je größer die Weißfläche, desto geringer der erzielbare maximale Helligkeitswert!

    • Gilt allgemein zurzeit für alle OLEDs und für (fast) alle LCDs!

    • Im Standard (ITU BT.2100) wird die Helligkeit leider nicht auf die Größe der Fläche bezogen.

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Techniktrends Displays

    • Neuartiges LCD-Display von Panasonic => bestehend aus zwei kaskadierten LC-Schichten, damit wird die Lichtabsorbtion extrem verbessert, was wiederum den erzielbaren, minimalen Schwarzwert verbessert.

    • Technologie findet bereits in ersten Displays Verwendung

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    Quellen: Panasonic

    ABER: • extrem hohe

    Verlustleistung! • dafür teilweise kein

    Local-Dimming

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    [3] Die Herausforderungen

    TECHNISCH?

    ZUSCHAUER?

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Die Technik

    • Kompatibilitätsprobleme durch erweiterten Farbraum

    Fehlinterpretation

    YCbCr vs. ICtCp

    • Kompatibilitätsprobleme durch neue Übertragungsfunktionen und Metadaten

    • Leistungsfähigkeit der Broadcastkameras und der Infrastruktur

    Kontrastumfang und Rauschverhalten

    12G-SDI vs. IP nach BT.2110

    • Leistungsfähigkeit der Heimempfänger

    • Verhindern eines separaten Workflow für UHDTV

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    bereits angesprochen

    bereits angesprochen

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Der Zuschauer

    • Wahrnehmungsgrenzwerte beim Kontrast (Unterschied zwischen hell und dunkel)

    sequenzieller Kontrast

    simultaner Kontrast

    • „Lautheit-Problem“ beim Kontrast

    • Wahrnehmung von Farbunterschieden

    Unterschiedliche Farbabständigkeit

    YCbCr entspricht nicht der Wahrnehmung für stark gesättigte und / oder helle Farben

    • Visuelle Zuschauerpräferenz

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    [4] Menschliche Wahrnehmung

    WAS KANN DER MENSCH SEHEN?

    WAS WILL DER MENSCH SEHEN?

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    SDTV

    720p50

    1080i25

    1080p50

    UHD1 (4k)

    UHD2 (8k)

    (m) Betrachtungsabstand

    Bildschirmdiagonale

    (Zoll)

    Bildschirmauflösung

    UHD2 (8k)

    UHD1-(4k) 1080p50

    SDTV

    720p50 1080i25

    Bildschirmauflösung

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    29

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Barten Kurve

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    Quelle: Dolby

    Alle Zunahmen unterhalb

    der gestrichelten Linie sind

    NICHT sichtbar

    Alle Zunahmen oberhalb der

    gestrichelten Linie sind

    sichtbar

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Beyond HD – HDR - Wahrnehmbarer Schwarzwert

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Beyond HD – HDR - Wahrnehmbarer Schwarzwert

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    gray box width

    noticeable luminance (min.) – height 20

    noticeable luminance (max.) – height 160

    pattern umgebend verändert konstant umgebend verändert konstant

    10 388:1 261:1 261:1 238:1

    20 826:1 550:1 550:1 550:1 434:1 316:1

    30 826:1 625:1 826:1 550:1

    40 962:1 715:1 625:1 826:1 550:1 550:1

    k v u

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Fazit Schwarzwahrnehmung

    • der wahrnehmbare Schwarzwert ist abhängig von der Bildvorlage

    • hellere Bildpartien (deren Größe und Position) reduzieren die Wahrnehmbarkeit dunkler Bildpartien signifikant

    • 10:000:1 idealer simultaner Kontrastumfang des menschlichen Auges

    • in vorliegenden Test teilweise auf ca. 250:1 reduziert!

    • im Falle einer hohen Helligkeit (besonders bei HDR) können die feinen Abstufungen im Dunklen nicht mehr wahrgenommen werden

    • stimmt mit der "Homogenisierungs-Hypothese" überein

    • HDR löst somit das Problem einer inhomogenen Szenenausleuchtung nicht!!!

    • es kann sie nur (nahezu) komplett darstellen

    • Hoher simultaner Kontrastumfang ist für den Menschen nicht wahrnehmbar oder extrem unangenehm

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Schwarzwahrnehmung & Simultankontrast

    Die Schwarzwahrnehmung und der wahrnehmbare Simultankontrast sind außerdem abhängig von:

    Der Größe des betrachteten Bildes (TV-Bildschirm) und des Betrachtungsabstandes (Sichtfeld)

    Der Umgebungshelligkeit

    aktuelle Forschung!

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Beyond HD - „Lautheit“ bei HDR

    • unterschiedliche Helligkeit bei Programmwechsel, Szenenwechsel, Werbung

    • extrem große Helligkeitssprünge möglich

    • Wann wird es für den Zuschauer unangenehm?

    • Untersuchungen der BBC

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    Quelle: Katy Noland, BBC

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Visuelle Präferenz

    • 5 Coloristen-Gradings im direkten Vergleich

    • Hoher Kontrast und viel Sättigung erwünscht

    • Hohe Helligkeit erwünscht

    • Mäßiges Clipping erwünscht

    Broadcast = alle Bildinformationen einfach zugänglich

    das rechte Bild wird vom Zuschauer deutlich bevorzugt

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    Rohmaterial:

    Jan Fröhlich, HdM Stuttgart

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Probandentest

    • 30 Probanden erstellen ihr eigenes Grading

    • 4 Regler (Helligkeit, Kontrast, Sättigung, Homogenisierung)

    • 6 Bilder von Fußballszenen, 6 weitere Bilder

    • Test wird 5 mal wiederholt (Display- und Raumhelligkeit werden variiert)

    • Display (100, 300, 1000 nits)

    • Raum (0.5, 10, 50 nits)

    • 100/0.5, 300/0.5, 300/10, 300/50, 1000, 10

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Probandentest

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag 39

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag 40

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Fazit des Probandentests

    • Mehr Kontrastumfang, weniger Kontrast (etwa 12 Blendenstufen)

    • Helligkeit hängt leicht von Display und Raum ab, an hellen Displays wird zurückgeregelt

    • Sättigung überall konstant um 0,75 (Faktor hinsichtlich Luminanzänderung) → Wie wirkt sich eine Helligkeitsänderung auf die Sättigung aus?

    • Homogenisierung wird auch an HDR-Displays durchgeführt

    • Gesamtfazit: Der Qualitätsgewinn von HDR kommt hauptsächlich von der gesteigerten Kontrastumfangswiedergabe nicht vom Kontrast oder der Helligkeit des Displays!

    • Kontrastumfang der Szene kann auch mit Hilfe von Tonemapping auf SDR gebracht werden

    • SDR-Displays können massiv von HDR-Produktion profitieren!

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    [5] Technische Anforderungen

    LEISTUNGSFÄHIGKEIT DER AKTUELLEN INFRASTRUKTUREN?

    MÖGLICHKEITEN ZUR KOMPATIBILITÄT UND SYNERGIE?

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Erweiterte Farbräume – YCbCr nicht mehr gut geeignet

    • YCbCr ist ein Non-Constant Luminance Format => Chrominanz und Luminanz sind nicht korrekt dekorreliert

    • erzeugt Fehler bei der Unterabtastung (4:2:0)

    • Luminanz entspricht nicht der wahrgenommenen Helligkeit

    • Problem wird bei stark gesättigten und / oder hellen Farben sichtbar

    • deshalb bei Rec. 709 und Gamma noch kein großes Problem

    • Durch aufwendige Rekursivberechnungen kann das Problem behoben werden, oder….

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    Bildquelle: Olie Baumann, Ericsson Television

    Links: nach herkömmlicher Unterabtastung in 4:2:0 ;

    Rechts: nach Unterabtastung in 4:2:0 mit Luminanzanpassung

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Erweiterte Farbräume – YCbCr nicht mehr gut geeignet

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    Quelle: Olie Baumann, Ericsson Television

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Erweiterte Farbräume – ICtCp wäre eine Alternative

    • ICtCp ist in der BT. 2020 und BT.2100 erwähnt, allerdings (im Moment) “…The Constant Intensity (CI) format is newly introduced in this Recommendation and should not be used for programme exchange unless all parties agree….”

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    Quelle: Dolby

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Fehlinterpretation der Farbräume

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    709

    2020

    out/in 709 2020

    entsättigt

    übersättigt

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    OETF und EOTF

    • HDR = extrem breites Spektrum an Leuchtdichtewerten

    • Klassische Gamma-Kurve nicht ausreichend

    • Alternativen: PQ und HLG (oder eine logarithmische (Log) Übertragungskennlinie)

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    OETF und EOTF – relativ vs. absolut

    SDR HDR500 HDR1000

    PQ

    HLG

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    nicht kompatibel

    teils kompatibel

    identisch

    rechts heller Quelle: https://cameramanben.github.io/LUTCalc/LUTCalc/index.html

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    HDR-Übertragungskurven vs. -Übertragungsstandard

    HDR10 - nur statische Metadaten für einen ganzen Film - lizenzfrei - HDR Blu-Ray basiert auf diesem Konzept DolbyVision - auch dynamische Metadaten einer Szene oder sogar eines einzelnen Bildes - darauf basierendes Tonemapping wird im Empfängerdisplay durchgeführt - Produkte müssen dafür von Dolby lizensiert sein (Lizenzkosten) - LG unterstützt DolbyVision HDR10+ - Konzept ähnlich dem von DolbyVision allerings ohne Lizenzkosten - wurde von Samsung als Konkurrenz zu DolbyVision entworfen - Samsung wollte nicht von Dolby abhängig sein und Lizenzkosten zahlen - Samsung wollte keine genauen Geräteinterna gegenüber Dolby offenlegen - Panasonic und Philips unterstützen dieses Verfahren

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Fazit Metadaten

    Weder Metadaten noch 2-Layer scheinen für den Broadcast geeignet!

    • Probleme mit proprietären Rechten bei 2-Layer

    • Probleme bei Verlust der Metadaten über die verschiedensten Wege und Geräte hinweg

    • Problem bei Zukauf aus oder Verkauf in das Ausland

    • Problem mit altem Material, welches nicht HDR ist

    • Problem die HDR-Version im Ü-Wagen zu erzeugen (zu hell)

    • Problem bei Live: Dynamischen Metadaten könnten erst am Ende einer Szene bestimmt werden → nicht möglich

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Fazit HDR-Übertragungskurven

    • HLG bietet die beste Alternative

    • HDR und SDR in einem Signal

    • keine Layer, keine Metadaten, nicht proprietär, kann zwischen altes Material gemischt werden

    • allerdings optisch schlechter als heutiges SDR

    Wie kann HLG optisch verbessert werden?

    Wie kann SDR von HDR profitieren?

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    EVI

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    global tone mapping Virtuelle Blende (global)

    Virtuelle Blende (16x9) SDR + EVI (sektional)

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    EVI für SDR und HDR-HLG

    Von links oben nach rechts unten:

    • TV-Gamma

    • EVI-Gamma

    • TV-HLG

    • EVI-HLG

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Ziel erreicht?

    HLG

    +EVI

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    TV S

    imula

    tion

  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    HDR Kameras + Objektive

    • Dynamikumfang und Falschlichtperformanz

    • Test Setup

    • Ulbricht-Kugel (Integrationszylinder): Image Engineering LC6

    • Testchart: TE 269 OECF36, 36 Patches, Kontrastumfang: 1.000.000:1 (20 Blendenstufen)

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    HDR Kameras + Objektive

    Testresultate Dynamikumfang und Falschlichtperformanz (HLG, Scene Referred)

    • OETF von 7 verschiedenen Objektiven (und verschiedenen Kameras)

    • Jede Messung wurde in HD durchgeführt (nicht UHD!)

    • Niedrigster Helligkeitswert (0,002cd/m2) startet (bestenfalls) bei Code Value 5

    • 2 Dekaden (6 Blendenstufen) zw. dem ersten und dem zweiten Patch, aber im Durchschnitt nur 10 Code Values

    • Differenzierung möglich bis ca. 1000cd/m2 (wie im Standard definiert)

    • Ca. 1000 (von 1024) Code Values werden verwendet.

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    HDR Kameras + Objektive

    Testresultate Dynamikumfang und Falschlichtperformanz (PQ, Display Referred)

    • OETF von 6 verschiedenen Objektiven und verschiedenen Kameras

    • Jede Messung wurde in HD durchgeführt (nicht UHD!)

    • Niedrigster Helligkeitswert (0,002cd/m2) startet (bestenfalls) bei Code Value 132

    • 2 Dekaden (6 Blendenstufen) zw. dem ersten und dem zweiten Patch, aber im Durchschnitt nur 14 Code Values

    • Max. Code Value (1000cd/m2) bei ca. 832

    • ca. 660 (von 1024) Code Values werden lediglich verwendet. -> Höhere Wahrscheinlichkeit für Banding

    • Positiv: PQ erlaubt die Kodierung von Helligkeitswerten bis zu 10.000cd/m2. Sehr gut geeignet für Szenen mit lediglich sehr hellen Bildanteilen (z.B. Skirennen ohne Schatten im Bild).

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Zusammenfassung

    • HDR löst nicht das Problem inhomogen ausgeleuchteter Szenen

    • HDR kann für den Zuschauer unangenehm sein

    • Der Zuschauer möchte sehen, was in allen Bereichen des Bildes passiert (für Broadcast)

    • UDHTV bringt viele Parameter ins Spiel, welches die Komplexität erhöht

    • Wichtiger denn je ist die Frage: Was möchte ich überhaupt machen/erreichen?

    • YCbCr ist für Wide Gamut und HDR nur bedingt geeignet

    • HLG und PQ haben zwei grundsätzlich verschiedene Ansätze (relativ vs. absolut)

    • HLG und PQ sind nur bedingt kompatibel

    • HDR, HFR und 4k sind eigentlich entgegengesetzte Ziele (aus Sicht des Sensors)

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  • HDR – Ein Update FKTG Vortrag

    Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit