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Kurt Dattinger

Von:An:

Ce:Gesendet:Betreff:

"Strauss Giemens" <[email protected]>"Koeppel Ernst" <[email protected]>; "Turnowsky Gernot"<[email protected]>; "Turnowsky Horst" <[email protected]>; "SzyszkowitzAlex" <[email protected]>; "Strauss Stephan" <[email protected]­graz.ac.at>; "Strauss Maria-Theresia" <[email protected]>; "Sommerauer Bemd"<[email protected]>; "Schwab Guido" <[email protected]>;"Schwab Egon" <[email protected]>; "Schoeller David"<[email protected]>; "Poeschl Gerald" <[email protected]>; "PochmarskiKonstantin" <[email protected]>; "Pichler Hannes" <[email protected]>; "PenzWalter" <[email protected]>; "Pawlitschko Rudolf' <[email protected]>; "Mosettig Lilo"<[email protected]>; "Mori Gregor" <[email protected]>; "Mori Gerald"<[email protected]>; "Krause Robert" <[email protected]>; "KoelloeRoman" <[email protected]>; "Pampouchidis Alexis"<[email protected]>; "Keil Giemens" <[email protected]>;"Kanzler Nora" <[email protected]>; "Jokesch Barbara"<[email protected]>; "Jeitler Daniela" <[email protected]>; "JeitlerMarkus" <[email protected]>; "Jeitler Veronika" <[email protected]>;"Jakopic Richard" <[email protected]>; "Igier Reinhard" <[email protected]>;"Hollwoeger Johannes" <[email protected]>; "Hofer Alexander"<[email protected]>; "Hoedl Herwig" <[email protected]>;"Held Christof' <[email protected]>; "Hackl Patrick" <[email protected]>;"Griss Peter" <[email protected]>; "Griss Gerit" <[email protected]>; "Galle Stefan"<[email protected]>; "Froehlich Richard" <[email protected]>; "FelInerPatricia" <[email protected]>; "Ferstl Stefan" <[email protected]>; "DennigWenzel" <[email protected]>; "Buchbauer Peter"<[email protected]>; "Bergmann Andreas"<[email protected]>; "Astner Bernhard" <[email protected]>"I nteressierte" <[email protected]>Sonntag, 05. August 2001 10:17DattiSports - THE JOMOLUNGMA-PROJEGT - MONT BLANG - Report

HEADING FOR THE TOP OF THE WORLD

23. Juli 2001, 13.30 Uhr

(4807 m)

(Therefore still to go: 4044 m)

Wozu, in Gottes Namen, tun wir uns dieses Projekt wie auchdie vielen anderen Maso-Vehikel an, wir vondieser Kamarilla wider das Kaffeehaussi tzen? Wozu quälenwir uns so? Oft wurden uns derlei Fragen von extranenBeobachtern schon gestell t. Öfter noch stellten indes wirsie uns selbst auf dem diesem verdammten erstenBerg des So früh schon, muss man sagen,

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ist er doch ein Zwerg im Vergleich zu den noch wartendenRiesen, an deren Ende steht, that woman, thattakes your breath away!

Nach dem Abstieg vom Gipfel zum Basislager auf demGletscher, inmitten von viehischer Deshygiene und intotaler Erschöpfung, wusste einer, , endlichdoch die Antwort zu formulieren, die als Gedanke freilichohnehin von allem Anfang an - wenn auch unbewusst - in unsschIummerte und gleichsam Lebensborn von war:Nicht unser Ego treibt uns hier voran, es sind vielmehrunsere noch ungebornen ~nder, deren wir väterlichschon jetzt sorglich eingedenk sind. Ihrem Wohlergeheneinzig gilt all unser Streben unter dem Dach von - nomenest omen -

Ja, unsere Schimpansen mögen bewahrt bleiben vor allerniederträchtiger Anfechtung durch ihreKindergartenkollegen. Ihr Vater soll stets obsiegen im dortüblichen lizitierenden Vergleich der Ahnen. Man kennt dasja: "Mein Papa ist tausendmillionenmilliardenmal stärkerals deiner!" usw. Einmal soll diese kindliche Behauptungnicht kindisch sein, sondern einen Abglanz derWahrhaftigkeit in sich bergen: "Mein Papa IST stärker!"Dies, wenn schon nicht in absoluten Kategorien, so dochwenigstens im Vergleich mit den anderen Wapplern. Undwirklich: Die andern Kinder werden lügen müssen, wolltensie ernstlich behaupten, ihre Väter seien mit dem Radnonstop durch halb Europa geklescht oder hätten auf denhöchsten Bergen der Erde ihren Wimpel gepflanzt!

Besser sollen unsere Kinder es also haben als wir Eier desVorschulal ters, die wir unser Lebtag in den Arsch geficktwurden, pardon l'expression. Unbeschädigt soll dagegenunsere Nachkommenschaft aus dieser so zarten Phasekindlicher Entwicklung hervorgehen. Das (und nichtsanderes) ist die ebenso banale wie man darf sagenlöbliche Motivation von giltfreilich das Verdienst dafür, dass er so plan zu Endedachte, WAS wir sind!

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(rechtes Bild von links nach rechts:Bild stehend der )

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Da saßen sie nun, denn zu stehen vermochten sie kaum noch,die designierten liebenden Väter auf dem Punkt, der, soschien es wenigstens nach dem Augenmaß, der höchsteringsum, mehr noch: in ganz Europa, war. Die Höhenmesserzeigten exakt 4807 Meter. Kein Zweifel, der Schein trognicht, dies hier war, obwohl nichts, kein von Menschenhandgeschaffenes Zeichen, kein christliches Insignium esbezeugte, der Gipfel des 3800 Höhenmeter unterihnen lag der Ausgangspunkt Chamonix selbst schon auf1000 Metern ü.d.M.

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Hinten ihnen lag eine veritable Materialschlacht imdoppelten Sinn. Zunächst: An Ausrüstung sollte es nichtmangeln. Man stürmte die einschlägigen Läden. Auf jedenMann kam solcherart gut und gerne ein Expensar von 1500,-

Euro versteht sich. Dies ging freilich noch sozusagenvon leichter Hand. Das verdammte Geraffel rund 25Kilogramm je Mann - aber auf diesen Berg hinaufzuschleppen,das sollte sich als die wahre Materialschlacht erweisen.

Vorbei sind nun alle (von dritter Seite induzierten)Selbstzweifel von wegen "Risikogruppe" und so. Man kanngetrost sagen: Wir waren da oben, wenn schon die Deppen derNation, so doch jedenfalls die Bestausgerüsteten . Gefei twären wir gewesen, anders als manch anderer auf diesemBerg, vor jeder Katastrophe, mit der nach menschlichemErmessen gerechnet werden konnte. Hier tummelten sichSpanier, Tschechen, Amerikaner, Deutsche und Franzosen

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und alle wären sie im Ernstfall verreckt, währendunseren Minus-40o-Celsius-Schlafsäcken fröhlichgetippelt hätten.

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wir inKarten

Auf knapp über 3850 Metern - also schon auf Glocknerhöhe ­wurde das Basislager in Gestalt eines Zeltes auf demGletscher aufgeschlagen. Von dort aus blickte man etwa ebenauf die Aiguille du Midi (" Südnadel ") hinüber. Den "WeißenBerg" selbst konnte man noch gar nicht sehen, aber schonangesichts seiner Flanken wussten wir, dass der

seinen Namen zurecht trägt: ein makellos gleißenderSchneeriese!

Unter uns: Der Weg schon in das Basislager gehörte wohl mitzum Härtesten, das wir Schwachköpfe uns je abverlangten.Eben noch auf 500 Metern Seehöhe (St. Gervais) stiegen wiram ersten Tag nach heißen 4 Stunden (sie!) Schlaf auf knappunter 4000 Meter auf. Waaas für ein Schwaachsinn! Der auchbezahlt werden musste. War die Truppe auf 3200 Metern beider Tete Rousse vor der mächtigen Flanke auf den Glacier duGoutier noch frohen Mutes, die Zei tangaben in dereinschlägigen Li teratur wie sonst üblich beinahe zuhalbieren, sollten wir alsbald eines Besseren belehrtwerden: Statt der programmierten 5 brauchten wir ganze 71/2 Stunden, davon allein 2 1/2 für die letzten 300

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Höhenmeter!

Die Truppe hing in dieser Flanke, der Grat scheinbar zumGreifen nahe und doch unendlich wei t. Wir kämpftenbuchstäblich um jeden Meter. Der Puls erreichte regelmäßigschon nach wenigen Tritten in dem steilen Gelände den rotenBereich. Die jeweils rund 25 Kilo Marschgepäck taten ihreWirkung. Bald schon war klar, dass hier jeder für sichallein bestehen musste. Wir waren leer in jedem Wortsinne,oder besser gesagt: Teile von uns, begannen sich zuentleeren. Den Anfang machte hiebei auf etwa3200 Metern, der dort unvermi ttel t - wie man in unserenwohlerzogenen Kreisen so schön onomatopoetisch sagt - mi tJörg zu telephonieren begann. Hallo, Jööörrgh! Mit anderenWorten: Der Mann kotzte sich die Seele aus dem Leib.

und hatten sich schon in eigenerSeilschaft abgesetzt. Bloß: Praktisch die gesamteFlüssigkeit schleppten und der Soschrumpfte, was zunächst ein uneinholbarer Vorsprung war,nach und nach auf wenige Meter Abstand. Das Blut in denAdern der beiden wurde spürbar dick wie Tran. bliebnichts anderes übrig, als dürstend der nachkommendenSherpas zu harren.

Den ereilte auf etwa 3600 Metern die Übelkeit.Recken nach jedem Schritt. Noch auf den letzten 10Höhenmetern viermaliges Pausieren. Unendliche Müdigkeit.Kein Zweifel: Wir waren in der Todeszone des Burgenländers!Kaum oben angekommen: das nächste Telephonat mit JÖrg.Herrlich!

Einzig - der moralische und technischeFührer dieser Besteigung - war souverän. Von diesem Mann,diesem Energiebündel, diesem Willensvollstrecker vor demHerrn, prall ten alle Unbilden ab wie von Teflon. In derSteilstufe nahm er seinem Bruder in rührenderalttestamentarischer Philadelphia nach und nach beachtlicheTeile seines Gepäcks ab. Man muss wissen:Dieser Betonschädel war schon einmal auf diesem Berg. Erhätte ihn also für das nicht noch einmalbesteigen müssen. Er tat es gleichwohl. Und jetzt kommt's:Der Grund für diese Zweitbesteigung, über den er dielängste Zei t schon rätsel te, wurde dem r erst imBasislager - bezeichnenderweise von (und nichtvon selbst, der es offenbar vorzog, darüber zuschwei offenbart: Diese nochmalige Besteigung warnötig,

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nötig, weil Grandpa Greg bei seiner ersten Besteigung inBegleitung seines (damals 60-jährigen) Dienstherrn war, dersich nach Gipfelsieg und Rückkehr zum Basislager für einenwei teren Abstieg ins Tal zu schwach fühl te und daherkurzerhand einen Helikopter bestellte, in welchem dannnotgedrungen auch Greg zu Tal schwebte. Nu, das scheintnoch kein Grund zu sein?! Oh doch! Für einen Mari schon.Ganz einfach: Die damalige Besteigung zählt nicht!Noch Fragen? Das ist DattiSports, wie ich es meine.

Angeschossen waren sie freilich alle, als sie abendsZelt krochen. An einen Weiterstieg ab Mitternachtanders als zunächst geplant, nicht zu denken.beschloss, bis zum nächsten Morgen zuzuwarten. HierGezeichneten:

inswar,

Mandie

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Von wegen bestausgerüstet. Wegen der (allzu) kurzfristigenAbsage von Berti und Dani hatten wir ledigl-ich ein Zelt,das seiner Beschreibung nach für drei Personen taugte.Mi t gutem Willen fanden darin vier Mann Platz. Der Fünftemusste allerdings unter freiern Himmel übernachten.Außentemperatur: etwa 20° Celsius unter Null. Da bewährtesich der Mountain-Equipment-Schlafsack "Everest" um 1500,-DM von Michel Heine: Minus 40°Celsius-Komfort-Bereich! DerKandidat machte gute Angaben über seine Nacht außerhalb desZeltes. Das konnte er auch. Er tat nämlich kein Auge zu!

Am nächsten Morgen: Kopfschmerzen, aber einigermaßenausgeruht. Der MONT BLANC ragt vor uns auf. Unvorstellbar,hier und jetzt aufzugeben. Abmarsch um 0830. Von da anbewährte sich die willenskraft der Beteiligten. Auch derausgesetzte Bossesgrat schreckte niemanden mehr. Dazu wardas Hirn schon zu leer. Plangemäß erreichte die Gruppe um13.30 Uhr des 23. Juli 2001 den Gipfel. Die Verfassung warinsgesamt so gut, dass - anders als etwa beim IRON ASS 2kin Florenz nach 25 Stunden am Rad regelrecht Freudeausbrach. Des Dattingers publizistischer Wahn machtefreilich auch dort oben nicht Halt: Per SMS wurde noch anOrt und Stelle die mehr oder weniger desinteressierteÖffentlichkeit informiert.

Das wechselhafte Wetter riet bald schon zum Abstieg. Reinikaute noch verzweifelt an einern Müsliriegel , den er doc"hnur zur Hälfte wegbrachte. Der Magen verzeiht einem da obenaber auch wirklich nichts als Trockenbrot und Tee. Es isteine Freude.

Während des Abstiegs fällt zwischendurch immer wieder Nebelein. Das gibt einen deutlichen Eindruck davon, was am Bergpassiert, wenn man nichts mehr sieht: DieOrientierungslosigkeit ist stupend. Gottlob lichtete sichder Nebel immer wieder. Dann Donnerschlag im Rücken, es

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beginnt zu graupeln. Immer noch auf 4.300 Metern. DenLesern von Hans Kammerlanders "Bergsüchtig" wird etwasmulmig: Da war doch die Geschichte seines Freundes amManaslu, Friedl Mutschenlechner, der nur wenige Meter vonihm entfernt am Seil vom BI,itz erschlagen wurde. Nichts wieweiter. Entgegen kommen noch zwei einzelne Bergsteiger.Bitte, das ist die Risikogruppe, nicht wir! Aberbezeichnend: Wir machen keinerlei Anstalten, sieaufzuhalten. Schweigend gehen wir aneinander vorbei. Dasgibt nachträglich zu denken.

Sicher erreichen wir schließlich das Basislager. Alleeinigermaßen gut drauf. Nur der Dattinger, dem ist wieüblich schlecht. (Ich sage nur: Burgenländer ) Die zwei teNacht im Zelt. Der Vergleich mit einer ostindischenPuffette wäre mittlerweile blanker Hohn für dieseInstitution . Die Sache beginnt zum (Zel t-) Himmel zustinken. Aus unerfindlichen Gründen reißt sich nunmehrReini um den Außenposten vor dem Zelt. Der rätliche Hinweisdes Dattingers, dass niemand noch erstunken, gar mancheraber schon erfroren sei, verhallt ungehört. Reinis Berichtam nächsten Morgen gleicht jenem von Michel Heine:Man überlebt.

Dann der Abstieg über die Flanke hinunter zur Tete Rousse.Respekt. Viele stürzen dort zu Tode, weil Vorfreude aufsTal und Ermüdung ihre Konzentration schwinden lässt. Durchdas ganz unten zu querende Couloir rasen tatsächlich imMinutentakt faustgroße Steine zu Tal. Die Sonne sengtbereits auf den Berg, und das Geröll wird lose. Nur nichtunnötig aufhalten, heißt die Devise. Ständiger Blickbergan. Diese wahrscheinlich gefährlichste Passage wird zumGlück unbehelligt bestanden. Sicher erreicht endlich dieTruppe das Tal.

Oh, JOMOLUNGMA, du Wonneweib, in unendliche Ferne scheinstDu uns gerückt, die wir beinahe schon auf halbem Wege zudir scheiterten. Viel müssen wir noch lernen, bevor wir eswagen dürfen, vor dein Antlitz zu treten.

Das Projekt aber zieht weiter, geht in Afrika in seinezweite Runde: KILIMANJARO (5963 m) Größtes Augenmerk wirdauf eine bes sere Akklimatisierung zu legen sein. Nie mehrals 1000 Meter Höhenunterschied je Tag, go high sleep lowund der ganze Rödel!

Einmal mehr konnte jedenfalls DattiSports diese

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Institution , welche die Vaterschaft indogermanisch schon i'mNamen trägt das Wohl unserer zukünftigen Söhne undTöchter gewährleisten.

Es empfiehlt sich

mit freundlichen GrüßenKurt Dattinger, Möchtegernvater

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