Heft 6 Jahrgang 1960 - Familienverband Laubscher...Laubscher-Familien-Nachrichten Hrsg. Jörg...

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Laubscher-Familien-Nachrichten Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-VerbandHeft 6 – Jahrgang 1960 Es war im Jahr 1950, also jetzt vor zehn Jahren, dass sich an einem Sonntag im Juli auf der Morschbach, dem Ursprungsort der Pfälzer Laubscherfamilien, mehrere Angehörige der verschiedenen Zweige, die in der Nähe in Weidenthal, Frankenstein, Lambrecht, Kaiserslautern wohnen, zu einem gemeinsamen Nachmittag trafen. Es wurde dabei verabredet, dass man sich im nächsten Jahr wieder treffen wollte. Im nächsten Jahr brachte schon die Zeitung eine Notiz von der Zusammenkunft. Im „Pfälzer Tageblatt“ stand in der Ausgabe vom Donnerstag, dem 12.07.1951 zu lesen: „Eine Sippen-Feier. Zu einer eindrucksvollen Gedenkstunde fanden sich auf dem Morschbacherhof nahezu 200 Angehörige der Sippe Laubscher aus Weidenthal und Umgebung ein, deren Vorfahren zum größten Teil bis in das 19. Jahrhundert ihren Wohnsitz auf der damaligen Siedlung des Morschbacherhofes hatten. Pfarrer Laubscher aus Weidenthal begrüßte die Erschienenen, die u.a. auch von Ludwigshafen und Kaiserslautern gekommen waren und gab einen Rückblick über die bewegte Familiengeschichte der letzten 300 Jahre. Seine Ansprache gipfelte in dem Dank an die Vorväter, die auf dem angrenzenden Gottesacker zur letzten Ruhe gebettet sind. Er gedachte auch derer, die weit draußen in der Welt, in der Schweiz und in Amerika leben. Unter den Beteiligten fanden sich noch einige, die auf dem Morschbacherhof geboren sind und sich noch gut erinnern können, wie diese Siedlung vor etwa 60 Jahren ausgesehen hat, bevor sie durch einen Eingriff des Staates aufgelöst und die Häuser einfach abgerissen werden mussten. Der Gedenkstunde schloß sich eine zwangslose Unterhaltung in den Gasträumen an. Es wurde festgelegt, im nächsten Jahr wieder ein solches Sippen-Treffen durchzuführen“. Seitdem haben wir nun also unseren Familientag und zwar immer am zweiten Sonntag im Juli. Es wurden von Jahr zu Jahr mehr, die sich dabei zusammenfanden. 1952 spricht der Zeitungsbericht von über 300. „Das Gelände um das Forsthaus glich einem kleinen Heerlager, das sich aus einer einzigen Familie zusammensetzte“, hieß es. Nun ein so friedliches und fröhliches Heerlager kann man sich noch gefallen lassen. Nach der Gedenk- und Feierstunde am Friedhof, bei der der Weidenthaler Posaunenchor mitwirkte, erregte besonders der Humor von Ludwig Laubscher und das Kasperltheater, das den Kasper beim Malen der Laubscherei spielte, große Heiterkeit. Im Jahr 1953 leitete Fabrikant Ludwig Laubscher, Erfenstein, den Familientag und begrüßte die Versammelten mit den Worten: „Es ist eine schöne Aufgabe und eine selbstverständliche Pflicht, dass wir unserer Ahnen gedenken und ihr Werk ehren“. Die Jugend vergnügte sich dann beim Wurstschnappen während die Älteren sich an einem Schubkarchrennen beteiligten, wobei die Sieger einen Preis erhielten. Der Bericht im „Pfälzer Tageblatt“ vermerkt besonders: „Auch der 71jährige Abraham Stuckert fuhr das Rennen mit Erfolg. Diese Einlagen lösten große Heiterkeit aus und steigerten sich zum Orkan, als selbst die Frauen ein Schubkarrenrennen liefen“. Zum Laubscher-Treffen am Sonntag, den 11.07.1954, schrieb der Weidenthaler Heimatforscher Heinrich Stuckert:

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Laubscher-Familien-Nachrichten

Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Heft 6 – Jahrgang 1960

Es war im Jahr 1950, also jetzt vor zehn Jahren, dass sich an einem Sonntag im Juli auf der Morschbach, dem Ursprungsort der Pfälzer Laubscherfamilien, mehrere Angehörige der verschiedenen Zweige, die in der Nähe in Weidenthal, Frankenstein, Lambrecht, Kaiserslautern wohnen, zu einem gemeinsamen Nachmittag trafen. Es wurde dabei verabredet, dass man sich im nächsten Jahr wieder treffen wollte. Im nächsten Jahr brachte schon die Zeitung eine Notiz von der Zusammenkunft. Im „Pfälzer Tageblatt“ stand in der Ausgabe vom Donnerstag, dem 12.07.1951 zu lesen: „Eine Sippen-Feier. Zu einer eindrucksvollen Gedenkstunde fanden sich auf dem Morschbacherhof nahezu 200 Angehörige der Sippe Laubscher aus Weidenthal und Umgebung ein, deren Vorfahren zum größten Teil bis in das 19. Jahrhundert ihren Wohnsitz auf der damaligen Siedlung des Morschbacherhofes hatten. Pfarrer Laubscher aus Weidenthal begrüßte die Erschienenen, die u.a. auch von Ludwigshafen und Kaiserslautern gekommen waren und gab einen Rückblick über die bewegte Familiengeschichte der letzten 300 Jahre. Seine Ansprache gipfelte in dem Dank an die Vorväter, die auf dem angrenzenden Gottesacker zur letzten Ruhe gebettet sind. Er gedachte auch derer, die weit draußen in der Welt, in der Schweiz und in Amerika leben. Unter den Beteiligten fanden sich noch einige, die auf dem Morschbacherhof geboren sind und sich noch gut erinnern können, wie diese Siedlung vor etwa 60 Jahren ausgesehen hat, bevor sie durch einen Eingriff des Staates aufgelöst und die Häuser einfach abgerissen werden mussten. Der Gedenkstunde schloß sich eine zwangslose Unterhaltung in den Gasträumen an. Es wurde festgelegt, im nächsten Jahr wieder ein solches Sippen-Treffen durchzuführen“. Seitdem haben wir nun also unseren Familientag und zwar immer am zweiten Sonntag im Juli. Es wurden von Jahr zu Jahr mehr, die sich dabei zusammenfanden. 1952 spricht der Zeitungsbericht von über 300. „Das Gelände um das Forsthaus glich einem kleinen Heerlager, das sich aus einer einzigen Familie zusammensetzte“, hieß es. Nun ein so friedliches und fröhliches Heerlager kann man sich noch gefallen lassen. Nach der Gedenk- und Feierstunde am Friedhof, bei der der Weidenthaler Posaunenchor mitwirkte, erregte besonders der Humor von Ludwig Laubscher und das Kasperltheater, das den Kasper beim Malen der Laubscherei spielte, große Heiterkeit. Im Jahr 1953 leitete Fabrikant Ludwig Laubscher, Erfenstein, den Familientag und begrüßte die Versammelten mit den Worten: „Es ist eine schöne Aufgabe und eine selbstverständliche Pflicht, dass wir unserer Ahnen gedenken und ihr Werk ehren“. Die Jugend vergnügte sich dann beim Wurstschnappen während die Älteren sich an einem Schubkarchrennen beteiligten, wobei die Sieger einen Preis erhielten. Der Bericht im „Pfälzer Tageblatt“ vermerkt besonders: „Auch der 71jährige Abraham Stuckert fuhr das Rennen mit Erfolg. Diese Einlagen lösten große Heiterkeit aus und steigerten sich zum Orkan, als selbst die Frauen ein Schubkarrenrennen liefen“. Zum Laubscher-Treffen am Sonntag, den 11.07.1954, schrieb der Weidenthaler Heimatforscher Heinrich Stuckert:

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Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

„Wenn die weitverzweigten Familien Laubscher sich morgen auf dem Morschbacherhof zu ihrem diesjährigen Familientag treffen, so erinnern wir uns, dass die ehemalige kleine Siedlung Morschbacherhof der erste Wohn- und Lebensraum dieser Familie auf deutschem Boden war. Über 200 Jahre lebten sie in dem stillen Waldtal, rodeten und bauten in mühevoller Arbeit ihre Äcker und Gärten, züchteten ihr Vieh und nutzten den umgebenden Wald, trotzdem die Lebensbedingungen, die sich ihnen hier boten, alles andere waren als glänzend. Der erste uns bekannte Träger des Namens, Johannes Laubscher, kam mit seiner Familie im Februar 1682 aus dem deutschsprachigen Teil der Schweiz hierher und siedelte sich mit Erlaubnis der drei Grundherren, der Grafen von Nassau-Weilburg, von Leiningen-Hardenburg und der Freiherrn von Walbrunn, in dem seit dem 30jährigen Krieg ödliegenden und verwilderten Morschbachtälchen an. Mit unsäglichen Mühen und unter Aufwendung von 3000 Gulden machte er die Einöde urbar, säuberte das Gelände von den wild gewachsenen Bäumen und Hecken und errichtete das erste Haus. Nach dem Tode übernahm sein ältester Sohn Abraham das Gehöft gegen 15 Gulden jährliche Pacht, die an die drei Herrschaften zu entrichten waren gemäß Erbpachtbrief vom 12.12.1702. Dieser wiederum übertrug in vorgerücktem Alter um 1750 zwei Drittel seinem jüngeren Sohn Elias, wobei jedem der beiden ein Haus zufiel, während ein dritter Sohn nach Amerika auswanderte. 1783 zählte der Hof 3 Familien, 1820 schon 5 und 1852 sogar 6 Familien mit 44 Köpfen, die sich in den Besitz von 3 Häusern teilten, nämlich Nikolaus Laubscher (Wagner), Peter Laubscher I., Abraham Laubscher, Peter Laubscher (Straßenwärter), Jakob Laubscher und der Kuhhirte Peter Weissmann. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts war das zu der Siedlung gehörige Feld etwa 30 Hektar groß und nahm die ganze Niederung des Tälchens bis zu dem heutigen „Klärlebrunnen“ ein. Zeitweise hatten die Bewohner daher einen eigenen Feldschützen, einen Kuhhirten, der in dem gemeinschaftlichen sogenannten Hirtenhaus am Wege nach Esthal wohnte und einige Jahre sogar einen Lehrer, der in einer Schulstube die Kinder unterrichtete. – Besonders wertvollen Aufschluß über die Siedlung gibt uns der Weidenthaler Grundsteuerkataster von 1838 und der dazugehörige Ortsplan, der uns die einzelnen Häuser und Besitzer aufzählt und über Rechtsverhältnisse aufklärt. Danach waren die Häuser und das Ackergelände Privatbesitz der Hofbewohner, hingegen der umgebene sogenannte Morschbacher Wald Eigentum des bayerischen Staates, so dass diese lediglich das Recht hatten auf Raff- und Leseholz, Stockholz, sowie Rauh- und Schmalzweide (d.h. Weide mit Rindvieh und Schweinen). Mit dieser Nachricht deckt sich auch die Angabe in der Waldbeschreibung von 1790, dass der Morschbacher Wald zu 1/3 der Kurpfalz zu 2/3 der Grafschaft Leiningen gehöre und des Katasters von 1802, dass er Eigentum der französischen Nation (d. h. Staatswald) sei. – Da die Ernährungsverhältnisse in dem engen, dürftig bewässerten Morschbachtal mit seinem mageren Sandboden sehr beschränkt waren, wanderten gegen Ende des 19. Jahrhunderts der größte Teil der Hofbewohner ab in die umliegende Dörfer, wo sie bessere Lebensbedingungen fanden. 1893 bewohnten nur noch 4 Familien mit 16 Köpfen den Hof, nämlich Heinrich Laubscher, Jakob Laubscher, Peter Laubscher und Abraham Laubscher. – Am 21.09.1893 wurde die Siedlung Morschbacher Hof mit dazugehörigem Feld im Rathaus in Weidenthal öffentlich an den Meistbietenden versteigert. Dabei ging das Gelände mit Ausnahme der im Hochspeyerbachtal gelegenen Nassauerwiese für 7,50 Mark je Ar über an das bayerische Staatsärar, ebenso die jetzt noch stehenden Gebäude. Die übrigen Baulichkeiten wurden dem Waldhüter Jakob Ernst in Lambrecht und dem Schlossermeister Jakob Laubscher in Weidenthal für 620 Mark auf Abbruch zugeschlagen und wenig später abgerissen. Der Staat ließ alsdann das Acker- und Ödland bis auf 3,4 Hektar zu Wald anpflanzen und das Gehöft als Forstdienstsitz herrichten“. Im Jahr 1955, also jetzt vor 5 Jahren, erschien zum erstenmal unsere Familienzeitschrift.

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Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Sie zeigte in ihrer ersten Nummer auf der Titelseite eine Zeichnung vom Familienfriedhof auf der Morschbach und brachte zwei interessante Briefe des Stammvaters Hans Laubscher z.T. auch in Faksimile, die einen Blick tun ließen in den Kampf und die Not seines Lebens, des doch recht schweren Anfangs auf dem Pfälzer Boden. In diesem Jahr wurde die Familienfeier erstmals auf zwei Tage ausgedehnt. Samstagsabends fand in der Turnhalle zu Weidenthal ein erstes Treffen der Familienmitglieder statt, bei dem auch Lichtbilder aus der Familiengeschichte gezeigt wurden. Am Sonntagmittag auf der Morschbach berichtete Heimatgeschichtler Dipl.-Ing. Stuckert aus dem Leben der Väter auf der Morschbach. Sein Vortrag sei hier wiedergegeben, damit er nicht der Vergessenheit anheimfalle: Liebe Familien Laubscher! Wenn wir uns mit der Geschichte des Morschbacher Hofes beschäftigen, so müssen wir immer wieder feststellen, dass die Hofbewohner keineswegs rosige Zeiten daselbst verlebten. Besonders deutlich wird uns dies in der Zeit nach dem 30jährigen Krieg, als der Hof etwa 60 Jahre lang verlassen war und vollständig verwilderte. Da kam im Februar 1682 Hans Laubscher mit seiner Familie aus der Schweiz hierher und siedelte sich mit Erlaubnis der 3 Besitzer des Geländes als erster in dem einsamen Morschbachtal an. Mit unsäglichen Mühen säuberte er mit seinem Sohn Abraham den Talgrund von den wild gewachsenen Bäumen und Hecken, brach die Felsen und errichtete das erste Wohnhaus, musste aber erleben, dass in den Raubkriegen das Gehöft wiederholt von Truppen beider Parteien geplündert und verwüstet wurde. Als Hans Laubscher im April 1699 starb, übernahm sein Sohn Abraham den Hof und setzte das Rodungswerk des Vaters fort, nachdem die 3 Eigentümer des Gebietes, Graf Johann Friedrich von Leiningen-Hardenburg, Graf Johann Ernst von Nassau-Saarbrücken und Freiherr Johann Christoph von Wallbrunn, ihm am 12.12.1702 den Erbbestand zugesichert hatten gegen eine jährliche Pacht von 15 Gulden. Damit erkannten also die 3 Besitzer den Abraham Laubscher als Pächter des Morschbacher Hofes an und sicherten ihm zu, dass nach seinem Tod das Pachtrecht auf seine Kinder und Erben überging. Abraham Laubscher seinerseits teilte in vorgerücktem Alter das Pachtgut unter seine Söhne so, dass der ältere, David 2/3, der jüngere Elias, 1/3 erhielt. Soweit blieb die Familie Laubscher im ungestörten Genuß des Pachtgutes. In harter Arbeit machten sie das Gelände urbar und verwandelten es in anbaufähiges Acker- und Gartenland. Aber trotz allen Anstrengungen ließ der Ertrag des mageren Bodens manchmal zu wünschen übrig, wie aus den uns erhaltenen Akten zu ersehen ist. Neue Schwierigkeiten stellten sich ein, als im Sommer 1750 ein übereifriger kurpfälzischer Beamter, der Gefällverweser (entsprach unserem heutigen Steuereinnehmer) Carmer in Kaiserslautern, die Hofbewohner bei seiner Regierung anschwärzte. In mehreren Berichten brachte dieser Beamte bei seiner Regierung vor, die Familien Laubscher hätten auf dem Morschbacher Hof nichts zu suchen, hätten den Hof sich widerrechtlich angeeignet und seien deshalb als Usurpatoren zu betrachten, zahlten nur 15 Gulden jährliche Pacht, wohingegen nach seiner Überzeugung etwa 100 Gulden erzielt werden könnten usw. Um „das Interesse gnädigster Herrschaft“ zu wahren, wie er sich mehrmals ausdrückte, schlug er der kurpfälzischen Regierung vor, das Hofgut durch eine öffentliche Versteigerung an den Meistbietenden neu zu verpachten. Tatsächlich ließ die kurpfälzische Hofkammer am 20.11.1750 diesbezügliche Weisung ergehen und beauftragte Carmer mit der Versteigerung, machte sie aber auf den Einspruch des David Laubscher vom 15.01.1751 wieder rückgängig und beauftragte eine Kommission mit der näheren Untersuchung der Berechtigungen der Hofbewohner.

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Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Demgemäß traf am 27.04.1751 der kurpfälzische Regierungsrat Brée mit dem Amtsschreiber Diel und dem Amtsreiter Eppenreuther, ferner der kurpfälzischen Forstmeister Glöckle von Neidenfels, der leiningische Amtmann Sachs und der leiningische Forstmeister Helf und schließlich der wallbrunnsche Jäger auf dem Morschbacher Hof zur Besichtigung und zum Verhör der Familien Laubscher ein. Dabei ergab sich, dass nur wenig anbaufähiges Land dagegen viele sandige und felsige, mit Gebüsch bewachsene Grashänge vorhanden waren, so dass man im ganzen von schlechtem und sehr schlechtem Boden sprechen konnte; das ferner Abraham Laubscher laut vorgezeigtem Taufschein in der Schweiz geboren, über 80 Jahre alt und bettlägerig war; dass er und sein Vater Johannes Laubscher die ersten waren, die sich nach dem 30-jährigen Krieg daselbst niederließen und den Hof einigermaßen herrichteten, weshalb sie nur 15 Gulden Pacht zu zahlen brauchten; dass David keine Schwester, wohl aber noch 2 Brüder hatte, von denen der eine, Elias, bei seinem Vater wohnte, der andere aber in das Neue Land (Amerika) ausgewandert war; dass David 5 Kinder, sein Bruder Elias 1 Kind hatte; dass 2 Häuser vorhanden waren, deren eines von David, das andere von Abraham und Elias Laubscher bewohnt war; dass die Baukosten für die beiden Häuser sich auf etwa 3000 Gulden beliefen; dass beide Brüder von zusammen 85 Gulden Kapital eine jährliche Schätzung – also eine Steuer – von 2 Gulden 20 Kreuzern bezahlten gemäß vorgelegtem Schätzungsbüchlein u.a.m. Am 04.06.1751 stellte der Feldmesser des kurpfälzischen Oberamts Neustadt, Franz Roos, das Morschbacher Hofgut auf 16,5 Morgen Äcker und Gärten und 49,5 Morgen Ödland fest. Auf Grund ihrer Untersuchungen kam die Kommission zu dem Ergebnis, dass es nicht recht und nicht möglich sei, dem Antrag Carmers entsprechend das Hofgut öffentlich neu zu verpachten an den Meistbietenden, weil einmal die Familie Laubscher wirklich Erbbeständer sei und zwar schon in der 3. Generation und weil die Eigentümer des Geländes, Kurpfalz, Leiningen und Wallbrunn, der Familie Laubscher im Falle einer Veräußerung des Hofgutes an einen anderen Pächter den Betrag von 3000 Gulden für die Gebäude erstatten müssten. Dementsprechend stellte die kurpfälzische Regierung am 17.11.1751, wie es heißt, „in unserer Residenzstatt und Vestung Mannheim“ dem David Laubscher und seinen ehelichen Nachkommen einen Erbbestandsbrief über das gesamte Hofgut aus. Darin wurde, mit kurzen Worten gesagt, festgesetzt, dass der Pächter von dem gesamten Gut nichts verpachten, verpfänden, verkaufen oder sonst wie veräußern durfte, dass er es alle 15 Jahre durch das kurpfälzische Oberamt Kaiserslautern neu aufnehmen lassen musste, es in gutem Zustand erhalten, von Hecken und Gebüsch säubern und nichts verwildern und verwahrlosen lassen sollte, Dämme, Gräben, Wege usw. anzulegen hatte, wo es notwendig war, dass er wie vorher schon vom Frondienst befreit sein sollte, aber in Zukunft jährlich insgesamt 36 Gulden an die 3 Herrschaften, - also an jede 12 Gulden – regelmäßig zu bezahlen hatte, widrigenfalls er bei dreijährigem Rückstand des Erbbestandes verlustig ginge. David Laubscher seinerseits gelobte durch Handschlag und seine Unterschrift vom gleichen Tage, alle diese Bedingungen getreulich zu erfüllen. Mit diesem Erbbestandsbrief war also den Familien Laubscher von der kurpfälzischen Regierung die schriftliche Zusicherung gegeben, dass nach ihrem Tod das Pachtrecht ohne weiteres auf ihre Kinder und Erben überging. – Mit welcher Freude werden die beiden Familien mit ihrem alten Vater nach den vorhergegangen Kämpfen und Anstrengungen den neuen endgültigen Entscheid empfangen haben!. Konnten sie sich doch sagen,, dass die Mühe und Arbeit, die sie für die Urbarmachung und Verbesserung des Morschbacher Hofes aufwendeten, schließlich ihren Kindern und nicht etwa einem Fremden zugute kamen, wie ihr guter „Freund“, der Gefällverweser Carmer, es vorhatte!. Ich habe diesen Erbbestandsbrief von 1751 hier zur Hand. Er wurde mir zusammen mit anderen Archivalien vom Staatsarchiv Speyer leihweise zur Verfügung gestellt.

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Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Wenn Sie sich für das Schriftstück interessieren, bin ich nachher gerne bereit, es ihnen zu zeigen und zu erklären. Lassen Sie mich bitte zum Schluß noch einige Worte sagen über die Stammtafel, die ich im Laufe der letzten Monate zusammengestellt und aufgezeichnet habe!. Sie will keineswegs den Anspruch erheben auf Vollständigkeit und Lückenlosigkeit. Insbesondere mussten die Töchter der Familien Laubscher, die in andere Familien heirateten und deren Namen trugen, in den ersten 6 oder 7 Generationen wegbleiben. Nur ausnahmsweise und bei den heute noch lebenden älteren Generationen war es möglich, sie kurz mit aufzuzeichnen und auch da sind sie nicht vollzählig genannt. Hätte ich sie alle ohne Ausnahme erwähnt, dann hätte die Stammtafel noch mehr Arbeit gemacht und wäre statt 1m vielleicht 3 oder 4m lang geworden. Auch die heute lebende jüngere Generation, die zum Teil schon verheiratet ist und Kinder hat, konnte aus demselben Grund nicht mehr aufgenommen werden. Trotzdem wird es die Stammtafel es ermöglichen, die gegenseitige Verwandtschaft der einzelnen Familien festzustellen. Und das soll ja schließlich ihr Zweck sein!. (Von Dipl.Ing. Heinrich Stuckert, Weidenthal) Im 2. Heft der Familien-Nachrichten im Jahr 1956 brachten wir ein Bild vom Familientag 1955 mit den beiden Ältesten der Familie, August Laubscher, Kaiserslautern und David Laubscher, Mühlacker. Beim Festtag der Laubscher 1956, der auch wieder zweitägig gefeiert wurde, trat die Weidenthaler Trachtengruppe zum erstenmal auf. Der 1955 schon in Erscheinung getretene Laubscher-Chor unter Leitung von Philipp Laubscher, Weidenthal, sang seine Heimatlieder am Festabend in Weidenthal und am Sonntagnachmittag beim Morschbacher Familienfriedhof. Im Übrigen wurde beim Festabend besonders des Schweizer Dichtermalers Karl Adolf Laubscher gedacht. 1956 hatten wir auch erstmals Gäste aus der Neuen Welt bei uns aus den USA und von Kanada. Im folgenden Jahr 1957 hatten wir auch Gäste aus dem Ursprungsland, der Schweiz, bei uns, was uns eine ganz besondere Freude gewesen ist. Direktor Paul Laubscher aus Täuffelen war mit seiner Gattin gekommen, um am Pfälzer Familientag der Laubscher teilzunehmen. Auch der Leiter der Heimatstelle Pfalz, Dr. Braun, dem wir für die Familienforschung auch viel zu verdanken habe, war beim Festabend in der Turnhalle zugegen. Eine Ausstellung im Pfarrhaus Weidenthal zeigte zahlreiche und interessante Dokumente aus der Familiengeschichte. 1958 wurde das Zusammensein auf den Sonntagnachmittag in der Turnhalle zu Weidenthal beschränkt. Der mit der Schweizer und der deutschen Flagge zu beiden Seiten und dem Familienwappen in der Mitte geschmückte Festsaal sah auch diesmal wieder Gäste aus Amerika, die allerseits herzlich begrüßt wurden. Hinsichtlich der Familienforschung konnte in diesem Jahr besonders etwas über die Deutung des Namens „Laubscher“ mitgeteilt werden. Der als Heimat- und Namensforscher in der Pfalz bekannte Prof. Dr. Ernst Christmann, Kaiserslautern, hat in Zusammenarbeit mit Universitäts-Prof. Dr. Bruno Boesch, Zürich, folgende Deutung gegeben: Der erste Teil des Namens „Laub-„ bedeutet soviel wie „Wald“ – „Laubgehölz“. Das ist ziemlich einfach und klar für jeden zu erkennen. Die Nachsilbe „scher“, mittelhochdeutsch „schär“ ist heute noch erhalten in der Bezeichnung „Schären“ für die Felseninseln vor der Westküste Skandinaviens und bedeutet also „Fels“ – „Klippe“. Der Laubscher wäre also der im Wald bei den Felsen oder bei dem großen Felsen, wohnende.

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Damit zusammen stimmt auch das Familienwappen, das in allen Variationen immer jedenfalls eine Doppelsäge zeigt, somit auf die Arbeit im Wald beim Holzfällen und Verarbeiten hinweist. Auch ist weiter nachzuweisen, dass die eigentliche Urheimat der Laubscher der Schweizer Jura gewesen ist und dass sie von dort her auch in das Seeland eingewandert sind. Vom letzten Familientag 1959 gehen wir hier noch einen Zeitungsbericht wieder:

Die Laubschers aus Ohio Grüssen Einige hundert Sippenangehörige beim Familientag

auf der Morschbach Weidenthal. Zum traditionellen Laubscher-Tag hatten sich trotz der großen Hitze wieder einige hundert Angehörige aus nah und fern auf der Morschbach, dem einstigen Sitz der Ahnen, versammelt. An dem wohl einmaligen Waldfriedhof, auf dessen Gräbern nur die Namen Laubscher zu lesen sind, hieß Pfarrer Laubscher die zahlreichen Familienangehörigen herzlich willkommen. Zwei besondere Grüße mit guten Wünschen waren telegrafisch aus der Schweiz und aus Amerika eingetroffen. Das Telegramm aus USA, das an Heinrich Laubscher in Gimmeldingen gerichtet war, hatte folgenden Wortlaut: „Die Laubschers aus Cleveland, Ohio, USA, übermitteln ihre herzlichen Grüße und besten Wünschen ihren Verwandten, die in der Morschbach versammelt sind, um den jährlichen Laubscher-Tag zu feiern. Wir sehnen uns sehr danach, bei dieser Gelegenheit mit Euch zusammen zu sein und dieser Wunsch ist auch von den vielen Abkömmlingen unserer in Weidenthal geborenen Vorvätern geäußert worden. Bitte leitet unsere Liebe an alle versammelten Laubschers weiter. Wir vereinigen uns mit ihnen und Pfarrer Laubscher in ihren Gebeten um Friede und Glück. Aufrichtig Edwin Elias und Hazel Laubscher, Ohio/USA Nach der Verlesung dieser Botschaft gab Pfarrer Laubscher einen dankbar aufgenommenen, kurzen Jahresrückblick aus dem großen Familiengeschehen. Er gedachte des 70. Geburtstages seines Vetters Ludwig Laubscher (Besitzer des Textilwerkes Erfenstein), der vor kurzem wohl, als einziger Laubscher, mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Zum Gedenken an alle Verstorbenen und an die Gefallenen der beiden Weltkriege spielte die Blaskapelle aus Esthal das Lied vom guten Kameraden. Fabrikant Ludwig Laubscher machte sich zum Sprecher aller Versammelten, um Pfarrer Laubscher für die laufende Familienforschung, die Durchführung der Laubscher-Tage und für die Herausgabe der Laubscher-Familien-Nachrichten herzlich zu danken. Der anschließende, unterhaltende Teil des Nachmittags wurde von der Esthaler Blaskapelle mit frohen Weisen bestritten. Zwischendurch unterhielt als bekannter Familien-Humorist Ludwig Laubscher aus Weidenthal die zahlreichen Angehörigen. Seine guten Einfälle fanden herzlichen Beifall. Bei bester Laune blieb man schließlich bis in die späten Abendstunden beisammen. In Kaiserslautern hat der Leiter der Heimatstelle im Zusammenhang mit einer Arbeitstagung der pfälzischen Arbeitsgemeinschaft für Familien- und Wappenkunde und des Historischen Vereins Kaiserslautern eine Ausstellung veranstaltet, bei der die Laubscher mit ihren Familien-Nachrichten und Bilddokumenten eine eigene Abteilung bildeten.

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In seinem Vortrag hat Dr. Braun auch besonders auf die Laubscher-Tage hingewiesen neben den Angehörigen der Familie Espenschied , die im letzten Jahr schon ihren 28. Familientag in New York/USA abgehalten haben.

„Es laubschert sich auf der ganzen Welt“ So stand es auf einer Karte vom 16.05.1958 „es laubschert sich auf der ganzen Welt, sogar im Kurhotel Westenhöfer in Bad Bergzabern. Hier trafen sich: Frau Else Laubscher geb. Burckhardt aus Frankenstein, und Heinrich Laubscher aus Gimmeldingen, was sie im Familienarchiv gebührend vermerken wollen“. Nun es sei also hier vermerkt und dazu, dass ich am Morgen dieses Tages, an dem ich abends beim Heimkommen die Karte auf meinem Schreibtisch fand, in Zürich zum Fenster hinausschaute und drunten auf der Straße vor dem Hotel ein Lieferauto stehen sehe mit der Aufschrift „Laubscher – Brot und Brötchen – seit 1897“. Und am selben Tag in der Mittagsstunde telefonierte Frau Emma Laubscher, Weidenthal, mit Frau Judith Laubscher in Zürich, Bellariastraße 7. Beim Suchen im Telefonbuch aber fanden wir noch achtmal den Namen Laubscher im Stadtbezirk von Zürich. Es laubschert sich wirklich in der ganzen Welt. Vor etwa zwei Jahren schickte mir Karl Adolf Laubscher aus Sigriswil eine Schweizer Illustrierte, in der unter einem großen Farbbild zu lesen ist: „Ich kam nach Europa, um hier die Problematik Südafrikas zu erklären, sagte Jan Loubser (Loubser ist die alte Form des Namens Laubscher wie ihn die alten Schweizer Urkunden auch alle wiedergeben), ein Studentenführer der Buren-Universität Stellenbosch bei seiner Ankunft in der Schweiz. Ich bin mitverantwortlich und mitschuldig für alle Unehrlichkeit, Selbstsucht, Haß und Unreinheit in meinem Land. Ich möchte mich entschuldigen, alles wiedergutmachen und in einem gottgeführten Leben absolute Maßstäbe für mich als gültig annehmen. Ich verpflichte mich, der Führung Gottes beim Bau eines neuen Südafrika und eines neuen Afrika zu gehorchen“. Dr. Wagner, Wachenheim, der für die Familienforschung auch sehr interessiert ist, sandte mir im Januar dieses Jahres den Wirtschaft-Digest vom Dezember 1959 mit dem Hinweis auf Seite 21. Dort ist zu lesen: „Fast eine Million wird aufgewandt, um die 49. RAND EASTER SHOW 1960 zur Unions-Ausstellung aus Anlaß des goldenen Jubiläums der Gründung Südafrikas im Jahre 1910 auszubauen. Die Ausstellung wird einen internationalen Charakter tragen. Es wird mit einer Besuchszahl von einer Million aus dem In- und Ausland gerechnet. In der Auslandsabteilung werden einige neue Pavillions europäischer Staaten entstehen. Wie der Hauptgeschäftsführer der RAND EASTER SHOW, C. J. Laubscher bekanntgegeben hat, sind aus dem In- und Ausland 85 neue Anträge auf Ausstellungsraum eingegangen“. – In einem Brief vom 31.03.1960 machte Dr. Braun mich darauf aufmerksam, dass es ein Wappenwerk aus Südafrika gibt: C. Pama, „Die Wappens van die ou afrikaanse Families“. In diesem Buch sei auch ein Wappen der Laubscher (oder Loubser) zu finden. Vielleicht gelingt es uns bis nächstes Jahr dieses Buch aufzutreiben. Es wird gewiß auch genealogische Mitteilungen zu dem südafrikanischen Laubscher-Wappen bringen. Noch schöner wäre es, wenn wir bis zum nächsten Jahr die Verbindung mit den Vertretern der Familie und des Namens in Südafrika aufnehmen und dann im nächsten Nachrichten-Heft genaueres von ihnen berichten könnten.

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Zeitungsausschnitt, den mir die Heimatstelle Pfalz übersandte: Vermächtnis, ag (Reuter). Der vor einigen Tagen in New York verstorbene Beisitzer der Firma Laubscher & Cie. AG. Täuffelen, und Präsident der American Laubscher Co., Inc. Ernest T. Laubscher, hat durch letztwillige Verfügung der vom Kirchenrat von Täuffelen verwalteten Elvira-Laubscher-Stiftung die Summe von 10 000 Dollar vermacht. Bei einem Telefongespräch mit der Heimatstelle erzählte mir Dr. Braun: Otto Kübler, der aus Pirmasens stammt, Verfasser des bekannten Büchleins „Der genügsame Benjamin“, kommt nach 38 Jahren aus Uruguay wieder in die alte Heimat und besucht die Heimatstelle in Kaiserslautern und auch unser Laubscher-Familien-Nachrichten-Heft. Als er den Namen „Laubscher“ hört, ist er ganz überrascht . Laubscher kenne ich auch!. Dr. Braun fragt: Von Uruguay oder aus der Schweiz?“. Antwort: „Fräulein Laubscher aus Täuffelen in der Schweiz hat uns in Uruguay besucht“. Es laubschert sich in der ganzen Welt !

*

Familienereignisse Ein besonderes Fest konnte in einem Haus in Weidenthal im letzten Jahr gefeiert werden. Friedrich Weinzierl und Frau Susanne geb. Spitzner feierten das Fest der Goldenen Hochzeit. Gleichzeitig konnte die Tochter Wilhelmine auf 25-jährige Ehe mit Ludwig Schwender zurückblicken, während deren Tochter Wiltrud Schwender mit Ludwig Müller grüne Hochzeit feierte. Wir nehmen in den Familien-Nachrichten dieses seltene Zusammentreffen in einem Hause zum Anlaß, die Zusammenhänge dieser Familie mit dem Laubscher-Stamm und die Verwandtschaftsbeziehungen dieses Familienzweiges darzustellen:

Das Bild zeigt: die Eltern Karl Laubscher und Jakobine geb. Lersch und die Kinder von rechts/unten: Karl, Julianne, Katharina, Wilhelmina und Elisabeth

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Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Die Eltern: Karl Laubscher, *04.10.1831 +02.07.1906 &

Jakobine geb. Lersch, *26.09.1832 +03.04.1881

Die Kinder: Elisabeth, *10.07.1860 +02.01.1904, verheiratet mit Philipp Miedreich Wilhelmina, *12.04.1862 +21.11.1935, verheiratet mit Ludwig Spitzner Karl Julianne, *11.01.1866 +01.05.1935, verheiratet mit Karl Laubscher Katharina, *20.01.1868 +18.02.1944, verheiratet mit Bernhard Laubscher Josef, *02.12.1869 +03.01.1921, verheiratet mit Elisabeth Laubscher Die Großkinder: Elisabeth Laubscher & Philipp Miedreich, *02.12.1860 +22.01.1929

Aloys, *05.11.1886, verheiratet mit Katharina Bundenthal, 1Kind Liesel Karl, +1914 in Frankreich gefallen Ludwig, 06.08.1892, 1 Kind Ludwina Elise, *26.12.1895, verheiratet mit Heinrich Bundenthal, +23.01.1955 Daniel, 19.12.1898, verheiratet mit Anna Frankenberger, *15.05.1901 Wilhelmina Laubscher & Ludwig Spitzner, *25.04.1860 +31.05.1937

Heinrich, *28.08.1881, verheiratet mit Margarete Zipfel, *08.11.1883 Susanna, *18.09.1887, verheiratet mit Friedrich Weinzierl, *22.03.1888 Julianne Laubscher & Karl Laubscher, *01.01.1865 +07.03.1937

Magdalena, *23.11.1891, verheiratet mit Daniel & Philipp Schwender Karl, *1895 +04.05.1908 Julianne, *13.03.1898, verheiratet mit Georg Storck Susanna, *20.01.1905, verheiratet mit Christian Schlachter, *07.08.1904 Hedwig, *16.04.1907, verheiratet mit Rudolf Klein, *15.07.1906 Katharina Laubscher & Bernhard Laubscher,*28.08.1864 +12.07.1899

Josef, *23.06.1889 +09.12.1955, verheiratet mit Helene Wiebel, 2 Kinder Abraham, *25.04.1893 +11.07.1951, verheiratet mit Katharina Schmidt Heinrich, *17.11.1895, verheiratet mit Elisabeth Niederberger,*02.02.1897 Josef Laubscher & Elisabeth Laubscher, *26.05.1870 +13.10.1929

Elisabeth, *26.07.1893, verheiratet mit Heinrich Laubscher, *10.08.1891 Ludwig, *29.01.1895, verheiratet mit Karoline Laubscher, *24.09.1894 Julianne, *16.01.1897, verheiratet mit Dietrich Burckhardt, *28.05.1896 Katharina, *25.09.1898, verheiratet mit Daniel Stoller, *07.09.1898 Heinrich, *20.12.1900, +08.10.1925 Marie, *02.07.1902, verheiratet mit Ernst Hofmann, *01.10.1901

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Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

In Memoriam Nachdem am 28.02.1959 Otto Laubscher, Direktor der Firma Gebr. Laubscher & Cie. in Täuffelen verstorben war, folgte ihm am 22.10.1959 sein Bruder Ernest Laubscher. Er erlag einem Herzinfarkt in Dallas/Texas (USA), im 78. Jahr seines Lebens. Aus Neuchatel/Schweiz kam die Nachricht vom 29.10.1959 vom Heimgang von Frau Albertine Laubscher geb. Laubscher kurz vor ihrem 87. Geburtstag. Besonders schmerzlich war der Abschied von dem am 18.07.1959 beim Baden im Rhein ertrunkenen 20-jährigen Chemiestudenten Tilo Laubscher, (Sohn von Matthäus) in Weidenthal. Das Weidenthaler Beerdigungsbuch verzeichnet weiter seit dem letzten Familientag: Anna Laubscher, geb. Schwender, Witwe von Friedrich Laubscher (+1956), gestorben am 21.07.1959 im 70. Lebensjahr. Karolina Fink, geb. Ackermann, (Mutter war Katharina Laubscher), gestorben im 60. Lebensjahr am 19.01.1960. Ludwig Sultan (Ehemann von Anna Laubscher), 78 Jahre alt, gestorben am 05.02.1960. Katharina Laubscher, geb. Hepp, Witwe von Daniel Laubscher (+1923), 79-jährig verstorben am 21.02.1960.

Außerdem haben wir den Heimgang von David Laubscher in Mühlacker am 03.12.1959, erfahren, dem langjährigen Senior der Familie. Hermann Laubscher (geb. 26.05.1908) in Rastatt am 03.07.1959. Otto Laubscher (geb. 20.06.1900) in Kaiserslautern am 12.04.1959. Philipp Laubscher in Neidenfels am 23.02.1960 im Alter von über 80 Jahren. Daniel Laubscher in Hassloch mit 71 Jahren am 23.01.1960. Katharina Laubscher, geb. Geigel in Lambrecht, 64 Jahre. Kurz vor der Drucklegung unseres Heftes traf uns noch die Nachricht, dass Olga Laubscher,

geb. Luckhardt, Ehefrau von Adam Laubscher in Weidenthal, 64jährig in der Frühe des 08.05.1960 verstorben ist. Denn wir wissen, dass wir, wenn unsere irdische Zeltwohnung abgebrochen

sein wird, einen Bau haben, den Gott bereitet hat, ein nicht mit Händen

gemachtes ewiges Haus in den Himmeln.

(Text der Trauerpredigt in der Kirche zu Täuffelen für Otto Laubscher)

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Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Bestattungen auf dem Familienfriedhof Morschbacherhof

1. + April 1699 Johannes Laubscher 2. + 07.08. 1748 Anna Laubscher, Ehefrau von David Laubscher 3. + 1749 Anna, Tochter von Elias Laubscher 4. + 06.09. 1754 Abraham Laubscher, Sohn von Johannes 5. + 22.01. 1757 David Laubscher, Sohn von Abraham 6. + 1761 Maria Elisabeth Laubscher, Tochter von Elias 7. + 1768 Maria Dorothea Laubscher, Tochter von Johann Jakob 8. + 1768 Anna Maria Laubscher, Tochter von Johann Jakob 9. + 1769 Friedrich Laubscher, Sohn von Elias Laubscher 10. + 05.01. 1774 Elias Laubscher (geb. 1720) 11. + 03.08. 1780 Johann Jakob Laubscher (geb. 19.08.1731) 12. + 1787 Jakob Heinrich Laubscher (geb. 1769), Sohn von Joh. Heinrich 13. + 12.03. 1808 Johann Heinrich Laubscher (geb. 12.08.1736) 14. + 23.05. 1809 Marie Laubscher geb. Emmert (geb. 20.05.1740) 15. + 07.10. 1816 Anna Maria Laubscher geb. Kühner; verh. Johann Jakob 16. + 30.07. 1824 Johann Adam Laubscher (geb. 16.12.1764) 17. + 25.05. 1830 Johanna Katharina Laubscher geb. Hepp (geb. 06.07.1768) 18. + 27.03. 1833 Johann Theobald Laubscher (geb. 28.04.1772), 19. + 08.11. 1834 Anna Maria Laubscher geb. Müller, Frau von Abraham 20. + 25.03. 1839 Catharina Laubscher geb. Hepp, Frau von Abraham Laubscher 21. + 17.11. 1839 Johann Jakob Laubscher (geb. 14.11.1762) 22. + 20.12. 1839 Anna Maria Laubscher geb. Hepp, Frau von David Laubscher 23. + 02.01. 1842 Johann Daniel Laubscher (geb. 03.06.1769) 24. + 17.02. 1848 Abraham Laubscher (geb. 17.07.1770, verh. Anna geb. Müller 25. + 30.11. 1849 Johann David Laubscher (geb. 01.01.1766) 26. + 17.11. 1853 Maria Elisabeth Laubscher (geb. 17.06.1789) 27. + 20.12. 1857 Peter Laubscher (geb. 1797), Sohn von Johann Daniel 28. + 10.09. 1859 Daniel Laubscher (geb. 10.09.1859), Sohn von Peter 29. + 25.04. 1861 Peter Weißmann, Sohn des Peter Weißmann, beide Hirten 30. + 30.04. 1862 Jakob Laubscher, verh. Elisabeth geb. Laubscher 31. + 05.07. 1864 Abraham Laubscher (geb. 07.06.1864), Sohn von Peter 32. + 08.07. 1865 Elisabetha Weißmann, Tochter von Peter Weißmann 33. + 21.04. 1866 Elisabetha Weißmann, Tochter von Heinrich Weißmann 34. + 23.11. 1867 Heinrich Laubscher (geb. 1848), Sohn von Peter Laubscher 35. + 22.03. 1868 Karl Laubscher, Sohn von Peter Laubscher und Marie Monath 36. + 27.08. 1868 Heinrich Weißmann, Ehemann von Elisabeth 37. + 25.12. 1868 Elias Laubscher, Sohn von Abraham Laubscher und Anna Frey 38. + 29.12. 1868 Heinrich Laubscher, Sohn von Peter und Elisabeth Laubscher 39. + 14.09. 1872 Elisabeth Laubscher, Tochter von Jakob Laubscher 40. + 19.03. 1873 Jakob Laubscher, Sohn von Abraham und Anna geb. Frey 41. + 25.09. 1873 Heinrich Laubscher, Sohn von Abraham und Elisabeth 42. + 15.01. 1876 Peter Laubscher, Sohn von Abraham und Anna geb. Müller 43. + 15.03. 1876 Abraham Laubscher (geb. 19.01.1809;verh. Anna Frey) 44. + 27.06. 1881 Anna Maria Laubscher, geb. Frey (geb. 13.05.1813) 45. + 29.12. 1884 Elisabeth Laubscher, geb. Laubscher, verh. Peter Laubscher 46. + 30.12. 1884 Peter Laubscher, verh. Elisabeth geb. Laubscher

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Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

47. + 23.09. 1886 Wilhelmine Laubscher (geb. 31.05.1859), Tochter von Peter 48. + 24.05. 1887 Maria Laubscher, geb. Monath 49. + 18.03. 1889 Jakob Laubscher, Sohn von Peter Laubscher und Kath. Monath 50. + 23.05. 1891 Elisabeth Laubscher, Witwe von Peter Laubscher

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Herzliche Einladung

zum

Familientag 1960 Wir treffen uns am Sonntag, den 10. Juli, um 14:00 Uhr auf der Morschbach. Die schon am Vorabend hier sind, werden sich zu einem gemütlichen Beisammensein im Nebenzimmer des Hotel Brubach in Weidenthal Versammeln.