Heimspiel 15.12.12 bis 24.022012.heimspiel.tv/img/pdf/Heimspiel_2012...2012/12/18  · St.Gallen,...

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Dem Thurgauer Künstler Christoph Rütimann wurde im Rahmen der Vernissage der Ausstellung Heimspiel 2012 – Kunstschaffen AR, AI, SG, TG, FL und Vorarlberg der Kulturpreis der Ortsgemeinde Straubenzell verliehen. Bereits zum sechsten Mal vergibt die Ortsgemeinde Straubenzell im Rahmen des Heimspiels im Kunstmuseum und in der Kunst Halle St.Gallen ihren mit CHF 20’000.– dotierten Kunstpreis. Mit ihrer grosszügigen Vergabe setzt die Ortsgemeinde Straubenzell ein Zeichen für die Kultur in der Ostschweiz: 1997 ging der Preis an Ilona Ruegg, 2000 an Bernard Tagwerker, 2003 an Alex Hanimann und 2006 an Patrick Rohner, 2009 an das Künstlerduo Lutz&Guggisberg. In diesem Jahr wurde der in Müllheim lebende Künstler Christoph Rütimann für seine drei raffinierten farbintensiven Malereien ausgezeichnet. Die Jury bestand aus den Vertretern des Bürgerrats, dem Präsidenten Peter Schambeck und Bürgerrat Adolf Loser, zwei externen Fachjurorinnen, der Künstlerin Sabine Lang und der Kuratorin Daniela Hardmeier, sowie Konrad Bitterli als Vertreter der ausstellenden Institutionen. Der 1955 in Zürich geborene und heute in Müllheim/TG lebende Christoph Rütimann zählt zu den wichtigsten Schweizer Künstlern seiner Generation. 1993 vertrat er die Schweiz an der Biennale in Venedig und realisierte in der Kirche San Staë eine seiner spektakulärsten Arbeiten, eine schräge Ebene, die zusammen mit einer Reihe von Malereien auf Glasplatten einen markanten Gegenpol zum barocken Innenraum setzte. 2007/08 widmeten ihm das Kunstmuseum St.Gallen und das Museum des Kantons Thurgau gemeinsam eine umfassenden Retrospektive mit dem Titel «Der grosse Schlaf». Rütimanns Schaffen zeichnet sich durch eine auf den ersten Blick verwirrende Vielzahl künstlerischer Umsetzungs- strategien aus und reicht von der Performance über Text- und Video- arbeiten bis zu klassischen Ausdrucksmitteln wie Zeichnung, Malerei und Skulptur, die er stets auf ihre grundlegenden Parameter befragt. Das radikale Hinterfragen der klassischen Bildmedien gilt auch für die drei ausgestellten leuchtkräftigen Bildtafeln des Künstlers, die trotz ihres keineswegs monumentalen Formats in den spektakulären Oberlicht- saal des Kunstmuseums St.Gallen ausstrahlen. Dennoch geht es bei Rütimann nie um ein spektakuläres Vorführen virtuosen malerischen Kön- nens. Ganz im Gegenteil zielt das Werk auf das Befragen der formalen Bestimmungen des Bildes. Im Grunde entzieht uns der Künstler das Bild in dem Moment, indem er es schafft. Seine Malerei ist als Hinterglasma- lerei realisiert, «sitzt» gleichsam zwischen Leinwand und Glas. Die Farbe hält also das Tafelbild, d.h. Glas, Bild und Träger recht eigentlich zusam- men. Eine intelligente Malerei, die zugleich sinnlich ist und die klassische Tafelbildmalerei um entscheidende formale Möglichkeiten erweitert. Auskunft erteilt: Konrad Bitterli Kunstmuseum St.Gallen Telefon: 071 242 06 71 St.Gallen, 18. Dezember 2012 Straubenzeller Kulturpreis an Christoph Rütimann Heimspiel 2012 Medienmitteilung Amt für Kultur St.Leonhard-Strasse 40 CH-9001 St.Gallen +41 (0)58 229 21 50 [email protected] [email protected] 15.12.12 bis 24.02.13

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  • Dem Thurgauer Künstler Christoph Rütimann wurde im Rahmen der Vernissage der Ausstellung Heimspiel 2012 – Kunstschaffen AR, AI, SG, TG, FL und Vorarlberg der Kulturpreis der Ortsgemeinde Straubenzell verliehen.

    Bereits zum sechsten Mal vergibt die Ortsgemeinde Straubenzell im Rahmen des Heimspiels im Kunstmuseum und in der Kunst Halle St.Gallen ihren mit CHF 20’000.– dotierten Kunstpreis. Mit ihrer grosszügigen Vergabe setzt die Ortsgemeinde Straubenzell ein Zeichen für die Kultur in der Ostschweiz: 1997 ging der Preis an Ilona Ruegg, 2000 an Bernard Tagwerker, 2003 an Alex Hanimann und 2006 an Patrick Rohner, 2009 an das Künstlerduo Lutz&Guggisberg. In diesem Jahr wurde der in Müllheim lebende Künstler Christoph Rütimann für seine drei raffinierten farbintensiven Malereien ausgezeichnet. Die Jury bestand aus den Vertretern des Bürgerrats, dem Präsidenten Peter Schambeck und Bürgerrat Adolf Loser, zwei externen Fachjurorinnen, der Künstlerin Sabine Lang und der Kuratorin Daniela Hardmeier, sowie Konrad Bitterli als Vertreter der aus stellenden Institutionen.

    Der 1955 in Zürich geborene und heute in Müllheim/TG lebende Christoph Rütimann zählt zu den wichtigsten Schweizer Künstlern seiner Generation. 1993 vertrat er die Schweiz an der Biennale in Venedig und realisierte in der Kirche San Staë eine seiner spektakulärsten Arbeiten, eine schräge Ebene, die zusammen mit einer Reihe von Malereien auf Glas platten einen markanten Gegenpol zum barocken Innenraum setzte. 2007/08 widmeten ihm das Kunstmuseum St.Gallen und das Museum des Kantons Thurgau gemeinsam eine umfassenden Retrospektive mit dem Titel «Der grosse Schlaf». Rütimanns Schaffen zeichnet sich durch eine auf den ersten Blick verwirrende Vielzahl künstlerischer Umsetzungs-strategien aus und reicht von der Performance über Text- und Video- arbeiten bis zu klassischen Ausdrucksmitteln wie Zeichnung, Malerei und Skulptur, die er stets auf ihre grundlegenden Parameter befragt.

    Das radikale Hinterfragen der klassischen Bildmedien gilt auch für die drei ausgestellten leuchtkräftigen Bildtafeln des Künstlers, die trotz ihres keineswegs monumentalen Formats in den spektakulären Oberlicht-saal des Kunstmuseums St.Gallen ausstrahlen. Dennoch geht es bei Rütimann nie um ein spektakuläres Vorführen virtuosen malerischen Kön - nens. Ganz im Gegenteil zielt das Werk auf das Befragen der formalen Bestimmungen des Bildes. Im Grunde entzieht uns der Künstler das Bild in dem Moment, indem er es schafft. Seine Malerei ist als Hinterglasma - lerei realisiert, «sitzt» gleichsam zwischen Leinwand und Glas. Die Farbe hält also das Tafelbild, d.h. Glas, Bild und Träger recht eigentlich zusam - men. Eine intelligente Malerei, die zugleich sinnlich ist und die klassische Tafelbild malerei um entscheidende formale Möglichkeiten erweitert.

    Auskunft erteilt:Konrad BitterliKunstmuseum St.GallenTelefon: 071 242 06 71

    St.Gallen, 18. Dezember 2012

    Straubenzeller Kulturpreis an Christoph Rütimann

    Heimspiel2012

    Medienmitteilung

    Amt für KulturSt.Leonhard-Strasse 40CH-9001 St.Gallen+41 (0)58 229 21 [email protected]@sg.ch

    15.12.12bis 24.02.13